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Es verlautet, daß der Rat ſich in dieſem Teil ſeiner Sitzung u. a. auch mit der hier das Geſamtintereſſe beherr⸗ ſchenden Frage der Neugeſtaltung des Völker⸗ bundsrates befaßt hat. Für Frankreich nahm an der heutigen Ratsſitzung Paul Boncour teil. Die Situation war im Augenblick inſo⸗ weit geklärt, als ſeitens des ſchwediſchen De⸗ legierten Unden eine neue und ſehr katego⸗ riſche Erklärung vorliegt, wonach die ſchwe⸗ diſche Regierung aus prinzipiellen Gründen entſchieden gegen jede Vermehrung der Rats⸗ ſitze zu ſtimmen entſchloſſen iſt. Die taktiſche Frage wäre daher für die gegenwärtige Ta⸗ gung gelöſt, wobei freilich noch immer die politiſche Frage offen bleibt, welche Verſpre⸗ chungen man von Deutſchland für die Zukunft zu erlangen verſuchen wird. Die angeblichen Austrittsdrohungen, die man Spanien, Bra⸗ ſilien, Polen und China zuſchreibt, werden nirgends in unterrichteten Kreiſen ernſt ge⸗ nommen. Man erklärt es auch in Ratskreiſen als unzuläſſig, mit derartigen Drohungen im Völkerbund etwas erreichen zu wollen. Im Völkerbund müſſe der Geiſt des Entgegen⸗ kommens herrſchen, wenn die Arbeit über⸗ haupt fruchtbar ſein ſoll. Da Spanien und Braſilien bis Ende dieſes Jahres noch In⸗ haber nicht ſtändiger Ratsſitze ſind, und die Wahl nicht ſtändiger Sitze erſt im September ohnehin zu fällen iſt, ſo glaubt man, daß ſich einer alle Intereſſen befriedigenden Lö- keine unüberwindlichen Schwierigkeiten gegenſtellen werden. Tie erſte Vollverſammlung. Genf, 9. März. Um 3.15 Uhr wurde ge⸗ ſtern nachmittag die erſte Vollverſammlung der diesjährigen Völkerbundstagung von dem Führer der japaniſchen Delegation, Graf Iſhii, mit einer kurzen Anſprache eröffnet. Er machte zunächſt auf die ſatzungsgemäßen Beſtimmungen aufmerkſam, die die Einberu⸗ fung dieſer außerordentlichen Tagung ermög⸗ licht hätten und erwähnte dann, daß auf Grund des am 9. Februar 1926 eingegange⸗ nen deutſchen Aufnahmeantrages der Rat noch am gleichen Tage für den 12. Februar einbe⸗ rufen worden iſt zur Prüfung der Frage, ob es nach den Beſtimmungen der Geſchäftsord⸗ nung angängig ſei, zur ſofortigen Beratung des deutſchen Aufnahmegeſuches eine außer⸗ ordentliche Tagung der Verſammlung einzu⸗ berufen. Er erklärte ſodann die außerordent⸗ liche Tagung der Völkerbundsverſammlung für eröffnet. Hierauf vertagte ſich die Ver⸗ ſammlung bis halb 5 Uhr nachmittags. Die Wahl des Präſidenten. Genf, 9. März. Zum Präſidenten der Völkerbundstagung iſt der frühere portugieſi⸗ ſche Miniſterpräſident und Finanzminiſter Alfonzo da Coſta gewählt worden. Er er⸗ hielt 36 Stimmen, auf den däniſchen Geſand⸗ ten in Berlin, Zahle entfielen 8 Stimmen. Da Coſta hielt eine Anſprache an die Ver⸗ ſammlung, in der er zunächſt namens ſeines Landes für die ihm erwieſene Ehre dankte. Er werde ſich bemühen, das wunderbare Werk der Regelung der Beziehungen zwiſchen den Völkern, das der Völkerbund darſtelle, in demſelben Geiſt fortentwickeln zu helfen, in dem es geſchaffen wurde. Es ſei nicht nur der Eintritt eines neuen Staates in den Völker⸗ bund, der dieſer außerordentlichen Tagung ihre Bedeutung aäbe. Es ſeien noch andere Staaten, die entfernt blieben und unglück⸗ licherweiſe ſei der Platz der Ver. Staaten von Amerika noch immer leer. Der neue Geiſt von Locarno präge dieſer Tagung des Völkerbun⸗ des den Stempel auf. Der Völkerbund dürfe auch nicht einen Augenblick an die Möglichkeit des Veiſchwindens denken. Präſident da Coſta verkündete hierauf, daß zum Präſiden⸗ ten der politiſchen Kommiſſion bis zur Auf⸗ nahme Deutſchlands in den Boölkerbund Chamberlain ⸗England und zum Prä⸗ ſidenten der Budgetkommiſſion Loucheur⸗ Frankreich gewählt worden ſei. Dann fand die Wahl der ſechs Vizepräſidenten der Ver⸗ ſammlung durch Zettelabgabe ſtatt. Gewählt wurden Scialoja(Italien), Iſhii(Ja⸗ pan), Allen(Neu⸗Seeland), Caballero (Paraguay), Tituleſko(Rumänien), und Morales(St. Domingo) fällt. Die beiden Kommiſſionen werden heute nachmittag 4 Uhr zuſammentreten. Ihre Verhandlungen ſind öffentlich. Die inoffiziellen Verhandlungen. Genf, 9. März. Geſtern fand eine Unter⸗ redung Loucheurs mit Quinones de Leon ſtatt. Loucheur hat noch einmal ver⸗ ſucht, Spanien von ſeiner unverſöhnlichen Haltung abzubringen. Der ſpaniſche Botſchaf⸗ ter hat ſich aber wieder erneut auf ein Schrei⸗ ben des Königs berufen, durch das ihm an⸗ geblich ſeine Haltung vorgeſchrieben werde. Ferner hatte Skrzynſki eine längere Beſprechung mit Vandervelde, in der er Belgien noch einmal um Intervention anging. Vandervelde hat Skrzynſki bedeutet, daß Bel⸗ gien ebenfalls Anſpruch auf einen Ratsſitz er⸗ heben müſſe, wenn andere Mächte außer den Großmächten in den Rat aufgenommen wür⸗ den. Reichskanzler Dr. Luther und Reichs⸗ außenminiſter Dr. Streſemann empfin⸗ gen geſtern in ihrem Zimmer den Beſuch des chineſiſchen Delegierten und des Führers der auſtraliſchen Delegation. Der Termin der Rückkehr Brian ds ſteht noch nicht feſt. Ob die Schwierigkeiten bis zu dieſem Zeitpunkt überwunden ſind, erſcheint ausgeſchloſſen. Briand könnte frühe⸗ ſtens Donnerstag wieder in Genf eintreffen. Acht Staaten fordern Aufnahme. Genf, 9. März. Es wird immer klarer, bvaß es ſich bei den Genfer Schwierigkeiten um eine Kriſe im Völkerbund ſelbſt handelt. Fol⸗ gende Staaten haben nunmehr ihre Anſprüche auf einen ſtändigen Ratsſitz angemeldet: Belgien, Braſilien, China, Jugoſlawien, Po⸗ len, Portugal, Spanien, Tſchechoſlowakei. Die Kriſe würde akut werden, wenn die genannten Staaten auf der Erfüllung ihrer Forderung beſtänden oder dem Völkerbund den Rücken kehrten. Für die Stimmung in den Völker⸗ bundskreiſen iſt es ſehr bezeichnend, daß ſich jetzt namentlich unter den kleineren Völker⸗ bundsſtaaten die Meinung geltend macht, es gehe nicht an, daß zwiſchen einzelnen Mäch⸗ ten, die Separatabkommen geſchloſſen haben, Sonderverhandlungen geführt werden. Es ſind deshalb Beſtrebungen im Gange, eine Verhandlung in großem Rahmen herbeizu⸗ führen. Nach der Auffaſſung der oben bezeich⸗ neten Kreiſe iſt der Völkerbundsrat das ge⸗ eignete Forum für alle derartigen Verhand⸗ lungen. Da nun Deutſchland noch nicht dem Rate angehört, gehen die Vorſchläge dahin, daß ein beſonderes Gremium für dieſe Vor⸗ verhandlungen gebildet wird, das aus ſämt⸗ lichen Ratsmächten unter Zuziehung Deutſch⸗ lands beſteht. Zuſammenfaſſend muß bemerkt werden, daß auch bis am Abend des geſtrigen Tages von einer Annäherung noch nichts zu ſpüren war. Eine direkte Fühlungnahme zwiſchen den Parteien iſt nicht erfolgt. Wenn in den Beſprechungen der polniſche Ratsſitz zurück⸗ getreten und die ſpaniſche Forderung in den Vordergrund getreten iſt, ſo liegen dem wohl auch praktiſche Momente zu Grunde, weil die Folge eines ſtändigen Ratsſitzes für Spanien ein nichtſtändiger Ratsſitz für Polen ſein würde. 