jernheimer Anzeiger (iernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Tageblatt Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins Turnerbunt blernneim eute Freitagabend Turnſtunde 10 alle Abteilungen. Auſchließend findet eine wichtige en Miiglieder⸗Verſammlung ſtatt. Unſere aktiven und paſſiven Mit⸗ glieder werden gebeten, zahlrelch zu einen 05 Der 1. Borſitzende. Union ⸗Theater Aanmumuumunnenemeeeneenenmeneneeunuanuuuummmamubünnüunnenmnnunuunn Freitag nur 1 Tag Fortsetzung des großen Abenteuerfilms Der König von Paris 2. Zur Strecke gebracht. Ein ſpannendes Filmwerk in 6 Akten. Als Beiprogramm: unbebingt beſſer als irgend ein Waſchmittel, bas Sie bisher benützten. verflor iſt das einzige milde, ſelbſt⸗ tätige Waſchmittel, weil es das einzige ohne oda und Waſſerglas iſt, das ſchonend eine blendend weiße Wäſche, (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. 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Der Geſetzentwurf, den die Regierung am Mittwoch in der Auſwertungs— frage angekündigt hat, hat folgenden Wortlaut: „Der Reichsrat hat folgendes Geſetz be⸗ ſchloſſen, das mi Zuſtimmung des Reichs⸗ rats hiermit verkündet wird, nachdem feſt⸗ geſtellt iſt, daß die Erforderniſſe verſaſſungs⸗ ändernder Geſetzgebung erfüllt ſind: Artitel 1. Das Geſetz über den Volks⸗ entſcheid vom 27. Juni 1921 erhält in 8 1, Abſ. 2, folgenden neuen Satz 2:„Als Ge⸗ ſetze im Sinne dieſer Vorſchrift gelten auch Geſetze, die die folgende Geldentwertung regeln.“ Artikel 2. Ueber ein Geſetz zur Aenderung oder Aufhebung dieſes Geſetzes kann nur der Reichspräüſident einen Volksentſcheid ver— unlaſſen. Artikel 3: Dieſes Geſetz tritt mit dem auf die Verkündung folgenden Tage in Kraft.“ In der Begründung heißt es u. a.: Nach Reichsrecht iſt der Weg der Volksgeſetzgebung in— ſoſern beſchränkt, als über den Haushaltsplan, über Abgabengeſetze und Beſoldungsordnungen nur der Reichspräſident einen Volksentſcheid ver anlaſſen kann(Art. 73, Abſ. 4 R. V. und 8 1, Abſ. 2. des Geſetzes über den Volksentſcheid). Damit ſind auch die Geſetzentwürfe der bezeichneten Art dem Antrag auf Vocksentſcheid nach Art. 73, Ab— ſatz 2, R. V. und dem Volksbegehren nach Art. 795 Abſ. 3, Satz 1, R. V.(Volksinitiative) entzo— gen. Dies geht aus den Beratungen der Natio— nalberſammlung hervor, wird in der ſtaatsrecht— lichen Literatur übereinſtimmend angenommen und entſpricht auch der bisherigen Praris der Roeichsverwaltung. Die Türkei befürchtet Krieg. Paris, 22. April. Die„Chicago Tribune“ läß! ſich aus angeblich gut unterrichteter und au— torativer Quelle berichten., daß die Türkei tat— ſächlich den Ausbruch eines Krieges mit Italien in dieſem Sommer befürchtet. Blatt teilt mit, daß Muſtapha Kemal Paſcha beabſichtige, im nächſten Monat im Weſt-Kleinaſien große Mi— litärmanöver abzuhalten, die gewiſſermaßen eine Gegendemonſtration gegen die Kundgebungen Muſſolinis bedeuten ſollten. Man erwartet, daß der türkiſche Generalſtab etwa eine Viertelmil lion Mann zu dieſen Manövern heranziehen wird, die mehrere Wochen dauern ſollen. In der ganzen Türkei ſoll eine überaus ſtrenge Zenſur ausgeübt werden, d. h. daß der ganze Poſt-, Te⸗ leſon⸗ und Telegraphendienſt ſcharf überwacht wird.„Chicago Tribune“ will danuu ſerner wiſ— ſen, daß ſich zur Zeit eine geheime politiſche Truppe nach der Art der ruſſiſchen Tſcheka gebil— det hat, die das ganze osmaniſche Reich mit einem Spionagenetz überzogen hat. Das Die Friedensverhand⸗ lungen in Marokko. Die Verhandlungen über den Frieden in Marokko. Paris, 22. April. Die geſtrigen Vorver— handlungen ſind in El Aiun nachmittags kurz vor vier Uhr wieder aufgenommen worden. Sie dauerten faſt vier Stunden. Es wurde ein Kommunique veröffentlicht, indem mit⸗ geteilt wird, daß die Rif-Delegierten die ge— nauen Antworten auf die ihnen in der vorauf⸗ gegangenen Sitzung geſtellten Fragen über— reicht haben. Dieſe Antworten werden einer Disluſſion unterworfen werden, die in einer zweiten Sitzung fortgeſetzt werden würde, deren Datum aber noch nicht beſtimmt ſei. Noch keine Verſtündigung in Marokko. Paris, 22. April. Wie aus Udſchda ge⸗ meldet wird, wurden geſtern die Beſprechun⸗ nen der 3 Delegierten beendet, ohne daß eine Vereinbarung über die Präliminarien zu⸗ ſtandegekommen iſt. Der Zeitpunkt für eine neue Beratung iſt noch nicht beſtimmt. Der Sonderberichterſtatter des„Petit Journal“ hat den Eindruck, daß die Verhandlungen nur wenig Fortſchritte machten und daß die Rif⸗ leute keinen Weg finden, zu einer Verſtändi⸗ gung zu kommen. Eine Skagerak⸗Gedenkfeier. w. Wilhelmshafen, 22. April. Aus Anlaß der zehnjährigen Wiederkehr des Tages der Ska— gerrak⸗Schlacht wird die Marine zum 31. Mai in ülhelmshaſen eine Gedächtnisfeier veranſtalten, 19 der wahrſcheinlich Reichspräſident von Hin⸗ Mitt ſelbſt die Parade abnehmen wird. Ad⸗ Fü Scheer und von Hipper, die damaligen führer der Hochſeeſtreitträfte, werden den Feier⸗ a. M. den 24. April 1926 Konflikt im Rechtsausſchuß. Der Fürftenkompromiß gefährdet.— Undurchſichtige Lage.— Erweiterung der Regierungskoalition. Berlin. 32. April. Im Rechtsausſchuß iſt es heute zwiſchen den Parteien zu einem Kon— flitt gekommen. Der 8 2 wurde abgelehnt. Für die Annahme ſtimmten die Vertreter des Zen trums, der Deutſchen Volkspartei, der Demo— kraten und der Wirtſchaftlichen Vereinigung, die im Ausſchuß zuſammen 10 Stimmen be— ſitzen; gegen die Annahme ſtimmten die 7 So zialdemokraten, die drei Kommuniſten und die Völkiſchen, zuſammen 11 Stimmen. Deutſchnationalen enthielten ſich der Stimme. Ein Vertreter der Bayeriſchen Volkspartei, der ebenfalls den Kompro— mißentwurf unterzeichnet hatte, war im Aus⸗— ſchuß nicht anweſend. Wäre er dort geweſen, ſo hätte er wahrſcheinlich für den von ihm un⸗ terzeichneten Kompromißentmurf geſtimmt. Es hätten dann 11 gegen 11 Stimmen geſtan⸗ den. Dieſes Ziffern verhältnis hätte nach der Geſchäſtsordnung des Reichstages als Ab⸗ lehnung bewertet werden müſſen. Die Ver— handlungen wurden zunächſt abgebrochen. Der Reichskanzler iſt ſofort von dem Ergebnis der Verhandlungen im Rechts— ausſchuß unterrichtet worden. Er hat die Narteiführer für nachmittags zu einer Beſpre— chung zu ſich in die Reichsanzlei eingeladen. sw. Berlin, 22. April. Wie in parlamenta— riſchen Kreiſen verlautet, beabſichtigen die Demokraten, in der für heue nachmittag 5 Uhr angeſetzten Beſprechung der Regierungs— parteien mit dem Reichskanzler über die Si— tuation im Rechtsausſchuß, den Kanzler auf— zufordern, eine Entſcheidung im Reichslabi— nett darüber herbeizuführen, ob das Fürſten— abfindungsgeſetz mit den Deutſchnatio— nalen oder den gemacht werden ſoll. Man glaubt in demokra— tiſchen Kreiſen, daß der Reichskanzler ſeiner— Di Die 5 ö Sozialdemokraten nationalen als auch mit den Sozialdemokra— ten aufnehmen wird. Man iſt aber nicht der Anſicht, daß es gelingen wird, die Deutſch— nationalen zu einem Entſchluß über das Kompromiß zu veranlaſſen. Man hält in demokratiſchen Kreiſen daher die Möglichkei einer Verſtändigung mit den Sozialdemokra— ten für gegeben. Aller Vorausſicht nach wer— den die Verhandlungen mit den beiden Op— poſiionsparteien am Freitag vormittag begin⸗ nen. Der Rechtsausſchuß des Reichstages wird nicht, wie urſprünglich beabſichtigt, am Samstag, ſondern bereits am Freitag zuſam— mentreten, ſich aber nicht mit dem Fürſten— abfindungskompromiß, ſondern mit der Ge— ſchäftslage des Ausſchuſſes befaſſen. Ob bei den bevorſtehenden Verhandlungen zwiſchen der Reichsregierung und den beiden Oppo— ſitionsparteien auch eine Erweiterung der bisherigen Regierungskoa— lition ein Rolle ſpielen wird, ſteht dahin. Das Ergebnis der Ausſprache. Das Geſamtergebnis der Beſprechungen, an denen außer Marx und Staatsſekretär Jvel bekanntlich auch der preußiſche Vinanz— miniſter Dr. Höpker⸗Aſchoff teilnahm, läßt ſich dahin zuſammenfaſſen, daß man ſich über die noch ſchwebenden Streitpunkte einigermaßen klar geworden iſt und über deren weitere Behandlung eine formelle Abmachung getrof— fen hat,„hne einer ſachlichen Löſung näher getommen zu ſein. Der Rechtsausſchuß wird daher in den nächſten Tagen wahrſcheinlich zunächſt über diejenigen Paragraphen weiter beraten, in deuen keine weſentlichen Konflikt⸗ ſtoſſe enthalten ſind. Man hofft, daß in der Zwiſchenzeit auch eine Einigung über die ſeits ſowohl Verhandlungen mit den Deutſch-iſchwierigen Punkte möglich ſein werde. Aus dem Reichstag wird unſerer Ber— liner Redaktion von einem parlamen— tariſchen Mitarbeiter geſchrieben: Ganz ungewöhnlich ſchwere, ja kriti— ſche Aufgaben ſind es, die der Reichstag bei ſeinem jetzigen Wiederzuſammentritt vorfin— det. Sie liegen auf außen- und innenpoliti— ſchem Gebiet. lichkeiten ebenfalls beiwohnen. 