Für Herren: eren Halbschuhe schr breisvelk, 0.50 Holren-Jefel schwarz, wel gedopp. 8.30 ferren-Itietel Per, Mabreeben 1.0 foren- Halbschuhe nehmens bel. 12.0 Aenren-Lach- Halnschuhe geaepben 16.50 Für Damen: bamen-walbschune und-pangen schwarz und braun, Restposten 3³⁰ kleganter pumps schwatz 85⁰ geschwelfter Ab sat: Moderner Spangenschuh schwarz 85⁰ Pompadour- Absatz: Lack-Fpangen mit und ohne 9⁵⁰ Louis-XV-Absatz 14.50, 12.50, Lack-Dumps senr elegant 5 Pander—* 12 9 1650 Mildleder-Spangenschuke 18³⁰ Donnerstag halb 9 Uhr Vereinsabend mit Vortrag des ho hw. Herrn Geiſtl. Beirats. ö Alle Mitglieder, auch die der Jugendabteilung, ſind hierzu freundlichſt einge⸗ laden. Der Vorſtand. eee Morgen Freitag zeig (lernhelmer Zeltung.—. Biernbeimer Nachrichten Viernheimer Tageblatt(Biernheimer Bürger- tg.—, Biernh. Bolkablat9 Grſcheint täglich mu Ausnahme ber Sonn- und Feiertage.— Begnggpre ls menatl. 1.50 Mark frei ing Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Vetitzeſle koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 115 bei Wiederholung baus gebracht.— Gratis beilegen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Stern: abgeſtuſter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Taß 82 blumen, bald fährlich einen Fahrplan ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werben, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung stehen. N Tur Einsegnung: Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Welge chpüzstiekel o. 57% 2.90 bennſpvecher 117.— Poftſchklonte Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Schriftleitung, Druck und Verlag: Job. Martin, Geſchäftsſtele! Narhaus tv, 86 Lach-Jpangenzechuhe 7 280 b. 90 0 7 56 J 1 43. Jahrgang Todes-Anzeige. Nach Gottes unerforschlichem Ratschlusse verschied heute früh um 8 Uhr mein Ib. un vergeblicher Mann, unser treusorgender Vater, Gross- vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr schwarz, mit Lackverzlerung Mildleder-Spangenschuhe grau, geschweifter Absatz Freitag, den 12. Februar 1926 Anabenstietel Gere 5%. 6.00 Aueh Maler 2. nach kurzer, schwerer Krankheit, wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbesakramenten im Alter von 70 Jahren. Wir bitten, seiner Seele im Ge- bete zu gedenken. Viernheim, den 11. Febr. 1926. Die Nellrauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Sams- tag nachmittag 3 Uhr vom Trauer hause, Holzstraße 28 aus, statt. — Zu verkaufen Aſtöck. Wohubaus in ruhiger Lage. Großer Garten mit Obstbäumen. 3 Zimmer und Küche können freigemacht werden. Mäßige An⸗ ed Reſtkaufgeld mit 8% Jahres⸗ zinſen. Schriftl. Anfr. unter Nr. 1205 an an Exp. ds. Bl. 2 Tr 1 N* Großer am Faſtnacht⸗Sonntag im „Fürſt Alexander“ Mastenkarten zu haben bei Gg. Kirchner, 55 Bahnhofſtraße und im Lokal. 85 14 f 0 e eee Ikdel weiss 1 Oel- Gesellschaft Mannheim Tattersallstraße 12(Nabe Hauptbahnhof) Unsere täglich frisch eintreffende All- Subraum-fatenpuner ist das Beste, was die Molkerei liefert. Pfund 1.95 Munschmalz ping 52 Huszugsmehl 00 Fabrikat Hildebrand& Söhne Pfund 24 Melzenmehl Weta 2 5 Fabrikat Hildebrand& Söhne Pfund EIL krübeer-Nonfitüre b. inne Eimer J. 2 2 Unrikosen-Ronfitüre * 5-Pfund-Eimer 2 Schweine Schmalz Reines amerikanisches Pfund 90 Pfg. Mark N 8 1. 5. 2 0 0 1a hausgemachte Wurſt u. Fleiſch zu haben bei Blauehutſtraße 4. von nachm. 3 Uhr ab Johaun Winkenbach 4. MANNHEINM Breitestraßſe Alein-Terkauf der Herren- und Damenschuhe Harke Wolk, Mainz Arh.⸗Aadl.⸗Bund„Golldarität'. — Mitgliedſchaft Wanderer.—— Samstag, den 13. Februar abends 8 Uhr ab gemütliches Morgen Freitag hausgemachte Wurſt u. Fleiſch zu verkaufen. J. Muller Jägerſtraße 5. bon nachm. 4 Uhr ab 2 — 2 U 5 U 1 im Lokal l Der Vorſtand. reer Scsanpvfein Harmonie Mitglied des Deutſchen Arbeiter-Sängerbundes. Nächſten Samstag, 18. Februar Geſamtprobe im Gafhaus zun stern. Sonntag, 14. Februar, morgens 9 Uhr, in Lampertheim Vortrag Ides Muſik⸗Schriftſtellers Bartſch⸗ Zu verkaufen: 5 Steig Leitern Friedrichſtr. 39. von 3—9 Meter Länge, ge⸗ eignet für Tüncher u. Maurer Frankfurt über„Alte und neue Vokalmuſik“. Der Vortrag findet unter Mitwirkung des Union⸗ 3 Quartetts Frankfurtſtatt. Abfahrt wird in der Singſtunde bekanntgegeben. Der Vorſtand. enster leder l Bürsten, Besen, Putz- Guterhaltener Kinder⸗ abzugeben. Lindenſtraße 5. Wagen tücher, Klopfen, Cocosmatten etc. besonders preiswert bei M. Stumpf 4. 1 Bismarkstrasse 5. 1 Ab Fabrik uſter franko. geſucht. Mammgarn- Wolle in vielen Farben per Pfd. Mk. 3.30 ſolange Vorrat. Molſoinnerel Firſchenreuth Vertreter Wohnungstausch! Geboten: 2 Zümmer u. Küche, elektr. Licht und Gas, ſowie Stal⸗ lungen und Garten. Miete 22 Mark. Geſucht wird ſofort oder ſpäter 2—3 Zimmer u. Küche hier oder Irabaadons- Marten zu allen Gelegenheiten empfiehlt Vieruheimer Anzeiger. Feinſtes Cocosfett in Tafeln Gpeiſefett Miſchobſt Viruſchnitz, fchöne ſüße Ware Pfd. 48 Zweiſchen Pfund 55 und 60 Dampfäpfel— Aprikoſen— Feigen Erbſen, Linſen, Bohnen billigſt. Mois !( ͤ ²˙ Bltenwelßes Weizenmehl Spezial 0 Pfd. 22%, Auszug 00 Pfd. 25 Friſche Vackmargarine 5 Täglich friſche feinſte Süßrahm⸗Tafelbutter Feinſtes Geſam-⸗Tafelöl Prima reines Reps Oel in Mannheim, auch Um⸗ egend. Adreſſe erfährt man in der Expedition ds. Bl. Wie ein billſger Konfektions⸗ anzug von einem erſtklaſ⸗ ſigen Maßenanzug, ſo unter⸗ ſcheidet ſich ein ſog. billiges Rad von einem Mapser a Drum merkt Euch: Kayſer ⸗ Räder Penn ⸗ Vertreter Friedrich Penn, Mannheim P 3. 11. Tel. 10120. Filialen in Viernheim und Lampertheim. Küchen⸗Gtreifen Buchhandlung Pfd. 18% Weizenmehl Pfd. 65 Pfund 68 Pfund 75 4 Liter 1.30 Pfd. 70 und 607 Walter OOO OSS Turner⸗Bund Viernheim Am Samstag, den 13. Februar, abends 8 Uhr Angehöͤrfgen 9 findet in den Sälen zum„Freiſchütz“ unſer diesjähriger Maskenball ſtatt. Wir laden unſere verehrlichen Mitglieder, freundlichſt ein. ſowie Freunde und Gönner des Vereins mit Masken ohne Karten haben keinen Zutritt. Maskenkarten ſind erhältlich im Zigarrenhaus Lamberth, Lorſcherſtraße. Der Vorſtand. Sccoc eee SSS Jahr von einem Maskenball ab. ſammenſein im Lokal am Sonntag Abend. Am Samstag Abend vollzählige Singſtunde. Mann an Bord! ſtunde. Der Vorſtand. NB. Heute Donnerstag Abend vollzählige Sing⸗ Uuſer Ehrenmitglied Herr Jakob Müller iſt geſtorben. Einüben der Grabgeſänge. Der Dirigent. SSO eee eee 5bosang-Verein Liederkranz“ Aulraduug tung kram mumgduuntttbn mug on dtttstüh eagkrenu steg e n rtf Dem Ernſt der Zeit entſprechend ſieht der Verein dieſes Dafür gemütliches Bei⸗ Alle D S888 Viernheimer Anzeiger. 2 Friſche S Kabliau und Bücklinge und Oelſardinen Vollheringe, marintlerte Heringe, Bismark- und Bratheringe, Rollmöpſe. 2 Lebensmittelhaus Peter Roſchauer zum e 0 00 5 wie Gummi, Pedale, Metten gute Qualität und billigster Preis. Nikolaus Effler Fahrradhandlung 22 Fabse lur fahrrdder Mehen dem Rathaus. e Kin, Gene, 34586 empfiehlt in reichſter Auswahl Buchhandlung Viernh. Anzeiger. che Bratſchellfiſche.