— Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die überaus schmerzliche Nachricht, daß unser herzensguter, treubesorgter Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Joh. Georg Hoock 2. nach kurzem, schwerem Krankenlager, wohlvorbereitet mit den hl. Sterbesakramenten, im 69. Lebensjahre schnell und uner- wartet gestern vormittag 11 Uhr in ein besseres Jenseits ab- gerufen wurde. Wir bitten, seiner Seele im Gebete zu gedenken. Viernheim, Waldhof, den 19. Februar 1926. Ile Hellrauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Sonntag Nachmittag nach der Andacht, vom Trauerhause— Friedrichstr. 7 aus— statt. an Min. 1 lf 0. — N 1a hausgemachte Wurſt u. Fleiſch zu haben bei Georg Umhauer Lorſcherſtr. 18. Keine Notſchlachtung! Bon heute nachmittag 1. Aüſſeſg Wurſt Pfund 60 4 zu haben bei Jakob Wiulenbach Heddesheimerſtr. 3. Von Gamstag mittag Dem Herrn über Leben und Tod hat es in ſeinem uner⸗ forſchlichen Ratſchluſſe gefallen, geſtern Nacht halb 1 Uhr unſere lo. Tochter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Fräulein Eliſabetha Heckmann nach kurzem ſchweren Leiden, wohlvorbereitet durch die hl. Sterbe⸗ ſakramenten im Alter von 29 Jahren in die Ewigkeit abzurufen. Um ſtille Teilnahme und ein Gebet für die Seelenruhe der lieben Verſtorbenen bitten Vlernheim, den 19. Februar 1926. Die tieftrauernden Hinterbliebenen: Familie Gg. Heckmann 4. Die Beerdigung findet morgen Samstag Nachmittag 3 Uhr vom Trauerhaufe, Rathausſtraße 7 aus, ſtatt. A Die Uebungsſtunden finden jetzt jewells Mon⸗ tags und Donnerstags ſtatt und zwar. für Schüler: bon 7—8 Uhr für die Gentor⸗ klaſſen: ab 8 Uhr. Der Vorſtand. Achtung! Geflügelzüchter! Einladung. Morgen Samstag, den 20. ds. Mts., abends 8 Uhr findet im„Saftladen zum grünen Laub“ Versammlung zwecks Gründung eines Geſlügelzüchter⸗Vereins mit Vorführung von Zuchttleren ſtatt. Hierzu werden alle Geflügelzüchter und In⸗ tereſſenten freundlichſt eingeladen. Die Einberufer. la cüßbüalluge- 40 Holl. 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B.) gegr. 1922. Am Sonntag, den 21. Febr. 1926, abends 18 Uhr im Saals des Gaſthauſes zum„Goldenen Karpfen“ Theater⸗ Aufführung der Operette Winzer⸗Lieſel in 3 Aufzügen Eintrittspreiſe: Num. Platz 1 Mk. pro Peron. Nartenvorverkapf im Karpfen. Saaleröffnung halb 7 Uhr. Anfang halb 8 Uhr. Dle verehrliche Einwohnerſchaft Biernheims wird zu dieſer Theater⸗ Aufführung freundlichſt eingeladen. Die Spielleitung. e Ainumnumnmmumimmuuauls Sl llllumunznmmnnunmunnnant e pͤnkanwgungpaünunndometben mutual Freitag nur ein Tag. Letzter und ſchönſter Teil des gewaltigen Abenteuer⸗Films Die Jagd um die Welt in 16 Tagen 3. Teil Auf glühendem Vulkan 3. Tell? ſenſationell, atemraubend in 8 Akten. 5 Als Beiprogramm 2 Sonderluſtſpiele: Brovonie und die Liebe, Groteske in 2 Akten. Queenie wird energiſch, Luſtſpiel in 2 Akten. OHenlig⸗Woche Nr. 46. Man bittet früh zu kommen, wegen des großen Andranges. Anſang Frei⸗ tag punkt 6 Uhr. Achtung! Samstag Sonntag Achtung! Vollſtändig neues Pogramm.— Zur Aufführung kommt der gewaltige Fremdlegisnärsſilm Prisvilla, die Regimentstochter unter zwei Flaggen Eine packende Tragödie aus der Zeit der Kämpſe der Fremdenlegionäre— mit den Marokkanern. Wir ſehen in dieſem Film, die Fremdenlegion, ihre Leiden u. Gefahren, ein ſelten gezeigtes Prachtwerk in 8 Rieſenakten. Als 2. Schlager: Der koloſſals Wilbweſt⸗ und Cowboyftlm Schranken des Blutes Spannendes Wilbweſt⸗ und Abenteuerfilmwerk iin 5 ſenſatlonellen Akten. Eountag mittag große Kindervorſtellung. Aufang 3 Uhr. 5 Samstag Anfang 7 Uhr. Sonntag Unfang 6 Uhr. Ende 11 Uhr. Bunnmeigel das Pratztperk„öGtunutter Bomben ein. In zuſtellen. den jüngſt verſtorbenen Phflologen (Cleruhehner Nehung.—. Slernhelmer Nachrichten) Siſeint täglich enn Ausnahme ber Sonn- und Feiertage.— Bezugs pets menafl. 1.50 Mark frei tus 354 - Urastisteilsgen: wöchentl. Samstags das achtſeitige iluſtrierte Senntagsblatt„Sterne einen Fahrplan ſo 2„ dels jahrlich wie einen aubkalenber.— Annahme von UAsonnements täglich Viernheimer Tageblatt (Siernheimer Bürger- Ztg.— BViernh. Volksblatt) 5 Rabatt.— A — 985 Inserats e 10 8 Anzeigenprelſe: Die 4 Wetitzefle koſtet 25 Pfg., bie Reklamezelle 60 Pfg., bei Wiederdelung gab erate und Notizen vormittags 8 Uhr, ard N 0 5 un l Artikel einen Tag usnahme derſenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim dener he 111.— Peſtſchzclente Nr. 21577 Ur Frankfurt a. N. Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathaus ſtr. 38 —.— Politiſche Umſchau. Zen Ebert Gedenkfeier. Am Todestage Frleb⸗ ſchs Eberts, am Sonntag, den 28. Februar, wer⸗ den die Ortsgruppen Heidelberg und Mannheim des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold am Grabe Eberts auf dem Bergfriedhof eine Gedächtnis⸗ eler veranſtalten, die der Erinnerung Eberts owohl wie der Krlegsgefallenen dient. — Muſſolinis Geſundheit eruſtlich bedroht. In zuverläſſigen italieniſchen Kreiſen Londons ver⸗ lautet, daß Muſſolinis Geſundheitszuſtand wie⸗ der größte Sorge erregt. Obwohl in der letzten eit von Rom aus ſtändig dementiert wurde, daß Muſſolini ſich einer ſchweren Operation un⸗ erziehen müſſe, weiß man noch, daß ein berühm⸗ er auswärtiger Chirurg über ſeine Bereitwillig⸗ eit, eine ſolche Operation zu vollziehen, befragt vurde. Dieſer lehnte es jedoch ab, nach Rom zu gehen. Die Krankheit beſteht in leichten, aber andauernden Blutergüſſen. Zwei ſchwere An⸗ falle ſind vorüber, der dritte könnte tödlich ſein. 1 iſt aus Mailand nach Rom zurückge⸗ lehit. — Faſziſtenverſammlung in Brüſſel. Am Mitt⸗ a woch abend fand in Brüſſel eine Faſziſtenverſamm⸗ lung ſtatt, an der etwa 2500 Perſonen, meiſt ehe⸗ malige Offiziere, teilnahmen. Die Redner kriti⸗ ſierten übereinſtimmend das gegenwärtige Re⸗ gime, deſſen demnächſtiger Sturz ihnen ſicher er⸗ ſcheine. Die faſziſtiſche Revolution habe das ie“, den König ſeine verfaſſungsmäßigen Rechte pieder zu verſchaffen und dem Naripfe der Parteien ein Ende zu machen. — Franzöſiſche Schiffsneubauten. Nach einer Mitteilung des Marineminiſteriums wird Frank⸗ reich in der Zeit vom Oktober 1926 bis Juni 1927: 3 Unterſeeboote, 1 Kreuzer, 1 Minenleger von 5000 bis 6000 Tonnen, 1 Unterſeeminenleger ſowte ſchließlich 1 Verpflegungsſchiff für Unter⸗ Rebodte von 5000 Tonnen in Bau geben. — Die engliſchen Seemanöver. In den Ge⸗ zäſſern von Malta fanden dieſer Tage die gro⸗ en engliſchen Flottenmanöver ſtatt. Nach Mel⸗ ungen aus Malta muß in den Höhepunkt der e e dem Zuſammenprall der feind⸗ lichen Streitkräfte die größte Seeſchlacht aller Zei⸗ len erblickt werden. Das Gros der roten Par⸗ jei beſtand aus Einheiten des Jronduke⸗Typs, die e die Eliſabeth⸗Klaſſe mit Kaliber 58,1 auf. Die Geſchütze feuerten mit ſcharfen ranaten. Die Feuerſtärke ſoll ohne Beiſpiel Igeweſen ſein; 250 Torpedos wurden abgeſchoſſen. luch di» Luftwaffe griff mit ſchweren eineinhalb Stunden war ie große Schlacht zu Gunſten der modernen Großkampfſchiffe entſchieden. 