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Nach erfolgreichem Beſuch des Gymnaſiums zu Freiburg ſtudierte er zunächſt Theologie, dann Rechtswiſſenſchaft und ließ ſich im Jahre 1882 in Freiburg als Rechtsanwalt nieder. Sehr bald trat er ins politiſche Leben ein und errang ſich in raſchem Aufſtieg zu⸗ nächſt eine Stadtratsſtelle in Freiburg, dann ein Abgeordnetenmandat und ſchließlich die Präſidentſchaft in der Badiſchen Ständekam⸗ mer, die er von 1907-1909 führte. Inzwi⸗ ſchen war er ſeit 1903 auch in den deutſchen Reichstag eingezogen und begleitete dort bald ob ſeiner gewandten und liebenswür⸗ digen Art in fübrenden Aemtern die höchſten Stellen. Von Auguſt 1917 bis Juni 1918 war er Vorſitzender im Hauptausſchuß des Reichs⸗ tags, daran anſchließend wählte der Reichstag ihn zu ſeinem Präſidenten. Er verſah dies Amt mit Gerechtigkeit und Objektivität und erwarb ſich bei allen Parteien viel Sympa⸗ then. Darum wurde ihm auch die Präſident— ſckaft der Weimarer Nationalverſammlung übertragen, deſſen verdienſtvolle Führung der erſte Reichspräſident Ebert in einem herz⸗ lichen Schreiben an ihn mit folgenden Schluß⸗ worten anerkannte:„Ich benutze die Gelegen⸗ heit, um Ihnen, hochverehrter Herr Präſident, für Ibre hervorragende Tätigkeit, alle die großen Verdienſte, die Sie ſich in der Zeit Ihrer Präſidentſchaft um das Vaterland er— worben haben, meinen herzlichſten Dank und meine ganz beſondere Anerkennung auszu— ſprechen. In der Geſchichte des erſten Parla— ments des ſich ſelbſt beſtimmenden deutſchen Volles wird Ihr Name an erſter Stelle ge⸗ nannt werden und in den ſpäteren Geſchlech— tern weiterleben.“ Nach der glücklichen Ueber— windung des Kapp⸗Putſches übernahm dann Fehrenbach die Kanzlerſchafſt und bildete aus Zentrum, Demokraten und Volksvartei eine kleine Koalition unter wohlwollender Hal— tung der Sozialdemokraten. Als Vertreter dieſer Regierung ging er zur Konferenz von Spa. Nachdem die darauf folgenden Verhand- lungen in London, die Dr. Simons führte, geſcheitert waren, trat das Kabinett Fehren⸗ bach im Mai 1921 zurück. Ende 1923 über⸗ nahm Fehrenbach die Leitung der Zentrums— fraktion, nachdem der ſeitherige: Vorſitzende Dr. Marx Kanzler geworden war. Ob und wie weit ſein Einfluß bei den bekannten Ent⸗ wicklungen im Reichstag, wie ſie ſeit ſeiner Fraktionserklärung im Reichstag, dem Aus⸗ tritt Wirths, ſeinem darauf folgenden ofſenen Schreiben und den Auseinanderſetzungen auf dem Kaſſeler Parteitag beſtimmend war, wol— len wir hier nicht entſcheiden. Er hat allezeit mit begeiſtertem Herzen und opfervoller Arbeitsfreudigkeit das Beſte der Partei und des Vaterlandes gewollt. Er war in ſchwerſter Zeit ein Führer des Vol⸗! les, deſſen Andenken unvergeßlich und in Ehren bleiben wird, auch wenn ſich die Lücke, die ſein Tod riß, wieder geſchloſſen haben ſollte. Er ruhe in ewigem Frieden! P. B. Das Beileid der Regierung. Vom Reichspräſidenten. Berlin, 27. März. Der Reichs präſi⸗ dent hat der Zentrumsfraktion folgendes Telegramm zugehen laſſen:„Zu dem ſchweren Verluſte, der Sie durch den Tod Ihres Vor⸗ ſitzenden betroffen hat, ſpreche 10 Ihnen mein herzlichſtes Beileid aus. Ich werde dem trefflichen Manne, der, ſtets von dem beſten Willen beſeelt, dem deutſchen Volke an führen⸗ der Stelle treu gedient hat, ein ehrendes An⸗ denken bewahren.“ 0 b f Vom Reichskanzler. Berlin, 27. März. Das Beileidstelegramm des Reichskanzlers an die Zentrums⸗ fraktion des Reichstages lautet folgenderma⸗ 405„Der Tod Fehrenbachs, dieſes aufrech⸗ n deutſchen Mannes, gräbt eine unausfüll⸗ bare Lücke nicht nur in die Reihen des Zen⸗ 8 8 77 2*. trums, ſondern darüber hinaus in die des] glieder des Hauſes erheben ſich). Die Fahnen deutſchen politiſchen Lebens. Ueber vier Jahr⸗ zehnte hat er ſeine ſtaatsmänniſche Fähigkeit und ſeinen großen Schatz an Wiſſen und Er⸗ fahrung in den Dienſt der Allgemeinheit ge— ſtellt. So wude er zu den höchſten Aemtern berufen, die das deutſche Volk zu vergeben hat. Er leiſtete Unvergeßliches im Dienſte des Vaterlandes.“ Von der Demokratiſchen Fraktion. Im Namen der Demokratiſchen Reichs tagsfraktion hat Reichsminiſter a. D. Dr. Koch an Fehrenbachs Tochter folgendes Te⸗ legramm gerichtet: Namens der Demokrati— ſchen Fraktion des Deutſchen Reichstages ſpreche ich Ihnen und Ihrer Familie das herzlichſte Beileid aus zu dem ſchweren Ver— luſt, den ſie erlitten haben. In allen deutſchen Herzen werden die hohen Verdienſte unver⸗ geßlich bleiben, die der Verſtorbene, dieſer ritterliche, würdige, taktvolle und warmher⸗ zige Mann in guten und ſchlechten Zeiten ſich als Reichstagsabgeordneter, als Reichstags— präſident und als Reichskanzler um das Va⸗ terland erworben hat.“ Die Trauerkundgebung der Reichstagsfraktion. Das Ableben des Fraktionsvorſitzender Fehrenbach wurde in Berlin im Reichs⸗ tag kurz nach 3 Uhr bekannt. Die Flaggen auf den vier Türmen wurden ſofort zum Zei⸗ chen der Trauer halbmaſt gezogen. Die Zen⸗ trumsfraktion trat zuſammen, um ihres verſtorbenen Vorſitzenden zu gedenken. Abg. v. Guerard widmete Kouſtantin Fehren— bach herzliche und tiefempfundene Worte des Angedenkens. „Was wir erwarteten“, ſo führte er aus, „und was wir ſchon ſeit geraumer Zeit be— fürchtet haben, iſt jetzt wahr geworden. Unſer J. Vorſitzender iſt in die Ewigkeit abberufen. Sie haben, meine Herren, die Bewegung ge—! ſehen, die jene Trauernachricht im Reichstage hervorgerufen hat. Nun ſtehen wir an der Bahre dieſes Mannes. Er war eine Säule der Kirche, der Partei und des Vaterlandes. Seit mehr als 30 Jahren ſtand unſer Fehren— bach im Mittelpunkt des politiſchen Geſche— heus und des politiſchen Kampfes, in dem er ſeine Kraft für ſeine politiſchen Ideale und die Ideale des Zentrums eingeſetzt hat. Er begann ſeine