„Eiſeles⸗Patent“ Rebſtock. NN ND fuhl⸗Pumpen und„Koloſſal“ das beſte von heute, für Hand und elektr. Antrieb. Erſatzteile jeder Art für alle Syſteme. Reparaturen prompt und billigſt bei J. Wunderle Maſchinen und Eiſenwaren. . Gegründet 1883 Fernſprecher 117 Ael teſte, geleſenſte und Handel und Induſtrie Viernheimer Anzeiger 43. Jahrgang verbreitelſte Zeitung am hieſigen Platze Inſerale haben ſicherſten Erfolg! Buch- und Alzidenz-Druckerei Anſertigung fämtſicher Druckſachen für Gewerbe, Muſſolini ſetzt die Polemik fort Muſſolinis Antwort an Streſemann. Rom, 11. Febr. Als Muſſolini ge⸗ ſtern im Senat zur Antwort an Stre⸗ ſemann das Wort ergriff, wurde er von lebhaftem Veifall begrüßt. Die Rede wurde im tiefen Schweigen angehört, an einigen Stellen auch durch Beifall unterbrochen. Muſſolini ſagte: Die lange und ſchwan⸗ kende Rede des Miniſters Streſemann legt mir die Pflicht einer ſofortigen Antwort auf, die ebenſo klar und beſtimmt ſein wird, wie meine Rebe vom Samstag, die nicht improvi⸗ ſſiert, ſondern während der zwei Monate des italienfeindlichen Gezeters wohl überlegt war, alſo keine rhetoriſche Rede war. Die Auf⸗ faſſung meiner Rede durch Streſemann be⸗ weiſt, daß er und die Deutſchen vollkommen im Unklaren ſind über die tiefe und unrheto⸗⸗ riſche geiſtige Bewegung, die in die italieniſche Geſinnung hineingetreten iſt. Aber dies ſitd nur die Aeußerlichkeiten der Debatte. Tatſache iſt, daß wenig Reden je einen prompteren und tieferen Widerhall in der italieniſchen Volks⸗ ſeele und in der ösfentlichen Meinung gefun⸗ den haben und daß jene Worte notwendig waren, um eine Lage zu klären, die ſich zu trüben begann. Die Klärung war erfolgt. Der Gegenſatz hiſtoriſch entſchieden. Es iſt der Ge⸗ genſatz zwiſchen dem vollen Recht und den widerſinnigen deutſchen Anſprüchen.(2) Ich brauche kaum zu ſagen, daß ich im Geiſte u. im Buchſtaben meine vorangegangene Rede beſtätige, die Schlußwendung über die Triko⸗ lore nicht ausgeſchloſſen, die Streſemann auf⸗ faſſen kann, wie er will, die aber die Italie⸗ ner in dem Sinn auffaſſen, daß ſich Italien nie Anmaßungen des Auslandes unterwerfen wird. Uebrigens hat Streſemann in ſeiner Rede nur die Hauptpunkte der meinigen beſtä⸗ tigt. Hat er vielleicht meine Behauptung be⸗ ſtritten, daß Italien eine mildernde Politik gegen Deutſchland befolgt hat? Nein! Hat er den Preſſefeldzug gegen Italien beſtritten? Nein! Obwohl er nicht beifügte, daß dieſer Feldzug auch in Regierungskreiſen und Blät⸗ tern organiſiert wurde und Aufnahme fand. Hat Streſemann vielleicht das Vorhandenſein einer Hetze zur Begünſtigung des Touriſten⸗ und Handelsboykotts gegen Italien beſtrit⸗ ten? Nein! Weil dieſer Feldzug fortdauert, hat Streſemann die Wichtigkeit dieſes Feld⸗ (zuges abſchwächen können? Streſemann igno⸗ riert, daß den Progagandakomitees für die Boykottierung Italiens Männer angehören, die öffentliche Aemter bekleiden und in der deutſchen Oeffentlichkeit großen Einfluß be⸗ ſitzen. Mit keinem Worte hat Streſemann den Teil meiner Rede erwähnt, wo ich die wider⸗ innigen Pläne des alldeutſchen Kongreſſes von 1918 in Südtirol erwähnte. Ich be⸗ haupte mit genauer Sachkenntnis, daß man in breiten Kreiſen der deutſchen Bevölkerung auf die deutſchen Anſprüche noch nicht verzichtet hat. Hat Streſemann ein Wort erwidert auf meine Behauptung, daß, während Millionen Deutſcher anderen Staaten einverleibt wur⸗ den, für Südtirol auf Grund von Lügen eine Agitation ins Werk geſetzt wurde? Streſe⸗ mann hat ſich mehr mit Einzelheiten befaßt, auf die ich ſofort zurückkommen werde. Vorher will ich noch einige Behauptungen der Rede Streſemanns beantworten. Die Parole in der (Behandlung der fremdſprachiſchen Minderhei⸗ ten iſt unbegründet. Gegenſeitigkeiten der Minderheiten gibt es nicht. Die ſaſchiſtiſche Regierung ſelbſt hat in den letzten drei Jah⸗ ren die Politik des Abwartens und der Nach⸗ ſicht fortgeſetzt, aber dieſe Haltung ſofort ge⸗ ändert, als ſie die ungeheure Gefahr einſah, der ſich das italieniſche Volk ausſetzen würde. In der Rede Streſemanns gibt es indeſſen eine Behauptung, die ich ſofort widerlegen will, nämlich, daß die italieniſche Regierung irgend einen und zu irgend einer Zeit einen ergänzenden Garantievertrag für die Breu⸗ ner Grenze angeſtrebt habe. Wahrheit iſt, daß die italieniſche Regierung jede Anregung in die ſem Sinne nicht nur nicht verfolgt, ſon⸗ dern abgewieſen hat, in der Ueberzeugung, daß die ſicherſte Garantie des Brenners in der Achtung der Verträge und in der Kraft des italieniſchen Volkes liegt. Streſemann be⸗ klagt ſich, daß ich dem deutſchen Bolſchafter erwidert habe, die italieniſche Regierung werde den Boykott durch einen Gegenboykott beantworten. Verlangt man, daß man anders antwortet? Hinſichtlich der Touriſten beſtätige ich das am Samstag Geſagte. Viele Deutſche kennen wahrſcheinlich das werktätige Jialien nicht, das Italien, das ſehr gut leben lann, wenn auch in Zukunft kein einziger Deutſcher mehr über die Alpen kommt. Die kurze De⸗ batte dieſer Tage hat nicht zwei gegenübergeſtellt, ſondern zwei Geſichtspunkte heikler Natur. Die italieniſche würde ihre Pflicht gegenüber dem Vater⸗ lande vernachläſſigen, wenn ſie 100 000 Deut⸗ ſcher wegen den Frieden von 42 Millionen Italiener gefährdete. Von 1866 bis 1915 hat die Nation die widerſinnige Grenze des Tren⸗ tino wie einen feindlichen Meſſerſtich von den Alpen bis zum Po empfunden. Jetzt iſt die Lage vollkommen geändert. Dieſe Parole iſt endgültig und unverletzlich. Damit glaube ich der Wortführer des ganzen italieniſchen Vol⸗ kes zu ſein. Der Rede Muſſolinis folgte lebhaf ter 11 ligten. Das Programm des Reichsfinanzminiſters Berlin, 11 8501 In der geſtern nachmittag halb 2 Uhr be⸗ ginnenden Reichstagsſitzung brachte Finanzminiſter Dr. Reinhold den Reichshaushaltsplan für das Jahr 1926 mit einer großen Rede ein. Er führte u. a. aus: Allein die Tatſache, daß wir im Jahre 1926 die traurige Rekordziffer von 2200 Kon⸗ kurſen hatten, beweiſt im Verein mit der im⸗ mer größer werdenden Zahl der Arbeits⸗ loſen und Kurzarbeiter den furcht⸗ baren Ernſt der Wirtſchaftskriſe, in der wir uns befinden. Die Wirtſchaft in allen ihren Teilen leidet unter Kapitalnot. Zur Notlage der Wirtſchaft hat die Ueberlaſtung mit öf⸗ fentlichen Abgaben nicht unweſentlich beige⸗ tragen.(Lebhafte Zuſtimmung.) Wir werden daraus die Lehren ziehen müſſen, die öffent⸗ lichen Ausgaben ſo einzuſchränken, daß die zu ihrer Deckung notwendigen Laſten wirt⸗ ſchaftlich tragbar und ſozial gerecht geſtaltet werden können. Es muß ein gerechter Aus⸗ gleich zwiſchen Steuerbedürfnis und Steuer⸗ kraft gefunden werden. Sparſamkeit in der öffentlichen Verwaltung von Reich, Län⸗ dern und Gemeinden iſt notwendig. Das Mittel dazu darf aber nicht der ſchematiſche Beamtenabbau ſein, ein Experiment, das unter keinen Umſtänden wiederholt wer⸗ den darf. Nicht Abbau von Perſonen, ſondern von Verwaltungsaufgaben, nicht von Beamten, ſondern von Aemtern iſt erforder⸗ lich. Dieſe Verwaltungsreſorm darf ſich nicht auf das Reich beſchränken, ſondern muß auch auf Länder und Gemeinden ausgedehnt wer⸗ den. In der öffentlichen und privaten Wirt⸗ ſchaft muß mit dem Syſtem gebrochen wer⸗ den, die Koſten für Zukunftsaufgaben den laufenden Einnahmen zu beſtreite Ländern und Gemeinden muß eine grö finanzielle Selbſtverantwortung auſer werden. Unter großem Beifall des Hauſes bezeich nete es der Miniſter als ſeine Aufgabe, zunächſt die W tionshemmenden St kündigte die baldige 3 über die wurfes 4 4 Herabſetzun auf 0,6 Prozent ab 1. 