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Es dürfte ſowohl aus dieſem Grunde, wie auch aus der Tatſache, daß mindeſtens zwei, wahrſchein⸗ lich aber auch mehr Ratsmitglieder unbedingt getzen jede Vermehrung der Sitze eintreten, die weitere Vermehrung der Ratsſitze im Ver⸗ laufe der gegenwärtigen Amtsperiode ſchei⸗ tern. Ein deutſcher Mitteismann im Völkerbund. Berlin, 14. Febr. Wie der Genfer Kor⸗ reſpondent der„B. Z.“ erfährt, wird Gene⸗ ralſtaatsſekretarg Sir Erik Drummond dieſe Woche nach Berlin reiſen, um mit der deutſchen Regierung Fühlung in allen die Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund betreffenden Fragen zu nehmen. Die Ver⸗ handlungen dürften ſich dabei hauptſächlich mum die Nominierung der Perſönlichkeit des deutſchen Untergeneralſekretärs drehen, der eine Art von Mittelsmann zwi⸗ ſchen der Regierung und dem Völkerbund darſtellen ſoll. Dagegen dürfte die Beſetzun von weiteren Stellen im Völkerbundsſekreta⸗ riat in dieſen Verhandlungen noch nicht zur Sprache kommien, ſondern einer ſpeziellen Re⸗ gelung vorbehalten bleiben. 0 Ein deutſcher Schritt? London, 15. Febr. Nach einer Meldung des„Sunday Expreß“ beabſichtigt Deutſch⸗ land angeblich, in der Frage der Ratsſitze beim Völkerbund einen diplomatiſchen Schritt zu unternehmen. Das Blatt ſchreibt u. a.: Deutſchland wird die Empfindungen ſeiner Regierung Chamberlain Anfang dieſer Woche übermitteln. Es wird vielleicht ſogar zu verſtehen geben, daß, wenn die Intriguen wegen der Ratsſitze fortgeſetzt werden ſollten, Deutſchland ſeine Stellungnahme zum Völker⸗ bund einer neuen Prüfung unterwerfen wird. Das könnte das Ende des Locarno-Paktes be deuten. Der diplomatiſche Berichterſtatter des Blattes behauptet weiter, der Kampf um die Vermehrung der ſtändigen Ratsſitze ſei vom Generalſekretär Drummond, von dem ſpani⸗ ſchen Botſchafter in Paris, Quinones de Leon und vom Staatsſekretär des Vatikans, Gas⸗ parri, zwecks Bildung eines katholiſchen Blocks im Völkerbund angezettelt worden. In Londoner politiſchen Kreiſen wird behauptet, 1 Chamberlain ſich zur Unterſtützung ee e 8 3 Frankreich verpflichtet habe und daß im bri⸗ tiſchen Kabinett noch immer darüber verhan⸗ delt werde, weil einige Mitglieder des Kabi⸗ netts gegen eine weitere Vergrößerung des Völkerbundsrats ſind. Weitere Schwierigkei⸗ ten werden durch das Vorgehen des Vatikans verurſacht, der angeblich alle römiſch⸗katholi⸗ ſchen Länder des Völkerbundes aufgefordert hat, das Geſuch der drei bekannten Mächte auf Aufnahme in den Rat zu unterſtützen. Der„Obſerver“ behauptet, daß Cham⸗ berlain keine bindende Zuſage in Paris ge⸗ geben habe. Die geſamte engliſche Preſſe lehnt den Plan der Aufnahme weiterer Staaten in den Völkerbundsrat rundweg ab. Sir Erie Drummond in Berlin. Gene, 14. Febr. Der Generalſekretär des Völ⸗ lerbundes Sir Erie Drummond hat am Sonntag ſeine Reiſe nach Berlin angetreten, wo er am Montag erwartet wird. Wie es heißt, ſollen jetzt außer der Stellung eines Untergene⸗ ralſekretärs noch etwa n 8 bis 10 weitere Poſten zu⸗ meiſt mittlere und niedrigere ſofort oder im Laufe des Jahres im Völkerbund für Deutſche freige⸗ macht, bezw. neu geſchaffen werden. Die höheren Poſten ſind vom Rat zu genehmigen. Bei den unteren kann der Generalſekretär ſelbſtändig ent⸗ ſcheiden. Der Untergeneralſekretär und die Abtei⸗ Die Honorie⸗ rung der mittleren und unteren Beamten bewegt ſich zwiſchen etwa 20 000 und 26 000 Franken pro Fahr, den geforderten Sprachkenntniſſen und Lei⸗ ſtungen entſprechend. Bei dieſen Gehaltsverhält⸗ niſſen dürften aber die teueren Lebensverhältniſſe in der Schweiz und nauer die in Genf nicht überſehen werden. Verſchiebung der Märztagung? Mailand, 14. Febr. Das„Journal d'Italia“ ſchreiht zu dem Plan, die ſtändigen Völterbunds⸗ ratsſitze zu vermehren, der Eintritt Deutſchlands könne unter dem Druck ſeiner ſoeben abgeſchloſſe⸗ nen Auseinanderſetzung mit Italien leicht mit Ue⸗ berraſchungen verknüpft ſein. Man ſpricht bereits davon, die außerordentliche Märztagung wicht einzuberufen, ſondern das deutſche Aufnahmege— ſuch und den franzöſiſchen Vorſchlag auf den Sep⸗ tember zu vertagen. Dieſe Verzögerung würde ſchon eine recht bemerkenswerte Bedeutung haben. Eine niederländiſche Stimme. Rulterdam, 14. Febr. Zu den Beſtreb ungen um Erweiterung des Völkerbundsrates ſchreibt das katholiſche Organ„De Maßbode“, in einem „Permanenter Ratsſitz“ überſchriebenen Auſſatz, eine derartige Vermehrung der im Völkerbunds⸗ rat vertretenen Mächte müſſe der Bewegungsfrei⸗ heit des Rates, der in kritiſchen Augenblicken einem Kriege vorbeugen könne, behindern. Daher müſſe von der geſamten Völkerbundsverſammlung ein kräftiger Proteſt gegen dieſe Bewegung aus⸗ gehen. An Deutſchland wurde dieſe Konzeſſion zu recht getan; weiter dürfe man aber nicht gehen, wenn man nicht den Charakter des Völkerbundes vernichten wolle. Ein ſpaniſches Dementi. Paris, 14. Febr. Die ſpaniſche Botſchaft de⸗ mentiert die Meldung engliſcher Zeitungen, daß Spanien ſich der Gewährung eines ſtändigen Sitzes an Deutſchland im Völkerbundsrat wider⸗ ſetzen werde, wenn nicht auch Spanien einen Sitz erhalte. Spanien were unter allen Umſtänden für die Gewährung eines Sitzes an Deutſchland ſtimmen, welches auch die Haltung des Rates ge— genüber Spanien ſein werde. a Deutſcher Reichstag. Berlin, 14. Febr. Die Sitzung am Samstag begann bereits um ½1 Uhr mittags, da wohl das Haus früher Schluß zu machen gedenkt. Gegen die Beratung des Handelsabkommens mit der Türkei, der als erſter Punkt auf der Tagesordnung ſtand, legten die Kommu— niſten Verwahrung ein mit der Begründung, daß der Reichstag es ſich nicht gefallen laſſen dürfe, auch diesmal wieder vom Auswärti⸗ gen Amte mit einer fertigen Sache überrum⸗ pelt zu werden. Von verſchiedenen Rednern der Regierungsparteien wurde darauf hinge⸗ wieſen, daß der Vertrag doch nicht mehr geän⸗ dert werden könnte. Nach Ablehnung des kommuniſtiſchen Antrages auf Ausſchußbera⸗ tung wurde die Vorlage ohne jede weitere Debatte in erſter und zweiter Leſung ange⸗ nommen. Die dritte Leſung dürfte wegen des kommuniſtiſchen Antrages erſt am Montag ſtattfinden. Das Haus wandte ſich dann der zweiten Leſung des Haushalts des Verkehrsminiſteriums zu, mit der die Verſprechung der Anträge verbunden wurde, die ſich auf das Rechtsver⸗ hältnis in der Reichsbahngeſellſchaft bezie⸗ hen. Als Ausſchußberichterſtatter gab der deutſchnationale Abgeordnete Dr. Quatz eine ſcharfe Kritik der Tarifpolitik der Reichs⸗ bahn, die umſo verurteilenswerter ſei, weil ſie zur Begünſtigung der ausländiſchen gegen⸗ über den deutſchen Waren führe. So koſte z. B. der Transport des polniſchen Zuckers bis zur deutſchen Weſtgrenze 3,63 Mark, wäh⸗ rend für deutſchen Zucker auf dem kürzeren Transport von Breslau bis zur Weſtgrenze 5,67 Mark von der Reichsbahn berechnet wür⸗ den. N 5 Abg. Schumann(Sozdem.) wandte ſich ebenfalls gegen die Reichsbahnverwal⸗ tung, deren Verhalten durch Anwendung von Gewaltmitteln, Umgehung von Rechtsgrund⸗ ſätzen aufs Schärfſte zu verurteilen ſei. Be⸗ ſonders verurteilte