Lokale Nachrichten. Der Faſtuachtdienstag war in der Vorkriegszeit auch für unſern Ort ein karne⸗ valiſtiſcher Feſttag. Die Wogen gingen ſr⸗ St. auch in den Straßen Viernheims recht hoch. Beſonders für die Jugend war es ein großer Freudentag. Hier kann man ſich noch an Faſt ⸗ nachts⸗Umzüge erinnern, die ſelbſt denen der Großſtadt nicht viel nachſtanden. Der Krieg und ſeine Folgen haben Prinz Karneval zu äußerſter 1 gezwungen. Durch das amtliche Verbot war auch dieſes Jahr öffent⸗ liches Maskentreiben kaum in Erſcheinung ge treten. Die Hauptſache ſpielte ſich in den Lokalen ab. Faſt alle Vereine gaben ihren Ball oder Kappenabend. Es zeigte ſich da, daß Humor und Fröhlichkeit trotz der Schwere der Zeit noch nicht ausgeſtorben. Eine Maske ſuchte die andere zu überbieten. Und zur Ehre aller muß geſagt werden, daß die Gren⸗ en der echten Freude nicht überſchritten wur⸗ en. Heute iſt Aſchermittwoch, mit ihm beginnt die Zeit der Einkehr und Buße. Die Faſtenzeit hat heute ihren Anfang genommen. Dem gläubigen Chriſten ſind die kommenden Wochen eine Zeit des Einkehr, der Sammlung und des Gebetes. An jedem Mitt⸗ woch und Freitag finden abends ½8 Uhr Faſtenandachten ſtatt und jeden Sonn⸗ tag Abend um 8 Uhr Faſtenpredigten. Die Gläubigen werden ermahnt, denſelben recht zahlreich anzuwohnen. Die Vertrauensleute des Volks⸗ vereins werden nochmals aufmerkſam gemacht auf die Konferenz morgen abend 8 Uhr im„Freiſchütz“. Neben geſchäftlichen Angele⸗ genheiten und Uebergabe der Hefte ſteht ein Vortag des Geſchäftsführers auf der Tages⸗ ordnung. * Der Heſſiſche Diakonieverein ver⸗ anſtaltet gegenwärtig zugunſten der Altersver⸗ ſorgung ſeiner Schweſtern eine Wohlfahrts⸗Geld⸗ lotterle. Wie vlele gemeinnützige Unternehmen, gehört er zu den durch die Inflation am meiſten Heſchädigten. Das geſamte, zur Altersverſorgung ſeiner Schweſtern angeſammelte Kapital fiel der Inflation zum Opfer. Stiftungen und großen Immobilenbefitz beſaß er nicht, Deshalb muß er ſelne Schweſtern⸗Alters⸗ und Unterſtützungs⸗ kaſſe von Grund aus aufbauen. Wie hekannt iſt, arbeitet eine große Anzahl ſeiner Schweſtern in Krankenhäuſern und in Gemeinden. Im In⸗ lereſſe der Ziele des Heſſiſchen Dlakonlevereins und der von ihm getragenen wichtigen und un⸗ entbehrlichen Schweſternarbeit iſt ihm ein ſchöner Erfolg ſeiner Lotterie zu wünſchen. Der Kauf eines Loſes zu Ml. 1.— kann warm empfohlen werden. Die Zlehung der Lotterie, die 1891 Gewinne und eine Prämie zu Mk. 14 000 er⸗ geben, mit dem Höchſtgewinn von Mk. 6000 findet am 25. Februar ſtatt. Loſe ſind überall in den Lotteriegeſchäften und auch von der Ge⸗ ſchäftsſtelle des Heſſiſchen Diakonie vereins, Freillg⸗ raihſtraße 8, zu haben. * Pädagogiſches Inſtitut Main Zu[Oſtern 1926 werden an den Staatlich und früh Froſtwetier, tagsüber angenehm milde Im Weſten ſpäter Trübung.— Am Freitag: Vor uns ſteht der Aſchermittwoch, jenes Tor der Faſtenzeit, Die uns mahnt zur Buße und erinnert an die Ewigkeit. Einem jeden Chriſten zeichnet heute fromme Prieſterhand Das Erlöſungszeichen auf die Stirn mit grauem Aſchenſand. Und 10 9 5 ſpricht das wahre Wort:„Gedenke, Staub iſt du, In den Staub kehrſt einſt du wieder, gehſt du ein zur Heſſiſchen Pädagogiſchen Inſtituten männliche und weibliche Studierende aufgenommen, welche h dem Volksſd allehrerberuf zuwenden. Be⸗ 5 11 für die Zulaſſung iſt das Reifezeugnis einer höheren Lehranſtalt Das Studium dauert 2 Jahre. Bei dem Inſtitut in Mainz beſtehen beſondere Vergünſtigungen für die Studierenden. Anfragen und Anmeldungen er⸗ ledigt das Sekretariat des Pädagogiſchen In⸗ ſtituts Mainz, Petersſtraße 2. * Faſtenhirtenbrief. Das gläubige katholiſche Volk wird auf den Hirtenbrief(auf der erſten Seite der heutigen Nummer) un⸗ ſeres Hochwürdigſten Herrn Biſchofs beſonders aufmerkſam gemacht. vorauszahlung am 15. Februar 1926 Es wird darauf hingewieſen, daß am 15. Februar (Schonfriſt 22. Februar) 1926 eine Vermö⸗ Die gensſteuervorauszahlung fällig wird. . eträgt grundſätzlich 1 Viertel er Jahresſteuerſchuld Offene Handelsgeſellſchaften und Kommanditgeſellſchaften, die im Gegenſatz zu der früheren Regelung jetzt als ſolche ſteuer⸗ pflichtig ſind, werden bis zum 15. Februar 1926 einen vorläufigen Vermögensſtenerbeſcheid erhalten. Die Geſellſchafter können daher bei ihrer eigenen Vermögensſteuervorauszahlung von der an ſich zu leiſtenden Vorauszahlung den Betrag abziehen, der auf den Anteil an der Geſellſchaft entfällt. » Vorausſichtliche Witterung. Am Donnerstag Vielfach heiter, trocken, nachts Trüber, nebliger milderer Morgen, ſtrichweiſe etwas Niederſchläge. Aſchermittwoch. Von Hans Günther. 8 Vom Finanzamt. Vermögensſteuer⸗ für das Kalenderjahr 1924 feſtgeſetzten letzten Ruh!“ Folgen wir drum jenemernſten, ſchlichten Faſt⸗ und Buß⸗ eläut, 9 Eh verſtummt der Glocke Klang und eh— zu ſpät Ver⸗ ſaͤumen reut. ö Hofſchranze iſt eine etwas wegwerfende Bezeichnung für gewiſſe Elemente an Face die, mit einer mehr oder weniger unwichtigen Charge bekleidet, ſich durch unterwürfiges Weſen ihre Stellung behaupten, um ſich im Glanze des Thrones ſonnen zu können. Das Wort Schranze geht zurück auf das mittel⸗ hochdeutſche ſchranz, womit(neben verſchiedenen anderen Bedeutungen) ein geſchlitztes Kleid, dann auch, als Träger desſelben, ein junger geputzter Geck bezeichnet wird. Heronsball. Der H. iſt eine von Hero von Alexandria um 200 v. Cbr. erfundene Vorrichtung. ien e ſammengedrückter Luft Waſſe zu treiben. Das Prinzip „ findet An- wendung bei den pfimitiben Fenerſpritzen, deim um Entnehmen Stoßheber(einem Juſtrument Entnel von Flüſſigkeiten aus Fäſſern) und beim e den Heronsbrunnen(einem früher zum Entwä⸗ Bergwerken gebrauchten Apparat). 2 * Der König rief, und alle, alle kamen iſt der Aufang eines von H. Clauren gedichteten und von Philips⸗ born komponierten Liedes, deſſen erſter Druck das Datum„Gnadenfrei, den 24. VI. 1813“ trägt. Clauren war das eee des Romanſchrift⸗ ſtellers Karl Heuer, der wegen des ſüßlich⸗weiner⸗ lichen und zugleich ſinnlich kitzelnden hahe ſeiner Schriften berüchtigt war. 1 paberer nannte man in Bayern die Mitglieder des Gate d„Haberfeldtreibens“, eines geheimen Volksgerichtes, das in dem Gebiete zwiſchen 1 5 und Inn noch bis gegen Ende des vorigen 5. r⸗ hunderts ſein Weſen trieb und zuweilen noch in jüngſter f von ſich reden macht. Die Sitte ſoll * ihren Urſprung davon haben, daß ehedem leicht⸗ finnige Mädchen von den jungen Burſchen zum Zeichen der Schande in ein Haferſeld und wieder dach Hauſe getrieben werden. Später wurde dieſes Voltsgericht auch auf alle möglichen Vergehen aus⸗ edehnt, indeſſen wegen der dabei bern Auswüchte von der Regierung energiſch bekämpft. 1 Attumulatoren(lat. accumulare anhäufen) ſind Apparate zur Auſfſpeicherung elektriſcher Energie, deren Konſtruktion auf einer Entdeckung des deut⸗ ſchen Arztes fe(1854) aufbaut. In ihrer heute ſehr vervollkommneten Form dienen 155 als Ausgleichsapparate, z. B. in 2 ektrizitätswerken bei lötzlicher We der Stromerzeugung ie Dynamos, ferner als triſche Kraft. Der n Weinbau in Deutſchland wird be⸗ trieben in Grünberg(Schleſien). Der früher als ſauer verſchriene Grünberger iſt neuerdings durch veredelte Kultur und rationellere Behandlung be⸗ deutend verbeſſert worden. Andere Weinbaubezirke des nördlicheren Deutſchlands finden ſich an der Elbe bei Meißen, Loſchwitz, Pillnitz, an der Saale(bei Tad und vor allem im Unſtruttal. Hier if a Freyburg das Zentrum namentlich der Sektkelterei. r 1 E l . e e, ee N 5 Koran. Der K. iſt eine in arabiſcher Sprache ge⸗ ſchriebene Sammlung der Reden Mohammeds, wie er ſie als göttliche e e verkündete. Die Bal erfo. de elr, eine verbeſſerte und endgültige Faſſu auf den dritten Kalifen Othman zurück. der manche mohammedaniſchen Glaubenslehre übung. und Geſetzes⸗ Drudenfuß. Der Drudenfuß, auch Pentagramm ge⸗ nannt, iſt ein aus dem graueſten Altertum her⸗ rührendes myſtiſches Zeichen in Form zweier inein⸗ ander verſchränkter gleich au Dreiecke. Om Mittelalter wurde der Drudenfuß bei Zauber⸗ formeln gebraucht zur Abwendung von Elementar⸗ ſſern von damm von dem m bedeutete„dem Bann, Aas Wen as 2 elalter enſchen und Land vandt und bekam von da den Sinn: ſedermann zu freiem Gebrauch überlaſſen, alltäglich, abgenutzt.. 128 5 Renaiſſauce(franz.