Bauern⸗Verein Viernheim. Sonntag, den 28. Februar, 1 90 Ahe im Gaſthaus„Zum Löwen“ 9 Bauern- Berſammlung 1. Vortrag:„Die derzeitigen Verhältniſſe in ihrer Auswirkung—. 8 N e eee auf die Wirtſchaft“. Redner: Herr Generalſekretär Dr. Bauer⸗Lorſch. N 4828 2. Wie düngen wir unſere Tabakfelder? liefern Wir au Kredit Nach dem Vortrag: Freie Ausſprache! fogten- Damen- Ind 0 Aale I iernheimer e Zeitung— Biernhetner Nachrichten) Viernheimer Tageblatt Erſcheinttäglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins Anzeigenpreiſe: (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Taz andkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in fd. Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Haus gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne Außer unſeren Mitgliedern haben auch alle Hausbeſitzer, Gewer⸗ dad Blumen, halblährlich einen Fahrplan ſowie einen betreibende und überhaupt alle Beſitzſtände zu dieſer Verſammlung freien Zutritt. Der Vorſtaud. Odenwald- Muh Ortsgrunne Viernheim. Kathol. Kirchenchor Sonntag, 28. Februar 1926 5 äeilia“ 3. Programm Manderung. 28 „Rund um Birkenau“. 7 Abfahrt O.E.G. 818 vorm. Sonn⸗ tagskarte bis Weinheim. Stemm⸗ u. Riugklub 1896 De en Arbeiter, Athlet bundes tglied des Deutſchen Arbeiter⸗ etenbunde 19 23— 15 Samstag Abend halb 8 Uhr im Lokal außerordentliche Migliedet⸗ 2 Heute Abend 8 Uhr Geſang⸗Probe für den ganzen Chor. Niemand darf fehlen! Der Dirigent. Zum Verkauf von amn Siimereien 1. Bericht v. Kreistag für altangeſehene be⸗ in Frankfurt, 2. Eln⸗ 1 4 8 kleidung der Mann- kannte Firma wird in 4 ſchaften zu den Kreis⸗ Viernheim meiſterſchaften in Bür⸗ Verfönlichkei ſtadt, 3. Gründ ung geeignete Perſönlichkeit einer Boxerabteilung,]geſucht. Günſtigſte g 4. Verſchiedenes. Verdienſtmöglichkeit. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt das Er⸗ Anfragen an die Exp. ſcheinen aller Kollegen unbedingt ee engen; d 0„Bernheim An. 0* TTurneibund Viespbeim. se Seiees e Heute Freitag Abend halb 9 Uhr Vorstands- Sitzung. Wegen Wichtigkeit der Tagesord⸗ nung iſt unbedingtes Erſcheinen der der Herren erwünſcht Der Vorſitzende. 0 g e de hansgem. Wurſt und Fleiſch anweſend zu ſein zwecks Mannſchafts⸗ zu haben bei aufſtellung und Wahl d. Spielführer. Der Spielwart. 8 Valentin Pfeuning Kreuzſtr. 5 Turn 1 Geno ſſenſchaft.(Lampertheimerweg). Freitag, den 26. Feb. 1926, abends renne Morgen Samstag halb 9 Uhr findet im Lokal zum 2 Morgen großer Karpfen eine n- Ste Gar en Tagesordnung: 1920 Sommertagszug 7 7 7. Gleichzeitig erſuche alle Herren, 985 e N d 25 mitgewirkt haben, um ihr Er⸗ 91 1 ſag e Exped. Der Vorſitzende. ſcheinen. nnen nnen nmninmnummmmmanmmumnannmummunummumglanuundamnlunn Achtung! Freitag nur ein Tag. Achtung! Der ſpannende Abenteuerfilm allererſten Ran ges— Die Hölle von London Dies iſt ein Senſatlons film, wie er ſelten in Viernheim gezeigt worden it in 5 Rieſen-Akten. Als 2. Schlager: Das fliegende Geſpenſt. Ein ſenſationeller Film aus den Tagen der Schmuggler. Der neue Luſt⸗ ſpieldarſteller Joe Rock in— Joe Rock will heiraten. Deulig⸗ Woche Nr. 47. Freitag Anfang 7 Uhr. Ende 11 Uhr. Samstag Sonntag Vollſtändig neues Programm! Frankreichs größtes Meiſterwerk der Gegenwart, der Film für Viernheim Großmutter Der größte und ſchönſte Mutterfilm, der je gezeigt worden iſt. Dieſer Film iſt ſo recht nach dem Herzen des Volkes, er erregt das Mitgefühl, ergreift die Herzen, läßt ſie zittern und bangen, bleibt immer ſpannend und bringt ſchließlich alles zu einem guten Schluß, ergreifend, erſchütternd von Anfang bis Ende. 8 Rieſen⸗Akte. Ein jebes Kind— Mütter— Väter— Söhne und Töchter, alle müſſen l ſich dieſes Meiſterwerk anſehen. 5 ſ Auf ins U. T.! Auf ins U. T.! Als Beiprogramm: Der neue Luſtſpieldarſteller Joe Rock 2 Akte— 1. Joe Rock als Neger— 2 Akte 2 Akte 2. Joe Rock und ſein Chef 2 Akte Sonntag mittag große Fumilien⸗ U. Kinder⸗Vorſtellung ufang r Anfang Samstag 7 Uhr. Sonntag 6 Uhr. Ende 11 Uhr. Wegen des gewaltigen Andranges bittet man ſchon die Samstags⸗Vor⸗ ſtellung zu beſuchen. Voranzeige! Nächſten Freitag der große Abenteuerfilm: Durch Funnſpruch gerettet. e ee neee eee von nahm. 3 Ahr ab. Konfrmandlen-Anzüge und Kleider leine Anzunlune. deuleme Autenzunlune. FSqglich Birger ir) FrIIH A S-NSUHSIf er N Billige Preise. leder Kauf eine Empfehlung. l. ll. l. f. gegenüb. Geschw. Gutmann Ammheim 1 N I Einspänner- oder 5 Freitag abend halb 9 Uhr üben Kuh 5 Wagen die Bässe 11 Samstag abend 2 Nie ee die Tenöre. Bensheim Heidelbergerſtraße 12. Der Vorſtand. Sport Germania. Am Sonntag, den 28. Febr. 1926 Inachmittags punkt 1 Uhr findet im Lokal um Schützenhof“ unſere diesjährige General⸗Verſammlung 3 0 ſtatt, wozu unſere Mittglieder freunblichſt eingeladen Säumige werden paſſiv geſchrieben werten Tagesordnung: Jahresbericht, Rechenſchaſts⸗ bericht, Entlaſtung des Vor⸗ ſtandes, Neuwahl, Berſchie⸗ denes. Der Vorſt and. Wir bringen zu Ostern alle Sortimente Schuhe für Immumion Honürmaton Unsere Frühjahrseinkäufe sind so gewaltig billig, dab Sie anhand unserer Riesenauswahlen das finden, was Sie suchen. Nur ein kleiner Beweis: Lackschuke, 2 Spangen Halbschuhe, prachtvolle Gr. 31135 6.95, 27/30 1 5.95 Qual. u. bequem, 3542 8.50 Moderne Lack-Spangen- schuhe, 3042 8.50 mod. Formen. 364 8.5 Dan ders. Schuh, in R.-Ohevr. 5.25 Spangen- Schuhe, 9 7 4.80 Rnabenstlefel, Gr. 3640 Dirndi-Schuhe, reizende Dessins, sow. Vorrat, jed. Paar 75 g Gr, 31885 6.25, 2730 prima in Qualität von ETI IT 2182 IL LIE Ez 5 Fist 5 die bekannten Garantiemarken Mik. Stumpf I Bismarckstrasse 5. jeder Einkauf bei uns bringt Gewinn! ber weiteste Weg macht sich bezahlt! Gebrüder Major, Mannheim Schwetzingerstraße 39. Bitte Adresse genau beachten Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 27. Februar 13. Ador. Wochenabſchnitt: T'zawe Sabatt⸗Anfang 530 Uhr „ ⸗Morgen 880„ „ Nachm. 33„ „ Ausgang 650„ Wochentag Abend 630„ „ ⸗Morgen 700„ D. J. K. Heute Freitag Abend 8 Uhr Mitglleder-Versammlung im Lokal„Zur Harmonie“. Um pünktliches und vollzähll⸗ ges Erſcheinen bittet Der Sportleiter. Saat Kartoffeln gelbe Induſtrie, 2te Ab⸗ ſaat, Saatzucht Rö mer⸗ Erbes⸗Büdesheim(Rheinh.) zu verkaufen. 7 Saat- und Speisekartoffeln (Industrie) hat abzugeben. Hess, Strassenheimerof. . Weinheimerſtr. 15. Schwarten zum Einzäunen, in jeder beliebigen Länge empfiehlt Auguſt Hanf. Ab Heute Der Cluo der Jetztzeit! Ein deutſcher Film Kaiserhof-Lioptspiele f Schultaschen, Schulranzen, Nullſücke wieder eingetroffen Buchhandlung„Viernheimer Anzeiger“. Divan Chaiſ elougues Matratzen kauft man gut und billig bei IIc Hönigs Grenadere 7 Akte aus Deutſchlands großer Zeit von 19131923 nebſt Einlage. Ein Reklamefilm über„Die Königs Grenadiere“ wurde bereits ſchon am Mittwoch und Donnerstag dem Pub⸗ 5 likum vor Augen geführt. ug. aue ee Kücheneinrichtung 185. Schlafzimmer, Eichen u. pol. a 430.—, Speiſezimmer pol. kl. Modell 195.—, Spiegel⸗ ſchrank 95. 1. und 2kür. Schränke, Diwan, Chaiſe⸗ longues 48. Waſchkomod mit Marmorpl. 55., Aus⸗ n Betten, Matratzen, teilig 30.- u. verſchledenes billig zu verkaufen. Teil⸗ zahlung geſtattet. Klinger, Mannheim, 8 2, 6. ensterleder Bürsten, Besen, Putz- tücher, Klopfer, Cocosmatten etc. besonders preiswert bei M. Stumpf 4. Bismarkstrasse 5. Fiisch eingetroffen! pfund 35 ————— Bratheringe, Heringe in Gelee, Neue Salzheringe, Rollmops Und Bismarkhelinge. Alois Walter. aus den Wäldern entfernte 5 bal? der Natur Wirtſchaftsgeſchichte zumal der Kolonien beweiſt märchenhaften Schaden N J balt der Natur war an dieſen Stellen nicht auf den Eindringling vorbereitet, der ſich daher un⸗ Poliziſten weidmänniſch Jagd leren Schaden zufügen, Greift vollends Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. ———— ͤ—.