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Die öffentlichen Sitzun⸗ gen des Völkerbundsrates zur Behandlung von Kleinigkeiten oder doch Angelegenheiten zweiter und dritter Ordnung werden gegen⸗ über den geheimen Sitzungen, in denen Tag für Tag über eigentliche Schickſalsfragen von Europa beraten wird, begreiflicherweiſe we— nig gewürdigt. In 1/ Stunden wurden heute vormittag nicht weniger als neun Geſchäfte und einige Wahlen erledigt. Zunächſt wurde eine u ngariſch⸗rumäniſche Streitfrage über die Eiſenbahn von Arad—Cſanad inſo⸗ weit vorbereitet, daß die Parteien nunmehr in direkten Verhandlungen eine Löſung ſuchen wollen. Dann wurde ein kurzer Bericht Cham⸗ berlains über die Berichte Griechen lan ds und Bulgariens betreffend die Reorgani⸗ ſation der Grenzwachtverhältniſſe angehört. Scialoja gab als letzter Präſident des Völker⸗ bundsrates Kenntnis davon, daß das neueſte polniſch⸗litauiſche Grenzkonfliktlein nach An⸗ kufung des Völkerbundsrates von den Behör— den der beiden Länder direkt beigelegt worden ſei. Die regulären Berichte des Amtes für die Anſiedlung griechiſcher Flüchtlinae und des Wirtſchaftskomitees fanden die Billigung der Perſammlung. Einer Empfehlung des Wirt⸗ ſchaftskomitees entſprechend werden die Re⸗ gierungen durch das Völkerbundsſekretariat eingeladen werden, der Wirtſchaftsſtatiſtik u. insbeſondere derjenigen über die Produktion und die Warenvorräte die größte Aufmerk⸗ ſamkeit zu ſchenken. Die internationale Han⸗ delskammer wird vom Völkerbundsrat erſucht werden, ſich im Expertenkomitee für die Be⸗ kämpfung der Doppelbeſteuerung der Kapital- flucht durch einige Sachverſtändige vertreten zu laſſen. Ferner genehmigte der Rat einen Vorſchlaa der Komiſſion für geiſtige Zuſam⸗ menarbeit für die Beſtellung eines Studien⸗ ausſchuſſes, der die beſten Mittel und Wege zu ſuchen hat, wie die Ideen und Beſtrebun⸗ gen des Völkerbundes in den Schulen und un⸗ ter der Jugend am beſten bekannt gemacht werden können, und zum Schluß wurde noch der Studienentwurf für das in Rom zu cr⸗ richtende Internationale Inſtitut für Privat⸗ recht gautgeheißen. Der endgültigen Genehmi⸗ gung dieſer Gründung voraus hat eine ſegrift⸗ liche Erklärung der italieniſchen Regis ung einzugehen, welcher Antrag lauten ſolt wie derjenige der franzöſiſchen Regierung über die Gründung des Internationalen Inſtituts für geiſtige Zuſammenarbeit in Paris. Es wur⸗ den auch einige Wahlen getroffen: Profeſſor Edgar Milhaud von der Univerſität Genf als dritter Schiedsrichter im gemiſchten bel⸗ giſch⸗luxemburgiſchen Schiedsgericht und der Franzoſe und ehemalige Kolonialgouverneur Merlin als Vertreter Frankreichs in der Mandatskommiſſion an Stelle des unlängſt geſtorbenen ehemaligen Geſandten Beau. Einſpruch Litauens gegen einen polniſchen Ratsſitz. Genf, 15. März. Die litauiſche Delega⸗ tion, die unter der Führung des Außenmini⸗ ſters Reinys ſteht, hat an den Vorſitzenden des NVölkerbundsrates ein Schreiben gerichtet, daß ſie einem polniſchen Ratsſitz ſcharf wi⸗ derſpreche, weil Polen ſeinen völkerrechtlichen Verpflichtungen nicht nachgekommen ſei, ins⸗ beſondere Wilna nicht geräumt habe. Die litauiſche Delegation will dieſes Schreiben durch eine Erklärung in der Völkerbundsver⸗ ſammlung ergänzen. Im übrigen glaubt Li⸗ tauen. daß der gegenwärtige Augenblick für eine Erweiterung des Rates ungeeianet iſt. Auch die übrigen baltiſchen Länder teilen die⸗ ſen Standpunkt. 15 5 10 Noch keine Löſung. ö Genf, 16. März. Die geſtrigen Sitzung der Mitglieder des Völkerbundsrate⸗ dauerte bis halb 9 Uhr abends. Erklärungen darüber wurden der Preſſe nicht abgegeben. Eine Löſung iſt noch nicht zu erblicken. Be⸗ neſch ſoll durchblicken haben laſſen, daß die Schwierigkeiten noch nicht behoben ſeten. Die ſchwediſche Regierung ſoll angeblich ihre Delegation angewieſen haben, nur dann auf den Ratsſitz zu verzichten, wenn auch ein an⸗ deres nichtſtändiges Ratsmitglied einen ſol⸗ chen Verzicht ausſpreche. Jedenfalls ſolle Un⸗ den der Zulaſſung Polens als nichtſtändiges Ratsmitalied zuſtimmen, wenn für Polen ein neuer Sitz geſchaffen würde. Auch wenn außer Polen noch die Tſchechoſlowakei verzichten würde, wäre damit die Zuſtimmung der Völ⸗ kerbundsverſammlung zum Eintritt Polens im den Rat noch lange nicht erreicht. Die 12 latein⸗amerikaniſchen Staaten haben beſchloſ⸗ — nur für die Aufnahme Deutſchlands in Rat zuzuſtimmen und bei allen anderen Verhandlungen Vertagung zu fordern. Der Verzicht der Tſchechei. Genf, 16. März. Wie bereits gemeldet, hat geſtern eine Beratung der Vertreter der Kleinen Entente ſtattgefunden. Darüber wurde geſtern abend bekannt, daß der rumäniſche u. ſlawiſche Delegierte die Zuſtimmung zum Verzicht der Tſchechei auf ihren nichtſtändigen Ratsſitz erteilt haben, jedoch wird in Kreiſen der Kleinen Entente angenommen, daß der Verzicht nur vorübergehend ſei, und daß bei der Neubildung der nichtſtändigen Ratsſitze im September die kleine Entente wieder einen Sitz erhalten werde, der dann Jugoflawien zufallen könnte. Allerdings beſteht noch die Schwierigkeit, daß Polen in einer Nachwahl in einem freigewordenen Sitz nicht die nötige Sicherheit ſieht, daß es auch wirklich gewählt wird. a 2 11 Staatsſekretär v. Schubert ſuchte ge— ſtern abend Loucheur auf, um mit ihm zu ver— einbaren, in welcher Form etwaige Abma— chungen hinſichtlich des Austritts zweier Mächte aus dem Rate und der Neuwahl zweier nichtſtändiger Ratsmitglieder fixiert werden könnten. Bei den fremden Preſſever— tretern war geſtern die Auffaſſung verbreitet, daß die deutſche Delegation gegen eine ſolche Löſung angeblich keinen Widerſpruch erhebe, und daß trotz aller Schwierigkeiten dieſe Lö— ſung ernſthafte Ausſichten habe. Die deutſche Delegation war bis 11 Uhr nachts von dem Ausflug nach Montreux noch nicht zurück⸗ gekehrt. Nach den gefſtrigen Informationen habe ein Ratsmitalied der Preſſe gegenüber erklärt, daß man ſich noch in Seenot befinde. Die Lage am Montag abend. Genf, 16. März. Die Ratsſitzung zur Re⸗ gelung über die im Rat beſtehende Kriſe be— gann geſtern erſt kurz nach 6 Uhr und dauerte bis in die ſpäten Abendftunden. Die Mitalie⸗ der des Rates ſind beim Verlaſſen der Sit— zungen immer ſchweigſamer, was man als ſchlechtes Zeichen deuten müßte, wenn nicht der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Beneſch geſtern noch lachend verſichert hätte, daß die Verhandlungen heute fortgeſetzt werden. Be— deutend ſkeptiſcher äußerte ſich Scialoja, der erklärte, daß keine bisher in Ausſicht genom⸗ menen Möglichkeiten ſich als wirklich haltbar erwieſen habe, und hinzufügte, daß die Ge⸗ fahr des Scheiterns an irgend einer Klippe; noch nicht überwunden ſei. Die Verhandlungen des Rates werden alſo heute vormittag fortgeſetzt werden. Es handelt ſich jetzt ausſchließlich noch um den Wunſch des Rates, Polen auf irgend eine Weiſe den Eintritt in den Rat zu ermöglichen, da ſich der Weg der Schaffung eines nichtſtän⸗ digen Ratsſitzes als ungangbar erwieſen hat, nachdem Schweden ſeinen Einſpruch gegen die Vermehrung der