— Wiedergeburt) nennt man die Wiedererſtehung der antiken Bildung und Kunſt, die im 15. und 16. Jahrhundert den Begiun der modernen Weltanſchauung gegenüber Altertum und Mittelalter abgrenzt. Im beſonderen wendet man den Ausdruck auf die Kunſt dieſe Zeiten an (itglieniſche, deutſche, runzöſiſche Renaiſſance), während man den von daher datierenden neuen Geiſt der Wiſſenſchaft als Humanismus bezeichnet. Argusaugen. Unter Argusaugen verſteht man miß⸗ trauiſche und wachſame Augen. In der griechiſchen 1 1 durch Vorratsmagazine für elek⸗ der Kunſt, im Hande gte durch den Kalifen Abu geht Der Koran, Gedanken aus der üdiſchen und chriſt⸗ lichen Religion aufgrefe gilt als erſte Quelle der geiſtern, insbeſondere der Druden, weiblicher Sche⸗ men, die die Aberglaube dieſes Zeichens, das man häufig auf Wiegen und an den Türſchwellen angebracht ſieht. geweih heißt der Kopfſchmuck des männlichen Hirſches, das von ihm im Frühjahr abgeworfen wird und ſich bis zum Juli wieder, von der Baſt⸗ hülle geſchützt, aufbaut, um dann blank zack t“ zu werden. Auch der Rehbock erneuert jährlich ſeinen Kopfſchmuck, der Gehörn genannt wird. Unſer weidgerechten Jäger ſtreben danach, dieſen Flusdt durch„Krone“ oder„Gewichtel“ zu erſetzen, weil ſie mit Recht ſagen, Hörner trage alles, was nicht ab⸗ wirft, wie z. B. Ziegen, Rinder und auch Gemſen. Bei dieſem alpinen Edelwild nennt man, wahr⸗ ſcheinlich um die herabwürdigende Bezeichnun Hörner zu vermeiden, den Kopff muck„Krucken oder„Krickeln“, während der Gehirgsjäger merk⸗ würdigerweiſe ſeinerſeits den geweihtragenden Hirſch häufig mit„Horner“ bezeichnet. Schlafenden nach dem Volksglauben einigten und Kindern und Haustieren Schaden zu⸗ fügten. Auch heute noch bedient ſich der ländliche Holl. Vollheringe 5 Sf. 48, Bismarekheringe u. Rollmops Liter Dose 35, 4 Liter-Dose„ 3.40 Stück 14, Nuss. Sardinen Pfa. 65. Toltheringe in Tomatensauce Dose 1.20 Delsardinen Dose 45, 55, 30, Splolten in Oel Dose 30 Schre Gratulations karten zu allen Gelegenheiten empfiehlt Buchhandlung Viernheimer Anzeiger Kathol. Kirchenchor„Cäcilia“ Dieſe Woche fällt die Singſtunde Die nächſte Singſtunde wird bekannt gegeben. Der Dirigent. Turner Bund Heute Mittwoch abend von , 6—1 Uhr Turnſtunde N für alle Schüler. 8 Uhr Turnſtunde für alle Turner. Die Turnwarte. Kuzu. Se für Knaben und Mädchen besonders preiswert NM. Stumpf IV. Bismarckstr. 5 Bei Barzahlung 5% Rabatt. Heute Mittwoch, abends 8 Uhr außerordentliche Mitglieder⸗ BVerſammlung .„Zum Frei⸗ Die Wichtigkeit d. Tages⸗ ordnung verlangt unbe⸗ 5 dingtes Erſcheinen ſämt⸗ licher Mitglieder f Der Vorſtand. Sage war der hundertäugige Argus von Juno, die auf ihren Gemahl Zeus Ae war, zum Hüter der in eine Kuh verwandelten Jo beſtellt, die ſie ſich von Zeus zum Geſchenk ausgebeten hatte. Kaſteiung. Das Wort kaſteien tommt von dem lateiniſehen castigare— züchtigen, geißeln. Es be⸗ deutet den Vollzug von Bußübuüngen in Geſtalt von freiwillig erduldeten, durch eigene oder fremde Hand zugefügten Schmerzen, die ſich Mönche und Fanatiker, um ihr Seelenheil beſorgt, zur Unterdrückung fleiſch⸗ licher Gelüſte auferlegten. Musketier, Grenadier, Füſilier. Musketiere nannte man urſprünglich die mit der Muskete, einer groß⸗ kalibrigen fed mee ausgeſtatteten Fußſolda⸗ ten, Grengdſere(eigentlich Granatiere) waren die zum Werfen von Sie n(letztere natürlich nicht im modernen Sinne) beſtimmten Infanteriſten, während man als Füſilſere die mit dem Stein⸗ ſchloßgewehr(franz. kusil) bewaffneten Truppen be⸗ zeichnete. Alle drei Gattungen verloren ſpäter mehr oder weniger ihren eigentlichen Charakter und wurden unter ihren Namen in der anden t Armee nur noch aus hiſtoriſchen Gründen fort⸗ eführt, wobei die Grenadiere lange Zeit als eine Fehden Truppe galten. Autodidakten ſind Leute, die die der Wiſßen zur Ausübung ihres 1 ſei es in der Wiſſenſchaft, oder einem Handwerk, nicht durch regelrechte Schulung, ſondern durch ſelbſtän⸗ diges Studium ohne Leitung ſeitens eines anderer erworben haben. Pollar. Es dürfte kaum bekannt ſein, daß der Name des Dollars, der in den letzten Jahren gerade für 8 Deutſche eine ſo unheilvolle Rolle geſpielt hat utſchen Urſprungs iſt. Er iſt nämlich entſtander aus ünſerm Taler. Denn von deutſchen Koloniſter übernahm die Regierung die Bezeichnung für die Weldeinheit, die geſetzlich im Jahre 1792 in der Hareinidten Staaten eingeführt wurde Ziehung 28. Febr. 1920 5 1. Wohlfahrts⸗. Geld⸗Lellerie less. Diakonievereins 1801 Geldgewinne u. eine Prämie Lospreis Porto un 1125 nur 12 Pi. empfiehlt 2 7 A. Dinkelmann 785 Worms 525 rostsch.-Kto. Frankkurt-M. 25.94 In Viernheim: FI Riehter tern. 10 0 alte Läufer⸗ Schweine zu verkaufen. ſchen geſucht. Weinheimerſtr. 66. Näheres im Verlag. Wohnung beſtehend aus 3 Zimmer u. Küche, gegen eine ſelbe, ſo⸗ wie einen Raum geeignet für eine Werkſtatt in geeig⸗ neter Geſchäftslage zu tau⸗ Bekanntmachung. Betr.: Erhebung der Hundeſteuer; hier Einführung der Hundemarken Wir fordern hiermit letztmals zur Abholung der Hundemarken bis ſpäteſtens Samstag, den 20. Februar 1920 auf. Viernheim, den 16. Februar 1926 Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Sprechſtunden der Wohnungskommiſſton. Die Sprechſtunde der Wohnungskommiſſion und findet am Donnerstag 1926, abends /6 Uhr im Sitzungsſaale ſtatt. Viernheim, den 15. Februar 1926. Wohaunge emmiſſten a e r. Reichsbund der Kriegs beſchüdigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinter⸗ bliebenen, Ortsgruppe Viernheim. Lt. Beſchluß der Generalverſammlung ſoll an die Kommunionkinder der Mitglieder in dieſem Jahre eine Beihilfe gewährt werden. Alle Mitglieder die hierfür in Frage kommen und h 7 ſie 00 eine Beihilfe reflektieren, werden gebeten, ch bis längſtens Sonntag, den 21. Februar l. J. bei dem Vorſtandsmitglied Herrn Peter Lorſcherſtraße 8 zu melden. nach dem Termin finden. Benz, Spätere Anmeldungen önnen keine Berückſichtigung mehr i Der Vorstand. m Mittwoch, den 17. Februar 1926 fällt aus 5 55 8„den 18. Februar Cutes Herren- und neue Laufdecke für Leichtmotorrad 28 mal 2 billig zu verkaufen Aamntunnnin rnit Nenarauuren aller Syſteme werden prompt u. billig, unter Garantie ausgeführt. Ersalzlele, Maden. Harn, bel si. billigſt. Id. Wunder Mechaniker Lorſcherſtraße 44. umme fahrrad Weinheimerfir. 49. Reife Much⸗ Schweine zu verkaufen Holzstrate 4. erkäufl. Hänſer jeder Art, zwecks Unter⸗ breitung d. Kaufintereſſent. Nur Angebote von Selbſt⸗ elgentümern erwünſcht an Haus⸗ u. Grundbeſitz Frankfurt a. M., Zell 51 Wir ſuchen Brief⸗ Papier im jeder Ausſtattung, ſowie alle Schreibwaren ſtets zu haben in der den Verlag Milch⸗ zu verkaufen. Buchhandlung Vlernheimer Anzeiger. Tauschwohnung Reife . gegen- 1—3 Zimmerwohnung zu tauſchen geſucht. Blrſtädterſtraße 36, eine Treppe hoch. Schweine Blauhntſtraße 35. eacartete Familien. in dieſer Beziehung arum ſo viele Untreue, ſo viel Entheiligung? 1 piele Kinder, 0 chützer allen Seiten? acht nicht günſtig. vie Kleidung und Sitten, Theater und 1 Zimmer, Küche, Kammer nhe Leer e- Beleg.— Weener Ne der Hus 228 Plamen-, belsfäbriü einen bracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Sams ta ae, ihrplan ſowie einen Erſte und älteſte Zeitung am Platze. 8 das ach ge iluſtrierte Sonntagsblatt„Sterne anblalender.— Annahme von Abonnements täglich 61161160 mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— WA monatl. 1.50 Mark frei ius Hetulpreches 111.— Poſtſchsclonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Viernheimer Tageblatt imer (Biernheimer Bürger- tg.—. Biernh. Volksblatt) n eee S. e aba— 3— Inſerate müſſen bei Aufgabe bez koſtet 25 Pfg., bie Reklamezelle 60 Pfg., uſerate und Noti lt werben, mit — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim sel Wleberhetang en vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag usnahme derſenigen, die in id. Rechnung ſtehen. Schriftleitung, Druck und Berlag: Jol. Martin, Geſchäfts ſtelle! Rathausſtr. 86 1 1 rtenbrief f N des Hochwürdigſten Herrn 95 Ludwig Maria Biſchoſs bes Heiligen Stuhles von Mainz für die hl. Jaſtenzeit 1926 e nebſt Faſtenverordnung Ludwig Maria durch Gottes Barmherzigkeit und des Hl. Apoſtoliſchen Stuhles Gnade Biſchof des Hl. Stuhles von Mainz wee entbietet 5 allen Gläubigen des Bistums Gruß und 0 im Herrn. Geliebte Diözeſanen! Wehe denen, die aus dem Sakrament, aus dem heiligen Bund, den ſie am Altare geſchloſſen haben, nicht mehr die Kraft und die Gnade empfangen, die ihnen Gott verheißen hat, ode beſſer; auf die Gott ihnen ein Anrecht gegeben hat, weil ſie ſelbſt durch ihr Leben ſich dleſer nade unwürdig machen. Wäre der Eheſtand bloß zur Luſt geſchaffen oder bloß als ein rein rdiſches Verhältnis von Gott eingeſetzt worden, ſo hätte der Heiland nie dieſen Bund zur Würde eines Sakramentes erhoben. Allen einſichtsvollen Renſchen war es auch immer klar, daß das gegen— eitige Ertragen und Helfen in der Ehe, das Er⸗ ziehen der Kinder, die Sorge für deren Zukunſt eine ernſte Pflicht und eine ſchwere Laſt ſeien, Wohl gibt es im Eheſtande Zeiten, wo geteilte dert Pflichten auferlegt Tagen der ein Stützer und Führer aller in der Familie; der Freuden doppelte Freuden ſind, aber es gibt auch 0 Zeiten, wo der eine Teil mehr als ſonſt tragen nuß, um die Laſt des anderen Teiles zu erleich⸗ So war es immer, ſo wird es auch blei⸗ ben. Gerade deshalb hat der Heiland die Ehe zum Gnade und Kraft ſpendenden Sakrament ge— macht. Und wenn er damit ſchon die Ehe in hrem ganzen weſentlichen Beſtand der Kirche und nicht dem Staate zur Hut und Betreuung übergab, ſo tat er dies doch auch deswegen, wie Leo 13. in ſeiner genannten Enzyklika ſagt, weil die Kirche dem Zeitgeiſt, der ſo oft gegen die Ge— Netze anſtürmt, immer widerſteht, weil ſie um kei⸗ ner Drohung willen vom Geſetze Gottes abweicht, ondern unfehlbar ſeinen Sinn und ſeine Ue— bung bewahrt, weil endlich die Kirche unzerſtör⸗ par iſt und darum allein die Gnade und den Se— gen des Eheſakramentes bis an das Ende der Zeiten bewahren kann. ö Es gibt chriſtliche Eltern, welche mit uner⸗ cchöpflicher Geduld alle die ſchweren Laſten, welch ie am Traualtar auf ſich genommen haben, tra⸗ een; es gibt auch Kinder, welche in liebevollſter Weiſe die Laſt der Eltern 5 8 zu erleichtern ſuchen. Aber die Erfahrung zeigt uns leider auch auders⸗ 5 Es iſt ſogar nicht zu leugnen, paß die unerbaulichen Zuſtände und Vorgänge an Häufigkeit zunehmen. f Warum ſcheint gerade jetzt ſo vielen Eltern das Rind nicht eine Gottesgabe, ſondern eine ſaſt intragbare Laſt