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Zum Volkstrauertag wurden folgende Geleitworte veröffentlicht: Die Schnellebigkeit unſeres Zeitalters bringt es mit ſich, daß ſelbſt die ſtärkſten Er⸗ lebniſſe dem Bewußtſein der Allgemeinheit raſcher entſchwinden, als man es unter ihrer immittelbaren Einwirkung für möglich hält. Die Schauer des Weltkrieges ſtehen heute nur noch als düſtere Schatten am fernen Horizont, während unſere Blicke nach der entgegengeſetz⸗ ten Richtung geöffnet ſind: Der Zukunft ent⸗ gegen. Und dieſes Schauen in die Zukunft auch notwendig. denn es bringt die Hoffnung. die Mutter alles Wirkens, in die Seele. Doch zum Werk gehört die Kraft und dieſe Kraft wird geſchöpft aus dem Blick in die Vergan⸗ genheit; für die Menſchen unſeres Zeitalters aus der Erinnerung an die überwältigenden Beweiſe menſchlicher Tatfraft und Selbftauf⸗ opferung ungezäblter Millionen für ihre Mit⸗ welt. Die ſtändige Einrichtung eines Volks⸗ trauertages zur Erinnerung on ſie erſcheint wit als eine der wertvollſten Kraftquellen zur Selhſtbehauytung Aufſtieges in eine lichtere Zukunft. Dr. Frank Geſandter der Republik Oeſterreich. An dem Gedenktage der Toten. die als Opfer des großen Krieges gefallen ſind, wol⸗ len wir, in weihevoller Erinnerung an ihr gewaltſam unterbrochenes Leßen, uns den Gedanken zuwenden, daß in Zukunft die Ge⸗ genſätze zwiſchen den Völkern einen anderen Weg zur Schlichtung finden möchten. Dr. M. Popoff, bulgariſcher Geſandter. Möge das Volk ſich ſtets bewußt ſein, was dieſe Helden für ihr Voterland geleiſtet haben und möge es ihnen ein treues und dankbares Andenken bewahren. Kemil eddin Sami, Naſcha Botſchafter der Republik Türkei. Es iſt ein Zug edler Pietät, der Opfer des Weltkrieges in ernſter Feierſtunde gemein⸗ ſam zu gedenken und der Sprache zu lauſchen. die aus den ſtummen Gräbern uns alle mahnt zur opferwilligen Liebe zum Vaterlande und zu treuer Einigkeit. Deutſchlands Katholiken werden es gewiß nicht bei äußerlicher Gedenk⸗ feier bewenden laſſen, ſondern in dankbarer Erinnerung an die Heldengeſinnung der Ge⸗ fallenen heiße Gebete für ſie und für unſeres Volkes Zukunft zum Himmel ſenden. A. Gard. Bertram. Fürſtbiſchof von Breslau. Die Ehrfurcht gegen die Toten ſoll das ganze Volk am allgemeinen Trauertage zu⸗ ſammenführen im Gedenken an die, die für uns gefallen ſind, damit wir leben. Es ſei auch ein Tag des Beſinnens, daß die nationa⸗ len Güter höher ſteben als parteipolitiſche Ziele und daß die erſte Pflicht heißt. ſich zu der Volksgeſamtheit zu bekennen, zu der man gehört. Von dem weltkühlen England ſollen wir lernen: right or wrong, my country. Oberbürgermeiſter Mitzlaff, Deutſcher Städtetag. Wenn das deutſche Volk einen Tag im Jahr beſtimmt, an dem es gemeinſam ſeiner Gefallenen gedenkt. die hinausgezogen ſind, Vaterland. Freiheit und Recht zu verteidigen, dann wird dieſer gemeinſame Trauertag ein Mittel ſein. es hinauszuheben über kleinliches Gezänk des Tages, es zuſammenzuſchließen und durch dieſen Zuſammenhang zu ſtärken im Kampf für die eigene Freiheit und die Be⸗ freiung der noch unter Fremdherrſchaft leben⸗ den Volksgenoſſen. Otto Andres, Oberlandesgerichtsrat. Vorſitzender des Bun⸗ des der Saarvereine. Der Volkstrauertag iſt nicht nur ein Tag dankbaren Gedenkens an die, die ihr Leben an 7 50 Vaterland hingaben, ſondern auch ein ag der Mahnung zu immer neuer Prüfung, unſeres Nolkes und ſeines Leben opferten. Dieſe Opfer ſind ein heiliger Same, eingeſtreut in den Boden unſeres Volkstumes. Unſere Sache iſt, dieſen Boden ſo zu geſtalten, daß dieſe Saat heilige ſegens⸗ volle Frucht bringen kann. Der Volkstrauer⸗ tag kann aber nur ſegensvoll ſein, wenn ſie zu ſittlicher Läuterung führt und unſer Vofk dic von neuem beſinnt auf die ewigen, göttlichen Grundlagen aller Volkswohlfahrt. Direktor Lie. Stein weg Der Zentralausſchuß für die Innere Miſſion der deutſchen evangeliſchen Kirche. Wanderer blicke gen Weſten, hinauf zu den Bergen in Ehrfurcht, Helden dort fielen für dich, Wanderer, bete für ſie! Dieſer Mahnruf, der von einem Feldkreuz, das am Wege nach dem Hartmannsweilerkopf ſteht, wie aus einer anderen Welt zu uns her⸗ überdringt, ſoll am Volkstrauertag in Erfül⸗ lung gehen. In Demut gehüllt erhebe jeder Deutſche, wo immer er ſein Gezelt aufgeſchla⸗ gen haben mag, ſein Antlitz zu den„heiligen Bergen“, um dankbarſt in der Stille innerer Einkehr derer zu gedenken, die für ihre Kin⸗ der, Heimat und Vaterland geſtorben ſind. Ein Valk. das ſeine Helden ehrt, iſt ſelber großer Ehren wert! Prälat Dr. Kreutz Präß dent des Deutſchen Caritasverbandes. * Die Feier in Berlin. Berlin, 28. Febr. Der Volkstrauertag, der auf allen öffentlichen Gebäuden und zahl⸗ reichen Privathäuſern die Fahnen auf Halb⸗ maſt ſah, wurde in Berlin mit 7 Trauerfeiern zum Gedächtnis der Gefaſlenen begangen. Der Plenarſitzungsſaal des Reichstages, in dem ſich die Spitzen der Behörden zur Trauer⸗ feier verſammelt hatten, hatte würdigen Trauerſchmuck erhalten. Zu beiden Seiten des Präſidentenſitzes brannten auf ſchwarz behangenen Poſtamenten je ſechs Rieſenker⸗ zen. Auf der Regierungseſtrade ſab man das Reichskabinett faſt vollzähſig mit Reichskanz⸗ ler Dr. Luther und Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann an der Svitze, ferner die Nertreter der Länder. Um 12 Uhr betrat der Reichspräſident, begleitet von den Vizepräſidenten des Reichstages, Geheimrat Rießer und Dr. Bell. Reichswehrminiſter Geßler, Generaloberſt v. Seeckt, Admiral Zenker und dem Staatsſekretär Dr. Me ſiß⸗ ner ſowie dem Porſtand des Volksbundes deutſcher Kriegsgräberfürſorge die Ehrenloge, von der Verſammlung