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Er starb gottergeben, gestärkt mit den Tröstungen unserer hl. Religion. Sein Leben war Pflichterfüllung. Wir bitten um ein Memento für den lieben Verstorbenen. In tiefer Trauer: Die Hinterbliebenen. Mainz, Viernheim, Haigerloch, den 7. April 1926. Auf Wunsch des lieben Verstorbenen findet die Beisetzung im Familienbegräbnis auf dem Friedhof am Böllenfalltor in Darmstadt statt: Freitag nachmittag vom Friedhofsportal. Beileidsbesuche dankend verbeten. S——— .. T. .——ů— 8 8 8— — — — —— in Flaſchen. Lebensmittelhaus Peter Roſchauer zum Rebſtock. ſudbeulſche Weizenmehle Pfund 22 und 24 Rosinen— ultauinen— Korinthen Kokosflocken— Zwiebabmehl Margarine Piund U Fſt. Füßrahmtafelbutte? Sp 2.15 Frische Eier Stag 10, 12, 15 Feiuſte Eierteigwaren billigſt. Obſt⸗Konſerpen Flaſchenweine zu weit herabgeſetzten Preiſen. Alois Walter c 2 Heute Donnerstag und morgen Freitag 8 Z Uhr Der Meiſter⸗Detektiv Start Webbs in ſeinem neueſten Aben⸗ 1 5 teuer ſilm Das Geheimnis einer Stunde Als 2. 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Wir laden April 1926 unſere 0 Mannſchaft gegen dieſelbe der Sportvereinigung Amicitia 09 zum fälligen Rückſpiel ae wird um puünktliches und vollzähliges Erſcheinen gebeten. D. J. K. Morgen Freitag Abend punkt 8 Uhr im Lokal„Zur Harmonie“ Zusammenkunft aller aktiven und paſſiven Mit⸗ ee lieder. Da am Sonntag den 11. Der Sportleiter. Freitag, den 9. ds. M. abends 9 Uhr i Verein der Hundefreunde Viernheim. Mitglieder⸗Verſammlung im Vereinslokal. In Anbetracht der in Kürze ſtattſin⸗ denden internen Hundeſchau, ift das Erſcheinen jeden Mitgliedes unbedingt Pflicht. Verſammlung iſt Vorſtandsſitzung ebenda u. wollen ſich die Herren Vorſtandsmitglieder rechtzeitig einfinden. Eine Stunde ver der Verein der Hundefreunde Viernheim. Der Vorſitzende. Pfungſtadt. Ringklub 1896 — Lokal Stern Samstag, 10. April abends 8 Uhr Mitglieder Verſammlang im Lokal. Wegen Wich⸗ rigkeit d. Tagezordnung iſt es Pflicht aller zu erſcheinen. Sonntag, den 11. April Stäbtekampf in Abfahrt wird im Lokal bekanntgegeben. Der Vorſtand. N. B. Keine Notſchlachtung!! 4 0 1 N Arb. Nadfahrer Bund „Solidarität“ Mitgliedſchaft Wanderer Abtlg.: Naturfreunde 2 5 * derſahct ius Retzarfal Der Sportausſchuß. Turnerbund Flenben Abfahrt vorm. 11 Uhr im Lokal. Spiel⸗ und Sport⸗ 95 geräte mitbrigen. 5 Morgen Freitag abend voll⸗ 1 zählige Turnſtunde für Zög⸗⸗ linge, Turner u. Altersriege. Anſchließend findet eine Vorſtandsſitzung unt. wichtiger Tagesordnung 1 ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der 1. Vorſitzende. 0 am 1 70 Sonntags v. 10-6 Uhr geöfiset Waldſportplatz Sonntag, den 11. 4. 26 nachmittags ½4 Uhr gegen 0 0„ Der Spielausſchuß⸗ Rüzſpiel Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit usnahme derjenigen,— m lfd. Rechung ehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim M 82 * 117.— Poſtſchecklonto Nr. 1577 Umt Frankfurt a. N. Freitag, ben 9 Aprel 1926 Hindenburgs Ehrentag. Berlin, 7. April. Die Feier des 60jährigen Militärjubi⸗ läums des Reichspräſidenten und Generalſeld⸗ marſchalls von Hin denburg wurde durch prächtiges Frühlingswetter begünſtigt. Schon in den frühen Morgenſtunden ſammelten ſich zahlreiche Neugierige in der Wilhelmſtraße und ſtauten ſich lange bevor die Kapelle des 9. Jufanterie⸗Regiments aufmarſchierte, um dem Reichspräſidenten ein Morgenſtändchen zu bringen, vor dem Palais in der Wilhelm⸗ ſtraße. Reichspräſident v. Hindenburg wohnte der um halb 10 Uhr vormittags beginnenden a auf dem Balkon ſeines Palais bei. Im weiteren Verlauf des Vormittags fanden ſich zahlreiche Gratulanten im Palais ein. Als erſter Gratulant vom diplomatiſchen Korps erſchien kurz nach 10 Uhr der engliſche Botſchafter Lord d' Abernon und gab ſeine Karte ab. Es folgten dann zahlreiche Beſuche von Offizieren im Generalsrange der neuen und alten Wehrmacht. Gegen ½11 Uhr wurde die Wilhelmſtraße durch ein ſtarkes Aufgebot von Schutzpolizei, teils zu Fuß, teils beritten, bis zu dem Reichskanzlerpalais und bis zu den Linden abgeſperrt. In den abgeſperrten Raum wur⸗ den nur einige hundert durch beſondere Kar⸗ ten bevorrechtigte Zuſchauer, zum Teil Vertre⸗ ter der Preſſe zugelaſſen. Währenddem dauert die Auffahrt von Gratulanten, Offizieren uſw. im Reichspräſidentenpalais an. Man ſah u. a. von der alten Armee den Generaloberſt v. Heeringen und v. Pleſſen und den General v. Cramon, ſowie den Admiral Schröder. Kurz vor ½12 Uhr traf der Chef der Heeresleitung, Generaloberſt v. Seeckt, und der Chef der Marine, Vizeadmiral Zenker, ein und zu⸗ letzt erſchien im Frack der Reichswehrminiſter Dr. Geßler, begleitet von ſeinen beiden Adjutanten. Dann wurde von weitem ſchmetternde Militärmuſik hörbar. Unter lebhaften Hurra⸗ rufen und Tücherſchwenken der an der Ecke Wilhelmſtraße—-Linden zu tauſenden ange⸗ ſammelten Menſchenmenge zog die Fahnen⸗ kompanie, die die Fahnen der Regimenter be⸗ gleitete, deren Chef der Generalfeldmarſchall v. Hindenburg ehemals geweſen war, in die Wilhelmſtraße ein. Als die Fahnenkompanie vor dem Palais des Reichspräſidenten zur Linie einſchwenkte, nahmen die hier verſam⸗ melten Zuſchauer vor den Fahnen ihre Hüte ab. In dieſem Augenblick verließ, begleitet von dem Reichswehrminiſter Dr. Geßler, Generaloberſt v. Seeckt und wenigen An⸗ deren der Reichspräſident in der Uniform des Generalfeldmarſchalls mit dem gelben Band des Roten Adlerordens und ſeinen zahlreichen anderen Orden auf der Bruſt die Freitreppe ſeines Palais. Der Reichspräſident ſchritt, während die Muſik den Präſentiermarſch an⸗ ſtimmte,zunächſt die Front der im Vorgarten aufgeſtellten und heute auf einen Zug verſtärk⸗ ten ſtändigen Prüſidentenwache ab. Er be⸗ grüßte den zufällig am linken Flügel dieſer Wache befindlichen Generaloberſt v. Pleſſen mit kurzem Händedruck und einigen Worten. Dann begab ſich der Reichspräſident, wäh⸗ rend die Menſchenmenge in begeiſterte Hoch⸗ und Hurrarufe ausbrach, auf die Wilhelm⸗ ſtraße, um die Front der Fahnenkompanie abzuſchreiten, die durch Präſontieren Ehven⸗ bezeugungen erwies. Der Reichspräſident grüßte die Fahnen durch Senken ſeines Mar⸗ ſchallſtabes und die Kompanie mit einem „Guten Morgen!