zu ſein? Warum gibt es ſo welche in ihren Eltern nicht die ch und die Wohltäter, ſondern faſt ihre Feinde ſehen? Woher die ien geſprochen wird? Es gibt ſicherlich Gründe, welche dieſe Miß⸗ bräuche, die oft die Grenze des Verbrechens über⸗ chreiten, einigermaßen erklären können, ohne zine Entſchuldigung für dieſes Tun zu bieten. Eoll die Armut hier Entſchuldigung ſein, wo ſo Piel Vergnügen und Luſtbarkeiten auch von de⸗ en genoſſen und mit Heißhunger begehrt wer⸗ deu, welche behaupten, die Laſt der Kindererzieh⸗ hug nicht tragen zu können? Sicher iſt unſere Zeit. der Seelenreülheit, dem Opferſinn und ernſter Plakat und Preſſe, ebenſo Kino und i Piele andere Dinge tragen fortwährend dazu bei. die Seelen in Verblendung und Sünde zu ftür⸗ ßen. Die ſich dieſer Seite der Kultur unferer Zeit hingeben, werden alles andere werden als klarblickende Geiſter und männlich edle Charaktere, es muß vielmehr, wie die deutlichſte Erfahrung eäigt, ein Geſchlecht verweichlichter Menſchen her⸗ 5 0 u, die zum Tragen einer Laſt oder eines eides nicht mehr die nötige Kraft aufbringen. anwachſen, 4 Viel mehr als in den ſoeben erwähnten Um⸗ ſtänden liegt die Urſache der Uebel im Schwinden früh ſchon richtet ſich ſein unſchuldiges Auge auſß den Gekreuzigten. Er fühlt ſchon, ehe es ſich ſei⸗ nes Denkens bewußt wird, daß ter in ihm ihre Freude ſehen, daß ſie alles opfern f Warum ſo viel Abneigung auf 0 entſetzlichen Ziffern, ſi benn von Eheſcheidungen und zerſtörten Fami⸗ 0 allein, ſondern auch 0 Es lernt Gott wahrhaft e 1 iſpiel der Eltern ziehen ſein Herz täglich e daß es eine höhere leitet hat. Paradies zu haben, nirgends ſo glücklich wie ſten Glaubensgeiſtes. In der erſten Zeit des Chri⸗ entums ſland die chriſtliche Famflie in einer ebenſo ſchlechten, verdorbenen Welt wie heute. Und doch ſo herrliche Beiſpiele! Ran kannte den Gnadenquell, der aus den höhen des Himmels ſich über hie Brautleute er⸗ ließt, und man ſtrebte mit Eiter darnach, durch ein reines Leben ſich dieſer Enade würdig zu machen. Man wußte auch, daz man am Trau⸗ 0% ein Kreuz auf ſich nehuſe, und man war willens, den Kreuzweg mit dem göttlichen Mei⸗ Un zu gehen. Das Eheband bleibt, und die 15 bleibt, weil, wie der ſetige Bellarmin be⸗ erkt. Gott uns keine über unſere Kräfte gehen⸗ * — und gefährlichen Familienkreiſe, in fkürliche Liebe herrſchen. nͤlle Feinde zu deren Erfuuung er Darum ſtand in jenen Vater wie ein Vorbild, wie egt, licht die Gnade gäbe. chriſtlich hi. Auguſtinus(in Jo. tract, 51) ſagt von ihm, er habe in ſeiner Familie ein kirchliches Amt. Die Mutter war groß im Leidtragen und Leid— lindern, klug und mild im Führen. Wie groß ſtehen eine heilgei Felizitas und Eliſabeth da, Geiſte, der ſie beſeelte! Die Kinder lernten von den Eltern von Anfang an, Gott zu dienen; ſie ſchauten zu Vater und Mitter Stellvertretern Gottes. Da konnte man gemein⸗ ſam mit Erbauung und Leid tragen, den Weg zum Himmel gehen, ſich helſen und ſich lieben. Wo aber dem Familienleben die Weihe genom⸗ men iſt, wo Sport und Vergnügen der ganze Le⸗ bnsinhalt iſt, da iſt es ſchwer, ſich in Prüfungen zurechtzufinden. Das Schönſte fehlt, wo das Wohnhaus nie zum Gotteshaus wird, worin man betet; wo der Heiland nie vom Cruzifix her ſegnet, weil ihn niemand eines Blickes würdigt; wo das Seelenheil der Kinder jede Schule gut genug, wo das Kind kein ande— res Beiſpiel als jenes der Selbſtſucht ſieht. genbringen muß, da entfremden ſich die Herzen, ehe die Jahre der Kindheit vorüber ſind, ben. irdiſche Tüchtigkeit nicht mehr erblühen. Einer, der mit Gottes Gnade die Folgen einer religiös ungepflegten Kindheit überwunden hat, ein Schriftſteller von Namen, ſchrieb im letzten Jahre die beherzigenswerten Worte Sätze nieder:„Eine Mutter, die vergißt, mit ihren Kindern zu beten, verliert frühzeitig die Führung über ſie. der Altäre in Kinderherzen bricht, folgt der Se— gen nach. In zerſtörten Seelen ſteigt kein Dank⸗ opfer empor.“ Wenn aber die Gnade des Eheſakramentes ir N und der Quell der! den Eltern lebendig wirkt göttlichen Barmherzigkeit nicht durch Frevel und Sünde verſtopft iſt, dann blüht im Familien⸗ kreis den Kindern ein Paradies. In der Sonne dieſes Paradieſes werden ſie reif für den Kampf des Lebens und die Krone des Himmels. Da werden ſie leicht Nachahmer der Eltern, wenn die Eltern ſelbſt Nachahmer Chriſti ſind. Die guten Eltern haben mit Ehrfurcht das Kind wieder empfangen aus dem Bade der Wiedergeburt, und ſtie haben in ibm vom Tage der Taufe an das Rind Gottes, den Erben des Himmels epeteng Mit ſtammelnden Lippen lernt es ſchon beten; Vater und Mut⸗ fi in Wohlergehen, daß ſie alles fernhalten, ö pez ihn 5 Selbſt nach erhaltener Straſe der Eltern die aufrichtige Zu. Poylitiſche Umſchau. was ihm eg s im Auge i ieht es im Aug daß nicht die Gerechtigkeit ieigung und fühlt, 185 lügung und füt, die Liebe die Züchtigung ge⸗ u ihm. Es weiß ſchon frühe, ö Bracelet gibt, als ſie hier auf Erden zu fin⸗ den iſt; für Gott ſuchen ja die Eltern ſeine Seele zu bilden. Gerade deswegen iſt ihm der Fami⸗ lienkreis ſein irdiſches Paradies. Nirgends fin⸗ det es ſo reine Freuden, und es kann ſich keinen Ort denken, der ſchöner wäre als das traute Heim, wo Vater, Mutter und Geſchwiſter wohnen. rühe, bald nach dem Erwachen der Vernunft, ird es zum göttlichen Kinderfreund geführt, um ihn mit der Seligkeit der Unſchuld im allerhei⸗ ligſten Sakrament zu empfangen. Es lernt mii kindlich liebendem Eifer dem Herrn ein ſchöneres bauen im Herzen drinnen, aber auch das irdiſcht Paradies des Elternhauſes bleibt ihm jetzt erſt recht mit übernatürlichem Glanze verklärt. a 00 Wie könnten ſich die Eltern nicht mitſreuen an dieſem Glück? Sie e r an ſie J i den Kindern mit wahrer Treue erſü 0 im häuslichen Kreiſe. Keine Umgebung hat für ſie den Zauber ſo natürlicher und tiefſinniger Freude wie im in dem der Glaube und überna— Darum ſuchen auch alle des chriſtlichen Tugendlebens den Menſchen im Alter wie in der Jugend aus dem Kreiſe, wo Gottes Stimme am deutlichſten und lieblichſten vernommen wird, herauszureißen. Es läßt ſich nicht leugnen, Wohnungsnot und Kriegs, elend haben dem Familienleben ſchwere Wunden geſchlagen, worden, aber es wäre alles noch überwunden wenn nicht die materialiſtiſche Lebens⸗ auffaſſung die heranwachſende Jugend und leider auch viele Eltern in ihren Bann gezogen hätte. tag, ben 18. Februar 1926 werden. liſchen Vereine berufen, ei![Familienſinnes zu tun und inbezug auf Geſellig⸗ in verſchiedenen Zeiten und doch ſo ähnlich dem jurückzutreten. empor wie zu gleichgültig iſt, 8* Da ſtirbt die Achtung, die man ſich gegenſeitig entge— da bringt die Gottloſigkeit Seelentod und Troſtloſig⸗ keit, da wird das Leben keinen Inhalt mehr ha- Aus ſolchen Familien können dann nim⸗ mer Beruf: zum Prieſter- oder Ordensſtand her“ vorgehen, auf die Dauer kann aber auch daraus Keinem, 1 Fa wir ſind Hahin gekommen, daß Eltern, die freilich vom Chriſtentum höchſtens noch den Na⸗ hörte, dem Vergnügen weihen, ſich ſogar mit furehtbarer Schuld beladen, um allein genießen zu können. Gerade dadurch werden ſie ſich aber auch We 0 entfremdet, und das heilige Band der he, allem Leid bringen ſoll und Erhöhung Freude, wird zur drückenden Feſſel, deren man ſich zu entledigen ſucht. Wie viel Kinderglück und ehelichen Frieden, wie viel Unſchuld und Reinheit zerſtört allein das maßloſe Faſchingstreiben! Die Engel der Kleinen klagen an, und zeitig genug wird noch die Trauer auf ſolche Freude folgen. Die Familie muß auch für Vater und Mutter wieder zur Heimat werden, die man am liebſten möglich wenig verläßt. trauiſch werden gegen alle Freuden, welche nicht ber Seele gefallen können, Wir müſſen wieder miß— die Gott aufrichti; dienen will. Es muß auch in den erlaubten Ver— gnügungen mehr Maß und Zurückhaltung geül! In dieſem Punkte wären unſere katho mehr zur Pflege des kelt immer gerne entſagend hinter die Familie Im Verein der hl. Familie muß dieſer Geiſt gepflegt werden, welcher allein die übernatürliche Aufgabe der Familie wahrt. In der Familie wachſen die ſchönſten und nach— haltigſten irdiſchen Freuden, wenn das Familien— leben in chriſtlichem Geiſte gepflegt wird. unſerer deutſchen Schriftſteller hat das ſchöne Wort geſchrieben: Alle Freuden der Welt nehmen ein Ende, nur nicht die Freuden einer Mutter an ihren Kindern. Dasſelbe gilt aher Vater. Dieſe Freude aber wächſt nicht empor ohne Opfer und Ueberwindung, ohne viel Arbeit und ernſte Pflichterfüllung, ohne Treue gegen Gott und ſeins Gebote, ohne gegenſeitige Treue der Ehegatten und ohne aufopfernde, aus wah rem Glaubensgeiſt hervorwachſende Liebe zu den Kindern. Das moderne Heidentum muß wieder hinausgetrieben werden aus den Räumen, wo eine chriſtliche Familie wohnt. Das Kruzifix muß den beherrſchenden Platz in der Stube einnehmen, und das gemeinſame Gebet muß zum täglichen Bebürſnis werden, ſo wie es in allen chriſtlichen Zeiten war. Der Ernſt unſeres kurzen irdiſchen Lebens darf nicht in frivoler Weiſe durch Tand und allerlei Aeußerlichkeiten verdeckt, ſondern er muß durch ein ſtarkes Glaubenslehen und durch Uebung der chriſtlichen Liebeswerke verklärt wer— den. Hur jenes Leben endet in Gott, welches auf Gott und den Himmel hin gerichtet war. Wie ſchön Hat die hl. Felizitas, nachdem ſie die Zu— mutung des heidniſchen Beamten zum Abfall vom Glauben zurückgewieſen hatte, ihre ſieben Söhne ermahnt: Kinder, ſchaut