2 abſichtigt die Regiern Aufhebung der er die als eine Sonderſte! tätsarbeit gewirkt durch energiſche Fortführunk ſenkungs maßnahmen dahin daß die Herabſetzung der Umſatzſteuer wirk⸗ lich der ute kommt durch eine daraus ſich ergebe lohnes. Im Intereſſe der Wirtſchaft weitere Steuererleichterungen bei wirtſchaft⸗ lich notwendigen Betriebszuſamme gewährt werden. Weitere erhebliche E rungen verſprach der Miniſter bei den Steuerzahlungen zur Einkommen⸗ und Vermögensſteuer. Für die Vermögens⸗ ſteuer werde vorausſichtlich der Vorauszah⸗ kungstermin vom 15. Mai in Fortfall kom⸗ men. Die Börſenumſatzſteuer werde durch eine Verordnung geſenkt werden. Alle dieſe Erleichterungen ſiſtt ſi wirken, Real⸗ 8 des 1 ſich auf die Baſis der beſtehenden Steuergeſetzgebung. Wir wol⸗ len, ſo erklärte der Miniſter mit Nachdruck, nicht in eine überhaſtete Steuergeſetzmacherei verfallen. Eine Verm eung der Real⸗ tegierung Beifall, an dem ſich auch die Tribünen betei⸗ He etzung der Preiſe und durch die ſteuer wird allerdings unvermeidlich ſein. 6 Als eine wichtige Aufgabe der Finanz verwaltung bezeichnet der Miniſter die Miniſter Vereinfachung der Steuereinziehung. Wenn man dem Volk die harte Belaſtung mit Steuer nicht erſparen könne, ſo ſolle man doch ſeine Beläſtigung vermindern. Der Mi⸗ niſter richtete dann die dringende Bitte an die Abgeordneten, keinen Ausgabentitel zu er⸗ höhen ohne entſprechenden Ausgleich an an⸗ deren Stellen. Die Klagen über die geringen Erträge aus dem Branntweinmono⸗ pol erkannte der Miniſter an, ohne eine Aen⸗ derung des Monopolgeſetzes werde ſich aber eine Verbeſſerung nicht erzielen laſſen. Ein Monopol könne keinen Gewinn bringen, ſo⸗ lange die Lieferanten und Abnehmer entſchei⸗ denden Einfluß auf ſeine Preisgeſtaltung hätten. N Mit großer Entſchiedenheit wandte ſich der Miniſter gegen die Gerüchte von einer drohenden Gefahr für die Stabiliſierung der deutſchen Währung. Das ſei törichtes oder tendenziöſes gehäſſiges Gerede. Trotz der vorgenommenen Erxleichte— rungen ſei das Gleichgewicht des Etats ge— ſichert. 5 Der Miniſter ging dann auf die einzelnen Kapitel des Etats ein und betonte, daß die Einnahmen aus der Reichspoſtverwal⸗ tung außerordentlich geſteigert werden dürf— ten, wenn man zu dem normalen Syſtem zu⸗ rückkehre, daß die Koſten für die werbenden Anlagen aus Anleihen gedeckt werden. Die Geſamtausgaben der Reichspoſtverwaltung ſeien nach Abzug der Kriegsſchäden und Re⸗ parationslaſten etwas geringer als 1913. Trotzdem werde das Reich durch weitere Vereinfachung der Verwaltung auf weitere Erſparniſſe hinwirken. Nur wenn die Wirt⸗ ſchaft nicht durch übertriebene St f erdroſſelt werde, beſtehe die Belaſtung durch das Dawes⸗Gutachten; gen. Gegen Ende ſeiner Rede beton le der Mi⸗ niſter nochmals die Notwendigkeit größter Sparſamkeit. Er kündigte die orgauiſche Ver— minderung der Beamten in der Weiſe an, daß freie Planſtellen nicht wieder beſetzt wer⸗ den ſollen, wenn das nicht dringend erſorder⸗ dieſer Aemterabbau Beſoldung und Be⸗ lich iſt. Allerdings werde di ohne Verſchlechterung der B förderungspverhältniſſe durchgeführt werden. Beifall wurde dem Miniſter gezollt, r die Notwendigkeit der Förderung kulturel⸗ und wiſſenſchaftlicher Einrichtungen an⸗ aunnte und betreffs aller Sparſamkeit 0 ſätzlich verſprach, daß die Unterſtützung dieſer Einrichtungen nicht eingeſtellt werden würde, da ſie auch eine notwendig werdende Anlage im beſten Sinne ſeien. Es komme hauptſächlich da des Narlamen h der Not⸗ Sparfamleit auf allen Gebie⸗ erden. iß“, ſo ſchloß d 741% u 511 anf an, daß zum neuen Auff 3 5 Volles. eue rerleichter ie Maßnahmen hwaſſerko: v hentwurf i 8 Reichs waſſerſchutz, in den 5 hrlich im Ausſchuß beraten wor⸗ == N Tagen den iſt, wurde eber g — Ein Zentrun auf f der ausländiſchen Weizeneinfuhr und trag der Deutſchen Volkspartei Roggenpreisentwicklung wurden ſchuß überwieſen Dis Haus vertagte nerstag nachmittag 2 Uhr. intrag ſich dann als; ne igt. mania“ hat kürzlich Vom Völkerbünd. Der Wortlaut des deutſchen Aufnahmegeſuchs. a Berlin, 10. Febr. Wie aus Genf berichtet wird, überreichte heute im Auftrage der Reichsregierung der deutſche Generalkonſul in Genf Aſchmann die deutſche Note mit dem Aufnahmegeſuch dem Generalſekretär des Völkerbundes. 7 Die deutſche Note hat folgenden Wortlaut: „Unter Hinweis auf das deutſche Memoran⸗ dum an die Regierungen der Ratsmächte vom September 1924, auf die Ihnen, Herr General- ſekretär, überſandte deutſche Note vom 12. De⸗ zember 1924 und auf die Antwort des Völter⸗ bundsrates darauf vom 14. März 1925 ſowie un⸗ ter Bezugnahme auf die in Abſchrift hier beige⸗ fügte Note der übrigen an den Verträgen von Locarno beteiligten Regierungen vom 1. Dezem⸗ ber 1925 beehre ich mich, gemäß Artikel 1 der Völterbundsſatzung namens der deutſchen Regie⸗ Deutſchlands in Ich bitte Sie, rung hierdurch die Aufnahme den Völkerbund zu beantragen. dieſen Antrag baldmöglichſt auf die Tagesordnung der Bundesverſammlung ſetzen zu wollen.“ Die Note iſt von Dr. Streſemann unter⸗ zeichnet und an den Generalſekretär des Völker— bundes gerichtet. Die in dem obigen Schreiben erwähnte Ankage betrifft die in Locarno abgegebene Erklärung der alliierten und aſſoziierten Regierungen in der Frage der Auslegung des Artikels 16. Da ſie auch in Zukunft eine Rolle ſpielt, ſei ſie hier noch⸗ mals wiedergegeben: „Die deutſche Delegation hat gewiſſe Klarſtel⸗ lungen hinſichtlich des Artikels 16 bundsſatzung verlangt. Wir ſind nicht zuſtändig, im Namen des Völ⸗ kerbundes zu ſprechen, wir zögern aber nicht, nach der Völter⸗ den in der Verſammlung und den Kommiſſionen des Pölkerbundes gepflogenen Beratungen und nach den zwiſchen uns aufgetauchten Erläuterun⸗ en, Ihnen die Auslegung mitzuteilen, die wir 9 22 Nach dieſer unſererſeits dem Artikel 16 geben. Auslegung ſind die ſich für die Bundesmitglieder aus dieſem Artikel ergebenden Verpflichtungen ſo zu verſtehen, daß jeder der Mithliedſtaaten des Bundes gehalten iſt, loyal und wirkſam mit⸗ zu arbeiten, um der Satzung Achtung zu verſchaf⸗ fen und jeder Angriffshandlung entgegenzutreten in einem Maße, das mit ſeiner militäriſch ung trägt.“ Deſe Erklärung trägt bekanntlich auch das Da⸗ tum des 1. Dezember 1923 von Vandervelde, Briand, Weueſch, Strzynski, Baldwin und Scialoja. . Der Kampf um die RNatsſitze. einiger M nung innert daran er i Ter ſeemänniſche Flot⸗ 0 Februar die Ausſichten des geplanten tenvorſtoße 5 4 18 Fan 1 20 N 8 im er 1911 ehr fkeptiſch ü —..ß n Lage verträglich iſt und das ſeiner geographiſchen Lage und die Unterſchriften Chamberlain, Dr. 3 9—ů .—.— beurteilt. Er hat unter Hinweis auf Autsfüh, rungen des Admirals Galſter dargelegt daß nicht einmal die Reſultate der Skagerrak Schlacht hätten erwartet werden dürfen, wei die Engländer die Mängel ihres Munitions⸗ kammerſchutzes— auf Munitionskammer⸗ exploſionen beruhten zum größten Teile die engliſchen Schiffsverluſte— inzwiſchen mii größter Energie abgeſtellt hätten. Wie berech⸗ ligt dieſe Skepſis iſt, geht aus einem im„Vor⸗ wärts“ abgedruckten Artikel hervor, den der engliſche Flottenſachverſtändige Maurice Prendergaſt in den„Daily News“ ver⸗ öffentlſcht hat. Prendergaſt, der als Herausgeber des engliſchen Flottenhandbuchs Fighting Ships bekannt iſt, ſtellt zunächſt feſt, daß die briti⸗ ſſche Admiralität durch ihren Spionagedienſ und durch Veröffentlichungen in holländiſchen Blättern von den deutſchen Abſichten vollkom⸗ mene Kenntniſſe hatte. Er fährt dann fort: „Seit dem April 1918 begann die deutſche Marine in der Höhe des Firth of Tay ein großes Minenfeld zu legen. Das erregte nun gleich das ganz beſondere Intereſſe der Eng⸗ länder. Alle früheren deutſchen Minenfelder befinden ſich dicht an der Küſte, bezweckten die Störung der Handelsſchiffahrt und hatten einen zu kleinen Umfang. Das neue Minen⸗ ffeld dagegen war viel größer und lag in offe⸗ mer See. Die Auslegung der Minenfalle wurde in größtem Maßſtab unternommen. Nach der Ausſage eines deutſchen Marineoffi⸗ ziers arbeiteten nicht weniger als 50 Unter- ſſeeboot⸗Minenleger an der Auslegung des roßen Minenfeldes. Das fiel den Englän⸗ dern auf, ſie trafen Gegenmaßnahmen und wahrten dabei das Geheimnis in vorbild— licher Weiſe. Wenn eine neue Portion Minen verſenkt war, wurden ſie ſofort von den bri— tiſchen Minenſuchern beſeitigt. Nicht weniger als 60 Minenſucher widmeten ſich Ende Okto- ber der