daß die abgeführten Summen mit den elnbehaltenen Beträgen Übereinſtimmen. 10. Mal. Umſatzſteuervoranmeldung und Voraus⸗ zahlung der Monatszahler für Monat April. 1 Woche Schonfriſt. 15. Mal. Einkommenſteuer der Landwirte laut Beſcheid. 15. Mai. Kirchen⸗ und Kultusſteuer nach dem in den naͤchſten Tagen zugehenden Stener⸗ beſcheid. 15. Mai. Lohnabzug für die Zeit vom 1.— 10. Mat. Keine Schonfriſt. Abgabe der Beſcheinigung. 25. Mal. Lohnſteuer für die Zeit vom 11.— 20. Mal. Keine Schonfriſt. Abgabe der Beſchelnigung. Lokale Nachrichten. * Biernheim, 6. Mai, * Zum 80 jährigen Stiftungsfeſt des Männer⸗Geſaugvereins. Wie bereits be⸗ launt gegeben wurde, iſt der Glanzpunkt des Feſtes, das unter Mitwirkung der Geſangvereine „Süngerhalle“⸗ Mannheim(100 Sänger) und „Harmonie“ Worms(150 Sänger) ſtattfindende Jubiläumskonzert, für die breite Oeffentlich ⸗ keit beſtimmt. Es wird deshalb ſehr empfehlens⸗ wert ſein, ſich Karten im Vorverkauf zu ſichern, damit der Andrang an der Kaſſe nicht zu ſtark wird und das Konzert pünktlich um 1/3 Uhr be⸗ ginnen kann. Kein Liederfreund wird dieſen Be⸗ ſuch bereuen. „ Srasverſteigerung. Am Samstag, den 8. Mail, vormittags 11 Uhr, kommen im Sitzungsſaale des Rathauſes die Grasnutzungen an den gemeinheitlichen Gräben und Gewäſſern, ferner die Nutznießung von drei Aeckern zur Ver Artlicher Teil. Bekanntmachung. Betr: Herſtellung der Kühnerſtraße. Die Pflaſterarbeiten zur Herſtellung der Kühnerſtraße ſollen vergeben werden. Angebotsformulare ſind auf dem Baubüro wo auch die Unterlagen zur Einſicht offen liegen, erhältlich. Die Angebote ſind verſchloſſen und mit beſonderer Aufſchrift verſehen bis 14. ds. Mts. vormittags 10 Uhr einzureichen. Die Eröffnung der Angebote findet im Beiſein etwa erſchienener Bieter ſtatt. Zuſchlags⸗ friſt 14 Tage. Betr.: Grasverſteigerung. Am Samstag, den 8. ds. Mts. vormittags 11 Uhr werden im Sitzungsſaal des Rathauſes die Grasnutzungen an den gemeinheitlichen Grä⸗ ben und Gewäſſern, ſowie 3 Aecker zur Nutz⸗ nießung verſteigert. Chriſt. Joſ. Kempf Rathausſtraße Sattlerei Teleſon 54 Zum Frühjahr empfehle: Gutſitzende Fuhr⸗ und Ackerkum⸗ mete, verſchiedene Arten und Ausfüh⸗ rungen. Unter kummete: Aus Roß⸗ haar und Lederrand. Große Aus⸗ wahl in Sommerdecken(verſchiedene Preislagen). Regendecken: Alle Grö⸗ ßen und Breiten. Stränge, Taue, Acker leinen, Kälberſtricke. Peitſchen, große Auswahl. Treib⸗ riemen, alle Größen und Breiten Fuß⸗ und Fauſtbälle. Matratzen in allen Preislagen. 2 3 GSGiehe Schaufenſter. 5 8—— iernheimer Anzeiger (Diernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Tageblatt Er einttäglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins 4 a eee e wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne J abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich J vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim „Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankſurt a. M. Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 Freitag, ben 7. Mai 1926 0 r (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung — % 106 1 Nur der Volksentſcheid 7 3. ahrgang ——ä—U—ä—— 2 ͥ ͤ öGä—é—⅛¼⸗ H Worms, Markt Ja Golsgenheltsposten 5 Damen- Taschen in Alpaka-Silber mokratiſchen Miniſter, für die neue Form der fielgerung. Siehe amilicher Teil. Mk. 6.— „Vergebung von Pflaſterarbeiten. Wie aus elner Bekanntmachung der hieſtaen Bür⸗ germelſterel erſichtlich iſt, ſollen die Pflaſterar⸗ beiten zur Herstellung der Kühnerſtraze vergeben werden. Wir machen Intereſſenten auch an dieſer Stelle nochmals darauf aufmerkſam. Steuerteruin alen für Monat Mai d. Mal. Lohnſlener für die Zeit vom 21.— 30. April. Keine Schonfriſt. Abgabe der Beſchelnigung durch den Arbeltgeber, Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 8. Mal 24. Jjar Wochenabſchnitt: B'har— B'chukoſal Perel 5. Sabatt⸗Anfang 720 uhr „ ⸗Morgen 800 * 5 85 Ausgang 845 Wochentag⸗ Anfang 8⁴⁵ uhr 77 Morgen 638⁵ 57 Neumondfeien des Monats Siwan iſt Freitag. Betr.: Reichsmietengeſetz. Die geſetzliche Miete für den Monat Mai beträgt 95 Prozent der Friedensmiete. Viernheim, den 5. Mai 1926. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Haene Kin Be 11 empfiehlt in reichſter Auswahl Buchhandlung Viernh. Anzeiger. Schönſte Geſchenkartikel finden Sie in der Buchhandlung Viernheimer Anzeiger Rathausſtraße 36. 1 Butternreis ahermals g ermälligt. fst. holl. Butter Id. Schwelzerkäse Grosse Auswahl in inen Tastcasen Salatöl Tafelöl fsk. Tafelöl Liter 95 3 Oitroin 80 b Essgessenz oo f. rue. 65. piu. 1.98 1 „ pia. 40 0 Aigauer Stangenkäse. 133 Aar daa eimalelle- Liter 1.05, 1.20 1.30 5 1 Flasche 1.40 5 U ½ Flasche 85 1 Salat-, Tafel- und Weinessig per Flasche 2.25 5 Diamant, Express Neckarsulm, Opel 4 empfiehlt zu billigen Preisen Nikolaus Effler Fahrradhandlung Teilzahlung gestattet. WET ebe ee 7 Laſſen Sie ſich nicht irre führen! Die ſogenannten billigen Räder find in Wirk⸗ lichkeit viel teurer als die Guten. 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Mts. ſtattfindenden Feſtlichkeit iſt vollzähliges Erſcheinen der Mit⸗ glieder erforderlich. Der Vorſtand. Turnerbund — Viernheim.— 0 Freitag, den 7. Mat, abends halb 9 Uhr vollzählige Turnſtunde, um halb 10 Uhr wichtige ei Vorſtandsſitzung. Bis zu dieſem Zeitpunkt müſſen ſich auch alle diejenigen Mitglieder na— mentlich melden, welche ſich an dem am 7.— 10. Auguſt in Offenbach ſtattſindenden Kreisturnfeſt akt od. 5 paſſiv beteiligen wollen. Mitglieder, welche dies unterlaſſen, können ſichan den Wettkämpfen nicht beteiligen und können mit Sondervergünſtigungen (Benützung eines Sonderzugs ect) nicht rechnen. Der 1. Vorſitzende. Arbeiter⸗Geſangverein Harmonie Mitglied des Deutſchen Arbeiter- Sängerbundes. Morgen Freitag abend 19 Uhr letzte Giugſtunde 10 dem Liedertag in Hähn⸗ .Der Vorfland. Alb.-Radfahrer- Bund„Sbliantät' — Mitgliedſchaft Wanderer.