zum Himmel und blicket hinauf, dort erwartet euch Chriſtus mit ſeinen Heiligen. Kämpft ſür eure Seelen und bewähret euch treu in der Liebe Chriſti. Gott der Herr, der euren Bund geſegnet und euch berufen hat, ein Abbild der Familie von Na— zareth zu werden, ſegne euch und gebe euch den Geiſt des Sohnes! Der Friede Chriſti im Reiche Gbriſti ſei auch die Loſung für die Familie. Ma⸗ ria, die ſorgende Mutter unſerer Seelen, und ihr jungſräulicher Gemahl, der hl. Joſeph, ſie mögen euch beiſtehen und euch voranleuchten, damit, wie in Nazareth, auch bei euch und euren Kindern der Fliede des Herrn wohne und euch vor allem Verderben der modernen Welt bewahre! Ich ſegne euch im Namen 7 des Vaters und 4 des Sohnes und f des Heiligen Geiſtes. Amen, Gegeben zu Mainz, am Sonntag Septua— geſima 1926, + Ludwig Maria, Biſchof von Mainz. — Hindenburg beſucht die Leipziger Meſſe. Nach einer Mitteilung des Leipziger Meſſeamtes hat Reichspräſident von Hindenburg ſeinen Bee ſuch der Leipziger Meſſe März, zugeſagt. — Vorläufig keine Tariferhöhungen Reichsbahn. von der Reichsbahnverwaltung bei der Reichs⸗ regierung angeregten Tariferhöhungen(Verdop⸗ relung der Zuſchlagsbeträge und Einführung von Zuſchlägen für Eil⸗ und beſchleunigte Perſonens züge) zurückgeſtellt worden, und zwar wegen des vor dem Reichsbahngericht anhängig gemachten Rechtsverfahrens. Bekanntlich hat die Reichs⸗ regierung die Tariferhöhung abgelehnt. 5 — Die deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrags, verhandlungen. Ein geſtern im Elyſee unter dem Vorſitz Doumergues abgehaltener Miniſterrat be. faßte ſich u. a. mit den deutſch⸗franzöſiſchen Han- delsvertragsverhandlungen, über die Handelsmizf niſter Daniel Vincent Bericht erſtattete, vor allem hinſichtlich der Bedingungen des von ihm mit der deutſchen Delegation abgeſchloſſenen proviſoſ riſchen Wirtſchaftsabkommens. — Der neue ſüdſlawiſche Geſaudte in e Der neu ernannte ſüdſlawiſche Geſandte in Ber lin Dr. Smodlaka iſt Juriſt und gebürtiger Dal⸗ matiner. Die deutſche Regierung erteilte bereits de. Agrement. f — Italien und der Achtſtundentag.„Agenzia di Noma“ erklärt, daß Italien die Durchſührun der internationalen Konvention über den Achte ſtundentag auch weiterbin in ſuſpenſo laſſe, weil genommen, England men haben, das Geld, welches der Familie ge⸗ das nach Gottes Willen Erleichterung in jeden Einer auch vom nären Anſichten für Dienstag, den 2. bei der Nach einer Mitteilung von zuſtän⸗ diger Stelle iſt die Durchführung der ſeinerzeit „ 2 43. Jahrgang genom 0 nicht ratifiziert un Schweiz erklärt habe, nicht ratifizieren zu lönne FFrantreich nur eine vebingte draritzierun 10 11 Das Volksbegehren auf Enteignung der Fürſtenvermögen. Die Fürſtenabfindung. ö Berlin, 16. Febr. In einer im Reichsanzeigei veröffentlichten Verordnung des Reichsminiſterg des Innern iſt die Eintragungsfriſt für das von der Sozialdemokratie und den Kommuniſten be⸗ antragte Volksbegehren auf Enteignung de Fürſtenvermögen auf die Zeit vom 4. März f einſchließlich 17. März feſtgeſetzt worden. Hierzu wird von amtlicher Seite noch folgen des mitgeteilt: Die Reichsregierung hat die geſetzlich vorgez ſchriebene Zulaſſung des von der ſozialdemokra⸗ tiſchen und kommuniſtiſchen Partei beantragteg Volksbegehrens auf Einbringung dieſes Geſehbes über die Enteignung der Fürſtenvermögen be— ſchloſſen, nachdem feſtgeſtellt war, daß die geſet— lichen Vorausſetzungen für die Zulaſſung erfüllf ſind. Mit dieſer Zulaſſung hat die Reichsregie— rung lediglich den geſetzlichen Vorſchriften über die Behandlung ſolcher Anträge entſprochen; den Inhalt des Geſetzentwurfes, der eine völlig ent— ſchädigungsloſe Enteignung vorſieht, macht ſi ſich in keiner Weiſe zu eigen. Sie arbeite vielmehr dahin, daß die in den letzten im Reichstag geführten Verhandlun— gen über eine angemeſſene Regelung der Ausein— anderſetzungsfrage bald zu einem geſetzlichen Ab— ſchluß gelangen und daß dann der weiter mit dem Volksbegehren verfolgte Antrag, wenn e; nicht zurückgezogen wird. abgelehnt wird. Vom Völkerbund. Die Berliner Reiſe Drummonds. ö Paris, 16. Febr. Die Berliner Reiſe des Gef neralſekretärs des Völkerbundes, Sir Erie Drum: mond gibt dem„Temps“ heute Anlaß, wieder eine Lanze für Polens Zulaſſung als ſtändiges Mitglied zum Völkerbundsrat zu brechen. Die tatſächliche Lage werde für Deutſchland durch die Erhöhung der Zahl der ſtändigen Ratsſitze durch⸗ aus nicht geändert, die Deutſchland zugeſtande— nen Rechte und Vorteile blieben die gleichen, je⸗ doch könne man die ebenſo berechtigten Anſprüche anderer Nationen nicht dem Gefühl der Abnei— gung opfern, das Deutſchland vielleicht gegeit ſie hege. Die franzöſiſche Fing vorlage. „der Kammerdebatte über die französich Finanzvorlage. Paris, 16. Febr. Die Kammer hat heute früh 6 Uhr bei der Endabſtimmung die ſtark verſtüm melte Finanzvorlage mit 258 gegen 145 Stimmen gutgeheißen. Bei der neuen politiſchen Kon ſtellation haben die Sozialiſten zumeiſt gegen dil Vorlage geſtimmt oder ſich der Stimme enthal ten, anderſeits haben zahlreiche Abgeordnete der Mitte dafür geſtimmt. Bemerkenswert iſt eint Aeußerung Bolanowſkis, wonach die bis herige Oppoſition bereit ſei, die Regierung zu um Abſchli terſtützen, wenn dieſe ihr in einigen Punkten ent gegenkommen wolle. Briand antwortete ziem! lich verbindlich, daß gegenwärtig nicht der Au! genblick ſei, Parteipolitik zu treiben. Man müſſe im Intereſſe des Landes auf ſeine tiefſten doktri⸗ verzichten. Die Kammer ver tagte ſic) darauf auf Freitag. In der Zwiſchen⸗ zeit wird der Senat die Vorlage beraten. Aus Nah und Fern. Mainz, 16. Febr.(Ein 14jähriger Vatermör⸗ der.) Geſtern abend wurde in der Langenbeck⸗ traße der Eiſenbahnoberinſpektor Loſch! von ſeinem 14jährigen Sohn, dem Schülern einer höheren Lehranſtalt, erſchoſſen. Der Vater wollte den Sohn wegen Verfehlung in der Schule züchtigen, allein der Sohn wollte ſich dies nicht gefallen laſſen und ſchoß ſeinem Vater mil einem Revolver, den er dem Vater vor einigen Tagen aus einer verſchloſſenen Schublade mit einem Dietrich entwendete, in den Unterleib Noch ehe der Arzt zur Stelle war, trat der Tod durch Verbluten ein. Der Täter wurde verhaftet. Mainz, 16. Febr.(Sperrung des Mainzer Do⸗ nes.) Infolge der beſonderen Schwierigkeiten zer Renovierungsarbeiten am Mainzer Dom iſt⸗ auf Beſchluß der Dombauleitung der Mainzer Dom am geſtrigen Montag für jeden Verkehr ge⸗ ſchloſſen worden. N ö Ludwigshafen, 16. Febr.(Vorſicht beim Aus⸗ ſteigen!) Geſtern vormittag halb 8 Uhr wurde in der Kaiſer⸗Allee die 36 Jahre alte Ehefrau Magd. Schimmel von Laumersheim beim Ueberſchreiten des Straßenbahngeleiſes von einer aus Richtung Mundenheim kommenden Elektriſchen ü berfah⸗ ren. Es wurde ihr der Arm zweimal gebrochen. Außerdem erlitt ſie ſonſtige erhebliche Verletzun⸗ gen am ganzen Körper. Sie wurde durch die Un⸗ fallwamne in das Krankenhaus verbracht. Die Ver⸗ ketzte, die aus einem Straßenbahnwagen ausge⸗ FCC Wade e rn. tegen war, woute unmittelpar hinter dieſem über die Straße gehen, dabei lief ſie direkt in den von Mundenheim kommenden Straßenbahn⸗ wagen der Linie 6. e e Maunheim, 16. Febr.(Tödlich abgeſtürzt.) Geſtern nachmittag iſt im Gaswerk Juzenburg ein 49 Jahre alter verheirateter Hofarbeiter von 9 7 zu Gerüſtzwecken dienenden Balken, den er angeblich trotz Warnung als Uebergang be⸗ nützen wollte, vermutlich infolge eines Schwindel⸗ anfalles aus etwa 9 Meter Höhe auf das Pfla⸗ ster abgeſtürzt. Dabei hat er ſich ſo ſchwere Ver⸗ letzungen zugezogen, daß er auf dem Transport n das ſtädtiſche Krankenhaus geſtorben iſt. Interſuchung des Falles iſt eingeleitet. Kuſel, 16. Febr.(Tödlicher Unfall.) Geſtern morgen wurde der frühere Bildhauer Ludwig Bell aus Kuſel, der jetzt im Städt. Gaswerk an geſtellt iſt, in dem Kuſelbach gleich hinter de Auweſen des Bäckers Clos zu Diedlkopf tot auf Fa e Man nimmt an, daß Bell in der Dun⸗ kelheit vom Wege abgekommen iſt und ertrank. 4 : Flug über den Atlantiſchen Ozean. Den braſilianiſche Fliegeroffizier Hauptmann Rod⸗ diguez hat bei ſeiner Regierung um Erlaub⸗ is nachgeſucht, einen Flug über den Atlanti⸗ ſchen Ozean nach Portugal, Spanien und Frankreich antreten zu dürfen. Man rechnet dantit, daß ihm die Genehmigung erteilt wird. 195 ee eehzcpgen des letzten Zuklons auf Madagaskar. Nach einem vom Nane Ko⸗ loͤnialminiſterium veröffentlichten Bericht über den Zyklon, der am 30. Jauuar dis Oſtkſite der Inſel Madagaskar in einer Breite non 40 Rils⸗ metern verheerte, wird angegeben, daß die ge⸗ amte Ernte dieſes Gebiets vernichtet wurde. In er vom Unwetter am ſtärkſten berührten Stadt Vatomandry ſtänden nur noch 3 Häuſer und in inem Umtreis von 40 Kilometern ſei alles zer⸗ ſtört. Die Zahl der toten Eingeborenen betrage 50. Ueber 2000 Stück Vieh ſeien umgekommen, Die Schäden werden auf zehn Milltenen Franſen Leulſert Weltſpiegel. e:: Das Exploſionsunglück in München. In der amtlichen Mitteilung über die Entſtehung des fee in der Rumfordſtraße wird . a. darauf hingewieſen, daß die Urſache des Unglücks in der unvorſichtigen Arbeitsweiſe des Desinſekteurs mit den Desinfektionsmitteln und in der Desinfektion ohne die nötige Sachkunde zu erblicken iſt. Abg. Wagner(BVP.) hat, um derartigen ſchwerene Unglücksfällen in Zukunft vorzubeugen, mit Unterſtützung ſeiner Fraktion inen Antrag im Landtag eingebracht, in dem die Staatsregierung erſucht wird, das Desinfek— tionsgewerbe der Konzeſſion zu unterwerfen und über den Verkehr mit Giften Beſtimmungen her- auszugeben, damit Unglücksfälle wie der letzte in München von nun ab vermieden werden. :: Verhaftete Falſchmünzer. In gefälſchter Wertpapiere „Lena Gold⸗ field“ auf den franzöſiſchen Marit hatten. 