Aufgabe, das Minenfeld am Belle Nack zu ſäubern. ö Ende Oktober hörte das Minenlegen auf. Offenbar betrachtete die deutſche Marine den Bau der Koloſſalfalle als beendet. Nun begannen ſich deutſche U-Boote am Oſtende des von ihnen gelegten und von den Engländern ohne ihr Wiſſen beſeitigten Minenfeldes als„Torpedoneſter“ zu verſam— meln. Der Tag ſollte nun folgendermaßen verlaufen: die deutſche Hochſeeflotte ſollte in ihrer geſamten Stärke ihre Operationsbaſis verlaſſen und einen ſchweren Angriff auf die engliſche Südküſte und den Kanal ausführen. Die britiſche Kampfflotte würde zum Gegen— angriff aus ihren ſchottiſchen Operations- baſen herauskommen und mitten auf das Mi⸗ nenfeld von Belle Rock oder in den Bereich der„Torpedoneſter“ ſtoßen. Die Reſte, die der Zerſtörung in der Rieſenfalle entgingen, wür— Terſchelling abgefangen ort und zwar wünſcht Rußland dderingen. den dann von der deutſchen Hochſeeflotte bei und vernichtet wer“ den. Der ganze Plan, ſo ſchließt Prendergaſt, ö beruhte darauf, daß er geheim blieb. Aber dies Geheimnis war von uns völlig gelüftet worden. Am Abend des 8. November lag die deutſche Hochſeeflotte fertig zur Ausfahrt. Hätte ſie die Ausfahrt gemacht, ſo wäre ſie völlig zu Grunde gegangen. Denn, war das Minenfeld beſeitigt, dann war nicht nur der deutſche Angriffsplan zerſtört, ſondern auch mit Sicherheit anzunehmen, daß die große Flotte aus den engliſchen Nordhäfen und d! Kanalflotte aus den Südhäfen die deutſchen Schiffe in die Zange genommen und größten— teils vernichtet hätte. * ** 9 Die da frei sind. Roman von Henriette v. Meerheim b (Gräfin Margarete von Bünau). (Nachdruck verboten.) (3. Fortſetzung.) „Hm—— wenns aber niemand zahlen will, hilft das nichts. Ich das Stück hundert Mark— wir, zweihundertfünfzig Mark für beide Bil— der. Das iſt ein gutes Angebot Herr Profeſ— ſor. Es iſt ja Verſchwendung für mich, aber weil ich doch meiner Frau eine Freude ma— chen will——“ „Und die einen„echten Ehlers“ über dem Sofa haben möchte—— Nein, lieber Herr Grimmia, ſo hoch ich die Ehre ſchätzen würde, meine Bilder als Stellvertreter von zwei Oel— drucken in Ihrer guten Stube zu wiſſen, ſo kann ich mich doch nicht darauf einlaſſen. Das hieße zugeben, daß die Bilder gänzlich unver— käuflich ſind.“ „Sind ſie auch“ fuhr Grimmia, den der ſpöttiſche Ton des Profeſſors reizte, dazwi— ſchen. Das werden wir mal ſehen. Wenn mein Bild zur Ausſtellung nach Berlin kommt und dort gut verkauft wird, dann finden auch meine anderen Bilder ſchnell einen Abneh— mer.“. „Soll mich aufrichtig freuen, Herr Pro⸗ feſſor. Und was wird bis dahin geſchehen? Offen geſtanden, die Bilder ſind mir zur Laſt. Ich habe ſo viele Angebote in letzter Zeit zu⸗ rückweiſen müſſen wegen Platzmangels.“ Ich will niemand im Wege ſtehen.“ Der Profeſſor biß ſich auf die Lipven.„Schicken Sie die Bilder wieder gelegentlich zu mir. In meinem Aatelier iſt Platz denng. Adieu!“ „Empfehle mich ergebenſt, Herr Profeſ⸗ ſor. Wenn Sie ſich entſchließen könnten, mal in anderer Manier zu malen. So etwas Flot⸗ tes, recht verwegene Farben, Violett, Orange, Indigo, Blau—— Da hab ich eine Studie biete Ihnen für na, oder ſagen 1 f ö 3.2 von dem jungen Bernheimer gekriegt! Das * 3 f* N f Politiſche Umſchau. b N Klage ver Eiſenbahngewerrſchaſten gegen die Meichsbahn. Die Eiſenbahnergewertſchaften ha⸗ ben geſtern den zuſtändigen Gerichten die Klage Pa die Reichsbahn zugeſtellt, die etwa dreißiſ ruckſeiten ſtark iſt. In' diefer Klage wird das ihren Angeſtellten und Arbeitern in breitem Rah⸗ men erörtert und beſonders auf das Gutachten namhafter Reihtsgelehrter hingewieſen, die den Standpunkt vertreten, daß die Reichs bahngeſell“ ſchaft ſich nicht als losgelöſt von deutſchen Ge⸗ ſetzen und Einrichtungen betrachten könne, daf alfo auch die im Deutſchen Reiche geltende Schlich tungsordnung auf die Reichsbahngeſellſchaft an⸗ gewendet werden müſſe. ä — Für die Aufhebung des Staatsgerichtshofes Im Haushaltsausſchuß des Reichstages wurde geſtern der Antrag auf Streichung der Mittel für den Staatsgerichtshof mit 12 gegen 10 Stimmen angenommen. i „ Rußland und die Verſchiebung der Abrü ſtungskonſerenz. Der Volkskommiſſar für aus wärtige Angelegenheiten Tſchitſcherin hat auf die Mitteilung des Generalſekretärs des Völkerbun⸗ des betreffend die Verſchiebung der Abrüſtungs⸗ vorkonferenz mitgeteilt, daß Rußland mit def Verſchiebung einverſtanden iſt, obſchon Rußkan) ffür eine ſofortige Einberufung vorbereitet ſei Tſchitſcherin hält feſt an der Einberufung nach einem außerhalb der Schweiz gelegenen Tagungs⸗ möglichſt die Wahl eines Landes, das in diplomatiſchen Be ziehungen zu Sowjet-Rußland ſteht. „ Der Sieg des Zentralkomitees der Sowjets Gegenwärtig veranſtalten Mitglieder des politi ſchen Büros des Zentralkomitees der Kommuni ſtiſchen Partei außerordentliche Parteikonferenzen in den einzelnen Bezirken Leningrads. Nach Mit teilungen der Preſſe wurden auf ſümtlichen Par teikonferenzen, auch in ſolchen Bezirken, die frühe Hochburgen der Oppoſition waren, die Vertretef der Parteimehrheit, Stallin, Buſchrin, Rykow Molotow und Kalinin, ins Ehrenpräſidium ge wählt und überall Reſolutionen zu Gunſten dei Zentralkomitees angenommen. — Kraſſins Geſundheitszuſtand. Die in Pa ris erſcheinende ruſſiſche Zeitung berichtet, daf ſich der Geſundheitszuſtand des Sowjetbotſchaf ters Kraſſin verſchlimmert habe. Am Montaf habe Kraſſin ſein Teſtament gemacht. Seine An gehörigen ſind in die Botſchaft übergeſiedelt. — Belgiſcher„Pazifismus“. Wie das„Jour nal aus Brüſſel meldet, kam es am Dienstag be der Ueberführung der 37 Fahnen der aufgelöſten Regimenter in das Armeemuſeum zu Kundgebun gen. Die Menge brach in Hochrufe aus und ir Rufe:„Nieder mit der Regierung! Nieder mi Poullet!“ Von den offiziellen Perſönlichkeiten die der Feier beiwohnten, ſeien nur den Genera len und Offizieren Ovationen dargebracht wor den.“ Poullet, der gegenwärtige interimiſtiſch Miniſter der nationalen Verteidigung, konnte nach der Feier kaum das Heeresmuſeum verlaſſen Die Menge belagerte gewiſſermaßen das Muſeun und verſuchte mit Gewalt in das Innere einzu Polizei befreite dann den Miniſter aul ſeiner Lage. V — Vorlüufig keine Beſatzungsverminderung Der Londoner Havasvertreter erklärt, in diploma tiſchen maßgebenden Kreiſen Londons werde di Nachricht der„Times“, die Räumung der zweiter und dritten Zone werde jetzt endgültig ins Aug geſaßt werden, zwar nicht als falſch, aber doc als verfrüht bezeichnet. In offiziellen engliſchel Kreiſen ſei man der Auffaſſung, daß, wenn ein Werminderung der Beſatzungsfärke in der zwei ten und dritten Zone als wahrſcheinlich, abe nicht unmittelbar bevorſtehend betrachtet werde daraus nicht gefolgert werden könne, daß die Al liierten an eine völlige Räumung des Rheinlan des dächten. Ein ſolcher Beſchluß könne erſt er wogen werden, wenn man Deutſchland am er: beobachtet habe. e e eee N eee, iſt ein Gemiſch von allen möglichen Farben— nmaucen.„Eine Farbenorgie“ nennts der Lünſtler ſelber—— Die müſſen Herr Pro⸗ feſſor noch ſchnell anſehen!“ „Ich verzichte auf den Genuß, Herr Grim⸗ mig. Man muß nicht von allem haben wol— len. An dem Urteil eines„veralteten Malers“ wird dem jungen Meiſter überdies nichts ge⸗ legen ſein.