durch Erheben von den Sitzen begrüßt. Nach muſikaliſchen Darbietun⸗ gen betrat der Präſident des Nolksbundes, Pfarrer Sie ms, die Rednertribüne. Er ge⸗ dachte zunächſt des verſtorbenen Reichspräſi⸗ denten Ebert, deſſen Todestag ſich heute zum erſtenmale jähre, als eines treuen und eneraiſchen Mitarbeiters des Volksbundes deutſchen Kriegsgräberfürſorge, um dann den Reichsvräſidenten v. Hindburg zu begrüßen. In ſeiner Rede führte Pfarrer Siems u. a. aus, es ſei heute nicht die Zeit für ſchwächliche Sentimentalität. Beſſer als ſie ſei wahre echte Trauer, aber auch mutiges Vorwärtsſchreiten. Die da hinausgezogen. ſeien gefallen um ein Leben für Frieden, Arbeit und Wohlfahrt. Es ſei anders gekommen und doch: Die Gefalle⸗ nen ſeien nicht nur Verluſte, ſondern auch unendlicher Segen. Sie ſeien ein Etwas, das Kraft in ſich trage, die wir nützen oder ver⸗ geuden könnten. Ein Polk, das ſeine Toten vergeſſe, habe ſeine Ebre verloren. Es ſei ſchlimm. ein waffenloſes, ſchlimmer noch, ein ehrenloſes Volk zu ſein. Die Millionen von Gräbern. zerſtreut in aller Welt, ſeien ein Zeichen für die Welt für das, was das deut⸗ ſche Volk geleiſtet habe. Ein Volk, das ſoſche Söhne hervorbrachte, habe ein Recht. an ſich zu glauben und darum ertöne heute die inne⸗ re Stimme:„Doeutſches Volk. zurück vom Ab⸗ grund!“ Das ekle Gewürm der àwietracht u. Verärgerung darf nicht durch die deutſchen Reihen ſchleichen. Wir wollen und müſſen ſein ein einig Volk von Brüdern. Darum muß der Nolkstrauertag, dem an dem einen Tag im Jahr das ganze Volf ohne Unterſchied gehört, als Symbol deutſcher Art. deutſcher Größe und deutſche Einigkeit gelten. Wir haßen die⸗ ſen Tag nicht in den Herbſt gelegt, der das Spmbol der Vergönglichkeit iſt, ſondern wir haben die Schwelle zwiſchen Winter und Frühling gewählt, die Paſſtonszeit, die Zeit bitteren Leidens, aber auch die Zeit des Früb⸗ lingsſehnens und der Oſtergewißheit. Erſt wenn die innere Läuterung unſeres Volkes be⸗ ob unſer Volk ſich deren wert erweiſt, die ihr Schriftleitung, Druck und März 1926 Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Nathaudſte, 56 43. Jahrgang — gonnen hat, erſt dann haben wir den wahren, erſten Volkstrauertag und erſt dann, deutſches Volk. biſt Du Deine Toten wert!“ Nach weiteren muſikaliſchen Darbietun⸗ gen fand die ergreifende Feier beim Senken der umflorten Banner ihren Abſchluß in dem 817 8 des Liedes„Ich hatt einen Kamera⸗ 1955 Auch die Vereinigten Vaterländiſchen Ver— bände veranfkalteten im Berliner Konzerthaus eine Trauerfeier zum Gedenken der Gefallenen des Weltkrieges, die außerordentlich ſtark be— ſucht war. Unter den Ehrengäſten bemerkte man die ehemaligen Prinzen Auguſt Wilhelm und Oskar von Preußen, Admiral Schröder und zahlreiche Offiziere der akten Armee. Die Rede hielt Generalmajor a. D. Graf von der Goltz. Die Trauerfeier des Reichsbanners. ecte das Reichsbanner Schwarz⸗rot⸗gold zum Gedächtnis des verſtorbenen Reichspräſidenten Friedrich Ebert eine große Trauerkundgebung in Treptow, und zwar an der Stelle, die durch den Magdeburger Prozeß eine gewiſſe Be— rühmtheit erlangt hat, weil von dort aus Ebert während der Kriegszeit zu einer Ver— ſammlung von Arbeitern geſprochen hatte. Vor Tauſenden von Zuhörern ſprach der demokratiſche Abgeordn. Nuſchke über den Staatsmann Ebert. Er erinnerte daran, daß in den Zeiten, in denen nach dem Zuſammen⸗ bruch der ſtaatlichen Ordnung Ebert es gewe— ſen ſei, der ſich an die Spitze des Volkes ge⸗ tellt und verhindert hätte, daß dem Aufruhr auch noch Hungerrevolten gefolgt wären. Der Zentrumsabg. Kellermann wies darauf hin, daß zwiſchen Ebert und der von ihm ver⸗ tretenen Partei eine tiefe politiſche Kluft vor⸗ handen war. Trotz ſeiner ſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung aber ſei Ebert innerlich ein tief religiöſer Mann geweſen, der ſich ſtets zur katholiſchen Kirche bekannt und deſſen ſtaats⸗ männiſche Verdienſte auch vom Zentrum voll anerkannt und gewürdigt würden. Im An⸗ ſchluß an dieſe Feier veranſtaltete das Reichs⸗ banner eine Feier zum Andenken an die To— ten des Weltkrieges, die ebenfalls mit dem Ge⸗ ſang des Liedes vom guten Kameraden ihren Abſchluß fand. Der Pylkstrauertag im Rheinland. Köln, 28. Fehr. Im ganzen Rheinland hat am heutigen Travertag das Gedenken der Gefallenen würdigen Ausdruck gefunden. Dü⸗ ſter und mit ſchweren Regenwolken verhan⸗ gen war der Himmel, als heute morgen die Vertreter der Stadt auf den Ehrenfriedhöfen an den Gräbern der Opfer des furchtbarſten aller Kriege in ſtummer Trauer Kränze nie⸗ derlegten. Auf den Straßen herrſchte Stille. Alle ſtädtiſchen und ſtaatlichen Gebäude hat— ten in den Reichsfarben Halbmaſt geflaaat. Auch viele Privathäuſer zeigten Trauerfah⸗ nen. Um die Mittaaszeit fand in den rheini⸗ ſchen Städten eine kurze Gedächtnistrauerfeier ſtatt. Glockengeläute von allen Kirchen gab den würdigſten Begleitton. Trauerfeier für Ebert. Heidelberg. 