Bekanntmachung. et.: Finanzſtatiſtit für 1925. f Nach der Verordnung über die Flnanzſtatlſtik iſt ber Zeitpunkt des Bücherabſchluſſes auf 31. al 1926 feſtgeſetzt. Bis dahln müſſen alle Nueſtände für 1926 beigetrleben ſein. Weitere Heſriſtungen ſind nicht möglich. Dle Gemeinde⸗ laſſe hat entſprechende Welſung erhalten. Betr.: Das Anſchlagweſen. Die hleſt gen 6 Anſchlagſäulen ſollen auf dem Submiſſtonswege an eine geeignete Perſon zur Benutzung vergeben werden. Jatereſſenten, die ſich auf dieſem Wege einen annehnbaren Neben⸗ verdlenſt ſichern wollen, werden erſucht, Angebole bis ſpäteſtens 1. Mai 1926 bei uns elnzureichen Viernheim, den 13. April 1926. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. ee οονν 7 1 7 Geschäfts-Eröffnung und. 6 9 Der verehrl Emmwohnerſchaft von Viern⸗ 5 f 1 5 i 8. 1 f l ö heim zur gefl Kenntni⸗nahme, daß ich lin f 8 5 4 b 1 Hauſe, Holzitraße 32, in Für den Seenbehner Beltng.— Slernhelmer Nachrichten Viernheimer Tageblatt Senbelmer unge- B12. Alen Belkabis) Schulden fang Frs alt ut Uugne hne ber Senn- anb Feiertage.— 943658206 Anuuummununmammmunnmm amm eee ate beile ge e. E alteg 588 20ſt: füueleske Seantessstadt ien I Area te Kren H:. Si üneichluß fer ieee ſan Netlog nnttlag g g 6, Pla, Ker, oteenbeten 1. Die en tige% 0 2, halbjährlich einen Feßeplan ſowie einen Wanbkelenber.— Annahme von es täglich— 0 75 Inſerale Süssen de Ul 99 e ahn, gelen ber dt n 20 2. Die gule Oudlitat Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim billig berzuſtell'n e Terre. Peflch tente Rr. 2571 Ant Arankfurt a. 8 Schriftleitung, Dru und Berlag: Job. Martin, Geſchäſtsſtene! Nathan hn. 8 ö Beſonders ein pfehle ich mich im ug, 3. Der mähige Preis.. Akt. 8 5 fuhren bon Grabdentmälarn u. Schrifthauen. g g 8„ N 87 Donnerstag, den 15 2 pril 1926 Diese 3 Jalsachen finden Sie in Um geneigten Zuſpeuch bittet ö 5 N 5 e 11 unserer— 2. Val. Adler 2. r.„ 1 don der Stadt Koblenz gegebener Vierabend teſte maugurteren. Der tonmunalpolitiſche Aus⸗ 8 ſtatt. ſchuß für Verwaltungsreform iſt zu veranlaſſen, Holl. Butter pfund 2 Sohwore Eier sa 10, I, 2 Ia, Schweieikäse) run 40, Elamorkäse 50 30 Allgäuer Stangenkäsg 7. 15 Salz-Guken ss 3 U. 4% Bildhauer-, Steinmetz- u. Kunststeingeschäft eröffnet habe. Durch langjährige Tätigkeit in größeren Geſchäften bin ich in der Lage, alle in mein Fach einſchließende Arbeiten gut und 43. Jahrgang PPP Katholischer Arbeiter⸗Verein. Am Sonntag, den 18. April, mittags 4 Uhr im„Katholiſchen Vereinsſaal“(„Freiſchütz)“ Monats ⸗Verſaummlung agesordnung: 1. Berichte äus dem Vereinsleben. Essig- Gurken Stuck 25 5 Vessbsssss b SSS 2. Vortrag des Präſes. 3. Männerwallfahrt 4. Verſchiedenes Liederbücher mitbringen. Der Vorſtand. Odenwald ⸗Klub. — Ortsgruppe Viernheim.— Mittwoch, 14. April 1926 Klubabend im Löwen. Um zahlreiche Beteiligung bittet Der Vorſtand. 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Alle dem Verein noch fernſtehende Geflügelzüchter ſind perzlichſt eingeladen, Der Vorſtand. NB. Wir ſuchen eirka 2 Kleeäcker(3 Schuren) zu pachten. Angebote an den Vorſtand, Peter Berg, Bismarckſtraße. Allen denjenigen,(Mit⸗ glieder und Nichtmitglieder) die ſich für den Länderkampf Deutſchland— Frankreich, der am Sonntag, den 18. April 26 im Roſengarten in Mannheim ſtattfindet, intereſſieren zur gefl Mit⸗ teilung, daß Eintrittskarten zum Preiſe von 80, 120, 200, 300 Pfg. bei unſerem Kaſſter, Herrn P. Samstag Wilhelmſtr. 3, zu haben ſind. Der Vorſtand. D. J. K. Heute Mitwoch Abend 8 Uhr wichti Spieler⸗Verſaunlung im Lokal wegen des Spieles in 0 +. Nieder⸗Brechen. Das Erſcheinen — 1 der erſten und zweiten Mannſchaft 2 iſt unbedingt erforderlich, da die Maunſchaft endgültig geſtellt werden muß. Der Vorſtand. Ab 15. April neu hinzutretende Abonnenten erhalten den„viernheimer Anzeiger“ bis Ende April gratis ins Hans geliefert. 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Tſchitſcherin begründete den ablehnenden Standpunkt Sowjetrußlands nochmals mit dem Verhalten der Berner Re⸗ gierung bei der Ermordung des Sowjetbot⸗ ſchafters Worowſki durch den Schweizer Con⸗ radi und dem Freiſpruch des Mörders. Nach⸗ dem Tſchitſcherin dann auf die Tatſache hinge⸗ wieſen hat, daß vom Völkerbund angeregte oder organiſierte Konferenzen an Orten außerhalb der Schweiz ſtattzufinden haben, und in offener Anſpielung auf die letzten Vor⸗ gänge in Genf meint, daß dieſe Stadt„keines⸗ wegs die Exiſtenz einer Atmoſphäre gegeben habe, die der Löſung der internationalen Lage im Geiſte des Friedens, der Zurückſtel⸗ lung eigener Intereſſen und der gegenſeitigen Zugeſtändniſſe beſonders günſtig wäre“, er⸗ klärt er, daß die Wahl Genf ſeitens des Völ⸗ kerbundsrates„den notwendigen Schluß zu⸗ laſſe, daß er von Anfang an ſich bewußt das Ziel geſteckt habe, die Beteiligung der Union der ſozialiſtiſchen Sowjetrepubliken an den Arbeiten der Abrüſtungskonferenz zu verhin⸗ dern, und daß alle ſeine formellen Erklärun⸗ gen über die Wichtigkeit, die der Mitarbeit der Sowjetunion bei dem Abrüſtungswerke angeblich beigemeſſen wird, der Aufrichtigkeit und des reellen Wertes entbehren“. Tſchitſche⸗ rin ſpricht ſodann ganz offen den Verdacht aus, daß man dadurch, daß der Sowjetregie⸗ rung die Beteiligung an der Abrüſtungskonfe⸗ renz unmöglich gemacht werde, die ganze Ak⸗ tion von vornherein ſabotieren wolle, da be⸗ reits einzelne der großen Militärſtaaten er⸗ klärt haben, daß die Abrüſtungsbeſchlüſſe, die ohne Zuſtimmung Rußlands zuſtande gekom⸗ men ſeien, von ihnen nicht reſpektiert würden. Dieſer Verdacht wird dann am Schluß des Briefes nochmals präziſiert:„Die Stellung⸗ nahme der Leiter des Völkerbundes inbezug auf die Wahl des Ortes dieſer Konferenz hat die Sowjetregierung endgültig von dem wenig ernſthaften Charakter und von dem Mangel an Aufrichtigkeit in der Initiative des Völkerbundes überzeugt, ſowie von ſeiner Unfähigkeit und Abgeneigtheit, ein ſo wich⸗ tiges Werk wie die Einberufung einer allge⸗ meinen Abrüſtungskonferenz zu verhindern.“ Nachdem dann Tſchitſcherin noch die Friedens⸗ liebe der Sowjetregierung betont hat, be— ſchließt er ſein Schreiben mit dem Satz:„Ich erlaube mir zum Schluß die Hoffnung auszu⸗ drücken, daß der Völkerbund ſich in Zukunft bemühen wird, die Sowjetreglerung zu Kon⸗ ferenzen nur in allen Fällen einzuladen, wo die Leiter des Völkerbundes auch tatſächlich wünſchen, daß ſie ſich daran beteiligt.