Reichsbund der area äbigten, Krlegs teilnehmer und Kriegs⸗ hinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. 1 7 hiern ſernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) 3 f 4 e e eimer —— *. nzeig A0 neuen modernen Speisezimmern Viernheimer Tageblatt Wee Seer., Bresl Bereieed 1 Herrenzimmer ſcheinttäglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ius Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bel Wiederholung LL fortsetzung Von den zur heutigen Versteigerung ausgeschriebenen Sonntag, den 14. März nachm, punkt 3 Uhr in der Götheſchule a 1 t h Mitglieder-Versammlung. Tagesordnung: 1. Fürſtenabfindung, 2. Bericht von der Kreſskonferenz, 3. Meſchebenſeg. 1 0 Wegen der aktuellen Tagesfrage der Fürſtenab findung ſowie anderer wichtiger Mitteilungen wird um das Gr⸗ ſcheinen aller Mitglieder gebeten. Der Vorſtand. a 0 5 0. f 10 ö us gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne eſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen in Eiche gebeizt, soll ber Restbestand am, 19955 blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abontementz täglich W Inſerate müſſen bel Aufgabe fesch werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſiehen. Dienstag, 16. März 1926 1 0 0 9½ Uhr und nachmittags 1 bac Biene eee e are Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Abrikgebäude der Fa. ö— von dieser Firma Segen Pritte eren ett claß e ae—8 6 Am Samstag, den 13. März 1926, abends 8 Uhr 27. Februar 1926 gegen Barzahlung versteigert werden. findet im Karpfen eine öffentliche 1 * 6 1 109 6 11 1 R 10 1 1 1 34 1 „ 1 13 6 1 4 14 17 5 15 1 17 05 4 höflichſt eingeladen auch die Herren Vorſitzenden der egen. Tage bis zum Verstelgerungstag von 9.—5 Uhr in den obenbezeichneten Räumen. r dunsnger delegenbeltskaut ir Braufeute! dul wunsch erleichterte Zahlungsbedlagungen! r e orubergenende Einzagerung zwecks späteren Ahrutes! mosengartönslr. 17 Urisrichler üg. Landeiie Tel. 7309 1 D Volls⸗Verſammlung ſtatt. Tagesordnung: Fürſten⸗ Abfindung Zu zahlreichem Beſuche ladet ein Der Vorſtand der Sozial⸗ demokratiſchen Partei. MPMeaeſten Sie meine& Langnese Helge 1. und 2-reihig in blau Cheviot und Kammgarnstoffen 19.50, 24.—, 35.—, 42.— [Regenmäntel 0 ner 5 N F ee 10 * 5 9 in Gummi, Loden u. Gabardinestoffen 5 15.—, 19.—, 22.—, 28.—, 35.—, 45.— U Hontehllonshaus Mannheim Planken 1 Send D x 1 1 48 4 5 5 5 Paletots E 1014 Samstags duraigeliend geòſfnet᷑! 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März, nach⸗ mittags 3 Uhr, findet im Gaſthaus „Zum Goldnen Engel“ unfere donerdd- Versammlung ſtatt. Alle aktiven wie auch paſſiven Mitglieder ſind Merzu höfl. wie dringend eingeladen. Tagesordnung: Rechnungsablage. Entlaſtung des Vorſtandes, Verſchie⸗ denes, Anzug der Aktiven: erſte Garnitur, Das Kommando. Sportvereinigung Amicitia 09 N Sonntag, den 14. März 1926 Jer pandsspfele ber 1. Mannſchaft(Liga) in Lam⸗ pertheim. Abfahrt 1.27 Staats⸗ bahn. Juniorenmannſchaft in „Bürſtadt. Spielanfang 12 Uhr, Abfahrt 10,47 Staatsbahn, in Lampertheim ab 11,06 Uhr. Freitag Abend halb 9 Uhr Zuſammenkunft der 1. Mannſchaft und der Junioren. 5 Der Spielausſchuß. 9 6 Donnerstag, den 11. März 1926 Mfigſſed des B. A. S. B. Le Gegründet 896 Auf allge mel nen Wunsch. Sonntag, den 14. Mirz, abends 8 Uhr, im„goldenen Karpfen“ Das Madel hom Aeckarstane UAA Operette in 3 Akten von C. Siber— Musik von M. Vogel, Unter Mitwirkung des Streichorchestes dar Stadtkapelle Weinheim. Musika. Leitung: Herr Karl Jungmann Weinheim Ohne Wirtschaftsbetrieb. Num. Eintrittskarten M.! aan gnun Turn⸗Genoſſenſchaft. abends halb 9 Uhr findet im Gaſt⸗ haus zum Deutſchen Haus bei Mit⸗ glied Ringhof eine ones Aung ſtatt, Tagesordnung: Sommertage zug! dieſer Sitzung laden wir alle Pferdebeſitzer Sommertagszug verſchönern Um zahlreich Erſcheinen er⸗ er e ſind, den da zu wollen, höfl. ein. sucht Karten- Vorverkauf ab heute: Nikl. Bugert, Neubaustr. Gasthaus „zur Gambeinushalle;“ Buchhandlung Schweikert. Friseur Sturm, Wasserstr. Math, Mandel, Frledrichstraße, Emil Schneider,„zum Roten Kreuz“ und im Vereinslokal zum „goldenen Karpfen.“ Vorſtand. Täglich friſchen Rahm 20% Stangenkäs ½ Pfd. 20 Süssrahmbutter ½ Pfd. 55 und 60 Landbutter ¼ Pfd. 50 Eler 13 und 14 Frische Trinkeier 169 Enteneier zum Setzen ſowie Gänseeler 5 zu billigſten Preiſen. Spinat, Salat, Speisefett Pfd. 75 ſowie alle Soretn Murstwaren. S. Eppel, aue Banden. eee Neue Sendung Sussbücklinge Ps. 30, fs. Süprahmtafelbutters 5 2.20 Stangenkks„ p. Ib, foren eint Stück l, 3 U. 15 4 fol. Weizenmehl 10,2225. Margarine vg. 65, 80 u. 100, Alis Walter Morgen Freitag ii Seefiſche Aber dabkah ler- Bund,„Salaptäk- Mugliebſchaft Wanderer. Sonntag, den 14. März, nach ⸗ mittags 3 Uhr lieder⸗ * Vetſaunlung im Lokal. Bollzöhliges Srſcheinen der„Tenbre“. Singfunde, Arbeiter⸗Geſangverein Harmonie Heute Donnerstag Abend halb 9 Uhr Singſtundg Morgen Freitag Abend halb 9 Uhr Singpünde e„Bäſſe“ a Sonntag früh 10 Uhr Gemein ſame Dickrüben und Achel zu ver kaufen. Georg Werle 2. Lamperthelmerſtraße 11. Der Voran. Am Ganstag von nachm. 2 Uhr ab hausgem. Wurst. und Fleisch zu haben be) n e Kabliau und Bratſchellſtſche fd. 45 grüne Heringe 4 Pfd. 1.— gülß⸗Vücklinge Pfd. 35 Helſardinen, Vratheringe. marinlerte Heringe Nollmöyſe Lebensmittelhaus Peter Roſchauer zum Reb ſtock. niſt erklärte, herungen“ wurde nach längerer aber unweſent⸗ hr leicht auch Herrſcher über die andere Indu⸗ rie. Hinzu kommt daß die Anleiheverſchuldung Fur ein Teil und nicht der größte der Auslands⸗ Perſchuldung Deutſchlands iſt. „ 6% Politiſche Umſchau. 8 Verſchlimmerung im Befinden Fehrenbachs. Befinden des Reichstagsabgeordneten Feh⸗ bach, des Vorſitzenden der Zentrumsfrak⸗ des Reichstages hat ſich in den letzten Tagen blich verſchlimmert. Der Schwächezuſtand ſehr groß. Der Kranke iſt ohne Bewußtſein. den Aerzten wird der Zuſtand als ſehr ernſt ichnet. — Zur Rheinlandreiſe des Reichspräſidenten. Vertreterverſammlung dar Bonner Korpo⸗ lionen beabſichtigt, gelegentlich der Anweſen— des Reichspräſidenten im Rheinland am end des 22. März einen großen Hindenburg mmers in der Beethoven-Halle zu veranſtal⸗ Die Feſtrede hat Miniſterpräſident a. D. gerwald übernommen. — Dr. Reinholds Standpunkt zur Beamten⸗ vldung. Eine Abordnung von Vertretern aller itzenorganiſationen der Beamtenſchaft hat vor igen Tagen den Reichsfinanzminiſter Dr. Rein⸗ ld um ſeine Stellungnahme zu einer Reform bisherigen Beamtenbeſoldung erſucht. Der daß die Frage einer Beſol— ngsreform vorläufig zurückgeſtellt ſet, daß eine fbeſſerung der Bezüge im Augenblick, zumal id Preisſenkungspolitik der Regierung ſolge gezeitigt habe, und der Index geſunken! nicht möglich ſei. — Haushaltsausſchuß des Reichstages. Der zushaltsausſchuß des Reichstages ſetzte geſtern Einzelberatung des Etats des Reichswirt⸗ ſaftsminiſteriums fort. Der Titel„Statiſtiſches ichsamt und Reichsaufſichtsamt für Privatver— her Ausſprache bewilligt. Schließlich erhöhte Ausſchuß den im Etat vorgeſehenen Beitrag Hebung der Wirtſchaftlichkeit der gewerblichen d induſtriellen Produktion von 500 000 Mark 1,2 Millionen. Damit war der Etat des chswirtſchaftsminiſteriums erledigt und der ſchuß vertagte ſich auf Donnerstag. »Die Sejmwahlen auf den 8. und 9. Mai geſetzt. Der Privatkorreſpondent des„Meme⸗, Dampfbootes“ drahtet: Der Präſident r. publik Stulginsti hat die Wahlen für den li⸗ tiſchen Sejm auf den 8. und 9. Mai feſtgeſetzt. Die Kämpfe in China. Peking abgeſchnitten. king, 10. März. Infolge wahlloſer Beſchie⸗ u aller Schiffe durch die Hankau⸗Forts iſt der ämte Schiffsverkehr nach Tientſin eingeſtellt d die letzte Verbindung Pekings mit der Au⸗ welt abgeſchnitten. Das Diplomatiſche Korps hteſtiert gegen dieſe neue Verletzung des Bo⸗ protokolls. Kohlenmangel macht die Einſtel⸗ usch Bahnverkehrs Peking⸗Tientſin wahr⸗ in 0 1 Die Verſchuldung Deutſchlands. Direktion der Discontogeſellſchaft“ vers! icht in ihrem Wirtſchaftsbericht Nr. 4 eine ſtellung über die deutſchen Anleihen im Au e ſeit 1. Januar 1925. Stellt man die ein n Anleihen zuſammen, ſo ergibt ſich in ionen der Landeswährung: 1. Ankeihen deut⸗ Städte, in Dollar aufgelegt mit teilweiſer iligung Hollands und der Schweiz in Höhe n 85,65 Mill. Dollar gleich 359,73 Mill. Reichs⸗ ark. 2. Anleihen der Länder, ebenfalls in Dol⸗ aufgelegt mit Unterbeteiligung Hollands und Schweiz in Höhe von 2450 Dollar gleich 2,90 Millionen Reichsmark. 