1. Mär:. Auf dem Berafried⸗ hof, auf dem Friedrich Ebert beigeſetzt worden iſt, ſind am geſtrigen Sonntag zahlreiche Krönze niedergeleat worden. darunter ein großer Lorbeerkranz der Reichsregierung, der Stadt Heidelberg, des Vorſtandes der Domo— kratiſchen Partei und zahlreicher anderer Hor⸗ vorationen. Am Nachmittag fand die Ge— döchtnisfeier ſtatt. Die Gedächfnisrede bielt ein Mitalied der zur Feier erſchienenen ſtu⸗ dentiſchen Nerbindungen, deren Abgeordnete in vollem Wichs und mit ihren Fahnen am Grabe Aufſtellung genommen hatten. Ein Ebertgedenkſtein enthüllt. Elberfeld, 1. März. Geſtern wurde in Elberfeld auf der Hardt ein Ebertgedenk⸗ ſtein enthüllt. Der Feier wohnten die Spit⸗ zen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden teil. 1 Die Rede Briands. Günſtiger Eindruck in Berlin. Berlin, 28. Febr. Die ſtaatsmänniſche Rede Briands in der franzöſiſchen Kammer, in der er ſich in einer für die franzöſiſche Kam⸗ mer ungewöhnlichen Weiſe zu einer loyalen Fortführung der Politik von Locarno be⸗ kannte, und ſeinem Lande mit einem bisher nicht erlebten Freimut den Weg wies, den es in Zukunft zu gehen habe, hat hier einen ſehr günſtigen Eindruck hervorgerufen und viel von dem Gewölk zerſtreut, das ſich infolge der Berlin, 28. Febr. Am Sonntag veranſtal⸗ Polemik der letzten Wochen angeſammelt hat. Briand iſt viel zu klug, um nicht einzuſehen, wie ſehr er das Werk von Locarno und Deutſchlands Mitarbeit im Völkerbunde ge⸗ fährden würde, wenn er beim Eintritt Deutſchlands die Hand zu einem unfairen Spiel um die Ratsſitze böte. Man darf alſo annehmen daß ſeinen Worten auch die ent⸗ ſprechenden Taten folgen werden. In dieſem Sinne äußert ſich heute auch die dem Außen⸗ miniſter naheſtehende Tägliche Run d⸗ ſchau“: „Die geſtrige Rede Briands in der fran— zöſiſchen Kammer mit ihrem offenen Bekennt⸗ nis nicht nur zu den Verträgen von Locarno, ſondern auch zu dem Geiſt von Locarno, bat nach manchem Unerfrevulichen der letzten Wo⸗ chen die verfahrene Lage wieder etwas zu⸗ rechtgerückt und für die Tagung des Völker⸗ undes beſſere Ausſichten eröffnet, als man ſie nach den vorhergehenden Debatten der franzöſiſchen Kammer, nach den Reden Cham⸗ berlains und dem Kampfe um die Ratsſitze erwarten konnte. Man darf wohl annehmen, daß ſich die Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund in würdiger Weiſe vollziehen wird, und daß ihm der ſtändige Sitz im Völ⸗ kerbundsrat, ſo wie er bis jetzt beſtanden hat, einmütig zugebilligt werden wird, ohne daß mit ſeiner Aufnahme Konkurrenzmanöver und Kuliſſenintrigen verbunden werden.. Die Intrigen der letzten Wochen und die vor⸗ angehende kümmerliche Durchführung der Rückwirkungen haben das Saatkorn(a meint iſt der von Briand ſo bezeichnete Pakt von Locarno. Der Ber.) zwar nicht zermalmt, aber doch in die ernſteſte Gefahr des Zermalmt⸗ werdens gebracht, und dieſe Gefahr iſt von franzöſiſcher Seite heraufbeſchworen worden. Wir lauſchen den Reden Briands, da wir überzeugt ſind, daß ſie aus ehrlicher Ueberzeu⸗ gung bervorbrechen, mit Zuſtimmung, aber wir müſſen wünſchen, daß ſie endlich von Ta⸗ ten begleitet werden und daß das Vertrauen, das man von Deutſchland fordert, nicht Wo⸗ chen für Wochen auf harte Proben geſtellt wird. Iſt die Zwieſpältigkeit der franzöſiſchen Politik durch die inneren Kriſen und durch die Verſchiebung in der Kammermebrheit einigermaßen erklärlich, ſo bleibt die Stellung Chamberlains zu dem Kampfe um die Rats⸗ ſitze unverſtändlich, da gerade Chamberlain durch ſeine zweideutige und die Treibereien um die Ratsſitze begünſtigende Rede nahe da⸗ ran war, ſein eigenes Werk zu zerſtören, was ibm von der Nreſſe ſeines eigenen Landes be⸗ ſtätigt wird. Genützt hat Chamberlain ſeinem Lande durch ſeine Haltung in den letzten Wo⸗ chen ſchwerlich und dem Nölkerbunde noch we⸗ niger... Wir geben nach Genf mit dem gu⸗ ten Willen, den wir bisher beſtätiat und dem Nertrauen, in dem wir uns auch durch die Irrungen und Wirrungen der Monate von Locorno nicht umwerfen laſſen, daß die von deutſcher Seite angeregte und von den übri⸗ gen Möchten akzeptierte Volitif zur Befrie⸗ deng Europas auf die Dauner ſich doch durch⸗ ſetzen muß. kraft der in ihr liegenden Ver⸗ nunft. Gerade die ede Briands nach der ſehr bedenklichen Abirrung der franzöſiſchen Poli⸗ tik der letzten Wochen zeigt. daß im letzten Augenßlicke doch wieder dis Nernunft zu ihrem Rechte fommt und daß die Geaner ſtut⸗ zig werden und abſchwenken, ſobald ſie mutig angefaßt und vor den Ernſt der Entſcheidung geſtellt werden.“ Haushalts⸗Ausſſchuß des Reichstags. Berlin, 28. Febr. Im Verlauf ſeiner Bera— tungen beſchäftigte ſich der Ausſchuß mit dem all⸗ gemeinen Penſionsfonds, der eine Belaſtung von über zwei Milliarden Mark darſtellt. Der ſozial⸗ demokratiſche Redner wandte ſich ſcharf gegen die Offiziersverſorgung, die mit 231 Millionen Mark eine große, auch politiſch ſchwer zu tragend: Laſt darſtelle. Die Durchſchnittspenſion eines Offi⸗ zters belaufe ſich auf 4748 Mark, die einer Offi⸗ zierswitwe auf 2957 Mark im Jahre, während die Durchſchnittsrente eines Kriegsbeſchädigten auf 364, die einer Kriegerwitwe mit Kindern auf 8 Mark pro Jahr bemeſſen iſt. Heute ſei der Fonds zu einer Erwerbsquelle aller Hochverräter, Put⸗ ſchiſten und antirepublikaniſchen Geheimbündler geworden. Es entſpann ſich dann noch eine längere Debatte über den Titel, der die Ehren⸗ zulagen für Inhaber militäriſcher Orden und Ehrenzeichen betrifft. Dieſer Titel enthält eine Ausgabe von 700 000 Mark für dieſe Zwecke. Die Mehrheit des Hauſes ſtellte ſich auf den Stand⸗ punkt, daß die Orden aufgrund beſonderer Tap⸗ ferkeit erteilt waren und daß deshalb an den Ehrenzulagen nicht gerüttelt werden dürfe. Da⸗ mit war der Etat des Reichsfinanzminiſteriums und der Etat des allgemeinen Penſionsfonds er⸗ ledigt und der Ausſchuß vertagte ſich auf Montag. — .