“ Empfang der mexitan. Studienkommiſſion. Berlin, 14. April. Geſtern abend fand im Auswärtigen Amt durch Reichswirtſchafts⸗ miniſter Dr. Curtius im Namen der Reichsregierung ein Empfang der mexikani⸗ ſchen Studienkommiſſion ſtatt. Dr. Curtius erklärte in ſeiner Anſprache u. a., Deutſchland ebenſo wie Mexiko ringe um ſeine wirtſchaft⸗ liche Exiſtenz. Hier wie dort ſeien Anzeichen ines beginnenden Wiederaufſtieges zu bemer⸗ ken, Der neue Handelsvertrag werde nicht ſehr verſchieden ſein von dem alten Vertrag. In der glücklichen Ergänzung beider Wirtſchaften liege neben den freundſchaftlichen Bezlehun⸗ gen beider Länder die beſte Gewähr für eine friedliche Zuſammenarbeit. Der Führer der mexikaniſchen Delegation, Fernandez, ſprach der Reichsregierung für die freundſchaftliche Aufnahme den Dank der Delegation aus. Schweiz und Ratsſitze. „Bern, 14. April. Bundesrat Motta er⸗ erklärte geſtern im ſchweizeriſchen Ständerat 10 der Behandlung des Berichtes über die 865 Völlerbundsverſammlung, daß die De⸗ Hoierten der Schweiz für die kommende für eittagung die Inſtruktion erhalten hätten, 1 die Aufnahme Deutſchlands und die Ge⸗ Den taung eines ſtändigen Ratsſitzes an utſchland zu gewähren, dagegen die Schaf⸗ ung anderer neuerer Ratsſitze zu verweigern. Engliſcher Proteſt gegen Boncours 405 Verſprechungen. ondon, 13. April. Die„Weſtminſter Ga⸗ zette“ erklärt zu den ae Paul Ratsſitz unterſtützen werde, Frankreich ver⸗ ſuche wiederum durch eine geſchickte Propa⸗ ganda die Lage zu beſtimmen. Der Feldzug, der die Abſicht verfolge, die geſamten Fragen zu präjudizieren, erfordere einen Proteſt des Foreign Office; dieſer müſſe ſofort erfolgen oder die Regierung müſſe öffentlich kund tun, ſich gegen jeden Verſuch der Ratserweiterung bis zur Mitgliedſchaft Deutſchlands zu wen⸗ den. Man könne unmöglich erwarten, daß die Völker oder die Preſſe ſtillhielten, wenn ein offiziöſer Delegierter ſich der Aufgabe unter⸗ ziehe, die Saat der Zwietracht zu ſäen. Marx und Severing in Koblenz. Tagung des Gewerkſchaftsausſchuſſes für die beſetzten Gebiete. Koblzen, 13. April. An der Tagung zur Neubildung des Gewerkſchaftsausſchuſſes für die beſetzten Gebiete, die geſtern in Kob⸗ lenz ſtattfand, nahmen außer dem Reichs— juſtizminiſter Dr. Marx und dem preußiſchen Innenminiſter Severing u. a. noch teil der Reichskomiſſar für die beſetzten Gebiete, Frhr. Langwerth v. Simmern, als Vertre— ter der bayeriſchen Regierung der Regie— rungspräſident der Pfalz Dr. Mattheus, als Vertreter der heſſiſchen Regierung der Miniſterialnat Heilmann ⸗Darmſtadt, ſo⸗ wie der Oberpräſident der Rheinprovinz Dr. Fuchs, der Regierungspräſident von Kob— lenz, Dr. Brandt, der Oberbürgermeiſter von Koblenz, Dr Ruſſel, ſowie die Vertre— ter der Spitzengewerkſchaften. i Dr. Meyer⸗Düſſeldorf gab in ſeinem Tätigkeitsbericht eine Ueberſicht über die ſchweren Kämpfe, die der Ausſchuß ſeit ſeiner Gründung im Jahre 1921 geführt habe. Na⸗ mentlich in der Zeit des paſſiven Widerſtan⸗ des hatten die Gewerkſchaften Außerordent- liches geleiſtet, ebenſo während der Separa- tiſtenunruhen. i Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete, Dr. Marx, ſprach den Gewerkſchaften den Dank der Reichsregierung für ihre Hilſe in dem ſchweren Kampfe aus. Er erklärte u. a., daß er anerkennen müſſe, daß auch die In⸗ duſtrie mit allen Mitteln für das deutſche Volk gekämpft habe. Er ſtehe aber auch nicht an, zu ſagen, daß die Arbeitermaſſen es ge— weſen ſeien, die in der Hauptſache das Rhein— lund gerettet hätten. Es geht uns nicht gut, aber langſam kämen wir vorwärts und wür— den immer weiter vorwärts kommen, da die Länder einſähen, daß ohne eine geſunde Wirt- ſchaft eine geſunde Weltwirtſchaft nicht mög— lich ſei. Der preußiſche Innenminiſter Seve— ring ging vor allem auf den Ruhrkampf ein. Dieſer Kampf ſei in erſter Linie geführt wor— den von den Arbeitern und Beamten des We— ſtens. Er erklärte, daß nach ſeiner Anſicht von einer verloren gegangenen Ruhrpolitik nicht, geſprochen werden könne, dae die Bevölkerung in der Lage geweſen ſei, das franzöſiſche Volk zu Verhandlungen zu zwingen. Das ſei der, große Erfolg des paſſiven Widerſtandes ge— weſen. Nachdem noch der Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete, Frhr. Langwerth ev. Simmern ſeine Mitarbeit zugeſagt hatte und nach einer Anſprache des Oberbürgermei— ſters Dr. Ruſſell wurde der Gewerkſchafts— ausſchuß für die beſetzten Gebiete neu gebil— det. Es gehören ihm in Zukunft an 24 Vertre— ter der Freien Gewerkſchaften, des Afa-Bun⸗ des und des Allgemeinen Deutſchen Beamten— bundes, 15 Vertreter des Deutſchen Gewerk- ſchaftsbundes und 12 Vertreter des Gewerk— ſchaſtsringes. Der neue Arbeitsausſchuß ſetzt ſich zuſammen aus 10 Vertretern der Freien, Gewerkſchaften, 7 Vertretern des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes und 3 Vertretern des Gewerkſchaftsringes. Nach der Tagung empfing der preußiſche, Innenminiſter Sever ing Vertreter der ver— ſchiedenen Berufszweige des beſetzten Gebie⸗ tes, die ihm ihre Wünſche vortrugen. An der Beſprechung nahm u. a. teil der Regierungs⸗ präſident, Vertreter der Behörden, der Geiſt⸗ lichkeit, der Gewerkſchaften, Handelskammern, Handwerkskammer, Berufsvereinigungen der Winzerſchaft und des Weinhandels, des Aus⸗ ſchuſſes für Leibesübungen, ſowie Vereinen und Landtagsabgeordnete, die dem Miniſterf nacheinander die Wünſche des beſetzten Ge⸗ bietes vortrugen. Der Miniſter erklärte, daß er die Wünſche an die einzelnen Miniſter wei⸗ terleiten und alles tun werde, was in den! Kräften der Regierung ſtehe, um dem beſetz⸗ ten Gebiete zu helfen. a Am Ahend fand zu Ebren der Gäſte eln um die Fürſtenabfindung Berlin, 13. April. Im Reichstag haben im Laufe des Dientags zwiſchen den Vertre⸗ tern der Regierungsparteien und dem Reichs⸗ innenminiſter Dr. Külz, der gleichzeitig in Vertretung des abweſenden Reichsjuftizmini⸗ ſters. Dr. Marx daran teilnahm, Beſprechun⸗ gen über das Fürſtenabfindungskomromiß ſtattgefunden. Die mehrſtündigen Verhandlun⸗ gen wurden mit einer eingehenden Beratung der Abänderungsanträge zum Kompromiß ausgefüllt. Auch das Neichskabinett wird ſich vorausſichtlich ſchon am Freitag mit dem ab⸗ geänderten Kompromiß beſchäftigen und es ſoll dann unter dem Vorſitz des Reichskanzlers der abgeänderte Geſetzentwurf mit den Ver⸗ tretern der Kompromißparteien ſoweit fertig⸗ geſtellt werden, daß bereits, wenn möglich am Dienstag nächſter Woche im Rechtsausſchuß die erſte Beratung vorſich gehen kann. Politiſche Umſchau. 