der Redner die Nichtdurch⸗ führung des vom Reichsarbeitsminiſterium für verbindlich erklärten Schiedsſpruches. Er erſuchte ſchließlich das Reichsverkehrsminiſte⸗ rium, ſeinen ganzen Einfluß aufzuwenden, um die unerträglichen Zuſtände bei der Reichsbahn abzuſtellen. Bei dem jüngſten Un⸗ glück im Tunnel bei Oberhof habe ſich ge⸗ zeigt, wie unverantwortlich bei der Reichs⸗ bahn gewirtſchaftet werde. Für die Verun⸗ glückten ſei nicht einmal Verbandszeug vor⸗ handen geweſen. Abg. Dr. Engberding weiſt darauf hin, daß von jeher zwiſchen Eiſenbahnver⸗ waltung und den konkurrierenden Binnen⸗ ſchiffahrtsgeſellſchaften ein geſpanntes Ver⸗ hältnis beſtanden habe. Bedauerlich ſei, daß die Reichsbahngeſellſchaft den Wünſchen des Verkehrsminiſteriums und den Bedürfniſſen der deutſchen Wirtſchaft in leiner Weiſe Rech⸗ nung trage. Rückſichtslos ſeien z. B. angefan⸗ gene Bahnbauten ſtillgelegt worden. Im Waſ⸗ ſerſtraßenweſen ſollte der Miniſter dafür ſor⸗ gen, daß bie angefangenen Kanalbauten fort⸗ geſetzt würden. PF Abg. Wienbeck(Du.) ſchließt ſich der ſcharfen Kritik an dem Verhalten der Reichs⸗ bahnverwaltung an. Abg. Gies berts(Zentrum) wünſchte, das Verkehrsminiſterium ſolle ſchleunigſt alle Mittel anwenden, um nach Möglichkeit den unhaltbaren Zuſtänden in der Perſonalpolitik und in anderen Verwaltungszweigen der Reichsbahn ein Ende zu machen. Die Nic! durchführung des rechts verbindlichen Schieds⸗ ſpruches ſei nicht zu billigen. Notwendig ſei eine ſtaatliche Kontrolle darüber, ob die Reichsbahn wirtſchaftlich arbeitet und ob die Subſtanz der Reichsbahn erhalten bleibe. Das ſei eine Pflicht der Reichsregierung, die über das Eigentum des Reiches wachen müſſe. Abg. Dr. Hanemann(Intl.) erklärt, vor Inangriffnahme neuer Kanalbauten müſſe die Rentabilitätsfrage ſorgfͤltig geklärt wer⸗ den. Die für das Neckarkanalprojekt vorge⸗ brachten Gründe und die von der Gegenſeite erhobenen Einwendungen müſſen zu ſorgfäl⸗ tigſter Prüfung veranlaſſen. In Württemberg ſelbſt herrſche durchaus keine einmütige Begei⸗ ſterung für die Fortführung des Kanalbaues. Nach weiteren Bemerkungen der Abg. Hemeter(Dntl.) und Dr. Schreiber (Zentrum) nahm Reichsverkehrsminiſter Dr. Krohne das Wort zu einer längeren Rede, in der er u. a. bemerkte: Ich erkenne an, daß zwiſchen Reichstag, Reichsbahn und Reichsregierung eine Vermittlungsaktion einſetzen muß, und ich bin gern dazu bereit. Es muß wenigſtens die Möglichkeit geſchaffen werden, daß die Reichsbahnverwaltung mit den Ausſchüſſen des Reichstages unmittelbare Fühlung be⸗ kommt. Ich will gerne eine neue Linie bilden, die die Reichsbahn mit dem Reichstag zuſam⸗ menbringt. Von der Reichsbahngeſellſchaft wird ſicher keine ablehnende Stellung einge⸗ nommen werden. Aus der Debatte über die Perſonalpolitik muß ich richtigſtellen, daß für die Erfüllung des Schiedsſpruches über dle Lohnverhältniſſe für die Reichsbahn nicht 11, ſondern 20 Millionen gefordert werden. Ich habe der Reichsbahn vorgeſchlagen, daß bei der ſchwierigen Situation im Anfang des Jahres, wo man die Ergebniſſe des Verkehrs noch nicht vorher ſehen kann, eine ſtille Re⸗ ſerve aus den Leiſtungszulagen genommen wird. Gegenwärtig ſieht es mit der Finanz⸗ lage der Reichsbahn ſehr ſchlecht aus. Für unſere Wirtſchaft iſt die Senkung der Tarife dringend notwendig, Lage und angeſichts der Reparationslaſt der Reichsbahn kann ſie Tarifſenkungen nicht vor⸗ nehmen. Man muß ſich alſo darauf beſchrän⸗ ken, wie wir es im vergangenen Jahre ge— lan haben, der Wirtſchaft hier und da durch Ausnahmetarife zu helfen. Die Verſchieden⸗ heit der Tranſittarife führt der Miniſter auf den wilden Wettbewerb der Eiſenbahnen gegeneinander zurück. Die Frage ſei die, welche Rolle die Reichsbahngeſellſchaft in die⸗ ſem Wettbewerb ſpielen ſoll, ob ſie ſich auf die deutſche Wirtſchaft beſchränken oder an dem Wettbewerb der übrigen Geſellſchaften beteiligen ſoll, damit ſie nicht dadurch geſchä⸗ digt wird, daß die Transporte, die ſie vor dem Kriege gehabt hat, anderen Eiſenbahnen zufallen. Man wird bei den kraſſen Fällen, wie z. B. beim Zucker und bei Kartoffeln unter⸗ ſuchen müſſen, wie weit man dieſe auffallen⸗ den Erſcheinungen beſeitigen kann. Wenn an dem Zuſtand unſerer Bahnen Kritik geübt wird, ſo kann man im allgemeinen doch ſagen, daß wir im vorigen Jahre ganz gute Fahr⸗ pläne und einen ganz guten Betrieb gehabt haben. Die 152 Millionen müſſen in erſter Linie dazu verwendet werden, die Betriebs⸗ ſicherheit der Bahn ſicherzuſtellen. Ein abſchlie⸗ ßendes Urteil über das außerordentlich be⸗ dauerliche Unglück bei Oberhof könne man noch nicht abgeben. Wir haben immer ver⸗ langt, daß bei dem Abbau auf die Arbeiter die weiteſte Rückſicht genommen werden und der Abbau nur vorſichtig vorgenommen wer⸗ den ſolle. Ich glaube, unſere Einflußnahme auf die Reichsbahnverwaltung iſt doch nicht ganz unerheblich geweſen. An Neubauten grö⸗ ßerer Art können wir erſt dann herangehen, wenn das Beſtehende wieder in guten Zu⸗ ſtand gebracht worden iſt. Wenn es uns ge⸗ lingt, Anleihen zu erhalten, hoffe ich, daß wir das ganze Waſſerſtraßenprogramm zur Aus⸗ führung bringen können. In der Neckarfrage muß ich an meinem Standpunkt feſthalten. An den Verhandlungen über internationale Aus⸗ geſtaltung des Luftverkehrs hoffen wir bald mitwirken zu können. e Abg. Dr. Heuß(Dem.) wendet ſich gegen die Ausführungen des Dr. Hanemann über die Neckarkanaliſierung. Bei einem ſol⸗ chen Kanalprojekt iſt der Geſichtspunkt der Rentabilität, den er in den Vordergrund ge⸗ ſtellt hat, abwegig. In der Frage der Neckar⸗ aber bei der finanziellen! kanaliſatton ſind Verirage förſchen Barer Württemberg und Heſſen abgeſchloſſen und rechtsgültig anerkannt und es liegen auch Verträge zwiſchen dem Reich und den Län⸗ dern vor. In dem Kampfe, der von Heidelberg aus geführt wird, ſehe ich eine Verſchiebung der Sachlage, indem man unſere Sentimenta⸗ lität in Anſpruch nimmt über Dinge, die in ihrer Wertung zeitgeſchichtlich gebunden ſind⸗ Wenn ſich Heidelberg über die Zerſtörung des Stadtbildes aufhält, ſo möchten wir dem ent⸗ gegenhalten, daß man in Heidelberg früher, als man Hotels und Stadthallen in dieſes Gebiet hineinbaute, ſtill geweſen iſt und auch damals, als die Weiblinger Stufe unterhalb Heidelbergs gebaut wurde. Wenn der Kangal anſtändig gebaut wird, ſo wird er an Künſt⸗ leriſchem, Kulturellem und Formalem eine beſſere Romantik heranrühren, als die, die mit Viktor v. Scheffel verbunden iſt. Der Ka⸗ nal muß auch gebaut werden, damit nicht bas Württemberger Volkstum, das durch kleine Verhältniſſe beengt wird, zur Auswanderung gezwungen wird.(Beifall links und in der Mitte.) Abg. Dauer(Baver. Vy.) ſpricht den, Wunſch aus, daß die Reichs bahnverwaltung, mehr als bisher daran denken möge, daß die deutſche Reichsbahn ein Inſtrument der deut⸗ ſchen Volkswirtſchaft ſein ſoll. Die Perſonal⸗ politit der deutſchen Reichsbahn ſei ein Bruch mit allen von ihren Leitern früher gegebenen Zuſagen. Redner tritt für die dal⸗ dige Elektrifizierung bayeriſcher Bahnen ein. Abg. Dr. Seibert(D. Pp.) fordert eine Aenderung der Reichsbahngeſetze mit dem Ziel, die Rechtsverhältniſſe der Reichs bahn⸗ beamten denen der übrigen Reichsbeamten wieder auszugleichen. eee Um ½6 Uhr wird die Weiterberatung auf Montag 1 Uhr vertagt. 