———— Politiſche Umſchau. — Rücktritt Tirards? Wie der„Intranſigeant“ erfahren haben will, wird der franzöſiſche Ober⸗ kommiſſar im Rheinland und Vorſitzende der Interalliierten Rheinlandkommiſſion, Paul Ti⸗ rard, am 1. März zurücktreten. Dieſe Nachricht iſt mit Vorbehalt aufzunehmen, da am Qu d'Orſay noch keinerlei Nachrichten über angeb: liche Rücktrittsabſichten Tirards vorläg u. — Keine Rücktrittsabſichten Chamberlaius. In einer Reutermeldung wird das Gerücht, Chamberlain wolle wegen Meinungsverſchieden— heiten mit ſeinen Kollegen in der Frage der Ue— bertragung eines ſtändigen Ratsſitzes an Polen zurücktreten, als lächerlich bezeichnet. Der Kabi⸗ nettsrat über dieſe Angelegenheit, an dem faſt alle Miniſter teilnahmen, dauerts ſechs Stunden. Am Abend hatten Baldwin und Chamberlain eine Unterredung. — Lord d'Abernon zum Viscount erhoben. Wie die Londoner„Gazette“ meldet, hat der eng- liſche König den Botſchafter in Berlin Lord! d Abernon zum Viscount erhoben. — Nintſchitſch kommt nach Paris. Dem„Pe- tit Pariſien“ zufolge wird der ſüdſlawiſche Au— henminiſter Nintſchitſch doch nach Paris kommen und mit Briand am Dienstag konferieren. — Kein Rücktritt Haslindes. Die in der letz ten Zeit mehrfach in der Preſſe aufgetauchten Ge- züchte über einen bevorſtehenden Rücktritt des, Reichsminiſters für Ernährung und Landwirt ſchaft, Dr. Haslinde, entbehren, wie von zuſtän— diger Seite mitgeteilt wird, jeder Begründung. Der Miniſter wird vielmehr in kürzeſter Zeit die Dienſtgeſchäfte wieder aufnehmen. ö — Raules Nachfolger in der Saarkommiſſi⸗ Die„Germanla“ läßt ſich aus Paris melden, diplomatiſchen Kreiſen gehe das Grücht um, daß die franzöſiſche Regierung beabſichtige, bei der demnächſtigen Neuwahl des Präſidenten der Saarregierung den früheren Generalſekretär im Generalkommiſſariat in Straßburg, Cacaud, als franzöſiſchen Kandidaten vorzuſchlagen. — Rücktritt des deutſchen Botſchafters in Rom? Nach Meldungen aus Rom ſind in der italieni— ſchen Preſſe Nachrichten über einen Rücktritt des Leutſchen Botſchafters in Rom, v. Neurath, ver⸗ breitet, der angeblich auf ſeinen Poſten nach Rom zurückkehren würde, um ſeinen Abſchiedsbeſuch zu machen. Von zuſtändiger Stelle dürſte zu die⸗ ſen Gerüchten ohne Zweifel baldigſt Stellung ge⸗ nommen werden. Bisher iſt von einem Rücktritt des deutſchen Botſchafters in Rom nicht das Ge— einafte bekannt. CCC eſſerung im Befinden Fehrenbachs. Das Befinden des Reichskanzlers a. D. Fehrenbach hat ſich in den letzten Tagen weiterhin gebeſſert. Die Gefahr beſonderer Komplikationen im Krank⸗ heitszuſtand dürfte nunmehr behoben ſein. Zugzuſammeunſtoß. Paris, 1. März. In einem Vorortbahnhof bon Lyon fuhr ein Güterzug auf den Schnell⸗ zug Paris Marſeille auf. Die beiden letzten Wagen des Schnellzuges wurden zertrümmert und 16 Perſonen verletzt. Heſſiſcher Landtag. Im Laufe dieſer Woche, wahrſcheinlich am Mittwoch, wird die große politiſche Ausſprache im Landtag beginnen. Man erwartet ſchwere Kämpfe und lebhafte Auseinanderſetzungen. Die Zentrumsfraktion wird als erſter Etatredner den Abg. Nuß vorſchicken. Finanzausſchuß. Gießen, 28. Febr. Der Finanzausſchuß des heſſiſchen Landtages hat am Samstag mehrere Inſtitute der Landesuniverſität beſichtigt, für die in nächſter Zeit notwendige Erweiterungen ge— fordert wurden. Am Schluß der Beſichtigung wurde der Erweiterungsbau der neuen Lupus— heilſtätte der Univerſitätsklinikt in Gegenwart von Vertretern der Regierung, der Univerſttät des Landtages, der Stadt Gießen ſowie einer Reihe non Vereinen und Körperſchaften eingeweißt. Aus Nah undiern. Bensheim, 28. Febr.(Autobusverkehr.) Ein Unternehmer aus Bensheim beabſichtigt eine Omnibusverbindung zwiſchen Jugenheim— Worms zu errichten. Verhandlungen mit den nerſchiedenen Bürgermeiſtereien der zu durchfah⸗ den Ortſchaften Jugenheim, Alsbach, Hähn⸗ lein, Langwaden, Biblis, Bobſtadt, Hofheim und Worms ſind im Gange. ö Reinheim(Odenwald), 28. Febr.(Spurlos verſchwunden) iſt ſeit Montag, den 22. Februar der hieſige Bürgermeiſterſekretär Heinrich Voll⸗ rath. Er iſt 40 Jahre alt und Vater von 2 Kin⸗ dern. Auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz hat er den linken Fuß verloren. Vollrath ſuhr am Montag vormittag von Reinheim nach Dieburg, wurde zuletzt in Groß-Zimmern geſehene und ſoll den Zug von Groß Zimmern nach Darmſtadt benutzt haben. Seitdem fehlt jede Spur. Ludwigshafen, 28. Febr.(Zugentgleiſung.) Am Samstag Nachmittag gegen 1 Uhr entgleiſte im Bahnhof Ludwigshafen der Schnellzug D 87. Die Lokomotive und zwei Wagen ſprangen aus den Schienen. Verletzt wurde niemand; der Sachſchaden iſt nicht ſehr groß. Die Urſache des. Unfalls ſteht noch nicht feſt. ö Mannheim, 28. Febr.(Raubüberfall.) Am Samstag früh kurz nach halb 7 Uhr wurde in einem Hauſe der Alphornsſtraße die Inhaberin eines Zigarrengeſchäftes in dem Augenblick, als ſie von ihrer im dritten Stock gelegenen Wohnung nach dem Laden gehen wollte, im Treppenhaus von einem Manne überfallen. Hierbei wurde der Frau ein größerer Geldbetrag, der ſich in einer Zigarrenkiſte befand, mit Gewalt entriſſen. Offenburg, 28. Febr.(Eine Kindesleiche im Eiſenbahnzug.) Im Abteil dritter Klaſſe eines hier von Mannheim eingetroffenen Perſonenzuges wurde eine Schachtel entdeckt. Beim Oeffnen derſelben wurde die Leiche eines etwa acht Tage alten Kindes vorgefunden. Das Nähere wird die gerichtliche Unterſuchung ergeben. Würzburg, 1. März.(Fiſchſterben im Main.) Im Main wurde vor mehreren Tagen ein großes Fiſchſterben wahrgenommen. Die toten Fiſche werden in ſolch großeß Menge ange⸗ ſchwemmt, daß bei der Mühle, die bei Altdroſſel⸗ feld liegt, der Rechen geſäubert werden mußte, damit ein Stehenbleiben des Mühlenbetriebs verhindert wurde. Neunkirchen, 28. Febr.(Begehrter Poſten.) Auf die Stelle des erſten Bürgermeiſters haben ſich 44 Bewerber gemeldet, darunter ſind allein 12 Bürgermeiſter, ein Oberbürgermeiſter, 2 Ober- regierungsräte, 2 Rechtsanwälte und viele an— dere. Solingen, 26. Febr.