8 2 a Die Lage in Syrien. Heftige Kampftätigkeit in Syrien. Paris, 18. Febr. Wie Havas aus Beirutb . 75 hieldet, haben vorgeſtern im Stadtviertel Naidau bon Damaskus lebhafte Straßenkämpfe zwiſchen Aufſtändigen und Franzoſen ſtattgefunden. den Aufſtändiſchen ſeien Von 0 zehn getötet und eine kleine Auzahl verletzt worden. Auf ſran⸗ zöſiſcher Seite wären nur ſechs Verwundete feſt⸗ uſtelle Nach einer ruhigen Nacht hätten dann die Kämpfe geſtern früh wieder aufgeflackert. In Peer Gegend von Homs ſoll ſich der Führer det dortigen Aufſtändigen Haſſan Sueidan unterwor⸗ ſen haben. Bei Hermon habe man eine allge— meine Säuberungsaktion eingeleitet, in deren Verlauf ſich geſtern bei El Biri ein Zuſammen⸗ oß mit dem Gegner urücklaffung von 60 Toten geflüchtet ſei. ereignet habe, der unter 5 Von den Franzoſen ſoll nur ein Mann getötet und echs verwundet worden ſein. Graf Zedlitz und die Jeſuiten. Im Hinblick auf die verſchiedenen Kund⸗ gebungen des Evangeliſchen Bundes und des . errn Dompfarrers Döhring aus der letzten i Zeit, iſt es vielleicht von Intereſſe, aus den demnächſt erſcheinenden Erinnerungen“ an Heheim⸗ rat Dr. Paehler⸗Caſſel die Stellungnahme des früheren preußiſchen Kultusminiſters Grafen v. Zedlitz⸗Trützſchler zu en Jeſuiten und dem Evangeliſchen Bunde ſhennen zu lernen. Die Red. Auf einer Abendgeſellſchaft bei dem Ver⸗ torbenen Ende des Jahres 1901, an der ne⸗ ben einer Reihe höherer Regierungsbeamter auch der damalige Oberpräſident von Heſſen⸗ Naſſau, frühere Kultusminiſter Graf Zedlitz teilnahm, kam man auf die Jeſuiten zu ſpre⸗ chen, es handelte ſich beſonders um die Frage, ob der§ 2 des Jeſuitengeſetzes fallen ſollte, das heißt, ob dem einzelnen deutſchen Jeſui⸗ ten der Aufenthalt in Deutſchland wieder zu geſtatten ſei. Das Zentrum hatte ſich da⸗ mals dieſen Frage— wie immer— aufs wärmſte angenommen. Der Hausherr— Dr. Paehler— ſprach ſich entſprechend ſeinem latholiſchen Standpunkt für die Zulaſſung der Jeſuiten aus.; ihm opponierte ein anderer öherer Regierungsbeamter in ſehr heftigen Ausfällen gegen die Jeſuiten— die er als richtige„Ultramontane“. als Leute. die nur unfruchtbaren Zeugnis unſeres Gewiſſens“, den Befehlen des Papſtes zu gehorchen hät⸗ ten, bezeichnete; außerdem erblickte er in den Anweſenheit der Jeſuiten eine Gefahr für den evangeliſchen Glauben. In ſehr überlegener Weiſe antwortete ihm der Oberpräſident Graf Zedlitz. Er begann mit der Frage, ob dem Herrn Oberregierungsrat der lebenden deutſchen Jeſuiten bekannt fei. Auf die Verneinung gab er dieſe Zahl mit etwa 1200 bekannt und fuhr dann fort:„Wiſ⸗ ſen Sie, meine Herren, unſer teurer evangeli- ſcher Glaube, dem auch ich mit meinem gan⸗ zen Herzen anhänge, tut mir leid, fahrt kommt; dann werden. Im Zeitalter des Telephons, Telegraphen liſchen verletzende Rede herbeiführen, den Jeſuiten alſo nur ſchaden; die Jeſuiten ſind viel zu klug, um ſich ſo zu exponieren: im übrigen haben wir Evangeli⸗ ſchen die Hetzpaſtöre a la Thümmel, und die Katholiken haben ihre Hetzkapläne; mich immer von religiöſen Uebertreibungen freigehalten,— für den Evangeliſchen Bund habe ich niemals Sympathien gehabt— und kann mir vielleicht gerade deshalb ein Urteil erlauben. Das iſt die eine Seite der Sache Die andere Seite liegt aber noch viel ſchwerer und ernſter: alle Mörder, alle Zuhäl⸗ ter, alle Anarchiſten beläßt man im Lande, nachdem ſie ihre Strafe abgebüßt haben; nur den deutſcken Jeſuiten verſchließt man die Heimat. Was haben die Jeſuiten ſo Schwe⸗ res getan, daß man ihnen allein von allen Deutſchen das Vaterland verbietet? Sie ſind für ihre religiöſe Ueberzeugung eingetreten, vielleicht manchmal in unpaſſender Weiſe: ſie haben auch wohl deutſche Geſetze kritiſiert Aber das iſt alles noch kein Grund, ſie ſo zu ſtrafen. Hat man vergeſſen, daß in den Krie⸗ gen 1864, 1866 und 1870 auch deutſche Jeſui ten für ihr Vaterland geblutet und ihr Leber gelaſſen haben? Nein, meine Herren. ſo geht es nicht: Deutſchland iſt ein Rechtsſtaat und das muß in jedem ſeiner Geſetze zum Aus⸗ druck kommen! Ich perſönlich bin für ſofor⸗ tige Wiederzulaſſung des ganzen Jeſuiten⸗ ordens, aber jedenfalls ſollten wir alle hel⸗ fen, daß möglichſt bald der wieder in Deutſchland leben darf.“ Die Wirkung dieſer Rede war ſehr groß. ſie hat noch lange in Kaſſel bei den Beziehun⸗ gen der Konfeſſion untereinander nachgewirkt Deutſche Faſtenhirtenbriefſe. Wir brachten in unſerer Dienstag- und Mittwoch⸗Nummer den Faſtenhirtenbrief des Biſchofs von Mainz. Im folgenden bringen wir eine kurze Inhaltsangabe der Faſtenhirtenbriefe der übrigen Biſchöfe Deutſchlands: Die vierzigtägige Faſtenzeſ! int eine Zeit der i Buße und des Gebetes, der iüneren Einkehr, der Abtötung und des Opfers. Sie ſoll die ſeeliſche Erneuerung des Chriſten bewirken, ihn ablenken von eitler Weltluſt und hinführen zu dem Gött⸗ ichen und Ewigen. In dieſem Sinne ſind auch hie Hirtenworte gehalten, die die Biſchöſe zum geginn der hl. Faſten an die Gläubigen gerichtet haben. Meiſt heben ſie einen zeitgemäßen reli⸗ nöſen Gedanken beſonders hervor und ſuchen ha fruchtbar zu machen für das praktiſche Leben. Das Faſtenhirtenſchreiben des Kardinals und Erzbiſchofs von Köln behandelt den Gehor⸗ ſam gegen die Autorität der Kirche, und zwar a dem Sinne, daß katholiſch ſein nicht möglich st, ohne der Kirche gehorſam zu ſein. Von einer zer koſtbarſten Gottesgaben, von der lieblichſten enter den ſieben Gaben des Heiligen Geiſtes, nänilich von der Pietät, ſpricht Rardinal und Fürſtbiſchof Bertram von Bresla u; er ver⸗ augt mehr Pietät als vertrauende Hlügabe ger reit Gott, als kindliche Ehrerbietung gegen die Eltern und als treue Liebe zur Kirche und ihrem Dberhaupte. Kardinal Faulha ber, Erzbiſchof bon München-⸗Freiſing, beleuchtet nach verſchiede⸗ len Seiten das Gewiſſen und die Gewiſſens⸗ oflichten und ſtellt uns den Völterapoſtel als das hohe Vorbild gewiſſenhafter Pflichterfüllung im beben vor die Seele.