politiſche Laufbahn als Stadt⸗ rat in Freiburg, wurde dann auch bald in die Badiſche Kammer gewählt. Hier ſetzte er ſeine ganze Kraft dafür ein, den alten Geiſt des Liberalismus zu bezwingen und die Fahne des Zentrums zum Siege zu führen, ein Werk, das mit Erfolg gekrönt war. Es dau⸗ erte nicht lange, dann wurde er im Jahre 1907 Präſident des Badiſchen Landtages. Seit 1903 gehört Fehrenbach dem Reichstage au. Alle Kämpfe und Wandlungen der Politik des Zentrums hat Fehrenbach durchgemacht und zwar an führender Stelle. Er ſtieg zu den höchſten Stellen des deutſchen Reiches auf: Er wurde Präſident des Reichstages und der Nationalverſammlung und dann Reichskanz⸗ ler, um ſchließlich wieder der Fraktion ſeine Arbeitskraft zu widmen. Was er in ſchweren Jahren uns geweſen iſt. wiſſen Sie ſelbſt. Er war unſer politiſcher Führer, unſer treuer Freund und Berater. Die Güte ſeines Herzens und den Glauben an die Menſchheit hat er bis zur Stunde ſeines Todes bewahrt. Weun eine anima candida, eine reine Seele in die himmliſchen Gefilde abberuſen worden iſt, ſo gilt dies für unſeren Fehrenbach. Er lebt un⸗ ter uns weiter. Friede ſeiner Aſche. Ehre ſei— nem Andenken, Treue hinaus über ſein Grab!“ Der ſtellvertretende Vorſitzende der Frak⸗ tion v. Guerard, hat ſofort an den Sohn des Verſtorbenen, Dr. Fehrenbach, ein Beileids⸗ telegramm gerichtet. Ueber die Stunde der Beerdigung iſt zurzeit noch nichts bekannt. — Die Trauerkundgebung im Reichstag. Bei Wiederaufnahme der Sitzung, zu der ſich auch das ganze Kabinett eingefunden. hatte, ergriff Präſident Löbe das Wort zu folgender Anſprache: „Meine Damen und Herren!(Die Mit⸗ auf den Zinnen unſerer Türme wehen auf Halbmaſt. Sie verkünden, daß eines der an⸗ geſehenſten Mitglieder dieſes Hauſes ſeine Augen geſchloſſen hat. Konſtantin Fehrenbach, unſer Präſident, der frühere Reichskanzler, hat ſich zu den Großen ſeiner Partei verſam⸗ melt, zu Spahn und Gröber, zu Burlage, Trimborn. Nach verhältnismäßig kurzem Krankenlager rief ihn der Tod aus der Ar⸗ beit, die er auch im hohen Alter nicht verlaſ— ſen wollte. Unſer tiefſtes Mitgefühl gilt in dieſem Augenblick der Zentrumsfraktion, die in letzter Zeit ſo viele ihrer Beſten dem Lande hat opfern müſſen. Aber um Fehrenbach trauert nicht eine einzelne Fraktion, um ihn trauert der ganze deutſche Reichstag, ſeiner gedenkt dankbar das ganze deutſche Volk, denn ein Mann des Volkes zu ſein, dem Volke zu dienen, iſt ſeit früher Jugend ſein Ziel ge— weſen. Als der 32jährige in die Gemeindever— tretung ſeiner Heimatſtadt Freiburg eintrat, wurde er bald vermöge ſeiner Gaben auf den gräſidentenſtuhl gerufen und derſelbe Ruf iſt an ihn ergangen in der badiſchen Kammer und im Reichstag, in der Nationalverſamm— lung. In die Blätter der deutſchen Parla— mentsgeſchichte hat er ſeinen Namen als Ab⸗ geordneter, als Parteiführer, als Präſident tief eingegraben. Das Schickſal hat ihn in die ſchwerſte Zeit geſtellt. die unſer Volt durchzu⸗ machen hatte, und hat ihm die ſchwieriaſten Poſten gegeben, die das deutſche Volk über— haupt vergeben kann. Die Nachrichten von den verſchiedenen Kriegsſchauplätzen verdü⸗ ſterten bereits den Himmel, als er hier im Hauſe das Erbe Kämpfs antrat. Als dann der Niederbruch und die Umwälzung erfolgte, als er erkannte, was unabwendbar war, hat er ſich feſt und entſchloſſen auf die neue Staatsform geſtellt und dem deutſchen Volle und der Republik gedient. Dann kamen die Tage von Verſailles. Wir alle haben geſehen, wie ſie ihn niederbeugten, wie er aber nieder— kämpfte das Gefühl der Empörung über ge— ſchehenes Unrecht. Einer nach dem andern von ſeinen Mitarbeitern rief der Tod von ſei— ner Seite ab, aber er behielt den Mut zu einer Zeit, in der Verantwortung ſo ſeſten war und ſo wenig ihm gedankt wurde. Am ſchwer— ſten iſt ihm wohl jenes Jahr gefallen, das ihn auf den Kanzlerpoſten berief, als er nicht wollte. Das war das Jahr, das ihm ſogar vorübergehend den goldenen Humor raubte, der immer ein Charakterzug von ihm geweſen war. Aus dieſer Zeit ſtammt das Bild, das Slevoat zu ſeiner Erinnerung gemalt hat. Was ihm nicht geraubt werden konnte, war das echte tiefe menſchliche Gefühl und die in— nere Beſcheidenheit, die ihn auszeichnete und mit der er allen Menſchen begegnete. Was uns zu aroßem tiefen Danke verpflichtet, das war Pflichtgefühl und die Treue, die den 70jäbri⸗ gen. als er das Kaußleramt verließ, erneut an die Spitze ſeiner Partei führte. Vor weni— gen Wochen war es, daß er zu einem Kollegen ſagte:„Nun können wir die Wahlprüfungen nicht in dieſer Woche erledigen, i chmuß mich einmal zurückziehen.“ Er hat ſie doch noch er— ledigt, wenn er ſich auch zurückzog.„Ich will mich nicht niederlegen, bevor mein Haus nicht beſtellt, meine Pflicht nicht erfüllt iſt.“ Mit dieſem Bekenntnis iſt er aus dieſem Hauſe gegaugen und immer, wenn ſein Name er— wähnt wurde, war es mit Hochachtung und Dankbarkeit. Sie meine Herren und Damen, haben ſich hierzu bekannt. Ich danke Ihnen.“ Hierauf begab ſich Reichskanzler Dr. Luther, der mit den übrigen Kabinettsmit⸗ gliedern an dieſer Kundgebung teilgenommen hatte, zum Pröſidenten und ſprach dieſem mit Händedruck die Teilnahme der Reichsregie— rung aus. Der Platz des Saal Var bereits bedeckt. Aba. Fehrenbach im mit einem Blumenſchmuck * * Die kirchliche Trauerfeier in Berlin. Berlin, 26. März. Morgen vormittag fin— det in Berlin in der Invalidenkirche das See— lenamt für Fehrenbach ſtatt. Das Seelenamt wird von dem Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns geleſen werden. Das feierliche Re⸗ ouim wird nach Wiederzuſammentritt des eichstages, alſo nach den Oſterferien, abge— jreubach 7. Deutſcher Reichstag. Berlin. 