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In den letzten Tagen ſeien die Regierungen Englands und Frank⸗ reichs durch den britiſchen Botſchafter in Ber⸗ lin bezw. den deutſchen Botſchafter in Paris davon unterrichtet worden, daß Deutſchland dabel ſei, mit der Sowjetunion einen Vertrag abzuſchließen, der als„Rückverſicherungsver⸗ trag“ angeſehen werden könne. Italien ſei gleichfalls davon in Kenntnis geſetzt worden. Es werde ausdrücklich verſichert, daß der neue Vertrag in keiner Weiſe mit dem Geiſt des Locarno-Abkommens in Widerſpruch ſtehe. Nach Informationen aus maßgebenden deutſchen Regierungskreiſen dürften die Mit⸗ teilungen der„Times“ im weſentlichen zutref⸗ fen. Der von ihr gebrauchte Ausdruck„Rück⸗ verſicherungsvertrag“ dürfte zwar für die von Deutſchland jetzt angeſtrebten Abmachun⸗ gen mit Rußlands etwas zu weitgehend ſein, auch kann von einem dicht bevorſtehenden „Abſchluß des Vertrages“ noch nicht geſpro— chen werden. Dagegentrifft es zu, daß zwi⸗ ſchen Deutſchland und Rußland ſchon ſeit langem Verhandlungen in dieſer Angelegen⸗ heit ſchweben, die bereits im Herbſte vorigen Jahres aufgelöſt wurden durch die irrtüm⸗ liche Auffaſſung Rußlands, als ob der Lo⸗ carnovertrag ſich gegen Rußland richte. Die⸗ ſen Gedanken Rußlands zu zerſtreuen und der deutſchen Friedenspolitik auch in Ruß⸗ land Vertrauen zu ſchaffen, iſt das erſte und vornehmſte Ziel, das die deutſche Regierung in dieſen Verhandlungen verfolgt. Es iſt richtig, daß die Verhandlungen eine Ergän⸗ zung des Rapallo⸗Vertrages und eine An⸗ paſſung an den Locarno Vertrag zum Ziele haben und es kann der„Times“ auch nur bei⸗ gepflichtet werden, wenn ſie ſchreiben, daß der geplante deutſch⸗ruſſiſche Ergänzungsvertrag auf keinen Fall mit dem Geiſte des Locarno— vertrages in Widerſpruch ſtehen werde. Je⸗ denfalls wird die deutſche Regierung von dieſem Grundſatz nicht abgehen. Die Verhand⸗ lungen mit Rußland haben ſich inzwiſchen verdichtet und in einigen Punkten bereits zur Klärung geführt. Doch kann wie bereits er⸗ wähnt, von einem bevorſtehenden Abſchluß noch nicht geſprochen werden. „Temps“ und die deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen. , Paris, 15. April. In einer Ueberſicht über die Entwicklung der deutſchruſſiſchen Beziehungen im„Temps“ berichtet das Blatt den Plan des Abſchluſſes eines deutſch ruſſi⸗ ſchen Vertrages als Gegengewicht gegenüber dem Locarno⸗Abkommen und ſchreibt u. a., man werde zweifellos erklären, daß ein ſol— ches Abkommen zwiſchen Moskau und Berlin gegen niemand gerichtet ſei, da Deutſchland ſtets erklärt habe, daß ſeine Entente mit den Weftmächten keineswegs ſeine Beziehungen zu Rußland beeinträchtigen dürſe. Die Sprache Tſchitſcherins laſfe aber ſchwerlich den Glauben zu, daß die Rückverſicherung, die die deutſche Regierung im Oſten ſuche, not⸗ wendigerweiſe dieſen Charakter auch von Seiten Rußlands trage. Die ruſſiſche Diplo⸗ matie mache keinen Hehl daraus, daß ihre Politit gegen den engliſchen Einfluß in Europa und außerhalb Europas gerichtet ſei und die letzte Note Tſchitſcherins zeige deut⸗ lich, daß die Sowjetunion Deutſchland von jeder europäiſchen Solidatritätspolitik abzu⸗ lenken und dazu bringen ſuche, ſeinen Stütz⸗ punkt in Moskau zu ſuchen. Ein deutſch⸗ ruſſiſcher Vertrag, der eine Vervollſtändigung es Rapallo⸗Abkommens bedeuten würde, würde ein neuer Faktor von allergrößter Be⸗ deutun ür ais i weiden für die europäiſche Geſamtpolitit England und der deutſch⸗ruſſiſche Vertrag. London, 15. April. Nach einer amtlichen engliſchen Auslaſſung habe man am Foreign ſſice Informationen darüber, daß das ab⸗ zuſchlteßende deutſch⸗ruſſiſche Abkommen nichts enthalten werde, was die Beziehungen 11 ner der Mächte zu irgend einer anderen d acht ändere. Der britiſchen Regierung ſei 1558 Kenntnis gegeben worden, daß Deutſch⸗ 1 5 nicht beabſichtige, die Bedingungen des Völkerbundsſtatuts und die deutſchen Lo⸗ Ege Verpflichtungen außer Acht zu laſſen. T ſei daher anzunehmen, daß die Abmachun⸗ 7 von Locarno nicht gefährdet ſind und aß Deutſchlauds Stellung gegenüber dem in Locarno angedeuteten Sinne des Artikels 16 des Völkerbundsſtatuts unverändert bleibe. Auch ſtehe nicht die Frage eines Vertrages unbegrenzter Neutralität in Erwägung, ein ſolches Abkommen hätte alſo keine die guten Beziehungen der Völker Europas ſchädigen⸗ den Folgen. Die ruſſiſche Preſſe zu den L. Moskau, 15. April. Die Enthüllungen der, Times“ über die ſchwebenden deutſch⸗ ruſſiſchen Verhandlungen zum Abſchluß eines Abkommens werden hier als der Verſuch ge— deutet, dieſe Verkandlungen zu ſtören. Es wird darauf hingewieſen, daß die von ruſſi⸗ ſcher Seite ſtammende Anregung bis auf das Jahr 1924 zurückgeht. Seit der Rückkehr des Grafen Brockdorff⸗Rantzau habe der Schwer⸗ punkt der Verhandlungen in Moskau gelegen. Rußland ſcheint nach den Preſſeäußerun⸗ gen einen allgemeinen Neutralitätsvertrag ähnlich dem ruſſiſch⸗türklſchen Vertrag ange⸗ ſtrebt zu haben. Ein Vertrag, der die Beihilfe Deutſchlands zu militäriſcher oder wirtſchaft⸗ licher Kriegsführung gegen Rußland aus⸗ ſchließen würde. Welche beſonderen Beſtim⸗ mungen im Sinne eines derartigen Vertrages noch zur Diskuſſion ſtehen, iſt nicht bekannt. Die ruſſiſche Preſſe betont, daß ein Vertrag auf der Grundlage einer allgemeinen Neutra⸗ litätserklärung nur der zweite Fall in einem ganzen Syſtem derartiger Verträge wäre. Sowjetrußland arbeite am Ausbau eines ſolchen diplomatiſchen Gebäudes und ſein nächſtes Ziel wäre ein gleichartiges Abkom⸗ men mit Frankreich.— In der nächſten Zeit dürfte übrigens der deutſch⸗ruſſiſche 300⸗Mil⸗ lionen⸗Kredit abgeſchloſſen werden, über den ſeit einigen Wochen in Moskau verhandelt wird. lungen. Oſteuropäiſcher Sicherungs⸗ vertrag gegen Deutſchland? London, 14. April. Der diplomatiſche Berichterſtatter des Daily Telegraph“ befaßt ſich in intereſſanten Ausführungen mit der Völkerbundsfrage und dem Locarnopakt. Er ſagt, es ſei noch nicht endgültig entſchieden, ob die Mächte in der Studienkommiſſion für die Völkerbundsfrage durch Miniſter, Bot⸗ ſchafter oder Juriſten vertreten ſein würden. Die Ausſichten für eine Einigung in dem ſchwierigen Problem der Ratsſitze würden für ſo gering angeſehen, daß man der Ent— ſendung von Juriſten zuneige, da bei einer Nichtübereinſtimmung die Folgen dann we— niger ernſt ſein würden. In britiſchen Kreiſen habem an die Zuſicherung Boncours gegen— über Polen, daß Fraukreick den polniſchen Ratsanſpruch unterſtütze. mit Beſtürzung auf⸗ genommen. Noch mehr Ueberraſchung habe die von