12 Muſſolini an Briand. Briand Muſſolini vom Panzerſchiff„Oavour“ 9955 fol. gendes Funktelegramm erhalten:„Ich bin Ihnen von Herzen für Ihre aufrichtige Anteilnahme verbunden und ſende Ihnen meinen lebhafteſten Dank und meine aufrichtigſten Grüße.“ — Todesſtrafe für die Führer des Aufftan⸗ des vnn Saloniti. Das außerordentliche Aue ner Kriegsaericht verurteilte die Führer des Auf⸗ ſtandes von Saloniki, die Oberſten Djavelas und Karakuſa- zum Tode und ſieben weitere Angeklagte zu Freiheitsſtrafen. . Wiedereröffnung des engliſchen Unterhau⸗ es. Das Interhaus trat geſtern 11 ſeiner ersten Sitzung nach den Oſterferien zuſammen. Auf ane Frage eines Abgeordneten der Arbeiterpar⸗ le erklärte der Premierminiſter, daß es die Re⸗ nierung nicht für angebracht halte, eine aus Mitgliedern aller Parteien beſtehende Kommiſ⸗ eben Prüfung der Arbeitsloſenfrage einzu⸗ 1. Syrien und Marokko. Um den Frieden in Marokto. Paris, 13. April. Nach einer Meldung aus Tanger hat Abd el Krim drei Delegierte beſtimmt, die mit den franzöſiſchen und ſpaniſchen Vertre— tern vor Verhandlungen über den Frieden zu— dammentreten ſollen. Es ſind dies: ſein Schwa⸗ ger Mohamed Aſerkan, ſein Kabinetts⸗Chef für äußere Angelegenheiten und der Kanzler des Rifgebietes. 8 Wiederaufnahme der Feindſeligteiten Italiens mit dem Somaliland. London, 13. April. Die Verſuche Italiens mit dem Sultan von Migirtin im Somali-Lande zu einem Abkommen zu gelangen, ſind nach einer Meldung der„Times“ aus Aden fehlgeſchlagen, da man ſich nicht über die territorialen An⸗ ſprüche hätte einigen können. Man erwarte da— her die Wiederaufnahme von Feindſeligkeiten. Die Italiener hätten im vergangenen Oktober Truppen in Alula und und Haefun bereitgeſtellt, um das Kalifat des genanten Sultans unter ihren unmittelbaren Einfluß zu bringen. Aus weiteren Meldungen aus dem Somali Lande haben dort die Feindſeligkeiten bereits begonnen. Heſſiſcher Landtag. Darmſtadt, 12. April 1926. Präſident Adelung eröffnet die Sltzung; um 10 Uhr 15 Min. und ſtellt die Kapitel 25 bis 52: Miniſterium des Innern zur Beratung. 8 Zur Generaldebatte ſpricht nur der Abgeord- ete Schreiber(Dem.) Auch er hätte ſich die atekwürdigerweiſe faſt wörtlich abgeleſene Rede! erſparen können, denn ſie enthielt nur die be— ſaunten parteidemokratiſchen Grundſätze zur Ma— terie dieſes Kapitels. f Die alsdann einſetzende Spezialdebatte nimmt uin im Ganzen flottes Tempo ein. bis zu dem tapttel 41(Hebammentehranſtalt zu Mainz) hin, dei dem etwas länger verweilt wird. 1 Abg. Schreiber(Dem.) Wir ſind von der Demokratiſierung weiter entfernt denn je, wir tähern uns der Trockenlegung des republikaniſchen Staatsgedankens. Vom Berufsbeamtentum ver⸗ langen wir, daß es ſich verfaſſungsfreudig ein— ſtellt, dabei ſind auch tüchtige Außenſeiter(d. h. 1 6 berufsmäßig vorgebildete Beamte) heranzu— ziehen. Bezüglich der Verwaltungsreſorm iſt u. a. an die Neueinteilung der Kreiſe heranzutreten, wo⸗ bei, namentlich in Rückſicht auf die Landbevöl⸗ kerung, die Verkehrslage zur Grundlage zu neh⸗ men iſt. Den Kreisräten iſt von Seiten des Mi⸗ niſteriums zu verbieten, daß ſie zugunſten der Erhaltung ihres Amtsbezirks in der gegenwär⸗ tigen Form bei den einzelnen Gemeinden Pro⸗ ſeine Arbeiten endlich einmal zum Abſchluß zu bringen, oder ſich aufzulöſen. Ein Abbau von Fürſorgeſchweſtern bei de Wohlſahrtsämtern iſt nicht angängig, da die prl⸗ baten Wohlfahrtsorganiſationen hier keinen ent⸗ ſprechenden Erſatz bieten. 4 Der Kampf der Genoſſenſchaften gegen die öffentlichen Sparkaſſen iſt nicht gerecht; letztere tuen ihre Pflicht voll und ganz, namentlich in Bezug auf Realkredit. Die Sparkaſſen haben im letten Jahre Landwirtichaft und Gewerbe Drei- viertel des uberhaupt zur Verfügung geſtelltenſ Kredits geleiſtet; langfriſtige Kredite kamen da⸗ bei wegen der Zinſenlaft noch nicht in Frage. Die Polizei erfüllt im ganzen genommen ihre Aufgaben gut. Bezüglich einer Einzelheit ſei dier darauf hingewieſen, daß ſie gegenüber dem Menſurunfug voll und ganz verſagt; hier iſt zu erwarten, daß zum Mindeſten in dem Maße vor⸗ zegangen wird, wie dies ehedem ſchon der Fall var. Heute geht aber die Polizei durchweg mit e ee Augen an den verbundenen Köpfen zorbei. 1 Zur Vorbereitung der Einheitspolizei ſollte etzt ſchon die Einſtellungsſperre verfügt werden.) Sehr dringlich iſt auch die Herbeiführung eines zandesirrengeſetzes. Auf das Reichsgeſetz darf ticht länger gewartet werden.. Die Spezialdebatte beginnt bei Kapitel 27: Miniſterium des Innern(Zentralverwaltung). Abg. Dr. Leuchtgens(Bbd.) verlangt, daß on den 19 Stellen höherer Beamter 8 Stellen auf den Inhaber geſetzt werden und daß in dem ſelben Verhältnis auch dle Zahl der mittlere und unteren Beamtenſtellen zu vermindern ſe Weiterhin verlangt er die Frage der Staatsau ſicht über die Selbſtverwaltungskörperſchaften abgeſehen von der Genehmigung von Ortsſatzun gen und des finanziellen Gebahrens der Gemein den— erneut einer Nachprüfung in dem Sinn, zu unterziehen, daß die Aufſicht nur in unde dingt notwendigen Fällen erhalten bleibt. Der Miniſter des Innern weiſt darau hin, daß ein Beamtenabbau— gegen den er gegebenenfalls garnichts einzuwenden habe nicht möglich ſei, wenn die Aufgaben nich durch entſprechende Anträge, die aber auch durch führbar ſein müſſen lentgegenſtehende Reichsge⸗ ſetze) abgebaut werden. Die nach dem Krieg ner hin utretenden Gebiete der Jugendfürſorge, de! Wohnungsweſens, des Verkehrs mit Kirche unt Schule, des ſehr ſchwierigen Verkehrs mit den beſetzten Gebiete, auch der Achtſtundentga beding⸗ len einen Beamtenſtaat, der ſeiner Zahl nach nicht ſo einfachhin ſchematiſch mit dem Vor kriegsſtand verglichen werden darf. Er woll: verſuchen, dem inzwiſchen eingelaufenen Noali⸗ tionsantrag, drei Stellen von Gruppe 10 an auſwärts auf den Inhaber zu ſetzen, zu entſpre⸗ chen. Weiter könne aber unter den gegenwärtigen Umſtänden auf keinen Fall gegangen werden, in⸗ dem die Beamten ſchon gegenwärtig das Aeu⸗ ßerſte an Arbeit leiſteten. f Abg. Kindt(Dnatl.) polemiſiert kurz gegen den Abg. Schreiber und meint, das Wafſenſtuden⸗ tentum, das allerdings nicht für die Demokratie ſchwärme, werde in Bezug auf die Menſur ſchon die richtige Antwort zu erteilen wiſſen. Im üb⸗ eigen tritt er ſur die Beiveyaltung der Reſeren⸗ tin für Frauenangelegenheiten ein, deren Tätig keit im Intereſſe der Bevölkerung agüſeitig be grüßt werde. Kapitel 27 wird dann in Einnahme mit 1500 Mark, in Ausgabe mit 409591 Mark angenom⸗ inen, dazu noch ein Antrag Hoffmann, in der humanmediziniſchen Abteilung des Miniſteriums bes Innern die Stelle eines Hilfsarbeiters