„Das ſei unſer Ruhm, das dieſes Wort des hl. Paulus iſt auch der Leitgedanke in dem Hir⸗ lenwort des Erzbiſchofs von Freiburg: täglich und in allem dem Gewiſſen folgen, dus heißt in Gottes Geboten wandeln. Mehrere Biſchöſe, ſo die Oberhirten von Trier, Paderborn, Hildesheim und Fulda, weiſen. auf die Uebertreibungen hin, die in neuerer Zeit in der Betonung des Sportes und der einſeiti⸗ gen Körperpflege zu Tage treten und die das richtige gottgewollte Verhältnis der Seele zum Körper vermiſſen laſſen.„Eine geſunde Körperpflege“, ſo führt der Biſchof von Trier aus,„itt nicht nur mit den Lehren des Chriſten⸗ tums vereinbar, ſondern geradezu geboten. Das die Zahl wenn er durch die Agitation von 1200 Jeſuiten in Ge⸗ f iſt es Zeit, daß er ver⸗ ſchwindet und daß wir alle wieder katholiſch des und der vollſten Oeffentlichkeit würde jede törichte. die Gefühle der Evange⸗ der Jeſuiten ſofort bekannt werden, und eine berechtigte Abwehr ich habe b i ſtände in den Straſanſtalten, Gefängnisſtrafen oder Umwandlung einzelne Jeſuil Samstag, den 20. Februar 19206 0 —— wiſſen auch unſere Mutter, die mit bewunderns⸗ werter Liebe und aus tieſſter Gewiſſenspflich heraus für die geſunde körperliche Entwicklung ihrer Kinder, ſelbſt im zarteſten Alter, Sorge tragen.. Aber wogegen die Kirche, als von Gott geſetzte Lehrerin der Völker, ſich wenden muß, das iſt die um ſich greifende heidniſche Ue⸗ berſchätzung des Körpers, das iſt die Verletzung der Sittſamkeit und Schamhaftigkeit, wie ſie lei⸗ der heute mit ſo manchen ſportlichen und turne— riſchen Uebungen verbunden iſt“. Der Hirtenbrief des Biſchoſs von Rotten⸗ burg handelt vom Geiſt der Buße als Vorberei— tung auf das vom Papſt Pius 11. in ſeiner Weih⸗ nachtsbotſchaft verkündigte Königtum Chriſti. Der Biſchof von Münſter erklärt das vierte Ge⸗ bot als Grundlage der Achtung vor der elter⸗ lichen und damit vor jeglicher Autorität, der Bi⸗ ſchof von Speyer einige Lehren und einige Früchte der Tugend der Gottesſurcht. Heſſiſcher Landtag. Geſenzgebungsausſchuß. Darmfladt, 18. Febr. Der Geſetzgebungsaus— ſchuß hat geſtern ſeine Verhandlungen begonnen über eine umfangreiche Tagesordnung. Cu Antrag der Abgg. Schül, Nuß und Gen in der Aufwertungsfrage und eine Reihe Vor— ſtellungen in derſelben Sache, ſind durch die Schaf— fung und Veröffentlichung des Aufwertungsge⸗ ſetzes erledigt worden. Abg. Werner und Gen. ſtellten den Antrag, das Verbot des Verbandes politiſcher Parteien, des Deutſch-völkiſchen Schutz- un! Trutzbundes, des Jungdeutſchen Ordens auf⸗ zuheben. 4 f Die Regierung gab die Antwort, daß ſolche Verbote nicht mehr beſtehen, z. Z. in Heſſen gar nicht beſtanden haben, daß aber eine Verordnung des Bildungsamtes, wonach den Schülern die Teilnahme an genannten Organiſationen wegen der Diſziplin der Schüler in Kraft bleiben müſſe. fai Ausſchuß ſchloß ſich der Regierungsantwort n. Der Ausſchuß beſchäftigte ſich dann mit einer Reihe von Vorſtellungen Strafgefanger betr. Zu⸗ Herabſetzung von 5 ſolcher in Geldſtrafen, ebenſo Vorſtellungen bee. Gewäh⸗ rung von bedingtem Strafaufſchub. Die meiſten Vorſtellungen mußten bom Aus⸗ ſchuß auf Grund der Regierungsantwortes nega— tiv behandelt werden. In zwei Fällen hat der Ausſchuß einen bedingten Strafaufſchub eines Teils der Strafe zugeſtimmt. Die Vorſtellungen eines Mieters und Vermie— ters, die je zu einer Geldſtrafe von 60.— Mark wegen widerrechtlichen Bezuges einer Wohnung beſtraft wurden, mußten aus grundſätzlichen Er— wägungen hinaus abgelehnt werden. Solange die Zwangswirtſchaft beſteht, müſſen die Geſetze und Verordnungen reſpektiert werden. Die Gemeinde Illenhauſen iſt vorſtellig ge⸗ worden in Sachen Fiſchereiberechtigung. Es han— delt ſich in dieſem Falle um Rechte von Stan⸗ desherrn. Da die Materie nicht im Einzelfalle gelöſt werden ſoll, wurde die Sache zurückgeſtellt und die zuſtändigen Miniſterien beauftragt, die Rechtslage, die im Intereſſe' des geſamten Vol— les liegt, zu prüſen und dem Ausſchuß Bericht zu erſtatten. Abg. Ritzel kündigt im Namen ſeiner Fraktion einen Antrag zur prinzipiellen Klärung au. Darmſtadt, 19. Febr. Nach Erledigung eini— zer Vorſtellungen von Behörden und Einzelper— ſonen beſchäftigte ſich geſtern der Ausſchuß mit tinem Antrag des Abgeordneten Dr. v. Helmolt, die Landarbeiter von der Beitragspflicht zur Er— werbsloſenfürſorge befreien zu wollen. Der Aus— ſchuß ſtellte ſich mit großer Mehrheit auf den Standpunkt, daß man die Landarbeiter nicht ge— nerell von der Beitragspflicht zur Erwerbsloſen— ſürſorge befreien könne. Zum Teil ſind ſie ja befreit durch die Verordnung über Erwerbsloſen— ſürſorge vom 18. 1. 1926. Einſtimmig wurde dann ein Antrag der Abgg, Niepoth, Felder und Zinnkann angenommen, wonach durch obengenannte Verordnung die Sache betr. die Beitragsleiſtung reſp. Befreiung zur Er— werbsloſenfürſorge geregelt ſei und daher der Antrag Dr. v. Helmolt abgelehnt werden müſſe Der Landtag hat in ſeiner letzten Periode ſchor einen ähnlichen Antrag, die Befreiung der Laud— arbeiter von der Beitragspflicht abgelehnt. Ein Antrag Heinſtadt und Fraktion, die Frage der Beruſsbürgermeiſter nicht durch Ortsſatzung ſondern durch Abſtimmung der Gemeinde regeln zu laſſen, wurde der Regierung als Materiq überwieſen mit dem dringenden Erſuchen vor der Regierung, den Arbeitern der Verwaltungs- reform ſo beſchleunigen zu wollen, daß die Re— gierung in Bälde dem Landtag eine Regie— rungsvorlage machen kann. Abg. Dr. Greiner ſtellte zwei Auträge betr. Aufhebung der Kleinſtagten. Dieſer Antrag wurde dem Ausſchuß überwieſen. **— ——.