Ratsſitze nicht mehr zurück⸗ ziehen kann. Die in Ausſicht genommene Möglichkeit des Rücktritts von zwei nichtſtän⸗ digen Ratsmitgliedern ergibt nicht nur des⸗ halb große Schwierigkeiten, weil keine Regie⸗ rung außer der ſchwediſchen ſich bisher end⸗ gültig bereit erklärt hat, auf einen Ratsſitz zu verzichten, ſondern vor allem deshalb, weil es durchaus nicht ſicher iſt, daß die Verſamm⸗ lung bei der Neuwahl der Ratsmitglieder auch tatſächlich den Wunſch des Rates, Polen einen nichtſtändigen Sitz zu geben, Rechnung trägt. Wenn dieſe Frage aber bis heute abend nicht geregelt iſt, ſo wird wohl nichts weiter übrig bleiben, als entweder auf gut Glück die Verſammlung wählen zu laſſen oder die ganze Frage in theoretiſcher Form vor die Ver⸗ ſammlung zu bringen. Jedenfalls iſt die Si⸗ tuation, abgeſehen von einer gewiſſen Klärung der Lage, die zweifellos zu verzeichnen iſt, eſelbe wie geſtern und vorgeſtern abend. Briand will auf alle Fälle am Mitt⸗ woch mittag ſofort nach der Sitzung der Voll⸗ verſammlung Genf verlaſſen und wenn es ſich herausgeſtellt haben ſollte, daß er ſein Polen etwas leichthin gegebenes Verſprechen nicht halten könnte, weil die Völkerbundsverſamm⸗ lung ihm nicht gefolgt iſt, ſo würde eben auch Frankreich ſich dem Willen der Völkerbunds⸗ verſammlung einmal fügen müſſen. . Das Geheim⸗Ablommen von Locarno. Newyork, 16. März. Die„World“ glaubt, daß die Genfer Kriſenur dadurch hervorgeru⸗ ſen worden ſei, daß zwiſchen Frankreich und England ſowie Polen in Locarno ein Ge⸗ heimabkommen ohne Wiſſen Deutſch⸗ lands abgeſchloſſen worden ſei. Die Zuſtim⸗ mung Polens zum Locarno-Pakt ſei nur ſo begreiflich. Das vor ſieben Jahre noch nicht exiſtierende Polen ſollte durch dieſes Geheim⸗ abkommen zu Anſehen und diplomatiſcher Wichtigkeit gelangen. Nachdem der Jubel über Bocarno verſtummt ſei, komme jetzt die rechnung und Chamberlain ſehe ſich faſt der eigenen Nation verlaſſen, die nie dem Ge⸗ heimpakt von Locarno zugeſtimmt hätte. Die Genſer Kriſe reſultiere aus dem Verſuch Chamberlains, die geheimen Verſprechungen wahrzumachen. Das braſilianiſche Veto ſei nur ein Nebenſpiel. Deutſchland habe allen Grund, feſt auf ſeinem Standpunkt zu behar⸗ ren. denn das Geheimabkommen ſei ein Be⸗ trug an Deutſchland und eine unwürdige An— gelegenheit für die britiſche und franzöſiſehen Diplomaten. Deutſchland allein habe Anſpruch auf einen Dauerſitz im Rate. Europa könne nicht ſo verrückt ſein, das Locarno-Abkommen und den Völkerbund zu zerſtören, um perſön lichen Verſprechungen nachzukommen. Ab⸗ oon Die Londoner Arbeitszeitkonferenz. London, 16. März. Der britiſche Premier⸗ miniſter Baldwin eröffnete heute die eur opäiſche Arbeitszeitkonferenz mit einer Rede, in der er die Wirtſchafts⸗ ſolidarität der Völker betonte. Alle Völker be— herrſche ein Rückfall in ungünſtigere Kultur⸗ und Wirtſchaftsverhältniſſe als ſie vor dem Kriege herrſchten. Kein Volk könne aber auf Koſten eines anderen zur Wohlfahrt kommen. Die ſcharfe Gefahr für alle Völker ſei ein hem⸗ mungsloſer Wettbewerb. Nur die gemeinſame Wohlfahrt aller ſchaffe die Grundlage für eine gedeihliche Entwicklung der Ziviliſation. Der franzöſiſche Delegierte Durafour erklärte, alle Völker warteten ungeduldig auf die Erfüllung des Achtſtundentags-Verſpre— chens des Friedensvertrages. Arbeitsminiſter Brauns erklärte, daß Deutſchland die internationale Zuſammen⸗ arbeit geſucht habe in den Sicherungsverträ⸗ gen und im Völkerbund. Er erkenne die Not⸗ wendigkeit an, die ſchwierige politiſche Zuſam— menarbeit, die hoffentlich in Genf zuſtande— kommen werde, zu ergänzen durch eine euro— päiſche Gemeinſchaftsarbeit in Wirtſchaft, So— zialpolitik und Kultur. Wauters(Belgien) ſchloß ſich Brauns in der Betonung der Notwendigkeit wirt— ſchaftlicher und kultureller Zuſammenarbeit au. Der Achtſtundentag ſei nicht nur notwen⸗ dig, um mit den wirtſchaftlichen Nachbarn in Zuſammenarbeit zu leben, ſondern auch, um den inneren Frieden in der eigenen Wirtſchaft herzuſtellen. Ueber den weiteren Verlauf der Londo— ner Arbeitszeitkonferen; meldet der„Vor⸗ wärts“ aus London: Nach der Eröffnungs⸗ ſitzung berieten die vier Arbeitsminiſter und der Stellvertreter des italieniſchen Arbeits- miniſters hinter verſchloſſenen Türen über die weitere Tagesordnung. Auf Grund der in der öffentlichen Sitzung vom britiſchen Arbeits⸗ miniſter gemachten Vorſchläge wurde Einmü⸗ tigkeit darüber erzielt. daß dieſe Konferenz nicht bindende Vereinbarungen abzuſchließen habe, ſondern daß es ſich zunächſt nur darum handele, feſtzuſtellen, wie die verſchiedenen Länder zur Waſhinatoner Konvention ſtehen, und weiter darum, Mißverſtändniſſe zu beſei⸗ tigen, die verſchieden auslegbaren Beſtimmun⸗ gen zu präziſieren und eine Annöherung zum Zwecke baldiger allgemeiner Ratifizierung des Waſhingtoner Abkommens zu erreichen. Man war ſich insbeſondere darüber vollkom— men einig. daß es ſich nicht darum handeln könne, anſtelle der Konvention einen neuen Text oder neue Vereinbarungen zu ſetzen. Ein⸗ mütigkeit wurde auch erzielt über die Anre— gung, daß nach erfolgter Ratifizierung der (Wafhingtoner Konvention das internationale Arbeitsamt und der Haager Schiedsgerichts⸗ hof bei ſtrittigen Fragen der Auslegung der Konvention das Schiedsrichteramt ausüben ſollen. Die Miniſter traten hierauf in eine Beratung des Waſhingtoner Artikels 1 ein und einigten ſich darüber, daß dieſer Artikel auch auf Eiſenbahnen und kleine Werkſtätten Anwendung haben müſſe. Die Reiſe des Reichs⸗ präſidenten ins befreite Gebiet. Berlin, 15. März. Amtlich wird mitge⸗ teilt: Der Reichspräſident wird auf ſeiner Rundreiſe in das befreite Gebiet die Städte Köln, Bonn und Krefeld beſuchen, in denen die folgenden Veranſtaltungen vorge⸗ ſehen ſind: Der Sonderzug mit den Berliner Gäſten trifft am Sonntag, 21. März in Köln ein. Gegen 10 Uhr ſtattet der Reichspräſident dem Rathaus einen Beſuch ab, nimmt dort die Vorſtellung der Mitglieder der Stadtver⸗ waltung durch den Oberbürgermeiſter ent⸗ gibt ſich Hier gegen und trägt ſich in das goldene Buch der Stadt Köln ein. Anſchließend folgt eine Rund⸗ fahrt, die bei den Meßhallen endet. Zwiſchen 11 u. 12 Uhr findet eine vaterländiſche Kund⸗ gebung ſtatt, bei der der Oberbürgermeiſter, der preußiſche Innenminiſter und der Reichs- präſident Anſprachen wechſeln werden. Abends veranſtaltet die Stadt Köln zu Ehren des Reichspräſidenten im Gürzenich ein geſell⸗ ſchaftliches Zuſammenſein, bei welcher Gele⸗ genheit der Oberbüsgermeiſter, der Reichs⸗ miniſter für die beſetzten Gebiete Marx und der preußiſche Miniſterpräſident Braun ſpre⸗ chen werden. Gegen 11 Uhr findet ein Fackel⸗ zug ſtatt, den der Reichsprüſident vom Balkon des Rathauſes abnimmt. Montag früh be⸗ der Reichspräſident nach Bonn. wird er vom O eine Anſprache begrüßt werden. Anſchließend folgt ein Empfang in der Univerſität durch die akademiſchen Behörden. Sodann wird im Ho— tel Königshof ein von der Stadt Bonn gege⸗ benes Frühſtück eingenommen. Gegen 4 Uht fährt der Reichspräſident nach K refel d. In Rheydt und München⸗Gladbach