—— 8 Sonntag, den 9. Mai Gau⸗Sterufahrt 2 Waldpörfer Wald. Abfahrt e Uhr vorm. im Lokal. Der Vorſtand. 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München, 5. Mai. Im Beiſein einer großen Trauergemeinde, darunter einer Reihe prominen— ter Vertreter des politiſchen, wiſſenſchaftlichen und kirchlichen Lebens, unter ihnen: Miniſter⸗ präſident Dr. Held, die Staatsminiſter Stützel und Dr. Krausneck, Staatsſekretär Dr. Schätzel vom Reichspoſtminiſterium, Abteilung München, Staatsrat Dr. Schmelzle vom Staatsminiſte— rium des Aeußern, der preußiſche Geſandte in München, der erſte Bürgermeiſter von München und zahlreiche Parlamentarier und hohe Be— amte, fand im ſüdlichen Friedhof in München die kirchliche Ausſegnungsſeierlichteit für den verſtorbenen deutſchen Geſandten in Wien Dr. Pfeiffer ſtatt. Die kirchliche Handlung vollzog der langjährige Freund des Verſtorbenen, Fran— ziskaner-Pater Dr. Schlund. Die Beiſetzungsfeier. Speyer, 5. Mai. Die Leiche des verſtorbenen Wiener Geſandten Dr. Maximilian Pfeiffer trifft morgen, Donnerstag Abend, um 9 Uhr auf dem Bahnhof in Speyer ein und wird von dort nach der Leichenhalle auf den alten Friedhof gebracht, wo ſie aufgebahrt wird. Von dort aus bewegt ſich am Freitag nachmittag um 3 Uhr der Leichen— zug zum neuen Friedhof, wo die Beiſetzung in der Familiengrabſtätte erfolgt. Am Montag vormittag um 9 Uhr findet ein feierliches Re— quiem im Hohen Dom ſtatt. Franzöſiſche Währungsſchwierigkeiten. Paris, 6. Mai. Infolge des neuen Kurs⸗ rückganges des franzöſiſchen Franken iſt für heute vormittag 10 Uhr ein außerordentlicher Kabigettsrat einberufen worden. Es ſollen Maßnahmen zur Verhütung eines weiteren Rückganges der franzöſiſchen Währung be⸗ ſchloſſen werden. Peret iſt geſtern nach Paris zurück- gekehrt. Man glaubt, daß er immer noch die Aßſicht hat, nach London zu reiſen zum Ab⸗ ſchluß eines franzöſiſch⸗engliſchen Schulden⸗ abkommens. Im Falle neuer durch den Frankenſturz bedingter Lohnforderungen der Arbeiter und Angeſtellten würde der mühſam hergeſtellte Budgetausgleich ſofort umgeſtoßen werden. In der bekannten ſranzöſiſchen Automo⸗ bilfabrik Citrben ſind geſtern 2000 Arbeiter in den Streik getreten, worauf das Werk ge⸗ ſchloſſen wurde. Fünf Jahre Kriegsſchuldforſchung. Berlin, 5. Mai. In dieſen Tagen blickt die hochverdiente„Zentralſtelle für Erforſchung der Kriegsurſachen in Berlin auf eine fünfjährige Tätigkeit zurück. Die Stelle wurde im Frühjahr 1921 gegründet, mit der Aufgabe, auf wiſſen⸗ ſchaftlicher Grundlage eine Klärung der Kriegs⸗ ſchuldfrage herbeizuführen. Dieſem hohen Ziel iſt die Zntralſtelle auch izi Zeiten ſchwerſter au⸗ ßenpolitſcher Spannungen ſtets treu geblieben. Durch eine umfaſſende Korreſpondenz mit den Kriegsſchuldforſchern des Auslandes und her⸗ vorragenden ausländiſchen Politikern hat die Zentralſtelle eine ſtändige Aufklärungsarbeit ge⸗ leiſtet, die ſich naturgemäß nicht vor dem Forum der Oeffentlichkeit vollziehen konnte, deren erfreu⸗ liches Ergebnis es aber iſt, daß in allen neueren Veröffentlichungen des Auslandes über die Kriegsſchuldſrage die Arbeiten der Zentralſtelle einen deutlich erkennbaren Niederſchlag gefunden haben. Die von der Zentralſtelle herausgegebene Zeitſchrift„Die Kriegsſchuldfrage“, Berliner Mo⸗ natshefte für internationale Auftlärung, erſcheint im vierten Jahrgang, findet im In⸗ und Aus⸗ lande eine immer wachſende Beachtung und Ver⸗ breitung und wird als maßgebendes Organ der Kriegsſchufdforſchung im In⸗ und Auslande an⸗ eikannt. In ihren Spalten ergreifen auch her⸗ usländer das Wort und tragen da⸗ ihren Ländern hertſchende Auſſaſ⸗ Kriegsſchuldfrage zu berichtigen. hat ſich gierungskriſe rechnet. Der Konflikt in der Flaggenfrage. Das amtliche Kommunique.— Drohende Regierungskriſis. Der Erlaß der Flaggen⸗ Verordnung. Berlin, 5. Mai. Die Reichsregierung hat heute abend in der 10. Stunde folgendes Kommunique über die Flaggenfrage veröſ⸗ fentlicht: „Durch eine heute vom Herrn Reichsprü⸗ ſidenten vollzogene Verordnung iſt in Ergän⸗ zung der Verordnung über die deutſche Flagge vom 11. April 1921 beſtimmt worden, daß die geſandtſchaftlichen und konſulariſchen Be— hörden des Reichs an außereuropäiſchen Plätzen und an ſolchen europäiſchen Plätzen, die von Seehandelsſchiffen angelaufen wer⸗ den, künftighin neben der Dienſtſlagge der Reichsbehörden zu Lande auch die verfaſ⸗ ſungsmäßige Handelsflagge führen. Gleich⸗ zeitig iſt die Dienſtflagge der Reichs behörden zur See, um eine ſtärkere Betonung der Reichsfarben zu erzielen, durch eine ſchwarz rot⸗goldene Göſch nach der Art der Handels⸗ flaggen ergänzt worden. Die vorſtehend ge⸗ lennzeichnete Verordnung hat keinerlei politi⸗ ſche, ſondern nur eine praktiſche Bedeutung. Sie ſchränkt die Verwendung der Reichsfar⸗ ben bei den Auslandsbehörden nicht ein, bringt ſie vielmehr durch Einſührung der ſchwarz⸗rot⸗goldenen Göſch in die Dienſtflag⸗ gen der Reichsbehörden zur See verſtärkt zur Anwendung. Bedenkliche Zuſpitzung. w. Berlin, 5. Mai. Der Konflikt in der Flaggenfrage hat ſich in den heutigen Abend⸗ ſtunden ſo zugeſpitzt, daß mit dem Ausbruch einer akuten Regierungskriſe allen Ernſtes ge⸗ rechnet werden muß. Die demokratiſche Reichstagsfraktion hielt nach Schluß der Ple⸗ narſitzung eine Sitzung ab, in der ſie gegen die Flaggenverordnung entſchieden Stellung nahm. Auch die Kompromißlöſung, daß die Verordnung auf die Hafenſtüdte und die nur durch Schiffe zu erreichenden überſeeiſchen Plütze beſchränkt werden ſoll, fand nicht die Billigung der Fraktion. Die Fraktion faſite daher einſtimmig folgenden Beſchluß: „Die Fraktion iſt mit der Verordnung zur Flaggenfrage nicht einverſtanden.