— ͤ—— * 49 N Unkluge Eingriffe in die 0 Natur. 0 f Von Prof. Dr. Ernſt Schultze. Argeu Schaden haben die mancherlei Ein⸗ griffe in den Haushalt der Natur an⸗ gerichtet, die eine rückſichtslos vorwärtsſtürmende Technik vornehmen zu dürfen glaubte. Im Laufe der Jahrtauſende hatte die Natur ein Gleichge⸗ wicht der Arten geſchaffen, das bei aller Grau ſamkeit und aller Verſchwendung von Keimer amd Individuen dem Menſchen von Nutzen war Er aber hat mit rückſichtsloſer Hand dieſes Gleich gewicht zerſtört. ausgerottet, dort anderen durch Vernichtung ih Hier hat er ganze Tierarten mer Unterſchlupfe, ihrer Wohnſtatten den Lebens ſpielraum verengt. Der Jagdbeſitzer ſieht in Raubzeug, zumal wenn es Wildtiere ſchädigt mur Feinde, deren Vertilgung geboten ſei. Der Fiſchereiberechtigte kennt nur ſeine Nutzfiſche und bekämpft alles, was ihnen ſchaden kann. Der Landwirt hat in vielen Kulturländern die brei ſten Feldraine nebſt den mancherlei unbenutzten Stellen, auf denen alte und junge Bäume vor beliebiger„Zweckloſigkeit“ wuchſen(immer vom Sehwinkel des rationaliſtiſchen Wirtſchaftsdenkens aus) beſeitigt. Früher lud man auf dieſen Stel⸗ len, auf denen Dornſträucher und allerhand lan⸗ ges Unkraut wucherte. Unrat aus den Feldern ſowie Steine ab. Bei dichter werdender Beſied⸗ lung und zunehmender Rationaliſierung mußten dieſe verlorenen Poſten dem Ordnungsſinn und dem Erxtragsgedanken weichen. Sie wurden vom Landwirt urbar gemacht, oder der Jagdliebhabe: forderte ihre Beſeitigung, weil ſie dem zwei und vierbeinigen Raubgeſindel Unterſchlupf boten das ſeinen Tieren nachſtellt. Es hieb man denn die hohl gewordenen ode „nutzloſen“ Bäume ab, beſeitigte die Dornbüſcht and Steinhaufen und zerſtörte damit die Schlupf winkel für jenes Raubgeſindel, zugleich aber fü! wie zahlreich inſektenfreſſenden Vögel, von dener manche den Wald nicht lieben, ſodaß ſie fortar wenig Brut⸗ und Schutzſtätten mehr fanden. Auch man jeden kernſau len oder hohlen tamm und kündigte ſomit man, cher Vogelart die Wohnung. So glaubte man, den Ertrag der Landwirt ſchaft und der Jagd zu ſteigern,— und zerſtört doch, blind für den Haushalt der Natur, ihre feld. polizeiliche Selbſtverwaltung. Alsbald ergab ez ſich, daß die ſchädlichen Inſekten ſich nunmehr gewaltig, weil faſt unbehelligt, vermehrten, ſodaf ihre Verwüſtungen grenzenloſen Schaden anrich teten. Wer die Gefräßigkeit ſo mancher inſekten freſſenden Vögel, die durch die Rationaliſierung vertrieben wurden, kennt, wird zu erſtaunlichen Ziffern gelangen; vertilgen doch einzelne an einem Tage Hunderte von Raupen oder anderes Schädlingen. Jeder gewaltſame Eingriff in den Haus⸗ zerſtört ihr Gleichgewicht. Die das auf vielen Seiten. So hat die Einführung des Kaninchens in Auſtralien ſchon nach wenigen Jahren die Regierung gezwungen, Millionen Pfund Sterling auszugeben, um die zu ungeheu⸗ rer Zahl ausgewachſenen Nager, die dem Men⸗ chen unberechenbare Werte zerſtörten, zu be⸗ mpfen. Aehnlich haben die Wanderungen, die en Sperling über Nordamerika verbreiteten, angerichtet. Der Haus gehindert breitmachen und in geometriſcher Pro⸗ zreſſion vermehren konnte. In ſolchen Fällen war der Menſch gezwungen, wollte er das Gleich⸗ gewicht der Natur zu ſeinen Gunſten wieder her⸗ ſtellen, phantaſtiſche Summen dafür auszugeben — ohne übrigens bisher ſeinen Zweck ganz zu erreichen. An anderen Stellen hat er durch Vernichtung jener Polizeiorgane, die in der Natur die Felder burchſtöbern, oder durch Vernichtung ihrer Wohn⸗ ſtätten eine Prämie auf die Vermehrung ſchäd. liche: Tierarten ausgeſetzt. Man denke an die [Mäuf, und Rattenplage: die Natur unterhält in Geſtalt von Füchſen, Mardern. Wieſeln, Iltiſſen, Krähe oder Buſſarden eine Truppe, die Mäuſe und Ratten in Schach hält. Seit man aber die⸗ ſen für den Haushalt der Natur unentbehrlichen liziſten! N ſch mit Gewehr und un⸗ weidmänniſch mit Gift nachſtellte, ja Preiſe fü! ihre Ausrottung zahlte, weil ſie nämlich auch den ren Sche zu lachten ſich die Schädlinge ins Fäuſtehen. 5 g die Induſtrieſtadt in den Haushalt der Natur ein, ſo kann es dieſer übel ergehen. Abſaugend oder auswerſend, ſchäpig die Maſſenanſammlung induſtriell arbeitender Menſchen die Umgebung. Sie zieht aus ihr Nahrungsmittel, Rohſtoffe, Menſchen; was fü das Land übrig bleibt, wird nicht gefragt und ebenſowenig, wäre. Statt der menſchlichen Auswurſfſtoſſe, die nun einmal für den Ackerbau als Düngemittel von hohem Werte ſind, gibt ihm die Induſtrie⸗ fladt ihre ſtinkenden, tödlichen Abwäſſer. So ſtolz war die Rationaliſierung auf die von der Wiſſenſchaft verkündete Selbſtreinigung der Flüſſe, daß man die menſchlichen Auswurſſtoſſe in die laufenden Wäſſer führte, ohne auch nur zu fra⸗ gen, ob nicht die Landwirtſchaft ihrer bedürſe. Andererſeits vermochte ſie ſich mit den Auswurf⸗ ſtoffen des induſtriellen Verwertungsprogeſſes abzufinden, die in vielen deutſchen Gewäſſern den Fiſchreichtum vernichtet oder auf ein kärg⸗ liches Maß verringert haben. In China. we ——— iſt beiſpielsweiſe ſteuer die Mecklenburger was dem Lande zurückzuerſtatten ö man mehr empiriſch als krariondtiſtiſch arvelter, würde man weder den einen noch den anderen Fehler begehen, es müßte denn ſein, daß die Wirtſchaftsmethoden der weißen Völker dort mit au ihren Fehlern übernommen werden. Bedarf die Großſtadt des Waſſers, das Land es liefern, wie ſie der ländlichen Be— völkerung, ſoweit das Ertragätreben die Bauern- toirtſchaft aus den Geleiſen riß. die Milch bis zur Unterernährung raubt. Den Unſegen der Grundwaſſerſenkung beobachten wir etwa en der Iſarmoosentwäſſerung. Wo früher das Feuchtig— keitsſammelbecken für halb Niederbayern lag, da iſt heute alles ſtrobhdürrer Kartoffelboden, weil die Grundwaſſerſenkung die prächtige, au Auen reiche Iſar zur Dachrinne entwürdigte. Der un— ermeßliche Wild- und Fiſchreichtum dieſes gan— zen Gebietes iſt mit einem Aufwand von vielen Millionen vernichtet worden, weil rationaliſtiſche Ziele den Blick umdunkelten. Mit der Grund— waſſerſenkung verſchwand nicht nur der Blüten- kranz der Waſſerroſen und Schwertlilien aus ſtil— len, träumenden Gewäſſern, nicht nur die herr⸗ lichen Gentianen nebſt anderen Naturſchönheiten, an denen ſich Blick und Seele des Naturfreundes labten, gingen zugrunde, auf Nimmerwieder— ehen verſchwanden auch die Weihen und Falken, die Reiher und Rallen, die Moosgrillen und ſtibitze. Die geplante Zugtierſteuer Von Dr. A. Kaiſer, Berlin. Die Wegeunterhaltung iſt in den einzel— nen Ländern, Provinzen und Bezirken des Deutſchen Reiches grundverſchieden geregelt. Während der Kriegs- und Nachkriegszeit hat die Unterhaltung der Wege ſtark gelitte.. ind iſt für deren Inſtandſetzung wenig getan. Im⸗ merhin dürften ſie noch dem gewöhnlichen Verkehr mit leichteren Fuhrwerken genügen, aber dem dauernd ſich ſteigernden Verkehr der ſchweren Laſtkraftwagen und insbeſon⸗ dere der Automobile ſind die deutſchen Straßen durchweg nicht mehr gewachſen. Als in der Nachkriegszeit der Automo⸗ bilverkehr plötzlich wieder auftrat und ins Ungemeſſene zunahm, mußten die Straßen alsbald total verſagen. Der Automobilverkehr im Jahre 1925 gegenüber dem Jahre 1914 um faſt 400 v. H. geſtiegen. An Zweckſteuern für die Wegeunterhal— tung beſteht einmal die Kraftfahrzeuaſteuer, die