— Die Erhöhung der Erwerbsloſenfürſorge. Berlin, 18. Febr. Nach Schluß der Plenar⸗ ſitzung des Reichstages fanden Beſprechungen zwiſchen der Regierung und den Regierungspar⸗ teien ſtatt, die den Zweck hatten, eine Einigung zwiſchen der Regierung und den Regierungsparf zeien in der Frage der Erwerbsloſenfürſorge und 43. Jahrgang Stromſtörung. Morgen Sonntag vormittags ½9 Uhr 10 Minuten, nachmittags von 3 bis 4 Uhr wiederum 10 Minuten wegen Jnſtandſetzung des Kraftwerks Rheinau. der Kurzarbeiterverſorgung herbeizuſuyren. Nag mehrſtündigen Erörterungen kam eine Verſtän— digung zuſtande. Die Regierungsparteien werden daher in der Sitzung des Reichshaushaltsaus ſchuſſes am Freitag einen gemeinſamen Antrag einbringen, der auch bereits die Billigung der Reichsregierung gefunden hat. Dabei iſt zu be⸗ rückſichtigen, daß die Beſchlüſſe des Ausſchuſſes in dieſem Falle nur ein Gutachten darſtellen, da die erwähnte Frage im Wege der Verordnung geregelt werden ſoll. Dieſer gemeinſame Antrag beſagt folgendes: Die Unterſtützungsſätze in der Erwerbskoſen⸗ füürſorge werden in den Ortsklaſſen A, B und C mit ſofortiger Wirkung erhöhk, 1. für Adein⸗ ſtehende unter 21 Jahren um 20 Prozent, 2. für Alleinſtehende über 21 Jahren um i Prozent, 3. für die übrigen Hauptunterſtützungsem fänger, ſofern ſie bereits acht Wochen nacheinanger un⸗ terſtützt worden ſind, ebenſalls um 1) Prozent. Die Höchſtgrenzen ſind nicht geändert worden. In der Berückſichtigung der Kinderzahl tritt tine Aenderung ein. In der Kurzarbeitetiegze wuree der Beſchluß des ſozialpolitiſchen Ausſchuſſes von der Regierung ongenommen. Danach tri! wifſerenzierung nach Ledigen und Verheirgtei ein. Der Unterſtützungsſatz ſür den Kurzarbeit beträgt für den 3., 4. und 5. ausgefallenen beitstag den Tagesſatz, den dur Kurzarbeiter as Vollerwerbsloſer erhalten würde. Wia wir weiter hören, werden die Regle⸗ rungsparteien noch eine Entſchließung eindrin⸗ gen, in der die Erwartung ausgeſprochen wird, daß die entſprechenden Verwaltungsmaßnahmen ſo durchgeführt werden, daß kein Mißbrauch ge⸗ trieben werden kann. (Aus Nah und Fern. Darmſtadt, 18. Febr.(Ehrenvalle Auszeich⸗ nung.) Dem Vorſitzenden der Heſſiſchen Hand⸗ werkskammer, Inſtallateurmeiſter Ro hl wurde von der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt die Würde eines Ehrenſenators verliehen. Offenbach, 18. Febr.(Ein blutiges Wa⸗ miliendrama) ereignete ſich geſtern nachmit⸗ tag. Die 11 Jahre ältere Ehefrau Michel, eine Türkin, die 3 Kinder in die Ehe mitge⸗ bracht hatte, ſchoß im Verlaufe eines häns⸗ lichen Zwiſtes ihrem Ehemann in den Hin⸗ terkopf und tötete ſich dann ſelbſt durch einen Schuß in die Schläfe. Der ſchwerverletzte Ehemann, ein geborener Abenheimer, der einige Jahre in der Türkei als Lehrer tätig war, wurde in das ſtädtiſche 8 raukenhaus ge⸗ bracht. 2 Marnheim, 18. Febr.(Sin Waultenbruch) iſt in de vergangenen Nacht in der Näh 5 Gemeinde niedergegangen. In wenigen St waren die von den umliegenden Hök Ausläufern des Donnersberges, zu Ta de. Waſſermaſſen derart angewachſen, Sigen und Wege unſerer Gemeinde und Ge markung nicht mehr paſſierbar waren. Der die ganze Nacht hindurch anhaltende Regen verwan⸗ delte unferen Ort und die Gegend bis Albisheim gollends in einen See. des Pfrimm⸗ ſen nicht auf⸗ 2 des. aches konnte die rief ö nehmen, ſodaß der Bach Zellen Zellertales über die Verein für kath. Kaufleute und Beamte. ſſſſſaaadtiimp uinH TT nttnndtegadtfgttfattgtttüdaadnuaen uke Es iſt beabſichtigt, einen Anfänger- Unterrichts Lehrgang für Engliſche und Franzöſiſche Sprachen zu eröffnen. Im Falle eines Bedürfniſſes auch Kurſe für Buchführung, Kauftallnische Rechnen und Rechtſchreibung eingerichtet werden. Wir erſuchen die Intereſſenten— auch Nicht⸗ mitglieder— ſich bis Montag, den 5— Mts bei unſerem Schriftführer, Herrn Kempf dahler zu melden. Die näheren n barungen werden in einer gemeinſamen Be⸗ ſprechung getroffen. Der Vorſtand. . r——— ä——j— Fremdſprachlicher Unterricht im Kath. Kaufm. Vtrein. Die Geſundung der wirtſchaftlichen Lage Deutſchlands hängt nicht zum wenigſten vom Ausbau unſeres Außenhandels ab, und hierzu find wieder gute Sprachkenntniſſe von größter ichtigkeſit. Sind einmal die zur Zeit ſchwe⸗ benden Handelsvertragsverhandlungen mit Frankreich und England zum Abſchluß gelangt, ſo erwächſt durch den einſetzenden Geſchäfts⸗ gang manchem Sprachkundigen eine praktiſche Betätigung in ſeinen ſich erworbenen Sprach⸗ keuntuſſſen. Ebenſo iſt in Anbetracht der hohen Anforderungen, die heutzutage an jeden einzelnen in jedem Berufe geſtellt werden, eine gute Allgemeinbildung unerläßlich, um im Leben perſönlich vorwärts zu kommen. Durch die Umwälzung der heutigen Zeit, als deren Folge dem Tüchtigen mehr als bisher freie Bahn geſchaffen werden ſoll, iſt der einzelne aber auch mehr als bisher darauf augewieſen, ſeine Bildung zu vervollkommnen. Um dieſes zu ermöglichen, ſind die überall zahlreich be⸗ ſtehenden Lehranſtalten von größter Bedeutung. Und ſo findet man an vielen Orten außer der Volksſchule zumindeſt noch eine Mittel⸗ ſchule. Da aber die Errichtung einer der⸗ artigen Schule für Viernheim in der jetzigen Zeit nicht in Betracht kommen kann, zumal da auch ganz in der Nähe wie in Mannheim und Weinheim ſolche Schulen ſchon beſtehen, ſo dürfte hier am Platze die Errichtung von Unterrichtskurſen für die wichtigſten Fächer einer höheren Schule umſo mehr begrüßt werden. Denn daß es in Viernheim viele lernbegierige und vorwärtsſtrebende Perſonen gibt, die aus techniſchen Gründen keine höheren Lehranſtalt beſuchen können oder konnten, iſt wohl bekannt. Dieſe würden ſicherlich eine ſich gebende paſſende Gelegenheit nicht ver⸗ ſäumen, ihr Wiſſen zu bereichern. Und ſo hat ſich der hieſige K. K. V. bereit erklärt, zunächſt einmal Untereichtskurſe für Engliſch und Franzöſiſch abzuhalten. Je zach Zuſpruch dieſer Kurſe wird ſich der veranſtaltende Verein für die Errichtung von weiteren Kurſen ver⸗ anlaßt ſehen.