3. Anleihen der entlichen Unternehmungen: Faſt ausſchließlic* Afnerika aufgelegt. Die Höhe beträgt 119, mhh und 4.84 Hfl. und 30.00 ſchw. rc. gleich 32,65 Millionen Reichsmark. 4. Anleihen von vatunternehmungen: Geſamthöhe 130,75 Dol⸗ Pfund und 1,00 Hfl. und Reichsmark ar und 9/0 25 gleich 6975 Millionen Reichsmark. Die Geſamtverſchuldungen durch Anleihen eläuft ſich auf 350,00 Dollar, 900 Pfund, 5,84 fl., 30 ſchw. Fre. 5,25 gleich 1692,53 ö eichsmark. ö Bemerkenswert iſt, daß allein die Elektro⸗In⸗ uſtrie mit 107,20 Dollar gleich 437, Millionen ichsmark oder ca. 25 Prozent der Geſamtan⸗ everſchuldung an der Spitze ſteht. Dies iſt ne Entwicklung, welche nicht ganz unbebenklich denn der Beherrſcher der weißen Kohle iſt erf 0 Allein durch die lktienkäufe im Januar 1926 ſollen nach engliſcher toritativer Schätzuneg für rund 2 Milliarden ein. . „ Nark deutſche Aktienwerte in das Land gegangen und Volksbegehren. Die„Germania“ ſchreibt: „Die grundſätzliche Haltung, die in dem tſchädigungskoſen Enteignungsantrag der dozialdemokraten und Kommuniſten zum lusdruck kommt. kann von keinem Angehöri- gewiſſe der? auch der Reichstag mitzuſprechen hat. Millionen Freitag, den 12. März 1926 e ee gen des Zentrums gebiuigt werden. Der ſo⸗ zialiſtiſche Eigentumsbegriff iſt unvereinbar mit den von uns vertretenen chriſtlichen Auf⸗ faſſungen über das Privateigentum. Darüber beſteht wohl in unſeren Reihen keine Mei⸗ nungsverſchiedenheit. Trotzdem läßt ſich nicht verkennen, daß auch in unſeren Reihen Sym⸗ pathie für das Volksbegehren beſteht. Ein Blick in die Zentrumspreſſe des Landes legt davon Zeugnis ab. Nun will gewiß kein Zen⸗ trumsmann, der ſich in dieſen Tagen in die Liſte einzeichnet, eine prinzipielle Zuſtimmung zu den in dem kommuniſtiſch⸗ſozialiſtiſchen Antrag niedergelegten Anſchauungen über das Privateigentum ausdrücken. Vielmehr il die Beteiligung am Volksbegehren eine Hand—⸗ lung des Unmuts, der ſich pſychologiſch aus der großen, allgemeinen Not, zu der die über⸗ triebenen Forderungen der Fürſten ſchlecht paſſen, erklärt. Es gibt Zentrumswähler, die die Unterſtützung des Volksbegehrens mit ihrem Gewiſſen für vereinbar halten. weil ſie glauben, daß es ſich letzten Endes hier doch nur um eine taktiſche Maßnahme 0 Man will auf dem Umweg des Volksbegeh— rens einen Druck auf den Reichstag ausüben, damit ein dem Volkswohl günſtiges Kompro— miß zuſtande kommt. Nur ſo ſind die Stimmen zu erklären, die ſich aus unſeren Reihen für das Volks⸗ begehren ausſprechen. achter“ veröffentlicht zwei Zuſchriften, beide für das Volksbegehren eintreten. Die Redaktion mentar: aus Zufallsbeſtimmungen entſtanden, ſondern geben die Stimmung der weiteſten Partei⸗ treiſe wieder. Bereits liegen auch Erfahrun⸗ gen bei der Einzeichnung in die ſeit dem 4. März aufliegenden Liſten vor. Sie beſtehen rin, daß Einzeichnungen für den Volksent⸗ cbeid aus allen ſozialen Klaſſen und von »len Parteien erfolgen. Es hat nicht viel Wert, weiteres dazu zu bemerken, oder ſich etwa mit Feuer und Schwefel gegen dieſe Stimmung zu wenden. Ein Politiker muß, vielmehr immer mit dem rechnen, was iſt, und ſuh darüber Gedanken machen, bezw. daraus ſeine Schlüſſe zu ziehen. Wir ſtellen nur fett, die Stimmung für die von der Partei aus⸗ gegebene Parole in unſeren Wählerkreiſen iſt nicht dem geringſtenn ſchlecht. Es unterliegt Zweifel, vaß ſie vielfach in Stadt und Land. nicht befolgt wird.“ Blauer für ſeine Erzeugniſſe Stall erhält zahlen muß, alſo zum Beweiſe der geſchwun⸗ denen Rentabilität. gericht zum Ausdruck gebracht und weiter fol⸗ Noch weiter iſt die Zentrumsportei in München⸗Gladbach gegangen, die in einer Ent⸗ ſchließung ſtarke Bedenken gegen das Sonder⸗ gende Erklärung veröffentlicht hat: „„Der Reichsparteivorſtand des Zentrums hat ſich bezüglich des Volksbegehrens noch nicht gebunden. Daher ſteht es jedem Wähler frei, ſich in die Liſte einzutragen oder nicht.“ Die Erklärung iſt eine verhüllte Auffor⸗ derung an die Zentrumswähler, ſich in die Liſte für das Volksbegehren einzutragen. So großes Verſtändnis man der Volksabſtim⸗ mung entgegenbringen muß, ſo iſt es doch nicht unbedenklich, ſich in einer Weiſe von ihr treiben zu laſſen, daß ſie ſich auch über die Beſchlüſſe der Partei-⸗Inſtanzen wegſetzt. Die München⸗Gladbacher ſcheinen allerdings die Reichstagsfraktion nicht für zuſtändig zu hal⸗ ten und berufen ſich auf den Reichsparteivor⸗ ſtand, der noch nicht in dieſer Sache entſchie⸗ den habe. Bei dem Volksbegehren handelt es ſich um einen geſetzgeberiſchen Akt, bei dem Geht das Volksbegehren durch, dann wird bekannt⸗ lich der Geſetzentwurf dem Reichstag vorge⸗ legt. Die Entſcheidung über die Stellung⸗ nahme zu dieſem Geſetzentwurf liegt dann bei der Reichstagsfraktion. Dieſe hat ohne Zwei⸗ fel die Pflicht, den Wählern zu ſagen, wie ſie ſich zu dieſer geſetzgeberiſchen Aktion verhält. Sie mußte dafür ſorgen, die Einmütigkeit zwiſchen den beiden geſetzgebenden Faktoren, in dieſem Falle der Fraktion und der Zeu⸗ trumswählerſchaft, herzuſtellen. Es iſt alſo nicht richtig, ihrer Entſcheidung keine Bedeu— tung beizumeſſen. Auch ſämtliche anderen Par⸗ teien haben ihre Stellungnahme zu dem Volks⸗ begehren durch ihre Reichstagsfraktionen be⸗ kannt geben laſſen. Wir wiſſen, daß wir eine unpopuläre Aufgabe erfüllen, wenn wir unſere Freunde erſuchen, der Fraktion zu folgen. Man kann das heute umſo eher tun, als das Kompromiß über die Fürſtenabfindung inzwiſchen eine Geſtalt erfahren hat, die den Intereſſen der Länder und des Volkes in weitgehendſtem Maße entgegenkommt. Freilich wird die Zentrumswählerſchaft verlangen, daß ſich die Fraktion mit aller Kraft dafür einſetzt, daß das Kampramik in einen meſentlichen Be⸗ Linie die übertriebenen Forderungen der Für⸗ begehren günſtige Stimmung ſich von Augenblicksſtimmungen beherrſchen zu handelt. Der„Badiſche Beob dien Die Verfaſſer ſind ein Arbeiter und ein Landwirt. des„Bad. Beobachters“ be gleitet die Zuſchriften mit folgendem Kom- „Nach allem, was wir hören und beob“ achten, ſind dieſe beiden Zuſchriften nicht etwa ſtimmungen zum Geſetz erhoben wird. Wir alauben, daß der„Badiſche Beobachter“ die Stimmung in der Partei richtig beurteilt, wenn er ſie als ſchlecht bezeichnet. Die Schuld daran tragen in erſter ſtenhäuſer, die in der Tat großen Unmut im Volke hervorgerufen und geſchaffen ben. Aber es iſt bei uns nie üblich geweſen, laſſen. Wir kommen eben nicht darüber hin— weg, daß es ſich bei dem Volksbegehren um grundſätzliche Entſcheidungen handelt. Heſſiſcher Landtag. Darmſtadt, 10. März. An der heutigen Land— tagsſitzung übten der Abg. Glaſer für den Laad— bund und der Abg. Keller für die Deutſche Volks⸗ partei an