vom Reich erhoben, aber den Ländern überwieſen wird. Sodann ſind nach dem Fi⸗ nanzausgleichsgeſetz die Länder berechtigt, Wegeſteuern zu erheben. Hiervon haben nut wenige Länder, wie beiſpielsweiſe Braun⸗ ſchweig, Mecklenburg und Sachſen Gebrauch gemacht. Württemberg hat dieſe Steuer aber wegen unüberwindlicher Schwierigkeiten bei der Erhebung wieder aufgehoben. Außerdem können für eine außerordentliche Wegeabnut⸗ zung die Länder Beiträge(Vorausleiſtungen genannt) erheben. Dieſe ſogenannten Voraus⸗ leiſtungen ſind in Preußen vicuach eingeführt. kommen für ſie landwirt⸗ Selbſtverſtändlich ſchaftliche Fahrzeuge kaum in Betracht, weil durch dieſe eine außergewöhnliche Wegeab⸗ nutzung nicht ſtattfindet. Zu den Vorauslei⸗ tungen werden durchweg nur die gewerb⸗ lichen Betriebe und die Kraftfahrzeuge, ins- beſondere Laſtkraftwagen, herangezogen. Die Regierung hat dem Neichswirtſchafts⸗ rat einen Entwurf über die Aenderung des Kraftfahrzeugſteuergeſetzes vorgelegt. Dieſe Steuer hat bisher insgeſamt etwa 60 Millio⸗ nen jährlich eingebracht. Dieſt Einnaßme ſoll auf 90 Millionen Mark erhöht werden. Der Reichswirtſchaftsrat hat zu dieſem Geſetzentwurf ein Gutachten angefertigt, und zwar ſoll zunächſt ein Proviſorium geſchaffen werden für die Zeit vom 1. April 1926 bis 31. März 1927. Nach dieſem Gutachten ſollen insgeſamt 120 Millionen Mark aufgebracht werden, de von 90 Millionen aus der Kraft⸗ fahrzeugſteuer und 30 Millionen aus einer Zugtierſteuer(Pferde und Ochſen). ü Es wurde vorgeſchlagen für die Zugtier⸗ Aufbringungsart, die den Steuerſatz nach Einheiten feſtgeſetzt hat, zu übernehmen und demnach die Zug⸗ tiere in landwirtſchaftlichen Betrieben als eine Einheit, die in gewerblichen Betrieben als 3 Einheiten zu berechnen. Als Einheits⸗ ſatz wurden 8 Mark angenommen. Die Steuer ſoll nicht von Reichswegen erhoben werden, ſondern die Länder ſollen verpflichtet werden, dieſe Steuer einzuführen. Die vorerwähnten Vorausleiſtungen ſollen in Wegfall kommen. Der Reichsfinanzminiſter Reinhold haf in ſeiner Antrittsrede im Reichstage darauf hingewieſen, daß es ein grundſätzlicher Feh⸗ ler der letzten Jahre geweſen ſei, die einzelnen Steuern nicht jeweils dem wirtſchaftlichen Betriebe angepaßt zu haben. Er ging dabei von der Vorausſetzung aus, daß die Steuern betriebsfördernd wirken müſſen und daß da⸗ bei nicht in erſter Linie fiskaliſche Intereſſen berückſichtiat werden dürſen. Die Zuatier⸗ ſo muß Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathansſtr. 86 ö ——— p T——— q Samstag. den 27. Februar 1928 tener iſt aber eine roye Kopfſteuer, wie ſie in unſeren kultivierten Ländern vor 500 Jahren üblich war und wie ſie heute noch in den Ko— loniſan vorkommt. Die Zuatierſteuer kann für die Landwirtſchaft nicht betriebsfördernd wir⸗ ken, gans abgeſeben davon. daß der Grund— ſatz der ſteuerl. Gerechtigkeit dabei aufs aller⸗ ſchärfſte verletzt wird. Gerade diejenigen land— wirtſchaftlichen Betriebe, die ſteuerpolitiſch am meiſten geſchont werden ſollten, werden dadurch aufs härteſte betroffen. Betriebe. die weitab vom Verkehr liegen und daher unver⸗ hältnismäßig viel Zugtiere benötigen, Betriebe gebirgiger Gegenden, die naturnot⸗ wendig auch mehr Zuatiere benötigen, als die bequemer liegenden Betriebe in der Ebene müſſen am meiſten herhalten. Gerade der fleinſte Bauer wird mit ſeiner geſamter Spannkraft herangezogen werden. Ganz überſehen iſt bei dem Vorſchlag, das die Landwirtſchaft tatſächlich bereits am aller⸗ meiſten für die Wegeunterhaltung beigetragen bat und beiträgt. Gerade als in der Nach— kriegszeit infolge des geſteigerten Automobil verkehrs immer mehr Koſten für die Wege unterhaltung aufzubringen waren, wurder die kommunalen Abgaben mit Rückſicht au die Wegeunterhaltung dauernd erhöht. und die kommunglen Abgaben trägt Landwirtſchaft. Die Straßen und damit des Geldbeutels de Landwirtſchaft infolge des geſteigerten Auto mobilverkehrs geht ſoweit, daß heute eine gu ausgebraute Straße nach zwei bis 3 Jahren total zerfahren iſt, während dieſe früher 10 bis 20 Jahre aushielt. Ganz unglaublich iſt es, wie ohne einer enerm geſteigerten Beamtenapparat die Zug⸗ tierſteuer, ſie ſoll bereits vom 1. April 1926 al erhoben werden. verlangt werden kann. Es liegen weder für Pferde. noch für Ochſen irgendwelche brauchbare. Statiſtifen vor. Wenn man ſich den Vorſchlag genau überlegt, ſo kommt es darauf hinaus, daß die erwärnten Vorcusleiſtungen. die die Land⸗ wirtſchaft ziemlich unberührt ließen, abge⸗ ſchafft werden ſollen und daß an deren Stelle eine Steuer eingeführt werden ſoll. die zum allerorößten Teil die Landwirtſchaft zu tra— gen hat. Fiess ge e ee Viehpreiſe u. Fleiſchpreiſe Bei den Erörterungen über die Durchführung den Preisſenkungsaktion, die auch zu einer Herab⸗ ſetzung der hohen Fleiſchpreiſe führen ſoll, wird von bauernfeindlicher Seite immer wieder betont, der gegenwärtige bobe Preisſtand im Kleinhan⸗ del ſei bedingt durch die ſtets ſteigenden Vieh— preiſe. Die Entwicklung der Viehpreiſe zeigt aber eine ſtets ſinkende Tendenz. Auf dem Zentral— viehhof in Berlin ſind die Preiſe in den letzten Nonaten ſaſt ſtetig zurückgegangen, und zwar bei Bullen von 55 Pfg. pro Pund im Juni auf 47 im Dezember(gegenüber 49 im Dezember 1913), dei Ochſen von 57 auf 47(gegenüber 53 im Dez. 1913), bei Kühen von 51 auf 45(gegen⸗ über 47 im Dez. 1913), bei Schaſen von 48 auf 40(gesenüber im Dezenter 1913). Die Preiſe ſür alle duſe Viehgattungen bewegen ſich alſo unter em Friedensſtand. Ein beſonders ſtarker Preisrückgang hat im Dezember bei Kälbern und Schweinen ſtatigefunden. Bei Kälbern fiel der Preis von 100 Nſa. pro Pſund auf 89, bei Schwei⸗ nen von 95 au, 85 pro Pfund. Die Fleiſchpreiſe haben ſich dieſer ſinkenden Bewegung der Viehpreiſe in keiner Weiſe ange— paßt. Die Preiſe für Nindſleiſch ſind mit 2.70 Mark für Schmorfleiſch. 2,0 Mark für Koch⸗ fteiſch, 2,10 Mark für Querrippe pro Kilo Ende Dezemeer noch um 22,7 Prozent bzw. 22.2 und 31.3 Prozent höher als 1913. Hammelfleiſch liegt mit 2,30 Mark für Bratfleiſch und 1,90 Mark für Kochfleiſch mit 21,1 und 11.8 Prozent über dem Friedenspreis. Kalbfleiſch koſtet mit 3.— Mark für Bratfleiſch und 2,60 Mark für Kochfleiſch 36.4 bzw. 36,8 Prozent mehr als 1913. Am teuerſten ſind die Preiſe für Schweinefleiſch, das mit 3,40 Mark für Kotelett, 3.— Mark ſür Kamm, 2,70 Marr für Bauch um nicht weniger als 47.6, 57.9 und 50,% Prozent den Friedensſtand überholt hat. Die hohen Fleiſchpreiſe ſind in keiner Weiſ: zu rechtfertigen. Obſchon die Bauernvereine im— mer wieder auf dieſe unhaltbaren Zuſtände hin gewieſen haben, hat die Preisſenkungsaktion lei der noch nicht erwirken können, daß hier im In⸗ 00 der Konſumenten Wandel geſchaffen wurde. 