iſt zur Be⸗ grüßung ein kurzer Aufenthalt auf den Bahn⸗ höfen vorgeſehen. In Krefeld begibt ſich der Reichspräſident nach einer Rundfahrt zur, Stadthalle, wo ein Feſtakt ſtattfindet, bei dem der Oberbürgermeiſter das Wort an dern Reichspräſidenten richtet und dieſer erwidert. Am Abend veranſtaltet die Stadt im Krefel⸗ der Hof ein geſelliges Zuſammenſein. Kurz vor 11 Uhr tritt der Reichspräſident die reiſe nach Berlin wieder an. Kleine Nachrichten. Studentenunruhen in Rumänien. Bukareſt, 16. März. Die Pniverſität Jaſſy iſt infolge der Terrorakte der ſtreikenden Stu denten bis auf weiteres geſchloſſen. Die Poli⸗ zei iſt angewieſen, die nicht in Jaſſy wohn⸗ haften Studenten in ihre Heimatorte zu be fördern. In den letzten Tagen haben neue Ausſchreitungen in Jaſſy ſtattgefunden. Wei⸗ tere Studentenunruhen werden aus Klauſen⸗ burg und Czernowitz gemeldet. jck⸗ Ruſſiſcher Proteſt wegen des polniſchen Munitionslagers. Warſchau, 16. März. Nachdem bereits in⸗ offiziell Rußland in Warſchau wegen der Er⸗ richtung des polniſchen Munftionslagers uf der Weſterplatte proteſtiert hat, über⸗ reichte nunmehr der ruſſiſche Geſandte in Warſchau, Wojkow, der polniſchen Regie⸗ rung eine Note, in der erklärt wird, daß de Bau eines polniſchen Munitionslagers Erhöhung der militäriſchen Rüſtung der bal tiſchen Staaten und ſomit zur Zerſtörung des Gleichgewichts im Baltiſchen Meere führen werde. Das italieniſch⸗ſüdſlawiſch⸗griechiſche Abum⸗ men. London, 15. März. Das neue italieniſch⸗ ſüdſlawiſch⸗oriechiſche Abkommen enthält nach der„Weſtminſter Gazette“ eine Klauſel. wo⸗ nach den Griechen als Kompenſation für ein Entgegenkommen in der Salonikifrage die italieniſche Hiſfe für den Fall zugeſagt wird, daß mit der Türkei Konflikte entſtehen ſollten. Es ſei außer Zweifel, daß nunmehr die Füh⸗ rung in den Beſtrebungen, einen Pakt für den Balkan und Südeuropa zu ſchaffen, an Ito⸗ lien mit wohlwollender Unterſtützung Frank⸗ reichs übergegangen ſei. Eine Schwierigkeit böten noch die Komitatſchis. Nach Berichten türkiſcher Zeitungen haben die Verhandlun⸗ gen in Rom bei der Türkei die größten Be⸗ ſorgniſſe erregt. Die Türkei betrachtet die neuen Kompenſationen als gegen ſie gerichtet. Die Kämyfe in China. Ultimatum der Großmächte an China. Inndnun, 15. März. Geſandten der Großmächte in Peking haben eine bis Montag mittag befriſtete Forderung nach vollſtändiger Säuberung des Taku-Kanals von allen Minen und Hinderniſſen überreicht. Werden dieſe For⸗ derungen nicht voll erfüllt, ſo werden die Großmächte unverzüglich am Montag mittag mit der Beſchießung des Taku-Forts beginnen und dieſe bis zur vollſtändigen Zerſiörung aller Befeſtigungen an der Peiho-Mündung fortſetzen. Die neue Note iſt die Folge der Beſchießung der japaniſchen Torpedobootszerſtörer vor Taku und ſtellt den letzten Verſuch der anderen Groß⸗ mächte dar, Tapan vor zu raſcher und iſolier⸗ ter Intervention in China zu bewahren. 4 Die berbürgermeiſter durch Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathansſtr. 26 q Nach„Berlingske Tidende“ 49915 im Minen onferenz zuſammen, 1 Intereſſenten auf Spitzbergen zu erörtern. an! 1 intereſſiert ſind und ſaſt ſämtliche Konſortien, die dort Unternehmen haben, zu den Verhandlungen ſenden. ſtehen gute den verſchiedenen Parteien. Ueber das Befinden des 0 5 wird zuverläſſig mitgeteilt, daß es ſeit geſtern eine langſame Beſſerung zeigt. ſtorbene Abgeordnete einigung fanden am 0 ſer Bezirk die Erſatzwahlen ſtatt. abgegebenen Stimmen und tungen erzielte die Liſte der nigung 47 000 Stimmen, die Kommuniſten 38 000 Sozialiſten Somit muß in 14 Tagen eine Stichwahl ſtatt⸗ finden. y Der Papft zum Franziskus⸗ ——— Sacra propem diem angedeutete Gefahr die ſich letzthin wieder verbreitet habe, in dem gen. von Politiſche Umſchau. itzbergenkonferenz in Kopenhagen. ö 0 N tritt in den nächſten Außenminiſterium eine um die Forderungen der Alle Länder, die an der Inſelgruppe 0 werden Delegierte nach Kopenhagen ent⸗ Wie das genannte Blatt erfährt, be⸗ Ausſichten für eine Einigung unter Befinden Fehrenbachs. — Beſſerung im früheren Reichskanzlers Paris. Für zwei ver⸗ der Republikaniſchen Ver- Samstag in einem Pari⸗ Bei 415 000 rund 73 000 Enthal⸗ Nationalen Verei⸗ — Erſatzwahlen in 155 000 und die Radikalen 155 000. Jubiläum. Kardinalſtaatsſekretär Gaſparri hat im Namen des Hl. Vaters an den Zentralver— band der Azione Cattolica, der vor einiger, Zeit die Organiſation jubliäums übernommen hat, ein Schreiben ge— richtet, in dem gegen die ſich beſonders in letz⸗ ter Zeit des Heiligen Stellung Schreiben eingangs die Uebernahme der Ju⸗ des St. Franziskus— bemerkbar machende Profanierung durch ſeine weltlichen Verehrer genommen wird. Nachdem das biläumsorganiſation durch das von der Azione Cattolica eingeſetzte Komitee authieß, da dieſes den pietätvollen und religiöſen Cha⸗ rakter der Feier gewährleiſte, wies er auf die ſchon von Benedikt 15. in ſeiner Enzyklika hin. Heiligen von Aſſiſi hauptſächlich den Verkün⸗ der des Hymnus der geſchaffenen Dinge und einen 0 ſtatt der Nacheiferung zu ſehen. Bewunderung Das Leben des Heiligen ſei nicht bloß eine Ruhmesblatt der Geſchichte Italiens, ſondern ein Vorbild für die ganze Menſchheit, die an ſeinem Ju⸗ bitäum ieilhabe, um ſeinem Beiſpiele zu fol— Dieſer Anſporn müſſe der Leitgedanke der Feier ſein, es in Nächſtenliebe. Selbſtver⸗ leugnung und Entſaaung dem Heiligen nach— zutun. Damit erſchlöſſe man den Weg zum ewigen Frieden und mit ihm zur Löſuna der ernſten ſozialen Fragen, die heute die Welt beunruhigen. Gegenſtand weltlicher Biſchof Eſſer geſtorben. Köln, 15. März. Wie der„Köln. Volksztg.“ aus Rom gedrahtet wird, iſt dort im Alter von 76 Jahren der bedeutende Dogmatiker und Kir— chenhiſtoriker des Dominikanerkloſters, Tho⸗ mas Eſſer, Titularbiſchof von Sinide, ge— ſtorben. Biſchof Eſſer iſt aus Aachen gebürtig. Merciers Nachfolger. Brüſſel, 16. März. Kardinal Mercier einen Nachfolger auf den erzbiſchöflichen Mecheln erhalten, nämlich Generalvikar des Erzbistums van Roevy. hat Stuhl Erneſt Joſep 0 Dieſer, bäuerlicher Herkunft, iſt! ke dem bisherigen 52 Jahre alt. Durch ſeine beſondere wiſſenſch. liche Befähigung erhielt er ſchon früh eine Pre⸗ ſeſſur an der katholiſchen Univerſität in Löwen. Als Vlame dürfte van Roey, der politiſch nicht hervorgetreten iſt, der vlämiſchen Demokratie als neuer Erzbiſchof willkommen ſein. f Ortshklaſſen⸗Einteilung. Im Reichstag, ſpeziell im 14. Ausſchuß, iſt in letzter Zeit vielfach die Frage erörtert worden, wie man den vielen Anträgen und Eingaben wegen Aenderung der Ortsklaſſen⸗ einteilung zweckmäßig gerecht wird. Eine Zeitlang iſt im 14. Ausſchuß die Auffaſſung vertreten worden, aus dieſem Ausſchuß her⸗ ö aus einen beſonderen ſtändigen Unterausſchuß einzuſetzen, der in Verbindung mit den Regie⸗ rungsvertretern dieſe Eingaben prüfen und Beſchlüſſe faſſen ſoll. In dieſer Angelegenheit iſt aber, nachdem ſich insbeſondere Ausſchuſſes ebenfalls mit der Angelegenheit beſchäftigte, eine gewiſſe Wendung eingetre⸗ ten. Nachdem neueſten