8 Luxemburg, 16. Febr.(Großfeuer.) In der Schreinerei der Induſtriellen⸗Lederwerke in Wiltz, an? der die deutſche Firma Adler u. Oppenheimer beteiligt iſt, brach ein Großfeuer aus, das das ganze Gebäude innerhalb 10 Stunden völlig zerſtörte. Da der Keller durch Betondecken ge⸗ ſchützt iſt, konnte das Feuer auf die dort liegen⸗ ö Paris wurden 6 ruſſiſche und rumäniſche Staatsan- gehörige verhaftet, die mehrere tauſend Stück der engliſchen Gold⸗ geworfen genden Oel- und ſonſtigen Vorräte nicht übergrei⸗ ſen. Der Schaden iſt ſehr groß.. „Paris, 16, Febr.(Autounglück.) Bahnübergang bei Arras wurde ein Automobil hom Zuge erfaßt und 80 Meter weit fortgeſchleu⸗ zert. Während die in dem Automobil befind- An einem lichen vier Kinder unverſehrt aus den Trümmern hervorgezogen werden konnten, wur⸗ den die Eltern dieſer Kinder nur als Leichen geborgen. Die Aufgaben des Katholikentages Eine Aunſprache des Kardinals Bertram. Der diesjährige Katholikentag findet be⸗ kanntlich in Breslau ſtatt. Dort fand am 2. Februar die feierliche Vorbereitungsver⸗ ſammlung ſtatt, die ausgezeichnet wurde durch eine Rede des Hochwürdigſten Kardi⸗ nal Fürſtbiſchoß Dr. Bertram. Darin zeichnete er die Aufgaben des Katholikentages in folgender Weiſe: Das erſte Wort, mit dem ich die heutige Tagung begrüße, iſt ein Wort herzlicher Freude. Wahre Freude erfüllt unſer aller Herz deshalb, weil es nun Wirklichkeit werden ſoll, was wir ſeit mehreren Jahren herbeigeſehnt haben, daß unſere Stadt zu dieſer feierlichſten aller deutſchen Tagungen gewählt werden möge. Freude darüber, daß Süd und Weſt an den fernen Oſten gedacht haben. Freude da⸗ rüber, daß nach den furchtbaren Heimſuchun⸗ gen, die über Schleſien gekommen ſind, nun ein Tag des Troſtes und der Erhebung für unſer Volk kommen ſoll. Ein Volk, das ſchwer gelitten hat, verlangt nicht nur nach Abhilfe ſeiner wirtſchaftlichen Not, ſondern ebenſo nach jener ſeeliſchen Kraft, die dem Surſum corda, Empor die Herzen! am Altare ent⸗ quillt. Nach dieſem machtvollen„Empor die Herzen zum Könige Chriſtus!“ verlangt auch mein Herz umſo lebendiger, je mehr im Her⸗ zen des Biſchofs die Sorgen der ganzen gro⸗ ßen Diözeſe zuſammen ihr Gewicht fühlbar machen. [Wir gehne dem Katholikentage entgegen mit dem Gefühle der Verantwortung, die wir vor dem ganzen katholiſchen Deutſchland tra⸗ gen. Drei Aufgaben hat der Katholikentag nach dem treffenden Worte des verewigten Fürſten Karl zu Löwenſtein, der 26 Jahre die zroße Laſt der Vorbereitung dieſer Tagungen getragen hat. Als erſte Aufgabe bezeichnet er die Pflicht des Bekenntniſſes. Mit all den Tauſenden, die im Jubliäumsjahre am Grabe des heiligen Petrus ihr mutiges Be⸗ kenntnis vor aller Welt erneuert haben, wol⸗ len die Katholiken Schleſiens und die aller deutſchen Lande her Zeugnis geben von jener felſenfeſten Treue, in der der Felſenmann Petrus durch bie Jahrhunderte hindurch leuchtendes Vorbild aller Chriſten iſt: Treue zu Chriſtus und ſeiner heiligen Kirche, Treue beſonders in Zeiten geiſtiger Kämpfe, Treue vor allem dann, wenn Opfer von uns ver⸗ langt werden. Als zweite Aufgabe bezeichnet Fürſt Karl zu Löwenſtein die Belehrung.„Chriſtus König“ ſteht über em Portal der Katholiken⸗ verſammlung. Denn dem Könige der ewigen Wahrheit gilt der Katholikentag, ihm, den wir heute in der Lichtmeßprozeſſion grüßten als Licht zur Erleuchtung der Völker. Zur Belehrung von der anzel ſoll hinzutreten die Belehrung aus dem Munde weitblickender Männer, die führende Stellung einnehmen im öffentlichen Leben. Belehrung tut not auch in den praktiſchen Fragen des kulturellen Le⸗ bens: Fragen, die brennend ſind, ſo oft ein Jaaben gewachſen ſeien, tauſendfacher Kampf entbreunt gegen das! Kreuz, das St. Bonifatius Hand in Deutſch⸗ lands Gauen gepflanzt hat. Tagtäglich tritt vor unſer Auge die ernſte Gewiſſensfrage: Erfüllt wirklich jetzt das katholiſche Volk Deutſchlands die Aufgabe, die nach dem Um⸗ ſturze ihm geſtellt iſt? Im perſönlichen Leben? In Schule und Familie? In ſozialem Auf⸗ bau und im Staatsweſen? Dann die dritte Frage: Ermutigung allen denen zu bringen, die mit banger Sorge in die Zukunft blicken, in der unſer Volk, arm geworden an irdiſchen Gütern, nun auch arm zu werdend roht an den höchſten Gütern chriſtlicher Bildung, chriſtlicher Sitte, chriſt⸗ licher Erziehung, chriſtlichen Familienlebens, chriſtlicher Ordnung im wirtſchaftlichen und politiſchen Werdegang, Entmutigung, wie ſie aus dem Herzen deſſen kommt, der rufen konnte: Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu bringen, und ich will, daß es brenne.“ So das Wort des Königs, deſſen Fahne wir folgen. Dieſes Feuer neu zu entzünden und lebendiger zu geſtalten. das ſoll der Katholi⸗ kentag uns bringen. So ſoll es ein Königs⸗ tag werden, geweiht dem Könige der Zeiten und der Ewigkeit. Vexilla regis prodeunt; des Königs Banner wallt voran. ö Dieſer dreifachen Aufgabe bewußt, dür⸗ fen wir mit Vertrauen der Tagung entgegen⸗ blicken. Wir wiſſen, daß die Leitung der Ka⸗ tholikentage in geſchulten Händen liegt und daß die Reihe der Katholikentage einen hoheitsvollen Gang durch die Geſchichte des deutſchen Katholizismus bedeutet. In Zeiten ſchlimmſter Wirren und größter Schwierigkei⸗ ten waren die Generalverſammlungen Licht⸗ punkte und Brennvunkte, die Freund und Feind Achtung und Anerkennung abgenötigt haben. So wird auch der diesjährige Katho⸗ likentag würdig den vorhergehenden ſich an⸗ ſchließen. Dafür bürgen die Traditionen, die vom ſeligen Fürſten Löwenſtein auf ſeinen Erben in voller Lebenskraft übergegangen ſind. Dafür birat die Reinheit unſerer Abſicht. Nicht weltliche Politik und nicht Parteipolitik treiben wir da. Diejenige Politik, die wir hier treiben, hat einen ganz anderen Charak⸗ ter. ö Oft ſage ich unſeren Alumnen in Konſe⸗ renzvorträgen: Politik kommt her vor grie⸗ chiſchen Won Polis: das heißt Stadt oder Staat. Die Polis, der wir dienen, iſt die Stadt Gottes, der St. Auguſtinus ſein Werk De civitate Dei gewidmet hat. Das iſt das Reich, dem das Programm unſeres Papſtes Pius 11. gilt, da er als Ziel ſeines Pontifi⸗ kates bezeichnet: Pax Chriſti in regno Chriſti. In dieſer Politik iſt uns jeder willkommen, der treu zu Kirche und Vaterland, treu zu chriſtlicher Kultur und zur Autorität ſteht und die Hand uns reicht zu friedlichem, brüder⸗ lichem Zuſammenarbeiten. b ö Damit wir den genannten hohen Auf⸗ bedarf es der Hilſe N EN r e eee N Die da frei sind. Roman von Henriette v. Meerheimb (Gräfin Margarete von Bünau). (Nachdruck verboten.) (8. Fortſetzung.) „Eine etwas eigentümliche Anſchauung, mit der ſie wohl ziemlich allein daſtehen dürf⸗ ten,“ widerſprach Monika. Ihre und Angelika Schneiders Anſichten ſtießen immer zuſammen wie Stahl und Stein. Funken ſprühten. Monika wußte, daß Anglika nie etwas ohne eine beſondere Abſicht ſagte und haßte ihre Sticheleien. „Dieſer armen Kunſtſchule könnte ein wenig friſcher Wind nicht ſchaden,“ fuhr Ang⸗ lika fort.„Wir ſind ziemlich rückſtändig, die Herren Lehrer beſonders.“ „Durchaus nicht,“ entgegnete eine junge Engländerin, Mary Murton. Ihr Deutſch klang etwas fremdartig, hörte ſich aber ſehr niedlich und drollig an. Die Anmut der gan⸗ zen blauäugigen, kleinen Perſon konnte ſelbſt der farb⸗ und formloſe Malerkittel nicht ent⸗ ſtellen.„Profeſſor Hausmann, der die Akt⸗ klaſſe hat, iſt ganz modern und ſehr genial. Solchen Lehrer gibts nicht wieder.“ „Nun ja, den laſſe ich gelten,“ gab Ang⸗ lika anädio zu. Sie trat einige Schritte von ihrem Bilde weg, um es zu prüfen; mußte aber bis an Monikas Staffelei zurücktreten, denn aus dieſem Farbengewirr ließ ſich nur in ſehr weiter Entfernung erkennen, was es eigent⸗ lich bedeuten ſollte. Unſern Landſchaftsmalunterricht könnte man ſchon mehr prähiſtoriſch nennen. Veral⸗ tet, vollkommen veraltet.“ Monika wurde dunkelrot. Sie preßte die Lippen zuſammen und rieb in ihrem Aerger 1 mehr indigoblaue Farbe auf ihre Pa⸗ ette. Anglika ſah ſie von der Seite au. Der Hieb ſaß. Das erkannte ſie an Monikas Aus⸗ . druck deutlich. Die feinen Naſenflügel fiebrier⸗ ten. Der Mund zuckte. „Bei Grimmig hängen ſeit Monaten zwei von ſeinen Bildern. Ich muß jedesmal lachen, wenn ich dieſe Strichelei ſehen. Jedes Hälm⸗ chen und Blättchen iſt zu erkennen. Der Total⸗ eindruck iſt natürlich dadurch vollkommen ver⸗ loren gegangen. Solche Einzelausführung 1115 den Beſchauer ja nur vom Weſentlichen ab. „Sprechen Sie von den Bildern meines Vaters?“ fragte Monika ſchnell.„Dann möchte ich doch bitten, daß das mit mehr Re⸗ ſpekt vor ſeiner Kunſt geſchieht.“ „Pardon, ich vergaß im Augenblick Ihre Anweſenheit, Fräulein Ehlers Aber zurück⸗ nehmen kann ich nichts. Anſichten ſind frei.“ „Jawohl, auch wenn ſie ſo grundfalſch ſind wie Ihre Sudelei da.“ fiel Käte Dubois ſcharf ein. Sie deutet auf Fräulein Schneiders fingerdick gemalte Studie. Käte war entſchieden die Talentvollſte in der Malklaſſe. Ihre Meinung fiel daher ſtets ins Gewicht. Profeſſor Ehlers Manier zu malen, mag jetzt nicht mehr ganz zeitgemäß ſein(worüber ſich auch noch ſtreiten ließe), darum bleibt er doch in ſeiner Art ein großer Künſtler, von dem wir alle viel lernen können und wollen.