“ Herr Grimmig lächelte etwas beſchämt. Um ſeine Verlegenheit zu verbergen, fuhr er den ganz unſchuldigen Ladendiener heftig an, der einen Rahmen abgeſtoßen haben ſollte. Profeſſor Ehlers verlies den Laden, den Stock hart aufſtoßend, ging er durch die Stra⸗ ſten. Der Herbſtſonnen ſchein floß breit und voll über das Goethehaus auf dem Frauen⸗ platz. Das fenſterereiche Haus ſchaute wie aus vielen Augen auf den laufenden Brunnen ge⸗ rade gegenüber, deſſen Waſſer aus vielen Röhren in die großen erzenen Becken rann. wie die Früchte, die ſie feilhielten, zſſſiſich Ein paar alte Obſtfrauen, die ſchrumplig wie die Früchte, die ſie feilhielten, ſaßen un⸗ ter ihren baumwollenen Regenſchirmen und ſtrickten, denn um dieſe Zeit pflegte der Han⸗ del nicht gerade ſchwunghaft zu ſein. Tauben gurrten um den alten Brunnen. In dem Son⸗ nenſchein glitzerte ihr blaugraues Gefieder metalliſch. Profeſſor Ehlers, den ſonſt wie jeden echten Maler alles intereſſierte, ging beute in ſo bittere Gedanken vertieft durch die Marien⸗ ſtraße der Belvedereallee zu, an deren Ende ſein Häuschen in einer noch ſtillen, wenig be⸗ bauten Seitenſtraße lag, daß er all die wun⸗ dervollen Farbentöne gar nicht wahrnahm, in denen das ſterbende Laub der bhreitäſtigen Linden ſpielte——— Die ſchmähliche Behandlung, die er ſo⸗ eben erfahren hatte, brannte ihm in der Seele. Ihm war, als ſeien Buden von ſeinen Augen gefallen. Die brutalen Worte des halbgebil⸗ deten Kunſthändlers trafen ihn wie einen wie einen Schlag. gener dandtas „Darmſtadt, 10. Febr. Der Landtag trat heul Nachmittag zu einer Sitzung zuſammen, um ver⸗ ſchiedene Anträge zum Wohnungsbauprogramm 1026 zu erledigen. Vor Eintritt in die Tagesord⸗ b Aung beglückwünſchte Präſident Adelung in eine: Tarifverhältnis zwiſchen Reichsbahngeſellſchaft un Anſprache die vom Druck der Beſatzung befrei nern dadurch gefördert werden, geräumt werde. Tagesordnung ein. tungsbaues tu Heſſen fordert. für erledgt erklärt. Darauf vertagte ſich das Haus. Die Budget⸗ beratungen beginnen vorausſichtlich am 2. März n 8 e In der ⸗Sozialiſtiſchen Jugend“ ſchreibl in einem Aufſatz:„Religion und eſſion“ e ene e e ee Die atheiſtiſche Formel,„wir brauchen ſund mögen keinen Gott mehr“, und die Er⸗ 1 dem geheimen Hinterſinn, jede Religion ſei doch bloßer Götzenkult, haben ſich all ihrem Modernitätsdünkel zum Trotz überlebt. Sie waren Zeiterſcheinungen, ideologiſcher Ueber⸗ bau einer Wirtſchaft, die in raſendem Erraffen neuer Naturerkenntniſſe, in ſtürzendem Ueber⸗ ſchlagen techniſcher Fortſchritte die Geiſter im romotheusrauſch umnebelt hielt. Die Er⸗ nüchterung mußte kommen, und ſie i ſt gekom⸗ men. Heute ſind dieſe atheiſtiſch⸗liberaliſtiſchen Gedanken nicht mehr das Vorwärtsweiſende, heute ſind ſie ausgeſprochener Konſervatis⸗ mus. Ihre Begründer, einen Darwin, Häckel, Oswald, nennen wir immer mit Ehrfurcht bei Namen. Ihre ſtumpfſinnigen Nachbeter von heute erſcheinen uns verächtlich. Als flachſten Aufkläricht erkennen wir, was die Mehrzahl der proletariſchen Freidenker⸗ und ähnlicher Organiſationen noch immer mit Pathos ver⸗ tritt. Die leer ausgegangenen Seelen der Menſchen ſtrecken heute wieder hungrig die Hände aus im toſenden Lärm der modernen Ziviliſation. Aller offiziell noch betonten Ver⸗ pönung zum Trotz tut die Sehnſucht hundert Münder auf unter Alten, unter Jungen, im Freundesgeſpräch, auf Tagungen, in Lehrzir⸗ keln, in Büchern; im Proſa⸗ und im Vers⸗ gewand;„Sektierertum“, zeichnet der abfäl⸗ lige Stempel offizieller Organiſationen all dies Suchen. Die Antwort aber lautet: Wo Sektierertum ſo allgemein erſteht, bezeugt es nicht Verſtiegenheit der Sektierer, ſondern ein Verſagen der zuſtändigen Junſtanzen gegen⸗ über einem gebietenden Bedürfnis der Zeit. Wenn Sozialismus mehr ſein will als bloßes Wirtſchaftsprogramm,„ mehr als rein zivili⸗ ſatoriſche Behebung unſerer äußeren Nöte wenn er Menſchheitsidee ſein will, muß er in irgend einer noch zu findenden Form den ganzen Menſchen erfaſſen, vor allem dieſen heimlichſten und tiefſten Teil des Menſchen: ſein religiöſes Bewußtſein und ſeine religiöſe Balksgenoſſen am Niederrhein mit den wärmſten fes die und ſprach unter ſtarkem Beifall des Hau⸗ es die Hoffnung aus, es möge das in Locarno begonnene Werk der Befriedung Europas am ehrkichſten And weitſichtigſten von den Staatsmän⸗ i f daß das übrige Rheinland baldigſt von den Beſatzungstruppen Sodann trat das Haus in die Beratung der ordn Nach dreiſtündiger Debatte fand ein längerer Antrag der Regierungsparteien in einer vom Ausſchuß abgeänderten Form An⸗ nahme, desgleichen ein ſozialdemokratiſcher An⸗ trag, der erhöhten Mietzins für an der Kopfzahl der Bewohner gemeſſene Großwohnungen fordert. Ferner fand teilweiſe Annahme ein ſozialdemo⸗ kratiſcher Antrag zur Förderung des Kleinwoh⸗ b 5 und ein deutſchnationaler Antrag, der eine Statiſtik über die Bautätigkeit ſeit 1919 Die übrigen Anträge wurden Der Schrei nach Religion. e der„Religion zur Privatſache“ mit S. Februar die 33 Jahre pon hier. Bahnhof geſehen. 5 i 1 Mannheim, 10. Febr.(Freiwilliger Tod.) Im d fächiſtitkag. dürfte die Urſache der Tat ſein. d ace ee„Menschen in eine Gemein ſchaft zuſammengeſchloſſen werden, ſo dürfen nicht ihre gemeinſchaftsſtärkſten Regungen zu⸗ rückgewieſen werden. Die Gemeinſchaft muß als ſolche dem tiefſten Drängen der Noſten „ eunſtätte gewähren.“ etegel : Zuſatißtenſtoß zweier Straßſenbahnwagen. dane e e N en in voller Fahrt zufamme erſonen wurden verletzt. 5 10 : Schweres Exploſionsunglück. Auf dem Fa⸗ brikgeländer der Carbonid⸗A.&. in Halten. Köln ereignete ſich geſtern vormittag gegen 8 Uhr ein ſchweres Exploſionsunglück. Ein Miſchhaus der Dynamitfabrik, in welchem Sprengſtoffe ge⸗ miſcht werden, flog in die Luft. Die in dem Hauſe beſchäftigten fünf Arbeiter wurden ge⸗ tötet. Ein Arbeiter, der in der Nähe des Hau⸗ ſes tätig war, wurde ſchwer verletzt. Auch er leg 0 105 en er darnieder. eber die Entſtehungsurſache der Kataſtrophe laſſen ſich noch keine Angaben machen. 1 :: Vereitelter Anſchlag auf einen D⸗Zug. Ein verbrecheriſcher Anſchlag wurde am Dienstag Abend ggen 10 Uhr auf der Strecke Duisburg— Ruhrort Styrum zwiſchen Kaiſerbrücke und Ka⸗ nal auf einen D⸗Zug verübt, und zwar dadurch, daß drei eiſerne Schwellen auf die Schienen ge⸗ worfen worden warn. Glücklicherweiſe wurden die Schwellen entdeckt und beſeitigt. Für den Fall, daß die Schwellen nicht bemerkt worden wären, ſtürzen müſſen. l 13 ö e e ee 2 81 5 5 Mainz⸗Weiſenau, 10. Febr.(Typhus.) An Typhuserkrankung mußten 8 Perſonen nach dem ſtzdtiſchen Krankenhauſe überführt werden. 0 0 4 Aus Nah und Fern. glaubt, daß die Erkrankungen auf ſchlechtes Trink waſſer zurückzuführen filz Fp. Bensheim, 10. Febr.(Fahrradmarder) ſind wieder an der Arbeit. So wurde vor einem hie⸗ ſigen Metzgerladen ein noch guterhaltenes Fahr⸗ rad geſtohlen.— Die Mäuſeplage macht ſich in einzelnen Teilen der Gemarkung recht unange⸗ nehm bemerkbar. Die Beſitzer haben in richtige Erkenntnis bereits einen energiſchen Ve ach tungskampf gegen die Feldſchädlinge begonnen. „ Darmſtadt, 10. Febr.(Autobrand.) Heute vor⸗ mittag gegen 10 Uhr geriet zwiſchen Seeheim un Wolfskehlen das Poſtauto Darmſtadt Oppenheim durch einen Vergaſerbrand in Flammen und brannte bis auf das Gerippe nieder. Die Inſaſ⸗ ſaſſen retteten ſich durch die eingeſchlagenen Fen⸗ ſter. FFF e e 5 Weinheim, 10. Febr.(Sommertagszug.) Der iesjährige Sommertagszug ſoll am Sonntag, en 14. März ſtattfinden. Im Jahre 1927 ſoll an⸗ läßlich des 25. Sommertagszuges eine größere . 4 195 veranſtaltet werden. Weinheim, 10. Febr.(Mandelbaumblüte.) Di; MNändelbäume ſtehen allerwege in hieſiger Gegen“ eit einigen Tagen in Blüte. Beſonders auch 1 9570 der Friedrichsſchule ſieht man die Mandel⸗ äume in voller Blüte. Der gemeinnützige Verein in Weinheim beſchloß geſtern, im Herbſt dieſes Jahres 500 junge Mandelbäume zwecks Anpflan⸗ zung zur Verteilung zu bringen. eee Schwetzingen, 10. Febr.