Beſchluß werden wohl faſt alle Parteien ſich auf nachſtehenden Ini⸗ ö tiativantrag mit folgendem Inhalt einigen.: 1. Das geltende Ortsklaſſenverzeichnis wird zu einem beſtimmten Punkt außer Kraft N geſetzt. ten die Grundſätze genau feſt, auf denen das neue Ortsklaſſenverzeichnis aufzubauen iſt. 3. Die Eingruppierung der Orte iſt unter Meachtung der deſetzlich feſtgelegten Grund⸗ ſätze Sache der Regierung. N 4. Bis zur Aufſtellung eines neuen Orts⸗ klaſſenverzeichniſſes können einzelne Orte im begründeten Falle vom Reichsminiſterium der! Finanzen unter Zuſtimmung des Reichsrats und der Regierungslandesvertreter höher ge⸗ ſtuft werden. Für etwaige Herabſtufung im Verwaltungsweſen iſt die Zuſtimmung des Reichstages erforderlich. b Stimmen die Regierungen einem ſolchen ö Initiativantrag zu. dann ſchaltet ſie bis zu einem gewiſſen Grade die 0 n Körperſchaften bei der Eingruppierung aus. Man wird aber billigerweiſe zugeben müſſen, daß es nicht Aufgabe politiſcher Körperſchaften ſein kann, Ort für Ort einer Prüfung zu un⸗ ſerziehen. um die richtige Ortsklaſſe für den⸗ ſelben feſtzuſtellen. Es kommt vielmebr auf die Geſtaltung der Richtlinien an. Auf dieſe ein⸗ zuwirken, wird Aufgabe der Beamtenorgani— ſationen ſein. Im Parlament beſteht nirgends Neigung, an Stelle des Wohnunasgeldzuſchuſ⸗ ſes, der allein die Höhen der Wohnunasmie⸗ ten berückſichtigt. wieder einen Ortsklaſſenzu⸗ schlag unter Berückſichtigung der bauptſächlich⸗ ſten Lebenshaltungskoſten en ſetzen. Auch im Zentrum iſt wan weitgehend der Auffaſſong, daß die bisherige Methode die Ortsflaſſen an die Höhe des Mietzinſes anzupaſſen, wenn auch beine ganz chere. doch immerhin eine gewiſſe Grundlage zſir die rich⸗ tixe Bemeſſung der beſtehenden Unterſchiede abgegeben hat. Meinunasverſchiedenheiten, werden in dieſer Frage immer vorhanden ſein, umſo mehr, als auch die wirtſchaftliche Struktur und damit die Lebensbedinaungen, in einzelnen Bezirken und Orten ſich nicht un⸗ merklich verſchoben hat. der Ael⸗ teſtenrat des Reichstages auf Wunſch des 14. 2. Die geſetzgebenden Körperſchaften ſetz⸗ geſetzgebriſchen Aus Nah und Fern. Diamantenes Prieſterjubiläum. Gau⸗Weinheim, 15. März. Einer der äl⸗ teſten Prieſter der Diözeſe Mainz, Geiſtlicher Rat Chriſtoph Hüfner, Pfarrer in Gau⸗ Weinheim, kann am 17. März ſein diaman⸗ ſtenes Prieſterjubiläum im Alter von 88 Jah⸗ ren begehen. Ludwigshafen, 15. März. (Vom Zuge über⸗ fahren) Geſtern abend gegen halb 12 Uhr wurde der ledige 27 Jahre alte Tüncher Mar⸗ tin Hartmann von Rheingönnheim in der Mundenheimer Straße, bei der Fabrik Raſchig, von der nach Mundenheim fahrenden Lokalbahn überfahren. Es wurden ihm beide Beine ober⸗ halb der Knie abgefahren, außerdem erlitt Hart⸗ mann noch ſonſtige ſchwere Verletzungen. Er wurde durch die Rettungswache ins Kranken- haus verbracht, wo er nach drei Stunden geſtor⸗ ben iſt. Hockenheim, 13. März.(Eine nachahmens⸗ werte Tat.) Ein hieſiger Landwirt hatte wäh⸗ rend der Inflationszeit von einer alten Rent⸗ nerin einige Wieſen gekauft, die er damals mit einem Vertrag vergütete, für den man ein fettes Schwein erſtehen konnte. Nachdem nun die betreffenden Wieſen bei einem Gelände⸗ ankauf durch die Stadt in ſtädtiſchen Beſitz übergingen, gab der Landwirt der inzwiſchen verarmten Rentnerin die Summe von 700 Mk. Reilingen, 15. März. Am Samstag ſpielten hier zwei Jungen mit Schilfrohren, die ſie als Blasrohre benutzten. Dabei wurde einer der beiden Knaben durch einen Treſfer im Auge ſo ſchwer verletzt, daß er nach Heidelberg in die Klink überführt werden mußte. Dem bedauerns— werten Kinde mußte das verletzte Auge heraus— operiert werden Ein ſchweres Eiſenbahnunglück in Coſtarica. San Joſe(Coſtarica), 15. März. Zwiſchen. klaguela und Cartago entgleiſte auf der Eiſen⸗ bahnbrücke über den Vivilla-Fluß ein mit unge⸗ ſähr 1000 Ausflüglern beſetzter Eiſenbahnzug. ein Wagen ſtürzte in den Fluß. Die Zahl der Toten betrug 248, die der Verwu deten bis jetzt 93. Weltſpiegel. :: Vum Tude des Ertrinkens gerettet. Am Samstag vormittag fielen beim Spielen am Neckarvorland bei der Floßhaſenſchleuße zwei Kinder im Alter von 6 Jahren in den Neckar Em Fiſcher rettete ſie. Man verbrachte die mit dem Sanitätsauto abgeholten Kinder in das Krankenhaus von Mannheim. :: Großfeuer in einem Baumwollager. Wie Havas aus Lille berichtet, iſt in einem Block von Woll⸗ und Baumwoll-Lagern in Tourcoing eine Feuersbrunſt ausgebrochen. Sachſchaden beläuft ſich bereits auf meh⸗ rere Miionen. Die Feuerwehr, die noch den Brand bekämpft, has 60 Arbeiterwohnhäuſer, die ebenfalls bedroht ſind, räumen laſſen. :: Die Germersheimer Schiffs brücke ge⸗ mittag wurde die Schiff⸗ brücke von einem zu Tal fahrenden Schiff auf der bayeriſchen Seite derart angefahren, daß ein Panton und di⸗ Brücke ſtark beſchädigt wurden. Die Brücke iſt vorerſt, wahrſcheinlich ſhr acht Tage ſür den Geſamtverkehr geſperrt. Der Fußgängerverkehr wird über die Eiſen⸗ bahnbrücke aufrecht erhalten. :: Mißglückter Weltrekord eines De ſyerrt. Am Samstag Hungerkünſt Die Urſache des Unfalls iſt unbekannt. :: Eine Rieſenbrandkataſtrophe in Polen. In Brody bei Lemberg hat ein am Markt ausge⸗ brochener Brand ſaſt das ganze Zentrum der Stadt vollſtändig vernichtet. Die Kataſtroph: war in erſter Linie darauf zurückzuführen, daß die Feuerwehr derart mangelhaft ausgerüſte war, daß die vier Spritzen einen Waſſerſtrah dar nicht bis zum Dachſtuhl der Häuſer werſen konnten. Das Militär mußte eingreifen und durch Niederreißen das Feuer eindämmen. Nach ſtundenlanger Arbeit konnte endlich dem Fort, ſchreiten des Brandes Einhalt geboten werden, ö:: Ein Rieſenbrand in Oſtgalizien. Wie aus Lemberg gemeldet wird, brach geſtern in der oſtgaliziſchen Stadt Brody ein Rieſen⸗ brand aus, dem ein großer Teil der Stade zum Opfer gefallen iſt. Das größte Hotel von Brody und zahlreiche Privatgebäude wurden eingeäſchert. :: Schwerer Einbruch in ein Münchener Juweliergeſchäft. Ein raffiniert angelegter Einbruch wurde in der vergangenen Nacht in das Juweliergeſchäft von Troberg in der Schützenſtraße verübt. Die Einbrecher brachen vom Keller aus die Decke und den darüber be. findlichen Fußboden durch und gelangten ſo in den Laden, wo ſie faſt die ganze Auslage ausräumten und auch ſonſt im Laden befind liche Wertgegenſtände mitnahmen. Den Kaſ⸗ ſenſchrank ließen ſie unberührt, weil ſie an⸗“ ſcheinend nicht die Werkzeuge zur Verfügung hatten. Der Einbruch ſcheint ſchon längere Zeit vorbereitet geweſen zu ſein, da die Diebe mit kluger Berechnung ans Werk gingen. Der Wert des geſtohlenen Gutes konnte noch nich genau feſtgeſtellt werden, doch wird er ſchäl zungsweiſe auf 10—20 000 Mark beziffert. Die deutſchen Schwimmer in Amerika. Deutſchlands Meiſter im Bruſtſchwimmen alen in Amerika abermals Zeiten. Er ſtartete als Gaſt des Nepwyorker Athletit⸗Club in einem 25 Pards langen Baſſiu und erteilte ſeinen Partnern erhebliche Vorgaben, Die 100 Vards legte er in der neuen fabelhaften Weltrekordzeit hat Rademacher den beſtehenden Weltrekord ſei⸗ nes z. Zt. größten Gegners in der neuen Wel des Amerikaners Herbert Spence, um achtzehnte!