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Der Bericht Peul Bon⸗ co urs, in dem die Ratifikation der Locarno— verträge befürwortet wird, kommt zu folgen⸗ dem Schluß: Von welcher Seite man auch die glücklichen Ereigniſſe betrachtet, zu denen uns die Unterhändler von Locarno geführt haben, es liegt im Sinne des Protokolls, daß die Abkommen weiter ansgeſtaltet und entwickelt werden müſſen durch den ſtändigen Ausbau des Völkerbundes und ſeine Vollmachten, durch eine Einfügung der notwendigen Prä⸗— ziſionen in den Pakt. Die Abkommen von Lo⸗ carno ſind kein Ende, ſie ſind ein Anfang oder beſſer geſagt, eine Etappe. Zunächſt werden ſie die Herabſetzung der Rüſtungen ermög— lichen, nach der die Völker nach zwei Kriegen ſehnlichſtes Verlangen haben. Schon dat der Völkerbund die Konſequenz der Ereigniſſe gezogen und entſprechend den Beſtimmungen des Artikel 8 des Paktes die Arbeiten zu einer vorbereitenden internationalen Abrüſtungs⸗ konferenz eröffnet. Frankreich hat ſich daran beteiligt und wird ſich auch weiterhin mit allen Kräften daran beteiligen. Niemand wird ſich mehr freuen als Frankreich, die Laſten verringert zu ſehen, die ſeine Finanzen ſo ſchwer bedrücken. Frankreich hat jedoch mit Nachdruck betont, daß die Abrüſtung nur pro— portional mit den gegebenen Sicherheiten vor ſich gehen kann. Briand über Locarno. . Paris, 23. Febr. Die Kammerkommiſſion für Auswärtige Angelegenheiten beriet heute über den Bericht Paul Boncours über die Lo⸗ carno-Verträge. Die Kommiſſion beſchloß mit allen gegen 4 Stimmen, die Kammer aufzu⸗ fordern, noch in dieſer Woche die Ratifi⸗ kation zu vollziehen. Miniſterpräſident Briand hielt dabei vor der Kommiſſion einen bedeutſamen Vortrag über die Konfe⸗ renz von Locarn s. Er betonte, daß außer den amtlichen Texten in Locarno nichts anderes diskutiert worden ſei und daß die Locarno— Verträge i': keiner Weiſe die Rechte Frank⸗ reichs aus dem Verſailler Vertrag ſchmälerten. Die Polemiken über die Erweiterung des Völkerbundsrates ſeien unbedachtſam und übereilt. Die Unterhändler in Lo arno hätten ſich keineswegs mit dieſer Frage zu befaſſeu. Sie kamen allerdings mehrfach zur Sprache. Die daran intereſſierten Nationen hätten le⸗ diglich die durch den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund gebotene Gelegenheit ergrif— fen, um eine Erweiterung des Rates zu be⸗ antragen. Die Locarno⸗Unterhändler ſelbſt aber könnten ſich damit nicht befaſſen, denn die Regelung der Frage häugt allein vom Völkerbund ab. Wenn man die dafür zuſtän⸗ digen Nationen das Programm frei und offen objektiv diskutieren laſſe, kämen ſie ſicher zu einer Löſung, wie ſie ja auch andere, nicht minder ſchwierige Problene gelöſt haben. Man könne die Löſung nicht erleichtern, wenn man ſie durch klüglich abgeſtimmte und übri⸗ gens unangebrachte Polemiken vergiftet. In dieſer Frage iſt der Völkerbund der beſte und geeignetſte Richter. Ich habe volles Vertrauen zu ihm, daß er ſeine Statuten entſprechend den ihm anvertrauten Intereſſen auslegt und daß er ſich auch diesmal in voller Unabhän⸗ gigkeit ausſpricht, ohne irgendwelche Ver⸗ ſuche zu beachten, die auf ihn einen Druck aus⸗ üben wollen. Um die Herabſetzung der Zahlungsabgabe. Paris, 24. Febr. Geſtern nachmittag iſt im Senat der Bericht des Senators Cheron verteilt, der namens des Senatsausſchuſſes über die Finanzvorlage erſtattet wurde. Che⸗ zon kommt zu den Schlußfolgerungen, die das Vertrauen zu der Finanzkraft und dem guten Willen aller Bürger ſtärken ſollen. Es wird für wahrſcheinlich gehalten, daß eine Grund⸗ lage für die Einigung zwiſchen Kammer und Senat durch die Herabſetzung der Zahlungs⸗ abgabe gefunden werden wird. Das von der Kammer abgelehnte Prinzip dieſer Steuer würde in dieſem Falle beſtehen bleiben, aber die Zahlungsſteuer würde gegen den Vor⸗ ſchlag des Senats um mehr als die Hälſte verringert werden. Wenn Doumer ſich von Briand dazu überreden läßt, die Verringe⸗ 995 anzunehmen, ſo wäre die Annahme der Vorlage im Palais Bourbon möglich, ob⸗ wohl ſich bisher die Sozialiſten für jede An⸗ kegung unzulänglich zeigten. Die Haltung der Radikalen wird Donnerstag endgültig feſt⸗ gelegt werden. England ratifiziert. London, 24. Febr. Der König unter⸗ zeichnete die Ratifizierungs 5 carno⸗Vertrages. ſizierungsurkunde des Lo Um die Rükgabe des deutſchen Eigentums. Berlin, 24. Febr. Einer Funkmeldung der „Voſſ. Ztg.“ zufolge iſt am Samstag Kennath C. Simpſon, der Aſſiſtent des Newyorker Staatsanwalts Buckner, insgeheim nach Europa abgereiſt, um, wenn möglich, die Hauptbeteiligten an der Uebertragung der „American Metall Company“, nämlich Rich. Merton, Präſident der Metallgeſellſchaft, Alſfr. Merton, Präſident der Metall-Bank, beide in Frankfurt a. M., ferner Leovold Dubois, Präſident der Banque Suiſſe, Fritz Zahl und Geigy, Präſident der Valeur-Metaux⸗Geſell⸗ ſchaft, beide in Baſel, zu veranlaſſen, nach Amerika zu kommen, um in der immer weitere Kreiſe ziehenden Unterſuchung der Amts⸗ gebarung Thomas Millers in der Verwal— tung des feindlichen Vermögens Ausſagen zu machen. Anſcheinend beabſichtigt Simpſon, den vier Genannten, die bekanntlich zuſammen mit Miller unter Anklage ſtehen und deshalb nicht nach den Vereinigten Staaten kommen können, Freizügigkeit zuzuſichern, falls ſie hinüberkämen oder doch zum minde den eid— liche Erklärungen geben würden. Die gegenwärtig ſchwebende Unterſuchung hat am 3. Januar begonnen. Die Unterſu— chung iſt bekanntlich eines der ſchwerwiegend— ſten Momente gegen die baldige Freigabe des beſchlagnahmten deutſchen Eigentums in Amerika, denn erſt nach Abſchluß dieſer Un⸗ terſuchung kann eine Freigabe erfolgen. Mil⸗ ler wird beſchuldiat. daß er die bei Kriegs⸗ ausbruch in Amerika beſchlaonahmten 50 der Aktien der American Metall Comvany 1918 zurückgezahlt habe, obwohl dieſe Stücke urſprünglich der Metall-Geſellſchaft in Frank furt a. M. gehörten und angeblich nur pro— forma, nicht aber effektiv an die Societe Suiſſe pour Valeur de Metaux übertragen worden ſeien, um auf dieſe Weiſe die Frei gabe zu erlangen. Die Frage der Ratsſitzvermehrung. Eine engliſche Entſchließung. London, 23. Febr. Geſtern fand eine Sit⸗ zung des Parlamensausſchuſſes der engliſchen Liga für den Völkerbund, die über 400 Mit⸗ glieder des Unterhauſes umfaßt, ſtatt, die ſich mit der Frage der Erweiterung der Völker⸗ bundsratsſitze befaßte. Folgende Entſchlie⸗ ßung wurde einſtimmig angenommen:„Der Ausſchuß betrachtet mit großer Beſorgnis die Abſicht, die Sondertagung des Völkerbundes, die allein zum Zweck der Wahl Deutſchlauds in den Völkerbund und entſprechend den Lo— carno-Abmachungen zur Gewährung eines ſtändigen Ratsſitzes an Deutſchland feſtgeſetzt worden iſt, zur Gelegenheit weiterer grund legender Aenderungen der Verfaſſung des Rates zu machen. Der Ausſchuß iſt der Auf⸗ faſſung, daß gegen eine Erweiterung des Völ⸗ kerbundsrates ernſte Bedenken beſtehen, und fordert von der Regierung, ſolchen Aen⸗ derungen in dieſem Augenblick ſtärkſten Wi⸗ derſtand entgegenzuſetzen.