28. März Der Reichstag erledigte beute nentüchſt einige kleinere unweſentliche Vorlagen, a. 4. ein Geſetz zur Bekämpfung des Akkshol⸗ ſchmuggels u. begann dann die Beratung des Etats des Reichspräſidenten. Abg. Koenen(Kom.) erregte mit einer außerordentlich ſcharf gegen Reichspräſident v. Hindenburg ausfallenden Rede ftarke Be⸗ unruhigung auf der Rechten. Reichsinnenminiſter Dr. Külz trat dem Abg. Koenen entgegen, indem er erklärte, daß der Reichspräſident von Hindenburg bis weit in die Kreiſe hinein, denen der Abg. Koenen naheſteht, das größte Anſehen bei der Bevöl⸗ kerung genieße. Die deutſche Arbeiterſchaft ſtehe viel zu hoch, als daß ſie an politiſchem Radautum Gefallen finden ſollte. Für die Po⸗ litik Hindenburgs trage das Kabinett die in⸗ nere Verantwortung. Es gebe allerdings eine Politit Hindenburgs u. die heiße:„Streugſte und treueſte Pflichterfüllung.“(Lebhafter Beifall.) Als der Abg. Koenen trotzdem erklärte, es bleibe dabei:„Nieder mit Hindenburg!“ ſetz⸗ ten neue ſtürmiſche Pfuirufe auf der Rechten und in der Mitte des Hauſes ein. Präſident Loebe rief den Abg. Koenen zur Ordnung, was wiederum bei den Kommuniſten große Proteſtſtürme auslöſte. Nachdem noch ein deutſchnationaler Redner geſprochen hatte, wurde der kommuniſtiſche Antrag auf Strei⸗ chung des Gehaltes des Reichspräſidenten gegen die Stimmen der Kommyniſten abge— lehnt und der Etat bewilligt. Das Haus nahm dann die Beratung des Etats der allgemeinen Finanzverwaltung vor. Abg. Ulitzka(Zentrum) vertrat Eutſchließung betreffs Einleitung einer ſchne len Hilfsaktion für die aus den abgetretenen Gebieten im Oſten Verdrängten. Abg. Dr. Philipp(Intl.) begründete einen Antrag betreffs Vorlegung einer No— velle zum Anleiheablöſungsgeſetz, wonach u. a. für Markanleihen der Gemeinden als Min⸗ desausloſungsbetrag an Stelle des Fünf fachen ein höheres Mehrfaches des Nennbetr ges der Ablöſungsſchuld feſtgeſetzt rden ſoll. Abg. Schmidt-Köpenick(Soz.) führte Beſchwerde darüber, daß dem kleinen Chriſt— lichen Landarbeiterverband als Entſchädigung für Verluſte im Ruhrkampf 150000 Mark be⸗ willigt worden ſeien, während die freien Ge⸗ werkſchaften abſchlägig beſchieden wurden. Weitere ſozdem. Redner, ſowie der Kom⸗ muniſt Höllein ſprachen ſich gegen den deutſch⸗ nationalen Antrag aus. Auch der Volkspar⸗ teiler Wunderlich erklärte ſich, zugleich im Namen des Zentrums und der Bayer. Volks⸗ partei, gegen den Anleiheablöſungsantrag der Deutſchnationalen, der in vielen Punkten abſolut unklar ſei. Abg. v. Richtho (Dem.) ſah in dem Antrag den Verſuch Deutſchnationalen, das zu leugnen, was ſeinerzeit als Regierungspartei getan habe. Damals hätten die Deutſchnationalen ſoge die höhee Aufwertung der Hypotheken verhin⸗ dert, zu der Zentrum und Volkspartei bereit waren. Nur der Abg. Beſt(Völk.) ſtimmte dem Antrag zu. Dann begründete Dr. Schreiber(Ztr.) eine Entſchließung, in der beſchleunigte Rege⸗ lung der Fälle verlangt wird, in denen die Entſchädigung für die im Kriege abgelieferten Kirchenglocke: noch nicht gewährt worden iſt. Nachdem noch die Kommuniſtin Frau Arendſee größere Fürſorge für die Inva⸗ lidenrentner gefordert hatte, wurde die Aus⸗ ſprache geſchloſſen und der Haushalt der all⸗ gemeinen Finanzverwaltung unter Ablehnung der dazu geſtellten Antröge der Oppoſition nach den Ausſchußvorſchlägen angenom⸗ men. Bei der dann folgenden zweiten Bera⸗ tung des Etatsgeſetzes für 1926 wurden ver⸗ ſchiedene Anträge der Oppoſition abgelehnt un) die Schlüſfelungsgrundſätze für die böhe⸗ re Beamten nach der Regierungsvorlage wieder hergeſtellt. Das Geſetz wurde ange⸗ nommen. Damit war die geſamte zweite Leſung des Etats beendet. Das Haus erledigt noch in zweiter und dritter Leſung eine No⸗ velle zum Geſetz über die Einſtellung des Perſonalabbaus, wnach der bisherige halten werden. Zuſtand der Anrechnung der Wartezeit als penſionsfähige Dienſtzeit bis 31. Juli 19% wird. Dann wurde die Sitzung um eine Stunde unterbrochen, um dem Aelteſtenrat Gelegenheit zur Beratung über die Geſchäfts⸗ lage zu geben. Der Aelteſtenrat verſtändigte ſich darüber, daß heute Samstag Abend die Arbeiten des Plenums ſoweit gefördert werden ſollen, daß die Oſterpauſe beginnen kann. Zu dem Zwecke wurde beſchloſſen, noch heute in die dritte Le⸗ ſung des Etats einzutreten und eine Reihe von Etattiteln zu erledigen. Morgen ſoll die dritte Leſung des Etats forigeſetzt und been⸗ det werden. In Verbindung damit ſoll auch die zweite und dritte Leſung der Steuermil⸗ derungsvorlage abgeſchloſſen werden. Darauf trat das Haus in die dritte Be⸗ ratung des Reichshaushaltsplanes für 1920 ein. Im weiteren Verlauf der Beratung wurde der Haushalt des Auswärtigen Amtes ohne Ausſprache erledigt.— Beim Reichsinnenminiſterium wurde ein kommuni⸗ ſtiſcher Antrag auf Streichung des Gehalts des Miniſters gegen die Kommuniſten und Wölkiſchen abgelehnt. Ein wefterer kommuni⸗ ſtiſcher Antrag, der den Schun der Verſamm⸗ Jungsfreiheit in Bayern verlangt, wurde im Hammelſprung mit 209 gegen 130 Stimmen der Kommuniſten, Sozialdemokraten u. Völ⸗ kiſchen abgelehnt. In verhältnismäßig raſcher Folge erledigte ſodaun das Haus einen Etat nach dem anderen. Beim Haushalt des Reichsarbeitsminiſteriums wurden die Reichsmittel für die unterſtützende Erwerbsloſenfürſorge von 60 auf 100 Millio⸗ nen Reichsmark erhöht. Beim Reichsjuſtizminiſterſum entwickelte ſich eine längere Ausſprache, in der don den Reduern der Linken Angriffe gegen den Magdeburger Landgerichtsdirektor Be— wersdorf gerichtet wurden und die geringe Beſtrafung einer Magdeburgiſchen Zeitung gerügt wurde, die dem Außeunminiſter Lan— desverrat vorgeworfen hatte. Reichsjuſtizminiſter Marx erwiderte, der erwähnte Artikel ſei allerdings ein Schulbei— ſpiel dafür, wie man indirekte Verleumdun⸗ gen ausſtreuen könne, indem man ſage, im