dem Etat die übliche Kritik der Oppo⸗ ſition. Dabei kam es bei letzterem Redner einer Lärmſzene, als er dem Finanzminiſter Hen⸗ Der! demokratiſche Redner Eberle gab darauf die Er⸗ klärung ab, die Bemerkung des volksparteilichen Redners zeuge von einem ſo geringen Maß vo— litiſchen Anſtandes, unterboten werden könne. Eberle ſetzte ſich ſo⸗ dann als rheinheſſiſcher Bauernvertreter für die Intereſſen des beſetzten Gebietes, vor allem aber für den Weinbau ein. Die Darlegungen des! letzten Redners, des deutſchnationalen Abgeord—⸗ neten Kindt, enthielten zahlreiche Fragen über Reichs⸗ und Landesſteuern an die Regierung., Hierauf vertagte ſich das Haus auf morgen vor⸗ mittag 9 Uhr. Die bäuerlichen Exiſtenzkämpfe. Nimm die Zeitungen und Fachſchriften in die Hand, die vom Landvolk berichten. Du lieſt faſt täglich in dicken Lettern:„Bauer in Not,“„Die Landwirtſchaft iſt unrentabel, ſteht vor dem Zuſammenbruch“. Entſchließungen werden verfaßt und hageln nur ſo in die Re— gierungsſtellen. Die Intereſſenvertreter laſſen Zahlen aufmarſchieren, fein ſäuberlich in Ko— lonnen geordnet. Sie ſollen die ſicherſten Streitkräfte ſein zum Beweiſe der agrariſchen Not, zur Darlegung der drückenden landwirt— ſchaftlichen Neuverſchuldung, der Sozial- und Steuerlaſten, zur Erläuterung des Mißver— hältniſſes zwiſchen den Preiſen, die der aus Acker und und die er für Induſtriewaren Die Zahlen mögen meiſt ſtimmen. Die Tatſache der mangelnden agrariſchen Rentabi⸗ lität desgleichen. Iſt aber die Frage der Er haltung der wirtſchaftlichen Grundlage Landwirtſchaft frage? e frage, Steuerfrage, nur eine Frage nüchternen del lediglich eine Rentabilitäts Eine Preisfrage, Geldfrage, Zins, wirtſchaftlicher Erwägungen, des rationaliſti, ſchen Denkens des kritiſchen Verſtandes un des mammoniſtiſchen Gewinnſtrebens, wie die Gelehrten es nennen? . Wenn ſie in erſter Linie das wäre, könn— ten wir die Rettungsverſuche einſtellen, denn die Landwirtſchaft war ſchon vor dem Kriegt der am wenigſten rentable Zweig unſeren Volkswirtſchaft, iſt es heute erſt recht und wird es in Zukunft wahrſcheinlich nicht min, der ſein. Was hielt und hält die Bauern trotzdem auf dem Lande, in ihrem Beruf? Es iſt nicht nur die geringe, Ausſicht, heute in der Indu—⸗ ſtrie unterzutommen, ein Geſchäft zu gründen oder das Geſetz der Schwerkraft. Es iſt, Gott ſei Dank, ein Mangel an einſeitigem, bloß verſtandes⸗ und geſchäftsmäßigem Denken der Dorfbewohner. Würden die deutſchen Bauern nur rationell denken und dem Le, bensgefühl huldigen:„Ich bin auf der Welt, nur um Geld zu verdienen und es gut vom Leben zu haben“, ſo müßten ſie ihre Wirtſchaf, ten verkaufen und das erlöſte Geld den Ban⸗ ken und Sparkaſſen übergeben, weil rechne⸗ riſch dabei mehr herauskommt. Schon von den Zinſen einer Summe von 50 000 Marl könnte ein Bauer a. D. mit ſeiner Familie heute bei nicht allzugroßen Anſprüchen an die Befriedigung ſogenannter Kulturbedürfniſſe leben, ohne ſich von früh bis ſpät zu plagen. Er könnte ſich auf die faule Haut legen. Warum tut das der echte Bauer nicht? Weil ihn die beſten Inſtinſte am Boden feſt⸗ halten, weil ihm ſein Bauerntum ein heiliger Wert iſt, weil er das Gefühl hat:„Mir 00 eine Welt unter, ich bin ein Mietling, wenn ich meiner heiligen Scholle,„em ererbten Ahnengut den Rücken kehre und meinen könig⸗ lichen Schollendienſt, der mich und meine Ar⸗ beit adelt. an den Nnael bänge.“ 0 für die Parteiparole eine dem Volks⸗ ha⸗ zu deckt daß ſie ſchlechterdings nicht! ſeinem Volke 1 terung. von ihm erſtickt. Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäſtsſtelle: Rathansſtr.— 43. Jahrgang Der noch natürlich emßfindende Lande mann kann mit dem nüchternen Verſtande, der Rationalitätsberechnung, allein nicht leben, ſo notwendig der Bauer auch ihn wetzen und debrauchen muß für eine geordnet Wirt⸗ Atsführung. Er will beheimatet bleiben in dem geiſtigen Mutterſchoß des ländlichen Volkstums. Wenn auch nicht immer klar, ſo fühlt er doch in ſeinem Unterbewußtſein eine innere Beglückung von ſeinem bäuerlichen Be⸗ ruf. Er iſt ſelbſtändig, nur ſeiner Familie, ſeinem Gewiſſen und damit dem Herrgott für ſeine Arbeit verantwortlich. Er freut ſich, daß er ein Stück Erde bebauen kann, daher finden wir heute auf den Dörfern trotz der uns oft zahlenmäßig bewieſenen ſchlechten Rentablli⸗ tät Landhunger. Die nachgeborenen Bauern- ſöhne rufen:„Gebt uns Land, daß wir es be— arbeiten können!“ Der echte Bauer hat das Gefühl:„Meine Arbeit iſt unnütz, iſt kein Fir⸗ lefanz, ſie ſtillt vielmehr Hunger und Durſt.“ Wie kommt doch jenes Hochgeſühl ſchö⸗ pferiſcher Berufsarbeit lebendig zum Aus⸗ eil ils N druck, wenn im Herbſt nach guter Ernte ein rich vorwarf, er ſei durch die Wogen der Revolu⸗ tion auf den Miniſterſeſſel geſpült worden. alter Bauer ſagte:„In dieſem Jahre können ſich die armen Leute ſatteſſen.“„Der Bauer den Volksfamilientiſch mit an erſter Stelle.“ 1 Sein Beruf iſt ein Amt und Dienſt an Dieſer Berufsgeiſt ehrt ſeine Arbeit, macht ſie fruchtbar und zieht die beſten Kräfte aus dem Menſchen heraus, die Luſt u. Liebe und die ſteifnackige Zähigkeit, allen Ge⸗ walten zum Trotz auf der Scholle ſich halten. Armut an dieſen Inſtinkten der boden⸗ feſten Leute iſt der Anfang der Landflucht. Dieſe hat ihre eigentliche Wurzel in der Zer⸗ ſetzung des echten bäuerlichen Lebensgefühls durch den Mammonismus, den Geiſt der Ge⸗ winnſucht, der Rechenhaftigkeit, der Verſtäd⸗ Bauernehre und Berufsſtolz werden 1 Was ſollen wir tun? Die Bauern vom rationellen Wirtſchaften abhalten? Mit nich⸗ ten! Nur der Fortſchrittsbauer wird ſich be⸗ haupten. Aber auch nur der Dorfbewohner, in dem der Bauer noch nicht vom rationell wirtſchaftenden Landwirt„aufgefreſſen“ iſt. Aufbauende Agrarpolitik macht man nicht nur mit dem Verſtande und mit Zahlen. Wir ſpü⸗ ren, daß die Menſchheit von Unabwägbarkei⸗ ten und unberechenbaren Dingen, von Gefüh⸗ len mehr beſtimmt wird, wir gewöhnlich glauben. So iſt es auch bei der Frage der Er⸗ haltung des Bauerntums. Wir müſſen dieſe jenſeits des Verſtandes liegenden Kräfte ken⸗ nen und ſie pflegen, dieſe bäuerlichen Urge⸗ fühle der Seßhaftigkeit. Auf Landvolksfeſten werden meiſtens am Schluſſe ein paar Re⸗ densarten darüber geprägt, wenn vom„Jung⸗ brunnen der Volkskraft“ geſprochen wird. Da⸗ mit weckt man aber nicht das echte bäuerliche Lebensgefühl und Volkstum. Es iſt vielmehr eine Führerſchulung und ernſte beharrliche Bildungsarbeit erforderlich, die ſich beſonders der reiferen Jungbauern und Jungbäuerin⸗ nen annimmt, die Träger der ſchweren Zu⸗ kunft werden ſollen. Aus Nah und Fern. Bingen, 10. März.(Raubüberfall.) In de Nacht zum Sonntag Funbe ein leger G mann zwiſchen 11 und 12 Uhr in der Nähe don Münſter b. B. von einigen unbekannten Buͤrſchen überfallen, feſtgehalten und ihm ſein Geld aus der Brieftaſche abgenommen. Als Täter kommen e e drei Wanderburſchen in Betracht. un der Bergſtraße, 10. März.(Beendete Man⸗ delblüte.) Die Mandeln haben ut ehlif der Fruchtanſatz hat unter der ſeuchtkalten Witte⸗ fung ber prangen man in der Beurtei⸗ 0 aus 1 8 5* 9 grey vorsichtig ſein 15 05 ichen Mandelernte vorerſt Bensheim a. d. B., 10. März.(Zeitungsjubi⸗ läum,) Anläßlich des 75jährigen Wehen zBergſträßer Anzeigeblattes“ und der Firma 6. Beder Gmbh. in Bensheim findet am Dienstag vormittag im„Deutſchen Haus“ in Benshein eine akademiſche Jubelfeier ſtatt. 0 Darmſtadt, 10. März.