Paris gekommene Anregung hervor- gerufen, den Locarno-Pakt unter der Voraus— ſetzuna, daß im Herbſt das Genfer Fiasko ſich wiederholen werde, dahin abzuändern, daß Deutſchland außerhalb des Völkerbundes bleibe. Die Anregung bedeute, daß die im Locarno-Vertrag dem Völkerbund erteilten Befugniſſe, in einem Konflikt zwiſchen den Vertragspartnern zu entſcheiden. Ein ſolcher Vorſchlag würde auf britiſcher Seite keinen Anklang finden. In Völkerbundskreiſen er— kläre man, daß das vorgeſchlagene Verfahren auch eine Verletzung der Völkerbundsſatzun— gen bedeuten würde. Von vielleicht noch größerer Bedeutung ſei die Erklärung Boncours in Warſchau, daß, da die Locarno-Verträge für Oſteuropa nicht die gleichen Garantien wie für die Weſt⸗ mächte enthielten, die Oſtſtaaten Europas ihre Sicherheit am beſten durch neue Pakte ſchaf— fen ſollten. Die meiſten heute zwiſchen den Oſtſtaaten beſtehenden Verträge enthielten nur eine Garantie gegen einen ruſſiſchen An⸗ griff. Der neue Gedanke gehe dahin, die Ver⸗ pflichtung gegenſeitiger Unterſtützung auf einen deutſchen Angriff anzudehnen. Dies ſoll die Hauptänderung ſein, die kürzlich in das polniſch⸗rumäniſche Bündnis eingeſügt wurde. Dieſer Punkt ſollte ohne Verzug auf⸗ geklärt werden, da das Gerücht von der neuen Klauſel zu einem ernſten Preſſefeldzug zu Gunſten einer deutſch⸗ruſſiſchen Annäherung geführt habe. Man erwarte daher in London die Veröffentlichung des polniſch⸗rumäniſchen Vertrages mit größtem Intereſſe. 0 Die Beratung wee e mit dem Aus⸗ and. Berlin, 15. April. Wie aus dem Haag gemeldet wird, werden im Anſchluß an den Bericht, den die Beraterkommiſſion für völ⸗ Viernheimer Tageblatt nzei ge Siernheimer Bürger- Ztg.— Biernh. Volksblatt) A U 1e: Di alti titzeile Loſtet 25„ die N Ie 60 2590 aer Aägatt 1 55 Aab 44 5. Inſerate und Nell n bermtiags J Uh, ö gabe bezahlt werben, mit Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim 822 117.— Poſtſcheckkenſo N. 21677 Amt Frankfurt a. N. Freicag, den 16 2 pril 1926 0 vorher.— Inſerate müſſen bei Au kerrechtliche Fragen über die Locarno-Ver⸗ träge ausgearbeitet hat, zwiſchen der deutſchen und holländiſchen Regierung Verhandlungen über einen deutſch⸗niederländiſchen Schieds⸗ vertrag eingeleitet werden.— Geſtern ſind die deutſch⸗ſchwediſchen Handelsvertragsver⸗ tragsverhandlungen wieder aufgenommen worden. Die deutſch⸗tſchechiſchen Verhandlun⸗ gen über die Neuregelung der Grenzbahnver— hältniſſe ſind ausgeſetzt worden und werden vermutlich im Sommer fortgeſetzt werden. * Ein Abkommen zwiſchen Deutſchland und der Reparationskommiſſion. Berlin, 14. April. Halbamtlich wird fol⸗ gende Mitteilung verbreitet: Am 25. März 1926 iſt zwiſchen der deutſchen Regierung und der Reparationskommiſſion ein Abkom⸗ men geſchloſſen worden, nach dem eine für die Liquidationsgeſchädigten bedeutſame Streit⸗ frage dem im Londoner Abkommen zur Durchführung des Sachverſtändigenplanes vorgeſehenen Auslegungsſchiedsgericht unter⸗ breitet werden ſoll. Das Auslegungsſchieds⸗ gericht wird darüber zu entſcheiden haben, ob die nach dem Sachverſtändigenplan von Deutſchland an den Generalagenten für die Reparationszahlungen zu leiſtenden Jahres⸗ zahlungen die Entſchädigungen umfaſſen, die Deutſchland an ſeine Reichsangehörigen we⸗ gen ihrer Liquidationsſchäden auf Grund des Vertrages von Verſailles ſeit dem 1. September 1924 gezahlt noch zu zahlen hat. Das die mündlichen Verhandlungen vorbe⸗ reitende ſchriftliche Verfahren wird voraus⸗ ſichtlich im November dieſes Jahres beendet ſein, ſo daß mit dem Zuſammentritt des fi Ende November zu rechnen iſt. Baldiger Sturz Skrzynſkis? Warſchau, 15. April. Nach der Rückkehr Skrzynſkis ſollen im polniſchen Kabi⸗ nett und unter den Koalitionsparteien die Auseinanderſetzungen über das engliſche Budget erfolgen. Der Sturz des Kabinetts Skrzynſki dürfte ſich Ende April kaum noch vermeiden laſſen, da die Rechtsparteien die notwendigen Erſparniſſe durch Beamten— abbau und Gehaltskürzungen erzielen wollen und Sozlaliſten und nationale Arbeiter dieſe Methoden energiſch ablehnen. Skrzynſtis Beſuch in Prag. Prag, 15. April. Nach ſeinen Unterredun— gen mit Beneſch iſt Skrzynſki geſtern noch in Lana von Maſaryk empfangen worden, wo— rauf er am Grabe des unbekannten Soldaten einen Kranz niederlegte. Geſtern abend fand ein Diner bei Beneſch ſtatt und nochmals ein Empfang auf der Burg. In der Nacht reiſte Skrzynſki dann nach Wien ab. Der Beſuch des polniſchen Miniſterpräſidenten in Prag hatte das Ergebnis, daß die Ratifikationsurkunden des polniſch⸗tſchechiſchen Schiedsvertrages u. anderer Verträge ausgetauſcht wurden. Dann wurden noch die Verhandlungen über das polniſch-tſchechiſche Flugabkommen beendet. Schließlich erfolgte noch eine Paraphierung des polniſch⸗tſchechiſchen Handelsvertrages. Bei einem Preſſeempfang in der polniſchen Geſandtſchaft hat Skrzynſki erklärt, daß er mit Beneſch vollſtändige Uebereinſtimung er⸗ zielt habe. Die Wege der polniſchen und der tſchechiſchen Politik würden immer die glei⸗ chen ſein. Polniſche Schikanen. Polens Vorgehen gegen die deutſchen Schulen. Poſen, 15. April. Dieſer Tage wurde der deutſchen Volksſchule in Rawitſch in Po⸗ ſen ein Ultimatum geſtellt, ihre Räume ſofort der in demſelben Hauſe unteroebrachten pol⸗ niſchen Schule zu überlaſſen. Die deutſchen Kinder in Rawitſch und Umgebung ſind jetzt genötigt, die katholiſche polniſche Schule ihrer Ortſchaft zu beſuchen. Die 80 evangeliſchen Schüler von Rawitſch ſollen zu einer Klaſſe vereinigt werden. Ein von den Polen entlaſſener ehemali⸗ ger deutſcher Volksſchullehrer namens Fra ſe wurde in Konitz von der Polizei verhaftet, weil er für die Schulabteilung der deutſchen Sejfraktion ein Verzeichnis der Perſonen deutſcher Abſtammung im Konitzer Kreiſe auf⸗ ſtellte, das den Abgeordneten zur Verteidi⸗ gung der Intereſſen an kultureller Autonomie dienen ſollte. Die Staatsanwaltſchaft erhebt nun gegen Fraſe Anklage wegen Spionage. 7 bel Wiederholung größere Artikel einen Tan usnahme derlentgen, die in Ifb. Rechnung pehen. 