(Vermißt) wird ſei alte Frieda Bofinger Die Frau wurde am Montag gegen Abend das letzte Mal auf dem Schwetzinger 8 e Au uſe des geſtrigen Vormittags hat die 64 Jahre alte Aaslahiten ihr. Küche gebff 155 ade 1, Ggsbahnen i rer Küche geöffnet und wurde 12211 tags 3 Uhr tot aufgeſunden. Schwermut „Veraltete Manier—— unverkäufliche Bilder— Eckenſteher— Ladenhüter——“ Er ſagte die Worte mit grenzenſoſer Bit⸗ terkeit vor ſich hin, als er ſich plötzlich dich vor ſeinem Hauſe ſtehen ſah. Ganz mechaniſch tru⸗ gen ſeine Füße ihn den richtigen Weg. Die kleine Villa war im Schweizer Stil aufgeführt, nur ein Stock und Manſarden⸗ ſtuben. Zwei hohe, ernſte Tannen ſtanden rechts und links noch vor der Tür und reckten hre dunkelgrünen Zweige bis dicht an die Schreiben. Dazwiſchen wucherte ein wilder Roſenſtrauch—— im Frühſommer blüten⸗ überladen, trug er jetzt eine Fülle gelblichroter Hagebutten zwiſchen ſeinen zackigen grünen Blättern. In dem Garten hinter dem Hauſe blühten Spätſommerblumen, Nelken, Aſtern, Kapuzinerkreſſe, hochſtämmiſche Malven und noch ſonſt manche liebe, altmodiſche Blume wuchs in dem von einem hohen weißen Sta⸗ ket umgebenen Garten. Profeſſor Ehlers liebte Blumen ebenſo ſehr wie ſeine Tochter Monika, die mit ihren ſelbſtgezogenen Blumen einen wahren Kultus trieb. Heute nickten ihm die ſchönen, duftloſen Herbſtblüten vergebens zu. Profeſſor Ehlers ging quer durch den nur mäßig großen Gar⸗ ten in ſein mit Glasſcheiben gedecktes Atelier, das er am Ende des Gartens hatte bauen laſſen. Anders als in den Arbeitsräumen gewiſ⸗ ſer Modekünſtler ſah es bei ihm aus. Das war ſein Stolz. Nichts von den Tauſenderlei von antiken Stoffen, koſtbaren Gläſern, Waffen, orientaliſchen Teppichen, japaniſchen Bron⸗ zen, die oft Künſtlerheime faſt in einen Anti⸗ qutitätenladen verwandeln, ſah man hier. keine gedämpfte Beleuchtung oder überflüſſige Dekoration. Das volle, klare Tageslicht flutete ungehindert herein. Staffeleien mit Studien und Entwürfen, ſtanden in den Ecken. In der Mitte das große angefangene Bild, an dem der Proſeſſor ſeit Jahren malte, änderle, beſſerte, ohne jemals damit zufrieden zu ſein. Auch an den Wänden zogen ſich keine eleganten Dekorationsmalereien hin; ſie wa⸗ ren in klaren. friſchen Farben abaeſtimmt. 1 feine Linie begrenzte oben den Plafond au Waldblumen herauswuchſen. An der Schmal⸗ ſeite der Wand ſtand davor ein kleiner Tiſch mit einer verſchloſſe⸗ nen Schublade. Die Platte bedeckten N ütenſilien. verlangenden Blick auf das Tiſchchen, dann ging er entſchloſſen daran vorüber, warf Hut und Stock auf den nächſten Stuhl, rückte die große Staffelei mit dem angefangenen Bilde weiter vor und fing an zu malen. Der Vor⸗ dergrund des Gemäldes, das ausnahmsweiſe einen dramatiſchen Vorwurf hatte:„Aufſtei⸗ gendes Gewitter“ gefiel ihm immer noch nicht. Er beſſerte beſtändig daran herum. lichkeit: Kritiker. über die Flächen. Die Hand des Malers zit⸗ terte Sein rechter Arm ſchmerzte heftig. Mit zuſammeugebiſſenen Zähnen malte er ſtun⸗ denlang weiter. Ah und zu brach ein ſtöhnen⸗ der Seufzer von ſeinen Lippen. Stirn perlte Schweiß. Stuhl zuſammen. Die Palette entfiel ihm. Er legte beide Hände vors Geſicht und ſchluchzle laut. 5 a 5 ö * der in und lurzen Abſtänden Gräſer ein breites Ruhebett, auch⸗ Der Profeſſor warf einen ſchei⸗ Es gab nicht viele Maler, die atmoſphäri⸗ ſchen Problemen ſo unbefangen gegenübertra⸗ ten wie Profeſſor Ehlers, für Luft und Licht aufwieſen, ſo rein male⸗ riſch empfanden. Aber durch dieſes Bild ging ein feiner Riß, trotz mancher großen Einzel⸗ ſchönheit. Als ob der Künſtler beim Entwurf und der Ausführung nicht mehr eines Sinnes geweſen ſei, oder als ob ſeine Kraft erlahmt wäre. Pinſelführung wirkte hier, beſonders in dem allzu detailliert oft unſicher zaudernd. die ſo viel Sinn Die ihm eigene behutſam liebevolle ausgeführten Vordergrunde, Ehlers empfand das mit veinlicher Deut⸗ denn er war ſich ſelbſt ein ſtrenger ö Mit zuckenden Strichen ging der Pinſel Auf ſeiner Endlich brach er im Die überreizten Nerven gaben unter den falternden Körper und Seeſenqualen nach. 9 (Nortſetzung folgt.) 1 55 Febr.(Zu Tode geſtürzt) Der r Hugo Haas aus Rußheim, 188jährige Volontä Hag: 1 N der auf dem Roſenhof in Stellung war, iſt beim „Dungreiten“, ein Verfahren, ſolrd, damit nicht ſo viel Stickſtoff verloren geht, tödlich verunglückt. Köln, 10. Febr.(Kindesmörder.) Am 12. Au⸗ guſt vorigen Jahr 3 trieb an der Oberlaſſeler Seite des Rheines bei Düſſeldorf die in einem Sack verpackte Leiche eines vierjährigen Kindes an, das nach den äußeren Anzeichen durch Schläge guf den Kopf zu Tode gekommen war. Nunmehr iſe es der Kölner Kriminalpolizei gelungen, den Mörder ſeſtzuſtellen. Sie verhaftete ein in Köln⸗ Mühlheim wohnendes jüngeres Ehepaar, wobei der Ehemann nach anfänglichem Leugnen einge⸗ ſtand, das Mädchen durch Schläge auf den Kopf getötet und die Leiche in einen Sack verpackt in den Rhein geworfen zu haben. Pirmaſens, 10. Febr. Geſtern abend gegen 6 Uhr geriet in der Ludwigſtraße ein Lieſerunas⸗ faſſivagen aus unbekannter Urſache kurz nack ſeiner Einſtellung in die Garage in Brand und wurde ſaſt völlig zerſtört. Der Brand kennte durch den Autobeſitzer gelöſcht werden, ſodaß Ge⸗ bäudeſchaden nicht entſtand. Der Schaden beträ annähernd 2000 Mark. 0 eträgſ „Oberhof, 10. Febr. Ein Arbeitszug, der heute früh gegen 5 Uhr den Tunnel bei Oberhof durch⸗ ſuhr, geriet in eine Gruppe von ungefähr 80 Ar⸗ beitern hinein, die dort mit Gleisarbeiten beſchäf⸗ igt waren. Infolge des ſtarken Nebels, der im Tunnel herrſchte, überhörten die Arbeiter das Heraukommen des Zuges. Während ſechs Per⸗ ſonen getötet wurden, konnte eine Reihe mit mehr oder weniger ſchweren Verletzungen da⸗ vonkommen. Gibt es Zweckloſes in der Natur? Der Direktor des Weltwirtſchafts⸗In⸗ ſtituts der Handels-Hochſchule Leipzig, ſchreibt in„Natur und Kultur“ der bekannten Münchener Monatsſchrift der Naturwiſſenſchaft und ihre Grenzge⸗ biete, Heft 2 u. a.: Unkluge Eingriffe. Argen Schaden haben die mancherlei Ein⸗ grifſe in den Haushalt der Natur an⸗ gerichtet, die eine rückſichtslos vorwärtsſtürmende Technik vornehmen zu dürſen glaubte. Im Laufe der Jahrtauſende hatte die Natur ein Gleichge⸗ wicht der Arten geſchaffen, das bei aller Grau⸗ ſamkeit und Verſchwendung von Keimen und In⸗ dividuen dem Menſchen von Nutzen war. Er aber hat mit rückſichtsloſer Hand dieſes Gleichge⸗ wicht zerſtört. Hier hat er ganze Tierarten aus⸗ berottet, dort anderen durch Vernichtung ihrer Unterſchlupfe und Wohnſtätten den Lebensſpiel⸗ raum verengt. Der Jagdbeſitzer ſieht im Raub⸗ zeug,zumal weiin es Wildtiere ſchädigt, nur Feinde, deren Vertilgung geboten ſei. Der Fi⸗ ſchereiberechtigte keunt nur ſeine Nutzfiſche und bekämpft alles, was ihnen ſchaden kann. Landwirt hat in vielen Kulturkändern die brei⸗ ten Feldraine nebſt den mancherlei unbenutzten Stellen, anf denen alte und junge Bäume von beliebiger Der „Zweckloſigkeit“ wuchſen(immer vom Sehwinkel des rationalifti⸗ ſchen Wirtſchaftsdenkens aus) beſeitigt. Früher lud man auf dieſen Stellen, auf denen Dorn⸗ ſträucher und allerhand langes Unkraut wucherte, Unrat aus den Feldern ſowie Steine ab. Bei dichter werdender Beſiedelung und zunehmender Rationaliſierung mußten dieſe verlorenen Poſten dem Ordnungsſinn und dem Ertragsgedanken weichen. Sie wurdn vom Landwirt urbar ge⸗ macht, oder der Jagdliebhaber forderte ihre Be⸗ ſeitigung, weil ſie dem zwei- und vierbeinigen Raubgeſindel Unterſchlupf boten, das ſeinen Tie⸗ ren nachſtellt. So hieb man denn die hohl gewordenen oder „Uutzloſen“ Bäume ab, beſeitigte die Dornbüſche und Steinhaufen und zerſtörte damit die Schlupf⸗ winkel für jenes Raubgeſindel, zugleich aber für die zahlreichen