(Ein Zeichen der Zeit.) Eine einzige Solinger Auswandereragentur hat in der verfloſſenen Woche dem amerikaniſchen Konſulat in Köln 40 Aufträge zur Erteilung des Sichtvermerks zwecks Auswanderung nach den Vereinigten Staaten vorgelegt. ö Wetterbericht. Bei ſüdweſtlichen zomven er⸗ neute Trübung, ſpäter auch Regenfälle. Weltſpiegel. :: Die Unruhen in Bernkaſtel. Die Erregung der Winzer in Bernkaſtel hielt in Trier und in den umliegenden Ortſchaften den ganzen Sams⸗ tag über an. In den früheren Vormittagsſtun⸗ den wurde Trierer Polizei nach Graach geſandt, um einige Verhaftungen vorzunehmen, mußte aber unverrichteter Sache zurückkehren. Als das Polizeiauto in Graach eintraf, wurde Sturm ge⸗ läutet und ſämtliche Bewohner des Dorfes ſtürz⸗ ten auf die Straße. Da keiner der zur Feſtnahme Beſtimmten zu Hauſe war, zog die Polizei in richtjger Beurteilung der Sachlage wieder ab. : Ein Turnerhaus auf der Loreley. Gele⸗ gentlich der Tagung des Turngaues Süd⸗Naſſau der. T. in Lorch wurde der Bau eines Ju⸗ gendhauſes für die wandernde deutſche Turner⸗ jugend auf den Höhen des Loreleyfelſens be— ſchloſſen. gerecht ist, ſo muß er ſich über Die dla frei sind. Roman von Henriette v. Meerheimb (Gräfin Margarete von Bünauh. (Nachdruck verboten.) (18. Fortſetzung.) Monika wurde blaß vor Schreck.„Jede Erregung iſt meinem Vater ſchädlich. Ich bin ja dankbar, daß es ihm durch Doktor Hardts Kur beſſer geht. Eine große Aufregung könnte alles wieder verderben.“ „Du haſt ihm alſo noch immer nichts von meinem Bild und deinem Modellſtehen geſagt“ „Nein, Hery.“ 0„Moni, du biſt feige. Einmal muß es doch ein.“ „Weshalb?“ „Weil ſich das jedenfalls herumſpricht, wenn mein Bild für die Berliner Ausſtellung angenommen worden iſt. Dein Vater wird dann übergenug Kritiken und Urteile darüber anhören müſſen.“ „Ja, aber vielleicht hat er dann zugleich die Freude über den Erfolg ſeines eigenen Bildes, das läßt ihn ruhiger über alles den⸗ ken. Warum antworteſt du nicht, Henry? „Glaubſt du nicht an den Erfolg ſeines Bildes“ „Offen geſtanden... nein, Monika.“ „Du haſt das Bild ja gar nicht geſehen.“ „Nein, aber ich kenne dieſe Art der Ma⸗ lerei genau. Die Jury ſetzt ſich diesmal aus ganz modern denkenden Herren zuſammen. Die neue Richtung ſoll in der diesjährigen Ausſtellung beſonders zur Geltung kommen und berückſichtigt werden. Ich glaube nicht, daß die große Landſchaft deines Vaters Chancen hat bei der Ueberfülle von Angebo⸗ ten. Weder ſeine Motive noch ſeine Art der Ausführung erringen das Intereſſe und den Beifall des Publikums, ſondern nut noch einen flauen Achtungserfolg bei einigen eben⸗ falls veralteten Malern. Wenn dein Vater den Erfolg meines Bildes mitfreuen; denn das wäre nicht nur ein Triumph meiner Kunſt, ſondern auch deiner Schönheit und Hingabe. Das wäre groß gedacht und darüber könnten wir uns verſöhnen, und alle Diesharmonien müß⸗ ten verſtummen und ſich auflöſen. Komm, laß uns ihn aufſuchen...“ „Ein offenes Wort findet meiſt Gehör,“ redeten auch Anſorge und Käte zu. Aber Mo⸗ nika, die ihren Vater und die ganzen Schwie⸗ rigkeiten beſſer kannte und richtiger beurteilte wollte nichts davon wiſſen. Verſtimmt, aus ihren Hoffnungen und ihrer himmelſtürmenden Zuverſicht herabge⸗ ſtürzt und ernüchtert, gingen ſie weiter der Bekvedereallee zu, „Hier mit dir an einem Ort leben und dich nur hin und wieder ſehen, nachdem wir jetzt täglich ſtundenlang zuſammen waren, das halte ich nicht aus.“ Sie ſtanden vor dem Eingang der Sei⸗ E in der Profeſſor Ehlers Haus lag, till. Seine Stimme kkang froſtig. Die Brauen waren finſter zuſammengezogen. Sein fein⸗ geſchnittener Mund zuckte nervös. Solch jäher Umſchwung der Laune trat häufig bei ihm ein. Er war ſeinen Nerven und Verſtimmungen völlig unterworfen; denn je feiner das Getriebe ist, umſo leichter wird es geſtört. ö „Wie kann ich das ändern. So oft wie möglich werde ich zu Käte kommen,“ begütigt Monika. Aber er blieb hartnäckig. 5 „Eine Auffriſchung tut mir nach dieſen harten Arbeitswochen dringend not. Ich gehe nach Berlin. Da erfahre ich gleich, wie mein Bild hängen ſoll und kann für einen guten Platz mit richtiger Beleuchtung ſorgen. Findet ſich ein Käufer, ſo ſchlage ich es nach der Ausſtellung los. Aber nur für einen ſehr hohen Preis. So hoch man ſich ſelbſt ein⸗ ſchätzt... ſo viel gilt man.“ Monike! entgegnete nichts. Sie wollte nicht zeigen, wie wehe es ihr tat, daß er ſie t Schwere Einſturzlataſtrophe. Auf 1100 Michelville in dem unweit der luxemburgi Minette⸗Metropole Eſch gelegenen 6 Jillerupt ſtürzte laut„Eſcher Tageblatt“ die 84 Meter hohe Eſſe der Hochöfen 3 und 4 mit gro ßem Getöſe zuſammen, als gerade einige Arbeiten an der Spitze mit Reparaturen beſchäftigt waren. Dieſe ſowie mehrere am Fuße der Eſſe ſtehenden Arbeiter wurden unter den Trümmern verſchüt tet. Eine Belegſchaft von 20 Mann hatte gerade das Dach der zerſtörten Gießhalle ſonſt wäre auch ſie ein Opfer der Kataſtrophe ge⸗ worden. Die Zahl der Opfer iſt noch unbekannt, beträgt aber ſchätzungsweiſe zehn Tote und biele Verwundete. Die Rettungsarbeiten werden fortgeſetzt. Nach der„Luxemburger Zei⸗ tung“ war das Fundament der Eſſe unterwa ſchen. 