zu, ſtreichen. Angenommen wird auch der Antrag Dr. Leuchtgens, welcher eine Prüfung des Staatz⸗ gufſichtsweſens verlangt. In gleicher Weiſe genehmigt werden die a⸗ pitel 28, 29 und 30, die weiter nicht von öfſent⸗ licher Bedeutung ſind. Bei Kapitel 31: Provinzialdirektion u. Kreis⸗ ämter, war von dem Abg. Dr. Werner die Dienſt⸗ aufwandsentſchädigung für den Provinzialdi⸗ rektor in Mainz beanſtandet worden, ohne daß das Plenum aber beipflichtete. Das Kapitel im Ganzen wird angenommen mit dem Antrag Hoff mann(3.), der verlangt, daß bei der im Gang befindlichen Verwaltung reſorm die Regierung ihr beſonderes Augenmerk auf einen weiteren Aus bau der Selbſtverwallung richte, mit dein Ziele, die Auſſichtsbeſugniſſe des Miniſteriumg ſoweit es das Staatsintereſſe verträgt— auf die Gemeindeverbände zu übertragen. Ueber einige weitere Anträge zu dieſem Ka⸗ pitel kann nicht berichtet werden, da ſie nicht im Druck vorliegen.) Dyne Depatte an dsenommen wird Kap. 37 Zentralſtelle für die Landesſtatiftitk mit einem Antrag Hoffmann, dieſe Zentralſtelle, ſobald es die Verhältnitſe geſtatten, organiſch und lokal in das Miniſterium des Innern einzubauen, um eine beſſere Ausnutzung der vorhandenen Ar, beitskräfte zu ſichern. Zu Kapitel 38: Kirchen, bemängelt der Be richterſtatter Dr. Lerner(Dnatl.), daß das dringend notwendige Gutachten über das ſinan⸗ zielle Verhältnis von Staat und Kirche von der juriſtiſchen Fatultzt der Landesuniverſität im mer noch nicht geliefert worden ſei. Er richtet an die Regierung die Aufforderung, für dieſetz für beide Teile notwendige Gutachten Mittel be⸗ teitzuſtellen, und beantragt, die Regierung auf⸗ zufordern, auf die juriſtiſche Fakultät einzuwle⸗ . N 9 dem Jahre 1925 ſofort eingeſtellt werde, daß alle rückſtändigen Kirchenſteuern bis zum Die Regierung vorgeſehenen Beträge im Staatsvoranſchlag ge 10 1. U 1 0 1 1 14 f 0 0 6 10 1 5 6 15 zen, vamit das Gutachten endiich vorgelegt werde. Die Kommuniſten hatten den Antrag geſtellt, uingehend anzuordnen, daß die zwangsweiſe eitreibung der rückſtändigen 1 1. owie Jahre 1927 geſtundet werden. antwortete, daß ſie zu derartigen Maßnahmen nicht befugt ſei, hier ſeien die Kirchenbehörden einzig und allein zuſtändig. Az einem weiteren Antrag der kommuniſtiſchen aktion, der verlangt, daß zur Durchführung es in der Verſfaſſung feſtgelegten Grundſatzes 1. von Staat und Kirche keinerlei nterſtuungen pon Seiten des Staates an Religlonsgemeinſchaften gezahlt und die abafü ſtrichen werden weiſt die Regierun i 5 ö 9 rung darauf hin daß zu dieſer Materie die reichs Rege kung abgewartet werden 1 e e Das Kapitel wird mit dem Antrag Dr. Wer 9755 een(mit 622 721 Mark als Aus 4 Aus Nah und Fern. g Zwingenberg, 13. April.(Autvunglück av de Melibokus.) Ein Juwelier aus Frankfur det mit ſeiner Frau einen Autoausflug nach den. Melibokus unternommen hatte, mußte an eine! ſchmalen Kurve zurückfahren, um den Weg z erhalten. Dabei geriet der Wagen zu hart an den Bergrand und rollte dort rückwärts hinab Die junge Frau ſprang aus dem Wagen und blteb unverletzt. Der Wagen überſchlug ſich, wo⸗ dei der Mann aus dem Wagen geſchleudert urde und ihm ein Bein zerſchmettert ward. der Schwerverletzte wurde nach Frankfurt in kin Hoſpital verbracht. Mannheim, 13. April. Dieſer Tage er⸗ lebte eine Mannheimer Familie eine begreif⸗ liche Aufregung. Sie glaubte, auf dem Bilde einer Zeitſchrift, das verwundete Fremden⸗ legionäre der ſpaniſchen Armee darſtellte, ihren ſeit 1916 vermißten Sohn, der an der Weſtfront gekämpft, zu erkennen. Da auf Grund derv orhandenen Bilder eine verblüf⸗ fende Aehnlichkeit vorhanden und feſtgeſtellt werden muß, ob es ſich in der Tat um den Vermißten oder um einen Doppelgänger han⸗ delt, betraute man die Ehrenpräſidentin Eli⸗ ſabeth Trippmacher⸗Ladeuburg(Baden) mit dem Falle, die unverzüglich bei der ſpaniſchen Regierung die erforderlichen Ermittlungen einleitete, um Klarheit zu ſchaffen. Oggersheim, 13. Arpil.(Ueberfall.) Ge⸗ ern abend wurde der 21 Jahre alte Dreher Eduard Wendel von hier in der Nähe der Frankenthaler Badeanſtalt plötzlich von einem Manne vom Rad geſtoßen und geſchlagen. Wendel ſetzte ſich zur Wehr und erhielt zwei Stiche in den Arm. Inzwiſchen geſellten ſich zu dem Täter noch zwei Perſonen, doch ge⸗ lang es Wendel, auf ſein Rad zu ſpringen und zu entkommen. Die Täter ſind nicht be⸗ bekannt.—(Brandunglück.) Gegen 3 Uhr morgens brannte das vor wenigen Monaten vor dem Bahnhof erbaute Waſſerhäuschen vollkommen nieder. Das Feuer hat ſeine Ur⸗ ſache in der Exploſion einer Petroleumlampe. ganze Warenvorrat iſt verbrannt. N cen ware eue eee dien ee. 1 Borausſetzung für den Abſchluß von gewerblichen Lehrverträgen. Auch dieſes Jahr ſind wieder plele junge Leute, die zu Oſtern die Schule verlaſſen haben, bei Handwerksmeiſtern in die Lehre getreten, u: in mehrjähriger gründlicher Ausbildung ſich die in dieſen Berufen erforderlichen Kenntniſſe anzueignen. Es iſt durchaus zu begrüßen, wenn auch heute in weiten Kreiſen die Erkenntnis von der Not⸗ wendigkeit und Netzlichtezt einer aründlichen 2— Die da frei sind. Noman von Henriette v. Meerheimb (Gräfin Margarete von Bänau). (Nachdruck verboten.) — (55. Fortſetzung.) 21. 87 80 5 Grätzner hielt Wort. Weiige Tage, nachdem Monika ihm die zwei Bilder ihretz Vaters geſchickt hatte, teilte er ihr ſchon mit, daß die Pinakothek beide Landſchaften aukaufen wolle. Der Preis ſißerſtieg Monllas höchſte Er⸗ wartungen. Sie konnte ſich damit ſofort der drückendſten Schulden entledigen. Bald nach jener erregten Ausſprache mit ihrem Mann, hatte dieſer ſeine Automobil⸗ fahrt angetreten. Er konnte München gar nicht raſch genug verlaſſen. Der Ankauf der Ehlers⸗ ſchen Bilder verdroß Henry unſäglich. Auf einmal ſprach ganz München von den wun⸗ derſchönen Landſchaften des verſtorbenen Pro⸗ feſſors. Man freute ſich auf die Ausſtellung der übrigen hinterlaſſenen Werke dieſes gro⸗ ßen Künftlers, deſſen Genie Grätzner mit aufrichtiger Bewunderung pries. e Henry knirſchte im Stillen mit den Zäh⸗ nen. Wenn Grätzner ſich ſo lebhaft für ihn ver⸗ wendet hätte, ſo würde die Pinakothek ganz ſicher die„Sphinx“ erworben haben ſtatt die⸗ ſer alten Ladenhüter. Er konnte die ewige Rederei von den Bildern ſeines Schwieger⸗ Vaters ebenſowenig aushalten wie die Ge⸗ ſpräche über die neue Dekoration des Thea⸗ ters. Wenn er auch ſo tat, als habe er es ab⸗ gelehnt, das Foyer mit Wandgemälden zu ſchmücken, ſo wußte er doch ganz genau, daß ihm das niemand recht glaubte. Er ſah deutlich die geheime Schaden⸗ freude in den Blicken ſeiner Kollegen. Viele von ihnen gönnten ihm den Mißerfolg jeden⸗ falls von ganzem Herzen. Er atmete auf, als er mit Paula Hanſen, Lebrun, Ebertz und einem Chauffeur in dem prartiſchen Wachausvnpung jur das Fortrommen unſerer Jugend ſich Bahn bricht. n f Auf der anderen Seite beſtehen aber auf die⸗ a 105 Gebiete immer noch, gerade bei den Eltern es jungen Leute, ſehr viele Unklarheiten über die Erforderniſſe, die Pflichten und Rechte der 125 den eingegangenen Lehrverhältniſſen reſul⸗ eren. ließen, iſt eine Reihe von Vorſchriften unbe⸗ ingt zu beachten. gehrlinge anleiten. Berechtigt ſind nur diejeni⸗ zen Perſonen, die das 24. Lebensjahr zurückge⸗ ſegt und eine Meiſterprüfung beſtanden haben. Rach den Uebergangsbeſtimmungen der Novelle ſur Gewerbeordnung vom 30. 