1 Der Text des Artikels 1 des Völker⸗ bundsſtatuts wird anſcheinend zu einer In⸗ trige gegen Deutſchland benutzt. Die Auf⸗ nahmekommiſſion ſoll feſtſtellen, daß Deutſch⸗ land ſeine Entwaffnungsverpflichtungen er⸗ füllt hat. Dazu will man ſich an die Kommiſ⸗ ſion des Marſchalls Joch in Verſailles wen⸗ den. Bis die Antwort eintrifft, können Tage vergehen, und inzwiſchen wird man Deutſch⸗ land zu Kompromiſſen zu bewegen verſuchen. Es iſt richtig, daß bei Bulgarien, Oeſterreich und Ungarn das gleiche Verfahren eingeſchla⸗ gen wurde. Aber damals waren die Zeiten noch anders. Unter den jetzigen Verhältniſſen wäte ein ſolches Spiel, wenn es ernſthaft ge⸗ ſpielt werden ſollte, unwürdig. b 8. „ 79 Schweigen. dentſchaft übernehmen wird, erſcheint nach wie Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathansſtr.— — ꝓꝓꝓ——— ů ů ů— ů— ů ů ͤ—u— 0 43. Jahrgang 2 Die franzöſiſchen Regierungshkriſe. Paris, 9. März. Heute vormittag wird die Vollſitzung der radikalen Kammergruppe ſtattfinden, von der man die endgültige Ent⸗ ſcheidung über die Frage„Kartell oder Kon⸗ zentrationsregierung“ erwartet. Die kleine, aber wichtige Gruppe des Abg. Le Troquer hat ſich für eine Konzentration der Mitte entſchieden und ſich damit endgültig vom Kartell getrennt. Die bisherigen Beſprechun⸗ gen des Präſidenten der Republik gaben noch keine Anhaltspunkte. Die Politiker, mit denen Doumergue geſprochen hat, hüllen ſich in Ob Briand die Miniſterpräſi⸗ vor zweifelhaft. Man ſpricht davon, daß der Präſident der Republik außer den Präſidenten der Parlamente und den Generalberichterſtat⸗ tern der beiden Finanzkommiſſionen im Laufe des heutigen Tages noch Poincare, Renould und Caillaux empfangen wird. Die Ueber⸗ nahme des Finanzminiſteriums durch Cail⸗ laux u. des Außenminiſteriums durch Briand wird kaum noch bezweifelt. Nach Havas wird vor heute nachmittag der Präſident ber Repu⸗ blik nicht die Perſönlichkeit berufen, der er die Kabinettsbildung anzuvertrauen gedenkt. Die republikaniſchen Sozialiſten, denen Briand angehört, haben beſchloſſen, die Einberufung eines Kongreſſes aller Kartellparteien zu be⸗ antragen, um einen letzten Verſuch zur Wie⸗ derherſtellung einer geſchloſſenen Linksmehr⸗ heit zu unternehmen. Die Fraktion der bürgerlichen Radikal⸗ ſozialiſten, der ſtärkſten Kammergruppe, be— ſchloß geſtern, nur eine Regierung zu unter⸗ ſtützen, die die auswärtige Politik Hetriots, Painleves und Briands fortſetzt. Die vorher⸗ gehende Diskuſſion ließ erkennen, daß in der Gruppe zwei Strömungen vorhanden ſind; die eine befürwortet ein Konzentrationskabi⸗ nett unter Aufgabe der bisherigen Kartell⸗ politik, das ſich auf die 221 Abgeordneten ſtützt, die vorgeſtern für das Kabinett ge⸗ ſtimmt haben. Die andere Richtung vertrat der frühere Unterſtaatsſekretär im Kabinett Her⸗ riot u. Bürgermeiſter von Le Havre, Mayer. Die Anſicht dieſer Gruppe geht dahin, nur eine Beibehaltung der Politik des 11. Mai könne für die Radikalſozialiſten in Frage kommen. Deutſcher Reichstag. 5 Berlin, 8. März. Der Reichstag begann heute die zweite Leſung des Etats des Reichsfinanzminiſteriums, ſoweit die Beratung des Geſetzentwurfes über die neuen ſteuerlichen Erleichterungen verbun⸗ den werden. Abg. Keil(Soz.) wandte ſich gegen die Tatſache, daß 82 Prozent des Aufkommens aus der Lohn- und Einkommenſteuer von den Einkommen bis zu 5000 Mark eingehen, wäh⸗ rend die Landwirtſchaft verhältnismäßig ſteuerfrei bleibe. Insbeſondere erkläre ſich die Steuerfreiheit der landw. Großbetriebe aus den durch die Steuerberatungsſtellen des Landbundes geförderten Bilanzierungskünſten dieſer Kreiſe. Der Redner forderte die Offen⸗ legung der Steuerliſten, die jeder ehrliche Steuerzahler unterſtützen ſolle. Man könne die deutſchnationalen Anträge, durch die die Landwirtſchaft ſo gut wie ganz von den Steuern befreit werden würde, nicht ernſt nehmen. Im weiteren Verlauf der Debatte nahm Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold zu einer kurzen Rede das Wort: in der er u. a. ausführte: Das Geſetz über die Steuerſenkung lehnt ſich ſehr eng an den Inhalt meiner Etatsrede an. Eine Abweichung beſteht nur darin, daß wir uns jetzt entſchloſſen haben, die Luxusſteuer vollſtändig aufzuheben, weil auch ihre teilweiſe Aufrechterhaltung als eine Beſteuerung deutſcher Qualitätsarbeit wirken würde. Die Steuerſenkung dürfe nicht iſoliert betrachtet werden, ſondern ſie ſei als ein Teil des Programms der Regierung für die Wie⸗ derbelebung der Wirtſchaft nach der ſchweren Kriſe anzuſehen. Dazu gehöre in erſter Linie die Hebung und Förderung des Exports, dazu gehören weitere Maßnahmen zur Kredithilfe, dazu gehöre vor allem die Wiederbelebung der Bautätigkeit. Wir haben den Ländern und Gemeinden nun die Möglichkeit zur Hergabe billiger zweiter Hypotheken gegeben. Wir wol⸗ len ſetzt auch bei der Beſchaffung erſter Hypo⸗ theken helfend vorgehen, zunächſt durch einen gewiſſen Zwiſchenkredit aus Reichsmitteln. Die Steuerſenkungen ſind nur durchfübrbar. wenn wir gleichzeitig Sparſamkeitsmaßregeln durchführen durch Arbeitsvereinfachung und Verwaltungsreform. Die Steuerſenkungsvor⸗ ſchläge haben wir nicht aus Uebermut gemacht ſie ſind nicht, wie der Abg. Hergt ſagte, ein Sprung ins Dunkle. Eine weitere Dorausſet⸗ zung für die Steuerſenkung iſt es, daß wir die Ausgaben des außerordentlichen Etats aus Anleihen beſtreiten. Die Möglichkeit dazu be⸗ ſteht, denn die deutſchen Spareinlagen ver⸗ mehren ſich dauernd in beträchtlichem Maße. Die Anträge auf Senkung anderer Steuern werden ſich aber nicht durchführen laſſen. Wir machen unſere Vorſchläge immer von dem Ge⸗ ſichtspunkte aus, daß damit eine Entlaſtung und Belebung der Wirtſchaft erreicht werden ſoll. Das iſt von der an ſich wünſchenswerten Herabſetzung unſerer anderen Verbrauchs⸗ ſteuern nicht zu erwarten. Die Steuermilde⸗ rungsvorlage iſt die Konſequenz, die die Reichsregierung aus der augenblicklichen wirt⸗ ſchaftlichen Notlage zieht. Es iſt eine Notmaß⸗ nahme, zu der uns die Entwicklung der letzten Zeit gezwungen hat. Ich wäre nicht in der Lage geweſen, ſolche Steuermilderungen vor⸗ zunehmen, wenn es nicht die vorſichtige Steuerpolitik des letzten Sommers dahin ge⸗ bracht hätte, daß wir in dieſe Notzeit mit Ueberſchüſſen hineingegangen ſind. Abg. Oberfohren()Dntl.) verlangte eine organiſche Reform der Sbeuergeſetzge⸗ bung mit dem Blick aufs Ganze und bezwei⸗ felte, ob eine Ankurbelung der Wirtſchaft durch eine Reform zu erreichen ſei, die mit einer weſentlichen Senkung der Umſatzſteuer anfange. Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold bemerkte demgegenüber, daß zu einer organi⸗ ſchen Steuerreform mit dem Blick aufs Ganze im vorigen Sommer Zeit geweſen ſei. Er habe nur ein fertiges Werk übernommen und nur die Notmaßnahmen vorſchlagen können, die die Notlage der Wirtſchaft erfordere. Es könne jedoch nicht beſtritten werden, daß durch die Senkung der Umſatzſteuer ganz ſicher die Wirtſchaft und die Konſumenten 500 Millio⸗ nen Mark erhielten, die ſonſt in die öffentliche Hand flöſſen. Wenn nach der Meinung der Deutſchnationalen die bisherige Senkung der Umſatzſteuer bis auf 1 Prozent richtig und gut mar, ſ oſei nicht einzuſehen, warum nun auf einmal die weitere Senkung auf 0,6 Pro⸗ zent ſchlecht ſein ſolle. Die Angriffe der Deutſchnationalen gegen ihn, zeigten letzten Endes nur, daß es der Rechten unangenehm ſei, daß der jetzige Finanzminiſter dem Volke Erleichterungen bringe. Wenn man die Fi⸗ nanzpolitit vom Parteiſtandpunkte aus be⸗ trachte, ſo diene man damit dem Volke nicht. Abg. Dr. Brüning(Zentrum) führte aus, daß der Finanzminiſter zwar verſchie⸗ dene Bedenken zerſtreut habe, die zuerſt gegen ſeinen Plan beim Zentrum beſtanden. Aber reſtlos ſeien dieſe Bedenken nicht geſchwunden. Die Stellung des Zentrums zu d en Finanz⸗ fragen hänge davon ab, daß, falls keine inne⸗ ren Anleihen zu erhalten ſeien, ehe das Reichs bankgeſetz ſo geändert werde, daß die Reichsbank dem Reiche Summen zur Verfü⸗ gung ſtellen könne, die ihm nach der heutigen Verfaſſung nicht zur Verfügung ſtänden. Die Angriffe gegen die Finanzpolitik des vorigen Sommers hätten ſich als unberechtigt erwie⸗ ſen, andererſeits erklärten ſich auch viele An⸗ griffe der Deutſchnationalen gegen den heuti⸗ gen Finanzminiſter nur daraus, daß ſie nicht mehr in der Regierung ſitzen. Abg. Keinath(D. Pp.) wies darauf hin, daß heute viele Betriebe deswegen nich produzieren können, weil ihnen das nötige Betriebskapital fehle. Mit Krediten ſei da nicht zu helfen. Hier könne nur Beſſerung ge⸗ bracht werden durch die Möglichkeit der Wie⸗ derbeſchaffung von Eigentapital. Die Befrei⸗ ung der Wirtſchaft von übermäßiger Steuer⸗ laſt ſei Vorausſetzung dazu. Die Volkspartei ſtimme dem Grundgedanken des Regierungs⸗ entwurfes zu, habe aber Bedenken in manchen Einzelheiten. So müßten die Tarifſtufungen für die Einkommenſteuer bei den mittleren Einkommen mehr auseinandergezogen wer⸗ den. Als letzter Redner ſprach der Demokrat Dr. Fiſcher, der die Finanzpolitik des Mi⸗ niſters Reinhold warm verteidigte. Er be⸗ grüßte die in dem Regierungsentwurf zum Ausdruck kommende Abkehr von der Tendenz, die Wirtſchaft unerträglich zu belaſten, um den Steuerſäckel zu füllen. Die Minder m der Steuerlaſten für die Wirtſchaft ſei piel⸗ mehr ein Mittel, wieder neue Erwerbsmoög⸗ lichkeiten auch für die Arbeitnehmer zu ſchaf⸗ ſen. Scharf wies der Redner die deutſchſatio⸗ nalen Vorwürfe gegen den Miniſter zurück. Gegen halb 8 Uhr wurde die ae tung auf Dienstag mittag 1 Uhr vertagt. — 222 ²Üwns.«.. ͤ ß..— —— — liegenden Meldungen wird Narrich heftig gekämpft, wobei die ſpaniſche Frem⸗ denlegion ſchwere Verluſte erlitten hat. niſchen Linien ſeien durch 885 Rifleute durchbrochen worden, die bis auf eine Großſtädten, haben zuteil werden laſſen. burg ſpricht weiter ſeinen Wunſch daß es dem General vergönnt viele Jahre an der Spitze der Organiſation zum Wohle der Menſchheit zu wirken. „Münchener Poſt“ hört, eingeleitet. micht verbotene Verſammlungen uſw. mit Gewalt oder durch Bedrohung mit einem Verbrechen ver⸗ hindert oder ſprengt, wird mit Gefängnis, neben dom auf Geldſtrafe erkannt werden kann, beſtraft. Gewalttätigkeiten in der Abſicht begeht, den Auf⸗ zug oder die Kundgebung zu ſprengen, wird mit Gefängnis und mit Geldſtrafe oder mit einer die⸗ r Strafen beſtraft. ſchrift„Die nervöſe Schupo“ wird der„Frankfur- durch Zulage, die grundſätzlich bereits zugeſagt, Marokko. N 5 weed ei an dr 10 8. März. a en au adr 0 19 982 0 11 im Abſchnitt Ben Die ſpa⸗ kleinere Abteilungen Meile an Tetuan vorgedrungen ſeien. Angeſichts er wiederauflebenden Kampftätigkeit von Seiten der Anhänger Abd el Krims hätten der Andjera⸗ Stamm und einige Teile der Djeballas, die ſich 1 kurzem den Spaniern unterwarfen, die Waf⸗ fen gegen die Spanier erhoben. Politiſche Umſchau. — Aufdeckung einer Verſchwörung in Polen. 0 Von der Aufdeckung einer Verſchwörung durch polniſche Geheimagenten meldete die„Deutſche Tageszeitung“. Danach ſollen für einen Putſch Vorbereitungen getroffen worden ſein, der die Loslöſung Oſtgaliziens von Polen zum Ziele hate. Einem Teil der Verſchwörer ſoll es ge— lungen ſein, nach Rußland und Ungarn zu ent⸗ kommen, während ein anderer Teil von den pol⸗ miſchen Behörden verhaftet worden ſei. — Hindenburg gratuliert dem Heilsarmee⸗Ge⸗ neral. Anläßlich des 70. Geburtstages des Ge⸗ nerals der Heilsarmee, Booth, in London hat Reichspräſident von Hindenburg ein Glückwunſch⸗ ſchreiben an dieſen geſandt in dankender Aner⸗ kennung der zahlreichen Wohltaten, die die Ange— hörigen der Heilsarmee den notleidenden Schich- ten des deutſchen Volkes, insbeſondere in ſeinen Hinden⸗ dahin aus, ſein möge, noch — Strafverfahren gegen Hitler. Wie die hat der Staatsanwalt auf Grund des Paragraphen 107a des Strafgeſetz⸗ buches gegen Hitler und Genoſſen ein Verfahren Der Paragraph 107a lautet:„Wer Wer in nicht verbotenen Verſammlungen uſw. Das gegen Hitler eingelei— tete Verfahren ſteht im Zuſammenhang mit der Sprengung der letzten Verſammlung der Deutſch— völkiſchen. Erwerbsloſendemonſtrationen in Darmſtadt. Frankfurt a. M., 8. März. Unter der Ueber— ter Zeitung“ aus Darmſtadt berichtet: Als heute vormittag eine Erwerbsloſendemonſtration auf dem Stadthaus wegen Erhöhung ihrer Bezüge erſchien, entſtand in der Rheinſtraße eine unbe⸗ deutende Anſammlung von Erwerbsloſen und Neugierigen. Obwohl zur Zerſtreuung der Menge die blaue Polizei vollſtändig in der Lage geweſen wäre, erſchien plötzlich Schupo in großer Zahl mit Panzerautos, Maſchinengewehren und Gummiknüppeln. Pferde rückte an. vergrößerte ſich natürlich auch die Menge immer mehr. ſtand zu finden die Straße, obwohl ihr Auftre⸗ ten auch unter und Erregung hervorrief. bee an, daß Maſchinengewehre 1 9 Auch eine Bereitſchaft zu Infolge des ſtarken Aufgebots Die Schupo räumte dann ohne Wider⸗ den Unbeteiligten Kopfſchütteln Es mutete geradezu in Stellung gebracht wurden, daß Schupo den Karabiner auf ine Menſchenanſammlung anſchlagen mußte, die um allergrößten Teil aus harmloſen Neugierigen eſtand. Man kann ſagen. daß ohne das. Dazwi⸗ heſſiſchen Landwirtſchaft und Reſolutionen. Möbus berichtete und worin die ſcheftteten der Schupo pre Vemonſtratton ver i e den ſchließlichen Umfang angenom⸗ Zu dem Zwiſchenfall bei einer Erwerbsloſen⸗ demonſtration in Darmſtadt erfahren wir noch olgendes: Heute Vormittag fand vor dem Ar⸗ beitsamt, das im alten Bahnhof untergebrach 15 eine Verſammlung von Erwerbsloſen ſtatt nach der eine Abordnung von Erwerbsloſen ſich ins Stadthaus zu Verhandlungen begab. Ez handelte ſich um eine Zulage von 10 Prozent, die en Erwerbsloſen zugeſichert worden ſein ſoll edo bei der letzten Auszahlung nicht berückſich tigt wurde. Die Erwerbsloſen folgten alsdann in kleinen Trupps der Abordnung und warteter or dem Stadthaus auf das Ergebnis. Die An, ammlung der Erwerbsloſen rief bald Neugierig uf den Plan, ſo daß die Zahl der Angeſam elten auf etwa 200—300 geſchätzt wurde. Verkehr auf der Rheinſtraße litt unter dieſer An. ſammlung nicht. Nachdem blaue Polizei das Stadthaus abgeſperrt hatte, wurde Schutzpolizei, und zwar zunächſt Fußtruppen und dann auch verſchiedene Gruppen in Autos und ſchließlich ein Panzerauto und ein Zug Berittener einge⸗ ſetzt, die verſchiedentlich die Rheinſtraße und die Nebenſtraßen räumten. Um halb 1 Uhr herrſchte wieder Ruhe, nachdem die Schutzpolizei abgezo⸗ gen war. Generalverſammlung der vereinigten freien rheinheſſiſchen Bauernſchaft. Unter außerordentlich ſtarker Beteiligung wurde am Sonntag Nachmittag ab 1 Uhr die Generalverſammlung der vereinigten freien rhein⸗ heſſiſchen Bauernſchaft im großen Feſthausſaal in Worms abgehalten. Der Saal war entſchie⸗ den zu klein, um die weit über tauſend aus ganz Rheinheſſen anweſenden Bauern zu faſſen. Die Verſammlung wurde eröffnet und geleitet von dem erſten Vorſitzenden- Herrn Gutsbeſitzer Moſſe aus Marienborn. In ſeiner einkeitenden Rede betonte er immer wieder, daß die Loſung der rheinheſſiſchen Bauernſchaft nur noch lauten könne:„Bis hierher und nicht weiter!