“ ſeinen Gegners Leiſtung übertraf er damit, ſondern auc Sekunden unterboten. Aber nicht nur ſich ſelbſt, indem er weiterſchwimmend, die 100 Meter Strecke in 1:15,8 Min. meiſterte. Zehntelſekunde. Weniger günſtig lauten die Nachrichten über deſſen Ge. den deutſchen Rückenmeiſter Frölich, ſundheitszuſtand durch die Ueberfahrt und die dabei erlittene Seekrankheit ſtark erſchütter wurde. Trotz ſeiner erheblichen Indispoſition ſtartete Frölich bei der oben erwähnten Veran- ſtaltung, lediglich um ſeinen Stil zu zeigen. Frö⸗ 11.) unterlag dabei in einem 100 Mards Rücken, ſchwimmen dem Lauffer, der für die Strecke Minuten benötigte. Rademacher feiert auch in Boſton Triumphe. dem deutſchen Meiſterſchwimmer und Weltrekordmann Radema. Auch der dritte Start brachte ther in Boſton einen großen Erfvlg. Ueber die 200 Meter Strecke erreichte er ſeinen eigenen Re kord mit 2:50,2 Min. Seine Gegner ließ Rade macher weit hinter ſich. ganz fabelhafte! von 1:08,6 Min. zurück. Damif n Er ver beſſerte ſomit ſeinen eigenen Weltrekord um eine! amerikaniſchen Rückenmeiſter die Zeit von 11006 Tabletten in allen Apotheken u. Drogerien Mi. 1.— Jünger, Sportsleute, Raucher für Die da frei sind Roman von Henriette v. Meerheimb (Gräfin Margarete von Bünauh. (Nachdruck verboten.) (32. Fortſetzung.) Aber Frau von Baſſilewitſch fuhr wie ein Irrwiſch im Zimmer berum u. machte ſich allerhand an dem Toilettentiſch zu ſchaffen. „Puritaniſch einfach ſiehts bei Ihnen aus,“ lachte ſie,„nicht einmal eine Brenn⸗ ſchere entdecke ich. Trotzdem iſt Ihr Haar doch ſicher ondoliert?“ „Nein, ganz gewiß nicht, von Natur aus kraus.“ Mir können Sie Ihre kleinen Toiletten- geheimniſſe ruhig verraten,“ redete ſie zu. „Ich wollte Sie nämlich um etwas Spiritus bitten. Meine Brennmaſchine iſt leer.“ Wie⸗ der lag jener ſeltſam gierige Ausdruck um ihren Mund und in ihren Augen. „Aber ich habe wirklich nichts dergleichen,“ beteuerte Monika.„Weder Brennſchere noch Spiritus.“ So Frau von Baſſilewilſchs unruhige Augen blieben auf einer Flaſche Eau de Cologne hängen, die auf Monikas Toilettentiſch ſtand. Sie ſtreckte die Hand danach aus, zog ſie aber unſchlüſſig zurück und ſah dem jungen Mäd⸗ chen mit unſtetem Blick ins Geſicht. „Ich möchte Sie noch warnen, Fräulein Ehlers. Ich fühle mich zu Ihnen hingezogen; Sie haben ſo etwas Sympathiſches,“ fuhr ſie fort.„Die Geſellſchaft iher iſt entſetzlich öde. Der kleine Rantzau, er war Leutnant und hat ſich in Afrila bei der Schutztruppe infolge von Ueberanſtrengung leiden zugezogen, iſt ganz trübſinnig. Jahren verſucht er es in allen Kliniken und Sanatorien und mein Haar iſt 11 barer Dramen und bekam bei der Premiere ein Nerven⸗ und Gehirn⸗ Seit iſt nun herher verſchlagen worden. Herr Wegner iſt Dichter unaufführ⸗ irgend eines Stückes weil erbehauptete,„der Verfaſſer ſeine Idee geſtohlen.“ „War das denn wahr?“ „Gott bewahre... wenn der arme Weg— ner es aber glaubt, ſo iſt es ebenſo ſchlimm für ihn, als wenn wirklich geſchehen wäre.“ Herr Olbrich iſt wegen eines verlorenen Prozeſſes etwas übergeſchnappt und von ſei⸗ nen liebevollen Verwandten vorläufig kalt geſtellt worden.“ „Und die Damen?“ „Die Damen? Merken Sie was denen fehlt?“ „Nein.“ ö Frau von Baſſilewitſch lachte ſpöttiſch. Ein Mann fehlt denen, meine Liebe. ein Gatte, Bräutigam oder Courmacher.“ „Aber Miß Gordon macht doch ſolch apa⸗ thiſchen Eindruck?“ „O, die iſt eine Katze, eine richtige, falſche Katze. Die Spionin des Doktors iſt ſie und die Wehls iſt auch nichts Beſſeres.“ „Frau von Wehls trägt doch noch tiefe Witwentrauer.“ „Jawohl, weil das hübſch zu ihren blon⸗ den Haaren ausſieht. Ihr Mann iſt ſeit drei Jahren tot; überdies ſollen ſie wie Hund und Katze zuſammengelebt haben. Die Gordon u. die Wehls ſind beide in den Doktor verliebt, den ſie ſchon lange kennen. Er hat ſie ſchon oft behandelt. Kaum hörten ſie von ſeinem Sana⸗ torium. da ſiedelten ſie mit fliegenden Fahnen und kühnen Hoffnungen zu ihm über. Die blaſſe Miß haßt tödlich, liebe Kleine.. Denn was Sie hier ſind, wollte ſie ſelbſt gar zu gern werden. Aber dazu iſt der Doktor denn doch zu klug; wenn er die häßliche Engländerin an ſeinem Tiſch präſidieren ließe, hätten wir ſicher bald keine Herren mehr im Sanatorium. Aber Ihr hübſches Geſichtchen...“ Monika erblaßte vor Zorn. „Gnädige Frau, ich bin nur hergekom⸗ men, weil mein Vater ſchwer leidend iſt und ich dem Doktor die Wirtſchaft führen muß um habe ihm nicht ſelbſt, die Koſten aufzubringen.“ einen Tobſuchtsanfall,] ders geſagt? Mag doch der Doktor allem ein auftretender Hungerkünſtler, der einen Weltrekordverſuch machte, gen ſeeliſch zuſammengebrochen. den. lers. Ein unter dem Namen Hans in Müncher ö neuer iſt geſtern vormittag nach drei Probefaſttagen und nur 5 Hungerta⸗ Die Hungerkur mußte auf ärztliches Anraten abgebrochen wer⸗ Frölich konnte ſich immer cheiden, da er die Vorgaben nicht dermochte. Mäntelchen umhängen; ich kümmere mich nicht darum. Ich behaupte nur, eine ältliche, garſtige Husdame hätte er nie genommen.“ „Wenn ich nur könnte, wie gerne ginge ich fort,“ ſagte ſie leidenſchaftlich.„Müßte ich nicht meines armen Vaters wegen aushalten, keine Stunde bliebe ich länger in dieſem Haus. Wohin bin ich nur geraten?“ „In ein Narrenhaus, und ich bin die größte Närrin darin!“ lenkte Frau von Baſſi⸗ lewitſch ſchnell ein. Sie war etwas erſchrocken über die Wir⸗ kung ihrer Worte.„Bitte, vergeſſen Sie meine törichten Reden; vor allem aber verraten Sie nichts dem Doktor. Sie haben ja heute ge⸗ ſehen, wie er mich quälen kann. Und ich bin ſchutzlos, mit gebundenen Händen ihm, über⸗ liefert worden. Jetzt will ich Sie aber nicht länger ſtören. Nicht wahr, Sie ſagen nichts weiter von all dem Unſinn, den ich ſchwätzte? Der Doktor wünſcht nicht, daß wir über die anderen Patienten reden. Ich habe das alles heimlich ſo nach und nach herausgebracht.“ Sie nahm ihr Kleid in beide Hände, da⸗ mit die Seide nicht raſcheln konnte, warf noch einen Blick durch die Stube, als ob ſie“ genau einprägen müſſe, wo jedes Möbelſtück ſtünde, und glitt leiſe hinaus. Ohne recht zu wiſſen, weshalb, nur einem uumbewußten Drange gehorchend, ſchob Mo⸗ nika ihrer Koffer vor die Tür. Durch das Geplapper der Ruſſin war es ſpät geworden. Jetzt konnte ſie nicht mehr zu ihrem Vater hineingehen. Sie entkleidete ſich raſch und drehte das elek⸗ triſche Licht aus. Eine förmliche bleierne Mü⸗ digkeit drückte ihr die Lider zu, und trotz all der ſchmerzlichen Erregungen des heutigen Tages ſchlief ſie bald feſt ein. Tief in der Nacht erwachte ſie von einem leiſen Geräuſch. Noch ganz verſchlafen öffnete ſie blinzelnd die Augen. Doch durch die nicht feſt zugezogenen Falten der Gardinen fiel ein heller Schein. Eine Laterne mußte unmit⸗ telbar vor dem Sanatorium ſtehen. Der aufgeregten „Nun alſo... was habe ich denn an⸗ Strahl ſpielte auf den weißen Kiſſen ihres HHH ͤwyddddd0dßpGßꝙßꝙß0 0 ⁊ͤvbbbTTTb0T0GbGTGGbGT0TbTbTbTbTbTbTbTbTb Bettes und an der gegenüberliegenden Wand. Auf dem blaſſen