Bekanntmachung. Betr.: Das Anſchlagweſen. ö ö Die im Beſitz der Gemeinde befindlichen ſechs Anſchlagſäulen ſollen an einen geeigneten Reklame⸗ agenten verpachtet werden. Wir fordern hiermit zur Meldung und Einreichung von Angeboten mit Friſt bis 1. April 1926 auf. Betr.: Entfernung von Raupenneſtern. f Wir ſetzen hiermit eine letzte Friſt zur Be⸗ ſeltigung der Raupenneſter auf den Obſtbäumen bis 15. März 1926 feſt. Es wird ausdrücklich Wiener MHomiker-Maharett Direktion Ig. Herrnfeld und Ed. Reisz ö breiteste Mannheim 1.34 Abba ls- Schuhe i nog, nie 80 due, 19 5 0 fr Hater. 6 8 0, Jb. Gr bbe ecbeg seo 6 5480, 2.90, Gröhe 2 Sport-MWagen empfiehlt in reicher Auswahl Möbel-Cesezift Hock Weinheimerstrasse. 7135 schwarz u. braun ür Anaben U. Hachen 5 55e, 5 ö0. 2 Für dungunge a0, 60, 7.90„. Die neuesten Lachsefung rtrangen.. 130 7.00 1. Mode- le miri e ur din Ode-JOUrnale r code mode 2 48a sind Wisder eingetrofſon. Herrensdlelel ren Freie fegen eng. 1 III Buchhandlung Viernh. Anzeiger. 1 EIL 11 95 2 1 5 T 0 f N 1 f 1 0 darauf aufmerkſam gemacht, daß nach dieſem Ter⸗ Samstag, 13. März abends 9.30 Uhr min die Entfernung der Raupenneſter auf Koſten a 1 5 90 der Säumigen durch uns erfolgt. Dag Urone Sensanons- Probramm 28 Viernheim, den 23 ure 1926. mit 8 Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Mimi Marlow e der Wiener Kanone Bekanntmachung. sowie andere prominente Künstler Betr.: Den Ladenſchluß an Werktagen. Künstler Kapelle 1 Wir ſehen uns veranlaßt, die hieſigen Ge⸗ Ihe Westminster-Band Berlin werbetrelbenden auf die unten folgende Polizei g Eintritt 1 Me.— Fein Weinzwang l verordnung hinzuweiſen und empfehlen die ſtrikte 8 Kaffechaus- und Ber-Getränke sowwie Befolgung dieſer Beſtimmungen bei Meidung von wnbemer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Tageblatt(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) [Erſcheinttäglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung Haus gebracht.— Gratis bellagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Nabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Nottzen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag ö Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Frankfurt a. M. Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 868 r er, 43. Jahrgang c 9— a— Deutſcher Reichstag. Berlin, 12. März.. 14.50, 12.50, 10.50, 8.50, 3.0oun..ñĩꝭĩ;VwwñzL⸗(ß;—— Arbeitrsnelel e ve arbeans ven b. 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Verordnung über die Regelung der Arbeitszeit der Angeſtellten vom 18 März 1919 müſſen von 7 Uhr abends bis 7 Uhr morgens offene Verkaufsſtellen mit Ausnahme der Apotheken für den zeſchäftlichen Verkehr geſchloſſen ſein. Die beim Ladenſchluß ſchon anweſenden Kunden dürfen noch bedient werden. Viernheim, den 9. März 1926. Heſſ. Polizeiamt Viernheim. Ludwig. C/ chef i Spor SOmSte Verwendung Heſſ. Forſtamt Viernheim. Fps a ungarn „Achtung! 4 N mon- heater — 1 usage ene mg ucp in Timun nem 1 Freitag Samstag Sonntag Achtung! 0 Nur 3 Tage. 16385 Zur Aufführung kommt der gewaltigſte Film der Welt, ein Prachtwerk aller erſten Ranges. e An Gans tag und Fleisch au baben bei Mikl. Bauer bon nachm. 2 Ahr ab 10 Hausgell. Wurst Latte Brönbopnen la. Sauerkraut bst. Delltatess- Sauerkraut 5 mit Weingarung Pfund Salz-Gurken ssig-Gurken stel 29 eingem. 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Das Begrä⸗ ßenswerte iſt dabei, daß es den Gegenſpielern diesmal nicht gelungen iſt, die Verantwortung für dieſe Vorgänge den Deutſchen in die Schuhe zu ſchieben. Zwei Momente ſind bei der letzten Zu⸗ ſpitzung der Kriſe von entſcheidender Bedeu⸗ tung. Zunächſt hat der ſchwediſche Delega⸗ tionsführer, Außenminiſter Unden, den end⸗ gültigen und unerſchütterlichen Beſchluß ſei⸗ ner Regierung bekannt gegeben, daß Schwe⸗ den unter keinen Umſtänden von ſei⸗ nem Standpunkte abweichen könne, im Rate allein noch Deutſchand Aufnahme zu gewäh⸗ ren. Daraufhin und das iſt das zweite No⸗ ment, hat der Vertreter Braſiliens, Mello Franco, erklärt, gegen Deutſchlands Auf⸗ nahme ſtimmen zu müſſen, wenn nicht gleich⸗ zeitig auch Braſilien einen ſtändigen Ratsſitz erhalte. Mello Franco hat dieſen Standpunkt auch gegenüber Briand nach deſſen am Donnerstag erfolgter Rückkehr»uf⸗ recht erhalten. Nun wöre dieſe Erklärung viel⸗ leicht nicht ſo ſehr ernſt zu nehmen, wenn ſich nicht inzwiſchen herausgeſtellt hätte, daß als ſpiritus rector dieſer braſilianiſchen Aktion Italien anzuſprechen iſt, das ſeinen Dela⸗ gationsführer Scialoja durch ſeinen Delegier— ten Grandi ſabotiert hat. Herr Grandi. der im Gegenſatz zu Scialoja ein eifriger Mitläufer Muſſolinis iſt, erklärte in Abweſenheit Scia⸗ lojas, daß Italien Polen die Zuſicherung er— teilte, ſich dahin einzuſetzen, daß Polen gleich⸗ zeitig mit Deutſchland in den Völkerbundsrat gewählt werde. Da dieſe Zuſage infolge der verſchiedenen Einſprüche gegen eine Erweite- rung des Rates auf der Märztagung von Italien nicht mehr aufrecht erhalten werden könne, ſo vertrete er. Grandi, die Auffaſſung, daß unter ſolchen Umſtänden auch Deutſch⸗ land mit der Aufnahme in den Völkerbund warten ſolle. Es darf als ſicher angenommen werden, daß dieſe Aktion des Herrn Grandi im vollen Einverſtändinis mit dem Vertreter Braſiliens eingeleitet wurde. Wenn der Fall einträte, daß Braſilien ſeine Drohungen wahr machte, würde Deutſch⸗ land keinen ſtändigen Ratsſitz er alten und damit auch die Vorausſetzung für ſeinen Ein⸗ tritt in den Völkerbund wegfallen. Die not⸗ wendige Folge wäre die Hinfälligkeit des Lo⸗ carnopakte, der ja erſt mit dem Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund rechtskräftig wird. Innerpolitiſch müßte das Scheitern der deutſchen Völkerbunds⸗ und Locarnopolitik die Demiſſion des Reichskanzlers und Reichs⸗ außenminiſters zur Folge haben. Einſtimmiger Beſchluß der Auknaene⸗ kommiſſion. Genf, 12. März. Die Aufnahmekommiſſion hat geſtern vormittag in einer kurzen Sitzung von kaum 15 Minuten Dauner den von ihrem Unterausſchuß vorgelegten Bericht über die Aufnahme Deutſchlands in den Völ⸗ kerbund ohne Diskuſſton einſtimmig ge⸗ nehmigt und ihren Vorſitzenden, Chamber⸗ lain, zum Berichterſtatter vor der Völker⸗ bundsverſammlung berufen. Eine Erklärung Briands. 107 44 e Wie der Havasvertre⸗ 1s Genf berichtet, hat Briand na r undsrates Preſſevertretern gegenüber fol⸗ ee abgegeben: 9 f as das Problem ſchwierig mache, ſei, daß es ſich nicht mehr um franz ö ſiſch⸗deut⸗ ſche Verhandlungen oder deutſch⸗alliierte Ver⸗ handlungen handele, ſondern daß von nun ab der Völkerbund ſelbſt ſich mit der Löſung der Frage befaſſen müſſe. Die Lage ſei dadurch verwickelt worden, aber es hätte nicht anders ſein können. Heute, im Völkerbundsrat, habe es ſich um etwas anderes gehandelt. Es ſeien vrinzipielle Fragen, die auf dem Spiele ſtän⸗ den: das Statut des Völkerbundsrates ſelbſt und die Frage der Wahl mandate. Da ja bei dieſer Erörterung zu zehn und nicht zu fünfen gewiſſe Länder zugegen ſeien, die nicht dem Abkommen von Locarno beigetreten eien, ſei es ganz natürlich, daß Schwierigkli⸗ ten entſtünden, weil die Nichtunterzeichner des Locarnoabkommens entweder Erwägungen nationalen Intereſſes oder Erwägungen all⸗ gemeiner Intereſſen des Völkerbundes ſelber zur Geltung zu bringen hätten. Was die Franzoſen und die Alliierten betreſſe, die das Abkommen von Locarno abgeſchloſſen hätten, offiziöſen Sitzung des Völker⸗ ſo dürften ſie nicht vergeſſen, daß für die In- kraftſetzung dieſes Abkommens der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund notwendig ſei, und daß alle Bemühungen daauf abzielen müßten, dieſe Notwendigkeit mit den berech— tigten Intereſſen der anderen Mächte, die im Rate vertreten ſeien, in Einklang zu bringen. In der heutigen Sitzung ſei man einen Schritt weiter gekommen: nichtsdeſtoweniger ſei die Lage heute Abend ſo, daß es nicht möglich ſei, die Löſung zu ſehen, die geeignet wäre, die erforderliche Einſtimmigkeit zu verwirklichen. Im Verlauf des Samstag werde es möglich ſein, in dieſer Frage klar zu ſehen. Briand kündigte noch an, daß heute vor— mittag die Signatarmächte der Abkommen von Locarno einſchließlich der deutſchen Ver— treter eine Sitzung abhalten würden, und daß am Nachmittag der Völkerbundsrat zu einer vertraulichen Sitzung zuſammentreten würde. Das Ergebnis der geſtrigen Beſprechungen. Genf, 12. März. Das große Geheimnis von Genf iſt der Verlauf der geſtrigen nicht öffentlichen Sitzung des Völkerbundsrates. Da der braſilianiſche Vertreter nicht rechtzei— tig zur Ratsſitzung anweſend war, tauchte all— gemein das Gerücht auf, er habe telegraphi— ſche neue Inſtruktionen von ſeiner Regierung eingefordert, Inſtruktionen, die offenſichtlich nur weniger intranſigeant lauten könnten, als ſeine bisherigen. Auch Spanien, heißt es in gewiſſen Kreiſen, wäre von ſeiner bisherigen Haltung abgekommen. Ferner ſoll Briand daran feſtgehalten haben, daß man für Polen mindeſtens einen nichtſtändigen Ratsſitz auf längere Zeit ſicher ſtellen müſſe. Maul Bon⸗ Im Reichstag wurde scſtern die allge⸗ meine Ausſprache über den Etat des Reichsinnenminiſteriums forigefetzt.. Dr. Schreiber(Zentrum) führte u. a. aus: Die beherrſchende Zentralidee der deut— ſchen Innenpolitik ſei über den Staatsgedan⸗ ken hinaus der Gedanke der deutſchen Nation. Uebrigens ſei noch ein mühſamer Weg bis zur vollen Entwicklung dieſes Gedankens zurück⸗ zulegen. Eine ſtarke innenpolitiſche Einheits— bewegung ſei die Vorausſetzung dazu. Nation ſei nur Gemeinſchaft von Blut und Raſſe, Ab- ſtammung und biologiſche Tatſachenfolge; ſie ſei vor allem die Gemeinſchaft der Kultur⸗ elemente von Recht und Sitte von Religion und Bildung, von Wiſſenſchaft und Kunſt. Das Problem der Nationaliſierung des Pro— letariats müſſe erſt noch gelöſt werden. Das Verhängnisvolle in der nationalen Entwick- lung des 19. Jahrhunderts ſei geweſen, daß es ſich zu ſtark auf die privilegierte Oberſchicht ſtützte. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausfüh⸗ rungen wandte ſich der Redner des Zentrums gegen die geſtern von den Deutſchnationalen und Völkiſchen betonte Bedeutung der Tra— dition. Demgegenüber müſſe geſagt werden, daß die Bismarckſche Zeit nichts Abgeſchloſſe— nes war und daß ihr namentlich der ſoziale Geiſt fehlte, der die Verfaſſung von Weimar durchweht. Nach der Staatsumwälzung ſeien viele neue Faktoren aufgetreten, die eine we— ſentliche Stärkung des nationalen Gedankens im deutſchen Volke bewirkt haben. Dazu ge— höre vor allem die Tatſache der beſetzten Ge— biete, die als Erziehungsmittel für wahre na⸗ tionale Geſinnung, aber auch für die Erkennt⸗ cour und Loucheur erwiderten geſtern Abend gegen 7 Uhr den Beſuch der deutſchen Delegationsführer vom Dienstag. Die ſich an dieſen und den Beſuch Beneſchs knüpfenden Gerüchte über einen Umfall der Deutſchen ſind vollkommen gegenſtandslos. Geſtern abend fand en Diner beim Gene— ralſekretär des Völkerbundes ſtatt. Ferner empfing Reichspreſſechef Dr. Kiep die deut⸗ ſche Preſſe. Un den hat eine Erklärung ab— gegeben, die ſich auf die Angriffe bezieht, die in der polniſchen Preſſe degen Schweden er— ſchienen ſind. In dieſer Erklärung betont er noch einmal, daß Schweden nichts ferner liege, als eine Stellung gegen Polen einzunehmen. Schwedens Haltung ſei die ganzen Jahre, ſeit es Mitglied des Nölkerbundes ſei, gleich ge— blieben, und es halte die Zulaſſung von neuen Ratsſitzen für durchaus ſchädlich für den Völ⸗ kerbund. Die geſtrigen Beſprechungen haben. wie es ſcheint, au fder Gegenſeite einen Vorſchlag zutage gefördert, der dahin geht, daß man Polen anſtatt des bisher beabſichtigten ſtändi⸗ gen Ratsſitzes einen nichtſtändigen Ratsſitz im Völkerbund und damit in der Vollverſamm— lung verſchafft. wobei vorausgeſetzt wird, daß die deutſche Delegation nach der Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund ihre Stimme ebenfalls für dieſen Vorſchlag abgibt. Man hofft, wie es ſcheint. auf der franzöſiſch⸗-pol⸗ niſchen Seite, auf dieſer Grundlage eine ge— wmiſſe Einheitsfront herzuſtellen, die eine Ueberwindung der gegenwärtigen Kriſe zur Folge haben könnte. Es bedarf wohl nicht mehr einer beſonderen Feſtſtelluna, um zu verſichern. daß dieſer Vorſchlag auf deutſcher Seite unter keinen Umſtänden auf Annahme rechnen kann. Jedenfalls iſt geſtern nachmittag während der Beſprechung der Ratsmitglieder keine Verſtändigung erzielt worden, ſodaß die krifiſche Lage weiter beſtehen bleibt. Abreiſe der deutſchen Delegation? Genf, 12. März. Es werden bereits Ge— rüchte verbreitet, daß die deutſche Delegation abreiſe, falls im Laufe des heutigen Tages keine Einigung erzielt werde. Die Tages dednung der nächſten Nallverſamm⸗ tung. Genf, 12. März. Das Büro der Völker⸗ bundsverſammlung hat geſtern mittag be⸗ ſchloſſen, die nächſte Plenarverſammlung auf Samstag vormittag 11 Uhr einzuberufen mit folgender Tagesordnung: 1. Ergänzungs⸗ budget des Völkerbundes; 2. Bau eines neuen Verſammlungsgebäudes; 3. Huldigung für Leon Bourgeois, das verſtorbene Mitglied des Völkerbundes, deſſen Todestag zwiſchen dieſe und die nächſte Vollverſammlung des Völkerbundes fällt. nis der Notwendigkeit aufrichtiger Verſtändi⸗ gung auf der Grundlage wahren Völkerrechts gewirkt habe und weiter wirke. Deutſchland habe noch viel zu tun, um die Forderungen der Toleranz und Parität zu erfüllen. Die in⸗ nere natürliche Verbundenheit zwiſchen Staat und Kirche könne nicht ohne Schaden für den nationalen Gedanken zerriſſen werden. Wenn in dieſem Etat Mittel eingeſtellt ſeien für die Erhaltung deutſcher Dome, ſo gelte das nicht nur den kirchlichen Bauten, ſondern der Er⸗ haltung von etwas, das zum nationalen Erb-; gut unſerer deutſchen Entwicklung überhaupt gehört. Die Eigentümlichkeit der deutſchen Kultur verbiete es auch, im Bildungsweſen die Einheitsſchule einzurichten. Wahre Einheit ſei- das lebensvolle Zuſammenwirken charak- tervoller Eigenheit. Das müſſe auch für die ſtaatliche Organiſation Deutſchlands gelten. Aus der Entwicklung der deutſchen Nation zaſſe ſich der Föderalismus nicht ſtreichen. Das Eigenleben det bveutſchen Stämme laſſe ſich nicht wegwiſchen. Die Zentrumspartei lehne im Augenblick jede Aenderung der Verfaſſung ab, die irgendwie einen Eingriff in ihre we⸗ ſentlichen Grundzüge bedeute. Wer in einer Zeit ſchwerſter wirtſchaftlicher Not auf Ver⸗ faſſungsänderung hoffe, der verkenne die Ge— fahr eines ſolchen Vorgehens. Das gelte be- ſenders für die Anträge der Deutſchnationa— zen auf Stärkung der Gewalt des Reichspräſi— denten. Warum ſeien ſolche Anträge nicht bei Lebzeiten des erſten Reichspräſidenten geſtellt worden? In Deutſchland iſt. ſo verſicherte der Redner unter lebhaftem Beifall des Zen— trums und der Linken, kein Raum für einen legaliſierten; Faſchismus oder für eine Dikta⸗ tur. 55- Abg. Dr. Götz(Dem.) lehnt im Gegen— ſatz zu ſeinem Vorredner den Föderalismus ab, weil er eine der Hauptquellen der deut- ſchen Ohnmacht ſei. Wer heute eine Aenderung ſ⸗ der Reichs verfaſſung verlange, d'r bedrohe unſer Volk mit neuer Erſchütterung. Schwarz⸗ weiß-rot ſeien die künſtlich geſchaffenen Far⸗ ben der Bismarckſchen Periode geweſen, wäh— rend viel früher die Farben Schwarz⸗rot⸗gold Staatsſymbol des Sehnens nach großdeut⸗ ſcher Einheit waren. Die Hiſtoriker müßten erkennen, daß überall in der Welt die Ent⸗ wicklung zur republikaniſchen Staatsform vor ſich gehe. Die Beamten müßten ſich endlich be⸗ wußt in den republikaniſchen Staat einfügen und der Staat müſſe es ihnen klar machen, daß er nicht mit ſich ſpaſſen laſſen. Redner bedauerte, daß die im Etat für die beſonderen kulturellen Aufgaben ausgeſetzten Mittel ge⸗ radezu kläglich gering ſeien im Verhältnis zum Geſamtetat. Vor allem müßten arößere Mittel bereitgeſtellt werden zur Unterſtützung notleidenden Künſtler. Schließlich beantragte er die Vorlage eine Geſetzentwurfes über das Schickſal der nationalen Minderheiten inner⸗ halb des deutſchen Reiches, denen ihr volles Recht gewährt werden müſſe. Abg. Leicht(Bayer. Vp.) betonte, daß ſeiner Fraktion in der föderaliſtiſchen Grund⸗ ihm geforderte Einordnung der Einzelſtaaten in das Reich nicht auf dem Wege einer Dik⸗ tatur, ſondern nur der Verſtändigung zwi⸗ ſchen Reich und Länder erfolgen könne. Red⸗ ner wandte ſich dann gegen die Pläne des Gemeindebeſtimmungsrechtes. Wenn auch die ſchädlichen Wirkungen des Alkoholmißbrauchs nicht zu unterſchätzen ſeien, ſo ſcheine doch die Trockenlegung nach amerikaniſchem Muſter, we⸗ gen ihrer böſen Nebenwirkungen nicht als das richtige Beſſerungsmittel. Dann kam es im Anſchluß an eine Rede des völkiſchen Abg. Kube zu bewegten Sze⸗ nen. Abg. Kube hatte aus einer Kaiſer⸗Ge⸗ burtstagsrede, die der gegenwärtige Reichs⸗ innenminiſter Külz während des Krieges ge- halten hatte, verſchiedene Sätze zitiert, in denen ſich Dr. Külz ſympathiſch gegenüber dem früheren Kaiſer geäußert hatte, was Abg.; Kube benutzte, um dem Innenminiſter den; Vorwurf des Byzantinismus zu machen. In ſeiner Erwiderung bezeichnete Innen miniſter Dr. Külz das Vorgehen des völ ſchen Redners als eine Geſchmackloſigkeit.; Di Tendenz des Herrn Kube ſei ganz klar.