“ werkſchaftliche Gedanke herausgearbeitet, der Ge⸗ danke, der dem Bauern die Selbſthilfe durch genoſſenſchaftliche Mittel zur Pflicht mache Seine Rede kann als der Höhepunkt der ganzen Tagung betrachtet werden. Sie war frei von deplazierten Angriffen auf Parteien und Parla⸗ ment im Gegenſatz zu den Ausführungen des ehemaligen Demokraten Dr. Möbus, jetzt Mit⸗ glied des Heſſiſchen Bauernbundes, der anſchei⸗ nend ſehr wenig Reinlichkeitsgefühl beſitzt, denn ſonſt würde er das Neſt, in dem er jahrelang mit ſehnſüchtigem Blick nach einem Mandat ge⸗ ſeſſen hatte, nicht immer bei jeder paſſenden oder unpaſſenden Angelegenheit beſchmutzen. Den Ge⸗ ſchäftsbericht erſtattete Herr Secker⸗Gonſenheim. daß die Entwicklung im abgelaufenen Doch ſeien die bereits N Generalverſammlung als wirt⸗ Ihm war zu entnehmen, von Organiſation und Preſſe Jahr: befriedigend ſei. auf der vorjährigen erſtrebenswert aufgeſtellten Forderungen ſchaftlicher Art nicht erreicht worden. Ohne Bern⸗ kaſt⸗l, meint der Redner, hätte die Staatsregie⸗ rung ſich nicht bereit finden laſſen, nunmehr der einen Kredit von 2,8 Millionen zur Verfügung zu ſtellen, was aller⸗ dings in Darmſtadt von Regierungsſeite behaup⸗ tet würde. Den Kaſſenbericht erſtattete Herr Stall⸗ mann⸗Waldülversheim. Er berichtete, daß im verfloſſenen Jahre die Organiſation eine Ge⸗ ſamteinnahme verzeichnen habe, der eine um wenige hundert Mark höhere Ausgabeſeite gegenüberſtehe. Der Fehlbetrag werde aus dem etwa 9000 Mark betra⸗ genden Vortrag aus dem Vorjahre gedeckt. In der Vorſtandswahl wurde der alte Vorſtand per Akklamation wiedergewählt. Es folgte nunmehr die Erörterung über eine größere Anzahl Anträge Darunter auch einen Antrag über die Fürſtenabfindung, über die Herr Dr. N *** Die da frei sind. Roman von Henriette v. Meerheimb (Gräfin Margarete von Bünau). (Nachdruck verboten.) Fortſetzung.) „Hätte ich mich nicht von dir malen laſ— ſen, wäre das Unglück nicht geſchehen!“ „Unſinn. Der Zuſammenbruch war un⸗ vermeidlich und nur eine Frage der Zeit. Quäle dich nicht unnötig mit Selbſtvorwür⸗ fen.“ Monika hob die Hände auf und preßte ſie an ihre ſchmerzhaft klopfenden Schläfen. „Ich bin doch ſchuldig... O mein armer unglücklicher Vater...“ „Ein Nervenſchlag kann ſich doch beſſern. „Du weißt ja noch nicht das Schlimmſte.“ Henry mußte ſichdicht zu ihr beugen, um ihre nur gehauchten Worte zu verſtehen:„Er iſt nicht nur auf der rechten Seite völlig ge⸗ lähmt, ſondern blind... gänzlich blind.“ „Gerechter Gott, wie ſchrecklich.“ Auch Dubois Geſicht wurde blaß. ö„Ganz blind! Denke dir das aus, Henry! O Gott, und er liebte die Sonne, die Blu⸗ men, die ganze Natur. Ein Maler und blind! Er lebte ja nur durch ſeine Augen.“ Sie wiegte den Oberkörper hin und her in ihrer Verzweiflung. „Kann ſich das nicht mit der Zeit beſſern? Solche plötzliche Erblindung muß doch heil⸗ bar ſein?“ „Ein Bluterguß iſt ins Gehirn getreten. Wenn der ſich reſorbiert, kann er vielleicht wieder ſchwach und undeutlich etwas ſehen lernen. Aber nur bei beſter Pflege, tiefſter Ruhe und völligem ſeeliſchen Gleichgewicht iſt ſolcher Heilungsprozeß denklar.“ Henry Dubois ſah nachdenklich vor ſich hin.„Sagt das der Arzt, den du damals in Jena konſultierteſt? Willſt du hier nicht cine . Autorität zuziehen?“ frag er end⸗ — „Nein. Doktor Hardt beſitzt Vaters volles Vertrauen und kennt auch ſeine Konſtitution am beſten. Noch heute vormittag ſiedeln wir in ſeine Sanatorium über.“ „Du etwa auch?“ „Gewiß. Ich bleibe bei meinem Vater, der jetzt ganz hilflos iſt. Wie ſollten wir noch einen beſonderen Pfleger für ihn bezahlen?“ „Und wie lange ſoll dieſes Krankenhaus⸗ leben dauern“ Wer kann das wiſſen? Solange, mein Vater einigermaßen hergeſtellt iſt.“ „Und wenn das nie eintritt?“ Monika zuckte hoffnungslos die Achſeln: „Das muß ich abwarten.“ „Deine ſchönſten Jugendjahre koſtet dich dieſe Selbſtaufopferung, nein Selbſtvernich⸗ tung,“ brauſte er auf.„An mich denkſt du gar nicht.“ a „Du kannſt ohne mich leben, mein Vater nicht.“ Monika, hör mich an,“ bat er bewegt. Trotz ihres Streubens ſchloß er ſie in ſeine Arme und bedeckte ihr Geſicht mit Küſ⸗ ſen.„Geliebte, holde, ſchöne Monika, meine Danae, meine Göttin! Du willſt dich in ein düſteres Krankenhaus ſperren, dein Leben vertrauern, Dinge tun, die jede gewöhnliche, bezahlte Pflegerin beſſer leiſten könnte? Das dulde ich nicht. Laß mich zu dem Doktor gehen und ihm die Verhältniſſe auseinander⸗ ſetzen.“ Er machte eine Bewegung, wie wenn er zur Tür gehen wollte, aber Monika ſprang auf und ſtellte ſich ihm mit weitausgebrei⸗ teten Armen in den Weg. Ihre helle Geſtalt zeichnete ſich in dem loſen, weißen Morgen⸗ rock ſcharf von dem dunklen Holz der Türe, gegen die ſie lehnte, ab. Der Anblick ihrer ausgeſtreckten Arme, ihres zurückgeſunkenen Kopfes mit dem ſchar⸗ fen Leidenszug um den Mund durchzuckte ihn ſeltſam. „Wo, wann, hatte er das ſchon ſo ge⸗ ſehen? Seine Viſion tante plötzlich wieder vor ihm auf.. Richtig.. ja, in dieſer Stellung mit den ausgebreiteten Armen, den fließenden Gewändern, dem gramvollen und ekſtatiſch verzückten Blick hatte er ſie am Kreuz bis Den Klar und verſtändlich war in ſeiner ganzen Rede der ge⸗ von rund 44000 Reichsmark zu Nichtbeteiligung als Märtyrerin hängend gedacht! ſie in dieſer Poſe malen könnte! Welch wun⸗ dervolles Gegenſtück werden! ten. In ſeine Augen trat jener intenſiv for⸗ ſchende Blick, der mit dem kaltblütigen fanati⸗ ſchen Wiſſensdurſt geheimſten Gefühlsregungen nachſpürte, ſie mit dem Pinſel feſtzuhalten. er. Er ſprach wie im Traum.„Eine Stunde nur dürfte!“ an. ihm mit ihrer zarten, ſchlanken Hand. und deiner Kunſt!“ rief ſie außer ſich. Sogar meine Seelenqualen möchteſt du künſtleriſch, nein, geſchäftsmäßig ausnutzen? Mich leiden ſehen, damit du naturwahr meine Zuckungen wiedergeben kannſt! Ich bin alſo nichts weiter für dich als ein brauchbares Modell?“ nika,“ murmelte er beſchämt. Hagen und Geſtaltung ringt. Freilich wäre es takt⸗ voller von mir geweſen, heute nicht davon an⸗ zufangen,“ Lächeln um krampfhaften Zucken. feindlich vor mir,“ bat er bewegt.„Ich will ja nichts als dich retten, weil ich dich liebe.“ chen kannſt,“ fiel ſie bitter ein. letzter Linie,“ beteuerte er.„Dich will ich dich... Wir wollen für deinen Vater ſorgen 1 gut wie möglich. Weshalb ſoll aber ſein n wenn ich ihn verlaſſen und hilflos wüßte?“ noch hilflos.