Ausland beſtehe eine ſolche Meinung. Mit Ausnahme des Haushalts des Reichsernäh— rungsminiſteriums und des Verkehrsminiſte— riums waren alle Etats bis gegen 3410 Uhr erledigt, als ſich das Haus auf Samstag vor— mittag 11 Uhr vertagte. Politiſche Umſchau. — Zu dem deutſch⸗porkugieſiſchen Handelsver⸗ trag. Der am 20. März zwiſchen Deutſchland und Portugal unterzeichnete Handelsvertrag gilt auf ein Jahr und verlängert ſich ſtillſchweigend um ſechs Monate, falls er nicht drei Monate vorher gekündigt wird. Beide Länder geben ſich die Meiſtbegünſtigung. Weine mit der Bezeichnung „Portwein“ oder Madeira“ werden nur mit regio⸗ nalen Pertifikaten zugelaſſen. Portugal wird Kleinſtahlwaren mit der Bezechnung„Solingen“ nur zulaſſen, wenn ſie auch in Deutſchland herge— ſtellt ſind. — Geſaundter Pfeiſſer ſchwer erkrankt. Wie verlautet, liegt der deutſche Geſandte in Wien Pfeiffer zur Zeit an einem Herzleiden ſchwer erkrankt in Lugano darnieder. Beſeſtigung der norditalieniſchen Grenzen. Innsbruck, 27. März. Einer Meldung der „Innsbrucker Nachrichten“ aus Bozen zufolge finden in Südtirol bedeutende Verſtärkungen der Teig täriſchen Garuiſonen ſtatt. In der Nähe von Die aa frei sind. Roman vos Henriette v. Meerheimb (Gräfin Margarete von Bünau). (Nachdruck verboten.) (12. Fortſetzung.) „Hören Sie auf mit gemacht zu haben, wobei ſie aſſiſtierte. Landflieger gebaut. wurben ebenfals Loger für Alwinis er ſen aus. Abgeordneten Reiber lebhaft begrüßt, der u. a. auch die Errichtung eines pädagogiſchen Inſtituts in Gießen forderte tigung der ſchlug. dem Wahnſinn,“ brauſte er auf.„Miß Gordon iſt eine boshafte Schwätzerin. Ich leugne es nicht, früher man⸗ chen operativen Eingriff an lebenden Tieren 1 14. Der Tierverſuch iſt Vorbereitung für jede chirur⸗ giſche Operation. Es würde zu weit führen, Wrennerbad, unmemeivbar an ver öſterteichiſchen Grenze, wird eine Naſerne für ein Bakaltlon In den Viniſchgau wurde in den letzten Tagen ſchwere Artillerie gele( 7 Aus 9 ſoll eine ſtärtere Barnlſon mit chwerer Artillerie und 15 erhalten. Süd⸗ Crau und Heid i des Reſchenſcheideggs 1 Heſſiſcher Landtag. Darmſtadt, 26. März. Im Landtag wurde heute die Ausſprache über das Bildung sweſen fortgeſetzt. Der Sozialdemokrat Storck bedauerte, daß der Ausbau des Schulweſens in Heſſen nicht noch ſtärker vor ſich gegangen iſt. Er wandte ſich gegen den Abbau der Förderklaſſen und der Auf⸗ bauſchule, des Werkunterrichtes und der Zentrale für Volksbildung. Der Fortbildungsſchulunter⸗ richt müſſe in der Hand des Staates bleiben. Der Zeutrumsredner Abg. Heinſtadt verlangte ſür den Abbau ein gleichmäßiges Vorgehen bei höheren und Volksſchulen. Er erklärte für ſeine Fral⸗ tion den Antrag auf Abbau von 350 Leheerſtellen für zurückgezogen und beantwortete den von den Koalitionsparteien eingebrachten Antrag. Dieſer fordert, daß zur Einſparung von Lehrkräften die Klaſſen mit ſtark verminderter Skülerzahl derge⸗ ſtalt zuſammenzulegen ſind, daß unter Berückſich⸗ tigung der örtlichen, räumlichen und konfeſſionel⸗ len Verhältuniſſe wie auch der beſtehenden Son⸗ derklaſſen die im Volksſchulgeſetz vorgeſehene Normalbeſetzung erreicht wird. Die Freima⸗ chung der Stellen habe in der Weiſe zu erfol⸗ gen, daß mit Beginn des neuen Schuljahres zu⸗ nächſt mindeſtens 200 Schulverwalter und»ver⸗ walterinnen außer Verwendung geſtellt werden. Im weiteren ſoll jede zweite frei werdende Volks— ſchullehrerſtelle unbeſetzt bleiben. Der Schluß der Ausführungen des Zentrumsredners war ein Bekenntnis zum Bildungsideal des Zen⸗ trums und der Konfeſſionsſchule ſowie die Hoff— mung auf das Reichsſchulgeſetz. Der deutſchna⸗ tionale Abgeordnet? D. Dr. Diehl ſetzte ſich für die Junglehrer ein und ſprach ſich unter gewiſſen Einſchränkungen für die Simultanſchule in Heſ— Dies wurde von dem demokratiſchen und Maßnahmen zur Beſei— zu erwartenden Junglehrernot vor— Er gab das Programm der Deutſchen, Volksparte, in Heſſen wieder, in dem ſeinerzeit alle die Forderungen aufgeſtellt wurden, die dieſe, Partei heute bekämpfe. Miniſterialdirektor Ur⸗ ſtadt entgegnete den Ausführungen der Oppoſi⸗ tionsredner und teilte dabei mit, daß die ſtati⸗ ſtiſchen Angaben, mit denen man den heſſiſchen! Schulabbau begründe, durch die neueren Stati— ſiiken der anderen Länder längſt überholt ſeien.“ Er belegte das im einzelnen zahlenmäßig. Nach, einer weiteren Polemik des deutſchnationalen; Abg. Werner gegen die Regierung ſchloß um 3] Uhr die Sitzung. Der Landtag wird am Samstag die Spezial— beratung der Abteilung Landesamt für das Bil- dungsweſen und die Abſtimmungen vornehmen.“ Daun iſt eine Unlerbrechung der Landtagsver— Landlungen bis acht Tage nach Oſtern vorgeſehen. Druſenvorſtoß bei Damaskus. Paris, 26. März. In einer Havasmeldung aus Beiruth heißt es über die neuen Kämpfe in Syrien, zahlreiche Druſenabteilungen hatten be Kattauna ſüdweſtlich von Damaskus vier Kaval⸗ lerieſchwadronen angegriffen und die Ortſchaft in Brand geſteckt. Nach einem Gegenangriff ſeien ſie in die Flucht geſchlagen worden. Vie Druſen hatten hundert Tote zurückgelaſſen, während auf ſranzöſiſcher Seite die Verluſte nur gering waren. Rege Kampftätigkeit i. Marokko. Paris, 27. März. Franzöſiſchen Preſſemel⸗ dungen aus Tanger zufolge ſoll es ſpaniſchen Fliegergeſchwadern gelungen ſein, durch Bom— berchwürf: das Hauptauartier Abd el Krims 2 PP wenn es in einem mit Blut geſpeiſt wird.“ „Verſchonen Sie mich mit dieſen grauen— haften Dingen, Poktor Hardt!“ „Würden Sie nicht milder über meine Verſuche denken, wenn es mir zum Beiſpiel gelungen wäre, Ihren Vater zu heilen mit Hilfe von Injektionen, oder einem operativen Eingriff, den ich zuerſt an Tieren ausprobie⸗ ren mußte? Wer würde nicht Tauſende von ſolchen Geſchöpfen ruhig opfern laſſen, um eines geliebten Menſchen Leben zy erhalten?