“ In der Aus⸗ ſprache kam der einmütige Widerſtand gegen die Wünſche der verſchiedenen Mächte auf Er⸗ weiterung des Rats zum Ausdruck. Der ſrü⸗ here Vertreter Großbritanniens im Völker⸗ bund, Fiſher, erklärte, die ſtändigen Sitze müßten den Großmächten vorbehalten blei— ben, da dieſe die Hauptlaſt in finanzieller Hinſicht und die Verantwortung im Falle einer Kriſe tragen müßten. Eine Zulaſſung Polens und Spaniens würde ganze Serien neuer Geſuche herbeiführen und die zuneh⸗ mende günſtige Stimmung in Amerika gegen⸗ über dem Völkerbund zum Umſchwung brin⸗ gen. Der Arbeiterparteiler Shaw meinte, die Entſchließung werde Chamberlain ermög⸗ lichen, in Genf zu erklärten, daß es im briti⸗ ſchen Parlament in dieſer Frage nur eine Meinung gebe. Die Meinung Braſiliens. Paris, 23. Febr. Nach Meldungen aus Rio de Janeiro erklärte der braſilianiſche Außenminiſter, daß Braſilien einen ſtändigen Sitz im Völkerbundsrat fordere. Die Frage der Vermehrung der Sitze werde beſtimmt in der Sitzung vom 8. März zur Sprache gebracht werden. Das Verlangen Deutſchlands, allein in den Völkerbundsrat hineinzukommen, bezeichnete der Miniſter als abſurd. Braſilien wolle leine Schwierigkeiten machen, es habe aber den Wunſch, zur Stär⸗ kung des Einfluſſes des Völkerbundes beizu⸗ tragen. S T Donnerstag, den 25. Februar 1926 f Die norwegiſchen Delegierten. Bertin, 23. Febr. Die norwegiſche Regie— rung hat für die Tagung des Völkerbundes am 8. März eine Delegation zuſammengeſtellt, die den beſonders feierlichen Charakter dieſer Sitzung unterſtreicht. Sie beſteht aus Staats⸗ miniſter Mo winckel, ferner Prof. Fridt⸗ jof Nanſen und dem Generalſekretär der Interparlam. Union, Lange, der erſt vor wenigen Tagen in der Berliner Deutſchen Geſellſchaft mit einem Vortrag über den Völkerbund zu Worte kam. Es iſt vorauszu⸗ ſehen, daß nach dieſem Beſchluß Delegationen zur Genfer Märztagung begni gen wollten, repräſentativere Vertretunge! zuſammenſtellen werden. Weiter Einzelheiten über Genf. Genf, 24. Febr. In Völkerbundskreiſen wird angenommen, daß die bevorſtehende Ratstagung u. die Tagung der Völkerbunds⸗ verſammlung am 12. März beendet ſein wird. In der Saarfrage ſteht die Abdan⸗ kung des franzöſiſchen Präſidenten der Saar⸗ regierung, Rault, allem Anſchein nach feſt, und ſeine Erſetzung durch das kanadiſche Mit⸗ glied der Regierungskommiſſion Steffens ſcheint wahrſcheinlich. Als ſicher wird ange⸗ nommen, daß jede Erweiterung des Rates über den deutſchen Sitz hinaus bis zum 1. September verſchoben wird, weil mit einer Vermehrung der Ratsſitze eine Reform der Verfaſſung des Rates unerläßlich wäre. Dieſe könnte in der Märztagung ohne alle Vorbereitungen gar nicht vorgenommen wer— den, ſelbſt wenn man dies für wünſchenswert hielte. Die Fürſtenabfindung. Berlin, 23. Febr. Der Rechts ausſchuß des Reichstages ſetzte heute die Beratungen über die Auseinanderſetzungen mit den Fürſten⸗ häuſern fort. Behandelt wurde§ 2 des Kom⸗ promißantrages der Regierungsparteien, der die Zuſtändigkeit des Reichsſondergerichts feſtſtellt. Nach dem Kompromiß ſoll das Reichsſondergericht zuſtändig ſein: 1. Für alle Auseinanderſetzungen, die bei Inkrafttreten des Geſetzes nicht bereits durch ein nach der Staatsumwälzung 1918 erlaſſe⸗ nes Geſetz, ergangenes rechtskräftiges Urteil, gefällten Schiedsſpruch, Vertrag oder Ver⸗ gleich endgültig erledigt ſind; 2. für Streitigkeiten über die Gültigkeit oder Auslegung eines die Auseinanderſetzung betreffenden Geſetzes, Urteils, Schiedsſpruchs, Vertrags oder Vergleichs; 3. für Nichtigkeits⸗ und Reſtitutionsklagen gegen ein die Auseinanderſetzung betreffen⸗ des rechtskräftiges Urteil(8 578 ff. der Zivil⸗ prozeßordnung) ſowie der Klagen auf Auf⸗ hebung eines die Auseinanderſetzung betref⸗ fenden Schiedsſpruchs(§ 1041 der Zivilpro— zeßordnung). 4. für alle Streitigkeiten tungsanſprüchen; 5. für alle Streitigkeiten, die ſich daraus ergeben, daß eine Partei die Nichtigkeit über die Nichtigkeit eines über die Auseinander- ſetzung beſchloſſenen Vertrages oder Verglei— ches geltend macht: 6. für alle Streitigkeiten, die ſich daraus ergeben, daß eine Partei mit Rückſicht auf eine weſeutliche Veränderung der Verhältniſſe die anderweite Feſtſetzung der bei einer Aus⸗ einanderſetzung beſtimmt wiederkehrenden Leiſtungen verlangt. 7. Für Streitigkeiten gemäߧ 6 und 7 dieſes Geſetzes. Abg. Dr. Roſenfeld(Soz.) bean⸗ tragt, daß das Sondergericht für alle Ausein⸗ anderſetzungen zuſtändig ſein ſoll, auch wenn ſie bereits durch Geſetz Urteil, Schiedsſpr'lch, Vertrag oder Vergleich erledigt ſeien. Da die⸗ ſer Antrag die Frage der Rückwirkung be⸗ rührt, die im Kompromißantrag im§ 7 be⸗ handelt wird, wurde die Abſtimmung über Nr. 1 und 7 des 8 2, ſowie über den Antrag der Sozialdemokraten bis zur Beratung des § 7 zurückgeſtellt. Die übrigen Nummern des § 2 wurden angenommen. § 3 wurde in folgender Faſſung ange⸗ nommen: Anträge auf Einleitung eines Ver⸗ fahrens nach 8 2 Nr. 3 und 4 ſind nur bis zum Ablauf von 6 Monaten ſeit dem Inkraft⸗ treten dieſes Geſetzes zuläſſig. Anträge auf Einleitung eines Verfahrens nach 8 2 Nr. 5 ſind nur bis zum Ablauf von 6 Monaten ſeit dem Abſchluß des Vertrages oder Vergleiches und, ſofern ſie einen vor dem Inkrafttreten dieſes Geſetzes geſchloſſenen Vertrag oder Vergleich betreffend, bis zum Ablauf von 6 aus Aufwer— Monaten ſeit dem Inkrafttreten dieſes Geſet⸗ zes zuläſſia. Hinſichtlich der Nichtigleits⸗ und n torwegens auch die übrigen ſkandinaviſchen Staaten, die ſich bisher mit Entſendung rein diplomatiſcher Reſtitutionsklagen bewendet es bei der Vor⸗ ſchrift des§S 586 der Zivilprozeßordnung. Für Klagen auf Aufhebung eines Schiedsſpruches (§ 1041 der 30.) gilt dieſe Vorſchrift mit der Maßgabe entſprechend, daß an die Stelle der Rechtskraft des Urteils die Zuſtellung des Schiedsſpruches, und wenn der Schiedsſpruch vor dem Inkrafttreten dieſes Geſetzes zuge⸗ 1 0 war, der Zeitpunkt des Inkrafttretens ritt.“ Darauf vertagte heute Mittwoch. ſich der Ausſchuß auf Merkwürdige Geiſtesverwandtſchaft. Von Prof. Grebe, M. d. L. Die Aufnahme Deutſchlands in den Völ⸗ kerbund ſteht bevor. Man mag über dieſe Ein⸗ richtung denken wie man will. Tatſächlich iſt ſie das Mittel, um die internationalen Bezie⸗ hungen allmählich aus dem Vorſtellungsgeiſt der Kriegszeit wieder in einen normalen Zu⸗ ſtand überzuleiten. Nach den napoleoniſchen Kriegen ſchuf man die heilige Allianz, heute haben wir den Völkerbund. Uebergänge ſind unentbehrlich. Der Eintritt in den Völkerbund gibt Deutſchland die Mitwirkung an ſeinem und der Welt Schickſal zurück. Es ſteht nicht mehr abſeits für ſich oder den anderen Völ⸗ kern gegenüber, ſondern tritt in der allgemei⸗ nen Politik gleichberechtigt neben ſie, erwar⸗ tet nicht mehr Beſchlüſſe, ſondern wirkt an ihnen mit. Die Auseinanderſetzung wegen un⸗ ſerer Kriegsverpflichtungen freilich wird wei⸗ teigehen. Eine Zurückführung der Rechnung auf das Maß unſerer Leiſtungsfähigkeit wird nur ſchrittweiſe erreichbar ſein. Dieſes ſort⸗ währende Ringen um Bewegungsfreiheit und Lebensmöglichleit wird aber in ruhigeren u. ſachlicheren Formen vor ſich gehen, wenn im übrigen die politiſche Gleichberechtigung wie⸗ derhergeſtellt und wirtſchaftliche Fragen wirt⸗ ſchaftlich behandelt werden. Der Völkerbund gibt den deutſchen Staats⸗ männern einen neuen Boden taktiſcher Betä⸗ tigung. Wie ſie dieſe Möglichkeit ausnutzen, liegt einzig an ihnen. Man kann es deshalb keinem Staatsbürger verdenken, wenn