“ Der Beſchluß wurde ſofort den anderen Re⸗ gierungsparteien mitgeteilt. Welche Folgerun⸗ gen ſich für die demokratiſche Fraktion weiter aus dieſem Beſchluß ergeben, ſteht noch nicht feſt, doch nimmt man in parlamentariſcken Kreiſen an, daß, falls die Verordnung tatſäch⸗ lich von der Regierung erlaſſen wird. eine Zurückziehung der demokratiſchen Miniſter aus dem Kabinett und damit der Austritt der Demokraten aus der Regierung im Bereich der Möglichleit liegt. Bezeichnend für die Schwierigkeit und den Ernſt der Lage iſt auch, daß der Parteivorſtand der Demokrati⸗ ſchen Partei zu Montag, 10. Mai, einberufen worden iſt. Verſchärft dürkte die Lage werden durch die Haltung der Sozialdemokra⸗ ten. Die ſozigldemokratiſche Reichstagsfrak⸗ tion hat bereits beſchloſſen, eine Interpella⸗ tinn zur Flaggenkrage einzuhringen und es wird auch in parlamentariſchen Kreiſen all⸗ gemein angenommen. daß die Fraktion dieſer Interyellation ein Mißtrauensvotum gegen die Regierung folgen laſſen wird. falls die Regierung die Verordnung tatſächlich heraus⸗ gibt. Die Zentrumsfraktion, die gleich⸗ falls nach Schluß der Plenarſitzung zuſam⸗ mentrat, wurde in der neunten Abendſtunde von dem Beſchluß der Demokraten unterrich⸗ tet. Es trat darauf eine kleine Beratungs⸗ pauſe in der Fraktion ein, die die Fraktions⸗ führer beuutzten, um mit der Reichsregierung die Fühlung aufzunehmen. Die Zentrums⸗ fraktion gab nach Schluß ihrer Fraktionsſit⸗ zung folgendes Kommunique heraus: „Die Zentrumsfraltion des Reichstages bedauert den Erlaß der Verordnung in der Flaggenfrage und lehnt jede Verant⸗ wortung für die politiſchen Folgen ab.“ Die in dem Zentrumskommunique enthaltene Anſpielung auf die politiſchen Folgen“ zeigt, daß auch das Zentrum ernſtlich mit einer Re⸗ ein Verſuch gemacht wird, unter Proteſtverſammlung gegen die Flaggen— verordnung. Berlin, 6. Mai. Auf markt fand geſtern abend dem Gendarmen— die angekündigte Proteſtkundgebung gegen die inzwiſchen un⸗ terzeichnete Flaggenverordnung des Reichs⸗ präſidenten ſtatt. Anſprachen hielten der Abg. Krohne, Profeſſor Bergſträßer und der So zialdemokrat Sänger. Zur Neuregelung der Flaggen frage. Aus parlamentariſchen Kreiſen wird un⸗ ſerer Berliner Redaktion geſchrieben: Seit einigen Zeit mehren ſich die Berichte, unſerer diplomatiſchen und handelspolitiſchen Auslandsvertreter über die ſtändig zuneh— mende Verwirrung in der Flaggenfrage. Die Dienſtflagge iſt ſchwarz-rot⸗gold. Daneben ſteht die ſchwarz-weiß-rote Handelsflagge mit dem ſchwarz⸗rot⸗goldenen Goeſch in der linken Ecke. Die Verwirrung, von der wir ja im Augenblick nicht feſtſtellen wollen, worin ſie ihre Urſache hat, und ob ſie nicht ſchon längſt häte behoben werden können, iſt dadurch ge— hoben, daß in den meiſten Fällen keine Flag⸗ gen gezeigt werden. Jedenfalls klingen die Berichte, die in dieſer Frage an das Aus— wärtige Amt kommen, auffallend übereinſtim⸗ mend in dem Verlangen aus, eine Aenderung eintreten zu laſſen. Auch hier kann man aller⸗ dings die Frage nicht unterdrücken, ob die Einſtimmigkeit der Berichte nicht durch be ſondere Einwirkungen erzielt worden iſt. Wie dem aber auch ſei: Jedenfalls iſt der Druck, der auf den Reichspräſidenten und die Reichs- regierung in