“ „Berufen Sie ſich nicht auf meinen Va⸗ ter“, ſagte Monika finſter.„Bei dem hat Ihre Behandlung auch nicht das geringſte genutzt.“ beſonderen Apparat ſchnittenes Herz noch lange ſchlagen laſſen, Ihnen auseinanderzuſetzen, welche Errungen⸗ ſchaften die Wiſſenſchaft dadurch gemacht hat. Der Kreislauf des Blutes iſt nur durch die Viviſektion entdeckt. Daß alle Verſuche nur von wiſſenſchaftlich gebildeten Männern und mit größter Schonung ausgeübt werden ſoll⸗ ten, iſt ſelbſtverſtändlich. Die Roheiten, die wohl hin und wieder vorkommen mögen, ſind beklagenswert, aber wohl nie ganz zu vermei⸗ den. Jetzt ſind übrigens meine eigenen Ver⸗ ſuche ganz anderer Art und haben mit Schnei⸗ den überhaupt nichts zu tun. Ich beſchäftige mich viel mit Bakteriologie und der Lehre von der Feſtigung und dem Schutz des Orga⸗ nismus gegen anſteckende Krantheiten, reſpek— tive die ſie erzeugenden Kleinweſen durch Impfſtoffe und Heilſera. Die Bedeutung die⸗ ſer Verſuche an den Tieren für das ganze Ge⸗ biet der Heilkunde iſt klar.“ ö„Daß Sie ſich aus zureden wiſſen wür⸗ den, ſagte mir Miß Gordon bereits.“ „Ich brauche mich gar nicht zu verteidi⸗ gen. Der Wert der Viviſektton iſt in allen Ge⸗ lehrtenkreiſen als traurige Notwendigkeit an⸗ erkannt. Von den Gegnern werden die Mar⸗ tern, die dabei vorkommen ſollen, häufig ſtark übertrieben! Dem Laien erſcheint oft etwas als Schmerzäußerung, was nur ein Zucken der Nerven in völliger Empfindungsloſigkeit iſt. Man kann zum Beiſpiel ein herausge⸗ „Ich wußte längſt, daß der Zuſtand des Profeſſors unheilbar ſei.“ „Und trotzdem riſſen Sie uns aus unſerer Häuslichkeit heraus, ſpiegelten uns Gene⸗ ſungsmöglichkeiten vor? Weshalb? Nur um uns in Ihre Gewalt zu bekommen?“ „Jawohl, deswegen!“ beſtätigte er mit traurigem Lächeln.„Weil ich Sie lieyte, Mo⸗ nika: vom erſten Augenblick on, als ſie da⸗ mals in Jena in mein Sprechzimmer traten un) meine Hilfe anriefen.“ „Hätte ich das nie getan!“ „Ich liebte Sie,“ fuhr er ruhig fort, ohne ihren Einwurf zu beachten,„und wollte Sie retten. Denn ich erriet ſofort aus Ihrer Be— ſchreibung, daß der Kranke an einer fortſchrei⸗ tenden Lähmung litt, die vom Gehirn aus⸗ ging. Sein ganzes Nervenſyſtem war un⸗ heilbar zerrüttet. Wenn Sie mich in mein Stu⸗ dierzimmer begleiten wollen, könnte ich Ihnen in meinen Büchern zeigen, daß ich damals be⸗ reits hinter dem Namen des Profeſſors Ehlers die Art ſeiner Krankheit eintrug und daneben bemerkte: Unheilbar: Lähmung fort⸗ ſchreitend, völlige Erblindung wahrſcheinlich.“ „Warum ſagten Sie mir denn nicht die Wahrheit und ließen uns in Frieden in Wei⸗ mar?“ „In Frieden! Wie glauben Sie denn, tellweiſe zu zerſtoren. Ferner ſol ein Muni⸗ tionslager der Riſtabylen in die ae ſein. Im übrigen entfalten die Kabylen e verſtärkte Tätigkeit ſüdlich von JFez und im mitt⸗ leren Atlasgebiet. 50 ö 5 Die Kämpfe in China. Die chineſiſchen Wirren. Peking, 26. März. Die Generale Lut Schung Lin und Lintſchung befehligen jetzt gemeinſam dis geſchlagene Kuo Min Tang⸗Armee, die von dem„alliierten“ General Lit Schin Ling aus Tientſin vertrieben wurde. Lut Schung⸗Lin ſcheint zu beabſichtigen, die ſtarken rückwärtigen Stellungen der Kuo⸗Min⸗Tang⸗Truppen um Pe⸗ king herum zum Schauplatz der Entſcheidungs⸗ ſchlacht zu machen. Seine Unterführer wider⸗ ſetzen ſich jedoch einem ſolchen Plan. Inzwiſchen ſtreben die Kuo⸗Min⸗Tang⸗Behörden verzweifelt danach, Geld für die Bezahlung der großen, in der Nähe der Hauptſtadt zuſammengezogenen! Truppenkörper zu finden. Aus Nah und Fern. Mörfelden, 28. März.(Tod auf den Schienen. Geſtern nacht 2 Uhr wurde unmittelbar 100 9050 Station Walldorf der 22 Jahre alte Jakob Schul⸗ Meyer von hier von dem Eilgüterzuge Richtung Frankfurt überfahren, ſodaß der Tod auf der Stelle eintrat. Ob ein Unglücksfall oder ein Selbſtmord vorliegt, läßt ſich bsher nicht feſt⸗ ſtellen. „Gieſſen, 26. März.(Berufung.) mäßige außerordentliche Profeſſor für Forſtwiſ⸗ ſenſchaft an der Landesuniverſität Gießen Dr. Heinrich Wilhelm Weber hat einen Ruf als Ordi⸗ narius an die forſtliche Hochſchule Tharandt an⸗ Der plan⸗ en ne ſtelle von Geheimen Forſtrat Profeſſor Dr. ö erhalten. 1 ie Trier, 26. März.(Mit dem Auto durch die Wand.) Ein ſchweres Autounglück ereignete ſich geſtern Nachmittag in Prüm. Ein Laſtkraftwa⸗ gen einer Schuhputzfabrik in Köln geriet ins Schleudern und ſuhr in voller Fahrt in ein Haus hinein. Der Anprall war ſo ſtark, daß das Auto ſich durch die maſſive Steinwand in die Wohn⸗ räume bohrte, ſodaß ſogar»och die Wand des Nachbarhauſes eingedrückt wurde. Während ſich das Auto in die Mauer einbohrte, ſtürzte die Giebeswand zuſammen, Auto und Inſaſſen unter ſich begrabend. Der Autoführer war ſofort tot, der Begleitfahrer erhielt ſo ſchwere Verletzungen, daß er hoffnungslos darniederliegt. Das einge— ſtürzte Haus war von einer Arbeiterfamilie be— wohnt, von der wunderbarer Weiſe niemand zu Schaden gekommen iſt. Magdeburg, 26. März.(Schweres Eiſenbahn⸗ unglück.) Im Magdeburger Bahnhof kam es heute Morgen 6.30 Uhr zu einem ſchweren Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen einer Rangierlokomotive und dem von Blumenberg kommenden Perſonen- zug. Die Rangierlokomotive erfaßte vier Wagen vierter Klaſſe und zertrümmerte ſie faſt vollſtäu⸗ dig. 33 Perſonen erlitten dabei Verletzungen, davon 6 ſchwere. Der Unſall ſoll darauf zurück⸗ zuführen ſein, daß von zwei Lokomotiven, die am Stellwerk zur Einfahrt bereit ſtanden, die eine durch Zurufdes Stellwerksbeamten an den Lokomotivführer zur Einfahrt in den Bahnhof beordert wurde. Verſehentlich hat aber der Füh⸗ rer der anderen Lokomotive den Ruf auf ſich be⸗ zogen, ſuhr nach dem Bahnhof und auf Leu dort haltenden Perſonenzug. Weltſpiegel. :: Das Unglück auf Zeche Oberhauſen. Das Oberbergamt Dortmund gibt folgende Meldung du?: Das Seil'ahrtunglück auf der Zeche Ober⸗ hauſen hat mehr Tote gefordert, als zuerſt über— ſehen werden konnte. Dagegen hat ſich die Zahl der Schwerverletzten verringert. Insgeſamt ſind 12 Bergleute getötet, 12 ſchwer und 19 leicht ver⸗ Weimar geſtaltet hätte? ſagen. Der Profeſſor würde infolge von Al⸗ kohol und Morphiumvpergiftung Tobſuchtsan⸗ fälle bekommen haben, und ſeinem, vielleicht auch Ihrem Leben in ſolchem Falle ein Ende gemacht haben. Ihr Daſein an der Seite eines ſolchen Kranken wäre ein Martyrium gewe⸗ ſen. Davor wollte ich Sie retten.