6. Außenpolitiſch bewegt die Gemü— ter der von der deutſchen Regierung geplante deutſch-ruſſiſche Pakt. Es mußte unbedingt auffallen, daß die deutſche Reichs— regierung der deutſchen Oeffentlichkeit gegen— über ſich ſo außerordentlich zurückhaltend in dieſer Frage verhielt, daß ſie weder die Füh— rer der Regierungsparteien, noch die Preſſe informierte und daß ſie dieſe ganzen Ver— handlungen mit einem geheimnisvollen Dun— kel umgab. Nun, da durch engliſch-franzöſiſche Indiskreditionen dieſe Dinge ans Tageslicht gezogen worden ſind, ſtehen die deutſche Oef fentlichkeit und die deutſche Volksvertretung nicht nur ſachlich vor vollendeten Tatſachen. ſondern ſie befinden ſich auch in einer taktiſch außerordentlich ungünſtigen Lage. Die Reichs— regierung mußte ſich klar darüber ſein, daß nach allen früheren Erfahrungen eine Ge— heimhaltung dieſer Dinde nicht zu erzielen war und daß es mindeſtens in dem Augen⸗ blick, in dem die Verhandlungen ihrem Ende zugingen: von irgend einer Seite ein Spreng— verſuch unternommen würde. Denn nichts an⸗ deres waren die engliſch-franzöſiſchen Erörte— rungen über dieſe Dinge. Das Verhalten der Reichsregierung iſt umſo unverſtändlicher, als ſie ſich doch abſolut der Unterſtützung der Parteien weit über den Regierungsrahmen hinaus und des größten Teiles der deutſchen Preſſe hätte ſicher ſein können, wenn von vornherein keine Zweifel darüber gelaſſen worden wären, daß die mit Rußland zu pflegenden Verhandlungen und geplanten Abmachungen ſich ganz auf der Li⸗ nie der deutſchen Außenpolitik bewegen und ſie vor allem die in Locarnv eingeſchlagene Politik nicht durchkreuzen. Daß dem ſo ſei, hat die Reichsregierung ja ausdrücklich, frei⸗ lich erſt, nachdem die Weltöfſentlichkeit ſich mit dieſer Angelegenheit befaßte, ausdrücklich erklärt. Jedenfalls wird es an herber Kritik für die Reichsregierung bei Ve andlung die— ſer Dinge im Auswärtigen Ausſchuß, der ſo⸗ ber Reichstag vor schderen Aufgaben. Eine kritiſche Situation.— Innen- und außenpolitiſche Kriſen. fort nach Wiederzuſammentritt des Reichs— tages ſich verſammelt, nicht fehlen. Auch in der Frage der Ratsſitze und der Studienkommiſion haben die zwi— ſchenzeitlichen Erörterungen ergeben, daß un ſere Poſition keineswegs iſt. Man iſt in der zufriedenſtellend Materie ſelber ſeit der Märztagung ſo gut wie ſtehen geblieben, und es iſt im Augenblick noch gar nicht abzuſehen, wie man die Dinge bearbeiten und weiter— führen will, zwar ſo, daß die September— tagung zu einem Ergebnis führt. Auch dieſe Fragen werden die Beratungen der Auswär— tigen Politik ſchwer belaſten. Fürſtenabfindungskompromiß der ſozialdemo— Noch viel kritiſcher ſehen ßich aber die Dinge bezüglich der Innenpolitik an. Hier ſind es Fürſtenabfindungs- und Duellfrage, über die zwar in den Ausſchüſſen eine loſe Verſtändigung zuſtandegekommen iſt, über deren endgülige Regelung aber in der Voll verſammlung des Reichstags bis heute ſo gut wie nichts feſtſteht. Ueber die endgültige Hal— tung der Sozialdemokraten wie der Deutſch— nationalen weiß man noch nichts Näheres. Beide wollen offenbar ihre Karte erſt im letz— ten Augenblick ausſpielen. Das wird ihnen aber nicht möglich ſein, weil eine klare Stel— lungnahme erfolgen muß, umſomehr, wenn der verfaſſungsändernde Charakter dieſes Ge— ſetzes bejaht werden ſollte. Wie in dieſem Falle, die Zweidrittel- Mehrheit, ſelbſt wenn die Sozialdemokraten ſich geſchloſſen für das Fürſtenabfindungsgeſetz einſetzen ſoll ten, erreicht würde, iſt im Augenblick noch gar nicht zu erkennen. Aber auch in der Duell frage wird man noch mit ſtarken Widerſtänden ſelbſt innerhalb der Regierungsparteien rech ä Folge gehabt, 13. Sahrgang eingebrochen. Es handelt ſich um die Forde⸗ rung der Aufwertungsverbände nach einem Volksbegehren in der Aufwertungs⸗ frage. Es wird die mindeſtens 40prozeutige Aufwertung der Hypotheken und für Sparkaſ⸗ ſeneinlagen und dergleichen eine volle hun⸗ dertprozeutige Aufwertung verlangt. So ſehr man anerkennen muß, daß die durch das Auf⸗ wertungsgeſetz vorgenommene Regelung zweifellos ſehr viele Fehler und Schäden hat, und daß ſie bei weitem den berechtigten In⸗ tereſſen, insbeſondere der kleineren und critt⸗ leren Beſitzenden nicht genügt, ſo muß man doch andererſeits ſagen, daß es ein unmög⸗ liches Verfahren wäre, wenn man Geſetze, die erſt einige Monate in Kraft ſind, auf deut Wege des Volksbegehrens umſtoßen wollte. Das würde einer förmlichen Unterhöhlung unſerer geſamten geſetzgeberiſchen Arbeit gleichkommen. Hier liegt der typiſche Fall des Mißbrauches eines in der Verfaſſung gegebe- nen Rechts vor, deſſen Gewährung damals ſicherlich von guten Motiven ausging, deſſen Anwendung nun aber zum Schaden für Reich und Volk ſelber auszuſchlagen droht. Da es ſich um eine Prinzipienfrage aller⸗ erſten Ranges handelt, iſt unbedingt damit zu rechnen, daß die Reichsregierung gegebe⸗ nenfalls dieſer Angelegenheit wegen im Reichstage die Vertrauensfrage ſtellt. So ſteht der jetzt wieder zuſammentretende Reichstag vor ſehr ſchweren und ernſten Auf⸗ gaben, die das Schickſal nicht nur der Regie- rung, ſondern der Geſamtpoliik der nächſten Zeit entſcheidend beſtimmen werden. Ein Sieg der Druſen. London, 22. April. Nach heute hier vor⸗ liegenden Meldungen aus Jeruſalem haben die Franzoſen in Syrien eine Niederlage er⸗ litten. Die Berichte beſagen, daß bei den Dru⸗ ſen in Sueida große Erregung herrſche, die durch eine beleidigende Proklamation des ſranzöſiſchen Generals Andrä noch erhöht worden ſei. Dieſe Proklamatlon habe zur daß bewaffnete Druſenabtei⸗ lungen aus der Gegend von Sueida die fran⸗ zöſiſchen Truppen bei Ain Ghalzal plötzlich angegriffen hätten. Die Franzoſen ſeien mit großen Verluſten zurückgeſchlagen worden. Eine Anzahl von Eiſenbahnwagen ſei bei dem Gefecht verbrannt; die Flammen wären dabei ſo hoch geſchlagen, daß man geglaubt habe, Damaskus ſtehe in Flammen. Die Druſen ſeien dann mit groſter Beute, darun⸗ ter hauptſächlich Munition, nach Sueida zu⸗ rückmarſchiert. N nen müſſen und das letzte Wort darüber iſt ja noch nicht geſprochen. Ohnehin ſcheint es, daß die größten Schwierigkeiten, die der Be handlung dieſes Problems entgegenſtanden, und die zeitweiſe ſogar eine Präſidentenkriſe auftauchen ließen, beſeitigt wären. Dafür iſt aber ganz plötzlich eine neue ſchwere Kriſts über die deutſche Innenpolitik her⸗ gültig ab, über die Einführung eit ſbültigen Mindeſtlohnes zu verhandeln. Darauf⸗ 4 4 Lehte Meldungen. Erneuter Tumult im ſächſiſchen Landtag. w. Dresden, 23. April. In der geſtrigen. Landtagsſitzung kam es wiederum zu Zwiſchen⸗ fällen. Es wurde eine Reihe nachgeſuchter Strafverfolgungen gegen kommuniſtiſche Abge⸗ ordnete verhandelt wegen Beleidigung ſtaatlicher Behörden. Die Abſtimmung führte zu heftigen Kundgebungen der Kommuniſten, die ſchließlich einem Regierungsvertreter, der angeblich über ſie gelacht habe, Ohrfeigen anboten. Darauf ſetzte ein ohrenbetäubender Lärm ein, ſodaß der Präſident gezwungen war, die Sitzung für eine Stunde zu unterbrechen. Nach längerer Aus⸗ ſprache wurde ein kommuniſtiſcher Mißtrauens⸗ antrag gegen den Miniſterpräſidenten Dr. Held abgelehnt. Silberhochzeit des bayer. Miniſterprüſidenten. w. München, 22. April. Geſtern ſekerte der bayeriſche Miniſterpräſident Dr. Held mit ſeiner Gemahlin in aller Stille das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Aus dieſem Anlaß gingen dem Minl-⸗ ſteryräſidenten eine große Anzaßf von Glückwün⸗ ſchen zu. Das Befinden des deutſchen Geſandten in Wien. w. Speyer, 22. April. Der deutſche Geſandte in Wien, Dr. Maximilian Pfeiffer, der vor kurzem ſchwer erkrankt iſt, befindet ſich nach einer Meldung aus München, wo er zur Zeit weilt, wieder auf dem Wege der Beſſerung. Keine Dienſtzeitverlängerung in Belgien. w. Brüſſel, 23. April. Die belgiſche Kam⸗ mer lehnte einen Antrag, die Dienſtzeit für ſämtliche Waffengattungen auf 6 Monate zu verringern, mit 102 gegen 12 Stimmen bei 1 Enthaltungen ab. Fehlſchlag der berghaulichen lungen in England. 