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Nach Eröffnung der Sitzung durch da Coſta beſteigt Chamberlain die Red⸗ nertribüne und erklärt, bevor er ſeinen An⸗ trag ſtellen könne, bitte er die Verſammlung um die Erlaubnis, daß der braſilianiſche Ver⸗ treter eine Erklärung abgebe, von der ſein Antrag abhängig ſein würde. Botſchafter Mello Franco, der blaß und zitternd die Rednertribüne beſteigt, ver— lieſt mit angeſtrengter Stimme, aber mit über⸗ ſteigertem Pathos, das Manufſkript in der vor Erregung zitternden Hand eine längereErklä— rung, aus der hervorgeht, daß der Entſchluß Braſiliens, ſich der Gewährung eines ſtändi⸗ gen Ratsſitzes an Deutſchland zu widerſetzen, unerſchütterlich ſei.(Loucheur hört an⸗ geſtrengt zu und nickt verſchiedentlich zu den Sätzen Mello Francos.) Am Schluß betonte der Sprecher, daß die amerikaniſchen Natio⸗ nen im Rat eine zahlreichere und bedeutſa— mere Vertretung verlangen müßten als bis— her.„Die Mitglieder des Rates werden alſo unſere Loyalität nicht beſtreiten können.“ Darauf beſtieg Chamberlain abermals als Berichterſtatter der erſten Kom- mſſion die Tribüne und führte aus: Der Be— richt der erſten Kommiſſion iſt ſeit einiger Zeit in Ihren Händen und Sie wiſſen, daß er zu dem Schluß kommt, die Aufnahme Deutſch⸗ lands in den Völkerbund der Verſammlung zu empfehlen. Es war vereinbart worden, daß Deutſchland bei ſeinem Eintritt in den Völ⸗ kerbund entſprechend einem ſehr natürlichen und begreiflichen Vorbehalt, den es gemacht hatte, gleichzeitig als ſtändiges Mitglied in den Rat eintreten ſollte. Es war alſo notwen— dig, vor der Abſtimmung über den deutſchen Aufnahmeantrag ſich zu vergewiſſern, daß die Aufnahme in den Rat auch erfolgt. Die bra⸗ ſilianiſche Erklärung hat Ihnen gezeigt, daß der Rat die gewünſchte Zuſicherung zu geben nicht in der Lage iſt. Redner ſprach dann von den Differenzen, die zunächſt noch zwi⸗ ſchen einzelnen Unterzeichnern des Locarno— Vertrages beſtanden. Aber alle Schwierigkei— ten, die unter den 7 Unterzeichnern der Lo— carnoverträge exiſtierten, ſeien behoben und wenn es nur daran gelegen hätte, hätte man Deutſchland aufnehmen können. Daß dieſe Schwierigkeiten beſeitigt werden konnten, ge— ſchah dank der Opferwilligkeit von zwei Mit⸗ gliedern des Rates und ihrer Regierungen, nämlich Schweden und der Tſchechoſlowakei unter lebhaftem Beifall der Verſammlung ſeinen Dank aus und drückte ſeine zuverſicht⸗ liche Hoffnung auf die Fortdauer des Lo⸗ carnowerkes aus. Er müde aber auch, nicht nur als Berichterſtatter der rſten Kommiſſion, ſondern vor allem als Vertreter des briti— ſchen Reiches, ſeiner Freude darüber Ausdruck geben, daß das Werk von Locarno unter die- ſen Schwierigkeiten nicht gelitten habe⸗ ſon⸗ dern daß es gleichwohl ratifiziert ſei und in Kraft treten werde. Er ſei zwar betrübt, daß ein Ereignis, das wir ſo nahe bevorſtehend glaubten, nun verſchoben werden müſſe; aber die Vertagung ſolle wirklich nur eine Ver⸗ tagung ſein. In der nächſten Sitzung dieſer Verſammlung im September werde Deutſch⸗ land in den Völkerbund aufgenommen wer⸗ den und die Vorteile genießen, die ihm ſeine Stellung im Völkerbund und im Rate gibt, wie auch der Völkerbund die Vorteile der Mitgliedſchaft dieſes großen und mächtigen Reiches dann genießen werde.(Lebh. Beif.) Nach Chamberlain beſtieg W Briand die Tribüne und erklärte, daß er ſich namens der franzöſiſchen Delegation durchaus dem Ausdruck der Gefühle anſchließe, die Sir Auſten Chamberlain namens der eng⸗ liſchen Regierung und der Dominions darge⸗ legt habe. Als die Verſammlung zuſammen⸗ trat, ſo ſagte Briand, beſtanden mehrere ernſte Schwierigkeiten. Es beſtanden Mißver⸗ ſtändniſſe zwiſchen Frankreich und den hier⸗ hergekommenen Mitgliedern der deutſchen Delegation, Mißverſtändniſſe, die noch durch allerlei Polemiken verſchärft werden. Dieſe Mißverſtändniſſe, ſo fuhr Briand mit erhobe⸗ ner Stimme fort, ſind heute beſeitigt und ver⸗ ſchwunden. Sie haben ſich verflüchtigt und einem Abkommen Platz gemacht, das den Eintritt Deutſchlands gemäß ſeinen berechtig⸗ . deutſchen Delegation bei te.: Wünſchen ermöglichen wird. Briand ſprach dann ebenfalls ſeinen Ratskollegen Un den und Beneſch für die von ihnen bewieſene Opferwilligkeit unter dem lebhaften Beifall der Verſammlung ſeinen Dank aus. Es er⸗ geben ſich aber neue Schwierigkeiten, fuhr Briand fort, über die wir nicht zu urteilen haben und die uns in die Unmöglichkeit ver— ſetzt haben, heute bereits zur Aufnahme Deutſchlands zu ſchreiten. Ich bin überzeugt, daß wir aus dieſer heiklen Lage herauskom— men werden, ohne daß der Völkerbund und ohne daß das Werk von Locarno Schaden nimmt. Zwar höre ich ſchon die Kritiken, die von Kataſtrophen und Unheil ſprechen. Man hat mich oft genug eines übertriebenen Opti— mismus beſchludigt, aber heute bin ich ſicher nicht optimiſtiſch, wenn ich ſage, daß der Völkerbund an dieſen Ereigniſſen keinen Schaden trägt und daß er