“ Monika nickte der Freundin dankbar zu. Die übrigen Damen ſtimmten lebhaft bei. Angelika Schneider kratzte mit ihrem Fe⸗ dermeſſerv on ihrer Palette die eingetrocknete Farbe herunter. Ihr Farbenverbrauch war ein gewaltiger. „Jedenfalls werden wir nicht mehr lange bei dieſem unmodernen Maler zu lernen brauchen,“ ſagte ſie langſam: jedes Wort klang ſcharf betont.„Er iſt ja total morphium⸗ ſüchtig und kaput dadurch. Seine Hände zit⸗ tern oft ſo, daß er kaum den Pinſel halten kann, und manchmal malt er einem eine ver⸗ kehrte Farbe ins Bild hinein, wenn er noch halb im Duſel ins Atelier kommt.“ Sie Lügnerin!“ ſchrie Monika auf. Ihr Atem keuchte. „Ich ſage nur, was jeder in Weimar längſt weiß,“ kalt.„Demnächſt ſoll Profeſſor Ehlers verab⸗ ſchiedet werden. Aus Mitleid behält man ihn noch bis——— Au!—— Angelika ſchrie laut auf. Monika hatte ihr in ihrem nicht länger zu bändigenden Aerger ihre klatſchnaſſe Palette ins Geſicht geſchlagen. „Sind Sie verrückt geworden?“ ſchrie die Schneider wütend.„Trinken Sie vielleicht auch ſchon wie Ihr Vater? Ich werde mich beſchweren.“ Sie wandte ihr Geſicht nach den anderen Mitſchülern um, die wie erſtarrt über dieſen unerwarteten Ausgang der Szene daſtanden. Bei dem Anblick, den Angelikas ſommerſproſ⸗ ſiges Geſicht mit der indigoblau gefärbten Backe darbot, lachte Käte Dubois laut auf. Auch die übrigen pruſchten los. Monika ſtand immer noch wie eine Rache⸗ göttin vor der wutſchäubenden Gegnerin, be⸗ reit, ihr bei dem nächſten unehrerbietigen Wort über ihren Vater die naſſe Palette auch auf die andere Wange abzudrücken. „Monika, du haſt rieſiges Talent zum Menſchenmalen“, jauchzte Käte.„Ich kann dich nur beglückwünſchen. Fräuſein Schneider, die blaue Backe ſteht vorzüglich zu Ihrem fuchs⸗ roten Haar. Waſchen Sie ſich ja nicht.“ Sogar das Modell grinſte. f Empörend iſt es, ſo über meinen Vater zu reden,“ zürnte Monika.„Vor der ganzen Klaſſe ſollen Sie Ihre Verleumdungen zurück⸗ nehmen, Fräulein Schneider.“ on dben, vie wir 1 einer freu e fen in dienende loſpenden dit d f h für eine 10 0 ich allen denen, 9 ber ihre Kräfte in den Dienſt 1 G. ammlung zu ſtellen. Vor langen Jahren jagte mir ein lieber Freund, der ſchon längſt in die Ewigkeit gegangen iſt: Kann ich zu einer edlen Aufgabe helfen, ſo rufe mich, einerlei ob ich dabei eine leitende oder die⸗ nende Stelle einnehmen ſoll. Das ſei der Geiſt dienenden ſelbſtſoſen Eifers, mit dem wir den Schwierigkeiten der Tage entgegen⸗ blicken. 5 Erleichtert wird uns die Arbeit durch das herzliche Willkommen, das uns das Ober⸗ haupt der Stadt, die Meſſegeſellſchaft und an⸗ dere Organiſationen bei der Kunde von Bres⸗ laus Wahl zugerufen haben. Das ehrt die Behörden als ein Zeichen des Weitblicks und der freundlichen Zuneigung zu den kulturellen Aufgaben der katholiſchen Bevölkerung. Das Willkommen der Behörden iſt auch ehrenvoll für uns, weil in dieſem Willkommen die Ueberzeugung ſich kundgibt, daß unſere Ver⸗ anſtaltung friedlich, von reinſten Abſichten ge⸗ leitet iſt und nur den höchſten Intereſſen von Volk und Vaterland dienen will. So dürfen wir denn freudig und ver⸗ trauend den Arbeiten entgegenblicken, die auf uns warten. * Wenn wir heimgehen heute abend, dann rufe ich allen jenen Gruß zu, der hier im ſchleſiſchen Volk üblich iſt, wenn gute Freunde ſich treffen und in herzlicher Einigkeit ſchei⸗ den, den Gruß: In Gottes Namen!) —.——— n f 5 n Wertung der diesjährigen Jugendverbandſpiele. Gemäß Paragraph 57 der Satznugen(Spiel⸗ wertung) werden bei einem gewonnenen Spiel 2 Punkte, einem unentſchiedenen Spiel 1 Punkt und bei einem verlorenen Spiel 0 Punkte gezählt. Im Einvernehmen mit dem VV.⸗Ver⸗ bandsſpielausſchuß und dem Verbandsſchiedsrich⸗ lerausſchuß hat der Verbandsjugendausſchuß fol⸗ zende Erweiterung der ſeitherigen Wertung(ſiehe böben) beſchloſſen. a) Wird ein Spieler wegen Tätlichkeit, rohem Spiel oder Schiedsrichterbeleidigung zeitweiſe oder für das ganze Spiel vom Schiedsrichter! des Spielfeldes verwieſen, ſo wird der Mannſchaft dieſes Spieles ein halber Punkt abgezogen. 5 c) Alle Abzüge erfolgen von der Geſamtpunkt⸗ zahl, die am Ende des Spiels erzielt iſt. Was mit dieſer Maßnahme erreicht werden ſoll, iſt in der diesbezüglichen Bekanntmachung im ticker Nr. 4 eingehend niedergelegt. Wir wollen daher eine nochmalige Begründung der Erweite⸗ kung erſparen. Lediglich auf die Hauptpunkte der Erweiterung ſoll näher eingegangen werden. Grundſätzlich bleibt die ſeitherige Wertung, wie ſchon oben erwähnt, beſtehen, d. h. bei gewon⸗ nenem Spiel werden zwei, unentſchiedenem ein und beim verlorenen Spiel keine Punkte gezählt, was auch unter e) der Erweiterung noch einmal geſagt wird und zwar heißt es hier, alle Abzüge erfolgen von der Geſamtzahl, die am Ende des Spieles erzielt iſt. Z. B.: Die Mannſchaft A. hat gegen die Mannſchaft B. 3:1 gewonnen und er⸗ hält dafür wie bisher die für ——̃ U U 4—2— Tabletten 2 in allen Apothelen u. 7 Drogerien Mk. 1.— bei Helferkelt, Katarrh ſchämt. Angelika wandte dem Lehrer ihr blau⸗ geflecktes Geſicht zu. i beharrte Angelika Schneider bin ich irre gegangen und ſlatt in meine Da⸗ menmal⸗Klaſſe in eine Judenſchule geraten?“ Blitzſchnell verſtummten alle etwas be⸗ „Herr Profeſſor, ich beantrage die ſofor⸗ tige Entfernung von Fräulein Ehlers aus der Malklaſſe,“ zitternder Stimme.„Sie hat mir ſoeben ihre Palette ins Geſicht geſchlagen.“ ſagte ſie mit vor Erregung „Iſt das wahr, Fräulein Ehlers“ 9 „Ja, und am liebſten würde ich das gleich noch einmal tun.“ Der Profeſſor verbiß ein Lächeln. Mo⸗ nika, die wie eine junge, ſehr reizende Furie vor ihrer Feindin ſtand, wirkte ebenſo erhei⸗ ternd auf ihn, wie Fräulein Schneiders ver⸗ zerrtes mit Oelfarben reich verziertes Geſicht. Mühſam zwang er ſich zum Ernſt. „Bitte, erklären Sie mir den Grund die⸗ ſer ungewöhnlichen„Schlagfertigkeit“, Fräu⸗ lein Ehlers.“ ö Monika ſchwieg. Ihr Mund zitterte. Wie konnte Sie einem Kollegen ihres Vaters die entſetzlichen Reden der Schneider wieder⸗ holen. N i „Herr Profeſſor. Fräulein Schneider ſprach von Monikas Vater in ſehr unerbieti⸗ ger Weiſe über 9 Menſchen,“ antwortete Käte Dubois endlich ſtatt ihrer. verletzen. Uns alle hat es empört. ganz auf Fräulein Ehlers Seite.“ ihn als Künstler wie als „Dieſes Urteil mußte die Tochter Ich ſtehe „Wir auch. Wir ebenfalls,“ ſtimmten die „Und ich werde Sie beim Profeſſor Haus⸗ übrigen Malerinnen bei. mann melden,“ ſchrie Angelika. mich um Verzeihung bitten.“ „Fällt mir nicht ein!“ Wirr gingen die Stimmen durcheinander. Alle überhörten das Eintreten des Profeſſors, der eine Sekunde ſtarr vor Staunen in der „Sie ſollen] Solche Aeußerungen kann eine Tochter nicht f ſtillſchweigend hinnehmen.“ fuhr Käte fort. „Nein; aber dieſe Art der Abmehr möchte ich mir denn doch in meinem Atelier ver⸗ beten haben, Fräulein Ehlers. Ich unterrich⸗ tete in einer Damenklaſſe. da prügelt man ſich offenen Tür ſtehen blieb. Dann hing er ſeinen] doch nicht,“ verſetzte Profeſſor Hausmann Hut an einen Nagel und rieb ſich die kalten ſch Hände. g „Guten Morgen, meine Damen! Das Kapitol iſt nicht in Gefahr! Mäßigen Sie Ihre Stimmen, wenn ich bitten dark. Oder arf. g 1 N „Wenn die Herren in der Kunſtſchule ſich das herausnehmen wollten, würde ich an⸗ ders auftreten.“ 5 5 f (Nortſetzung folgt.). der Generalver⸗ ein gewonnenes Spiel in Betracht kommenden zwei Punkte. Da bat ſich im Kampfe mit Diener der linken Hand zugezogen, lichem Befund in können. Der Kampf um die Europameiſterſchaft zwichen Paolino und Erminio Spalla(Italien) ſoll am 15. Mai in Barcelona ſtattfinden. a„Wer Hühnerſutter gerſte ernten“, ſagt ein Bauernſprichwort. Darum i nochmals, verwendet nur tadelloſes Saatgut. en Spieles zwei Spieler wegs bei rohem Spiel und Schieds richt ung würde dies zutreſſen- bonn Schiedsrichter 1 oder für das ganze Spiel des Platzes verwieſen wurden, wird der Mannſchaſt A. gemäß Abſatz a) der Erweiterung zwei mal ein halber Punkt= 1 Punkt abgezo⸗ gen, ſodaß in dieſem Falle der Mannſchaft A. nur noch 1 Punkt verbleibt. Hatte die Mannſchaft A. außerdem 10 Eckbälle verwirkt und der Geg⸗ ner nur 5, mehr verwirkten Eckbälle, dies iſt die Differenz pon 10 und 5= 5, gemäß Abſatz e) je ein zehntel Punkt— halber Punkt abgezogen. Die Mann⸗ ſchaft A. erhielt alſo bei gewonnenem Spiel, zwei Herausſtellungen wegen Tätlichkeit, rohem Spiel oder Schiedsrichterbeleidigung und einer verwirk⸗ ten Eckballzahl von 10 gegenüber einer verwirkten Eckballzahl der Mannſchaft B. von 5 für das gewonnene Spiel 2 Punkte, für die 2 Herausſtellungen 2 c ½ Punkt 1 Punkt Abzug, für die 5 mehr als der Gegner verwirklen Eckbälle(5 X einzehntel Punkt)— ein halber Punkt Abzug, demnach alſo nur ein halber Punkt. Die Pflicht des Schiedsrichters bei einem Ju⸗ gendſpiel iſt jetzt die, auch auf die Spielberichts⸗ karte neben dem Torverhältnis auch das Eckball verhältnis zu vermerken und wie bisher die Her, ausſtellung von Spielern mit den Angaben des Grundes zu verzeichnen. Zeit, die Eckbälle zu notieren, iſt genügend vorhanden. Dle Linien⸗ richter können ihn hierbei unterſtützen, jedoch müßten ſämtliche Vereine ſich bemühen, ältere und erfahrene Leute an dieſe Stelle zu bekom⸗ men. Das beſte iſt, wenn von jedem Verein je ein Linienrichter geſtellt wird. Die Wertung der Spiele nimmt die Gauju⸗ gendbehörde an Hand der Spielberichtskarte vor. Die Weſtdeutſche FJußballmeiſterſchaft. Am kommenden Sonntag beginnt nun auch der W. S. V. mit den Endſpielen um die Ver⸗ bandsmeiſterſchaft. Da nach dem berühmten „neuen Weg“ die Meiſterſchaft nur alle zwei Jahre ausgetragen wird(im vergangenen Jahre wurden nur Vertreter entſandt), ſchenkt man den diesjährigen Endkämpfen beſonderes Intereſſe. Auch noch in anderer Hinſicht unterſcheidet ſich im Verhältnis zu den übrigen Landesverbänden die Methode zur Ermittelung der drei Kandida⸗ ten, die Weſtdeutſchland in den Spielen um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft vertreten ſollen: Man gibt nicht nur den Tabellenerſten der Gaue, ſondern auch den jeweiligen Zweiten Gelegenheit zur Qualifikation für die D. F. B.