“ E habe ſeine(des Miniſters) Staatsgeſinnun und ſeine„derzeitige republikaniſche Geſin⸗ nung“ diskreditieren wollen. Bei dieſen Wor⸗ ten des Miniſters brach auf der Rechten ſtür⸗ miſches Gelächter aus. Rufe wie„derzeitige Republikaner“,„wann werden Sie wieder; Monarchiſt?“ ſchallten dem Miniſter entgegen Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen betonte Dr. Külz daß er niemals ſeine frühere monarchiſtiſche Geſinnung abgeleugnet habe: „Wir mußten uns,“ ſo ſagte er wörtlich,„von; der Monarchie auf die Republik umſtellen. 0e blieb uns ja nichts anderes übrig. Wenn ein Kaiſer, der von Millionen Deutſchen den Ein⸗ ſatz des Lebens verlangt hat, ſtatt deſſeng nach Holland flieht, ſo kann man ſich nicht über den Geſinnungsumſchwung ſeiner bis⸗ herigen Anhänger wundern.“ Dieſe Worte des, Miniſters wurden von der Linken mit ſtürmi⸗ ſchem Händeklatſchen, von den Völkiſchen und Deutſchnationalen mit andauernden Pfui⸗ Rufen und lärmenden Kundgebungen beant⸗ wortet. Vergeblich verſuchte der Präſident, die Ruhe wieder herzuſtellen. Endlich verlie⸗ ßen die Deutſchnationalen und die Völkiſchen geſchloſſen den Saal. Als ſich der Lärm eini⸗ germaßen gelegt hatte, wandte ſich der Mini⸗ ſter gegen die Ausführungen des Abg. von Kardorff, die er als ſtark rechts eingeſtellt be⸗ zeichnete. Im Reichskabinett ſei nie erwogen worden, die Wahlreform auf Grund des Ar⸗ tikels 8 zu oktroyieren. Wahlgeſetz' und Reichsſchulgeſetz könnten erſt vorgelegt wer⸗ den, wenn der jetzt in dieſer Frage tobende Kampf der Meinungen ausgeglichen ſei. Reichstagsauflöſung ſei in einem parlamen⸗ tariſchen Staat ein durchaus zuläſſiger Weg, um aus einer ſonſt unerträglichen parlamen⸗ tariſchen Konſtellation herauszukommen. 0 Nach der Rede des Miniſters erſchienen die Deutſchnationalen wieder im Saale. Ihr Führer, Graf Weſtarp, gab folgende kurze Erklärung ab: Die Auffaſſungen, die der Miniſter als derzeitiger Republikaner(Ge⸗ lächter rechts) hier vorgetragen hat, nötigen uns zu folgendem Antrag: Der Herr Miniſter beſitzt nicht das Vertrauen des Reichstages.“ Damit ſchloß die allgemeine Ausſprache. Die Einzelberatung wurde auf Freitag 1 Uhr vertagt. ö „Soweit hätte es nicht kommen dürfen!“ Zum 38. Todestage des Kaiſers Wil⸗ helm 1. teilt Geheimer Regierungsrat Dr.“ Max Paeler⸗Berlin in Nr. 113 der„Deut⸗ ſchen All. Ztg.“ Erinnerungen mit, die er ſei⸗ nem Weihnachten letzten Jahres in Kaſſel verſtorbenen Vater verdankt. Ein kurzes In⸗ termezzo, eine dramatiſche Auseinanderſetzung des alten Kaiſers mit dem Kulturkampfmini⸗ ſter Falk dürfte aus ſeiner Zuſammenſtellung unſere Leſer beſonders intereſſieren: „Es war im Frühjahr 1879, als Wilhelm 1. eines Tages plötzlich durch ſeinen Kabinetts⸗ chef den Kultusminiſter Falk in ſein beſcheide⸗ nes Palais zum Vortrag befahl. Die Unter⸗ redung begann ſogleich ſehr dramatiſch. Der alte Herr ging,— wie ſo oft, um ſeine gerade Haltung zu bewahren, den Spazierſtock hinter dem Rücken durchgezogen— unruhig im hiſto⸗ riſchen Eckzimmer auf und ab. Kaum war der Miniſter eingetreten, ſo fragte er ihn:„Exzel⸗ lenz, es iſt mir mitgeteilt worden, daß infolge, der Maigeſetze ſehr viele meiner katholiſche Untertanen ihre Sakramente nicht empfangen können, vielfach der Gottesdienſt nicht ſtattfin⸗ den darf, daß zahlreiche Pfarreien keinen Geiſtlichen haben, und daß viele katholiſche Pfarrer im Gefängnis ſitzen. Iſt das richtig, Erzellenz, und können Sie mir darüber ge⸗ maue Zahlen angeben?“ Der Miniſter, auf die Fragen nicht vorbereitet, erklärte gelaſſen, das ſeien Dinge, die nicht zu ändern ſeien; die verlangten Zah⸗ len wiſſe er nicht. Nun aber brauſte der alte Herr auf:„Das iſt aber Ihre Pflicht, Herr Miniſter, dieſe Zahlen zu wiſſen. Ich erwarte Sie morgen wieder zum Vortrag, dann werden Sie die Zahlen wiſſen.“ So eilig wie an dieſem Tage fand Herr Falk den Weg iach dem Miniſterium niemals zurück. Den ganzen Tag und die ganze Nacht ſpielte der Telegraph in alle Provinzen Preu⸗ ßens, um das nötige Material für den zwei⸗ ten Vortrag herbeizuſchaffen. Am nächſten Tage nannte dann der Miniſter dem König die bisher vorliegenden Zahlen: Viele Mil⸗ lionen Katholiken hatten nur ſelten Gelegen⸗ heit, die Sakramente zu emfangen, viele Tau⸗ ſende von Pfarreien waren ohne Geiſtliche, u. viele hunderte katholiſcher Pfarrer ſaßen im Gefängnis. Der Kaiſer war tief erſchüttert. Verſchie⸗ dentlich rief er aus:„Wze ſoll ich das verant⸗ worten, Herr Miniſter, wenn ich demnächſt vor meinen höchſten Richter trete, daß viele Millionen meiner katholiſchen Untertanen durch meine Geſetzgebung im Leben und im Sterben die Tröſtungen und Segnungen ihrer Religion nicht genießen können? Wie ſoll ich das verantworten“ Und dann ſchloß der alte Herr die Unterredung ſehr ungnädig mit den Worten:„Soweit, Herr Miniſter, hätte es nicht kommen dürſen.“ Falk verließ, ſelbſt ganz ergriffen, das Zalais, zugleich mit dem Bewußtſein, daf ſeine Tage gezählt ſeien. Einige Wochen ſpä⸗ ter reichte er zum zweiten Male ſein Entlaſ— ſungsgeſuch ein, das ihm bewilligt wurde. Geheimrat Paeler meint, daß das Ver⸗ dienſt für den unter dem Nachfolger Falks, v. Puttkamer, einſetzenden Abbau der Kulturkampf-Geſetzgebung im weſentlichen dem gerechten und vornehmen Empfinden des alten Herrn“ zuzuſchreiben ſei. Paeler hat einleitend durchblicken laſſen, daß erſt„Falks alte Gegnerin“ die Kaiſerin Auguſta, den Kai⸗ ſer mit Bitten und Mitteilungen beſtürmi habe, die„dieſem doch zu denken gaben, da ihm die Wirkung der ſogenannten Maigeſetze auf ſolche Weiſe noch niemals vorgehalten worden war.“ Nach dieſen Erinnerungen ist es alſo das perſönliche Regiment einer Klique geweſen, das für den Kulturkampf mit ſeinen tationalen Verheerungen die Verantwortung trug. Politiſche Umſchau. — Umſchwung in Griechenland? chiſche Miniſterpräſident Pangalos erklärte den Vertretern der Athener Preſſe, daß er ſich ent⸗ ſchloſſen habe, einige Maßnahmen zu ergreifen, die die endgültige Rückkehr normaler politiſcher Verhältniſſe im Lande bis zum November ſichern, In politiſchen Kreiſen erwartet man, daß dem— nächft die Wahl des Präſidenten ſtattſinden wird, der dann die Kammer- und Senatswahlen fol⸗ gen würden. — Anſchluß Meckleuburgs an Preußen? Der mecklenburgiſche Landtag nahm in der zweiten Leſung den ſozialdemokratiſchen, ſchon im Haus— halt mit Unterſtützung eines Volksparteilers und eines Völkiſchen angenommenen Antrag an, das mecklenburgiſche Staatsminiſterium um eine Prü⸗ fung darüber zu erſuchen, ob und gegebenenfalls welche finanziellen Erſparniſſe von einem Un⸗ 15 55 Mecklenburgs an Preußen zu erwarten ſeien. . 2 Der grie⸗ Aufl ung der Weinſteuer. Berlin, 11. März. Am Schluß der heuti— gen Beratungen des Ausſchuſſes, der ſich mi der Notlage der Winzer beſchäftigte wurde mit 20 gegen 1 Stimme die Aufhebung der Weinſteuer beſchloſſen. Der Beſchluß des Winzerausſchuſſes bedarf, wie wir erfahren, noch der Nachprüfung des Haushaltsausſchuſ—⸗ ſes, ſowie des Plenums des Reichstages und des Reichsrates. Es herrſcht jedoch wohl kein Zweifel, daß der Beſchluß von dieſen Inſtan⸗ zen beſtätigt werden wird. Rücktritt de Valeras. London, 12. März. Aus Dublin wird ge⸗ meldet, daß de Valera die Präſidentſchaft der Sinnfeiner niederlegte, was der Partei ausſchuß annahm. Der Rücktritt iſt darauf zurückzuführen, daß die Partei de Valeras Antrag mit großer Mehrheit ablehnte, künftig die von den Sinnfeinern bei dem letzten Wahlkampf errungenen Mandate in den Par lamenten des Freiſtattes und Ulſters auszu üben, vorausgeſetzt, daß auf den Treueid verzichtet werde. Dieſer Antrag des Valera⸗ war von großer Bedeutung, weil damit zum erſten Male der bisherige gefährliche Zuſtand beendigt wurde, daß Sinnfein ſeine Oppe“ tion nur außerhalt des Parlaments und ſo mit im Gegenſatz zur Verfaſſung ausübte Der Antrag de Valeras war ein weiteren Schritt, die von den Republikanern bisher hartnäckig bekämpfte Verfaſſung als Tatſache hinzunehmen; jedoch würde die Forderung des Verzichts auf den Treueid die friſche Re⸗ gierung in Verlegenheit geſetzt haben, da die engliſche Regierung zweifellos zur Genehmi⸗ gung einer ſolchen Verfaſſungsänderung nicht bereit iſt. f Die engliſche Preſſe nimmt an, daß de Valeras Rücktritt zu einer endgültigen Spal⸗ tung der Republikaner führen wird. ledigt. für Arbeit und Wirtſchaft Raab ſteuerliche wirtſchaft proklamiert. mittag trafen aus allen Richtungen die rheinheſ— ſiſchen Landwirte inn großer Zahl in Mainz ein. Gegen Mittag und in den ſtunden fand in den weiten Räumen der Main⸗ zer Stadthalle ö ſtatt, die am Abend in Mainz Heſſiſcher Landtag. Darmſtadt, 11. März. In der heutigen Land⸗ tagsſitzung wurden zunächſt kleine Anfragen er⸗ Eine kleine Anfrage des Abgeordneten Galm(Kom.) erkundigt ſich nach der Höhe der angemeldeten Hochwaſſerſchäden und der bisher dafür gewährten Entſchädigung. Der Miniſter erklärte dazu, die angemeldeten Schäden blieben hinter den rwartungen erheblich zurück. Zahlenmäßige ngaben können noch nicht gemacht werden. Zur Verfügung ſtehen an Mitteln 60 000 Mark, von denen 2000) Mark im beſetzten Gebiet, die übri⸗ zen 40 000 Mark im geſamten Schadensgebiet ver⸗ keilt werden ſollen. Entſchädigungen ſind bis⸗ her noch nicht erfolgt, werden aber ſofort gege⸗ 1705 werden, ſobald die erforderlichen Unterlagen vorliegen. Eine kleine Anfrage des Abg. Blank(Zentr.) fragt nach der Verteilung der Winzerkredite, die aus den vom Reich überwieſenen Weinſteuerbe— trägen erfolgen ſoll. Miniſterialdirektor Uebel erwiderte, der überwieſene Betrag belauſe ſich bisher auf etwa 2,127 Millionen. Die Veröffent- lichung der Vertseilungsrichtlinien Kreisämter ſtehe unmittelbar bevor. Als dritte Rednerſerie in Fortſetzung der f Generalausſprache zum Staatshaushalt ſprachenß Wied⸗ und Scholzß sti inn die Abgeordneten Galm(Kom.), mann(Soz.), Dr. Büchner(Dem.) (DVP.) Neue Geſichtspunkte zur Heſſiſchen Po- litik ergaben ſich aus den Ausführungen der Red— ner nicht. Maſſenproteſtkundgebung der Bauern in Mainz. Mainz, 11. März. Die vereinigte freie rhein— heſſiſche Bauernſchaft in Rheinheſſen hatte zum geſtrigen Mittwoch die rheinheſſiſche Bauernſchaft zu einer großen Proteſtkundgebung gegen die Belaſtung der Landwirtſchaft nach Mainz berufen und zu dieſem Zwecke in ganz Rheinheſſen die völlige Arbeitsruhe der Land— Bereits am frühen Vor— erſten Nachmittags- ſowie in dem Stadthallegarten. eine große Proteſtkundgebung der Landwirtſchaft in der die örtlichen Führer der Freien Bauernſchaft ſich eingehend mit der ſchwierigen Lage der Landwirtſchaft namentlich des beſetzten Rheinheſſen befaßten und auf die Untragbarteit der gewaltigen Steuern, die auf der Landwirt⸗ ſchaft laſten, hinwies. Auch die Not der Land— wirte infolge des Preisrückganges für die Rhein— weine und die Handelsvertragspolitik der Reichs— regierung bei den Verhandlungen mit Spanien und Italien wurde eingehend behandelt. Kundgebung war von reichlich 1200) Landwirten beſucht. Unter den Teilnehmern weilte auch Pro— vinzialdirektor Dr. Uſinger zu Informations- zwecken. Im Anſchluß daran bewegte ſich ein großer, Demonſtrationszug durch die Straßen der Stadt. Die Zahl der Teilnehmer dürfte mit etwa 15 000 nicht zu hoch geſchätzt ſein. In dem Zug be— merkte man zahlreiche ſchwarze Fahnen; es wur⸗ den auch zahlreiche Schilder mitgetragen, die auf die ſteuer.„he Belaſtung der Landwirtſchaft hin⸗ wieſen, auf die große Notlage der Winzer auf— merkſaun machten und ſich gegen die Einfuhr von ausländiſchem Obſt, Gemüſe und Wein wandten.“ Es fehlte auch nicht an deutlichen Hinweiſen auf im Stadttheater anbe⸗ raumte Mainzer Erſtaufführung des„Fröhlichen Weinberg“ von Zuckmayer. Zu Ausſchréitungen während des mehrſtündigen Demonſtrationszuges 8. Die iſt es nirgends gekommen. Das Mainzer Stadttheater war von der Mit⸗ tagsſtunde ab in weitem Umkreiſe von der geſam⸗ ten verfügbaren Mainzer Polizeibeamten abge⸗ ſperrt worden, ſodaß es zu keinen größeren An- ſammlungen in unmittelbarer Nähe des Theaters kommen konnte. In die Abſperrung waren die umliegenden Straßen miteinbezogen. Die Poli⸗ zei zerſtreute die hie und da ſich bildenden klei— neren Anſammlunge, ſtets raſch. Trotzdem machte ſich in den Straßen der Stadt noch am ſpäten Abend eine lebhafte Bewegung bemerkbar. — zur Abweiſung der Eiſenbahner. Begründung des Urteils. Berlin, 11. März. Entgegen allen Erwar— ungen hat die 8. Zivilkammer des Land⸗ zerichts 1 in dem Prozeß der Eiſenbehner⸗ zrganiſation gegen die Reichsbahngeſellſchaft den Parteien bereits geſtern die Begründung des auf Abweiſung der Klage lautenden Urteils zugeſtellt. Das Gericht hat den Stand⸗ punkt der Reichsbahn als berechtigt anerkannt und ſeine Entſcheidung u. a. wie folgt begrün⸗ det: Das Gericht entnimmt aus den Beſtim⸗ mungen des Reichsbahngeſetzes vom 30. Aug. 924, des Reichsbahnperſonalgeſetzes und der für einen Beſtandteil des Reichs bahngeſetzes erklärten Geſellſchaftsſatzung die Sonder- und Ausnahmeſtellung der Reichsbahngeſellſchaft hinſichtlich des allgemeinen Schlichtungsver⸗ fahrens.§ 13 Abſ. 2 des Reichsbahngeſetzes irklärt die auf dem Gebiete des Arbeitsrechts iſw. geltenden Geſetze und Verordnungen zwar grundſätzlich für vorliegend wirkſam, aber nur inſoweit, als ſie nicht ihm ſelbſt oder der Satzung widerſprechen. Dem§ 22 des Reichsbahngeſetzes liegt der Gedanke z grunde, 5 not hältniſſe zunächſt im Wege freier Vereinba⸗ tung geregelt werden ſollen. Falls aber der Ver ſüch. zu einem freien Abkommen zu gelan⸗ gen, nicht zum Ziele führt, tritt nach§ 22 der Erlaß einer Lohnordnung unter Beachtung der Beſtimmungen des Geſetzes ſelbſt und der § 15 der Satzung anſtelle der freien Verefn⸗ barung. Für eine Anwendung des Art. 1 8 6 der Schlichtungsordnung iſt dann kein Raum. Auf der beklagten Reichsbahn liegt die Repa⸗ rationslaſt, mit der ihr Unternehmen dinglich behaftet iſt. Zur Erreichung dieſes Sonder⸗ zweckes hat man die Deutſche Reichsbahn⸗ geſellſchaft gebildet, aus der Reichsverwal⸗ tung herausgenommen und verſelbſtändigt.