Hintergrund zeichnete ſich ein dunkler Schatten deutlich ab. Monika warf einen kurzen Blick dahin und unterdrückte mit Mühe einen lauten Angſtſchrei. Der Schatten, der ſich an der Wand dahin bewegte, nahm deutlich die For⸗ men einer menſchlichen Geſtalt an, die tiefge⸗ bückt im Eingang der Tür hockte. Monika fühlte ihr Herz ſo raſend laut ſchlagen, daß ſie glaubte, erſticken zu müſſen. Kalter Schweiß trat auf ihre Stirn. Sie biß die Zähne übereinander, um den Schrei feſt⸗ zuhalten, der ſich durchaus ihren trockenen Lippen entringen wollte. Ihr armer, kranker Vater, deſſen Gehör überaus ſcharf war, würde ſofort aus dem Hilferuf ihre Stimme heraus erkennen und ſich tödlich erſchrecken. Wahrſcheinlich war auch das Ganze nichts wie ein Spiel ihrer aufgeregten Phantaſie. Irgend eines der ihr noch ungewohnten Mö⸗ bel nahm in dem unſicheren Lichtſchein dieſe unheimliche Form an. Sie wagte aber nicht den Kopf aufzuheben, um ſich zu überzeugen, was vieſer ſeltſame Schatten, der ſie äng⸗ ſtigte, eigentlich ſei... ö Ein leiſes Schieben und Rücken, das ſich in kleinen Abſätzen wiederholte, beſtätigte ihr aber, daß ihr Schreck keine grundloſe Einbil⸗ dung, ſondern Wirklichkeit ſei. Irgend jemand wollte in ihr Zimmer eindringen. Ihre Hände und Füße wurden eiskalt, eine lähmende Anagſt kroch ihr bis ans Herz und ließ ihren Körper förmlich abſterben. Das vorſichtige Schieben und Schnurren des Koffers hörte auf. f Der Eingang ſchien frei zu ſein. Leiſe, ſchlürfende Schritte näherten ſich ihrem Bett. Jetzt ſchloß Monika die Augen feſt in dem kindlichen Gefühl, wenn ſie ſelbſt nichts ſah, auch vielleicht mit unſichtbar zu werden. ö Ein warmer Atem fuhr über ihr Geſicht. Im nächſten Moment erwartete ſie, daß zwei kalte Hände ihren Hals umkrallen und ſie er⸗ che würden. Aber Kichts dergleichen ge⸗ A 51 0 (Fortſetzung Jolat.) 9 noch nicht durch⸗ tetzen, trotzdem er Leute gegen ſich hatte, die nicht in ſeine Klaſſe heranreichen. Im 100 Meter Frei⸗ tilſchwimmen mußte er bereits im Vorlauf aus⸗ 8 aufzuholen Aſcherl völlig kalt. gegen Schluß bedeutend * Meiſterſchaft. Auch Fſpo. Frankfurt muß ſich Bayerns Liga beugen. Die Spiele des letzten Sonntags ließen wie⸗ der Bayerns Liga erfolgreich ſein. Bayern Mün⸗ chen mit ſeinen Schußkanonen brachte wieder ein hohes Reſultat zuſtande. Zwar lieferten die Karlsruher ein ſehr hochſtehendes Spiel, a immerhin vermochten ſie die Torgelegenheiten, nicht ſo auszunützen wie die Bayern. Die Für⸗ ther hatten in Frankfurt einen ſchweren Stand und konnten nur knapp gewinnen. Dem Fſpv. wurde zwar die Bezirksmeiſterſchaft zuerkannt, mußte aber das Erbe Hanaus(2 Verluſtſpiele und ein Torverhältnis von 3:8) mitübernehmen. Hanau legte neuen Proteſt gegen das Verbands⸗ Urteil ein. Die Mannheimer Raſenſpieler fer⸗ tigten unſeren Bezirksmeiſter ebenfalls 2:1 ob und ſo behauptet Mannheim den 3. Tabellenplatz der ihm aber vielleicht doch noch vom Fußball⸗ ſportverein ſtreitig gemachtwerden kann. F.⸗V. Saarbrücken—V f. R. Mannheim 1:2. Nachdem Saarbrücken in Mannheim ein Unentſchieden erzwungen hatte, erwartete man, auf dieſes Ergebnis und die 10: 0 Nie⸗ derlage Mannheims am letzten Sonntag ge⸗ ſtützt einen knappen Sieg unſeres Bezirksmei⸗ ſters. Doch der Spieß wurde umgedreht und die Raſenſpieler nehmen beide Punkte verdient mit nach Hauſe. Der V. f. R. Mannheim bot durch ſeine beſſere Technik und mit ſeiner glänzenden Läuferreihe beſſere Geſamtleiſtun⸗ gen. In der 18. Minute ſchoß Zeimet 2 im An⸗ ſchluß an die zweite Ecke für Saarbrücken das Führungstor. Eine Viertelſtunde ſpäter gleicht Breitenbacher mit einem ſcharfen Schuß in die In der zweiten Halbzeit rechte Torecke aus. kommt Mannheim beſſere auf während Saar⸗ brücken mehr und mehr nachläßt. bemerkte man eine deutliche Ueberlegenheit des V. f. R., die aber die Saarbrücker Hinter⸗ mannſchaft in vorzüglicher Abwehrarbeit ſieht. In der 22. Minute wird der Ball durch den, Linksaußen zum ſiegbringenden Treffer ein⸗ geſchoſſen. Dahlheimer hatte einen Schuß des Halbrechten ſchwach abgewehrt. Der Nachſchuß von Zinn war nicht zu halten. Gegen Schluß ſetzte Saarbrücken noch einmal zu einem kräf⸗ tigen Endſpurt ein, um wie im Vorſpiel zu Mannheim, wenigſtens ein Unentſchieden zu erzwingen. Aber die Mannheimer Hinter- mannſchaft verſteht es, den knappen Sieg zu halten. Die Mannheimer Mannſchaft erreicht, nicht entfernt die Leiſtungen des Vorjahres. Selbſt Herberger, der ſonſt ſo vorzügliche Sturmführer des V. f. R. enttäuſchte heute ſtark. Im Gegenſatz zum erſten Spiel dieſer Mannſchaften in Mannheim waren die Flü⸗ gelleute dieſes Mal noch die beſten Stürmer. Der beſte Mannſchaftsteil der Mannheimer war die unermüdlich ſchaffende Läuferreihe, die in Bleß ihre beſte Kraft beſaß. Befriedi⸗ gend arbeiteten auch die Verteidiger und der Torwart Hügel. Bi Saarbrücken war der Sturm recht ſchwach. Er ſpielte zu langſam und ſchoß herz⸗ lich ſchlecht. Sowohl der Angriff wie die Läu⸗ ferreihe machten heute einen ſehr abgekämpf⸗ ten Eindruck. Die harten Kämpfe im Bezirk und bei den ſüddeutſchen Endſpielen ſind an der Elf nicht ſpurlos vorübergegangen. Die beſten Leute waren am Sonntag die Vertei⸗ diger und der Tormann. f a Herr Weingärtner, Offenbach, leitete zu⸗ frie denſtellend.. Fſpv. Frankfurt—Sppg. Fürth 1: 2. Nach Verhandlungen zwiſchen den Vor⸗ 1 8 der Spielvereinigung Fürth und des 2 SV. Frankfurt, die infolge der neuerlichen Machenſchaften des FC. Hanau nötig gewor⸗ den waren, war man ſich klar, daß das ange⸗ ſetzte Verbandsſpiel auch als ſolches ausgetra⸗ gen werden mußte. Die Spannung der über 16 000 Zuſchauer war aufs Höchſte geſtiegen, als Fürth mit ſtärkerer Aufſtellung auf dem Spielfelde, lebhaft von der Menge begrüßt, erſcheint. Weit ſtärker aber war der Applaus, als der Mainmeiſter erſchien. f Bei Fürth enttäuſchte vor allen Dingen die Läuferreihe, die ſchon im Spielaufbau und in rein ſpieleriſcher Hinſicht der Frankfurter Läuferreihe, Völler, Pache und Henß, gar nicht gewachſen war. Zudem lieferte Pache ein gro⸗ ßes Spiel, und ſtellte den ſonſt ſo gefürchteten Fürther Innenſturm: Seiderer, Franz und! 0 0 Ferner iſt jeder einzelne Fürther Spieler einer Anzahl Frankfurter techniſch glatt überlegen, doch ſcheint es mit der Ausdauer der Fürther nicht ſehr gut be⸗ ſtellt zu ſein, wenigſtens wies ihr Gegner g mehr Energie und Kraft auf. Seiderer fiel heute ſehr ſtark ab. Franz war, beſonders vor Halbzeit, die trei⸗ bende Kraft im Sturm. Bei Frankfurt hielt ſich die Verteidigung, abgeſehen von einigen Schwächen von Reitz, vor Halbzeit techt aft Die Läuferreihe lieferte ſpeziell in der zweiten. Hälfte ein ganz großes Spiel, was allerdings durch die Fürther Taktik etwas beeinträchtigt wurde. Der Frankfurter Sturm ließ die ſonſt gewohnte Einheitlichkeit vermiſſen, ganz abge⸗ ee da 150 vielfach noch an Ver⸗ letzungen leidenden Stürmer das no ige Kraftgefühl. e Schon in den erſten Minuten waren die Frankfurter durch die ſofort einſetzenden An⸗ griffe der Fürther etwas düpiert. Doch bald tauchten die Frankfurter auf. Pache