2: Hamburg im Nebel. Der ſeit Mittwoch in amburg herrſchende fuſt undurchdringliche Nebel verhindert die Einfahrt der vor den Hamburger Häfen liegenden Schiffe, ſodaß der geſamte Ver⸗ kehr ins Stocken geraten iſt. Nicht weniger als 60 Seeſchiffe aller Größen und Typen liegen vor der Elbe feſt. Eine noch größere Anzahl von Schiffen, die bereits den Hafen ſeewärts verlaſ⸗ ſen hatten, liegen vor Anker auf der ganzen Un⸗ terelbe und bis zur Mündung bei Cuxhaven. Der Stinnes⸗Dampfer„General Belgrano“ ſtieß mit einem ausfahrenden engliſchen Dampfer zuſam⸗ men. Nähere Einzelheiten fehlen. b 1 Auf einen Eisberg geſtoßen. In Newyorl iſt ein drahtloſer Hilferuf des Dampfers„Ken⸗ tucky“ eingetroffen, der mit einem Eisberg zu⸗ ſammengeſtoßen iſt und ein großes Leck erhalten hat. Das Schiff begann ſofort zu ſinken, doch gelang es durch raſche Inbetriebſetzung der Pumpen, das Sinken aufzuhalten. Es ſind meh⸗ rere Schiffe unterwegs, um dem Dampfer, der ſich auf der Höhe der Neufundländiſchen Küſte befindet, Hilfe zu bringen. : Beraubung eines Schnellzuges. In der Samstag Nacht wurde der Schnellzug Paris⸗ Belfort in der Nähe von Geretz ohne erſichtlichen Grund durch rote Lichter zum Stehen gebracht. Später wurde feſtgeſtellt, daß aus dem Poſtwa⸗ gen des Zuges 183 000 Franken Lohngelder ver⸗ ſchwunden waren. Die Diebe hatten den Zu offenbar zum Halten gebracht, um in der Zwi ſchenzeit unbemerkt den Raub ausführen zu können. :: Ein Orlan im mittleren Amerika. Der mittlere Weſten Amerikas iſt am Samstaa von oer kanadiſchen Grenze bis zum Golf von Mexike von einem Orkan heimgeſucht worden. Bis jetzt ſind 12 Tode gemeldet, doch glaubt man, daß die Zahl der Toten erheblich höher iſt. Außerdem ſind mehrere hundert Perſonen verletzt worden. Der Sachſchaden dürfte mehrere Millionen Dollar betragen. :: Erdbeben auf der Inſel Zakynthos. Wie aus Athen gemeldet wird, ſind auf der Inſel Za⸗ kynthos durch ein Erdbeben mehrere Gebäude zer⸗ ſtört worden. :: Rieſenbrand in den finniſchen Staatseiſen⸗ bahnwerkſtätten. In der Maſchinenwerkſtatt der inniſchen Staatsbahnen in Wiborg iſt dem„Ber⸗ iner Tageblatt“ zufolge ein Schadenfeuer ausge⸗ brochen, das die geſamten Anlagen in Aſche legte. chen 1 aue, 1.*. N 7 1 7 4 4 2 29 —.——— Women pe Miller Jetzt allein laſſen wollte. jetzt, nachdem ſie 4% anzöſiſchen verlaſſen, in ihre alte Wohnung wieder eingezogen. 0 wiſſen genau, daß ihnen kein Vollzugsorgan in dem geſunden Menſchenverſtand ſtracks zu⸗ Nacht „ Pierubein, 2 Mirz Was der Viernheimer Storch erzühlt. * Freund Adebars Heimkehr. Man braucht nun nicht mehr vor die Tore hinaus, um ſich vom anrückenden Frühling zu überzeugen. Die ſicherſten Boten ſchwingen ſich jetzt über unſere Häupter. b Störche da und haben im alten Heim Sommer⸗ quartier genommen. Da ſie in Afeika bereits etwas von der Lockerung der Wohnungszwangs⸗ wirtſchaft flüſtern hörten, haben die Srörche von einer Viſite beim ſtrengen Wohnungsamt Abſtand genommen und find ohne erneute e 0 den„Wolksnkratzer“ nachſteigen wird, ebenſowenig wie der Hausherr ſich die Mühe macht, ſeiner „Partei“ die Frledensmiete abzuverlangen. Sie bleiben Freigäſle, die gern geſehen ſind, und nach denen ſich die liebe Jugend die Hälſe aus⸗ reckt. Dabei kommt dem einen oder anderen Kleinen ein verſchämter Wunſch, für deſſen Er⸗ füllung es noch keine wiſſenſchaftliche Formel gibi. Der aber, der es angeht, tritt inzwiſchen von einem Bein auf das andere und ſieht ſich die alte Nachbarſchaft mit kritlſchen Augen an. Das freudige Geklapper, welches er dabei hören läßt, veranlaßte ein Mitglied unſerer Redaktion, nach der Urſache des geſtelgerten Empfindens zu fragen. Freund Adebar erklärte ihm, er gebe ſeiner Freude Ausdruck über die glückliche An⸗ kunft in Viernheim. Doch laſſen wir den Storch ſelbſt reden.„Goit ſei Dank, daß ich glücklich und unverſehrt in Viernheim gelandet bin“. Mit viel Glück bin ich im fernen Süden des öfteren dem ficheren Tode entronnen. Ganz kurz, und nur in Hauptſache will ich euch meine Erlebniſſe 1 kundtun. Im Herbſt vorigen Jahres verließ ich Deutſchland. Meine Reiſe ging über die hohen, mit Els und Schnee bedecken Alpen, über Italien über das Mittelländiſche Meer nach Afrika. Durch Deutſchland und über die Alpen ging alles in Ruhe und Ordnung. Es ſei hier beigefügt, daß ich in Geſellſchaft von ungefähr einem Dutzend Störchen war. So überflogen wir die italieniſchen Grenzen, befanden uns alſo jetzt in dem Reich Muſſolinis. In Tirol hörten wir ſchmerzliche Klagen. Wie werden eure deutſchen Brüder dort von dem faselſtiſchen Terror gepeinigt. Wie Die kleinen Vögel, ging es erſt uns ſo ſchlecht. die auch nach dem warmen Süden zogen, hat man ſcharenweiſe weggefangen. Jäger und nichts⸗ treibende Soldaten machten auf uns Jagd. Den ſtärkſten Kugelregen mußten wir unweit von Neapel durchfllegen. Mancher unſerer Kameraden ift dieſem grauſamen Spiel zum Opfer gefallen. Welche Freude, als wir den letzten Flecken tita⸗ lieniſchen Bodens hinter uns liegen ſahen! Das Mittelländiſche Meer lag nun unter uns. Hie und da taucht eine der fruchtbaren Mittelmeer⸗ inſeln auf. Stattliche Seedampfer, getragen von blaugrüner Flut, zlehen ruhig thren Weg. Noch iſt die Küſte Afrikas nicht erreicht, da dringt mörderiſcher Kanonendonner an unſer Ohr. Ein Zwei Stunden Kampfgebiet in unſerer Nähe. ſpäter überflogen wir die Marokkofront. Einem großem Acker, beſät mit Maulwurfshaufen, glich Gut ausgebaute Infanterie⸗ und Artillerteſtellungen läßt hier auf das unter uns liegende Land, einen hartnäckigen Kampf ſchlleßen. Auch ein 9 . 0 Seit einigen Tagen ſind die das große Opfer gebracht, ihren kranken Va⸗ ter belogen und hintergangen hatte, um ihm zum Siege zu verhelfen! „Geht nicht weiter mit,“ bat ſie.„Mein Vater könnte euch vom Fenſter aus ſehen. Wir wollen uns hier Adieu ſagen.“ „Da hält ein Automobil vor eurer Tür. Wer mag ſo großartig Viſite machen?