1 Kgandwirtſchaſt und Gefrierfleiſchkonſum. Das reichſte Produktionsgebiet der La Plata, Staaten, insbeſondere Argentinien, hat ſofor nach Beendigung des Krieges mit allen Mitteln verſucht, ſich einen möglichſt großen Anteil an der Fleiſchverſorgung Deutſchlands zu ſichern. Die⸗ ſes Streben wurde ihm dadurch erleichtert, daß Deutſchland ihm in jeder Weiſe entgegenkam und die zollfreie Einfuhr von Gefrierfleiſch ſtändig zu erhöhen ſuchte. So tonnte die Einfuhr ſteigen oder gerade die Inanſpruchnahme den! Kälber 1208 Schafe 1071 Pig. in 43. Jahrgang 5 Heute 2 Blätter(8 Seiten) don 49000 To. im Jayre 1921 auf 90 000 To. im Jahre 1923 und auf 90 000 To. im Jahre 1924. Jahre dauerte es, bis die deutſche Landwirte haft, de me der Zeit die Konkurrenz des billige, pro⸗ duzierenden Auslandes immer mehr empfand, vie Einführung eines Zolles, der am 1. Oktober 1925 in Kraft trat, erreichte. Die geſetzliche Re⸗ gelung brachte jedoch die Feſtlegung eines zoll⸗ jrcien Kontingents, deſſen Ausmaß ſich nach dem Verbrauch des Vorjahres richtet und alſo 90 006 To. beſrägt. Neuerdings wird eine Erhöhung dieſer zollfreien Einſuhrmenge beabſichtigt. Die Entwicklung der deutſchen Fleiſchverſor⸗ gung zeigt deutlich, daß die für die Einfuhr von h ſtets angeführte Begründung, näm⸗ lich daß die inländiſche Produktion den Fleiſch⸗ bedarf der Bevölkerung nicht befriedigen könne und daf insbeſondere durch die Einfuhr von Ge— frierfleiſch den hohen Fleiſchpreiſen im Inlande entgeg ewirlt und vor allem die am wenigſten leiſtungsfähigen Verbrauchsſchichten geſchützt wer⸗ den ſollen, vollſtändig illuſoriſch geworden iſt. Daß die Zuführen zu den Märkten in den letzten Jah⸗ ren ausreichten, den Friedensbedarf der Bevölke- rung zu decken, ergibt ſich aus folgendem Zahlen- bild. Auf den 35 bedeutendſten Schlachtviehhöſen Deutſthtands wurd etrieben(in 1000 Stück): 1925 Zu-(+) Ab-(—) nahme in% gegen ö 192⁵ 1924 ö Rinder 1322 1288 1348 + 4,7 1292 1406—+ 8,8 1003 1274 27,0 Schweine 5812 3686 4238 15,0— 21,3 Im Vergleich zum Vorjahre iſt die Beliefe⸗ 1913 1924 run, der Schlachtviehwärkte bei allen Tiergattun⸗ gen int Jahre 1925 erheblich geſtiegen und hat dem Friedensſtand außer bei Schweinen weit über⸗ holt. Bedenkt man, daß in den angeſührten Zahlen nicht die bedeutenden Mengen an Vieh, weiches in: geſchlachteten Zuſtand dem Markt zugeführt wurde, enthalten find, ſo kann man feſtſtellen, da die im Jahre 1925 zur Verfügung'geſtande⸗ nen Fleifſchmengen in keinem Falle kleiner waren als im Jahre 1913, daß alſo die inländiſche Viehproduktion, wie die Bauernvereine ſtets be⸗ tont haben in der Lage war, aden Fleiſchbedarf der Bevölkerung zu decken. durch Sie Einfuhr eine Senkung der Fri Dazu kommt, daß großer Gefrierfleiſchmengen a g ſchfleiſchpreiſe in keiner Weiſe erjc Trotz der niedrigen Viehpreiſe hat ſich vietmehr die Kurve der Kleinhandelspreiſe jün Friſchfl von 212 Pfg. pro Kg. im März 1925 au 240 fg. pro Kg. im Oktober 1925 er⸗ höht. Auch der Hauptzweck der Gefrierfleiſchein- ch der minderbemittelten Bevölkerung hleit zu ſchaffen, in den Genuß von men, iſt nicht erreicht worden, da fleiſchpreiſe nicht erheblich unter dem preiſen liegen. Sie ſind vielmehr der der Friſchfleiſchpreiſe ſtändig gefolgt und von 136 Pfg. pro Kilo im März 1925 auf 146 Oktober 1925 geſtiegen. In Berlin ko⸗ ſtete Ende Januar 1926 ein Pfund autes Rinder⸗ gefrierfleiſch 1 Mark, während ſich Rindfleiſch Oruſt) auf 1.05 Mark ſtellte. eigerung Kartoffelpreis für den Landwirt 10 bis 20 Pfg. pro Zentner. a Der Landwirt St. in Weſtpreußen verkaufte, durch Vermittlung eines Herrn G. an die Firma B. u. V. in Berlin drei Waggons Kartoffeln von ewe 250300 Ztr. pro Waggon. Die Firma B. u. B., die dieſe Kartoffeln zur Stärkefabrika⸗ tion verwandte, ſchickt heute ihrem Vertreter Franz G. in Weſtpreußen folgende Abrechnung: Berlin, den 28. Januar 1926. Firma Franz G. in Weſtpreußen. ö Betr.: Waggon 33103= 95,90 Dz. a 14,2 Proz. — 1361,8 Stärkeprz. ö Dacnn 71579= 70,20 Dz. a 12,9 Proz. — 905,6 Stärkeprz. ö Hochachtungsvoll“ W ogon 23210= 83,90 Dz. a 12,9 Proz. ——1082,3 Stärkeprz. Zuſammen 3349,7 Stärkeprzz a 83½ Pfg.= 586,20 Mk. abzügl. Fracht für den erſten Waggon 188,30 Mk. zweiten 75 132,70 Mk. dritten 6 132,70 Mk. 453,70 Mk. von 586,20?. verbleiben 132,50 Mk. welchen Betrag wir Ihnen überweiſen. Hochachtungsvoll“ Hiernach ſollen für die drei Waggons Karo feln, die ab Verladeſtation vielleicht 750850 Zentner enthielten, 132,50 Mk. gezahlt werden, während bei dieſer Menge allein an Eiſenbahn⸗ fracht Mk. 453,70 gezahlt werden. Würde der Landwirt St. in ähnlicher Weiſe die Anſuhr zur Bahn(zirka 10 Km.) berechnen, ſo bekäme St. noch nicht annähernd ſeine Transport- und Ver⸗ ladekoſten vergütet. Das größte Geſchäft hätte Herr St. gemacht, wenn er die Kartoffeln in der Erde gelaſſen hätte, denn allein das Ernten der Kartoffeln wird etwa 300 Mt. gekoſtet haben. Da der Erlös durch die Transport- und Verla koſten aufgezehrt würde, hätte Herr St. dieſe Mk. noch für ſich gerettet. ——————* *** **„* tzeiger 3 2 Begegnung. Von Ruth Schaumann. Um die Ecke biegt der Zug, Und ein Meer von Augen ſchlägt Wie ein wilder Wachtelflug Auf den Einen, der da trägt, Wie noch keiner vor ihm trug. Und die Straße fließt zum Tor, Wo die leeren Brunnen ſtehn. Und ein Antlitz ſtrebt empor, Und zwei trockne Augen ſehn Rufend durch geſenkten Flor, Brennend wie ein Birkenbaum Der die Sonne bluten ſieht, Sanft wie in des Todes Raum Ein verlornes Wiegenlied. Und die Himmel atmen kaum, Da der Antwort Blick geſchieht. (Aus dem ſoeben im Verlag Köſel erſchie— neuen neuen Gedichtbuch„Paſſionall. 5 ö 1 Trauert um die Gefallenen! Zum Volkstrauertag. Von Rektor Joh. Peſch. Vor mir lag dereinſt eine Menge Zei— tungsausſchnitte, Todesanzeigen, die den Heldentod ſo manches Tapferen kündeten. Eine eigenartige Sammlung wird da mancher denken. Was ſoll denn die? Nun, ſie ſollte mir Auskunft darüber geben, wie unſer Volk in den Jahren harter Kriegsnot dachte über den herben Verluſt all des jungen Blutes. Und was ſie uns damals ſagten, verdient auch am heutgen Tagn noch gehört und beachtet zu werden. Hart hineingepackt hat der Heldentod in ſo manchen lieben Kreis. Vater, Bruder, Gatte und Bräutigam— an keinem ging der Schnitter Tod in ſeiner reichen Erntezeit vor— über. So viele betrauern den Verluſt mehrerer ihrer Lieben. Mehr denn zehnmal kehrte die Bemerkung wieder, daß bereits ein Bruder, wohl gar zwei und noch mehr dem Helden im Tode auf der Walſtatt vorangingen, daß der Vater dem Sohne gefolgt. Allein groß war unſer Volk auch im Schmerz. Geduldige Ergebung in Gottes heiligen Willen und unerforſchlichen Ratſchluß, die Hoffnung auf ein Wiederſehen in ewiger Freude und Glück— ſeligkeit klingen wieder aus all den Verslein, die den Kopf der Anzeige zieren. Verhaltenes Weh, tiefer Schmerz, weil der liebe Verſtor— bene ſo fern ſeine Ruheſtätte fand, ſo daß man nicht einmal eine Blume auf ſein Grab pflanzen kann, zittern aus den Verſen; es iſt doch eine liebe Pflicht für jedes fühlende Herz, „die Gräber der Dahingeſchiedenen mit Blu— men zu ſchmücken, den kleinen Fleck Erde in einen freundlichen Totengarten zu verwan— deln, zu vem man ſo oft aus den Kämpfen u. Stürmen des Lebens flüchtet, zu einem ſolch kleinen, ſtillen Ruheplätzchen, von dem man getroſt, du klagend Herz, auch das ferne Grab ſchmückt ein ſchlichtes Kreuz: rankt der Efeu, und wenn es ſchon verwittert und verweht, man iſt am Werk, für deren Er⸗ ſatz zu ſorgen, und dazu ſoll jeder gern ſein Scherflein beitragen, doppelt groß die weni⸗ gen, die das Leid vielleicht nicht ſo nahe ge⸗ troffen. e Doch kommen wir nun zu den Verſen in den Todesanzeigen. Schmerzvoll war der Ab⸗ ſchied von der Heimat, doch— alle Kugeln treffen ja nicht; dieſer Gedanke mußte man⸗ chem hinweghelſen über das Trennungsweh. Vegeiſtert zog der junge Kriegsmann hinaus, hoſſnungsvoll blieben die anderen daheim. Da kommt die Trauerkunde und vernichtet ſo jäh alles Hoffen: „Vergebens iſt nun alles Hoffen Auf eine frohe Wiederkehr, Weil du den Heldentod erlitten, Iſt dieſe Hoffnung nun nicht mehr.