er war⸗ nend oder ratend ſeine Stimme erhebt. Wir machen aber wieder die Erfahrung, daß ge⸗ wiſſe Kreiſe den notwendigen Schritt an ſich verurteilen und aus dieſem Grunde beftige oder höhniſche Angriffe gegen die Reichs⸗ regierung richten. Dabei offenbart ſich wieder eine merkwürdige Geſinnungsgemeinſchaſt zwiſchen rechts und links, die zu denken ge⸗ ben muß. Es lieat dieſer Erſcheinung eine außenvolitiſche Erſcheinung eine außenvoli⸗ tiſche Einſtellung zu Grunde, die noch ſchlim⸗ me Schäden im Gefolge haben muß, wenn das deutſche Volk ſich nicht entſchieden von ihr abwendet. Die Geiſtesverwandſchaft der Extre⸗ men rechts und links zeigt ſich zunächſt in dem Glauben an die Gewalt. Die Kommuni⸗ ſten lehnen auch die Verſtändigung unter den Völkern ab. Nach ihrem Wunſche ſoll alles drunter und drüber gehen, damit ſie ihr kom⸗ muniſtiſches Reich aufbauen können. ihrem Standpunkte iſt dieſe Haltung verſtänd⸗ lich. Sie wollen gar keinen Erfolg, ſondern denken vorerſt nur an Zerſtörung. Deshalb begeanet ihre Taktik aber in den breiten Maſſen großem Mißtrauen und wird im In⸗ und Auslande richtig eingeſchätzt. Ueber ihre eigenen Reihen hinaus findet ſie keinen An⸗ klang. Gefährlicher iſt die Gewaltpolitik der Rechten. Sie knüpft an die Anſchauungen der Vorkriegszeit an und ſucht die Meinung zu erwecken, als ob nur die Abwendung von N jener ee Denkweiſe ſchuld ſei an uin⸗ ſerem tiefen Fall. Agitatoriſch vertreten nicht nur die Völkiſchen, ſondern auch die Deutſch⸗ nationalen dieſen Standpunkt. If„Tag“, Nr. 39 vom 14. Februar, zieht ein Dr. G. Schultze⸗ Pfaebner aus Clemenceaus Buch über De⸗ moſthenes Nutzauwendungen für unſere Zeit. Nun liegen gewiß Vergleiche zwiſchen dem griechiſch⸗-mazedoniſchen Heldenkampf und un⸗ ſerem Schickſal nahe. Man könnte z. B. darauf hinweiſen, daß Philipp von Mazedonien den griechiſchen Demokratien überlegen war, weil er die Kraft ſeines Volkes im rechten Augen⸗ blick geſchloſſen einſetzen konnte, ohne die Welt erſt aufmerkſam zu machen, trotzdem aber die öffentliche Meinung ſehr geſchickt in ſeinem Sinne zu bearbeiten verſtand, während wir trotz unſeter Geſchloſſenheit die ganze Welt gegen uns hatten, weil wir es nicht verſtan⸗ den, die Welt von unſerer Friedensliebe zu überzeugen, im Gegenteil, durch eigene Schuld die Vorſtellung von einem angriffsluſtigen Deutſchland weckten. Von all dem erwähnt Von Dr. Schultze nichts; er ſieht nur in Domoſthe⸗ nes den Mann, der zum Kampfe auffordert. F 8 0 ———— Seine Gegner ſind Pazifiſten. Darin liegt der Vergleich mit heute.„Hie Demoſthenes, hie berwäſſert krafloſer Panhellenismus; hie Muſſolini, hie die Genfer; hie Führertum, hie die bequemen, wohlfeilen Allerwelt⸗Rhe⸗ joren. Es ſind immer zwei Welten. Zwei Jahrtauſende haben ſie nicht überbrücken kön⸗ len.“ Die Wirklichkeit kümmert ihn wenig. „Der attiſche Feuerkopf ſah das Heil ſeiner ation und das Heil der Welt genau ſo we⸗ nig wie Clemenceau oder Muſſolini im er⸗ chlaffenden Friedensydill, ſondern in der tändigen Bereitſchaft zur Abwehr.“ Von Er⸗ ſchlaffung konnte beim deutſchen Volke wahr⸗ haftig keine Rede ſein. Es hat einen Abwehr⸗ kampf geführt, den ihm lein anderes Volk nachmacht. Trotzdem ſoll es ſelbſt ſchuld ſein an ſeinem Unglück.„Hätten wir Clemenceau⸗ Demoſthenes in den Jahren 191718 den unſrigen genannt, und Erzberger-Aſchines den Franzoſen überlaſſen, ſo könnte der Weltkrieg vielleicht anders ausgegangen ſein. Aber neh⸗ men wir an, es wäre im Lande des Demo⸗⸗ ſthenes ſchon zu ſpät geweſen, die Niederlage hätte ſich dann doch beſtimmt für uns ehren⸗ voller geſtaltet.“ Solche Behauptungen wagt man dem deutſchen Volle vorzuſetzen. Nehmen wir alles richtig an, geben wir zu, daß ohne die Revolution der Ausgang des Krieges glimpflicher geweſen wäre! Wer trägt denn die Verantwortung? Doch einzig jene Kreiſe, i die in Deutſchland die Führung in Händen i hatten. Man darf nie den Revolutionären Vorwürfe machen, ſondern nur denjenigen, die außerſtande waren, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Es iſt unerhört, wenn heute jene das Wort zur Kritit ergreifen, die am Schluß des Krieges und beim Zuſammenbruch ſo ſchmählich verſagten. Das deutſche Volk trägt aber dieſe Vorwürfe mit einer Geduld, die ihm auch kein anderes Volk nachmacht. Und doch wäre es beſſer, wenn es ſolche Anſchau⸗ ungen entſchiedener ablehnte. Machtpolitiſche Phraſen nähren nur von neuem die unaus. rottbaren Vorſtellungen von Deutſchlands Kriegsluſt und ſtärken den Wunſch, es in dauernder Ohnmacht zu erhalten. Sind es doch Kreiſe, die in erſter Linie mit der Ver⸗ antwortung für die verfehlte Vorkriegspolitil Deutſchlands belaſtet werden, von denen heut die gleiche Politik empfohlen wird. Erfolg nach außen erwarten die Träger dieſer Politik im tiefſten Herzen wohl ſelbſt nicht. Die rein agitatoriſche Grundeinſtellung zu außenpoliti⸗ ſchen Fragen muß alſo durch andere Gründe beſtimmt ſein. In der Tat iſt es die Innen⸗ politik, die immer noch das deutſche Partei⸗ weſen beherrſcht. 1 Beurteilung außenpolitiſcher Vorgänge nach innenpolitiſchen Wünſchen iſt der zweite Punkt, in dem ſich eine auffallende Geiſtes⸗ verwandtſchaft zwiſchen der Rechts⸗ und Links⸗Oppoſition zeigt. Die Kommuniſten ma⸗ chen aus ihrer Abhängigkeit von Moskau gar kein Hehl. Für ſie gibt es nur eine Betrach⸗ tungsweiſe:„Wie wird der Bolſchewismus am beſten gefördert?“ Rechts iſt eine ähnliche Anſchauungsweiſe trotz der nationaliſtiſchen Phraſeologie ſtark eingewurzelt. Links wird die Diktatur des Proletariats, rechts die Dik⸗ tatur des ſtarken Mannes gewünſcht, das heißt, der nationalen Verbände. Hie Bolſche⸗ wismus, hie Faſchismus. So findet ſelbſi Muſſolini milde Beurteilung. In dem er, wähnten Artikel des„Tag“ heißt es über ihn:„Der Ruhrkampf war unſer Chäroneal Hätte man in der Welt wirklich daran glau⸗ ben dürfen, daß wir unter allen Umſtänden heldiſch bleiben wollten, man hätte uns dazu geholfen. Muſſolini klopfte damals an. Aber wir waren weit davon entfernt, den Ideen der faſchiſtiſchen Internationale iraend wol chen Einftuß auf unſer verantwortliches Tun zu geſtatten. Muſſolini hat uns ſo manches Mal über Brenner und Karwendel hinweg die Hand reichen wollen, aber wir taten ſo, als ſähen wir nicht und hörten wir nicht. Eine Geſinnungsfreundſchaft mit dem neuen Ita⸗ lien hätte uns friſche Luft geſchenkt. aber wir zogen mit dein biuſe:„Es lebe die inter⸗ nationale Demokratie!“ den Moderduft von Locarno⸗Genf vor.“ Zu Beginn des Ruhr⸗ kampfes hofften wohl viele, daß England uns helfen würde. Von Muſſolini Hilſe zu erwar⸗ ten, fiel keinem ein. Angeſichts der Gefahr ſpraug das Sinnloſe einer ſolchen Hoffnung zu klar ins Auge. Heute wagt man dem deut⸗ ſchen Volke ſolche Illuſionen vorzugaukeln. Innenpolitiſche Träume ſollen den Glauben an Muſſolini ſtützen, denn:„Letztes ſinnvolles Ziel ſeiner Abſichten war von je der Wunſch, auch in den Nachbarländern ähnliche Erkennt⸗ nis zur politiſchen Tat reifen zu ſehen, und in der nationalen Internationale ein neues, ju⸗ gendkräftiges Syſtem auswärtiger Beziehun⸗ gen zu erleben.“ Alſo den Faſchismus ſollen wir annehmen und im Bunde mit Italien ein neues politiſches Syſtem aufbauen. Muſ⸗ ſolini wäre gnädig geſtimmt worden.