“ Ein Unternehmen, bei dem die Perſonalaus⸗ Urteil der erſten Inſtanz beruhigen. Reichscegierung die Frage vorlegen, der deutſchen Geſetze rechnen können. den dabei darauf verwieſen, daß ſie als Arbeiter durch die ben nicht zur Streitwaffe greifen dürfen. Ziel ausgezeichnet leiſtet haben. bende Menſchen Vorträge und Beſprechungen ſollen die Schü⸗ ler mit dem nötigen Material bekannt gemacht werden. Die Schüler jeder Schule ſollen ſich ebenfalls je heute? ſtellte gehalt entlaſſen, Arbeiter, ſchloſſen. Sei es nun, daß der Abbau ſoviel Arbeit machte oder die Einzelleiſtung der lei⸗ tenden Kräfte ganz erheblich nachgelaſſen hat, iſt eine Steigerung von 475 Prozent. Lederinduſtrie ſchlecht geht. Deutſche das Reich verlaſſen, gegen 58 328 im daß die Beſoldungs⸗ und Lohnver⸗ gaben 65 Prozent aller Ausgaben ausmachen, das außerdem mit einer Schuld von ungeheu⸗ rem Ausmaße belaſtet iſt, läßt ſich nicht ohne weiteres in das allgemeine Schlichtungsver⸗ fahren hineinpreſſen. Nur durch ihre in die Verwaltung delegierten Mitglieder und durch Anrufen des Sondergerichts bei Verletzung des§ 2 des Geſetzes wegen Gefährdung und Störung des Arbeitsfriedens vermag die Reichsregierung über den§ 6 der Verordnung erſtrebten Erfolg zu erreichen. Reviſon der Eiſenbahner. g Berlin, 12. März. Wie wir erfahren, werden die Eiſenbahnerverbände, deren Klage gegen die Reichsbahn bekanntlich abſchlägig beſchieden wur⸗ de, ſich trotz der erheblichen Koſten nicht mit dem Abgeſehen vermutlich der ob die Ar⸗ auf den Schutz Sie wer⸗ von dieſem Prozeß werden ſie beitnehmer bei der Reichsbahn in der nationalen lebenswichtigen Verkehrsgewer⸗ N 100 Dollar für einen Schüleraufſatz. Eine intereſſante Preisaufgabe, die auch für die deutſchen Schüler Bedeutung hat, ſchreibt der amerikaniſche„Verband zur Ver⸗ hütung von Kriegen“ aus. Er hat 12 Preiſe von je 100 Dollar(420 Mark) für die beſten Schüleraufſätze über die Helden der Menſch⸗ heit beſtimmt und ladet alle Schulen der Wekt ein, ſich an dieſer Preisaufgabe zu beteiligen. Die Aufſätze Heldinnen beſchäftigen, ſollen ſich mit 12 Helden oder die ſich durch edlen und ſelbſtloſe Liebe an ein hohes und aufbauende Arbeit von dauerndem Wert für die Menſchheit ge⸗ Religionsſtifter oder noch le⸗ ſind ausgeſchloſſen. Durch Charakter auf eine Liſte von 12 Helden oder Heldinnen einigen. Jeder Schüler, der ſich an dem Wett⸗ bewerb beteiligen will, f don nicht mehr als 200 Worten über den Hel⸗ ſoll einen Aufſatz den ſchreiben, der ihm am höchſten ſteht. Aus dieſen Aufſätzen ſoll der Schuldirektor, die ihm am beſten dünkenden Aufſätze ſeiner Schule über je einer der 12 gewählten Helden an das amerikaniſche Komitee, 532 Seventeeth Str. N. W. Waſhington, USA. ſenden. Spä⸗ teſtens am 18. Mai 1926 müſſen die Aufſätze in den Händen des Komitees ſein. Die von den meiſten Schulen gewählten 12 Helden bilden die Endliſte, die Verfaſſer der beſten Aufſätze über dieſe Helden erhalten die Preiſe. 50—100 der nächſtbeſten Aufſätze ſollen Troſt⸗ bpreiſe von je 10 Dollar erhalten und zuſam⸗ men mie den 19 beſten Aufſätzen in einen Le⸗ ſebuch veröffentlicht werden Von Waſſerköpfen und ähnlichen Dingen. ö Man hat in der Wortriegszeit viel von Waſſerköpfen geredet, deren Eigenſchaft es ſei, ſich unnatürlich zu vergrößern. Heute ſpricht man nicht mehr davon, ſondern handelt ent⸗ ſprechend. Ein Beiſpiel dafür liefert auch das ehrſame Schumachergewerbe: Die ehemals größte deutſche Schuhfabrik A. G. Berneis⸗ Weſſels hat in Augsburg einen Betrieb. Die⸗ ſer hatte im Jahre 1914 insgeſamt 8 leitende Beamte und Angeſtellte, und zwar einen Di⸗ rektor mit 1000 Mark, drei Prokuriſten mit je 500 Mark und vier gehobene Angeſtellte mit 500 Mark Monatsgehalt. Und Im Oktober 1925 wurden 24 Ange⸗ mit insgeſamt 57000 Mark Jahres⸗ ebenſo eine große Anzahl da mehrere Filialen ihren Betrieb die ganze aufgeblähte Oberleitung blieb in Amt und Würden, und zwar zwei Direktoren mit je 5000 Mark, ein Direktor mit 3000 Mk., 6 Prokuriſten mit je 800 Mark, 5 gehobene Angeſtellte mit 650 Mark und ein Angeſtellter mit 450 Mark Monatsgehalt. Während dem⸗ nach für Gehälter der Direktion im Jahre 1914 pro Monat 4500 Mark verausgabt wurden, betrug die Ausgabe im Monat Oktober 1925 21500 Mark oder jährlich 258 000 Mark. Das Bei dieſer unproduktiven Betriebsunkoſten⸗ erhöhung wundert man ſich noch über die hohen Schuhpreiſe und darüber, ö 9 1 Die deutſche überſeeiſche Auswanderung im Jahre 1925. DA J. Im Jahre 1925 haben 62 643 Jahre 1924 und 115 416 im Jahre 1923. Die Auswanderung der Jahre 1923 und 1924 hat ſich gegenüber der Vorkriegsauswanderung, die ſeit der Jahrhundertwende 1830 000 be⸗ trug, verdoppelt. Von den Auswanderern des Jahres 1925 gingen über deutſche Häfen 58 225, über fremde Häfen 4418. Hinſichtlich der Herkunftsgebiete ſteht Hamburg mit 7563 an der Spitze, es folgen Bayern mit 8605, Stadt Berlin mit 6279, Hannover mit 5997, Württemberg mit 5436, Baden mit 5344. Pro⸗ zentual ſteht Bremen mit 435 Auswandern auf 100 000 Einwohner an der Spitze, es fol- gen Hamburg mit 298, Baden mit 201, Würt⸗ 17% 190, Schleswig⸗Holſtein mit 182, Poſen⸗Weſtpreußen mit 175. Oldenburg und ſen Verſchank hier erfolgte. ren) der Manua Kea(Hawaii) 4253 m. daß es der rs boEN hoeß Seſ?? Sers/ enffdli besle Seſß Feſeſflſeſt Se vertellen Sſel oo Dos wenn 8e neben ers noc Seſſe nehmen! Jum Hnueſenen ſ, gene Bela Svob inuberireffen: Beneo moch fortes llaosser welch Hannover mit je 163 auf 100 000. Dieſer Aus wanderung ſteht eine Einwanderung üben Bremen und Hamburg im Jahre 1935 von rund 78000(gegen 61000 im Jahre 1924 gegenüber. Unter dieſen Einwanderern befin— den ſich 32956 deutſche Reichsangehörige. — Das Herdſcheuern iſt eine ſchwierige und meiſt nicht gern geübte Beſchäftigung. Um dieſe täglich notwendige Ar⸗ beit leicht und mühelos zu bewältigen, nimmt man das bekannte Putz⸗ und Scheuermittel Ata zu Hilfe und hat in überräſchend kurzer Zeit eint 0 blanke Herdplatte. Schatzkästlein 5 eee Krambambuli. Das vielgeſungene Studentenlied, das den Trank„Krambanbuli“ verherrlicht, iſt enthalten in einer Sammlung„Nebenſtündiger Zeitvertreib in teutſchen Gedichten“ von Witte⸗ kind(Pſeudonym Koromandeh), erſchienen 1747; die Ueberſchrift lautete hier„Der Krambambu— liſt. Ein Lobgedicht über die gebrannten Waſſ im Lachs zu Dantzig.“ Krambambuli war u ſprünglich ein ſtartprozentiges Kirſchwaſſer, deſ⸗ die Studentenſprache mit Krambambuli haupt jedes geiſtige Getränk. Bei Philippi ſehen wir uns wieder. Dieſes von dem griechiſchen Hiſtoriker Plutarch im Kapitel 96 ſeines„Cäſax“ erwähnte verbreitete Legende zurück, nach der Julius Cäſar ſeinem Mörder Brutus vor der für dieſen unglücklich verlaufenen Schlacht bei Philippi im Traume erſchien und ihm dieſe Warnungsworte zurief. Goldmacher. Angebliche G. waren in früheren Zeiten an den Fürſtenhöfen hochgeachtet, obwohl ſich das Schwindelhafte ihrer Betätigung früher oder ſpäter meiſt herausſtellte. So verlieh z. B. Friedrich I. von Preußen dem Alchimiſten Don Domenieo Emanuele Cgetano, Conte de Ruo⸗ giero, einem Bauernſohn aus Petra bianca bei Neapel, für ſein„Gluldrecept“ den Rang eines Generalmajors der Artillerie. Menetekel.— Meneh meneh tekel upharſin“ lau- tete eine geheimnisvoll Schrift, die Belſazar, der König von Babylon, von Geiſterhand während eines Zechgelages an die Wand ſchreiben ſah. Dieſe Schrift konnte keiner ſeiner Gelehrten ent⸗ ziffern, nur Daniel ſoll ſie auf den kommenden Reiches ge⸗ deutet haben. Dementſprechend verſteht man un⸗ Zuſammenbruch des babyloniſchen ter Menetekel heute ein Warnungsseichen. Krawatten(franzöſiſch eravate) nannte man zu erſt zur Zeit Ludwigs XIV. Halstücher Halsbinden für Herren. Der Name iſt zurück⸗ zuführen auf die Kroaten, die damals in Frank reich ein Fremdenregiment bildeten und eine beſonders charakteriſtiſche Art von Halsbeklei dung trugen, welche Nachahmung fand. Die höchſten Berge der 5 Erdteile ſind: In Eu⸗ ropa der Montblane(Savoyer Alpen) 4810 m, in Aſien der Mont⸗Evereſt oder Gauriſankar (Himalaja) 8840 m, in Afrika der Kilimand⸗ ſcharo(ehemals Deutſch⸗Oſtafrika) 6010 m, in Amerika der Aconcagua(argentiniſche Cordile⸗ 6970 m, in Auſtralien und Polyhneſien Nemeſis war bei den alten Griechen die Göttin der ausgleichenden Gerechtigkeit, die den Men⸗ ſchen nie zu übergroßem Glück gelangen läßt oder den daraus entſtehenden Uebermut ſtraft. Berühmt war die plaſtiſche Darſtellung der Nemeſis im Tempel zum Rhamnus in Attika, die von Phidias oder einem ſeiner Schüler her⸗ rühren ſollte. Das iſt aber ſtarker Tabak. Dieſer Redensart liegt eine wenig bekannte Auekdote zu Grunde, die Karl Müllenhoff in ſeinen„Sagen, Märchen und Lieder der Herzogtümer Schleswig⸗Holſtein und Lauenburg“(Kiel 1845) bringt. Der Teu⸗ fel ſei einmal im Walde einem Jäger begegnet und habe dieſen nach der ihm unbekannten Be⸗ deutung ſeiner Flinte gefragt. Der Jäger habe geantwortet„das iſt meine Tabaksdoſe“, worauf der Teufel um eine Priſe gebeten habe. Da habe der Jäger ihm den Lauf unter die Naſe gehalten und geſchoſſen. Darauf der Teufel geſtand: „Das iſt mir wahrlich ein ſtarker Tabak“. Die 5 längſten Ströme der Erde ſind: Der Miſſiſſippi 6330 Km.(Nordamerika), der Nil 5940 Km.(Afrika), der Amazonenſtrom 5500 Km.(Südamerika), der Ob 3910 Km.(Sibirien) und der Jangtſekiang 5200 Km.(China). Später bezeichnete! über⸗ 0 und ſpäter von Shakeſpeare im gleichnamigen Drama aufgenom⸗ mene Wort gebt auf eine ſchon im Altertum und 5 beſte Arbeit bietet Ihnen och das Kauſer⸗Rad. ee k Babtung Billige N 0 e. 8 Die Wanderausſt — Breslau.. Abteilung Pferde und Rinder. f Die Abteilungen Pferde und Rinder werden auf der 32. Wanderausſtellung Breslau(31. Mai bis 6. Juni ds. Is.) der Deutſchen Landwirt⸗ ſchafts⸗Geſellſchaft, Berlin, eine gute Beſchickung aus allen Zuchtgebieten des Reiches aufweiſen. Die Aufſtellung wird etwa 300 Pferde umfaſ⸗ ſen und zwar je zur Hälfte Warm⸗ und Kaltblü⸗ ter. Bei den Warmblütern ſind die altbekannten Zuchtgebiete, Holſtein, Hannover, Oldenburg und Oſtſriesland, mit Auen vertreten. Au⸗ ßerdem beteiligen ſich von den jüngeren Zucht⸗ gebieten Weſtfalen, Schleſien und Brandenburg. Bei dem Kaltblut ſtellen die drei alten Zuchtge⸗ biete Rheinland, Weſtfalen und Sachſen ſtattliche Sammlungen aus, während von den jüngeren Zuchtgebieten Schleſien vertreten ſein wird. Auch von den Schleswigern iſt eine ziemlich ſtarke Sammlung angemeldet. Außerdem werden etwa 20 Landgeſtütshengſte aus Coſel, Leubus und Celle zur Vorführung gelangen. In der Rinderabteilung wird die Elite aus allen Niederungszuchtgebieten verrreten ſein. Die Schau wird 450 bis 500 Rinder umſaſſen, unter denen die Schwarzbunten ſowohl aus den älteren als auch aus den jüngeren Zuchtgebieten ſtark überwiegen. Vertreten ſind Oſtfriesland, Jeverland, Inſterburger Herdbuch und Weſtpreu⸗ ßiſche Holländer von den alten Zuchtgebieten, ne⸗ ben denen die jüngeren Zuchtgebiete Provinz Sachſen, Schleſien und Weſtfſalen auſmarſchieren. Außerdem werden rotbunte Tieflandrinder aus Oſtfriesland, Rheinland, Weſtfalen und Süd⸗ oldenburg ſowie die Rotbunten Holſteiner zur Stelle ſein. Vom Höhenvieh iſt nur mitteldeut⸗ ſches Rotvieh angemeldet und zwar Weſtfäliſches Rotpieh, Schleſiſches Rotvieh und Harzer. Aus der Aufzählung der Zuchtgebiete iſt er⸗ ſichtlich, daß die Pferde- und Rinderſchau einen Ueberblick und einen Wettbewerb der deutſchen Schläge darſtellen wird, wie er einzig und allein bei einer D. L. G. Schau zuſtande zu bringen iſt, Abteilung Schafe und Schweine. ie Abteilung Schafe wird insgeſamt 756 Stüct umfaſſen. Sie wird in vier Zuchtrichtungen 872 Merinos zeigen. Die Fleiſchſchafzucht Deutſchlands wird mit 234 Stück in Wettbewerb treten. Daneben werden 72 Fleiſchwoll- und 78 Landſchafe ausgeſtellt werden. Schleſien bringt allein 216 Schafe. Berühmt waren und ſind heute immer noch die ſchleſiſchen feinen Merino— wollen. An zweiter Stelle in der Beſchickung ſte“! Pommern, es folgen Provinz Sachſen, Oſt⸗ preußen, Brandenburg, Mecklenburg-Schwerin und Württemberg in gleicher Höhe, dann Olden— burg, Freiſtaat Sachſen, Weſtfalen, Schteswig⸗ Holſtein. Beſonders hervorzuheben iſt die Be— ſchickung der Ausſtellung von über 100 Jahre al⸗ ter Merino-Stammzuchten. Die Hauptvertreter der Abteilung Schweine werden, der Verbreitung der Schweineraſſen in Deutſchland entſprechend, das weiße deutſche Edelſchwein und das veredelte Landſchwein ſein, daneben das Berkſhire⸗ und Landſchwein in ge⸗ ringerer Anzahl. Beſchicker der Ausſtellung ſind Stammzuchten und Züchtervereine. Angemeldet ſin 171 Edelſchweine, 187 veredelte, 18 Berkſhi⸗ res, 8 Landſchweine. Am ſtörkſten vertreten iſt Hannover; es folgen in abſteigender Zahl Pom⸗ mern, Schleſien, Weſtfalen, Oldenburg, Provinz Sachſen, Brandenburg, Freiſtaat Sachſen. 5 Die. Abteilungen Schafe und Schweine werden die Elite der deutſchen Zuchtgebiete zeigen. Sie werden dem Beſucher Gelegenheit geben, den heu- tigen hohen Stand der deutſchen Schweine- und Schafzucht, ſowie die Zuchtziele der einzelnen Raſſen zu erkennen. Abteilung Kleinvieh. zei den Ziegen werden ſowohl die weißen ngiegen, im beſonderen aus Heſſen, als auch nuten Zi zen, wie z. B. die Harzer und aus dem Braunſchweiger Bezirk, in einer mtzahl von etwa 120 Stück vertreten ſein. Geflüge l abteilung bringt nur Nutzge⸗ ö igel zur Ausstellung und zwar Hühner, Enten, Gäne Brut- und Verlhübhner ſowie Tauben. Die und auch Sie sollten es sicht merken, dab Waschen und Bleichen zweck- mäßig nacheinander und nidit gleichzeitig ausgeführt wird. Ge- Viebe werden geschont und erhalten durch Waschen mit Dr. Thompson's Geifenpulver und durch Bleichen mit Dr. Thompson's„Seifix“. euung in Heitt 2 litter(8 Stiten Schauſtenung erfolgt in Käfigen und, im Gegen⸗ ſatz zu anderen Geflügelausſtellungen, in freien Ausläufen, in welchen entweder 1 alte Tiere oder 10 junge Tiere gezeigt werden. Mit der Geflügelſchau iſt auch eine Ausſtellung von Ge⸗ rätſchaften, wie Brutmaſchinen, Geflügelzuchtge⸗ räten und Futtermitteln verbunden. Bei der Kan inchenſchau werden neben den lebenden Tieren auch Felle und Fellprodukte gezeigt. ö In der Fiſcherei⸗Abteilung, in der jeder Ausſteller, nach Jahrgängen getrennt, mindestens 3 Baſſins der betr. Raſſe zur Ausſtellung anmel⸗ det, werden in Breslau die Karpfenraſſen, da⸗ runter der Galiziſche und Lauſitzer Karpfen übec⸗ wiegen. ö In der Hunde ausſtellung werden nur die an der Herde ausgebildeten Gebrauchshunde als „Hüter der Herde“ gezeigt. Am erſten Ausſtellungs⸗ tage wird auf einem Gelände in der Umgegend von Breslau ein Preishüten veranſtaltet. Die Prüſung erfolgt in einer Herde von 100200 Schafen, die auf einer abgeſteckten Bahn über Hinderniſſe zu füchren iſt und, erſtreckt ſich auch guf das Verhalten auf der Weide, auf Gehor⸗ ſam, Stellen auf beſtimmten Platz und in befohle⸗ nen Gangart, auf Greifen, Ablaſſen, Ein und Auspferchen und auf Springen über eine Hür de. Die letzte Abteilung ſind die Bienen, deren Bedeutung für die Pflanzenkultur ſtärker zu be⸗ tonen iſt. Früher ſchätzte man landläufig die Bienen lediglich ihrer Honig- und Wachserzeu⸗ gung wegen. Heute wiſſen wir