dieſer Frage ausgeübt orden iſt, ſo ſtark geweſen, daß der Reichspräſident glaubte, ihm nachgeben zu müſſen. Er hat ſich entſchloſſen, eine Verordnung zu unter— zeichnen, wonach die diplomatiſchen und Han⸗ delsvertretungen des Reiches angewieſen werden, bei beſonderen Gelegen⸗ heiten beide Flaggen des Reiches, alſo die Dienſt und die Handelsflagge zu zeigen. In Regierungskreiſen ſieht man darin ein Kom— promiß, um den Flaggenſtreit allmählich aus— zuſchalten und zwar dadurch, daß man beide Flaggen zu vereinigen ſucht Wie man parlamentariſchen Kreiſen hört, werden die Demokraten, und insbeſon— dere die Sozialdemokraten die ge— plante Verordnung des Reichspräſidenten zum Ausgangspunkt einer ſchrofſen Agitation nehmen, da ſie der Meinung ſind, daß hier Umgehung der Volksvertretung die alten Farben wieder einzuführen. N So weit die Zuſchrift unſeres Berliner Vertreters. Die ganze Flaggenfrage iſt ja zweifellos ein ſehr trauriges Kapitel. Es ſind hunderttauſende guter Staatsbürger, auch in den Reihen der nicht ausgeſprochen rechts— gerichteten Kreiſe, die ſich mit der ſchwarz⸗rot⸗ goldenen Flagge eben nicht befreunden kön nen, die an der Flagge ſchwarz- weiß-rot hängen, weil ihnen dieſe Farben ein Symbol ſind, eine Erinnerung an die Zeit von deut— ſcher Macht und Geltung. Gefühle laſſen ſich nicht wegdekretieren, und weite Kreiſe haben den Flaggenwechſel als einen Fehler be— trachtet. Dazu kam, daß der Flaggenſtreit zu einer Vertiefung der Gegenſätze im Volle ge— führt hat, und ſo kann man es wohl verſtehen, wenn der Reichspräſident zu einer Ueber⸗ brückung der Gegenſätze die Initia⸗ tive ergriſſen hat. Das gegenwärtige Reichs⸗ kabinett iſt einſtimmig, alſo auch mit den Stimmen der Zentrumsminiſter und der de⸗ Flagge eingetreten. Ob der Zeitpunkt allerdings günſtig ge⸗ wählt iſt, darüber kann man verſchiedener Anz ſicht ſein. Wir ſind augenblicklich innerpolitiſch ſtark belaſtet— es ſei nur an die Fürſten⸗ abf in dung erinnert—, und es wäre viel⸗ leicht zweckmäßiger geweſen, die Flaggenfrage jetzt nicht aufzurollen. In Zentrums kreiſen verhält man ſich zu der Flaggenfrage noch zu⸗ rückhaltend. Man macht aber keinen Hehl da⸗ raus, daß man die Wiederaufrollung dieſer Frage für außerordentlich bedenklich anſieht, ſo ſehr man auch in Zentrumskreiſen wünſcht, daß der Streit in dieſer Angelegen⸗ teit durch eine vernünftige Regelung ausge⸗ im Auslande glichen wird. Deutſches Reich. Ausſchluß weiterer KPD- Abgeordneten. Berlin, 5. Mai. Der Kampf gegen die Links⸗ oppoſition in der KPD. geht unaufhaltſam wel⸗ ter. Wie wir erfahren, beſchloß heute Nachmittag das politſche Büro, auch die Abgeordneten Loſ⸗ ſau und Lockingen, die beide rheiniſche Wahlbe⸗ zirke vertreten, auszuſchließen. Begründet wird dieſer Beſchluß mit dem Vorwurf, daß die Aus⸗ geſchloſſenen gegen die Partei gearbeitet und mit Iwan Katz gegen die Zentrale konſpiriert hätten. Weiter verlautet, daß auch dem Abgeordneten Scholem in