„Der internationale Ideenerſolg blieb ihm bisher freilich verſagt“. Welche Freude für ihn, wenn Deutſchland, unbekümmert um die Folgen, ſich ihm zur Verfügung geſtellt hätte! g Der Geiſtesverwandſchaft zwiſchen der Rechten und der äußerſten Linken iſt alſo groß genug, um ihre gemeinſame Oppoſition gegen die Außenpolitik der Regierung zu er⸗ klären. Sie bilden gemeinſam die eine der bei⸗ den Welten, die ſich hier tatſächlich gegenüber⸗ ſtehen. Auf der einen Seite der Wunſch nach gewaltſamer Aenderung, auf der anderen Seite langſame Arbeit auf dem Boden der Wirklichkeit. Das deutſche Volk braucht keinen Demoſthenes, der ſeine Kampfluſt weckt. Die Kraftprobe liegt hinter uns. Wir haben den Kampf verloren und ſtehen nun in der Auf⸗ gabe allmählich die Ketten der Niederlag wieder abzuſtreifen. Dazu dienen die Mittel, die links und rechts angeprieſen werden, nicht. Die Kommuniſten könnten vielleicht im Ju⸗ nern des deutſchen Vaterlandes ihren Bol⸗ ſchewismus aufrichten. Die Befreiung nach außen würde ihnen dadurch nie gelingen. Ebenſowenſg würde der Faſchismus uns die Freiheit und Gleichberechtigung unter den Völkern wiederbringen. Schwarze Reichs⸗ wehr. Feme⸗Unfug hätten ebenfalls im In⸗ nern Unhail anrichten können, nach außen wären ſie bedeutungslos geweſen. In beiden Fällen würde Deutſchland höchſtens für an⸗ dere als Kanonenfutter gedient haben. Gerade die Geiſtesverwandſchaft zwiſchen den Extre⸗ men ſollte dem deutſchen Volke zeigen, welchen Weg es gehen muß. Der Eintritt in den Völ⸗ kerbund ſtellt ſeine bisherige Außenpolitik auf einen feſten Boden. Sie iſt damit noch nicht geſichert oder gegen Rückſchläge geſchützt. Eins nur iſt ſicher. Das deutſche Volk wird umſo zuverſichtlicher auf Fortſchritte rechnen kön⸗ nen, je einiger und geſchloſſeuer es hinter die⸗ ſer Politik ſteht. Es muß endlich Ernſt damit machen, daß unſer Schickſal von unſerer Außenpolitik beſtimmt wird, und daß ſich ihr alle innerpolitiſchen Fragen unterordnen müſ⸗ ſen, vor allem dann, wenn das Vo“! mit dem Stimmzettel ſein Urteil abgibt. 1 Politiſche Amſchau. Empfänge beim Reichspräſſventen. Reichs präſident von Hindenburg empfing geſtern den öſterreichiſchen Geſandten Dr. Frank, der ihm die Bitte der öſterreichiſchen Regierung überbrachte, gemeinſam mit dem öſterreichiſchen Bundespräſi⸗ denten das Protertorat uver die Anfang Wien zu eröffnende Ausſtellung führen! Meiſter der deutſchen Kunſt des 19. dent“ derts zu übernehmen. Der Reichspräſiden der Reichspröſident den braſilianiſchen medizi niſchen Forſcher Migule Comto, der von de braſiltaniſchen Geſchäftsträger, Guillobl, und von Prof. Roqua Lima vom Tropeninſtſtut in Ham⸗ burg begleitet war. i — Eine Gedüchinisfeier im Reichstag. Wie wir erfahren, wird das Reichskabinett ſich an der 15 für Kriegsgräberfürſorge von dem Volksbund am 28. Februar im Reichstag veranſtalteten Ge⸗ dächtnisfeier durch Erſcheinen verſchiedener Mi⸗ niſter perſönlich beteiligen. Auch wird die Reichs⸗ regierung aus Anlaß des Volkstrauertages eins Reichspräſident von Hin⸗ denburg wird vorausſichtlich an der Feier im Kundgebung erlaſſen. Reichstag teilnehmen. — Wiederzuſa: eutritt des heſſiſchen Laund⸗ . Der Präſident des heſſiſchen Landtags hat das Plenum für Dienstag, den 2. Die Ta⸗ 9 als letzter den Staatsvoranſchlag. Nach der bereits vorausge⸗ gangenen Ausſprache über das Finanzexpoſee iſt ö daß das Budget bis Ende tags am 2. März. März, vormittaas 10 Uhr einberufen. gesordnung umfaßt 16 Punkte, damit zu rechnen, März verabſchiedet ſein wird. — Dr. Wirth und die Zentrumspartei. Gele⸗ in Dortmund abgehaltenen Zen⸗ trumsparteitages behandelte der frühere Reichs⸗ kanzler Dr. Wirth auch ſeinen Austritt aus der und deſſen Folgen für die gentlich des Reichstagsfraktion Jentrumspartei. Dr. Wirth wurde von mehreren Rednern dringend nahe gelegt, wieder in die Fraktion einzutreten. Er machte darauf nähere Mitteilungen über die Gründe ſeines Schrittes. Ein Dauerzuſtand könne ſeine jetzige Stellung außerhalb der Fraktion nicht ſein. Er hofſſe, daß es ihm recht bald möglich ſein werde, wieder in die Fraktion einzutreten. — Sowjetrußland gegen den polniſchen Mili⸗ tarismus. ſch» Stimmen“ das offizielle Polen alles Mögliche, um die Beziehungen dereinſtellung Pilſudskis in die Armee. Polen ſollte angeſichts ſeiner Lage an dem dauernden friedlichen Zuſammenleben mit der Sowjetunion intereſſiert ſein, doch ſprächen die Tatſachen ſei⸗ ner Außenpolitik vom Gegenteil. Der Leitartikel „Im politiſchen Leben Polens nimmt ſein Generalſtab eine zu bedeutende Stel⸗ ſchließt wörtlich: lung ein.“ — Die deutſchen Minderheiten in Südſlavien. In der Skuptſchina trat der Führer der deutſchen Minderheit in Südſlawien ſehr entſchieden für e'ne gerechte Behandlung der Deutſchen Jugo⸗ Dr. Kraft, auf den bekanntlich im vergangenen Jahre das aufſehenerregende Atten⸗ den heutigen Zu⸗ ſtand der deutſchen Minderheit Jugoſlawiens als ſei man gegen Jugoſlavien freundſchaftlich geſinnt, eine Stimmung, die ihren Ausdruck finde in der Schaf⸗ fung deutſch⸗ſüdſlaviſcher Vereinigungen. Es ſei ſehr traurig, in welcher Weiſe Jugoſlavien auf Allein in Italien gehe noch ſchlechter. Dadurch werde die europäiſche Atmoſphäre ver⸗ giftet. Auch wirtſchaftlich betrüge man die Min⸗ ſlaviens ein. tat verübt wurde, bezeichnete unwürdig. In der deutſchen Republik dieſe Haltung reagiere. es den deutſchen Minderheiten derheiten. So müßte u. a. die Wojwodina, welcher der Hauptteil e oo F D 22 . erita und der Weltgerichtshof. Nach einer Meldung der„Chicago Tribune“ aus Chi⸗ cago hielten die Senatoren Reed und Borah bei einer Veranſtaltung gegen den Beitritt der Ver⸗ zum Weltgerichtshof Anſpra⸗ Reed erklärte u. a. der italieniſche Diktator einigten Staaten chon. „Isweſtija“ führt in einem„Polni⸗ überſchriebenen Leitartikel aus, tue im Gegenſatz zu der Stimmung polniſcher Wirtſchaftskreiſe anſcheinend zwiſchen Sowjetrußland und Polen zu ſchädigen. Das be⸗ weiſen nach der„Isweſtija“ folgende Tatſachen: 1. Die Dezemberkonferenz der Generalſtäbe Po⸗ lens, Lettlands und Eſtlands in Warſchau, 2. der polniſch⸗rumäniſche Vertrag, 3. das Eintreten des Präſidenten der polniſchen Republik für die Wie⸗ der Deutſchen lebe, das Drei⸗ bis Vierfache der ſerbiſchen Steuern be⸗ ter- klärte ſich hierzu gern bereit.— Ferner empfing 5 u erſchöpft. Es handle ſich um keinen Weltgerichtshof, ſondern nur um einen a Deshalb müſſe man Amerikas Beitritt bis zum letzten Augenblick be Völkerbundsgerichtshof. kämpfen. — n— Die Kämpfe in China. Köln, 23. Febr. in Ching iſt, „Kölniſchen Zeitung“ aus der großen Mauer. Marſchall Wupeiſu ermordet gemeldet wird) erlaſſen. Für Beſchleunigung der Zollkonferenz. Newyork, 23. Febr. wieder gutmache, unvermeidlich verſchärft würde. . Marokko. Lebhafte Kampftätigteit der Riſtabylen. Paris, 23. Febr. berall werden Handſtreiche verſucht ben. Wilhelm, der Philoſoph von Doorn. Wilhelm 2. ſcheint in ſeiner Muße auch Weniigſtens könnte man das aus einem Autogramm ſchlicßen, das er dem Stadtarchiv der Stadt Mühlhau⸗ nachdem ein monarchiſtiſcher Beſucher des Archivs ihn erſuacht hatte, zu den dort geſammelten Blättern mit Na⸗ menszüge der Kaiſer des Mittelalters auch ein Blatt mit ſeiner Unterſchrift hinzuzuſi en. Fer Bittſteller, ein Amtsgerichtsrat, erhielt auf ſein folgende höchſteigenhüändige Widmung für philoſophiſche Lektüre zu treiben. ſeu in Thüringen gewidmet hat, Geſu das Archiv: 1 (Wappen/ e. * * N ee Wil 2 Januar 1926. Qn Dob i 1 Die da frei sind. Roman von Henriette v. Meerheimb (Gräfin Margarete von Bünau). (Nachdruck verboten.) (14. Fortſetzung.) brachen laute Bewunderungsrufe aus: „Wie reizend!