8 8 775 Papsttum und Völkerverſöhnung. Bei der Papſtfeier, die anläßlich der 4. Wiederkehr des Krönungstages in Berlin hielt Univ.⸗Profeſſor Prälat Dr. Geork Schrei ber über obiges Thema die Feſtrede: ö Die Krönungsfeier, ſo leitete Prof. Dr. Schreiber ſeine geiſtvollen Ausführungen ein. iſt für uns nicht nur eine Zeremonie, nicht bloß die Ehrung eines Souveräns, ſondern der Ausdruck einer großen Idee, nämlich das Gemeinſchaftsbewuſtſe in der Völ⸗ ker. In dieſer Gemeinſchaft bildet heute mehr als früher, wenn auch noch nicht ſo ſehr wie im frühen Mittelalter, das Papſttum den Mittelpunkt. Nicht nur die katholiſche Welt, ſondern auch weite Kreiſe der Nichtkatholiken empfinden heute wieder ein ſtarkes Intereſſe des Kampfes, vielfach aber hat man in außer⸗ katholiſchen Kreiſen wieder eine poſitive Ein⸗ ſtellung zum Papſttum gewonnen. Man er⸗ blickt in ihm die charakteriſtiſche Spitze der europäiſchen Ziviliſation, den Hüter europä⸗ iſcher Ueberlieferungen, den Vermittler in europäiſchen Streitigkeiten. Im früheren Mit⸗ telalter beherrſchte der Univerſalismus die Völker Europas, im Chriſtentum ſahen ſie ihre große Gemeinſchaft, der Nationalismus trat ihm gegenüber zurück. Selbſt die zahl⸗ reichen Kämpfe zwiſchen Papſttum und Kai⸗ ſertum konnten dieſen Univerſalismus nicht zerſtören, konnten die Idee der Zuſammen⸗ gehörigkzit von Papſttum und Kaiſertum nicht verwiſchen. Im ſpäteren Mittelalter geht aber das europäiſche Bewußtſein zurück, der Univerſalismus wird zerſtört, der fürſtliche Abſolutismus und der Nationalismus laſſen die europäiſche Gemeinſchaft vergeſſen; damit ſchwindet auch der öffentliche Einfluß des Papfttums. Mit der Wende des 18. zum 19. Jahrhundert erwacht wiederum mächtiger die Erinnerung an die große Zeit der Gemein⸗ ſchaft und an die Bedeutung der Inſtitution, die dieſer Gemeinſchaft als ſtarke Klammer diente, das Papſttum(Herder, Johannes von Müller, Goethe, Demeiſtre, Schlege). In be⸗ ſonderer Weiſe hat dann die ſo zialpolitiſche Tätigkeit Leos 13. wiederum das Papſttum in die Mitte gemeineuropäiſcher oder richtiger gemeinſchaftlicher Ideen und Strebungen ge⸗ rückt. Durch Hebung des Sozialgefühls, das der Papſt auf dem ſeſten Grunde des gött⸗ lichen Naturrechts aufbaute. Leo 13. iſt Europa auf das Tiefſte verpflichtet. Der Welt⸗ krieg ſchien dem Gemeinſchaftsgefühl jeden Boden entzogen zu haben. Imperlalismus, Nationalismus, Machtwillen, Kampf ums Daſein, das ſchien alles die Menſchen ergriſ⸗ fen zu haben. Da iſt es wieder das Papſttum, das in Benedikt 15. die Idee der Völkerzu⸗ ſammengehörigkeit proklamiert. Das Frie⸗ 1 70 deusprogramm Benedikts vom 1. Auguſt 1917 wär ein Wagnis, möglich nur, weil einerſeits der Papſt in unbeſtreitbarer Weiſe die Neu⸗ tralität bewahrt hatte und er nicht nur als Diplomat auftrat, ſondern im Namen der Re⸗ ligion ſprach. Trotz aller damaligen Kritiken wird jetzt ſo ziemlich allgemein anerkannt, ein wie großer Sinn für die Wirklichkeit dem päpſtlichen Friedensſchritte innewohnte. Der Redner erinnert daran, wie bereits Leo 13. und Pius 10. der Friedensbewegung vorgearbeitet haben. Die große Idee, die Be⸗ nedikt in ſeiner Friedensnote vertrat, iſt der Vorrang des Rechtes vor der Gewalt in den Beziehungen der Völker. Die Lebensrechte der Nationen werden anerkannt, ſoweit ſie ſich innerhalb der Schranken der Sittlichkeit und Gerechtigkeit halten. Der Friede ſollte nicht nur den Abſchluß des Krieges, ſondern viel⸗ mehr eine Neuorganiſation der Völker brin⸗ gen. Als Mittel dazu gab der Papſt den Bund aller Staaten an, die Abrüſtung, das allgemeine Schiedsgericht und die Freiheit der Meere. Noch tiefer aber hat das Papſttum durch ſeine caritative Betätigung in der Nachkriegszeit ſich der Aufmerkſamkeit der Völker empfohlen. Der Redner erwähnte be⸗ ſonders, wie dieſe Tätigkeit gerade dem deut⸗ ſſchen Volke zugute gekommen iſt und ſpricht dabei auch dem Herrn Nuntius ſeinen Dank aus für den Anteil, den dieſer am päpſtlichen Hilfswerk gehabt hatte. Lebhafter Beifall brachte die Zuſtimmung der Zuhörerſchaft zum Ausdruck. Dieſe Ideen der Völkerzuſammengehö— rigkeit ſind heute in weiten Kreiſen Gemein- gut. Selbſt ſolche, die den Völkerbund ableh⸗ nen, erkennen immerhin die Idee eines ſol— chen Bundes als chriſtlichen und menſchlichen Empfindens entſprechend an. Die Staats- theorien, die auf dem Machtgedanken auf⸗ bauen, werden einer Reviſion unterzogen, in— dem ſittliche und kulturelle Gemeinſchaft als höchſter Staatszweck proklamiert werden. Man hat zwar früher geglaubt, in der Wiſſenſchaft oder in den materiellen Intereſſen einen Er— ſatz für die mittelalterliche Gemeinſchaftsver— mittlerin, die Kirche mit dem Papſttum an der Spitze, gefunden zu haben, jedoch der Krieg hat gezeigt, daß dieſer Erſatz verſagt hat. Der Gedanke der Verbundenheit der Völ— ker hat ſeinen feſteſten Grund in der Gottkind⸗ ſchaft und der göttlichen Welt und Rechts- ordnung, die das Papſtum vertritt. Der Völ— kerbund iſt noch viel zu jung, um jetzt ſchon die Verknüpfung der Völker geiſtig begründen zu können. Das Papſttum ſieht auf eine zwei— tauſendjährige Vergangenheit zurück. Der Papſt ſpricht zwar nicht im Tone des Befeh⸗ lenden zu den Völkern, ſondern mit väter— lichen Ermahnungen, denn auch er will nicht mit Gewalt, ſondern durch die Kraft der Idee die Völker einander näher bringen. Und dieſe Idee iſt die Herrſchaft des Geiſtes Chriſti, der allein den Frieden ſichern kann. Pax Chriſti in regno Chriſti, iſt die Deviſe nicht nur Pins 11., ſondern des Papſttums überhaupt, (Lebh. Beifall.) 1 Politiſche Umſchau. das Voltsbegehren über die Fürſtenabfin⸗ dung. Einer Abordnung des Ausſchuſſes für das Volksbegehren über die Fürſtenabfindung, die im Reichsminiſterium des Innern vorſprach, iſt von Miniſter Dr. Külz mitgeteilt worden, daß dies Auflegung der Liſten für das Volksbegehren für, die Zeit vom 3. bis 17. März geplant ſei. In der nächſten Kabinettsſitzung, die in der kommenden Woche ſtattfinden, ſoll dem Kabinett ein entſpre— chender Vorſchlag gemacht werden. 5— Gegen die Tarifpolitik der Reichsbahn, Ji Reichstag iſt elne Entſchließung Graf v. Weſtarps (Nu.), Dr. Fricks(Völtiſch), Dr. Gildemeiſte (D. V.) und Drewitz⸗Berlin(Wirt. V)., eingegan⸗ gen, in der die Reichsregierung erſucht wird, 1. umgehend in eine Nachprüfung der Tariſpolitil der Reichsbahn einzutreten, und zwar dafür Sorge zu tragen, daß, die Bevorzugung der aus⸗ ländiſchen Waren im Ein⸗ und Durchfuhrverkehr beſeitigt wird und die deutſche Ausfuhr die er⸗ forderliche Stützung erfährt, 2. dem. Reichstage umgehend eine Denkſchriſt vorzulegen, über die erforderlichen Grundlagen einer ausreichenden Bi⸗ lanzprüfung bei der Reichsbahn, damit eine Ge⸗ währ dafür geſchafſen wird, daß die Subſtanz der Reichsbahn erhalten bleibt, 3. ſofort in Verhand⸗ lungen mit der Reichsbahn mit dem Ziele einzu⸗ treten, daß künftig werdende Anlagen auf An⸗ leihen genommen werden können, 4. das Recht des deutſchen Reiches auf die Vorzugsaktion zu ſichern und 5. dafür Sorge zu tragen, daß das Be⸗ ſtätigungsrecht des Reichspräſidenten bezüglich der Geſellſchaftsdirektion nicht umgangen oder unter⸗ höhlt wird. 3.