23. April. Die heutige Konfe⸗ Verhand w. London, freuz zwiſchen den Grubenbeſitzern und den B arbeitervertretern endete mit einem vollſtän Fehlſchlag. Die Grubenbeſitzer lehnten es os allgemein hin wurden die Verhandlungen abgebrochen. Schluß des Artikels„Der prachtvolle Hieſel!“ Wie die Muſikanten mit dem Sammelteller Kommen, legt ihnen die Lieſel ein Fünferl auf Sie meſſen den Hieſel, der an ſeiner Roßwurſt faut, mit erbarmenden Blicken. Heuer fliegt kein Steirerhut mehr in die Luſt, gellt kein Juchzer mehr durch die weiten Hallen Fliegt kein Taler mehr auf den Muſikantentiſch. Der Hieſel hat nicht einmal mehr— einen Geldbeutel. Denn zahlen tut ſie— das Bier, den Emmenthaler und die Roßwurſt. Dann gehen ſie. „Sie“ keck und raſch voraus—„er“ wie ein Halber Leichnam hinterdrein. Der alte Bauer, bei dem ich wieder ſitze wie im Vorjahre, zupft den Hieſel im Vorbeigehen am Nockſchoß: „Na, Hieſel, wie geht's im heiligen Eheſtand?“ „Wie wird's gehen?“ antwortete Hieſel, nach— dem er ſich vergewiſſert hat, daß ſein Weib ſchon außer Hörweite iſt.„Die Lieſel iſt ein Muſter von einem Weib— ein Muſter...“ Dann ſchiebt der Hieſel wieder hinter der Lie— ſel her, gehorſam wie ein Lamm, den Kopf zwi— ſchen den Schultern. Ich ſchau' ihm nach, bis der geknickte Adler— flaum hinter der Türe verſchwindet. Der geknickte Adlerflaum... Armer, prachtvoller Hieſel.. 2„. Vermiſchtes. Wegen Spionage verurtei w. Ludwigshafen. 21. April. Vor dem HAroßen Schöffengericht Ludwiashaſen hatten ſich heute der 20 Jahre alte Walter Hick von Ludwigshafen ·hens gegen das Geſetz des Verrats militäriſcher Geheimniſſe vom 3. Juni 1914(Spionagegeſetz) und der 22 Jahre alte Karl Leibig, ebenfalls aus Ludwigshafen, wegen Urkundenfälſchung zu verauworten. Die Sitzung fand hinter ver— ſcaloſſenen Türen ſtiatt und dauerte von 10 Ubr vormittags%s Uhr abends. Das Urte! lautete für Hick auf 8 Monate Ge— fängnis und für Leibig auf 3 Monate Ge— fängnis unter voller Anrechming der Unter— ſuchungshaft von je 2 Monaten. Der Staats- auwalt hatte gegen Hick 3 Jahre und gegen Leibig 2 Jahre Zuchthaus beantragt. Aus der Urteilsbegründung ging hervor, daß der An geklagte Hick behauptete, unter einem gewiſſen Druck und nur zum Schein eine Zuſage an eine fremde Macht gemacht zu haben. Das Gericht erblickte aber in der reinen Zuſage ſchon ein Vergehen gegen das Spionagegeſetz, weshalb eine Beſtrafung im obigen Umfange erfolgen mußte. 1 wegen Ner bis Der Prozeß: Sklarz. Berlin, 20. April. Der Betrugsprozeß gegen Heinrich Sklarz wurde nach mehrtägi⸗ ger Unterbrechung heute wieder aufgenom— men. Der Angeklagte, der weiterhin völlige Teilnahmsloſigkeit zeigt, wird nach dem neuerdings erſtatteten ärztlichen Gutachten für verhandlungsfähig gehalten. Als letzter Zeuge wurde Geheimer Finanzrat Hellwig ergänzend über die Wechſelgeſchäfte des An⸗ geklagten und der Staatsbank vernommen. Man rechnet jetzt mit einer baldigen Been⸗ digung des Prozeſſes. Die Perteidigung des Sklarz führt jetzt Juſtizrat Dr. Werthauer. Der Mord an Hubert Linde. Warſchau, 21. April. Der Mord an dem früheren Finanzminiſter und Direktor der Poſtſparkaſſe, Hubert Linde, iſt wieder einmal das typiſche Verbrechen eines durch den poli— iſchen Kampf nahezu unzurechnungsfähig ge— machten Menſchen. Der Sanitätsſergeant WazlafCmielewſki hat den ehemaligen Mini⸗ ſter niedergeſchoſſen, als dieſer das Gerichts— hebäude verließ, in dem ſein Prozeß wegen Veruntreuungen bei der Poſtſparkaſſe ver— handelt wurde. Seinem Rittmeiſter gegenüber erklärte der Mörder, daß er nach den Reden der Rechtsanwälte befürchtet habe, daß Linde freigeſprochen werden könnte. und deswegen babe er auf eigene Fauſt Gerechtigkeit üben wollen. Alles Unglück Polens nehme ſeinen Anfang bei ſoſchen Leuten wie Linde. Zu dem Prozeß erfahren wir noch, daß eine Verurteilung Lindes tatſächlien kaum zu erwarten war, weil ihm direkte Veruntreu— ungen nicht vorgeworfen werden konnten, ſon— dern höchſtens leichtſinnige Geſchäftsführung. Dafür, daß dies in dem Prozeß zu Tage kam hat er jetzt ſein Leben laſſen müſſen. Dar Mörder aber macht den Eindruck, als ob er noch ſtolz auf ſeine Tat iſt. Aus Nah und Fern. Mannheim, 21. April. Freiwilliger Tod. Geſtern vormittag wurde im Walde bei Sandhofen ein 51 Jahre alter verheirateter Drogiſt aus Darmſtadt, wohnhaft in Sand— hofen, tot aufgefunden. Durch Einnahme eines ſtarken Giftes hat er ſeinem Leben ein Ende bereitet. Mißliche Verhältniſſe ſollen den Mann zur Tat gebracht haben. In vergangener Nacht hat ſich in Rheinau ein dort wohnhafter 66 Jahre alter verwitweter Kohlenarbeiter aus Ketſch in ſeiner Wohnung erhängt. Ein ſchweres Leiden ſoll die Urſache der Tat ſein. Bap Dürkheim, 21. April. Skelettfunde. Bei den Aufräumungsarbeiten auf der Klo⸗ ſterruine Limburg ſtieß man auf der linken Seite des Weſteinganges auf zahlreiche Ske⸗ lettreſte, bei denen auch mittelalterliche Ge⸗ fäßreſte lagen. Vermutlich handelt es ſich um Gebeine, die bei früheren Bodenarbeiten auf der Limburg aus den alten Grabſtätten der dort beerdigten Mönche oder aus dem Bein⸗ hauſe genommen und an dem fetzigen Fund⸗ blatz mit Schutt und Steinen überdeckt wur⸗ den. Groß⸗Bieverau, 21. Aprir.(Ein Landwirt als Bettler.) Ein hieſiger Landwirt, der von ſeiner 0 Habe nichts veräußern wollte, kam auf den Ein⸗ fall. betteln zu gehen. Er hat ſich denn auch in Dieburg, Spachbrücken, Reinheim uſw. über 400 tark zuſammengebettelt, denn er hatte doch ge⸗ dau! und das Geld reichte nicht zur Fertiaſtellung ſeines Hauſes. Das Bettelgeſchäft erleichterte er ſich durch Vorzeigen einer Liſte, in der er nach⸗ wies, daß andere Leute ſchon bis zu 1 Mark ge⸗ zeichnet hatten. Das Amtsgericht verurteilte ihn wegen dieſes Vorgehens, das jedes Anſtandsge⸗ fühl und den Bauernſtolz hintanſetzte, zu acht Ta⸗ gen Gefängnis. ö Speyer, 21. April. Von einem Motorrad⸗ fahrer überrannt. Ein folgenſchweres Unglück iſt auf der Straße von Hocke heim nach Neu⸗ lußheim dem Radfahrer Johann Stamm zu⸗ geſtoßen. Ein bis jetzt noch unbekannter Mo⸗ torfahrer wollte ihn überholen, ſtreifte ihn und riß ihn zu Boden, wobei Stamm derart verletzt wurde, daß er ſich ſofort in ärztliche Behandlung geben mußte. St. Ingbert(Saarpfalz), 21. April. Nach der Fremdenlegion verſchleppt. Der Familie des Hüttenarbeiters Brück, die lange Zeit von ihrem im benachbarten Lothringen arbeiten⸗ den Sohne nichts hörten, ging nunmehr die Nachricht zu, daß dieſer Fremdenlegionswer— bern in die Hände geraten iſt und bereits nach Afrika abtransportiert wurde. Saarbrücken, 21. April. Beramannslos. In der Saargrube Brefeld fand ein franzöſi⸗ ſcher Kontrollſteiger durch niedergehende Steine den Tod. In derſelben Grube verun⸗ glückte kurz vorher ein deutſcher Bergmann