eimer Anzeig Viernheimer Tageblatt(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Erſcheinttäglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins Anzei 5 ie ei f er K N 1. genpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60„ bei Wiederholn Sen S en: wöchentl. Sams ta 8 das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Serge und Noligen vormittags 5 Uhr, 21 055 Aa— und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſiehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Beruſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſte.— M 53 Donnerstag, den 4. März 1926 43. Jahrgang Bauern⸗Verein Viernheim Diiezenigen Mitglieder, welche ſich dem Tabalbau E/ Verein angeſchloſſen haben, und ſolche, welche geſonnenn ſind Zuckerrüben für 1926 zu pflanzen, werden zu einer Verſammlung mit wichtiger Ausſprache am Donnerstag Abend halb 9 Uhr im Schützenhof dringend eingeladen. Roos, Beigeordneter. Verein der Hundefreunde Viernheim Donnerstag, den 4. März, abds. 8 Uhr Monats⸗Verſammlung 0 im Vereinslokal. Der Vorſtand. 2 ern e Zeitung— Viernheimer Nachrichten) ſodes-Anzeige. Nach Gottes unerforschlichem Ratschlusse verschied estern Nachmittag 3½ Uhr meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Anna Maria Wiegand geb. Bugert nach kurzer schwerer Krankheit, wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbesakramente im Alter von 32 hren.. 5 Wir pitten der teuren Verstorbenen im Gebet zu ge- Kerbel nac e 2 In THomeonss Hfenpuſven 2 — = — 2 — JJC eee de ken. 1 Hüttenfeld, Viernheim, den 3. März 1926. Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag nachm. 3 Vnr in Hüttenfeld statt. 223————————E—— Anzug- Kleider- und Kostüm Lindener Cöper-Samt Sie in nur guten Qualitäten zu äußerſten Preiſen bei Roh. Steiert Weinheimerſtraße. Stoffe kaufen Bitte Schaufenſter beachten. bmunon. Shale mama. S ld. für Knaben und Madchen besonders preiswert M. Stumpf IV. Bismarckstr. 5 Bei Barzahlung 5˙% Rabatt. Iur bealanenden 5l80 empfehle: Fahrräder Marke: Wanderer, Presto, Mars, Phänomen, Victoria. [Gg. Wunder Fahrrad- and Nähmaschinenhandlung. Empfehle: Sämtliche Fleiſch⸗ u. Wurſtwaren, ſowie Hartwurſt, ferner alle Obſt⸗ conſerven Confitüren, ſtets in ftiſcher Ware. Um geneigten Zuſpruch bittet Gg. Winkler 12. Hofmannſtr. 12. L Donnerstag Spielabend im Lokal. Es ladet freundlichſt ein Der Vorſtand. Telefon 87. Staunend billig! 3⸗teil. Wolmalrazen mit Keil nur Mk. 32.50 1 Chaiſelongue 46.— Eigene Polſterwerkſtatt. §. Heuer, T 4a, 9. 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Der hamburgiſche Senat abend zu Ehren des Reichskanzlers Dr. Lu ther ein Abendeſſen im Deutſchland u. dern des Senats der Präſident, die Vizepräſi denten und zahlreiche Abgeordnete der Bür⸗ Ferner waren Einladungen an die leitenden Herren der in Hamburg befind⸗ lichen Reichsbehörden und der hamburgiſchen Kaufmann⸗ ſchaft war durch eine große Anzahl bekannter Perſönlichkeiten des Exporthandels, der Fi⸗ und des Gewerbes vertreten. Ferner waren anweſend die Präſi⸗ denten der Handels-, Gewerbe-, Detailliſten⸗ und Konſumentenkammer. Nach dem Empfang im Bürgermeiſteramtszimmer be⸗ Bürgermeiſter Dr. Peterſen als Präſident des Senats den Reichskanzſer, wo⸗ gerſchaft teil. Staatsbehörden ergangen. Die nanzwelt, der Induſtrie der Gäſte grüßte rayf Dr. Luther das Wort ergriff. Nachdem er ſich zurück⸗ ſchauend ausführlich über den Weg der deut⸗ ſchen Außenpolitik geäußert hatte, führte er zur Frage des Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund folgendes aus: Bei allen Erörterungen über den Einritt Deutſchlands in den Völkerbund war es für uns ganz ſelbſtverſtändlich, daß vor unſerem Eintritt irgendwelche bedeutungsvolle Aende⸗ rungen innerhalb des Völkerbundes nicht gehr vorgenommen werden konnten. Auf die Vertragsparmer, die die Verbindung wi⸗ ſchen Sicherheitspakt und in den Völkerbund anregten, iſt keinerlei An⸗ regung erfolgt, aus der etwas anderes ent⸗ nommen werden konnte. Ebenſo ſelbſtver⸗ ſtändlich war von vornherein, daß der Ein⸗ tritt Deutſchlands nur dann erfolgen konnte, wenn wir einen ſtändigen Sitz im Völker⸗ bundsrate erhielten. Dies iſt von allen betei⸗ ligten Regierungen auch anerkannt worden. Alle Erwägungen in Deutſchland über die Bedeutung unſeres Eintritts in den Völker⸗ bund ſind demnach von der Tatſache der jetzi⸗ gen Organiſation, beſonders der jetzigen Zu⸗ ſammenſ'tzung des Rates, von der einzigen Erwägung ausgegangen, daß Deutſchland einen ſtändigen Ratsſitz ſofort bei ſeinem Eintritt bekommen ſollte. Ich will aber gleich als Deutſchlands Anſchauung feſtſtellen, daß Deutſchland als Mitglied des Völkerbundes dem großen Gedanken der Völkerbunds⸗ gemeinſchaft dienſtbar ſein will und wird. Deutſchland wird ſich in Wahrnehmung der Völkerbundsintereſſen von keinem anderen Lande übertreffen laſſen. Das iſt ja die ſelbſt⸗ verſtändliche Vorausſetzung für gedeihliches Zuſammenwirken. Mit dieſem Stand der Dinge iſt unvereinbar, wenn die Einräumung des ſtändigen Ratsſitzes an Deutſchland mit einer weiteren Aenderung in der Zuſammen⸗ ſetzung des Rates verbunden würde. Wer auf Grund beſtimmter Abreden ſeine Aufnahme in eine Organiſation beantragt, darf erwarten, dieſe Organiſation bei ſeinem Eintritt in un⸗ veränderter Geſtalt vorzufinden. Es iſt neuer⸗ dings geſagt worden, daß die Erweiterung des Rates ein längſt in Ausſicht genommener Plan ſei, zu deſſen Verwirklichung der deut⸗ ſche Antrag jetzt die paſſende Gelegenheit biete. Wäre dem ſo, dann wäre doch wohl das Gegebene geweſen, die deutſche Regierung bei den Verhandlungen des letzten Jahres zu berſtändigen. Mir iſt auch nicht bekannt, daß die jetzt erörterten Veränderungen jemals auf die Tagesordnung der Bundesverſammlung dder des Rates, z. B. im September oder dezember 1925, geſetzt worden ſeien. Wir ha⸗ den von derartigen Abſichten erſt Kenntnis er⸗ ſalten durch die Preſſeerörterungen, die un⸗ nittelbar nach Abſendung des VPölkerbunds⸗ intrages einſetzten. Von gleichem Schwer⸗ ewicht iſt für uns aber folgende Erwägung: de Meinungsäußerung über etwaige Ver⸗ nderungen in der Zuſammenſetzung des Ra⸗ es oder in der Organiſation des Völkerbun⸗ 8 würde Deutſchland in eine völlig unmög⸗ che Lage bringen. Um es kraß auszuſprechen: Solange Deutſchland noch nicht Mitglied des Völkerbundes iſt, iſt es überhaupt noch ö nicht zuſtändig, eine Meinung über etwaige 5 ge Veränderungen zu äußern. Erſt wenn Deutſchland Mitglied des Rates iſt, u&ẽ, durch praktiſche Erfahrungen Einblick in die Einzelheiten des Völlerbundsorganis⸗ mus gewonnen hat, kann es in begründeter ö 80 e zu etwaigen Anträgen auf eine an⸗ 5 gab geſtern großen Saale des Rathauſes. Es nahmen daran außer den ſämtlichen in Hamburg anweſenden Mitglie⸗ unſerem Eintritt 2 der ſich bei der Entſcheidung rungen nicht um die Beziehung zwiſchen der einzelnen Mitgliedſtaaten handeln ſoll, ſon „dern um die Organiſation und das Wohl „Standpunktes in der Frage der Ratsſitze da hin kommen laſſen könnte, daß die großen Er gebniſſe der Politik des letzten Jahres zer ſtört und die Ausſichten, die