1 43. Jahrgang Wie Polen die Verträge achtet. Poſen, 15. April. Die polniſche Regie⸗ rung hat geſtern die evangeliſche Kirche in Krojanka, die ſich ſeit 1892 im Beſitz der evan⸗ geliſchen Gemeinde befindet, im Verwaltungs⸗ wege mit Gewalt in Beſitz genommen und zwar entgegen der vom Völökerbund und vom ſtändigen internationalen Schiedsgericht ausgeſprochenen Entſcheidung, daß die ſtaak⸗ liche Beſchlagniahme des ſogenannten aunul⸗ lierten Siedlungsbeſitzes zu Unrecht erfolgt ſei. Unter Mitwirkung eines katholiſchen Geiſtlichen wurde ſogar die Kirchentür mit Gewalt aufgebrochen. Fememordunterſuchungs⸗ ausſchuß. Berlin, 14. April. Der Fememord⸗Unter⸗ ſuchungsausſchuß des preußiſchen Landtags ſetzte heute die Plädoyers zum Falle Meyer⸗ Behrens fort. Nach Ausführungen des Kom⸗ muniſten Obuch ſtellte ſich der Vertreter der Wirtſchaftlichen Vereinigung,. Schön, auf den Standpunkt, daß ſich nichts habe bewek⸗ ſen laſſen, daß die deutſchnationalen Abgeord⸗ neten Meyer und Behrens in Beziehungen zu den Feme⸗Mördern geſtanden hätten. Nach ſeiner perſönlichen Anſicht ſtehe der Ausſchuß in der ganzen Angelegenheit einem ungeklär⸗ ten Problem gegenüber. Abg. Roth(Intl.) gab der Anſicht Ausdruck, daß der Ausſchuß im Falle Meyer und Behrens über ſeine ver⸗ faſſungsmäßigen Befugniſſe hinausgegangen ſei. Meyer und Behrens hätten durchaus kor⸗ rekt gehandelt. Dann trat eine Mittagspauſe ein. In der Nachmittagsſitzung des Feme⸗ ausſchuſſes kam es zu einer Auseinander⸗ ſetzung zwiſchen den deutſchnationalen und ſozialdemokratiſchen Mitgliedern, welch letz⸗ tere energiſch beſtritten, daß die Abg. Meyer und Behrens korrekt gehandelt hätten. Abg. Kuttner(Soz.) hielt in ſeinem Schlußwort die Vorwürfe gegen Meyer und Behrens auf⸗ recht. Meyer habe gewußt, daß Schulz unter Mordverdacht ſtand. Behrens habe in der ganzen Angelegenheit ein ſchlechtes Gewiſſen bekundet. Meyer und Behrens hätten ſich zweifellos der Untreue ſchuldig gemacht. Für die Annahme bloßer Fahrläſſigkeit liege kein Grund vor. Strafrechtlich habe der Ausſchuß nicht zu verurteilen, wohl aber Verſtöße gegen die öffentliche Moral feſtzuſtellen. Hierauf vertagte ſich der Ausſchuß auf Donnerstag, Kleine Nachrichten. Raditſch ſoll zurücktreten. Belgrad, 15. April. Geſtern hatte Mini⸗ ſterpräſident Uſunovitſch Raditſch die ultimative Forderung überreicht, ſich aus der Regierung zurückzuziehen, da Uſonivitſch ſonſt die Demiſſion des Geſamtkabinetts vorſchla⸗ gen müßte. Raditſch hat auf das befriſtete Ultimatum überhaupt nicht geantwortet. Die Forderung des Miniſterpräſidenten hatte ihren Grund darin, daß der Unterſtaatsſekre⸗ tär in Raditſchs Miniſterium jede Zuſammen⸗ arbeit mit Stephan Raditſch abgelehnt hat. Raditſch wurde geſtern abend vom König empfangen. Hinter den Kämpfen innerhalb der Regierung ſteht ſelbſtverſtändlich Paſitſch. Die Ankunft der„Norge“ in Oslo. Oslo, 1. April. Das Luftſchiff„Norge“ iſt um 1.45 Uhr nachmittags unter großem Jubel der Bevölkerung in Oslos eingetroffen. Ueber den Flug wird berichtet, daß das Luftſchiff ſich um 7.10 Uhr vormittags über Thyborön bei Lemvig an der Weſtküſte Dänemarks befand und nordwärts längs der Küſte weiterflog. Die Anführer des griechiſchen Aufſtandes begnadigt. Athen, 15. April. Miniſterpräſident Gene⸗ ral Pangalos hat in der vergangenen Nacht die drei zum Tode verurteilten Ober⸗ ſten Karakuſas, Berkadjis und Dia⸗ volas, die Führer des Aufſtandes von Sa⸗ loniki, begnadigt. Er erklärte, daß die grie⸗ chiſche Republik und die Diktatur auf ſo feſter Grundlage ſtänden, daß kein Aufſtand mehr zu befürchten ſei. Sechs Offiziere ſind vom Kriegsgericht zu Gefängnisftrafen verurteilt worden. Bei der Prüfung der Sachlage in Salo⸗ niki ergibt ſich, daß nur 500 Mann am Putſch beteiligt waren. Die Stadt wurde nicht bom⸗ bardiert. Es gab keine ernſtlichen Gefechte. Niemand wurde getötet, nur ſieben Perſonen wurden leicht verletzt. Die Belgrader Meldun⸗ gen waren alſo ſehr übertrieben. ö Politiſche Umſchau. Zentrum und Fürſtenabfindung. Der Pro⸗ binzialgusſchuß der rheiniſchen Zentrumspartei, der ſich geſtern mit der Frage der Fürſtenabfin⸗ dung beſchäftigte, nahm nach einem Referat des Reichstagsabgeordneten Schetter eine Entſchlie⸗ ung an, wonaß ſich der Provinzialausſchuß der utſcheidung des Reichsparteiausſchuſſes vom 28. Februar 1926 durchaus anſchließt und in die⸗ ſen Sinne an die Reichstagsfraltion des Zen⸗ trums den dringenden Appell richtet, bei der bevorſtehenden geſetzlichen Regelung der Forde⸗ rung nach weitgehendſter Berückſichtigung der allgemeinen Volksverarmung noch mehr als blaher Rechnung zu tragen. f — Dr. Wirth in Rußland. Der frühere Reichskanzler Dr. Wirth iſt geſtern in ſeiner Elgenſchaft als Auſſichtsratsvorſteher der Deut⸗ ſchen Mologa Holzindustrie A.⸗G. in Leningrad, eingetroffen. Er wird nach Beſichtigung der Betriebe in Moskau Verhandlungen über eine Erweiterung der deutſchen Waldkonzeſſionen ein⸗ letten. — Das endgültige Ergebnis des Volksbegeh⸗ rens. Am heutigen Vormittag trat der Reichs⸗ wahlausſchuß des Statiſtiſchen Reichsamtes zu⸗ ſammen, um die Ergebniſſe der Eintragungen für das Volksbegehren feſtzuſtellen. Der Vor⸗ ende, Geheimer Regierungsrat Meiſinger, teilte mit, daß ſeinerzeit die amtlichen vorläufigen Feſtſtellungen 12 512000 Stimmen ergeben hat⸗ en. Bei der endgültigen Feſtſtellung ſeien 42 512000 Stimmen errechnet worden. In Preu⸗ gen beträgt die Zahl der gültig eingetragenen Stimmen 7553 000, in Bayern 751 000, in Sach ſen 1541000, in Württemberg 467000, in Baden 500 000, in Thüringen 422000 und in Heſſen 825 000. Es ſeien mehr Anſprüche der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei gegen das Volksbegeh⸗ ren abgegeben worden. Nach kurzer Debatte wurde beſchloſſen, bezüglich dieſer Einſprüche dem Reichsinnenminiſter den Wunſch auszuſpre⸗ chen, darüber zu beſchließen, ob die Einſprüche berechtigt ſeien. — Zum Eiſenbahnerabbau im beſetzten Ge⸗ biet. Eine Abordnung der Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner hatte gelegentlich der Tagung des Gewerkſchaftsausſchuſſes für das beſetzte Gebiet eine Ausſprache mit Reichsminiſter Marx über die Abbaumaßnahmen der Reichsbahn, die ſich für das Perſonal namentlich im beſetzten Gebiet fehr ungünſtig auswirkten. Der Miniſter be⸗ konte in ſeiner Antwort, daß er die vorgetrage— nen Beſchwerden bei der Reichsbahn⸗Hauptver⸗ twaltung vertreten werde. — Das Redeverbot gegen Hitler. Wie der „Völkiſche Beobachter“ meldet, wollte Hitler am Montag in einer Mitgliederverſammlung der Nationalſozialiſtiſchen deutſchen Arbeiterpartei prechen. Das Bezirksamt Hof hielt jedoch das Redeverbot gegen Hitler aufrecht, ſo daß Hitler micht ſprechen konnte. — Rault bei Briand. Briand empfing ge⸗ fern morgen den früheren Präſidenten der Re⸗ gierungskommiſſion des Saargebietes, Rault, und beglückwünſchte ihn für ſeine Tätigkeit. Bei dieſer Gelegenheit teilte Briand Rault mit, daß die Regierung beſchloſſen habe, ihm das Groß⸗ kreuz der Ehren-Legion zu verleihen. Denkſchrift zum deutſch⸗ ſpaniſchen