tödlich. Die auffallend zahlreichen Unfälle im Saarbergbau werden von der Belegaſchaft auf das franzöſiſche Autreiberſyſtem zurückgeführt, bei dem trotz heftiger Klagen die bergpolizei⸗ lichen Sicherheitsvorſchriften nicht genügend beachtet werden. München, 21. April. Ein wertvolles Dia⸗ mantenkreuz geſtohlen. Heute nacht wurden von einem bisher noch nicht ermittelten Dieb in einer hieſigen Wohnung verſchiedene Ge genſtände im Werte von rund 6000 Mark ent⸗ wendet. Unter den geſtoblenen Sachen iſt das wertvollſte Stück ein 7 Zentimeter hohes und 5 Zentimeter breites fülbernes mit Diamanien beſetztes Kreuz, deſſen Wert auf 5000 Marl veranſchlagt wird. 0 Köln, 21. April. ſheitspflege. Die Kölner Kriminalpolizei hal dieſer Tage die Inhaber einer Reihe von Schönheitsinſtituten verhaftet. Teilweiſe kam auch das in dieſen Inſtititen beſchäftiate Perſonal hinter Schloß und Riegel. Die In— ſtituts, die ſich in Inſeraten als Maſſage⸗ und Schönheitspflege treibende Unterneh— mungen empfahlen, dienten zu einem ſehr er- beblichen Teil einem wüſten Treiben. Der Verkehr in dieſen Inſtityten. die ſich kaum noch vom gewöhnlichen Bordellbetrieb unter— ſchieden und in denen es zu wüſten Orgien kam, war. wie die„Rh. Zig.“ meldet. recht lebhaft. Vor allem verkehrte dork ein ſehr zah— lJungsfähiges Publikum. Es iſt nicht ausge⸗ ſchloſſen, daß die im Gang befindliche Unter- ſuchung noch weitere Ueberroſchungen brinat, durch die nach dem gleichen Blatt eine Reihe bekannter Kölner Perſönlichkeiten ſtark bloß— geſtellt werden. London, 21. April. Eine Brandepidemie in London. Sei drei Tagen iſt in London eine förmliche Epidemie von großen Bränden aus— gebrochen und hält zurzeit noch an. Bis zur Eigentümliche Schön Stunde iſt die Feuerwehr ſeit Sonntag nacht mal ausgerückt und man ſteht auf dem Standpunkt. daß es ſich hier zum Feil wenig: Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag ſtens um Brandſtiftung handeln müſſe. Unter den größeren Bränden befanden ſich der vier⸗ töcrige Wafſen-Speicher der moderne Arms Fompany, ferner der zſtöckige Speicher des Engrospapierhauſes Allardyce n. Company, wo 120 Feuerwehrleute und 20 Maſchinen be— ſchüftigt waren, die aber nicht verhindern konnten, daß das Gebäude bis auf den Grund bbraunte. Ein anderes Engrospapierhaus Frantfürter Viehmarte. ö Der Markt für Kleinvieh und Schweſne he⸗ ſtand aus 4 Färſen und Kühen, 1160 Kälbern, 272 Schafen und 285 Schweinen. her Zentner Lebendgewicht: Kälber 45 bis 80, Schafe 36 bis 50, Märzſchaſe 25 bis 30, Schweine 70) bis 76, Sauen und Eber 60 bis 65 Mark.— Marktverlauf: Bei flottem Handel ausverkauft. Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 22. April. an der hieſigen Produktenbörſe hat angeſichts der höheren ausländiſchen Forderungen angehalten, der Geſchäftsumfang blieb jedoch infolge Zurück⸗ haltung der Käuſer flein. Man verlangte für die 100 Kilogr. bahnſreri Mannheim ohne Sack: Wei⸗ zen inl. ohne Angebot, ausl. 33.75 34.25, Rog⸗ gen inl. 20.50.— 20.75, ausl. ohne Angebot, Brau⸗ gerſte 22.50—26; Futtergerſte 18—19, Hafer inl. 29.75—22, ausl. 19.75—24, Mais mit Sack 19, Weizenmehl, Spezial Null, 42,75—43, Weizen⸗ brotmehl je nach Qualität 27—33, Roggenmehl 29.50—31, Kleine 10,50—11. Mannheimer Viehmarkt. Zum heutigen Viehmarkt und wurden per 50 Kilogr. Lebendgewicht gehan⸗ delt: 83 Kälber 6—82, 20 Schafe ohne Notiz, 59 Schweine 56—74, Ferkelmarkt ausgefallen. Markt⸗ verlauf: Kälber mittelmäßig, geräumt; Schweine langſam geräumt. ö Gottesdienſt-Ordunng der katholiſchen Gemeinde. 3. Sonntag nach Oſtern. 17 Uhr hl. Meſſe. ½8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. ½ 10 Uhr Hochamt mit Predigt. ½2 Uhr Piedigt, Aufnahme in die Jüng⸗ lings⸗Sodalttät; die kuchliche Verſamm⸗ lung für die Jungfrauen⸗Kangregatton wird am nächſten Sonntag gehalten. 1210 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼%6 Uhr 1., ½¼7 Uhr 2. S.⸗A. für Margareta Munſch geb. Wolf. Dienstag: 6 Uhr 3. S.A. für dieſelbe. 7/7 Uhr beſt Amt für Friedrich Lammer, Schwiegervater Philipp Hsock und Anver⸗ wandte. Mittwoch: ¼6 Uhr beſt. Amt für Katharina Finkel, Eltern und Geſchwiſter. 7 Uhr beſt G. A für Georg Michael Adler, Ehefrau Juliana geb. Weidner und Sohn 9 Krieger Adam Adler. Donnerstag: ¼6 Uhr beſt. Amt für Georg Schmitt 6., Ehefrau Katharina geb Adler. Tochter Eva und beiderſeitige Angehörige. 07 Uhr beſt. E.⸗A. für Anna Maria Winkler geb. Knapp und beiderſeitige Au⸗ gehörige. Freitag: ¾6 Uhr beſt. Amt für Johann Weinlein. 7 Uhr beſt. Amt für Philipp Sax 3., beiberſeitige Eltern und Angehörige. Samstag: 6 Uhr beſt. Amt für Philipp Haas, Ghefrau Anna Marta geb. Knapp und Johann Georgi und deſſen Tochter Eliſaberh geehl. Simon. 7 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Ring⸗ hof geb. Pfenntog, deren Mütter Juliana geb Winkler, Marg. geb. Hoock und für Eva Magdalena Wunderle geb. Haas und Angehörtge. Am Montag und Mittwoch ift bei den vei den barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Mefſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunton für die 3 Abteilung der Jung⸗ frauen-Kongregation. Barclay and ſry, kam leichter davon. Beſon⸗ ders ſchwierig war die Löſchung eines Wein⸗ ſpeichers der Firma Strauß. Dies ſind unter⸗ ediſche Keller unter der Eiſenbahnſtation der London Bridge. Bei dieſer Löſchung wurden 0 Feuerwehrleute verletzt und der Brand war heute früh noch nicht beendet. Im Augen⸗ blick brennt ein Speicher im Spittlefield⸗ diſtrikt. Handelsmarkt. ine deutſch-engliſche Kreditgeſellſchaft. Köln, 22. April. Die Verhandlungen zur Gründung einer deutſch-engliſchen Truſtgeſell— ſchaft, deren Zweck die Verſorgung der kleinen Induſtrie mit Krediten iſt, mit einem Anſangs— kapital von 1 Million engliſche Pfund, ſtehen laut „Köln. Ztg.“ nahe dem Abſchluß. Die Hälſte der Aktien ſollen von einer deutſchen Gruppe übernommen werden, beſtehend aus der Preu— ßiſchen Staatsbank, der Reichskreditgeſellſchaft, der Deutſchen Bank, der Berliner Handelsgeſell— ſchaft und der Miteldeutſchen Kreditbank. Die weiteren 500000 Pfund werden von einer füh⸗ renden engliſchen Gruppe, die dem Bankhaus Halbers, Wegg and Company in London nahe- teht gezeichnet. Von deutſcher Seite werden dem Verwaltungsapparat angehören Präſident Dr. Schröder(Seehandlung). S. Ritſcher(Reichs⸗ kreditgeſellſchaft)h, Kommerzienrat Dr. Paul Mil⸗ linton⸗Herrmann(Deutſche Bank) und Dr. Jei⸗ dels(Berliner Handelsgeſellſchaft). ö Frankfurter Getreidebörſe. ö An der geſtrigen Frankfurter Getreidebörſe notierten bei ſeſter Tendenz: Weizen 30.75 bis 31, Roggen 20.50 bis 20.57, Sommergerſte 22.75 bis 24.75. Hafer inl. 23.25 bis 24, Mais 18.75 bis 19, Weizenmehl 42,50 bis 43.25, Roggenmehl 29.50 bis 30, Weizenkleie 10.25 bis 10.50, Roggenkleie 1.50 bis 11.75, alles in Reichsmark die a Kite. Zugleich für die Schüler der Herren Lehrer pp, Kumpa und Baldauf Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde. Sonntag, den 25. April 1926. Vorm. 8 Uhr: Chriſtenlehre. Vorm. 9½, Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10½½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Dienstag, den 27. u. Donnerstag, den 29 April: Abends 8 Uhr: Uebungsſtunde des Frauenchors. Geſchäftliches. Wie Wir hören, iſt die F liale Mannheim des Badiſchen Bau⸗Bundes, die in Liquidation getreten iſt, von der Hausrat G. m. b. H. Ge⸗ meinützige Möbelverſorguna für das Rhein-, Mein⸗ und Lahngebiet in Frankfurt a. M an⸗ gekauft worden. Die Vexkaufsſtelle Mannheim wird von der bisherigen Geſchäftsleitung weiter⸗ geführt und verweiſen wir auf den Jnſeratenteil der heutigen Nummer. Ein neuer ſolider, billiger Stoff, „Gminder⸗Linnen“ benannt. Gminder⸗ Linnen iſt aus einer ſogenannten Baſtwolle her⸗ geſtellt, die nach einem von Dr⸗Ing. e. h. Emil Gminder in Reutlingen ausgearbeiteten Ver⸗ fahren durch