nächſter Zeit ein gleiches Schickſal droht. Forderungen der Kriegsbeſchüdigten. Berlin, 6. Mai. Der 17. Ausſchuß des Reichs⸗ tages, der für die Verſorgungsfragen der Kriegs⸗ opfer zuſtändig iſt, hatte die Vertreter der Kriegs- opferverbände auf ihren Antrag zu einer offiziel⸗ len Ausſprache eingeladen, die geſtern ſtattfand. Die Verbände legten dem Reichstag eine ein⸗ gehend begründete Denkſchrift vor, in der ſie da⸗ ten, die von der Reichsregierung im Entwurf vorgelegte vierte Novelle zum Reichsverſorgungs⸗ geſetz abzulehnen und an ihrer Stelle die Forde⸗ rungen der Verbände anzunehmen. Sie verlan⸗ gen weiter Gewährung der Beamtenſcheine oder Abfindung für dieſe, ferner völlige Beſeitigung der Friſtvorſchriften. Die Nachunterſuchungen ſollen bei gleichbleibenden Beſchädigungen un terbleiben. Bei wechſelndem Befinden innerhalb längerer Friſten(fünf Jahren) erfolgen. Vor allem ſoll den Hinterbliebenen der Rechtsanſpruch auf Heilbehandlung eingeräumt und den Blin⸗ den eine Blindenzulage gewährt werden. Auch in dieſem Zuſammenhange wurde auf die Unzu⸗ länglichkeit der Rentenverſorgung nachdrücklich hingewieſen und die Erfüllung der grundſätz⸗ lichen Forderungen der Verbände verlangt. Aufhebung des däniſchen Viſumzwanges. w. Kopenhagen, 5. Mai. ſchen und däniſchen Regie Aufhebung d Sichtverr zwa kung vom 20. Mai ds. Is den. Zwiſchen der deut⸗ gegenſeitige mit Wir⸗ H ab vereinbart wor⸗ Einigung über das deutſch⸗ſpaniſche Handels, ablommen. w. Madrid, 5. Mai. Die unter Führung des Staatsſetretürs Hagedorn vom Reichsernührungs⸗ miniſterium geführten Verhandlungen mit Spa⸗ nien haben im groſten und ganzen jetzt eine Einigung über das neue Handelsabkommen er⸗ geben. Es ſind indeſſen noch eine Reihe von Einzelheiten durchzuſprechen. Die Wiederaufnahme des Nifkrieges. W Paris, 5. Mai. Wie dem„Matin“ aus Tan⸗ ger berichtet wird, ſoll Abd el Krim die Einbern⸗ fung aller kriegstüchtigen Männer befohlen und die Notabeln des Rifgebietes zur Rücklehr in ihre Bezirke aufgefordert haben. Man beobachte eine ſtar/ Truppenbewegung regulärer Rifkontin⸗ gebe in Richtung auf Tetuan und Scheſchauen. Pilſudski verlangt Befeſtigung des Korridors. m. Krakau, 5. Mai.„Illuſtrowan Kurjer Codzienny“ berichtet über einen Beſuch einer Delegation des Bundes der voberſchleſiſchen Auf ſtändiſchen bei Pilſudski, wobei ſich der Marſchall nuch über die Grenzfrage äußerte. Er ſoll eine allerſchnellſte Befeſtigung des Korridors und der ſchleſiſchen Grenze für notwendig erklärt haben. Dieſen Gebieten müſſe man mehr Aufmerkſamkeit ſchenten, wenn auch auf Koſten des Zentralge⸗ bietes. Für Oberſchleſien ſelbſt ſei das Wich⸗ tigſte eine gute Bahnverbindung und ein erſt⸗ klafſiger Verwaltungsapparat. Außerdem müßte aler beſondere Kulturarbeit geleiſtet und das polniſche Element geſtürkt werden. Als Mittel dazu empfahl Pilſudski, daß man der ſchleſiſchen Woewodſchaft noch einige Kreiſe von Kongreſt⸗ polen, die rein polniſch