27. 4 00 3 t. Abe kau Jelermaun]? be . Georg Klemm Ang bel Kuplormann]; Se Hedder eim Mannheim H 3, 1 SGegl. 1903 Schulſtraße 21. Urteile unserer Kundschaft! user gausftanenbnch, 888 3 n 8 18 A Michtiges Emmtaufen ee g Je Generalverſannluug ſtatt. Praktiſche Warenkunde ber Hausfrau für Hahrung, Rleldung und Hausrat lehrt Sie's! Prels mk. 1.36 Aberall erhältlich, oo nicht, unter Nachnahme Ilrelt vom Verlag Otto Beuer Leipzig 1 1. Tatigkeitsbericht des Schriftführers. 8 f. Viernhei Tageblatt 2. Rechenſchaſtsbericht bes Kaſſierers. 5 lernbelner. Zatung— Olernbeimer Nachrlb rer E(Giernhetmer Bürger⸗Ztg.— Blernh. Volksblatt) 3. Vortrag des Präſes. f 5 Arbeiterbewegung. Sri eint tig lich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage,— Bezugspee le menatl. 1.50 Marz frei ius unzeigenbeelſe: Bln eteſpellige Bekttzeſle leſtet 26 bft. die Metlamezelle 60 PIs“, bel. Wleberheln 8 Ber 4 1 rbeiterbewegung au ebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtete illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgestufter Rabatt.— e g ae ien Inſerate und Molizen vormittags 8 Uhr, ble e 22 Der Vorſtand. lame, halbjährlich einen plan ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen zel Aufgese bezahlt werben, mit Ausnahme derſenigen, bie in ifb. Rechnung stehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim u.— Poſtſchcklonto Nr. 21677 Amt Frankfurt a. M. Schniſtleitung, Dru und Verlag: Jeb. Martin, Geſchäſtsſtelle: Rathaus ſtz. 86 71 115 ö U 43. Jahrgang Tagesordnung: halte für die Folge 10 0 feat bee norddeutſche Ferkel, 929228 e Kinn Ghage, Zaun empfiehlt in reichter Auswahl dab das gekaufte Schlafzimmer gut in meinen Besitz gelangt ist. Was die Qualität anbelangt, sind sie im Schwarzwald ven verschiedenen Möbelbesitzern ange- sehen worden, woraufhin immer nach dem Lieferanſen gefragt wurde. Sollte es mir in nächster Zeit möglich sein, eine grössere Wohnung zu bekommen, werde ich ihnen selbstverständlich weitere Aufträge zukom- Dienstag, den 9. Februar 1926 Eine Auslaſſung„des Temps“. men lassen. Villingen(Schwarzwald) bestens empfehlen. Mannhelm lichkeit empfehlen. Lamperthelm R. O.(Beamter). Bin mit dem gelieferten Schlafzimmer und der Küchen- einrichtung sehr zufrieden und kann die Firma nur W. K.(Polizeiwachtmeister). Die bei Ihnen gekaufte Küche ist gut und unbeschädigt dei mir eingetroffen und werde ikre Firma nach Mog- J. M.(Landwirt.) Läufer u. Einleg⸗ Schweine und ſtehen ſolche in meinen Stallungen in Weinheim im„goldnen Bock“ zu bil⸗ ligſten Tage spreiſen(zur Zeit außerordentlich preis⸗ wert unter jeder Garantie freuten. Rappenau kann Sie deshalb nur empfehlen. Ludwigshafen Zur Mitteilung, dass die Möbel(Herrenzimmer) am 6. ds. Mis. zugestellt wurden und wir ans sehr darüber H. H.(Hauptlehrer). dass ich mit dem Speisezimmer sehr zufrieden bin und B. K.(Reisender). Galler berhkaut ee Emnlehung! für Geſundheit zum Verkauf H. Drebes Telefon Weinheim 410 Aeltere Frau mit 11⸗ jährigem Kind ſucht kle ine Wohnung ausstellung elbeten. 5 — — 5 4 — — — — 2 — — — — — 8 8 2 — — — 2 — — — — — 10 — — — — — — 15 4 3 — 2 2 — 2 — 21 — — 8 — — — — url 2 8 2 D Leh eneg 1 Billige Iimmer-Oefen! Um zu räumen, verkaufe ich einen großen Poſten erſter Fabrikate zu ſtaunend billigen Preiſen Zum Beiſpiel: für mittleres Zimmer (mit Nickelgriff) Mk. Füllofen en ute dtickelgri) Mt. 36.— Alle Größen vorrätig in verſchledenen Aus⸗ fährungen. Beachten Sie meine Schaufenſter. J. Wunderle am Marktplatz. — 1 72 CCC ¼—BͤÄ T... n n Füllofen Diese und viele andere Anerkennungsschreiben aus ganz Baden und der Pfalz beweisen unsere unbe- stritten lührende Stellung als Wü haus lrffueBunsznö bel Twäanglose Besichtigung unserer Möbel- CCC NMMBILLIG BEIKUPFERMA übernimmt auch Wirt⸗ ſchaft oder Haushalt⸗ führung eines einzelnen Herrn. Nähere Ange⸗ bote unter„Wohnung“ an die Exped. ds. Bl. NMMUMAA AAN IZA TTR MAAGdAT LAN Ia/ MMA a ernennen bewährt gegen NI Austen, Heiserkeit und Katarrh 7000 not. beglaubigte Zeugnisse. Paket 40 3 Dose 90 Zu haben bei: Apolneke 0. Weitzel Ab Fabrik Nammgar fr Wone in vielen Farben per Pfd. Mk 3.30 ſolange Vorrat. Wollſpinnerei Tirſchenreuth Muſter franko. Vertreter geſucht. Zwei ſtarke 18.— Einlegſchweine zu verkaufen. M. Faltermann 2. Ww. Hansſtr. 17. Odenwald ⸗Klub Ortsgruppe Viernheim. Mittwoch, 10. Februar 1926 abends s Uhr ordentliche Mitglieder ⸗Verſammlung im„Ibwen“. Um vollzähliges Er⸗ ſcheinen bittet Der Vorſtand. Suchen 80 Unterhaltung? Dann kaufen Sie sich ein gutes Buch und Sie werden staunen über unsere grole Auswahl. Buchhandlung des Viernheimer Anzeiger. de Wagnerei mit den, der Neuzeit entſprechenden Maſchinen⸗ betrieb von Frz. 5 III Merkel EL et Räder folgt leichte Einſpänner 18.00 Mk. pro Stud Eilaſpänner 20.00 Ml.„ 9 1½ Spänner 22.50 Mk.„„ 2Spänner 25.50 Ml.„ 7 ſamtliche Räder und Wagenteile werden aus nur trockenem Holz hergeſtellt. ler tehen vortätig Handkaſten und Leiter 97 15 und Bordleitern, Schubkarren für Holzbauer und Maurer rn, Steigleitern, Beil⸗, Gabel⸗ 5 Dergte ae unb Cath usch Sigenshl zum Wurſttüucheen t Perret. 5 Jauchepumpen „Flink Koloſſal“ und„Triumpf“ die be⸗ währteſten Marken, die unter 1540 Syſtemen am ſeltenſten verſagen und nur geringen Kraft⸗ n i aufwand beanſpruchen, empfiehlt! Mal. Winkenbach 0 Weinheimerſtraße— Giſenwarenhandlung. Haus- und Küchengeräte— Oefen— Herde Pfund 18, 22 Bro Weiz ennehle und 25 Pfg. tmehl Weizennachmehl, Weizenfuttermehl, Malz⸗ keime, Repskuchen, Speiſe⸗ und Viehſalz Hühner⸗, Tauben u. Vogelfutter. kauft man zu billigſten Preiſen bei Ilois Walter eee Honors Telefon 161. N eee empfiehlt zu allen familiären, sonstigen Festlichkeiten, Aufmachung als bestbekannte Torten, Bisquitherzen, Frankfurter Kränze usw. mit jeder gewünschten Gar- nierung und Aufschrift. jederzeit frische Schlagsahne, so- wie Mohrenköpfe, und Schillerlocken mit Sahne efüllt. In Blätterteigsachen asteten, Pastetenhäuser, so- wie alle Blütterteigartikel. In Schokoladen und Pra- linen werden nur Marken erster Firmen geführt. Torten werden binnen 2 Stunden geliefert auf Wunsch jede Bestel- lung frei ins Haus ge- bracht. Valentin Schalk4. Konditorei und Kaffee K—— Schalk sowie Qualitäts- Ferner indbeutel Lorscherstraße 4. S ¶ ¶N Y(N(((( Dr 1 1. 8 5 rise ein brot, Roſen⸗ und ſtets friſch Georg Winkle Je getroffen: Orangen, Citronen, Feigen, Oel, Cocos⸗ nd Wallnüſſe, Kaſtanien, Johannis⸗ Blumenkohl, Rot- D kraut, Meerrettig, Zwiebeln, Knob⸗ lauch, verſchiedene Sorten Käſe, Eier, Butter u. Margarine, auf Lager 5 T Hofmannstr. 12 C Oi SGG se ee e e ee 22 * 27 * 7 * ** 2 ann ee üchen in echt pitſch⸗pine natur laſirt und weiß lackiert von 185 Mark an. Möbel-Geſchift Hool Weinheimerſtraße. eee e eee * Eine Partie Farbfäſſer (auch Einzelabgabe) geeig⸗ net für Futtermehl u. Klele oder ähnliches. Größe 80 mal 50 em pro St. 1—2% ſowie ein guterhaltener Mehlkaſten abzugeben Salo& Hool Ratha usſtraße 2. Schrelbtischsessel, Klavler- stühle, Zlmmerstühle mlt Rohr- u. Ledersltz, Matratzen m. Roß- haar, Kapock u. Wolltfüllung Chalselongue— Divan Mobelgeschaft Hock Woinheimerstras80. aller Art, sowie Foder- N 2 1 Könsilg auch geg. Tell kahlung im Mobel- lager Meinrion [Soldstein Makulatur- Papler wieder zu haben Bieruheimer Anzeiger. Buchhandlung Viernh. Anzeiger. Empfehle: g Weiß⸗ und Rotkraut, Spinat, Feld⸗ u. Kopfſalat, Schwarzwurzel, Wirſingkraut, Rot⸗ und Gelbe⸗ rüben, Meerrettich, Roſenkohl, Blumenkohl. Nangen, Mandarinen Bananen, Aepfel, Citronen, Nüſſe. Füßrahmtafelbutter, Eier, Käſe, Bücklinge und Oelſardinen. Lebensmittelhaus Peter Roſchauer zum Rebſtock. Billiges Angebot in Zinkwaren Töpfe u Grössen 30 32 34 36 38 40 42 em 2.85 3.50 3.90 1.50 1.90 5.50 6.—% Wannen oval 44 48 52 56 60 65 70 75 80 85 em 2.70 3.10 3.50 3.75 4.50 5.20 6. 7.20 8.30 9.50% E im er 28 30 32 em. 1.45 1.65 2.— 4 Jaucheſchöpfer— Nikol. Effler, ada, Schrau- Spila empfiehlt in ſchöner Auswahl Duchnanaung iernneimar Anzeiger. ie fühlen ſich wohl eee in Stumpfes Schuhwaren Bismarckſtr. 