die Mitarbei werden. Deutſchland ſteht mit ſeiner Auffaſ ſung nicht allein. Das beſtärkt meine Hoff Abreiſe nach Genf oder jedenfalls in Gen ſelbſt Geltung gewinnt. Ich ſpreche Deutſch lands Stellungnahme hier mit aller Offenhei Deutſchen Reiche Vertrauen für ſeine zukünf ſonderen Intereſſen erwartet Deutſchland in cher Weiſe Berückſichtigung und Verſtändnis wie es ſie ſelbſt den Intereſſen der einander Nutzen hat. Wir hoffen mit Beſtimmtheit, Tat umzuſetzen. Dr. Luther richtete einige Mahnworte an das deutſche Volk und ſchloß mit den Worten: Die große innere Entſcheidung über den Eintritt iſt gefallen, u. jetzt kommt es darauf an, alle deutſchen Kräfte lebendig zu machen, um im Völkerbund an Deutſchlands Wohl u. am Wohl der Menſch⸗ heit zu arbeiten. Der Eintritt in den Völker⸗ bund unterſcheidet ſich von anderen Stufen unſeres mühſamen Aufſtieges dadurch, daß er uns ohne jeden Zweifel eine neue Bahn zu praktiſcher Betätigung deutſcher Kraft eröffnet. Wollen wir die dadurch gegebenen Möglich⸗ keiten voll ausnutzen, ſo muſſen wir dahin ſtreben, daß ganz Deutſchland geſchloſſen hin⸗ ter unſeren Vertreter im Völkerbund ſteht. Noch immer ſind die Früchte des Lebens nur für den gereift, der mit ſtarkem Willen und feſten Glauben ans Werk gegangen iſt. Laßt uns unerſchütterlich an Deutſchland glauben. aber laßt uns auch mit feſtem deutſchen Wil⸗ len darauf vertrauen, daß poſitive und hin⸗ gebungsvolle Arbeit im Völkerbund die Welt weiter voranführen wird zu einer Geſtaltung, in der zum Segen der ganzen Menſchheit die ſtarken Kräfte des deutſchen Volkes und der deutſchen Kultur ſich in voller Freiheit wieder entfalten können. Der Reichspräſident in Leipzig. Leipzig, 3. März. Geſtern veranſtaltete der Rat der Stadt Leipzig zu Ehren des Reichsprä⸗ ſidentien einen Empfang im neuen Rathaus. Nach einer Begrüßungsanſprache des Oberbürgermei⸗ ſters Dr. Rothe dankte der Reichspräſident dem Oberbürgermeiſter der Stadt für die Begrüßung und den herzlichen Empfang und erklärt dann u. a.: 5„Auch mir iſt es eine Freude, heute nach Leip⸗ zig zu kommen, um unter fachkundiger Führung die diesjährige Frühjahrsmeſſe zu beſichtigen. Ich kann Sie deſſen verſichern, daß es auf mich einen großen Eindruck gemacht hat, am Fuße des Völkerſchlachtdenkmals, dieſem Wahrzeichen deut⸗ ſcher Vergangenheit, heute in den gewaltigen Hallen der Techniſchen Meſſe gewiſſermaßen eine Heerſchau deutſcher Arbeit und deutſchen Unter⸗ nehmungsgeiſtes und damit ein Wahrzeichen ar⸗ beitſamer, aufſtrebender Gegenwart ſowie einer hoffnungsreichen neuen deutſchen Wirtſchaftsent⸗ wicklung zu überblicken. Die Leipziger Meſſe hat in ihrer gewaltigen Organtſation und Aus⸗ dehnung ſtets ein umfaſſendes Bild der hohen Qualitätsarbeit und des techniſchen Könnens unſeres Volkes gegeben. Die diesjährige Früh⸗ jahrsmeſſe hat eine beſondere Note dadurch er⸗ altn, daß techniſche Fortſchritte der deutſchen roduktion, neue Fabrikationsarten und Arbeits⸗ Zuſammenſetzung oder Organiſa⸗ materialien aufweiſt, die unſerer verarmten Wirt⸗ ölkerbund muß doch daran feſtgehalten werden. daß es über alle Verände⸗ ergehen des Völkerbundes als ſolchen. Es iſt für mich bei dieſem Sachverhalt unfaßbar, daß man es durch Ablehnung dieſes unſeres Deutſchlands im Völkerbund eröffnet, noch im letzten Augenblick vernichtet nung, daß dieſe Auffaſſung noch vor unſerer und in vollem Vertrauen darauf aus, daß auch die anderen Mitglieder des Völkerbundes dem tige Haltung entgegenbringen. Für ſeine be⸗ Rahmen der Völkerbundsgemeinſchaft in glei⸗ anderen Völker entgegenbringt. Wir ſehen im Völker⸗ bunde eine Organiſation, in der das Neben⸗ der verſchiedenen Staatskräfte auf allen Gebieten, die ſich dafür eignen, zu einem Miteinander geſteigert werden ſoll, von dem die Geſamtheit der Staaten und Völker daß dieſe Wirkungsmöglichkeit des Völkerbun⸗ des durch Deutſchlands Eintritt in den Völ⸗ kerbund erweitert und geſtärkt wird. Wir wol⸗ len mit aller Kraft die Leiſtungsfähigkeit des Bundes erhöhen und ſeinen großen Friedens⸗ gedanken entwickeln helfen. Ich hoffe mit Be⸗ ſtimmtheit, daß Deutſchland in kürzeſter Friſt Gelegenheit hat, dieſen ſeinen Vorſatz in 5 noch ein erfolgreicheres Aushalten ermöglichen ſollen. Dieſe wegweiſende wirtſchaftlich⸗techniſche Tätig⸗ keit begleiten wir mit beſonderen Erwartungen und Wünſchen. In deſem Teil der Warenſchau bringt die Maſſe den nie erlahmenden Forſchungs⸗ geiſt und die nimmermüde Tatkraft des deutſchen 1 Unternehmers zum anſchaulichen Ausdruck. Eben⸗ ſo wie in früheren Jahrhunderten die ſchwerſte Kriegs⸗ und Notzeit die Entwicklung der Leipi⸗ ger Meſſe niemals aufzuhalten vermochten, ſo ſteht auch heute, kurz nach dem großen Weltkriege, dieſe Meſſe wieder am Zeichen ſtetiger Erweite— rung und techniſchen Ausbaues da als ein bedeut⸗ ⸗ſames Förderungsmittel des beiderſeitigen Wa— ⸗renaustauſchs von Induſtrie und Handel. Der - diesjährigen Meſſe fällt beſonders die Aufgabe t] zu, der deutſchen Wirtſchaft eine Anregung und Belebung zu geben. So nehme ich als Eindruck meines heutigen Beſuches den Glauben an eine allmähliche aber ſtetige Bſſerung unſeres geſam— ten Wirtſchaftslebens und die Zuverſicht mit zu⸗ ruück, daß ſich nicht Mutloſigkeit in den Kreiſen des deutſchen Handels und der deutſchen Indu— ſtrie breit macht, beſonders daß überall der feſte ⸗Entſchluß ſich regt, durchzuhalten und wieder t aufzubauen.“ Der Reichspräſident ſchloß mit einem dreifachen Hurra auf das deutſche Vaterland. ö 1 Briands Sieg. Die franzöſiſche Kammer ratifiziert die Locarno⸗Verträge mit 417 gegen 71 Stimmen. Paris, 2. März. In der Nachmittagsſit⸗ zung der Kammer ergriff zunächſt Franclin Bouillon das Wort. Er erklärte, die finan⸗ zielle Enttäuſchung des Verſailler Vertrages habe zum Dawesabkommen und die politiſche Enttäuſchung zum Locarno-Vertrag geführt. Er befürworte die Ratifizierung aber nur un⸗ ter de Bedingung, daß Frankreich Deutſchland weiterhin unter ſcharfer Kontrolle halte. Briand gab von ſeinem Sitze aus eine kurze Erklärung ab, die großem Intereſſe be— gegnete. Er bedauerte, daß dieſe Angelegen⸗ heit zu Preſſevolemiken geführt habe. Man habe Frankreich miciavelliſtiſche Pläne zuge⸗ ſchoben. Dagegen proteſtiere er. Die Erweite⸗ rung des Rates ſei in den Völkerbundsſtatu⸗ ten vorgeſehen. Er befürworte ſie. Der Völ⸗ kerbund werde eine immer größere Rolle zu ſpielen haben und es ſei darum geboten, daß der Rat eine immer größere Zahl von Vertre— tern umfaſſe. Er würde mit Befriedigung die Aufnahme Polens ſehen. Starker Beifall.) Wenn er in deer Lage Deutſchlands wäre, würde er in der Aufnahme Polens. mit wel⸗ chem Lande Deutſchland ſo viele Fragen zu regeln habe, nur Vorteil erblicken können. Abg. Bouillon ſetzte ſeine Rede fort. Er begrüßt den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund, kann aber nicht umhin, ſein Mißtrauen auszudrücken. da der Revanche— geiſt in Deutſchland noch nicht erloſchen ſei. Beſonders beunhruhigend ſei es, daß Graf Bernſtorff Deutſchland im Völkerbund vertre— ten ſolle. Es ſei ausgerechnet der Mann, der während drei Jahren Amerika verhindert habe, an der Seite Frankreichs in den Krieg at treten. Der Redner iſt außerdem über die Forderungen Deutſchlands nach einer Revi⸗ ſion ſeiner Oſtgrenzen und nach Kolonialmaln— daten beunruhigt. Briand ergriff von neuem das Wort. Er erklärte, daß der Geiſteszuſtand eines be— ſiegten und eines ſiegreichen Landes nicht der gleiche ſein könne. Es ſei am Sieger. dafür zu ſorgen, daß der Beſiegte ſeinen Groll ver— geſſen könne. Es gebe in Deutſchland genü⸗ gend Leute, die nichts mehr vom Kriege wiſ— ſen wollten. und die den Mut hätten, ihren Standpunkt in der Oeffentlichkeit zu vertreten. Frankreich ſei ſtark genug, um die anderen Völker zum Frieden einladen zu können. Bouillon ſcheint jetzt völlig überzeugt zu ſein, als er erklärte: Das iſt vollkommen auch meine Anſicht.