“, das kräftig erwidert ward. Während der Reichspräſident die Front ab⸗ ſchritt, ging die Muſik aus den Klängen des Präſentiermarſches in das Deutſchlandlied über, das von den anweſenden Zuſchauern begeiſtert mitgeſungen wurde. Nach Abſchreiten der Front begab ſich v. Hindenburg wieder in das Palais zurück, nachdem er noch kurz auf der Freitreppe durch Winken für die neu aufbrauſenden Huldi⸗ gungsrufe der Menge gedankt hatte. Die Fahnen wurden hierauf ins Palais gebracht, um bei der dort ſtattfindenden internen Feier zugegen zu ſein. Im Palais war die Frei⸗ treppe mit Lorbeerbäumen geſchmückt. Mit dem Abmarſch der Fahnenkompanie unter klingendem Spiel war die äußere militäriſche Feier zu Ende. „Um 12 Uhr fand im großen Saale des Präſidentenpalais die interne Erinnerungsfeier ſtatt. Zuvor hatte der Reichspräſident den Reichskanzler Dr. Luther empfangen, der ihm die Glückwünſche der Reichsregierung zu ſeinem heutigen Ebrentage aussprach. An der um 12 Uhr ſtattfindenden Feier nahmen außer den Offizieren, Abordnungen der Traditionstruppenteile, deren Chef Hin⸗ denburg geweſen war, ſowie eine Traditions⸗ abordnung des früheren Seekreuzers„Hin⸗ denburg“, der Reichswehrminiſter mit dem Chef der Heeres- und Marineleitung, die Be⸗ fehlshaber der Wehrkreiſe, die Kavallerie— Diviſionskommandeure und die leitenden Offiziere des Reichswehrminiſteriums, die Generalität des Standortes Berlin, die bei⸗ den Feldprobſte des Heeres, ſowie die Sek⸗ tionschefs und Infpektoren der Marine teil. Ferner wohnten Reichskanzler Dr. Luther und Staatsſekretär Dr. Meißner dem Feſt⸗ akt bei. Punkt 12 Uhr betrat der Reichspräſident den Saal u. trat vor die Fahnen, die auf der einen Längsſeite untergebracht worden wa⸗ ren. Hierauf hielt der Reichswehrminiſter Dr. Geßler folgende Anſprache: „Herr Reichspräſident! Heute jährt es ſich zum 60. Male, daß Sie, Herr Reichspräſident, in die preußiſche Armee eingetreten ſind. An. dieſem Ehrentage nimmt die junge Wehr⸗ macht des Reiches den herzlichſten Anteil und es iſt mir eine hohe Ehre, Ihnen die ehr— erbietigſten Glückwünſche zum Ausdruck zu bringen, nicht nur, weil Sie kraft Ihres hohen Amtes an der Spitze der deutſchen Republik unſer Oberbefehlshaber ſind, ſondern vor allem, weil wir in Ihrem Leben, das eine der ruhmreichſten Epochen der deutſchen Geſchichte erfüllt, die Verkörperung der höchſten militäri⸗ ſchen Tugenden ſehen, der Tugenden, auf denen die bewundernswerten Leiſtungen der der alten Arme beruhen, und die zu pflegen die oberſte Pflicht der Reichswehr, der Erbin dieſer Tradition ſein muß, wenn ſie die Er⸗ wartungen unſeres Vaterlandes erfüllen ſoll. Dieſe Tugenden aber haben immer und über⸗ all geheißen: Pflichttreue, Tapferkeit, Vater⸗ landsliebe. Der denkwürdige Tag Ihres Le⸗ bens, der für immer der Weltgeſchichte ange⸗ hört, hat ſich an dieſem Tage zu einem gol⸗ denen Kranz gewoben und hat Ihnen nicht nur die Liebe von Volk und Heer, ſondern auch die Achtung und Bewunderung der Welt verſchafft. Sollen wir Ihnen mehr danken für die deutſchen Siege oder für den Helden⸗ mut in den Tagen des Unglücks und der Nie⸗ derlage, wo ſich Viele an Ihrem Beiſpiel der Pflichterfüllung bis aufs Letzte aufrecht er⸗ hielten? Wir haben ein Recht, unſere Blicke mit Stolz und Dankbar“ uf den Feldmar⸗ ſchall des alten und L fehlshaber des neuen Heeres zu richten und wir richten die flehentliche Bitte zum Himmel, daß Sie, Herr Reichspräſident, als großes Vorbild dem Heere und als treuer Führer dem Vaterlande noch lange erhalten bleiben mögen.“ Der Reichspräſident erwiderte da⸗ rauf folgendes: „Mein Herr Reichswehrminiſter! Haben Sie herzlichen Dank für die Glückwünſche, die Sie mir zum heutigen Tage des vor 60 Jah⸗ ren erfolgten Dienſteintrittes dargebracht ha⸗ ben. Aus Ihrem Wunſche entnehme ich mit beſonderer Befriedigung die Zuſicherung, daß die Reichswehr ſich als Erbin der hohen Tra⸗ ditionen der alten Armee fühlt und es als ihre oberſte Pflicht anſieht, die Tugenden un⸗ ſerer alten Armee beſonders zu pflegen. Sie werden es mir altem Soldaten nicht verden⸗ ken, daß ich heute, umgeben von dieſen ehr⸗ würdigen, ruhmbedeckten Feldzeichen, unter denen ich einen großen Teil meines Lebens verbracht habe, in wehmütiger Erinnerung an die alte deutſche Armee zurückdenke. Es war ein Volksheer, das nicht nur ſeinen Zweck, das Vaterland zu ſchützen, ehrenvoll erfüllte, ſondern darüber hinaus eine Erziehungsſtätte für unſer Volk, eine hohe Schule der Pflicht⸗ erfüllung war. Was wir an ihr verloren, können wir in ſeiner vollen Bedeutung erſt jetzt empfinden, wo ſie nicht mehr iſt. Die neue Wehrmacht mußte auf anderer Grundlage er⸗ richtet werden. Nur gering iſt ihre Stärke u. an die Stelle der Ehrenpflicht des allgemeinen Waffentragens iſt die freie Dienſtverpflichtung getreten. Aber dadurch, daß die neue Wehr⸗ macht an die großen Traditionen unſerer mi⸗ litäriſchen Vergangenheit anknüpft und ſie wert hält, dadurch, daß ſie die hohen Tugen⸗ den ſoldatiſcher Pflichttreue, hingebender Va⸗ terlandsliebe und opferfreudiger Tapferkeit übernimmt und erhält, iſt auch ſie ein Herz nationaler Kraft und eine Gewähr für die Er⸗ haltung der ſoldatiſchen Eigenſchaften in un⸗ ſerem Volke geworden. Von dieſem Gedanken erfüllt, wird auch die jetzige Reichswehr ge⸗ treu ihrem Fahneneid ſtets ihre Pflicht tun. Schriftleitung, Druck und Berlag: Joh. Martin, Geſchäf Sie wird unbeirrt vom Lärm der Gegenwart ſich von keinem anderen Gedanken leiten laſ⸗ ſen, als von dem der Hingabe, der Vater⸗ landsliebe und von der Ueberzeugung, in ſtrenger ſelbſtloſer Arbeit der Zukunft des deutſchen Volkes am beſten zu dienen. Ge⸗ meinſam als Kameraden wollen wir uns zu Deutſchland bekennen, indem wir rufen: Un⸗ ſer geliebtes deutſches Vaterland hurra! Nach dieſem Feſtakt empfing der Reichs⸗ vräſident eine größere Anzahl von Abord⸗ nungen militäriſcher und kameradſchaftlicher Vereine, der ehemaligen Kadetten uſw. Auf die Anſyrache des Generaloberſt v. Heerin⸗ gen erwiderte der Reichspräſident mit Wor⸗ ten des Dankes für die erwieſene Treue und fuhr dann fort: Die Kameradſchaft, wie wir ſie immer verſtanden haben, bedeutet Zuſam⸗ menhalten in Einigkeit. Dieſe Einigkeit iſt be⸗ ſonders gerade jetzt notwendig, wo unſer Volk ſich in Tageskämpfen politiſcher Art ver⸗ zehrt. Wir können nur wieder groß und ſtark werden, wenn wir uns den Zuſammenhang bewahren. Dazu mitberufen ſind gerade die berufen, die ſich zum Geiſte der Kameradſchaft bekennen. Nach dieſer Feier wurden die neuen Fah⸗ nen im Arbeitszimmer des Reichspräſidenten aufgeſtellt, wo ſie bis Donnerstag mittag ver⸗ bleiben werden —— 23. Jahrgang Die Glückwünſche an Hindenburt⸗ 8 Berlin, 8. April. Aus der Fülle der Glück⸗ wünſche, die der Reichspräſident anläßlich ſei⸗ nes 60 jährigen Militärjubiläums erhielt, ſind folgende hervorzuheben: die früheren deut⸗ ſchen Fürſtlichkeiten, die Führer des deutſchen Heeres im Weltkriege, die Regierungen der deutſchen Länder und die Oberbürgermeiſter ſaft allr deutſchen Städte, ſerner die parla⸗ mentariſchen Körperſchaften und das diplo⸗ matiſche Korps. Von letzterem waren perſön⸗ lich erſchienen: Der engliſche Botſchafter und ſeine Gemahlin, der ſpaniſche Botſchaſter, der Botſchafter der Sowjetrepubliken, der franzö⸗ ſiſche Botſchaſter, der italieniſche Botſchafter, ſowie die Geſandten von Schweden, Norwe⸗ gen, Argenkinien, Bulgarien, Lettland, Eſt⸗ land, Finnland, Griechenland, Polen und der Schweiz. Ferner der