5. 1908 iſt aller⸗ zings auch eine Reihe älterer Handwerker ohne ilblegung der Meiſterprüfung zur Anleitung von behrlingen befugt. Vorausſetzung für ſie iſt, baß ſie am 1. Oktober 1908 mindeſtens 29 Jahre alt waren und entweder ihr Handwerk ſeit min⸗ deſtens 10 Jahren perſönlich ſelbſtändig oder als Werkmeiſter betrieben, oder nach zuruckge⸗ legtem 24. Lebensjahr mindeſtens 5 Jahre ihr Gewerbe ſelbſtändig betrieben und eine minde⸗ ſtens zweijährige Lehrzeit ten zurückgelegt haben. Au Antrag iſt ihnen durch das Kreisamt in Ge⸗ meinden mit Städteordnung durch die Bürger⸗ neiſterel die generelle Anleitungsbefugnis ſoweit nicht ſchon früher geſchehen, zu erteilen. Lehrlinge, die bei nicht anleitungsberechtigten behrmeiſtern eintreten, ſetzen ſich der Gefahr aus, tie- mals zu einer Geſellenprüfung zugelaſſen zu verden und können ſomit nie als gelernte Fach⸗ ebelter angeſeyen werden. ein weiteres weſent⸗ ches Erfordernis zur Anerkennung eines Lehr⸗ herhältniſſes iſt der ſchriftliche Abſchluß eines Hehrvertrages, der binnen 4 Wochen nach Ein⸗ tritt in die Lehre zu erfolgen hat und zwar iſt ber Lehrvertrag in 3 Exemplaren auszufertigen wovon eines an die Handwerkskammer oder bei Innungen, die Lehrlingsſtammrollen führen, an dieſe zu ſenden iſt. Unklarheiten herrſchen oft auch über die Dauer der Lehrzeit. Dieſe iſt für bie einzelnen Gewerbe von der Heſſ. Hand⸗ werkskammer Darmſtadt mit miniſterieller Ge⸗ nehmigung feſtgeſezt worden. Abweichungen hiervon, ſei es die Vereinbarung einer längeren ꝛder kürzeren Lehrzeit, ſind unzuläſſig und ma⸗ het den Lehrverkrag nichtig. f Von vielen Eltern werden leider nur zu we⸗ 5 nig dieſe Vorſchriften ſowie auch die ſonſtigen im dem Lehrvertrag enthaltenen Beſtimmungen beobachtet, deren ſtrikte Durchführung ſowohl in Intereſſe des Lehrherrn wie auch des Lehr⸗ lings ſelbſt liegen. f Weitzpiegel. :: Gründung eines Verbandes der Hochwaſſer⸗ geſchädigten. das Hochwaſſer Geſchädigten kiner Reihe anderer Rheinorte zu einem Ver⸗ zand zuſammengeſchloſſen, um ihre berechtigten Forderungen beſſer durchſetzen zu können. In ſowie diejenigen Neuwied und Koblenz ſollen am nächſten Sonn⸗ iag gleiche Zuſammenſchlüſſe erfolgen. :: Tobſuchtsanfall eines Hungerkünſtlers. In der hier im Riebeckbräu ſeit 23 Tagen im Glas⸗ kaſten liegt, am Montag abend einen Tobſuchts⸗ anfall und zerſchlug die Scheiben ſeines Käfigs. Man mußte ſchnell die plombierte Türe öffnen und den Hungermann herauslaſſen, der ſich unter irztlicher Behandlung wieder erholte. Er ſetzte ſeine Hungerkur nicht mehr fort. :: Erkankung eines Hungerkünſtlers. Der Hamburger Hungerkünſtler Horſt, der mit 51 Tagen den Rekord Jollys brechen wollte, wurde geſtern in bedenklichem Zuſtande ins Hamburger Krankenhaus gebracht. i :: Feuersbrunſt. In Ponkivy(Frankreich ſind geſtern durch eine Feuersbrunſt 10 Häu⸗ ſer und 5 Scheunen zerſtört worden. Bei der Aufräumungsarbeiten wurde ein Feuerwehr, mann verletzt. :: Totgefahren. Ein Automobil, in dem ich der frühere engliſche Delegierte in der Re⸗ tarationskommiſſion, Lord Bradbury, be eleganten Automobil der München hinausfuhr. Sein Abſchied von Monika war ſehr kali. Sie trug ſeiner Anſicht nach die Schuld an ſei⸗ nen Mißerfolgen der letzten Zeit. Vor allem konnte er es ihr nicht vergeben, daß ſie ſich mehr für die Bilder ihres verſtorbenen Va⸗ ters als für die Seinigen intereſſierte. Er ſchrieb ihr nur kurze Anſichtskarten, denen ſeine Mitreiſenden einige Scherzworte hinzu⸗ fügten. Da aber Monika keine Silbe antwortete, ſo unterblieb auch dieſe ſchwache Korreſpon⸗ denz ſchließlich ganz. Die ſunge Frau lebie unterdeſien völlig Profeſſor Grätzner ſah ſie faſt keinen Menſchen zurückgezogen in München. Außer dem alten Sehr bald brachte ſie einigermaßen Ord- nung in die verwickelten Geldverhältniſſe. Die teuren Dienſtboten entließ ſie. Der Haushalt wurde mit einem Mädchen ganz eng zuſam⸗ mengezogen. Viele Kunſtſchätze verkaufte ſie oder gab ſie ſtatt Zahlung den Händlern ein⸗ fach zurück. Henry würde außer ſich ſein; aber das kümmerte Monika nicht. Grätzner ſtand ihr mit Rat und Tat zur Seite. Die Ausſtellung der hinterlaſſenen Bilder des verſtyrbenen Profeſſors Ehlers wurde ein großer Erſolg. Die Zeitungen und Journale brachten lange Artikel und Auſſätze über den bei Lebzeiten nie genug gewürdigten Maler, deſſen letztes Bild„Aufſteigendes Gewitter“ der Prinzregent zu einem hohen Preis er⸗ warb. Auch die anderen Landſchaften, ja jede flüchtige Skizze, jedes Blättchen fand jetzt eifrige Abnehmer und gute Zahler. Es war Monika eine mit Wehmut und Bitterkeit gemiſchte Genugtuung, daß der Ver⸗ ſtorbene jetzt endlich die Anerkennung fand, die er im Leben, beſonders in den letzten Jah⸗ ren, ſo ſchmerzlich entbehren mußte. Auf die Dauer wurde ihr der Aufenthalt in dem großen, einſamen Hauſe aber unter⸗ träglich. Der Sommer nahte und die Hitze konnte in München drückend ſein. Mit Sehnſucht dachte ſie ſo oft an Wei⸗ mar, an den wundervollen, immer kühlen Um einen gültigen Lehrvertrag abzu⸗ Nicht jeder Handwerker darf In Andernach haben ſich die durch Genehmigung ſeltens der Wohnungekommiſſton reichen Frau aus] Park, durch den die 8 ſchlich, und an die Villa des Vaters mit den hohen, dunklen Tannen, dem blütenüberlade⸗ nen, wilden Roſenſtrauch vor der Tür. ten längſt fremde Leute, die es ihr abgemietet hatten, aber das Atelier im Garten ſtand noch eingerichtet da, hatte, mit ſeiner Staffelei, ſeinem Bett, der Chaiſelongue und dem Schreibpult. Wenn ſie dahin ginge und dort ganz einſame Wochen verlebte? Der Gedanke zog ſie unwiderſtehlich an und ließ ſie nicht wieder los. zu einer Taſſe Kaffee, die Monika ſo gut zu kochen verſtand, bei ihr vorſprach. Dem alten, einſamen Junggeſellen ſagte kindliche Art, mit der die kleine junge Frau auf alle ſeine Eigenheiten mehr zu. meinte er oft, i „aber das Heiraten wir mir immer eine zu kitzelige Sache.