5. EEE Mannbeim, T 4a, l. EEE EEE Sämtliche Druckarbeiten für Vereine, Gewerbe, Handel werden schuell, sauber und Viernheimer Anzeiger 14 5 — 4 und Industrie billig geliefert. EEE ——— ͤ—— mn AAuAuNUUUHHn¹ι,jVmmuu uu ,⏑nmn n] i˙n˖˙nνιιιννονν,j¶i/n Deutſchland Muſſolinis Drohungen gegen Deutſchland. Rom, 7. Febr. Farinac ci, der Gene⸗ ralſekretär der Faſchiſtiſchen Partei, hat am Samstag bei Beginn der Kammerſitzung fol⸗ gende Interpellation eingebracht:„Nach den italienfeindlichen Erklärungen des bayeriſchen Miniſterpräſidenten richtet der Unterzeichnete eine dringende Anfrage an den Miniſter des Aeußeren über die Lage der italieniſchen Be⸗ ziehungen zu Deutſchland.“ Die Antwort Muſſolinis auf die Interpellation Farrinaceis über die Bezie⸗ chungen Italiens zu Deutſchland nach der Rede des bayeriſchen Miniſterpräſidenten wurde von der Kammer mit geſpannter Auf⸗ merkſamkeit angehört. Die Tribünen waren überfüllt. Faſt alle Miniſter waren zugegen, ſſowie mehrere Diplomaten und Senatoren. Muſſolini erklärte zunächſt, er könne ſeine Er⸗ klärungen nicht verſchieben, da die Kammer erſt in der zweiten Hälfte des April wieder ſammentrete.„Die faſchiſtiſche Regierung habe drei Jahre lang eine ſehr gemäßigte Po⸗ litik gegenüber Deutſchland befolgt; ſie hat ſich Maßnahmen äußerſter Schärfe widerſetzt und gerechte Deutſche haben das ſelbſt früher anerkannt. Gerade nach Abſchluß des Hau⸗ dels verages und des Paktes von Locarno hat in Deutſchland plötzlich, wie auf ein Loſungswort, ein wegen ſeiner wiſ⸗ ſentlichen Unwahrheiten ruchloſer Feldzug gegen Italien eingeſetzt, der auch lächerlich war, weil ſich das faſchiſtiſche Italien nicht einſchüchtern läßt. Wir werden das Denkmal Walters von der Vogelweide auf ſeiner Stelle belaſſen, aber wahrſcheinlich auf einem Platz in Bozen, wo das Denkmal des deutſchen Sieges erſtehen ſollte, dem Volk ein Denkmal für Cäſare Battiſti und die anderen Märtyrer errichten, die mit ihrem Blut für Südtirol ihr endgültiges Wort eingelegt haben. Man hat Zuſammenziehungen von Faſchiſten in Südtirol und anderes erfunden und von Ent⸗ ſchuldigungen geſprochen, die die italieniſche Regierung beim deutſchen Botſchafter in Rom wegen der Studentenkundgebungen gemacht habe, was auch eine Unwahrheit iſt. Zur deutſchen Boykottdrohung ſagte Muſſolini:„Wir ſind ein gaſtfreund⸗ liches Land und wollen es bleiben, auch wenn man dieſe Gaſtfreundſchaft mißbraucht und manchmal in unwürdigen Gewändern durch unſere bewunderungswürdigen Stätten zieht, wie dies die Deutſchen oft beim Beſuch un⸗ ſerer Paläſte und Kirchen tun. Kein Wilder bildet ſich ein, Italien durch Boykott zu ge⸗ winnen, wenn jedoch morgen die Boylottie⸗ rung Wirklichkeit werden ſollte und die ſtill⸗ ſchweigende Duldung der verantwortlichen deutſchen Behörden fände, würden wir mit einem vierfachen Boykott antworten und Gegenmaßnahmen ergreifen. Wir drücken klar und unverblümt aus und glauben, damit der Kultur und der Wahrheit zu dienen. Wenn man glaubt,, daß nach dem Proteſt aller Kon⸗ ſuln von Venedig und vieler Deutſchen die Sache damals ein Ende gehabt hätte, ſo hat man ſich darin getäuſcht. Vielmehr iſt die Rede des bayeriſchen Miniſterpräſidenten gekom⸗ men, die einfach unerhört iſt, auch vom diplo⸗ matiſchen Standpunkt aus, weil es nicht ein⸗ mal vor dem Kriege eine Südtiroler Frage gegeben hat. Es iſt unerhört, von Gewalttaten der faſchiſtiſchen Regierung im oberen Etſch⸗ tal zu ſprechen, wo wir die Politik der Ita⸗ lieniſierung verfolgen und die Bewohner als Italiener betrachten und für ſie unſere Ge⸗ ſetze anwenden. Wenn wir das nicht tun wür⸗ den, hätten wir an der Grenze einen Staat im Staate. Vielmehr iſt die faſchiſtiſche Regie⸗ rung in vielen Fragen den Bedürfniſſen und Wünſchen jener Bevölkerung entgegengekom⸗ men. Während ich ſpreche, hätte ich eine Ab⸗ ordnung von Bauern des oberen Trentino empfangen ſollen, die mir ihre Dankbarkeit ausſprechen wollten. Was Italien tut, iſt nichts im Vergleiche zu dem, was ſich andere Staaten leiſten.“ Muſſolini erinnerte an die Beſchlüſſe eines olldeutſchen Kongreſſes in Südtirol während des Krieges, der die Grenzen Oeſterreichs im Falle des Sieges bis nach Verona ausdehnen und überall nur die deutſche Sprache lehren wollte uſw.„Das war die Abſicht jener, die letzt proteſtieren. Ich glaube, daß dieſem Peach Unkenntnis zu Grunde liegt. Viele Deutſche kennen uns noch nicht und beſonders kicht unſeren Geiſt und unſere moraliſche Kraft. Sie betrachten das ode a Italien els maleriſche politiſche. und haben Die tieſe fraft noch nicht begriffen, die der n Auf jeden Fall erkläre dat italleniſche Politik im oberen und Italien. Trentino ſich nicht um eine Spur ändern wird. Wir werden methodiſch und zähe alle unſere Geſetze einſchließlich der noch zu ma⸗ chenden anwenden und jene Gegend italieniſch machen, weil ſie es iſt, geographiſch und hiſto⸗ riſch. Die Brenner Grenze iſt von der unfehl⸗ baren Hand Gottes gezeichnet. Die Deutſchen Südtirols ſtellen nicht eine nationale Min⸗ derheit, ſondern eine ethniſche Reliauie dar. Es ſind 180 000, und davon ſind 80 000 Ita⸗ liener und wir werden ihre früheren Namen wieder einführen. Die andern ſind das Ueber⸗ bleibſel der barbariſchen Einfälle während früherer Heereszüge. Für ſie werden wir die römiſche Politik der Strenge anwenden, und wir ſagen zum deutſchen Volk:„Das ſaſchi⸗ ſtiſche Italien will dir Freund ſein, aber dir auch ohne Unterwürfigkeit in die Augen ſchauen. Meine Rede muß als genaue politi⸗ ſche und diplomatiſche Bedingung betrachtet werden. Ich hoffe, daß ihr gebührend Gehör geſchenkt werde, damit das italieniſche Volk und ſeine Regierung Maßnahmen ergreifen können, wenn morgen die deutſche Regierung die direkte Veranntwortung für das überneh⸗ men würde, was vorgefallen iſt. Geſtern hat eine faſchiſtiſche Zeitung die Ueberſchrift ge— bracht:„Italien wird die italieniſche Fahne auf dem Brenner nie einziehen“. Ich habe das Blatt ſeinem Direktor mit folgender Korrek— tur zurückgeſchickt: Das faſchiſtiſche Italien kann nötigenfalls ſeine Trikolore über den Brenner hinaustragen, zurück nie.“ Die Rede Muſſolinis wurde mit einer brauſenden Ovation aufgenommen, die an⸗ hielt, bis Muſſolini von der Rednertribüne zur Regierungsbank zurückgekehrt war, wo ihn die Miniſter beglückwünſchten. Alle Abgeord⸗ neten, mit Ausnahme Giollttis, ſtanden auf und ſtimmten die Faſchiſtenhymne an. Farinacci erklärte:„Nicht nur wir ſind befriedigt, ſondern die ganze, Nation, die ihre Würde energiſch gewahrt fühlt. Die heu⸗ tigen Kundgebungen zeigen, daß Italien nicht mehr das Italien der frommen Väter und Verzichtmenſchen iſt, ſondern das Italien der Starlen und Siegreichen. Ich könunte meine Rede nicht beſſer ſchließen als gemäß der Ein⸗ ladung des Miniſterpräſidenten, mit der Er⸗ öffnung der Sammlung für ein Battiſti⸗ Denkmal in Bozen zu beginnen. Der Berliner Eindruck der Muſſolini⸗Rede. Berlin, 8. Febr. Die Rede Muſſolin is hat in Berliner politiſchen Kreiſen naturge— mäß ſtarles Befremden erregt. Man findet es beſonders erſtaunlich, daß ein Mitglied des Völkerbundsrates und ein Garant der Lo⸗ carno-Verträge eine derart aggreſſive Sprache gegen Deutſchland bezw. gegen Miniſterpräſi⸗ denten eines deutſchen Landes führt. Die ein⸗ zige Erklärung dafür, daß ein Staatslenker eine ſolche Sprache gegen ein Land führt, zu dem Italien in den letzten Jahren immerhin in korrekten Beziehungen geſtanden hat, iſt höchſtens darin zu finden. daß Muſſolini aus Gründen der inneren italieniſchen Politik ſich veranlaßt geſehen haben mag, entſprechend den Wünſchen der radikalen faſchiſtiſchen Gruppe ſo ſtarke Worte zu gebrauchen. Dem ohnmächtigen Deutſchland gegenüber glaubte er ſich ohne Gefahr das herausnehmen zu können. In einer der nächſten Reichstags⸗ ſitzungen wird die Interpellation über die Bedrückung der Deutſchen in Südtirol zur Verhandlung kommen. Die Debatte wird ſowohl den Parteien wie vor allem der Re⸗ gierung Gelegenheit geben, zu der heraus⸗ fordernden Rede Muſſolinis Stellung zu neh⸗ men. Alle