öſterreichiſche, der meri⸗ kaniſche, der portugieſiſche Ind der litauiſche Geſchäftsträger. Namens des öſterreichiſchen Bundesheeres hat Bundesminiſter Dr. Vou⸗ goin, namens der ungariſchen Regierung der Reichsverweſer Horthy telegraphiſch Glück⸗ wünſche übermittelt. Der Präſident der freien Stadt Danzig gedenkt in ſeinem Glückwunſch⸗ ſchreiben in herzlichen Worten der Tatſache, daß vor 60 Jahren in Danzig, wo das 3. Garderegiment gebildet wurde, der Reichsprä⸗ ſident ſeine militäriſche Lufbahn begann. Ein Attentat auf Muſſolini. Rom, 7. April. Heute vormittag 11 Uhr, als Muſſolini die Verſammlung des Internatio⸗ nalen Chirurgen-Kongreſſes verließ und die ihn begrüßende Menge paſſierte, um in ſein Auto- mobil zu ſteigen, gab eine unbekannte Frau plötz⸗ lich auf ihn einen Schuß ab, durch den Muſ⸗ ſolini an der Naſe verwundet wurde. Muſſolini traf jedoch trotz ſeiner Verwundung die nötigen Maßnahmen, um Störungen der öffentlichen Ruhe zu vermeiden. Die Täterin ſelbſt ſcheint eine Fremde zu ſein. Sie wurde in das Gefängnis überführt, um der Volkswut entzogen zu werden. Da die italieniſche Zenſur die Verbreitung darauf bezüglicher Meldungen verbietet, ſind nähere Einzelheiten zur Stunde hier noch nicht bekannt. Der Hergang des Attentats. Rom, 7. April. Der Innenminiſter Feder- zoni hat unmittelbar nach dem Attentat auf Muſſolini die Telegraphen- und Tele⸗ phonſperre mit dem Auslande ver⸗ hängt, am Nachmittag aber wieder aufgehoben. Ueber das Attentat werden noch folgende Ein- zelheiten bekannt: Die Frau, die auf Muſſolini den Schuß ab— gegeben hat, wird als etwa fünfzigjährig, von ausländiſchem Ausſehen geſchildert. Man weiß aber noch nicht, ob es ſich um eine Irländerin oder um eine Rumänin handelt. Die Polizei wahrt noch ſtrenges Stillſchweigen. Als Muſſo⸗ lini um 11.10 Uhr den Campidoglio nach der Einweihung des Internationalen Chirurgenkon⸗ greſſes betrat, ſchritt die Frau auf ihn zu, indem ſie die eine Hand zum faſziſtiſchen Gruß erhob, die andere aber unter einem Schal verborgen hielt. Aus nächſter Nähe feuerte ſie einen Schuß auf Muſſolini ab, worauf ſich die Menge ſofort auf ſie ſtürzte und ſie an den Finaren riß. Es gelang aber der Polizei, ſie zu befreien und in Gewahrſam zu nehmen. Muſ⸗ ſteini blutete aus der Naſe und wurde von den Usmittelbar neben ihm ſtehenden Unterſtaats⸗ ſelretären Grandi und Melchiori geſtützt und denn von Profeſſor Baſtianelli unterſucht. Der Profeſſor ſtellte feſt, doaß die Verletzung eine leichte iſt. Nur die Naſenflügel wurden ver⸗ letzb und bluteten ſtark. Muſſolini hat ſo⸗ fort an den Generalſekretär Turati Weiſung ge⸗ geben, daß er die Partei verwarne, damit ſich keinerlei Ausſchreitungen ereignen. Ein faſziſtiſcher Aufruf. Rom, 7. April. Der Generalſekrtär hat ſofort einen Aufruf an die Partei ergehen laſ⸗ ſen, in dem es heißt:, „Faſziſten! Während der Duce einen Kon⸗ greß verlaſſen hat, an dem Gelehrte aus der gan⸗ zen Wert in Rom teilnahmen, hat eine Auslän⸗ derin unnötigerweiſe ein Attentat auf ſein Leben verübt. Nach einmal hat Gott Italien und ſein großes Haupt gerettet. ken. Der Duce will, daß keine Gewaltakte begangen werden. Man muß gehorchen. Der Faſzismus wird ſich in opferbereiter Diſziplin zuſammenfinden. Sicher iſt, daß nichts den Weg der Geſchichte aufhalten kann. Es lebe der Duce, es lebe der Faſzismus!“ Soweit ſich bisher überſehen läßt, Wornung des Duce in der Provinz überall ge⸗ wirkt, ſo daß keine Ausſchreitungen vorgekommen ſind. Nur in Rom haben Demonſtratio⸗ nen vor dem Lokal der Popolari⸗Partei und vor Im Bewußtſein der neu beſtandenen Prüfung und des großen Werkes, das zu tun ift, müſſen alle Faſziſten die Kraft; finden, um die heilige Empörung zu unterdrük⸗ hat die! der ruſſiſchen Botſchaft ſtattgefunden. Eine Schar von Faſziſten hat die Druckerei des „Mondo“ zerſtört. Muſſolini hat ſich nach dem Attentat nach Hauſe begeben, obwohl er urſprünglich die Ab⸗ ſicht hatte, nach Oſtia zu fahren, um die geplante Einweihung des Flugverkehrs Genua— Palermo vorzunehmen. Von dieſem Entſchluß haben ihn ſeine Freunde abgebracht. Morgen aber wird das Programm eingehalten. Muſſolini wird ſich nach Afrika einſchiffen. Heute haben ſich bereits mehrere der in Rom akkreditierten Diplomaten nach dem Befinden Muſſolinis erkundigt und ihm zu ſeiner wieder⸗ holten Rettung ihre Glückwünſche ausgeſprochen. Die Attentäterin. Rom, 7. April. Es ſteht nunmehr ſeſt, daß die Attentäterin Violet Gibſon heißt, gevbo⸗ ren 1876 in Dalkey in Irland. Sie hat übri⸗ gens vor ſechs Wochen in einer römiſchen Pen⸗ ſion mit einem Revolver einen Selbſtmordver⸗ ſuch gemacht und dann einem Geiſtlichen geſagt, ſie habe ſich zu Gottes Ruhm umbringen wollen. Gerüchte, daß die Attentäterin ruſſiſcher Na⸗ tionalität ſei, hatten bewirkt, daß eine Faſziſten⸗ ſchar in die ruſſiſche Botſchaft eindringen wollte. Sie wurde aber von der Polizei zurückgehalten und begnügten ſich damit, die Fenſterſcheiben der Botſchaft einzuwerfen. Muſſolini erſchien nachmittags vor einer faſziſtiſchen Verſammlung zur Einführung der neuen Parteileitung. Ein rotes Heftpfla⸗ ſter auf der Naſe war das ſichtbare Zeichen des erfolgten Attentats. Eine Anſprache Muſſolinis. Rom, 8. April. In der geſtrigen Sitzung der faſziſtiſchen Zentralleitung wurde Muſſolini das neue Direktorium vorgeſtellt. Nachdem ſich der Beifall der Anweſenden gelegt hatte, hielt Muſ⸗ ſolini eine Anſprache, in der er auf die Notwendigkeit hinwies, in dieſem hiſtoriſchen Augenblick abſolute Diſziplin zu bewahren. Wir müſſen aus unſeren Reihen alle Paraſiten ausſtoßen, ſagte er, und alle, die uns Schwierig⸗ keiten bereiten wollen. Meine Herren, fügte er zum Schluß hinzu, ich gehe voraus. Wenn ich vorangehe, ſo folgen Sie mir, wenn ich zurückweichen ſollte, ſo er⸗ ſchlagen Sie mich! Später hielt Muſſolini vom Balkon des Chiegi⸗Palaſtes an die unten Verſammelten eine Anſprache. Der Diktator erklärte: Schwarzhemden! Ich will Euch meine Stimme hören laſſen, damit ich Euch zeigen kann, daß ſich nicht das Gering ſte geändert hat. Ich verſichere Euch, daß mein Herzſchlag vollkommen ruhig ge⸗ blieben iſt. Ich danke Euch für Eure Kund⸗ gebung, denn ſie beweiſt, daß das Regime durch⸗ aus feſt ſteht. Ich wünſche auch, daß dieſe Kund⸗ gebung vollkommen ruhig verlaufe und daß keine neuen Gewalttaten erfolgen.“ Hier unter⸗ brach die Menge den Redner:„Nein, nein, an den Galgen! Schlagt ſie tot!“ Muſſolini fuhr fort:„Heute droht dem Faſzismus keinerlei Gefahr mehr.“ Wieder unter⸗ brach ihn die Menge:„Vom Ausland droht Ge⸗ fahr!“ Muſſolini antwortete:„Nuch dem Ausland werden wir zu begegnen wiſſen. Ihr aber müßt alles tun, was ich Euch befehlen werde. Es lebe der Faſzismus!