Handelsvertrag. Der auf Anraten des Reichskanzlers einge ſetzte Ausſchuß aus Vertretern von Induſtrie, Handel, Landwirtſchaft und Gewerkſchaften haf zuſammen mit Regierungsvertretern nunmehr die Ueberprüfung des in Frage kommenden Ma⸗ terials beendet und eine eingehende Denkſchrif ausgearbeitet, die in dieſen Tagen dem Kabinett vorgelegt werden wird. Die Reichsregierung wird ſich untr Bezugnahme auf dieſe Denkſchriſt entſcheiden und den deutſchen Unterhändlern in Madrid entſprechende Weiſung geben. Da am 8. Mai 1926 das im Dezember geſchloſſene Pro⸗ Ganz im Dienſte vereits ein Geſetz vorgelegt, viſorium abläuft, und die bisher faſt ununterbro wen ſchwebenden Verhandlungen Phaſe getreten. Ein neu abzuſchließender Vertrag mit Spa. nien wird ſich aller Vorausſicht nach kaum üben eine längere Zeit von zwei Jahren erſtrecß können, weil Spanien prinzipielle Reformen ſet⸗ ner geſamten Wirtſchaſtsgeſetzgebung beab ch⸗ ligt. Ein Haupthemmnis in allen Verhandlun⸗ gen bildete ein 19 1924 geſchaffenes ſpaniſches Geſetz, das in Handelsvertragsverhandlungen das Heruntergehen unter einen beſtimmten Sat des Minimaltariſes verbietet. So kam es, daf Deutſchland auf keine Weiſe die völlige Gleich ſſiellung mit den Staaten erreichen konnte, die vor 1924 Verträge mit Spanien abgeſchloſſen (haben, ſo z. B. England, Schweiz, Frankrei üſw. In den bisher geführten Verhandlunger wurde eine Verlängerung des Proviſoriums nicht in Betracht gezogen; einmal, weil Spanien ſich die gegenwärtig günſtige Poſition vor der Ernte ſichern und nicht unter dem Druck der abzuſetzen⸗ den Ernte einen Handelsvertrag wollte, zum anderen, weil das Proviſorium auch deutſchen Ezportlreiſen doch nicht die Vorteile gebracht hat, die man ſich verſprach. Sollte ein Handelsvertrag mit Spanien vor Ablauf des Proviſoriums am 18. Mai nicht zu ſtande kommen, iſt keineswegs mit dem Aus: bruch eines Handelskrieges zu rechnen.(uf deutſcher Seite würden die autonomen Zölle in Rraft treten; wie uns zuverläſſig mitgeteilt wird, würde man in Deulſchland nicht zu Re⸗ preſſalien ſchreiten. In abſehbarer Zeit wür⸗ den ſodann neue Verhandlungen eingeleitet wer⸗ den, und es iſt zu hoffen, daß in einem ſpäteren Zeitpunkte Spanien den tatſächlichen Verhält- niſſen weit eher gerecht würde als bisher. Big dahin könnten auch die beiderſeitigen Aus⸗ und Ein ſuhrſtatiſtiken, die ganz bedeutende Differen⸗ zen zeigen, auf Grund einer gemeinſamen durch- greifenden Reviſion einander angeglichen wer⸗ du. Bekanntlich iſt nach der dutſchen Statiſtil dle Handelsbilanz mit Spanien paſſiv, nach der ſpaniſchen dagegen aktiv. Die bisher benutzten Unterlagen waren teilweiſe wenig geeignet, dle VBaſis für einen dauernden Handelsvertrag zu geben. in eine akut, Kommunale Neuordnung Oberſchleſiens. Die Abtrennung deutſchen Gebiets zugunſten Polens und der Tſchechoſlowakei hat der Provinz Oberſchleſien ſchwere Wunden geſchlagen. Wert⸗ volle Menſchen und fruchtbares, reiches Land ſind der Provinz verloren gegangen. Bei dieſer Feſtſtellung darf man natürlich nicht ſtehenblei⸗ hen, und die Entwicklung bleibt tatſächlich niche damit ſtehen! Denn wenn Oberſchleſien gegen⸗ wärtig auch unter allgemeinen Wirtſchaftskriſen ſchwer zu leiden hat, ſo zeigt ſich dem Beobachter der oberſchleſiſchen Verhältniſſe doch bereits eine erfreuliche Neubelebung und Zuſammenfaſſung der wirtſchaftlichen und kulturellen Lebenskräfte Oberſchleſiens, und es iſt jetzt ſchon zu erkennen, daß ſich in dem verbliebenen reichsdeutſchen Teil Oberſchleſiens ein ſtarkes wirtſchaftliches, kul⸗ turelles und nationales Leben entfalten wird. dieſer großen Geſichtspunkte haben auch die kommunalen Verhältniſſe zu ſtehen, die jetzt in Oberſchleſien zu einer Neuord⸗ nung drängen. Die preußiſche Regierung hat im Staatsrat durch das ſie die Neuregelung zu finden hofft. Betroffen von dieſer Neuregelung werden die Stadt⸗ u. Land⸗ kreiſe Beuthen, Hindenburg, Gleiwitz und Rati⸗ bor. Der Gemeinde⸗Ausſchuß des Staatsrates hat in der vorigen Woche einige Tage in Ober⸗ ſchleſien geweilt, um ſich an Ort und Stelle zu informieren. Die geſtrigen Verhandlungen des Gemeindeausſchuſſes haben dann gezeigt, daß die Informationsreiſe den Gemeindeausſchuß zu tiner Auffaſſung gebracht hat, die erheblich ab⸗ veicht von der Auffaſſung der Regierungsvor⸗ age. Bezüalich der Neuordnung des Stadt- u. Lanbrreiſes Ratibor auerdings, wurd die eln leicht zu finden ſein. Ungleich ſchwieriger die Probleme in Beuthen, Hindenburg und Gleiwitz. Es handelt hier um eng zuſam⸗ menfaſſendes wirtſchaftliches und kulturelles Ge⸗ biet, das durch ſeine vorgeſchobene Lage gegen Polen und die Tſchechei eine große nationale Bedeutung hat. Dieſe Situation veranlaßte den Gemeindeausſchuß des Staatsrates in vollet Einmütigkeit und mit ſtarkem Nachdruck die For⸗ decung nach einer überkommunalen Inſtanz zu erheben, von der aus die geſamten Siedlungs⸗ und verkehrspolizeilichen Angelegenheiten des obrſchleſiſchen Induſtriegebietes planmäßig ge⸗ leitet und behandelt werden und von der aus für das ſoziale und kulturelle Lebensgebiet eine Kräftezuſammenfaſſung und Einheitlichkeit her⸗ beigeführt werden ſoll. Die Regierung iſt dieſem Vorſchlag durchaus nicht abgeneigt, ſie ſteht vielmehr ſelbſt in Er⸗ wägungen diefer Art, die allerdings noch nicht zu abſchließenden Ergebniſſen geführt haben. Wenn die Ideen einer überkommunalen Verbin⸗ dung des oberſchleſiſchen Induſtrie⸗Gebietes ir⸗ gendwie verwirklicht find, dann ſind Einzelfragen der kommunalen Grenzziehung für Beuthen, Sind g und Gleiwitz verhältnismäßig leicht zu löſen. Nach den Verhandlungen des Ge⸗ meindeausſchuſſes ſcheint der Staatsrat jedoch in Einzelheiten nicht unerhblich von der Regie⸗ rungsvorlage abzuweichen. Die Eniſcheidung darüber wird ſchon bald fallen, da nunmehr die Fraktionen des Staatesrates zuſammentreten werden, um zu der Vorlage Stellung zu neh⸗ men, die vorausſichtlich morgen ſchon das Plo⸗ num des Staatsrates beſchäftigen wird. Heſſiſcher Landtag. Gerüchte über Auflöſungspläne. Darmſiadt, 14. April. Ein Nachrichtenbüro berbreitete eine Meldung des Inhalts, daß die Rechtsparteien in Heſſen der Meinung ſeien, daß die Zuſammenſetzung des Heſſiſchen Landtags nicht mehr dem Willen des Volkes entſpreche und daß Neuwahlen auf dem Wege des Volksentſcheides veranlaßt wer⸗ den ſollen. Außer von der Deutſchen Volkspartei und dem Heſſiſchen Bauernbund wäre anzuneh⸗ men, daß dieſer Schritt auch von deutſchnatio⸗ U naler Seite mitgemacht würde. 