— Kommuniſt Berthon er⸗ innerte daran, daß Bouillon im Schoße der Kommiſſion erklärt habe, der Vertrag von Lo— carno ſei nur eine Abmachung von Heuch⸗ lern.(Starkes Aufſehen, Zwiſchenrufe.) Dann ergriff Maginot das Wort und erklärte, daß er gegen die Abkommen ſtimmen werde.— Nach einer Intervention von Paul Boncour wird das Locarnoabkommen mit Deutſcher Reichstag. Berlin, 3. März. N Die geſtrige Reichstagsſitzung begann um halb 2 Uhr. Vor der Sitzung hatte ſich der Aelteſtenrat mit der Geſchäftslage zu befaſ⸗ ſen und beſchloß, die 4 Tage vom 13.—18. März ſitzungsfrei zu laſſen. Ein kommuniſti⸗ ſcher Antrag, die Vollſitzung auf 14 Tage we⸗ gen des Volksbegehrens auszuſetzen, wurde im Aelteſtenrat abgelehnt. Auch konnte der; Aelteſtenrat keine Einigung erzielen über den! Zeitpunkt, an dem der Etat des Auswärtigen“ Amtes auf die Tagesordnung geſetzt werden, ſoll. Das Haus beſchäftigte ſich zunächſt mit dem ſozialdemokratiſchen Antrag auf Aende⸗ rung des Finanzausgleichs bezüglich der Er⸗ hebung der Friedens miete. Nach dieſem Antrag ſoll der Zeitpunkt vom 1. April 1925 auf den 1. April 1927 verlegt werden. Dem⸗ gegenüber liegt ein Ausſchußantrag vor, der! die Verlegung nur auf den 1. Juli 1926 aus⸗ gedehnt wiſſen will. In der Debatte richtete der Kommuniſt Scholem ſcharfe Worte gegen die Regierung. Da außer dem kommuniſtiſchen Redner keine weiteren Wortmeldungen mehr vorla⸗ gen, dauerte die Debatte über dieſen Punkt nicht lange. Das Haus nahm ſchließlich einen Antrag an, wonach die Friedensmiete erſt am 1. Juli 1926 erhoben werden ſoll. Dann ſetzte der Reichstag die Ausſprache über die 71 5. Kriegsbeſchädigtenbeſoldung und die Einzel⸗ beratung zum Haushalt des Reichsarbeits⸗ miniſteriums e fort. Von ſozialdemokratiſcher Seite wurden die Renten der Kriegsbeſchädigten als voll⸗ kommen ungenügend bezeichnet im Vergleich zu den hohen Penſionen der ſtaatsfeindlich geſinnten Offiziere. Beim Kapitel über das Verſorgungs⸗ weſen berichtete der Zentrumsabg. Hof ⸗ mann⸗Ludwigshafen über die Beratungen des Ausſchuſſes für die beſetzten Gebiete und über Hilfsmaßnahmen für die im Saargebiet oder Elſaß-Lothringen beſchäftigten deutſchen Arbeiter. Der Ausſchuß beantragt für die in den Grenzgebieten der Saar und Elſaß⸗Loth⸗ ringen beſchäftigten, aber im angrenzenden Reichsgebiet wohnenden Arbeiter Vergütun⸗ gen der Fahrkoſten von und zur Arbeitsſtelle, Ausſchüttung von 350 000 Mark zur Linde⸗ rung der Not dieſer Arbeiter, ſteuerliche Er⸗ leichterungen durch Stundung oder Nieder⸗ ſchlagung, Fortführung der Verhandlung mit der Saarregierung zur Anpaſſung der Sozial⸗ verſicherung im Saargebiet an die Sozialver⸗ ſicherung des Reiches. In der Begründung ſtellt Abg. Hofmann feſt, daß die deutſche Bo⸗ völkerung des Saargebietes trotz ihres ſchwe⸗ ren Leidensweges allen Lockungen, die ſich nach Weſten zu orientieren, tapfer widerſtan⸗ den hat, und ſchilderte die große Not der Saararbeiterſchaft. Namentlich gingen die franzöſiſchen Zollbeamten an der Saar gegen die deutſchen Arbeiter etwas zu ſcharf vor. Der Redner hält eine Erleichterung des klei⸗ nen Grenzverkehrs für dringend notwendig. Bei den Ausgaben für das Wohnungs⸗ und Siedlungsweſen ſtellten die So⸗ zialdemokraten den Antrag, den Fonds zur Förderung des Wohnungsbaues für Beamte und Kriegsbeſchädigte von 15 auf 20 Millio⸗ nen Mark zu erhöhen. Die Wirtſchaftliche Ver⸗ einigung verlangte die völlige Aufhebung der Wohnungszwangswirtſchaft, da ſie die Haupt⸗ urſache der Wohnungsnot ſei. ö Beim Kapitel„Arbeiterſchutzbeſtimmun⸗ gen“ ergriff auf eine ſozdem. Beſchwerde, daß etwa 26 Prozent der jugendlichen Arbeiter u. Arbeiterinnen eine wöchentliche Arbeitszeit von 66 Stunden hätten, Reichsarbeitsminiſter ö Dr. Brauns zu einer kurzen Erklärung das Wort. Der Miniſter verſicherte, daß die Re⸗ gierung durchaus auf den Schutz der Jugend⸗ lichen bedacht kel. Das Jugendſchutzgeſetz werde demnächſt das Kabinett beſchäftigen. Jugendliche unter 18 Jahren würden im all⸗ gemeinen im Bergbau nicht unter Tage be⸗ ſchäftigt. Im Mansfelder Kupferbergbau lä⸗ gen die Verhältniſſe noch anders. Nach weiterer unweſentlicher Debatte ſchritt das Haus zu den Abſtimmungen. ö Angenommen wurde der Antrag auf Einſtellung von 1 Million Mark zur Verhü⸗ 413 gegen 71 Stimmen ratifiziert. *. Auch Polen ratifiziert. Warſchau, 2. März. Die Kommiſſion für auswärtige Angelegenheiten des Sejms hat mit 18 gegen 1 Stimmen die Verträge von Locarno angenommen. * tung der Unfallgefahr im Bergbau, ferner der Zentrumsantrag, der ein Programm zur Wie⸗ zderaufnahme der Wohnungsbautätigkeit auf“ zder Grundlage und den Erträgen der Haus⸗ zinsſteuer enthält. einſtimmig, die Ausſchußanträge zu Gunſten der im Saargebiet beſchäftigten Bergarbeiter. und ſchließlich, und zwar und in Elſaß⸗Lothringen Eine große An⸗ . .— zahl weiterer Anträge wurde dem Sozialpo⸗ no en bes Kals Stehuns nehmen. Benn es scat eine beſere Ausnutzung ihrer Krifte und Aitiſchen Aus ſchuß überwieſen und lämtliche * * kitel des Etats des Reichsarbeitsminiſte⸗ riums wurben bewilligt. Es entwickelte ſich nun eine längere und heftige Geſchäftsordnungsdebatte. Die Kom muniſten, Deutſchnationalen J beantragten, vorher den Etat des Auswärti⸗ zen Amtes zu beraten und dem Reichstag die Möglichkeit zu einer Stellungnahme zu dem Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund zu geben. Der Außenminiſter ſoll ſich, ſo verlang⸗ en die Redner der genannten Parteien, im beutſchen Parlament über die Frage äußern, die das franzöſiſche und enaliſche Parlament bereits ſehr eingehend beſchäftigt hat. Abg. Erkelenz(Dem.) nannte es ſehr ſonderbar, daß die antiparlamentariſchen Parteien dauernd verlangten, daß im Parla⸗ ment überflüſſige Reden gehalten würden. Der Außenminiſter müßte Zeit zur Vorberei, tung für die Genſer Verhandlungen haben. Als Müller⸗Franken ſich gegen eine ſoſor⸗ nige außenvolitiſche Debatte ausgeſprochen hatte, wurde der deutſchnationale Antrag abgelehnt. Ebenſo ein völkiſcher Antrag, den Außenminiſter herbeizuzitieren. Das Haus begann tung des und Völkischen ö ö dann noch die Bera- Reichswehrminiſteriums, nahm aber nur den Ausſchußbericht entgegen, den der Abg. Stücklen(Soz.) erſtattete. Nach ½8 Uhr wurde die Weiterberatung auf Mittwoch 1 Uhr vertagt. 