davon nicht betrof— fen werden kann. Als Vertreter Frankreichs muß ich ſagen, daß ich die Grauſamkeit dieſes Ereigniſſes am meiſten empfinde, das den Eintritt Deutſchlands am heutigen Tage ver— hindert. Deutſchland hat mit ſechs anderen Völkern einen Friedenspakt unterzeichnet und es ich heute ein trauriges Ereignis für mich. der ich einer der Mitarbeiter an dieſem Werk des Völkerbundes bin, das aus dem Grauen vor zukünftigen Kriegen geboren iſt, die Hin— derniſſe ſehen muß, die ſich der Vollendung dieſes Werkes entgegenſtellen. Es darf nicht wieder vorkommen, daß eine große Nation in die erniedrigende Lage gebracht wird, ſich vor ihrem Eintritt in den Völkerbund einem Er— eignis wie dieſem gegenüberzuſehen. Wir müſſen die Kraft zur Erneuerung und Refor— mation unſeres Werkes aufbringen.(Stürmi⸗ ſcher Beifall. Weder Mello-Franco noch eine Anzahl von den Dominions beteiligten ſich an dem Beifall.) Briand beantragte am Schluß eine Reſolution, die beſagen ſoll, daß Schwie— rigkeiten entſtanden ſind, die bisher die Auf— nahme Deutſchlands verhindert haben, in der aber der Wunſch ausgeſprochen wird, daß dieſe Schwierigkeiten bis zum September überwunden ſein werden, damit im Septem— ber dem Eintritt Deutſchlands keine Hin⸗ derniſſe mehr entgegenſtehen. Der Präſident des Rates Iſhii beantragte dann die Einſetzung einer Stu⸗ dienkommiſſion für die Ratsfrage in Form einer Reſolution an den Völkerbundsrat. Der ſchwediſche Delegierte Unden beſtieg die Tribüne in ſtarker Erregung. Da ſeine Stimme ohnehin ſehr ſchwach iſt, ließ er ſeine Erklärung vom Dolmetſcher vorleſen. Si bedauert die Vorfälle im Völkerbunds— rat und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß im September alle Schwierigkeiten überwunden ſein werden. Der Delegierte von Paraguay be— dauert ebenfalls die Vorgänge. Bundesrat Motta(Schweiz) wart die Verſammlung, Acht zu haben, daß dieſe Schwierigkeiten ſo bald wie möglich über— wunden würden. Der holländiſche Delegierte Lund on kritiſierte ſcharf die Intrigen, die zur heutigen Entſcheidung führten und unterſtützte aufs wärmſte den Antrag Iſhii und des Rates auf Einſetzung einer Studienkommiſſion. Der Delegierte Norwegens Frithjoff Nanſen erklärte, daß nur durch den Eintritt Deutſchlands die Kriſe beſeitigt werden kann. Der chineſiſche Delegierte betonte, daß es auch in Aſien Großmächte gäbe, denen der Völkerbund Aufmerkſamkeit ſchenken muß. Nachdem noch der eſtniſche und dä⸗ niſche Delegierte die Vorgänge kritiſiert hatten, wurde der Kommiſſionsantrag auf Vertagung einſtimmig angenommen. Auch der Antrag Briand und der Antrag Iſhii auf Einſetzung einer Studienkommiſ⸗ ſion wurden ohne Widerſpruch angenommen. Die Verſammlung erledigte dann noch einige Budgetfragen. Verabſchiedungen in Genf. Genf, 17. März. Der heutige Nachmittag war mit verſchiedenen Abſchiedsbeſuchen der Briand, Chamberlain, Scialoja uſw. ausgefüllt. Die deutſche Delegation reiſte um 8 Uhr mit Son⸗ derzug ab, während Briand mit dem Nachtzug nach Paris fährt. Chamberlain und die übri⸗ gen Delegationsführer bleiben noch bis zu der wahrſcheinlich morgen erfolgenden Been— digung der Ratsarbeiten in Genf. Im Laufe des Nachmittags fanden auch mehrere große Empfänge bei den Delegatio— nen ſtatt, von denen beſonders der Empfang der deutſchen Preſſe bei Briand bemerkens⸗ wert war. Briand ſagte den deutſchen Journaliſten viele Freundlichkeiten über die Haltung der deutſchen Delegation und kritiſierte im übri⸗ gen— leider etwas zu ſpät— die Veranſtal⸗ tung einer außerordentlichen Völkerbundsver⸗ ſammlung, die von vornherein nicht viel gu— tes verſprochen habe, weil ſie politiſch und techniſch nicht genügend vorbereitet werden konnte. Die Hauptſache nach dem Mißlingen der Verſammlung ſei die, daß die Verträge von Locarno nicht nur in Kraft bleiben, ſon⸗ dern ausdrücklich beſtätigt worden ſeien. Briand ſagte dann weiter, es ſei zu dumm, wenn zwei ſo große und für die europäiſche Kultur bedeutſame Völker wie Deutſchland u. Frankreich ſich in ewigen Wiederholungen auf blutigen Schlachtfeldern ſtritten, ſtatt ge— meinſam an der Aufrechterhaltung des Frie— dens zu arbeiten. Es ſei viel leichter, Krieg zu führen, als den Frieden zu erhalten. Zum erſteren bedürfe es nur eines Appells an die Inſtinkte und Leidenſchaften, während die Friedensarbeit ruhige Ueberlegung und Ver— ſtand erfordere. Zur Reform des Völkerbundes meinte Briand, daß man vielleicht die Regel der Ein— ſtimmigkeit im Rat in gewiſſer Hinſicht werde abſchwächen können, doch müſſe ſie für die großen politiſchen Fragen aufrechterhalten bleiben. In der Studienkommiſſion für die Ratsfragen würde auch wahrſcheinlich das Deutſche Reich ſeinen Platz haben. Der Ein⸗ tritt Deutſchlands in den Völkerbund ſei, wie er ſich freue, feſtſtellen zu können, moraliſch be— reits heute erfolgt und ſoerde auch materiell nur um eine kleine Zeitſpanne hinausgeſcho— ben, die im Völkerbund ſo gut wie nichts