“ „Wie das Kind im Märchen mit den Sterntalern ſieht ſie aus. Das geht im bloßen Hemdchen, die kleine Krone auf dem Kopf, durch den Mitternachtswald beim Schneelicht und ſucht das Glück,“ rief Robet. „Der Dichter hats getroffen. Daran dachte ich,“ ſagte Henri mit vor Erregung heiſerer Stimme. Jetzt wußte er endlich, was er gewollt hatte, was ihm im Wachen und Traum immer greifbar lebendig vorſchwebte, um immer wieder phantomartig zu verſchwinden. Nun mußte er es halten und faſſen, koſte es, was es wolle. „Monika!“ Er trat zu ihr aufs Podium. So will ich dich malen.“ „Zweites Vild: Wie ſie das Glück ſon⸗ Monika ſenkte heiß errötend ihren Kopf mit dem goldnen den,“ lachten die Zuſchauer. Krönchen. „Süße Geliebte...“ Rückſichten fahren.„Du mußt ſtehen, morgen gleich.“ „Aber Henry, wie ſoll das gehen, mein Der Er⸗ dieſes Bild gelingt, bin ich berühmt; und nicht zehntauſend Väter ſollen uns dann am Heiraten hindern! Miß⸗ glückt es, ſoh erſährt er eben nie davon. Aber es mißlingt nicht. Ich ſchaffs, ich ſchaffs, ein Vater—“ „Darf natürlich nichts wiſſen. folg entſcheidet. Wenn Meiſterwerk.“ Wie trunken vor Glück Hände, ihr gelöſtes Haar, bis ſie endlich ver⸗ ſprach, alle Tage einige Stunden ſich unter N f Seine Hakennaſe reizt mich ſchon lange.“ der Klingel riß. Endlich wurde Käte aufmerk⸗ Eine Sekunde blieben alle ſtumm. Donn ſam. kommt noch ein verſpäteter Gaſt.“ Henry ließ alle mir Modell küßte er ihre — irgend einem Vorwande freimachen und ins; Atelier kommen zu können. „Ich bleibe dabei,“ fiel Käte ein.„Wäh⸗ rend Hery malt, zeichne ich ihn im Profil ab. 5 Während dem Sprechen und Lachen über— hörten alle, daß es draußen wiederholt an Sieh doch einer nach,“ bat ſie. Vielleicht „Anſorge ging hinaus, um zu öffnen. Nach einer kleinen Weile kam er wieder. Er machte einen etwas verſtörten Eindruck. „Fräulein Monika, Ihr Dienſtmädchen will Sie holen. Ihr Vater iſt leidend,“ be⸗ richtete er. a „Um Gottes Willen, ſiert?““ Monika riß das goldene Krönchen ab u. drehte mit zitternden Händen irh loſes Haar zuſammen. „Eine Ohnmacht, meint Ihre Köchin. Das Mädchen wollte ſchnell wieder zurücklau⸗ fen, damit der Kranke nicht allein ſei.“ was iſt ihm vaſ⸗ „Komm, ich helfe dir.“ Käte legte den Arm um Monikas Taille Das junge Mädchen zitterte ſo heftig, daß ſie kein Wort herausbrachte. Erſt in Kätes Schlafzimmer fand ſie ihre Selbſtbeherrſchung wieder. In fünf Minuten war die Metamorphoſe beendet und ſie trug wieder ihr knappes Straßenkleid. „Ich bringe dich nach Hauſe, Monika.“ Henry griff nach ſeinem Hut. Aber ſie wehrte nergiſch ab.„Auf keinen Fall. Aber hier, das bitte, beſorge mir auf die Poſt.“ „Was iſts denn?“ „Ein Telegramm an einen Doktor in Jena. Er muß ſofort kommen. Adiue Käte Haltet mich nicht auf, ich finde allein melnen Weg.“ f 0 „Das Telegramm wird ſofort beſorgt. Ich muß ſowieſo auf die Poſt gehen,“ ver⸗ ſprach Anſorge, indem er den Zettel an ſich nahm. Die Zurückbleibenden bedauerten Monika der ganzen Geſtalt! Ein wundervoller Kon⸗ in verſchiedener Art, aber alle mit aufrichliger Teilnahme. „Ja, es iſt entſetzlich! Eine Marler ehne Ende!“ Henty Dubois nagte ärgerlich an ſeiner Unterlippe.„Und zu denken, daß das och lange ſo fortgehen kann.. All ihre Schön⸗ heit, Jugend, ihr Talent wird von elnem kranken, willensſchwachen Egoiſten aafge⸗ ſaugt. Es iſt zu verrückt! Wir gehen ale noch einmal nan unſeren verſchrobenen Mitleid zugrunde. Der junge geſunde Menſch muß im! Vordergrund ſtehen und ſeine Hauptaufgabe darin ſehen, ſein eigenes Leben ſchön zu ge⸗ ſtalten, aus ſeiner Perſon und ſeinen Gaben zu machen, was irgend geht. Und nicht auf einem verlorenen Pfoſten aushalten, um cine gebrochene Exiſtenz zu ſtützen und künſtlich hintanzuhalten.“ „Pfui, Henry! Sprich nicht ſo herzlos!“ ſchalt Käte.„Monika kann doch ihren Vater nicht umbringen, weil er krank iſt.“ Nein. Aber ihn in ein Krankenhaus der in eine Anſtalt ſchaffen laſſen und ſelber glück⸗ lich ſein. So ſind ſie alle beide elend, ſonſt doch nur einer. Was iſt da praktiſcher?“ Man ſtimmte ihm im allgemeinen zu. Die frohe Laune war aber doch durch dieſen Zwiſchenfall geſtört. Die Gäſte gingen., bald. Die Geſchwiſter Dubois bleiben allein. Henri ſtreckte ſich auf vem Sofa aus und brannte ſich eine Zigarette en. Käte räumte das ſchmutzige Geſchirr und die Tortenreſte in die Kiſte. „Willſt du wirklich Monika als„Kind mit den Sterntalern“ malen?“ fragte ſie.„Solche Märchenidee ſieht dir gar nicht ähnlich.“ Er lachte kurz auf. „Malen will ich Sie in dieſem Gewand, aber nicht als naives Märchenkind, ſondern als„Danae“, über die ſich der Goldregen des Gottes ergießt. Was kann man dabei alles aus ihrem entzückenden Geſicht herausleſen! Empfindungen, von denen ſie ſelbſt noch leine Ahnung hat. Wonne, Erwartung, Leidenſchaft traſt!“ Er hielt wie verzückt inne. „Ich bin in der griechiſchen Mythologie nicht allzu bewandert,“ meine Käte,„aber ſo viel weiß ich, daß die ſchöne Dange“ keine ganz einwandfreie Dame war. Profeſſor Ehlers wird Wut ſchnauben. Das Märchen von den Sterntalern durch Monika darzuſtel⸗ len, würde er dir allenfalls vergeben. Die Dame nie.“ 5 „An ſeiner Vergebung, ſeinem Beifall oder Mißfallen liegt mir gar nichts. Der Mann iſt für mich abgetan durch ſeinen klein⸗ lichen Egoismus. Sein ganzer Gro gegen uns jüngere Meiſter iſt doch nur Neid.“ „Es muß auch entſetzlich fein, wenn man noch lebend bereits zu den Tolen gewesen wird.“ Henry zuckte die Achſeln. „Ich kann doch nicht abſichtlich ſchlecht malen, damit ſein Ruhm wieder ſteigt. Oder mich nicht an der Ausſtellung beteiligen, weil er mit irgend einer veralteten Landſchaft al⸗ lein die Weimarer Künſtler vertreten möchte.“ „Nein, aber laß Monika aus dem Splel. Du bringſt ſie in einen gräßlichen Nonflikt mit ihrem Vater. Das arme, ſüße Geſchöpf tut mir leid.“ „Käte, ſei nicht afbern. Ich will Monika befreien aus ihrer Sklaverei. Das kann ich doch nur, wenn ich durch ein gelungenes Bild Erfolg und Geld erwerbe. um ſie zu heiraten.“ „Der Grund läßt ſich hören. Das glückt aber auch mit einem anderen Modell.“ „Nein. In kein anderes Modell kann ich pie elementare Leidenſchaft hineinküſſen. die ich durch dieſes ſüße. unſchuldige Geſicht durchſchimmern laſſen will. Und nun gib Ruh!— Ich habe zu denken.“ Er ſchloß die Augen, zeichnete mit dem Finger Linien durch die Luft, oder lag be⸗ weaungslos, ſcharf nachſinnend da. Plötzlich ſprang er auf und gab Käte einen herzhaften Kuß. 0 Ein eigentümlich intenſiver Blick lag in ſeinen Augen. „Das arme Dina!