“ Zu früh ſind— nach menſchlichem Ermeſ⸗ kehren Verſe folgender Art häufig wieder:: „Du warſt ſo gut, du ſtarbſt ſo früh., Wer dich gekannt, vergißt dich nie,“ Ein anderer klagte: „Ach, es iſt ja kaum zu faſſen, Daß du nie mehr kehrſt zurück! So jung mußt du dein Leben laſſen, Zerſtört iſt unſer aller Glück. Ein jeder, der dich hat gekannt, Und auch dein treues Herz, Der drückt uns nur noch ſtumm die Hand, In dieſem tiefen Schmerz. Du gutes Herz, ruh ſtill in Frieden, Ewig beweint von deinen Lieben. Ruh ſanft im fernen Land!“ Wieder ein anderer gab ſeinem Schmerz; alſo Ausdruck: „Viel zu früh verließeſt du die Deinen, Die fern von deinem Grab ſtill um dich weinen; Gefloſſen iſt dein junges Blut Für uns zu früh, du warſt ſo gut. Auf Wiederſehn!“ Ane, Gottergeben hießt es anderswo: „Die Todesſtunde ſchlug zu früh; Doch Gott der Herr beſtimmte ſie. Du ruheſt nun in ſtillem Frieden, Den unſer Herz im Tod noch liebt; Biſt viel zu früh von uns geſchieden. Uns hat die Trennung tief betrübt; Doch lag es in des Höchſten Plan— Was Gott tut, das iſt wohlgetan. Die Todesſtund ſchlug, ach, ſo früh; Doch vergeſſen werden wir dich nie; Denn du warſt ſo gut zu uns allen, Als Bruder und als Sohn. Du biſt fürs Vaterland gefallen, Gott ſchenk dafür dir Himmelslohn! mit friedvollem Herzen zurückkehrt“. Doch ſei Nun ſchläfſt du ſanft in ſüßer Ruh, auch auf ihm ſen— ſie von uns gegangen; berechtigten ſie' aus: doch zu den ſchönſten Erwartungen. Deshalb Und kühle Erde deckt dich zu. Eine Wiederſehn hieniedenk Iſt uns nicht mehr beſchieden. Doch was auf Erden nicht mehr kann beſiehn, Das wird im Himmel einſt geſchehn: Ein Wiederſehn!“ Manch einer hat einen Spruch der heili⸗ gen Schrift in Verſe gebracht. Da haben die: Eltern ihren einzigen Sohn(ſehr ſelten heißt. es: das einzige Kind) verloren, eine Braut ihren Bräutigam— und beide klagen nicht lange, ſondern ſprechen ergeben mit dem gro⸗ ßen Dulder Job:: „Der Herr hat ihn uns gegeben, Der Herr hat ihn uns genommen, Der Name des Herrn ſei gebenedeit!“ Kriegsfreiwilliger Ein: 19jähriger. gen ſchicken der Anzeige folgende Verſe vor⸗ „Einen guten Kampf hat er auf der Welt gekämpfe, b Hat doch Gott ſo gnädiglich all ſein Leid gedämpfet, 8 vollendet 5 Und die Seele himmelauf Chriſto zugeſendet.“ 2. Nun hat er ſeines Lebeus lauf ſeliglich 8 Die tieftrauernden Eltern eines 21jähri⸗ formulierten dieſen Gedanken alſo: „Ich habe einen guten Kampf gekämpfet, Ich habe den Lauf vollendet, Ich habe den Glauben gehalten, Hinfort iſt mir beigelegt Die Krone der Gerechtigkeit.“ Gottlob kehren die Anzeigen, daß einzige Sohn gefallen, nur ſelten wieder; recht häufig aber hieß es, daß der zweite, dritte Sohn bereits ſein Leben für das Va⸗ terland dahingegeben. So las ich in einer An⸗ Zeige: „Ach, wie ſo ſchmerzvoll riß ſchon zu Anſang der Krieg Einen der Liebſten aus unſerer Mitte, Daß du nun ſiegreich, geſchmückt mit Lorbeern zurück zu uns kehrteſt, War jetzt nur noch unſere einzige Bitte. Aber nun gingſt auch du. Wie ſo plötzlich erhielten die Nachricht wir, Nun kommt ihr beide nicht mehr, in Trauer und tiefſtem Schmerz laßt ihr uns hier. So jung, in der ſchönſten, hoffnumgsvollſten Blüte eurer Jahre 12 Mußtet ihr nun von uns gehn; Für uns bleibt jetzt nur noch die einzige Hoffnung: Dort oben über den Sternen gibts ein mWiederſehn!“ Nach nur halbjähriger Ehe hatte der hat N ſein junges Herzblut hingebeben für des Va⸗ d terlandes Freiheit und Ehre; ſeine Angehöri⸗ der einem anderen Verſe, der 4 Glück unde Liebe, in Gott die einzige Hoffe nung. Das find die Gedanken, denen die Gat⸗ tin alſo Ausdruck verleiht: „Wir wollten beide glücklich werden; Doch grauſam griff das Schickſal ein, Nahm mir mein Liebſtes auf der Erden, Wie kann es denn nur möglich ſein? N Nun liegſt du ſtill in Feindesland begraben, Kein Flehn und Weinen gibt dich mir zurück.“ Verloren iſt mein Höchſtes, was ich ban e, Vorbei ich Liebe— Hoffnung— Glück. Mit Gott will ich in dieſem Schmerz fe Bis wir bei Gott uns wiederſehn.“ Am Jahrestage des Todes widmete eine treu liebende Gattin und Mutter dem gefal⸗ lenen Mann folgende wehmütige Erinnerungz „Der heutge Tag ruft alle Schmerzen, Ruft alle Tränen wieder wach, 5 Die wir geweint aus tiefſtem Herzen Dem guten Mann und Vater nach. Wer dich gekannt, wird es ermeſſen, Wie groß doch unſer Schmerz jetzt iſt: Wir können es doch nie vergeſſen, Wie du von uns gegangen biſt. Du zogſt hinaus ſo ohne Zagen, Zum Schutz fürs Vaterland ins Felqa, Du lernteſt leiden ohn' zu klagen, Wie einſt ja auch ein großer Held. So ruhe wohl im Heldengrabe, Befreit von allen Schmerzen; Die Liebe, die dich hier umgab, Lebe fort in unſern Herzen!“ Das iſt für manche das ſchlimmſte, daß der tapfere Held fern im fremden Lande ruht: „Fern dein Grab, tief unſer Schmerz, Nun ruhe ſanft, du treugeliebtes Herz, Auf Wiederſehn!“ Gewiß: „Wenn Liebe könnte Wunder tun Und Tränen Tode wecken,, So würde dich in Feindesland Nicht kühle Erde decken.“— Ein anderer klagte: Sehr ſchwer war ſchon der Trenne Jetzt aber bricht uns faſt das Herz. Als Held ſtarbſt du, für uns zu früh, Vergeſſen können wir dich nie. Wir können dir nun nichts mehr bieten, Mit nichts mehr die erfreu'n, Nicht einmal eine Hand voll Blüten Auf deinen Grabeshügel ſtreun. laßt das Klagen, das Se. ein Allein, 5 nach fernen Grabhügeln! So klingts aus zum Schluß hier noch angeführt werden mag: n 4* „Ihr Lieben, wenn mein Geiſt ge den, „Dann ſehnt euch nicht nach meinem Hügel; Denn, wo ich ruhe, da iſt Frieden, Und von den Sternen grüß ich euch: Anf Wiederſehn im Himmel!“ Heldentod einen Ehegatten aus:: den Armen der Gattin geriſſen. Vorbei iſt der Traum von! Deutſche Soldatengräber Uflege getraut den meiſten Fällen gewiſſenhaft. Die Anlage in aller Welt. Von H. Eiſermann, Liegnitz. ſind mit d erfüllen ihre Pflicht Franzöſiſche Kriegsbeſchädigte und der Ruheſtätten ſelbſt entſpricht aber leid ternd wirkt die Rieſenzahl — — ff—pß̃ p er Toten wiedergab. Vielfach ruhen ſie auf ein⸗ in, ſamen Inſeln, den Schären. Wenn der ſteinige Untergrund auch faſt nirgends einen Blumen⸗ erf ſchmuck zuläßt, ſo haben dieſe Seemannsgrä— keineswegs dem deutſchen Geſchmack. Erſchüt⸗ von ſchwarzen und es iſt nicht wahr, daß nur der raſende Tod über die Erde kam“, verkündet friedvoll auf dem Gottesacker von Sanniki(nödlich Jo⸗ witſch) ein Grabmal. ber doch ihre eigene Schönheit. Sie liegen auf Die Toten der weithin bekannt geworde⸗ unberührtem Boden, vom ewigen Meere um- nenen Durchbruchsſchlacht van Brzeziny— Ueber die letzten Ruheſtätten unſerer Ge— fallenen in allen Weltteilen, ihre Pflege und Unterhaltung, gibt der Verfaſſer in der„K. V.