“ wun⸗ derte ſich Käte. i Automobile erregten in Weimar noch Aufſehen und Intereſſe. „Vielleicht ein Kunſtenthuſiaſt, der den ſchlechten Geſchmack hat, meines Vaters Ate⸗ lier beſehen zu wollen,“ antwortete Monika herb. Die wenig anerkennende Art, in der Henry über ihres Vaters Malerei geſprochen hatte, berührte ihren empfindlichſten Punkt. Selbſt dem Geliebten konnte ſte das nicht ſogleich vergeben. Ihm tat ſeine übellaunige Aufwallung ſchon wieder leid. Bittend faßte er nach ihrer Hand:„Liebling, ich weiß ja, wie du dich in dieſen Wochen für mich aufgeopfert haſt. Ich werde dir das nie vergeſſen. Du haſt das Beſte zu dem Erfolg getan. Ich möchte ja nur zu gern alles mit dir teilen. Wenn du dich kränkſt, gebe ich auch die Reiſe nach Berlin auf und bleibe bei dir.“ „Geh nur, geh...“ antwortete ſie kurz. Sie zog ihre Handsaus ſeiner und wandte ſich ab. Er ſollte die Tränen nicht ſehen, die ihr in den Augen ſtanden. „Ein kleiner Querkopf,“ meinte Anſorge, als Monika ſich kühler als ſonſt von ihm und Käte verabſchiedet hatte und die Gittertüre des Vorgartens öffnete. Henri Dubois pfiff vor ſich hin. „Sie hat nur einen Fehler,“ ſagte er end⸗ lich. Aber das iſt ein ſehr großer, faſt un⸗ überwindlicher.“ „Welchen Fehler könnte man an Monika finden? Ich weiß keinen,“ verteidigte Käte. immer „Sie iſt zu ſehr ihres Vaters Tochter,“ antwortete Henry gereizt.„und daher viel zu weich und nachgiebig ihm gegenüber, immer bereit, ſeine Partei zu nehmen. Auch wenns größeren Wirkungskreis zu verſchaffen. In widerläuft.“ „Das kann man ihr nicht verdenken. Eine gute Tochter wird immer eine gute Fraun Eine gute Schweſter natürlich auch.“ Anſorges glückliche, lachende Augen ſtreif⸗ ten Käte erglühtes Geſicht mit luſtigem Blick. Unbekümmert um die Vorübergehenden zog er ihren Arm durch ſeinen und hielt ihre kleine Hand feſt an ſich gedrückt 5 45„ Monika traf ihren Vater und Doktor Hardt in lebhafter Unterhaltung, die bei ihrem Eintreten ſchnell verſtummte. „Sind Sie der Heſitzer des eleganten Automobils?“ fragte ſie, indem ſie dem Dok ⸗ tor die Hand ſchüttelte und ihren Vater auf die Stirn küßte. „Leider nicht. Ein Bekannter borgte es mir, weil ich den Zug nach Weimar nicht mehr erreichen konnte und gern noch heute mit Ihrem Herrn Vater ſprechen wollte.“ „Der Herr Doktor hat allerhand Pläne, Monika, zu denen vor allen Dingen deine Zu⸗ ſtimmung erforderlich iſt, ſagte Profeſſor Ehlers. Seine Augen leuchteten hoffnungs⸗ voll. Er befand ſich offenbar in gehobener Stimmung. Monika wurde etwas beklommen zumute. Sie wußte ſelbſt nicht, weshalb. „Mri iſt in Berlin zu außerordenllich günſtigen Bedingungen eine Klinik angeboten Kranken beſtändig unt und Einfluß zu habe ja monatelang.“ worden.“ Doktor Hardt ſah das junge Mädchen! nicht an, ſondern ſtudierte ſcheinbar eifrig das Teppichmuſter zu ſeinen Füßen. Trotzdem ent⸗ 0 ging ihm weder ihr ſchneller Farbenwechſel,!“ noch das laute überhaſtete Pochen ihres Her⸗ zens. Ein fremder, ihm feindlicher Einfluß beherrſchte ſie augenſcheinlich. Das empfand er inſtinktiv mit voller Klarheit. Trotzdem uhr er fort:„Schon längſt war es mein unſch, Jena zu verlaſſen und mir einen Berlin iſt der Horizont der Herren Kollegen naturgemäß ein weiterer. Nedenfalls bin ich Besonders billiger Frühjahrs- Reklame-Der kauf ggggaagaggagaggagangaagagggaggagaagagaaggggagagqaggagaagangaagangaggannggngangagagagagaggaggaggapaagngangaagagagaggugauggagdaggugagagagaganaadgaaggadnünagdaagannggggnl Nur durch unsere Kassa-Einkäufe sind diese Preise möglich K Kleiderstoffe e Seide e Anzugstofie Helvetia-Seide ca 90 em br, gute Qalität, neueste Farben doppeltbreit, schöne Farben Tafft-Seide schwarz, ca. 90 em breit, besonders schwere Warte. Crẽp de chine ca. 95 em breit, reine Seide, neueste Lichtfarben. Damassée/-Seide für Futter, schöne Qualität 2.95 Eolienne-Seide mit wolle 3 10 4.50 4.75 Sch otten doppeltbreit große, moderne Karos Schotten u. Streifen 100 em br. prachtvolle Mustetung 2.90 Reinwoll. Schotten 100 em breit, lebhafte Farbenstellungen. 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Wir ließen das Kampfgebiet links liegen, flogen über das Mittel ⸗ ländiſche Meer nach Spanien, über die Pyra⸗ näen, durch Südfrankreich nach Deutſchland. Alle Strapazen, ob groß oder klein, ſie ſind über⸗ ſtanden, wir ſind wohlbehalten in der Reps⸗ gaſſe angekommen. —— Schwerer Unglücksfall. Ein be⸗ dauerlicher Unglücksfall ereignete ſich geſtern mittag auf der Straße nach Weinheim in unmittelbarer Nähe der Kapelle. Der Vorgang ſpielte ſich, wie wir erfahren konnten, folgendermaßen ab. Der Milchhündler, Herr Martin Alter, fuhr mit ſelnem tags zuvor gekauften Pferd, auf belade⸗ nem Wagen ſttzend, nach ſeinem Acker am Wein⸗ beimer Weg. Als nun ein Auto nahte, verließ Herr Alter ſeinen Sitz, das um etwas ſcheue ö Pferd am Zägel zu führen. Als das Auto vor- dort nicht fortgeſetzter Beob a ger achtung und Kri— ae wie jetzt. Außerdem iſt es in gar tnückigen Fällen, wie zum Beiſpiel bei Ihrem Herrn Vater, dringend nötig, den er perſönlicher Aufſicht „Angenehme Ausſicht,“ lachte der Pro⸗ feſſor. Aber zu Monikas Erſtaunen lag keine ſchroffe Ablehnung ſeitens ihres iheits⸗ durſtigen Vaters, ſondern 2 2 beer Einwilligung in dieſem Lachen. „In Berlin kann ich auch wiſſenſchaftli Unterſuchungen vornehmen, ohne bag ſich jeder unwiſſende Spießbürger oder die hohe Polizei einmiſcht,“ fuhr Doktor Hardt fort. „ ſchlug Ihrem Herrn Vater vor, ſobald 15 ſein Bild zur Ausſtellung fertig hat, mir 198 Berlin zu folgen und 18 dort zu ernen⸗ ter a ee in meine Klinik zu begeben.“ „Und ich ſoll in Weimar bleiben?“ Mo⸗ 15 nte 9 1 15 1„Wenn es 15 ne Gesu nötig iſt, Vater, ble natürlich auch allein hier.