inſektenfreſſenden Vögel, von de⸗ nen manche den Wald nicht lieben, ſo daß ſie fortanwenig Brut⸗ und Schutzſtätten mehr fanden. Auch aus Wäldern entfernte man jeden kernfau⸗ len ooer hohlen Baum und kündigte damit ſo mancher Vogelart die Wohnung. So glaubte man, ö de Ertrag der Landwirtſchaft und der Jagd zu igern— undzerſtörte doch, blind für den Haushalt der Natur, ihre feldpolizeiliche Selbſt⸗ verwaltung. Alsbald ergab es ſich, daß die ſchäd⸗ lichen Inſekten ſich nunmehr gewaltig, weil faſi ungehindert, vermehrten, ſo daß ihre Verwüſtun⸗ gen grenzenloſen Schaden anrichteten. Wer die Gefräßigkeit ſo mancher inſektenfreſſenden Vögel, die durch die Rationaliſierung vertrieben wur⸗ den, kennt, wird zu erſtaunlichen Ziffern gelan⸗ gen; vertilgen doch einzelne an einem Tage Hun⸗ drte von Raupen oder anderen Schädlingen. Jeder gewalſame Eingriff in den Haus hals Die Wirt“ ſchaftsgeſchichte zumal der Kolonien beweiſt das der Natur zerſtört ihr Gleichgewicht. auf vielen Seiten. So hat die Einführung des Kaninchens in Auſtralien ſchon nach wenigen Jahren die Regierung gezwungen, Millionen Pfund Sterling auszugeben, um die zu ungeheu! rer Zahl ausgewachſenen Nager, die dem Men ſchen unberechenbare Werte zerſtören, zu be⸗ kämpfen. Aehnlich haben die Wanderungen, die den Sperling über Nordamerika verbreiteten, märchenhaften Schaden angerichtet. Der Haus halt der Natur war an dieſen Stellen nicht auf den Eindringling vorbereitet, der ſich daher un⸗ gehindert breitmachen und in geometriſcher Pro⸗ greſſion vermehren konnte. In ſolchen Fällen war der Menſch gezwungen, wollte er das Gleich⸗ gewicht der Natur zu ſeinen Gunſten wieder her⸗ ſtellen, phantaſtiſche Summen dafür auszugeben — ohne übrigens bisher ſeinen Zweck ganz zu erreichen. An anderen Stellen hat er durch Vernichtung der Pollzeiorgane, die in der Natur die Felder durchſtöbern, oder ourch Vernichtung ihrer Wohnſtätten eine Prämie auf die Vermehrung ſchädlicher Tietarten geſetzt. Man denke an die Mäuſe⸗ und Rattenplage: die Natur unterhält in Geſtalt von Füchſen, Mar⸗ dern, Wieſeln, Iltiſſen. Kräben oder Buſſarden das angewandt eine Truppe, vie aufe und Itatten in Schach hält. Seit man aber dieſen für den Haushall der Natur unentbehrlichen Poliziſten weidmän⸗ niſch mit Gewehr und unweidmänniſch mit Gift Aachſtellte ja Preiſe für ihre Ausrottung zahlte, weil ſie nämlich an den Tags tieren Schaden zu⸗ fügten, lachten ſich die Sch. dlinge ins Fäuſtchen. Greiſt vollends die Induſtrieſtadt in den Haushalt der Natur ein, ſo kann es dieſer übel ergehen. Abſaugend oder auswerfend, ſchä⸗ digt die Maſſenanſammlung induſtriell arbeiten⸗ der Menſchen die Unigebung. Sie zieht aus ihr Nahrungsmittel, Rohſtoffe, Menſchen; was für das Land übrig bleibt, w icht gefragt und ebenſo wenig, was dem zurückzuerſtatten cbäte. Statt der menſchlichen Auswurſfſtoffe, die nun einmal für den Ackerbau als Düngemittel von hohem Werte ſind, gibt ihm die Induſtrie⸗ ſtadt ihre ſtinkenden, tödlichen Abwäſſer. So ſtolz war die Rationaliſierung auf die von der Wiſ⸗ ſenſchaft erkundete Selbreinigung der Flüſſe, daß man die menſchlichen Auswurfſtoffe in die lau⸗ fenden Wäſſer führte, ohne auch nur zu fragen, ob nicht die Landwirtſchaft ihrer bedürfe. An⸗ dererſeits vermochte ſie ſich mit den Auswurf⸗ ſtoffen des induſtriellen Verwertungsprozeſſes ab⸗ zuſinden, die in vielen deutſchen Gewäſſern den Fiſchreichtum vernichtet oder auf ein klägliches Maß verringert haben. In China, wo man mehr empiriſch als rationaliſtiſch arbeitet, würde man weder den einen noch den anderen Fehler be⸗ gehen, es müßte denn ſein, daß die Wirtſchaſts⸗ methoden der weißen Völker dort mit all ihren Fehlern übernommen werden. Bedarf die Großſtadt des Waſſers, ſo muß das Land es liefern, wie ſie der ländlichen Be⸗ völterung, ſoweit das Ertragsſtreben die Vau⸗ ernwirtſchaſt aus den Geleiſen riß, die Milch bis zur Unterernährung raubt. Den 5 0 Unſegen der Grundwaſſerſenkung ö beobachen wir etwa in der Iſarmoosentwäſſerung. Wo ſrüher das Feuchtigkeitsſammelbecken für halb Niederbayern lag, da iſt heute alles ſtroh⸗ bürrer Kartofſelboden, weil die Grundwaſſerſen⸗ kung die prächtige, an Auen reiche Iſar zur Dach⸗ rimne entwürdigte. Der unermeßliche Wild⸗ und Fiſchreichtum dieſes Gebietes iſt mit einem Auf⸗ wand pon vielen Millionen vernichtet worden, weil rationaliſtiſche Ziele den Blick umdunkelten. Mit der Grundwaſſerſenkung verſchwand nicht nur der Blütentranz der Waſſerroſen und Schwertlilien aus ſtillen träumenden Gewäſſern, nicht nur die herrlichen Gentianen nebſt anderen Naturſchönheiten, an denen ſich Blick und Seele, des Nati undes labten, gingen zugrunde, auf eimmerwieserſehen verſchwanden auch die Weihen und Falken, die Reiher und Nen, die Moosgrillen und Kibitze. Netzte Meldungen. Rückgabe eines Rheindampfers. Mainz, 10. Febr. Der bisher von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde beſchlag⸗ nahmte Dampfer„Rheinſtein“ iſt wieder an die Geſellſchaft zurückgegeben und wird be⸗ reits in dieſem Sommer ſeine Fahrten auf⸗ nehmen. Durch die zwei neu erbauten Dant⸗ pfer„Rheinland“ und„Merlens“, die in die⸗ ſem Sommer in Dienſt kommen, erfährt die Flotille der Köln⸗Düſſeldorfer Geſellſchaft einen bedeutenden Zuwachs. Eine Abſage an Italien. Berlin, 10. Febr. Zu dem in Rom ſtallinden⸗ den„4. Internationalen Kongreß für ſittliche Er⸗ ziehung“ waren auch deutſche Gelehrte zur Teil⸗ nahme eingeladen. Bekanntlich haben die Pro⸗ feſſoren Eucken und Kerſchenſteiner die Teilnahm abgelehnt.— In der neueſten Nummer des pädagogiſchen Echo veröffentlicht auch Univ.⸗Profeſſor Dr. Meſſer⸗Gießen einen offenen Brief an den Veranſtalter des Kongreſ— ſes, Proſeſſor Franzesco Oreſtan o, in welchem er unter Hinweis auf die Vorgänge in Südtirol die Einladung aus dem gleichen Grunde wie ſeine beiden Kollegen Eucken und Kerſchenſteiner ablehnt. Infolge der durch die letzte Rede Muſſolinis hervorgerufenen Spannung werden verſchiedene deutſche Künſtler ihre italieniſchen Tournees ab⸗ ſagen. So hat u. a. die Tanzgruppe Mary Wig⸗ man auf eine Reihe von Gaſtſpielen in Italien, die demnächſt ſtattfinden ſollten, verzichtet und ſämtliche, Verträge auf tetegraphiſchem Wege ge⸗ löſt. Auch die beabſichtigte Italienfahrt der Be liner Singakademie unter Leitung des Pro Georg Schumann dürfte aus demſelben Grunde in letzter Stunde abgeſagt werden. an dieſem Tage wührend der Dienſtſtunden für Jedermann zu fprechen ſind. Un anderen Tagen kann nicht darauf gerechnet werden, daß die Beamten angetroffen werden. Sind dieſe an⸗ weſend, ſo kann in ſehr bringenden Ange⸗ legenhelten nur in der Zelt von 11—12 Uhr vormittags vorgeſprochen werden. Bel der außerordentlich angewachſenen Arbeits laſt können Ratſuchende zu anderen als den genannten Tages⸗ ſtunden nlcht vorgelaſſen werden.(Kreisamt.) Die Beerdigung des verſtorbenen Jakob Müller 2. wurde, wie uns von den Hinter- bliebenen mitgetellt wurde, von Samstag auf Sonntag nachm. nach der Andacht, verlegt. * Kontrolle der Quittungs karten. Der Kontrollbeamte der Landes verſicherungsan⸗ ſtalt nimmt dieſer Dage eine Kontrolle der Quittungskarten und der reichsgeſetzlichen Inva⸗ denverſicherung unterliegenden Perſonen vor. Die Arbeitgeber werden hierauf beſonders hingewieſen und gebeten, die Quittungskarten ihrer Arbeiter und Bedlenſteten bereitzuhalten. * Maskenball des C. d. G. Wir weiſen nochmals auf die Anzeige unſerer heutigen Ausgabe hin. Trotz der enormen Unkoſten ver⸗ anſtaltet der C. d. G. zu mäßigem Eintrittspreis einen Maskenball mit Auszeichnungen für Gruppen, ſchönſte und origlnellſte Maske. Außerdem wird eine Reihe grozer Ueberraſchungen geboten. „Wetterbericht. um Samstag: Etwas kälter, wolkig, zeitwelſe aufheiternd, bis⸗ weilen Niederſchläge.