be— deute. Chamberlain äußerte ſich vor der engliſchen Preſſe mit ähnlichen Worten der Anerkennung für das Verhalten der deutſchen Delegation und betonte, daß die verſtürkte Aufrechterhaltung der Verträge von Locarno wichtiger ſei, als der Mißerfolg einer außer— ordentlichen Völkerbundsverſammlung, da ſie die Richtlinien für die zukünftige Politik bildeten. Rücktritt der tſchechiſchen Regierung. Prag, 18. März. Geſtern iſt die Regierung Spvehle zurückgetreten. An ihre Stelle wird ein Beamtenkabinett, mit dem Präſidenten der politiſchen Landesverwaltung von Mäh— ren Dr. Czerny an der Spfitze, treten. Be⸗ neſch dürfte ſeinen Poſten behalten. ö Deutſcher Reichstag. Berlin, 17. März. Im del. Stag, der heute nach dreitägiger Pauſe wieder zuſammentrat, wurde zunächſt die Einzel— beratung des Etats des Reichsinnenminiſters fortgeſetzt. Der deutſchnationale Abg. Lambach übte Beſchwerde, daß in zahlreichen deutſchen Kar— ten und Atlanten deutſche Namen für Orte, Ge— birge und Gewäſſer durch polniſche, tſchechiſche und rumäniſche ſowie däniſche Bezeichnungen erſetzt worden ſind. Die Reichsregierung ſolle durch die Zentrale für Heimatdienſt durch den Schulunterricht und durch andere Mittel dieſem Mißſtand entgegenwirken. Die Einzelberatung über den Junenetat ge— ſtaltete ſich in ihrem weiteren Verlauf zu einem Muſterbeiſpiel derartiger Gelegenheiten in ſchlech— tem Sinne. Mit Ausnahme der Redner waren meiſtens kaum mehr als zehn Abgeordnete im Saale. Man beſchäftigte ſich hauptſächlich mit Kunſt⸗ und Schulangelegenheiten. Von den Aus— führungen einzelner Parteien iſt hervorzuheben, daß ſich der Zentrumsabgeordnete Schreiber be— ſonders für die Förderung der wiſſenſchaftlichen Forſchung einſetzte, aber auch Interpellationen ſeiner Partei begründete, in denen auf die ſchwere Notlage der Kunſt hingewieſen wurde. Der de— mokratiſche Abgeordnete Dr. Heuß wandte ſich gegen den Kunſtföderalismus, der darin zum Ausdruck komme, daß die Förderung von Kunſt und Kultur zur Sache der Länder ſtatt des Rei⸗ ches gemacht werde. Beim Kapitel des Schul— weſens forderten die Sozialdemokraten eine Be— ſchleunigung der reichsgeſetzlichen Regelung des Lehrerbildungsweſens. Die Erziehungsbeihilfen zugunſten begabter unbemittelter Kinder müß⸗ ten unbedingt erhöht werden. Abg. Rheinlän⸗ der(Ztr.) forderte Beſchleunigung in der Verab— ſchiedung des Reichsſchulgeſetzes und trat für die einheitliche Sicherung der rechtlichen Grundlage der Privatſchulen, namentlich hinſichtlich des Re⸗ ligionsunterrichtes, ein. Das chriſtliche Erbgut müſſe auch durch die Schule den Kindern erhal⸗ ten bleiben. Der Volksparteiler Dr. Runkel äußerte ſich ausführlich über die Frage der kör⸗ petlichen Ertüchtigung der Jugend und wünſchte größere Förderung der hierauf gerichteten Be⸗ ſtrebungen. Abg. Feau Dr. Süders Dem). dierte für Unt 2 des Nattonalkomttees zur Bekämpfung des chenhandels. a Die Einzelberatung dehnte ſich dau din in die achte Abendſtunde aus, ohne zu Ende geführt zu werden. Von den Rednern, die noch ſprachen verdient beſonders hervorgehoben zu werden der Abg Hofmann-Ludwigshafen(Ztr.), der für ge⸗ ſteigert: Pflege der Leibesübungen eintrat. Der Redner erklärte u. a., Römer und Griechen ha⸗ ben den Wert der Körperpflege und Leibesübun⸗ gen beſſer erkannt, als es jemals bei uns der Fall geweſen iſt. Durch den neuen Reichstags⸗ ausſchuß für Leibesübungen muß das Verſtänd⸗ nis für Leibesübungen auch im Reichstag ge⸗ weckt werden. Wir haben zwar ſelbſt hier im Reichstag einen Saal für Leibesübungen; er wird aber leider ſehr wenig benutzt. Die Leibes⸗ übungen und die Abhärtung unſerer Jugend durch Sport, Spiel und Wandern ſind das beſte Vorbeugungsmittel gegen die Steigerung unſe— rer ſozialen Laſten. Die Nacktheit macht die Leibesübungen bequemer, aber für den Erfolg der Uebungen iſt ſie nicht erforderlich. Deshalb lehnen wir die Nacktheit ab, wo ſie Geſundheit und Sittlichkeit gefährdet. Wir wollen eine ge⸗ ordnete Körperkultur, aber nicht einen heidni— ſchen Körperkult. Nicht nur Sache der Länder, ſondern auch Sache des Reiches iſt es, die Volks- geſundheit zu fördern, wie es Amerika tut, wo die Körperpflege Staatsbürgerpflicht ift. Der Haushaltsausſchuß hat mit der Bewilligung von einer Million Mark fürn Turnen und Sport ſchon einen guten Fortſchritt gemacht, aber wir müſſen noch mehr verlangen. Das Wandern weckt die Liebe zur Heimat. Aber die Reichsbahn will die Tariſermäßigung für Jugendfahrten nicht mehr bewilligen. In Deutſchland hat der Verband für Jugend-Herbergen bereits 2300 Her⸗ bergen errichtet. Iſt es dem Staate an Männern gelegen, ſo darf er die Jugend nicht verwahrloſen laſſen.