“ 5 0 Fortſetzung folgt.) n, wenigſtens wochen-, über war, wollte er ſeinen Platz wieder einneh⸗ men. Dabet verrutſchte fich das Sitzbrett und Herr Alter fiel ſo unglücklich, daß er von ſeinem eigenen Fuhrwerk überfahren wurde. Er erl tt neben anderen Verletzungen einen doppelten Oberſchenlelbruch. Hilfsbereite Leute brachten ihn in ſeine Wohnung, wo ſofort ein Arzt die erſte Hilfe lelſtete. Wir wünſchen Herrn Alter recht baldige Geneſung. * Abfindung der 20% igen Neuten⸗ empfänger. Unter den ſ. Zt. abgefundenen Rentenempfängern herrſcht viel Unklarheit, ob eln Anſpruch auf die jetzt noch nachzuzahlende Aufwertungsſumme von 50 Mk gegeben iſt oder nicht. Hierzu teilt uns der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten zur Aufklärung mit, daß nur diejenigen 50 Mk. erhalten, welche am 1. Juli 1923 eine laufende Rente von 20% erhielten und eint Abfindung von 600 000 Papiermark erhalten haben. Diejenigen, welche elne Rente von 10% hatten und nach§ 94 abgefunden wurden, können keine Aufwertung erhalten, des⸗ gleichen ſolche, welche nach dem 1 Juli 1923 zum Belſpiel von 40% auf 20% herabgeſetzt wurden oder ſolche ven 300% auf unter 25%. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr. Volksbegehren„Enteignung der Fürſten vermögen.“ Auf Grund des§ 72 der Reichsſtimm⸗ ordnung vom 14. März 1924 wird die nach⸗ ſtehende Verordnung des Reichsminiſters des Innern hiermit zur Kenntnis der Bürgermei⸗ ſtereien des Volksſtaates Heſſen gebracht. Darmſtadt, den 18. Februar 1926. Heſſiſches Geſamtminiſterium Ulrich, von Brentano, Henrich, Raab. Verordnung über Zulaſſung eines Volksbegehrens. Auf Grund der 88 30 u. 31 des Geſetzes über den Volksentſcheid vom 27. Juni 1921 (R. G. Bl. S. 790) wird hiermit verordnet: 81 Auf den von der Sozialdemokratiſchen Partei Deutſchlands, der Kommuniſtiſchen Par⸗ tei Deutſchlands und dem Ausſchuß zur Durch⸗ führung des Volksentſcheids für Entſchädigungs⸗ loſe Enteignung der früheren Fürſtenhäuſer ge⸗ ſtellten Antrag wird ein Volks begehren mit dem ——— Kennwort„Enteignung der Fürſtenvermögen“ für folgenden Geſetzentwurf zugelaſſen: Entwurf eines Geſetzes über Enteignung des Fürſtenvermögens. Der Reichstag hat auf Volksbegehren das folgende Geſetz beſchloſſen, das mit Zuſtimmung des Reichsrats hiermit verkündet wird. Auf Grund des Artikels 153 der Reichs⸗ verfaſſung wird beſtimmt: Artikel J. Das geſamte Vermögen der Fürſten, die bis zur Staatsumwälzung im Jahre 1918 in einem der deutſchen Länder regiert haben, ſo⸗ wie das geſamte Vermögen der Fürſtenhäuſer, ihrer Familien und Familienangehörigen wer⸗ den zum Wohle der Allgemeinheit ohne Ent⸗ ſchädigung enteignet. Das enteignete Vermögen wird Eigentum des Landes, in dem das betreffende Fürſtenhaus bis zu ſeiner Abſetzung oder Abdankung regiert hat. Artikel II. Das enteignete Vermögen wird verwendet zu Gunſten a) der Erwerbsloſen, b) der Kriegsbeſchädigten u. Kriegshinterbliebenen c) der Sozial- und Kleinrentner, d) der bedürftigen Opfer der Inflation, e) der Landarbeiter, Kleinpächter und Klein⸗ bauern durch Schaffung von Siedlungsland auf dem enteigneten Landbeſitz. Die Schlöſſer, Wohnhäuſer und ſonſtige Gebäude werden für allgemeine Wohlfahris⸗, Kultur und Erziehungszwecke, insbeſondere zur Errichtung von Geneſungs⸗ und Verſorgungs⸗ heimen fur Kriegsbeſchädigte, Kriegshinterblie⸗ bene, Sozial⸗ und Kleinrentner, ſowie von Kinderheimen u. Erziehungs⸗Anſtalten verwendet. Artikel Ill. Alle Verfügungen, einſchließlich der hypo⸗ thekariſchen Belaſtungen und Eintragungen, die mit Bezug auf die nach dieſem Geſetz enteig⸗ neten Vermögen ober ihre Beſtandteile nach dem 1. November 1918 durch Urteil, Vergleich Vertrag oder auf ſonſtige Weiſe getroffen wur⸗ den, ſind nichtig. Artikel IV. Die Ausführungsbeſtimmungen zu dieſem Geſetz werden durch ein Reichsgeſetz feſtgelegt, das innerhalb 3 Monaten nach amtlicher Feſt⸗ ſtellung des Abſtimmungsergebniſſes zu erlaſſen iſt. Dieſes Reichsgeſetz hat insbeſondere die näheren Beſtimmungen zur Ausführung des Artikels Il dieſes Geſetzes über die Verwendung der enteigneten Fürſtenvermögen durch die Länder zu treffen. 8 2. Die Eintragungsfriſt wird auf die Zeit vom 4. März bis eiuſchließlich 17. März 1926 feſtgeſetzt. Berlin, den 15. Februar 1926. Der Reichsminiſter des Junern gez. Dr. Külz. Der Staatspräſident zu Nr. St. M. 2126. Betr.: Volksbegehren„Enteignung der Fürſten⸗ vermögen.“ Bekanntmachung. Auf Grund des§ 9 des Geſetzes über den Volksentſcheid vom 27. Juni 1921(Reichs⸗ geſetzblatt Seite 790) in der Faſſung des Art. Il des zweiten Geſetzes zur Aenderung des Reichswahlgeſetzes vom 31. Dezember 1923 (Reichsgeſetzblatt 1924 1 Seite 1) haben wir den Miniſterialrat Bornemann in Darmſtadt (Dienſtadreſſe: Staatsminiſterium, Neckarſtr. 7) zum Abſtimmungsleiter des Stimmkreiſes Nr. 33 Heſſen⸗Darmſtadt und den Legationsrat Dr. Heinemann in Darmſtadt(Dienſtadreſſe wie vor) zu deſſen Stellvertreter für das Volks⸗ begehren„Enteignung der Fürſtenvermögen“ ernannt. Darmſtadt, den 19. Februar 1926. Heſſiſches Geſamtminiſterium. Ulrich, von Brentano, Henrich, Raab. Vorſtehende Bekanntmachungen bringen wir zur allgemeinen Kenntnis. Die Eintragungsliſten liegen auf dem Büro Nr. 15 des Polizeiamts hier auf, wo⸗ ſelbſt die Stimmberechtigten ihre Unterſchrift eintragen können. Zur Eintragung in die Eintragungsliſte iſt nur zugelaſſen, wer in der bis 3. März 1926 ergänzten Stimmkartei eingetragen iſt oder einen Eintragungsſchein beſitzt. Die Eintragungsfriſt iſt auf die Zeit von 4. März bis einſchließlich 17. März 1926 von vormittags 11 bis nachmittags 7 Uhr und Sonntags von vormittags 10 Uhr bis nachm. 5 Uhr feſtgeſetzt. Viernheim, den 1. März 1926. Heſſ Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Demeindekaſſe. Morgen, Mittwoch nachmittag, Aus⸗ zahlung der Sozial⸗ und Kleinrentnerbe⸗ züge dus Mürz 1926. 1 Viernheim, 2. Mürz 1926. Winlenbach. FEC ä * —— e