3 In Regierungskreiſen iſt man der Anſicht, daß die Ausführung der Pläne auf beſondere Hinderniſſe ſtoßen dürfte, da das Ausführungs⸗ geſetz zu einem ſolchen Volksentſcheid noch nicht erlaſſen iſt. Zudem geht die Legislatur⸗Periode des Landtags bereits mit dem nächſten Jahre zu Ende, ſodaß der Volksentſcheid ſelbſt bei einem für die Oppoſition übrigens unwahrſcheinlich günſtigen Ausgang keine praktiſche Bedeutung hätte. Er würde nur unnötige, in der heutigen Zeit völlig unangebrachte Geldausgaben bedin⸗ gen. Hierzu iſt weiter zu bemerken, daß die Mehrheit der Bewohner des Heſſenlandes kein Verlangen nach Neuwahlen hat. Die letzten Jahre haben uns deren gerade genug gebracht, Die Rechte glaubt vielleicht, bei einem recht wich⸗ tigen und mit demagogiſchen Waffen geführten ahlkampf Erfolge erringen zu können. Wir, ſind überzeugt, daß die Herren eine Enttäuſchung erfahren würden. ö Sitzungsbericht. ö Darmſtadt, 14. April. Der Landtag beriet heute die Kapitel: Volksgeſundheitspflege, Ju⸗ gendfürſorge, Bekämpfung der Volkskrankheiten, Landesheil⸗ und Pflegeanſtalten. An der Debatte beteiligten ſich Redner ſämtlicher Fraktionen. Be⸗ ſonders unterſtrichen wurde die Tätigkeit der ſtaatlichen Fürſorge⸗-Schweſtern, für deren Abbau ſich allein der Landbund einſetzte. Nach Genehmigung der Kapitel wurde die Beratung des Polizei⸗Etats begonnen. Hierz lagen von Seiten der Regierungsparteien ein ſchneidende Sparanträge vor: 1) bei der dem nächſt zu vereinheitlichenden Geſamt⸗Polizei zu⸗ nächſt mindeſtens 300 Stellen auf den Inhaber zu ſetzen, 2) bei den ſachlichen Poliseikoſten ins⸗ geſamt 300 Us art zu reichen, Steuen in der Landes⸗Gendarmerie auf den Inhaber zu. etzen. Der ſozialdemokratiſche Aber dnee euſchner bedauerte, daß die Vexet 5 der Polizei in Heſſen noch nicht durchgeführt ſei, beanſtandete die zu hohe Zahl der Polizel⸗Offi⸗ zieren und gab Vergleichszahlen aus Baden. Er forderte ſchließlich Abstriche an ſachlichen Ausga⸗ ben der Schutzpolizei. 0 Die Redner der Rechten proteſtierten gegen eine ſofortige Behandlung des Polizei⸗Kapitels, da durch die Anträge der Regierungsparteien eine neue Sachlage geſchafſen ſei. Unter ihrem Widerſpruch wurde die Beratung fortgeſetzt. ö Der Miniſter des Innern von Brentano führte u. a. aus, die Vereinfachung der Polizei müſſe und werde kommen. Die Entwaffnungs⸗ note der Alliierten enthalte beſtimmte Forderun⸗ gen, die nach Anſicht des Reiches und der Länder erfüllt werden müßten. Ueber Einzelheiten werde gegenwärtig noch diskutiert. Die Umor⸗ ganiſation müſſe bis zur Klarſtellung zurückge⸗ ſtellt werden. Die Ausbildung der Schutzpolizei ſolle lediglich polizeilich ſein; etwas anderes habe nie in ſeiner Abſicht gelegen. Gleichwohl habe er ein Nachprüfen der geſamten Ausbil⸗ dungsvorſchriften gefordert, damit ſich jegliches Mißtrauen als ungerechtfertigt erwieſe. Den Konſequenzen aus den Sparanträgen werde die Regierung ſich nicht entziehen. Durchgeführt werden zunächſt der Abbau der Landes⸗Gendar⸗ merie und die Einſparung zahlreicher Stellen. Beſoldungs⸗ und Penſionsfragen bildeten den Schluß der Ausführungen des Miniſters.— Der deutſchnationale Abgeordnete Kindt trat ſchließ⸗ lich für die Erhaltung der Schutzpolizei ein und volemiſierte gegen Reichsbanner und Sozialde⸗ nokratie.— Schluß 1 Uhr 30 Min. Das litauiſche Konkordat. Di: Verhandlungen über das Konkordat zwi⸗ ſchen dem Heiligen Stuhl und der Republik Li⸗ tauen ſind nun zum Abſchluß gekommen. Be⸗ kanntlich hatten dieſelben beim Bekanntwerden des Konkordats mit Polen wegen der Einbe⸗ ziehung der Diözeſe Wilna in den Verband der polniſchen Kirchenprovinzen eine unliebſame Unterbrechung erfahren. Auf Grund des Kon⸗ kordats wird in der Bulle„Lituanorum gente“ die hierarchiſche Ordnung des Landes feſtgeſetzt. Bisher befanden ſich, wegen der Abtretung von Wilna und Sejna an Polen, nur zwei Biſchöfe im Lande, der von Kowno(Kaunas) und der bon Samogitien mit Reſidenz in Telſche. Teile der Diözeſe Wilna und Sejna und kleinere Ge⸗ piete anderer polniſcher Diözeſen waren aber am litauiſchen Staatsverbande verblieben und wur⸗ den vom Apoſtoliſchen Verweſer verwaltet. Die erwähnte Bulle erhebt nun Kaunas zum Metro⸗ politanutz und errichtet vier neue Bistümer: Tuſchiai, Nanevez, Vilkeviſki und Kaiſedor; au⸗ ßerdem iſt für das Memelgebiet eine Praelatura nullius(exempte, d. h. unmittelbar dem Heili⸗ gen Stuhl unterſtellte Prälatur) in Klaipeda er⸗ ichtet. Die Errichtung dieſer Prälatur muß ſo⸗ wohl von Seiten des Heiligen Stuhles als auch on Seiten der litauiſchen Regierung als ein auf die deutſche Bevöl⸗ kerung des Memellandes und das deutſche Volk 1 angeſehen werden. Zwar iſt durch dieſe Neuordnung das von Deutſchland abgetre⸗ ba Memelgebiet auch kirchlich aus dem Ver⸗ bapde der deutſchen Diözeſe Ermland ausgeſchie⸗ en, aner man hat es vermieden, dasſelbe einer er neugebildeten Diözeſen Litauens einzuver⸗ eiben. Der ſtaatlichen Sonderſtellung entſpricht auch die kirchliche Sonderſtellung. Es iſt das um o mehr zu beachten, als in dem kleinen Gebiets⸗ ſtreiſen die Katholiken in der Minderheit ſind. 6 Am Zuſtandekommen des Werkes waren be⸗ ſonders beteiligt die Biſchöfe Karewiez von Sa⸗ zogitien und der ehemalige Biſchof von Wilna, Matulevicz, der bekanntlich infolge des Konkor⸗ dats mit Polen, weil Litauer, auf Wilna hatte verzichten müſſen. Der bisherige Biſchof von Kaunas. Swiretzki, wird Erzbiſchof. Unter der At der Näckß atnahme fert. F So ſteht es in Moskau aus. Aber eine ganz ederſchmetternde Statiſtit brachte vor einigen skauer Gouvernement Scherf geen Leuben dung euen Biſchoſen veſindet ſich ver bisherige Au⸗ enminiſter Msgr. Reinys, ſommt, insſkis. hs, der nach Vilteviſtt ſowie der Präſident des Sejm, Star Ungeheures Kinderelend als Folge Rommuniſtiſcher Politik. Der ſozialdemokratiſche„Vorwärts“ behan⸗ elt in einem längeren Artikel auf Grund Mate⸗ als aus der Sowjetpreſſe das ungeheure Kin; erelend in Rußland. Die ſittenloſe kommu⸗ iſtiſche Staatspolitik in Verbindung mit der nebelung der religiöſen Kräfte und der Auf⸗ öſung der Familie hat geradezu furchtbare Zu. .de geſchaffen. Dreiviertel bis eine Million inder ſin) heute in Rußland der Vagabondage 10 der Elternloſigkeit preisgegeben. Vielleicht nd die Zahlen noch viel größer. In großen anden ziehen die Kinder herum und niſten ſich Boden räumen und leerſtehenden Gebäuden Werden ſie mit Gewalt vertrieben, dann iſt randſtiſtung die ſtändige Drohung. elchen Umfang die Delikte der Kinder an⸗ ahmen, zeigen die Zahlen des Moskauer Ju⸗ udgerichts. Von 1920 bis 1924, alſo während uf Jahren ſind