“ Atelier ſpinnen ſich in lauter Grübeleien blaſen Trübſal. Sie müßten jetzt etwas zum Sorgen und Pflegen haben. l Schlingel, dem Monſieur Henry doch ein Autounfall zuſtieße! a Glieder, das wär doch grad das rechte für ihn und für Sie auch.“ wenn man den Namen ihres Mannes nannte. nicht nehmen laſſen,“ entgegnete ſie kalt. macht ſich nur was aus den Menſchen, ſolange ſie geſund, reich und berühmt ſind. Sie ſollen ſehen wie ſchnell die Ihren Mann in Ruhe ließe, wenn es ihm mal ſchlecht geht.“ einen Autounfall ſchon ganz gewiß nicht,“ meinte Monika mit ſchwachem Lächeln, indem ſie dem Proſeſſor nochmals Ketes einſchenkte. ſand, hat in einer Straße von London einen kgjährigen Paſſanten überfahren und getötet. :: Erdbeben. Seit Monaten wird die italie⸗ hiſche Stadt Abbadia San Salvatore von Erd⸗ beben heimgeſucht. Am Montag abend 9 Uhr wurde die Stadt wiederum durch drei Erdſtöße 5 betroffen. Die Bevölkerung verließ fluücht⸗ rtig die Häuſer.— ö 5 1 Letzte Meldungen. 5 g Ein Zwiſchenfall bei der Beiſetzung des Generals Graberg. Berlin, 14. Aril. Geſtern fand auf dem Friedhofe der Neuen Kirche die ene des vor einigen Tagen verſtorbenen General der Infanterie von Graberg ſtatt. Zur Beiſetzung war auch Generalfeldmarſchall v. Hindenburg erſchienen. Auf der Anfahrt⸗ ſtraße umſäumten dichte Menſchenmengen den Fahrdamm, die den Neichspräſidenten begei⸗ ſtert begrüßten Nach der Beerdigung kam es zu einem Zwiſchenfall. Zwei Perſonen, eine männliche und eine weibliche, riefen, als der Reichspräſident vorüberging, Heil Moskau!“ Beamte der Schutzpolizei nahmen die Beiden ſeſt und führten ſie zur Abteilung 1a des Po⸗ lizeipräſidiums. Abreiſe Amundſens nach Spiitzbergen. Oslo, 14. April. Geſtern abend ſind Amundſen und Ellsworth nach Spitzbergen abgereiſt. Der nerwegiſche Miniſterpräſident Lykke hat Amundſen beauf⸗ tragt, wenn er neues Land findet, dieſes im Namen Norwegens zu annektieren., 5 Stettin, 14. April. Hier wird bekannt, daß das Luftſchiff Amundſens,„Norge“, mög⸗ licherweiſe ſeinen Weg an der deutſchen Küſte entlang nehmen und in dem pommeriſchen Wird en Sedin bei Stolp zwiſchenlanden wird. Lokale Nachrichten. e Biernheim, 15. April. * Die Wohnungs⸗Kormmiſſion hat in letzter Zeit verſchiedene Uebertteiungen des Wohnungsmangelgeſetzes feſtgeſtellt. So wurden freigewordene Wohnungen an auswärtige Mieter vergeben, obwohl jeder Wohnungetauſch erſt der 5 1 bedarf In Zakunft wird das Wohnungsamt mit allen zu Gebote ſteheaden Mitteln gegen Ueberiretüngen vorgehen * Der Orts⸗ Gewerbeverein Viern⸗ heim hält heute Abend 8½ Uhr im Vereins⸗ Halle bekam der Hungerkünſtler Jacki Jack, lokal ſeine Generalverſammlung ab. Die Tages⸗ ordnung iſt eine ſehr wichtige und erwartet der Vorſtand dieſerhalb vollzähliges Erſcheinen der Mitglieder. Näheres in Inſerat. * Impfungen gegen Rotlauf. Die wärmere Jahreszeit naht und mit ihr die Zu⸗ nahme der Roilauferkrankungen bei Schweinen. Um dieſe Seuche von ſeinen Stallungen fernzu⸗ halten, ſogte jeder Viehhalter ſeine Schweine impfen laſſen. Wie das hieſige Palizelamt nun heute bekanntgibt, ſollen dle Impfungen nächſte Woche beginnen und wolle man diesbezügl. Au⸗ meldungen baldigſt bel Herrn Veterlnärarzt Seigel ab eben. * Sie ſechs Anſchlagſäulen in hieſiger Gemeinde ſollen auf dem Submifſtonswege zur Benutzung vergeben werden. Wer ſich einen an⸗ nehmbaren Nebenverdlenſt ſichern will, mache Freilich, in dem lieben, alten Haus wohn⸗ wie der Vater es verlaſſen Sie teilte Grätzner den Plan mit, als er die liebevolle, achtete, täglich Er liebte ſie bald wie ſeine eigene Toch⸗ „Die hab ich mir halt immer gewünſcht,“ indem er ſie freundlich anſah, Alſo nach Weimar wollens! Ins leere Ihm, der Plan gefällt mir nit. Da ein und Wenn dem Ein paar gebrochene Monikas Geſicht wurde ſtarr wie immer, „Frau Hanſen würde ſich die Pflege wohl „Oho, da kennen Sie die ſchlecht! Die „Trotzdem wünſche ich ihm nichts Böſes, ern e harmlos zu beſtellen und ſelbſtoerſtändlich aus⸗ zutrinken. Unkoſten, wo die Ausgaben in keinem Verhält⸗ krank. Monika halblaut. kann ich bei Käte ſein, Kindchen beauſſichtigen.“ beid nit ſo verrückt wenn zwei kleine Händerl ſie feſtgehalten hät⸗ ten 8 bit ſpdteſtens 1. Mai Angebot auf ber hieſigen Bürgermeiſterel. RNenes Düngemittel. In der näch⸗ ſten Zelt wird die Bal. Anilin⸗ 100 Sb ein neues Düngemſttel auf den Markt bringen, das den Namen„Leunaphos Basf“ erhalten ſoll. Im Gegenſatz zum Superphos phat erfolgt in dem neuen Düngemfttel die Bindung an UAmmontak. Einen Flugtag veranſtalteten geſtern Abend erſtmalig in dieſem Jahr die— Malkllfer. Das anhaltend ſchöne warme Wetter hat dleſe braunen Geſellen wohl früher als ſonſt an die Ecdoberfläche gelockt. Beſonders auffallend iſt das ſo flühe zahlreiche Auftreten. Hoffentlich wird die Sache nicht zu krabbelig. * Bettler⸗Unkoſten. Eln hieſiger Ge⸗ ſchäftsmonn erzählt uns folgende Begebenheit: Kommt da ein gemütlicher Bettler eus dem Bay⸗ riſchen in den Laden und bittet um eine Unter⸗ ſtützung. Als ich ihn auf den ſchlechten Ge⸗ ſchäftsgang auſmerkſam mache und daß dle vlelen Unkoſtenausgaben in keinem Verhältnis zum Ver⸗ dienſt ſtehen, meint er pfiffig:„Sehen Sie, ge⸗ rade darum müſſen Sie mir helfen; denn denken Sie, als ich eben in einer Wirtſchaft fechten will, ſitzen an einem Tiſch zwei Wachtmeiſter, dle mich ſefort mißtrauſſch angucken. Was konnte ich anders tun, um nicht ſofort wegen Bettelns eingeſperrt zu werden, als ein Glas Bier ganz Sehen Sie, daß ſind auch Betiler⸗ ulis zu den Einnahmen ſtehen! Und darum: getelltes Leid iſt halbes Leid; alſo helfen Sie mM * Hochbetrieb auf dem Waldſport⸗ platz. Auf dem Waldſportplatz herſcht am Sonntag Hochbetrieb. V f. R. Mannheim kommt mit ſeiner verſtärkten 2. Garnitur. Auf zum Sportplatz.