— Wie mancher hat ſchon zu ſeiner Vorwärtsbildung in Mannheim Abend⸗ kurſe mitgemacht und er wird wohl wiſſen, mit welchen zeitlichen und pekuniären Opfern dies erbracht wurde. Dagegen hätte man jetzt in Viernheim die beſte Gelegenheit dazu, welche beſonders auch die Aelteren über 20 Jahren nicht vorüber gehen laſſen ſollten. Auch Perſonen, welche ſich früher einmal durch den Beſuch einer Sprachſchule mit den zu be⸗ handelnden Fächern ſchon befaßt haben, mögen nicht aus unverzeihlichem Stolze zurückſtehen, ſofern ſie den Wunſch haben, ihre Kenntniſſe aufzufriſchen. Wie ſchnell gerade die mühſam er⸗ worbenen Sprachkenntniſſe dem Gedächtniſſe entfallen, wenn man nicht ſtändig in der Uebung bleibt, weiß wohl jeder aus eigener Erfahrung. Unſere höheren Schulen vermitteln den Schülern wohl ſo viele Kenntniſſe in den modernen Sprachen, daß ſie die Worte der engl. und franz. Literatur bequem leſen können, aber ſelbſt welcher Gymnaſial⸗Abiturient iſt denn wenige Jahre nach Abgang von der Schule noch imſtande, die Schätze der engl. und franz. Literatur in ſich ſo aufzunehmen, daß er ſich ihres vollen Verſtändniſſes und —— Genuſſes rühmen könnte. Wohl nur wenige · Und das iſt nicht zu verwundern! Das Leben, der Beruf, nimmt gewöhnlich gerade in der erſten Zeit nach unſerem Abgange von der Schule unſere ganze Kraft in Anſpruch, und was wir von Fremdſprachen erlernt hatten, vergeſſen wir allmählich, ſofern nicht Philologie unſer Spezialfach bleibt oder wenn wir unſere Sprachkenntniſſe nicht ſonſt praktiſch verwerten können. Eine Auffriſchung des Erlernten, wonach man ſich durch das ſtändige Leſen fremdſprachlicher Werke auf dem Laufenden halten ſollte, wäre hier am Platze Und ſo dürfte erwartet werden, daß die Unterrichts⸗ kurſe nicht nur von Anfängern ſondern auch von Repetenten Zuſpruch erhalten. Zur Teilnahme am Unterricht iſt jeder⸗ mann, alſo auch Nichtmitglieder des Vereins, berechtigt. Das Honorar wind bei der herr⸗ ſchenden Notlage der hieſigen Bevölkerung weitgehende Berüchſichtigung finden, ſo daß jedem die Möglichkeit geboten iſt, ſich zu be⸗ teiligen. Man möge vor den wirklich ſehr kleinen Ausgaben nicht zurückſchrecken, ſondern ſtets bedenken, daß Ausgaben für die Geiſtes⸗ bildung keine unnötigen Ausgaben ſind. Ge⸗ rade in der jetzigen Zeit, wo es vielen an Arbeit aber nicht an Zeit fehlt, ſollte die Ge⸗ legenheit umſo fleißiger Nutzbar gemacht werden. Derjenige, welcher etwas fprachwiſſen⸗ ſchaftliche Erfahrung beſitzt, wird beſtärigen können, daß die franz. Sprache eine mehr bildende Sprache iſt, während die engl. Sprache als Weltſprache mehr praktiſchen Wert hat; aus dieſem Grunde ſind gerade dieſe beiden Sprachen die eigentlich jeder Kanfmann, jeder Politiker, ja jeder gebildete Menſch beherrſchen ſollte, beſonders zu empfehlen. Möge die hieſige Bevölkerung, ſich an den Kurſen recht zahlreich beteiligen, zumal da dadurch dem eigenen, als auch Geſamt⸗ wohle förderlich gedient wird. Anmeldungen werden bei dem Schriftführer des K. K. V. Herrn Fritz Kempf, Friedrichſtraße bis Montag, den 22. ds. Mts. ee Gemeinderats ſitzung am 19. 2. 26. 8 Uhr eröffnet Herr Bürgermeiſter die Sitzung. Punkt 1. Verpachtung der Gemeindejagd, ſowie der Fiſcherei. Herr Bürgermeiſter geißelt die vielen Unwahrheiten in den einzelnen„Eingeſandt“. Er gibt dann die einzelnen Gebote für die Jagden bekannt. Bei der erſten Verſteigerung wurden auf den Bogen 1 von Herrn Dentiſt Rieger⸗Frankenthal 1330 Mk., auf den Bogen 2 von Herrn Heinrich Reinhard hier 1400 Mk., während auf Bogen 8 kein Gebot gemacht wurde. Bei der zweiten Verſteigerung blieben die Gebote für den 1. und 2. Bogen beſtehen, während auf Bogen 3 durch Herrn Landwirt Peter Rutz, Sandhofen ein Gebot von 800 M. gemacht wurde. Inzwiſchen hat ſich die Lage verbeſſert, indem General von Müller⸗Worms auf Bogen 1 1400 Mk. bot. Bogen 2 blieb mit 1400 Mk. Herrn Reinhard. Bogen 3 Die da frei sincdl. Noman von Henriette v. Meerheimb (Gräfin Margarete von Bünau). (Nachdruck verboten.) (10. Fortſetzung.) 5. Sie hatten ſich rechtzeitig getroffen. Der 1 0 der Herzen ſtimmte mit dem der Uhren überein. Das gelb getönte, römiſche Gartenhaus mit den ſchlanken, joniſchen Säulen und den weißen Reliefs in der Halle lag ſchläfrig mit geſchloſſenen Läden in deme breiten Herbſt— ſonnenſchein. Zwei weiße Rokoko-Garten— bänke luden hinter den Säulen zum Aus⸗ ruhen ein. Monika ſtand ganz ſtill, den Kopf etwas zurückgeworfen da. Das dunkle Kleid legte ihr der aufrauſchende Wind eng um ihre ſchlanken Glieder. Ihr Geſicht trug den Ausdruck eines erwartungsvollen, grenzenloſen Glückes. Henri Dubois kam raſch näher. Ein wei⸗ ter Mantel hing in maleriſchen Falten um ſeine mittelgroße, elegante Geſtalt. Das ſchmale, bräunliche Geſicht mit der lang gebo⸗ genen Naſe, dem ſenſitiven Mund unter dem dunklen Schnurrbart und den großen braunen Augen, war nicht ſchön, aber intereſſant. Eine Kreuzung verſchiedener Raſſen verlieh ihm dieſen etwas fremdländiſchen Typus. „Monika!“ Nun war es doch vorbei mit ihrem Vor— ſatz, ihn ganz ruhig zu ſich herankommen zu laſſen. Mit einem jauchzenden Ruf lief ſie ihm entgegen. D Er legte den Arm um ſie. Die dunklen Folten ſeines Mantels umhüllten einen Augenblick die beiden jugendlichen Geſtalten. Arm in Arm gingen ſie dann lagſam weiter, Bekannte zu treffen, brauchten ſie jetzt nicht fürchten. Um dieſe Zeit war der Park immer faſt ganz menſchenleer. „Komm von dem breiten Herdenweg fort. Unten im Tal, an der Ilm entlang, iſts ſchö⸗ ner,“ bat er.. „Sie ließen ſich auf einer Bank unter erfuhr durch 915 Rutz⸗Sandhofen eine Er⸗ höhung auf 1 als ſpruchreif erachtet, während über Bogen 1 noch einige 11 5 Verhandlungen durch Herrn Bürgermeiſter geführt werden müſſen. Für die Fiſcherei wurde bei der erſten Verſteigerung 14 Mk. bei der zweiten 55 Mk. erzielt. Pächter: 10 0 Krauſe(Jagdaufſeher). Punkt 2. Erlaß einer Luſtbarkeitsſteuer⸗ ordnung für die Gemeinde Viernheim. Der Entwurf des Gemeinderats, wonach 1. jeder Verein eine Feſtlichkeit ohne Ver⸗ gnügungsſteuer und 2. die Kirchweihtanzbe⸗ luſtigungen ohne Vergnügungsſteuer abgehalten