laut der„Prawda“ 50 000 Sa⸗ en Jugendlicher im Alter bis zu 17 Jahren er⸗ digt worden. Von dieſen Jugendlichen waren r 2 Prozent aus Moskau gebürtig; 9 Pro⸗ Lavon waren Vollwaiſen, 50 Prozent dieſer inder wieſen Infektionskrankheiten auf. Aber r 12 Prozent von ihnen konnten in Kranken⸗ uſer untergebracht werden. Nicht mehr als 3 Prozent kamen in Kinderheime, 10,5 Pro⸗ nt wurden an die Volksgerichte als pädago⸗ ſch unzulänglich abgetreten. Gegenüber 50 rozent aller Rechtsverletzter wurde auf Ver⸗ 55. und Schutzaufſicht erkannt: mit anderen sorten, agen die„Prawda“. In einem Artikel wird Er die Zahl der Delikte von Jugendlichen im ter bis zu 17 Jahren im Moskauer Gouver⸗ meut, die Stadt ſelbſt ausgenommen, nur für! Jahr 1924 mit 29 827 beziffert! Allein im 0 0 f ſind auf dem Lande d in den Bezirksſtädten von Jugendlichen un⸗ 17 Jahren im Jahre 1924 insgeſamt 27 ubüberfälle, 428 Brandſtiftungen, 213 Morde Totſchläge, 327 Körperverletzungen und 244 ittlichkeitsverbrechen ausgeführt worden. Am elſten iſt das Alter von 15 Jahren beteiligt, es gt das von 14 und 13 Jahren; das Alter von, eſes niſtiſchen und oral ſin deſür ſoll eine Allerweltsſtaatsfürſorge Glückſeligkeitszuſtand. eut das Ergebnis. fate e Das Maſſenelend wä auf einen heißen Stein bedeutet. k. Tnuniſtiſche Syſtem gerichtet. eee eee Die Wirren in China. Die Angreifer vor Peking zurückgeworfen. London, 14. April. dung haben die nationalen Streitkräfte Truppen des Generals Litſchinglin, hängers Tſchangtſolins, geſtern über Fengta hinaus zähe zuürückgetrieben. Bei Tungtſchau wurden einige Mukden⸗Streitkräfte ebenfalls zu⸗ rückgeworfen. Es ſcheint, daß zwiſchen Wupeifu und der Nationalarmee eine volle Verſtändigung erreicht iſt. Starke Truppenabteilungen Wupeifus 9 6 die Vorſtadt Promatſchana von Peking er⸗ Paris, 15. April. Wie aus Peking berichte wird, hat Tuan⸗ſchij Jui Inſtruktionen an die Provinzen geſandt damit die Ordnung aufrechſ ſie wurden aufs neue der Straße über⸗ erhalten und keine der Weiſungen der Zentralre⸗ gierung ausgeführt werde. Die militäriſchen und zivilen Führer billigten den Staatsſtreich nicht. Tuau⸗Schi⸗Jui hoffe, die Bewegung ein⸗ zudämmen und die alte Regierung wieder ein⸗ ſetzen zu können. Tien⸗Wei⸗Schi ſei geſtern in Peking angekommen und habe mitgeteilt, daß 40000 Mann heute Hantuan beſetzn würden. Die Streitkräſte der Nationalarmee hatten die Truppen der Mukden⸗Armee aus Tungſchieu vertrieben. In der Stadt herrſcht jetzt Ruhe. Aus Nah und Fern. Lampertheim, 14. April.(Die Spargelſaiſon. Die Spargel⸗Saiſon hat auch hier ihren ang genommen. Die Umſtellung der Bodenkultur hat ganz erhebliche Ausdehnung angenommen; insbeſondere ſind auf dem großen Sandboden⸗ Kompler gegen Baden jetzt ſo viel Spargelanla⸗ gen vollzogen, daß ungefähr gegen 100 Morgen in Frage kommen und zugleich vollziehen ſich im⸗ mer weitere Neuanlagen. Die dem Spargelbau erheblich gewi en e i Kaiſerslautern, 14. April.(Se der Nacht auf Mittwoch erſchoz 1 115 der Ba nenſtraße der ledige 24 Jahre alte Auguſt Baye im Beiſein ſeines Freundes. Er gab drei Schüſſ ab, von denen zwei durch den Freund verhinder werden konnten, der letzte aber tö i Schläfe traf. Als 0 1 e kummer angegeben. Koblenz, 14. April.(Großes S adenfe z,. roß uer. In Rheinböllen auf dem Hunsrück geſeke 00 Hroßſeuer die Scheunen und Wohnhäuſer zweier Landwirte. Außer dem Vieh konnte nichts ge⸗ rettet werden. Die Entſtehungs i nicht bekannt. ſtehungsurſache iſt noch Weltſpiegel. ö:: Verſuchsflüge der„Los An eles“, Die „Los Angeles“ machte am Dienstag nen andert⸗ halbſtündigen Verſuchsflug über der Luftſchiff⸗ ſtation Lakehurſt. Die Verſuchsflüge ſollen in den nächſten Tagen fortgeſetzt werden. Kapitän An Srigvene r 11 eines Luftſchiffes für inen Flugverkehr zwiſchen Newyork—Phi. phia und Atlantit Citu. 8 9 5 :: Eröffnung der Fluglinie Berlin⸗Baſel. Das erſte Kursflugzeug der von der Balai und der Deutſchen Lufthanſa gemeinſam betriebenen Li⸗ nie Berlin.—Halle—Fürth—Stuttgart—Baſel iſt auf dem Flugplatz Sternfeld bei Baſel glatt ge⸗ landet. Damit iſt der diesjährige Verkehr auf chtbare Elend fällt dem drei⸗kommu⸗ flem ur Laſt. Religion, Sitte aus dieſem Syſtem geſtrichen, alle Voltsgebrechen heilen bis zu einem erkräumten wir d ſt derma⸗ Len raſch, daß alle Staatshilfe nur gien Tropfen Damit iſt das „rischer Nach einer Reuter⸗Mel⸗ f die eines 0 Beweggründe werden Liebes- ü den Geſchäftsbericht für das Jahr 1925. Es wurden demnach 15 Verſammlungen abgehalten. 21 Bäckerſtreit in Frantreich. In Macon und ſtreiten die Bäckermeiſter, Stadtverwaltung ſeſtgeſetz⸗ 11 Brotpreiſe nicht annehmen wollen, da ſie nach ö Chalon fur Somme weil ſie die von der rer Anſicht nicht im richtigen Verhältnis zum n ehlpreiſe ſtehen. 1: Zugsentgleiſung i 5 bon 9 gleiſung in Japan runter 20 ſchwer. . Neueres über Krebsheilung. In der letzten Sitzung der Chirurgiſchen Geſellſchaft“ die tagte, machte laut„Börſenkurier“ der Ausſprache über die chirurgiſche Beſeitigung des Königsberger Privatdozent Mitteilung, übertragung nommen habe. Dr. Kurt Stückchen einer 8 ſelbſt vertretene nicht lebensfähig iſt, beweiſen. Dies elan ihm auch, da das übertragene Gebilde ſchon nach einigen Tagen abſtarb. Auch die weite⸗ ren Verſuche des Arztes mit Serum, das aus ſeinem nach der Uebertragung abgezapf⸗ ten Blut gewonnen wurde, Kranke zu heilen zeigten ein negatives Ergebnis. 5 Lokale Nachrichten. Viernheim, 16. April, * Generalverſammlung des Orts⸗ Gewerbevereins Viernheim. Die geſtern, Mittwoch Abend, ſtattgefundene Generalverſamm⸗ lung hatte bedauerlicher Welſe einen müßigen Beſuch zu verzeichnen. Anweſend waren 23 Mtit⸗ glieder. Nachdem der 1. Vorſitzende, Herr Gla⸗ ſermeiſter Joh. Joſ. Roos, die Verſammelten begrüßt und in einleitenden Worten zur Tages⸗ ordnung übergegangen, erſtattete der Schriftfüh⸗ rer, Herr Wagnermſtr. Gem. Rat Joſ. Böller, Einwände gegen das Protokoll wurden nicht er⸗ hoben. Der Kaſſenbericht zeigt eine Geſamt⸗ einnahme von 200.75 Mark und eine Geſamt⸗ ausgabe von 120.43 Mark, mithin verbleibt ein Kaſſenbeſtand von 80.32 Mark. für in Ordnung befunden. auswärtigen Veranſtaltungen entſandten Dele⸗ gierten erhalten eine nachträgliche Entſchädigung Dle Kaſſe wird Die zu verſchiedenen von 5 Mk. pro Fahrt. Für künftige Fälle iſt ein Betrag von je 3 Mk., zuzügl. Fahrt, feſt⸗ geſetzt, für Werktags außerdem der Zeitausfall. Die Vorſtandswahl ergibt die Wiederwahl des geſamten alten Vorſtandes und ſind dies die Herten Glaſermſtr. Joh. Joſ. Roes, 1. Vor⸗ ſitzender, Schreinermſtr. Heinrich Jöſt, 2. Vorſttzender und Wagnermſtr. Gem.