„ — Italieniſche Sprachprämien für Tiroler Kin⸗ der. Einer Blättermeldung zufolge hat die italie⸗ niſche Regierung für 100 Südtiroler Kinder Prä⸗ mien für die beſten Fortſchritte in der italieni⸗ ſchen Sprache ausgeſetzt. Auf Grund dieſer Prä⸗ mien ſollen dieſe hundert Kinder eine mehrtägige Oſterreiſe nach Mailand unternehmen. — Zum ruſſiſch⸗ſchweizeriſchen Konflitt. Das Außenkommiſſariat veröffentlicht eine Erklärung, in der es Frankreich ſeinen Dank für die Bemüh⸗ ungen zwiſchen der Sowjetunion und der Schweiz zu vermitteln ausdrückt und hinzufügt, daß dieſe Bemühungen geſcheitert ſeien, weil die, Schweiz ſich weigerte, dem ruſſiſchen Wunſche wegen der Ge⸗ nugtuung für den Mord an Woropfki zu eut⸗ ſprechen. e a — Der türkiſch⸗ruſſiſche Neutralitätsvertrag. Lie türkiſche Kammer debattierte in ihrer letzten Sitzung über den türkiſch⸗ruſſiſchen Neutralitäts⸗ vertrag. Außenminiſter Tewfik Ruchdi Bey emp⸗ fahl ſeine Ratifikation und erklärte, der Vertrag würde auf Grund von wirklichen Intereſſen und Neigungen beider Parteien und als natürliche Folge der politiſchen Ereigniſſe abgeſchloſſen. Sein Ziel ſei Frieden und Ruhe. Der Berichterſtatter des Kammerausſchuſſes für Auswärtiges erklärte, der Vertrag ſei zufriedenſtellend und hob dankbar die Vorſicht der Regierung hervor ſowie ihren fe⸗ ſten Willen, die Intereſſen des Staates wahrzu⸗ nehmen und die Sicherheit des Landes zu fördern, Die Kammer billigte den Vertrag einſtimmig. Erfreuliche Einſicht in Amerika. Waſhington, 14. Febr. Im Senat erklärte der demokratiſche Senator Dill, es ſei die größte Täuſchung, daß die Beſetzung Belgiens durch Deutſchland und die Verſenkung der Luſitanig zum Anlaß für den Eintritt Amerikas in den Krieg erklärt würde. Wir ſind in den Krieg ein⸗ getreten, weil man unſerem Handel Hinderniſſe entgegenſetzte. Nur geſchäftliche Gründe haben uns zum Kriege bewogen.— Auf einen Einwand des Senators Reed, daß die Verſenkung der Lu— ſitaniga ein genügender Grund geweſen ſei, ant; wortete Dill, daß man nicht nötig gehabt hätte, Frauen und Kinder an Bord der Luſitania einzu⸗ ſchiffen, um mit dem Schiff eine Pulverladung zu transportieren. 18 Die Lage in Syrien. Hinrichtung von 21 Franzoſen durch die Druſen. London, 14. Febr. Nach einer Meldung des „Exchange Telegraph“ aus Jeruſalem, ſollen die aufſtändiſchen Druſen beſchloſſen haben, 21 Franoſen hinzurichten und zwar als Re⸗ preſſalie für die Hinrichtung eines Aufſtändiſchen: führers durch die Franzoſen.—„„ e 9250 5 E—* e 3 1 25 Jouvenels Verhandlungen mit Kemal Paſcha. London. 14. Febr. Der franzöſiſche Oberkom⸗ 2** Die da frei sind. Roman von Henriette v. Meerheimb (Gräfin Margarete von Bünau). (Nachdruck verboten.) (6. Fortſetzung.) „Freilich, jeder würde mich verdammen, der ahnte, daß ich mich mit Morphium, oder was es ſonſt iſt, betäube. Dieſes Laſter ver⸗ urteilen alle. Von meinen Seelenqualen, die ich dadurch zur Ruhe bringen will, ſpricht keiner.“ Vater, glaube nicht, daß ich dich hart be⸗ urteile. Du tuſt mir grenzenlos leid.“ „Auch Mitleid iſt bitter! Statt Hochach— tung— Mitleid vom eigenen Kinde! Sieh mich nicht ſo an, Monika! Deine Augen tun mir weh.“ „Ich will dir nicht weh tun. Ich werde mein Mitleid verbergen und luſtig ſein. Nur erfülle meine Bitte und laß den Arzt aus Jena kommen.“ „Der hilft ebenſowenig wie ein anderer.“ chen.“ „Als ob wir Zeit und Geld zu Verſuchen hätten! Mit deiner Malerei wird auch nicht viel, Monika!“ „Nein, nicht viel, aber etwas könnte ich verdienen. Hätteſt du mich bei meinen Blu⸗ men und Stilleben gelaſſen! Für große Land⸗ ſchaften, vor allem für Figurenzeichnen, habe ich kein Talent. Die Aktklaſſe iſt mir geradezu ein Greuel.“ „Ohne den gehts nicht. Du kannſt nicht nur Blumen und Stilleben malen. Schließlich kommſt du auf Fächer⸗ und Ofenſchirmmale⸗ reien herunter und wirſt nichts wie eine Kunſthandwerkerin. Das kann die Tochter des Profeſſors Ehlers nicht ſein.“ „Ueberd ieſes Thema werden wir uns nie einigen. Du denkſt zu ſehr einſeitig, Va⸗ ter. Auch über die moderne Kunſtrichtung iſt den Urteil viel zu ſchroff. Kunſt iſt frei. Du kannſt ſie nicht knebeln und nach beſtimmten Regeln feſtlegen.“ Auch in der Kunſt gibt es ewige Schön⸗ heitsgeſetze. Aber ich weiß wohl, worauf du anſpielſt, Monika. Du verteidigſt mit dieſen Fragen die moderne Kunſt, ſondern einen be⸗ ſtimmten jungen Künſtler, deinen Freund. So wollen wir ihn nennen, um uns nicht gegen⸗ ſeitig zu erbittern, den begabten, aber total verſchrobenen Monſieur Henri Dubois. In Wirklichkeit wird er wohl Heinrich Holz hei⸗ ßen; aber Henri Dubois, das klingt natürlich vornehmer.“ „Die Dubois ſtammen aus Frankreich. Während der großen Revolution ſind ſie ein⸗ gewandert.“ „Nun, daun mögen ſie ſich getroſt deutſch nennen, wenn ſie uns ſchon ſo lange mit ihrer Anweſenheit in Deutſchland beehren.“ Monika mußte lachen. Zwei neckiſche Grübchen ſpielten dabei um ihren weichen, blaßroten Mund. „Wie für den watenden Stier das rote Tuch, ſo wirkt auſ die, der Name Henri Du⸗ bois! Warum biſt du eigentlich ſo erbittert gegen ihn Pater“? „Pragſt du das im Ernſt?“ 7 Ja.“ „Weil er mir das Herz meines einzigen Kindes geſtohlen hat. Willſt du das leugnen?“ „Er hat es nicht geſtohlen, ich habe es ihm geſchenkt,“ entgegnete Monika, immer noch mit demſelhen zärtlichen Lächeln.„Das iſt ebenſo ſchlimm. Ihr könnt euch nie heira⸗ ten, weil ihr beide ganz arm ſeid.“ „Aber jung, geſund und talentvoll. Das wäre traurig, wenn ſich mit den drei Eigen⸗ ſchaften kein ſchönes Leben aufbauen ließe.“ „Mit meiner Zuſtimmung nie.“ „Weshalb?“ „Weil zwiſchen meinen und den Anſchau⸗ ungen dieſes Monſieur Dubofs eine unüber⸗ brückbare Kluft gähnt. Er vertritt die mir bis in den Grund der Seele verhaßte Richtung einer Kunſt, in der ich nur Entartung ſehe. Das allein würde genügen, um auch nur ein miſſar in Syrten, Henry de Jonpenel, wird nach einer Meldung der„Morufeg Poſt“ außer den bisher bekannten Punkten anch die Frage der Grenzregulierung zwiſchen Syrien und der Tür⸗ kei bei ſeiner Konferenz mit Kemal Paſcha bet der Konferenz zwiſchen Kemal Paſcha un fungieren. e e e. 8 fahrt zugeſtanden wird. von einander getrennte Verhandlungen vor derum abhängig ſind von dem Ergebnis der Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und der Botſchafterkonferenz. Die Einrichtung eines deutſch⸗franzöſiſchen Luftverkehrs wird be⸗ kanntlich davon abhängig, ob die Botſchafter⸗ Flugzeugbau lähmenden„Begriffsbeſtimmun⸗ gen“ und zur Erlaubnis des Ueberfliegens baldige Einrichtung erwarten ließen, wird an Berliner zuſtändigen Stellen als voreilig be⸗ zeichnet. Tatſächlich verlaufen die Verhand⸗ lungen ſo, daß Schritt für Schritt vorgegan⸗ gen wird, einzelne Zugeſtändniſſe errungen eine militäriſche Verwendung der deutſche * Tür und Tor öffnen. 