“ „„ und dazu dieſe herbe Junafräulichleit Ich Faß wein Bild bis in jede Einzel⸗ lang ve beherzigen. findung dafür haben, wie grotesk es wirkt, wenn Der Frühjahrsbürgerkrie wie der e de eking meldet, jetzt voll ausgebrochen und wütet vorläufig innerhalb Die Gefahr beſteht aber, daß er ſich nach Südweſten und Südoſten ausdehnt, denn es iſt in den letzten Monaten eine umfang⸗ reiche Propanda dafür getrieben worden. Peking ſteht unter dem Zwang von Kuominobun. De Reichsverweſer hat ein Strafmandat gegen den (der von anderer Seite als Es gilt als wahrſcheinlich, daß Marſchall Feng den Beſehl liber die Nordweſtarmee übernehmen wird. Der 6 e nach China liegt weiterhin dar⸗ nieder. 1 Der chineſiſche Geſandte in Waſhington verlangte in einer Rede, daß die Arbeiten der Zollkonſerenz und der Exterritoria⸗ llitätskonferenz beſchleunigt würden. Er forderte, ö daß man das China angetane Unrecht ſchleunigſt ö und warnte die amerikaniſche Oeffentlichkeit davor, eine Verzögerung eintreten mn laſſen, da die Empörung der Chineſen dadurch Havas meldet aus Rabat, an der ganzen franzöſiſchen Marokkofront ſei eine lebhafte Tätigkeit der Riftabylen feſtzuſtellen. Ue⸗ und in der Gegend von Rſaine laſſe Abd el Krim andauernd angreifen. Beſonders lebhaft ſe die Propaganda in der Gegend des Uergha, wo die noch nicht un⸗ terworſenen Stämme zum Ueberfall franzöſiſcher Poſten veranlaßt würden.— Nach einer anderen Meldung aus Tanger ſchreitet die Entwaffnung der Andſeras an der ſpaniſchen Front fyrt. Ver⸗ ſchiedene Häuptlinge ſollen ſich unterworfen*. Die Demokratie zeichnet ſich durch un⸗ in; erſättliche Gier nach Reichtümern 15 und materiellen Dingen aus unter Vornach⸗ läſſigung alles Uebrigen um des Geldes willen. 5 185 enkel en Fr 2 Plato. 4 0 Fel ee Wir laſſen im Augenblick dahingeſtellt, ſchreibt die„Frkf. Ztg.“, ob das Zitat auch richtig wie⸗ dergegeben iſt und ſehen auch darüber hinweg, daß das J. R. für ihn geradezu eine Selbſtver⸗ eee eee neben dem Ruhebett. heftig. den Arzt erſtaunt an. pon jetzt an wöchentlich ö Wenn ave Wilheim 2. seht der Ph befliſſen ſein will, ſo ſollte er endlich einm was er ſein ganzes bisheriges Leben rfäumt hat— das„Erkenne dich ſelbſt“ Dann müßte er auch ſelbſt eine Emp⸗ gerade ex augeſichts der ungeheuerlſchen or derungen der ehemaligen Für⸗ ten zu ſagen wagt, die Demokralie zeichne ſich urch unerſättliche Gier nach Reichtümern aus. Um des Geldes willen haben gerade Fürſten von jeher ſich zu jeder Verletzung von Recht und Menſchlichteit berelt geſunden, Länder⸗ und Men⸗ 0 0 acher getrieben, genau ſo wie ſie jetzt eine ereicherungspolitit auf Koſten der Volkswohl⸗ fahrt„unter Vernachläſſigung alles Uebrigen“ treiben.: Der Stadtrat von Mühlhauſen wird ſich am nöchſten Freitag mit dieſer exkaiſerlichen Leiſtung zu befaſſen haben. Vorerſt hat man den Brief in dem Schaukaſten des Archivs ſchamhaft mit einem anderen Dokument verdeckt; nur die rie⸗ ſengroße Ueberſchriſt iſt zu ſehen. Von der Ent⸗ ſcheidung des Stadtrats wird es abhängen, ot das Handſchreiben im Archiv auſbewahrt wird oder, wie die Linke es fordert und wie es fü eine ihrer Würde bewußte ſtädtiſche Körperſchaſl ſelbſtverſtändlich ſein ſollte, mit höflichem Dank zurückgeſchickt wird. 1 8 Aus Nah und Fern. Mannheim, 23. Fehr.(Selbſttötungsverſuche.) In der Nacht von Samstag auf Sonntag ſprang ein 30 Jahre alter Mann bei der Kronprinzen⸗ ſtraße in den Neckar, um ſich wegen Nahrungs⸗ ſorgen das Leben zu nehmen. Paſſanten zogen ihn heraus und verbrachten ihn nach dem Kran⸗ kenhaus.— Geſtern vormittag um 9 Uhr wollt ſich ein 16 Jahre alter Lehrling in einem Hauſe in dee Haſenſtraße durch Erhängen das Leber nehmen. Noch rechtzeitig konnte er von ſeinem Vorhaben abgehalten werden. Grund zur Tat Furcht vor Straſe. Triberg, 23. Febr.(Tod beim Baden.) Del 17jährige Sohn Bruno des Fabrikanten Göttle! k im elterlichen Hauſe während des Baden; 1. Leben. Allem Anſchein nach iſt die Urſache 110 Unglücksfalles im Ausſtrömen von Gas zr ſuchen. Dortmund, 23. Febr.(Zugzuſammenſtoſt.) In 5 Gelände des Bahnhofs Kamen iſt geſtern Nachmit tag gegen 5 Uhr eine Lokomotive der Rangier abteilung mit einem einfahrenden Güterzug zu ſammengeſtoßen, wobei zwölf Wagen entgleiſten und der Zugführer des Güterzuges mit eine! ſchweren Schädelverletzung ins Krankenhaus ge bracht werden mußte. Kunſtanz, 23. Febr.(Der Strafe entzogen. 2 dn der Ermordung des Donatus Jeſenſohn au ö dem Ifaffenbühlhof bei Hohenbodman wird mit⸗ geit daß geſtern Morgen der wegen Mord: verdachts verhaftete 53 Jahre alte Landwirt Vik tor Stehle in ſeiner Zelle wurde. C'a't a. gelegt. erhängt aufgefunden Sein Sohn Johann befindet ſich noch in Keiner der Beiden hat ein Geſtändnis ab⸗ Weltspiegel. :: Die Temperatur im Schwarzwald. Die im Schwarzwald und Oberrheingebiet übernormalen Temperaturen i, ſie ſonſt Mitte und Ausgana März verzeich⸗ brachten frühlingsmäßige Tage, ECC... ̃..... ̃ ̃ ˙—..... ̃˖‚————. ˖——— 1 17 5 heit. Gute Nacht, kleine Schweſter. Jetzt renne 5 noch 1 den Park. Ich 5 ſcheinen ſehen und herausfinden, ob ihr Li golden, ſilbern, oder f 80 0 Sterne und Sonne ſcheinen meiner„Dauge“. Goldſtröme überrieſeln ſie. hoffentlich auch meine ſchen.“ will die Sterne roſig leuchtet. Denn „und durch ſie chroniſch leeren Ta⸗ Mit luſtigem Lachen drehte er das Futter einer Rocktaſche nach außen, hing den Man⸗ tel um und ſtürntte fort. 6. Monika ſtand mit gefalteten Händen Doktor Hardt beugte ſich tief darüber. „Iſt er ſehr krank? Kaun er wieder ge⸗ ſund werden?“ flüſterte ſie. Er machte nur ein abwehrendes Zeichen, weil er den Puls des Kranken hielt und die ſchwachen unregelmäßigen Schläge zählte. Nach einer Weile legte er die Hand des Pro⸗ feſſors auf die Decke zurück und fing an, den rechten Arm zu maſſieren. Monika ſah aufmerkſam zu. Maſſagekuren waren ſchon häufig gegen die Nervenſchmer⸗ zen des Patienten angewandt worden, jeden Erfolg. Aber ohne dieſes Streichen ſchien wirkungsvoller zu ſein. Der Kranke zuckte Dann öffnete er die Augen und ſah „So, Herr Profeſſor. Nun hätte ich Sie a glücklich wach. Sie haben mal wieder des Guten an Morphium und Opium zuviel ge⸗ tan, was? ſagte Hardt heiter.„Für heute ind die Schmerzen fort und in der Nacht werden Sie feſt und 1 5 ſonſt ein Teufelszeug ſchlafen.“ ohne Morphium oder Das klang wie ein Befehl. „Wenn ich das könnte!“ „Sie können und müſſen es. Ich komme dreimal nach Wei⸗ Rar Ich habe hier noch mehrere Patienten. is trifft ſich günſtig. Da maſſiere ich Sie. Bas nimmt Ihnen die Schmerzen, regelt die Blutzirkulation. Dadurch werden Sſe auch vieder beſſer ſeben können.“. Gott ſei Dank— 8 Bind“ nach ſertigl⸗ dann bringe ich mein 4 Aachen hen 110 nicht, wenn Sie kei⸗ ö eranlaſſen w 5. en e e e 00 „Den kann ich laſſen. Aber mein Bild 1 zur Ausſtellung. Sonſt bleiben Sie mir mit Ihrer ganzen Kur fort. Wo kommen Sie un überhaupt ſo plötzlich her“— Fortſegung folat) net werden. In den meiſten Talern mußten Git 15 5 0 e de 0 Auch 1 tation e u den Gebirgsl f rund vier Wochen voraus. 5 e :: Selbſtmord eines Liebespagres. Die Polizei in Jena verſtändigte die Innsbrucke: Polizei von den Selbſtmördabſichten eine! Liebespaares, eines Studenten und ſeiner Ge⸗ liebte: aus Jena. Als Dienstag früh Krimi⸗ 0% Pe betraten, indem die bei⸗ f ohnten, beging das Paar Se durch Erſchießen. 19 1 e :: Millionen betrug b meldet wird, wurde im benachbarten Neu⸗ waldau ein Millionenbetrug des Ritterguts⸗ beſitzers Bergner und ſeiner Frau auf⸗ gedeckt. Letztere wurde dem Saganer Amts⸗ gerichtsgefängnis zugeführt. Der Ehemann ſoll nach der Schweiz entflohen ſein.