-Rat. Joſef Zöller, Schriftführer, als weitere Vorſtandsmit⸗ glieder die Herren Baumſtr. Lor. Berberich, Schrelnermſtr. Greg. Gärtner, Betrlebsleiter e Jrankreich und Oeſterreich geschlungen . In der Nähe okohama entgleiſte am Dienstag ein elek⸗ Zug. 40 Perſonen wurden verletzt, da⸗ „Deutſchen in Berlin während Entſtehung und Darmkrebſes der Dr. Kurtzahn die daß er Selbſtverſuche der Krebs⸗ von Menſch zu Menſch unter⸗ operierten rebsgeſcht 118 5 N r eſchwu! Bruſtdrüſe in ſein Bein uberpflanzen lahen, Er wollte damit die herrſchende, auch von ihm Anſicht, daß der dierkt über⸗ tragene menſchliche Krebs an einem Geſunden pflegen, fand dle int te und. zen reiche e e ee * Maunheimer Viehmarktsber vom 15. April. Dem 1 Markt e. zugetrieben und wurden verkauft(Preiſe für 50 Kg. Lebendgewicht): 45 Kälber: 60—80 Ml; 3 1 5 5 i 86): 72—76 Mk. verlauf: Mit Kälbern rußig, geräumt; Schweinen ruhlg, e 95 5 ö Eine gute Obſternte düfte, ſofern das Wetter günſtig bleibt, in dieſem Jahre zu er⸗ Dank der ſonnigen WMltterung der warten ſein. letzten Tage hat das Stelnobſt gut abgeblüht. Die Fruchtanſaͤtze werden als durchwe ſehr günfti bezeichnet. Beſonders bei Kirſchen Waere Ernte ſo reich auszufallen, wie ſelt langen Jahrn nicht. Die Apfelblüte beginnt ſich eiſt richtig zu entwickeln, doch werden auch dieſe Bäume binnen weniger Tage im Hochflor prangen. Der Schwetzinger Spargelmarkt war mit etwa 4 Zentner Spargel beſchickt, der reſtlos abgeſetzt wurde. Es koſteten das Pfund: 1. Sorte 75—85 Pfg., 2. Sorte 50—60 Pfg., Suppenſpargel 30 Pfg. Eingeſandt. Für Einſendungen unter bieſtr Rubril Abernimmt die Nedaktlon anher der preßgeſetzlichen keine Berantwertunz. Troſtloſe Zuſtände in den Perſonen⸗ wagen der O. E. G. Die Zustände in den Perſonenwagen Mann⸗ heim— Weinheim der O. E. G. ſind in Bezug auf Reinlichkelt unhaltbar. Den Paſſagler, der halbwegs auf Sauberkeit und Reinlichkeit hält, be⸗ fällt beim Beſteigen der Wagen ein Gefühl des Schan⸗ derns und Ekels. Zunächſt fällt ihm auf, daß anſcheinend der Boden der Wagen ſchon wochen⸗ lang(anſcheinend ſeit der letzten Schneeſchmelze) nicht mehr richtig gereinigt worden iſt. Der Schmutz liegt bisweilen millimeterſtark in den Ecken. Auf dem Boden ſind die ſckönſten Land⸗ karten zu beobachten. Hierzu kommt die übel⸗ hafte Verunreinigung durch vie Tabakkauer. Wie es an deren Plätzen ausſteht, ſpottet bald jeden Beſchreibung. Nachdem nun verſchledene Re⸗ klamatlonen ohne Erfolg geblieben ſind, nahm ich vor einiger Zeit Gelegenheit, mich mit einem ſtaatlichen höheren Verwaltungsbeamten privat auszuſprechen. Genannte Herr gab mir den Beſcheid, daß bezüglich der Verunreinigung das Bezirksamt nicht zuſtändig ſei, da die Bahn ihre eigene Pollzet hätte. ann mir nun vielleicht ein Leſer Beſcheid geben, wer eigentlich maßgebend iſt, wenn die Bahnpolizet— alſo die berufene Organe der O. E. G. verſagen? Die Zuſtände bel dieſer Geſellſchaft ſind heute wirklich merk⸗ würdig. Eine Beſchwerde gleich welcher Art hat in früherer Zeit zur Abhilfe geführt. Heute bleibt ſolche meiſtens unbeachtet. Vielleicht genügen dieſe Zeilen um die Direktion der O. E. G. zu veranlaſſen, beſſere Verhältniſſe zu ſchaffen. Andernfalls wird viel⸗ leicht doch, wenn auch umſtändlich eln Weg ge⸗ funden werden, um den geſundheitswidrlgen, ſchmutzigen Zuſtänden in den Wagen der O. E. G. ein Ende zu machen.— Ein Paſſagler. Neues vom Film. Union⸗Theater. Heute Freitag läuft Im dieſer Linie eröffnet worden. 55 Bildübertragungen Wien— Paris. Wie der „Frankfurter Zeitung“ aus Wien gemeldet wird. f Jahren, mit das ſchwierigſte in Weſteuropa, mit der Anzahl der Delikte zwiſchen den 11⸗ 9 12jährigen. Jak. Weldner, Zimmermſtr. Cornel. Fiſ cher, Bauunternehmer Gem. Rat Phil. Lahres und Schmiedemſtr. Jean Wunderle. „n ͥããã y y y kopf. Das feingebogene Näschen, der volle„Nun, aus der Milchmiſere müßt ihr auf ihren Knien feſt, der ihr mit ihren beiden 2** Die da frei sind. Noman von Henriette v. Meerheimb (Gräfin Margarete von Bünau). (Nachdruck verboten.) (56. Fortſetzung.) An die Worte mußte Monika oft denken, als ſie noch in derſelben Nacht mit dem Schnellzug nach Berlin fuhr. Das letzte Auflöſen ihres Haushalts in München war ſehr raſch gegangen. Das Sil⸗ berw urde weggeſchloſſen, die Möbel mit Tü⸗ cher verhangen, das Mädchen zu ihrer Mut⸗ ter, die auch in München lebte, entlaſſen. Der Hausvater erhielt die Schlüſſel der Wohnung, um ſie Henry einzuhändigen, wenn er von ſei⸗ ner Automobilreiſe zurückkehrte. Während der langen Fahrt konnte Mo- nila nicht ſchlafen. Die Aufregung, wie ſie Käte finden würde, hielt ſie wach. Die Reiſe konnte ihr nicht raſch genug gehen. Schließlich überraſchte die Ankunft ſie doch. Einmal nur in den fünf Jahren ihrer Ehe hatten Anſor⸗ ges die Geſchwiſter in München beſucht, als Hugo dort ein Konzert gab. Damals war das Bübchen erſt ein kleines, nichtsſagendes Baby im Wickelkiſſen geweſen. Monika war geſpannt, wie ſie ihn jetzt finden würde. Am meiſten freute ſie ſich da⸗ rauf, das Kindlein allein pflegen und warten zu dürfen. . Der erſte Eindruck, den ſie von ihrem Heinen Neffen empfing, überraſchte ſie aller⸗ dings etwas. Als ſie in Berlin angekommen, nach ra⸗ ſcher Automobilfahrt die ihr ſo wohlbekannte, kleine Gartenwohnung in der UÜhlandſtraße betrat, tönte ihr lautes Kindergeſchrei ent⸗ gegen. Sie ging dem Klang ſofort nach in das Schlafzimmer. g Eine ziemlich unſaubere Perſon hielt einen ſich heftig ſträubenden, kleinen Jungen Fäuſtchen wütend ins Geſicht ſchlug. „Kurtchen, der ſchwarze Mann kommt,“ drohte die Frau mit ſtumpfſinnigem Gleich⸗ mut, indem ſie ſich bemühte, den ſich winden⸗ den, aalglatten, kleinen Kinderkörper feſtzu⸗ halten. Aus einem Bett an der Wand ſah ein abgezehrtes, blaſſes, kleines Geſicht mit ver⸗ zweifelten, großen, dunklen Augen der Szene zu. „Käte, liebe Käte!“ f Ohne ſich um das Geſchrei des kleinen Buben weiter zu kümmern, lief Monika an das Bett der Kranken. Käte ſtrich das Haar aus der fieberheißen Stirn.„Monika, Gott ſei Dank, daß du da biſt,“ hauchte ſie. Tränen ſtürzten plötzlich un⸗ aufhaltſam über ihr Geſicht. Monika erſchrak. Sie hatte Käte nie an⸗ ders als lachend und übermütig geſehen. Die Aermſte mußte ſehr krank ſein, um ſo gebro⸗ chen und haltlos zu weinen. „Hilf mir.. ich kann nicht mehr. Bring das Kind zur Ruhe. Sein Schreien zerreißt mir die Nerven.“ „Ja, ja, Käte, er ſoll gleich ſtill werden,“ verſprach Monika.„Vor allem ſage mir, was dir fehlt?“ Käte deutete auf ihre Seite.