0 auf ſein derzeitiges Verhältnis — Amerikas Beitritt zum ger Schiedsge⸗ richt. Das Haag tee dat das Setreta⸗ riat des Völkerbundes darüber unterrichtet, daß die Waſhingtoner Regierung beſchloſſen habe, unter den vom Kongreß gemachten Vorbehalten dem Haager Schiedsgericht beizutreten. 1 Dr. Wirth auf dem Parteitag in München. 5 Miinchen, 2. März. Am Sonntag wurde Pier der zweite Landesparteitag der Deut- ſchen Zentrumspartei in Bayern rechts des Rheins, die ſehr gut beſucht war, in Anweſenheit des früheren Reichskanzlers Dr. Wirth, des bayeriſchen Landtagsabgeord⸗ neten Weis mantel und eines offiziellen Vertreters des Pfälzer Zentrums abgehalten. Nachdem der Landesvorſitzende Schriftleiter Sedelmayr⸗München, und der Landeskaſ⸗ ſier Dame rMünchen Bericht erſtattet hatten, machte Reichskanzler Dr. Wirth, der bei ſei⸗ nem Erſcheinen lebhaft begrüßt wurde, Aus⸗ führungen, in denen er ſich für den Sieg des republikaniſchen Gedankens und für die auf dieſer Grundlage zu erſtrebende deutſche Ein⸗ heit und Freiheit einſetzte. Dabei'am er auch zur Zen⸗ trumspartei zu ſprechen. Dr. Wirth bemerkte Dazu, daß es ſich lediglich darum handele, das Zentrum zur ſtärkſten Aktivität anzuſpornen und die verantwortliche Führung Männern anzuvertrauen, die durch keine Rückſichten, wie z. B. Stegerwald als Führer des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes, behindert ſeien und die Politiſche Umſchau. — Eine Reichstagsdelegation zur Weltwirt⸗ ſchaftstonferenz. Im Aelteſtenausſchuß des Reichs⸗ tages iſt vereinbart worden, zu der Weltwirt⸗ ſchaftskonferenz, die bekanntlich im Mai in Lon⸗ don zuſammentritt, eine Delegation des deutſchen Reichstages zu entſenden und zwar je einen Ver⸗ treter der fünf ſtärkſten Parteien. Da die Kom⸗ muniſten die Beteiligung abgelehnt haben, wer— den in London die Sozialdemokraten, Deutſch⸗ nationalen, das Zentrum, die Deutſche Volks- partei und die Demokraten vertreten ſein. — Ehrung Luthers durch die ſchwediſche Wiſ⸗ ſenſchaft. Die königliche Akademie der Wiſſen⸗ ſchaften in Stockholm hat den Reichskanzler Dr. Luther zu ihrem auswärtigen Mitglied er— nannt und ihm von dieſer Ehrung durch ein Schreiben Mitteilung gemacht, in dem es heißt: „Es gereicht unſerer Akademie zur größten Be⸗ friedigung, in dieſer Weiſe ein Zeugnis ablegen zu dürfen von der lebhaften Bewunderung, wel— che Ihre großartigen Leiſtungen auf dem Gebiete der praktiſchen Nationalökonomie eingeflößt ha— ben.“— Der Reichskanzler hat die Wahl ange— nommen und ſeinem Dank in einem Schreiben mit lebhaften Worten Ausdruck gegeben. Gerade als Kanzler des Deutſchen Reiches empfindet er die Ehrung auch deshalb mit größter Genug⸗ tuung, weil ſie ihm gerade aus dem ſchwediſchen Volke erwieſen werde. Das deutſche Volk werde nie vergeſſen, daß es auch in den ſchwerſten Zei⸗ ten die ſeeliſche Hilfe des ſchwediſchen Volkes nie— mals hat zu entbehren brauchen. — Spaniſche Sonderdelegation für Genf. Laut„A. B.C.“ wird die ſpaniſche Regierung eine beſondere Delegation nach Genf entſenden, da ſie von der Wichtigkeit der bevorſtehenden Seſſion des Völkerbundsrates überjeugt ſei. Dieſe Dele— gation wird in den nächſten Tagen vom Mini- ſterrat ernannt werden. — Drummonds Rücktehr. Der Generalſekretär des Völkerbundes Drummond iſt von ſeiner Londoner Reiſe zurückgekehrt. Völkerbundstagung, die am 8. März beginnt, wird auf acht bis zehn Tage berechnet. Die wichtig— ſten Reden ſollen den größten europäiſchen Rund— funkſtationen übermittelt werden. 0. 2 2* Die dla frei sind. Roman von Henriette v. Meerheim b (Gräfin Margarete von Bünau). (Nachdruck verbolen) (20. Fortſetzung.) „Natürlich, gewiß doch!“ peruhigte er, nur um ihre Bitten und Vorſtellungen zum Schweigen zu bringen.„Und nun laß mich malen. In vierzehn Tagen muß das Bild abgelieſert ſein. Ein ſpäterer Termin wird diesmal nicht bewilligt.“ Sie rieb ihm gehorſam Farben auf die Palette und ſuchte alle Skizzen und Entwürfe heraus, die er zur Arbeit brauchte. So viel wie möglich verſuchte Monika ihrem Vater ihre aufgeregte und doch bedrückte Stimmung zu verbergen, denn wohin ſie ihre Gedanken auch richtete, überall ſchien ihrer irgendein Unheil zu warten. Da der Profeſſor die Kunſtſchule jetzt auch nicht mehr beſuchte (ein monatelanger Urlaub wurde ihm an⸗ ſtandslos bewilligt), ſo blieb Monikas Fort⸗ bleiben aus der Malklaſſe ihm zwar vorläufig ein Geheimnis. Aber ein unglücklicher Zufall konnte es jeden Tag verraten, wenn der Pro⸗ feſſor ſpazieren ging, einen Kollegen traf und der ganz harmlos die Sache geſprächsweiſe erwähnte. Zum Glück ging Ehlers von ſelber dem Wege, weil er alle ſeine Kräfte zum Malen l ihn leicht angriff oder verſtimmte. Was ihm aber, ſo wie er die Ausſtellung in Berlin beſuchte, nicht verborgen bleiben konnte, das war das und die Tatſache, daß ſeine Tochter Monika dem jungen Künſt⸗ Wenn das gab es eine ſehr heftige Szene, eine ſcharfe Auseinonderſetzung, die der Ge⸗ ſundheit des Vaters ſchaden und Henry Du⸗ Venn der Vater pflegte, wenn er gereizt war, ſeinem Zorn in ſorgſam jedem Bekannten aus und jedes Geſpräch mit Kunſtgenoſſen Bild von Henry Dubois ler dazu Modell geſtanden hatte. herauskant, bois tief verletzen mußte. eingetreten: Dr. Bunck⸗München, Syndikus Die Dauer der wahllos beleidigenden Ausdrücken mündlich ſo gen,. 5 würde, daran zweifelte Monika keinen Augen⸗ imſtande ſeien, die eigenen politiſchen Ideale auch mit aller Energie durchzuſetzen. für die Feſtigung der deutſchen Republik iat⸗ kräftig zu unterſtützen ſei, daß jedoch bezüg⸗ lich der Taktik je nach der Stellungnahme der Einzelnen ſich eine des Einzelnen ergäbe ſätze betrachtet zu werden bräuchten. In ſeinem Schlußwort betonte Dr. daß er keinesfalls gegen Stegerwalds bedeu- tendes Lebenswerk wirken wolle. Sein poli⸗ tiſcher Führerruf ſtehe unbeſtritten da, jedoch müſſe er ſich frei entfalten können, wenn die Zentrumspartei die notwendige Geſchloſſen⸗ heit erhalten ſoll. Dr. Wirth gab der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß das Problem Wirth durch die inzwiſchen erzielte Vereinbarung eine Löſung gefanden haben würde. Die Po⸗ litik des Schriftleiters Heller in Würzburg Exerzitienhaus Marienthal der Sieg. erfuhr ſowohl von Dr. Wirth wie auch von den anderen Rednern eine ſcharfe Ablehnung. Die Ausführungen Dr. Wirths fanden von der Verſammlung große Zuſtimmung. 