“ eingehende Aufſchlüſſe, die anläßlich des Volkstrauertages erhöhtes Intereſſe haben dürften. Die Red. Als deutſche Behörde ſteht das Zentral— nachweiſeamt für Kriegergräber und Krieger— verluſte in Spandau(Schmidt-Knobelsdorff— ſtraße) dauernd mit den deutſchen Geſandt— ſchaften und Konſulaten jenſeits der Grenzen und den betreffenden ausländiſchen Staaten mit den zuſtändigen Miniſterien in Verbin⸗ dung, hat in den meiſten Fällen Belegungs— pläne der Friedhöfe und Gräberliſten und kann alſo Auskunft geben. Als einzige pri⸗ vate Vereinigung iſt der Volksbund deutſche Kriegergräberfürſorge, deſſen Bun— desſtelle in Berlin W. 15, Brandenburgiſche Straße 27, ſich befindet, tätig. Er iſt in vie⸗ len Ortsgruppen über ganz Deutſchland ver— breitet, hat im Ausland faſt überall, wo deut⸗ ſche Helden ruhen, Vertrauensmänner, die die Friedhöfe überwachen, Auskunft geben und beſondere Wünſche erfüllen. Vorſitzender des Bezirksverbandes Köln iſt Regierungspräſi⸗ dent Graf Adelmann, Schriftführer Herr Re⸗ gierungsrat v. Klinckowſtröm⸗Köln, Regie⸗ ungsgebäude. Der Volksbund entſendet all⸗ jährlich Beauftragte nach dem Weſten und Oſten, um ſich perſönlich von dem Zuſtande unſerer Soldatengräber zu überzeugen. Na⸗ türlich arbeitet er Hand in Hand mit den in Betracht kommenden deutſchen Behörden. In Frankreich ſind ſehr viele Gräber— anlagen, die von deutſcher Kameradenliebe und deutſcher Friedhofskunſt Zeugnis ableg, ten, verſchwunden. Größtenteils ſind die ehe⸗ maligen Gräberſtätten durch Zulegungen von Gefallenen anderer Friedhöfe erweitert wor⸗ den. Im gllocemeinen ſind die Umbettungen in Holzkreuzen, die Namen, Truppenteil, Todes— tag und Grabnummer der Gefallenen aufwei— ſen. Dem Volkscharakter der Franzoſen ent— ſpricht es, daß ſie ſelbſt die Toten noch nach Freund und Feind getrennt haben. In Belgien liegen die Verhältniſſe ähnlich wie in Frankreich. Auch hier werden die Anlagen gepflegt. Aber was den Beſucher ſo tief traurig ſtimmt, iſt die troſtloſe Nüch— ternheit der deutſchen Soldatenfriedhöfe. Die Friedhöfe der bei Mpern gebliebenen 200 900 Engländer ſind koſtbare Anlagen, mit Blu— men über und über geſchmückt. Die Friedhofs— wärter finden ſich gegen geringe Entſchädi— gung meiſt zur Erfüllung beſonderer Wünſche bereit. Der Volksbund vermittelt gern. Am beſten ſteht es wohl um die deutſchen Kriegerfriedhöſfe in Htalien und in dem von deutſchſtämmigen Sachſen bewohnten Teil Rumäniens und Kronſtadt. Hier wie dort ſind unſern Gefallenen an landſchaft⸗ lich beſonders bevorzugten Stellen würdige Ruheſtätten geſchaffen worden. Den Italie⸗ nrrn muß man das Zeugnis ausſtellen, daß ſie die Gräber wirklich vorbildlich pflegen. Für die Erhaltung der Kriegergräber ſorgen die Gemeindevorſtände; ſie werden von den italieniſchen Militärbehörden unterſtützt. Die Hauptnamensliſten werden beim Zentralamt in Udine geführt. In Rumänien haben in zahlreichen Fäl⸗ len Schulen Patenſchaften über die Friedhöfe übernommen und wetteifern in der Pflege. Außerdem het der Volksbund der Leiterin der ſächſiſchen Kriegsgräberfürſorge namhafte Be⸗ träge überwieſen, und Umbettungen ſind durch ſein Eingreifen in vielen Fällen verhindert worden. In England werden die Gräber der deutſchen Kriegsgefangenen gepflegt. Die Gefallenen der Skagerrakſchlacht, die an die Frantceich nunmehr abgeſchloſſen. Die jetzt vorhandenen Friedhöfe bleiben beſtehen. brandet. Unter den hier ſchlafenden Helden der Skagerrakſchlacht befindet ſich auch der Hamburger Dichter Gorch Fock. Finnland unterhält auf Staatskoſten alle deutſchen Soldatengräber. Aus Rußland dringt wenig Kunde zu uns. Die Gräber der im weiten ruſſiſchen Reiche Geſallenen und Geſtorbenen ſcheinen nach und nach zu verfallen oder ſchon ver-! ſchwunden zu ſein! Soldatenlos! 1 Die flachen Ebenen Polens haben unſag⸗ bar viel deutſches Blut getrunken und hier begegnet man überall deutſchen Soldatengrä⸗ bern. Als ich vor kurzer Zeit zwiſchen Lodz, Skirniewicze, Lowitſch und Warſchau die dor⸗ tigen Heldenfriedhöfe beſuchte, war ich mit meinem Reiſegefährten tief erſchüttert, auf der Suche nach unſeren ehemaligen Kamera⸗ den im blutigen Streit zuerſt nur völlig ver⸗ wahrloſte Ruheſtätten anzutreffen. Später än⸗ derte ſich zu unſerer aufrichtigen Freude das Bild. Wir durften eine große Menge von gut⸗ gepflegten Friedhöfe betreten und den deut⸗ ſchen Helden Grüße der deutſchen Heimat bringen. e eee e, e e Nach dem Vormarſch unſerer Truppen ins Innere Rußlands hatten deutſche Land⸗ ſtürmer die in Schützengräben, an Straßen⸗ rändern, in Dorfgärten und auf freiem Felde ruhenden Gefallenen zuſammengetragen und ihnen unter Beratung von kunſtſinnigen Gar⸗ tenarchitekten an ſchön gelegenen Stellen im Walde, auf freier Höhe, auf Gemeindefried⸗ höfen uſw. würdige Ruheſtätten geſchaffen. Die Grabzeichen ſind meiſt aus ſehr ſtarkem, feſtem Eichenholz gefertigt, die Namen der Gefallenen tief eingebrannt znd deutlich noch lange zu leſen. Mehrfach trafen wir auf Fried⸗ höfe mit einheitlichen Seinkrenzen bezw. Betonplatten, Auch bie wäten die Rerſöna⸗ lien deutlich zu entziffern. Faſt jeden Fried⸗ Küſte Schwedens angetrieben wurden, ſind meiſt dort beigeſetzt worden, wo das Meer die hof ſchmückten ſchlichte Zierſtrauchanlagen u. Gardetruppen und Kriegsfreiwillige des 25. Reſ.⸗Korps— ſind auf den hervorragend ſchön gelegenen und gut erhaltenen Helden⸗ hainen von Rzgow und Witkowice bei Lodz zuſammengetragen worden. Die polniſche Re⸗ gierung kümmert ſich um die Friedhöfe unſerer Gefallenen und ſchafft Abhilfe, wenn ſie auf Verwahrloſungen aufmerkſam gemacht wird. In Serbien befindet ſich der auf dem Banowoberg bei Belgrad gelegene Ehren⸗ [friedhof in beſtgepflegtem Zuſtande, dagegen iſt der bei Semendria auf dem Karageorge⸗ hügel angelegte Kriegerfriedhof, auf dem Deutſche in über 1000 Gräbern gebettet lie⸗ gen, ſtark überwuchert. Die Gräber in Mo⸗ naſtir ſind gut gepflegt. 5 ö a Auch die in den Kolonien für ihr Deutſch⸗ tum gefallenen Söhne unſeres Vaterlandes ſind nicht vergeſſen. So iſt es kürzlich auf An⸗ regung des deutſchen Kriegervereins in Lü⸗ derützbucht im ehemaligen Deutſch⸗Südweſt⸗ afrika der Friedhof in Aus mit neuen Stein⸗ kreuzen verſehen worden. ae er zs Die bei der Verteidigung Tſingtaus im fernen Aſien auf verlorenem Poſten Gefal⸗ lenen ruhen am Oſtabhang des Bismarckber⸗ ges. Der Friedhof iſt durchaus würdig erhal⸗ ten. N e e* Rings um unſer deutſches Vaterland rei⸗ hen ſich die Gräber der Gefallenen Ueberall in der weiten Welt wölben ſich die Hügel, unter deden Deutſchlands Heldenſöhne ſchlafen, Zwei Millionen blühende Menſchen zerriß das tödliche Blei. Und die Heimat darf ihrer nicht vergeſſen. Können wir auch die ſterb⸗ lichen Neberreſte nicht in deutſche Erde betten, ſo ſollte es für uns Ueberlebende eine ſelbſt⸗ verſtändliche Ehrenpflicht ſein, die Ruheſtät⸗ ten; unſerer teuren Toten in einem würdigen Zuſtange zu erhallen. So halten wir unſeren Gefallenen die Treue über das Grab hinaus. Geſamtdenkmäler.„ßer dies iſt alles Saat, Ihr Sterben ſoll nicht umſonſt geweſen ſein. — DWdclale Nachrichten. „ Bierubeim, 27. Febr. * Gemeinderatsſitzung am Dienstag, den 2. März, abends 7½ Uhr mit folgender Tagesordnung: 1. Prüfung der Rechnung der Gemeinde, des Gas⸗ und Elektrizitätswerks, ſowie des Al⸗ moſenfonds pro 1924. 2. Den Betrieb des Gemeindegaswerks; hier Abbau von Arbeitern. 3. Sonntagsruhe im Handelsgewerbe; hier Feſt⸗ ſetzung der Verkaufszeiten. 4. Durchführung des Ortsbauplans in Viernheim; hier Enteignung von Straßengelände. 5. Herſtellung der Fußſteige; hier Beteiligung der Gemeinde an den Koſten. 6. Geſuch des Magnetophaten Friderlcie in Mannheim⸗Käfertal um käufliche Ueberlaſſung elnes Platzes an den Doſen, zwecks Errichtung eines Wohnhauſes ſowie eines Luft-, Licht⸗ und Sonnen⸗Bades. 7. Kreditbeſchaffung der Gemeinde, zwecks Bereit⸗ ſtellung von Notſtandsarbeiten. 8. Den Bauverein„Selbſthilfe“, hier Fertig⸗ ſtellung der bereits begonnenen Arbeiten durch die Gemeinde. » Verſchiedene Berichte mußten für die nächſte Ausgabe zurückgeſtellt werden. » Aunſere Monatsbeilage„Die alte Helmat“, die heute beigegeben iſt, enthält allerhand belehrende Aufſätze. Der Artikel, die Viernheimer Allmend. wird von unſeren Ortsbürgern ganz beſonders gern geleſen. * Katholikentag in Heppenheim. Sonntag, den 28. Februar 1926, nachm 4 Uhr wird im„Katholiſchen Vereinshaus“ zu Heppen⸗ heim ein Katholikentag abgehalten, wobei die Herren L.