hat ſeine Mannſchaft nach kurzer Zeit in der Gewalt und treibt mit weiten Vorlagen den Sturm e vorne. Was an Fürther Angriffen zu⸗ nächſt in den Strafraum kommt, erledigt vor allem Wallisbauſer mit autem Stellunasſpiet aber Allmählich g und ungeheurem Schlag. Arno Strehlke ver⸗ gibt die erſte totſichere Torchance, indem er vor dem leeren Tor den Ball haushoch dar— über jagt. Dann nimmt Seiderer ein gutes Zuſpiel von Müller auf,, der Ball kommt zu Kießling. Ju ſchnellem Lauf ſteuert er nach dem Tor zu und flankt, Krieger fängt den Ball ab, doch er läßt ihn ſich wieder im Ge— dränge von Auer entwinden, der ihn präzis, zum freiſtehenden Franz gibt und einſendet. Gegenangriffe der Frankfurter bringen die Fürther Hintermannſchaft bis zur Pauſe ofſ in Bedrängnis. ö Nach Wiederanſtoß iſt die Frankfurter Mannſchaft ſchnell am Ball. Pache ſpielt mit glänzender Taktik und ſicherer Ueberſicht ſei⸗ nen Leuten gute Torgelegenheiten heraus. Fürth wird andauernd in ſeinem Strafraum feſtgehalten. Ein gefährlicher Durchbruch von Knießling findet die Frankfurter Hintermaun⸗ ſchaft nicht ganz auf dem Poſten, Franz holt ſich das Leder, windet ſich durch, gibt eine ſei— ner bekannten Bomben in die rechte Torecke, zum zweiten Erfolg. Das war nun für Frank— furt das dauernde Zeichen zum Drängen, was auch bald zum Ehrentor führte Bretteville legt fein an Klumpp durch, der Ball geht nach Halbrechts und ſchon ſtürzen ſich die Fürther Hintermannen auf Frankfurts rechte Seite, aber Strehlke 1 erfaßt die Situation zum lin⸗ ken Flügel, wo Strehlke 2 einſchiebt. Frank- furt iſt nun nicht mehr zu halten. Vollſtändig eingeſchloſſen wiſſen die Fürther aber mit gro— ßer Energie bis zum Schluß das Reſultat zu halten. Schiedsrichter Sauer leitete befriedi— gend. Karſsruher Fv.— Bayern-München 36. Vor 12000 Perſonen ſtellten ſich der Schiedsrichter Franz-Frankfurt beide Mane ſchaften: Bayern komplett, Karlsruhe mit En ſatz für Vogel und Finneiſen, wofür Rieger und Fuchs ſpielten. KFV. hat Anſtoß. Der Ball kommt ſofort an die Bayern, die durchkombinieren. Dietels Schuß wird von Eberlein zur Ecke abgewehrt, die ſchön hereingegeben von Pöttinger zum 1. Tor verwandelt wird. Gleich darauf hat KFV. eine großartige Ausgleichschance. Würzbur— ger raſt die Linie entlang, Bernſtein läuft heraus, der Ball kommt in die Mitte, doch ver⸗ ſchiedene Schüſſe prallen an vielen Beinen ab. Bayern erzielt eine Ecke. Rieger gibt an Kaſt⸗ ner, der über den herauslaufenden Bernſtein über das Tor ſchießt. Gleich darauf kommt Kaſtner wieder durch, doch ſtürzt er vor dem Schuß. Bayern leitete einige Angriffe ein, die jedoch meiſt in der Verteidigung der Einhei⸗ miſchen zerſchellen. Dann konnte Bernſtein nur noch durch Fußabwehr vor Würzburger retten. Bayern erzielt 2 Ecken, die nichts einbringen. Ein Strafſtoß von Ege führt zu einem Tor, das jedoch wegen Behinderung des Torwäch— ters nicht gegeben wird. In der 27. Minute wird Würzburger von Nagelſchmitt im Straf⸗ raum gehalten. Den Eumeter von Neeb kann, Bernſtein abwehren, doch der Nachſchuß des ſelben Spielers ergibt das 1. Tor für Karls— ruhe. Ein Strafſtoß von Ziegler wird von Grocke abgewehrt. Bayern erzielt wieder 2 Ecken. Kaſtner bricht plötzlich wieder durch, er verliert jedoch den Ball, den Rieger noch er— wiſcht und an die Latte knallt. Die erſte Hälfte geht allmählich unter ausgeglichenem Feld⸗ ſpiel zu Ende. Kurz vor Halbzeſt erzielt Bayern noch zwei Ecken und mit dem Reſul⸗ tat 1:1 geht es in die Pauſe. Nach Wiederbeginn kommt zunnächſt K. F. V. vor, doch verdirbt Reeb eine Flanke. Beim Gegenſtoß der Bayern kann Eberlein Pöttinger den Ball vom Fuß nehmen. Nach etwa 10 Minuten ſchießt Hoffmann auf Platz. zie deutſche Mannſchaft ſichtlich überlegen. Wettkampf endete mit 2:1 für Berlin. Flanke von rechtsdas 2. Tor. Die Einheimi⸗ ſchen erzielen eine Ecke, die eine ſehr gefähr— liche Situation hervorruft. Auf der Linie kann der Ball abgewehrt werden. In kurzen Abſtän⸗ den ſchießt Dietel 2 Tore. Das iſt den Einhei⸗ miſchen doch zu viel und nach einem Durch⸗ bruch Kaſtners fällt das zweite Tor. Kurz vor Schluß wird das Refultat auf 216 geſtellt. In der letzten Minute kann Rieger durch das dritte Tor für die Einheimiſchen das End— reſultat verbeſſern. 9 55 Der ganze Kampf verlief vollſtändig aus⸗ geglichen. Man kann keineswegs etwa von einer Ueberlegenheit der Münchener ſprechen. Allerdings verſtehen es die Bayern, faſt jede Chance auszunützen. Ganz vortrefflich iſt der Sturm, während die Hintermannſchaft nicht unüberwindlich iſt. Beim KFV. iſt Eberlein im Tor ausge⸗ zeichnet. Huber und Traut, die beiden Vertei⸗ diger hatten einen ſchweren Stand, die Läufer⸗ zeihe war vortrefflich. Im Sturm muß vor allen Dingen der 36jährige Fuchs erwähnt werden. Daß er bei dem mörderiſchen Tempo durchhielt, iſt ihm hoch anzurechnen. Kaſtner war ſehr gut. Reeb war ebenfalls ſehr gut. Würzburger arbeitete ſtark. doch konnte er ſich nicht richtig durchſetzen. Der Erſatzmann bot eine ganz hervorragende Leiſtung. Schieds⸗ richter leitete ſehr gut. Die Tabelle hat nun folgendes Ausſehen: Bayern München 33:6 11 Sp. V. Fürth 16.7 11 B. f. R Mannheim 717 5 F. Saarbrücken 516 1 Fſpv. Frankfurt 4.10 0 ſtarlsruher F. V. 4.17 0 Der Fußball im Ried. Das einzige Verbandsſpiel des Tages über⸗ raſchte durch die Höhe des Reſultats. Mit nicht weniger als 6:1 beſiegte Olympia Lampertheim Amicitia Viernheim und eroberte ſich dadurch den 3. Platz, indem ſie Olympia Lorſch auf den vier⸗ ten Platz zurückverwieſen. Die Viernheimer, die geſtern ihr letztes Verbandsſpiel austrugen, kom⸗ men infolge ihrer Niederlage vom vorletzten Platz in der Tabelle nicht mehr weg. Das noch aus⸗ ſtehende Treffen in Bürſtadt gegen Weinheim kann in der Reihenfolge der Tabelle nichts mehr ändern. pg. Sandhofen 16 UfR. Bürſtadt 15 Olympia Lampertheim 16 Olympia Lorſch 16 Germ. Pfungſtadt 16 SpVg. Arheilgen 16 Union Darmſtadt 16 Amieitia Viernheim 16 FP. Weinheim 15 80 52 Boxen. Domgörgen— Devos am 19. März: Nachdem von der Ibu(Internationale Box ſportbehörde) die offizielle Genehmigung! dei Austragung der Europa⸗Mittelgewichts⸗Meiſter ſchaft in Berlin eingetroffen iſt, und ein Tele, 40:18 24 41:25 20 41:80 19 33.31 18 34:31 17 44:49 13 34:45 13 32:42 12 23:52 6 *. O D D de d G- e — O A — n e e eee r Eee der das Training hat aufnehmen können zum Kampf um den Titel mit Domgörgen bereit iſt, hat ſich die Direktion des Berliner Sportpala⸗ ſtes entſchloſſen, den für den 12. ds. Mts. ange⸗ ſellten es auf Freitag, den 19. März zu geben. —.