Kotoniſieren, d. h. durch Entfernen des Pflanzenleims von der Flachs⸗ und Hanf⸗ faſer und damit durch deren Zerlegung in ihre baumwollähnlichen Einzelfaſern, in den Werken der Textuftrma Ulrich Gminder G. m. b. H. in Reutlingen, gewonnen wird. Während bisher nur dle Flachsfaſer von einer gewiſſen Länge ah in der Leinenweberel für Gewebe, die kürzere Faſer aber nur für untergeordnete Zwecke verar⸗ Notiert wurde Die ſeſte Stimmung zu geſtalten und damit zu heben. dingungen für günſtigen Hanfbau in Deutſchland ſind gegeben, unzählige Flächen jetzt noch brach ⸗ waren zugeführt bei et wurde und elne Verwendung ber Hanffaſer eigentlich nur in der Seilerwaren⸗ und Oindfa⸗ deninduſtrie erfolgte, ermöglicht es das Verfahren der Kotoniſterung, ſowohl die kürzere Flachsfaſer als auch die Hanffaſer ſo zu veredeln, daß ſie unter Beimiſchung eines gewiſſen Prozentſatzes von Baumwolle verſponnen werden kann. „Gminder⸗Linnen“, vereinigt die guten Eigen⸗ ſchaften des Leinen⸗ und Baumwollgewebes in jeder Weiſe. In volkswirtſchaftlicher Beziehung iſt das neur Verfahren für das heutige Deutſch⸗ land ebenfalls von größter Bedeutung; es hat deshalb weit über das Gebiet der Dextilinduſtrie hinaus Intereſſe erweckt. Es iſt dazu berufen, den Hanfbau für den Landwirt wieder lohnend Die Vorbe⸗ liegenden Moorbodens eignen ſich gleichſalls zum Aabau und wir können uns damit in großem Maße unabhängig von der aus dem Ausland kommenden Baumwolle machen. Der Samen des Hanfes ergibt ein wertvolles Oel für die menſch; liche Nahrung, die zurückbleibenden Reſte ein Kaftfutter und die bei der Ayfbereitung der Stengel abfallenden Scheben und Blätter werden von der Landwiriſchaft, nachdem ſie als Streu⸗ mittel gute Verwendung gefunden haben, dem Boden wieder in Düngerform zugetührt. Gminder⸗ Linnen iſt in 30 Farben bei Hermann Fuchs, Monn helm, an den Planken, gegenüber der Haupt⸗ poſt, zum Preiſe von 1.60 Mk. pro Meter zu haben. Belolſnung einer mutſgen Tak. Bonn. 21. April. Im Juli vorigen Jah⸗ res hatte die Schülerin Amalie Möbus in der Nähe des Strandbades einen Erwachſenen vom ſicheren Tode des Ertrinkens gerettet. Für die wackere Retterin hat leut„Deutſcher Reichszeitung“ der Oberbürgermeiſter beim Staatsminiſterium die Rettungsmedaille am Band beantragt. Die Medaille wird der Ret⸗ terin vorausſichtlich verliehen werden, aber erſt dann, wenn ſie eine ſelbſtändige Lebens- ſtellung erlangt hahen wird. Die Stadtver⸗ waltung läßt dem Mädchen noch eine ganz beſondere Anerkennung zukommen. Da es ſich um eine fleißige Volksſchüſerin handelt, iſt ihr eine Freiſtelle in den ſtädtiſchen Handels⸗ ſchulen auf zwei Jahre gegeben worden. Lokale Nachrichten. „ Viernheim, 24. April. * Aus unſerem Leſerkreiſe erhalten wir nach⸗ ſtehendes Lied zum Abdruck: Chriſtliches Arbeiterlied. Des Morgens wenn ich früh aufſteh, Und zu meiner Arbeit geh, So bitt ich Gott um ſeinen Segen, Daß er mich den Tag erleben, Mich bewahre vor der Sünd, Die mich ins Verderben bringt. Wenn ich reit in Ackerbau Und mit meinem Herze zum Himmel ſchau, So viel Gräslein in den Feldern, Soviel Blätter in den Wäldern, So viel Zungen wünſch ich mir, Lob zu ſingen meinem Herr Jeſu dir. Wenn ich bin im grünen Feld, Unter dem blauen Himmelszelt, So laß ich meine Stimme klingen Und mit allen Vöglein ſingen Loben und preiſen meinen Gott, Der uns hilft aus aller Not. Wenn ich eſſe zu Mlttag, Selbſt oder heimlich zu mir ſag: Dieſe Speiſe will ich genießen Und dabei meinem Jeſum grüßen. Sage hundert Lob und Dank Für die liebe Speiſ' und Trank. Wenn das Eſſen iſt vorbei, Ich mich vor kriner Arbeit ſcheu. Wenn ich auch dabei muß leiden, So denk ich an die himmlichen Freuden, Die mir der Heri ſo treu verſpricht. Wenn ich meine Arbeit mit Fleiß verricht. Wenn ich bin in großer Hltze, Unter den ſchrecklichen Hlmmelsblltzen, So denk ich an die armen Seelen, Die das Feuer ſo hart tut quälen, Herr gib ihnen die ewige Ruh, Und das ewige Licht dazu! Krenz oder Halbmond? Es ſei heute nochmals auf die Theateraufführung der Maxtan. Jünglingsſodalität, anläßlich ihres Ti⸗ tularfeſtes, morgen Sonntag Abend 8 Uhr, im Gaſthaus„Zum Frelſchütz“, aufmerkſam gemacht. Die programmatiſche Feſtordnung der Tilular⸗ feler iſt aus der Anzeige erſichtlich. „Die alte Heimat, Nr. 4 unſerer Mo⸗ natsbeilage, iſt der heutigen Ausgabe beigefügt. Heute 2 Blütter(6 Seiten) Das aus dieſem Geſpinſt hergeſtellte Gewebe, das ö Vorarbeiten ſind bereits im Fluß, und verſpricht (Schlllerſchule) ſtatt. Anzug- Stoffen „ Beſörberung. Der beim hiefigen Poft⸗ amt angeſtelte Poftſchaffner Herr Georg Knapp zurde mit Wirkung vom 1. April 1926 zum Oberpoſtſchaffner ernannt. Wir gratulleren! „ Gemeinderatsſitzung. Am Dlens⸗ tag, den 27. April 1916, abends 7¼ Uhr, findet auf dem Rathauſe elne Sitzung des Gemeinde⸗ rats mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Sonn⸗ tagsruhe im Handelsgewerbe, hier Feſtſetzung der Verkaufszeiten; 2. Einfriedigung des Bahnhofs geländes an der Ringstraße; 3. Turnſpielplatz der Turngenoſſenſchaft, hier Abſchluß eines Ver⸗ trags zwiſchen der Gemeinde und der Turnge⸗ b noſſenſchaft; 4. Lernmlttelfreiheit, 6. Geſuch des Männergeſangverelns Viernheim um Erlaß der guſtbartellsſteuer aus Anlaß ſeines 80 jährigen Jubtläums; geheime Sitzung: 6. Vergebung der ohnung im Gemeindehaus in der Kiesſtraße, hier Beſchwerde des K B. Nikolaus Friedel 1.; „Verteilung der Baudarlehen für das Jahr 1926. „Der Radfahrer⸗Bund Viernheim eranſtaltet am Sonntag, den 13. Juni 1926, das Feſt ſeiner Bannerweihe. Außer dem offi⸗ kellen Feſtakt ſind mannigfache Darbietungen wie Reigen⸗, Flieger⸗ und Rennfahrten der teil⸗ nehmenden Mannſchaften ins Auge gefaßt. Dle Peranſtaltung eine recht großzügige zu werden „ Der öffentliche Impftermin für die m vorlgen Jahre geborenen Kinder iſt auf Frel⸗ tag, den 30. April, ab 8½ Uhr morgens, feſt⸗ geſetzt. Der geſetzliche Rachſchautermin iſt für ie Exſtimpflinge auf Freitag, den 7 Maf, vor⸗ ittags 8 Uhr beſtmmmt. Die Impfung wie uch dle Nachſchau finden im neuen Schulhauſe Näheres vermittelt die in eutiger Ausgabe befindliche Bekanntmachung des peſſ. Polizeiamtes Viernheim. „ Aus ber Diözeſe Mainz Auf eine 25 jährige Prieſtertätigkeit können am 27. April zurlickſchauen die Herren: Pfarrer Zambert in Birkenau, Pfarrer Ewald in Offenbach, Pfar⸗ rer Schnell in Harheim, Profeſſor Fauſtmann in Mainz und Profeſſor Fecher in Dieburg. Rückgang des deutſchen Tabal⸗ baues. Die beſonders ſchwierige Lage des Tabakgewerbes, vor allem aber dle faſt monopol⸗ artige Beherrſchung des deutſchen Tabakmarktes durch die ausländſſchen Großtabakhändler hat den deutſchen Tabakbau mehr und mehr unrentabel gemacht Im Jahre 1925 verringerte ſich die mit Tabak bepflanzte Grundfläche auf 7992 ha gegen 9667 ha im Jahre 1924. Für das lau⸗ fende Jahr iſt eine neue erhebliche Einſchränkung zu erwarten, da die ſüddeutſchen Tabakpflanzer in großem Umfauge von dem Anbau abſehen wollen. „ Gäſte aus Amerika. Der Kathollſche Sängerbund aus Newyork und der Katholiſche Geſellenverein beabſichtigen eine große Deutſch⸗ landfahrt für den 10. Juli. Von Bremen und Berlin aus wird auch Fulda, Bayern, Frankfurt, Mainz, Koblenz, Bonn und Köln beſucht. *Die Klein⸗ u. Groß⸗Allmendier⸗ ten Vieruheims treffen ſich morgen, Sonntag nachmittag 3½ Uhr im Gafthaus„Zum Löwen“, wo in einer Hauptverſammlung Stellung zum Gemeinderats beſchluß„Beſſere Verwertung der Allmend“ genommen werden ſoll. Man erwar⸗ tet ſtarken Beſuch. * Rohlinge. Kaum haben die Flieder⸗ bänme ihr Blühen begonnen, da klagen ſchon die Beſitzer über die Unart von Naturſchändern. Die Ringſtraße insbeſondere iſt ein ſtark frequentſertes „Areeitsſeld“ dieſer Herrſchaften. Dieweilen die Anwohner der wohlner dienten Ruhe pflegten, A 9 0 0 Eine grosse Auswahl 0 fa. Kammgarn- zu den bllligsten Preisen finden Sie bei Hans Schumacher Schulstrasse 6. 