(Der Fall Meon.) das Schwurgericht der Provinz Starkenburg wird vorausſichtlich am Montag, 15. Mär unter Vorſitz des Landgerichtsdirektors Neuf ſeinen Anfang nehmen. Die Anklagen gegen den erſt 19 Jahre alten Techniker Kurt Sch, aus Darmſtadt, der am 29. September vori. gen Jahres in Beſſungen ſeine Geliebte, ein 28jähriges Mädchen, durch mehrere Revolver! ſchüſſe vorſätzlich tötete, ſowie gegen den be. maligen Studenten Joſef M. aus Oens⸗ heim werden zur Verhandlung kommen. 0 ſoll ſich in der Unterſuchungshaft bisher durch aus ruhig benommen haben. Er wurde 0 kanntlich während dieſer Zeit auf ſeinen Gei ſteszuſtand beobachtet. Wie man hört, walten 1 Zweifel an der Zurechnungsfähig eit Ms., wenn er auch als moraliſch ſchwa cher und leichtſinniger Charakter anzuſehen iſt. Die ganzen Verhandlungen ſollen u ten Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtattiinden —— . . — Renuarzunmern, 10. März.(Bergſenkung.) Vor einigen Tagen ſentte ſich plötzlich ein Teil des Hornberges und rutſchte ſamt den Bäumen in das darunter befindliche Gipswertk. Der dadurch 55 Bergwerk entſtehende Luftdruck war ſo groß, daß er darin ſtehende Maſchinen ſortſchob. Men⸗ ſchenleben ſind dabei nicht zu Schaden gekommen. Walldürn, 10. März. Vermutlich infolge von Turiſchluß brach in einer Scheune in Altheim Feuer aus, das drei Scheunen einäſcherte und nur 1 1 großen Anſtrengungen eingedämmt werden onnte. „Mannheim, 10. März.(Ertappte Manſarden⸗ diebe.) In einem Hauſe der D-Quadrate wurde geſtern nachmittag 4 Uhr von einer Hausbewoh⸗ nerin wahrgenommen, daß ſich in den Manſarden Diebe aufhalten. Sie verſtändigte ſofort die Polizei. Das Polizeikommando eilte mit dem Kraftwagen an den Tatort und beſetzte die Aus- gänge. Bei der Durchſuchung des Hauſes fanden die Beamten in einer aufgebrochenen Manſarde einen Täter, der beim Aufräumen eines mit Klei⸗ dern gefüllten Schließkorbes geſtört worden war. Zwei ſeiner Mittäter waren bereits auf das Dach! geflüchtet, von wo ſie herunter geholt wurden. Es ſind drei Schüler im Alter von 10 bis 12 Jah- ren. Sie hatten einige Stunden vorher das Man- daraus Bücher wegge⸗ fardenzimmer erbrochen, 0 ſchleppt und in der elterlichen Wohnung verſteckt. Beim zweiten Raubzug machten ſie ſich an Klei- dungsſtücke, wovon ſie bereits einen Sack voll zum Forttragen bereit geſtellt hatten. Das Po⸗ lizeikommando kehrte mit den Miſſetätern zur ö Zentralwache zurück. Die Fürſorgebehörden wer den ſich mit ihnen zu beſchäftigen haben, noch ſtrafunmündig ſind. Speyer, 10. März.(Rätſelhafter Fund.) ſonderbarer Fund wurde hier in der Wormſer— Straße beim Umgraben eines Gartens gemacht. Es wurden dort zehn deutſche Handgranaten ge— funden, die nach ihrem Ausſehen ſchon einigen Jahre vergraben waren. Zuſammenhang konnte bis jetzt noch nicht geklärt werden. Die Granaten wurden dem hieſigen Platztkommandan- ten der Beſatzungsbehörde überliefert. Speyer, 10. März.(Gefährlicher Kinder⸗ freund.) Ein rückſfälliger Sittlichkeits verbrecher wurde hier feſtgenommen und in das Amtsge⸗ richtsgefängnis eingeliefert. Es handelt ſich hier bei um den in den 30er Jahren ſtehenden Joſefſ Back von hier, der auf dem hieſigen Feſtplatze an mehreren kleinen, noch nicht ſchulpflichtigen Kin— dern unſittliche Handlungen vorgenommen hat. „Gießen, 10. März.(Einbrüche in Dienſt⸗ gebäude.) Wie die Landeskriminalpolizei mit⸗ teilt, hat ſich eine Einbrecherbande darauf verlegt, im Rheinland in die verſchiedenſten Dienſtgebäude einzubrechen, um ſie auszu- plündern. So wurden in letzter Zeit in 18 Landrats- und Finanzämter Einbrüche ver— übt. Neuerdings ſuchten die Täter zahlreiche! Orte in Heſſen und Heſſen-Naſſau heim. Fulda, 9. März.(Zuchthausſtraſe für einen Eiſenbahnattentäter.) Der Dienſtknecht Sch., der zuſammen mit einem noch jugend— lichen Knechte auf dem Bahnhof Bronnzell einen Fernſprecher demoliert, einen durchfah— renden Güterzug mit Eiſenſtücke beworfen, einige Signalſcheiben zertrümmert und dieß Lichter an einem Vorſignal heruntergedrehtt hatte, wurde wegen ſchwerer Eiſenbahntrans⸗ portgefährdung zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Der Mittäter wird vom Jugeud— gericht abgeurteilt werden. Oberweſel, 10. März. Von dem auf der, Bergfahrt befindlichen Kahn„Mannheim Nr. 59“ fiel morgens um 7 Uhr zwiſchen Ober⸗ weſel und Kaub ein Matroſe ins Waſſer. Der Sandfahrer Karl Schnaas rettete den in höch⸗ ſter Not des Ertrinkens befindlichen Matro— ſen. Pforzheim, 10. März.(Verheerende Brände.) In dem württembergiſchen Ort Engelsbrand bei Reuenburg brach in der ſogenannten Kaſerne ein rand aus, dem vier Wohnhäuſer und drei Scheu— n eee D da ſie Ein Der nen zum Opfer fielen. Sechs Familien ſind ob⸗ dachlos geworden.„% Karlsruhe, 10. März.(Unfall.) Beim Aufſprin⸗ gen auf die Straßenbahn glitt eine junge Frau aus Daxlanden in der Nähe des Kühlen Kruges aus, kam zu Fall und geriet unter die Räder, wobei ihr beide Füße abgedrückt wurden. Die Verunglückte wurde ſchenkel amputiert werden mußten. Cannſtatt, 10. März.(Tragiſches Liebesdrama.) Hier haben ſich eine 22jährige Maſchinenarbeiterin und ihr 20jähriger Geliebter durch Einatmen von Gas das Leben genommen. Das Paar hatte das 5 Jahre alte Kind der Arbeiterin zu ſich genom⸗ men, das gleichfalls an Gasvergiftung ſtarb. „Kaiſerslautern, 10, März.(Ohne elektr. Strom.) Infolge einer Kabelſtörung, deren Ort noch nicht ſeſtgeſtellt iſt, iſt ein Teil der Stadt ſeit Mittwoch Mittag halb 12 Uhr ohne elektriſchen Strom. Wann der Schaden behoben ſein wird, iſt noch nicht abzuſehen. Die Induſtrie iſt ſtark gehemmt, 1 e dem von der Störung betroffe⸗ u Teil des Stromnetzes könn Sſichtli nicht erſcheinen. N e 5 Pirmaſens, 10. März.(Der hartnäckige Löffelſchlucker.) Die Löffelſchluckeres ſchein bei dem bekannten Auguſt Moritz von hier eine nicht auszurottende Paſſion geworden zu ſein. Bereits dreimal war er wegen ver⸗ ſchiedner Betrügereien im Unterſuchungsge⸗ ſängnis und jedes Mal hat er, in einem Falle ſogar mehrere Eßlöffel auf einmal ſei nem Magen einverleibt, ſo daß er zum Zwech einer Operation wieder aus der Haft entlaſt ſen werden mußte. Am Samstag wurde ei un zum viertenmale wegen Betrügereien von der hieſigen Polizei feſtgenommen und ins Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Nachdem man ihm in großer Vorſicht zum Eſſen keinen Löffel gegeben hatte, brach er an dem kleinen Kännchen, das die Speiſe enthielt, den ziemt lich großen Henkel ab und verſchluckte dieſen, Da der Staat wohl keine Luſt hat, zum vier— ten Male auf ſeine Koſten an dem Unverbeſf ſerlichen eine Magenoperation vornehmen 31 laſſen, entließ man ihn geſtern wieder aug dem Gefängnis, damit er die Operation mi eigenen Mitteln beſtreite. Es wird ſchwierig ſein, dieſen Unverbeſſerlichen endlich wegen einer großen Anzahl von Betrügereien ſeiner gerechten Strafe zuführen zu können, ohne daß er dieſe Löffelſchluckereien fortſetzt. ö Weltſpiegel. :: Bau eines Rieſenflugzeuges. Das„Ber- liner Tageblatt“ meldet aus Düſſeldorf: Im Rahmen der akademiſchen Kurſe hielt am 1. März Dr. Hugo Eckener im Düſſeldorfer Stadttheater vor einer zahlreichen Zuhörerſchaft einen Vortrag über den modernen Luftſchiffver— kehr. Dr. Eckener machte u. a. die intereſſante Mitteilung, daß die Dornier-Werke in Fried⸗ richshafen das Projekt eines neuen Rieſenflug⸗ zeuges in Bearbeitung haben, deſſen Ausmaße alle bisherigen Konſtruktionen übertreffen wer⸗ den. Dieſer Rieſenvogel ſoll eine Flügelſpann⸗ weite von 70 Meter beſitzen und mit Motoren von über 3000 Pferdekräften ausgeſtattet werden. Eine Vorſtellung von der ungeheuren Ausdeh— nung des Flugzeuges ergibt ein Vergleich mit dem berühmten Amerika-Zeppelin 3. N. 3, deſſen 1 nur 1500 Pferdekräfte entwickeln konn⸗ en. :: Flugzeugabſturz. Auf dem Flugplatz Staaken ſtartete Montag nachmittag der 35 Jahre alte Flugzeugführer Paul Billicd aus Charlottenburg mit einem Flugzeug der deutſchen Lufthanſa zu einem Uebungsflug, In einer Höhe von 150 Metern über der Luft⸗ ſchiffhalle iſt der Apparat beim Nehmen einer ſteilen Linkskurve infolge eines Bedienunas⸗ genheiten an und unterſchlugen leylers ſeitlich abgerutſcht und konnte vor dem Aufſchlagen auf dem Boden nicht mehr gefangen werden. Durch das Platzen des Ben⸗ zintanks beim Aufſchlagen fing das Flugzeug Feuer und der Flugzeugführer verbrannte, bevor Hilfe herbeigeeilt war. Fahrgäſte führte das Flugzeug nicht. 