freundſchaftlichen Gefühle des deutſchen Volkes für das Volk Italiens und alle wirtſchaftlichen Rückſichten darauf dürfen nicht hindern, daß der deutſche Außenminiſter die dreiſten Beſchimpfungen, die ſich Muſſo⸗ lini unter dem Beifall einer willfährig ge⸗ machten Kammer gegen Deut“ heraus⸗ genommen hat, mit würdiger hiedenheit zurückweiſt. f Wie der„Berliner Lokal⸗Anzeiger“ aus Rom ſich berichten läßt, hat Muſſolinis Rede auch in amerikaniſchen Kreiſen befremdend gewirkt und zu Rückfragen Veranlaſſung ge⸗ geben. Weiter wird aus Rom gemeldet: Die faſchiſtiſche Preſſe iſt natürlich über die Rede in helle Begeisterung geraten. Spalten über Spalten werden mit der„deutſchen Undank⸗ barkeit und Gemeinheit“ gefüllt. Nach dem Popolo di Romana“ rechnung eine„Viviſektion der deutſchen Auf⸗ bauſchungen“ und der„Meſſagero“ glaubt ſeſtſtellen zu können, Deutſchland habe in we⸗ war Muſſolinis Ab⸗ Es Paris, 7. Febr. Der„Temps“ beſchäftigt ſich mit der Rede Muſſolinis. Wenn auch die Sprache, die Muſſolini geführt habe, etwas rüde ſei, ſo habe ſie doch den Vorzug der Offenheit. Drei Jahre hindurch habe die fa⸗ ſchiſtiſche Regierung gegenüber Deutſchland eine ſo gemäßigte Politik betrieben, daß man ſich manchmal habe fragen müſſen, ob ſie nicht ein Zeichen einer Annäherung zwiſchen Rom und Berlin ſei, die in gewiſſer Beziehung einige Beunruhigung für die Zukunft hätte aufkommen laſſen können. Es ſei ja richtig, daß die deutſche öffentliche Meinung es für klug gehalten habe, abzuwarten, ehe ſie ſich über das Schickſal der deutſchen Minderheiten in Südtirol beunruhigte, bis der deutſch⸗ita⸗ lieniſche Handelsvertrag und die Abkommen von Locarno unterzeichnet worden ſeien. Heute handele es ſich darum, den deutſchen Vorſtoß gegen Süden und Südoſten vorzu⸗ bereiten. Dabei ſtoße Deutſchland eben in Mitteleuropa auf italieniſche Intereſſen. An dem Tage, an dem Deutſchland in Wien herr⸗ ſchen werde, werde die Stellung Italiens in gefährlicher Weiſe kompromitiert ſein. Die Antwort die Muſſolini geſtern einem faſchiſti⸗ ſchen Blatte erteilt habe, beweiſe, daß die Italiener begonnen hätten, dies zu verſtehen. Nun müſſe man abwarten, welche Reaktion die Rede Muſſolinis auf die öffentliche Mei⸗ nung in Deutſchland ausüben werde. Aber Berlin werde ohne Zweifel die ihm erteilte Warnung begreifen. Eine ſchwediſche Stimme zu Südtirol. Stockholm, 8. Febr.„Svenska Dagbladet“ wendet ſich in einem Artikel ſcharf gegen den faſchiſtiſchen Terror in Südtirol. Die italie⸗ niſchen Maßnahmen ließen alle bisherigen Ereigniſſe auf dieſem Gebiete in den letzten beiden Jahrhunderten weit hinter ſich und ſtänden in ſtarkem Gegenſatz zu Locarno. Die Urfache der italieniſchen Unterdrückungspolitik liegt nach dem Blatt darin, daß der früher deutſchfreundliche Muſſolini jetzt die Hoff⸗ nungs auf Deutſchlands künftige Bundes⸗ genoſſenſchaft aufgegeben habe, da Deutſch⸗ land ſich durch den Locarno-Vertrag Frank⸗ reich genähert habe und Ausſicht auf eine Vereinigung Oeſterreichs mit Deutſchland be— ſtehe. * Die Ausweiſungen aus Südtirol. Berlin, 7. Febr. Wie der Wiener„Neuen Freien Preſſe“ aus Tirol gemeldet wird, be— ginnen in Südtirol bereits die Ausweiſungen von Deutſchen, die bisher italieniſche Staatsangehörige waren. Infolge Widerrufs der ihnen zugeſprochenen Staatsangehörigkeit haben 34 Perſonen Ausweiſungsbefehle er⸗ halten. Die Betroffenen ſind alle Deutſch— treibende, Beamte und Lehrer. * Der Schutzpatron der faſchiſtiſchen Miliz. Mailand, 7. Febr. Die faſchiſtiſche Miliz hat ſich jetzt einen eigenen Schutzheiligen aus⸗ geſucht. Wie St. Georg der Patron der Ka⸗ vallerie St. Barbara der Patron der Artillerie und St. Martin der Infanterie, ſo wird jetzt der kriegeriſche St. Sebaſtꝛan der Schutzpatron der Miliz. Maedonald gegen die engliſch⸗ italieniſche Schuldenregelung. Paris, 8. Febr. Das neugegründete fa⸗ ſchiſtiſche Blatt„Les Nouveautes Siecle“ ver⸗ öffentlicht heute Aeußerungen des auf der Durchreiſe durch Frankreich in Paris einge⸗ troffenen früheren engliſchen Premierminiſters Macdonald Dieſer ſoll ſich angeblich mit ſcharfen Worten über das engliſch⸗italieniſche Schuldenabkommen ausgeſprochen haben, das der ſchweren Steuerlaſt der engliſchen Steuer⸗ zahler nicht Rechnung trage und faſt einer Annullierung der italieniſchen Schulden gleichkomme. Ein derartiges Abkommen könne nur durch einen Geheimvertrag gerechtfertigt werden. Von dem Beſtehen eines ſolchen Ver⸗ trages ſei er überzeugt. In Rapallo dürften von Chamberlain und Muſſolini die Grund⸗ lagen für das Abkommen gelegt worden ſein, von denen man annehmen könne, daß in ihnen von Moſſul und von Tunis die Rede iſt. Möglicherweiſe werde England künftig die ſaſchiſtiſchen Abſichten auf Tunis unterſtützen. ei immerhin möglich, daß England und Italien ſich auf Koſten Frankreichs verſtän⸗ digt haben. Die konſervative Regierung Bald⸗ win habe mit dieſem Abkommen ihr eigenes nigen Wochen verloren, was es in drei Jah⸗ ten volitiſchen Aufbaues erreichte. ———— 22 Todesurteil unterzeichnet. 12 Südtiroler, und zwar Handels- und Gewerbe⸗ Um die Aufnahme in den Völkerbund. Vor Abſendung des deutſchen Aufnahmegeſucheg Berlin, 8. Febr. Wie wir erfahren, iſt da deutſche Aufnahmegeſuch für die Aufnahme in den Völkerbund nunmehr fertiggeſtellt. In der heutigen Sitzung des Reichskabinetts wird end gültig über den Text Beſchluß geſaßt werden, Die Abwendung dürfte heute abend eder mor⸗ gen erfolgen. Die Konferenz der Miniſterpräſidenten. Berlin, 6. Febr. Die Konferenz der Mini⸗ ſterpräſidenten der Länder war gegen 23 Uhr zu Ende. Ueber den Verlauf der Sitzung wurde folgendes amtliche Kommunique herausgegeben: 6.8 „Auf Eialadung der Reichsregierung traten heute vormittag die Staats- und Mini⸗ ſterpräſidenten der Länder unter dem Vorſitz des Reichskanzlers und den Mitgliedern des Reichskabinetts zu einer Ausſprache über die außenpolitiſche Lage zuſammen. Im An⸗ ſchluß an einen Vortrag des Reichsminiſteds des Auswärtigen, ſowie an grundſätzliche, Ausführungen des Reichskanzlers wurden die mit der Frage des Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund zuſammenhängenden Fragen eingehend erörtert, wobei von einzelnen Län⸗ dern Bedenken geltend gemacht wurden. An⸗ ſchließend wurde die einmütige Auffaſſung dahin feſtgeſtellt, daß, falls die Reichs regie⸗ rung den Eintritt Deutſchlands in den Völ⸗ kerbund beſchließt, von Seiten der Länder alles geſchehen wird, was die Stellung Deutſchlands im Völkerbund zu ſtärken geeig⸗ net iſt. n ueberſiedlung des Völterbundes? 1 2 2 ö London, 7. Febr. Der Genſer Berichterſſat⸗ ter der„Morning Poſt“ berichtet von einer Strs⸗ mung in Völkerbundskreiſen, die eine Ueberſes⸗ lung des Völkerbundes befürworten. Wegen des teuren Lebens in der Schweiz trete auch die Mehrheit des Sekretariats für dieſen Gedänzen ein. Man habe in Völkerbundskreiſen did Ai regung ernſtlich geprüft, ob die vorbereitende A. rüſtungskonferenz nicht in einer franzöſiſchen Stadt ſtattſinden ſolle, in welchem Zuſammen⸗ hange Aix⸗les⸗Bains genannt werde. Unter Um⸗ ſtänden ſoll die Konferenz vielleicht in Brüſſel abgehalten werden. Auch der Genfer Vertreter des„Daily Tele⸗ graph berichtet in gleichem Sinne und fügt noch hinzu, daß ein Stattfinden der Konferenz auf ſranzöſiſchem Boden den Sowjetvertretern dis Teilnahme ermöglichen würde. Doch würden dis Koſten für eine Ueberſiedlung des Sekretariats nach dem genannten Ort größer ſein, als wenn es ſich nach Paris oder London begeben werde. * 2 170 0 8 Die Fürſtenabfindung. Zur Fürſtenabfindung. a Leipzig, 8. Febr. Auf einer Maſſenverſamm⸗ lung auf dem Marktplatz ſprachen am Sonntag Reichstagspräſident Loebe und Abg. Dittmann zur Frage der Fürſtenabfindung. Löbe über den Kompromiß der Mittelparteien. Berlin, 6. Febr. Ju einem ſehr ſcharfen Ax“ tikel befaßt ſich Reichstagspräſident Löbe in der Breslauer„Volkswacht“ mit dem Kompromißver⸗ ſuch der Mittelparteien, ein Sondergericht für die Abfindungsfrage einzurichten. Löbe erklärt, daß man den deutſchen Richtern nicht Vertrauen ent⸗ gegenbringen könne, daß die Rechte des Volkes gegenüber den unberechtigten Forderungen der Fürſten zur Geltung brächten. Gerade von de mokratiſcher Seite waren die bisherigen Gerichts entſcheidungen am ſchärfſten angefochten worden. Der Kompromißvorſchlag der Mittelparteien habe ohne Unterſtützung der Sozialdemokraten keine Ausſicht auf Annahme. Aber auch der Vor⸗ ſchlag für den Volksentſcheid lönne ebenſowenig, ohne Anſchluß an die Mittelparteien verwirklicht werden, umſomehr als Sozialdemokraten und Kommuniſten ſich wegen der Durchführung dieſes Volksentſcheids noch völlig uneinig ſeien. Es müſſe daher, um zu einem praktiſchen Ergebnis zu kommen, ein Kompromiß zwiſchen der Sozialde⸗ mokratie zuſtandekommen. Die Abrüſtungskonferenz Admiral Scheer über die Abrüſtung. Berlin, 7. Febr. In einem Interview mit dem Berliner Leiter eines amerikaniſchen Nach⸗ richtenbüros ſetzte Admiral Scheer, der frühere Kommandant der Hochſeeflotte und volkspartei⸗ liche Abgeordnete ſeine Anſichten über die allge⸗ meine Abrüſtung auseinander. Zu der geplaäſi⸗ ten Abrüſtungskonferenz ecklärte der Admirgt u. a., daß die einzig mögliche Grundlage einer Abrüſtungskonferenz der Grundſatz der Gleichbe⸗ rechtigung und Gegenſeitigkeit ſein müſſe, der jedoch von Frankreſch, Polen und der Tſchecho⸗ ſlowatei Deutſchland praktiſch nicht gewährleiſtet werde, Die Politik Frankreichs gehe dahin, dem tanzöſiſchen Heer als Exekutivarmee des Völker! e 55 überlegene Stärke aufrechtzuerhalten Deutſchland müſſe jetzt gleiches Recht für alle und damit Anerkennung gleicher, für alle gelten⸗ den Ahrüſtungsgrundſätze und„Verpflichtungen fordern. Entweder blieben die Grundſätze und 10 Verpflichtungen des Verſailler Vertrages be- ſtehen, dann müſſe 0 in zeichnung des Verſailler ertrages ſireng urchgefuͤhrt werden oder der Vertrag biete leine ür alle annehmbare Grundlage. aun müſſe ö eine neue für alle Beteiligten(deiondte Baſis ö geſchaffen werden. Die allgemeine Wehrpflicht ki entweder für alle zu verbieten oder für alle zu geſtatten. Die Art der Bewaffnung des Hee⸗ re ſei gleichfalls für alle gleich zu beſtimmen. Die Verwendung von farbigen Truppen gegen weiße Völker ſei als Verſtoß gegen die Pflichten der Ziviliſation und Kultur zu verbieten. 7 1 „Obſerver⸗ zur Verſchiebung der Abrüſtungs⸗ J kunferenz. London, 7. Febr. Der„Obſerver“ iſt der Mei⸗ nung, daß aus der Vertagung der vorbereitendetz rüſtungskonferenz um zwei bis drei Monate weiterhin kein Nachteil ezgeben würde. Im egenteil werde durch dieſe Vertagung die Teil⸗ ö nahme Deutſchlands auf dem Fuße der Gleichbe- chtigung ſowie die Hinzuziehung Rußlands er⸗ löglicht, ohne daß, wie Baldwin erklärt habe, e Konferenz keine erſprießliche Arbeit leiſten nne. Rärz feſtſtehe und daß ein deutſcher Vertreter an 3 der dann ſtattfindenden Völkerbundsratsſitzung 5 teilnehmen werde. Japans Bereitſchaft. otio, 7. Febr. Die japaniſche Preſſe ſpriche 5 ſehr günſtig über eine Herabſetzung der mili⸗ kiſchen Rüstungen und Ausgaben aus unter der Bedingüng, daß alle Mächte dieſelben Maß⸗ len treffen. v. Jahrn 55 90 500 Mann vermindert und ſei weiteren Einſchränkungen bereit. Es werde ſich feine Flotte int gleichen Verhältnis wie die anderen Nationen heräbſetzen unter der Voraus⸗ ehung, daß das im Waſhingtoner Abkommen eſtgeſezte Verhältnis von 5:53 beibehalten perde. Wenn Rußland dieſem Beiſpiel folgen öllte, ſo werde Japan außerdem noch ſein Luft⸗ Programm, das bereits in Ausführung begriffen ſel, Einſchränken. Ferner ſei die japaniſche Re- Arung bereit, der Abſchaffung der U-Boote zu⸗ Nee wenn auch die anderen Mächte ſich bämit einverſtanden erklären. Berenger bei Kellog. g N aris, 6. Febr. Wie aus Waſhington gemel⸗ 2 10 ſetzte geſtern der franzöſiſche Botſchafter krenger Staatsſekretär Kellog die Gründe aus⸗ 10 ander, die zur Verlegung der vorbereitenden Abrüſtungskonferenz geführt haben. n Tod ausgeſchieden die Abgeordneten: Horn Helling ⸗Weſer, Abg. Laufkötter. die 1925), Tempel [Grotewohl(am 31. Sttober 1925) Paeplow(am 31. November Mandatsniederlegung ö 5 weſtbenſen ferner unter dem 6. Februar 1923 der ehemalige Reichskanzler und Reichsmini a ler Bauer Rheinprovinz fe Die rheiniſche Landwirtſchaftskammer un Hindenbueg. Bei der 35. Tagung der Laändwirtſchaftskammer der Rheinprovinz iſt folgendes Telegramm an den Reichs präſiden. ten abgeſandt worden:„Zum erſten Mal ſeit 7 Jahren wieder auf befreitem deutſchen Bo⸗ den in Bonn n fr 5 5 0 die Land⸗ wirtſchaftskammer ür ie provinz Nönen, ede Herr Reichspräſident, Ehrfurchtsvollen Gruß. 5 905 Haeter der befreiten Gebiete und der weiter unter den Laſten der Beſatzung ſtehen⸗ den Kreiſe vereinen ſich zu erneutem in Not und Unglück erhärteten Gelöbnis unwandel⸗ barer Treue zu Staat und Reich, zu Volk und Vaterland.“ 9 E 9 d Die da frei sind. Roman von Henriette v. Meerheimb (Gräfin Margarete von Bünau). 8 (Nachdruck verboten.) 1. Das Wartezimmer war ſehr voll und die Luft ſchwül und verbraucht. Grell ſtrahlte das elektriſche dreiarmigen Kronleuchters, deſſen Glasbirnen kein mildernder Schirm Schleier dämpfte.. Auf den blaugrünen Plüſchſeſſeln grup⸗ pierten ſich die Wartenden um den in der Mitte ſtehenden Tiſch und blätterten müde u. gelangweilt in den darauf liegenden alten Journalen und Zeitungen. Die dicht zugezo⸗ Licht des blendende oder Die Züſammenſetzung des * die Abrüſtung aller Unter⸗ fällen auf die Deutſchnationale Volkspartei Zentrum Deutſche Volkspartei Nommmniſtiſche Partei Wirtſchaftliche Vereinigung(Reichs⸗ Deutſche Volkspartei, die Kommuniſten, Demokraten, die Wirtſchaftliche Vereinigung Weiter glaubt das Blatt zu wiſſen, daß und die Bayeriſche Volkspartei haben in ihren je Zulaſſung Deutſchlands zum Völkerbund bis Reihen keine Gäſte. Gäſte Geisler 1 2 u. hen als Gaſt den Oberlandesgerichtspräſiden; ten Dr. Beſt, der früher nationalen war, Deutſchnationalen Volkspartei in der Aufwer⸗ tungsfrage aber zu den Völkiſchen übergegan. Japan habe ſeine Armee vor Abgeordnete in geführt und zwar der ſtiſche und Kanae⸗He aer m datsniederlegung Fel 8 dann ſpäter verſtorbene Miniſter Dr. Höfle duusgeſchievon. 25 dreas Huke ein. Die landwirtſchaftli⸗ 18 16 4 Reichstages. Der Reichstag zühlt na; Ur neueſten Ende Januar 1926 abgeſchloſſenen Zu⸗ menſtellung 493 Mitglieder Davon ent⸗ Alpers ein Volt ben leinträt. Darauf verzichtete Tore 1. 05 Elo 8 n 0 r Eichhor 6. Julf 1925), den der Abg. Torglet am 4. Augu 4 75 m ay Auguſt 1925 auf den Platz auf der wahlliſte, und dafür trat der Abg. Tie p am 5. Auguſt 1925 in die kommun e Fraltion 1 1 iſtiſche 115 b Miiglied⸗ A 140 68 51 44 32 Sozdemolr. Partei Deutſchlands Deutſche Demokratiſche Partei partei des deutſchen Mittelſtandes Bayer. Bauern⸗ und Mittelſtands bund, Deutſche Hannover. Partei) Bayeriſche Volkspartei Deutſchvölk. Freiheitspartei u. Nat. ſoz. Deutſche Arbeiterpartei(Völk. Arbeitsgemeinſchaft) ei kei 8 2 ö einen Wert von etwa 2500 Mark e bee e 1 Dieb den Ring an den Juwelier für 13 Mark Die Sozialdemokratie, das Zentrum, 115 Die Deutſchnationalen ihren 110 Mitgliedern Awei zwar den Abgeordneten Fritz und den Regierungsrat Hans Die Völkiſchen haben in ihren Rei⸗ ählen unter und Z achs. bei den Deutſch⸗ wegen der Haltung der Bei keiner Fraktion werden zwe amtlichen Verzeichnis ehemalige kommuni⸗ Abgeordnete Iwan Ra tz⸗Hannover der ehemalige Zentrumsabgeordnete a n u. 1 9 5 bisher kaufenden Wahn en iſt. dem Während der periode ſind nachſtehende Veränderungen im Mitgliederſtand des Reichstages eingetreten; Durch Tod ausgeſchieden ſind vom Zen. rum die Abgeordneten: Frau Dransfeld Dr. Beuſch und Dr. Spahn. Dafür ſinz eingetreten Rechtsanwalt Dr. Roos(am 17 März 1925), Kaufmann S 7. September 1925) und Dr. Kro hne 7. September 1925). Ferner iſt durch Man⸗ chönborn(an (an am 9. Februar 1925 der Für ihn trat unter dem 18. ebruar 1925 der Gewerkſchaftsſekretär Au Von den Sozialdemokraten ſind durch Frau Bartels un Dafür ſind eingetreten Bülow(am 31. Mär am 15. September 1925 und 1925). Durch den Sozial⸗ Abasordneten iſt von im Zuſammenhang mit der Barmatafföre ausgeſchieden und erſetzt wor⸗ den durch den Aba. Ferl(am 13. d e 1955). Pon der Bayeriſchen Volkspartei isl geſtorben der Abg. Gerſtenberger(am 6. April 1925). Er wurde erſetzt durch den Abg. Röder⸗Franken(am 9. April 5 Die wirtſchaftliche Vereinigung verlor durch en Tod den Abg. Sievers(am 13. Mal KE Scheinbar ohne jede äußere Erregung, aber im Grunde viel aufgeregter als ſämt⸗ liche übrigen, ſaß eine junge Dame ſtill zu⸗ rückgelehnt in ihrem Seſſel. 