1 ä Mace! fleischbräh. Urfel, feinsten Gemũusesuszügen auf das sind mit bestem fleischextræſtt und hergesteſit.— Han achte beim Find auf den ſ%emen Habs und die geſb-rote Pachung. 2 N an hieſigem Platze an tüch⸗ tige Wirtsteute ſofort zu vermieten. Offerten unter K Y 101 an die Exped. d. Bl. Schriftliche Heimarbeit verglbt Vitalis ⸗Berlag, München S WI. So/gfoſtigste wurden in den letzten Nächten an den Sträu⸗ chern, die am Wege ſtehen, ganze Aeſte abge⸗ riſſen. Um ſich vor Schäden an der Umzäunung des Gartens zu bewahren, will nun ein Haus beſitzer in der Ringſtraße die ganze Blütenpracht dem Meſſer opfern. Die Anlieger, insbeſonde re auch die Polizei, ſollten mit allen Mitteln ver⸗ ſuchen, dieſen rückſichtsloſen Frevlern, die ſich wenig um dle Freude ihrer Mitmenſchen küm⸗ mern, gründlichſt das Handwerk zu legen. Liederabend Auf den morgen, Sonn⸗ tag, im Gaſthaus„Zum grünen Laub“(Saft⸗ laden) ſtatifindenden Liederabend des Männer— Quartett 1923, Mannheim, wird auch an dieſer Stelle nochmals empfehlend hingewieſen.(Siehe Inſerat.) * Das Kegel⸗Meiſterſchaftstournier von Viernheim findet heute im Gaſthaus „Zum Freiſchütz“ ſeinen Abſchluß Morgen, Sonntag Nachmittag 3 Uhr, wird im Freiſchütz die Preisverteilung vorgenommen, gleichzeitig iſt Gartenkonzert Die Einwobnerſchaft wird hierzu freundlichſt eingeladen. Näheres im Anzeigenteil. Verwenden Sie PEHNASIL allein he jeden Zus dlz. Sie verteuern das Waschen, WSU. Sie Heben PERSIL Hoch Seife qeb rauchen. keine Saife dazu! Tunn von Gchöllenbach das iſt der Titel unſeres neuen Romans, der am kommenden Montag erſtmals zum Abdruck kommt. Feſſelnd und ſpannend von Anfang bis zum Ende, wird derſelbe unſeren geſchätzten Leſerinnen und Leſern ſchöne Stunden bereiten. Allen neu hinzutretenden Abonnenten wird der„An⸗ zeiger“ ſofort und gratis bis Ende dieſes Monats zu⸗ geſtellt. Redaktion und Verlag des „Viernheimer Anzeiger“. — de! Er e N 21 Sonntag, ben 25. April nachm. 3¼ Ahr im Löwen Haupt- Verſammlung JallergKlein⸗ u Groß⸗Allmendierter betr. Ferner habe ich einen großen Posten zurückgesetzte Anzug-Stoffe die ieh weit unter Preis verkaufe und jeder- mann empfehlen kann. 0 N* SSS e Heſchäfts⸗ Empfehlung ß Der verehrl. Einwohnerſchaft, insbeſondere meiner werten Kundſchaft die ergebene Mit⸗ teilung, daß ich in meinem Hauſe, Waſſer⸗ fſtraße 46, nunmehr ein Laden⸗Geſchäft eröffnet habe. Ich empfehle meinen geehrten Kunden nur 1a. Lebensmittel wie: Milch, Rahm, Butter, Küſe Eier etc. in vorzüglicher Güte. Um geneigtes ferneres Wohlwollen bittet Hochachtend Martin Alter 2. f Lebensmittel⸗Geſchäft, Waſſerſtraße 46. Dauernde Milchlteferanten werden ſofort A. ö Marmor für 420 Mark „Beſſere Verwertung ber Allmend?“ Alle müſſen erſcheinen. 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Betreffend: Die Ausführung des Reichsimpf⸗ geſetzes; hier: die öffentliche Impfung im Ja re 1926. Der diesjährige öffentliche Impftermin für die im vorigen Jahre geborenen Kinder wurden auf: Freitag, den 30. April 1926 ab ö 87/ Uhr im neuen Schulhauſe hier, feſt⸗ geſetzt Der geſetzliche Nachſchautermin iſt für [die Erſtimpflinge, auf Freitag, den 7. Mai 1926 vormittags 8½ im neuen Schul⸗ hauſe hier, beſtimmt. Den Eltern uſw. der Erſtimpflinge wurden bereits die Verhaltungs⸗ vorſchriften zugeſtellt, auf welchen rückſeitig die einzuhaltende Stunde und die zu merkende Liſtennummer jeweils angegeben iſt. Fur die Impfung ſolcher Pflichtigen, die im Termin ohne begründete Entſchuldigung nicht erſcheinen, [müſſen die Vertreter auf ihre Koſten ſorgen und wenn der geſetzlichen Pflicht nicht bis zum [Jahresende genügt wird, treten außerdem die geſetzlichen Nachteile ein. Viernheim, den 22. April 1926. Heſſ. Polizeiamt Viernheim. Ludwig. Bekanntmachung. 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Sonntag, den 25 April Pokal⸗Aingen Mubeiter⸗Geſaugverein, Harmonie“ — Mitglied des Deutſchen Arbelterſängerbundes.— Die Kämpfe beginnen Uhr Abfahrt nach Der Vorſtand. Sportvereinigung Amicitia 09 Sonntag, den 25. 4. 1926 Verbandsſpiele der 1. Jugend gegen Bensheim in Bensheim, der 2 Jugend geg Bensheim hier 2 Uhr, der Schülermannſchaft gegen Heppen⸗ helm hier 1 Uhr. 1. und 2., ſo⸗ wie Juntoren⸗Mannſchaft an⸗ läßlich des Spieles in Mann⸗ heim gegen München ſpielfrei. Her Spielausſchuß. Morgen früh 10 Uhr Allgemeine Gingſtunde Der Vorſtand, NB. Der Verein verſammelt ſich heute Abend um 8 Uhr im Lokal, zwecks Teilnahme an dem Republikaniſchen Abend des ies Schwarz⸗Rot⸗ old. Schwarz ⸗RNot⸗ Gold! Ortsgruppe Viernheim. 11 Einladung!! Zu einem am Samstag, den 24. April l. Is abends 8 Uhr im Karpſenſaale ſtattfindenden Nepublikaniſchen Abend verbunden mit Geſang, Vortrag und Theate unter Mitwirkung bezw. Teilnahme des Männer geſang⸗Vereins, Arbeiter-Geſang⸗Verein Har monie, Liederkranz und Flora, ſowie der Orts Rot-Gold laden wir ſämtliche Mitglieder, ins beſondere alle republikaniſchen Männer und Frauen herzlichſt ein. Die Mitglieder bringen ihre Liederbücher mi Eintritt frei! Bierausſchank Der Vorſtand. verſammeln ſich heute Samstag abend punkt halb 8 Uhr am Marktplatz. aus rat G. m. b. H. Wir offe tieren: Speisezimmer- Herren zimmer- Schlatummer- Küchen- Polster- — in solider Ausführung zu wirklich billigen Prei- sen, gegen Barzahlung od. bedeutend er- leicht. Zahlungs- Bedingungen. Hausrat Gemeinnützige Möbelversorgung für das Rhein-, Main- und Lahngebiet früher Badischer Baubund Mannbeim Schloß rechter Flügel(Frühere Reithalle) zwischen Haltestelle der Elektrischen 5 Bismarkstrabe und Schlobgartenstraße Fr FFC aun e ene Habe fortiwährendſchöne zu billigſten Preiſen zu verkaufen. Sahlwelnenandung Müller Weinheim Wilhelmſtraße 4 f NB. 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Auffallend ſtramm ſtanden da die Buben Parade, die Mädchen unterließen das Herum— gucken und Wiſpern, ſogar die Kleinſten verſuch⸗ ten auf den Zehenſpitzen lautlos in die vorder⸗ ſten Reihen zu gelangen, ganz nahe dem rot drapierten Fenſter rechts oben, hinter deſſen Scheiben pünktlich mit der Schlag der Uhr die Geſtalt des alten Kaiſers auftauchte. Kaum hatte ſich dieſer auf ſeinen Betſchemel niedergelaſſen, erſchien auch ſchon der galonierte Diener, ihm folgte auf dem Fuße der ſchlohweiße Biſchof Meyer, der ſich erſt nach einer tiefen Verbeugung gegen das rechte Fenſter zum Altare wendete, um den Kelch auf den graumarmornen Meſſeſarko⸗ phag zu ſtellen. Der Diener im braunen Frack und opalfarbenen Kniehoſen miniſtrierte. Man mag ſich zu den Veränderungen, die uns das letzte Jahrzehnt gebracht, ſtellen wie man will, man kann ein Anhänger der Republik ſein oder mit Friedrich Schlegel zum alten deutſchen Wahlkaiſertum ſtellen, kommt man wieder in den Bannkreis Schönbrunns, betritt man die zwei⸗ hundert Jahre alte Schloßkapelle, dann wachen die Erinnerungen auf, die alten Eindrücke wer⸗ den lebendig, unwillkürlich huſcht der Blick über die buntſchimmernden Marmorwände hinauf zu jenem Fenſter, auf der Suche nach dem tief über das Gebetbuch gebeugten kahlen Greiſenkopf. Zu ſehr war Franz Joſef mit Schönbrunn und ſeiner Schloßkapelle verwachſen, als daß deren Verwaiſtheit nicht immer wieder fühlbar würde. Noch iſt alles hier beim alten; die Revolu⸗ n hat den ſchönen Bildern von Troger kein eid zugefügt, unverletzt ſtehen die barocken Ge⸗ ſtolten der ſchmerzhaften Mutter und des hl. Johannes des Täufers in ihren Niſchen. Ue⸗ berall die vornehme Einfachheit, die ſo ſehr an die gewollte Schlichtheit der kaiſerlichen Privat⸗ räume erinnert und im Widerſpruch ſteht zum Prunk der übrigen Räume Schönbrunns, der heute mehr denn je die Schauluſt der republika⸗ niſchen Menge anlockt. Bald hüllt ſanfter Ker⸗ zenſchein das Altarbild, die Vermählung Ma⸗ riens, in einen weichen Brautſchleier, der nir⸗ Viernheimer