aus Versuchen, daß die Bienen durch ihr Befliegen der Blüten (Beſtäubung) die Vermehrung des Fruchtanſatzes herbeiführen. Vorgeſehen iſt das Ausſtellen von, einzelnen Königinnen in Beobachtungsſtöcken oder Zuchtkäſten, Zuchtfamilien und ganzen Ständen, Honig, Wachs, Erfindungen, Fertig⸗ fabrikaten, Bienenhäuſern, Kunſtwaben, graphi⸗ ſchen Darſtellungen und ſonſtigem Lehrmaterial. —————ñ—ĩ4—ü—h Ueber die Beizung von Gemüſeſämereien. Von Otto Steinhauſen, Schlebuſch. Die Beizung des Saatgutes iſt äußerſt wich— tig zur Bekämpfung verſchiedener Pflanzenkrank— heiten wie Brennfleckenkrankheit der Bohnen, Fleckenkrantheiten der Erbſen, Sellerie- und Meerrettichſchorf, Blattrand der Gurken, Zwie— belſchimmel, Wurzelbrand der Rüben, Gurken uſw. Aber abgeſehen von dieſen Krankheiten erweiſen ſich ſämtliche Saaten für eine Beizung dankbar durch Verbeſſerung der Keimfähigkeit, wodurch die jungen Pflanzen voller auflaufen und dadurch auch höhere Erträge ergeben. Alie nicht nur das Saatgut der vorſtehend erwähnte. Pflanzen muß gebeizt werden, ſondern auch alle anderen Sämereien, wie Spinat, Möhren, Karot- ten, Kohlraben, Salat, Kürbis, Schwarzwurzeln uſw. ſollen wir beizen. Freilich muß das Beiz— mittel richtig gewählt werden, da es Mittel gibt, die die Keimfähigkeit nicht verbeſſern, ſon⸗ dern im Gegenteil beeinträchtigen. Als unſchäd⸗ lich und keimfördernd haben ſich nach meinen langjährigen Erfahrungen Uſpulun und Tillantin erwieſen, die neuerdings noch durch die Uſpulun— trockenbeize und die Trockenbeize Höchſt verbeſſert worden ſind. Hierbei braucht das Saatgut nur mit einer kleinen Menge Beizpulver in ein ge⸗ ſchloſſenes Gefäß gebracht und einige Zeit ge— rollt oder geſchüttelt zu werden, dann iſt die Beizung vollendet. Das läſtige Zurücktrocknen fällt hier alſo weg. Für kleinere Samenmengen, wie man ſie in kleinen Düten von Samenhand— lungen bezieht, bietet natürlich auch die bisher“ ſchatzanwelſungen erfolgt deshalb vom Fälligkeiis⸗ großen gehandhabte Uſpulum-Naßbeize keine Schwierigkeiten. Hier wird ein Röhrchen zu 25 Grumm Uſpulun in 1 Liter Waſſer aufgelöſt und in dieſer Löſung können dann alle kleinen Saat⸗ gutarten, jeweils in kleinen Beutelchen aus duchläſſigem Stoff zugebunden oder in Leinen lappen oder dergleichen, die man an den vier Ecken zuſammenfaßt und feſt verſchnürt, zeitig gebeizt werden. Für die Beizung mitf Tillantin gelten dieſelben Regeln. Einfache Schädlingsbekämpfung. Die Elektro⸗Terro⸗A. G. Schleitheim in der Schweiz macht Propaganda für einen Apparat mit „welchem die elektromagnetiſchen Ströme der Erde und der Atmoſphäre aufgefangen und den Pflanzen zugeführt werden“ Der Apparat ſichert nach Angabe der Geſellſchaft„dem Bauer nicht nur eine reichere Ernte, ſondern auch eine hev⸗ vorragende Qualität, in dem der Sehalt de Produkte an Stärkemehl, Zucker und ar Nährwerten in bedeutend reicherem aße Zutage tritt. Ein Rebſtück, mit dem Elektro⸗Terro⸗Appa⸗ rat behandelt, kennt weder Reblaus noch Mehl- tau; kranke Obſtbäume geſunden zuſehends un⸗ ter ſeinem Einfluß.“ Dieſe Anpreiſung iſt 11. olle jene berechnet, die dumm genug 8095 da⸗ rauf hereinzuſallen! Dr. Fr. N Wenn Sie ſich ſchlechte chuhe kaufen, bekommen enaſſe Füße u. obendrein Schnupfen. Genau ſo ß und verſchnupft find Sie ch lurzer Zeit, wenn Ste ein ſog. billiges Fahr⸗ d laufen. Wirkl. Gewähr w feinſtes Stahlmatertal eder Set rum merkt's, Kayſerräber Penn⸗Bertteter. 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Das Er⸗ ſcheinen aller aktiven und paſſiven Mitglleder iſt Ehrenſache. » Die Proteſtverſammlung der ver⸗ einigten Innungen am Donnerstag Abend im Gaſthaus„Zum goldenen Stern“ war von etwa 40 Perſonen beſucht. Herr Gaſtwirt Stumpf verbreitete ſich in einem Referat über das„Ge⸗ melndebeſtimmungsrecht“ und die„Trocken⸗ legungsfrage“. Im Verlaufe der Verſammlung konnte man überraſchenderweiſe die Feſtſtellung machen, daß das Gemeinde⸗Beſtimmungsrecht bezw. ⸗Geſetz nur einem kleinen Kteis der Ein⸗ wohnerſchaft bekannt iſt. Li. Beſchluß des Gaſt⸗ wirte⸗Tages in Darmſtadt ſoll nun die Oeffent⸗ lichkett durch auszuhängende Plakate und Flug⸗ blätter aufgeklärt werden. Zu der in dieſen Ta⸗ gen beginnenden Hausagitation der Temperenzler, die durch Sammlung von Unterſchriften die Ein⸗ bringung eines Antialkoholgeſetzes im Reichstag erſtreben, nahm man Stellung. Die vereinigten Gaſtwirte und Geſchäftsleute faßten den Entſchluß, mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln den Kampf gegen die„Trockenlegungsbewegung“ auf⸗ zunehmen. Volksbegehren. In die Einzeich⸗ nungsliſten zum Fürſtenabfindungsgeſetz haben ſich in Viernheim bis zur Stunde etwa 1450 Perſonen eingetragen. Es ſind dies ungefähr 25 Prozent der hieſigen Wahlberechtigten. * Auf den Flugtag der Heſſenflieger, der morgen bei einigermaßen günſtigem Wet⸗ ter in Lampertheim beſtimmt ſtattfindet, ſei nochmals empfehlend hingewieſen. Die gebo⸗ tenen flugſportlichen Leiſtungen werden jeden Beſucher unbedingt zufriedenſtellen. Es beſteht ſehr günſtige Zugverbindung. * Keine Stempel und Schreibgebüh⸗- Wie wir hören, ſind die Amtsgerichte durch das Juſtuzminiſterium angewieſen worden, für Beſcheinngungen über den Inhalt des Grund⸗ buches, welche für Anträge auf Herabſetzung der Sonderſteuer vom bebauten Grundbeſitz gemäß § 28 Abſ. 3 der 3. Steuernotverordnung ge⸗ braucht werden, einen Stempel nicht mehr zu er⸗ heben. Schreibgebühren bleiben ebenfalls außer Betracht. * Einlöſung der Dollarſchatzauwei⸗ Die Verpflichtung des Reiches zur (Dollarſchatzanweiſungen) iſt von der Reichs bank übernommen worden. Die Einlöſung der Dollar⸗ tage ab durch alle mit Kaſſeneinrichtung verſehe⸗ nen Reichsbankanſtalten gebührenfrei. Die Stücke können ſchon vom 15 März ab mit den bei der erhältlichen Vordrucken eingereicht werden. Die Auszahlung erfolgt auch für ſolche Stücke: Wert 15 4. der katholiſchen Gemeinde. 4. Faſten- Sonntag. Ofter⸗Kommunion der Jünglinge. 7 Uhr hl Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 1/2 Uhr Chriſtenlehre für die Jungfrauen. 2 Uhr Andacht; nach derſelben Verſamm⸗ lung des 3 Ordens. 4 Uhr Verſammlung der Unter⸗Abtei⸗ lung der Jünglings⸗Sodalirät im Löwen. 4 Uhr Verſammlung der 2. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongregation. 8 Uhr Faſtenpredigt mit Kollekte für be dürſtige Erſtkommunſonkinder. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ½¼7 Uhr beſt. Amt für Joſ. Krug, Schwiegereltern, Großeltern u. Angehörige. 8 Uhr beſt. Amt für ledig 5 Anna Maria Kempf, deren Mutter, Großmutter und Angehörige. Dienstag: ½7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.⸗A. für Michael Helbig 8. Mittwoch: ½%7 Uhr beſt. Amt für Michael Jäger, Schwiegereltern, Mutter Marla Jäger und beiderſeitige Angehörige und Peter Faltermaun und Ehefrau Marg. geb. Rohrbacher und deſſen Sohn Georg. 8 Uhr beſt. Amt für Joh. Bugert 5, Gliern Michael Bugert, Ehefrau Jullana geb. Buſalt, Schwlegereltern u Angehörige. Donnerstag: ¼7 Uhr beſt Amt für Peter Joſef Sax, Eltern, Schwlegereltern und Angehörige. 48 Er Ji. G. A. für Peter Müller 2., Ehefrau Katharina geb. Adler, Friedrich und Angehörige. e Freitag: 7 Uhr beſt. G.⸗A. für Anna mann geb. Hanf, Eltern, Schwiegere und Angehbrige. e ¼8 Uhr beſt. K.-A. für Friedtich Joſef und Wilhelm Rückert, beiderſeitige Groß⸗ eltern und An verwandte.. 105 Samstag: ſ%7 Uhr 3. S.⸗A. für Michael Helbig 8. 7 1/8 Uhr beſt. Amt für die verlaſſenſt Arme Seele, an die Nlemand denkt. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag dei den barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Dienstag Abend um 8 Uhr Verſammlung des Jungmännerbundes im Frei⸗ ſchütz. Am nächſten Donnerstag iſt von 4— 7 Uhr Gelegenheit zur heiligen Beicht wegen des Feſtes des heiligen Joſef. Die Frauen werden beſonders dringend gebeten, dieſe Beichtgelegen⸗ heit zu benützen. Am nächſteu Freitag iſt eben⸗ falls von 5—7 Uhr Gelegenheit zur heiligen Beicht. Am nächſten Sonntag wird ein Sohn unſerer Gemeinde, der hochwürdige Herr Nik. Adler bas erſte hellige Meßopfer darbringen. Die Gottesdienſtordnung am nächſten Sonntag iſt folgende: 3/7 Uhr hl. Meſſe, ½8 Uhr hl. Meſſe ohne Predigt, ½10 Uhr Primizamt mit Predigt. Um 9 Uhr verſammeln ſich die Mit⸗ glieder der kathol. Vereine mit ihren Fahnen vor der neuen Kirche um den Primizianten ab⸗ zuholen. Die vorderen Bänke in der Klrche bleiben den Verwandtru und denen reſerviert, die ſich bel der Abholung betelligen. Am nächſten Sonntag erfüllen ihre Oſter⸗ pflicht die Frauen. Beicht für dieſe Samstag 4 Uhr. Ebenſo die Schülerinnen des Herrn Rektor Mayr, Fräulein Hofmann und Fräulein Ingebrandt. Beicht für dieſe Samstag 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde. Sonntag, den 14 März 1926. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt, 14750 8 Uhr: Ingendverein u. Mädchen⸗ und.“ Mittwoch, 17. März 1926 Abends 8 Uhr. 5. Paſſionsandacht. Donnerstag, den 18. März Abends 8 Uhr: Uebungsſtunde des Frauenchors. 1 Neues vom Film. Wir weiſen nochmals darauf hin, daß heute und morgen der größte ſpaniſche Film über die Leinwand der Kaiſerhof⸗Lichtſpiele laufen wird. Es werden Ihnen in dieſem Film die Grauſam⸗ keiten des fanatiſchen Herzogs Alba vor Augen geführt werden, deſſen Wahlſpruch immer war Krieg iſt Krieg. Darum auf in dle Kaiſerhof⸗ Lichtſpiele. Verſäumen Sie nicht die Kaiſerhof⸗ Lichtſpiele zu beſuchen.(Näheres ſiehe Inſerat). Armtlicher Ceil. Bekanntmachung. Betr.: Durchführung des Volksbegehrens„Ent⸗ eignung der Fürftenvermögen“. Um eine ausreichende Gelegenheit zur Ein⸗ tragung bei dem Volksbegehren zu geben und um Klagen wegen ungenügender Eintragungs⸗ gelegenheit vorzubeugen, haben wir für den Sonntag, den 14 März 1926 5 Stimm⸗ bezirke in den oberen Räumen des Rathauſes eingerichtet Nähere Anweiſung erfolgt im Sitzungsſaale des Rathauſes. N 5 Die Eintragungsſtunden für dieſen Tag ſind von vormittags 10 Uhr bis nachm. 5 Uhr. Viernheim, den 12. März 1926. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Betr.: Den Ladenſchluß an Werktagen. n Wir ſehen uns veranlaßt, die hieſigen Ge⸗ werbetreibenden auf die unten folgende Polizei⸗ verordnung hinzuweiſeu und empfehlen die ſtrikte Befolgung dieſer Beſtimmungen bei Meidung von Strafanzeigen. Wir machen noch beſonders darauf aufmerkſam, daß auch die Flaſchenbierhändler dieſen Beſtimmungen unterworfen ſind, auch wenn ſie offiziell keinen offenen Verkaufsladen haben. Betr.: Wle oben. Nach§ 9 des Reichsgeſetzes betr. Verordnung über die Regelung der Ardeitszelt der Angeſtellten vom 18 März 1919 müſſen von 7 Ahr abends bis 7 Uhr morgens offene Verkaufsſtellen mit Ausnahme der Apotheken für den geſchäftlichen Verkehr geſchloſſen ſein. Die beim Ladenſchluß ſchon anweſenden Kunden dürfen noch bedient werden. Viernheim, den 9. März 1926. Heſſ. Polizeiamt Viernheim. Ludwig. Untererhebſtelle. An den Zahltagen Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag der kommenden Woche können das 3. Ziel Grundſteuer und das zweite Ziel Gewerbeſteuer, das 4. Ziel Sonderſteuer und das 1. und 2. Ziel Kirchenſteuer 1925 noch ohne Pfandkoſten bezahlt werden. ö Das 5. Ziel Sonderſteuer und das vierte Ziel Grundſteuer und 3. Ziel Gewerbeſteuer ſowie das 3. Ziel Kirchenſteuer noch ohne Mahnkoſten. Kirchner. 285 F 1115 Wäschemittel von ganz ö 5 hervorragender Qualität sollten * 0 mim interesse des Wäschebestandes und seiner Erhaltung in keinem Haushalt fehlen. S. F. MI.-Späafkernseife, 65-66 oe Föttgohalt reine Talgseife, daher äußerst sparsam u. billig, 250 gr. Stück 35 4 S. F. M.-Keinseifenpulver, 40 c feftgehalt 620/ Kernseife, das beste von allen Seifenpulvern besonders spar- sam im Gebrauch, daher sehr billig.. Paket 250 gr 35 Pig. Dein allen einschlägigen Geschäften erhältlich Süddeutsche feitschmelze, e. ö. m. h. H., Mannheim Fernsprecher Nr. 283. F!!!.!.üõũ kſangverein Harmonie Dauplal Garteupfoſten * 5 a een 18. Mürz 102 e Viern eimer An ei er 43. Jahr ga 61 C— holte das Ding ans Tageslicht. Wie ſah es aus! 7 N 7„ Cee f Ich wende mich ab, ganz die Tieſe der Stunde“ 1 In Lampertheim 1 Anabe und Veilchen. zu ergründen. Ich lauſche in das tief aufat⸗ Die Uhr 5 Grauer Staub umhüllte es, doch gottlob, er zog N Aus des Knaben Wünderhont) 5 e f 0 das Werk auf, es tickte. Geſpannt wartete der am Sonntag, den 14. März 1926 1. 5 3 2 Von Grete Contzen. Alte auf den Schlag, auf ihr altes Lachen. Was 1 119 1 0 9 10 70 einer ſernen Geige ruft aber war das? Die kleine Uhr ſang, aber es auf der grossen Bonau nachm.„ 2 5 5 5 5 2 2 15 5 In der Altſtadt, wo die Häuſer ſchmal und lag ein anderer, nie gekannter Ton darin. Es 9 ö 9 9 Aae n, 0 1 N fannt 14 und Bäumen ſteigt gebrechlich, die Gaſſen eng und holperig ſind, ſang nicht mehr froh und rein, etwas Hartes und von ½8 bis ¼½6 Uhr f Blühe noch ein Weilchen, Rauschen beim bil ch nis dem umme Kline e e e e e ef hie f e e 5 5 66 1975 150 e ö lin- kleiner, halbdunkler Laden war es, Verkaufs⸗J Kopf, weinlich unterſuchte er das Wert, jedes e Aiebihen zum Geschenke 8 iſt dein Antliz, deutſch iſt deine Sbrg chel Selt. altmodiſche Klingelzug, und über die Schwelle ends! Jenes alte Lachen war fort, die kleine 5 a„ ö ne S 1 trat ein Kunde, der ſeine Uhr zur Heilung Uhr hatte es hinweg geweint, da. e e i ich, 1 1 80 110 55 115 mir nur im liebſten Lande, brachte. Und wenn dann der Meiſer 10 tri. mungslos ausgeſtoßen wurde. Es 0 1 . 3 eimat denken! Ein Volkslied gehört zu tiſchem Blick durch ſeine Brillengläſer den Scha⸗ den Menſchen: Nehmt ihnen einmal das fang⸗ 15 I n 8 3 zi dir, ſo ſchlicht, wie es nur die deutſche Seele zu f 5 it r i i i i 5 Schauflüge i 5. N 7 e zu den unterſuchte, hatte der Gaſt Muße, ſich mit frohe, lebensſonnige Lachen, nie wird es in 55 i inen 8 Bien 1— und blonde Mädel und blonde den vielen Ühren zu beſchäftigen, die begtent gleicher Freude und Reinheit wiederkehren. 5 Brich mich ſtilles Veilchen uben, die es, um einen kätzchengeſchmückten werden ſollten. Da waren Standuh t 5 f 11 ö ür die Liebſte dei Haſelbuſch am Waldesrande Reigen ſchli ſollten. Da waren Standuhren, ernf ö 9 5 8 95 55 e een ee ſuntmen! gen ſchlingend 00 feierlich wie gotiſche Kirchen. Ruhig und 8 a 5 0 ſchöner ſein! Da tönt in mein Träumen der Hall einer D i ie Allgemeine it S Oftor fo kn Weißt du, was ich dente, Mundharmonika Rene Mädchenſimmen ſingen perſcnortelt oder alan, die ahne nterlaß ge. Die lichten Menſchen. mit Scheune u. Garten,. a Wenn ich duftend ſchwente ein erdherbes Sehnen: ſchon iſt es lebendig ge⸗ ſchwit ö ihr Dſcktaß fan 52 799 0 1 ge. Singſtunde zu verkaufen. und einige Wagen N Meinen Duſt um dich: a worden, das traute Volkslied! 910 0 hien, die 45 Porppieig then ae Von Ernſt Noeldechen. —. Knabe, liebe mich! Sonne; Vorfrühling; blaue Seide; ewig⸗junge ßen Gefä i Die 5 e 8 1 e Ser werte. PFöſerſt. 15„chm ee e 1 2 5 de eiſters Platz. Nicht, daß ſie beſonders 5 1 2 i 3* Hankſagung. Peter Kempf Elektrische Licht- u. Kraft-Aulagen, e 5 Maria ohne Haar. ſchen zu ſchauen geweſen, Nei, ihr ernunes een du Nenſcenſerle einge ſich die Sehn⸗ Sportvereinigung Amicitia 09 5 p Sowie Hausinstallationen Deutſcher Vorfrühling Von Heinrich Lerſch Gehäuſe ſchien alt und eher häßlich. Aber der ſucht wund— und oft, ach wie oft mußt du, Aus Dankbarkeit für meine Karlſtraße(am Frohnberg). fe eee e ee deen 8 2 0 0. Uhrmacher behandelte ſie mit äußerſter Sorg-⸗][ wenn du den andern glaubſt näher getreten zu e Sonntag, den 14. März 1926 Geneſung 1 5 Allen, auf bequeme Teilzahlüng ausgeführt. 