3 ———ñꝛr;rrðrvr. ͤV—— 9 N Dresden, 13. Febr. Im Dresdener Rathaus Horn), von den letzten Indianern in dem von der Union reſervierten, gewiſſermaßen reichsunmittel⸗ baren Territorium, wurde von Oherbürgermeiſter Blüher empfangen. Er war in Begleitung ſei⸗ ſprechen. Die Zeitung ſchreibt der Türkei die Ab⸗ licht zu, ſich für den Vertrag von Moſſul auf Ko⸗ ſten Syriens zu entſchädigen. Nach einer Mel⸗ dung aus Konſtantinopel iſt der amerikaniſche Admiral Briſtol nach Angora abgereiſt, um dor dem franzöſiſchen Oberkommiſſar Henry de Jou venel ſowie dem engliſchen Botſchafter Sir Ro! nald Lindſay als amerikaniſcher Beobachter zu 17 moch kein Abschluß der Luftfahrtverhandlungen. Berlin, 13. Febr. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, ſind die optimiſtiſchen Angaben einiger Zeitungen über den Abſchluß der Pariſer Luftfahrtsverhandlungen zum mindeſten verfrüht. Schon aus verhandlungs⸗ techniſchen Gründen iſt es nicht möglich, daß die Verhandlungen über eine ſo entſcheidende Angelegenheit ſo raſch zum Abſchluß geführt werden können. Ein Abſchluß iſt für Deutſch⸗ land ſelbſtverſtändlich nur moglich, ſobald da⸗ mit die volle Freiheit der den ſchen Zivilluſt⸗ Im übrigen wird bemerkt, daß vielfach überſehen wird, daß in Paris zwei völlig ſich gehen: einmal die deutſch⸗franzöſiſchen Be⸗ ſprechungen über die Einrichtung eines Luft⸗ verkehrs zwiſchen beiden Ländern, die wie⸗ konferenz ſich zur Aufgabe der den deutſchen. der beſetzten Gebiete verſtehen kann. Die Be⸗ hauptung, daß die Alliierten in dieſer Hinſicht breits Zugeſtändniſſe gemacht hätten, die eine und über andere Punkte nach wie vor noch gekämpft wird. Nicht zu unterſchätzen iſt da⸗ bei die Bedeutung der ſich hinter den Kuliſſen der Verhandlungen geltend machenden Ein⸗ flüſſe, die aus Konkurrenzgründen von den ausländiſchen Luftverkehrsgeſellſchaften aus⸗ gehen. Deutſcherſeits wird beſonderes Augen⸗ merk darauf gerichtet, daß die von der Bot⸗ ſchafterkonferenz verlangten Garantien 10 1 1 Flugzeuge nicht neue verſchleierte Begriffs⸗ beſtimmungen darſtellen oder der ausländi⸗ ſchen Spionage im den den Flugzeugbau Ein Sioürhäuptling in Dresden. gab es geſtern einen ungewöhnlichen Empfang und nicht minder ungewöhnliche Anſprachen. Der zur Zeit im Zirkus Sarraſani ſich zeigende 97jährige Siouxhäuptling Black Horn(Schwarzes ner Frau und eines anderen Indianers. Zuge⸗ gen waren u. a. auch der hieſiae amerikaniſche unde ber argentiniſche wizetonſt richtete in ſeiner Münter e e bexdol orte 1257 eie ng des Stammes der Siour ürdiauer Black Horu begrüßt Herr e de Häuptling der Stadt Dresden. Als Schwarze Horn ſeine Fahrt über das Waſſer vorbereite erhielt er von den beratenden Männern in Waſ⸗ hington das Mandat, ſelbſt hinzugehen zu den Männern des deutſchen Volkes und ein Hände⸗ ſchütteln zu überbringen, wohin er auch komme. Schwarzes Horn bringt die Bot ſcha ö Friedens und der A on 0 roten und weißen Brüdern im anderen Lande das Beil des Krieges iſt ſeit langen Zeiten be⸗ graben und der Große Geiſt wolle, daß es in Boden ruhe. Schwarzes Horn id e 1155 ſen ſind hier als Gäſte ihres Freundes Stoſch bei dem einzelne von ihnen ſchon vor dem ſchreck⸗ lichen Orkan geweſen ſind. Black Horns Vorgän! ger, der Siouxhäuptling Two⸗Two liegt in Dres. den begraben. Wir wollen Freunde ſein Voß allen Menſchen in Dresden. Black Horn will in Se leben mit dem großen Häuptling dieſer Nach dieſer Anſprache übergab der India dem Oberhürgermeiſter eine kunſtvoll e indianiſche Pfeife und einen Tabaksbeutel. Oberbürgermeiſter Blüher erwiderte? „Das Haupt der Stadt Dresden dankt de großen und ehrwürdigen Häuptling der Sioux. indianer für die gute und freundſchaftliche Bot⸗ chaft, die er von den roten und weißen Brüdern enſeits des großen Waſſers überbracht hat, und nimmt als Zeichen der Freundſchaft gern die ihm dargebotene Friedenspfeife an. Das Haupt der Stadt Dresden erwidert den Händedruck der Män⸗ ner in Waſhington und hofft, daß dauernde Freundſchaft zwiſchen den großen Nationen Nord⸗ amerikas und Deutſchland herrſchen werde. Die Deutſchen freuen ſich, in dem großen und ehrwür⸗ digen Häuptling der Siouxindianer einen Vertre⸗ ler. der Indianerſtämme zu ſehen, an deren Taten ich die deutſche Jugend ſeit Jahren begeiſtert hat. Ae 115 es e und ſeinen in⸗ N i Genoſſen in Deutſchland und in Dres⸗ den wohl gefallen möge.“. „„Kardinal Dalbor T. a „ Poſen, 14. Febr. 5 früh iſt hier Karl dinal Dalbor, der Primus von Polen und Erzbiſchof von Gneſen, geſtorben. 15 b 1 5 Ausmeiſung ſpaniſcher Prieſter aus Mexiko. 51 Mexiky, 14. Febr. Vierzehn ſpaniſch! Prieſter wurden geſtern von den Behörden Aus der katholiſchen Welt nach Kuba deportiert. Die Geiſtlichen ſtan den unter der Anklage, geiſtliche Handlungen voll zogen zu haben, die nach der mexikaniſchen Ver faſſung nicht geſtattet ſind. In Zuſammenhang damit bereitet das Miniſterium des Innern die Aus weiſung aller ausländiſchen Geiſtlichen ohne Unterſchied des Glaubens vor und beabſichtigt, das in allen bisherigen me xikaniſchen Verfaſſungen enthaltene, aber nur ſel⸗ ten beachtete Geſetz mit voller Strenge durchzu⸗ führen, demzufolge alle Kirchengüter Eigentum der Regierung ſind. ee Habana, 14. Febr. Den aus Mexiko ausgewi⸗ ſenen 14 ſpaniſchen Prieſtern wurde von der ku baniſchen Einwanderungsbehörde das Betreieuß Kubas nich t geſtattet cer ee* I e, Die Katholiten der Erde. Nach der letzten Statiſtik, die das Catälie⸗Dll 8 3 2 8 rectory für 1926 veröffentlicht, beträgt die Geſamt zahl der Katholiken auf der Erde 324 328 408, See len. Davon treffen auf Europa 190 779 213, au Aſien 15 416 573, Afrika 3 271 228, auf Amerika ö 112 790 764, Auſtralien 2070 930.. ene ee 8 1 8 9 5 — e lich zu machen.“„ „Wenn ihr zwei Hartköpfte euch etwas entgegenkommen wolltet!“ erträgliches Verhältnis zwiſchen uns unmög⸗ mich macht der Verkehr in Käthes genſalem e Wirrwärr immer freier und mutiger.“ „Gift; ſie ſind Gift. Der Vergleich paßt nur zu gut. Hier iſt der Knoten in deinem „Das würde nichts nützen. Was uns von Charakter, Monika. Bisher haſpelte ſich Seide einander ſcheidet, liegt viel zu tief. Du mußt glatt genug ab.„„ zwiſchen uns beiden wählen, Monika.“ „Ja, und dieſen Knoten, der mich mit „Davon iſt vorläufig noch gar keine] Heury verbindet, löſeſt du nicht. Wie ſoll ich Rede.“ plötzlich den Verkehr abbrechen? Täglich ſehe „Vom Heiraten nicht; aber ich mag auch] ich Käte in der Malklaſſe.“ nicht, daß ihr euch heimlich ſeht.“ Profeſſor Ehlers ſenkte den Kopf.„So „Ich ſehe Henri im Hauſe ſeiner Schwe⸗ tun's. Geh weiter zu ihnen,“ antwortete er ſter Käthe, die meine liebſte Freundin iſt.“ endlich mit müder, ausdrucksloſer Stimme. „Käthe Dubois iſt ebenſowenig ein paſ⸗ Ich kann dir freilich kein ſchönes Leben mehr ſender Umgang für dich wie ihr Bruder.“ ſchaffen. An meinem guten Willen hats nicht „Was haſt du denn an ihr auszuſetzen?“ gelegen, Monika. Aber gegen körperliche Sehr viel. Die ganze ſchlumpige Wirt- Krankheit und den Unverſtand des Publikums ſchaft bei ihr mißfällt mir gründlich.