⸗Abg. Domkapitular Lenhard und Nee Knoll über zeitgemäße Fragen ſprechen werden. * Die Stofflieferung für die Erſtkom⸗ munikanten und Konfirmanden, welche das Kreis⸗ amt in Submiſſion zu vergeben hatte, wurde Herrn Kaufmann Robert Steiert hierſelbſt, über⸗ tragen. Zu liefern ſind 100 Meter ſchwarzer Kammgarn⸗Serge und 500 Meter Cretonne. Es iſt dies ein Beweis, daß auch unſere einheimiſchen Textilgeſchafte leiſtungsfähig ſiad. Wir gratu⸗ lieren der Fa. Robert Steiert zu dieſem geſchaͤft⸗ lichen Erfolg. * Spricht Herr Dr. Wirth in Viern⸗ heim? Wie wir erfahren, ſollen die Bemü⸗ hungen des hieſigen Reichsbanners, Herrn Dr. Wirth auch für eine Verſammlung in Viern⸗ heim zu gewinnen, erfolglos geblieben ſein. Wer alſo dieſen berühmten Staatsmann hören will, muß ſich am Sonntag, den 7. März nach Mannheim bemühen. Die betreffende Ver⸗ ſammlung findet nachmittags 3 Uhr im Roſen⸗ garten ſtatt. Hoffentlich machen die Viern⸗ heimer Zentrumsanhänger regen Gebrauch von der Gelegenheit, Dr. Wirth kennen zu lernen. * Bauern ⸗Verſammlung. Sonntag, den 28. Februar, nachmittags 3½ Uhr, hält der Viernheimer Bauern⸗Verein eine große Verſamm⸗ lung im Gasthaus„Zum Löwen“ ab Zwei hochintereſſante Vorträge: 1. Die derzeitigen Ver⸗ hältulſſe in ihrer Auswirkung auf die Wirtſchaft, 2. Wte düngen wir unſere Tabakfelder? ſtehen auf dem Programm und dürften ſtcherlich das Intereſſe weiteſter Kreiſe beanſpruchen. Rach den Vorträgen hat jedermann Gelegenheit, in freier Ausſprache ſeiner Meinung Ausdruck zu geben. Da der Eintritt frei iſt, ſellte ein ſtarker Beſuch zu erwarten ſein. » Evangeliſche Gemeinde. Zum ehren⸗ den und dankbaren Gedächtnis derer, die ihr Leben für unſer Vaterland dahin gaben, wurde der 28. Februar als allgemeiner Volkstrauertag beſtimmt. Der Gottesdlenſt vorm. 10 Uhr wird ein Gedächtnisgottesdienſt werden. In der Zeit von 1 Uhr bis 1¼ Uhr läuten die Glocken gemeinſam mit allen Glocken im deutſchen Reiche zum ehrenden Gedächtuls unſerer Toten. Die zur Erhebung gelangende Kollekte kommt der Krlegshilſe zugute. Die Gemeinde, insbe⸗ ſondere die an der der Trauer beſonders Betei⸗ ligten, ſind herzlichſt eingeladen. Neue Kurſe in Reichs kurzſchrift Wie der Stenographen⸗Verein Gabelsberger be⸗ kannt gibt, finden ab kommenden Montag in der Goetbeſchule dahler, einige neue Kurſe und zwor ein Umſtellungskurſus für ältere Mitglieder und Beamte, denen die Erlernung der Reichskurz⸗ ſchrift vorgeſchrieben iſt, und ein Fortblldungs⸗ lehrgang für alle Vereinsmitglieder, ſtatt. Zur Teilnahme wird eingeladen. Näheres iſt aus dem Inſerat in heutiger Ausgabe erſichtlich. Lohnſtener. Nach einer Verfügung des Herrn Reichsminiſters der Finanzen vom 9. Februar 1926 tſt beiſpielswelſe den Arbeitneh⸗ mern, die im Wochenlohn ſtehen, aber in einem Betrieb tätig ſind, in dem wegen Betrlebsein⸗ ſchränkung nur 3 Tage in der Woche gearbeitet wird, die Wochenbeträge des ſteuerfreien Lohn⸗ betrags und der Famillenermäßigungen gutzu⸗ bringen und nicht etwa nur drei Tagesermäßi⸗ gungen zu berückſichtigen. Ebenſo ſind bel einem Arbeitnehmer, der im Wochenlohn ſteht und der zwar täglich, aber wegen Betriebseinſchränkung nur 4 Stunden am Tage arbeitet, die vollen Wochenbeträge, nicht etwa nur die Stundenbeträge 5 gutzubringen. Im Intereſſe der Arbeitgeber iſt General⸗Verſammlung der Zeutrumspartei. Das verfloſſene Jahr war ein Jahr der Wahlen und— Verwirrungen. Es wurde in Verſammlungen, Zeitungen, Berichten und am Biertiſch ſoviel hin und her geredet, daß manche irre wurden, und tatſächlich auch der gewollte Riß in der hieſigen Zentrumspartei zum Teil auch gelang. Wo waren die Feh⸗ ler gemacht worden? Es wurde behauptet, der Vorſtand der Zentrumspartei trage alle Schuld. Deshalb— ſo leitete Herr Lehrer Müller(die außerordentliche General⸗Ver⸗ ſammlung am vorigen Sonntag ein— ſtelle der Vorſtand ſeine Handlungsweiſe in Kritik. Um einen Ueberblick zu geben, verlas der Schriftführer, Herr Jean Beikert, die Protokolle der Vorſtandsſitzungen und Ver⸗ handlungen. Und es geſchah: wie nach dem Krieg durch die veröffentlichten Akten manchem ein Licht aufging, mußten auch hier manche guten Viernheimer erkennen, wie die„Bear⸗ beitungen“ während der Wahlzeit ſie hinter das Licht geführt hatten. Dem Vorſtand kann der Vorwurf nicht erſpart bleiben, daß er mit dieſen Akten nicht ſchon im September an die Oeffentlichkeit ging. Jedenfalls hat jetzt die Ausſprache und die einmütige Zuſtimmung der Generalverſammlung die Maßnahmen des Vorſtandes vollauf gebilligt. Die Berichter⸗ ſtattung hat es ohnehin vermieden, perſönliche Anwürfe zu charakteriſieren und auch Herr Kirchner hat in ſeinen Ergänzungen ver⸗ zichtet, das Haberfeldtreiben gegen ihn außer⸗ halb der Partei zu beleuchten. Es iſt ja ſchließlich im Ort bekannt, daß mehrere hieſige Einwohner, darunter die höchſte Stelle, von Darmſtadt aus eine eindeutige Verwarnung erhielten, wegen der Verdächtigungen des Herrn Kirchner in ſeiner Eigenſchaft als Untererhe⸗ ber. Sein Verhalten als Vorſitzender der Partei könnte er vor der Verſammlung mühe⸗ los rechtfertigen, da er eine Wiederwahl ab⸗ lehnte, wurde bei der anſchließenden Vorſtands⸗ wahl der Stellvertreter, Herr Lehrer Müller zum erſten und Herr Architekt Kühlwein zum zweiten Vorſitzenden gewählt. Sodann wurde beſchloſſen, den Vorſtand durch die fünf Ob⸗ leute und mehrere Mitglieder der Fraktion zu erweitern, ebenſo den Ortsausſchuß auf die Stärke von 60 Perſonen zu bringen, in⸗ dem jeder der 5 Bezirke 12 Vertrauensleute ſtellt. So iſt gegenüber der Wählerſchaft und der Oeffentlichkeit eine Inſtanz geſchaffen, ge⸗ eignet und ſtark genug, Beſchlüſſe zu faſſen und die Verantwortung zu tragen. Die vorgerückte Zeit geſtattete nur eine eilige Leſe aus den aktuellen Fragen, die Lö— ſung muß die nächſte Verſammlung bringen, die hoffentlich nicht lange auf ſich warten läßt. es deshalb gelegen, den Steuerabzug richtig zu tätigen, damit nicht einſchlägige Beſchelnigungen ſeftens des Arbeitnehmers zwecks Lohnſteuer-Er⸗ ſtattungen verlangt werden. Die Beleuchtungen der Kaiſerpfalz und der Stadtſilhuette des altertümlichen Sol⸗ bades und Luftkurortes Wimpfen ob dem Neckar finden laut Beſchluß des Verkehrsausſchuſſes am 23. Mai(Pfingſtfeſt), Sonntag, den 18 Juli und Sonntag, den 29. Auguſt ſtatt. Die Be⸗ leuchtungen Wimpfens zählen bekanntlich mit zu den Sehens werteſten. Eingeſandt. Für Einſendungen unter dieſer Rubrik übernimmt die Redaktion autzer der preßgeſetzlichen leine Verantwortung. Sport und Luſtbarkeit. Zu dieſem Artikel hatte eine Zeitung den Nachſatz gebracht, woraus entnommen werden konnte, als wenn in Mannheim für Fußball⸗ ſpiele Luſtbarkeitsſteuer bezahlt werden müßte. Dem iſt nicht ſo. Dem V. f. R. Mannheim werden wohl ſeine Eintrittskarten durch die Stadt abgeſtempelt, aber es wird keine Steuer bezahlt, weil augenblicklich der Prozeß in dieſer Sache der Stadt Mannheim gegen den V. f. R. Mannheim ſchwebt. Am geſtrigen Freitag war deswegen Zeugenvernehmung vorm Gericht in Mannheim. Bei dieſem Prozeß dreht es ſich jedoch, wie wir erfahren konnten, nicht um die Beſteuerung des Sportes, ſondern es wird ſeitens der Steuerbehörde geltend gemacht, der V. f. R. Mannheim bezahle ſozuſagen ſeine Spieler, wie es im Volksmunde heißt, und im Sinne der geſetzlichen Beſtimmungen. Für uns in Viernheim trifft aber dies nicht zu. Hier ſieht man den Sport im allgemeinen als Luſtbarkeit an, nicht allein Fußball, ſondern auch Turnen und Athletik. Die Sportverei⸗ nigung wird ſich dementſprechend zu verhalten wiſſen und was die übrigen Sportvereine tun, liegt bei ihnen.