8 ſofort in das Städtiſche e Krankenhaus verbracht. wo ihr beide Unker⸗ ö :: Unterſchlagungen. Die amburger Grundſteuerverwaltung ſtellte feſt, 97 0 195 ihrer Beamten und eine Anzahl Angeſtellter Unterſchlagungen begangen haben. Die Be⸗ treffenden boten ſich Steuerpflichtigen gegen⸗ über zur Erledigung von Grundſteuerangele⸗ eingezahlte Gelder. Es handelt ſich um einen Betrag 1 dinigen tauſend Mark. Für den Staat ſind Verluſte nicht entſtanden. Die Beſchuldigten ſind geſtändig und befinden ſich in Haft. Die Unterſuchung iſt noch im Gange. 0 Hof und Stall. Iſt gebeiztes Saatgut als Hühnerfutter zu verwenden? Auf eine diesbezügliche Frage in de „Deutſchen Landwirtſchaftlichen Preſſe“ ant wortet Diplomlandwirt F. J. Vogt durd Bekanntgabe ſeiner Erfahrungen mit Germi ſanweizen, der in 1prozentiger Löſung ſieber Minuten getaucht war. Auf ein Huhn kamen vielleicht 40-50 Gramm Körnerfutter, Kar toffeln mit Körnerfutter beliebig. Am 12. Okt 1925 waren 2 Hühner, am 13. eines und ar 14. drei tot. Die Unterſuchung ergab als To desurſache ein anormal vergrößertes Ei mi Fließhaut, alſo ohne feſte Schale, von Enten Eigröße, das nicht gelegt werden konnte ropf und Magen dieſer Hühner waren voll ſtändig mit Germiſanweizen gefüllt. Leide wurde verſäumt, zwecks völliger Klärung ein totes Tier an ein wiſſenſchaftliches Inſtitu zur Unterſuchung zu ſenden. 4 ö Zur Aufzucht junger Tauben. Junge Tauben werden von ihren Tau beneltern des öfteren dadurch ſtark vernachläß ſigt, daß ſie von ihnen nicht gleichmäßig ge füttert werden. Namentlich iſt das bei Spät bruten der Fall. Es iſt darum Pflicht dez Taubenzüchters, zum indeſten zweimal täglich die Neſter zu unterſͤchen. Die nicht gefütterten Jungen ſind dann herauszunehmen und mi rohem Ei zu füttern. Das geſchieht auf dieſ. Weiſe, daß man ein dünnes Papier ſo knickt daß es eine Art Rinne bildet. Dieſe Rinn aus Papier ſchiebt man dem jungen Täubchen in den Schnabel und ganz vorſichtig und all mählich die rohe Eimaſſe hinein. Gewöhnlich werden das die jungen Tierchen gerne anneh⸗ men. Haben ſolche, von ihren Eltern vernach— läſſigten Jungen ſchon Federn, ſo iſt es das Beſte, man entfernt ſie gänzlich aus dem Neſt Die Füterung erfolgt dann auf die Weiſe, daß man den Tierchen dreimal den Kropf mit Erb ſen füllt. Das Trinken bringt man ihnen bei indem man ihren Schnabel in reines Waſſe ſteckt. Nach und nach werden die jungen Täub, chen dann auch alleine freſſen und trinken ler nen. Brütezeit. Die Hauptlegezeit der Hühner, Enten, Gänſt uſw. beginnt. Auch die weichlicheren Hühnerraſ— ſen fangen jetzt zu legen an. Die Zahl der Brut—⸗ heunen nimmt zu; für Frühbruten iſt die geeig⸗ netſte Zeit, namentlich wenn man ſchöne Raſſe— tiere oder gute Winterleger für das kommende Jahr- ziehen will. Die in dieſem Monat aus⸗ ſchlüpfenden Kücken ſind ſorgſam vor Näſſe und Kälte zu bewahren und recht kräftig zu füttern; namentlich darf ihnen Fleiſchnahruna und zartes Grun nicht ſehren. Au ginnen zu brüten. Tauben am brüten; junge Tauben, dle in flügge ede geg ich gut zur 31 Verkauf und Verſand von ern nimmt ſeſ⸗ nen Anfang; man nehme zum Verſenden mög⸗ lichſt friſch? Eier, ſind ſie älter als 14 Tage ö verſende man ſie nicht mehr, wenn ſie 160 10 0 eigenen Brut noch verwendbar ſind. 8 ö Aeuſtere Merrmale guter Legehühner. Gute Legerinnen ſind meiſt zutraulich un zahn. Sie ſind ruhig, wenn man ſie fängt, wäh ſrend ſchlechte Legerinnen meiſt wid ſchreien. Gut Legerinnes. ſind die letzten am Abend auf de Stange. Die gute Legerin hat einen feinen chmalen Kopß, nicht grobknochig und breit. Kehl, lappen und Ohrenſcheihen ſollen flach ſein, nich dickſchrumpelig. Die Augen groß, rund, kla und hervorſtehend. Durch Beobachtung dei Ausbleichungsprozeſſe bei gelbhäutigen Henn und die Stellung der beiden Steißtnochen iſt man ebenfalls in der Lage, gute Legerinnen zu erken. nen. Die Auswahl der guten Legerinnen nach äuboren Merkmalen iſt für den Geflügelzüchten deswegen wichtig, weil ſie frühzeitig erſolgen und die verläßlichere Methode der Fallenneſterkontrollt nicht allgemein angewendet werden kann. Wann ſoll friſcher Stallmiſt 4 in den Boden? Von Gartenmeiſter J. Kreuzpointner. Gerade im Hausgarten werden oft große Mengen Stallmiſt, meiſt von Pleintieren der eigenen Wirtſchaft, verwendet. ö Dabei iſt nun oft der Erfolg nicht der ge⸗ wünſchte, weil im Garten ſo viele ſchädliche In⸗ ſekten wie Drahtwürmer, Kohlfliegen, Kohlgall⸗ mücken uſw. ſind, die die jungen Pflanzen ſchä⸗⸗ digen und dabei uns um den Ertrag aus dem Dünger bringen. In Wirklichkeit iſt aber die Sache anders, wir haben gerade durch die Düngung dieſe In⸗ ſekten angelockt und ihre Vermehrung und Ver⸗ breitung begünſtigt, ſo daß der Schaden direlt mit der Düngung zuſammenhängt. Die Urſache dieſer Schäden iſt, daß wir friſchen Stallmiſt im Frühjahr eingegraben haben. Der Beweis die⸗ ſer Anſicht iſt natürlich nicht immer leicht zu er⸗ bringen; aber vielleicht beobachtet, daß dieſe Schäden bei ganz gleichen Bedingungen nahe beieinander nicht gleich ſind. nach der Urſache dieſer Erſcheinung, ſo wird man immer finden, daß der Geſchädigte ſeinen Dün⸗ ſonſt unter, ger im Frühjahr, der andere ſeinen im Herbſt eingegraben hat oder mit Handelsdüngern ar. beitet; denn auch dadurch werden ſolche Schäden vermieden. Aber auch direkt läßt ſich die Richtigkeit W.. ſer Anſicht nachweiſen und das iſt mir ganz ein wandfrei in einem Verſuch vor Jahren gelungen“ kraut, der 18 Ar in je 4 Meter breiten Streifen N umfaßte; der Zweck war, die verſchiedenſten Han delsdünger in verſchiedeneer Zuſammenſtellun auszuprobieren. Hier lagen mitten unter der anderen Parzellen drei, die zu einer Volldün gung mit Handelsdüngern als Beigabe Stallmiſ 91 Herbſt, Stallmiſt im Frühjahr und Kal 14 en. Zwiſchen dieſen drei dicht aneinanderliegende garzellen wurde genau nur der 4 Meter breite Itceifen, der denſelben Stallmift wie die ande⸗ ten Parzellen, aber im Frühjahr, erhalten hatte, e“ ſchwer von der Kohlfliege und Kohlgallmücke befallen. Dor Befall war ſo ſchwer, daß pflanzung der verdorbenen Pflanzen der Ertrag auf ein Drittel der anderen Parzellen im Herbſt. berunterging. Dasſelbe hatte ſich auf einem 1 Tagwerk gro zen Stück Weißkraut wiederholt, nur in etwas anderer Weiſe, nämlich ſo, daß das ganze Stück ine Volldüngung mit Handelsdünger hatte und haben doch ſchon viele liegenden Gärten Forſcht man trotz Nach⸗ 5 meer lenau ſo weit. als der Stallmiſt *** Die da frei sind. Roman von Henriette v. Meerheim b (Gräfin Margarete von Bünau). (Nachdruck verboten.) (28. Fortſetzung.) „Wo wohnt mein Vater?“ Darf ich gleich zu ihm?