“ bin ich gleich machtlos, Wenn ich einmal tot „Schlumpig iſt nicht das richtige Wort. bin, kauft man dir vielleicht noch einmal meine Ein wenig„bohem“ ſind die Dubois. Das Bilder für einen hohen Preis ab.“ iſt gerade ſo reizend und erfriſchend. Ihre „Davon hätte ich wenig Freude. Du ſollft drei kleinen Zimmerchen ſind immer voller noch mit Ehren und Anerkennung überhäuf Sonne und geniler Idee.“ werden.“ „Am liebſten würde ich dir den Umgang „Spar dir dieſe Wünſche für Monſieur mit den Dubois verbieten.“ Dubois. Der wird mit der ihm eigenen Monika ſtand auf. Ihre zarte Geſtalt von Selhſtüberſchätzung enur zu gern daran glau⸗ graziöſer Schlankheit hob ſich ſcharf aus dem ben Leuchtkreis der Lampe heraus. Roſa Lichter Monika warf den Kopf zurück. Das zärt⸗ ſpielten über ihr ſilbergraues, lang herab- liche Lächeln um ihren Mund war ganz er⸗ fließendes Kleid und ihr rötlich braunes loſchen. Die feinen, ſchwarzen Brauen zogen Haar, deſſen tiefe Scheitel die zierlich geform⸗ ſich wie ein Strich zuſammen. In ihr junges, ten Ohren halb bedeckten. Ein duftiger, wel⸗ weiches Geſicht gruben ſich ein paar Linien, ßer Krepſchal glitt von ihren Schultern herab. die es plötzlich älter, härter machten. ö „Vater, hier iſt die Grenze,“ das weißt „Auch ich glaube an Henrys Erfolg,“ du,“ antwortete ſie nach einer ſchwülen Pauſe ſagte ſie leiſe aber feſt.„Wenn deine Richtung feſt.„Du läßt nicht von deinem Morphium, in der Kunſt die richtige iſt, darum braucht trotz all meiner Bitten, weil du ſagſt:„du die ſeine noch nicht direkt falſch zu ſein. Eure müßteſt für ein paar Stunden den Elend ver⸗ Unduldſamkeit gegen alles Neue iſt eben o ut, ſchlimm wie die Nichtachtung, mit der die ich brächte es fertig, unſer jetziges Leben ge. Modernen auf die älteren Maler berabſehen, geſſen, Gut, mir geht es ebenſo. Glaubſt du, laſſen zu ertragen, wenn ich nicht ab und zu für einige Zeit von meinen quälenden Gedan⸗ ſchlafen. Es wird ſpüt. „Und du, Vater!“! 5 0 10 0 bleibe noch hier. Heute iſt Vollmond. Dur ken abgelelnt würde? Käthe und Henry Du⸗ bois ſind mein Morphium.“ 2 27 „Viel ſchädlicher und gefährlicher.“ „Spar mir den Reſt, mein Kind. Geh 5 dieſe breiten Fenſter kann ich die wun⸗ „Du irrst. Der ganze Vergleich paßt nicht. dervolle Lichtwirkung beobachten“ Denn dich lähmt und erſchlafft dein Gift, und! „Gorſſebing seiar): e e ſalte Hein elner Anſchlußleitun gabe an eine anläßlich des Markttages aufgeſtellte Schiſſſchaukel beſchäftigt, wobei er die Stark 14. Febr.(Dürch den elektriſchen J Am Samstag nachmittag ereig/ auf dem Dache der ſtädtiſchen Turn“ ein ſchwerer Unglücksfall. Der 22 Jahre Hane ene war mit der Herſtellung Ußleitung der elektriſchen Stromab⸗ ſtromleitung berührte. Man bemerkte bald den an dem Dachgeſtäng hängenden lebloſen Körper und veranlaßte die Abſtellung des Stromes. Die ſofort unternommenen Wiederbelebungsverſuche waren erfolglos. g e, e e „ Mainz, 14. Febr.(Ein Zeichen der Zeit.) Die im Verlag von Philipp von Zabern erſcheinende rechtsorientierte„Mainzer Tageszeitung“ ſieht ſich infolge der wirtſchaftlichen Lage verau⸗ laßt, ihr Erſcheinen am 1. März einzu⸗ wellen. Verlag und Druckerei des Unterneh⸗ mens bleiben als ſelbſtändige Betriebe weiter beſtehen. 3 g Mainz, 14. Febr.(Freigeſprochen.) Am Frei⸗ tag abend wurde in dem Straſprozeß Sondheimer und Genoſſen vor dem Schwurgericht der Provinz Rheinheſſen in Mainz nach ſünſtägiger Verhand⸗ lung das Urteil gefällt. Angeklagt waren der Kaufmann Sondheimer aus Bürſtadt, wohnhaſt in Charlottenburg, wegen Verleitung zur Brand⸗ ſtiftung und Verſicherungsbetrugs, ſowie der Kaufmann Maltry und der Arbeiter Gruber, beide in Worms wohnhaft, wegen Brandſtiftung. Sond⸗ heimer hatte in der Alzeyerſtraße in Worms ein Lager von amerikaniſcher Dauerwäſche aus Cellu⸗ loid, das am 15. Juli vorigen Jahres während eines Gewitters niederbrannte. Aus den beſon⸗ deren Umſtänden des Brandes glaubten die Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaſten Brandſtiftung annehmen zu müſſen, zumal ihnen der Schaden in Höhe von 562 000 Mark als viel zu hoch erſchien. Es wurde deshalb ein gerichtliches Verfahren eingeleitet und Maltry und Gruber in Haft genommen. Der Prozeß machte die Vernehmung von 60 Zeugen und zahlreichen Sachverſtändigen, darunter meh⸗ rere Hochſchulprofeſſoren, erforderlich. Die Aus⸗ ſagen der Zeugen widerſprachen ſich. Der Staats⸗ zanwalt beantragte gegen ſämtliche Angeklagten Zuchthausſtrafen, während die Verteidigung auf Freiſpruch plädierte. Nach zweieinhälbſtündiger Beratung ſprach das Schwurgericht ſämtliche An⸗ geklagten fre i. Maltry und Gruber wurden ſo⸗ fort aus der Haft entlaſſen. Die Koſten wurden der Staatskaſſe auferlegt, auch die des Entla— ſtungsbeweiſes. 2 V Maunheim, 14. Febr.(eebensrettung.) Dem Jungſchmied Heinrich Müller von Mannheim, Jean, Beckerſtraße Nr. 4, der am 19. Juli 1925 den Lehrer Eugen Fichter durch mutvolles und entſchloſſenes Handeln vom Tode des Erxtrinkens im Neckar gerettet hat, wurde durch Erlaß des Landeskommiſſärs in Mannheim vom 1. Februar 1926 eine öffentliche Belobung ausgeſprochen. Kirn, 14. Febr.(„Schwarze Liſte“.) Die hieſi⸗ gen Geſchäftsinhaber ſehen ſich infolge der Not der Zeit dazu veranlaßt, eine ſogenanute „Schwarze Liſte“, ein Verzeichnis der„faulen Zahler“ aufzuſtellen. Zweibrücken, 13. Febr.(Auf freien Fuß ge⸗ ſetzt.) Geſtern wurden die gegen den Landwirt Theobaio Stemmer und ſeinen Sohn, den Hütten⸗ arbeiter Albert Stemmer aus Dietſchweiler wegen Brandſtiftung und Verſicherungsbetrugs erlaſſe⸗ nen Haftbefehle aufgehoben und beide wieder auf freien Fuß geſetzt. Pirmaſens, 14. Febr.(Opfer der Trunkenheit.) Dieſer Tage wurde der Fabrikarbeiter J. Bauer in der Schäfergaſſe von einem Holzfuhrwerk über— fahren und getötet. Bauer war, wie Augen⸗ zeugen berichten, ſtark betrunken und taumelte in das Fuhrwerk. Ein Vorderrad des ſchwer bela⸗ denen Holzwagens ging ihm über die Bruſt und führte ſeinen ſofortigen Tod herbei.— In det Nacht gerieten die Fabrikarbeiter Corzilius und Georg Ringshäuſer miteinander in Streit, in deſſen Verlauf Letzterer von Corzilius mit einen kleinen Handbeil derart zugerichtet wurde, daß en in ſchwerverletztem Zuſtande ins Krankenhaus geſcha ft werden mußte. Auch dieſe beiden Streit⸗ hähne waren ein Opfer des Alkohols. Nürnberg, 15. Febr.