werden ſollten, wurde vom Miniſterum ver⸗ worfen. Der Gemeinderat beſchließt mit allen gegen 1 Stimme die Beſteuerung der Fuß⸗ ballwettſpiele. Herr Bürgermeiſter ſieht das Fußballwettſpiel als eine Veranſtaltung, die auf Gewinn abzielt. Gemeinderat Neff be⸗ antragt Zurückſtellung dieſes Punktes, da ſelbſt die größeren Vereine in der Stadt noch keine Vergnügungsſteuer zahlen. Er führtſdas zurück, auf die Berufungen ſeitens des deutſchen Fußballverbandes bei den geſetzlichen Behörden. Trotzdem wird Erhebung einer Vergnügungs⸗ ſteuer beſchloſſen, obwohl Herr Bürgermeiſter ausdrücklich betont, daß ſelbſt das Miniſterium eine zweifelhafte Stellung dazu einnimmt. Punkt 3. Waſſerverſorgung der Gemeinde Viernheim. Dieſer wunde Punkt der Tagesordnung iſt ſeinerzeit an der Politik Schachtis geſcheitert. Damals beantragte die Gemeinde eine Dar⸗ lehen, um auf eigene Regie ein Waſſerwerk anzulegen. Dies iſt abgelehnt worden. Heute ſteht die Gemeinde demſelben Punkt gegenüber. Allerdings iſt man von dem Gedanken, ein eigenes Waſſerwerk anzulegen abgekommen. Man ſteht mit dem Mannheimer Gas⸗ und Waſſerwerk in Verbindung. Der hieſigen Einwohnerſchaft ſoll Gelegenheit gegeben werden ſich zu entſchließen, ob ſie gewillt iſt, Waſſer⸗ leitung zu nehmen. Je mehr Leute ſich dazu entſchließen, um ſo niederer kann der Waſſer⸗ preis angeſetzt werden. Verlangt wurde von der Stadt für den ebm. 35 Pfg. Dieſer er⸗ höhte Waſſerpreis hat ſeinen Grund darin, weil die Stadt die Legung des Netzes koſten⸗ los bis ins Haus übernimmt. Der Vertrag würde ſich auf 20 Jahre erſtrecken. Bis dahin wäre die Geſamtſchuld amortiſiert. Der ganze Gemeinderat ſtimmt vollzählig der Waſſer⸗ verſorgung zu. In die engere Kommiſſion wurden zur Weiterverhandlung mit dem ſtädt. Gas⸗ und Waſſerwerk gewählt die Herren: Seb. Mandel, Klee, Kühlwein und Lahres. Punkt 4. Bildung der Wirtſchaftskom⸗ miſſion hier, Beſchwerde gegen die von dieſer Kommſſion getroffenen Entſcheidungen. Die Wirtſchaftskomiſſion umfaßt eigent⸗ lich den ganzen Gemeinderat. Außerdem die Herren Jakob Adler 3. Hermann Weißmann, Friedrich Koch, Michael Haas, Heinrich Bläß 3. und Franz Gutperle. Auf Grund privater Intereſſen ſcheiden aus dem Gemeinderat aus die Herren: Bürgermeiſter, Reinhard, Roos, Klee, Stumpf, Schneider, Helbig, Fiſcher, Wedel und Lahres. Somit ſetzt ſich die Wirtſchaftskommiſſion zuſammen aus den Herrn Zöller,(Vorſ.) Kühlwein, Adler, Seb. Mandel, Jakob Mandel, Michael Mandel, Schloſſer, Seigel, Brechtel, Pfei 5 rich f Mk. 1155 2 und 3 wurden Brückmann, Neff. obener⸗ wähnten Herrn. 0 1 Wleſenloſe; Punkt 5. Bewirtſchaftung ber hier Beſchwerde der Großallmendlerten,(geheim). VBunkt 6. Volkstrauertag am 28. 2. 26. Der Gemeinderat beſchließt, daß derartig 0 655 von zuſtändiger Behörde auszugehen haben. Dem Geſuche der Hundefreunde, den Schul⸗ hof an ſchulfreien Nachmittagen zur Hunde⸗ dreſſur zu benützen, wird ſtattgegeben. Die Bezeichnug„Pandurengaſſe“ für Linden. ſtraße bleibt beſtehen. 5/10 Uhr Schluß der Gemelnderatsſitzung. Lokale Nachrichten. „Viernheim, 20. Febr. * Zentrumspartei Viernheim. Der Vorſignd der hleftgen Zentrumspartei hält es für ſelbſtverſtändlich, den Wählern und Wählerinnen, die bei der letzten Wahl ſo rührig und wetterfen ſich gezeigt haben, nicht Urlaub zu geben bis zur nächſten Wahl. Es ſind für dieſes Jahr mehrere größere Veranſtaltungen in Ausſicht genommen. Zunächſt aber iſt ſchon zur Erledigung perſoneller Fragen eine außerordentliche Generalverſammlung für morgen mittag 1/4 Uhr im„Freiſchütz“ an⸗ geſetzt worden. Gelegenheit ſein,„Verſchiedenes“ zu beſprechen und Fragen und Unklarheiten zu löſen. Wir bitten unſere eingeſchriebenen Mitgliedern um zahlreiches Erſcheinen.(ſ. Anzeigeteil). * Steuerliches. Herrn Reichsminiſters der Finanzen vom 4. Febr. 1926 iſt die Friſt zur Einreichung der Ueber⸗ weiſungsliſten, der Beſcheinigungen, Fehlanzeigen und Steuerkarten nebſt Einlagebogen bis zum 1. März 1926 einſchließlich verlängert worden. * Waldſportplatz. Wir verweiſen noch⸗ mals auf das morgige Treffen Weinheim— Viernheim hin, das bekanntlich das letzte Ver⸗ bandsſpiel in Viernheim iſt. Uhr. l * Saftladen. Heute, morgen und Mon⸗ tag gibts im Saftladen billige Rippchen. Näheres im Inſerat. Neues vom Film. In den Kaiſerhof⸗Llchtſpielen läuft zurzeit der größte und ſchönſte Harry Plel⸗Film, dleſez Filmwerk ſollte ſich jeder Vlernheimer anſehen. Am Mittwoch und Donnerstag kommt der Film „Dle neue Großmacht“ von der erſten inter⸗ nationalen Olympiade zu Frankfurt, zur Vor⸗ führung. Nach angeſtrengten Bemühungen iſt es mir gelungen, den Film nach Viernheim zu bekommen. Siehe Inſerat, Eingeſandt. Für Einſendungen unter diefer Rubrik übernimmt die Redaktlon außer der preßgeſetzlichen keine Verantwortung. Ein zweites Venedig? In ihrer Narrenſitzung am Faſtnachtsdiens⸗ 1 tag haben die ehrwürdigen Stadtväter unſerer Gemeinde beſchloſſen, Vternheim zu elner Cen⸗ trale des deutſchen Handels umzugeſtalten. Und. zwar ſoll dieſe Anlage dem Stadtplan von Venedig angeglichen werden In den letzten dein Vater nicht ſo hartnäckig voreingenom⸗ denſchaft.“ 1 ö lebten Gemchde ſogleich die Ausführungskraft Schrelnern getroffen, die erforderlichen Gondeln ſtehen, ſpelcht für viele. Gottesdienſt⸗Orduung Nach Bericht und Wahl wird Gemäß Verfügung des Anfang halb 3 K einer breitäſtigen Linde nieder, die ihre mit gelben Blättern ziemlich vollbedecketen Zweige bis tief zu Boden ſenkte. Von dem ſtahlblauen Himmel hoben ſich die Kronen rotleuchtender Buchen, dunkelgrü⸗ ner Tannen und mit Gold überrieſelter Bir- ken wundervoll ab. Der Herbſt malt mit ſatten, kräftigen Farben Er muß alle Schönheiten in kurzen Wochen zuſammendrängen. Die Ilm rauſchte. Sonſt ſchritt ſie immer träge und matt dahin. Jetzt war ihr Waſſer durch reichlichen Regen hoch angeſchwollen. Die Wieſen ſchimmerten wie lila Ame— 10% Ein Blumenmeer von blaſſen Herbſtzeit⸗ oſen. Henri Dubois warf ſeinen Mantel über die Lehne der Bank. „Ich muß die Arme frei haben.“ Mit ſtürmiſcher Leidenſchaft zog er das junge Mädchen an ſich und küßte ihren Mund. Sie gab ihm die Küſſe ebenſo heiß zu⸗ rück. Endlich ließ er ſie los. „Eine Stunde des Glücks. Wir wollen ſie genießen.