1 Von Ernſt Noeldechen. Maria Dornburgen hieß ſie. lr 19 905 ane en 11 d eva 9 00 ſein— über Eiswüſten wandern,— verirrt, ent 5 5 5 175 a 15 0 1 17455 5 N g„ wiſchte behutſam Ge 2 77 7 55 Brief⸗ Reichhaltiges Lager sämtlicher Elektroartikel, wie is ou den erſten Lichtfunken auf der feu)⸗ Natürlich, ehe ihr das Unglück paſſiert war. zog kung ihr Gehwerl au nd wenn daun täuſcht! l 1 Beleuchtungskörper, Motore, Koch- u. Heizapparate. 5 5 7 stets vorrätig. Spezialität: N ten, ſchwarzen Straße glühen ſahſt, wie ſel g Dann nannte man ſie ſelbſtverſtändlich: Die 15 5 ö 10; j N all die anderen Uhren, die großen, die kleinen, Dunkle Mächte laſſen zwiſchen Menſchen und Jorbandsspfele sche Ischias n. F e e Rheumatismus I. klelirische Heizüissen für Manke, insbesondere ward dir da zu Sinnen! Du fühlteſt auf einmal: ohne Haar, oder auf Platideutſch: Plätemarie. bereits mehr oder minder laut geſchlage ö f ee ee 2 9 0 1 werde ee up er Rneumafismus leidende. Diarch geheimnisvollen Drang hindurch wuch⸗ 010 1 0 50 aber man gewöhnte ſich daran. ſo eim Augenblick 1115 das deinſörmige Tictac Menſchen unſichtbare Mauern emporwachſen. pertheim. 0 in jeder Ausſtattung, ſowie cſfſen deine inneren Kräfte! Der ſteilſte Berg kam So ade dan 8 105 im Krankenhauſe gelegen. den Raum durchſchwang, begann ſie zu tönen. Sein Ich will der Gewichtige befeſtigen. Nach as, wenn man die Haut von den höchſten Zielen der Zeitlichkeit ſtreckt glühend 0 10 5 N 5 FCC Bae en daldie e e Bel Michael Hanf, klattotsehn. Werkstätte i dir wie ein kleiner Hügel vor. Und ſo klar und Armen und Bei. i Jauchzend und froh klang es aus der kleinen Krie br-U Soldatenverein Teuto I* 0 Abfahrt 10,47 Staatsbahn, in für 97 10 Mark geheilt f K ke waren* 0 4 lte Aa de 1 8 100 1 1 8 fleif en S chädel ace e Tae e e Kuckuck, Kuckuck, und wurde der Geſchmeidige die Hand. Er glaubt zu ſtei⸗ 2 8; 6 wurde. fün Rück⸗ 5 1 ein Sichverſtecken und Sich⸗ N 1 7 a mmer froher und jauchzender, bis es 0 17 1 U 1 J Lampertheim ab 11,06 Uhr. Pfg. f ſtets zu haben in der verhüllen! Dein Herzestor riſſeſt du gleichſam 0 Unglück war geſchehen, als im Kriege Schluß lleiſe deihanlte 658 107105 5 Daene gen, er glaubt gar zu fliegen;— in Wirklichkeit 5 ihre Brüder Soldat geworden, der Haushalt zu i 5 aber kommt er nicht einen Schritt vom Fleck. Er Mitglieder un Sporifezunde begleitet din„ Buchhandlun SRS I mit beiden Händen ausei i in frohes, 5 Liga⸗Mannſchaft am Sonntag nach Lampertheim zu den Bp. Flscher, Halkhergs-Mark 1 70 e 7 e en en aus inander. Herein ſprung klein fü i weiblich ie in gendein frohes, junges Menſchenkind in dieſe n 9 ſchaf ein Sonnenglimmer; mitten hinein in das Herz HF in dunkle Stätte und zauberte mit ſeinem früh- wähnt ſich ſchon von der nächſten Nähe der *— Nee eee er letzten entſcheidungsvollen Verbandſpiel. Schulſtraße 440. Viernheimer Anzeiger. ſprang er, um ſich 7 8 8* 8 5 fuhl⸗Pun 0 ger, um ſich dort bald in ein roſenrotes Ihre Brüder waren Spinner, ihr Vater war lingsfrohen Lachen alles Schwere und alles Sonne geblendet— dabei ſchürft er in ſchlam⸗ 5. —̃‚ rs—— D — x Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, unseren lb. guten Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr im 79. Lebensjahre in ein bes- seres Jenseits abzurufen. In tiefer Trauer: familie Heinig u. autos ki. Viernheim, Nieder- Ingelheim Hemsbach, den 12. März 1926. Die Beerdigung findet am Sonntag nachm nach der An- dacht, von Weinheimerstrasse 18 aus, statt. ——— —— B . —— . — ——— .—— SS 8888888 88898888 os 282 — S— N Der Spielausſchuß. 7 Lied zu verwandeln. 5 e Leid hinweg. Ja, die kleine U i i 40 9 Heute biſt du wie trunken— und trunter, ſind] Spinner, warum ſollte ſie nicht auch Spinnerin bei jeden Stundenſchlag mit Niem, ſorgieſen eee Turnerbund guch Tal und Höhen werden, man wußte ja nicht, wie lange der el f f g D 1 5 791 5 1: 5 5 5 ang. Und ſeltſam— ſtrahlte einmal die Du Gewaltiger über den Sternen,— behüte an as Wunder der herrlichen Schöpfung lob- Krieg dauern konnte. Und ſchon am erſten Tag, Sonne in den Laden Pen, er fiel ihr dar Licht der reinen Kerze der Liebe in uns! 0 8 r Morgen nachmittag 3 Uhr. N Kl Elf 1 f ieb ſie mi K 1 5 de zur Nachricht, daß unſer e e 1 1 ge EL N 0„Eiſeles⸗Patent“ und„Koloſſal“ zugt in dir...„ welcher Jauber riß dich zur des Tam 8 ſhängen, der in der Winnie nel. Kchein auf die kleme Schwarzwälder an der tiene une derſtezen lehre aus deme Liebe amer ad, eteran i 5 a N ö aden ihre schulentlassenen das beſte von heute, für Hand- un 0 Höhe? Welcher Zauber riß den Pulsſchlag der di hängen der in der Minute zweie Wand, Sonnenſchein und Lachen in fröhlichem tiefer verſtehen! Und gib uns Demut und noch 1 5„ 44 in die Nühe des Tages? Der Frühling zauſend Touren machte. Da riß das Haar gleich Verein. Zuweilen ſchon hatte irgendein Käu⸗ einmal Demut. ichael Helbig 8 1 Söhne und Jöchter in die am Antrieb. N 725 8 ie Michae He big 0 elektr. Antrieb ſchwang fernher heranſchreitend ſeine weiße die Haut vom Kopfe ab. fer den Meiſter nach dem luftigen Ding gefragt. Menſchenſeele drängt zu Menſchenſeele— je⸗ 9995 12. April beginnenden f 5 5. f f f Das wa Glü e iſ f 5 235 aller Schüler. 8 5 1 Erſatzteile jeder Art für alle Syſteme. 9 Fackel... Licht! Licht! Wie eine Kuppel von hätten die 1 90 cf e 1 7 Der aber hatte den Kopf geſchüttelt und ſtill vor doch der Geiſt der Dunkelheit will keine Einigkeit s Fata. ſtch hingelächelt.„Sie können alles haben, nur zwiſchen dem Volk dulden, darum ſtützt er die eſtopben it. d 7 1675 80 9 5 ö f f 1 Zur Beerdigung— Sonntag nachmittag] Treffpunkt am Freiſchütz. Der Turnwart.. Oster-Kurse aten en Sutter ſieht der Himmel aus. Ein Die Dornburgjungens 1 in Uc — 8—— 1 e e i ade goldenes Meer flutet heran. Die farbloſen Wälle 5 glungens kamen in Uclaub, meine kleine Kuckucksuhr nicht. Mein Groß⸗ Selbſtſucht und die Ichgier. 212 1* nach der Andacht— werden alle Mitglieder Reparaturen prompt und billigſt bei 6 a biet 5 f„. f fallen, die der i ämige Wi rei Tage ſpäter als ich. Aber wir ſußen wie⸗ 1 311 55 8 5 I er griesgrämige Winter vor der der zuſammen, wie früher. Sie 10 niche vater hat ſie ſelbſt zurecht gemacht und in ſie In allen Ländern, unter allen Himmeln aber ii erbuuch freundl. eingeladen. Sammelpunkt g**„ 1 gegenüber dem Sterbehaus, Weinheimerſtraße. 1 8 5 Befreiung vom D K er! Wᷣ᷑ 55 1 Schönheit des Lebens aufrichtete... Sieg, hei⸗ Spi 7 51 118 hinein ſein frohes Lachen gezaubert. Vom Va⸗ gibt es ie über j i Ste⸗ geg Der Vorſtand,— Feldgelbrüben 1 Gamen ö Sec d Le Kno 15 2 ö J. un er e bie de 1 1 ce. pier Fat die Geige l e eri Beach 5 99 5 ich ſie 9 dem Geſchäft geerbt, ſie muß Allen abs undd aus reifte ail 8 5 er öffent. Fort: staatl. gepr. Diplom- sle 8 f f a N ken nen Schleier, Der. 1 ische. ſchon bei mir aushalten.“ le 5 14 A ebe, ebend e e JJJ%%%/%( 10 N 5 e 3* ein ſaftgrüner Keim.. ſie fu 1 1 3 J er Werkſtä i 3 die 15 annt, wie köſtlich ei ick G eindekaſſe. Mannheim 3 Lauer Wind führt den herben Ruch mit ſich, 5 ſpielten Frios und Sonaten. Maria und ich Aae e e dee eee des 5 des truntenen Aufſchauens in edelſter Feinheit em Militärzuf 55 1 8 0 tote 1 7J7CFCGCCCCCCC00. n 3 195 i e 1 11 ee macht! Ai e de Hiaſche 1018 5 Zeit Alte ſie, ihr Schickſal. Es war im Dezember. 155 1 0 9 5 ihr Außerliches,— die Hülle Aus zahlung der tärzuſatzrenten pro 5 8 L 9 8 Wee a a—.* arz, ernſt der Höhenſorſt in dem Ge⸗ 9 1 tie), zur, Feit Der alte Uhrmacher hatte eine ſehr böſe Kunde ahren Lebens, geringer und ſuchen ihren 4 ang U 775 N f 1 funkel, Geflimmer und Geleucht, wie eine nach Hause. Derweilen ich wartete, erzählte Ma- erhalten. In 80 Nachbarſtraße hatte ſich ein Sie alete h wie Feuer erfüllt, zu finden. März 1926, am Dienstag, den 16. von 10 in: N ö i de men ria mir Geſchi ihrer Kindhei bie 12 Ae vera gs. 1 wenn brogg Auswanl! Büniste Press.“ e.,.,. 5 ö f 1 ichwang 5 1 r. j ö te 9 0 en, die nicht nur ren, ſonde i e„ in Viernheim, 13. März 1926. Winkenbach. 1 Goldgelbe futter 5 Stets Eingang von 9 Unſer Hausfrauenbuch, Sans Hanel en ſonnengeküßt jubelnd ihr pr man immer daran, wie es noch ſchön auch billige Schmuchachen feilen dcs A ce deo Kunſtwerk geſtalten 9 5 Viele Geſchichten hat ſie mir erzählt und auch Wand lachte Ager e Miele bunte Traum von der Wiege bis 55 Aufteſung Bauern- Verein 5755 N 2 och aus der 1 2 9 ich 7 1 f 7 e Meine weit hinauslangende Sehnſucht ſam⸗ ſpäterhin i j a von 6 Weiße 0 ch 5 200 459 819 9 Ni tiges Einkau en N melt in den engſten Kreis um mich das Schöne de gane Gee le ich hierhin. Ich Rut in die Stunde. Der ubrmacher aher geriet n der 9750 11 ifchen 10 8. 8 5— 738 olcher Menſchen erblaßt das in Am Montag, den 15., von vorm. 8 Uhr ab wird Erde wachſend von fern und nah und zwi i i 1 ßer ſi ſchöpf, ſei ſtill,“ ſchrie am Staatsbahnhof i 5 Die Tiefe zu ſteigen. 8 ch ſtehe a kaun ſie nie vergeſſen.„Als ich die erſte Puppe r Ste aber dach wee in fender D prahlende Wort„Erfolg“ zu einem lächerlichen 2 1 Alelbens 1 Eu imeibers and belauſche das gefiederte Volt leite bchte ie nike Sie pate bſchones, echtes Scheid date dn ene Gneleeu inen gegn b ibn aut wehen kan u eee 1 5 S i 7 7 5„ 8 Sch 0 bine Ji ifo ge„ i i 1 11 1 5 mpfindet das unſcheinbarſte und anſpruchs⸗ Haar. Aber ich muß wohl ſehr ungeſchickte Hände Schemel und holte das arme kleine Ding eilends ſich auch Wudniſſe nun dic dehnen und 9e dlioſeſte Weſen nicht d ü ˖ 3 ich ſie 78 5 5 in ei lehrt Gies! g ü cht doppelt ſtark das Glück des gehabt haben, gleich, als ich ſie kämmen wollte, em Nat, und teug en fett, font in eine Und wenn du kaum den Namen des hellen großen Erwachens wi 01 j 15 e 5 irſ chens wie der vernunftbegabte Be⸗ ging der Heim los. Onkel, der Friſeur, der wohl ſchibeigen n n Ecke.„Nun wirſt du Menſchen, welcher dir entgegentrat, zu nennen ausgelaben. 1 N ten wollen da abholen, zumal dort gegen d. 7 9 N errſcher der 2 7 Intereſſenten en d. 70 leider- preis mt. 1. se i 0 1 e N 5 nahm ſie mit nach Hauſe und hat ſie neu ge⸗ 5 weißt— dünkt dich doch, du habeſt ihn als Kind 1 N iſt der Schrei der weißen Waſ⸗ leimt. Mutter brachte von der Tante ein klei⸗ Da lag ſie nun die unglückliche Uhr und nie- ſchon gekannt und er habe an jedem dohen Feste Kaſſe der niedrigſte Preis gemacht 1 Aberal erhältlich, wo nicht, unter Kachnahmm ervögel, wie hell und blank! Faſt trotzig frohl] nes Herdchen mit Töpſchen und Pfännchen mit.] mand tümmerte ſich um ſie. Sie war vergeſſen. deiner Wanderung beilagen ene —— Blusen . 55„„Die einen ſchlagen die grünliche Flut um Bis die Puppe wieder i J f ü ö 0 L ganz war, hab ich immer Im Anfang fühlte der Alte k den Ver⸗ Auf echtem Menſcher unt der ich mit ſtarken Schwingen; die anderen hocken gekocht. Und als Onkel Peter ſie brachte, da luſt. Wohl hob er zuwellen länhſchend den grauer Gnade! 1 eee 9 rühjahrsbepflanzun 5. 5 Zur 7 91 0 pfl 5 8 1 Kostüm- aaa 6 Verlag Otto Beyer · Leipzig I N unbeweglich im vollen Lichte der Sonne, welches hab ich gar keine Freude mehr dran gehabt. Kopf, das Lachen blieb aus. Erſt nach einer ichblü en, Maaslieb⸗ i 1 d e J ö i reichblühende Stiefmütterchen, JJ ͤ ͤV 5 e 1 900 ſchnattern wie][ Immer ging das Haar ab und ich nannte ſie Weile überkam ihn. Sehnſucht nach ihrer frohen chen, Stück 10, Vergißmeinnicht, Nelken, 8 5 5 Mantel-— been nne 5 ſich hin.. nur noch: Plätepuppe. Stimme. Alſo ging er in die dunkle Ecke und Goldlack Stück 5, ausgeleſene Saatkar⸗ͤ- Anmeldungen 10 0 0 00 8 1 6 0 Ulran en—— f Stellen Sie ihm doch die Sache güti Es gi 7 5——— 4 11 5 1 1 5 ö e„ S ie Sache gütig un Es ging eine ganze Weile in dieſer T t.] dem O 0 7 toſſeln, 1. Abſaat, vom Originalſaatgut der nau Ace ee de für Lin Onler Oper- ant I f. l, J* Waldis Buße 1 0 ae 5 ein e Sanfi⸗ J“ 00 e meim Teil ob Waldt ebenfalls, 75 5 fate Du alan. ö a ö 5 5 n 5 ö N b 5 0 iers! ar! Waldis Intelligenz iſt ſo groß, weiß ich nicht. Er ging mit ſchlapphängenden] um noch eine kleine V eit fü 1 heſfiſchen Landwirtſchaftskammer Ztr. 4.50 Mk., ö bestbewührten 15 70 und 90 em breit i 7 i 5 Humoreste 1 er verſteht, wenn man ihm freundlich zu-] Ohren, die Schnauze tiefgeſenkt, und ſah wirk⸗ Ae db zu treffen, besser. Glanzſi baz 1 5 N 1 b redet. lich wie ein Bild der Bußfertigkeit aus. Zu mordete und gebratene Huhn darſtellen ſollte. —— 1 direkt vom g von Carry Brach vogel. 1 f f ˖ 8 Die Gelegenheit zu freundlichem Zuſpruch bot Hauſe angelangt, zog er ſich ſogleich in ſeinen Juſt ſetzte ich eine Schüſſel voll herrlichem * Mein Freun 9 zazift 5 871 1 Freund, der Pſychologe und Pazifiſt ſic) unverzüglich. Kaum war die Entenaffäre] Schmollwinkel hinter den Ofen im Speiſezimmer[grünen Salat auf den Tiſch und auf die andere Speiſekartoffel Zentner 3.00 Mk. verkauft Oste 15 Sen 9 1 . 8 r 5 5 1* Ehatt. 6 105 0 ler—— wieder eingetroffen—— anſimeier, iſt eine Seele von einem Menſchen bei 1 j j 5 105 5 f öäñund hält demgemäß nichts v 177 eigelegt, ſo entdeckte mein Teckel einen Trupp] zurück und kam weder an dieſem noch am fol⸗[ Seite des Huhns eine Kompottſchale, als die dlung„Viernheimer Anzeiger 1% gemäß nichts von ſtrongen Erzieh. Hühner, der aus einem Bauernhof heraustam, genden Tage zum Vorſchein. Verſchmähte ſein Klingel der Haustüre ertönte. Gaz ue kira N.* Schulentlassene 8 ee e i 110010* Leleson 12 Weinheimerſtraße 62 Buchhan ein 1 Pidggoge e d 55700 um ſich auf den die Straße beſäumenden Wieſen] Futter und blieb allen Lockungen gegenüber tet kam ſehr lieber Beſuch von auswärts, mit, DA 9 An 8* II Erſtklaſſige Qualitäten. 7 ſcheut auf dem Gebiet der Erziehung alle Hand⸗ und Feldern freundlich zu ergehen. Schwupp! taub, lag, den Kopf zwiſchen die Vorderpfoten dem ich mich ſo herzlich freute, daß ich beinahe 0 N N. a f 5 W greiflichteten. Er iſt überzeugt daß Völter haſt du's geſehen? Waldi hinter ihnen her, mit⸗ geklemmt, unbeweglich da und ſchien tiefe Pro- Sanftmeier nebſt Waldi vergeſſen hätte. Zu 0 ann! III un 5 werden jetzt 0 8 Kinder, Tiere mit einem guten Wort un Het ten unter ſie hinein, und ehe die erſchrockene] bleme in ſeinem Hirn zu wälzen. rechter Zeit kam aber Sanftmeier herzu, der U 5 ieee b N. Fier zu wickeln ſind und daß man ahnen 0 e eh Ae ee e fü Ce and Weit Fate iche, nicht ebenfalls herzlich willkommen hieß und geheißen . 5 08. 15 N 0 begangen 17% 5 ichin N gt. Dann erin⸗ geſagt? Güte und Vernunft, damit regiert man] wurde, und nun ſchwatzten ir ei Weile in Der geehrten Einwohnerſchaft geben wir hier e e eee a Aang darzulegen brauch t fe und erte er ſich plötzlich, daß er nicht Rodrigo oder die Welt! Die rohe Fauſtgewalt hat gar nichts meinem kleinen Garen dme, bis ic, mich . zu dauern⸗ Carabas hieß und jagte, wie von den Exinnyen über ihn vermocht, aber auf meine Worte hat meiner Hausfraulichkeit erinnernd, aus rief: f 3 Mä g. Honorar- Prosp. frei. mit zur Kenntnis, daß wir unſeren Betrieb nach D e e g der Besserung zu führen. Kraft beser Grund b 0 vermoch i 5 1 101 1 ſätze mißbilligt 1 öch lich mad] verfolgt, zu mir zurück. er offenſichtlich Einkehr in ſich gehalten! Er be-„Nun wollen wir aber gemütlich zu Abend eſſen! Viernheimer Anzeiger Mannheim ö bbilligte Sauftmeier höchlich jene Bezieh⸗ Ich glaube nicht, daß die Erinyen ſich um reut. Er kaſteit ſich. Er wird 106 wieder ein Wie gut, daß wir ede Wale ein Shen ———ů———— N 1 1 nn 4, 17 un„ Fürnapr unger i f f um e eimer ra 2 163 5 11„** bahnhof). ungen zu meinem Teckel, Beziehungen, die auf ii i f iſte 1 1 0 Runsistr. Schüritz 7105 f 0 9 20 Tattersallstrade 12(Nähe Haup Sanftmeier 7 uf tote Hennen bekümmert haben, aber dem Waldi Huhn anrühren, darauf leiſte ich den Eid!