(Raubüberfall.) Geſtern vormittag wurde ein Lehrling einer hieſigen Ge⸗ treideſirma, der auf der Reichsbank 18 000 Mar abgeholt hatte, von einem Mann mit einem gro⸗ ßen Stein niedergeſchlagen und des Geldes be— 7 raubt. Der Ueberfallene raffte ſich jedoch wieder auf und eilte blutüberſtrömt und um Hilfe rufend dem Räuber nach. Der Verbrecher wurde von HPaſſanten eingeholt und der Polizei übergeben. Er wurde als ein Kaufmann Hirſchmann aus Mergentheim feſtgeſtellt. Kandel, 14. Febr. Am Donnerstag abend f kurz nach 9 Uhr erſchienen im Büro des hie⸗ ſigen Bahnhofgebäudes drei Männer, die Masken trugen. Der im Büro anweſende Ver⸗ walter war gerade mit dem Kaſſenabſchluß beſchäftigt und hatte den Kaſſenſchrank offen ſtehen. Zum Glück waren in dem Büro noch werden. nee . :: Wiedereinführung des Seidenbaues im Rhein; gau? Um dem Rheingau neue Einnahme⸗Hilfs. quellen zu ſchaffen, die bei der großen Notlage, in welcher ſich der Rheingauer Winzerſtand befin⸗ det, ſehr zu begrüßen ſind, trägt man ſich mit den Gedanken, einen neuen Erwerbszweig und zwar den Seidenbau einzuführen. Der Kreisbehörde des Aheingaues liegt zur Zeit ein Antrag vor den Seidenbau zu fördern. Die Maulbsere, die zunächſt angepflanzt werden müßte, gedeiht unten den ungünſtigen Bodenverhältniſſen und eigne ſich vorzüglich zu Alleen und Hecken, Einfriedun⸗ gen, Bepflanzung der Bahndämme, Rheinufer uſw. Der Seidenbau kann ſowohl als Haupt⸗ wie auch als Nebenerwerb, insbeſondere von Kriegsbeſchädigten, Invaliden, Frauen und älte⸗ ren Leuten ausgeübt werden. :: Die Titelverleihung„Frau“ wird auf⸗ gehoben. Der bad. Staatspräſident Trunk Er* e 7 beröffentlicht als Juſtizminiſter einen Erlaß m badiſchen Juſtizminiſterblatt über die ührung der Beichnung„Frau“. Danach wer! den die Staatsminiſterialentſchließungen vom 7. Juli 1916 und 4. März 1920 wieder auf⸗ gehoben, die den Juſtizminiſter ermächtigten ledigen Perſonen weiblichen Geſchlechts auf einen beſonderen Antrag die Führung de Bezeichnung„Frau“ zu geſtatten und die Tat ſache der Verleihung dieſer Befugnis in den Staatsregiſtern vermerken zu laſſen. Die be⸗ ſondere Verleihung der Bezeichnung„Frau“ findet hiernach nicht mehr ſtatt. Die Behörden wurden angewieſen, auch unverheirateten 5 weiblichen Perſonen gegenüber, die ſich Frau nennen, ohne daß die Abſicht einer Täuſchung über den Familienſtand vorliegt, die Bezeich⸗ nung„Frau“ zu gebrauchen. Ein Recht auf die Anrede„Frau“ wird anderen Perſonen gegenüber hierdurch nicht begründet; es muß vielmehr der Gepflogenheit des täglichen Le⸗ beus überlaſſen bleiben, inwieweit andere Perſonen dieſe ſelbſtgewählte Bezeichnung ſich gegenüber gelten laſſen oder ablehnen. :: Zuſanmenſtoßf. Geſtern abend kurz vor Mitternacht wurden in Paris durch den Zuſam⸗ menſtoß eines Straßenbahnwagens mit einem Omnibus 14 Perſonen verletzt. t/ :: Der kleine Kreuzer„Hamburg“ hat am Sonntag mittag zu einer über ein Jahr dauern⸗ den Auslandsreiſe den Hamburger Hafen ver- laſſen. Hafens von Galan ſind überſchwemmt. :: Verwegene Flucht über das Eis. Wie ſeiner⸗ 1 zeit berichtet wurde, war der Sekretär des Revaler Börſenkomitees Michelſon nach Unterſchlagung von etwa 980 000 Mark geflüchtet. Es war gelungen ihn in England zu verhaften, und die Revaler Kri⸗ minalpolizei hatte einen Beamten nach England geſandt, um Michelſon nach Reval zu geleiten. Als das Schiff ſich dem Revaler Hafen näherte, ſprang Michelſon plötzlich über Bord auf das Eis und flüchtete. Bisher iſt es nicht gelungen, ſeiner wieder habhaft zu werden.. :: Die Lage der Dampfer im Finniſchen Meer busen. Die aus Leningrad auslaufenden Dampfe ſind ſämtlich eisfrei gemacht worden. Der deut ſche Dampfer„Johann Maerk“ iſt am Samstaß bei Sturm eingelaufen. Nach Erklärungen del Kapitäne haben die Eisbrecher der Sowjetregie⸗ rung ſämtliche eingeſchloſſenen Dampfer eisfreſ gemacht, welche keinerlei Not litten und regelmät ßig mit Lebensmitteln verſorgt wurden. Die Be⸗ ſatzungen ſind wohlauf. : Das Battiſti⸗Denkmal. Muſſolini beſtimmte, daß die Legung des Grundſteins zum Battiſti⸗ Denkmal in Bozen am 21. Juli, dem Hinrich tungstage Battiſtis, erfolgen wird. Die geſamte Kammer wird nach Bozen reiſen. :: Ein Maſſenmörder dem Zug entſprun: gen. Der polniſche Arbeiter Emil Kowale⸗ zek, dem zahlreike Kapitalverbrechen und einige Morde nachgewieſen ſind und der in Neuſtettin verhaftet worden war, ſollte von einem Landjäger und einem Beamten der Berliner Mordkommiſſion von Berlin, o er vom Erkennungsdienſt gemeſſen worden war, nach Oſterburg gebracht werden. Trotz der ſchweren Feſſeln gelang es Kowalczek, kurz vor der Station Seehauſen, die Abteiltür zu öffnen und ſich aus dem fahrenden Zuge zu ftürzen. Die Bamten zogen die Notbremſe u fanden den Verbrecher bewußtlos auf. El hatte ſchwere innere Verletzungen und eine Gehirnerſchütterung erlitten und wurde in einem Auto in das Gefängnis nach Oſterburg gebracht. 0 Der umſtrittene„Weinberg“. Mainz, 14. Febr. Das bekannte Luſtſpiel„Der fröhliche Weinberg“ von Zuckmayer, das von den großen deutſchen Bühnen mit großem Erfolg auf⸗ geführt wurde und das in Nackenheim am Rhein ſpielt, hatte der beſonderen Charakteriſtik der rheinheſſiſchen Bevölkerung wegen in Rheinheſſen und beſonders der Vaterſtadt des Dichters— Mainz— eine heftige Debatte für und gegen das Euuct ausgelöſt. Inſolgedeſſen beſchloß die Thea⸗ terdeputation der Stadtverordnetenverſammlung, das Stück in Mainz am Stadttheater nicht auf⸗ zuführen. Die Sozialdemokratiſche Partei inter- pellierte in der Stadtverordnetenſitzung. Ein An⸗ trag, das Stück auch in Mainz aufzuführen, wurde mit den Stimmen der Linksparteien gegen die des Zentrums und eines Teils der Rechtsparteien angenommen. Ob dadurch allerdings der heftige Streit für und wider in der Vaterſtadt des Dich⸗ ters ein Ende gefunden hat, iſt mehr als zwei⸗ felhaft. N 2 zwei Bahnbeamte anweſend. Dieſe gingen N nun auf die Einbrecher los, worauf einer von ihnen auf den Beamten Fiſcher einen Schuß abgab, ohne jedoch zu treffen. Darauf entfernten ſich die Einbrecher ohne erkannt zu Letzte Meldungen. Die Not der Winzer. Coblenz, 14. Febr. Geſtern vormittag 11 Uhr f ſand im Oberpräſidium eine Sitzung der führen⸗ den Perſönlichkeiten des deutſchen Weinbaues mit den Regierungsſtellen ſtatt. Den Vorſitz führte der preußiſche Landwirtſchaftsminiſter Dr. Stei⸗ ger, der in Begleitung eines Miniſterialdirektors zn Beſprechung der Notlage der Winzer hier eingetroffen war. An der Sitzung nahmen di Regierungspräſidenten von Coblenz und Trier di? Landräte der weinbautreibenden Kreiſe die ſer Regierungsbezirle ſowie die führenden Inte, reſſenten des Weinbaues, der Oberpräſident Dr Fuchs, der Vizepräſident v. Sybel und Regie krungsrat Graf Matuſchke⸗Greiffenklau als Fach referenten beim Oberpräſidium teil. 5 Eine Parteigemeinſchaft von Zentrums⸗ organiſationen. Berlin, 15. Febr. Geſtern fand im Reichs tagsgebäude eine Beſprechung der Zentrums⸗ führer ſtatt, an der auch Reſchsjuſtizminiſter Marx und Staatsminiſter a. D. Lammeſcs tennaymen. Es wurve veſchtoſſen, die Zen⸗ trumsorganiſationen fache, Diaſß rechts der Elbe gemeinſam mit dem Freiſtaat und den Städten Bremen und dem Vorſitz des früheren der kathol. Hamburg unter Reichspreſſechefs Spieker beitsgemeinſchaft zuſammenzuſchließen. Der Nachfolger Kardinal Merciers. Brüſſel, 15. Febr. Hier verlautex, daß der Ge neralpifar“ won Mecheln Roey Nachfolger dei Kardinals Mercier ſein wird. y Nachfolger v. Hoeſch bei Berthelot. Paris, 15. Jan. Am Samstag hatte der deutſche Botſchafter v. Hoeſch 11 5 längere 5 Direktor am Quai d'Orſay, Berthelot, in der auch der Ein⸗ tritt Deutſchlands in den Völkerbund, ſowie die Frage der Verminderung der Beſatzungs⸗ truppen erörtert worden iſt. i Drahtloſe Telephonie England— Anierita., 1 London, 15. Febr. Das britiſche„general poſt office“ gibt offiziell bekannt, daß