“ England und der Anſchlag. ö London, 8. April. Großes Aufſehen bat hier die Nachricht aus Rom hervorgerufen, „aß die Attentäterin eine iriſche Adelige aiſt. Sie iſt nämlich die dritte Tochter des frühe⸗ ren Lordkanzlers Aſhbourn und Schwe⸗ ſier des gegenwärtigen Lords Aſhbourn, der in Paris lebt. Ihr Vater ſpielte in den 90er Jahren eine hervorragende Rolle in der iriſchen Politik, wobei er die iriſche Freiheitsbewegung hart bekämpfte. Alle Blätter erinnern an die bisherigen Attentate; menſchliche Anteilnahme kommt nirgendwo fühlbar zum Ausdruck. Der „Star“ ſchreibt, Muſſolini ſei mit knapper Not einem Schickſal entgangen, dem Tyrannen immer ausgeſetzt ſein würden. Niemand könne anderen Menſchen ein Regime der Knute auf⸗ erlegen, ohne Repreſſalien heraufzubeſchwören. Politiſche Umſchau. —— e Dekret des Generals Pangalbs. In einem Dekret, das General Pangalos erlaſſen hat, werden dem Präſidenten der Republik Er⸗ mächtigungen erteilt, bei Ablauf der jetzigen Seſ⸗ sion die Kammer aufzulöſen und in Zukunft der Kammer für den Fall, daß die herrſchende Re⸗ gierung einmal trauensvotum zu unterſagen. votum ſoll künftig nur gegen ein einzelnes Mit⸗ glied der Regierung erlaubt ſein und nur dann, wenn ſich die Regierung mit dieſem miiglied nicht ſolidariſch erklärt hat. fident ſoll in die Lage Lerſetzt werden, innerhalb jeder Seſſion von der Kammer einen Beſchluß, in dem der Regierung das Vertrauen oder Miß⸗ trauen ausgeſprochen wird, zu fordern. Gene⸗ ral Pangalos hat durch dieſes Dekret ſtarke Ver⸗ faſſungsänderungen verfügt und begründet dieſe Aenderungen mit dem Wunſche, dem Lande eine bauerhafte und lebensfähige Regierung zu ſichern, — Der Millionenbetrug an der Reichsbahn Kabinetts⸗ Der Prä⸗ nones de Leon und legte die an ſiſchen Regierung über eine Verſtändigung und wirkſame Garantie eines dauerhaften Friedens in Marokko dar. Starte Beunruhigung in Frankreich. Paris, 7. April. ront ſcheinen, wie Journal“ bervorgeht, die öffentliche Meinune Frankreichs ſtark zu beunruhigen. Das Blati betcent ſich in maßloſe Ausfälle gegen Abd el Krim und nennt ihn einen ehrgeizigen Aben⸗ teurer, der die Raub⸗ und Unabhängigkeitsin⸗ ſtinkte der Rifleute ausnutze. Es könne niemals znen Rifſtaat, einen Herrn des Rifgebietes ge⸗ ben. Deutſche Mannesmann⸗Agenten hätten einſt Abd el Krim mehr oder weniger fragliche Vergwerksreichtümer vorgeſpiegelt und ihn da⸗ durch berauſcht. : ein Vertrauensvotum erhalten Hat, für die Dauer eines ganzen Jahres ein Miß⸗ 0 Ein Mißtrauens⸗ Die ſchleſiſche ö ö ö iſt jetzt ſoweit aufgeklärt, daß die Strafverfolg⸗ ung der beteiligten Perſonen unmittelbar bevor⸗ feht. Dabei iſt zu unterſcheiden zwiſchen Ver⸗ gehen und Verbrechen der Beamten durch Be⸗ ſtechung ſowie die von Geſchäftsleuten durch die Hergabe von Schmiergeldern begangenen Beſtech⸗ ungen. ferner der Betrug, der bei den Beamten des Bahnhofs Neu⸗Bentſchen dadurch verübt wurde, daß falſche Rechnungen ausgeſtellt und der Reichsbahnkaſſe in Rechnung geſtellt wurden, ferner Koften, die niemals entſtanden waren. Bei dem Bahnbau in Bentſchen ſind Lohnliſten geführt worden, in denen viel höhere Beträge verzeichnet waren, als die gezahlten Löhne aus⸗ machten. Bei Nachprüfung dieſer Lohnliſten wurde der Betrug entdeckt und das Verfahren eingeleitet. Nach den Meldungen kommen außer dem Reichsbahnrat Fölſing noch vier Beamte in Frage, gegen die genügendes Verdachtmaterial vorliegt. Dazu kommen die Unternehmer und Angeſtellten aus der Privatinduſtrie. Marokko. Franzöſiſche Friedensbereitſchaft in Marolko. Paris, 7. April. Die geſtrige Beratune Briands mit dem Kriegsminiſter Painleve und dem Generalreſidenten von Marokko Steeg, die auf Briands Landſitz in Cochorel ſtattfand, hat, wie verlautet, zu dem Ergebnis geführt, daß ſich die franzöfiſche Regierung zum Abſchluß eines Friedens in Marokko bereit erklärte. a Beſprechungen Briands über die Friedens⸗ möglichkeiten. Paris, 9. April. Miniſterſträſident Briand batte geſtern auf ſeinem Landſitz Cocherel eine Beſprechung mit dem Kriegsminiſter Painleve und dem Generalreſidenten von Marokko, Steeg über die Möglichkeiten in Marokko. ris und Madrid findet laut„Temps“ ein lebhaf⸗ ter Meinungsaustauſch ſtatt. Heute mittag empfing Briand den Znaniſchen Botſchafter Qui⸗ eines Friedensſchluſſes 0 Durch ſeine kleineren Erfolge gegen die Spanier habe er ſich einen Namen ge⸗ macht. Er müſſe bald verſchwinden. Man er⸗ warte nicht nur in Madrid, ſondern auch in Paris keine Verhandlungen, ſondern einfach be⸗ dingungsloſe Unterwerfung unter die gemachten Bedingungen. Teilungsfrage. Eine Kundgebung des oberſchleſiſchen Zentrums. Auf einer Konferenz des Provinzialvor⸗ ſtandes der oberſchleſiſchen Zentrumspartei in Kandrzin wurde hinſichtlich der Tren⸗ nungsfrage von Ober⸗ und Niederſchleſien eine bedeutungsvolle Reſolution gefaßt. In dieſer heißt es: „Der Entwurf eines Geſetzes über die Trennung und Auseinanderſetzung der Pro⸗ vinzen Ober⸗ und Niederſchleſien iſt in der Faſſung, in der aus den Beratungen im Ver⸗ faſſungsausſchuſſe des Preußiſchen Landtages hervorgegangen iſt, für Oberſchleſien unan⸗ nehm bar. Untragbar iſt namentlich der§, der uns gemeinſame geſamtſchleſiſche Einrichtungen auf dem Gebiete des Verſicherungsweſens aufzwingen, die geſetzwidrig erfolgte Ver⸗ ſelbſtändigung der ſchleſiſchen Feuerſozietät ſtillſchweigend ſanktionieren und Oberſchleſien die Errichtung eigener Verſicherungsanſtalten verbieten will. Die Veſchlüſſe des Verfaſſungsausſchuſſes zu S 8 des Geſetzentwurfes bedeuten eine ſchwere materielle Schädigung der Provinz Oberſchleſien und eine gegen die beſtehenden oberſchleſiſchen Provinzgeſetze, ja ſogar gegen die Verfaſſung verſtoßende Beſchränkung der ſie bedeuten eine Aus⸗ Selbſtverwaltung: nahmegeſetzgebung gegen Oberſchleſien und einen Bruch der in ſchwerſter Zeit dem ober⸗ ſchleſiſchen Volke gegebenen Verſprechen. Bleibt§ 8 in der Faſſung des Ausſchuſ⸗ ſes beſtehen, ſo müſſen wir das ganze Geſetz ablehnen. Wir ſtellen mit Genugtuung feſt, daß die der Zentrumsfraktion angehörenden Mit⸗ glieder des Verfaſſungsausſchuſſes geſchloſſen gegen die wider Recht und Verſprechen ver⸗ ſtoßenden Anträge geſtimmt haben, und er⸗ warten von der Zentrumsfraktion im Land⸗ tage, daß ſie ſich mit allem Nachdruck für un⸗ ſere auf Geſetz und Verſprechen geſtützten For⸗ derungen einſetzen und ihren Einfluß auf die mit ihr an der Regierung beteiligten Parteien Zwischen den Kabinetten von Pa⸗ im Sinne unſerer Forderungen ausüben wird: Wir machen erneut mit allem Ernſte darauf aufmerkſam, daß wir uns in keinem Falle mit einem Auseinanderſetzunasgeſetz ab⸗ Die da frei sind. Roman von Henriette v. Meerheimb (Gräfin Margarete von Bünau). (Nachdruck verboten.) (50. Fortſetzung.) Henryſtellte Monika ſofort dem Profeſ⸗ Frau warf dem zu. Er ſah ſo ganz anders aus, als ſie ihn gedacht hatte. unter buſchigen grau freundlich entgegen. Um den großen eder Jg Geſtalt hätte einem Mün⸗ ſor Grätzner vor. Die junge Fre alten Herrn einen erſtaunten Blick Gutmütige kluge Augen, ö geſprenkelten Brauen lachten ihr Mund lag ein ſpöttiſch⸗humoriſtiſcher Die behäbige volle chener Bierwirt Ehre gemacht. Dazu die gemütliche ſüddeutſche Sprache. vor dieſem gefürchteten Kritiker em⸗ Nein, pfand ſie keine Spur von Scheu. „Sie habens aber ſchön hier,“ ſagte der Profeſſor Grätzner, als Monika ihre Hand auf Arm legte und neben ihm her in 10 in Blick flog dabei über die ſchön⸗ Kredenzen und Täfelungen des ſeianen a ſtrahlend erleuchteten Feſtſaal ſchritt. ſarkaſtiſcher geſchnitzten Zimmers. „Wunderſchön und ſtilvoll! Bald ſitzt man dann hockt man Fühlens ſich denn ſo all dem alten zuſam⸗ in einem Renaiſſanceſtuhl,, auf einem Barsockſeſſel. recht daheim zwiſchen mengeſuchten Kram, gnädige Frau?