6 Nur ſelten hob ſie die Lider, um einen ihrer Leidensgenoſſen anzuſehen. Von ihren ſehr ſchlanken weißen Händen hatte ſie die Handſchuhe abgeſtreift und die Finger loſe im Schoß ihres leichtgrauen Tuchkleides ver⸗ ſchränkt. Die weichen Falten des ſchmiegſa⸗ men Stoffes fielen maleriſch an ihrer graziös gebauten Geſtalt herunter, bis auf den dicken, roten Plüſchteppich. Der große ſchwarze Hut warf einen leichten Schatten über ihre ſchmale Stirn mit den feingezeichneten Brauen. Leicht gelocktes rötlichbraunes Haar bauſchte ſich locker um die Schläfen. In dem Gürtel ihres einfachen, aber mit einem unnachahmlichen Schit getragenen Kleides, hing ein Strauß genen Wollvorhänge ſchieden das Tageslicht vollkommen aus. Da das Zimmer überdies in einer ſehr engen Straße nach dem Hof zu lag, ſo erſchien den Anwenſenden die grelle Beleuchtung immerhin noch angenehmer als das ielbſekige Dämmergrau, das vorher die teils gedrückte, teils aufgeregte Stimmung aller noch beklommener gemacht hatte. 5 Einige hielten es auf die Dauer nicht aus, ſtillzuſitzen. Ein paar Herren gingen, ſoweit der enge Raum das zuließ, auf dem Teppich hin und er. 5 8 a 5 Die Damen fingerten immer nervöſer mit den Zeitungen und Journalen herum, ohne ein Wort von dem zu verſtehen, was ſie angeblich laſen. Jeder und jede beobachtete heimlich die breite Mitteltür, von der bald nach längerer, bald nach kürzerer Zeit der Vorhang zurlick⸗ eſchlagen wurde und für eine flüchtige Se⸗ unde in ſchwachen Umriſſen die Geſtalt des Arztes ſichtbar und ſein ſcharfes Bitte“ hör⸗ bar wurde, worauf ſich eilig einer der blau⸗ grünen Plüſchſeſſel leerte und die Zurückblei⸗ benden mit klopfendem Herzen eine Nummer noch vorangehen von der Zahl, die ihnen ſtarkduftender, blaßlila Veilchen. Der ſüße Geruch ſchwebte wie ein wehmütiger Früh⸗ lingsgedanke durch das Zimmer, in dem die bange Erwartung der laut atmenden Men⸗ ſchen wie etwas greifbar Drückendes lag. Die Tür ging wieder auf und die hohe, dunkle Geſtalt des Arztes erſchien für eine flüchtige Sekunde im Rahmen. Das junge Mädchen, das jetzt an der Reihe war, ſchnellte nicht wie die übrigen hoch. Gelaſſen hing ſie ihre ſchwarze Federboa über die Stuhllehne und ging mit leichten ſchwebenden Schritten hinaus, gefolgt von den halb neidiſchen, halb mitleidigen Blicken der Zurückgebliebenen. Auch im Sprechzimmer brannte bereits elektriſches Licht. Dr. Kuno Hardt ſaß ſchon wieder an ſeinem breiten offenen Diplomatenſchreibtiſch, als die junge Dame eintrat. Seine Feder glitt mit leiſem Surren über das Papier. „Ihr Name?“ fragte er kurz. Seine ſtahlblauen Augen muſterten die Geſlalt der vor ihm Stehenden mit einem ſeltſam durchdringende n Blick. „Monika Eble rn“ vember 1925 in der Reichstag ein. wegen Hehlerei Seiſtlichen. reſpektiert. Für ihn trat am 19. Mai 1925 der Abck 3 %. Weiter hat von den Kommun Nabe der Abgeordnete König⸗ Düſſeldorf am 29 ein lat 1925 ſein Amt niedergelegt. Für in trat Frau Plum⸗Düſſeldorf am 5. No⸗ Juſtiz und das Beichtgeheimnis. Ein intereſſanter Falk ſpielte ſich vor dem Schöffengericht in Eſſen ab. Angeklagt waren der 22jährige Bureaugehilſe Heinrich Sauereſſig und der 49 jährige Juwelier Heinrich Schweers beide aus Bochum. Sauereſſig hatte auf einer Geſchäftstour in der Wohnung des Fabrikbe⸗ ſitzers K. in Eſſen einen Ring mit einer wertvol⸗ len echten Perle mitgenommen. Die Perle hatte während der verkaufte. Später erwarb ein Mädchen den Ring, die Perle aber war durch eine andere, ganz min⸗ derwertige Japanperle vertauſcht. Die Eſſner Kriminalpolizei hatte von dem Verbleib des Ringes Kenntnis erhalten und redete dem Ju⸗ welier zu, die echte Perle herauszugeben bzw. anzugeben, wo ſie geblieben ſei. Der Juwelier aber wollte von der Fälſchung nichts wiſſen. Einige Tage ſpäter händigte ein katholiſchen Geiſtlicher in Bochum einem Polizeibeamten die echte Perle aus, nachdem er ſich hatte verſprechen laſſen, nach der Perſon, die ihm die Perle über⸗ geben habe, nicht zu forſchen und ihn ſelbſt nicht zur Preisgabe des Namens zu zwingen, weil es ſich um ein Beichtgeheimnis handele. In den Verhandlungen vor dem erweiterten Schöffenge⸗ richt gab Sauereſſig den Diebſtahl unumwunden zu, der wegen Hehlerei angeklagte Juwelier leug⸗ nete noch immer. Sein Verteidiger ſtellte den Antrag, daß der als Zeuge vernommene Krimi⸗ nalbeamte, der die Perle von dem Geiſtlichen in Empfang genommen hatte, den Namen des Geiſtlichen angebe. Er wollte den Geiſtlichen als Zeuge laden laſſen, um zu erfragen, ob der An⸗ zeklagte oder ein Familienglied ihm die Perle Anagehändigt habe. Der Kriminalbeamte lehnt trikte ab, den Namen des Geiſtlichen zu nennen Darauf wurde ein Gerichtsbeſchluß herbeigeführt der den Antrag des Verteidigers ablehnt, da nack wer Bekundung des Zeugen der Geiſtliche das Geichtgeheimnis wahren wird und außerdem zu demjenigen, was dem Geiſtlichen bei Ausübung der Seelſorge anvertraut iſt, nicht nur die An⸗ gaben des Beichtkindes, ſondern auch die damit un Zuſammenhang ſtehenden dritten Perſonen gebören. Das Gericht erkannte die Angeklagten für ſchuldig. Sauerwein wurde wegen Diebſtahl zu vier Monaten Gefängnis verurteilt, Schweers zu drei Monaten Gefängnis. D Vorgang iſt ein erfreulicher Beweis dafür, baß die Juſtiz das Schweigegebot der katholiſchen 4 8 .. Riis Nah und Fern. Darmſtadt 7. Febr. Ein entſetzliches un.. glück ereignete ſich Freitag in der„Tanne.“ Beim Niederlegen einer Tanne traf ein Holz⸗ hauer ſeinen Kollegen ſo unglücklich mit der Axt, daß er ihm die rechte Hand glatt ab⸗ hackte. Der Verunglückte wurde durch die Sa⸗ nitätswache in bedenklichem Zuſtande nach dem Krankenhaus gebracht.„ e Büttelborn, 7. Febr. Bei Ablage eines Spargelfeldes wurde hier ein vorgeſchicht⸗ liches hiſtoriſches Grab mit 7 Urnen frei⸗ gelegt. Die Fundſtelle wird der Hundskirchhof genannt. 5 Ein leichtes Lächeln zuckte für eine flüch⸗ tige Sekunde um ihren weichen, blaßroten Mund. „Alter?“ f „Einundzwanzig Jahre bie „Wohnort?“ „Weimar, Alexanderallee 6.“ „Worüber klagen Sie?“ 5 „Ich? Mir fehlt gar nichts. Mein Vater iſt krank.“ Doktor Hardt ſtand auf:„Bedauere, ſagte er, mit einer entlaſſenden Handbewegung, Ich behandele nur Patienten, mit denen ich ſelbſt reden klann. Wenn Sie eine Konſulta⸗ tion wünſchen, will ich dazu mein Kommen einrichten.“ 1 „Bitte— hören Sie mich erſt an.“ Mo⸗ nikas Stimme zitterte vor Erregung.“ „Meine Zeit iſt ſehr knapp bemeſſen, Fräulein Ehlers. 5 5„Ja— ja.. aber Sie müſſen mich hö⸗ ren.“ Sie legte ihre kleine, weiße Hand auf ſeinen Arm. Ihre großen, dunklen Augen ſahen ihn flehend an. 5 5 In ihrer Geberde lag nichts vertrauliches oder gar herausforderndes aber ſopiel Angſt und Sorge, daß er mit erhöhtem In⸗ tereſſe in ihr reizendes, bittendes Geſicht ſah. „Ich werde in Ihrem Fall eine Aus⸗ nahme machen und zuerſt mit Ihnen ſpre⸗ chen,“ bewilligte er nach einigem Ueberlegen, indem er wieder am Schreibtiſch Platz nahm und einen Seſſel für ſie heranzog. „Bitte mir alſo den Namen, das Alter u. den Stand Ihres Herrn Vaters nennen zu wollen.“ hatte unwillkürlich, ihm — Seine Stimme h, il ſelbſt unbewußt, einen weicheren, liebenswür⸗ digeren Ton angenommen. Monika wunderte ſich nicht darüber, denn das geſchah ſtets, wenn Herren mit ihr rede⸗ ten. Sogar der berühmte grobe Mallehrer „Unverheirg mußten, abziehen konnten. „Ja.