gends von grellen, harten Elektrizitätsſtrahlen gene wird. Der alte Kaiſer hätte nie einer elektriſchen Altarbeleuchtung zugeſtimmt und die Republit hat kein Geld für dergleichen. Ein kaiſerliche Kapelle ſteht rückwärts, eine Heili⸗ genſtatue aus der Auslage eines Devonationa⸗ lienhändlers; armſelig und ſtillos nimmt ſie ſich neben dem monumentalen Werk des Donner⸗Schü⸗ lers aus und man hat den Wunſch, ſie fände ihren Weg in eine afrikaniſche Miſſionskapelle, we weg von Marmorniſchen und Barockgeſtalten. Doch vielleicht iſt es gut, wenn der Kapellenbe⸗ ſucher leiſe daran erinnert wird, was einmal war und heute iſt; die Privatſchatulle. die Fi⸗ ſcher von Erlachs Idee in buntem Marmor er⸗ stehen ließ, iſt zerſchlagen, für die Erhaltung die⸗ . ihmen Gotteshauſes müſſen nun andere 15 ſind milde Gaben notwendig geworden. So 9e. denn die Republik der kaiſerlichen Ka⸗ Nen 1 zweites Geſchenk gemacht: den Klingel— eutel. Nun iſt es doch wieder ſo weit, daß regel⸗ mäßiger Gottesdienſt in der Kapelle ſtattfindet: der Prieſter iſt immer zur Stelle, freilich muß en mitunter ſeine heilige Meſſe ohne Miniſtran⸗ ten leſen, wenn nicht irgend ein Kirchenbeſucher im letzten Augenblick einſpringt, einer. der den Mangel erſt knapp vor der Wandlung entdeckt und raſch nach vorn eilt, um das Klingelzeichen zu geben, wie es einſtens der Galonierte getan. Ehedem betrat man die Schloßkapelle durch einen hölzernen Vorbau, der bei den diesjähri⸗ gen Renovierungsarbeiten entfernt wurde. Es gibt bei uns Leute, die dies beklagen, ebenſo wie ſie dem traditionellen gelben Anſtrich des Schloſ⸗ ſes nachweinen, wiewohl die heutige Schaufläche des Schloſſes weit hübſcher iſt und auf die ältere thereſianiſche Tradition zurückgeht. Für allzu empfindliche Monarchiſten hat Schönbrunn eben 90 15 ein Ziel herztröſtender Spaziergänge zu ſein. Die Zeit. Von Peter Schlaucher, Münſter. Jahre kommen, Jahre wandern, Ein Tag geht zum andern. Und in müdem Traberſchritt Schreiten alle Weſen mit. Nimmer will die Zeit verweilen, Haſtend immer weiter eilen, Tag und Nacht ſich nie beſinnen, Stets ein neues Jahr gewinnen. Das Opfer. Stizze aus den iriſchen Freiheitstäninfen.— Aus dem Engliſchen von A. Raubould Oſterwoche— in Dublin— die blutige Oſter— woche von 1916. In einer kleinen Villa etwas außerhalb der Stadt ſaßen zwei Frauen beim oſſenen Fenſter. Vom Frühling, dem kühlen, zögernden Frühling des Nordens, war wenig zu ſpüren. Schwere Wolken zogen über den Him— mel. Vom Meer her kamen feuchte Nebeldünſte und breiteten ſich über das Land. Das ſonſt ſo ſchmucke Gärtchen der Villa ſah merkwürdig öde aus. Kaum ein grünes Blatt war zu entdecken und die erſten Primeln und Narziſſen brachen nur ſpärlich durch die braune Erdkruſte. Die alte Buche bein: Zaun hielt ihre Knoſpen noch feſt dürftiges Geſchenk dieſer armen Republik an die Anzeiger geſchloſſen, aber eine Amſel hatte ſich auf den kahlen Aeſten niedergelaſſen und erfüllte die Luft mit ihrem Schlagen: rüſtiger Freudenſang ob dem bloßen Herannahen des Frühlings. Aus der Richtung der Stadt aber tönte un⸗ aufhörlich das dumpfe Grollen ſchwerer Geſchütze herüber und herzzerreißende Töne durchbrachen von Zei: zu 920 die Abendſtille. Die Frauen horchten am Fenſter— das kecke Trillern des Vogels ſchien ihre qualvolle Angſt ins Unerträg⸗ liche zu ſteigern. Keine Botſchaſt kam. Die un⸗ natürliche Stille des Vorortes wurde greifbar, würgte ſie. Bis vor einer Stunde hatten Kin⸗ derſtimmen immer wieder die Spannung gelöſt. Jetzt ſchliefen die Kleinen. Schweigen herrſchte im ganzen Haus— dumpfſes Schweigen. „Sind denn Frauenherzen nur geſchaſfen, um zu brechen? Ach, Nora, ich halte dieſe Angſt nicht mehr aus— er lebt vielleicht nicht mehr, mein Mann, mein Alles, der Vater meiner Kin— der—. Den ganzen Tag haben ſie jetzt geſchoſ⸗ ſen— und es konnte ihn ja treffen ſo gut wie jeden anderen—. Ich aber muß hier ſitzen und warten— warten— warten, ich weiß nicht recht auf was. Wäre es nicht beſſer, an ſeiner Seite zu kämpfen? Manche unſerer Frauen ſtehen draußen— was ſoll ich hier: ein bloßes Weib, das duldet, eine Mutter, die ihre Kinder be— wacht— weiter nichts. Iſt dies wirklich das Beſte, Höchſte, dasjenige, zu dem wir erſchaffen worden ſind?“ „Es iſt das Schwerſte. Aber wo ſoll eine Mutter ſein, wenn nicht bei ihren Kindern? Und ich, die ich keine Kinder habe, muß auch warten—“ „Aber nicht auf deinen Mann, nicht auf den Vater deiner Kinder—“ „Auf den Mann, den ich nie mein eigen nen— nen, auf die Kinder, die ich nie aufziehen werde—“ „Was ſoll das heißen, Nora?“ ben iſt, und daß ich fern von ihm—“ „Wie kannſt du wiſſen, daß er in beſonderer Gefahr? Und ſag, haft du dieſem Denis dein ganzes Herz geſchenkt?“ „Ja, mein ganzes. Und ich weiß, wie es um ihn ſteht, weil die Liebe keine Geheimniſſe kennt, und ich ſeine Wunden gefühlt.“ Die zwei Schweſtern ſahen ſich in die Augen. Sie waren einander ſonderbar ähnlich: zart und blaß von Geſicht, mit lichten Haaren und liegen— den grauen Augen, aus denen die Seele leuch— tete: Seele der Frau, die ob dem großen Geheim— nis der Mutterſchaft brütete, Seele des Mäd— chens, das im Feuer auflodernder Leidenſchaft erglühte. Schweigen fiel zwiſchen beide— laut⸗ leſes Schweigen. Das Dröhnen der ſchweren Geſchütze hatte aufgehört. Nur der Knall eines Einzelſchuſſes unterbrach hie und da die Stille. Der Lärm der Großſtadt drang gedämpſt herüber. Da hörte man Schritte ſich haſtig dem Hauſe nahern. Der Kies knürſchte unter dem ſchweren Wännertritt. „Es iſt mein Colum!“ rief, ſich erhebend die Frau. „Könnte es Denis ſein?“ flüſterte das Mäd⸗ chen.———— Die Frau hatte ihren Mann wieder. Vor Freude ſchluchzend, lag ſie in ſeinen Armen. „Du biſt gerettet, Geliebter,— ich habs dich zurück!“ Ja. in habe Glück gehabt— für heute— aber unſere Verluſte ſind ſchwer geweſen— meine Freunde— viele der beſten ſind gefallen—“ ſchwerfällig wiſchte er ſich mit der Hand über die Augen, wie einer, der von einem Aalpdruck er— wacht—„Denis—“ Die jüngere Schweſter ſchreckte beim bloßen Namen in die Höhe.„Tot— er iſt tot— Denis Wec Carthy iſt tot!“ „Es ſoll heißen, daß Denis tot oder am Ster- werde,“ 43. Jahrgang N. 95 Der Mann ſchwieg. Grauen packte ihn von dem Ausdruck in ihren Augen— und er wußte, daß ſie die Wahrheit geſprochen. Una!“ rief ſie, und ihre Stimme klang auf einmal wie die einer ganz alten Frau,„ſagte ich dir nicht, daß ich ohne Mann bleiben, daß ich nie die Stimme eines Kindes vernehmen würde, das mich Mutter nennt?“ Sie warf ſich in die Knie und griff mit bei⸗ den Händen irr nach ihrem Kopf. Die Haare lockerten ſich und fielen im Goldregen über ihre Schulter. Ihre Lippen bewegten ſich, doch ſte brachte keinen Laut hervor. In ihren Augen flaclerte grauenhafte Qual. Den beiden, welche ſie betrachteten, erſchien ſie in dem Augenblick wie ein Symbol des Leidens, des grauſamen Leidens, das dem Leben auf die Ferſen ſolgt, ein Symbol auch des leidvollen Vaterlandes, das ſie alle ſo mächtig liebten. Mann und Frau“ knunten nur ſchweigend, ehrfurchtsvoll zu ihr hin⸗ blicken. Ihr Schmerz war wie etwas Heiliges. Im Garten ſchlug die Amſel wieder. Die klaren. melodiſchen Töne drangen durch das of⸗ ſene Fenſter herein. Endlich ſprach die Mutter: „Leiden iſt das Höchſte, durch unſere Tränen müſſen wir Frauen alles heiligen, ſtärken, ſieg⸗ reich machen. Es iſt groß, für ſein Vaterland zu kämpfen und zu ſterben, doch noch größer, zu leiden wie wir Frauen leiden können.“ „Kann der Mann mehr geben als ſein Le— ben?“ fragte der Gatte. „Die Frau kann noch mehr geben. Sie kaun das Opfer bringen, das Nora jetzt bringt.