„Ich habe meinte Monika mich wohl erkältet.“ „Rippenfellentzündung.“ lakoniſch. Lieg ganz ſtill, ich mache dir einen Prießnitzumſchlag.“ Sie ſuchte in dem Gewirr von Sachen, das wie gewöhnlich auf allen Stühlen und Kommoden lag, ein Handtuch und einen Fla⸗ nellrock heraus. Mit dieſen primitiven Mitteln brachte ſie wirklich einen Verband zuſtande. Dann ſchüt⸗ telte ſie Kätes Kiſſen auf und ordnete ihr das ganz verwirrte Haar. Der kleine Junge war ruhig geworden und ſah, den Finger im Munde, intereſſant ihrem Tun zu. Es war ein reizendes Kind mit großen, dunklen Augen und einen blonden Kraus⸗ Mund, das runde Kinn mit dem Grübchen er⸗ innerten Monika lebhaft an Henry. Mit einem feinen Schmerz am Herzen bemerkte ſie die Aehnlichkeit. „Nicht wahr, er iſt goldig,“ ſagt Käte mit ihrer heiſeren, mühſamen Stimme vom Bett her.„Er iſt viel hübſcher als Hugo und ich. Er gleich Henry.“ „Ja,“ antwortete Monika ruhig. Sie drückte ihre Lippen auf das ſüße, kleine Kin⸗ dergeſicht.„Und Bubi wird jetzt artig von der Tante Monika angezogen werden, nicht wahr?“ Zu ihrer freudigen Ueberraſchung ſchien der Kleine einverſtanden zu ſein, ſo daß ſie ſeine angefangene Toilette ſchnell beenden konnte. Dabei bemerkte ſie, daß Sicherheits⸗ nadeln eine große Rolle bei ſeinem kleinen Anzug ſpielten. Alle Bänder, Knöpfe, Haken, befanden ſich im Zuſtand der Auflöſung. „Kurtchen haßt die Krauſe, unſerer Auf⸗ wärterin,“ ſeufzte Käte,„ſie darf ihn nur anrühren, dann ſchreit er gleich los.“ „Habt ihr denn kein eigenes Dienſtmäd⸗ chen?“ fragte Monika erſtaunt. Sie ſchickte die Aufwärterin zum Reine⸗ machen in die Vorderzimmer und beſchäftigte Kurtchen mit einigen ſinnreich verfertigten Spielereien, während ſie Ordnung in das Chaos der Schlafſtube brachte. a „Nein, das iſt uns zu teuer,“ ſeufzte Käte.„Ehe wir das Kind hatten, ging alles glatt. Wir verdienten beide und kamen vor⸗ wärts. Aber ſeitdem Kurtchen da iſt, ſtimmt die Geſchichte nicht mehr. Das Baby läßt ſich nicht ſo nebenher mit abtun wie meine Haus⸗ frauenpflichten. Ich konnte ihn nicht in eine Kiſte ſtopfen, ja, nicht einmal ſeine Milch im Heinzelmännchenapparat wärmen. Du hätteſt Hugo und mich oftmals vor dem geheimnis⸗ vollen„Soxleth“ ſchwitzen ſehen können. Fla⸗ ſchen zerbrachen dutzendweiſe und Kurtchen ſchrie dazu in Dur und Moll, daß es mir das erz und ſeinem muſikaliſchen Vater die hren zerriß. doch jetzt heraus ſein?“ „Ja, aber je älter er wird, umſo mehr Pflege und Aufſicht müßte er haben. Hugo und ich laufen den ganzen Tag umher und geben Unterricht. Ich immer mit der Sorge im Herzen: Wie geht es dem Kinde unter⸗ deſſen?“ Was er alles anſtellt, wenn er ſich langweilt, iſt unglaublich. Zerfetzte Noten, verſtimmtes Klavier, zerbrochene Paletten, verſteckte Pinſel ſind an der Tagesordnung. Das wäre noch zu ertragen. Aber die beſtän⸗ dige Angſt, ob er nicht ans Fenſter klettert, ſich verbrennt oder dergleichen, das reibt mich vollkommen auf.“ 755 e „Iſt er denn immer allein, wenn ihr fort ſeid? Das arme kleine Geſchöpf.“ 6 „Nein. Bald ſah die Portierfrau, bald die Aufwärterin oder eine Bekannte im Hauſe nach ihm. Aber es war doch nie genü⸗ gende Pflege und Aufſſicht. Komme ich tod⸗ müde und abgehetzt und nervös nach Hauſe, muß ich erſt das ſchreiende Kind beruhigen, ausziehen, füttern, Abendbrot für uns beſor⸗ gen— ach, ich kann— ich kann nicht mehr.“ Mit einem verzweifelten Stöhnen drückte Käte den Kopf wieder tief in die Kiſſen. „Sei ruhig!“ bat Monika.„Ich verlaſſe dich nicht, bis du wieder ganz geſund biſt. Ich pflege das Kind und bringe alles in Ordnung. Sorg dich um nichts mehr.“ 5 „Ach, wie ſchön. Küſſe mich,“ hauchte Käte. Monika beugte ſich über ſie und küßte das blaſſe, abgezehrte Geſichtchen. Käte ſchien ihr ſchwer krank zu ſein, gänzlich kraftlos und matt. Monika fragte nach der Adreſſe ihres Arztes, aber davon wollte Käte nichts wiſſen. Das mache nur unnötige Koſten, meinte ſie. Jetzt, wo Monika da ſei, würde ſie ſich raſch erholen. ee »» PVortſetzung folgt.) 1 1 8 eie Jedoch noch kraſſer als hierbei tritt das Phä⸗ men der Verwaſirloſung einem entgegen, wenn In das Alter unter 10 Jahren für ſich betrach⸗ es zählt 120 Brandſtiftungen— die zehn⸗ igen geben 90, die 11jährigen 44 Brandſtif⸗ igen, ungefähr ſo viel auch die 15jährigen— Morde und Totſchlagsfälle, 11 Körperverletz⸗ gen, 23 Sittlichkeitsverbrechen. Man bedenke: handelt ſich hier um das Alter unter 10 Jah⸗ fanden vorletzte Nacht Bildübertragungen nach dem Syſtem Belim durch den Wiener Sender ſtatt. Zurſt wurde von Wien nach Paris geſen⸗ det. Die Verſuche gelangen ſehr gut. Nachdem das Eintreffen der Bildtelegramme beſtätigt wor⸗ den war, ſendete Paris nach Wien ebenfalls Bildtelegramme, darunter ein handſchriftliches Telegramm des franzöſiſchen Kriegsminiſters Painleve an den Bundeskanzler Ramek, indem er ſeiner Freude Ausdruck gibt, daß durch die Bildtelearamme neue Bande der Freundſchaft Bei Punkt 8 der Tagesordnung Verſchiedenes gab es leb⸗ hafie Debatten, ſo im Kapitel Handwerkskammer und Gewerbe. Man war ſich einig, daß der Beitrag entſchieden zu hoch ſei. Der augenbllck⸗ liche Stand des hitſigen Meiſterprüfungskurſes, wie einiges aus der Hanwerker Krankenkaſſe Darmſtabt gab eben“o Anlaß zu reger Ausſprache. Mit der Mah nung des Vorſitzenden, den Zu⸗ Union⸗Theater ein erſtklaſſiger Abenteuer- und Senſationsfilm„Der König von Paris“ in 2 Teilen. 1. Teil„Raubvögel“. Als 2. Schlager „Verkettungen“, ein Lebensſchickſal in 5 Akten. Es iſt dies ein hervorragendes Programm und wird nur heute Freitag vorgeführt. Samstag und Sonntag vohſtändig neues Programm. Der Beſuch des Union⸗Theaters kann der guten Filme ſammenſchluß auch welterhin zu fördern und zu Ab 15. April neu hinzutretende Abonnenten erhalten Anzeiger“ den„viernheimer bis Ende April gratis ins Haus gellefert. * Uſchter tren„Eiigbel Sonntag“ gen 18. pril, nachmittags 0 918 3 Uhr Vorſtandsſitzung um vollzähliges Grſcheinen bittet Der Vorſitzende. Cc bekannte Spezialität, von Mik. Stumpf iu Bismarckstr. 5. Bei Barzahlung 65% Rabatt. fuhl⸗Pumpen das beſte von heute, für Hand und elektr. Antrieb. Erſatzteile jeder Art für alle Syſteme. Reparaturen prompt und billigſt bei J. Wunderle Maſchinen und Eiſenwaren. Katholiſcher Arbeiter⸗Vereil. Am Sonntag, den 18. April, mittags 4 Uhr im„Katholiſchen Bereinsfaal“(„Freiſchütz)“ Monats Versammlung agesordnung: 1. Berichte aus dem Vereinsleben. 2. Vortrag des Präſes. 3.2Männerwallfahrt 4. Verſchiedenes Liͤederbucher mitbringen. 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