“ bat das junge Mädchen. Der Dok⸗ tor, der neben Monika her den langen Gang hinunterging, blieb vor einer der braun ge— täfelten Türen ſtehen:„Dies iſt Ihr Wohn— und Schlafzimmer, Fräulein Monika. Sehr behaglich wird es Ihnen nach ihrem reizen— den Weimarer Heim wohl nicht vorkommen, füchrte ich. Bei einem Sanatorium iſt es Hauptbedingung, daß jedes Möbel praktiſch iſt und ſich leicht reinigen läßt. Dabei leidet natürlich oft die Schönheit der Form. Doch ſteht es Ihnen ja frei, ſich aus Weimar kom⸗ men zu laſſen, was Ihnen gefällt, um es auch hier behaglich zu haben.“ Er drückte die Tür auf. Sie ſah in ein ſchmales, längliches Zimmer, deſſen Fenſter auf eine ſehr belebte Straße hinausging. Da eine Scheibe offen ſtand, drang das Raſſeln der Wagen und das Sauſen der Stadtbahn⸗ Züge deutlich herein. Die Möbel aus hell poliertem Ahornholz zeigten ganz glatte Flächen, an denen kein Stäubchen haften konnte. Die ebenmäßig mattgrau geſtrichenen Wände waren völlig kahl. Nichts wie die gedruckte Hausordnung hing über der Tür. Ein Gefühl der Beklem⸗ mung ließ Monika tief Atem holen. Doktor Hardt ſchob ihr den Korblehnſtuhl der vor dem großen, offenen Schreibtiſch ſtand, näher. „Ihr Vater wohnt Ihnen gerade gegen⸗ über,“ beantwortete er jetzt ihre Frage. Ihre ſichtliche Enttäuſchung beim Anblick des Zimmers fiel ihm auf, aber er bobachtete ſie nicht weiter. „Der Profeſſor muß nach hintenhinaus blieb ſtehen und ſah wie geiſtesabweſend auf das liegen, der größeren Stille wegen: hier könnte der Straßenlärm ihn ſtören. Ein Pfleger ſchläft neben ihm, damit Sie nachts völlige wirkt nur ſchädlich. Es ſchwächt den Leiden⸗ Ruhe haben. Das iſt nach einem angeſtreng⸗ ten Tagewerk unbedingt nötig für Sie.“ Monika nahm den Stuhl nicht an. Sie aufgerichtet neben dem Schreibtiſch Glastintenfaß und die aufgeſtapelten Wirt⸗ ſchaftsbücher hinunter. „Sie ſehen, ich halte an unſerem Ahkom⸗ men feſt. Für Arbeit iſt geſorgt,“ fuhr Hardt lächelnd fort.„Darf ich Sie bitten, ſich bald umzukleiden und bei unſeren gemeinſchaft⸗ lichen Eſſen zu präſidieren. Das gibt Ihnen ſofort die richtige Stellung den übrigen An⸗ weſenden gegenüber. Ich ſagte Ihnen bereits, Sie haben die Rolle der Hausherrin hier zu ſpielen.“ „Wenn Sie es wünſchen, werde ich kom— men, Herr Doktor; obgleich ich lieber bei mei⸗ nem Vater bleiben würde.“ „Ich bitte ganz entſchieden um Ihre Ge⸗ genwart. Der Profeſſor ſchläft und ſoll jetzt nicht geſtört werden. Er hat die Fahrt ſehr gut beſtanden. Es iſt alles in beſter Ordnung. Um fünf Uhr wird gegeſſen. Bis dahin ha⸗ ben Sie Zeit genug, alles auszupacken.“ „Sind ſchon viele Kranke hier?“ „Vorläufig nur drei Herren und fünf Damen. Aber ich erwarte in nächſter Zeit mehrere neue Patienten. Ihr Vater iſt der kränkſte. Die übrigen leiden wohl auch, in⸗ deſſen...“ Er brach ab. Ein ſeltſames Lächeln huſcht um ſeinen Mund.„Beiläufig bemerkt— wir hören hier das Wort Kranke“ nicht gern aus⸗ ſprechen.„Kranke habe ich nicht, nur Erho⸗ lungsbedürftige man darf dieſer Art Patien⸗ ten nie zugeben, daß ſie krank ſeien. Die mei⸗ ſten ſind auch nur willensſchwach, mutlos oder durch ſchwere Schickſale niedergeſchmettert. Wenn Ihnen bei einigen der Patienten etwas peinlich, ja widerwärtig auffallen ſollte, ſo bitte, bedenken Sie, es ſind alles Unglück⸗ liche, die in igrend einer Weiſe Schiffbruch wendig iſt, begreifen lernen, und ſich Hinein⸗ det iſt ſpielt dabei keine Rolle. Ich ſage das nicht, um Ihr Mitleid zu erreichen. Mitleid den und den Pflegenden ebenfalls. Aber not⸗ denken können in die Seelenzuſtände anderer.“ „Möchten Sie mir die Leiden Ihrer Pa⸗ tienten nicht erklären, Herr Doktor?“ bat Mo⸗ nika unruhig. „Wozu? Sie werden das alles bald ge⸗ nug ſelbſt herausfinden,“ wies er kühl ab. „Treten Sie lieber allen ganz unbefangen gegenüber. Das iſt das ſicherſte Mittel, um Vertrauen zu gewinnen. Darf ich bei Tiſch um ein recht freundliches Geſicht und auch um ein hübſches, helles Kleid bitten? Wir lieben alle hier angenehme Eindrücke.“ Monika runzelte die Stirn.„Muß ich als Ihre Haushälterin Toilette machen? Finden Sie es nicht taktvoller, wenn ich beſcheiden auftrete?“ „Nein. Bitte, fügen Sie ſich meinen Wün⸗ ſchen,“ erwiderte er in dem kurz befehlenden Ton, den er renitenten Kranken gegenüber an⸗ zunehmen pflegte.„Ich wünſche Sie Ihrer Stellung gemäß gekleidet zu ſehen. Sie ſind nicht Wirtſchafterin in einem Krankenhaus, ſondern Repräſentationsdame in einem Pri⸗ vatſanatorium für Erholungsbedürftige höhe⸗ rer Stände. Das iſt ein großer Unterſchied. Haben Sie mich verſtanden, Fräulein Mo⸗ nika?“ Jawohl, und ich werde Ihre Wünſche befolgen.“ „Das iſt recht. Alſo nicht nur das helle Kleid, auch das freundliche Geſicht bewilligen Sie? Ich ſah noch kein Lächeln heute.“ Vater...“ „O, ich habe die beſte Hoffnung,“ meinte er leichthin.„Sehen Sie nur nicht allzu ſchwarz in die Zukunft.“ Er ging zur Türe; blieb aber noch einmal ſtehen und zögerte.„Es wird Sie vielleicht in Erſtgunen ſetzen, daß kein Schlüſſel oder Rie⸗ gel ſich an Ihrer Tür befindet?“ fragte er. gelitten haben. Ob das ſelbſt⸗ oder unverſchul⸗ „Mir iſt nicht nach Lachen zu Mute. Mein Sind Sie gewöhnt, ſich einzuſchließen?“ „Zu Hauſe in Weimar natürlich nicht. Auf Reiſen, in Hotels, ja.“ „Die Patienten dürfen hier ſich nicht ein⸗ riegeln, damit Arzt und Pflegende ungehin⸗ dert ſofort zu ihnen hineinkönnen, wenn es notwendig iſt.“ ſagte Doktor Hardt nach eini⸗ gem Ueberlegen.„Das iſt Vorſchrift. Daher konnte ich bei dieſem Zimmer keine Ausnahme machen, da die Räume öfter gewechſelt wer⸗ den. Wenn Sie aber ängſtlich ſind, ſo rücken Sie für die Nacht einen Tiſch oder Ihren Kof⸗ fer vor die Tür.“ „Weshalb? „Nun, ein Irrtum iſt immer hin mög⸗ lich. Eine Pflegerin könnte z. B. aus Ver⸗ ſehen Ihr Zimmer betreten und Sie dadurch erſchrecken.“ Auch gibt ja genug wunderlich Heilige zwiſchen den nervöſen Damen, die nachts oft beſonders ruhelos ſind. Alſo Sie ſind hiermit gewarnt. Uebrigens gehen ſämt⸗ liche elektriſche Klingeln auch direkt in mein Privatzimmer. Ein Druck auf den Knopf ruft mich ſofort herbei.“ „Ich hoffe, ich werde nicht nötig haben, Ihre Hilfe für mich zu erbitten; höchſtens für meinen Vater.“ „Auch Ihnen ſtehe ich jeden Augenblick zu Ihrer perſönlichen Verfügung. Vergeſſen Sie nicht, daß Sie ſich in meinen Schutz bege⸗ ben haben.“ 5 In Ihre Gewalt,“ verbeſſerte Monika im Stillen. i Sie warf Hardt keinen ſehr freundlichen Blick zu, als er mit höflicher Verbeugung zur Tür ging. 8 In wenig angenehme Gedanken vertieft, blieb ſie zurück. Henry Dubois Worte fielen ihr wieder ein:„Ich warne dich vor dieſem Menſchen. Er iſt ein Charlatan, der dich in ſchön Gewalt bekommen will, denn du biſt n.“ Sie zog die Unterlippe unmutig durch die Zähne, während ſie ihren Koffer auspackte und die Kleider hinweghing. Was konnte das „Ich habe noch gar nicht darauf geachtet.“ bedeuten, daß ſie durchaus Toilette machen als Beiaab N 0 9 N n ur lasiett u. echt pitsch-pine 000 Mk. 185. bis Mk. 875. mit 180 em brit. Spiegelschrk. u. echt, weiß. Marmor, echt Eiche, nußbaum pol., Mahagonl, Birke, von Mk. 595. bis Mk. 1750.- Sheisezimmer] Herrenzimme in extra schwerer la. Qualitäts- arbeit u. hervorragend schönen Modellen, die jeh gegen Kasse einzukaufen Gelegenheit hatte, gebe, sow. Vorrat, zu u. unter Fabrikpreise ab. Diese Zimmer bestehen aus Büfett u. Kredenz, Bücherschr. N u. Schreibt. Die Komplettierung mit Tisch u. Stühlen usw. erfolgt zu konkurrenzlos billig. Preisen r erkauf nur an Private w' gBesichtigung höfl. erbeten. WWeitgeh. Enigegenkommen. bad. Möbel- und J betten-Industrie reichte, reichte auch der Schaden. Der Dunger wurde auch hier im Frühjahr gegeben. Die Schädenſt ſind alſo ſehr groß und ver⸗ chern dagegen können wir uns nur, wenn wir llen Stallmiſt im Herbſt eingraben und, was päter anfällt, kompoſtieren. Als Kompoſt kann er dann im Herbſt oder Frühjahr gegeben wer⸗ den. ö — 5 1 5 85 ſchäftliches. Neueröffnung in Maunheim! Unter dem Namen Wiener Komiker⸗Kabarett, direktion Herrnfeld und Reiß, wird am Samstag en 13. März eine erſtklaſſige Kleinkunſtbühne in Rannheim, Breiteſir, J 1. 