“ Hardt gegenüber ganz gut. ſehr mißlich 5 am 4 1 0 der Reichs. Laß er fand ihr gegenüber in der Mobellklaſſe höf⸗ liche Redensarten, wenn er ihre Arbeiten kri⸗ tiſterte. Sie bemerkte ihren Vorteil Doktor iet der ſonſt ruhig che 8 ſchlng, bis ſie blutüberſtrömt zuſammenbrach ei 1„ Wind 255 Afimend 5 f n die Schwerverletzte ins Abd ene 8 Henle früh ſünd mag 11 zerſtüt⸗ f Jes Arbeiters auf der Bahnſtrecke Gießen; Kutzbach er hatte ſich von einem Zuge überfah ref aſſer. 5 Würzburg,. Febr. Der 7jährige Sohn . e hret in Mühlbach bel Karlſtadt erkrankte) unter Tollwuterſcheinun⸗ gen und ſtarb nach ſeiner Ehitsſerung 150 Krankenhaus Würz ag Das Kind hatte 55 von ber Tollwut befallene Kuh, die ſpäter ger tötet erden mußte, gefüttert und ſich dabei infiziert. 1 n N f. 5 8* l 5 5 0 ö Weltſpiegel. :: Deutſche Siedler für Auſtralien- Im„La⸗ dies Imperich Club“ zu London hielt der frühere konſervative Abgeordnete D. G. Somerville am 21. Januar einen Vortrag über ſeine Reiſe 0 — 4 Auſtralien. Im Verlauf ſeiner Ausführungen beilir wartete Per Bodner pringend im Antereſſe. Aner intenſiven Noroimſation weiter brachliegen⸗ der Gebiete die: Einwanderung von mehreren hunderttauſend; deutſchen Siedlern. Die Deut⸗ ſchen als diſziplinierte Bürger und ſorgſame Ar⸗ beiter ſeien beſonders geeignet, dem Lande zu ſelfen. In der Debatte gab auch Colonel Weſton arvis eine Erklärung ab, daß er in den Domi⸗ tions keine beſſeren Koloniſten als die Deutſchen jefunden habe. „: Silberfüchſe im Vogelsberg. Eine Silber⸗ nichsfarm hat der Jagdpächter Kübel zu Herbſtein san Die acht Tiere wurden im Novem⸗ ler aus Nordkanada bezogen und in eingefriedig⸗ befinden ſich bis jetzt wohl. f :: Dünkirchen wird Seehafen? Die franzöſi⸗ che Noͤrdbahngeſellſchaft hat, offenbar in der Ab⸗ icht, Dünkirchen zu einem Seehafen auszugeſtal⸗ en, beſchloſſen, dort einen großen Hafenbahnhof u errichten, der den Verkehr bereits beſtehender ſigten, vor allem nach Dänemark, aufnehmen l. Ferner ſoll ein Schnellzugsverkehr mit Lon⸗ 155 und der Schweiz eingerichtet werden. * Letzte Meldungen. Schweres Eiſenbahnunglück in Moskau. Moskau, 8. Febr. Ein ſchweres Eiſen⸗ zahnunglück ereignete ſich auf dem Moskauer Ottober⸗Bahnhof. Der Leningrader Schnell⸗ Jug überfuhr in der Bahnhofshalle einen i Pieuboc wodurch mehrere Wagen zerlrüm⸗ mert und 5 Perſonen getötet wurden. Eine Verſchwörung in Korea. ö em Revier an der Heckenmühle ausgeſetzt. Sie Tokio, 8. Febr. Der Korreſpondent des „Jujuhimpo“ in Soeul berichtet, daß die ja⸗ ßbßaniſche Polizei einer Verſchwörung, die von Unzufriedenen Elementen ausgehe und die das Regierungsgebäude in die Luft ſprengen wollten, auf die Spur gekommen ſei. Drei Führer der Bewegung ſeien verhaftet und eine Menge Bomben und revolutionäre Li⸗ teratur beſchlagnahmt worden. Die anderen Verſchwörer entkamen. 3 17 ter von der Stirn zurück. Das Licht der elek⸗ triſchen Arbeitslampe, von der Dr. Hardt den Schirm hob, überſtrahlte ihr Geſicht jetzt ganz hell. Mein Vater heißt Richard Ehlers— er iſt Profeſſor an der Malerakademie in Wei⸗ mar... Fünfzig Jahre alt,“ berichtete Mo⸗ nika.„Bis vor zwei Jahren waren er anſchei⸗ nend geſund— aber jetzt“, ſie ſtockte. „Er ift wohl nervös infolge von Ueber⸗ arbeitung?“ meinte Hardt. 1 Er nah mein javaniſches Papiermeſſer und zog es durch die Finger. Die feine, bieg⸗ ſame Stahlklinge zerſprang ſaſt. Er muß merkwürdige Kräfte in ſeinen muskulöſen Händen beſitzen! 0 „Gewiß iſt er auch überarbeitet“, ſtimmte Monika lebhaft bei,„und ſehr erregt infolge manchen Aergers— mancher heimlichen Ent⸗ täuſchung.“ 1 „Meinſechnlos...“ meinte Doktor Hardt mir etwas geringſchätzigem Achſelzucken.„Ein Künſtler nimmt alles natürlich gleich tragi⸗ ſcher, als gewöhnliche Sterbliche.“ 3 „Das iſt es nicht allein.“ Tränen ver⸗ dunkelten ihre Augen; aber ſie hielt ſie ge⸗ waltſam mit den langen Wimpern feſt. Er fängt an, ſeinen Gram und Aerger zu betäuben?“ fuhr Doktor Hardt ſo gelaſ⸗ ſen fort, als ziehe er einen unvermeidlichen Schluß.„„ Das junge Mädchen fuhr zurück. Woher wiſſen Sie das? Iſt ein Gerücht aus Weimar zu Ihnen gedrungen?“ 1 Er ſchüttelte lachend den Lopf.„Heute zum erſtenmotle höre ich den Namen Ihres Herrn Vaters durch Sie. Verzeihen Sie die⸗ ſes offene Zugeſtändnis— ich bin etwas Kunſtvan dale.“ 1 „Woher können Sie denn aber wiſſen. 3 Leſen Sie Gedanken!“ 13 „Auch das iſt nicht ſo ſchwer, wie Sie meincu.“ 15 Er mußte wirklich. b cheln Ohne es zu wollen. verriet ſie alles. Mechaniſch hob ſie ihren großen Hut wei⸗ „Aber wenn ich wirklich dies mal 10 00 f ner Frage ins Schwarze getroffen habe, ſo. 1 ihre Nalvitz bell ⸗ chen. gewandt— Torf als untertage und ars em⸗ Wirkung? Von Dr. Th. Windus, Münſter i. Weff. ch Die Verſuche über das lauge eg mögen von Ammoniak bei Anwendung ver⸗ ſchiedener Einſtreuarten, über die Reinhal⸗ tung der Ställe von Ammoniakgaſen, gehen zurzeit vonſtatten ebenſo wie dieſenigen über die Fragen der Konſervierungsmöglichkeit fleiſchiger Früchte, Regulierung des Reife⸗ prozeſſes von Obſt uſw. unter Zuhilfenahme trockener Torffaſern. Dieſe und die Verſuche, inwiefern Torfſtreu oder ⸗Mull anderen Sub⸗ ſtanzen vorzuziehen ſind, ſprechen insgeſamt den Torffaſern die höchſte Bedeutung zu. Daß man auch imſtande iſt, mit dieſen Torf⸗ abfällen die Beſchaffenheit des Bodens, ſelbſt zäheſter Tonböden, weſentlich zu verbeſſern, weiß der Gärtner und Gartenbautreibende zur Genüge. Eine Eigenſchaft aber, die uns bewegen ſollte,, mehr denn bisher, der Torf⸗ ſtreu unſere volle Beachtung zu ſchenken, iſt die antiſeptiſche Wirkung der Einſtreu, ſei letz⸗ tere in Geſtalt von grober Streu oder von krimmeligen Mullfaſern angewandt. Während manche Streuarten, namentlich Laub, gewiſſe Gerbſtoffe beſitzen, andere Harz und ſonſtige üble Beigaben aufweiſen, noch weitere Staub entwickeln, der weitaus größte Teil aber krankheitserregende bezw. ſonſt ſſchädlich wirkende Bakterien unterſtützen, ha⸗ ben wir mit dieſen böſen Eigenſchaften weder bei der Torfſtreu noch beim Torfmull zu tun. Bereits vor Ausbruch des Weltkrieges befaß⸗ ten ſich mehrere Forſcher mit dem Problem: Kann gegen Fohlenlähme und Kälberruhr Torf als Einſtreu hemmend wirken?“ Und eine kurze Zeitſpanne darauf ging man ſchon dazu über, Torfmull in ſolche Ställe zu bringen, wo die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen war. Dieſe Tatſachen mögen genügen, um die heutige Auffaſſung von For⸗ ſchern und Praktikern zu ergründen. Alle Streumaterialien, die ſchnell in Fäul⸗ nis übergehen, wirken zunächſt auf die Huſe unſere Haustiere ſchädlich. Nun iſt aber das Aufſaugevermögen der Torfſtreu mindeſtens viermal ſo groß Daraus erfolgt, daß Torffaſern als Boden⸗ belag vorzuziehen ſind. Aber es muß noch auf die bei Fäulnis ſich ſtets bildende Kohlen ſäure hingewieſen werden, die bei Torfſtre ganz bedeutend weniger und gewaltig lang ſamer von ſtatten. Aus dieſen Gründen ſtim⸗ men ebenſo die neueren Verſuche darin über, ein: Hufkrankheiten beugt man vor durch An⸗ wendung trockener Torffaſern Neben Erkrankungen der Hufe, Fohlenlähme, Kälberruhr und das ſogenannte Ferkelſterben im Winter eine Hauptrolle. In⸗ wieweit hat ſich hierbei Torfſtreu bezw.⸗Mulkl bewährt? Ein Verſuch, der leicht angeſtell“ wird den Beweis erbringen, daß die Stalltemperatur bei Torf als Einſtreu werden kann. ſtets niedriger iſt als die bei anderen Streu⸗ arten. Daher kommt es auch, daß die Flie⸗ genplage eine weſentlich geringere iſt. Fliegen übertragen aber bekanntlich die Bakterien, u. zwar je raſcher, je mehr ihrer vorhanden ſind. Lähme und Ruhr können vernneden werden lage zwiſchen kalten Wänden, wie das anderer Einſtreu. als Einſtreu. ſpielen zunächſt durch ein ſtändig warmes, trocken 2 elaſtiſches Lager. ſchlechterem Aufſaugevermögen, mit Schmutz, Feuchtigkeit oder Näſſe leiſten der Krankheit Vorſchub. Sind die Erkrankungen trotzdem urch Anſteckung, Uebertragung uſw. im Stall, dann iſt es wiederum trockener Torf, der oft⸗ mals Wunder ſchafft. In ähnlicher Weiſe an⸗ ..—·⅛V... iſt das noch kein Beweis einer unfehlbaren Diagnoſe. Das iſt etwas ſehr alltägliches. De Drang, ſich betäuben zu wollen— vor allen bei nervös reizbaren Naturen, die überarbei tet ſind, deren Ehrgeiz verletzt iſt.