(Beifall im Zentrum.) Um halb 8 Uhr vertagte ſich das morgen nachmittag 2 Uhr. * Haus auf Deutſchnationale Mißtrauenserklärung. Berlin, 17. März. Die deutſchnationale Preſſe⸗ ſtelle teilt mit: Die Genfer Vorgänge haben vei den Sitzungen des Parteivorſtandes und der Lan- desverbandsvorſitzenden der Deutſchnationalen Volkspartei ſowie der Reichstagsfraktion der Deutſchnationalen Volkspartei zu einer Ausſprache geführt, in der die einmütige Auffaſſung zum Ausdruck kam, daß die Behandlung des deut ſchen Antrags auf Eintritt in den Völkerbund und die Haltung der deutſchen Delegierten in Genf zu einem völligen Mißerſolg der Außen⸗ politik des Kabinetts Luther-Streſemann geführt, hat. Die Reichstagsfraktion der Deutſchnationa⸗ len Volkspartei wird ſofort die erforderlichen parlamentariſchen Maßnahmen ergreifen. ** V2 N Die Kampfe in China. Das erfolgreiche Ultimatum. Peking, 17. März. Die Pekinger Regierung hat ſich bereit erklärt, die durch den holländiſchen Geſandten dem chineſiſchen Auswärtigen Amt überreichten Ultimatums forderungen auf Aufhe⸗ bung der Schiffahrtsſperre bei Taku und Tientſin zu erfüllen. China kommt damit der von Eng⸗ land, Japan und den Vereinigten Staaten ange— drohten Flottenaktion, für die bereits Kriegs⸗ ſchiffe dieſer Mächte die notwendigen Inſtruk⸗ tlonen erhalten hatten, zuvor. Deutſchland hält ſo in dieſem Konflikt an ſeiner unbedingten Neutralität China gegenüber ſeſt. 5 Erneute Beſchießung Tetuans. London, 17. März. Wie Reuter aus Tanger meldet, haben die Geſchütze der Rifleute vocde⸗ ſtern Tetuan beſchoſſen und zwar von einer Stellung aus, die der Stadt weit näher als früher liegt. g Syrien und Marokko. Ein neues Friedensangebot Abd el Krims? London, 17. März. Die„Times“ veröfſent⸗ lichen einen Brief Abd el Krims vom 27. Januar, der wegen der ſchweren Uebermittlung erſt jetzt eingetroffen iſt. Abd el Krim erklärt darin, die ganze Welt wiſſe, daß er zum Frieden bereit ſei. Er ſuche Gerechtigkeit und Ruhe. Er ver⸗ ſtehe nichts von Politik oder Intriguen, aber ſeine Gegner ſeien Meiſter darin. Die Rifbe⸗ wohner hätten ein Recht darauf, ſich ſelbſt zu re⸗ gieren und in Freiheit zu leben. Die Gerüchte, daß er mit Sowjetrußland oder Deutſchland in Verbindung ſtehe, weiſt Abd el Krim zurück. Schließlich bekundet er die Entſchloſſenheit, ſeinen Grundſätzen treu zu bleiben, ſelbſt wenn nur noch eine Bergſpitze bleibe. Die Rifbewohner ſeien bereit, für ihre Grundſätze zu ſterben. Damaskus ſoll zerſtört werden? London, 17. März. Nach einer Meldung der „Daily Mail“ aus Beiruth hat der Nationalrat der ſyriſchen Aufſtändiſchen eine Warnung an die europäiſchen Bewohner von Damaskus gerichtet, die Stadt ſofort zu verlaſſen, da die Geduld der Auſſtändiſchen ihr Ende erreicht hätten und ſie beabſichtigen, Damaskus zu zerſtören und die Franzoſen zu vertreiben. 1 Der Abſchluß des Volks⸗ begehrens. Das geſchäützte Ergebnis. Berlin, 18. März. Der geſtrige letzte Tag des Volksbegehrens hat in Berlin noch einen ſtarken Andrang gebracht. Es iſt damit zu rechnen, daß die Zahl des letzten Tages von den Eragebniſſen des Mittwoch noch übertroffen wird. Von un⸗ errichteter Seite hören wir, daß man mit einem Geſamtergebnis von etwa 8 Millionen Stimmen rechnet. In Thüringen und Heſſen-Naſſau dürf— ten etwa 70 Prozent der Wahlberechtigten ſich eingezeichnet haben. Auch im Rheinland war di? Beteiligung durchweg ſehr ſtark. Dagegen iſt nech übereinſtimmenden Meldungen in Schleſien nur mit einer außerordentlich ſchwachen Betei— ligung zu rechnen. In tpreußen liegen die Verhältniſſe ähnlich, da dort auf vielen Gutsbe— Im Münſterlande und in Beteiligung auf höch— me; worden ſind. Oldenburg ſchätzt man die ſten? 20 Prozent. Berlin, 18. März. Die Einzeichnung für das Volksbegehren iſt geſtern zum Abſchluß gelaugt. In den Großſtädten wurde vielfach eine Betei— ligung von über 50 Prozent erzielt. In Berlin ſind 1577117 Unterſchriften ahgegehen morden. In Groß⸗Hamburg rechnet man mit 500 00 Stimmen. An wichtigen Einzelergebniſſen ſind hervorzuheben das von Leipzig, wo nahezu 240 000, d. h. 55 Prozent aller Wahlberechtigten ſich eingetragen haben. In Königsberg ſind bei 50 400“ Stimmberechtigten etwa 700 Stimmen mehr vorhanden, als Sozialdemokraten und Kom— muniſten bei der Präſidentenwahl aufgebracht haben. Ein ähnliches Ergebnis iſt in Halle zu verzeichnen. Im Reichstag wird die Beratung des Kompromißantrages im Rechtsausſchuß fortgeſetzt. ga iſt dann auch der Geſetzentwurf, der dem Volksbegehren zugrunde liegt, in unveränderter Faſſung vorzulegen, d. h., alſo das Geſetz über die entſchädigungsloſe Enteianung des geſamten Beſitzes der Fürſten und Fürſtenhäuſer. Das Geſamtergebnis des Volksbegehrens dürfte nicht vor Mitte nächſter, Woche bekannt werden. ö Dem Reich — 0 Worms, 7. März. Nach deim ſeſtgeſtellten Reſultat ſind in unſerer Stadt insgeſamt 10 100 Eintragungen erfolgt. das ſind von 29 921 Wahlberechtigten 33,7 Prozent. Bei der Reichspräſidentenwahl entfielen im erſten Wahlgang auf Sozialdemokraten und Kom- muniſten zuſammen 9621 Stimmen. Es haben, ſich alſo von den bürgerlichen Stimmen rund 500 für das Volksbegehren entſchieden. Die Reſultate aus dem Kreis liegen noch nicht vor. f