3—4, eröffnet. Die Peſtbekannte Direktion hat die Lokalttäten von zrund auf vollſtändig neu renovleten laſſen und ird ſich dieſes Unternehmen in einem äußerſt „großſtädtiſchen Gewande zeigen nd dadurch ſelbſt dem verwöhnteſten Geſchmack chnung tragen. Für den unterhaltenden Teil 8 großen Eröffnungsprogramm ſorgt eine Kette prominenten Künſtlern, wie u. a. Mimi Rarlow, Leo Werter, uſw., ſowie die erſtklaſſige känfller⸗Kapelle The Weſtminſter⸗Band, Berlin. getreffendes Unternehmen wird auch als Tages⸗ affee von 8 Uhr morgens geöffnet ſein und zu en billigſten Preiſen das Beſte vom Beſten teten.(Siehe heutiges Inſerat). Neues vom Film. „Volk in Tränen“ heißt der neue paniſche Großfilm, ein Prachtwerk, wie es in Biernheim noch nie gezeigt wurde. Dieſes Film⸗ rk wird ab Samstag zum erſtenmale in Süd⸗ utſchland über die Leinwand laufen. Der m wird den vor kurzem gezeigten Film„Die algenbraut“ weit übertreffen. Man bittet des Roßen Andrangs wegen ſchon die Samstagvor⸗ ſſollte? Sie war doch hier in keinem elegante 2 ſondern in einem Krankenhaus; da ind nichts anderes war dieſe Anſtalt, un wenn der Doktor ſie auch„Sanatorium fü Erholungsbedürftige“ benannte. Lange Zeit ſtand ſie unſchlüſſig vor dei roßen Wandſchrank, dann nahm ſie ein blaff 9 oſa Kleid von leicht fließendem Voileſtof heraus. Mit ein paar raſchen Griffen löſte ſi ihr Haar auf und ordnete es anders. Lockige aar frieſiert ſich leicht. Kein gewiegter Haar uſtler hätte in ſo kurzer Zeit eine kleid amere Friſur zuſtande gebracht. Tief in di Stirn zog ſie die braunen Locken, oben au 0 Kopf, von einem Schildplattkamm gehal ten, türmte ſie ſie hoch auf. Auch die Machar des Kleides paßte zu der Fiſur... wei . aleriſch, im Empireſtil floſſen die weichen Falten an ihrer ſchlanken Geſtalt herunter Der kleine Ausſchnitt ließ die zarten Linien des Halſes ſehen. Sie trat dicht vor den Spie a machte ſich ſelbſt eine tiefe Verbeu; f„Herr Doktor Hardt, Sie können mit den Ausſehen Ihrer Repräſentationsdame wohl zufrieden ſein. Ob die Leiſtungen dementſpre⸗ chend ſein werden, bleibt abzuwarten“ Gleich liche Heiterkeit entſprang nur einem momen⸗ liche Heiterkeit entſprag nur einem momen, kanen Vergeſſen ihrer Lage. Auf dem Grunde ihres Herzens blieb ein leiſes Grauen vor der Zukunft— ein bitterer Schmerz, heiße Sehn⸗ ucht nach der Vergangenheit zurück. Gortſetzung folgt.) c 0 15 zeſuchen. Selbſt der härteſte Fllm⸗ 0 f 2 Tage inden Kaiſerhof⸗Lichtſpielen. Näheres folgt. der Regiſſeur, iſt ſicher ein außergewöhnliches Talent zuerſt an ihr auffällt, iſt nicht irgend eine Fä⸗ te ſich dieſes Filmwerk anſehen. Nur Die weiße Schweſter. Jilm⸗Kurier ſchreibt:.. Henry King, Lilian Git Was higkeit, irgend elwas auszudrücken oder anzu⸗ deuten,, ſondern ganz einfach das kör⸗ perliche tragiſche Inventar, das ihr die Natur geſchenkt hat. Ste hat tragiſche Augen, ſie hat ſogar furchtbare Augen. Immer iſt ein Zittern, ein Entſetzen, faſt eine Art Wahnſinn darin. Dazu dieſer wie von Angſt gekrümmte kleine Mund. Und dieſes kleine, faſt puppenhafte Ge⸗ ſicht, in dem immer ſo etwas wie ein letztes Schluchzen verborgen liegt; es iſt manchmal das Geſicht eines Kindes, manchmal wirkt es wie die geſchnitzte und gemalte Maske einer tragiſchen Marlonette, und manchmal iſt es das Geſicht einer extatiſchen Barokheiligen in irgend einem Kirchenbildwerk der italieniſchen Spätzeit, wie von Bernini oder von Caraccti entworfen. Es iſt manchmal faſt überirdiſch ſchön, von einer ganz entrückten Schönheit, wie von Weihrauch duftend und von dämmrigen Kirchenfenſtern be⸗ leuchtet; und in der Verzweiflung ſaſt grotesk hinreißend, faſt ein Meduſenkopf. Es iſt ſozu⸗ ſagen immer an der Grenze des Begreiflichen, immer an der Grenze des Irdiſch⸗ möglichen (merkwürdiges phyſtognomiſches Wunder der Natur)— ſo konnte ſie, und nur ſte, einen Kon⸗ flikt verkörp. der ganz an der Grenze des Begrelflichen liegt. Die„weiße Schweſter“ iſt eine der fas⸗ zinlerendſten mimiſch⸗phyſtognomiſchen Tatſachen, die die Filmkunſt überhaupt kennt. Um ſie her⸗ um wird mit mit einer ganz außerordentlich überzeugenden Sicherheit und ſtiliſtiſchen Wahr⸗ heit geſpielt, alles Dekorative, alles Architekto⸗ niſche wird in dieſem feierlich verſchloſſenen Milte vollendet ſoigniert herausgebracht. Rechnet man hinzu, daß der Ausbruch des Veſuvs eine Kino⸗ Sehenswürdigkeit erſten Ranges iſt, ſo wird das Endurtetl dem Leſer ſelbſt überlaſſen wer⸗ den können(Union⸗Theater). Lolale Nachrichten. e Biernheim, 12. März. Unſer Friedhof. Müde und traurig wandert ein wehmütiges Mutterherz durch die Lorſcherſtraße dem Fried⸗ hofe zu. Sie pilgert zu der Stätte, wo ihr Mann ſeit 1½ Jahr den Schlaf der Gerechten ſchläft. Der Aufenthalt auf dem Friedhof iſt für ſie eine Erholung. Ihre Gedanken weilen bei dem Vorſtorbenen und ein leiſes Zwiegeſpräch führt ſie mit ihrem geliebten, leider ſo früh ver⸗ ſtorbenen Manne. Sie glaubt noch heute, ihm ihr Anliegen vortragen zu können, die Sorgen des Lebens mit ihm zu tetlen.— Keine Antwort— Der Tannenbaum auf dem Grabe gibt mit ſäuſelnden Tone der Mutter Antwort. Der Wind pfeift durch die Wipfel der Bäume und zauſt und reißt alles das hin und her was nicht feſt in der Erde verankert iſt. Dort in der Mitte des Friedhofes hat er ein Kreuz, nicht weit davon ſogar ein Bäumchen umgeknickt. Mit lautem Heulen fährt er über die einſamen Gräber. Mir wird ganz unheimlich! Ringsum Totenſtille! Keine Seele zu ſehen! Und dieſes ohrenbetäu⸗ bende Geheul! Erſt jetzt erinnere ich mich der beiden Sätze, die dem Friedhofsbeſucher an dem Eingang in die Augen fallen und die da heißen „Menſch, denke an den Tod“ u.„Jenſelts blüht ein beſſeres Leben“! Nachdenkend über den Inhalt dieſer beiden Sätze und in Gedanken das Lied ſingend:„Selig ſind die Toten, die in dem Herrn entſchlafen“, verließ ich dieſe Ruheſtätte der Toten. Möge der Herr allen denen, die hier ſchlummern, ein gnädiger Richter ſein! * Wieder ein ſchwerer Unglücks fall hat ſich am geſtrigen Nachmittag, diesmal in der Lorſcher Straße zugetragen. Der Fuhr⸗ mann der Fa. David Weißmann hier, Herr Johann Martin 14, Alexanderſtraße 31, fuhr mit ſeinem Geſpann die Lorſcher Straße ent⸗ lang. In der Nähe der Behauſung des Güter⸗ beſtätters Georg Sander 1 kam dem Gefährt ein Auto entgegen gefahren, wodurch das Pferd ſcheute. Der Fuhrmann geriet dabei zwiſchen ſeinem und einem anderen dort zur Abfahrt bereitſtehenden Wagen in eine ſehr unglückliche Lage, wobei er ſich ſchwere Verletzungen der rechten Bruſtſeite zuzog. Man brachte den Bedauernswerten zunächſt in das Haus des 0 Sander und wurde ihm dort die erſte ilfe zuteil. Die Freiwillige Sanitätskolonne, die bald an Ort und Stelle eintraf, veranlaßte ſpäter den Transport des Verletzten nach ſeiner Behauſung. Wie wir erfahren, ſoll der Zu⸗ ſtand des Verunglückten zwar ernſt ſein, doch erhofft man, ſofern keine Komplikationen ein⸗ treten, einen normalen Verlauf des Geneſungs⸗ prozeſſes. Wegen Verbrechen wider das kei⸗ mende Leben wurde geſtern nachmittag auf Erſuchen der Staatsanwaltſchaft eine verhei⸗ ratete Frau von hier feſtgenommen und in Unterſuchungshaft nach Mannheim überführt. “Zentrum und Volksbegehren Auf a, es wũſcht, bleicht und Fl Waſche gie feinſten Gelche el als das 10 f n perſlor d. A has Jie benützen. V. vo a g 3 eweſenes. ne ſſt etwas noch nie dene en ole es gibt. Ege baedtengen s verkürzt as Waſchberfahren: eint, s zweſtes Ro en u 155 l daher ke, a 115 erde ges Reiben ſind nicht erflor iſt beſſer als andere Jeifenſlocken, weil bunte Stoffe kalt ober i Jelhe, Verflor iſt ein Wunder dannen mit Perflor. f. Es erhũlt bi ang a age ſſt chlorfrei 115 e Ae milbeſte Seife. Verflor Preis: Dafet 45 A. Wer Tell der Ian tiger Nummer werden alle Zentrumsauhänger beſonders aufmerkſam gemacht. „Gegen den Schulabban haben die 4 heſſiſchen Lehrervereine für den nächſten Mittwoch, den 17. ds. Mts. in der Turnhalle am Woogsplatz in Darmſtadt eine öffentliche Kundgebung einberufen, in der Landtagsabg. Reiber, Rektor Winter und die abgebauten Junglehrer Melchior und Frl. Schlick⸗Darm⸗ ſtadt ſprechen werden. * Die Kegel⸗Meiſterſchaft von Viern⸗ heim wird in einem am 22. März 1926 be⸗ ginnenden Kegel⸗Tournier feſtgeſtellt. Fünf Wochen lang werden die Mitglieder von ſieben hieſigen Kegelklubs auf der Bahn„Zum Freiſchi.