“ f der Landwirte an dem Volksbegehren mit dem Motiv begründet wird, daß die Nächſten, die zur Enteignung an die Rei he kämen, die Bauern wä⸗ ren. Anträge und draſtiſche Erläuterungen aus der Praxis über die Fortbildungsſchule, beſonder die Mädchenfortbildungsſchule bilden zuſammen mit einer in 15 Punkten(nach dem Beiſpiel der Bauern im Jahre 1525) zuſammengefaßten pro⸗ grammatiſchen Erklärung über die Forderungen der rheinheſſiſchen Landwirtſchaft, den Gegen⸗ ſtand eingehender Diskuſſion. Eine intereſſante evatte eneſpann ſich bei der Annahme einer Re⸗ ſolution, die fich liegen das Luſtſpiel Karl Zuck⸗ maiers„Der fröhliche Weinberg“ richtete, und worin dem Biſchöflichen Ordinariat in Mainz für ſein Eintreten gegen die Aufführung des Stückes in Mainz Anerkennung ausgeſprochen wurde und dem Autor das Recht beſtritten wurde, ſich in Zukunft als Rheinheſſe zu bezeichnen. Zu er Steuerproteſtverſammlung, die am nächſten Mittwoch in Mainz abgehalten werden ſoll, wurden in dieſem Zuſammenhang noch einige Verhaltungsmaßnahmen von ſeiten des Vor⸗ ſtandes und aus den Reihen der Mitglieder für die Teilnehmer an dieſer Verſammlung gegeben, Der Vorſitzende meinte, man bewege ſich immer⸗ hin in einer Großſtadt, und da könne nur durch diszipliniertes Auftreten Eindruck gemacht wer⸗ den. Andere waren der Anſicht, daß dieſes Auf⸗ treten vor allem auch in der Kleidung zum Aus⸗ druck kommen müſſe. Zigaretten im Mund, Chi⸗ myſchuhe und Florſtrümpfe dürften an dieſem Tage nicht getragen werden. Die Pfeife iſt ge⸗ 5 Falls in Mainz kein Saal zu erhalten ei, fände die Verſammlung unter freiem Him⸗ nel ſtatt. Auch ſoll an dieſem Tage die geſamte Urbeit der rheinheſſiſchen Landwirtſchaft ruhen, das Arbeitsperſonal iſt möglichſt mit nach Mainz lu nehmen und kein Pferd dürfe an dieſem Tage allgemeiner Arbeitsruhe aus dem Stall gezogen verden. Nach einigen weiteren Mitteilungen vurde die Generalverſammlung geſchloſſen.— nebenbei ſei erwähnt, daß die Wormſer Polizei wecks Verhinderung eventueller Ausſchreitungen, ei einem Umzug, der nicht erfolgte, am ganzen. zag in Alarmbereitſchaft gehalten wurde. Letzte Meldungen. Der Arbeitsminiſter reiſt nach London. „Berlin, 9. März. Am Freitag wird ſich ſteichsarbeitsminiſter Dr. Brauns mit der deutſchen Delegation für die Konferenz der Keren Arbeitsminiſter nach London be⸗ jeben. Fürſtenabfindung und Parteien. Berlin, 9. März. Die Zentrumsfraktion des Reichstages beſchloß am Montag einſtim⸗ nig, dem Fürſtenabfindungskompromiß zuzu⸗ timmen. Die Entſcheidung der Deutſchen Volkspartei wird erſt heute nachmittag fallen. der Ausſchuß für die Fürſtenabfindung wird horausſichtlich am Donnerstag dieſer Woche bieder zuſammentreten. Es wird damit ge⸗ echnet, daß der Ausſchuß die weite Leſung es vorliegenden Geſetzentwurſes bis zum inde der Woche erledigt haben wird. Aus Nab und Fern. Darmſtadt, 9. März.(Abbröckelung am Hauptbahnhof.) Im Hauptbahnhof iſt neuer⸗ dings wieder ein viertel Quadratmeter Wand⸗ verputz abgebröckelt, worauf man eine Stelle von etwa 15 Quadratmeter abgeklopft hat. Nachdem das große Unglück am Weihnachts⸗ abend der Oeffentlichkeit gegenüber noch nicht geklärt iſt, hat ſich wieder eine neue Beunruhi⸗ gung bemerkbar gemacht. Es wäre an der Zeit, daß von amtlicher Seite endlich Klarheit über den Deckeneinſturz geſchaffen würde. Wenn er zur Danae mußte das Er vergaß vollkommen zu antwor⸗ eines Viviſektors ihren um „Wenn du ſtehen bleiben könnteſt,“ bat und ich gleich eine Skizze machen Sie ließ die Arme ſinken und ſtarrte ihn Er wollte ſie umfaſſen, aber ſie ſtieß nach „Geh fort! Laß mich! Mir graut vor dir „Du mißverſtehſt mich vollkommen, Mo⸗ Wir Künſtler immer etwas in uns, das nach Licht Sie antwortete nicht. ihren Mund Das ſchmerzliche wurde zu einem „Monika, ſteh nicht ſo unnahbar kalt, ja „Und du mich zum Modell gut gebrau⸗ „Das kommt erſt in zweiter, dritter, nein, glück uns alle mit elend machen?“ „Glaubſt du, ich hätte eine frohe Stunde, „Im Sanatorium iſt er weder verlaſſen len? Behandlung zwanzig bis dreißig Mark täg⸗ lich.“ Dubois finſter. hörte ich bisher noch nie etwas.“ meine Stelle am Krankenbett meines B einnehmen. Dort iſt mein Platz.“ Ludwigshafen, 9. Mürz 31 zebensretter) Sonntag nachmittag heren Rheinufer in der Nähe d ius und fiel in den Rhein. Wiesloch, 9. Mürz. Urbeiter Richard Mühlhaupt aus Oppau ine rutſchende Kohlenlaſt und wurde tot⸗ zedrückt. Friedrich Eckler tot aufgefunden. Durch den im Zimmer immer ſtärker bemerkbaren Gas. geruch wurde man geſtern in dem Unglücks, hauſe auf die Wohnung der Eckler aufmerk, ſam und drang dort ein. Hier fand man die beiden Brüder tot im Schlafzimmer vor. Es ſteht noch nicht feſt, ob der Gashahnen ver ſehentlich geöffnet wurde oder ob Selbſtmore vorliegt. Der Tod der Beiden dürfte in den Nacht zum Montag eingetreten ſein. unfall.) Geſtern mittag fuhr der Koch des Kur; hauſes Sickngen, Ernſt Zentler aus Saar⸗ Bauersleuten. Ein Sohn des Landrates Kohl wurde dabei von dem Motorrad angefahren, wobei er einen doppelten Bruch des rechten Beines erlitt. Der Koch iſt mit ſeinem Nad erlitten, liegt. Benno Scherer kam mit einem zerſchun denen Knie davon. Fingerabdruck.) Einem jungen Kaufmann wurde ſein Fingerabdruck auf einer Poſt⸗ marke zum Verhängnis. Er verkaufte ten holländiſche Poſtwertzeichen, die von einem Diebſtahl herrührten. Als er daraufhin in ein Verhör genommen wurde, ſtellte man an Hand eines Fingerabdruckes auf der Poſt⸗ marke feſt, daß er auch ſeine Hand im Spiel 14 gehabt hat bei einem großen Brillantendieb⸗ ſtahl, bei dem Edelſteine im Wert von 200 000 Mark abhanden gekommen waren. Daraufhin haben holländiſche Kriminalbeamte eine un⸗ verhoffte Hausſuchung bei ſeiner Braut und ſeiner Schweſter in Hattingen unternommen und einen Teil der Edelſteine gefunden. Der Kaufmann wurde ſofort verhaftet. Augsburg, 9. März.(Meſſerſtecherei.) In einer im Stadtteil Lechhauſen gelegenen Wirt⸗ ſchaft kam es am Samstag zu einer Meſſer⸗ eine leicht verletzt wurde. Von den beiden Schwerverletzten iſt einer, der Händler Ste⸗ rung ins Krankenhaus geſtorben. der andere in Lebensgefahr ſchwebt. Der Tä⸗ ter, der Händler Andreas Scharrer von Lech⸗ hauſen, wurde feſtgenommen. 1 0 — Wilhelmſtraße ein 7 Jahre alter Knabe in zen Rhein und trieb ſofort ab. Ein in der ähe befindlicher 18 Jahre alter Kaufmann rpang dem verſinkenden Knaben ſofort nach ind brachte ihr wieder an Land. Der Knabe vollte an dem Ufer Kieſelſteine holen, rutſchte N(Gräßlicher Ungtüas“ all.) Geſtern nachmittag geriet in der Ton, vareninduſtrie der 28 Jahre alte verheiratete eim Arbeiten an einem Kohlenſilo unter Mannheim, 9. März.(Selbſtmord?) In; hrer Wohnung Traitteurſtraße 33 wurden 0 jeſtern nachmittag die Brüder Franz und Hitel. Landſtuhl, 8. März.(Schwerer Motorrad. brücken, mit ſeinem Motorrad, auf dem ern noch einen jungen Mann von hier, Benno Scherer bei ſich hatt, in eine Gruppe von 4—- 953 geſtürzt und hat einen doppelten Schädelbrug an dem er hoffnungslos darnieder Hattingen, 8. März.