Mainz, 17. März. Das Volksbegehren hat bier 25 400 Stimmen erhalten, das iſt ein Drittel aller Wahlberechtigten. Offenbach, 17. März. In Ofſenbach wurden; insgeſamt 29572 Unterſchriſten zum Volksbegeh— ren geleiſtet. Bei 52500 Stimmberechtigten ſind das 536,3 Prozent. Aus Heſſen. Aus anderen Nachbarſtäd len. Frankfurt a. M., 17. März. Bei den 47 Ein⸗ tragsſtellen des Frankfurter Stadtbezirks haben, ſich für das Volksbegehren nach dem vorläuſig feſtgeſtellten Reſultat insgeſamt 140 990 Einzeich⸗ nungen ergeben. Das ſind von den 346900 Wahlberechtigten in Frankfurt 40,7 Prozent. Der heutige Tag hat noch eine Zunahme von rund 171000 Stimmen gebracht. Bemerkenswert war in den letzten Tagen die überaus ſtarke Betei— ligung der Frauen. Bei der Reichstagswahl vom Dezember 1924 entfielen auf die Sozialdemokra— Roman von Henriette v. Meerheim b (Gräfin Margarete von Bünau). (Nachdruck verboten.) 34. Fortſetzung.) „Ich möchte Herr Doktor.“ Er ſah ihr ſofort die innere Erregung an und folgte ihr wortlos in ihr Zimmer, das von dem Dienſtmädchen bereits in Ordnung gebracht war. Auch die Kommode ſtand an ihrem alten Platze. Nichts erinnerte mehr an die aufregende Szene der vergangenen Nacht. „Wollen Sie mich nach dem Zuſtand Ihres Vaters fragen?“ fing Doktor Hardt gleichmütig an.„Ich bin joweit zufrieden. Die elektriſchen Wechſelſtröme ſollen, denke ich, bald eine weitere Beſſerung bewirken.“ „Glauben Sie im Ernſt an die Möglich— keit, ihn dadurch zu heilen? Mir brauchen Sie nichts vorzureden, ich bin nicht leichtgläubig, wie mein armer Vater, der völlig unter ihrem Einfluß ſteht,“ ſagte Monika ſcharf. Ueber Hardts Geſicht zen eine leichte Röte.„Womit habe ich dieſe bitteren Worte verdient?“ entgegnete er einſach.„Iſt es nicht meine Pflicht, dem Kranken Mut zu machen? Und wenn ich wirklich dabei alles in ein gün⸗ tigeres Licht rückte, geſchieht das doch nur zu ſeinem Beſten.“ „Das fragt ſich. Die Enttäuſchung iſt hin⸗ terher deſto herber.“ „Das müſſen Sie ſchon meiner Beurtei⸗ lung überlaſſen,“ wies er kühl av.„Ein be⸗ ruhigter Seelenzuſtand iſt für den Kranken Hauptbedingung, wenn meine Kuren wirken ſollen. Was wollten Sie mir ſonſt noch mit⸗ teilen?“ „Daß mein Vater und ich Ihr Sanato⸗ rium verlaſſen müſſen.“ „Weshalb? Was iſt geſchehen, um Sie ſogleich mit Ihnen reden, geſpannter Aufmerkſamkeit. dieſer Nacht geſtört?“ fragte er haſtig. ten und Kommunisten 104 im, qu Weinokraten und Zentrum zuſammen 61000 Stimmen, bei der Reichspräſidentenwahl im erſten Gange 88 000 und 61 000, Stimmen. ö Wiesbaden, 17. März. Hier haben 18532 Perſonen von 76000 Wahlberechtigten alſo 24,4 Prozent für das Volksbegehren ſich eingeſchrie⸗ ben. Bei der letzten Reichspräſidentenwahl wur⸗ den 16333 ſozialdemokratiſche und kommuni⸗ ſtiſche Stimmen abgegeben. Mannheim, 17. März. Für das Volksbegeh⸗ ren haben ſich in Mannheim rund 81000 Wähler eingezeichnet; das entſpricht einer Beteiligung voir 52 Prozent der Wahlberechtigten. ö Aus der Pfalz. Ludwigshaſen, 18. März. Nach den bis ge⸗ ſtern Abend aus der geſamten Pfalz vorliegen⸗ den Nachrichten aus den Stadt- und Landbezirken wurden von 352 854 Stimmberechtigten 147 459, d. h. 30,7 Prozent Stimmen, für das Volksbe⸗ gehren abgegeben. Es fehlen noch die Stadt im zweiten Gange auf ſämt⸗ lich? republikaniſche Parteien zuſammen 151000 ö Aus Rab und Fern. Oppenheim, 17. März.(Unglücks fall.) Schwarz beſchäftigte Werkmeiſter Otto verun⸗ glückte am Dienstag dadurch, daß ihm durch eine Fräsmaſchine 3 Finger abgeſchnitten wurden. Mainz, 17. März.(Das Penſionat der Eng⸗ liſchen Fräulein) ſoll wegen Raummangel von hier nach Andernach verlegt werden. Dagegen bleibt die Schule mit dem ganzen Betrieb in Mainz. Pfungſtadt, 17. März.(In die Fremden⸗ legion. Der ſeit Oktober vorigen Jahres ver⸗ ſchwundene Karl Stephan von hier hat ſeinem Bruder mitgeteilt, daß er in der Fremdenlegion angekommen iſt und ſich in Nordafrika aufhält. Offenburg, 17. März.(Vom Zuge erfaßt.) Ge⸗ ſtern abend gegen halb 10 Uhr ereignete ſich un⸗ weit der Stadt beim Straßenübergang über die Linie Offenburg— Freiburg ein ſchwerer Unfall. Der 31jährige Ehrhardt Kirchberger aus Schwen⸗ ningen, der mit ſeinem Motorrad auf der Fahrt von Offenburg nach Freiburg begriffen war, wurde bei der Straßenkreuzung von dem 9 Uhr Der bei den hieſigen Holzverwertungswerken C. J. Speyer und der Bezirk Kuſel. Am 7. Dezember die Linkspar⸗ teien(SPD., USP. und KPD.) von insgeſamt 1924(Reichstagswahl) erhielten 430 866 Stimmberechtigten 153682 Stimmen. Ludwigshafen, 17. März.(Der tägliche Un⸗ fall.) Geſtern nachmittag wurde an der Kreuzung Schul⸗ und Heinigſtraße ein 4 Jahre altes Mäd— chen, das hinter einem dort haltenden Fuhrwerk die Straße überqueren wollte, von einem daher kommenden Laſtauto einer hie— Das Kind erlitt an Den hervorkommend ſigen Baufirma überfahren. Armen und Händen ſchwere Verletzungen. Kkraftwagenführer trifft keine Schuld. 