6 Bei der vorgenommenen Neuwahl des Landesvorſtandes wurde die bisherige Vor⸗ N zwei Aenderungen wieder N ſtandſchaft mit gewählt. Neu ſind in den Landesvorſtand der Münchener Handelskammer, und Apothe⸗ ker Täpfer⸗Nürnverg. ö Kredite für den Ruhr⸗ kohlenbergbau. Das Rheiniſch⸗Weſtſäliſche Kohlenſyndi⸗ at beſchloß, die Verkaufspreiſe für Hochofen⸗ koks, Gießereikoks, Preßkoks 1, 2, 3 und 4 um rund 50 Pfg. pro Tonne herabzuſetzen. üblich iſt, zweig im Intereſſe der Geſamtwirtſchaft über In der Ausſprache vertraten ſowohl der Landesvorſitzende wie auch andere Redner denn (Standpunkt, daß Dr. Wirth in ſeiner Arbeit Aus dem katholiſchen Ahademikerverbande. unterſchiedliche Haltung(Vermerk Gift“ verſehen. und daß daher Dr.. Wirth⸗Stegerwald eigentlich nicht als Gegen⸗ Wirth, April. — Die Lage des Nührkohlenmarkles erh r im Januar und Februar eine weitere Ve schlechterung. Die erſten drei Wochen des Februar zeigen für das unbeſtrittene Gebie weiter ſinkende Tendenz. Der Abſatz in dieſes Gebiet hat ſich einigermaßen behauptet. Je⸗ doch macht ſich auch hier ſchon wieder ein Rückgang bemerkbar.. In allen Induſtrien iſt die Lage ſchlecht, geblieben oder noch ſchlechter gew zse Die Eiſenbahn ſetzte ihre Beſtellungen“ ür 3 ſcharf herunter. Auch der Abſoß in er⸗ koks iſt zurückgegangen. Die Nachfeuge nach Hausbrandkohle war infolge der milden Wit⸗ terung gering und hat jetzt noch weiter nach⸗ gelaſſen. Durch dieſen allgemeinen Rückgang des Bedarfs verſchärft ſich natürlich der Wett⸗ werb mit den übrigen deutſchen Bergbau⸗ vieren. Denn jetzt fangen auch diejenigen Reviere an unter Abſatzmangel zu leiden, die bis vor kurzem einen ſolchen nicht kannten. Es iſt daher feſtzuſtellen, daß der tiefſte Stand noch nicht erreicht iſt. Die Verhandlungen mit der Regierung beſchäftigen ſich damit, dem Ruhrbergbau über die jetzige Kriſe hinwegzuhelfen, die ſich be⸗ ſonders dadurch zugeſpitzt hat, daß die eng⸗ liſche Subventionspolitik den Erlös unſerer freien Ausfuhr und durch die bekannte Beſtim⸗ mung des Vertrages von Verſailles auch den Erlös für unſere Reparationslieferungen auſterordentlich herabgedrückt hat. Der Berg⸗ bau iſt mit der Regierung darüber einig, daß eine Subventionspolitik nach engliſchem Mu⸗ ſter nicht in Frage kommt, ſondern nur ein Kredit auf der Grundlage, wie ſie auch ſonſt wenn das Reich einen Wirtſchafts eine ſchwierige Lage hinwegbringen muß. Im Frühjahr 1926 finden folgende religiöſe Tagungen ſtatt: Franziskanerkloſter Anna⸗ berg in Oberſchleſien, Exerzitien für Akademi⸗ ker vom 28. bis 31. Mai. Erzabtei Beuron. Tage religiöſer Geiſteserneuerung auf liturgiſcher Grundlage vom 6. bis 9. April. Exerzitienhaus Biesdorf bei Berlin. Exerzitien für Akade⸗ miker vom 19. bis 23. April. Exerzitienhaus Griesbach im Renchtal. Exerzitien für Aka⸗ demiker vom 31. März bis 4. April. Benedikti⸗ nerabtei Grüſſau in Schleſien. Liturgiſche Tagung vom 31. März bis 4. April. Auch für Damen.) Benediktinerabtei Maria⸗Laach. Liturgiſche Tagung vom 31. März bis 3. April. bei Hamm an Exerzitien für Akademikerinnen vom 25. bis 28. Mai. Leokonvikt in Paderborn. Exerzitien für Akademiker vom 31. März bis 4. Benediktinerabtei Seckau in Steiermark. Liturgiſche Tagung vom 31. März bis 4. April. Die Sondertagung des Verbandes in Keve⸗ laer unter Leitung des Chefarztes Dr. W. Berg⸗ mann findet ſtatt vom 15. bis 18. März 1926 über das Thema:„Religion und Seelenleiden“. Als Redner haben zugeſagt: Pater Franz Hürth S. J. aus Valkenburg; Stadtpfarrer Ludwig Huſſe aus Ludwigshafen; Oberarzt Dr. Klee⸗ fiſch aus Eſſen; Univerſitätsprof. Dr. Lind⸗ worſki S. J. aus Köln und Staatsanwalt⸗ ſchaftsrat Schorn aus Bonn. ö Die Herbſttagung des Verbandes iſt auf den 1. bis 6. Auguſt in Aachen feſtgeſetzt. Das Thema, um das ſich alle Vorträge und Gemeinſchaften, gruppieren, lautet:„Geſellſchaftsordnung und katyoliſcher Gedanke“. Das eben zur Ausgabe gelangte Jahrbuch 1926 des Verbandes enthält Beiträge von Karl Joſef Kardinal Schulte, Karl Bihlmeyer, Faſef Gerhards. Alois Mager. Günther 5 Ale„Mitteilungen“ bringt 1 und Joſef Maria 4 . Müller und Erich Przywara. Das außer den ge. e, von Joſeſ Gottfried Ha⸗ ielen ſowie die robe der Ueberſetzung des Compendium theo⸗ logige des he lung des Ver nen wird. Eben ſind die beiden Auftrag des Verbandes von Profeſſor Walte Braunfels, dem Direktor der Hochſchule fü Muſik in Köln, herausgegebenen neuen Samm lung„Heilige Tonkunſt? im Oratoriumsverla (Köln⸗München⸗Wien) erſchienen. Der erſte Ban enthält Altniederländiſche Motetten für A⸗capell Chor, der zweite die geiſtlichen Arien Mozarts. ſchäftlichen Mitteilungen Au 10 Mausbach, Paul Ne en Thomas, das in der Sam: es„Aus Gottes Reich“ erſchei Die zahlreichen, das geiſtige Leben des Katho⸗ zismus in Deutſchland charakteriſierenden Stel⸗ lungnahmen zu den bekannten Aufſätzen des Kölner Philoſophen Peter Wuſt ſind im Auf⸗ trage des Verbandes durch Karl Hoeber in einem Band„Die Rückkehr aus dem Exil. Do⸗ kuwente der Beurteilung des deutſchen Katholi⸗ zismus der Gegenwart“ zuſammengefaßt . Schwann, Düsseldorf. e Die Herausgabe der dritten Auflage des Bu⸗ ches„Das Weſen des Katholizismus“ von K eld am ſteht bevor. 5 e 2 Aus Nah und Fern. Darmſtadt, 2. März.(Unterſchlagung.) Der Sportverein 1898 iſt das Opfer eines Schwind⸗ lers geworden. Er hatte dem Kaufmann Ludwig Kreiſes die Durchführung der Stadionlotterie übertragen, doch hat Kreiſes die Gelder in Höhe von 11000 Mark trotz dauernder Kontrolle un⸗ terſchlagen und für ſich verwendet. Kreiſes be findet ſich bereits in Unterſuchungshaft. Heppenheim, 2. Febr.(Vertilgung von Krähen und Elſtern.) dieſer Raubvögel hat der Stadtrat beſchloſſen, eine Vertilgung derſelben vorzunehmen. Es werden deshalb dieſer Tage Phosphoreier, d. h. Ilpeere Hühnereier mit Phosphor gefüllt, ausge⸗ 5 legt werden. Zur Vorſicht ſind die Eier mit dem N 7 N MN. N sind wohlschmeckend, nahrhaft, preiswert, außerdem einfach und leicht zu bereiten. Sie werden ohne welteres sofort erkennen, daß dlese Elgenschaften sowohl für die einfache, als auch für die felne Küche von besonderer Wiehtig- keit sind. Eln Oetſer-Pudding, den Sie mit Miſch, Butter, Zucker, nach Belleben mit einem El her- stellen, kostet nur ca. 33 Pfg. und Ist ausrelchend für 4-6 Personen. immer ist es eine Freude zu sehen, mit Welchem Hochgenuß solch appetit- licher Pudding von jung und alt verzehrt wird. Selbst der verwöhnteste Geschmack wird mit den neuen Oetker- Feinkost- Puddings zufrieden- gestellt. Achten Sie beim Einkauf bitte auf die Origlnalpackungen mit der Schutzmarke „Oetker's Hellkopf“. Verlangen Sie in den einschlägigen Geschäften kostenſos die bellebten Oetker-Rezepthucher. wenn vergriffen, umsonst und portofrel von br. A. OETKER, SIiETEFETLD DD wohl wie ſchriftlich Luft zu machen. Daß der Erfolg von Dubois Bild ihn nicht beſänfti⸗ ſondern nur noch mehr aufbringen blick. Ihr milder, gütiger Vater wurde ſtets bitter und ungerecht, ſobald eine ſeiner Auf⸗ faſſung nach falſche Kunſtrichtung in Frage kam. Monika beſprach oft mit Käte dieſe trau⸗ rigen Verwicklungen, aber die wußte auch nichts anderes zu raten als:„Geſteh alles ein und halte dich an uns. Wenn dein Vater eine Heirat mit meinem Bruder nicht zugeben will, ſo kehre dich einfach nicht daran. Henry hat eine aroße Zukunft, das ſagen alle.“ 5 5 Für Käte ſelber lag die Welt jetzt im Morgenſchimmer roſiger Hoffnungen da. Hugo Anſorge bat ſie wirklich in aller Form um ihre Hand. Sowie er eine gutbezahlte Kapellmeiſterſtelle fand, wollten ſie heiraten. Bis dahin konnte freilich noch eine geraume Zeit vergehen, wenn ihnen nicht ein beſon⸗ dererer Glücksfall zu Hilfe kam. Vorläufig gab er Konzerte, erteilte Muſikunterricht und Käte fing an, auf Beſtellung Bilder zu kopie⸗ ren, um auch das ihrige zu dem zukünftigen, höchſt genial gedachten Haushalt beiſteuern zu können. Sie begriff Monikas Mutloſigkeit nicht ganz. Die Idee, dem Doktor in Berlin die Klinik führen zu wollen, erſchien ihr ſo⸗ wohl wie Henry wie ein ſchlechter Witz, über den ſie lachten und ſpotteten. Monika Ehlers, die ſchöne, begabte, reizende Monika, die wollte Haushälterin bei einem ſimplen Dok⸗ tor ſpielen? Bei einem Kunſtbanauſen, der an nichts wie Pillen und Pflaſterſtreichen dachte? „„Ich will ja auch gar nicht— ich muß“, beteuerte Monika faſt weinend.