“ hre Kräfte meſſen und um die Sieges⸗ palme ringen.„Gut Holz“! * Republikaniſch⸗patriotiſcher Abend. In der am Mtitwoch, den 10. März im„Roten Kreuz“ ſtattgehabten Monatsverſammlung des Reichsbauners Schwarz⸗Rot⸗Gold wurde be⸗ ſchloſſen, am Samstag, den 24. April im Saale des Gaſthauſes„Zum goldenen Karpfen“ einen republikaniſch⸗patriotiſchen Abend größeren Stils veranſtalten. Um den Abend durch Geſangs⸗ vorträge zu verſchönern, will man alle hiefigen Geſangvereine erſuchen, am guten Gelingen der Veranſtaltung mitzuwirken. Ein bedeutender auswärtiger Redner wird, um den republlkaniſchen Gedanken zu heben, ſich in einem größeren Referat verbreiten. » Flugtag in Lampertheim. Infolge des ſchlechten Wetters am letzten Sonntag konnte der Flugtag der Heſſenflieger nicht ſtattfinden. Dieſer findet jetzt am nächſten Sonntag, den 14. März ſtatt. Es dürfte der Flugtag ſehr intereſſant werden. Ein paſſender Zug geh von hier 127 Uhr ab Staatsbahn. * Die hieſige Bienenzucht iſt ſeit Jah⸗ ren ganz rapide rückwärts gegangen. Viele Stände in unſerer Gemeinde find dezimiert, andere überhaupt ohne Bienen. Ein wichtiger Grund des Rückganges unſerer einheimiſchen Bienenzucht iſt der Auslandshonig, welcher aber als deutſcher Honig auf den Markt kommt. Um dieſem Uebelſtand abzuhelfen, kommt fetzt ſchon das deutſche Einheltsglas mit beſonderem Wahr⸗ zeichen, Honigſchtid und Burg verſchluß zum Ver⸗ ſand. Ein weiterer Grund des Blenenzuchtrück⸗ ganges dürfte die Tatſache ſein, daß es unſeren Blenen hier an geeigneter Nahrung fehlt. Hier ſollte eiu Augenmerk auf Anlegung von Bienen⸗ weiden gerichtet werden. Der hieſige Bienen⸗ züchter müßte ſich dieſer kleinen Mühe unter⸗ ziehen und womöglich auſ einen in der Nähe des Bienenſtandes gelegenen Acker, eine Bienen⸗ weide errichten. Die kleine Arbeit würde ſich lohnen.— Am vorgeſtrigen Tage ſah man unſere Blenen, angelockt durch die Sonnenwärme ihre Wohnung verlaſſen. Bald taumelten ſie zur Erde. Der kalte Wind ließ ihre Flügel und Beine erſtarren und zwang ſie zur Erde. Wer alſo vorgeſtern des öfteren Bienen auf dem Boden oder an einer Mauer ſah, kennt jetzt die Urſache. Hoffen wir auf wärmere Tage nicht nur im Intereſſe unſerer Bienen, ſondern auch in unſerer Aller Intereſſe. Steuerterminkalender für den Monat März 1926. Ausſchneiden! Aufbewahren! 5. März: Lohnabzug für die Zeit vom 21. bis 28. Februar 1926. Keine Schonfriſt. Abgabe der Beſcheinigung durch den Arbeitgeber, daß die abgeführten Summen mit den einbehaltenen Beträgen über⸗ einſtimmen. 10. März: Umſatzſteuer⸗Voranmeldung und Vorauszahlung der Monatszahler für den Monat Februar. Schonfriſt 1 Woche. den dlesdezügl. Artikel der erſten Seite in heu⸗ 10. März: Die zur monatiichen Vorauszahlung der Einkommen- und Körperſchaftsſteuer verpflichteten Gewerbetreibenden haben auf die ſtaatliche Gewerbeſteuer eine Ausgleichzahlung in Höhe des im Juni 1925 gezahlten Betrages zu leiſten. Schonfriſt 1 Woche. März: Lohnabzug für die Zeit vom 1. bis 10. März. Keine Schonfriſt. Abgabe der Beſcheinigung. 5. März: Lohnabzug für die Zeit vom 11. bis 20. März. Keine Schonfriſt. Ab⸗ gabe der Beſcheinigung. Rechtsbriefkaſten erjährungsfriſt. Die regelmäßige Verjährungs⸗ 10 beträgt 30 Jahre. Wenn das Urteil gegen ie alſo aus dem Jahre 1890 iſt, kann daraus nicht mehr vollſtreckt werden, es ſei denn, daß eine Unterbrechung der Verjährung erfolgt iſt durch Abſchlagszahlung, Zinszahlung und Zwangsvollſtreckung. Feſellſchaft des bürgerlichen Rechts. Als Geſell⸗ ſchafter einer Geſellſchaft des bürgerlichen Rech tes haben Sie die gleichen Anſprüche auf die Früchte, wenn die Anteile gleich ſind. Zum Ge⸗ brauch der gemeinſchaftlichen Gegenſtände ſind Sie ebenſo wie jeder andere Geſellſchafter be— fugt. Der Mitgebrauch der übrigen Geſellſchafter darf dadurch nicht beeinträchtigt werden. Ründigung. Die Kündigung Ihres Vertragsver⸗ hältniſſes konnten Sie dem Bevollmächtigten des Vertragsgegners gegenüber zurückweiſen, da die— ſer eine Vollmacht Ihnen nicht vorlegte. Sie mußten aber dabei erklären, daß Sie die Er⸗ klärung wegen Fehlens der Vollmacht zurück⸗ gewieſen haben. Hat Ihnen aber der Vertrags- gegner von der Bevollmächtichung Mitteilung ge⸗ macht, ſo waren Sie zu einer Zurückweiſung der Erklärung nicht befugt. 1 Halbmonatsfriſt. Unter einem halben Monat wird nach dem Bürgerlichen Geſetzbuch eine Friſt von 15 Tagen verſtanden. Wenn Sie alſo das Pferd auf 3,5 Monate gemietet haben, müſſen die 15 Tage zum Schluß der Zeit ge⸗ zählt werden. Klage aus Wette. Aus dieſer Wette können Sie nicht verklagt werden. Da Sie aber den ge— wetteten Betrag gezahlt haben, können Sie auf Rückzahlung nicht klagen Güterrechts⸗Regiſter. Nachdem Sie Ihren Wohn⸗ ſitz in den Bezirk eines anderen Gerichts verlegt haben, muß dort auch die Eintragung in das Güterrechtsregiſter wiederholt und veröffentlicht werden. Hatten Sie aber ſchon früher Ihren Wohnſitz an demſellben Orte und iſt damals die Eintragung in das Güterrechtsregiſter und Ver⸗ öffentlichung erfolgt, ſo bedarf es jetzt einer Wiederholung nicht. Nießbrauch⸗nebertragung. Ein Nießbrauch iſt nicht übertragbar. Sie können aber die Aus⸗ übung eines Nießbrauches einem andern über⸗ laſſen. Abweſenheitspflegſchaft. Wenn für Sie eine Ab⸗ weſenheitspflegſchaft eingeleitet iſt, ſo muß dieſe vom Vormundſchaftsgericht aufgehoben werden, wenn Sie durch Ihre Rückkehr an der Beſorgung Ihrer Vermögensangelegenheiten nicht mehr be— hindert ſind. Ausgeſchlagene Erbſchaft. Nachdem Sie die Erb⸗ ſchaft angenommen haben, können Sie dieſe nicht mehr ausſchlagen. Die Ausſchlagung iſt ferner nicht mehr zuläſſig, da auch die Ausſchlagungs⸗ friſt von 6 Wochen abgelaufen iſt. Teſtament. Sie können in Ihrem Teſtament einen Teſtamentsvollſtrecker einſetzen, damit die⸗ ſer darüber wache, daß die Ausführung der in Ihrem Teſtamente niedergelegten Beſtimmungen auch genau nach Ihrem Willen ausgeführt wer⸗ den. Für den Fall, daß der von Ihnen ge⸗ nannte Teſtamentsvollſtrecker aus irgendeinem Grunde das Amt nicht übernehmen will oder kann, können Sie einen oder mehrere Erſatz⸗ Teſtamentsvollſtrecker ernennen. Sie können auch dem Teſtamentsvollſtrecker die Ermächtigung geben, 8055 er einen oder mehrere Mitvollſtrecker ernennt. Nur kleine Rechtsfragen von allgemeinem Intereſſe, die uns ſchrift⸗ lich aus unſerm Abonnentenkrelſe zugehen, können hier in der Neſhenfolge ihres Eingangs beantwortet werden. Brleſliche oder mündliche Nuckäußerung erfolgt in keinem Falle.