— X— Geſchäftliches. Unſerer heutigen Ausgabe iſt eine Prelsliſte der Samenhandlung Fritz Ltefhold, Mann⸗ helm, belgefügt Da bet Anhalten der ſchönen Witterung die Gartenarbeiten ihren Anfang neh⸗ men dürften, weiſen wir Intereſſenten ſchon jetzt auf die günſtige Einkaufsgelenheit hin. 1. 9 biſchof v Nes-Orleans die Betätigung diene nicht der Körperpflege ant und an Gottesdienſt-Ordnung der katholiſchen Gemeinde. 2. Sonntag in der Faſtenzeit. ½7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 1½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jungfrauen. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung der Jungfrauen⸗Kongregation. 8 Uhr Faſtenpredigt. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ½%7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.⸗A. für Anna Maria Jöſt geb. Baus. Dienstag: ¼7 Uhr 3. S.⸗A. für Anna M. Jöſt geb. Baus. 8 Uhr Requiem für den in Trier Franz Hoock. Mittwoch 7 Uhr beſt. Amt für Georg Binninger. Ehefrau Joſefa geb. Bauer, Kinder und Angehörige. J8 Uhr beſt. Amt für Michael Bugert, Ehefrau Juliana geb. Buſalt, Kinder und Angehörige. Donnersiag: ¼7 Uhr beſt. Amt für. Nikolaus Kempf 3., Eltern, Schwieger⸗ eltern, Schwiegertochter: Anna Kempf geb. Braun. 7/8 Uhr beſt. E.⸗A. für Edmund Martin, Ehefrau Sabina geb. Schmitt, belderſeitige Eltern, Sohn Joſef, Schwiegerſohn Joh. Kühlwein und Anverwandte. Freitag: ¼7 Uhr beſt. E⸗A. zu Ehren des hl Herzens Jeſu für Joh. Kühlwein 7., Eltern, Schwiegereitern, Schwager Joſef und Anverwandte. 8 Uhr beſt. Herz⸗Jeſu Meſſe mit Segen für Kaſpar Sander, Ehefrau Anna Maria geb. Schmitt T Krieger Sohn Philipp u. Angehörtge. Samstag ¼7 Uhr beſt. A. für Michael Kühl⸗ wein, Ehef. Jofeſine geb. Winkenbach, Frz. Bugert und Kaspar Munſch und Ange⸗ hörige. ½8 Uhr beſt. A. f. Mich. Butſch, Ehefr. Marta geb. Hoock, Schw. Sohn Joh. Renner und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag dei den barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Donnerstag iſt von 5—7 Uhr Gelegen helt zur hl. Beicht wegen des Herz ⸗Jeſu Freitags. Am nächſten Sonntag erfüllen ihre Oſter⸗ pflicht alle Jungfrauen, die nicht mehr chriſten⸗ lehrpflichtig ſind. Ebenſo die Schülerinnen der Herren Rektor Gillig, Lehrer Walter und Frl. Lohrbacher. Beicht für die Kinder iſt am Sams⸗ tag um 2 Uhr. Der Beichtſtuhl am Sonntag Nachmittag beginnt um 5 Uhr. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde. Sonntag, den 28. Februar 1926. Di en ter unn tg. Vorm. 10 Uhr: Gedächtnis⸗Gottesdienſt. Kollekte für die Kriegshilfe. Vorm 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein u. Mädchenbund. Mittwoch, den 3. März 1926. Abends 8 Uhr: 3. Paſſionsandacht. Donnerstag, den 4. März 1926 Abends 8 Uhr: Uebungsſtunde des Frauenchors. Bom Lande. J eddersheim, 25. Febr.(Selbſttötung.) Aus bisher unbekannt gebliebener Urſache hat geſtern der 62 Jahre alte Fabrikarbeiter Friedrich Ber— mes von hier in ſeiner Wohnung durch Erhängen ſeinem Leben ein Ende bereitet. Lorſch, 25. Febr.(Zum Ehrendomherr er nannt.) Pfarrer Leander Roth aus Lorſch ans(Amerika), wurde in Anerkennung ſeiner großen Verdibiſte um das kirchliche Leben der Erzdiözeſe von dem Hochwürdigſten Herrn Erz— zum Ehrendom⸗ herr ernannt und am 14. Februar in ſeiner Pfarrkirche feierlich inſtalliert. war beſonders während der Inflationszeit ein großer Wohltäter des Mainzer Prieſterſeminars Lampertheim, 26. Febr.(Flugtag.) Heſſen⸗Flieger⸗Verein veranſtaltet hier am 7. März nachmittags halb 3 Uhr auf der großen Bonaue einen Flugtag. Lampertheim wurde im beſonderen deshalb für dieſen Flugtag ge— wählt, weil es in nächſter Nähe von Worms liegt, alſo hart am Rande des beſetzten Gebꝛe⸗ tes und weil außerdem in Lampertheim für die⸗ ſen Zweck ein beſonders geeigneter Platz geſun⸗ den wurde. Es wird den Beſuchern dieſes Groß⸗ flugt 36 einige intereſſante Stunden geboten wer⸗ den durch Kunſt⸗ und Sturzflüge, Luftſpieſc und ſonſtigen Vorführungen aus der hohen Schule der Fliegerei. Das Hauptereignis dürften zwei Fallſchirmabſprünge aus 500 und 1000 Meter e Für ſonſtige Abwechslung wird Sorge getragen. 5 Der lehen durch die bank wird in kurzer Zeit beginnen. Wir emp⸗ fehlen den hier in Frage kommenden Landwirten, ſich die erforderlichen Unterlagen ſo ſchnell wie möglich zu beſchaffen und uns vorzulegen. e St. Thereſienki ⸗Orle-; f 3 Rektor an der S hereſienkirche zu New-Orle ſind erforderlich: Die ortsgerichtliche Schätzung Pfarrer Roth Arbeitergeſang⸗Verein Harmonie Samstag abend hald 9 Uh Singſtunde für die Tenöre Sonntag früh 10 Uhr Geſamtprobe Der Vorſtand. Rluge Eltern schicten ihre schulenflassenen 23 i Söhne und Jöchter in die am 75 12. April beginnenden Oster-Kurse der Prival-Handelsschule wmeor. Unterricht Dr. Anoke 4 der öſſenl. For- slaall. gepr. Diplom-Hlandelslehrer bildungsschule. Frleürichsplatz 3, b. Rosengarlen N N D 8 N e eee Befreiung vom DD Mannheim. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Einrichtung von Steuerſprechtagen. Der nächſte Sprechtag des Finanzamts Heppenheim wird am Dienstag, den 9. März 1926 auf dem hieſigen Rathauſe ſtattfinden. Die⸗ jenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Donnerstag, den 4 März 1926 mittags 12 Uhr bei uns anmelden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanz⸗ amt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erledigung ihrer Steuerangelegenheit an dem betr. Sprech⸗ tag nicht rechnen. Betr.: Volkstrauertag 1926. Nach einer Verſtändigung der oberen kirchl. Behörden und dem Volksbund für Deutſche Kriegergräberfürſorge findet am morgigen Sonn⸗ tage ein Volkstrauertag ſtatt, der dem Gedächt⸗ nis der Opfer des Weltkrieges gewidmet ſein ſoll. Ganz Deutſchland, ohne Unterſchied der Partei und des religiöſen Glaubens, wird in dankerfülltem Gedenken an die, die im Weltkrieg ihr Letztes für uns hingaben, ſich einen. Auf Anordnung des Heſſ. Geſamtminiſteriums haben die Staats- und Gemeindebehörden die öffent⸗ lichen Gebäude auf Halbmaſt zu flaggen. Dieſe Bitte richten wir auch an die Pri⸗ vaten und hoffen, daß derſelben ſtattgegeben werden wird. Für dieſes Jahr findet auf Beſchluß des Gemeinderats eine öffentliche Feier nicht ſtatt, dieſelbe wird auf einen noch zu beſtimmenden Sonntag im November l. Js. verlegt. Betr: Den Termin zur Einſendung der Ge⸗ meinderechnungen. Die Rechnungen der Gemeinde, des Gas⸗ werks und des kath. Almoſenfonds für 1924 liegen vom 27. ds. Mts. ab eine Woche lang auf unſerem Büro zur Einſicht der Intereſſenten und Entgegennahme etwaiger Einwendungen offen. Viernheim, den 27. Februar 1926 Heſſ Bürgermeiſterei Viernheim. Lambertth. Bekanntmachung. Gewährung von Darlehen aus der Rentenbank⸗Kreditanſtalt an die Land⸗ wirtſchaft. Die Auszahlung der Landwirtſchaftsdar⸗ heſſiſche Landeshypotheken⸗ Betr.: Es ſämtlicher Pfandobjekte und bei Gebäuden außerdem die Brandverſicherungsurkunde. Auf die Rückſeite der ortsgerichtlichen Schätzung hat das Finanzamt den berechtigten Wehrbeitrags⸗ wert der geſchätzten Objekte zu beſcheinigen. Viernheim, den 25. Februar 1926. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Untererhebſtelle. Für die Brandverſicherungsbeiträge pro 1925, die am 15. Februar fällig waren, iſt der Fälligkeitstag auf 1. März feſtgeſetzt worden. Schonfriſt 7 Tage, können alſo bis 8. März ohne a Jg bezahlt werden. Grundſteuer 4. Ziel und Sonderſteuer 5. und 6. Ziel in dieſer Woche noch ohne Mahnkoſten. Kirchner. e n