„Mir graut vor allem Kranken, Häßlichen. Ich leide kör⸗ perlich und ſeeliſch, wenn ich nur an Kliniken und Krankenhäuſer denke. Aber mir bleibt ja kein anderer Ausweg. Mein Vater muß die Kur weiter brauchen, und wir haben kein Taſchen.„Verliere nicht den Mut, Moni. Bis die Sache mit der Klinik ſpruchreif iſt, be⸗ freie ich dich. Unter zehntauſend Mark gebe ich mein Bild nicht her. Davon können wir eine Zeit lang leben.“ dieſe Ausſichten ſtanden auf unſicherer Baſis. Selbſt wenn ſein Bild gefiel, gleich ein Käufer, zahlte?— man ebenſo ſicher rechnen konnte. Ueberzeugung nicht beirren. ſachen ſchienen ihm Recht zu geben. lin Brief von ihm: Sein Bild ſei von der Jury einſtimmig angenommen worden; ihm die ſchmeichelhafteſten Sachen geſagt und verſprochen, a Weimarer Künſtler reſerviert wäre, den beſten Platz in der Mitte der großen Wand, dem Eingange gegenüber allen Augen falle. Profeſſor Ehlers ſandten Gemäldes ſcheinend nichts, um Nachricht gebeten hatte. wiederholten Anfragen 0 ausweichend:„Man beriete immer noch über einzelne Bilder. Allerdings ſeien Landschaften in ſo großer Anzahl eingetroffen, daß man auf eine Zurückweiſung gefaßt ſein müßte.“ Das klang nicht ſehr hoffnungsvoll. Dem Proſeſſor dagegen kam niemals der Ge⸗ dante an die Möglichkeit einer Zurückweiſung. Das hielt er für völlig ausgeſchloſſen. Umſo vernichtender mußte ihn der; Schlag treffen. bei jedem Klingelzug. Sie lief dem Briefträger immer ſelbſt ent⸗ gegen, feſt entſchloſſen, Geld.“ 8 „Das verwünſchte Geld!“ trolliert ins Haus z ſteckte allmähli Henri fuhr verzweifelt in ſeine leeren Aber ſie ſchüttelte mutlos den Kopf. Alle wo fand ſich der ſolch hohe Summe Das war ein Glücksfall, auf den wie auf das große Los Henry Dubois ließ ſich in ſeiner feſten Und die Tat⸗ Sehr bald nach ſeiner Ankunft in Ber⸗ erhielt Monika einen glückſtrahlenden man habe es ſoll in dem Saal, der für die erhalten, damit es gleich Eintretenden Ueber 5 inzwiſchen ebenfalls einge⸗ wußte der Schreiber an⸗ obgleich Monika dringend Erſt auf ihre Monikas Herz wurde immer ſchwerer. Monika zitterte keinen Brief laſſen. unkon⸗ genommene Bilder gleich zurück.“ „An eine Abweiſung lich nich gedacht. J glaubte nur, die Jury würde mir einige verbindliche Worte ſchreiben er⸗ wähnen, in welchem Saal, mit welchen Künſt⸗ lern mein Bild zuſammenhängen ſoll.“ als„Hauptſtück“ in die das Schickſal des von e Profeſſor auf. f „Monika, N 500 Sie hob die Lider. Ein gramvoller Blick lag in ihren Augen. „Komiſch, daß kein Beſcheld aus Berlin kommt!“ warf er hin. wird eing utes Zeichen ſein.“ „Ich denke aber, das 1 „Gewiß!“ beſtätigte Monika.„Nicht an⸗ ſendet man doch einfach lachte etwas gezwungen. Der Profeſſor habe ich wirklich nicht und er⸗ Die Bilder der Weimarer Künſtler wer⸗ den wohl in einem Saal vereinigt ſein.“ „Das wäre noch ſchöver!“ fuhr Ehlers heftig auf.„Mit all den Farbenkleckſern, den jungen Herren von ich nicht orken Fat 100 Freund Dubois nicht vielleicht auch eines ſeiner Meiſterwerke hingeſandt?“. der Schmiermethode will in einen Topf geworfen werden. Hat „Ich glaube, ja!“ „Du glaubſt? Du weißt das nafſrlich gan; genau durch ihn oder ſeine Schweſter.“ Käte ſprach davon.“ Monika wurde immer verwirrter. Die arbe kam und ging auf ihrem Geſich Was ſtellt denn das Bild dar?“ der Wrofeſſor, dem die Verlegenheit den Toch⸗ ter nicht entging. 3 7% Ein Märchen:, Das Lind mit den 5 hre] Sterntalern.“ f 8. antwortete er endlich! 11 harmloſes Märchen! 5 rechtgeſtutzt und entſtellt babon. Wer hat ihm denn dazu Modell geſtanden? 5 e. wrſchte 9 e ein deutſches 12 mal einer an Sieh 1 5 Das mag er ia ſchön zu⸗ Monika ſchwieg, ſie krampfte die Hände, ineinander. Ein plötzliches Mißtrauen ſtieg in dem ſieh mich an!“ „Warſt du etwa ſein Modell?“ kalt, ſchneidend ſcharf wie ein Meſſer. 8 Den Profeſſor, 17 Die Stimme des Profeſſors eee W ihre nervöse he weit an.! 3 „Ja, Vater! i 1 4 5(ortiezung ola) Zug abgefertigt g 1 0 und wurde überfahren. Es wurden ihm eide 0 erſten Bände der 10 6 Wegen unheimlicher Vermehrung Volksentſcheid. Reichsverfaſſung in Widerſpruch. Die Ausein⸗ annderſetzung häuſern müßten vielmehr in einem geord⸗ 1 i„März, Ein Opfer ſeines Be. rufes.) murde 1 ſtern abend kurz nach 7 Uhr der 50 jäbrige Zugführer Wilhelm Ruppert aus Wies⸗ baden. Ruppert hatte bei der Station Meſſel den kam jedoch beim Aufſpringen Beine abgefahren, außerdem erlitt er ſon⸗ ſlige ſchwere Verletzungen, an denen er heute vormitag im Krankenhaus zu Darmſtadt ſtarb. Ruppert ſollte am 1. April venſioniert werden. Weinheim, 2. März.(Ein bedauerlicher Un⸗ glücksfall) ereignete ſich laut„Weinh. Anz.“ in der hieſigen Friedrichs jule. Als der Lehrer Groh im Turnunterricht einem Schüler einen Ver⸗ weis erteilen wollte, glitt ihm der Stock aus und flog einem unbeteiligten 10jährigen Schüler in das linke Auge. Der Verletzte mußte in die Aka⸗ demiſche Augenklinik Heidelberg verbracht wer⸗ den. Das Auge ſoll vollſtändig verloren ſein. leere Hühnereier mit Phosphor gefüllt, ausge⸗ Weimar, 2. März.(Blutiges Familiendrama.) In Ziegenhain, einem Vorort der Stadt Jena, hat ſich in der vergangenen Nacht ein Familien⸗ drama ereignet. Heute vormittag fand man dort die Frau eines erſt vor kurzem aus Rudolſtadt zugezogenen Bäckermeiſters Oswald, der vom 1. März ab in Ziegenhain eine Bäckerei überneh⸗ men ſollte, mit ihren zwei Kindern im Alter von 2 und 5 Jahren erſchlagen auf. Ein weiteres Kind, ein Junge von 7 Jahren, war ſchwer ver⸗ letzt und wurde ins Krankenhaus überführt. Die polizeilſchen Ermittelungen laſſen den Schluß zu, daß nur der Ehemann, der ſeither verſchwun⸗ den iſt, der Täter geweſen ſein könne. Wirtſchaft⸗ liche Schwierigkeiten ſollen die Urſache zu der Tat geweſen ſein. Eppingen, 2. März.