“ haben!“ Und Sanftmeier, der zuweil eee Gegründet 1883 1* 43. Jahrgang 1 verabſcheuten Handgreif⸗ nahten ſie dennoch, und zwar in Geſtalt des Und ſo durchdrungen war er von ſeinem Er- ein Philoſoph. natürlich eln optimiſtiſcher Gbr Gleichzeitig bringen wir unſere Farben, 3 beißt, er hört auf ihn 4 dis Schmollwinkel hintrug.„Siehſt du, Hund⸗ Guten! Man muß nur die Geduld haben, es Schloſſer& Hook Viernheim. verbreitetſte Zeitung 57. hieſigen Platze mir, denn ich war wütend, nicht nur über„das(davon eſſen?“ das Speiſezimmer. Da ſtand auf dem Tiſch Heute Samstag Abend punkt halb 9 Uhr 1 A Don über Land gi ein Domino 3 ing, meine Au J i 1 35 f ſmerkſamteit teilend für das ermordete Huhn bezahlen mußte, ein— o Wunder!— er beharrte bei ſeiner bußfer⸗ tand da, auf der auch nicht das winzigſte Hüh⸗ im Gaſthaus zum„Nebſtock“. Vollzähliges Erſcheinen! in-Pfund-Paketen, kl. Domino Pid. ö der heute wieder ausſchließli — Paß 5 ießl a a 5 a 5 N a 5 g ſchließlich dem ſpaniſchen tiefſter Mißbilligung ſah Sanftmeier, wie dra⸗ wollte er ſagen:„Die Eitelkeiten der Welt ſind und kaute und krachte es behaglich wie von eiten mit anderen Hund i; 5 Hunden einzulaſſen oder entſeelte Huhn(es ſollte wenigſtens einen Bra⸗ Huhn auf den gedeckten Tiſch. Sanftmeier ſtand vernichtet. Ich konnte mich konkurrenzlos billig 2 empfehle ich mich im liefern und anbringen von ältliche Ende, die tieſſinnig vor f a f J 8 2 DDr Preiselbeeren 3. 1918 aufſcheuchte und ſſh ph mit einer Pfütze er ſich nie für Rodrigo oder Carabas ausgegeben. Ich geſtehe, daß meine pädagogiſchen Grund- haben, es abzuwarten! Waldi hat ſie ofſenbar ſanft zwiſchen Willen: 1 f Plond- Eimer ſch und Tat: Kummer bereitet! So etwas tut ein guter Hund tiefer Reue etwas ins Wanken gerieten. Wie, derſetzung mit dem Schlemmer im Schmollwin⸗ im Hauſe Winkenbach) verlegt haben. 1e 0 ä ſchimpfenden Bauern, der jammernden Bäuerin folg und Waldis Läuterung, daß er trotz mei- loſoph iſt, bemerkte mit weiſem Lächeln:„Ich 1 8 wenn es ihm gerade ü i Lacke, Oele uſw. zu den billigſten Tages ⸗ Griellzucker psd 32 paßt. Paßt es ihm ni e de e Steak, i ö hm nicht, ſo ſtellt er 5 an, als gericht vollzog ſich in dreifacher Auflage: zuerſt chen, das iſt das arme Huhn, das du umgebracht abzuwarten!“ 22 nichts an. So geſchah es a i ili 18 5 Würielzucker aue 34 ſchönen Sommertag 5 uch, als ich an einem mißliche Vortommnis“(wie Sanſtmeier' es] Ich war darauf vorbereitet, daß Waldi mit zwiſchen Salatſchüſſel und Kompottſchale— ein benfabrikation und Handel. Ffund i V C1 ö fl m I l U U 9 Inſerate haben ſicherſten Erfolg! würt Ker wwiſchen den erbaulichen Reden des Pſychol 18, 0 ämie fü U 2 Zuc ö vcholo⸗ Preis, in dem die Riſikoprämie für fünfzig Jahre tigen Ablehnung. Er beſchnüffelte es nicht ein⸗nerknöchelchen zu ſehen war... Aber aus dem. er Ortsgruppenführer. 0 5 Namen zugetan war un 5 i a a 85 f ö Buch- und Alizidenz-Druckerei Somincher 1——1 Wagnzusel und zug d es völlig ignorierte, motiſch ſich Untat und Strafe ablöſten. Auf für mich abgetan!“ Knöchelchen und Knochen, die ein ſcharfes Gebiß 1 11 N Anſertigung ſämtticher Druckſachen für Gewerbe, 9 ha g harmlos vahinwandelndes Fed 5 f 1 1. In 0 1 2 L Tia Zur beginnenden Bauſaiſon Handel und Induſtrie Südsaure Bonbons Pfund 75 liche Beute zu betrachten. Federvieh als jagd⸗ ten geben!) ſorgſam im Arm und ſprach gütig Er ſagte:„Güte! Güte! Güte und Vernunft, nicht enthalten zu ſagen:„Alles wendet ſich Rolläden aller Art. 5-Pfund-Eimer anſchickte, ihr„Du warſt ſehr unartig! Ein braves Huhn ſätze der Strenge und Handgreiflichteiten ge- gehabt!“ N 2 67 em 90 em 4 del ſachm. Aus fährung in empfehlendeck rinnerung. 1 Sackerlotter, wi a Läufer 2.60. 50 8 Napareb ec e 1177155 ſtett 0 ad ö Züffethelze ste. N fiiüre. 91 8 üſt du wohl die Ente in Ruhe 5 1195 e 10 o 100 1 10 e 11 recht hätte? Wenn Zwei- kel, der Sauftmeier mit gerunzelten Brauen . N 0 4 e er Berechnung ausgeführ. 0 ö ö be verwi 1 a rſſt du ſo etwas nis beiner wie Vierfüßer doch wirkli tes und nachdenli Stirne bei Was er 5 g ausg. Anri sen-* 3. ö erwies mir Panftmeier meine Hef⸗ wieder tun! Dann hat dich Frauchen auch wie⸗ Zureden mehr reagieren 90 auf Prügelt 91 8ch ſich bon e achte N. er 05 55 1 1 i lichkeiten beruhen. . Fernſprecher 117 ö Kristallzucker Pfund 29 Mein Lede hört auf den Namen Waldi, das und eines ſchweigſamen, aber unheilverkünden⸗ nes Widerſpruchs das gebratene Huhn zu Wal⸗ ſage es ja immer: Alles wendet ſich ſtets zum, preiſen in empfehlende Erinnerung. Schlageter⸗Bund Aelteſte, geleſenſte und Staubzucker piund 34 i 10„Walde essen eue u 0 0 vom Bauern, dann von der Bäuerin, dann von haſt! Nicht wahr, Hundchen, du möchteſt nichts] Erhoben von ſolcher Zuverſicht, betraten wir ihm und Sanftmeier nannte), ſondern auch über den Preis, den ich einem Satz das Huhn an ſich reißen würde, aber gebratenes Huhn?— o nein! Eine leere Platte —— gen und den wilden Sätzen Waldi⸗Rodrigos, im voraus eingerechnet war.. Mit der Miene mal, ſah es nur mit müdem Schielblick an, als Schmollwinkel hinter dem Ofen vor ſchmatzte ö 180 ich ihm warnend zurief, ſich nicht in Strei⸗ dem Heimweg hielt er das in Papier gewickelte, Sanftmeier war ergriffen und ſtellte das zerbricht.... Als er einmal eine un belehrend auf Waldi ein, der tat, als hätte— wer kann gegen dieſe beiden an?!“ ſtets zum Guten! Man muß nur die Geduld Teppiche 2. ver, 3 m lang 20 mertiſen fir Schnee 195 gelrabgerdtebe— Erübeer-NMonfitüre 3 e e it mee ſuhr ach mi meinem haft d: totgebiſſen Deinem Frauchen haſt du genüber Waldis Bußfertigkeit und anſcheinend] Es folgte noch eine handgreifliche Auseinau⸗ N 5 18 klaſſen. fonſt Roſtenberanſchläge fieben kezentes mur Serfaus. in extra la Qualität 5· Pfund · Eimos g ligkeit und Ausdrucksweiſe: der lieb!“ betrachtete den Büßer im Schmollwinkel hinter verraten.——— — een e e Leere. 3. Mike, Stumpf 4. dasnarkat. 5. FFF 165 Vlon Alice Horacek. Iſt es nicht, als wenn durch den Lärm unſe⸗ Der eigene Klang. ſerer Großſtädte, durch das Haſten und Treiben der Wenge, durch all die eilenden und ringenden Menſchen ein feiner, leiſer Zug des Heimwehs ginge? Des Wehs nach einem Heim, das ſie vielleicht nie beſeſſen, nicht einmal je geſehen haben, aber von dem ſie doch wiſſen, es hat ein⸗ mal beſtanden, es beſteht noch jetzt da und dort. Man muß nur dem richtigen Glockenklang folgen, dann gelangt man auch zu dieſem ſcheinbar ver⸗ ſunkenen Vineta. Was iſt ein Heim? Warum kann eine arm⸗ ſelige, kleine Dorfhütte, auf dem die Schwalbe niſtet, und bei der der Star ſein Käſtchen ſtehen hat, ſo traulich wirken und eine große, moderne Zinskaſerne mit allen möglichen Bequemlichkeiten nicht? Warum fühlen wir uns wohl in dem einzigen Zimmer, einer alten Dame, das mit al⸗ tertümlichem Kram angefüllt iſt, und in der kal⸗ ten Pracht eines ſtilvoll eingerichteten Saales nicht? Worin liegt das Geheimnis der Wirkung einer Wohnung? Ganz einfach: es liegt in den Menſchen, die darin wohnen. en Jeder Raum, der uns anziehen ſoll, muß eine Art Individualität haben, muß dieſe eigentüm⸗ liche Wärme ausſtrahlen, die nur das Leben gibt. Es iſt damit, wie mit den Büchern, die gelb wer⸗ den, wenn lange niemand darin lieſt und mit den Geigen, die den Klang verlieren, wenn keiner ſie ſpielt. Langverſchloſſene, unbewohnte Zim⸗ mer erinnern ſchon in ihrem modernen Geruch an eine Gruft. Möbel und Häuſer, ſie brauchen den Menſchen, der darin wohnt und arbeitet und ruht, der ſie benützt und ihnen damit hilft, ihre Beſtimmung zu erfüllen. Bei einem Mö⸗ e ſehen auch die ſchönſten Stücke kalt und ausdruckslos drein und mögen ſie mit noch ſo viel Geſchicklichkeit zuſammengeſtellt ſein. Aber fremd und unperſönlich werden ſie auch überall dort wirken, wo der Beſitzer es nicht zu Wege ge— bracht hat, aus dem Erſtandenen ſein— Eigen⸗ tum zu machen. Mit Banknoten kann man Sachen kaufen, aber ſo recht eigentlich gehören ſie nur dem an, der ſein Siegel, den Stempel ſeiner Perſönlich— keit drauf zu drücken vermag. Und dazu— muß einer erſt eine Perſönlichkeit ſein. Darum findet man ſo ſelten ein Heim, weil es ſo wenig Perſönbichkeiten gibt. Mit Geld mag man Schlöſſ e' hauen, aber man kann damit kein Heim ſchaffen. In einfachen, beſcheidenen Häuslichkei— ten iſt 23 oft noch leichter, eine gewiſſe Traulich— keit zu finden, dort, wo jedes einzelne Stück mit Opfern etkeuft, mit Liebe gewählt, mit Stolz beſeſſen und mit Sorgfalt betreut wird, während der Reiche kaum einen Blick auf ſeine Schätze wirft, er hat deren ja ſo viele! Eine ſchoͤn eingerichtete Wohnung iſt ein Zeug⸗ nis für einen gut gefüllten Geldbeutel und manchmal für einen gebildeten Kopf. Ein Heim aber iſt ein Spiegel einer Menſchenſeele. Die Bücher in ven Schränken, die Noten auf dem Flügel, die Blumen am Fenſter, die Bilder an den Wänd der Lampenſchirm und die Decke auf dem Ti, e: ſie alle erzählen von eines Men⸗ ſchen Tun und Treiben, ſeinem Willen und ſei⸗ jnem Kunſtſinn, ſeinen Neigungen und Talenten, ſeinen Reiſen und Freunden, ſeinem Schickſal und ſeiner Familie. Und iſt die Zuſammenſtel⸗ lung auch manchmal bunt— das Leben iſt es auch. Die Umgebung iſt für den Menſchen, was der Rahmen für ein Bild u er darf nicht auf⸗ dringlich und auffallend ſen er ſoll ſich ganz dem Bilde anſchmiegen, neben dieſem faſt ver⸗ ſchwinden und iſt doch nötig, um das Gemälde einzufaſſen und abzuſchließen. Wo aber dos wichtigſte, der Inhalt fehlt, da gähnt uns auch der prächtige Goldrahmen leer an. Wenn die Wohnung ein Teil deſſen il. ſie bewohnt, ſo wird ſie nicht immer gloih Sie wird mit weit geöffneten Fenſtern dem Licht meiner Nachtlampe kommt zu dir in dein herrlich iſt.. 17% N ſehen: ſe wird die Stimmungen wechſeln könnten. böbe ich dir olsen gelafen und das ſchöne blae Süg, daß Gott it, daß er gut ist. Frühlingsmorgen entgegenlachen und Luft und Sonne von ihm einſaugen. Sie wird ſich im Herbſt mit bunten Blättern ſchmücken und Licht und weißes Zimmerlein. Schlaf, mein Kindl; Der rein und duftend und horch! die Vorhänge dicht zuziehen vor den November⸗ draußen von den Fenſtern und ſingt mit der nebeln b draußen. Sie wird an Winterabenden am flackernden Feuer die Familie verſammeln, am Ofen werden die Kaſtanien braten, und der Duft der Tannenzweige wird verraten, daß des Mutter das Kind in den Schlaf. So gut wie du Die Städte ſind groß und die Wohnungen ſo eng geworden, daß kein rechter Platz mehr für Heims Hochfeſt naht: Weihnachten! Nicht gleich⸗ euch da iſt. Faſt alle Mütter müſſen auch ſo viel gültig, nicht einförmig, ſondern wandlungs⸗ arbeiten, fähig, wie die Natur draußen, wie der Menſch ſelbſt, wie alles Lebende, muß auch das Heim ſein, jenes Heim, wo das Ticken einer Uhr wie das Schlagen eines Herzens tönt, da uns von all' den ſtümmen Dingen ringsum erzählt:„Wir find nicht iot, wir leben mit dir und für dich, wir ſchenken dir unſer ganzes Sein, um ein Teil von dir zu werden— liebe uns dafür ein wenig!“ Ein richtiges Heim muß ſeinen eigenen Klang, ſeinen eigenen Duft haben, ſo daß, wenn wir lange davon entfernt ſind, eine beſtimmte Me⸗ lodie oder Blume genügt, um das Bild der gan⸗ zen Häuslichkeit vor die Seele zu zaubern. Da⸗ rum gehören dazu: Kinder, Blumen und Muſik. Und dieſe drei ſind eigentlich eins— denn es ſin) die kleinen Kinder die ſchönſten Pflanzen in Gottes Erdengarten, es ſind die Blüten das Klingen von Wieſe und Wald und es iſt die Muſik ein blühendes und duftendes Wunder im Alltag. Die Kinder ſind das Lächeln der Menſch⸗ heit, wie die Blumen das Lächeln der Natur. Ein Heim hat immer Platz für Kinder, und mag es noch ſo klein ſein— für eigene und für fremde. Und ſie dürfen auch darin ein wenig herum⸗ ſpringen, ohne Schaden zu ſtiften, und plaudern und lachen— und manchmal weinen. Ibſen ſagt ſo ſchön:„Ein Heim iſt da, wo reichlich Raum für zehn, obwohl's dem Feind zu eng für zweie daß ſie nimmer den Kindern ſingen können und die Aerzte und Pflegerinnen ſagen, man ſolle ſie nicht mit Schlafliedchen verwöhnen. Nur ganz wenige haben es noch ſo gut wie du. Schlaf, mein liebes Kind!. .„Schlaf, Herzensſöhnchen“... Du biſt zwar kein Söhnchen, ſondern ein kleines feines Mäd⸗ chen. Aber die Dichter ſingen immer den„Söh⸗ nen“,„Prinzen“ und„Knaben“. Keiner ſagt den Mädchen etwas von ihren Puppen ihrer kleinen Küche und den Täßchen und Löffelchen. Ich glaube, ſie wiſſen gar nicht, wie ſchön die Puppen ſind, und wie gut das Eſſen in der Pup⸗ penküche ſchmeckt. Schlaf, mein kleines Mäd⸗ chen! Viele Puppen und Zimmerchen ſollſt du haben, einen echten Puppenwagen, um deine Kinderchen ſpazieren zu fahren und einen klei⸗ nen Beſen mit Schippchen, um deine kleine Woh⸗ nung ſauber zu halten. Alles ſollſt du haben— ſchlaf nur, mein kleines Mädchen!— 925 Wenn du groß biſt und ein ſchlankes, ſchönes Mädchen geworden biſt— o Gott—, wenn dann nur nicht dein Weg in einem grauen Büro, an einer eintönigen Maſchine endet— mein Lieb⸗ ling, wie ſchrecklich wäre das! Denke nur, wie⸗ viele kleine Mädchen hatten ein ſo ſchönes Bett⸗ chen wie Du, und ihre Mutter ſang ihnen: Gu⸗ ten Abend, gute Nacht, mit Roſen bedacht. nun ſind ſie groß geworden und niemals kommt ſcheint—(„Komödie der Liebe). An Raume der Freiersmann, ſie ſitzen in einem Büro im mangel iſt noch kein Heim zugrunde gegangen, Hinterhaus, vs wohl aber an den Mängeln der Menſchen, die darin wohnten. Ein Heim muß eine Eigenſchaft haben von dem, was meiſt ſein Mittelpunkt iſt: von einem Mutterherzen. Das wird nämlich mit jedem Menſchen, der da einzieht, größer, es dehnt 1 8 wächſt und umfaßt alle mit gleicher Liebe. Morgen. Von Theodor Pröpper. Warum kommſt du ſo ſcheu und leis gegangen? Der Tag ſtreckt beide Hände dir entgegen. Du nahſt auf reinen, niegegangnen Wegen, Biſt noch ein junges Kind, brauchſt nicht zu bangen. Als Licht und Dunkel um die Krone rangen Erwachteſt du, um deinen Morgenſegen Auf jedes müden Menſchen Haupt zu legen. Die Nacht erſtarb. Und alle Glocken ſangen. In deiner Hand, auf lichiumkränzter Schale, Trägſt du der Jugend reiches, ſtarkes Hoffen. Die Erde lacht und wird zum Feſttagsſaale. O komm! Auch meine Tore ſtehn dir offen! Dein Gruß klingt übers Land wie Feſtgeläute. Vielleicht winkt mir ein Glück, vielleicht noch heute. Die Welt iſt ſo leer, wenn man nur Berge, Flüſſe und Städte darin denkt, aber hie und da jemanden zu wiſſen, der mit uns übereinſtimmt, mit dem wir auch ſtillſchweigend fortleben, das macht uns dieſes Erdenrund erſt zu einem be⸗ wohnten Garten. Goethe. Schlafliedchen. Von Antonie von der Brücke. 0 Schlus, Herzensſöhnchen, mein Liebling biſt zich eine graue Wand und ſchrei⸗ ben— Zahleinehand wenn ſchlechter Geſchäfts⸗ ſie müſſen noch glücklich ſein, wenn ſie arbeiten dürfen auf dem Büro mit der grauen Wand. Und wenn ſie das nicht wollen, ſo müſſen ſie Dienſtmädchen werden oder in die Farbik gehen, wo die Räder ſauſen oder ſie müſſen nähen in großer Haſt, bis Augen und Rücken weh tun, oder Hüte putzen oder Studieren, bis der Kopf brennt und ſchmerzt. Nachtwind weht zu dir von den Bergen ganz er Fluß rauſcht haben es nicht viele Kinder mehr in Deutſchland⸗ gang kommt, dürfen ſie auch das nicht mehr tun; du.