“ Er ſtreifte ihr die Handſchuhe ab und be⸗ hielt ihre ſchlanken Finger in den ſeinen. „Wie ſchön, daß du dich endlich heute einmal losmachen konnteſt, Monika.“ „Mein Vater ſchlief.“ 5 Ihre feinen Brauen zogen ſich wie im Schmerz zuſammen. Alle Heiterkeit war plötz⸗ lich wie mit einem Tuch von ihrem reizenden lachenden Geſicht weggewiſcht. „Er wird dich alſo nicht vermiſſen?“ „Nein.“ f „Du ſollteſt dich überhaupt nicht zu ſeiner; Gefangenen machen, Monika. Das dir ſchon oft, du haſt auch Pflichten gegen mich, vor allem gegen dich ſelbſt.“ Sie ſchob gedankenvoll mit ihrer ſchma⸗ len Fußſpitze ein paar Steinchen im Wege zuſammen. „Was iſt Pflicht? Immer bin ich im Wi⸗ derſtreit damit. Was ich dir gebe, nehme ich ſagte ich! meinem Vater. Wie ſoll ich das jemals ver⸗ einigen?“ Es ließe ſich ſeh ſchön vereinigen, wenn men wäre. Er kennt mich kaum und mißbilligt mich, weil ich einer anderen Kunſtrichtung huldige.“ „Früher bezeichnete er dich als den talent⸗ vollſten Schüler der Malerakademie.“ Das iſt lange her. Jetzt bin ich ihm als Abtrünniger verhaßt. Ich muß das hinneh⸗ men. Aber daß uns dies trennen ſoll, iſt grauſam. Dem widerſetze ich mich.“ „Ich mich auch. Noch geſtern abend hatten wir eine 975seinanderſetzung.“ „Wirk J Das freut mich. Allerlei Heim⸗ lichtuerei ift mir verhaßt, und wenn ich fort⸗ gehe...“ „Du willſt fort, Henri?“ „Dieſen Winter noch nicht. Aber nächſten Frühling ſicher.“ „Wohin?“ „Nach München, Paris, Rom... Die Erde iſt groß... Und wir Künſtler gehören zu denen, die da frei ſind durch die ganze Welt!“ 5 „Könnte ich mit dir reiſen!““— „Du ſollſt mit, Monika.“ 5„Ich bin an meinen Vater jedenfalls, ſolange er krank iſt.“ „Wenn du darauf warten willſt, Monika, bis der wieder geſund wird.“ „Hältſt du ihn auch für unheilbar?“ Er ſtreichelte ihr blaſſes Geſicht. „Liebchen, ich bin kein Arzt. Für ſchwer⸗ krank hält man deinen Vater allgemein, für nervenkrank. Mach nicht ſo böle Augen, kleine Wildkatze, ich fürchte ſonſt, du zerkratzſt mir das Geſicht, weil du keine Palette zum Zu⸗ ſchlagen bei dir haſt.“ Sie ließ beſchämt den Kopf hängen. „Hat dir Käthe davon erzählt?“ „Ja, ich habe Tränen gelacht. Du füße, kleine Furie. Die Schneider muß ja reizend ausgeſehen haben, wie ein Regenbogen, kupferrot, braune Sproſſenſproſſen und blau⸗ grüne Oeſſpritzer.“ „Liebſt du mich jetzt weniger, Henri, weil ich ſo heftig ſein kann?“ „Tauſendmal mehr noch. Solch ſanftes Weibchen wäre mir nach acht Tagen langwei⸗ lig. Temperament muß ſein. Talent iſt Lei⸗ gebunden, „Mein Talent iſt nicht groß.“ „Aber deine Leidenſchaft, du ſüßes, ent⸗ zückendes, ſchönes Geſchöpf. Dich anzuſehen iſt ein Genuß für ein Malerauge. Jede Linie deines Körpers iſt Muſik, Duft, Harmonie. Steh einmal auf. ſo Weißt du, ich möchte dich malen; zur Ausſtelingt brächt ichs noch fertig. Ich weiß nur noch nicht wie.“ VVV Er kniff die Augen etwas zuſammen und dachte nach:„Wenn du ein loſes, lila Kleid trügeſt und ſtündeſt mit einem großen Strauß Herbſtzeitloſen unter g einer weitſchattenden voſtbraunen Blutbuche— um dich herum auch rieſelnde Herbſtblätter Das ganze hieße Herbſtzeitloſe“, ein bißchen geſucht und ſentimental, aber nicht übel Ich muß zur Ausſtellung ein Bild ſchaf⸗ fen, das Aufſehen erregt. Seltſame Ideen dämmern vor mir auf. Aber ſie gleiten farb⸗ und formlos durch meine Seele. Wenn ich da⸗ nach greifen will, verſchwimmt alles im Nebel, bald näher, bald ferner.“ „Du ſpraſt mir doch ſchon von einem Ent⸗ wurf?“ „Den habe ich wieder vernichtet. Die Idee war verfehlt. Das große Muß des Künſtlers ſteckte nicht drin; nur das Wollen eine gequäl⸗ ten Menſchen, der in der Arbeit Vergeſſenheit ſucht und darum nach einem Vorwurf greift, der eigentlich ganz außerhalb ſeines Seelen⸗ lenbs ſteht. Das gibt vielleicht ein leidliches Bild, aber nie ein wahres Kunſtwerk.“ 80 Monika ſtand auf: i a „Bleib hier ſitzen, Henri, ich pflücke die Blumen und ſtelle mich unter jene große Blutpuche. Die Szenerie iſt fertig. Das lila Gewand mußt du dir zudenken. Jedenfalls ſiehſt du ungefähr, wie deine Idee ſich aus⸗ nimmt. Ach, ihr unruhigen Geiſter, zwiſchen zwei ruhmfüchtigen Malern zu leben, iſt kein Vergnügen. Der eine zermartet ſich, weil er noch nicht berühmt iſt, und der andere, weil er es nicht mehr iſt. Wenn ich nur das Wort „Kunſtausſtellung“ höre, wird mir ſchon ganz ſchlimm.“ 45 (Fortſetzung folgt.) 0 400 10 e 8 en konnte denn auch ein Jeder unſeter ge⸗ die unſeren edlen Gemeinderat in ſolchen, aber auch nur ſolchen Dingen beſeelt, am eigenen Körper ſpüren. W's ich von ſicherer Quelle er⸗ fahre, ſind ſchon Maßnahmen bei den hieſigen cherzuſtellen, damit man in den nach und nach überſchwemmten Kanälen des herrlichen Viern⸗ heims bei nächtlichem Mondſchein und ſchwäch)⸗ lichem Laternenſchimmer, die Abendluft genieſend, auf und ab gondeln kann: Viel Vergnügen, be⸗ ſonders dem in ſolchen Dingen ſo befliſſenen Gemeinderat! Krag, der Dritte, dem täglich zum Trocknen zwei Paar Stiefel hinter dem Ofen der katholiſchen Gemeinde. 1. Sonntag in der Faſtenzeit. ½7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge. 2 Uhr Sakr. Bruderſchaftsandacht, darauf Verſammlung des chriſtl. Mütter vereins, 4 Uhr Verſammlung der Unterabtellung der Jünglingsſodalität im Löwen. 4 Uhr Verſammlung der 3. Abtellung der Jungfrauenkongregatlon. 8 Uhr Faſtenpredigt. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ½7 Uhr 1, ½8 Uhr 2. S.⸗Amt für die ledig T Eliſabeth Heckmann. Dienstag: 7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.⸗Amt für Johann Georg Hoock 2. Mittwoch: ½7 Uhr beſt, E.⸗ A. für Jakob Brechtel, Ehefrau Apollonia geb. Thomas, Söhne Philipp, Hans und Angehörige. 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Franz Träger, Ehefrau Auna Maria geb. Haas u. Kinder, „Valentin Pfenning, Ehefrau Magd. geb. Kempf und Tochter Ctlellia geehl, Ringhof. Donnerstag: 7 Uhr 3. S.⸗A. für die ledig e Eliſabeth Heckmann. 8 Uhr 3. S.A. für Joh. Gg. Hoock 2. Freitag: ½7 Uhr S.