(Siehe Inſerat). Neues vom Film. Indiſche Abenteuer. Abenteuer mit indiſchen Tigern und Panthern mit Krokodilen und Elefanten, Abenteuer mit dem ſchrecklichſten Feinde, der blutgierigen Selte der Thugs, zeigt der Zentral- Film der Ufa, der am Freltag, Samstag und Sonntag im Central⸗ Theater zur Aufführung gelangt, in atemrauben⸗ den Szenen. Wie eine Handvoll Europär in enger Höhle mit blutgierigen Tigern eingeſchloſſen, nur mit dem Revolver in der Hand ſich ihres Lebens erwehrt, wie eln gefräßtges Krokodil den Jäger am Rande eines Teiches mit gierigen Rachen erfaßt, bis der wie durch ein himmliſches Wunder von einem Elefanten gerettet wird,— wie auf der Flucht vor den Thugs die Verfolgten auf einem Boote den Strom hinabrudern, in den die heimtückiſchen Inder eine brennende, mit raſender Schnelligkeit ſich ausbreitende Flüſſigkeit hineingießen,— das find einige der Abenteuer, die dle Tellnehmer elner europäiſchen Jaadexpi⸗ ditlon erleben. Der Film hält den Zuſchauer vom erſten bis zum letzten Moment in höchſter Spannung, in atemloſem Erſchauern. Auf ins Central⸗Tgeater. — 1 Sie ſaßen n Monikas lleinem, behag⸗ lichen Stübchen, dem einzigen Raum von all den halbleeren Prachtgemächern, den Monika noch bewohnte. Sie fuhr fort, ihren Weimarer Plan zu verteidigen und dem kopfſchüttelnden Profeſſor ihre Gründe als ihr die Mädchen für alles, ein ſoeben eingetroffenes Telegramm hereinbrachte. auseinanderzuſetzen, treugebliebene Jungfer, jetzt „Gewiß der Autounfall,“ triumphierte Grätzner, während Monika mit leicht erblaß⸗ tem Geſicht ſchnell die Depeſche erbrach. bin allein und Hugo auf Konzertreiſen, Käte,“ las „Bitte, komme zu mir, „Kein Beinbruch?“ fragte Grätzuer. „Nein. Meine Schwägerin bittet mich, zu ihr nach Berlin zukommen; ſie iſt erkrankt u. hilflos, da ihr Mann verreiſt iſt.“ „Nun, das iſt ebenſogut wie die gebro⸗ ter. cheenen Beine, die ich dem Monſieur Heury wünſchte. Sie gehen doch zu ihr,“ fragte Grätz⸗ ner. Sofort!“ i Monila ſchrieb ſchuell eine Rückantwort. „Heute Nacht fahre ich ab. Morgen früh ſie pflegen und das. Grätzner nickt einverſtanden.„und was ſoll ich tun, wenn der Herr Henry hier ein⸗ trifft und das Neſt leer findet?“ „Nehmen Sie ſich ſeiner an,“ bat Mo⸗ nika mit heiſerer Stimme.„Er wird vielleicht bald einen Freund nötig haben.“ „Das meine ich auch. Sie haben ein eiſer⸗ nes Köpfchen, Frau Monika, aber ein golde⸗ nes Herz. Frau Schwägerin ſchenken zum Dank für die Pfleg. Glaubens mir, beiden not wie das liebe Brot.“ Laſſens ſich den Buben von der ein Kind tät Ihnen Monika ſchüttelte den Kopf.„Ein Kind in ſolch zerriſſener Ehe!“ „Ach, dummes Zeug. Sie wären halt alle auseinander gelaufen, (Fortsetzung flat.) 4 2 N 1 ½%½Pfund 1 o Butte chwelv Eier sss, 10, J 2 Fllsohe Sendung Agäuer Stangenkäge Ent 2.— 5 aus eben eingetroffener Waggonladung. 17. April ö 3. Ifar Woch enabſchnltt: Saßtia— M'zoro Perek 2. Sabatt⸗Anfang 65 Uhr „ ⸗Morgen 80„ „Nachm. 40⁰ 1 „Ausgang 810„ Wochentag⸗Anfang 810 Uhr „ Morgen 700„ 1/1 Pfund 55 5 Central⸗Theater eeepc 295 Spielplan für Feitag, Samstag und Sonntag 8 Der gewaltige ſenſationelle Abenteuerfilm der 5 Satſon 19268 W 17 8. 8. S DiE LIEBE DER BNANDERE 7855 Abenteuer einer Expedition aus dem dunkel⸗ 2.— ſten Indien Alis Beiſchlager 2 hervorragende Luſtſpiele fſawie ſtets die neueſte Ufa⸗Wochenſchan 5 Mollen Sie bie Abenteuer miterleben Wollen Sie herzlich lachen Mollen Sie in Geſellſchaft ſein Wollen Sie ſchöne Muſik hören Wollen Sie einen genußreichen Abend erleben, dann beſuchen Sie dieſer Tage das Central⸗Theater in der Schulſtraße. Beachten Sie ſtets die Reklameſchau dortſelbſt. Sonntag mittag ab 4 Uhr Große Kinder⸗ Vorſtellung. Achtung! Demnüchſt kommt der große Eirens Pat und Patachon nach Viernheim.(Siehe Lokales), Freitag und Samstag ab 8 Uhr, Sonntag 55 ab 7 Uhr, ab 9 Uhr iſt nochmals das ganze Programm zu ſehen. 5 Darmſtadt) eingehend vertraut zu machen. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Die Ausführung des Wohnungsmangel⸗ geſetzes. In der letzten Zeit find verſchiedene Ueber tretungen des Wohnungsmangelgeſetzes vorge⸗ kommen. Wir machen deshalb darauf aufmerk- ſam, daß wir in jedem Falle mit den uns zu Gebote ſtehenden Mitteln vorgehen werden. Es darf unter keinen Umſtänden geduldet werden, daß freiwerdende Wohnungen an auswärtige Mieter vergeben werden. Jeder Wohnungs- tauſch, auch wenn er nicht durch die Wohnungs⸗ kommiſſion zu Stande kommt, bedarf unſerer Genehmigung. Viernheim, den 15 April 1926. Wilen eiten er. Bekanntmachung. Betreffend: Rotlauf⸗Impfung Mit dem Beginne der wärmeren Jahres⸗ zeit iſt eine Zunahme der Rotlauferkrankungen bei Schweinen zu befürchten Um dieſe Ktank⸗ heilt zu verhüten, iſt es dringend geboten, die Tiere der Rotlauf⸗Impfung unterziehen zu laſſen. Der Impfſchotz dauert 4—5 Monate und iſt gegebenenfalls im Spätſommer eine nochmalige Nachimpfung vorzunehmen. Mit den Impfungen ſoll nächſte Woche begonuen werden und müſſen die Anmeldungen hierzu wegen Bereitſtellung des Impfſtoffes baldigſt an Herrn VBeterinärarzt Seigel, hier, gemacht werden. Viernheim, den 15. April 1926. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim Ludwig. Bekanntmachung. Die Arbeiten des vollſtändigen Ausbaus des Verwaltungsgebäudes der allgemeinen Orts krankenkaſſe für den Kreis Heppenheim in Hep⸗ penheim ſollen nochmals vergeben werden, u. zwar: Holzfußböden, Schreiner-, Schloſſer⸗, Verputz⸗ und Anſtreicherarbeiten, ſowie die elektriſche Beleuchtungsanlage. Für die Einfriedigungen, die Zimmerarbei ten(Lattenzaun mit Tor und Türen) Zeichnungen, Arbeitsbeſchreibungen, Be— dingungen liegen am 19, 20., 23. April d. Is. bei der Bauleitung, Baurat K Zimmermann, Heppenheim(Bergſtraße) Liebigſtraße 4 jedesmal von 10 Ahr [vormittags bis 5 Uhr nach nittags zur Einſicht der Bewerber offen, woſelbſt auch die]! Angebotsvordrucke erhältlich ſind. Den Be⸗— ſwerbern wird ausdrücklich empfohlen, ſich mit den der Vergebung zu Grunde liegenden Be⸗ dingungen(Beutinger, Verlag Alex Koch, Verſchloſſene, poſtfreie mit der Aufſchrift „Ortskraukenkaſſe“ verſehene Angebote ſind bis 1. Mai 1926, vorm. 10 Uhr an die obengenannte Bauleitung zu richten, zu welchem Termin die Angebote in Gegenwart der er— ſchienenen Bewerber eröffnet werden. Zuſchlagsfriſt 2 Wochen. Heppenheim(Bergſtr.), den 12. April 26. Der Vorſtand der allgemeinen Ortskraukenkaſſe für den Kreis Heppenheinn Reinmuth. 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In fanatischem Haß stehen sich die Anhänger des Islams im Zeichen des Halb- mondes und die Kämpfer Christi, das Ideal des Kreuses hochhaltend, gegenüber, um sich mit Feuer und Schwert die Kultur einander streitig zu machen. immer noch hausen und wüten im schönen Spanjen die Mauren, die schändlichen Mohame- daner und reizen das Volk durch teufliche Grau- zamkeiten zum Verzweiflungskampfe auf. Hin und her toben die Kümpfe. Bald unterliegen die christlichen Spanier, bald die ungläubigen Frem- den, die in roher Gewalt weder Weſber noch inder und Greise vor ihrem Mordschwerte ver- Thonen. 