(Der verhängnisvolle auf ſter des Maingaues, einer Geſchäftsſtelle in Holland in Wirtſchaf ſtecherei, bei der zwei Verſonen ſchwer und fan Lengenmeier, bald nach ſeiner Einliefe. während i 5 Tabletten in allen Apotheken u. V Drogerien Mt. 1. bei Huſten, Heiſerkeit, Katarrh Zeit, ihn zu tröſten, ihm vorzuleſen, ihn zu unterhalten?“ „Vermutlich wird er bald gar nicht mehr wiſſen, wer um ihn iſt; kann dich alſo nicht vermiſſen.“ „Und wer ſoll ſeinen Aufenthalt bezaß⸗ Das Sanatorium koſtet mit ärztlicher „Es gibt viel billigere Anſtalten.“ „Ja, aber mein Vater ſetzt ſeine ganze Hoffnung auf die Kur dieſes Arztes.“ „Und wie willſt du die Koſten für dieſen teuren Aufenthalt beſtreiten, Monika?“ „Durch meine Arbeit. Ich führe Dr. Hardt die Wirtſchaft. Davon ſprach ich mit dir be⸗ reits in Weimar. nur an ein paar Wochen. Jetzt mag es lange Jahre dauern.“ Damals dachte ich freilich „Ein merkwürdiges Angebot,“ ſagte Henry „Von ſolchem Abkommen „Die Verhältniſſe liegen auch ſehr eigen⸗ artig.“ „Wahrſcheinlich treibt dieſer Doktor ein ſehr ſchlaues Spiel. Du biſt nur zu harmlos, um ſeine Pläne zu durchſchauen. Er will dich in ſeine Gewalt bekommen. Du biſt ſchön.“ „Irgend einen Vorteil mag er ſich wohl von ſeinem Anerbieten verſprechen. Das kann ihm keiner verdenken. Wie käme er dazu, uns mit Wohltaten zu überhäufen? Die möchte ich nicht einmal annehmen.“ „Monika, höre auf mich.“ N 00 Henry faßte gewaltſam die Hände des jungen Mädchens und hielt ſie feſt.„Ich will arbeiten kopieren, porträtieren, um ſoviel Geld aufzubringen daß wir deinen Vater in einer guten Anſtalt unterbringen können. Das muß und wird mir glücken. Für die erſte Zeit leben wir von dem Preis, den ich ſicher für die Dange bekomme.“ a * nicht nur frei ſchaffen, ſondern alles, was du willſt, as hilft mir das? Niemand kann aters „Allerdings, zwiſchen mir und deinem „Dort würde er körperlich gepflegt wer⸗ Vater müßteſt du wählen. Ich kann nicht J 5 e N eben ihr nieder und die füddeutſchen Endſpiele. Kataſtrophale Niederlage BfR. Mannheims in München. Süddeutſchland ö Der Sonntag brachte in den beiden End⸗ ſpielen überraſchende Ergebniſſe. Die Senſa⸗ tion des Tages war der hohe Sieg der Mün⸗ chener Bayern über N. f. R. Mannheim (10:01). Trotz der bisherigen Erfolge und der teilweiſe hohen Siege der Bayern war man vielfach doch etwas ſkeptiſch und erwar⸗ tete im Verlaufe der beiden Endſpiele ein Nachlaſſen der jungen Elf. Wohl wußte man, daß der V. f. R. Mannheim nicht mehr der ſarke Gegner des Vorjahres iſt, aber eine der⸗ artige Niederlage, die faſt Klaſſenunterſchied darſtellt, hatte man dennoch nicht von der ampferprobten(if erwartet. Bayern gilt kunmehr als erſter Favorit für den Meiſter⸗ Das gilt umſomehr, als die Spielver⸗ inigung Fürth in Karlsruhe nicht das er⸗ vartete große Können zeigte. Die Elf beging zudem den Fehler, den Gegner zu unterſchät⸗ zen und hätte dies leicht mit einer Niederlage büßen können. Wäre Karlsruhe nicht ſo ſtark vom Pech verfolgt worden— die zweite Hälfte wurde mit zehn Spielern geſpielt—, o hätte das Reſultat leicht anders lauten können. Das dritte Treffen Hanau 93 gegen F. V. Saarbrücken war vom Spielausſchuß als Punktſpiel abgeſetzt worden und wurde als Privatſpiel von Hanau mit 31(1:0) ver⸗ dient gewannen. Hanau ſcheidet nunmehr aus den Meiſterſchaftsſpielen aus, da der F. Sp. ſein Erbe antreten ſoll, ö N Die Vertretung des Mainbezirkts. Der Vorſtand des Süddeutſchen Fußball⸗ verbandes hat in gegen Frankfurter Fußballſportverein wie folgt endgültig entſchieden: 1. Fußballſportverein Frankfurt iſt Mei⸗ muß die beiden 2. Fußballſportvereine Verluſtſpiele von Hannau übernehmen, 3. der Verbandsvorſtand erteilt ſeine Zu⸗ ſtimmung zum gerichtlichen Austrag noch wei⸗ ter beſtehender Streitfragen. N Das Verbandsgericht des Süddeutſchen Fußballverbandes hat den Proteſt Hanau 93 gegen Fußballſportvereine wegen des Helve⸗ ſtiaſpieles zurückgewieſen. Bayern München gegen V. f. R. Mannheim 10:0(4: 0). Die Einheimiſchen waren in dieſem Tref⸗ en vollſtändig überlegen und hatten das piel jederzeit in der Hand. Jeder einzelne von hnen war voll auf dem Poſten; nicht eine ein⸗ ge Schwäche beſaß die Mannſchaft. Mann⸗ eim erlitt eine kataſtrophale Niederlage, die uf den völligen Zuſammenbruch der Elf zu⸗ zuführen iſt. Selbſt bewährte Spieler wie ſerberger und Hügel machten hiervon keine lusnahme. An den Toren war Hügel aller⸗ gs zum größten Teile schuldlos, da er zah⸗ iche andere todſichere Sachen für Bayern Ereitelte. Ueber den Spielverlauf verlohnt ſich bei ner derartigen Tordifferenz nicht zu ſchrei⸗ en. Vier Tore fielen durch den Linksaußen“ offmann, drei durch Pöttinger, zwet durch dietel und eins durch Schmidt. Schon bei 5 5 ſtand der Sieg für Bayern mit 4:0 er. Hanau 93— F. V. Saarbrücken 311(1:0). Obwohl dieſes Treffen als ſüddeutſches Meiſter⸗ chaftsſpiel angeſetzt worden war, und zum Pri⸗ atſpiel erklärt wurde, erſchien trotzdel der beor⸗ erte Schiedsrichter. Moner⸗Stuttaart. der den erſprechen, mich den Launen eines hiumſüchtigen Nervenkranken zu fügen.“ ſein Unglück wäre groß ge⸗ wenigſtens Achtung zu ver⸗ „Ich kann ſeine Krankheit erdienſt anſehen noch alles gelten laſſen. mor⸗ Hum ihm haffen.“ weder als als Entſchuldigung 0 en. Wenn du mich heira⸗ ſi, Monika, ſo widme ich dir mein Leben. ie Kunſt ſoll vorläufig nur Brotverdienen in. Als Gegenleiſtung fordere ich nur eines An dir ö „Daß ich mich von meinem Vater trenne?“ „d. „Das kann ich nicht.“ Sie legte die Hände 75 Geſicht. Große Tränen liefen durch ihre nger. Ihr Schmerz 15150 ihn. Er kniete üßted ie Tropfen von hren ſchlanken weißen Fingern sort. 1 Heftiges Klopfen an der Tür ſch ie 1 8: 2 hreckte die eiden aus ihrer Verſunkenheit auf. Henry ukois ſprang in die Höhe. Doktor Hardt and auf der Schwelle. Ueberraſcht ſah er in es ihm unbekannten Herrn verſtörtes und 5 onikas tränenblaſſes Geſicht. „Braucht mein Vater mich?“ fragte das nge Mädchen raſch. Sie gab ſich teine Mühe, 1 zu e „Nein, augenblicklich nicht. Ich wollte ich von Ihnen verabſchieden, Fräulein 1 8 e iſt alles zum Empfang 8 E. i e reit. Ich ſchicke ein dee Henry Dubois verbeugte ſich leicht vor im Doktor und nannte ſeinen 1 0 ö 5 fe. 8 erwiderte die Höflichkeit in glei⸗ % It der Zuſtand des Profeſſors beil⸗ ergiſche lte denry in der ihm eigenen, kurz SWorifezung folgt) ——— „ entſprechenden Beſcheid des Verbandsſpielaus⸗ ſchuſſes nicht zur Kenntnis bekommen hatte. Das Spiel war recht intereſſant und wurde fair durch⸗ geführt. Saarbrücken entſprach den Erwartungen, die man nach dem 3:3⸗Spiel in Mannheim in die Elf geſetzt hatte. Hanau zeigte die beſſere Ge⸗ ſamtleiſtung. Das Torverhältnis von 3:1 ent⸗ ſpricht durchaus dem Stärkeverhältnis der bei⸗ den Mannſchaften. In der erſten Halbzeit ſah man Hanau leicht überlegen. Der einzige Treffer lu dieſer Spielphaſe fiel in der 35. Minute durch Schorrn. Zwanzig Minuten nach der Pauſe fiel durch einen Fernſchuß desſelben Stürmers das zweite Tor. Zwei Minuten ſpäter erzwingt Zei⸗ met 2, der ſich da SLeder aus der Veerteidigung geholt hatte, in ſchönem Alleingang deen Gegen⸗ treffer für