“ „Nein,“ ſagte Monika ruhig. ihre langen, in das grüne Schaumweinglas: recht, in meinem kleinen len gewiſſermaßen immer Theater.“ „Ganz recht, ganz recht habens, das iſt Grätzner. „Sie ſtamemn aus Weimar? Das merkt man. einmal ganz was eine geſcheite Bemerkung,“ lachte Unſer alte Goethe hat Sie ſteckte zuſammengerollten Handſchuhe „Sie haben Herr Profeſſor, daheim bin ich hier nur Wohnſtübchen, das ich mir mit alten lieben Sachen aus Weimar einge⸗ zichtet habe. Wir moderne Menſchen paſſen nicht in Rokoſalons oder Renaiſſanceſpeiſe⸗ zimmer. Da wirken wir unnatürlich und ſpie⸗ dienſpielerei geſagt.“ „Hören Sie nur, Henry, wie wenig der Herr Profeſſor und Ihre Frau Gemahlin Ihre wundervollen Eigentümer zu ſchätzen wiſſen!“ rief Frau Paula Hanſen dem ihr gegenüberſitzenden Hausherrn zu. Sie trug ein metalliſch glitzerndes Re⸗ formkleid, das tief ausgeſchnitten ihre Schul⸗ tern freiließ. Ihre faſt überſchlanke Geſtalt mit den weichen, läſſigen Bewegungen glich darin einem geſchmeidigen Schlangenleib. Das unregelmäßige Geſicht mit den grünlich ſchillernden Augen war beinahe unſchön, aber es lag ein eigentümlicher Reiz in den Augen, ſchen der Iris ſtand und an die Lichter eines Raubtieres erinnerte. feſtanliegenden Ohren klirrten zwei mattgoldene Ringe. 5 „Tut mir herzlich leid, wenn meine ſagt und er mein Bild gnädig beurteilt, liebenswürdiges Kommen.“ nen Pokal mit eingraviertem Wappen un feſſors. Der dankte ein bißchen ſteif. Unterhaltung der anderen jedem Gang, jeder neuen Anſpielungen, Scherze, gingen von Mund zu Mund. Als der Cham pagner kam, Höhepunkt. Frau Paula hing zwiſchen ihren Lippen. Die Herren fen den anderen Damen auch Blumen zu; Knallbonbons knatterten. Die lichtgefüllten Räume, Silbers, die Wärme, ken Duft der Roſen, Sprechen verwirrten der franzö⸗ Gleichzeitige Angrifſe Abd el Krims an der franzöſiſchen und ſpaniſchen aus einer Meldung des Aehnliches über ſolche Unnatur und Kombd⸗ deren Pupillen wie ein ſchmaler Strich zwi⸗ Das ſtumpfſchwarze Haar fiel tief in die Stirne. An den kleinen, große, Mö⸗ bel dem Herrn Profeſſor nicht gefallen,“ ant⸗ writete Henry verbindlich.„Wenn ihm dafür meine Weine ſchmecken, meine Frau ihm zu⸗ ſo bin ich doch zufrieden und dankbar für ſein Er hob ſein Glas, einen ſchön geſchliffe⸗ 8 d] nach der Tür, die Jahreszahl und trank auf das Wohl des Pro⸗ Gleich darauf wandte er ſich wieder zu Monika. Die Gäſte wurde mit Weinſorte lebhafter. recht freie Anekdoten erreichte die Luſtbarkeit ihren ſtützte beide nackte Arme auf den Tiſch. Eine rote Roſe, die ſie aus einer der ſilbernen Schalen gezogen 140 ar⸗ die der Glanz des vermiſcht mit dem ſtar⸗ das laute Lachen und und betäubten Monika beſtehenden Provinzgeſetze finden werden, das in irgend einer Weiſe die und die feierlich gegebenen Verſprechen verletzt. Im feſten Glauben an die Lopalität der preußiſchen Re⸗ gierung und Volksvertretung hat Vertrauen des oberſchleſiſchen Preußen eine Erſchütterung, niemand verantworten kann.“ ſich die oberſchleſiſche Bevölterung für ein Verbleiben im Staatsverbande Preußen erklärt. Wird ſie in dieſer Zuverſicht getäuſcht, ſo erfährt das Volkes zu deren Folgen Zu dieſer Erklärung ſei bemerkt, daß die Wahlergebniſſen wie 42: 12. Der Reichspräſident an den Reichsſinanzminiſter. ö ben: Konferenzteilnehmer faſt die Hälfte der ge⸗ ſamten oberſchleſiſchen Bevölkerung vertreten haben und daß die Auffaſſung, die in der Re⸗ ſolution vertreten iſt, von den Sozialdemokra⸗ ien und Demokraten Oberſchleſtens geteilt 570 Das Zahlenverhältnis zwiſchen den arteben, die die volle Provinz verlangen u. denen, die ſie bekämpfen, iſt nach den letzten 6 77 ö Aus Nah und Fern. Mosbach, 7. April.(Tödlicher Unfall beim Baden.) Der Sohn des hieſigen Mühlenbeſitzers Detken, welcher in Göttingen in der Lehre war, erlitt beim Baden einen tödlichen Unfall. Er ſprang vom Sprungbrett ins Waſſer und brach dabei das Genick. Landshut, 6. April.(Feſtnahme eines Mörders.) Blättermeldungen zufolge wurde in einem benachbarten Walde der Arbeiter Mayeryofer von Adipauſen, der bereits ſeit längerer Zeit vermißt war, ermordet auf⸗ geſunden. An der Leiche war der Hals durch⸗ ſchnitten. Außerdem wies die Leiche ſchwere Meſſerſtiche auf. Die Polizei verhaftete als mutmaßlichen Mörder den Arbeiter Vitus Brunner, der dem Ermordeten eine grö⸗ ßere Geldſumme ſchuldete. N Gummersbach, 7. April.(Großfeuer.) Ein Rieſenbrand, der gewaltigen Schaden ange⸗ richtet hat, iſt in der Spinnerei und Weberei Her⸗ mann Baldus in Friedrichstal ausgebrochen. Der Brand griff mit raſender Geſchwindigkeit um ſich und hatte bald das ganze Gebäude er⸗ faßt. Sämtliche Maſchinen fielen dem gefräßi⸗ Berlin, 7. April. Reichspräſident v. Hin ö denburg richtet ean den Reichsminiſter der Finanzen, Reinhold, nachſtehendes Schrei⸗ Mit lebhafter Befriedigung habe ich Kennt⸗ nis genommen, daß in dieſem Jahre es der vereinten angeſtrengten Arbeit des Reichs⸗ finanzminiſteriums„des Reichstages, wie des Reichsrates zum erſtenmale ſeit 13 Jahren wieder gelungen Schwierigkeiten rechtzeitig zu verabſchieden und ſo der iſt, trotz mannigfacher das eden eee irt⸗ ſchaft des Reiches eine geſetzmäßige Unterlage für das neue Rechnungsjahr zu geben. Ebenſo, durfte ich mit Befriedigung feſtſtellen, auch die der Linderung der Notlage unſere daß Volkswirtſchaft dienenden Steuergeſetze trotz anfänglicher parlamentariſcher Schwierigkei ten von der großen Mehrheit des Reichstages verabſchiedet werden konnten und daß beides erreicht worden iſt. Neben den Verhandlungen des Reichskanzlers iſt es in hervorragendem Maße der umſichtigen und unermüdlichen Ar⸗ beit zu danken, mit der Sie und die leitenden Beamten Ihres Reſſorts dieſes wichtige Werl der Geſetzgebung behandelt und durchgeführt haben. Es iſt mir ein aufrichtiges Bedürfnis, Ihnen und den beteiligten Herren des Reichs⸗ finanzminiſteriums hierfür meinen Dank und meine Anerkennung auszuſprechen. Mit der Verſicherung meiner vorzüglichen Hochachtung bin ich Ihr ſehr ergebener gez. Hindenburg. Schweres Exploſionunglück. Dresden, 7. April. In Heidenau bei Pirna ereignete ſich heute früh 9 Uhr in der Zelluloſe⸗ Fabrik von Höſch durch Exploſion eines Keſſels ein ſchweres Unglück, bei dem ſieben Per⸗ ſonen tödlich verunglückten und 20 mehr oder weniger ſchwere Verletzungen erlit⸗ i ten. Das Keſſelhaus iſt völlig zerſtört. Pirna, 8. April. Die Geſamtzahl der Todes opfer der Exploſionskataſtrophe in Heidenau hat ſich auf zehn erhöht, nachdem einer der Ver⸗ letzten geſtorben iſt. verletzten haben in der 0 ſchwere V: brühungen und Vergiftungen du dämpfe erlitten. in Lebensgefahr. Bei mehreren Verletzten iſt das Augenlicht gefährdet. Die anderen Schwer⸗ rch Schwefel⸗ Fünf von ihnen ſchweben noch Die Urſache der Kataſtrophe iſt noch nicht feſtgeſtellt. Der Betrieb des Werkes Celluloſe Hoeſch u. Co. iſt unterbrochen. 