“ „War das etwa hier kein Martyrium für mich, ſeine Leiden mit anſehen zu müſſen“ „Ich tat alles, um ſeinen Zuſtand erträg⸗ lich zu machen, indem ich ſeine Hoffnungen immer wieder belebte. Er iſt ruhig und ſanft geſtorben, in der feſten Zuverſicht, Sie, ſein geliebtes Kind, verſorgt zu wiſſen.“ „Hätte er geahnt, daß ſie uns fortgeſetzt betrogen haben, und mit welchen wiſſenſchaft⸗ lichen Verſuchen Sie ſich beſchäftigten, er würde nie unſere Hände zuſammengefügt ha⸗ ben! Mein Vater, mein feinfühliger herzeus⸗ guter Vater, der in ſeinem Garten keinen Kä⸗ fer zertreten, keiner Fliege wehtun mochte, würde ſich mit demſelben Abſcheu von Ihnen gewandt haben, wie ich es tue.“ „Die Zeit wird kommen, in der Sie ge⸗ rechter über mich denken lernen Heute ſind Sie zu aufgeregt. Ich werde Miß Gordons Ab⸗ reiſe beſchle en; ſie ſoll Ihnen nicht mehr zu nahe kommen.“ „Was kümmert das mich, wenn Sie ſie aus Ihrem Sanatorium entfernen und wen Sie behalten? Ich gehe.“ „Wohin?“ „Das iſt meine Sache.“ „Sie irren. Ihr ſterbender Vater übergab mir die Sorge für Ihre Zukunft. Dieſe Ver⸗ pflichtung, die ich übernahm, und der Sie durch Schweigen zuſtimmten, iſt mir heilig.“ „Ich entbinde Sie von jeder Pflicht mir gegenüber, Doktor Hardt. Für die Behandlung meines Vaters und meinen Unterhalt hab ich bei ihnen gearbeitet. Wir ſind quitt. Ueber die Verhältniſſe in Ihrem Sanatorium werde ich ſchweigen. Das iſt mein Dank, weil Sie meinem kranken Va⸗ daß Ihre und Ihres Vaters Exiſtenz ſich in Ich will es Ihnen ter manche Erleichterung verſchafflen.“ N letzt, Sammiche Werietzten und Toten ſind ge⸗ borgen. Bei brei der Echwenverle ten betht no“ Lebensgefahr. Die amtliche Unterſuchung hat bisher über die Urſache des Unglücks nichts „ ö 5 e 100 105 Bernichlung einer polniſchen Ortſchaft. Im leßten Halbjahr ſind zu wiederholten Malen in den Oſtgebieten ganze Dörfer abgebraunt, was ſich leicht aus der Bauart der aus Holz beſtehen⸗ den Hütten erklären läßt, Nun kommt aus dem Wilnger Gebiet die Nachricht, daß ein großer Brand den Ort Slucka vernichtet hat. Ueber hundert Bauernwirtſchaften gingen zugrunde, wobei neunzig Perſonen ihr Leben verloren. Auch zahlreiches Vieh iſt verbrannt. 3. Soz al⸗ethiſcher Kur us für Geiſtliche. Im Volksvereinsheim Franz⸗Hitze⸗Haus zu Zaderborn, Inſelbad, Fürſtenweg Nr. 11, findet von Montag, 12. bis Samstag, 17. April 1926, ein ſozial⸗ethiſcher Kurſus für Geiſtliche ſtatt. Es werden folgende Fragen behandelt: f 1. Was geht den Geiſtlichen ſeine Volks⸗ gemeinſchaft an? Was hat er als Lebensfüh⸗ rer ihr zu geben? ö 2. Die Volksgemeinſchaft als Lebensge⸗ meinſchaft und ihre heutige Kriſis. Deren Ur⸗ ſachen ſind Rationalismus und Mammonis⸗ mus. 3. Der Beruf des Geiſtlichen verpflichtet, ihn. die ſeeliſche Not ſeiner Volksgenoſſen ob dieſer Kriſiis als die eigene auf ſich zu neh⸗ nen. 4. Die Erneuerung der Volksgemeinſchaft muß ausgehen von der Erneuerung der Fa⸗ milie als der Urlebensgemeinſchaft. 5. Der Berufsgeiſt iſt die gemeinſchafts⸗ bildende Kraft im Wirtſchaftsvolke. Was kön⸗ nen insbeſondere die Jugend⸗ und Standes⸗ vereine tun zur Weckung des Berufsgeiſtes u. berufsſtändigen Geiſtes? 6. Der Bürgerſinn baut die Lebens⸗ gemeinſchaft des Staatsvolkes und der Nation auf. Wie pflegt ihn die ſtaatsbürgerliche Bit⸗ dung und Erziehung? 7. Das Kulturvolk lebt aus dem bluthaf⸗ ten Volkstum und aus der geiſtigen Bildung und Geſittung. Unſere Aufgaben in der Volks⸗ bildung und Volkserziehung. 8. Was hat der Chriſt an religiöſen Le⸗ beuskräften dieſen Lebensgemeinſchaften zu geben? Die Kurſusteilnehmer bilden mit den Vortragenden für die Dauer des Kurſus eine Arbeitsgemeinſchaft: die Ergebniſſe ſollen in eindringender Ausſprache verarbeitet werden. Die Teilnehmer finden Wohnung und Ver⸗ pflegung im Franz⸗Hitze-Haus für den Ta⸗ gesſatz von 4 Reichsmark für Kapläne, von 5 Mark für Pfarrer. Sie müſſen am Sonnabend, 14. April, eintreffen und reiſen Samstag mittag ab. Anmeldungen ſind bis zum 1. April zu rich⸗ ten an das Volksvereinshaus(Kurſusleitung) in München⸗Gladbach. Sandſtraße 5-11. Letzte Meldungen. Die Beiſetzungsfeierlichkeiten. Freiburg, 27. März. Der Stadtrat von Freiburg hat nach einer Trauerſitzung für Fehrenbach einſtimmig beſchloſſen, die Beſto tung Fehrenbachs als Angelegenheit der Stadt zu behandeln und ſich geſchloſſen an den Beiſetzungsfeierlichkeiten zu beteiligen. Die Beiſetzung wird am kommenden Montag nachmittaa 73 Ubr ſtattfinden. Die Mitglie⸗ eee ee eee eee ee eee „Und Sie glauben, ich ließe Sie ſort? Niemals!“ 1 Seine Augen blitzten auf. Ehe ſie es hin⸗ dern konnte, war er neben ſie getreten, ſchlang den Arm um ſie und zog ſie dicht an ſich her⸗ an. 0 1 N „Monita, ich liebe dich!“ een, 0 Der Ton, in dem er die Worte ſagte, durch⸗ ſchauerte ſie. Es lag ſo viel Leidenſchaft und Qual darin. e „Mein Leben war ernſt und ſchwer, nur der Arbeit, dem Studium geweiht. Eine dunkle Kindheit, eine bittere Jugend liegt hin⸗ ter mir. Jetzt endlich verlange auch ich mei⸗ nen Anteil am Glück.