— Am Sonntag: Vielfach trüb, weitere Niederſchläge, Temperatur wenig verändert. * Odenwald ⸗ Klub. Die vorgeſtrige ordentliche Hauptverſammlung erfreute ſich eines guten Beſuches. Nach einem kurzen Rückblick in das verfloſſene Vereins jahr, ſowie nach Ablage des Rechenſchaftsberichts wurde die Vorſtands⸗ wahl vorgenommen. Ohne Ausnahme wurde der Vorſtand, der Wanderausſchuß und auch der Vergnügungsausſchuß wieder gewählt. Der Mit⸗ gliederſtand ift ca. 135. Im verfloſſenen Vereins⸗ jahr hat der Verein lelder ca. 40 Mitglieder, viele durch Wegzug, verloren. Das Wander⸗ Programm wurde, wie vom Wander ⸗Ausſchuß vorgeſchlagen, genehmigt. Zur Erlangung des „Goldenen“ ſind wie ſeither 14 Punkte erforder⸗ lich. Den Führern wird beim Vorlaufen der Tour 1 Punkt gerechnet. Unter Punk Verſchiedenes wurden einige Anfragen aus Mitgliederkreiſen beantwortet. Die Führer ſollen angehalten werden, die Touren keinesfalls zu verlängern, ſondern gemütlich und angenehm zu geſtalten, damit auch demjenigen, der kein„Schnelläufer“ iſt, Gelegenheit gegeben iſt, die Wanderung mit⸗ zumachen. Ferner wurde der Beitrag für das 2 und 8. Mitglied einer Familte um 1 Mark ermäßigt. Hierauf konnte vom Vorſitzenden der geſchäftl. Teil der Verſammlung geſchloſſen wer ⸗ den. Auf vielſeitigen Wunſch führte Frl. Marla Müller ihre O. W. K.⸗Lichtſpiele noch einmal vor, in denen ſte durch gute Zeichnungen des Herrn Rettinger und wohlgelungenen Verſen, von ihr ſelbſt verfaßt, die Sünden einzelner Klübler geißelte. » Jagd- und Fiſchereiverpachtung. Heute vorm. um 11 Uhr wurde die Gemeinde⸗ jagd und Fiſcherei zum 2ten Male ausgeboten. Bei der Jagd erfolgte das Ausbieten in drei Bezirken. Für den 1. Bezirk wurde, da kein weiteres Gebot mehr erfolgte, das Gebot der letzten Verſteigerung beibehalten. Steigerer iſt Herr Karl Rieger⸗Frankenthal für 1330 Mk. Der 2. Bezirk blieb ebenfalls beſtehen. Steigerer iſt Herr Heinrich Nikl. Reinhard, Viernheim für 1400 Mk. Auf den 3. Bezirk war noch kein Gebot gemacht. Steigerer iſt Herr Peter Rutz, Landwirt, Sandhofen für 800 Mark. (Dieſer Bezirk war mit einem Werte von 1600 Mark angeſetzt). Auf die Geſamtjagd erfolgte kein Gebot. Die Gemeinde-⸗Fiſcherei war mit 40 Mark Wert angeſetzt. Das Ge⸗ bot der letzten Verſteigerung war 14 Mark. Steigerer iſt Herr Emil Krauſe, Viernheim für 55 Mark. Der Gemeinderat wird über dieſe Verſteigerung befinden. Lokale Nachrichten. e Biernheim, 12. Febr. * Katholikentag. Am Sonntag, den 28. ds. Mts. nachmittags 4 Uhr wird im kath. Vereinshaus zu Heppenheim ein Kalholikentag abgehalten werden. Als Redner ſind die Herren Abg. Domkapitular Lenhart und Reichstags⸗ abgeordneter Knoll gewonnen worden. Wir machen ſchon heute auf dieſe intereſſante Tagung aufmerkſam. e Ferngasverſor gung. Der Vorvet⸗ trag für eine Ferngas verſorgung der Provinz Starkenburg mit den in der Sitzung des Pro⸗ vinzialtags vom 30. Januar 1926 beſchloſſenen Vorbehalten wurde vom Kreistag in ſeiner Sitzung vom 2. Februar mit dem Zuſatz ein⸗ ſtimmig gebilligt:„Auf die beſonderen Ver. hältmiſſe und die Lage eines Teils der Kreis⸗ gemeinden des Kreiſes Heppenhelm iſt beſonders Rückſicht zu nehmen“. »Die Amtstage des Heſſiſchen Kreisamts Heppenheim. Wir ſehen uns wiederum veranlaßt, darauf hinzuweiſen, daß der Amtstag der unterzeichneten Behörde auf Mitt⸗ woch jeber Woche feſtgeſetzt iſt. und dle Beamten 0 N Rechtsbriefkaſten. Gelöſte Verlobung. Aus einem Ver⸗ löbnis können Sie in Deutſchland auf Eingehung der Ehe klagen. Haben die Verlobten vertraglich ſich zur Zahlung einer Strafe verpflichtet, ſo iſt dieſe Vereinbarung nach dem Bürgerlichen Geſetz⸗ buch nichtig. Ein Verlobter, welcher den Rück⸗ tritt des anderen vom Verlöbniſſe verſchuldet hat, iſt zum Schadenerſatz verpflichtet. Finderlohn. Sie können als Finderlohn beanſpruchen: 1. bei einer Sache im Werte bis zu 300 M. 5% 2. von dem Mehrwert über 300 M. 1%; 3. bei Tleren 1%. Hat die Sache nur für den Empfangsberechtigten einen Wert, ſo wird der Finderlohn nach billigem Er⸗ meſſen beftimmt. 8 niſſes von Allbury erlebt ein zum Tode Ver⸗ urteilter die letzten Stunden ſeines irdiſchen Daſeins. Wie furchtbare Nane e en die Hammerſchläge, mit denen der Galgen ge⸗ zimmert wird, in ſein Bewuſtſein. In 1 1 5 Ich bin voller Qual ſpringt er empor: unſchuldig!“ Schon tauſendmal rief er dieſes Wort, aber die Mauern blieben ſtumm und hart, und ebenſo hart und erbarmungslos blieben die Ohren, denen ſeine Schreie galten. Des Vatermordes hatte man ihn bezichtigg der Indizienbeweis ſchloß ſich lückenlos die Verurteilung erfolgte... uud nun, nur noch 12 Stunden Lebensdauer! Dann ſollte ſein junges Leben unter dem Strick d. Henkers verröcheln... Wild und verzweiflungsvoll hämmern die Fäuſte Georg von Dunheads gegen die Zellentür uſw.(Näheres ſ. Inſerat). Beſuchen Sie am Freitag, Samstag oder Sonntag das Union⸗Teather. Sie werden ſtaunen, was wir bieten.(J. Inſerat). Amtlicher Teil. Betr.: Deutſche Nothilfe; Vertrieb von Wohl⸗ fahrtsbriefmarken 1926. Wie im letzten Jahre ſo gibt auch dieſes Jahr die Reichspoſt, gemeinſam mit der deutſchen Nothilfe Wohlfahrtsmarken aus, die bis 31. März 1926 gültig ſind. Es werden ausgegeben: 3 zum Verkaufspreiſe v. 10 Pfg. 1 7 7 17 57 ö Die Marken ſind ohne Einſchränkung im In⸗ und Auslandsverkehr anſtelle gewöhnlichen Briefmarken verwendbar. Die Erträge ſollen auch in dieſem Jahre in erſter Linie zur ergänzenden Fürſorge und für hilfsbedürftige Kinder verwendet werden. Der Betrieb der Marken erfolgt am Sountag, 1095 14. Februar 1926 durch ältere Schul⸗ inder. Alle Teile der Bevölkerung werden auf dieſes Liebeswerk aufmerkſam gemacht und herz⸗ lich gebeten, nach ihren Kräften durch den Kauf der Wohlfahrtsmarken an der Unterſtützung unſerer Notleidenden mitzuhelfen. Viernheim, den 10. Februar 1926. Hefſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Zwangs ⸗Verſteigerung. Die untenſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks auf den Namen des Adler, Joſef der Zweite, Schreiner in Viernheim, im Grundbuch eingetragen waren, ſollen Mittwoch, den 31. März 1926, nachmittags 2½ Uhr durch das unterzeichnete Gericht im Verſtei⸗ gerungsſaale des Ortsgerichts zu Viernheim verſteigert werden. Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvollſtreckung. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 20 Auguſt 1925 in das Grundbuch eingetragen worden. Lampertheim, den 15. Januar 1926. Heſſiſches Amtsgericht. Bezeichnung der Grundſtücke. Grundbuch für Viernheim Bd. l Blatt 8. 1. Flur 1 Nr. 822 22¾ Grabgarten Gewann Pfarrgaſſe 174 qm, Betrag der Schätzung 200 R.⸗Mk.. 2. Flur 1 Nr. 822 2½¼1,j 0 Hofreite Gewann daſelbſt 424,5 qm. Betrag der Schätzung 7800 R.⸗Mk. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 13. Februar 29. Sch' wat. Wochenabſchnitt: Miſchpotlm. Sabatt⸗Anfang 510 Uhr „ ⸗Morgen 880„ *„Nachm. 38⁰ 1 „ Ausgang 625„ Wochentag Abend 630„ „ Morgen 700„ Neumondfeier des Monats Ador iſt Sonntag und Montag. Empfehle zur Faſtnachts⸗ Bäckerei Fſt. Auszugsmehl Hildebrand 1 Pfd. 25 7 Friſche Eier 1 Stück 183 Stets friſche Rahma, Reſi Palmin und Nuß ⸗ Schmalz billigſt. Feſam⸗Tafelöl 1 Liter 1.30 feinſtes Erdnußöl 1 Elter 1.40 Eis TREU 8 FFEEZUSNTZ Neues vom Film. Kaiſerhof Lichtſpiele.„Die Herrin der Galt! 10 der Mörderzelle des Gefäng⸗ Von der Milchzentrale ſſt. Güßrahmtafelbutter 555 Ff. hol. Güßrahmtafelbutter/ Pfd. 60 ſſt. Eſſis⸗ Gewürzgurken 7/10 1 Stück 67 Orangen und Zitronen billigſt. Jak. Winkenbach Vorſcherſtraße 10. Telefon 83.