es ge⸗ lungen iſt, zwiſchen den Radioſtationen Rugby (England) und Long Island bei Nespyork einen drahtloſen Telephondienſt der zu großen Erwartungen berechtigt. Fünf⸗ zehn Stunden lang konnte eine abſolut klare telephoniſche Verſtändigung ö wobei die Deutlichkeit der Sprache nichts zu wünſchen übrig ließ. Unterredung herzuſtellen, aufrechterhalten :: Hochwaſſer in Rumänien. Das Steigen der f Temperatur hat in ganz Rumänien Hoch waſ⸗ ſer zur Folge gehabt. Die unteren Viertel des Lamento iſt ein italieniſches, aus den hergeleitetes Wort und bedeutet ur klage(„Lamentationen“ Kirche mehrſtimmige Klagege woche vielfach, in Rom von Kompoſitionen Im weiteren Sinn iſt Lamento Außerung eines unfreudig erregten Temperamentes. n Lateiniſchen der katholiſchen ſänge, die in der Kar⸗ er päpſtlichen Kapelle Feuilleton(franzöſ. Abſchnitt einer Zeitung, nichtpolitiſche Stoffe der oder weniger ſubjektiver behandelt, wobei in der wiegt. Das Feuilleton iſ erſten Kaiſerreichs aufgekommen. — Blättchen) nennt man den der„unter dem Strich“ verſchiedenſten Art in mehr Auffaſſung und Darſtellung Regel der Plauderton über⸗ t in Frankreich zur Zeit des Selen. Das heute in Verbindung mit der aufſehen⸗ des Fernſehens vielgenannte ahre 1817 von Berzelius ent⸗ deckt. Es erhielt ſeinen Namen(selene(griechiſch! Mond), um ſeine chemiſche Verwandtſchaft mit dem damals ſchon bekannten Tellur((tellus darzutun. Das Selen wird außer beim ten Beeinflußbarkeit dur und Licht hauptſächlich zu photometriſ erregenden Erfindun Element wurde im wegen ſeiner lei chen Zwecken Diarium(gateiniſch=„das Tägliche“) ein für täg⸗ lẽfzeichnungen verſchiedenſter Art beſtimmtes daher hergeleitet: das Tagebuch, die Kladde, das„unreine“ Heft des Schülers. päteren Kindesalter zuweilen armlos verlaufende Erkran⸗ ich in unwillkürlichen Mi zuckungen und Gliederbewegungen verſchiedenſter Art ägt ihren Namen(chorea Sancti Viti heiligen Veit) daher, daß dieſer Heilige als Helfer dagegen angerufen zu werden pflegte. vorkommende, meiſt ng des Gehirns, die Akzidenz nennt man im Buchdruckergewerbe, im en fortlaufenden Zeitungs⸗ ung zu liefernden Einzel⸗ druckſachen, wie Preiskurante, Zirkulare, Tabellen Herſtellung erfordert heute wegen che, die in kunſtgewerblicher Hin⸗ ſicht an dieſe Arbeiten geſtellt werden, be Maſchinen und geſchultes Setzerperſonal. zu den eigentli ie auf Beſtel und dergl.— Die der großen Anſprü Alraun oder Alraunwurzel iſt der puppenähnliche Wurzelſtock der Mandragora, ö i Zaubermittel wurden die unter dem Galgen eſonders hoch bewertet Wucherpreiſen in Im Mittelalter wachſenden b Quackſalbern Glück bringen bei Prozeſſen, ferner die Fruchtbarkeit der Frauen und die Geburten fördern. Alraun⸗Legende iſt der uralte Glaube an die enge Zuſammengehörigkeft des Menſchen mit der All⸗ mutter Erde ſymboliſch. Legierungen(ital.! zweier oder mehrerer 0 erungen werden meiſt durch Zuſammen hergeſtellt(die bekaunteſte iſt aus Kupfer und Zinn beſteh wirkung von Dämpfen auf f Metalle und durch Einwirkung feſter S ega= Verbindung) ſind Löſungen Metalle ineinander. t wohl die Bronze, t), ferner durch Ein⸗ eſte oder geſchmolzene Goldener Schnitt iſt in der Geon e etrie die Teilung einer Strecke in der Weiſe, daß ſich die ganze Strecke en Abſchnitt verhält wie dieſer zu dem An den goldenen Schnitt iſt eine Reihe von myſtiſchen Theorien geknü eit hat man in ihm ein grund Aſthetik erkannt. fach nachzuweiſen, z. ft und in neuerer egendes Prinzip der t dieſes viel⸗ B. in den Proportionen des Blattſtellung der Auch in der Natur if Pflanzen uſw. Adam Rieſe.. flegt man zu bekräf [dam Rieſe“. Man e Die Richtigkeit einer Berechnung ch den Zuſatz„nach rweckt damit das Andenken des 1492 in Staffelſtein bei Lichtenfels in Bayern ge⸗ borenen und 1559 verſtorbenen Vaters der modernen nſt A. Ryſe, deſſen Rechenbuch 1550 zu chien unter dem Titel„Rechnung nach der ff der Linihen, und Federn“. u Geldſachen hört die Gemütlichkeit auf!“ Dieſes ort iſt in dieſer Form, Regel hört, nicht ganz richtig zitiert. dem ſtenographiſchen Bericht der preu sſitzung vom i anſemann gepr a ört die Gemütli die man in der Es lautet nach ziſchen Land⸗ 47, wo es von D Bei Geldfragen „ Biernbeim, 16. Febr. * Gemeinderatsſitzung am Freitag, den 19. Februar mit folgender Kapeg 1. Verpachtung der Gemeindejagd, ſowie der Fiſcherei. 2. Erlaß einer Luſtbarkeitsſteuer⸗ ordnung für die Gemeinde Viernheim. 3. e der Gemeinde Viernheim. 4. Bildung der Wirtſchaftskommiſſion, hier Beſchwerde gegen die von dieſer Kommiſſion getroffenen Entſcheidungen. 5. Bewirtſchaftung der Wieſenloſe; hier Beſchwerde be. Gez allmendierten(geheim). 6. Volkstr 28. Februar 1926. 0 auertag am Angeſtellten ⸗Verſicherung. Bei An⸗ tragſtellen auf Helloerfahren Ruhegeld, Hin⸗ terbliebenenrenten uſw. iſt es ſtets zweckmäßig ſich der von den verſicherten Angeſtellten bezw. deren Arbeitgebern gewählten Vertrauens ⸗ und Erſatzmänner zu bedienen, da dies in den meiſten Fällen eine bedeutend raſchere Erledi⸗ gung gewährleiſtet. Auch Auskünfte werden von dieſen in allen die Angeſtelltenverſicherung betreffende Fragen gerne gegeben. Auch die Geſchäftsſtelle des Ortsausſchuſſes der Ver⸗ trauens⸗- und Erſatzmänner. Schriftführer Joſef Karges Heppenheim(Bergſtr.) Wilhelm⸗ ſtraße 51 erteilt Auskunft evtl. auch ſchriftlich. Vertrauens- u. Erſatzmänner der Angeſtellten⸗ verſicherung im Kreiſe Heppenheim ſind: 3 55 ako ainzer Kaufmann, Heppenheim Guſtav Otto, Buchdruckerelbeſtzer, Seen Fritz Reinmuth, Fabrikant, Heppenheim Juſtus Reimherr, Regierungsrat Heppenheim Ludwig Maurer, Kaufmann, Deppen n Dr. Richard Andres, Fabrikant, Hirſchhorn Max Frick, Direktor, Wimpfen. 8 de erdinand Böſche, Betriebsleiter, Heppenheim Joſeſ Karges, Techniker, Seppel 5 Willy Kühnaſt, Gewerkſch.⸗Angeſt., Heppenheim Michael Jörns, Werkmeiſter, Viernheim Fritz Bender, kaufm. Angeſtellter, Viernheim Paul Hermann, Werkmeiſter, Kirſchhauſen Philipp Rettig, Expedient, Heppenheim. Sport und Spiel. Sportvereinigung Amicitia 09 1.— M. F. C. Lindenhof 08 1. 2: 3(0: 3). Wiederum ging am geſtrigen Sonntag ein Spiel verloren, das Vereinigung glatt hätte ge⸗ winnen können, wenn, ja wenn der Sturm ſchie ßen könnte. Die Gäſte hatten mit ſehr wenig Müh in der 1. Halbzeit 3 Tore erzielt, von denen doch 2 ſicherlich haltbar geweſen wären. In der 2. Halbzeit war jedoch der Platzbeſitzer tonan⸗ gebend, erzlelte durch 2 Prachtſchüſſe des Link⸗ und Rechtaußen 2 Tore und verſiebte allerhand todfichere Sachen. So wurde auch traditions⸗ gemäß wieder ein„Elfer“ verſchoſſen, diesmal war Haas Ph. der„Glückliche“, der darüber knallle. Im Uebrigen ſah man eln ſchönes Spiel beiderſeits, was ja auch angeſichts des prächtigen Frühjahrswetters nicht ausbleiben konnte. Im Vorſpiel konnten ſich die beiden Erſatz⸗Ligiſten mit 1: 1 trennen und auch hier ſchönes Spiel ch hier ſah man ein Thomasmehl, Kall u. Superphosphat empfiehlt Georg Butſoh Verkaufe nur gegen bar. Violin⸗Saiten Mundharmonikas Trillerpfeifen Kindertrompeten Raſſeln, Mlle Puppen uſw. billigſt zu haben in der Buchhandlung Bleruh. Anzelger.