⸗Endrunde. Dieſe begrüßenswerte Einrichtung wurde zwar im vergangenen Jahre auch für Süddeutſchland in Erwägung gezogen, doch konnte man ſich zu einer Nachahmung bis heute noch nicht entſchlie⸗ ßen.— Unter den diesjährigen endſpielberechtig⸗ ten Vereinen befindet ſich manche bekannte Meiſter⸗ Mannſchaft aus dem Jahre 1925, wie Turu Düſ⸗ ſeldorf, Arminia Bielefeld, Duisburger Spielver⸗ ein, Sportfreunde Siegen und aus Gruppe 2 Rheydter Spielverein, Kurheſſen Kaſſel und For⸗ tung Düſſeldorf. Als Neulinge unter den Erſten erblickt man V. f. L. Osnabrück ſich in der zwei⸗ ten Gruppe beteiligen. Bei der Gleichwertigkeit der Gegner werden die Schlußſpiele überaus hart werden. Die größ⸗ ten Chancen haben der Papierform nach der Meiſterſchafts⸗Rekordinhaber Duisburger Spiel⸗ verein, die von Kürſchner ausgebildete Mann⸗ ſchaft Schwarz⸗Weiß Eſſen und die Turu Düſſel⸗ dorf. Auch V. f. R. Köln, Arminia Bielefeld und Fortuna Düſſeldorf ſollten ein ernſtes Wort mitreden. Keine großen Ausſichten gibt man da⸗ gegen den Vertretern des Gaues Heſſen Hanno⸗ per, Spart Kaſſel und Kurheſſen Koſſel. Pablino kampfunfähig. 0 Der ſpaniſche Schwergewichtsboxer Paolins eine Verletzung 0 die nach dem ärzt⸗ . einem Bluterguß auf dem Handrücken im Grunde des dritten Mittelhand⸗ knochens mit einem wahrſcheinlich Anbruch des Knochens beſteht. Paolino iſt daher nicht in der Sage, in den nächſten drei Wochen trainieren zu Kleine Nachrichten. Sorgt für tadelloſes Saatgut. Beim Herannahen der Frühlingsbeſtellung wird der Landwirt auch daran denken müſſen, ſich ſein Saatgut anzuſehen. Er vergeſſe aber dabei nicht, daß er nur mit tadelloſem Saatgut, das allen Anforderungen an Sortenreinheit, Quali⸗ tät und Keimfähigkeit entſpricht, eine maßen befriedigende Ernte erzielen kann. einiger⸗ 0 Nie⸗ mals ſoll unreines Saatgut verwendet werden. ausſät, kann keine Brau⸗ Tieriſche Furcht. In Fällen, in denen einen ein außerordent⸗ lich ſtarles, aber gleich wohl unzulänglich mori⸗ viertes Angſtgefühl zu überwältigen droht, ver⸗ ſucht man ſich, ſo gut es geht, von der als töricht erkannten„tieriſchen“ Furcht zu befreien. Die Sprache hat einen feinen Nerv für die Weſen⸗ heit der Dinge. Es gibt tatſächlich Augenblicke, die uns ſo wenig auf der Höhe der Situation finden, daß wir vor einem von paniſchem Schrei⸗ een erfaßten Tiere nichts oder nur wenig voraus⸗ haben. Ein tiefgehender Unterſchied beſteht je⸗ doch. Das Tier hat— im allgemeinen wenig⸗ ſtens— lein Gedächtnis für ſeine ſchreckhaften Erlebniſſe. Abgeſehen von den höheren Tieren, die ſich ſolcher Erlebniſſe allerdings noch nach Jahren zu erinnern vermögen,— man denke etwa gn Pferde und Hunde, die die Erinnerung al ein beſtimmtes Angſterlebnis oft überhaupt nie verlieren,— ſteht die Intenſität der tieri⸗ ſchen Furcht in geradem Verhältnis zu der Raſch⸗ heit und Leichtigkeit, mit der das Tier vergißt. Ein eugliſcher Zoologe, der eine Reihe von Tie⸗ ken ſyſtematiſch darauf unterſucht hat, iſt zu dem Ergebnis gekommen, daß kein Tier, das nicht ge⸗ aus einem als die Beinkrätze. kruve zu ven hochnen Arten geyort, imſtanpe iſt, a Veſchreglich empfundenen Erlebnis ine Lehre für die Zukunft zu ziehen, einfach eshalb, weil das Erlebnis in demſelben Augen⸗ blick, in dem es vorüber iſt, auch ſchon wieder vergeſſen iſt. Jeder Jäger weiß, daß z. B. Wild⸗ vögel, die eben noch verzweifelt flatternd und mit allen ſonſtigen Anzeichen höchſter Angſt über dem abgeſteckten Schußfeld hin und her gejagt wurden, auf demſelben Feld ruhig zu äſen begin⸗ ſo wird der Mannſchaft A. für die nen, ſobald die Treiber ihre Arbeit einſtellen. Das wäre unmöglich, wenn das Angſssefühl über dis Dauer ſeines unmittelbaren Anlaſſes fortwirken bzw. in der Erinnerung würde. Das iſt jedoch nicht der Fall, und daher werden auch, weder bewußt noch unbewußt, Leh⸗ ren aus Erlebniſſen dieſer Art gezogen, vielmehr ſetzen üch ihnen die beobachteten Tiere unbedenk⸗ lich wieder aus. Die höheren Tiere verhalten ſich jedoch ganz anders und reagieren auf eine Art, die große Aehnlichkeit mit dem menſchlichen Verhalten aufweiſt. hinaus Über den Waldreich! Mitteleuropas berichtete Brauner auf einem internationalen Holzkongreß, bei dem Deutſchland„natürlich“ keine Rolle ſpielte. In Skandinavien und Finn⸗ land ſind 45 Millionen Hektar von Wald bedeckt; in Rußland 27 Millionen Hektar und in Polen, der Tſchecho⸗Slowakei, Jugoſlavien und Rumä⸗ nien 158 Millionen Hektar und zwar 80 Prozent Nadel- und 20 Prozent Laubwald. Auch in Böh⸗ men herrſchen die Nadelhölzer vor; in der Slo⸗ wakei dagegen machen ſie nur 33 Prozent des Beſtandes aus, während auf die Buche 42 Pro- zent, auf die Eiche 25 Prozent kommen. In Bos⸗ nien ſind 53,2 Prozent des Bodens von Wäldern bedeckt, in der Herzegowina 39,4 Prozent. In Slawonien machen die Langhölzer 45 Prozent d Baumbeſtandes aus, der ſich über eine Mil⸗ lion Hektar ausbreitet. Hektar Wälder beſitzt, hat darunter beſonders viele uralte Beſtände. Auf Eichen kommen 3042 906 Hektar, auf Buchen 2400 900 Hektar. Die wald⸗ reichſten Gebiete ſind die Bukowina, das Fluß⸗ gebiet der Mureſch und der Norden der Moldau⸗ Rumäniens Holzausfuhr iſt denn auch im Stei⸗ zen begriffen. 35 Stall und Hof. Abergangsfutter für pferde. Mit dem Einſetzen der Frühjahrsarbeiten ha⸗ ben die Pferde wieder Anſpruch auf ihre volle waferration. Ein zu ſchneller Uebergang iſt aber zu vermeiden. Hat ein Pferd lange Zeit ſchma⸗ lere und leichtere Koſt gehabt, ſo gibt man nicht auf einmal das ganze Quantum Hafer, wie es für die an Arbeit reiche Zeit vorgeſehen und nö⸗ lig iſt, ſondern erhöht das bisherige Quantum mit jedem Tage, bis das volle Maß erreicht iſt. Möhren geben ein gutes Beiſutter; ſie erſetzen nicht nur das ſaftreiche Sommerfutter, ſondern beſordern auch die Verdauung und beſitzen hohen die regelmäßig Möhren be⸗ oder nie an Kolik oder Für dampfige Pferde ſind geſtampfta Mohrrüben mit Kleie ein gutes Kraftmittel, und iſt Möhren Desgleichen ha ben junge Pferde, die den Wintes über Mohr⸗ rüben bekamen, die Drüſe leicht überſtanden; in Nährwert. Pferde, kommen, leiden ſelten Würmer. für ſäugende Stuten und Hengſte ſutte? ebenfalls zu empfehlen. den meiſten Fällen bleiben ſie von der Krankheit ganz verſchont. Bewegung für trächtige Stuten. Für die Bewegung trächtiger Stuten muß be g ſonbers Sorge getragen werden, wenn Anſchwel engen der Beine und der Milchgefäße ſich ein ſtellen. Dieſe Bewegung, die für die Geſundhei und Gedeihen unbedingt erforderlies iſt, muß in Schritt vor ſich gehen; jedes Traben iſt zu ver meiden. Scharfer Trab kann nicht genug verur teilt werden. Noch weniger dürfen die Tiere zum Springen angeregt werden. Auf holperigen und glatten Wegen iſt das Tier zu führen, da, mit Fallen und Stolpern vermieden wird. Die Stuten ſollen auch nicht in Schweiß geraten, weil in ihrem Zuſtand eine leichte Erkältung ſchlim⸗ me Folgen haben kann. Bekämpfung der Beinkrätze bei Hühnern. Eine häufig vorkommende Hühnerkrauſheit iſ Sie wird durch eine Milbe her⸗ vorgerufen die ſich unter die Beinſchuppen der Hühner in die Haut einbohrt. Die Gegenwart dieſer Schmarotzer zeigt ſich durch eine weiße, kalkartige Abſonderung unter den Beinſchuppen der Hühner. Wird nicht ſofort etwas dagegen getan, dann bilden ſich an den Beinen bald dicke graue Kruſten, die unförmig und unſchön aus⸗ ſehen. Außerdem iſt dieſe Krankheit anſteckend Auch Glucken übertragen ſie oft auf ihre Kücklein Man tut alſo gut, der Krätzmilbe gleich im An⸗ fang energiſch entgegenzutreten. Zu dieſem Zwecke beſtreiche man die Beine der kranken Tiere mehrere Abende nacheinander mit grüner Seife. Hierauf wäſcht man die Beine der Hühner mit lauparmem Waſſer ab und beſeitigt die Borten, Jedoch nehme man ſich dabei in Acht, daß lein tut fließt. 1 9 man da⸗ rafültig asgelr. und da⸗ rauf mit Pixol⸗Karkol eingepinſelt werden. Nach, 8 bis 14 Tagen wiederhole man das ganze Ver⸗ fahren. Selbſtverſtändlich iſt gleichzeitig auch für, gründliche Desinfektion des Stalles zu ſorgen. Die Bienenſtöcke, welche Deutſchland als Kriegsentſchädigung an Frankreich geben mußte(nicht weniger als 30 000 Stück!) ſind in Frankreich zugrunde gegangen. Dantit ſcheint bewieſen zu ſein, daß eine Ueber⸗ ſiedlung von Bienenvölkern in großem Maßſtabe untunlich iſt.