— Es handelt ſich um einen Kreditſchwindel großen Stils, durch den hunderte von Gläubigern, namentlich in Pommera, züägdeburg, im Rheinland und in Schleſien ihr Geld verlo⸗ ren haben. Nicht weniger als 160 Haftbefehle ſind gegen das Ehepaar erlaſſen worden. :: Schiffsunfälle. Wie aus Kopenhagen ge⸗ meldet wird, iſt unweit der Stadt Falſterbo der deutſche Dampfer„Maron“, der ſich mit einer Kohlenladung auf dem Wege von Danzig nach Kopenhagen befand, geſunken. Die Mannſchaft konnte von einem zu Hilfe eilenden Dampfer auf⸗ genommen werden. Bei den Rettungsarbeiten ertrank jedoch ein Mann der Rettungsmaunſchaf teu.— Auch an der däniſchen Küſte ereignete ſich bei Steons ein Schiffsunglück, dem die Hambur ger Motorgaleaſſe„Käthe“ zum Opſer ſiel. Dal ae es Schiff ſank innerhalb weniger Mi beſtehenden Maunſchaſt gelang es, 90. die däni Küſte zu erreichen— inisch er im Golſe von Biscava mit ſchweren Stü 1 Go Biscayt chweren S zu kämpfen hatte. f ee :: Schiffsunfälle. An der Küſte i! vergeblichen Löſchverſuchen ein Raub der Flammen geworden. Das Feuer war durch Erploſton des Schiffsmotors verurſacht wor; den. Die 7 Mann ſtarke Beſatzung konnte ſich retten. 2: Plan eines Mount Evereſt⸗ Fluges. Der ſranzöſiſche Flieger Callize, gegenwärtig In haber des Weltrekords im Höhenflug, hat ſoeben eiue Abſicht bekannt gegeben, im nächſten Früh! ſommer den Mount Evereſt zu überfliegen. Cal⸗ lizzo wird zu ſeinem kühnen Unternehmen, daß eine Parallele nur in den wagemutigen Mount 6 pereſt⸗Expeditonen hat, ein eigens konſtruiertes lugzeug benutzen, das bereits im Bau iſt. 1 ö Vertilgung der Feldmäuſe Landwirte, im Frühjahr müſſen die Feldmäuſe bekämpft werden! Ungeheure Werte werden durch die Feld⸗ und Hausmäuſe an Nahrungs⸗ und Futtermitteln mitteln vernichtet. Man ſchätzt den Schaden, den dieſe Mäuſe durch ihre außerordentliche Ge— räßigkeit in Deulſchland jährlich verurſachen, auf za. eine Goldmilliarde Mark. No, Inders vordringlich iſt jetzt die Feldmäuſe⸗ Bekämpfung, da jedes der ohnehin ſtets in Ue⸗ berzahl vorhandenen Weibchen, das lebend ins Frühjgyr kommt, bei ſeiner ungeheneren Frucht⸗ barkeik bis zum Herbſt mehrere hundert Nach⸗ kommen haben kann. In zeitigen Frühjahr bie⸗ tet weitaus die veſte Ausſicht auf Erſolg das ſosenannte gemiſchte Verfahren. Es be⸗ ſteht in der gleichzeitigen Anwendung von Mäuſe⸗ bazillen und Giftgetreide. Die Staatliche Baye⸗ riſche Landesanſtalt für Pflanzenbau und Pflan⸗ zeyſchu, in München, Liebigſtraße 25, ſtellt ſowohl Maäuſebazillen als auch Giftgetreide in bewährter Güte zu mäßigem Preiſe her. Im Jahre 1925 wurden in Bayern allein 150 000 Tagwerk Grund dun Verwendung dieſer Mittel mit beſtem Er⸗ folg behandelt. Der Obſtbaumkrebs. Unter dem Namen„Obſtbaumkrebs“ faſſen wir ine größere Anzahl Kraucheitserſcheinungen un⸗ ſerer Obſtſtämme zuſammen.„Obſtbaumkrebs“ iſt ein Sammelbegriff wie z. B.„Geſchwür“ in der menſchlichen Haältunde. Ohne Kenntnis des Erregers iſt aber keine rankheit zu heilen. Wir müſſen deswegen, ehe wir Vekümpſungsmaßnah⸗ men anordnen, den„krebskranken“ Vaum unter⸗ ſuchen, ob dieſe Wucherungen durch Einwirkung des Froſtes entſtanden ſind, oder ob Pilze oder Tiere ſie hervorgerufen haben. Der Froſtkrebs iſt die Rinde durch Aufreißen ſchwer Dieſe„Froſtriſſe“ heilen nicht gut und pflegen im nächſten Winter wieder aufzuſpringen. Geſchieht dies mehrere Jahre hintereinander, ſo findet leine Ueberwallung der Wunde mehr ſtait. Das Holz tritt frei zutage und iſt von den Umwallungs⸗ wülſte! umgeben. Der Pilzkrebs tritt bei aſſen Obſtbäumen auf, bevorzugt jedoch den Apfelbaum. Einige Apfelſorten ſind beſonders anfällig. Bei Stein⸗ obſt verurſacht er Gummifluß. Dieſe Krankheit wird durch einen Schimmelpilz(Neetria galligena) hervorgerufen. In einem Riß oder einer Wülſte, die dem Obſtbaumzüchter als Krebs nur eine Spore des Pilzes, die hier auskeimt und ihre Keimſchläuche in den Zweig hineinwachſen läßt. Ueberall, wo der Pilz hingelangt, wird das Rin⸗ dengewebe abgetötet. Später dringt der Schma⸗ rotzer auch in den Holzkörper ein. Der Baum verſucht nun durch zu heilen. Der Pilz verhindert dies aber, da er die Neubildungen ebenfalls befällt und abtötel. Durch dieſen ſtändigen Kampf zwiſchen dem Schmarotzer (Abtöten der Neubildungen) en! ſtehen die eigentümlich bucklichen Wülſte, die den Ooſtbaumzüchter als Krebs nur allzu gut bekannt find. In den meiſten Fällen bleibt die Wunde ganz offen, wir ſprechen dann von„Oſſenem, rebs“. In einigen Fällen ſchließt ſich die Wunde 2 975 einen kleinen Spalt. Weſchteſemen Trieben ſitzen übrigen Schädling nicht zu leiden.) zum Herbſt wird ohne Unterbrechung durch die Blutlausſtiche ein Reiz auf die Rinde ausgeübt, 5 i eines Ritterguts⸗ beſitzers. Wie den Bresl. Nachr.“ aus Sagan No 78 5 5 Der aus zwei Mann und dem Kapitän Wie aus Pontevi. drahtet wird, iſt der e n g mit zweitägiger Verſpätung dort eingetroffen, da Obſtbaumkrebs? Die erſte Hauptſorderung iſt nen, ſind zu behandeln. u ſchwediſchen der Nähe von Mtad iſt geſtern abend der deutſche Dreimaſtſchoner Frlederike“ nach vor allem bei Kirſchbän⸗ men zu finden. In ſehr ſtrengen Wintern wiro beſchädigt. leberwallungen die Wunde Natur! „ Kiebsartige Wucherungen entſtehen aper auch. burch Befall von Blutlaus, Rinvenwialer und, Apfelbaumglasflügler. Der Blutlaustrebs kaun aum mit den anderen Krebsarten verwechſelt pwerden. Jeder Landzirt kennt die mit weißem Flaum überzogenen Blutläuſe, die in ungeheuren Scharen an den Stämmen, Aeſten und jungen und durch ihr ſtändiges Saugen dem Apfelbaume die Nahrung entziehen.(Die Obſtbaumarten haben unter dieſem Vom Frühjahr bis der die geſchwulſtartigen Wucherungen verur⸗ ſacht. Den Rindenwickler⸗Krebs kann man da⸗ gegen mit dem Offenen Krebs verwechſeln. Er kommt im Gegenfatz zum Blutlauskrebs an allen Obſtbaumarten vor. Die seschen deter Wickier⸗ art lege ihre Cier in Riſſen unnd kleinen Verler ungen geſchiüpften Räupchen Die Rinde plaßt der Obſtbläume ab. Die aus den Eie ſreſſen im Vaſt Gänge. auf und der Baum verſucht durch Ueberwallung die Wunde zu heilen. Die Weibchen haben aber die Eigentümlichkeit, ſchon beſallene Bäume immer wieder mit Eiern zu ver⸗ ſehen. So bekommt der Baum keine Ruhe. Iſt ert die Wunde größer, ſo freſſen die Räupchen kreisförmig ihre runden Gänge um die Wunde. Unter dieſen Umſtänden vergrößert ſich dieſe mit großer Schnelligkeit. Innerhalb kürzeſter Zeit kann die inde rings um den Stammt abgeſtor⸗ ben ſein und der Baum iſt dem Tode geweiht. Bei näherer Unterſuchung iſt es leicht ſeſtzuſtel⸗ ley, os wir den Pilzkrebs oder den Rindenwäck⸗ lerkrebs vor uns haben. Bei letzterem ſinden wir in den Gängen die kleinen grünen Räupchen des Schäduings. Auch Holzſpäne und Kotklümpchen ſehen wir in den Riſſen. Am augenfälligſten ſind die leeren Puppenhüllen, die aus der Rinde her⸗ vorſchauen. Bei dem Pilzlrebs werden wir vergeblich nach dieſen Dingen ſuchen. Der Krebs, der durch den Apfelbaumglasflügler verurſacht wird, iſt ähnlich dem des Rindenwicklers, nur ſind die Raupen rötlich⸗gelb. Wie ſchützen wir uns am beſten vor dem gute Rindenpflege. Die Wunden, ſelbſt die klei⸗ Wie wir ſahen, ſind Riſſe und Wunden die Einfallstore für den Krebspilz. Aber auch der Rindenwickler und der Apfelbaumglasflügler bevorzugen zur Ei— ablage ſolche Verletzungen des Baumes. Krebs- wunden ſind bis zu den geſunden Geweben aus⸗ zuſchneiden und mit Baumwachs oder Lehm zu verſtreichen. Empfehlenswert iſt es, die Wunde nach dem Ausſchneiden mit Obſtbaumkarbolineum zu bepinſeln. Apfelarten, die bekanntermaßen unter dem Pilzkrebs leiden, ſind möglichſt nicht anzubauen, da über kurz oder lang ſie an dieſer Krankheit trotz beſter Pflege zugrunde gehen. Auch pflanze man möglichſt blutlausfe“e Apſel⸗ ſorten an. Letzte Meldungen. Die Frankenſülſchungen. Budapeſt, 24. Febr. In der geſtrigen Sil⸗ zung des parlamentariſchen Unterſuchungs⸗ ausſchuſſes unterbreitete der Aba. Vasz o ny dem Ausſchuß ein außerordentlich ſcharf ge— haltenes Minoritätenvotum, das die direkte Verantwortlichkeit der egierung Bethlen für die Frankenfälſcherafföre in ganz entſchiede⸗ ner Weiſe feſtſtellt.