(Eine Schlafwandlerin.) In einem Anfall von Schlafwandel ſtieg die 22⸗ jährige Tochter des Lokomotivführers a. D. Harſch auf das Dach ihrer elterlichen Wohnung. Der den Vorgang mit Entſetzen bemerkende Bruder rief ſeine Schweſter beim Namen; da ſtürzte das Mädchen vom Dache herunter und blieb mit einer ſchweren Verletzung des Rückenmarkes liegen. Doppeltes Todesurteil. Das Erfurter Schwurgericht fällte gegen ben wegen Diebſtahls ſchon wiederholt vor⸗ beſtraften 24jährigen Autoſchloſſer Johann Kurt Rudolph aus Leipzig, der ſich auf Grund gefundener Papiere den Namen Trö⸗ delsberger beigelegt hatte, und der am Abend des 24. November v. J. nahe dem Heidehaus auf der Landſtraße zwiſchen Nordhauſen und Sondershauſen zwei junge Leute aus Nord⸗ hauſen in einem Kraftwagen erſchoſſen hat, dem Antrage des Staatsanwalts gemäß we⸗ gen Mordes und ſchweren Raubes in zwei Fällen ein doppeltes Todesurteil. Die Blut⸗ tat hat ſeinerzeit großes Aufſehen erregt, Die Ermordeten, der 23jährige Reiſende Walde⸗ mar Janiki und der 20jährige Chauffeur E. Dittrich, befanden ſich im Auto einer Nord⸗ häuſer Firma auf der Rückreiſe von einer thüringiſchen Geſchäftstour. Rudolph, der an jenem Abend mehrfach Kraftwagenführer ge⸗ beten hatte, ihn nach Nordhauſen mti zurück⸗ fahren zu laſſen, will mit ſeinen Opfern in Wortwechſel geraten ſein und dann in der, Erregung auf das Trittbrett des Wagens ſpringend, die totbringenden Schüſſe abgege⸗ ben haben. Er hat ſich nach der Tat des Kraft⸗ wagens bemächtigt, die Leichen noch durch die Stadt Nordhauſen mitgenommen und ſich ihrer im Walde bei Haſſenfelde im Harz er⸗ ledigt. In Timmenrod bemerkte die Tochter des Gaſtwirts, bei dem der Verbrecher Nacht⸗ 1 fuartier genommen hatte, die Blutſpuren am Auto und veranlaßte die ahme des Verdächtigen durch den Ortsgen⸗ barmen. vorläufige Feſt⸗ g Rudolph gelang es indeſſen, am mühen Morgen zu enttommen. Er wurde 2 lage ſpäter auf dem Hauptbahnhof in Mag⸗ eburg wieder verhaftet. Das Gericht kam zu er Auffaſſung, daß die Darſtellung Rudolphs öllig unwahr ſei, weil durch Sachverſtändi⸗ enqutachten feſtgeſtellt worden iſt, daß die ünf Kopfſchüſſe ausnahmslos aus kaum 1 zentimeter Entfernung beigebracht worden zien. Es hielt für erwieſen, daß Rudolph das luto hat rauben wollen und deshalb die bei⸗ ſen jungen Leute mit Ueberlegung getötet at. a Letzte Meldungen. Kardinal Cagliero geſtorben. Köln, 3. März. Wie der„Köln. Vztg.“ aus ſtom gemeldet wird, iſt Kardinal Cagliero, das zweitälteſte Mitglied des Kollegiums, im Al⸗ er von 82 Jahren geſtorben. ö Das Zentrum gegen das Volksbegehren. Berlin, 3. März. In einer Kundgebung der Zentrumsfraktion des Reichstages über bas Volksbegehren heißt es u. a., die Frage der Fürſtenabfindung eigne ſich nicht für einen Das im Vofksbegehren ge⸗ forderte Geſetz ſtehe zu den Grundfeſten der zwiſchen Ländern und Fürſten⸗ neten Verfahren erfolgen und auf eine neue Rechtsgrundlage geſtellt werden. Die allge⸗ meine Volksverarmung müßte gleichfalls ent⸗ ſcheidend mit in Betracht gezogen werden. Die Zentrumswöhler werden aufgefordert, ihren Namen nicht in die demnächſt auflie⸗ genden Liſten einzutragen. ueber zeichnung der Leipziger Dollaranleihe Newyork, 3. März. Die geſtern aufe 5 Millionen⸗Dollar⸗Obligatlonen 5 zu 7 Proz. bei Stadt Leipzig ſind ſtark uberzeichnet 9980 Staatsbürger dem Frieden zu dienen. Entlaſtung des Vorſtandes wurde, nachdem Herr Rektor Mayer zufolge ſeines Alters und ſeines Geſundheitszuſtandes um Enthebung von dem Amt als erſter Vorſitzender bat, folgende Vor⸗ ſtandswahl einſtimmig getätigt. Joh. Fr. Schröder 2. Vorſ. Gemeinderat Schalk, Raſſter Gemeinderat Neff, Schriftführer Nikolaus Brechtel. i Berberich, Phil. Stumpf, Michael Jörns, Adam Beckenbach und Mich. Herbert. Techniche Leitung: Peter Benz Vorſitzender und als Beirat Ludwig Benz, Friedrich Brechtel, Karl Rutz und Franz Martin. Neben noch anderen Beſchlüſſen wurde die nächſte Monatsverſammlung auf den 10. März bel Konrad Schneider feſigeſetzt und ein republi⸗ kaniſcher Abend mit geſanglichen Vorträgen und einem Theaterſtück auf Mitte April in Aus ſicht genommen. ſein und Geſang einiger Lieder hatte dle anregende Versammlung ihr Ende erreicht. Lolule Nachrichten Viernheim, 4 März. * Ein Spielabend des K. K. B. iſt für heute, Donnerstag abend, im Vereinslokal anberaumt. Die Mitglieder werden gebeten, ſich dortſelbſt recht zahlreich einzufinden. Der Bauern ⸗Verein Viernheim ladet diejenigen Mitglieder, die ſich dem Tabak⸗ bau⸗Berein angeſchloſſen haben, wie auch ſolche, die im Jahre 1926 Zuckerrüben anzubauen ge⸗ denken, zu einer heute, Donnerstag abend 9 Uhr im„Schützenhof“ ſtatifindenden Verſammiung ein, wo eine wichtige Ausſprache herbelgeführt werden ſoll. Eine ſozial⸗hygieniſche Ausſtel lung„Mutter und Kind“ wird in den nächſten Tagen mit Unterſtützung der Stadt im Saalbau Darmſtadt ſtattfinden. Sie iſt von dem deutſchen Suttemplerordern angeregt und ſoll als Wander⸗ ausſtellung gelten. Eine Anzahl Darmſt. Aerzte haben ſich bereit erklärt, mehrere Vortragsabende zu veranſtalten. » Verkehrsſtörung bei der O. E. G. Vorgeſtern morgen 6.15 Uhr ereignete fich am Käfertaler Haltepunkt eine halbſtündige Verkehrs⸗ ſtörung durch Reißen der Oberleitung. Wie ſo oft bei Unfällen, gerade in der reicheſten Ver⸗ kehrszeit. Der ſtarke Bügel des Triebwagens wurde zuſammengeknickt wie ein Bindfaden. Daz geriſſene Kabel ſtreifte die rechte Seite eines An⸗ hängewagens, zertrümmerte die Fenſterſchelbe und verurſachte eine meterlange, welßglühende Stich⸗ flamme. Die Inſaſſen kamen, außer einer leichten Verletzung, mit dem Schrecken davon. „ Gemeinderatsſitzung vom 2. März 1926. Im geſtrigen Bericht iſt unſerem Be⸗ richterſtatter inſofern ein kleiner Fehler unter⸗ laufen, als es bei Punkt 4, Durchführung des Ortsbauplanes betr., ſtatt Kumpf, P. Ehatt Erben heißen muß. Es handelt ſich um die notwendig gewordene Enteignung des Straßen⸗ geländes für die Molltorſtraße von Seegarten ⸗ bis Rathausſtraße und die Verbindungsſtraße von Bürſtädter⸗ bis Molitorſtraße. Der von den Ge⸗ ländeeigentümmern P. Ehatt Erben im Lokal. termin gemachte Vorſchlag auf Verlegung des Straßenzugs nach dem Gelände Kumpf ſcheiterte an der Ablehnung des letzteren und daran, daß auch der Straßenzug dadurch ungünſtiger werde. Der Gemeinderat entſchied ſich daher für Be⸗ laſſung des früher feſtgeſtellten Ortsbauplanes und Durchführung des Enteignungsverfahrens in der beantragten Weiſe.— Bezügl. des Projektes der Waſſerverſorgung beſchloß der Gemeinderat, das Projekt über die Entwäſſerungsanlage vor⸗ erſt zurückzuſtellen und das Waſſerverſorgungs⸗ projelt baldmöglichſt durchzuführen.— Wir bitten unſere verehrte Leſerſchaft, das bedauerliche Ver⸗ ſehen zu entſchuldigen. * Reichs banner Schwarz⸗Not Gold. Am vorletzten Mittwoch Abend hielt die Reichs⸗ bannerortsgruppe im Gaſthaus„zum Freiſchüͤtz“ ihre erſte fällige Generalverſammlung ab, zu der ſich eine ſtattliche Anzahl von Mitgliedern ſowie neuen Mitgliedern eingefunden hatte. Die Zahl der Beſucher gab allen die Ueberzeugung, daß auch in Viernheim der danke feſten Juß gefaßt, und die republilaniſche Idee fruchtbaren Boden gefunden hat. Der Vor⸗ republikaniſche Ge⸗ ſitzende Herr Rektor Mayer leitete mit Worten der Begrüßung die Verſammlung ein und entwarf in trefflichen Worten die Ziele und Aufgaben aller Republikaner. Beſeitigung der Republik geſchwunden ſei, ſo ſei heute dem Reichbanner die eminente Aufgabe zugedacht daran mitzuarbeiten, daß die Republil Wenn auch die Gefahr der mit einem ſozialen Inhalt ausgeſtattet wird. Nicht der alte Machtgedanke ſichert uns den Flieden im Auslande, ſondern ehrliche Verſtän⸗ digung und Verſöhnung führt unſer Volk zum Aufftleg. Hieran mitzuarbeiten und uns einſetzen für einen ſozialen Volsſtaat in dem es für ge⸗ wiſſe privilegierte Kreiſe kein Vorrecht und keine beſondere Machtſtellung gibt, das muß das Ziel aller Republikaner ſein. Sodann berichtete Herr Gemeinderat Neff über das abgelaufene Vereins⸗ jahr, in dem unter den ſchwlerigen Wivtſchafts⸗ verhältniſſen, dank dem Opfermut und dem feſten aufrechten Charakter einiger Mitglieder alle Krlegs⸗ erſcheinungen überſtanden und ſo der Friede und die Einigkeit geſichert wurde. Mlt dieſen Stützen gehe es wieder zu neuer Arbeit im neuen Ver⸗ einsjahr beſeelt von dem einigen Willen als freie Nach 1. Vorſitzender Beiſitzer: Rektor Mayr, Inſpektor Rach einem gemütlichen Zuſammen⸗ Eingeſandt. ſenbungen unter Rubrtt übernimmt die Nebaltt . e auser der drehen keine Berantwertuntz. 