Saarbrücken. Rothart 1, der eeine Vorlage von Schorn brillant verwandelte, das Endergebnis von 311 her. Dem Kampf wohnteen etwa 3000 Zuſchauer bei. 1 Am Anfang ſchien Fürth den K. F. leicht zu nehmen. zielte der Platzverein ſchon ein Führungstor. Ein Strafſtoß Finneiſens kam über Kaſtner zu Würzburger, der im Bogenſchuß einſandte. Fürth konnte durch überlegene Technik und beſſeres Stellungsſpiel wohl durchweg leicht Karlsruher F. 0 Spvg. Fürth 5: 0). V. zu überlegen ſpielen, ließ aber das große Spiel ſonſtiger Tage vermiſſen. Auch die Einheimi⸗ ſchen Elf hatteng ute Torgelegenheiten. Sei⸗ derer war heute kein Sturmführer, auch Auer zeigte auf dem Außenpoſten nicht Sonder⸗ liches. Nach dem Wechſel konnte Seiderer auf lange Vorlage von Franz ſofort nach dem Anpfiff ausgleichen. Fürth gefiel jetzt etwas beſſer, während der K. F. V. mit nur zehn dem Streitfall Hanau 93 Mann und gegen die Sonne ſpielend ſich nicht durchſetzen konnte. Leinberger konnte in der 30. Minute aus dem Hinterhalt einen wie— derum haltbaren zweiten Treffer anbringen. en eee ee Der deutſche Meiſter in Ludwigshaſen. Phönix Ludwigshafen— 1. F. K. Nürnberg 0: 2(0: 2). Trotz großzügiger Propaganda„nur“ 5000 Zuſchauer. Da vermißte man bei Phönil vor allem Bauer 2 und auch Meier. Rillig er⸗ ſetzte Meier recht gut, was leider von Well⸗ höfer nicht geſagt werden kann. Aerdings ſpielten wohl alle heute unter Form, nur Bauer im Tor rettete, was noch zu retten war. Nach ihm gefielen noch Ebert, der mit größter Aufopferung oft im letzten Momenſ lamer wieder eingriff und ſchließlich auch die gäuferreibe. die allerdings durch das nöllian Verſagen des Sturmes ſtark überlaſtet war. Ja, der Sturm. vermochten ſich während der ganzen einein⸗ halb Stunden nie zuſammenzufinden, ſpielten eigenſinnig, bis der Gegner dazwiſchen fuhr und der Ball weg war. Gußner gab ſich alle Mühe, etwas Einheitlichkeit in die Aktionen der Fünferreihe zu bringen, ſtand aber allein auf weiter Flur, da ſeine Halbſtürmer nicht Platz hielten. Grünauer war ſo unbeholfen, daß man ſich nur wundern konnte. Kein Ab⸗ ſpiel, von Kombination ganz zu ſchweigen u. kein direkter Schuß. Chancen waren da, aber wer zögert. hat die Chance ſchon zur Hälfte vergeben. Und wann zögerte der Sturm heute nicht?!— Die Nürnberger zeigten im Sturm ein ſchnelles u. wohldurchdachtes Kombinations⸗ piel. Der Ball wanderte von Mann zu Mann, odaß immer wieder ein Stürmer freigeſpielt wurde. Träg und Strobel waren zwei ſehr Eu Flügelſtürmer und auch das Innentrio wußte ſtets gefährliche Situationen zu ſchaf⸗ fen. Die Läuferreihe befriedigte reſtlos, Kalb dirigerte Abwahr und Angriff und war auch ſelbſt überall. Schmitt und Köpplinger hielten die generiſchen Flügel glänzend in Schach. Die Hintermannſchaft hatte die geringſte Arbeit, befriedigte aber vollkommen. f Odenwaldhreis. 4 Kreisliga. V. f. R. Bürſtadt— Germania Pfungſtadt 2:1(1:0). Olympia Lampertheim— Arhelligen 211(211). Olympia Lorſch— Spielvgg. Viernheim 211. Nachdem bereits der Meiſter Sp. V. Sandho⸗ ſen und Union Darmſtadt ihre Verbandsſpiele beendet hatten, trugen am Sonntag weitere drei Vereine der Odenwaldliga ihr letztes Verbands⸗ ſpiel aus. Von dieſen vermochte jedoch aur Lorſch zum Schluß noch einen Sieg zu erringen, während Pfungſtadt und Arheiligen ihre dies⸗ jährige Verbandsſpielzeit mit einer Niederlage beendeten. Alle 3 Spiele brachten das knappe Ergebnis von 2:1. Der VfR. Bürſtadt behauptete durch ſeinen Sieg über Germania Pfungſtadt endgültig den 2. Tabellenplatz und wird ſeinen Abſtand von dem Meiſter in ſeinem noch aus⸗ ſtehenden letzten Spiel wahrſcheinlich noch ver⸗ kingern. Auf den 3. Platz ſchob ſich Olympia Lorſch durch ihren Sieg über Amicitia Viern⸗ heim, indeſſen iſt die Frage des 3. Platzes noch nicht endgültig entſchieden, da Olympia Lam⸗ pertheim, die durch ihren Sieg über Arheiligen auf den 4. Platz kam, neoch ein Spiel ausſtehen hat und evtl. Lorſch noch um einen Punkt über⸗ holen kann. Germania Pfungſtadt fiel durch ihre Niederlage bis auf den 5. Platz zurück. ö Gau Ried. Bürſtadt verlor auf eigenem Platze gegen Ger⸗ mania. Friedrichsfeld 2:0. a 1 Kurz vor Schluß ſtellte des Ausſcheidens Kleinſchroths an Buß(Mannheim)⸗Ofan(Mannheim). miſchten Doppel Friedleben⸗Demaſius In der achten Minute er⸗ „. Fünf gute Einzelſpieler zeit erwarten kann. M. laſfſe. Bensheim trat in Gernsheim zum Rückſpiel nicht an und iſt infolgedeſſen endgültig dem Abſtieg verfallen. Die Verbandsſpiele dieſer Klaſſe ſind nunmehr beendet und Biblis hat ſich mit Punkten die Meiſterſchaft errungen. Zweiter iſt Lam⸗ bertheim mit 12 Punkten. 5 C⸗Klaſſe. a Schönberg weilte zum Rückſpiel bei den Ju. nioren des VfR. Bürſtadt, gegen die man am Vorſonntag mit 2:4 den Kürzeren gezogen hatte. Auch dieſe zweite Begegnung ſah die Bür⸗ ſtädter mit zwei Toren Unterſchied in Front. Viktoria Griesheim— F. V. Biblis 21(0:0). Die ſüddeutſchen Hallentennis⸗Meiſterſchaften. In den Endſbielen um die Süddeutſche Hal⸗ lenmeiſterſchaft in München ſiegte im Herren⸗ einzelſpiel Demaſius, ohne Kampf, das Klein⸗ ſchroth(Berlin), der in die Endrunde gekommen war, wegen Iſchias nicht antreten konzte. Im Dameneinzelſpiel gewann die Meiſterſchöft Frau Dr. Friedleben(Frankfurt a. M.) gegen Fre Dyrenfurth(Salzburg) mit 611, 6:3. Im Her⸗ ren⸗Doppel kamen gleichsfalls ohne Spiel wegen die Spitze“! Im Ge⸗ das Paar Frau Dr. Sieger über Frau Lent (München)⸗Knorr(München) mit 611, 6:1. Schließ⸗ lich gewannen das außerhalb der Meiſterſchaften zusgetragene Damen-Doppel Dyrenſurth⸗Lent wurde gegen Friedleben Heckelmann(München) 715, 3.6 3:3. 92———.— 2— Die Freude des Waldlaufes. 1* lauf“ in uns lebendig werden: unvergeßliche und in ſpäten Herbſt⸗ und Wintertagen uns heſchieden waren. Waſſerraunen und Waldesrauſchen ver⸗ nimmt der Läufer mit gleicher Liebe zur Hei⸗ matſcholle„wie Herbſtesſtürme und eiſige Win⸗ lerkälte. Leicht bekleidet zieht er frohen Muts durch immergrüne Wälder, über ſonnige, ſan⸗ dige Heide, unter raunenden Bäumen dahin. Er ſtößt den letzten Hauch ſchlechter Luft aus ſeiner Lunge und ſchenkt ihr ſauerſtoffreiche, würzige Waldluft, die keine Turn⸗ und Schwimmhalle, kein Sportplatz noch ſonſt ein Vergnügungsplatz zu ſpenden vermag. Ab⸗ wechſelnd auf leichten Waldeswegen und quer durch den bemooſte n Hochwald zieht der ſeh⸗ nige Läufer langſamen Schrittes mit licht ge⸗ hobenen Armen, zur Beruhigung der durch den flotten Lauf ſtärker arbeitenden inneren Organe, Herz und Lunge. 5 Den Waldbach und Waſſergräben durch⸗ quert er, ohne zurückzuſchrecken. Auf hohem Sandberg dehnt und reckt er ſeinen naturbrau⸗ nen Körper zum Lichte der Sonne empor. Wie ſchweift von hoher Warte der Blick über die weite Heide. Lachender Sonnenſchein liegt über weiten Fichten⸗ und Kiefernwädlern und leuchtet in grünendem Blätterwerk der Bir— ken und Buchens Am blauen Himmel ziehen Silberwölkchen in endloſe Ferne, und im Geiſte zieht der Waldläufer mit jenen lichten Wolkenſeglern in grüßendes Sonnenland.