23 Min. in Offenburg abgehenden D 86 erfaßt und 100 Meter weit geſchleift. Verunglückte war ſofort tot. ſcheinend auf einer Geſchäftstour, den Gleiſen etwa 3000 Mark zerſtreut fand. geweſen. derholt ſchwere Unfälle zugetragen. von Offenburg aus mehrmals Reichsbahndirektion zu veranlaſſen, an Stelle eine Unterführung zu bauen. Schnellzug Der Er befand ſich an⸗ da man auf Wie die Betriebsinſpektion Offenburg zu dem Unfall feſtſtellt, iſt der Uebergang der Straße ordnungs- gemäß beleuchtet und durch Schranken geſchloſſen An dieſer Stelle haben ſich ſchon wie— Es wurde verſucht, die dieſer Die Ueber- gangsſteue, die eine der gefährlichſten in gan Baden iſt, wird bis jetzt nur pi Erbäuanpen beleuchtet. Die Leiche Kirchbergers wurde heute früh in das Offenburger Leichenhaus verbracht. Bad Nauheim, 17. März.(Feſtnahme einer Hochſtaplerin. Der hieſigen Kriminal⸗ polizei gelang es vor einigen Tagen, in einem hieſigen Hotel die Verkäuferin Klara Heerdt aus Barmen feſtzunehmen, die hier und in mehreren anderen Städten unter den hoch⸗ tönenden Namen Frau v. Weſthofen, Frau v. Heerdt, Frau Dr. Grimm uſw. Betrügereien größeren Stils ausgeführt hat und dieſerhalb von einer Anzahl Staatsanwaltſchaften we⸗ gen Betrugs im Rückfalle ſteckbrieflich geſucht wurde. Ihre Spezialität waren Hotelbetrüge⸗ reien; ſie logerte ſich in guten Häuſern ein u. verſchwand nach geraumer Zeit, ohne ihre Zechſchuld beglichen zu haben. Sie war übri⸗ gens vor zwei Jahren in Bad Nauheim auf⸗ getreten. Als ſie jetzt wiederum ein Gaſtſpiel geben wollte, wurde ſie erkannt, worauf ſie ihr Schickſal ereilte.. Weltſpiegel. :: Weiterer Unglücksfall in der Karſten⸗Zen⸗ trumgrube. Die Erderſchütterungen im ober⸗ ſchleſiſchen Bergbaurevier haben immer neue Unglücksfälle im Gefolge. Geſtern ging in d Karſten⸗Zentrumgrube eine weitere Strecke zu Bruch, und zwar wieder auf der tiefſten Sohle; jedoch auf einem von der erſten Unglücksſtelle weit entfernten Feld. Es wurden ſieben Berg⸗ leute verſchüttet. Einer von ibnen konnte nur 1 1 8 V 0. 18* 55 5 1 595 e e 5 l N 0 35 N lee, N F Fes 14 1 1.. 5 f 1 EL. ö 0 5. schwarz, blau und Nadelstreifen, in eleganter und maderner Ausführung. 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Ihre Familie bezahlt ihren Aufenthalt ſtets direkt an mich.“ Monika ſah verwirrt aus. „Iſt ſie denn geiſtig unzurechnungsfähig?“ „In einigen Dingen ja... in anderen ſehr klar und ſcharf denkend.“ „Was macht ſie denn aber mit der Eau de Cologne?“ „Sie hat die Flaſche ausgetrunken, weil ſie ſich betäuben will... und hier nichts derartiges bekommen darf.“ „Wie gräßlich! Eine Frau, die ſich mit Kölniſchem Waſſer oder Brennſpiritus be⸗ wubt! Freilich, die Aermſte iſt unglücklich. Warum waren Sie geſtern ſo hart zu ihr? Sie ſind ſchuld, an ihrem verzweifelten See⸗ lenzuſtand.“ „Inwiefern?“ „Weil Sie ſie zwangen, die F⸗Dur⸗Bal⸗ lade zu ſpielen. Wußten Sie nicht, daß, wäh⸗ rend Frau von Baſſilewitſch daran übte, ihr zu dieſem überraſchenden Entſchluß zu brin⸗ Anzüge und Mäntel von Mx. 48.— an. nur bei SZ i mon 8 J, 3. 1 5 einziges Lind zum Fenſter hinausgeſtürzt iſt? Wenn ich daran denke, kann ich der Unſeligen alles vergeben, ſogar den Drang, ſich auf dieſe unwürdige Weiſe Vergeſſenheit zu verſchaf— fen.“ Hardt lachte.„Ach, der kleine Wladimir Baſſilewitſch! Iſt Ihnen das Märchen auch bereits aufgetiſcht worden?“ „Märchen?“ Iſt es nicht wahr, daß das Kind tot iſt?“ „Frau von Baſſilewitſch beſaß nie ein Kind. Der kleine Wladimir hat nur in ihrer Einbildung gelebt und ſich zum Fenſter hin⸗ ausgeſtürzt. Sie hat einen ganz anderen Grund, weshalb ſie die Ballade nicht hören oder ſpielen will.“ „Was der Grund auch ſein mag— jeden⸗ falls iſt es ein ſchmerzlicher. Und ich finde es als eine unerhörte Grauſamkeit, ſie dazu zu zwingen.“ „Meinen Sie? Dem Laien kommt oft etwas wie Grauſamkeit vor, was in Wahr⸗ heit nur Erbarmen, der Wunſch zu helfen, beim Aret iſt. Frau von Vaſſilewitſch muß ein großes Unrecht, das ſie begangen bet anten⸗ machen verſuchen— eher wird ſie t geſund.“ „Sie ſprechen in Rätſeln.“ „Die Geſchichte dieſer Frau iſt häßlich und traurig. Lüge. Kummer. Streit, Leiden⸗ ſchaften erfüllten ihr Leben. Wie kann ſie ge⸗ ſund werden? Ihre Seele iſt todkrank— da muß der Heilungsprozeß einſetzen. Unendlich viel Großes und Gutes liegt in dieſer impul⸗ ſiven, maßloſen Frauennatur: ſie iſt ein ſehr intereſſantes Studium für mich.“ „Eines Ihrer Verſuchsobjekte?“ Er zuckte zuſammen und ſah ſie ſcharf au. Aber Monika hatte das Wort anſcheinend ganz harmlos geſagt. „Alſo, weil Frau von Baſſilewitſch Ihnen auf etwas ungewöhnliche Weiſe einen Beſuch abſtattete, darum wollen Sie unſeren Vertrag aufheben und gleich alles über Bord werfen? Davon kann doch im Ernſt nicht die Rede ſein!“ fuhr Hardt ſchnell fort. neidiſche Ihnen das anhaben? Ich hätte Sie für ver⸗ ſtändiger gehalten. Sie tun Ihre Pflicht, in⸗ dem Sie Ihrem kranken Vater ein Opfer brin⸗ gen und für ihn arbeiten. Ihnen bleibt keine andere Wahl. Habe ich nicht recht?