9 Kochmals die Bauernverſanmlung in„Lipen“. Herr Haas hat in der am Sonntag, den 28. Februar ds. Is. zum„Löwen“ abgehaltenen Bauernverſammlung meine Erklärung, er hätte ſich zwecks Abhaltung einer Verſammlung in Lorſch zunächſt mit dem Lorſcher Kommuniſten⸗ führer ins Benehmen geſetzt, beſtritten und Be⸗ weis verlangt. Ich halte meine Ausſage in allen Punkten poll und ganz aufrecht. Beweis: die eigenen Erklärungen des Herrn Haas in ſeiner Lorſcher Verſammlung am Freitag, den 29. Januar 1926. Dort wurde Herr Haas in der Diskuſſion angegriffen, weshalb in ſeinen Ausführungen und vor allen Dingen in ſeiner Neſolution die Erwerbsloſen nicht mehr berückſichtigt würden. Darauf erklärte er: Als er in der Abſicht, in Lorſch eine Ver⸗ ſammlung auf die Beine zu bringen, an das Lorſcher Rathaus gekommen ſet. habe er mit einem dort ſtehenden Erwerbsloſen geſprochen und ihn gefragt, wer in Lorſch der richtige Mann ſei, der eine Verſammlung gegen die Steuer und weiter auch der Erwerbsloſen einberufen könne. Es wurde ihm darauf der Lorſcher Kommuniſtenführer, Herr Volk, genannt. Da der angegangene Erwerbsloſe bezweifelte, daß Herr Volk zur Stunde zu Hauſe ſei, ſchrieb ihm Herr Haas einen Zettel, auf dem er ſich ſicher zu er⸗ kennen gegeben und ſeine bſicht kundgetan hat. Dieſes Schriftſtück wurde auch Herrn Volk über⸗ bracht Auf dieſem Schriftſtück hatte Herr Haas den Volk gegeten, ihn in den nächſten Tagen anzurufen, damit das nötige betr. Einberufung der Verſammlung uſw. beſprochen werden könne. Bald darauf tagte die Steuerproteſtver⸗ ſammlung des Bauernvereins in Biblis, auf der auch Herr Haas ſich bemerkbar gemacht hat. In dieſer Blbllſer Verſammlung waren auch Lorſcher, mit denen Herr Haas ſpäter in der Eiſenbahn zuſammenfuhr. Es entwickelte ſich ein Geſpräch zwiſchen Herrn Haas und den Lorſchern, im Verlauf desſelben erklärte ſtch einer der Lorſcher, der Gaſtwirt Angert, bereit, die Verſammlung für Herrn Haas in Lorſch einzu⸗ berufen, Als tags darauf Herr Volk Herrn Haas anrief, bedauerte dieſer, ihm erklären zu müſſen, daß die Einberufung der Verſammlung bereits in die Wege geleitet ſei. Dr. M. Bauer⸗Lorſch. Bitte leſen! Sport, Luſtbarkeit und Reichstag. Es liegt unbedingt im Intereſſe Vieler, zu wiſſen, daß der vom Viernheimer Gemeinderat eingenommene Standpunkt in der Sportfrage ganz vereinzelt in Deutſchland daſteht. Sogar im Deutſchen Reichstag wurde jetzt ein inter⸗ fraktioneller Ausſchuß für körperliche Erziehung gebildet, der dieſer Tage unter dem Vorſttze des Reichstagspräſidenten Löbe tagte. Dieſem Reichs⸗ tagsausſchuß gehören an: Abg. Schreck⸗ Bielefeld (Soz.), Abg. Hofmann⸗Ludwigshefen(Zentrum), ſodann Vertreter der einzelnen Spitzenverbände des Reichsausſchuſſes für Leibesübungen und der Zentralkommiſſton für Arbeiterſport und Kör⸗ perpflege. Alſo: 2 Reichtagsabgeordnete, ein Sozialdemokrat und der uns gut bekannte Abg. Hofmann⸗Ludwigshafen führen den Vorfitz in dieſem Reichsausſchuß zur Förderung der Leibes⸗ übungen— und in Viernheim ſind ſich Sozial⸗ demokraten und Zentrum mit Unterſtützung des Volksblocks darin einig: die Leibesübungen ſind elne Luſtbarkeit! Wir ſind doch noch alle in Deutſchland. Wie kann man ſich da in Berlin erlauben, noch ſogar dieſe„Luſtbarkeit“ zu för⸗ dern! Jedenfalls hat man in Berlin erkannt, daß nicht allein ſchöne Worte, ſondern mit der Tat das Volkswohl erhalten und gefördert werden kann und muß: durch die Leibesübungen, durch körperliche, ſütliche und moraliſche Ertüchtigung unſerer Jugend! Aber nicht durch eine„Luſt⸗ barkeit“ wird dies erzielt! Mag die Gemeinde aus der Luſtbarkeit ihre Steuern holen, aber nicht aus dem Sport.— r— 'onfirmanien und Nommunikanten Anzüge sowie Herren- u. Burschenkleidung aller Art führen wir in reichhaltiger Auswahl und zu niedtigst beteenneten Preisen.— Auch werden Gehrock-, Frack-, Smoking-, Cutaway-Anzüge und Paletots verliehen. Auf Wunsch Zahlungs-Etleichterung! Kaufhaus Jakob Ringel, O 3, 4a, 1. Etage, Mannheim(Planken), neben der Mohren-Apotheke. Merken Sie sich dle Adresse, es lohnt sich! Sozialhygienische lusstellung „Mutter und kino“ vom 5. bis 15. März 1926 im Saalbau zu Darmstadt Täglich geöffnet von 10 Uhr vormittags bis 10 Uhr abends. f wolkslömlchs Führungen und vorträge düren Herzie. 1 Eintritt einschl. Führer durch die Aus- 5 stellung 50 Pfg. Bosuch Jedermann dringend empfohlen. Jugendliche unter 16 Jahren haben keinen Eintritt. 2382811i82CIa53C 222275727 7z22a EIS ETS 88d ie Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Die Unterdrückung von Viehſeuchen; hier: den Nachrichtendienſt in Vieh⸗ ſeuchenangelegenheiten. In Birkenau, Wald⸗Michelbach und Rim⸗ bach herrſcht zur Zeit noch die Maul⸗ u. Klauen⸗ ſeuche, während dieſe Seuche in Heppenheim, Hambach, Geiſenbach und Heddesheim wieder erloſchen iſt. Metzger und Viehhalter wollen ſich hiernach bemeſſen. Bekanntmachung. Betr.: Maul- und Klauenſeuche; hier Aus⸗ bruch der Seuche in Hornbach. Die Maul⸗ und Klauenſeuche iſt weiter in Hornbach ausgebrochen, was wir zur öffentlichen Kenntnis bringen. Viernheim, den 3. März 1926. Heſſ. Polizeiamt Viernheim. Ludwig. f 5 Bekanntmachung. Betr.: Förderung des Obſt⸗, Garten⸗ und Ge⸗ müſebaues. Die Ortsgruppe des Kreisobſtbauvereins hält morgen Freitag, den 5 ds. ts, abends 8 Uhr im Gaſthaus zum goldenen Engel dahier, eine Verſammlung in welcher Herr Kreisobſtbau⸗Inſp. Ohrtmann einen Vor⸗ trag über das Thema„Hilfsmittel im Gemüſe⸗ bau“ halten wird. Bei dieſer Gelegenheit können auch die zur unentgeldlichen Verteilung ge⸗ langenden Sämereien des Kreisobſtbauvereins und des Landwirtſchaftlichen Bezirksvereins in Empfang genommen werden. Auch findet eine Gratisverloſung von Blumenknollen und Ge⸗ müſeſämereien ſtatt. Am Samstag folgt dann unter Leitung des Herrn Kreisobſtdau⸗Inſpektors ein Ge⸗ markungsrundgang verbunden mit praktiſchen Unterweiſungen im Obſt⸗, Garten und Gemüſe⸗ bau. Die Zuſammenkunft wird in der Ber⸗ ſammlung bekanntgegeben. Die Mitglieder der Ortsgruppe, ſo⸗ wie alle Landwirte und Freunde des Obſt⸗, Garten⸗ und Gemüſebaues, ins⸗ beſondere die Frauen und Mädchen ſind zum Vortrage und zur Beteiligung am Ge⸗ markungsrundgang freundlichſt eingeladen. Viernheim, den 4. März 1926. Heſſ Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Ein weiterer Waggon spanische rande eingetroffen Falonde 10 Sthek 68, 75, 95 Ovale Blut 10 St. 75, 95, 105 ch reibe 1 ein gelbes Huhn Blauehutſtraße 31. Zugelaufen Kauft bei unſern Inſerenten.