— Selten verbindet eine Leibesübung ihre Jünger ſo innig mit der Natur, wie der be⸗ zlückende Lauf durch einſame Wälder, über Sand, Hügel und blühende Heide. Wer nur die graue eintönige Laufbahn, oder nur die ſchrillen Pfiffe eines Unparteiiſchen kennt, der findet im Waldlouf die Krone ſeines Tuns. Wer noch nie auf einſamen Pfaden durch die Wälder ſtreifte, und der Stimme einer all⸗ mächtigen Natur lauſchte, beim Raunen des Waldbaches und beim Rauſchen der hohen Baumkronen, der kennt noch nicht die Freu⸗ den der Natur und der hat einen der tiefſten Eindrücke nicht empfunden, den die Natur dem Waldläufer ins Innere gräbt. Jugendkraftler, die weiße Hülle liegt auf unſerer Erde, die Natur ſcheint geſtorben: ziehe hinaus in den Wald! Er wird dir zei⸗ gen, daß er den Tod der Natur nicht kennt. Im Haldlauf hole neue Kraft zu deinem Schaffen. Du wirſt Erquickung finden, die an⸗ dere vergebens wo anders ſuchen. Dankbar wirſt du deinem Schöpfer ſein, der dir ſo teichlich Kraft und Stärke gibt beim Lauf im Walde— Heil! Fred. Lokale Nachrichten. Viernheim, 10 März. 7 Uhr⸗Ladenſchluß. Das Heſſtſche Polizeiamt Viernheim macht in einer Bekannt⸗ machung die hieſige Geſchäftswelt, insbeſondre auch die Flaſchenblerhändler ohne offenene Ver⸗ kaufsläden, auf ſtrikte Einhaltung der feſtgeleg⸗ ten Verkaufszetten aufmerkſam Nichteinhaltung ſoll mit Strafe geahndet werden. * Aendert ſich das Wetter? Nach regneriſchen, mürriſchen Tagen, mit allen Launen des Aprilwetters, die oftmals an den Paraplule appellterten und hohe„Bürſtenrechnungen“ herauf⸗ beſchworen, war der heutige Vormittag freundlich geſittet, ſo gut wie man es um die jetzige Jahres⸗ Seit längerer Zeit endlich einmal wieder ſtrahlte die Sonne vom blauen Himmel, lelder nur für kurze Zeit. Der Himmel bedeckte ſich wieder. Hoffen wir, daß die Be⸗ ſtändigkeit nunmehr bald im Wetter eintritt, iſt doch der Landmann ſehr in Rückſtand gekommen mit ſeinen dringlichen Arbeiten. Aber auch der brave Bürger ſehnt ſich danach, eine„Ausdehnung ins Freie“ vorzunehmen. ſpricht Herr Ludwig Hohl über das „Geſundheit und Lebenskraft durch galva⸗ niſchen Schwachſtron“. für Sonntag, den 7. März angeſetzte Flugtag Reine, tiefe Freude läßt das Wort„Wäld⸗ auf Sonntag, den 14. März verlegt werden. 0 Schweren Herzens haben ſich d 5 Erinnerungen an ſonnige Sand⸗ und 05 ö 5 Ver Ader e Sieger treifen, Wald⸗ und Geländeläufe, die in fröh⸗ waren derart ungünfti lichen Siiden des Fr f„ günſtig, daß lichen Stunden des Frühjahrs und Sommers reichen Durchführung des Flugtages nicht zu am nächſten Mittwoch, Einladung des Staatspräſidenten Räumen des Staatsminiſteriums ſtattfinden. ö weſen gibt bekannt, Aufhebung eines Lehrerſeminars. Das Bensheimer Lehrerſeminar, e de Lehrerkandidaten ihre wiſſenſchaftl. und fach! 1 Ausbildung vermittelte, wird mit der diet jährigen Kurſiſten⸗Entlaſſung aufgehört haben, zu beſtehen, Es wird weitergeführt als ſogenannte Auf au⸗ ſchule, die, auf die Volksſchule aufbauend, ihre Schüler in ſechs Jahren zum Maturum führt. Die Fachausbildung erhalten die Lehrerkandidaten in Heſſen in Zukunft in den Pädagogiſchen Inſtituten in Mainz u. Darmſtadt. Das Semi⸗ nar hat gerade 105 Jahre beſtanden und in dieſer Zeit rund 2200 Lehrer für ihren Beruf aus gebildet. 17 0 Die Anſchlagſäulen der Gemeinde ſollen weiter verpachtet werden. Angebote von Iniereſſenten nimmt die Bürgermeiſterei bis 1. April entgegen. Die Entfernung der Raupen⸗ neſter ist teilweiſe noch nicht reſtlos durchge · führt. Den Säumigen hat man laut Bekannt⸗ machung der Bürgermeisterei eine letzte Friſt bis 15. März bewilligt. Nach dleſem Termin wird die Entfernung der Raupenneſter auf Koſten der Säumigen zwangsläufig vorgenommen. * Zu einem öffentlichen Vortrag ladet das Wohlmuth⸗Inſtitut Mannheim die Einwohnerſchaft heute Abend 8 Uhr ein. Nebenzimmer des Gaſthauſes zum Im „Engel“ Thema Der Eintritt iſt frei. Flugtag in Lampertheim. Der mußte infolge ungünſtiger Wetterverhältniſſe dazu entſchloſſen, aber die Wettermeldungen mit einer erfolg ⸗ rechnen war.— Bei einigermaßen günſtiger Witterung wird der Flugtag in Lampertheim jedoch beſtimmt am 14. März nachmittags halb 3 Uhr abgehalten. flieger werden am Samstag nachmittag oder Sonntag vormittag, den 14. März Lampertheim Die Flugzeuge der Heſſen⸗ und ſeine Umgebung überfliegen, wobei ſie Flug⸗ blätter abwerfen, um bekannt zu geben, daß der Flugtag am 14. März beſtimmt ſtattfindet. Radio und Geſchäftswelt. Die Mög⸗ llchkeit, ſich den Genuß guter Radtoübertragungen zu verſchaffen, bietet zur Zeit baum A.⸗G. Mannheim, ſtraße, die einen Apparat neueſter Ausführung zur Auſſtellung gebracht hat. b befindliche Radioapparat iſt ein neun Lampen⸗ Empfänger neueſter Konſtruktion mit Zimmer⸗ die Firma Schuh⸗ J 1, 1, Ecke Breite⸗ Der im Berrieb antenne(Lieferant„Tefag“ Telefon A. G.), mit welchem die Sender von Paris, London uſw. auch gehört werden können. denkreis der Schuhbaum A.-G. iſt auf dieſe Weiſe beim Einkauf von Schuhwaren Gelegen⸗ heit geboten, koſtenlos Konzerte und Vorträge anderer Art durch Radio zu hören. Dem großen Kun⸗ Ein parlamentariſcher Abend wird den 17. März auf in den »Das Landesamt für das Bildungs · f ö daß auf Anregung des Reichsmmmiſters d. J. der fünfzigſte Todestag des Dichters Ferdinand Freiligrath durch eine würdige Feier begangen werden ſoll. Pech und Glück im Unglück. In Großhauſen bei Bensheim hatte ein Landwirt Schlachtfeſt. Während die Wurft bereits im Keſſel brodelte, brach plötzlich die Decke durch und der Metzger ſtürzte mitſamt dem Keſſel und der Wurſt in die Tiefe. Der Metzger kann mit dem Schrecken davon, während der Inhalt des Keſſels vollſtändig zugrunde ging. Ein Gemeindeverzeichnis von Heſſen. Die Zentralſtelle fürldie Landesſtati⸗ ſtir hat ein Gemeindeverzeichnis für den Volks⸗ ſtaat Heſſen ſoeben herausgegeben, das die endgültigen Ergebniſſe der Volkszählung vom 26. Juni 1925 und im Vergleich dazu die vom 1. Dezember 1910 enthält. Es bringt für jede einzelne Gemeinde die Zahl der Wohn⸗ häuſer, die Zahl der Haushaltungen, die Be⸗ völkerungszahl, getrennt nach dem Geſchlecht und nach der Konfeſſion, und zwar alle An⸗ gaben für beide Volkszählungsjahre. In einer Borbeſprechung ſind die wichtigſten Ergebniſſe textlich zuſammengefaßt; dabei iſt beſonders bemerkenswert, was über die konfeſſionellen Veränderungen der Bevölkerung mitgeteilt iſt. In einer Anlage find auch ſämtliche chriſtliche und nichtchriſtliche Religtousgemeinſchaften nach einzelnen Gemeinden aufgeführt. Das hand⸗ liche Heftchen, das zum Preiſe von 1,50 Mk. vom Heſſiſchen Staatsverlag zu beziehen iſt, gehört in die Hand eines jeden Pfarrers und Lehrers. Geſchäftliches — Ein Wink für die Frau. Es llegt in der Natur der Wäſchepflege, daß dle einzelnen Stücke zunächſt vom Schmutz befreit und danach gebleicht werden, wie es eben bei der Raſenbleiche üblich iſt. Dle gleiche Reihenfolge ſollte auc) dann eingehalten werden, wenn die natürliche Bleiche fehlt. Die Mittel hierzu find bekannt: Zum Reinigen der Wäſche Dr. Thompſo 13 Seifenpulver mit dem Schwan und zum Bleichen„Seif lr“. Belde Mittel enthalten keine ſchüdlichen Beſtandteile.