% Die Tür zu meinem Schlafzimmer Kleines Mädchen, die Frauen haben es nicht mehr ſo gut in Deutſchland. Könnte ich dir doch dein Häuschen mit Garten, deine Küche und Kin⸗ derchen verſprechen, wie ich dir das Puppenzim⸗ merchen, die Küche und die Püppchen verſprach. Wie glücklich wäre ich! 1 Vielleicht ſchlägt aber in meinem kleinen Mäd⸗ chen ein tapferes Herz. Wer weiß! Vielleicht kommt ſie daher und lacht über Mutters Angſt und Sorge— kommt daher und weiß im Nu alles, was in den vielen Büchern ſteht und auch, was nicht darin ſteht.“ Vielleicht bringt ſie, wenn ſie in ein großes Büro muß, flugs Blumen hinein, hilft Mutter noch nebenbei im Haushalt, wäſcht, kämmt und verſorgt noch ein Dutzend armer Kinder aus der Nachbarſchaft.) O; Mädi⸗ lein, wie ſchön wäre das! Vielleicht macht; ſie alles„nebenher“, weil ſie ein echtes Mütterlein iſt. L 8 N 1 e Aber wenn nur nicht die Gemeinheit? der Menſchen mein kleines, tapferes Herz kränken⸗ verdächtigen und herunterzerren wöllte n Frauen haben ſo wenig Recht, wenn ſie nicht verheiratet ſind und kein Mann für ſie eintritt.— O Mutter, Mutter, mach dir keine Sorge, vielleicht iſt dein Mädchen tapferer als der tapferſte Mann und hat ein Herz ganz hoch erhoben über Kränkun⸗ gen und Verdächtigungen. Es macht ſich nichts aus ihnen, es merkt ſie eigenflich gär nicht, weil es ſo viel zu tun hat, um all die Armen und die Schwachen zu lieben und die Betrübten zu trö⸗ bea weil es ſo ganz ſtill und gefeſtigt iſt in dem! ———»„— 2 N„ N d ee Ich weiß, morgen früh, wenn's Kindlein auf⸗ wacht und lacht, als ob es ſagen wollte„Sieg auf der ganzen Linie“, dann ſchäme ich mich ob a der Sorge, dann weiß ich, daß das Mädilein tapfer, gut und fromm iſt. Es iſt nur noch zein bißchen kleine, um es zu zeigen. Aber Geduld, Geduld, und heute nacht— ſchlaf gut, mein klei⸗ nes, liebes Mädchen! — Parfum. „. dein berauſchender Duft ging von ihr aüls, irgend ein geheimnisvolles Parfüm, das ihm die Sinne verwirrte. Das ganze Zimmer ſchien angefüllt mit dieſem Duft...“ Wenn ſie bis hierher gekommen ſind in ihrem Roman, dann klopfen ſich empfindſame Leſerinnen die verknäulten Kiſſen ihrer Chaiſelongue wieder zurecht, verkuſchen ſich tiefer hinein und ſinnie⸗ ren, Blick an die Decke, was das wohl für ein Parſüm geweſen ſein mag, das den Helden der Geſchichte ſo umgarnte und um ſeinen Verſtand brachts. Am nächſten Tage ſtehen dann die An⸗ fängerinnen des Parfümierens vor einer Fla⸗ konparade und riechen an allenzgeſchliffenen und ungeſchliffenen, bändergeſchmückten Flaſchenhäl⸗ ſen werden immer hilfloſer vor all den lockenden Etiketten mit den unwahrſcheinlichſten Namen, um nachher doch das Verkehrte nach Hauſe zu bringen. 8 5 2 Parfüm zu kauſen, nur um Parfüm zu ha⸗ ben— welche Geſchmackloſigkeit! Eine Frau, die Verſtändnis hat für das Verſchleierte, geheim nisvolle, für eine gewiſſe rätſelhafte Selbſtver⸗ ſtändlichkeit eines, nein, ihrer Parfüms, die weiß ganz genau, was ſie zu nehmen hat. Ihr Tem⸗ perament, ihr Hautduft, ihre Haarfarbe werden maßgebend ſein für die Eigenart ihres Parfüms. Eine Gretchennatur verträgt keine ſchweren und ſatten Duftwolken; eine Strindbergfigur keine harmloſe, unſchuldunterſtreichende Duftlyrik. Und dann gibt es Frauen, denen Parfüm überhaupt nicht„ſteht“. Ueber die man ein ſtilles Verwun⸗ dern nicht los wird, wenn ſie zu Parfüm greifen. Denn ihr eigener Duft hat ſchon jenen unerklär⸗ lichen Reiz, den ein richtig abgeſtimmtes und gutes Parfüm vorausſetzt. 8 Die meiſten Frauen verſtehen es kaum, das Parfüm auf vornehme Art anzuwenden. Lieber einen Strauß friſch duftender Veilchen am Gür⸗ tel als ein billiges und unangenehmes Parfüm! Und Zurückhaltung!„Frauen, die ſich ſtark par⸗ fümieren, werden pgegen ihr Parfüm allmählich o unempfindlich, daß ſie zu immer größeren Do⸗ ſen greifen. Eine üherſtark parfümierte Frau fällt jedoch auf die Nerven.— Aber auch damit, daß man ſich einen Tropfen auf die Bluſe oder aufs Kleid oder ins Taſchentuch tut, bringt man ſich von vornherein um alle Wirkung. Das Par⸗ füm darf überhaupt möglichſt nicht direkt? auf Kleider-oder Wäſche? gebracht werden. Es ſoll doch immerhin die Illuſton vermitteln, als um⸗ gebe die Frau ein wunderbarer diskreter Hauch! Dieſes Ungewiſſe, Süße, Schmeichelnde erreicht man aber niemals; auf die eben erwähnte Me⸗ thöde, die oft brutal; anwendet wird. Das Par⸗ fümagehört zin! alle, Kleider und Wäſcheſchränke, inz alle Kaſten a und Schubladen. Der bekannte, geliebte Duft muß auf dieſe Art hundertfach wiederkehren, vom einfachſten Gebrauchsgegen⸗ ſtand bis zum beſten Luxuskleid. Er legt ſich dann um die Frau wie etwas zu ihr Gehören⸗ des.“ Alles, was ſie anzieht, überſtreift, in die! Hand nimmt, hat dieſen individuellen Duft“ Eine Frau müß ihrem Parfüm treu ſein kön⸗ nen, ſie darf“ es niemals wechſelnn. es ehört ganz einfach zu ihr, iſt Kennzeichen ihrer Perſön⸗ lichkeit. Man ſagt, daß Frauen, die ihr Parfüm oft und leichtfertig wechſeln, nicht treu ſeien⸗! — Aber dieſe Behauptung ſtelle ich, ſelbſt ſehr neu⸗ gierig, zur Distuſſion. 5 W. J. „. ———— 5—— Weißt du, was „Krankſein“ heißt? Ge Ans langes Krankſein gewöhnt ſich— die Um⸗ gebung des Kranken. Die Geſunden werden ſſtumpfer und ruhiger, der Kranke aber wird im⸗ mer wunder und empfindlicher. Darum iſt lan⸗ ges Krankſein ſo bitter, weil es den Leidenden immer tiefer ins Ungebahnte führt, wohin auch der Fuß der liebſten Menſchen nicht mehr folgen 9 7 weil die geſunde Phantaſie ihre Grenzen hat. . Es gibt ſchweigende Einſamkeiten des Leides, we alle Menſchenhilfe verſagt, wo nur noch ein ergebenes:„Nicht mein, ſondern dein Wille ge— ſchehe!“ vor dem Abgrund äußerſter Verzweif— lung bewahren kann. Je beſſer und feiner ein Herz iſt, um ſo mehr wird es ſuchen, den armen Kranken auf ihren Dornenwegen nachzugehen und die Disharmo— nien ihrer ſchmerzbetäubten Seele zu verſtehen und mit Liebe und Schonung zu überwinden. Mitleid und Güte, die edelſten Kräfte des Men⸗ ſchenberzens, die auch eines der größten Genies der Weltgeſchichte, Michel Angelo, für das Hide anſah, was dem Menſchen erreichbar iſt, ſie 4 ihre reinſte und unverſiegbarſte Quelle in der Erinnerung an tapfer und liebevoll überwun⸗ dene eigene Leiden. .. Wir alle wiſſen nicht, was das Schickſal uns ſelbſt noch an Leiden und Schmerzen zugedacht hat. Sollten wir nicht den armen Kranken, die in unſeren Weg geführt werden, das Maß von Liebe und Geduld ſchenken, das wir ſelbſt in un⸗ ſeren eigenen dunkelſten Stunden brauchen und erſehnen? Ilſe Franke. . Die erſte Von Erika Menzel, Weiteſten Kreiſen iſt es bisher nicht be⸗ lannt geworden, in wie einſchneidender Weiſe die Maßnahmen der Beſatzungsbehörden, zum Schutze der Beſatzungstruppen vor veneriſchen Krankheiten, der geſamten Bevölkerung des beſetzten Gebietes, namentlich der großen Städte, fühlbar wurden. Wohl hatten große Kölner Frauenver⸗ bände, die ſich der Gefährdetenfürſorge, des Jugend⸗ und Rechtsſchutzes uſw. annahmen, beim Kölner Polizeipräſidium die Anſtellung einer beamteten Polizeifürſorgerin durchge⸗ ſctzt, aber die Hand in Hand mit ihr ausge⸗ übte Fürſorge genüge jedoch nicht, die Leiden der Bevölkerung dahingehend zu mildern, daß das Aufgreifen unbeſcholtener Frauen und Mädchen aufhörte und die Erkrankungsziffern der Beſatzungstruppen ſich ſenkten. Eine Engländerin, die als Freundin einer deutſchen Frau, dieſe Zuſtände in Köln aus eigener Erfahrung und Anſchauung kennen u. und die ungeheure ſittliche und geſundheitliche Gefahr für Beſatzung wie Bevölkerung ermeſ⸗ ſen lernte, die beiden aus dem ſtarken Zuſtrom von abenteurerluſtigen, lebenshungrigen ar⸗ beitsloſen Mädchen und Frauen nach den gro⸗ ßen Städten des beſetzten Gebietes erwachſen mußte, erreichte mit zäher Energie, daß ſich die engliſche Regierung bereit erklärte, Be⸗ amtinnen des ſchon ſeit langem beſtehenden „Women's Auxiliary Service“ nach Deutſch⸗ land zu ſenden, um hier eine gleiche Einrich⸗ tung zu treffen, wie ſie ebenfalls ſchon in Amerika beſteht. Eine Polizei⸗Inſpektorin übernahm die Einführung der zum Außen⸗ dienſt gewählten deutſchen Frauen in ihr neues, ſo ſchwieriges Amt und weitere fünf engliſche Beamtinnen ſtellten ſich ihnen zur Seite, um gemeinſam mit ihnen die überhand⸗ nehmende Unſittlichkeit zu bekämpfen. Die or⸗ ganiſatoriſche Leitung der deutſchen Abtei⸗ lung übernahm auf Wunſch der Regierung Fräulein Joſe, hine Erkens, die Dienſtälteſte der Kölner Polizeiſürſorgerinnen, nach deren deutſche Frauenpolizei. Plan auch das dringend notwendige und end⸗ lich durch Beſchlagnahme von der engliſchen Behörde erhaltene Schutzheim eingerichtet wurde. Nun ſtanden endlich, nach Ueberwin⸗ dung zahlreicher Schwierigkeiten, der neuen Polizeiorganiſation jene Mittel zu Gebote, die ihr für ihr ſo verantwortungsvolles und ſegensreiches Amt bisher gefehlt. Im Heim waltete, unterſtützt von zwei Polizeifürſorge⸗ rinnen, eine warmherzige Hausmutter ihres ſchweren Amtes, in der Polizeifürſorgeſtelle betreuten zwei weitere die Aufgegriffenen u. eine Fachärztin übernahm die Unterſuchung derſelben. Die Beamtinnen im Außendienſt wurden bald im Straßendienſt Kölns eine ge⸗ wohnte Erſcheinung. Durch ihr taktvolles, ru⸗ higes und ſicheres Auftreten erwarben ſie ſich raſch die Sympathie der Bevölkerung und ver⸗ ſtanden es, Anſehen und Würde in jeder Si⸗ tuation zu wahren.„ Die Demoraliſation weiteſter Volksſchich⸗ ten ſtellte natürlich die weiblichen Polizei⸗ organe vor Aufgaben der mannigfachſten Art. Not und Elend, fremde und eigene Schuld oder Verantwortungsloſigkeit auf der einen, Lebensgier und Genußſucht, ungehemmtes Triebleben und ſeine Befriedigung um jeden Preis auf der anderen Seite, dazu die unge⸗ heure Schar der pſychiſch und phyſiſch halt⸗ loſen und minderwertigen Frauen und Mäd⸗ chen jeden Alters, ſowie Kinderſtraßenhandel, Kinderbettelei und Umhertreiben, erforderten von den dienſttuenden Beamtinnen während ihrer Tages⸗ und Abend⸗ bezw. Nachtdienſtes ſtändig neue Einſtellung und Einfühlung Al⸗ lein auf den abendlichen Dienſtgängen wurden in der Zeit vom 21. März 1924 bis zum 1. Mai 1925 von der Frauenwohlfahrtspolizei 789 Mädchen ermahnt oder verwarnt, 133 Mädchen vorgeladen, 72 nach Hauſe begleitet, 116 feſtgenommen, in 55 Fällen den Mädchen Hilfe und Beiſtand geleiſtet, in 72 Fällen zum Zwecke des Kinderſchutzes eingeſchritten und 51 der ermittelten oder aufgegriffenen Kinder den Eltern ſofort wieder zugeführt. Der enge Raum verbietet leider weiteres Zahlenmate⸗ rial aus dem Tätigkeitsbereich der erſten deut⸗ ſchen Frauenwohlfahrtspolizei zu bringen. Nur das ſei noch angeführt, daß unter den von ihr Aufgegriffenen ſich rund 42 Prozent volljähriger Frauen und Mädchen befanden. Im Schutzheim war die Leitung, Pflege und Betreuung der weiblichen Häftlinge durch die Hausmutter und die Aufſichtsbeamtinnen derart, daß gar nicht ſelten aus ihm entlaſ⸗ ſene Mädchen wiederkehrten und um Auf⸗ nahme für die Nacht baten oder in ihm wei⸗ . N. ter z:: wohnen begehrten, um von hier aus auf Arbeit zu gehen. f Der große Erfolg, den die Frauenwohl⸗ fahrtspolizei mit ihrer fürſorgeriſchen Tätig⸗ keit im anfänglich ſo ausſichtslos erſcheinen⸗ den Kampfe erzielte, fand bald nicht nur im ganzen Reiche, ſondern auch im Auslande An⸗ erkennung. Sie wurde vom badiſchen Regie⸗ rungskommiſſar um Beteiligung an der In⸗ ternationalen polizeitechniſchen Ausſtellung in Karlsruhe gebeten. Das preußiſche Miniſte⸗ rium für Volkswohlfahrt und das Miniſte⸗ rium des Innern bereiteten die allmähliche, allgemeine Einführung der weiblichen Polizei vor, wenn auch die geſamte, Arbeit bisher noch zu keinem poſitiven Ergebnis gelangte. In der norwegiſchen Hafenſtadt Chriſtianſund bei Chriſtiania wurde die erſte Beamtin dieſer Art angeſtellt und in Griechenland iſt man ebenfalls auf die Organiſation einer ſolchen bedacht. ee,. bd e e i 0 Die Kölner Frauenpolizei dagegen mußte aus verſchiedenen Gründen. über die J. Er⸗ kens in ihrem Werke„Weibliche Polizei“ (Deutſcher Polizei⸗Verlag, Lübeck) berichtet. ihre Tätigkeit einſtellen, die für die einzelnen Familien wie für die Geſamtheit des Volkes von weittragender Bedeutung war und immer mehr werden mußte. An der Hand der hier geſammelten Erfahrungen wird es aber wohl doch in abſehbarer Zeit gelangen, die Schwie⸗ rigkeiten, die ſich durch manche von einander abweichende Anſichten und notgedrungenen Maßnahmen der neuen Fürſorgetätigkeit er⸗ gaben, und letzten Endes diejenigen finanziel⸗ ler Ark zu beſeitigen. Inzwiſchen wird es hof⸗ ſentlich dem„Ausſchuß zum Studium der weiblichen Polizeifürſorge“, unter dem Vor⸗ ſitz von Anna Pappritz gelingen, genügend ge⸗ eignete Frauenkräfte für dieſe ſchwierige Auf: gabe, für die neuartige verantwortungs volle Arbeit im Kampfe um die Hebung der Sitt⸗ lichkeit unſeres Volkes zu finden, die zu die⸗ ſem ſchweren Beruf mitbringen, was nach J. Erkens Erfahrung zwingende Notwendigkeit iſt: Intelligenz, ſchöpferiſcher Geiſt, Sicherheit, — ſoziales Empfinden und Takt. 1 Prozeſß), Rächſt die geiſtig minderwertig geweſen ſei. Iſtadt eine 28 Jahre N* 11. März.(Ein Maſſen- wohl ſelten vorkommt, wird dem⸗ Gerichſte beſchäftigen. Die Erben des im vergangenen Jahre verſtorbenen Grundbeſitzers Otto Eduard Beck haben die zahlreichen Grund⸗ ſtücksverkäufe, die er in den Jahren 19191923 getätigt hatte und die etwa 350 000 qm. ausma⸗ Kunmehr angefochten. Obwohl die Verkäuſe zu ebzeiten des Beck mit Genehmigung des Fami⸗ lienrates erfolgten, ſind die dafür erzielten Be⸗ fräge ſo gering, daß ſie zum Leben der Familie icht mehr ausreichen. Die Ehefrau macht gel⸗ tend, daß ihr Mann bei Abſchluß der Verträge Es kommen ber 70 Grundſtücksverkäufe in Betracht, die nunmehr ſämtlich gerichtlich zum Austrag kom⸗ men. Grünſtadt, 12. März.(Weinverſteigerung.) uf der letzten Zellerthaler Weinverſteigerung urden für 1000 Liter 1924er Zeller Schwarzer Herrgott erzielt 950—1020 Mark, 1925er Portu⸗ gieſer(weiß) 400 Mark, 1925er Weißweine, Wa⸗ chenheimer a. d. Pfr. 450460 Mark, Nieſernhei ⸗ ner 460—570 Mark, Mölsheimer 510 Mark, Zeller 440—510 Mark, Schwarzer Herrgott 1180, 1925er Perm gieſer Rot 510 Mark. Maunheim, 11. März.(Gasvergiftung.) Ge⸗ tern vormittag gegen 8 Uhr wurde in der Oſt⸗ alte ledige Hausangeſtellte infolge Gasvergiftung in ihrer Küche bewußtlos aufgefunden. Auf dem Transport nach dem ſtädt. Krankenhauſe iſt ſie bereits geſtorben. Es urde feſtgeſtellt, daß die Schlauchleitung zum asherd entfernt und das Gas aus der geöffne⸗ ten Leitung brannte. Nach den Tatumſtänden und einem vorgefundenen Brief muß angenommen verden, daß Selbſtmord vorliegt. Geiſtige Stö— ingen dürſten die Urſache ſein. Pforzheim, 11. März.(Schweres Autounglück). Heute nachmittag hat ſich in Stuttgart ein Auto⸗ junglück zugetragen, bei dem drei Perſonen getö⸗ (et und eine verletzt wurden. Die Getöteten ſind Kaufmann Felix Beck, der Kraftwagenführer Ri⸗ jard Fels und der Reiſende Richard Aag, der Verletzte der Elektrotechniker Conrad. Das Auto der ſtarken geriet in voller Geſchwindigkeit in gelegt und wollen in Zukunſt nur noch Auto fahren. Kurve Leenberg in einen Graben, wobei die In⸗ et, vom Auswärtigen umt die Nachricht, daß nen von einem ameritaniſchen Verwandten eine tbſchaft in Höhe von 13 Millionen zugefallen 95 e pelben aben ihren Dienſt ſofott nieder⸗ Weltſpiegel. 2: Ehrenvolle Berufung. Dr. Phil. Funk, ſeit Jahren Mitglied der Verlags⸗Redaktion des Verlages Joſef Köſel u. Friedrich Puſtet A.