— 1. Ausland. Berlin ſchlägt Paris 211. Paris, 15. März. Am geſtrigen Sonntag fand hier der Fußballwettkampf zwiſchen den Mann— ſchaſten der Reichshauptſtadt Deutſchlands und von Paris ſtatt. Das Spiel begegnete in Paris allergrößtem Intereſſe. Im Stadion von Colom⸗ bes hatten ſich etwa 30000 Zuſchauer eingefun⸗ den. Unter den Klängen des Fanfarenmarſches, aus„Aida“ marſchierte die deutſche Elf auf den! Die erſte Halbzeit bot ein überaus be⸗ wegtes Bild, nachdem kurz zuvor Paris das erſte Tor erzielt hatte. Nach Platzwechſel zeigte ſich Der dagenlocher gewinnt die Billardweltmeiſterſchaft Der deutſche Billardmeiſter Hagenlocher ge— wann die Weltmeiſterſchest im Cadre Billard ge⸗ gen den Amerikaner Jake Schäfer mit 1500 zu 1344 Punkten. Der ſenſationelle Kampf fand vor einer großen Zuſchauermenge ſtatt, die bis lange nach Mitternacht in atemloſer Spannung zusharrte. Hagenlocher ſeinerſeits gewann be— ſeits beim erſten Spiel 500:17 Punkten und führte N ſei Beginn des letzten Spieles mit 364 Punkten. Letzte Meldungen. Ein Reichswehrſoldat überfallen. 5 Verlin. 16. März. Geſtern abend wurde der Reichswehrſoldat Dahlke vom Inf. Regt., das zurzeit in der Ruhlebener Kaſern, in Spandau lieat. überfallen und angeſchoſt ſen. Kurz nach Eintritt der Dunkelheit gegen 9 Uhr ertönten von ſeinem Poſten Schüſſe die von den benachbarten Poſten ſofort ge— hört und als Alarmſchüſſe aufgefaßt und weitergegeben wurden. Die Hauptwache eilte auf den Alarm herbei und fand Dahlke etwa 100 Meter von ſeinem Poſten entfernt blut⸗ überſtrömt und beſinnungslos auf dem Boden liegen. Von den Tätern fehlt jede Spur. Verſchollener Dampfer. g Hamburg, 16. März. Der Dampſer Ara⸗ bia“, der von der Hamburg-Rheinlinie an die Firma Siemens-Schuckert⸗Werke verchartert iſt, hat ſeinen Beſtimmungshafen Limerick in Irland bisher nicht erreicht, ſodaß die Be— fürchtung beſteht, daß das Schiff als verſchol⸗ len angeſehen werden muß. Baiſſe des belgiſchen Franken. London, 16. März. Die Senſation an der geſtrigen Londoner Börſe war ein uner⸗ warteter Kursſturz des belgiſchen Franken, das Pfund ſtabiliſtert war. Der Schlußkurs von Waſſerleitungsarbeiten in Hirſchberg(Schleſten) war 117. Die Urſache ſoll darin liegen, daß die amerikaniſchen Bankiers ſich plötzlich von der geplanten belgiſchen Währungsanleihe zurückgezogen haben.- Lokale Nachrichten. Viernheim, 17. März. Kinderſpiele in Viernheim. Auch das ſchönſte Kinderſpielzeug erſetzt den Kindern das Umhertummeln im Freien nicht. Daher blicken die Kinder in der kalten, winterlichen Jahreszeit auch oft ins Freie, um nach der Sonne Ausſchau zu halten. Gleich in den erſten Tagen, wenn wieder laue Winde wehen, und die Sonne von neuem emporſteigt, ſind denn auch die kleinen nicht mehr zu halten. Endlich von dem niederdrückenden Zwang des engen Stube erlöſt, beginnen nun überall ſene Kinderſpiele, die ſchon bekannt ſind. Das Drachenſteigen laſſen iſt der Frühjahrsſport 5. zum Vorſchein. gramm aus Paris meldet, daß Rene Devos wien und unſerer ſchulpflichtigen A nd. Mit 0 0 N 10 und mit wieviel Eifer iſt 5 bei ache, wenn der Vater oder die Mutter es erlaubt, einen Drachen bauen zu dürfen. Dae wird Holz geſucht und nach La Ausmaß das Geſtell verfertigt. Zum Buchhändler geht's um möglichſt gabe und ſchönes Papier zu be⸗ kommen. Nebenbei ſchneidet man noch Sonne Mond und Sterne zurecht, um ſie dem Drachen aufzukleben und ihm dadurch ein ſchöneres, freundlicheres Ausſehen zu verleihen. Vor lauter Freude und Arbeit werden gar oft die Schulaufgaben vergeſſen. Und iſt er erſt fer⸗ tig— welch Jubel! Den Drachen über dem Rücken, wandert ſtolz der Junge nach den Sportplätzen um in den ſtattfindenden Wett⸗ bewerb einzutreten.„Welcher ſteht am höchſten?“ ſo lautet die entſcheidende Frage.„Der Drachen von dem kleinen Fritz ſteht über allen,“ kommt es aus dem Munde einiger Unparteiiſcher.— Fritz hat den Sieg davongetragen.„Habe nur noch einige Meter Schnur nötig, und Fritz wird bei dem nächſten Flug beſtimmt ge⸗ ſchlagen. Ich ſtelle einen neuen Nekord auf“. So denkt; ein unterlegener auf dem Heimweg. Eins der bekannteſten Kinderſpiele im Freien iſt das Murmel⸗ oder Kugelſpiel. Ball und Reifen kommen auf den Straßen und Plätzen Sehr weite Ausbreitung haben auch die Kinderreigen. Das find nur einige von den vielen Kinderſpielen, die in den Vorfrühlingstagen immer von neuem getrieben werden. Dabei kommt wieder Leben und Be⸗ wegung in die Kinder, die Geſichter erhalten ö bald eine friſche Farbe und die Augen glänzen die Zahlung im Jahre 1924). heller. Namentlich in den erſten Wochen nach dem Winter werfen ſich die Kinder mit großem Eifer auf die Spiele. * Der Storch iſt zum zweiten Male gekommen. Nahezu vier Wochen find ver⸗ floſſen, daß ſich der Storch als erſter Frühlings⸗ bote ſehen ließ. Die goldene Frühlingsſonne lockte ihn in unſere heimatlichen Gaue. Doch plötzlich trat ein Temperaturumſchlag ein. Reg⸗ neriſches, kaltes Wetter verdrängten die Früh⸗ lingsſonne. Unſer Storch, der ja damals noch ohne Frau hier eintraf, zog es vor, ein Rückbillet zu löſen und auf dem ſchleunigſten Wege wieder abzudampfen. Geſtern jedoch traf er mit Frau Gemahlin wohlbehalten wieder ein. Hoffen wir, auf ſchönes Frühjahrswetter und ſehen wir die zweite Ankunft unſeres Storches als eine Beſſerung des Wetters an. * Volksbegehren. Die Zahl der eingetragenen Wahlberechtigten hat ſich auf 3320 erhöht. Heute abend 7 Uhr findet die Einzeichnung ihren Abſchluß' » Zuſammenkunft der waldbeſitzen⸗ den heſſiſchen Gemeinden. Zu einer Be⸗ ſprechung über ſchwebende Fragen, wie Beförſte⸗ rungsbeitrag uſw. werden die waldbeſitzenden heſſiſchen Gemeindevertreter. die im heſſ. Wald⸗ beſitzerverband zuſammengeſchloſſen ſind, zuſammen kommen und zwar für Starkenburg und Rhein⸗ heſſen am 18. März im Thomasbräu in Frankfurt und Oberheſſen am 19. März im Reſtaurant Hindenburg in Gießen. * Der heſſiſche Viehbeſtand? Nach der Viehzählung vom 1. Dezember 1925 waren in Heſſen zu verzeichnen:(Die in Klammern ſtehenden Zahlen bedeuten die Vergleiche gegen Es beſtanden Vliehbeſitzende Haushaltungen 160521(165974) Pferde ohne Miltitärpferde 64 435(63 1940 Nind⸗ vieh 288 198(292827) Schafe 53005(67891) Schweine 289712(329 999), (167381), Ziegen 147 879 Federvieh 1 697 973(10751460) Kaninchen, zahme 41976(Vergleich fehlt), Bienen⸗ ſtöcke mit beweglichen Waben 18 744, mit un⸗ beweglichen 2234. (Vergleichszahlen von 1924 fehlen. garten eine Hochzeit ſtattfinden. * Drum prüfe, wer ſich ewig bindet ... Dieſer Tage ſollte in dem Pfalzort Wein⸗ Ein Tag zuvor gelangte jedoch ein Brief in die Hände der Braut, deſſen Inhalt die Wirkung hatte, daß die Hoch⸗ zeit ſofort abgeſagt und dem Bräutigam die Tür gewieſen wurde. Das wohl vorbereitete Hochzeits⸗ eſſen mußte von den Gaſtgebern ſelbt gegeſſen werden. der bekanntlich ſeit längerer Zeit auf 107 für“ * Submiſſionsblüte. Bei Auſchreibung wurden 42 Angebote eingereicht. Das niedrigſte davon betrug 27000 Mark, das hoͤchſte 95000 Mark. (Uns ſcheint, daß keiner von beiden rechnen kann). Humor. „ Wiederruf. Ein Bürger des Städt⸗ chens H. wurde verklagt, weil er die Hälfte der Magiſtratsräte„Ochſen“ genannt hatte. Er wurde verurteilt und mußte die Beleidigung widerrufen. — Sein Widerruf lautete:„Unterzeichneter er⸗ klärt hiermit, daß die eine Hälfte der Maglſt⸗ ratsräte keine Ochſen ſind.“ Frau Fine Wäsche mic Bei inn liche Frau und vill nidit, das Ihre Wasche verdorben wird. Sie brauchen es nicht zu versuche sie nimmt nichts anderes 3 Dr. Thompson's Seifenpulver. 1 9 ö f N f ö ö 1 ö ö 9 N