1 1 1 gen Element zum Opfer. Nur mit Mühe ge⸗ lang es den Feuerwehren, die gefährdeten Ne⸗ bengebäude von dem Feuer zu bewahren. Die Urſache des ſchweren Unglücks, das viele Arbeiter arbeitslos machte, iſt vorläufig noch nicht aufge⸗ klärt. Der Schaden wird auf etwa 1 Million Mark geſchätzt. a Eſſen, 8. April.(Moroverſuch oder Zufall.) Ein ſchweres Exploſionsunglück ereignete ſich am Oſterſonntag beim Abbrennen eines Oſterſeuers in Bottrop. Es gab plötzlich eine ſurchtbare Exploſion. Ein Junge, der dem Feuer zu nahe ſtand, wurde durch Geſchoßſplitter ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß mit ſeinem Tode gerechnet werden muß. Mehrere andere Perſonen wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt. Bei der Unterſuchung ergab ſich, daß ſich unter dem Feuer ein 7,5 Ztm. Granate befunden hatte. Unterſuchung iſt im Bange.. 1 5 Weltſpiegel. t Ein Luftpoſtamt in Mannheim. Um der mit der Aufnahme des diesjährigen Luftverkehrs zweifellos eintretenden ſtärkeren Inanſpruch⸗ nahme des Luftpoſtdienſtes beſſer gerecht werden zu können, hat die Poſtdirektion Mannheim das Poſtamt 2 am Hauptbahnhof zum Flugpoſtamt befleltt. Beim Flugpoſtamt, beim Poſtamt 1 und bei der dem Flugpoſtamt unterſtellten Zweigpoſt⸗ anſtalt auf dem Flugplatz Neuoſtheim werden beſondere Luftpoſtbriefkaſten, die in gelber Farbe gehalten ſind, aufgeſtellt, durch die die gewöhn⸗ lichen(nicht eingeſchriebenen) Luftpoſtſendungen aufzuliefern ſind. An den Luftpoſtbriefkaſten ſind die Luftpoſtanſchlüſſe und die jeweiligen Leerungszeiten vermerkt. :: Brüſſeler Handelsmeſſe. Geſtern wurde in Anweſenheit des Königs die 7. Brüſſeler Han⸗ delsmeſſe eröffnet. Unter den Ausſtellern aus 25 Ländern befinden ſich zum erſten Male ſeit dem Kriege auch Deutſche, vertreten ſind. 2: Menſchenfreſſer in Pantherfellen. Aus mehreren Dörfern in der Umgebung von Liberia Aſrita) waren in der letzten Zeit Männer, Frauen und Kinder unter höchſt verdächtigen Be⸗ gleiterſcheinungen verſchwunden. Die Eingebo⸗ renen glaubten, daß ſie von Panthern wegge⸗ ſchlepyt worden ſeien, und viele behaupteten ſo⸗ gar, die Raubtiere nachts geſehen zu haben. Jetzt hat ſich herausgeſtellt, daß Menſchenfreſſer, in Pantherfelle gekleidet, die Dorfbewohner ent⸗ führt, dann getötet und verſchlungen haben. Der Führer ber Menſchenfreſſerbande iſt verhaftet worden und hat ein volles Geſtändnis abgelegt. :: Die Einäſcherung der Jurjewskaja. Oberft von Bremer, der Gatte der Sängerin Jurjews⸗ ko ja, hat am Mittwoch abend von Berlin aus die Reiſe nach Andermatt angetreten, um dort die die mit 99 Ständen faſt. Sie war froh, als ſie endlich das Zeichen zum Aufbruch geben und am Arm des Pro⸗ feſſors in den kühleren Salon hinübergehen. konnte. Ihrem Mann ſah ſie die innere Unruhe an. Jetzt war der Moment gekommen, wo er Grätzner bitten wollte, im Atelier die Sphinx zu beſehen. Die übrigen Gäſte ſchloſſen ſich den vor⸗ aneilenven Herren neugierig an. Monika blieb allein unter dem hellſtrahlenden Kronleuchter im Salon ſtehen und ordnete die kleinen Mok⸗ kataſſen auf dem dreieckigen, mattſilbernen Tablett. 8 In den gelben Taſſen mit dem breiten Goldrand und den blanken Löffelchen gleißte das Licht. Einer der Herren, der Maler Lebrun, kam überraſchend ſchnell aus dem Atelier zu⸗ rück. Sein Geſicht ſah rot und erhitzt aus. will lieber die lebende Schönheit bewundern,“ murmelte er mit dreiſtem Blick, indem er ſich neben Monika ſtellte. Sein Atem roch nach Wein. Sie wandte angewidert den Kopf ab und hielt ihm eine der gefüllten Taſſen hin. Ihre kalt abweiſende Art ernüchterte ihn etwas. Trotzdem blieb er hinter ihr ſtehen u. brachte allerlei fade Schmeicheleien und Narr⸗ heiten hervor. Sie ſah, ohne zu antworten, zum Atelier führte. Früher als ſie erwartet, kamen der Profeſſor und Henry wieder herein. Die übrigen folgten, mit einander flüſternd und lächelnd. 0 i Monika ſah ihrem Mann ſofort ſeine Ver⸗ ſtimmung an. Seine Augenbraunen waren dicht zuſammengezogen, ſeine Farbe ſehr blaß. „[Mit Mühe ſchien er einen Ausbruch des Aer⸗ gers zu unterdrücken. in denen der anweſenden Maler, glaubte Mo⸗ nika Schadenfreude zu leſen. Profeſſor Grätzner nahm die Mokkataſſe, die Monika ihm hinhielt. nach ſeinem Urteil zu fragen, ganz ruhig von ſelbſt an een habs Ihrem Mann ſchon geſa aber er fing In den Geſichtein der Gäſte, wenigſtens Sie wagte nicht über das Bild zu „Ich ſeine ppi gefallt mir nit.“ meinſe er ſeiner derb„Fre der blendend helle Hintergrund iſt nicht übel. Weiß, gelb, golden— Sonne auf Sand— recht brav. K Katzenleib, der ſchwarzen Haarmähne geſchlitzten, roten, f 5 grauslich. Da gibts doch wirklich ſchönere Modelle. Er braucht gar nicht weit darum zu kau'en.“ Sein Blick glitt über die Geſtalt der vor ihm ſtehenden jungen Frau. Sie größer als ſonſt ſchlank und blaß Der ſchmalgewundene blumenkranz in ihrem Haar duftete zart. riß die roſaſeidene, geln reichbeſtickte „Wer kann einen tanzen! Ebertz, len Schlingel, zuſammen. Henry, Geſicht. Was kümmert das Sie, was der alte Meergreis orakelt! Mir gefällt mein Ebenbild, die„Sphinx“, das iſt die Hauptſache.“ a genierten 2 ſeine Aufmerkſamkeit ablenken. Ein plötzlicher Einfall ſchoß ihr durch den Kopf. 0 Herr Profeſſor. Ich gen,“ bat ſie. tieſer Seufzer hob Monikas Bruſt. ßeſte Wunſch, war folgte ihr durch den Speiſeſaal, in ihr kleines Zimmer, das einer ſtillen Nebenſtraße hinauslag. . e 2 und treuherzigen Art.„Freilich, Aber das Frauenzimmer, mit dem und den Raubtierpupillen, das iſt ſchien in ihrem gelben Schleppkleid, Mai⸗ „Es iſt ein apartes Motiv,“ entſchuldigte f Monika. „Aber nit grad apart ſ vn,“ ſchmunzelte Grätzner.„Ich bin halt für ein anderes Genre.“ a enry biß ſich ärgerlich auf die Lippen. F Paula Hanſen lachte laut auf. Sie mit Arabesken und Vö⸗ Decke vom Flügel herunter. Walzer ſpielen? Wir wollen Lebrun, und ihr anderen ſau⸗ rollt mal ſchnell den Teppich machen Sie kein ſo böſes Monika hatte Angſt, daß Grätzner die un⸗ Reden verſtehen könnte. Sie mußte „Kommen Sie bitte in mein Zimmer, möchte Ihnen was zei⸗ „Was denn?“ fragte er mit heiterer Neu⸗ gier.