80 sehen eines Abends die Diener im Schlosse des Grafen Fernando, dessen Besitz- tümer bisher noch unangetastet von der wilden, zerstörenden Kultur des Peindes d e sind, iu düsteren Gesprächen einem baſdigen Kommen er Mauren entgegen, Ihre unheilvolfen Ahnungen besttigt der gerade von einer Reise zurückkkem- mende Grat, der von dem Nahen der Mauren be- Aehzet und deshalb zur äußersten Vorsicht mannt. Totz aller getroffenen Maßnahmen stürzen die 0 ohamedanef in den Schlobhof, und der furcht- aren Vebermacht können die Spanier nicht Joaßwtehen. Deshalb ziehen sie die Flucht vor; noch eines hält Fernando zurück, sein Sohn Alfon Aieate Hastig sucht er den vermeintlich Schla- nden im Schlob, während derselbe— durch den Gin erwacht— in die Hände des fanatischen nlstenhassers und Maurenführers Hischam fällt. der verzweifelten Gegenwehr Fernandos und ihren dadurch erfahrenen Plan dem wütenden Höhepunkt entgeger u. findet inn in dem freudigen Wiedersehen der beiden Brüder. Doch schon tritt der Umschwung ein: Achmed, der Emir lässt alle drei, auch seinen Sohn Omar ergreifen und in wahnsinniger Wut erfährt er von diesem, dass derselbe bereits zur Lehre des Christentums übergegangen ist. Intrigant zurückzuhalten, dem Emir nach zwei weiteren Tagen erklären, Halbmond? wird er fortgeschleppt in die Sklaverei, das bren- nende Schloss und den scheinbar getöteten Vater hinter sich lassend. Doch das Vertrauen zu seinem geliebten Heiland belohnt ihn, indem der Sohn des Emirs Omar Gefallen an Alfonso findet und ihn von seinem Vater Achmed als Spielge- fährten erwünscht. Als solcher weiss er an dem jungen Maurenfürsten mit Hilfe eines Klausners, den sie zufällig im Walde auffinden, das Werk der Bekehrung auszuüben. Inzwischen vergeht ein Jahr, und es kommt zu einer großen Schlacht zwischen den beiden Heeren, in der jedoch die Spanier wegen allzugroßer Uebermacht unterliegen und ihr Füffrer Carlos, der tapferste Kampe ver- wundet und gefangen wird. In diesem Zustand stöht Alfonso zu ihm und erkennt seinen heiss geliebten Bruder, der in einen Kerker geworfen Wird. Omar tröstet seinen Gefährten und ver- spricht ihm eine baldige Rettung, die mit Hilfe Ibrahims, eines alten Dieners beim Emir geschieht. Derselbe verschafft den Knaben Schlüssel zu dem Kerker Carlos', Schon stehen zwei Pferde am Ausgang eines unterirdischen Ganges zur Flucht bereit, als der schon lange Verdacht schöpfende Hischam, jener grausame Christenfeind, der Alfonso entführte, einem Gespräch der Knaben lauscht Emir mitteilt. Das Schauspiel geht so seinem Kaum kann es der tückische ischam verhüten, einen Kindermord Als Omar, sowie auch Alfonso nienals von Christus dem Erlöser zu lassen, ist ihr Tod bestimmt. Doch der treue Ibrahim hat für deren Rettung schon Sorge getragen, und in einem heimlich zugesteéeckten Briefchen erfahten die Knaben diese: An einem ihnen zugeworfenen Strick lassen sie sich in einen Kahn hinab, wo Alfonso spanische Krieger vorfindet. Der Wächter vor dem Wassergraben wird vorher gefesselt und geknebelt. Achmed und Hischam erfahren in ohnmüchtigen Zorn geratend, die Flucht umso— mehr empörend, als auch der gefürchtete Carlos bereits nirgends mehr zu finden ist. Es wird eine Verfolgung eingestellt, und drei maurische Krieger haben keine schwere Arbeit, den einge- holten, durch die vielen Folterqualen geschwäch- ten Carlos schwer zu verwunden, nachdem jedoch einer von ihnen vorher tödlich verwundet zu Boden sinkt. Die übrigen Zwei eilen nun den Knaben nach, einer jedoch stürzt in einen klaf— fenden Abgrund, der andete, ein Feigling gibt dem Emir vor, die zwei Knaben seien mit diesem maurischen Krieger gestürzt. Inzwischen wird der verwundete Carlos von einem spanischen Hirten geborgen.— Es vergehen einige Wochen, als Achmed, dem der vermeintliche Tod seines Sohnes Omar schwer zugesetzt und ihm alle Feld- herrnenergie geraubt hat, nochmals mut- u. kraft- los in ein entscheidendes Treffen hinauszieht, nur von dem immer noch wutentbrandten Christen hasser Hischam angefeuert. Bald entwickelt sich der Kampf, der ganz in der Nähe des in Schutt Perce üͤflichen Schlosses abspielt. Graf ernando ist inzwischen langsam von seiner Wunde gesundet, von seinem treuen Diener Rodrigo gepflegt. Auf die Hütte, in der er die langen Monate verbracht, stoßen Alfonso und Omar ganz erschöpft. Bald erkennen sich Alfonso und Fernando, Fteudetränen vergießend, liegen sich die beide in den Armen. Drei Mauren, die die Flucht ergriffen, wollen den Frieden des Hüäuschens stören, als Carlos dazwischen tritt. Nur einer erhält Gnade, die anderen zwei werden ——— erschlagen. Nun gibt es nochmals ein freudiges Wiedersehen zwischen Vater und Sohn und Bru- der, umsomehr mit dem Bewußtsein einer gewon- nenen Schlacht: Das Heer der Mauren ist gänz- lich vernichtet, der widerliche Hischam hat durch Carlos seinen verdienten Tod gefunden, während Achmed, der Emir, zu Tode verwundet seinem Sohn gebracht wird. Im letzen Todesringen be- kennt sich dieser von seinen Untergebenen ver- hetzte Herrscher zur allein richtigen Religion des Christentums. So verscheidet er zum fürchterlichen Schmerz seines Sohnes, mit dem er sich versöhnt, ins Jenseits, mit dem wahren Gott in Frieden. In Omar ist durch diese vielen seelischen Er- schütterungen der Entschluss gereift, ein frommer Missionär zu werden, um so den inneren Frieden wieder zu erlangen:„Mein Vater hat das Christen“ tum verfolgt, ich aber will danach trachten, dass es sich immer weiter über den Erdkreis verbreite“. Die anderen lassen das Spiel ausklingen mit dem festen Schwur, für's Kreuz und Spaniens Frefheit bis zum letzten Atemzug zu streiten. So ist das Schauspisl voll von Handlung, und keine Minute lässt die 8 0 in uns aufkommen. Aber nicht nur dies erstrebt der Verfasser, sondern er möchte uns an Hand von Geschehnissen zeigen, wie diese Christen für ihren Glauben eintraten, für ihre heilige katholische Kirche dem Tode kalt ins Augen sahen, möchte uns ermutigen, die wir es doch so leicht haben, Christen zu sein, immer treu und tapfer für unseren Glauben einzustehen. Das ist der Sinn dieses Schauspiels von Carl Schwienhorst. Nicht ein Sensationsstück— es wird ja auch nicht von Filmschauspielern, sondern von einfachen Leutes aus unserer Mitte gespielt — will uns jener Abend bieten, sondern ein Spiel, um uns im heiligen Glauben zu stärken, um uns zu ermutigen, überall die heilige katholische Kirche offen vor Jedermann ohne Scheu und Furcht zu bekennen. Hans Günther.