“ oder wie ich hoffe, aufgehobene Verbindung mit dem jungen Maler Henry Dubois?“ Sie wollte wort geben, aber der mitleidige Ernſt in ſei⸗ nen Zügen nahm ſeiner Frage ſchmack neugieriger Einmiſchung. wortete Monika ruhig. Er berührte mit der Hand. Seine Augen ſahen mit glück⸗ lichem Ausdruck in ihr blaſſes Geſicht. zärtliches Lächeln lag um ſeinen Mund. bat er.„Der benötiat nur eine nötige Umwäl⸗ zung auf Ihrem der Jugend liegt d Ihnen. Etwas Neue(det ſich jetzt, das dem Wachstum Ihres Ch wird. Neue Beziehungen, neue Einflüſſe ma⸗ chen ſich geltend, die ſich als von größter Be⸗ deutung für die nächſten Jahre erweiſen wer⸗ den. blume geblieben, ohne Raum für Ihre Wur⸗ zeln, mit zu viel Sonne über Ihrem Haupt.“ Verl. Friedrichſtraße 43.. Von morgen Camstag nachm. 3 Uhr ab la. hausgemachte Wurſt u. Fleiſch zu hoben Hügelſtraße 15 bis d vis der Mühle. 5 Mueijose se SD⁰h,jH¼7oCs ue IBU aunn⁰ůunmumo nm pf b 9 „Nicht deshalb allein. Aber dieſes ganze Sanatorium iſt mir unheimlich. davor. Ich bin Mißdeutungen ausgeſetzt, für die ich keinen rechten Namen weiß, aber ein beſtimm⸗ tes Gefühl ſagt mir das.“ Mir graut Auch meine Stellung iſt eine falſche. „Sie irren. Laſſen Närrinnen Sie doch ein paar ſchwatzen. Was kann „Das weiß ich nicht. Das kann nur die Zukunft lehren. Wenn Sie wirklich meinem Vater nützen...“ „Natürlich nütze ich ihm und Ihnen auch.“ „Mir kann niemand helfen.“ „Trauern Sie um Ihre aufgeſchobene eine heftig abwehrende Ant⸗ jeden Beige⸗ „Meine Verlobung iſt aufgelöſt,“ ant⸗ ihren geſenkten Kopf leicht Ein „Trauern Sie nicht um dieſen Verluſt,“ nawege. Eine Epoche it abgeſchloſſen hinter ters günſtiger ſein In Weimar wären Sie eine Garten⸗ N 0 e Fortſetzung folgt.) natur lasiert u. echt pitsch-pine von Mk. 185. bis Mk. 575. mit 180 em brt. Spiegelschrk. u. echt. weiß. Marmor, echt Eiche, nuß baum pol., Mahagoni, Birke, 15 von Mk. 595.- bis Mk. 1750.— Speisezimmer] AHerrenzimmer in extra schwerer la. 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Achtzehn Perſonen ſind in den Fluten verſchwunden. In Kowno ſelbſt herrſcht Panikſtimmung. 4 Letzte Meldungen. Polniſche Uebergriſſe. Breslau, 18. März. Aus Kattowitz wird gemeldet: Am Dienstag wurde eine deutſche Theateraufführung in Hohenlinde von Polen geſprengt und die Teilnehmer zum Teil ſchwer mißhandelt. Obwohl Polizei anweſend war, iſt ſie nicht eingeſchritten. Die deutſche Bevöl⸗ kerung befürchtet, anläßlich des bevorſtehen den 5. Jahrestages der Abſtimmung am kom⸗ menden Sonntag neuen Terrorakten ausge— ſetzt zu ſein. Vertagung der deutſch⸗polniſchen Verhand⸗ 7 lungen. 6. Berlin, 10. März. Wie aus Warſchau ge⸗ meldet wird, gibt das polniſche Handelsmini⸗ ſterium bekannt, daß der ſchon zweimal ver⸗ tagte Termin der Wiederaufnahme der Han⸗ delsvertragsverhandlungen mit Deutſchland abermals vertagt wurde und zwar auf den 15. April. Das Miniſterium begründet den Aufſchub damit, daß die Prüfungsarbeiten über die deutſchen Zollforderungen nicht früher abgeſchloſſen werden können. Vor Chamberlains Erklärungen im Unterhaus. a London, 18. März. Im Unterhaus er⸗ klärte Baldwin geſtern abend, Chamber⸗ lain werde nicht von Mittwoch in der Lage ſein, eine Erklärung über die Genfer Vor⸗ gänge abzugeben. Maedonald hatte vor⸗ her Baldwin gefragt, über die Genfer Vorgänge abgeben könne. Baldwin hatte die Frage verneint Maedonald fragte, ob alſo vorläufig Mittwoch als Tag der Interpellationsbeantwortung in Ausſicht genommen werden könne. Lloyd George er⸗ griff hier das Wort und bemerkte, daß der Außenminiſter doch vermutlich ſofort nach werde vor Mittwoch möglich ſein. Lokale Nachrichten. Viernheim, 19. März. —— * Eine Gemeinderatsſitzung findet am Dienstag, den 23. März, abends 7½ Uhr mit folgender Tagesordnung ſtait: 1. Der Viernheimer Waldrezeß vertrag von 1786. 2. Die Verpachtung der Gemeindejagt; H te: Verlängerung der Pachtzeit. 3. Elektriſierung der Gemeinde; Hier: Aufwer⸗ tungs verpflichtung der Gemeinde gegenüber Bezirksſparkaſſe Weinhelm für die im Jahre 1922 gewährten Darlehen. Grlaß einer Polizeiberordnung betr. die Auf⸗ ſicht der Hunde in der Gemeinde. Geſuch des Magnetophaten Frlederlct⸗Käfer⸗ tal um käufliche Ueberlaſſung von Bauge⸗ lände am Mannheimerweg rechts, zwecks Er⸗ richtung eines Luft-, Licht: und Sonnenbades. Sparkaſſengeſuche. Vergebung der Gemeinde- und Leichenfuh ren pro 1926. Winterbeihilfe an Erwerbsloſe 2. Nate. Kapitalaufnahme durch die Gemeinde: hier Fertigſtellung der angefangenen Bauten am Tivoli. *„Ja, der Sonnenſchein. Mit dieſem Sonnenſchein iſt es ſo eine Sache. Gewiß erhalten wir ſeit einigen Tagen einen kleinen Vorſchuß auf den Frühling, mit der allgemeinen Temperatur iſt es aber nicht ſehr„ſonniglich“. Der Abend hält vorläufig nicht, was der Mittag verſpricht. In den vergangenen Nächten gab es kleine Winterrückfälle mit teilweiſe erheblichem Froſt. Aus einzelnen Gegenden