(„Natur und Kultur“.) g 255 ö für, daz die Cuße ſo N. Die deutſche Viehzucht in Gefahr. ö Der Wiederaufbau zucht hatte in den erſten Nachkriegsjahren trotz der überaus ungünſtigen Wirtſchaftslage ſolche Fortſchritte gemacht, daß am 1. Dezem⸗ ber 1924 der Friedensſtand faſt erreicht war, fortleben ihren zahlenmäßigen Ausdruck, Die achtung der landwirtſchaftlichen Belange haf derviehs iſt eine Abnahme raus deutlich hervorgeht, daß die Landwirte bermutlich Perſien iſt. der deulſchen Vieh“ obwohl die Bau der Schlachtungen gerade in dieſem Jahre außerordentlich groß war. Die Viehzählung vom 1. Dezember 1925 hat jedoch zu einem Ergebnis geführt, das wie ein grelles Schlaglicht die gegenwärtige Lage der Landwirtſchaft beleuchtet. Im Vergleich zum Jahre 1913 und den Jahren 1922 und 1924 zeigt der deutſche Viehſtand, auf den Tetzigen Gebietsumfang berechnet, folgende Jalwick⸗ lung: 1. Dez. 1913 1922 Rinder 18 474377 6315 541 Schweine 22 533 393 14 678 285 1924 17326098 16 894874 5 735 147 1925 17 182 724 16 159 766 4741 897 Im Jahr 1925 Abnahme in 7 gegenüber 1924 0.83 4.4 17,3 4913 7,0 28.3 4,9 Whrend im Vorjahr der Viehbeſtand denjenigen des Jahres 1922 weit überholt hatte, hat das Jahr 1925 bei allen Tiergat⸗ tungen einen Rückgang zu verzeichnen. Dieſe ungünſtige Entwicklung iſt die natürliche Folge des bisherigen Handelsvertragsſyſtems und die Tatſache, daß bei den bisherigen Verhandlungen die deutſche Landwirtſchafl ſtets den Intereſſen der Induſtrie geopferf wurde, findet in dieſer Entwicklung 1 1 IB: Schafe 4987 828 5 566 249 bereits die Landwirte in eine enge Lage ge bracht, die ſie ohne Rückſicht auf die Zukunfl der deutſchen Viehwirtſchaft zwingt, ihren Viehſtand zu vermindern. Beſonders bemer⸗ kenswert iſt, daß ſich in dem Jungviehbeſtand ein erheblicher Rückgang zeigt. Auch iſt die Zahl der Ziegen von 4,3 Millionen im Vor⸗ jahre auf 3,7 Millionen in dieſem Jahre zu⸗ Rumänien, das 7 195 00 rückgegangen. Selbſt in der Haltung des Fe⸗ vorhanden, wo⸗ jede kleine Einnahmequelle wahrnehmen müſ⸗ ſen, um einen Ertrag zu erzielen. Nicht ver⸗ mindert hat ſich der Beſtand der Kühe, ein Zeichen, daß die Landwirte verſuchen, wenig⸗ ſſteus aus der Milch einen Erlös zu erhalten. Dieſe ungeſunden Verhältniſſe in der deutſchen Viehzucht ſtehen auch in engſtem Zu⸗ ſammenhang mit dem Verſagen der Preisſen⸗ kungsaktion. Obwohl die Landwirte einen Preis erhalten, der ſich weit unter dem Frie⸗ densſtand bewegt, iſt es bis jetzt noch nicht gelungen, die durch den Zwiſchenhandel hoch⸗ getriebenen Fleiſchpreiſe herabzuſetzen. Bei der gegenwärtigen geringen Kaufkraft der Bevölkerung iſt naturgemäß die Nachfrage nach friſchem Fleiſch ſehr gering, wodurch der Preis für die Landwirtſchaft immer weiter herabgedrückt wird. Je tiefer aber der Preis ſinkt, umſo mehr Vieh muß veräußert werden, Die Vereinigung der deutſchen Bauernver: eine hat wiederholt daraufz hingewieſen, dal die bisherige Entwicklung der Handelsver⸗ träge und der Preisbildung unbedingt zum Ruin der deutſchen Viehzucht und damit zur Abhängigkeit Deutſchlands vom Auslande führen muß. Zur Verhütung eines weiteren Rückgangs müſſen im Intereſſe der deutſchen Volksernährung ſofortige Maßnahmen ge⸗ troffen werden, die eine Förderung der dent ſchen Viehzucht gewährleiſten. ö„ n Kehrt die Peſtratte zurück? Von Harro Eſſingh, Hanno dez. (Nachdruck verboten.) Aeltere Leute eniſinnen ſich, daß in ihrer In⸗ gend die ſchwarzen Ratten häuſig anzutreffen waren. Von Jahr zu Jahr iſt dieſe Rattenart mehr zurückgedrängt worden; im Binnenland ſo ſtark, daß man über kurz oder lang mit ihrem Ausſterben rechnen konnte. In unſeren Tagen eröffnen ſich jedoch der ſchwarzen Ratte neue Da⸗ ſeinsmöglichkeiten, ihre Zahl nimmt wieder zu; ihr verzweifelter Vernichtungskampf mit der brau⸗ nen Ratte iſt nicht mehr ſo ausſichtslos, als er es noch vor wenigen Jahren war. Wie lange es in Europa Ratten gibt, weiß nan nicht recht. Von antiken Schriftſtellern wer⸗ den Ratten nirgends erwähnt. Wahrſcheinlich ſt ſie in der Zeit der Kreuzzüge nach Europa ge⸗ hracht worden. Die Ratte des Mittelalters war die ſchwarze oder Hausratte, deren Heimat Bis ins 18. Jahrhundert hinein hatte dieſes Tier in Europa keinen Neben⸗ zuhler. Im Jahre 1727 aber verließen infolge eines gewaltigen Erdbebens braune Ratten in ungeheueren Schwärmen die Lande am Kaſpi⸗ ſchen Meer und am Kaukaſus. Sie wanderten nach Rußland, und von aus überflutete die neue Rattenart, die bald den Namen Wanderratte er⸗ hielt, ganz Europa. Im Jahre 1775 brachten engliſche Schiffe ſie nach Nordamerika; heute ſin⸗ det man ſie in aller Welt. Dieſe Ratteneinwan⸗ derung hatte ein Gutes. Die verzweifelte Jag: auf die ſchwarze Hausratte, welche im Mittelal⸗ ter und ſpäter die Menſchen veranſtaltet hatten, wurde von der braunen Ratte aufgenommen und mit ungeahntem Erfolg zu Ende geführt: die Hausratte iſt von der Wanderrate ſo gut wie ausgerottet worden. Dieſer Vernichtungskrieg unter den feindlichen Brüdern hats zwei Jahr⸗ bunderte gedauert. Nur in Hafenſtübten treiben 1 N ö ö ö ſich die ſchwarzen Ratten noch in wirklich großen Mengen herum. Seit einigen Jahren iſt jedoch ein Umſchwung eingetreten, wenn er auch bisher in der Haupt⸗ ſache nur in örtlich begrenztem Umfang feſtzu⸗ ſtellen iſt. Bei modernen Neubauten von Hotels und Reſtaurants werden die Küchen⸗ und Vor⸗ raisräume nicht mehr im Erd⸗ und Kellergeſchoß! ſondern im oberſten Stockwerk angelegt. Man wollte dadurch verm daß der Küchengeruch das Haus durchdrintenztönne und ferner dem Eindringen von Räten WMhren, was ſich bald als eine Fehlrechnung Keries. Die von ihrem größeren braunen Bruder in die Enge getriebene Hausratte hat anſcheinend auf dieſe Verlegung der Küchen⸗ und Vorratsräu gewartet. Sie tritt wieder auf den Plan. Im Gegenſatz zur Wanderrate iſt die ſchwarze e guter Kletterer. Man kann von einem Seitanzer ſpre⸗ chen. Die Londoner Hausratten habe tiggebracht, an eiſernen Telegraphenſtangen em⸗ porzukletlern und haben dann an den Drähten entlang die Dächer der Häuſer erreicht. Von dort aus in die Vorratsräume unterm Dach ein⸗ zudringen iſt für die Tiere eine kleine Mühe. Das Merkwürdigſte iſt jedoch, daß die Wander⸗ ratten nicht bis ins fünfte oder ſechſte Stockwerk emrorſieigen, ſo daß da oben die Hausratten ſicher ſind. Die ſchwarzen Ratten haben ſich denn auch in letzter Zeit, z. B. in London, ſo vermehrt, daß die Poſtverwaltung an den Telegraphendräh⸗ ten Metallſtücke anbringen ließ, um ſie auf dieſe Weiſe„rattenſicher“ zu machen. Denn viele erblicken in dieſem neuen Anwach⸗ ſen der Ratten eine ernſte Gefahr. Daß die Zu⸗ ſtände in den Erdgeſchoßküchen oben unterm Da ſich einſach wiederholen, mag noch hingehen Schwerer wiegt die Meinung derer. die die f warde Ratte für die eigentliche Peſtratte hal ten. Die Wanderratte, die ſich vorwiegend au unterirdiſchen Orten, die dem Menſchen ſchwer en ſind, aufhält, ſcheint die gefürchtete Krankheit nicht ſo leicht auf die Menſchen zu übertragen als die Hausratte, die dem Menſchen gegenüber viel weniger ſcheu iſt und bis auf die Bodenräume der Häuſer klettert. Wenn uns Europäern das Wort Peſt heute keinen paniſchen Schrecken mehr einjagt, ſo verdanken wir das zweifellos zum größten Teil den beſſeren hygie⸗ niſchen Verhältniſſen. Das Einſetzen des Ver⸗ nichtungskampfes der braunen Wanderratte ge⸗ f gen die ſchwarze Hausratte fällt jedoch zeitlich ſo auffällig mit dem Nachlaſſen und ſchließlichen Erlöſchen der Peſt in Europa zuſammen, daß dieſes 12250 ammentreffen beſondere Begchtung ene „ Biernheim, 18. Febr. Gegen das Gemeindebeſtimmungs; recht. Der Bund der Hotel-, Reſtaurant- und Kaffeehaus angeſtellten, der den chriſtlich⸗nationalen Gewerkſchaften angehört, wendet ſich in einer eingehenden Eingabe gegen das Gemelndebe⸗ beſtimmungsrecht, das als Vorläufer für ein geſetzliches Alkoholverbot bezeichnet wird. Man fordert die Schoffung eines dem Gewerbe und den wirklichen Intereſſen der Allgemeinhelt an⸗ gepaßtes Schankſtättengeſetz; unter ſpezieller Be⸗ tückfichtigung der perſönlichen Zuverläſſigkelt des Konzeſſtons inhabers. Bel Erteilung von Kon⸗ zeſſionen ſo len die aus dem Gewerbe hervor⸗ gehenden Perſonen in erſter Linie Berückſichti⸗ gung finden. * Stenographentag. Der Verbandstag des heſſiſchen und heſſen⸗naſſauiſchen Verbandes Gabelsberger Stenographen iſt für den 11. Juli ds. Js. in Darmſtadt vorgeſehen. Damit ver⸗ bunden iſt ein großes Wettſchreiben in der Tech⸗ viſchen Hochſchule, an dem ſich etwa 1100 Wettſchreiber beteiligen. Zum erſtenmal wird dabei die Reichskurzſchrift allgemein zur An⸗ wendung kommen. 5 Aufnahme in die Volksſchule. Für das Aufnahmealter der Volksſchule gelten die gleichen Beſtimmungen wle in den Vorjahren. Aufgenommen werden Kinder, die dis zum 1 Mat das ſechſte Lebensjahr vollendet haben. Ferner dürfen auf den Wunſch der Eltern oder deren Stellvertreter auch ſolche geiſtig u. leibllch nicht unreife Kinder in die Schule aufgenommen Jahres das 6 Lebens jahr vollenden. In der nächſten Nummer des Regierungsblattes wird das dieſe Beſtimmungen erneut feſtlegende Geſetz zur Abänderung des Volksſchulgeſetzes vom 25. Oktober 1921 abgedruckt. ſteht überwiegend wolkiges nur zeitweiſe auf⸗ heiterndes Wetter mit gelegentlichen Regenfällen bevor.— Am Freitag: Mild, wolkig bis trüb nur ſeltener aufheiternd, windig, Regenfälle.— Am Samstag: Mild, wechſelnde Bewölkung zeltweiſe Sonnenſchein, kürzere Regen. f Die neue Mode für Frühjahr und Sommer 1926 ſtudieren Sie am beſten im Favorit-Album. Das Heft, 50 Seiten ſtark, mit Schnittmuſterbogen iſt in unſerer Buchhandlung für Mk. 1.50 erhaltlich. Für Schneiderinnen unentbehrlich! Nur ſolange Vorrat! Viernheimer Anzeiger. es fer⸗ — weragen, welche bis zum 30. September desſelben » Vorausſichtliche Witterung. Es — 8 2 ee 8