“ Seine Lippen ſuchten ihren Mund, aber ſie bog ſo hartnäckig den Kopf zurück, daß er nur flüchtig ihre Wangen ſtreifen konnte. Sie ſtemmte die Hand gegen ſeine Bruſt, um ſich zu befreien. „Laſſen Sie mich los Ihnen.“ Mit einem Seufzer gab er ſie frei. „Wie konnten nur ein paar Anſchuldigun⸗ gen gegen mich Ihr Vertrauen ſo gänzlich zer⸗ ſtören?“ ſagte er vorwurfsvoll. „Die Erzählungen der Miß beſtätigten mir mein längſt gehegtes Mißtrauen gegen Sie,“ antwortete Monika kalt.„Ich habe genug Ge⸗ legenheit hier im Sanatorklum gehabt, mir meine eigenen Beobachtungen zu machen.“ „Was beobachteten Sie denn?“ „Daß Sie mit Ihren Patieuten ſpielen, wie die Katze mit der Maus, Doktor Hardt. Geſund machen Sie keinen einzigen. Sie ſchläfern die Kranken ein oder regen Sie an, je nachdem. Co wie die Patienten von Ihnen fort ſind, finken ſie in ihren alten Zuſtand zurück und verlangen, wie Trinker, nach Al⸗ kohol, nach dem Ort zurückzukehren, der ihnen zeitweiliges Vergeſſen ſchafft. Damit haben Sie Ihren Zweck erreicht, viel Geld zu ver⸗ dienen. Können Sie das leugnen?“ Fortſetzena folgt.) =* 7* Westi .. Mir graut vor * wachen Zuſtaud Schwankungen Summe der dem nervöſen Zentralorgan in jedem di das Gefühlsleben geſtört iſt. wieſen, der Pupille und nicht von flußt ſind. Nur einige Beispiele! 7 Beachfſen Sie unsere Schaufen Neue Frühjahrskleider Cheviotkleid reine Wolle, jugendliche Form jugendl. Kleid Kasak-Form, mit plisslertem Rock 9* Popelinekleid rein Wolle, neueste Farben, chike Glockenform Popelinekleid reine Wolle, piächt. Farben, aparte Machart 1 5* Backfischkleid mit Plisseetock, reine Wolle, felne Farben 195 Kasakkleid m. Plisseerock, hocheleg schönstes Farbensottim. 22 Frauenkleiu reinw. Kips, eleg. Form, versch. 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Infolge des geſtrigen Ah timmungsergebniſſes im preußiſchen Landtag ist der Vorſitzende des preußiſchen Staatsrates Ober⸗ bürgermeiſter Abenauer nach Berlin berufen wor⸗ den, damit innerhalb des bekannten Dreimänner⸗ Kollegiums(Miniſterpräſident Braun, Landtags- präſident Bartels, Staatsratspräſident Adenauer) bie Frage einer Landtaasauflöſung erörtert wer⸗ den kann. Der Gedanke, den Landtag aufzulö⸗ ſen, iſt von der preußiſchen Staatsregierung eruſt⸗ haft noch nicht erwogen worden. Seige mir deine Pupille. „Zeige mir deine Pupille, und ich werde dir ſagen, wer du biſt!“ Wie S. Hupfer in der Leipziger„Illuſtrierten Zeitung“ mitteilt, bat man mit Hilſe geeigneter Vergrößerungsapparate den Zuſammenhang zwiſchen den Reaktionen der Pupille und den pſychiſchen Vorgängen ergrün⸗ det. Wenn man z. B. eine Verſuchsperſon ver⸗ anlaßt, auf ein ſich in kurzen Zwiſcheuräumen wiederholendes Geräuſch zu achten, ſo laſſen ſich mit der Lupe rhythmiſche Bewegungen der Pu⸗ pillenränder ſeſtſtellen. Die Pupille zuckt z. B. in demſelben Takt zuſammen, in dem die Schläge einer Pendeluhr erfolgen. Noch eindringlicher zeigt ſich die Abhängigkeit der Pupillenweite von zuervöſen und ſeeliſchen Einflüſſen durch die Tat⸗ ſache, daß der Iris⸗Raum beim Geſunden im nie ganz ſtillſteht. Die feinen der Pupille beweiſen, daß die Augenblick zufließenden Reize beſtändig wechſelt, g und ſo werden die Veränderungen der Pupil⸗ nweite zum„Spiegel unſeres Bewußtſeins“, der ſtets, wie der Waſſerſpiegel, leiſe Kräuſelun⸗ gen auſweiſt. Dieſe ſeinſten Pupillenbewegungen fehlen aber bei Krankheiten des Geiſtes, durch Dadurch iſt be⸗ daß dieſe unwillkürlichen Bewegungen tatſächlich von Gemütsbewegungen intellettuellen Leiſtungen beein⸗ * Praktiſche Winke. Bigarettenbrennflecke auf Obſttellern und Un⸗ tertaſſen virſchwinden, wenn man mit einem naſ⸗ ſen, in Salz getauchten Korken darüberſtreicht. Entfernung von Gerüchen aus Flaſchen iſt leicht zu bewirken. Man ſpüle Flaſchen und Krüge mit ſchwarzem Senfmehl und lauwarmem Waſſer und laſſe ſie mit dieſer Flüſſigtett einige Zeit ſtehen, dann werden die Flaſchen tüchtig geſpürt und geſchüttelt, der Inhalt wird ausge⸗ goſſen, und es wird mit warmem, ſpäter mit kal⸗ tem Waſſer nachgeſpult. Der dumpfe Geruch ver⸗ ert iich vollſtändig. wenn nicht beim erſten Male. ANN EIN. r el STE. boch gewiß dei Wiedberyorung des weittels. Die Gebrauchsdauer von Kongreßgardinen zu gerdoppeln. Dieſe Stoffe ſind bekanntlich in den Längsfäden ganz beſonders kräftig gewebt. Wenn ſie nun, vierfach zuſammengelegt, gekocht, gewa— ſchen, geſpült und geblaut ſind, hänge man ſie deshalb wie eine Hängematte an ihren beiden Enden an zwei gleichlaufenden Leinen auf. Nach dem Trocknen leicht eingeſprengt, bedarf es nur ganz leichten Ziehens an den einzelnen Schals, un ſie nach dem Rollen, wieder leicht einge— ſprengt, ohne Bügeln oder Spannen ſadengerade und glatt aufhängen zu können. Marmorplatten befreit man von Fett⸗ oder Delflecken, wenn man pulveriſierten, gebrannten, jedoch ungelöſchten Kalk mit Benzin anrührt, dr: ſen Brei auf die Flecken auſſtreicht und mit einem Deckel, Teller oder Glas bedeckt, einſge Stunden Darauf einwirken käßt. Sind die Fkecken ſchon älteren Datumz, ſo ſſige man dieſem rei een etwas Chloroſorm bel. Spruch. Zum ganz vollen Menſchen wird der Mann doch erſt durch Weib und Kind, und wer dies nicht hat, der lernt nimmermehr die lichteſien Höhen und die dunkelſten Tiefen des Lebens keunen. Wenn der Mann ſein geſamtes Sein und Kön— nen für irgend etwas einſetzen mag, ſy iſt es ſur ſein eigenes Haus. Georg Ebers. * Barmherzigkeit bei Tieren. Eigenartig iſt ein Fall, der in einem großen Käfig mit tropiſchen Kleinvögeln in einem gro⸗ ßen Zoologiſchen Garten beobachtet wurde. Un⸗ ter der Inſaſſen des Vogelhauſes waren auch zwei kleine indiſche Sonnenvögel, zwei Weibchen, die ſich gut vertrugen, aber nicht beſonders ver⸗ ktraulich miteinander waren. Eines Tages packte nun aus irgendeinem Grunde einen grauen Kar⸗ dinal, der ebenfalls