⸗G. in München, iſt auf den Lehrſtuhl für Geſchichte und neuere deutſche Literatur an der ſtaatlichen Akademie zu Braunsberg in Oſtpreußen als ordentlicher Profeſſor berufen worden. Soeben iſt erſt eine neue Arbeit von Herrn Prof. Dr. Funk unter dem Titel„Von der Aufklärung zur Romantik“ im Verlage Joſef Köſel u. Friedrich Puſtet erſchienen, die ernſteſter Beachtung ſicher iſt. Die wertvolle Mitarbeit des Herrn Prof. Dr. Funk als wiſ⸗ ſenſchaftlicher Berater bleibt dem Verlag auch von Braunsberg aus geſichert. :: Rockefellers Palais niedergebrannt. Das berühmte Palais des amerikaniſchen Milliardärs Rockefeller iſt einem verheerenden Brand zum O, fer gefallen, durch den beinahe das ganze aus Marmor erbaute Haus zerſtört wurde. Unzäh⸗ lige unerſetzliche Kunſtſchätze und Antiquitäten ſi''» durch das Feuer vernichtet worden. Der durch das Feuer verurſachte Schaden beläuft ſich auf m rere Millionen Mark. Eine Erpreſſungsaffüre. Karlsruhe, 11. März. Einer ſkandalöſen Erpreſſungsaffäre kam die hieſige Kriminal⸗ polizei auf die Spur, die bereits 4 Perſonen verhaftete. Die Hauptrolle ſpielt die unter dem Namen Ellen Rouſſow bekannte Tänzerin Anna Maria Beck aus Stuttgart. Verhaftet wurde außer ihr der verheiratete 26jährige Kaufmann Kurt Moſer von Tilſit wegen Unterſchlagung von 25000 Mark, der geſchie⸗ dene 40 Jahre alte Buchdrucker Eugen Mar⸗ zian von Altona wegen Beihilfe zur Erpreſ⸗ fung und Zuhälterei und ein Dienſtmädchen wegen Beihilfe zur Erpreſſung. Wie zu dieſer Skandalaffäre die„Bad. ſaſſen in den Wald geſchleudert wurden. Dortmund, 11. März.(Eine Windhoſe.) Von 5 5 5 einem ſchweren Unwetter mit orkanartigem Sturm Beck ſeit 1924 mit Eugen Marzian auf ziem⸗ wurde am Mittwoch mittag der weſtfäliſche Ort Kamen heimgeſucht. ungeheurer Heftigkeit wurde eine größere Anzahl Dächer von Wohnhäuſern und Fabrikanlagen ab⸗ gedeckt, Bäume entwurzelt und ein hoher Fabrik⸗ ſcchornſtein umgelegt. tigung [bäude wurden zertrümmert und auf die Geleis⸗ anlagen geſchleudert. erheblich. Menſchen ſind glücklicherweiſe zu Schaden gekommen. ö Duisburg, 11. März.(Glückliche Erben.) Im v Laufe des heutigen Nachmittags uisburger Straßenbhahner. die Gebrüder Pfeif⸗ Durch eine Windhoſe von Ein Dach der Güterabfer⸗ und der anſchließenden Verwaltungsge— Der Sachſchaden iſt ſehr nicht erhielten zwei 9 U Preſſe“ erfährt, verſchaffe. lebte die Tänzerin Maria lich großem Fuße. Die beiden gaben ſich als Ehepaar aus und hatten in Karlsruhe eine Wohnung, manche Orgien abgeſpielt haben. Die Tänze⸗ rin lernte als Frau Marzian im November 1924 in einem Kabarett einen Kaufmann kennen, der ehrenamtlich die Kaſ⸗ ſierergeſchäfte eines Verbandes beſorgte. Sie verſtand es, ihn zu umgarnen und drohte ihm ſchließlich in erpreſſeriſcher Weiſe, ſeiner Frau in der ſich allem Anſchein nach verheirateten on ſeinen Beziehungen zu ihr Kenntnis zu eben, falls er ihr nicht beſtimmte Summen Daraufhin ſtellte Moſer einen Scheg uber einen großeren Wetrag aus, den die Tänzerin auf der Bank abhob. Bei der Nachprüfung der Kaſſe des Verbandes wurde a für wegen Unklarheiten in der Rechnungs⸗ führung zum erſtenmale auf Unregelmäßig⸗ keiten aufmerkſam. Schließlich wurde die Kriminalpolizei verſtändigt, die am Montag abend den Kaufmann Kurt Moſer in ſeiner Wohnung feſtnahm. Vor dem Unterſuchungs⸗ richter wurden die Erpreſſungen der Tänzerin bekannt. Es ſtellte ſich dabei heraus, daß ſie mit Marzian in wilder Ehe lebte und die Beiden anſcheinend nur von Hochſtapeleien u. Erpreſſungen lebten. Nachdem ſie bei der Karlsruher Geſchäftswelt auf der ſchwarzen Liſte ſtanden, verlegten ſie ihr Tätigkeitsgebiet nach Baden⸗Baden. Als das angebliche Ehe⸗ paar geſtern abend gegen 7 Uhr von Baden⸗ Baden nach Karlsruhe zurückkehrte, wurden Beide am Bahnhof durch Kriminalbeamte verhaftet. Das Dienſtmädchen wurde wegen Verdachts der Beihilfe zur Erpreſſung und Gewerbsunzucht im Laufe des heutigen Ta⸗ ges ebenfalls verhaftet u. dem Unterſuchungs⸗ richter vorgeführt. In der Wohnung konnte noch ein Betrag von Mark beſchlagnahmt werden. e 1 b e ö Sport und Spiel. . Neue Erfolge Rademachers. Funktelegramm konnte bei ſeinem erſten Auftre- ten in New Haven der deutſche Meiſter im Bruſt ſchwimmen Rademacher ſeinen eigenen Welt! rekord über 400 Meter von 6 Minuten 5 Sekun⸗ den auf 5 Minuten 50,2 Sekunden herabdrücken⸗ Er ſtellte außerdem neue amerikaniſche Rekorde ü er 300, 400 und 450 Yards mit 4 Minuten 0,6 175 Sekunden bezw. 5 Minuten 22,4 Sdunden bezw. 5 Minuten 53,2 Sekunden auf. Letzte Meldungen. Selbſtmord Karl Haus? 5 Wien, 12. März. Der Wiener Erkennungs⸗ dienſt ſoll, wie verlautet, auf Grund eines ihm aus Rom zugeſandten Fingerabdrucks eines Selbſt:nörders feſtgeſtellt haben, daß der etwa 45 Jahre alte Mann, der ſich in Tivoli bei Rom er⸗ ſchoſſen hat, der frühere Dozent des römiſchen Rechtes an der George Waſhington-Univerſität Rechtsanwalt Karl Hau war. Berlin, 12. März. Die Wiener Meldungen über einen Selbſtmord des Rechtsanwalts Karl Hau ſcheinen ſich zu beſtätigen. Beim Erkennungs⸗ dienſt der Berliner Kriminalpolizei iſt jedoch da⸗ von noch nichts bekannt. Auch bei der Staats— anwaltſchaft in Stuttgart iſt, wie von dort ge— meldet wird, eine Nachricht darüber noch nicht eingetroffen. Die Berliner Polizei hat ebenfalls wie die Stuttgarter Staatsanwaltſchaft bei adey ſtünden. Kandidatur gang mit 56, Margaine Stimmen gegen Dumesnil gewählt. Wahl kommt inſofern eine gewiſſe politiſche Berlin, 11. März. Nach einem Newyorker ö 185 Darmſtädter Viehmarkt. italieniſchen Beyorven die Ueverweiſung des Sig⸗ f 1 des betreffenden Unbekannten erbeten. er Berliner Verteidiger Haus Rechtsanwalt Dr.“ lsberg, der von der„Voſſ. Ztg.“ über ſeine Mei⸗ nung befragt wurde, äußerte ſich dahin, daß er nach ſeiner perſönlichen Kenntnis den Selbſt⸗ mord für außerordentlich wahrſcheinlich halte, und zwar wegen der großen Schwierigkeiten, die einer Rehabilitierung des Begnadigten entgegen⸗ Nach Erlaß des Steckbriefes ſeitens der badiſchen Behörden hatte Hau die Abſicht geäu⸗ ßert, als Journaliſt nach Rom zu gehen. Die Neubildung der franz. Finanzkommiſſion. Paris, 12. März. Die durch die Abberu⸗ fung Malvys, Lamoureux und Fallieres in Miniſterium notwendig gewordene Neuwahl des Vorſitzenden, Berichterſtatters und Sekre⸗ tärs der Finanzkommiſſion der Kammer wird Freitag nächſter Woche ſtattfinden. Die radi⸗ kalſozialiſtiſche Fraktion wird dazu die Abge⸗ ordneten Jacquier und Margaine als Kandi⸗ daten präſentieren. Die Aufſtellung dieſer hat drei Wahlgänge erforderlich gemacht. Jacquier wurde im zweiten Wahl⸗ im dritten mit 35 Dieſer Bedeutung zu, als Jacquier und Margaine vergangenen Samstag für, Dumesnil aber zegen das Miniſterium geſtimmt hatten. Märkte. —— 8 4 5 Darmſtadt, 11. März. Zum heutigen Vieh⸗ markt waren aufgetrieben 8 Ochſen, 150 Kälber, 43 Schafe. Bezahlt wurden für Kälber 58 bis 72 Pfennig, für Schafe 30 bis 40 Pfg. pro Pfund Lebendgewicht. Tendenz: Großvieh Ueberſtand, ſonſt geräumt. 4 ö * Mannheimer Produktenbörſe. 5 Bei ruhiger Tendenz blieb das Geſchäft an der geſtrigen Börſe eng begrenzt. Man verlangte für die 100 Kilo bahnfrei Mannheim: Weizen inl. 26,75—27; ausl. 30,5—32; Roggen inl. 17 bis 17,50; ausl. 22; Braugerſte 21,50—24; Futter⸗ gerſte 16—17,50; Hafer inl. 17,75—19,25; ausl. 18,50—21.50; Mais mit Sack 17,75—17,50;: Wei⸗ zenmehl Spezial Null 39,75—40; Brotmehl 29,75 bis 80; Roggenmehl 25—286,75; Kleie 8,75. 1 Mannheimer Kleinviehmarkt. Zum geſtrigen Kleinviehmar. ie⸗ ben 85 Kälber, 26 Schale, 229 Schweine der Ferkelmarkt fiel aus. Man notierte den Zentner Le bendgewicht Kälber 68 bis 84, Schweine 76 bis 82. Marktverlauf: Mit Kälbern lebhaft, geräumt, mit Schweinen ruhig, langſam geräumt.. Die sparsame denn sie welss, dass es nur weniger Tropfen bedarf, um dünnen Suppen, Fleichbrũhe, Gemüsen und Sossen sofort einen kräftigen Wohlgeschmack zu geben.— Vorteilhaftester Bezug in grossen, plombierten Origlnalflaschen zu RM 6.50. Man verlange ausdrücklich MAsGGls Würze.— Die da frei sind. Roman von Henriette v. Meerheimb (Gräfin Margarete von Bünau). (Nachdruck verboten.) (89. Fortſetzung.) Die Dämmerung kroch ins Zimmer; in dem ſterbenden Licht ſah der nüchterne Raum mit den lebloſen grauen Wänden troſtlos aus. Monika erſehnte die Eſſensſtunde. Die Ein⸗ fjamkseit in den, unwohnlichen Zimmer ohne Bücher, Bilder oder Blumen laſtete ſchwer auf ihr, Bei Tiſch würde ſie wenigſtens Men⸗ ſchen ſehen und ſprechen hören. Der dumpf nachhallende Ton des Gongs tönte zu ihr herauf. Das war gewiß das Zei⸗ chen zum Eſſen. Sie als Hausdame mußte ſich vor allen Dingen pünktlich einfinden. Ein Blick auf die gedruckte Hausordnung über der Türe beſtätigte ihr, daß der Gong wenige Se⸗ b or dem Anrichten der Suppe läuten jzürde. N Aufs Geratewohl ging ſie den langen, leeren Gang wieder hinunter. Die Stille im Haus hatte etwas förmlich Bedrückendes. Ueberall lagen Läufer und Teppiche; zwiſchen den Doppeltüren hingen Friesdecken, damit die Zimmernachbarn kein Geräuſch von ein⸗ ander hörten. Zu ihrem Erſtounen fand Monika den Doktor und ſeine Patienten bereits im Eß⸗ zimmer verſammelt; ein großer, heiterer Raum, hell getäfelt, mit blankem Parkett. Die Tafel geſchmackvoll und vräziſe gedeckt. In dem offenen Kamin praſſelte ein luſtiges Holzfeuer. Doktor Hardt ging Monika entgegen; ſie ſah ihn erſtaunt an. Er trug einen Frack, weiße Weſte und eine helle Binde. Der tadel⸗ los geſchnittene Geſellſchaftsanzug ſtand ſei⸗ ner hohen Geſtalt vorzüglich. „Ich danke Ihnen für den reizenden An⸗ eee eee austa Verwendet M AGGI= ren,“ ſagte er leiſe mit beifälligem Blick auf ihre Toilette. Erlauben die Herrſchaften, daß ich Ihnen unſeren neuen, guten Hausgeiſt, Fräulein Monika Ehlers, vorſtelle? Profeſſor Ehlers befindet ſich bei mir in Behandlung. Fräulein Monika wied die Güte haben, von nun an für alle unſere Bedürfniſſe zu ſorgen. Bitte, wollen Sie ſich daher in allen häus⸗ lichen Angelegnheiten an ſie wenden.“ Er nannte dann ſchnell die Namen der anweſenden Herren:„Herr von Rantzau, Herr Olbrich, Herr Wegner und die Damen Frau von Wehls, Frau von Baſſilewitſch und Miß Gordon. Zwei Damen fehlen, da ſie heute in ihrem Zimmer ſpeiſen.“ Monika wunderte ſich, daß der Doktor bei keinem der Anwenſenden einen Titel, ſondern ſchlechtweg nur den Namen nannte. Es war dadurch für ſie ſehr ſchwierig, irgend einen Anknüpfungspunkt zu finden. Wenn ſie ge⸗ wußt hätte, ob der junge ſchlanke Herr von Rantzau wirklich Offizier war, worauf ſie ihn ſeinem kurzgeſchnittenen Haar und hochge⸗ bürſteten Schnurrbart nach taxierte, Herr Wegner und Olbrich Gelehrte oder Beamte ſeien, hätte ſich viel ſchneller eine Anrede er⸗ geben. Bei den Damen fiel es ja etwas leich⸗ ter: do wußte ſie wenigſtens, ob ein Mädchen oder eine Frau ihr gegenüherſtand. Aber völ⸗ lig unverſönlich blieb auch bei denen alles, denn die fremden Namen ſaaten ihr natürlich vorläufig nichts. Sie reichte deshaſh allen nur ſtumm die Hand und nahm mit etwas verle⸗ genem Erröten den Platz am oberſten Ende der Tafel ein, den Doktor Hardt ihr anwies. Er ſelbſt ſetzte ſich ihr gegenüber. Die kleine Zahl der Anweſenden ermöglichte die allge⸗ meine Unterhaltung, an der Moniſa ſich vor⸗ läufig nicht beteiligte, weil ſie heimlich die Ge⸗ ſichter der Patienten ſtudierte. Unintereſſant erſchien ihr uur Miß Gordon, die fberſchlank, blaß, mit leeren Augen vor ſich hinſah und ganz apatbiſch zu ſein ſchien. Nur wenn Dok⸗ tor Hardt ſich direkt an ſie wandte, kam etwas Farbe und Leben in ihr Geſicht. Sie antwor⸗ tete ihm dann haſtig. blick, den Sie meinen Gäſten und mir gewäh⸗ Viel intereſſanter erſchien Monika Frau von Baſſilewitſch, eine üppig gewachſene Frau von etwa 30 Jahren, in einem eleganten, hell lila Taftkleid. Ueber ihrem hochfriſierten dunklen Haar lief ein breiter weißer Streifen. Hier war das ſonſt ſchwarze Haar bereits vollſtändig erblichen. Es ſah ſehr pikant zu den dunklen, dicht neben der kurzen, feinen Naſe ſtehenden Augen aus. Man mußte un⸗ willkürlich immer wieder auf dieſen weißen Haarſtrich hinſehen und ſich wundern, wie die— ſes Zeichen des Alters ſich ſo vorzeitig ein⸗ ſtellen konnte. Frau von Wehls trug tiefe Witwentrauer. Ihr Geſicht war ganz unregel⸗ mäßig, aber anziehend. Breite, müde Lider über blaugrauen Augen, nervös bewegliche Mundlinien. Die Brillantboutons in ihren Ohren blitzten wie helle Tropfen in dem tie— fen, bauſchigen Blondhaar. Ihr Aeußeres ſagte aber Monika wenig zu, weil ſie zu be⸗ merken glaubte, daß die Augen der jungen Witwe mat einer faſt krankhaften Schwärme⸗ rei an den Lippen des Doktors hingen und ihm jedes Wort förmlich vom Munde tran⸗ ken. Doktor Hardt ſchien das nicht zu beach⸗ ten; jedenfalls blieb er ganz harmlos. Ohne daß die Kranken es merkten, behielt er die Fäden der Unterhaltung vollkommen in der Hand. Das Geſpräch ſtockte keinen Augenblick. [Wie ein aeſchickter Ballſpieler ſeine Bälle wirft, ſo richtete Hardt bald an dieſen, bald an jenen der um ihn Sitzenden ein Frage, an die ſich eine völlig unperſönliche Debatte knüpfen konnte. Klagen, Krankheitsberichte, eigene Erlebniſſe ſchienen völlig ausgeſchaltet zu ſein. Erwänhte einer der Tiſchgeſellſchaft etwas derartiges, ſo wußte Dr. Hardt ſofort die Aufmerkſamkeit auf ſich zu lenken, damit die Erzählung unbeachtet, jedenfalls unbeant⸗ wortet blieb. Monika bewunderte ſein Geſchick. Es war ein intereſſantes, aber beinahe unheimliches Spiel, der der Doktor mit dieſen in Feſſeln geſchlagenen Geiſtern ſeiner Patienten ſpielte, von denen er wie ein kühner Dompteur nicht eine Sekunde die Aufmerkſamkeit abwandte, ſondern jede Bewegung, jedes Mienenſpiel genau ſtudierte. Dabei blieb er unverändert Würze, 7 liebenswürdig; fand für jeden einzelnen ein freundlich aufmunterndes Wort. Das Eſſen beſtand nur aus wenigen, aber vorzüglich gekochten Gängen. Statt des Wei⸗ nes perlte Selterswaſſer und Zitronenlimo⸗ nade in den geſchliffenen Glaskaraffen. Den Kaffe nahm man im Salon, der an das Eßzimmer ſtieß, ein. Hier ſah man nichts von der Nüchternheit, die die Wohn⸗ und Schlafräume des Sanatoriums ſonſt auszeich⸗ nete. 5 Der Salon ſchien den Vorhallen und Bibliotheken großer engliſcher Landhäuſer nachgebildet zu ſein. In zwei Kaminen brannte Holzfeuer mit behaglichem Schnurren und auf dem ruden Mitteltiſch lagen verſchie⸗ dene Zeitungen, Journale und Bildermappen. Ein Flügel ſtand ſchräg ins Zimmer hinein. Den Fußboden bedeckten helle Baſtteppiche. Die Fenſter verhüllten leichte, bunte Muſſelin⸗ ſtores. Korbſtühle in verſchiedenen Formen und Farben umſtanden den Tiſch und bildeten kleine trauliche Ecken. Auf allen Rücken⸗ und Seitenlehnen lagen weiche Daunenkiſſen, mit geblümter engliſcher Seide bezogen, deren lebhafte Tulpen⸗ oder Aſtermuſter in dem Schein der tief berabgezogenen Hängelampe über den Mitteltiſch leuchteten. In den Win⸗ keln des großen Raumes verſchleierten grün⸗ ſeidene Schirme die glühenden Drähte der g elektriſchen Birnen. 5 „Bekommen wir heute wieder etwas ſla⸗ wiſche Muſik zu hören, Fau v. Baſſilewitſch?“ wandte ſich Doktor Hardt an die Ruſſin. Monika konnte die leiſe Antwort nicht verſtehen: aber ſie ſah mit Schecken, wie ſich plötzlich die Züge der Angereseten veränder⸗ ten. In den ſchwarzen, nabeſtehenden Augen flammte ein unſteter Blick au! Die Naſenflü⸗ gel bebten. Ein gieriger Jag grub ſich um den roten Mund mit den großen, weißen Zäh⸗ nen. 0 Doktor Hardt lachte:„Meinetwegen— aber nur eine.“ Er hielt Frau von Baſſtle⸗ witſch ein ſilbernes Zigarettenetui hin:„Eine hab ich geſagt!“ Fortſetzung folgt.)) 4