“ „Der Doktor muß doch etwas gehört ha ben. Das will er nur nicht eingeſtehen,“ ent ſchied Monika bei ſich. Doktor Hardt kam ihr trotz dieſer Erwä gungen wie ein unheimlicher Hellſeher vor obgleich er nur ein ſehr ſcharfer Beobachte war. „Alkohol oder Morphium?“ Hardt weiter. Er griff wieder zur Feder. „O, ſchreiben Sie das nicht auf,“ ba- Monika. In dieſes Buch tut außer mir niemand einen Blick,“ beruhigte er. examiniert⸗ Vater— aber ich weiß, liches nehmen, er muß etwas Schäd, ö was ihn in einen ganz ſelt 1 Zuſtand verſetzt— ſein ganzes Nerven- ſyſtem zerrüttet. Oft finde ich ihn halb ſchla⸗ fend, halb wachend— wenn er ſich ermuntert iſt er zuerſt aufgeregt luſtig ſpricht von tauſend Plänen— ſchließlich wird ſtreitluſtig und tief melancholiſch.“ „Die gewöhnlichen Folgen beider Mittel. Soviel ich aus Ihren Schilderungen erkennen kann. liegt kein Grund vor, ſich allzuſehr zu beunruhigen. Am beſten wäre es, Ihr Vater ſpannte völlig aus und gäbe ſich ſofort in meine Behandlung hier in Jena.“ 5„Unmöglich— er will ſein großes Bild zur anch f fertig haben und kann auch ſeinen Malunterricht nicht abbre⸗ Können Sie denn nicht einen Rat ge⸗ Beben ß; f 7 5 e ich 7 ee W habe, ja D. Schilderungen von Laien ſind immer un⸗ vollſtändig und führen irre.“ Fortſetzung folgt.) n 4 1 e Das bringt uns die Torf⸗ ſtreu; denn Stroh und ſonſtiges Material mit träger keimt. an Fenſtern uſw.— haben wir dieſelbe Handhabe gegen das Ferkelſterben.„ l f Endlich ſei f Torfmullſtreu in Ställen, woſelbſt Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt, Erwähnung getan. Hier dürfen wir nicht vergeſſen, daß die Torſſtreu keine„Medizin“ iſt, ſondern nur eine desinfizierende Kraft ausübt und zwar eine außerordentlich gute, die kaum mi Hilfe anderer Gegenmittel billiger zu bekom⸗ men ſein wird. Hof und Stalluno. Die Lage der Stallungen. Die Anlage der Stallungen erfolgt am beſten ſo, daß ſich die Türen und die meiſten Fenſter nach dem Woſten befinden. Läge dieſe Seite nach Norden, ſo würden die Ställe im Winter unter Kälte und Zug leiden; Frontlage nach dem Sü⸗ den verurſacht im Sommer zu heiße Stalltempe⸗ raturen und begünſtigt auch den Eintritt der Flie⸗ gen und Mücken. Der Stall ſoll etwas erhöht ſtehen, damit das Regen⸗ und Tauwaſſer guten Abzug findet. Bei hohem Grundwaſſerſtand bil⸗ den ſich, zumal im Frühjahr, leicht Ausdünſtun⸗ gen, die Stalluft verſchlechtern und manche Vieh⸗ krankheiten verurſachen können. Der Untergrund des Stalles iſt daher möglichſt undurchläſſig zu machen, wodurch zugleich ein guter Jaucheabfluß, der für die Erzielung möglichſt reiner Stallluft wichtig iſt, erreicht wird. Das Tränken der Kälber. Langſames Trinken iſt für den Geſundheits⸗ zuſtand der Kälber von großer Bedeutung. Sau⸗ gen die Kälber an der Kuh, ſo ſind ſie ebenfalls gezwungen, langſam und in kleinen Schlucken zu trinken. Bei langſamem Trinken wird alle Milch von der Schlundrinne in den Blättermagen und von hier in den Labmagen geführt, wo die Ver⸗ dauung der Eiweißſtoffe ſtattfindet. Trinkt das Tier haſtig, ſo daß ein großer Schluck in die Schlundrinne gelangt, ſo öffnen ſich die Lippen der letzteren und ein Teil der Milch gelangt in den Panſen. Da hier keine Verdauungsſäfte ab⸗ geſondert werden, wird ſie nicht verdaut; die Milch geht vielmehr in Gärung über und die Tolge davon iſt Aufblähung. Wird die Urſache das zu haſtige Tränken, nicht abgeſtellt, ſo wird das Aufblähen zuletzt chroniſch und führt dann *. Sollen wir alten oder neuen Gemüſeſamen zur Ausſaat nehmen? ö Von Gartenmeiſter J. Kreu zpointner Haar bei München. Die Entſcheidung ſcheint nicht ſchwer zu Samen entſcheiden. Und doch haben wir im Bärtner immer altem Samen den Vorzug Pflanzen weniger in das Blatt wachſen. Iſt das ein, Vorurteil oder beruht es auf irgend einer Tatſache? Leider gibt es über dieſe Frage keine zahlenmäßigen Verſuche, doch iſt die Richtigkeit beſonders für Gurken von ſo vielen guten Praktikern bezeugt, daß kein Zweifel darüber beſtehtt eee Nach meiner eigenen langen Erfahrung Gurken, Kürbis, Melonen, Bohnen und Ret⸗ tige. Immer zeigen dabei Pflanzen aus altem Samen ſchwächeres Blattwachstum, aber willigeren Anſatz, Wurzelbildung. Die Sache iſt nun am Ende gar nicht ſo merkwürdig; denn wir haben den Fall in der Pflanzenwelt auch anderweitig zum Beiſpiel bei unſeren Obſtbäumen, wo wir immer be⸗ obachten können, daß Bäume oder Sorten mit ſchwächerem Holzwachstum leichter zum Anſatz kommen als andere. Es ſcheint des⸗ halb ſicher zu ſein, daß die Erſcheinung mit dem ſchwächeren Wachstum der Pflanzen zu⸗ ſammenhängt und daß die Pflanzen aus al⸗ ſen. Nun hat dieſe Tatſache aber auch eine Schattenſeite, daß nämlich nicht nur die Pflanzen aus altem Samen ſchwächer wach⸗ ſen, ſondern daß auch alter Samen ſchwächer, Je länger während dieſer kritiſchen Zeit ausgeſetzt. Dies trifft beſonders für Gurken die noch dazu zu ihrer glatten Keimung hohe Temperaturen benötigen, die wir ihnen nicht „Weinflaſchen fand ich nie bei meinen nach Belieben geben können. Hier nun kennen wir die großen Verluſte— die krüppelig und braun keimenden Gurken und Bohnen ſind jedem Gartenbeſitzer bekannt vermeiden, wenn wir den Samen, ganz beſonders ſolch alten Samen, vor der Saat beizen. Ich habe hierbei im letzten Sommer mit der neuen Methode der Trockenbeizung(Uſpuluntrocken⸗ Leize) recht gute Erfahrungen gemacht. 17— 2 2— 1 Die Unfallaſt der deutſchen Landwirtſchaft. Die Unfallverſicherung umfaßt neben 780 000 gewerblichen Betrieben 9,4 Milllonen Verſicherten nicht weniger als 4,5 Millionen landwirtſchaft⸗ liche Betriebe mit insgeſamt 14 Millionen Ver⸗ ſicherten, die ſich aus Arbeitern und Angeſtellten aller landwirtſchaſtlichen Betriebe ſowie aus faſt allen landwirtſchaftlichen Unternehmern zuſam⸗ menſetzen, Schon vor dem Kriege ſind die Laſten der Unfallverſicherung dauernd geſtiegen trotz Verminderung der Zahl der Unfälle. Wenn auch in der Landwirtſchaft nur auf eden hundertſten noch der Anwendung von nicht ſelten zu einem großen Kälberſterben. e ö 1 ſein; der Laie wird ſich ſofort für den neuen Zartenbau Fälle, in denen alter Samen vor⸗ zezogen wird, ja ſogar teuerer iſt wie friſcher. N Beſonders ketrifft dies die Gurke, bei der der libt, da er angeblich leichter anſetzt und die trifft es für folgende Gartenfrüchte ſicher zu: dafür bel Rettigen größere letzteren drei ſind wohl etwas ſpätreifend l. vom Stein löſend. und Bohnen zu, ö erſcherten em unſau rommt, ſo wird dürch⸗ hn eile gchen auf leben e aug bn api ves luder; Durch das cee pom 1. Juli 1928, das eine Reihe neuer Laſten bringt, wie Kinderzulage für Schwerverletzte in Höhe von einem Zehntel der Rente, Verdoppelung der Reite für die erwerbsunfchige Witwe, Er⸗ zöhung des ee der Hinterbliebenen zu⸗ ammen auf vier Fünftel des Jahresarbeitsver⸗ dienſtes, iſt die Unfauaſt der Landwirtſchaft gen erheblich geſtiegen. Nach den neuen geſetzlicher Beſtimmungen wird der Berechnung der Renten laſt der durchſchnittliche Jahres arbeitsverdien von 660 Mark zugrunde gelegt. Bei entſprechen⸗ der Aufteilung der Verletztenrenten nuch dem Grade der Erwerbsunfähigkeit würde die neu Rentenlaſt in der landwirtſchaftlichen Unfallver⸗ ſicherung ſich auf 40 bis 44 Millionen Mark im Jahre ſtellen. Das Jahr 1925 erfordert bei der landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaften nicht weniger als 36,5 Millionen Mark für die Rente 5,9 Millionen für Verwaltungskoſten, ſo daß ſick der Geſamtaufwand auf 46,4 Millionen Mark be⸗ läuft. Das bedeutet eine Steigerung gegenüber Millionen betrugen, um 12,8 Millionen. über dem Jahre 1913 iſt der Geſamtaufwand im Jahre 1925 noch um 3,2 Millionen höher. De die Unfallaſt neuerdings durch die Lohnhöhe be ſtimmt wird, ſo iſt damit zu rechnen, bei der ſtändigen Lohnerhöhungen in der letzten Zeit daß ſich das angegebene Rentenniveau noch be⸗ deutend erhöhen wird, wodurch der Geſamtauf— wand ebenſalls ſteigt. Zu dieſer Belaſtung der Landwirtſchaft komm noch hinzu, daß die Art der Beitragserhebunk eine unerhörte Härte den landwirtſchaftlichen Be trieben gegenüber darſtellt. Nach den geſetzlicher Beſtimmungen muß die geſamte Beitragsſumm binnen 4 Wochen abgeliefert werden, andernfall! eine Zinsbelaſtung in Höhe des Reichsbankdis lonts plus 2 Prozent ſowie Zwangsmaßuahmer Platz greifen. Wenn die Bauernvereine auch die Notwendig keit einer vernünftigen Sozialverſicherung aner kennen, ſo müſſen ſie jedoch jede Ueberſpannun ſowohl hinſichtlich der Höhe der Beiträge als aud der Art ihrer Einziehung ablehnen. 