— Die geſtrige letzte Sit⸗ zung des Ausſchuſſes ſoll bis in die ſpäten Nachtſtunden gedauert haben, da ſowohl der Bericht der Mehrheit, wie der Minderheits⸗ antrag Vaszonys außerordentlich groß ſind und eine heftige Debatte auslöſten. Wenn der Ausſchuß die Debatte noch heute nacht been⸗ det, weren die verſchjedenen Berichte morgen vor die nächſte Verſammlung kommen, die Donnerstag die Debatte beginnen wird. Zum Abbau der Luxusſteuer. Bertin, 24. Fehr. Wie wir erfahren, ſchwe⸗ ben noch Verhandlungen darüber, ob von dem zum 1. April geplanten Abbau der Laxus⸗ ſteuer eine kleine Aneabl von Gegeuſtänden ausgenommen merden ſollen. Auf jeden Tall werden von der erhöhten Umſabſtener befreit merden die Erzeuoniſſe der Keramik. der en und der Muſitinduſtrie. Releuch⸗ engt tärver, Betleidengsfcke, Möbel und Schuhe, Hüte uſw. Lokale Nachrichten. Viernheim, 25. Febr. „ Vom Wetter. Endlich ſcheint die goldene Frühjahrsſonne den eiskalten, grimmigen Winter, der mit ſeinen Begleiterſcheinungen, Eis und Schnee, dies Jahr uns nichts zu wünſchen übrig ließ, verdrängt zu haben. Herrliche Tage haben wir ſchon gehabt. Warm und erquickend ſandte die Sonne ihre Strahlen. Das Leben in der Natur iſt erwacht. Moos und ſaftiges Gras zieren, gleich einem grünen Teppich, unſeren herrlichen Wald. Hunderte von Naturgenießern begegnen uns in Wald und Feld. Goldener Sonnenſchein treibt ſie aus dümpfer Stube heraus. Auch ſie wollen Zeuge ſein von Gottes Güte und Allmacht. „Groß iſt Jehova, groß iſt ſeine Macht“. Er hat, die im Schlummer verſunkene Natur, zu neuem Leben erweckt. Maſeſtätiſch ſtehen unſere ſchlanken Tannen und grüßen mit ihren 5 dunkeln Wipfeln, gewiegt von ſäuſelndem Baum(Bildung von Ueberwallungen) und dem Winde, den e Ueppig 1 55 die 10 15 Saat dem Himmel entgegen, als wollte ie dem Schöpfer alles Irdiſchen Dank ſagen. Sorgen vergeſſend wandert hinaus in die Dort werdet Ihr das finden, was Ihr ſo a eee müßt: Einſamen Frieden und ſtilles Glück Sammeln der dürren Aeſte. jungen Spielers. wird wieder abgefangen und immer wieder wirft der Mittelläufer Winkler N. ſeine Mann⸗ Leben und Treiben in unf Wald. Herrliches Frühlingswetter, gepaart mit großer Naturliebe, lockt den Erzähler hin⸗ aus in unſern heimatlichen Hain. Mit. tereſſe verfolgt er alle Umwandlungen, die der Wald ſeit einem halben Jahr ae hat. Da ſitzen an den Schneiſen mächtige Holzſtöße, die unſere Waldarbeiter, dieſes Jahr meiſt Erwerbsloſe, aufgeſetzt haben. Dort iſt ein Bauersmann damit beſchäftigt, ſein, ihm von der Gemeinde zugeteiltes Holz aufzuladen, ſo ſchon jetzt die nötige Vorkehr für den kalten Winter treffend. Sehen wir näher zu, ſo 5 0 70 wir nicht nur eins oder zwei, ſondern utzende von Fuhrwerken. Die einen 1 im Begriff zur Arbeitsſtätte zu fahren, andere verlaſſen mit ſchwerbeladenen Wagen den Wald und noch andere ſind gerade damit beſchäftigt ihr Holz aufzuladen. Ein kleiner Rundgang und wir bemerken rege Kinderhände beim b Ein Lied, das aus ihrer Kehle dringt, hilft ihnen die Arbeit erleichtern. Schon iſt ihr Wagen bis obenhin beladen. Welch Freude auf ihrem jugendlichen Antlitz! Schon der Gedanke an Worte er Anerkennung ſeitens der Eltern muß dieſe 1 unwillkürlich in ihre Züge zaubern.— och horch!— Was hört man hämmern und klopfen? An einem Eichbaum ſitzt unſer Zimmermann, der Specht. Luſtig hackt er drauf los, als ſei er alleine da. Doch eben hat er uns bemerkt. Schon iſt er weiterge⸗ flogen, um ſeine Arbeit ungeſtörter zu ver⸗ richten. Wir gehen ihm nach; jedoch da hüpft etwas über den ſchmalen Pfad. Was war das? Ein Eichhörnchen ſpringt in behenden Sätzen den Baum hinan, Schichtern wendet es uns ſeinen Blick noch einmal zu, um dann in ſeinem runden Neſte zu verſchwinden.— Eine, ſich in der Nähe befindende Bank, lädt uns zur Raſt ein. Alles in unſerem Geiſte noch einmal erlebt, ſagen wir uns gegenſeitig: Ein ſchöner Nachmittag, eine glänzende Er⸗ holung! 9 Sport und Spiel. Di. J. K. Sport 2. Mannſchaft Viernheim 2. Lorſch 3:1(0:0) Zum Verbandsrückſpiel hatte am Sonntag unſere 2. Mannſchaft diegleiche von Lorſch zum Gegner. Nach dem Anſpiel waren ſofort die Einheimiſchen im Vorteil. Schon in der 4. Minute hatten dieſelben eine ſchöne Tor⸗ gelegenheit jedoch Weißenberger ſchießt daneben. Desgleichen knallt Winkler J. darüber. Auch Lorſchs Sturm kommt nun in Schwung. Brenzliche Situtationen entſtehen vor dem Tor des Platzbeſitzers, zumal der linke Ver⸗ teidiger Blank wieder viele Fehlſchläge macht. Nur Faber im Tor vereitelt durch gute Ab⸗ wehr Erfolge des Gegners. Zwei Ecken ſind die Ausbeute die die Gäſte erzielen. Allmäh⸗ lich macht ſich V. wieder frei. Stumpf erzielt ein Tor, welches vom Schiedsrichter wegen Abſeits nicht gegeben wird. Ein Alleingang von Winkler J. wird vom Torwart mit viel Glück geſtoppt. Gleich darauf Halbzeit. Nach der Pauſe ſpielt V. vationeller Angriff auf Angriff rollt gegen das Tor der Gäſte, doch Verteidigung und Torwart ſind brillant. Endlich in der 55. Minute legt Winkler J. ſchön an Weißenberger vor welcher plaziert ein⸗ ſchiebt. Ein ſcharfen Flankenball von Hanf kann der L. Torhüter gerade noch zur Ecke lenken. Dieſelbe kommt ſchön herein wo Weißenberger durch Kopfball zum 2. Mal erfolgreich ſein kann. Eine Glanzleiſtung des Das Anſpiel der Gäſte ſchaft nach vorn. Nach ſchöner Kombination ſchiebt Winkler J. elegant zum 3. Tore ein. Auch Stumpf und Hanf die beiden Schuß⸗ kanonen üben ſich im Torſchießen haben jedoch heute weniger Glück. Nach ſchönem Endspurt erzielt Lorſch das Ehrentor. Gleich darauf Schluß. N Die Gäſte hatten in der Verteidigung und Torwart ihre beſten Kräfte in der Läufer⸗ reihe überragte der Mittelläufer ſeine beiden Partner, der Sturm konnte ſich ſelten richtig zuſammenfinden. Beim Sieger gefielen ſämtliche Mann⸗ ſchaftsteile. Faber im Tor hielt ſchöne Sachen. Bär iſt eine Klaſſe beſſer als Blank. Letzterer iſt ſehr unſicher, wodurch oft heikle Situtation vor dem Kaſten entſtehen wobei Bär oft als Retter in der Not dazwiſchen fährt. Die Läuferreihe ſpielt aufopfernd und eifrig/ mangelt jedoch oft an genauem Zuspiel. Der Sturm iſt in ſeiner kompletten Aufſtellung eine gut⸗ laufende Kombinationsmaſchine bei der Stumpf und Winkler J. beſonders hervorſtehen. und Kommunihanten Anzüge sowie Herren- u. 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