„Iſt der Bub wach? Darf ich den ſehen? Ich habe keine Kinder— leider.“ Ein „Ich h Der hei ein Kind ihr eigen zu nennen, bisher unerfüllt geblieben. Grätzner. nach der anderen Seite, nach. Fortſetzung folgt. — ä— S ubtigen Verfügungen zu treſſen. Er hofft, daß einer Böden der Leiche nach Berlin und ihrer dortigen Einäſcherung nichts im Wege tehen wird. Sein Wunſch iſt es, die Trauer⸗ feier bereits am 11. April, ſeinem Geburtstage, zu veranftalten. :: Die Beiſetzung von Auguſt Thyſſen. Unter überaus ſtarker Beteiligung der Bevölkerung, vor allem der Werksangehörigen, wurde geſtern mittag der Seniorenchef der Thyſſenwerke Auguſt Thyſſien zur letzten Ruhe geleitet. Bei der kirchlichen Einſegnung, die im Schloß Lands⸗ berg vom Erzbiſchof von Köln, Kardinal Schulte vorgenommen wurde, nahmen außer den Ver⸗ tretern der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtrie der preußiſche Wohlfahrtsminiſter Hirtſieſer, Ober⸗ präſident Fuchs, Landeshauptmann Dr. Horinn, der Düſſeldorfer Regierungspräſident Berge⸗ maun, die Oberbürgermeiſter von Eſſen, Köln, Duisburg, Hamborn und Mülheim a. d. R. teil. Kardinal Schulte hob beſonders die ſchlichte und einfach chriſtliche Art hervor, die den Verſtorbe⸗ benen ausgezeichnet haben. Auguſt Thyſſen habe durch ſein Leben bewieſen, daß weltliche Tüch⸗ tigkeit und Größe mit ſchlichtem Gottvertrauen ſehr gut vereinbar ſeien. Der Leichenzug über die Landſtraße zum Waldfriedhof in Kettwig vor! Die Bei⸗ der Brücke dauerte faſt eine Stunde. ſetzungsſeierlichkeit auf dem Friedhoſe war dem Wunſche des Verſtorbenen entſprechend einfach gehalten. Nur der Ortsgeiſtliche hielt am Grabe eine kurze Anſprache. Aus der katholiſchen Welt * Firmung und Viſitation. Der Hochwürdigſte Herr Biſchof beabſichtigt in dieſem Jahre das heilige Sakrament der Firmung zu ſpenden: 1. in Darmſtadt am 12. April, 2. in St. Stephan zu 8 eien chen von der Lokomotive herabgeſtürzt. zweiter Führer war nicht vorhanden. Als der und Mainz⸗Koſtheim) ſowie für die Pfarrei Haß⸗ loc am 18. April, 3. in Offenbach a. M. am 25. April, 4. im Laufe des Frühjahrs in den Deka- naten Bingen, Gau⸗Bickelheim und Alzey, au⸗ Mainz für ſämtliche Pfarreien des Dekanates Mainz⸗Land(mit Ausnahme von Mainz⸗Kaſtel ßerdem in den Pfarreien Mainz⸗Kaſtel und Mainz⸗Koſtheim, 5. in St. Stephan zu Mainz, für alle Pfarreien des Dekanates Mainz⸗Stadt am 24. Mai, 6. im Lauſe des Sommers in den Dekanaten Gießen und Pilbel, außerdem in den Pfarreien Bensheim, Bürſtadt, Lampertheim und Viernheim. i Ernannt wurde: Quinkert in Seligenſtadt zum Pfarrkuraten Hochw. Herren: Kaplan Göth von Worms⸗ Dom nach Mainz, St. Chriſtoph; Kaplan Schuh⸗ macher von Bensheim nach Worms⸗Dom; Ka⸗ plan Kuhn an der Marienſchule in Mainz nach Rockenberg; Neuprieſter Adler aus Viernheim als Kaplan an die Marienſchule in Mainz; Neu⸗ prieſter Berg aus Bensheim nach Alzey; Neu⸗ priefter Jäger aus Birtenau nach Budenheim; Neuprieſter Lenhart aus Gernsheim nach Heppenheim a. d. B.; Neuprieſter Schmitt aus Hartenrod nach Abenheim. ö m N Das Grab des hl. Franziskus. 115 Von einem Steinſarge umſchloſſen, ruhe die ſterblichen Ueberreſte des Heiligen von Aſſiſi in der Grabſtätte, die einſt Fra Elia in den Felſen des Berges gegraben, auf dem ſich die beiden herrlichen Baſiliken über⸗ einander erheben. Mehrere Jahrhunderte war dieſes Grab des Heiligen unberührt und ver⸗ borgen. Erſt im Jahre 1818 nach mühevollen Ausgrabungsarbeiten wurde der rohe Stein⸗ ſarg wieder aufgedeckt und als Hülle des Leichnams des Heiligen durch eine beſondere Bulle von Papſt Pius 7. beſtätigt. Um die Reliquie der Verehrung der Andächtigen näherzubringen wurde die Gruft zu einer, dritten Unterkirche erweitert, und um das Felsſtück, das das Grab umſchloß, die heutige K rypta ausgebaut. Bedauerlicherweiſe iſt die Stileinheit mit den beiden darüber befind⸗ lichen Kirchen nicht gewahrt worden. Auch die Anbringung des Altars erwies ſich als un⸗ günſtig, da er die Grabſtätte dem Blicke der Andächtigen verbarg. Anläßlich der Jubliäumsfeier wird nun eine Umgeſtaltung der heiligen Stätte vorge⸗ nommen, die den häufig bedauerten Mängeln abhilft. Die beiden Eingangstreppen bleiben dabei unverändert, während der Raum zwi⸗ ſchen ihnen und dem in der Mitte befindlichen Tabernakel, der den Felſen mit dem Sarko⸗ phag des Heiligen umſchließt, freigelegt wird. f LZabletten „ im allen alpolheten u. rogerien Mt. 1.— für Hunger, Bportsleute, Raucher —————— Verflor d. N. Verſlor igt von 100 Kilometern erreicht. von den entſetzten Paſſagieren die Notbremſe Der Verkehr auf der Strecke Grießen— Ehrwald iſt Der Materialſchaden iſt ſehr groß.. Benefiziumsverwalter 1 Anierikaniſche Note an den Völkerbund. von Klein⸗Welzheim.— Verſetzt wurden: die Den Taberngkel überwölben nach dem neuer Plan vier Bögen, die von ebenſovielen antilen von Kapitälen gekrönten Pfeilern getragen, urſprünglich den Hauptaltar flankierten. Das Grab, ſowie den Tabernakel mit ſeinem Um⸗ bau aus einfachem, behauenem Stein, wird ein antikes Eiſengitter abſchließen, das die jetzige unſchöne Umgitterung erſetzt.. 5 Eine Treppe, die vom Mittelpunkt der Krypta anſteigt, ſoll zum Tabernakel hinauf⸗ führen und den Pilgern den Anblick der Grab⸗ ſſtätte erleichtern. Der Altar wird auf erhöh⸗ ſtem Niveau derart verlegt, daß die gottes⸗ dienſtlichen Handlungen in nächſter Nähe der Reliquien abgehalten werden können, ohne daß der Blick ſowohl auf den Schrein wie den Altar behindert iſt. In der Ausführung wird dem ſtrengen Stil der darüber liegenden Kirche gefolgt werden. zu deren muyſtiſcher Wirkung die bisherige Ausſchmückung neo⸗ klaſſiziſtiſcher Richtung des vergangenen Jahrhunderts nicht im Einklange ſtand. Letzte Meldungen. Schweres Zugunglück auf der Mittenwald⸗ Bahn. ö Innsbruck, 8. April. Geſtern iſt ein Zug, der Mittenwald⸗Bahn führerlos hinter Par- abſchüſſige Strecke in Richtung Ehrwald hinabgeſauſt und 11 Perſonen wurden ſchwer ver⸗ tenkirchen im Loiſach⸗Tal die abgeſtürzt. letzt, von denen 3 in Lebensgefahr ſchweben. Der Lokomotivführer war hinter Partenkir⸗ Ein Zug die Höchſtgeſchwindigkeit erreicht hatte, entgleiſte die Lokomotive, wodurch der ganze Zug umſtürzte. Der führerloſe Zug hatte auf der abſchüſſigen Strecke eine Geſchwindigke' Darauf wurde Gerdehr es war aber bereits zu ſpät. unterbrochen. Waſhington, 8. April. Die amerikaniſche Antwortnote an den Völkerbund wegen der Vorbehalte für den Beitritt der Union zum Haager Schiedsgerichtshof iſt fertiggeſtellt und dem Kabinett vorgelegt worden. Die Note lehnt es ſcharf ab, daß Amerika vor dem Völ⸗ kerbund die Vorbehalte erörtere und verharrt auf dem Standpunkt, daß ſich Amerika nur un⸗ ter völliger Umgehung des Völkerbundes mit den Mächten des Schiedsgerichtes ſelbſt aus⸗ einanderſetzen könne. Die Note ſoll noch in dieſer Woche nach Genf abgehen. 