5 5 Von H. Gold, Karlſtadt a. M= 5 Keine Obſtart hat ſoviel Eigenheiten u. ſtellt ſo hohe Anſprüche an Boden und Klima als der Pfirſich. Auch die einzelnen Sorten verhalten ſich in dieſer Hinſicht verſchieden. Wichtig iſt bei dem Pfirſich ein geſundes Wachstum, iſt dieſes vorhanden, ſo laſſen ſich auch gute Erträge erwarten. Empfindliche Sorien, die viel unter Blattkankheiten leiden, ſollten bei der Vermehrung faſt ganz gemie⸗ den werden, da an ſolchen niemand Freude haben wird. e ee e eee Nach 40jähriger Beobachtung in vielen Gegenden haben Früher Alexande r, frühreifend, mit⸗ telgroß, die kleinfrüchtige Amſ den komm acht Tage früher, doch iſt dieſe ſelten echt. Be⸗ merkt ſei bei dieſer Gelegenheit, daß wohl bei keiner Obſtart ſoviel falſche Sorten im Hau⸗ del gehen als bei Pfirſichen. Sehr viele glau⸗ ben Pfirſich iſt Pfirſich, gewiß, es iſt nicht leicht, für einen oberflächlichen Beobachter, die Unterſchiede der einzelnen Sorten heraus⸗ zufinden, wer ſich jedoch der Nühe unſerzieht, jahrelang die einzelnen Sorten zu beobach⸗ ten, findet bald die Unterſchiede. l „„Hales Frühe reift Fleſchzeſtig mit Alexäſtder, ebenſo, der ſeht wüchſige Gro ßer Sieger. Gleich näch dieſem beginnen Arkanſas und Frühe von Canadg, Sie ſind mittelgroß. Go bern Gar kan d und Waterloo ſind großfrüchtig, reifen Anfang bis Mitte September, ug kommt Robert, Crosby und Elberta. Dieſe verlangen ſonniße Lagen, bringen aber herr⸗ liche Schaufrüchte. i Jae, Die bisher Genannten ſind durchweg amerikaniſchen Urſprungs und ſeit ungefähr 40—45 Jahren eingeführt. Bei allen großen Vorzügen haben ſie leider einen Fehler, daß ſte ſich ſchwer oder garnicht vom Stein löſen. Nimmt man die Früchte etwas vor der Reife ab, und legt ſie 8 Tage kühl, ſo läßt ſich die⸗ ſer Uebelſtand bei manchen Sorten zum Teil 0 beſeitigen. tem Samen von vornherein ſchwächer wach⸗ Alte Obſtzüchter und Feinſchmecker be⸗ Fvorzugen aus dieſem Grunde, die wohl etwa ſpäter reifenden, aber ſehr edlen zöſiſchen Urſprungs, lene, Galande, Sorten fran wie Rote Magda Frühe Mignone, Königin der Obſtgärten, Baron Dufour, Leo⸗ 0 aber ein Same zur Keimung braucht, deſto mehr Gefahren iſt er pold 1., ſie reifen alle Anfang bis Ende Sep⸗ tember, ſind vorzüglich im Geſchmack und gut Eine weitere ſehr gute Sorte deutſcher Züchter iſt Eiſerner Kanzler und die bekannte Proskauer. Beide reifen Mitte September, löſen gut vom Stein und ſind vorzüglich im Geſchmack. Die Proskauer Pfirſich wird auch oft durch Samen wefter⸗ gezogen und liefert immerhin eine Anzahl guter Nachkommen. Der Schwindel aber, der in den letzten Jahren ſoviel den wurzelechten Pfirſichen getrieben wurde, iſt heute erkannt, denn überall ſieht man die großen wilden Pfirſichbüſche, die nie brauchlare Frfichte lie⸗ fern werden. Lokale Nachrichten. e Viernheim, 9. Febr. * Kath. Kaufm. Verein Am Donners ⸗ tag, den 11. Februar abends ½9 Uhr Vereins- abend mit Vortrag des hochw. Herrn Geiſtl. Belrats über ein intereſſantes unterhalten des Thema. Alle Mitglieder, auch dle der Jugend⸗ abteilung ſind hierzu frenndlichſt eingeladen. (Siehe Inſerat). Wichtig für Landwirte. Andleſer Stelle 30 Millonen ſür ſonſtige Entſchävigungen un Anbauern der zurzeit herrſchenden trüben, milden 1 N weiſe aufheiternd, dem Vorjahre, in dem die Laſten insgeſamt 314 Gegen. Sport 18 Spiel. Syportpergg. Amicitia— D. J. K. B'heim 5:2(1:1). nannten Mannſchaften ſah Sieg der„Vereinigten“, Spielart aufwarteten, vermiſſen ließ, Halbzeit an, ſtatt gegenüber. ſich vorzüglich bewährt. de fan beanenger Hmficht etwas. a ö urfte für a . Jagbperpachtung. meinde⸗ und 12. Jebrnar, vormittags 11 Uhr zum zweiten ⸗ mal ausgebsten. a* p 1 “Die da frei ſind betitelt ſich unſer neuer Roman, mit deſſen Abdruck wir in vor⸗ liegender Nummer beginnen. Unſere geſchägten Leſerinnen und Leſer machen wir ſchon deshalb aufmerkſam, weil dies ein äußerſt ſchöner und ſpannender Roman iſt. ö 5 Vorans ſichtliche Witterung. Ein im Weſten lagerndes Tiefdruckgebiet bewirkt ein merkſam ſtatt Wltierung.— Am Mittwoch: Wolkig, zeit⸗ mild etwas Regen. Das Ftenndſchaftstreffen zwiſchen obenge⸗ einen etwas knappen der aber in Anbetracht der Splelwelſe der D. J. K.-Leute, die mlt wahrer Tades verachtung kämpften und zudem mit einer die jede techniſche Feinheiten als ein immer noch„Guter“ zu bezeichnen wäre. Einem, des öfteren planloſen„Geklcks“ ſeltens der Gäſte paßten ſich leider auch die„Zrünen“, hauptſachlich in der 1. dem Gegner das eigene flache Paßſplel entgegenzuſetzen und dle„Blauen“ wären bis zur Pauſe ſchon mit einem„Torſegen“ bedacht geweſen. Alſo in Zukunft anders! Der ſo oft geprieſene Sturm der Jugend⸗Kraft zeigte ſich als eine glatte Null, lediglich die Hintermannſchaft nebſt Torwart lieferte annehmbares Können. Der biſte Mann aus ihren Reihen war unſtreitbar der Mittelläufer Weidner, der ſeinem Gegenüber allet hand zu ſchaffen machte. D. J. K. würde aber immerhln, mit einem Sportplatze ausgestattet wie der von„Amieltia“, in Bälde einen ganz beach⸗ tenswerten Gegner abgeben. Am kommenden Sonntag nun wird jedem„Fußballer“ das Herz höher ſchlagen, treten ſich doch auf dem Wald⸗ ſportplatze unſere„Einheimiſchen“ und die rühm⸗ lichſt bekannte Bezirksligaelf„Lindenhof 08“ Es wird eine harte Prüfung für unſere„Vereinigung“ geben, denn die Namen wie Spar, Dolland, Deufel, Welblut uſw. bedeuten Näheres in der nächſten Ausgabe. K. Steuertermin kalender. für den Monat Februar 1926. 5. Februar: Lohnſteuer für die Zeit vom 21. bis 31. Januar 1926. Keine Schon⸗ friſt Abgabe der Beſcheinigung durch den Arbeitgeber, daß die abgeführten Summen mit den einbehaltenen Be⸗ trägen übereinſtimmen. 6. Februar: 6. Ztel der Gate Sonder⸗ ſteuer vom bebauten Grundbeſitz. Schon⸗ 10. F el 1 1 055 Februar: Umſatzſteuer Voranmeldungen 40 ae e c der Monals. zahler für den Monat Januar.. 16. ö 50 1 Heſſſch See Jebruar: Heſſiſche ſtaatliche Grundſteuer 0 4. Ziel. Schonfriſt 1 Woche 1 15. Februar: Heſſiſche ſtaatliche Gewerbeſteuer vom Anlage⸗ und Betriebskapital. 3. Ziel. Schonfriſt 1 Woche. 15. Februar: Vermögensſteuervorauszahlung nach dem Vermögensſteuerbeſcheid von 1924(Schonfriſt 1 Woche). 15. Februar: Lohnſteuer für die Zeit vom 1. bis 10. Februar. Keine Schonfriſt, Ah⸗ gabe der Beſcheinigung. 15. Februar: Vorauszahlung auf die Jahres⸗ leiſtung nach dem Aufbringungsgeſetz gem. den überſandten Beſcheiden. Schon⸗ friſt 1 Woche. 15. Februar: Kirchenſteuer 4. Ziel laut den zugeſtellten Beſcheiden(Schonfriſt ein⸗ Woche.) 15. Februar: Einkommenſteuer Vorauszah⸗ lung der Landwirtſchaft lt. Steuerbe⸗ ſcheid und Kirchenſteuervorauszahlung. Berechnung von der Einkommenſteuer durch 15. Februar: Einreichung der Steuerkarten und Einlagebogen durch den Arbeſt⸗ nehmer an das Finanzamt. 8 15. Februar: Brandverſicherungsbeiträge für 1925 li. Anforderungszettel(Schonfrif bis 22. Februar.) ae 25. Februar: Lohnſteuer für die Zeit vom 11. bis 20. Februar. Keine Schon⸗ friſt. Abgabe der Beſcheinigung. Briefkaſten. Herrn J. R, hier. Ihre Anfta e, ob auch der hleſige Credſtverein Sparcinleg 8 aufwertet, iſt mit Ja zu beantworten. in Zwang beſteht für den Cteditverein wohl nicht, die Aufwertung geſchleht freiwillig. In welcher Höhe dle Aufwertung vor ſich gehen kann. dürſte ganz davon abhängen, wievlel Aufwertungsgelder der Cteditverein ſelbſt in ſelne Kaſſe hereinbe⸗ kommt. Vor dem Jahre 1932 brauchen ſie ſich ſei im beſonderen die hieſtge Landwwirtſchaft auf. keine Hoffnungen zu machen. Auch ere Die left 8... Oiſcherelfagd wird am bal, 25 55 die Zahlſtelle(Schonfriſt 1 Woche.