in dem Vogelhauſe wohnte, eine Wut auf eines der beiden Vögelchen, ſo daß er es überſiel, ihm eine Menge Federn ausriß zund ihm mit einem Schlage ſeines kräftigen Schnabels ein Bein brach. Das arme Tier konnte nun nicht mehr auf ſeiner Stange ſitzen, ſondern hüpfte mühſam auf einem Bein am Boden des „Käſigs umher, vor Kälte zitternd, denn es hatte ja ſein Federkleid zum Teil eingebüßt. Da er⸗ wachte das Mitleid ſeines Kameraden. Jeden Abend flog das andere Vögelchen zu dem Ver⸗ wundeten hinab und trug Stroh und Faſern zu⸗ ſammen, um ihm ein warmes und weiches Nacht⸗ lager zu bereiten. Hierauf legte es ſich dicht ne⸗ ben den kranken Vogel und bedeckte ihn mit ſei⸗ nen Flügeln. In dieſer unbequemen Stellung blieb es die ganze Nacht hindurch liegen. Eine ganze Woche lang ſetzte es dieſe ſorgſame Pflege ort, und als endlich ſein Freund ſtarb, wurde es ſo traurig, daß es kaum Nahrung zu ſich nahm, unbeweglich in einer Ecke liegen blieb und ſtarb. ſang unſer Kirchenchor die Paſſton. e greifend zugleich drang es den Gläubigen zu nach Verlauf einer kurzen Zeit ſchließlich felbſt 2 4 1 eee 1 Alte Volksweiſe. Maria ging aus wallen, Wollt alle Land ausgehn, Zu ſuchen ihren Sohn. Was begegnet ihr auf der Reiſe? Sankt Petrus, der heilige Mann. Ganz traurig ſchß ſie ihn an. „Habt ihr ihn denn nicht geſehen Meinen allerliebſten Sohn? Ich ſuch ihn lange ſchon.“ „Ja, ja, ich hab ihn geſehen Vor einem Judenhaus. Ganz blutrot ſah er aus. Was trug er auf ſeinem Haupt? Von Dornen eine Kron. Das Kreuz trug Jeſus ſchon. Das Kreuz, das mußt er tragen Von Jeruſalem bis an die Statt, Da er gemaͤrtert ward. Maria, die ſtand auch dabei Und weint ganz bitterlich Um ihren Jeſu Chriſt. Maria ſollſt nicht weinen, Sollſt auch nicht traurig ſein, Denn das Himmelreich iſt dein. Denn das Himmelreich iſt über, Iſt über Gut und Geld, Iſt über die ganze Welt. Lolale Nachrichten. e Biernheim, 29 Marz. * Der geſtrige Palmſonntag war morgers zunächſt verregnet Allem Anſchein nach hat dieſer Regenguß die eiſtge Statre ge⸗ krochen, denn ſowohl geſtern nach mittag alsauch heute erwärmte ſich die Temperatur ganz erheb⸗ lich. In Fld und Garten grünt und blüht es, die Vogelwelt muſiziert und jubelt, und nach den letzten kalten Wochen darf man dle Hoff⸗ nung höher ſchrauben, daß uns doch gutes Oſter⸗ wetter beſcheert ſein kann. Daß auch die Männerwelt den Glauben der Väter hochhält, das kam ſo recht in den belden Früh meſſen an der Kommunionbank zum Ausdruck. Im Hochamt Ernſt und Ohien, in welcher Weiſe der Welterlöſer von ſeinen Widerſachern gemartert u. gepeinigt wurde. In der Kindermeſſe wurden die Palmen geweiht. Viele Sagen ſind mit dleſer Weihe verknüpft. Die geweihten Zweige ſollen gegen Unwetter⸗ und Gewittergefahren ſchützen. Dieſe chrlſtliche Sitte hat ſich bis zum heutigen Tag erhalten und das gläubige Volk nimmt zu ihr umgeſchmä⸗ die Organiſationsanſprüche zurückgewieſen. auf volle Einlöſung zum vollen Goldwert gerich⸗ lert Zuflucht.— Am Nachmittag hatte der Kath. Männerverein ſeine Generalverſammlung in der „Vorſtadt“.(Darüber berichten wir noch ſpäter. D. Red.) Unſer herrlicher Wald war dann am Nachmittag das Zlel vieler Spaziergänger. Die Straßen wurden von Aue flüglern und Radlern ſtark frequentiert.(Wie wird des erſt, wenn die Jahres zeit noch weiter vorgerückt iſt) Die Kinos hatten des Palmſonntags wegen geſtern Ruhe. Dle Faſtenpredigt war ſehr ſtark beſucht. Die mondhelle Nacht ließ auch für ſpäte Heimkehrer noch tolle Streiche übrig. So wurden gegen 3 Uhr die Bewohner der Rathausſtraße aus dem Schlaf geweckt. Man ſah nach und ſtellte feſt, daß zwei Nachibummler um die Wette mit Pflaſterſteinen umher warfen. Ob dleſe Ruhe⸗ ſtörer von der Polizei erwiſcht wurden, wiſſen wir nicht. — * Die Avprilmiete in Heſſen. Die geſetzliche Miete in Heſſen ab 1. April auf 95 Prozent der Friedensmiete feſtgeſetzt werden, alſo eine Er⸗ höhung um 7 Prozent erreichen, von denen drei Prozent der Staat und vier Prozent der Haus⸗ beſitz erhält. In Preußen ſteigt die Erhöhung nur auf 92 Prozent. * Keine Aufwertung der alten Tauſendmark⸗ noten. In der geſtrigen Generalverſammlung der Reichsbank führte Reichsbaukpräſident 177 Schacht zur Frage der Aufwertung der alten Tauſendmarknoten aus:„Es iſt Ihnen bekannt, daß ſich eine Reihe von Verbänden gebildet hat, die die nachträgliche Aufwertung der Rieichs⸗ banknoten alter Ausgabe, insbeſondere der alten Tauſender, erzwingen wollen. Die in ere Fällen von den Verbänden angegangenen Gerichte bis hinauf zum Kammergericht haben einhellig Wir haben die feſte Ueberzeugung, daß dies auch ſei⸗ ten? des Reichsgerichts geſchehen wird, das au⸗ genblicklich in letzter Inſtanz mit ſolchen Auftwver⸗ tungsſachen beſchäftigt iſt. Was die wirtſchaftliche. Auswirkung der Aufwertungsbeſtrebungen anbe⸗ langt, ſo genügt der kurze Hinweis, daß allein. an braunen Tauſendmarkſcheinen vom Datum 1910 noch 128 Millionen nicht wieder zur Reichs⸗ bank zurückgelangt ſind. Da nun die Anſprüche tet ſind, ſo hätte die Reichsbank allein für die Tauſender 128 Milliarden Reichsmark zu zahlen, wos natürlich dem ſofortigen Zuſammenbruch der geſamten deutſchen Währung gleichbedentend wäre. Es iſt bedauerlich, daß es keine geſetzliche Handhabe gibt, um dieſer Agitation, die auf einen Volksbetrug hinausläuft, das Handwerk zu legen. Ich wollte dieſe Bemerkungen machen, um alle diejenigen Kreiſe aufzukläten, die noch auf eine Aufwertung alter Scheine hoffen.“ * Oſterreiſen. Wer die Eiſenbahn vor und während der Feiertage benützt, wird daran eri nert, daß er ſeine Fahrkarten, wohin es auch ſeis im Verkehrsbüro bolen kann. Dortſelbſth können die Fahrkarten ſchon vorher gelöſt wer⸗ den und auch ſämtliche bier aufliegenden Sonn-, taasjahrkarten.*