1 Rußland macht nicht mit. 1 5 London, 7. April. Wie der diplomatiſche Korreſpondent des„Dailv Telegraph“ mit⸗ teilt, hat die Sowjetregierung entgültig be⸗ ſchloſſen, eine Note nach Genf zu ſenden, in der die Weigerung, an der Abrüſtungskonſe⸗ renz teilzunehmen, wiederholt wird. Moskau erneuere gleichzeitig den Verſuch, eine Ab⸗ rüſtung mit Polen und mit den baltiſchen Staaten zu erreichen. Wie der Korreſpondent erklärt, ſehe man in britiſchen Kreiſen das Fernbleiben Ruß⸗ lands nicht als ein unüberwindliches Hinder⸗ nis für einen Erfolg der Konferenz an. Man verweiſe darauf, daß die Kommiſſion lediglich die Aufgabe habe, das Programm der eigent⸗ lichen Konferenz vorzubereiten. Man ſehe es als möglich an, daß Rußland ſpäter doch noch eine Teilnahme an der Hauptkonferenz beſchließen werde. Folgen Erleichterungen für 1915 deutſchen Flugzeug⸗ au. Paris, 8. April. Nach dem„Intranſigeant“ ſoll Deutſchland in Zukunft geſtattet werden, Paſſagier⸗ und Poſtflugzeuge aller Art zu bauen. Der Bau von Jagd⸗ und Rennflug⸗ zeugen bleibt weiter verboten; auch die Moto⸗ renſtärke ſei einer Beſchränkung unterworfen. Der Luftſchiffbau ſoll ebenfalls freigegeben werden. Die deutſche Regierung wird ver⸗ pflichtet werden, Staatsgelder nur für die Handelsluftſchiffahrt auszugeben. Schließlich glaubt das Blatt, daß die Einrichtung der Luftſtrecke Berlin—Köln— Paris ſchon be⸗ ſchloſſene Sache und die Frage des Ueberflie⸗ gens des beiderſeitigen Hoheitsgebietes be⸗ reits gelöſt ſei. Amendola geſtorben. frühere italieniſche Kolonialminiſter, Chef⸗ redakteur des„Mondo“ und Führer der de⸗ mokratiſch⸗bürgerlichen Partei, Amen do la, Amendola war zweimal von Faſchiſten über⸗ fallen und ſchwer verletzt worden. täter ausfindig machen können. Die Unruhen in Indien. haben inſofern einen bedenklichen Charakter angenommen. als auch gegen die Eeuropäer richten. In Kalkutta ſelbſt iſt die Lage unverändert. Am Dienstag wurden ſechs Perſonen getötet. Durch Krawalle iſt das Geſchäftsleben ernſtlich gefährdet. 1 Läden des Urra⸗Viertels blieben geſtern ge⸗ ſchloſſen. Die reichen Kaufleute deponieren ihr Geld und ihre Wertpapiere bei den Ban⸗ len.. —— —— Lokale Nachrichten. e BViernheim, 10 April i„Kirchliche Nachrichten. Herr Neu prleſter Adler von hier, erhielt Dekret als Kaplan an der Maxienſchule in Mainz.— Der Hoch⸗ würdigſte Herr Biſchof wird dieſes Jahr im Laufe des Sommers in hieſiger Pfarrei das heilige Sakrament der Firmung ſpenden. * D. J. K. Heute Freitag Abend Zuſam⸗ menkunft aller aktiven und paſſiven Mitglieder in der„Harmonie“. * Verein der Hundefreunde. Im Vereinslokal heute Freitag Abend wichtige Mit⸗ gliederverſammlung. Warnung vor der Fremdenlegion. Infolge der augenblicklich herrſchenden ſtarken Arbeitsloſigkeit und zum Teil auch aus Abenteuer luſt melden ſich in der letzten Zeit viele Deutſche, vorwiegend Jugendliche, freiwillig zur franzöſiſchen Fremdenlegion. Vor diefem folgenſchweren Schritt kann nicht eindringlich genug gewarnt werden. Die Schäden, die die Angeworbenen in der franzöſſichen Fremdenlegion erleiden, ſind außer⸗ ordentlich groß. Nach Ableiſtung ihrer fünf⸗ jährigen Verpflichtung kommen dle Fremden⸗ legtonäre meiſt als kranke und gebrochene Menſchen in die Heimat zurück. Ein Fluchtverſuch in der Legion wird ſtets mit mindeſtens drei Jahren Zwangsarbeit beſtraft. Dieſe Strafzeit muß zudem nachgedient werden. Die berufenen Ver⸗ treter der Jugend können ſich den Dank vieler Eltern erwerben, wenn ſie in ihren Kreiſen auf die heranwachſende Jugend einwirken und dieſe Ruſſiſche Preſſeſtimmen. Paris, 7. April. Die Blätter aller Schat⸗ ſtierungen verhalten ſich gegenüber der Mos⸗ kauer Fanfare Tſchitſcherins durchaus ableh⸗ nend. Beſonders unliebſam wird der erneute Ausfall des ruſſiſchen Volkskommiſſars gegen die Locarnopolitik vermerkt. Selbſt der ſozia⸗ liſtiſche„Oeuvre“ erklärt, Rußland habe we⸗ 55 gegenüber Locarno noch gegenüber dem ölterbunde entwaffnet und man könne des⸗ daß durch das Fernbleiben die ruſſiſchen Randſtaaten ver⸗ an der pe⸗ zu beteili⸗ halb annehmen, ußlands auch g anlaßt werden könnten, ſich nicht vorſtehenden Abrüſtungskonferenz Err Aan L von Flammer iſt ettuas noch Dageweſenes. ne gefenſacker, 17 0 0. ite beſſer als J Waſchmittel, weiles. dränge und Hänge, ohne Joßa ſchon jetzt vor unbeſonnenen Schritten in dieſer Hinſtcht bewahren. J 1 ö„Der Apfelwein wird billiger. Nach eznem Beſchluß der Sachſenhauſener Heckenwirte und übrigen Producenten und Gaſtwirte wurde der Preis für das deſonders im Sommer be⸗ Allebte Getränk von 20 auf 18 Pf. herabgeſetzt. * Weinverſteuerung. Das Haupt⸗ zollamt Worms gibt folgend. bekannt: Zwecks Beſeltigung von Zweifeln wird darauf hingewie⸗ ſen, daß die im Monat März 1926 ſteuerpflichtig gewordenen Wemmengen der Steuerbehörde bis zum 15. April 1926 zur Verſteuerung angemel; det werden müſſen. * Höchſtgreunze des Gewichts für Zigarren. Das Reiche finanzmintſterium hat laut„Sudd Tabakzeitung“ am 25. März eine Verordnung erloſſen, durch die mit Wirkung vom 1. April ab die im 8 2 der Tabakſteuer-Aus⸗ führunge⸗Beſtimmungen vorgeſehene Höchſtge⸗ wichtsgrenze für Zigarren von 10 auf 13 Gramm erhöht wird. „ Gasferuverſorgung. Die Stadt Weinheim hat mit der Stadt Mannheim einen Vertrag geſchloſſen auf die Dauer von 20 Jahren wegen Lieferung von Gas. Weinheim verpflichtet ſich, ſeine Gas verſorgung einzuſtellen und ſich weder an anderen Baswerken auf die Dauer des Vertrages zu beteiligen, oder ſelbſt Gaswerke zu betreiben. Mannheim verpflichtet ſich bis zu 4 Minionen Kubikmeter jährlich frei Uhrwerk Weinheim zu liefern. Der Prels ſtellt ſich auf 8 Goldpfennige pro Kubikmeter. Dazu kommt eln Zuſchlag von 2 Pfg. für Verzinſung und Abſchreibung der Verbindungs leitung. a „Banuernpegeln auf Monat April. Der diltte Aptil ißt nicht Ganernwill, ſondern Aprilregen iſt ihnen gelegen.— Aprllen Blut (Blute) tut ſelten gut.— April, Kuh ſtill.(Man ttelbe ſie noch nicht auf die Weide.)— Donner Cannes, 8. April. Geſtern ſtarb hier der Muſſolinis größter und furchtloſeſter Gegner. An den dieſer Verletzungen iſt er geſtorben. 6 Die italieniſche Polizei bat niemals die Atten⸗ London, 8. April. Die Unruhen in Indien ſie ſich in Guripur nunmehr die der Stadt Die Geſchäftshäuſer und em E natur lasiert u. echt plisch- pine von Mx. 185. bis Mk. 575. Schlafzimmer 5 mit 180 em brit. Splegelschrk. u.—— N echt. weiß. Marmor, echt Eiche, nuß baum pol., Mahagoni, Birke, von Mk. 595.- bis 1750. Speisezimmer Hlerrenzimme in extra schwerer la. Qualitäts- arbeit u. hervorragend schönen Modellen, die ick gegen Kasse 2 5 einzukaufen Gelegenheit hatte, gebe. sow. Vorrat, zu u. umter— Fahriknreisen 8 Dab. Diese Zimmer bestehen aus 7095 Büfett u. Kredenz, Bücherschr. 8 u. Schreibt. Die Komplettierung mit Tisch u. 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