“ Da⸗ mit ging ſie zu ihrer Schweſter hin und legte ihre Arme um den bebenden Leib des Mädchens. Der Mann wandte ſich ab. Er fühlte nicht das Recht, ſich ſolchem Schmerz zu nähern. Der Schlag der Amſel ertönte immer höher, reiner. jauchzender. „Sie ſingt vom Frühling, den ich nie kennen flüſterte das Mädchen. Ihr zarter Kopf ſich langſam. Ein leiſes Schluchzen er⸗ ſullle den Raum. 17 0 e Die Mutterſprache. Von Heinrich Lerſch. In den erſten Wochen unſeres Aufenthaltes auf der Inſel Capri bemerkte ich, daß unſer Kleinſter öfters als ſonſt zurückblieb und uns aur gezwungen folgte. War er durch Rufen und Zu⸗ reden nicht vom Fleck zu bewegen, ſo mußte ich zurück, ihn zu holen. Dann ſtand er meiſt beint lieben Vieh. Bei Hühnern, Ziegen, Hunden oder ſchaute den Vögeln zu. Da nahm ich ihn einmal vor und redete ernſt mit ihm. Die Tiere ſeien doch überall die gleichen, was denn da be⸗ ſonders zu ſehen wäre.„Ach, Vater,“ greinte der Kleine,„ſeit wir hier ſind, ſprocht ihr immer pertaljäniſch(italieniſch) und ich kann euch nit verſtehn. Un die Leut, die kann ich auch nit ver⸗ ſtehn, un mit die Kinder, da kann ich auch nie tuen, die ſpreche ſo fremd. Aber wenn ich bei die Hühnerkes bin, oder bei die Katze un die Hund, un die Mukuhe un die Schnatergänzkes, un die Zicken, die habe all ſo deutſche Geſichter, da kann ich mich auch mit unterhalte, die ſpreche all ſo nett deutſch!“. Sinnſpruch. Nimm dir jeden Tag etwas Beſtimmtes vor, ſuche es zu erreichen, aber vergiß nicht über den Mitteln deinen Zweck. Handle mit aller Kraft deines Willens, aber über dem Eifer deines Strebens walte die Ruhe in Gott. e Cirkus Pat u. Patachon im Central⸗Theater r Zur Reichsgeſundheits⸗ woche. Schulzahnpflege. Welche Bedeutung der Stoffwechſel für die menſchliche Geſundheit hat, iſt wohl allen Denkenden ohne boeiteres klar. Der Stoffwech⸗ ſel ſetzt ſich zuſammen aus Nahrungsauf⸗ nahme, Atmung, Verdauung und Ausſchei⸗ dung der Abbauſtoffe. An einem ungeſtörten Verdauungsprozeß liegt nicht nur die ratio⸗ elle Ausnutzung der Nahrung, ſondern auch eine Schonung der Verdauungswege, Magen und Darm, indes dieſe vor unnötiger Arbeit und Belaſtung bewahrt werden. Dazu iſt nö⸗ tit Speichel vermengt werden. Erſt durch dieſe Vorbereitung werden ſie im Magen und Darm richtig ausgenützt. Ein regelrechter Rauvorgang iſt nur bei geſundem in Ord⸗ hroße, ſoziale Intereſſe, das die Volksgeſund⸗ 0 an der Schulzahnpflege nimmt. das körperliche und geiſtige Gedeihen unſerer kinder hängt ſebr weſentlich von ihrer Ge— undheit wie dieſe vom Zuſtande des Mun⸗ es ab. Ein Kind, das von Zahnſchmerzen geplagt wird oder das aus Furcht vor Zahn⸗ chme en die Speiſe nicht ordentlich kaut und ungekaute Biſſen verſchluckt, gedeiht körperlich nicht und iſt nicht imſtande, die Anforderun⸗ zen der Schule und ſeiner geiſtigen Entwick⸗ ung zz erfüllen. Darum, Eltern, Pfleger, achtet auf die zähne eurer Kinder! e f % Haltet ſie an, pünktlich und ſorgſam zu Zahnarzt. Gerade zur ßen und ſchickt ſie, wenn Störungen und Schäden vorhanden ſind, rechtzeitig zum — Zeit des Zahnwechſels, wo das unter Zerfallserſcheinungen im Ab⸗ bau ſtebende Milchgebiß auf die neugebil⸗ deten bleibenden Zähne durch Anſteckung ſchä⸗ digend einwirken kann, iſt die größte Sorg⸗ falt erforderlich. Der natürliche Vertreter der Eltern und Pfleger iſt der Lehrer. Er beob⸗ achtet das Kind während des Unterrichts, kommt daher oft in die Lage, zu ſehen, wie das Kind körperlich leidet und wird daher auf Abhilfe bedacht ſein. Er hat am meiſten Gele— genheit, durch Belehrung und Aufklärung auf das Kind zu wirken, daher die natürliche Ver— bindung zwiſchen Schule und Schulzahn⸗ pflege, deren Wirkung ſich äußerſt ſegensreich geſtaltet hat und die immer weiter entwickelt werden muß. Das Ziel iſt die völlige Wieder— herſtellung des Mundes, die vom Schulbe— ginn bis zur Schulentlaſſung ſyſtematiſch durchgeführt wird. Ob in einer Schulzahn⸗ klinik, ob in freier Praxis des Zahnarztes iſt unweſentlich, da nach beiden Methoden die aleichen Erfolge zu erreichen ſind. Das größte Intereſſe an einer ſolchen Mundſanierung aller Schulkinder hat der Staat und hat die ſtaatliche Krankenverſicherung. Die Laſten und Aufgaben der letzteren werden weſentlich er⸗ leichtert, wenn die Schulentlaſſenen mit völlig geſundem Munde in die Verſicherungspflicht eintreten. Die Krankenkaſſen haben daher in richtiger Würdigung dieſes Nutzens wohl meiſt ihre Pflicht erkannt, zu den Zwecken der Schulzahnyflege beizutragen. Allerdings muß die Behandlung der Kinder räumlich vollſtän⸗ dig von der Behandlung der Erwachſenen ge⸗ trennt werden, weil ſonſt die Gefahr der Krankheitsüßertragung und andere Unzuträg⸗ lichkeiten nicht zu vermeiden wären. Einer leider bei Müttern und Pflegern weit verbreiteten falſchen Außich“! ſoll endlich noch enigegenge nnen werden: Man glaubt vielfach, daß das Milchgebiß der Kinder, das vom 6. bis 30. Monat nach der Geburt ent⸗ ſteht, nicht der Pflege und Wiederherſtellung lohne, weil es doch vom 7. Lebensjahr zurück— geht und durch die bleibenden Zähne erſetzt wird. Die hierdurch verurſachten Unterlaſ— ſungsſünden ſchädigen das Kind in nicht wie⸗ der gut zu machender Weiſe, da das Milch— gebiß einmal ſeine weſentliche Rolle als Kauapparat während der Zeit des Zahnwech— ſels und Körperaufbaues ſpielen muß, und weil andererſeits die Milchzähne als Rich— tungspfeiler und Platzhalter für die genau vorher beſtimmte Reihenfolge im zeitlichen u. räumlichen Durchbruch des bleibenden Gebiſ— ſes beſtimmt ſind. Ein vorzeitig entfernter Nilchzahn hat ſchon oft das ganze bleibende Gebiß in Unordnung gebracht. Alſo nochmals: Achtet auf die Milchzähne eurer Kinder und laßt euch rechtzeitig durch den Zahnarzt beraten. Zahnarzt Dr. Niens. Sorgt für geſundheitlich einwandfreie Wäſche! Die Geſundheit iſt das höchſte menſchliche Gut und ihre Erhaltung deshalb ein Gen der Pflicht für alle. Ein ſehr wirkſa n Schutz gegen Krankheiten liegt vor allem in der gewiſſenhaften Beobachtung der Gebote der Sauberkeit und der Geſundheitspflege. In Verbindung mit der allgemeinen Körper— pflege iſt öfters Wechſeln der Wäſche zur Ge— ſunderhaltung unbedingt erforderlich. Leider verleitet die allgemeine Teuerung heute man— chen dazu, die Wäſche länger zu tragen, als es für das Wohlbefinden des Körpers zuträg— lich iſt. Dieſe Sparſamleit am falſchen Ort hat ihre großen Gefahren, da die im Laufe der Tragdauer in die Wäſche eingezogenen Schweiß⸗ und Schmutzteilchen wieder auf die Haut übertragen werden und durch Ver⸗ ſtopfung der Poren eine normale Ausdün⸗ ſtung verhindern. Oft zeigt ſich dies durch Ausſchlag am Rücken und Schultern, Jucken uſw. und iſt vielfach die Quelle krankhafter Störungen im Allgemeinbefinden.— Die⸗ Ausſcheidungen der Hau- enthalten zudem Krankheitskeime mancher Art, die nur bei regelmäßigem Wechſel und regelmäßiger Säu⸗ berung der Wäſche abgetötet und unwirkſam gemacht werden können. Wie vekömmlich reine Wäſche dem menſchlichen Körper iſt, hat ja jeder an ſich ſelbſt hinreichend Gelegentzeit zu beobachten: wie erfriſcht fühlt ſich der Menſch nach dem Wechſel der Leibwäſche! Der Körper lebt förmlich auf und empfindet ein Gefühl vollkommenen Wohlbehagens. Darum treibt mit der Auswechſelung der. Wäſche keine falſch angebrachte Sparſamkeit: ſorgt für zeitigen Wechſel und helft mit. durch Hygiene in der Wäſche den geſundheitlichen Stand unſeres Volkes zu erhalten und den Einbruch von Seuchen und Epidemien abzu⸗ wehren. Das wohl in jedem Haushalt ge⸗ brauchte Perſil iſt für eine bygieniſche Wöſche⸗ behandlung von hohem Nutzen; es tötet ſchon in handwarmer Lauge— d. i. die Tempera- tur, wie ſie zum Waſchen von Woll- und Buntſachen genommen wird— alle der Wäſche anhaftenden Krankheitskeim und ver⸗ leiht ihr einen friſchen belebenden Duft. Es iſt deshalb ſchon ſeiner bequemen Anwen dung und ſeiner Unſchädlichkeit wegen vor allem auch für die Reinigung von Kranken- wäſche ſehr wertvoll und ſollte aus Gründen der Geſundheitspflege in weiteſtem Umfange zum Waſchen verwandt werden. ———