⸗A. für Ratharina Mar⸗ tin geb. Kühlwein, beſt, von den Mlitglie⸗ dern des 3. Ordens. ¼8 Uhr beſt. Amt für Valentin Lammer 4., Ehefrau Anna Maria geb. Werle, Söhne Valentin u. Ludwig und die beiderſ. Großeltern. Samstag: 7 Uhr beſt. Amt für Johann Adam Ramp, Ehefrau Thereſe geb. Hönig, Kinder, Schwiegerſohn Kaspar Müller und Angehörige 1/8 Uhr beſt. Amt für Adam Bläß, Ehe⸗ frau Eva geb. Grammig, beiderſ. Eltern und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag dei den barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Dlenstag Abend um 8 Uhr iſt Verſammlung des Jungmännerbundes im Frei- ſchüt. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſch hl. Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer Rockenſtein, Sutter und Kallenbach. Beicht für dir Kinder am Samstag Nachmittag um 2 Uhr. Am nächſten Sonntag beginnt die öſterliche Zeit. Jeder karholiſche Chriſt iſt unter Sünde verpflichtet, die hl. Sakramente der Buße und des Altares in dieſer Zelt würdig zu empfangen. Die öſterliche Zelt endigt am Feſte Chriſtt Him⸗ melfahrt. Am nächſten Sonntag empfangen ihre Oſterkommunlon alle chrliſtenlehrpflichtigen Jung⸗ frauen. Kirchliche Anzeigen der Eyang. Gemeinde. Sonntag, den 21. Februar 1926. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdſenſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein u. Mädchenbund. Mittwoch, den 24 Febr. 1926. Abends 8 Uhr: 2. Paſſionsandacht. Donnerstag, den 25. Februar 1926. Abends 8 Uhr: Uebungsſtunde des Frauenchors. Rluge Eltern 7 ihre schulent- laszenen Söhne u. Töch- ter in die am 12. April beginnenden Oster-Kurse der Prixal-Haudelsschule Dr. Knoke Friedrichsplatz 8, b. Rosengartf. Befreiung vom theor. Unter- richt der öffent. Fortbildungs- schule Elektrische Licht- u. Mraft-Anlagen, Sowie Haus installationen in fachmännischer Ausführung werden von mir auch auf bequeme Teilzahlung ausgeführt. Reichhaltiges Lager sämtlicher Elektroartikel, wie Beleuchtungskörper, Motore, Koch- u. Heizapparate stets vorrätig. Spezialität: klektrische Heizkissen für Kranke, insbesondere Rheumatismusleldende. Michael Hanf, Elektrotechn. 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Neuwahl des Vorſtandes; Tagesordnung: 3. Verſchiedenes. Her Vorſtand der Zentrumspartei./ der Zentrumspartei Dargel Stiedl. Samenkatalog kostenlos! ... ˙: p ̃⅛—ln2 Einjährige u. 2jährige schöne starke Echte„Ruhm von Braunschweig“. lungen bitten wir sofort aufzugeben, da auch in diesem Jahre die Nachfrage wieder sehr grob ist. 5 Samenhaus Kiefern Stöck Kiefern Wellen fan zen Bestel- Gemeindekaſſe. Nächſten Dienstag, den 23. ds. Mts. wird an Rezeßholz für 1926 Auflage von Michael Pfenning 3., geb. am 3. 11. Mark 1854 bis Gg. Mandel 9., geb. am 2. 8. 1858 30.— Kiefern Scheit von Valentin Benz 1., geb. am 5. 5. 1877 bis zum letzten Bezugs⸗ berechtigten und vom älteſten Bürger bis Frz. Wilh. Kempf 1., geb. am 12. 3. 1848 Kiefern Knüppel von Meier Kauf⸗ mann 1., geb. am 7. 10. 1858 bis Valtin Brechtel 1., geb. am 7. 5. 1864. von Nikol. Lammer 2., geb. am 6. 5. 1855 bis Rentmeiſter Jöſt, geb. am 22. 7. 1856 von Wilh. Mandel 2., geb. am 2. 8. 1886 bis Friedrich Lantz 1., geb. am 29. 7. 1891 5 Eichen Knüppel von Franz Joſef Neuhäuſer 1., geb. am 2. 3. 1875 bis Karl Ludwig Wedel 1, geb. am 20. 6. 1877 von Ad. Hoock 8, geb. am 3. 8. 1899 bis Vonstantin& Löffler Mannheim, Breitestrasse F l, 3. Eichen Wellen Jakob Neudörfer 1., geb. am 20. 7. 1900 Eichen Stöck von Joh. Helbig 13., geb. am 1. 1. 1877 bis Franz Kempf 1., geb. am 20. 4. 1877 Ergänzungsholz von Ferdinand Pfenning 1., geb. am 14. Versand nach Auswärts. 7 CCC Dankſagung. Für die vielen Beweiſe freundlicher Anteilnahme an⸗ 70 läßlich unſerer Silberhochzeit ſagen wir allen denen, welche 10 Geſchenken und Gratulationen G uns mit M herzlichen Dank. 1 Jakob Butſch u. Frau. SSS SSS SSS SSS SSS SSS ee erfreut haben, fang halb 2 Uhr. heim. Freitag Abend halb 9 0 0 0 0 05 b. ͤ——— An. und Verkauf Hotel, Wirtschaften Privathäuser Hofgüter alle Grössen, in ſeder Lage, besorgt streng reell F. Lütke, lmobilien Mannheim- Sandhofen Karlstrasse 51. Telefon 82. Waldſportplatz. Sonntag, den 21. Febr., nachmittags halb 3 Uhr LatztesVerbandsspie . b. Weinneim 99(liga)— 9.-V0g. g. Um. GAAgah)]d — Entſcheidungsvolles Treffen— 2. und 3. Mannſchaft in Weinheim. Mannſchaft 11,43 Uhr, der 2. Mannſchaft 143 Uhr O. + 1 Jugend Verbandsſpiel in Viernheim. 2. Jugend Verbandsſpiel in Bens⸗ Abfahrt 11.43. O. E. G 0g ee held„ai in ae SSS ESS SSS eG Wichtige Mitglieder⸗Verſammlung. 5— 3. 1862 bis David Weißmann 1., geb. am 26. 11. 1863 und vom älteſten Bürger bis Jakob Müller 1., geb. am 7. 11. 1838 Viernheim, den 19. Februar 1926. 8.— Winkenbach. 75 Danſtſagung. in Viemheim Für die anläßlich unſerer Vermählun 5 in ſ reichem Maße zuteil gewordenen Aufmerkſamkeiten u. beſonders ür die ſchönen Geſchenke ſagen wir herzlichſten Dank. Adam Helfrich u. Frau Käthe geb. Heckmann. Abfahrt der 3. An⸗ I Die neue Mode für Frühjahr und Sommer 1926 ſtudieren Sie am beſten im Favorit-Album. Das Heft, 50 Seiten ſtark, mit Schnittmuſterbogen iſt in unſerer Buchhandlung für Mk. 1.50 erhältlich. Für Schneiderinnen unentbehrlich! Nur ſolange Vorrat! Viernheimer Anzeiger. Turnerbund lernneim. Morgen Sonntag vorm. halb 10 Uhr Training der Turner in Leichtathletik, Hand⸗ u. Fußballſpiel. Nachmittags 3 Uhr Tteftpunkt der Solder an Lofscherweg. Schwarten zum Einzäunen, in jeder bellebigen Länge empfiehlt Auguſt Hanf. Aelteres fleißiges Mädchen ſucht für tagsüber Haus⸗ arbeit oder Sauen eines e aushalts. Wer, ſagt die Exped. ds. Blattes. Küchen⸗Gtreifen Buchhandlung heater⸗Verein„Licia“ Heddesheim (E. B.) gegr. 1922. 9 Am Sonntag, den 21. Febr. 1926, abends 18 Uhr im Saale des Gaſthauſes zum„Goldenen Karpfen“ Theater⸗ Aufführung der Operette Winzer⸗Lieſel in 3 Aufzügen Eintrittspreiſe: Num. Platz 1 Mk. pro Perſon. Kartenvorverkauf im Karpfen. Gaaferbffming halb 7 Uhr. Anfang halb 8 Uhr. Die verehrliche Einwohnerſchaft Biernheims wird zu dieſer Theater⸗ Aufführung freundlichſt eingeladen. Die Spielleitung. Die Turn⸗, Spiel u. Sportwarte. Biernheimer Anzeiger. 3 FEC 2———— 55 N.— 4—— —