meldet man ſo⸗ rade„frühlingskräftige“ Beweiſe. gar ſtarke Fröſte, die größeren Schaden an der Baumblüte anrichteten. Das ſind nun nicht ge⸗ Man wird ſich wohl auch noch in den nächſten Tagen auf käl⸗ tere Nächte vorbereiten müſſen, denn der„obli⸗ gate“ Sonnenſchein kommt aus der Genfer Wet⸗ terwolkengegend hinter den Alpen, und kann ſich deshalb noch nicht ſo richtig durchſetzen. s Die Vergebung der Gemeinde⸗ fuhren wie auch der Leichenfuhren für das Rechnungsjahr 1926 findet morgen Samstag, den 20. März vorm. 11 Uhr im Sitzungsſaale des Raihauſes ſtatt. Zu gleicher Zeit werden verschiedene Allmendgrundſtücke pachtweiſe ver⸗ ſteigeit. ö* Achtung 1916er! Die im Jahre 1916 aus der Schule entlaſſenen werden gebeten, zwecks Beſprechung betr. Primizfeier des Schul⸗ kameraden Adler, ſich heute Freitag Abend 8 Uhr im Gaſthaus zum„Löwen“ einzufinden. Näheres ſiehe Inſerat. Humoriſtiſches. Aus der Schule. Lehrer:„Nicht alles, was man fühlt kann man auch ſehen. Wer kann mir ein Beiſplel dafür ſagen?“ Der kleine Hubert:„Wenn ma a Laus auf'm Kogp hat.“ 70 Mammeim 55 eee An Fille ob er eine Erklärung England zurückkehren werde. In dieſem Falle die Beantwortung der Intervellation ale das Waſchmſie 455 1 10 von 1 ageweſenes. Es ſinb i 50 Jeifenflocken, gie 4 einzigen ſelbſttätigen Perflor iſt beſſer als pulv 5 i Waschmittel wellesohne ee und Hande, eine Join ung e t Roche die große wäſche mit Verſlor, es hat in einer lertelſtunde die Waſchardeit für Dich getan 1 115 10 195 1015 bequem, denn es verkürzt aſchverfahren: Einſei indürſten, zweſtes Rochen und län,. lg ach f mehr erforberlich. Verflor iſt beſſer als andere geifenſlo 94 5 1 cken, weil es waſcht, bleicht uns Flecken eniſernt. Waſche die feinſten Gewebe/ Wolle ung geibe 5 bunde atoſſe kalt oder han warm mit perſior. 50 Perſlor iſt ein Wunder: Es erhält die Farben ung nimmt doch jedenß leck. 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Die Eröffnung einer Omnibuslinie Worms— Bensheim, die über Lam⸗ pertheim—Neuſchloß—Hüttenfeld— Lorſch laufen ſoll, wird allgemein begrüßt, weil beſonders die Abendzugverbindungen von Bensheim und Worms noch ſehr ungünſtig ſind. *Der Lampertheimer Sommertags- zug, der weit über die Ortsgrenze hinaus beſtens bekannt iſt, findet auch in dieſem Jahre ſtatt, und zwar am nächſten Sonntag, den 21. März. Er wird ganz weſentliche Erweiterung erfahren. 16 Vereine werden daran teitnehmen, 40 Ge⸗ ſpanne ſind für die Wagen vorgeſehen. * Aus dem Reichstag. Das von den Kommuntſten gegen den Reichsinnenminiſter Dr. Külz eingebrachte Mißtrauensvotum wurde gegen die Antragſteller abgelehnt.— Der deutſch⸗ nationale Mißtrauensantrag wurde in nament⸗ licher Abſtimmung mit 252 gegen 97 Stimmen bei 41 Stimmenthaltungen abgelehnt. Dafür haben die Deutſchnationalen, die Völkiſchen und der aus der K. P. D. ausgeſchloſſene Abg. Katz geſtimmt. Das Abſtimmungsergebnis wurde von der Mehrheit mit Beifall begrüßt. Komiker⸗Kabarett in Maunheim. Das am 13. ds. Mts. eröffnete Wie ner Komiker ⸗Kabarett Direktion Herrn⸗ feld und Reis z, Mannheim J 1, 3—4 1 hat mit ſeinem Eröffnungsprogramm einen un⸗ geheuren Erfolg gefunden. Das täglich aus⸗ verkaufte Haus rechtfertigt das Beſtreben der Direktion das Beſte vom Beſten zu bieten. Wahre Beifallsſtürme durchbrauſen das Haus beim Auftritt der Wiener Kanonen Mimi Mar⸗ low und Leo Werter. Das übrige Programm iſt ein würdiger Rahmen zu dieſen vorgenann⸗ ten Sternen des Kabaretts, z. B. Ilſe Graff— weg von der Berliner Staatsoper ete. Für Stimmung, Humor und gute Muſik ſorgt ferner die bekannte The Weſtminſter Band aus Ber— lin. Alles in allem genommen bietet die be— kannte Direktion ein ſolches Programm, das ſelbſt die höchſten Anſprüche befriedigt werden. Jetzt Teilzahlung! Auch für Sie ist es unbedingt richtig, auf Teilzahlung zu kaufen, selbst wenn Sie früher nie daran gedacht haben. 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Ein Be⸗ weis daß wir an ſich die techniſcheu Qualitäten, die Regiſſeure und die Mittel haben, das gleiche zu ſchaffen wie unſere überſeeiſche Kon⸗ kurrenz, wenn es gelingt, die Fortſchritte, die drüben in den Kriegsjahren gemacht wurden, auch bei uns durchzuführen und anzuwenden. (Der Film rollt ab heute Freitag bis einſchl. Sonntag im„Union⸗Theater“ über die Lein⸗ wand. Kein Kinofreund ſollte ſich die Gele⸗ genheit entgehen laſſen, dieſen wirklich glanz⸗ und prunkvollen, hinreißend ſchönen Film anzuſehen). Molkteſtraße 15. Fſt. 20% Stangenkäſe J Pfd. 167 Fſt. holl. Vollfettheringe beſte Ware, 1 Stück 8 Fſt. Bratheringe, Rollmöpſe, Bismark⸗ heringe und Helſardinen billigſt. Süßbücklinge 1 Pfd. 30 Helpetia⸗Marmelade in verſchiedenen Sorten, loſe gewogen 1 Pfd. 45 Fſt. Apfelgelee beſte Ware 1 Pfd. 607 Fſt. Preiſelbeeren 1 Pfd. 80 große holl. Ochwarzwurzel 1 Pfd 557 Orangen und Citronen billigſt. Jakob Winkenbach Lorſcherſtr. 10 Tel. 83. 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