ſeien, zuteilen ſolle. J e 2 e r e e 3 3 r e —— N — e Aus Heſſen. Verband Heſſiſcher Kreiſe und Provinzen. Am Montag, 26. April, fand in Main unter dem Vorſitz des Prr.inzialdirektor! Graef ⸗Gießen die Mitgliederverſammlun des Verbandes der heſſiſchen Kreiſe und Pro vinzen ſtatt. Der Mitgliederverſammlun⸗ wohnten Vertreter des Miniſterium des In nern, an ihrer Spitze Herr Miniſter v. Bren teno, ſowie Vertreter des Miniſteriums fü: Arbeit und Wirtſchaft bei. Herr Finanzmini⸗ ſter Henrich, der ſein Erſcheinen ebenfalls zugeſagt hatte, mußte ſeine Abſicht wegen Erkrankung aufgeben. Herr Oberbürgermeiſten Dr. Külb⸗ Mainz, der in freundlicher Weiſe den Sitzungsſaal der Stadtverordneten zun Verfügung geſtellt hatte, begrüßte im Namen der Stadt Mainz und im Namen des heſſi. ſchen Städtetages die Verſammlung und gal ſeiner Freude Ausdruck, daß der Verband die Stadt Mainz als Tagungsort gewählt habe. Die Tagesordnung enthielt im Weſentlichen zeſchäftliche Angelegenheiten des Verbandes, it. a. die Neuwahl des Vorſtandes, die fol— gendes Ergebnis hatte: Provinzialdirektor Graef⸗ Gießen, Vorſitzender, Kreisdirektor Wolf⸗Worms, ſtellvertr. Vorſitzender, Kreis— direltor v. Werner⸗Erbach, Bürgermeiſter engel-Schotten, Fabrikant Eckhard— Ober⸗Ingelheim und Bürgermeiſter Dr. An— ermeier-Bensheim. Nach Erledigung der gelchäftlichen Angelegenheiten hielt Herr Mi niſterialrat Prof. Knapp einen Vortrag tber moderne Straßenbefeſtigung unter Be— rückſichtigung der heſſiſchen Verhältniſſe, der zu einer längeren Ausſprache Anlaß gab. Ausführungen des Hrn. Staatsrat Dr. Reitz über den Stand der heſſiſchen Verwaltungs— reform beſchloſſen die Verſammlung. Dieſe Ansführungen haben leider wegen der vor— rückten Zeit nicht mehr zu der ergiebigen usſprache geführt, wie ſie die Gedanken des Vortragenden verdient hätten. Dank des Ent⸗ gegenkommen des Herrn Miniſters der Fgi— nmanzen, konnten am Nachmittag die Kellereien der Heſſ. Weinbaudomäne beſichtigt werden, die ſchließlich noch eine Anzahl von Proben zum Beſten gab. Die wirtſchaftliche Lage des Handwerks. Berlin, 4. Mai. Vom„Reichsverband des deuiſchen Handwerks“ wird über die wirt⸗ ſchaftliche Lage des Handwerks im Monat April u. a. mitgeteilt, daß die Hoffnungen, die im März auf das Eintreten der Früh⸗ jahrsſaiſon geſetzt wurden, im Ganzen be—⸗ trachtet. für das Handwerk nicht in Erfüllung gegangen ſeien. Zwar konnten einige Hand⸗ werkszweige, die beſonders zu dem Saiſon⸗ gewerbe gerechnet ſind, eine Belebung der Ge— ſchäftstätigkeit aufweiſen, jedoch ſei dieſe ſehr geringfügig und ſtehe hinter den Vergleichs- monaten des vergangenen Jahres bedeutend zurück. Beſonders ſei zu beachten, daß das: Bauhauptgewerbe eine auffällige Stille auf⸗ weiſt. Bei dem Darniederliegen der Geſamt⸗ wirtſchaft, ſei es erklärlich, daß die ganze Wirtſchaftslage des Handwerks ſich ebenfalls noch in einer ſtarken Kriſe befinde. In dem Bericht wird dann darüber geklagt, daß die! Behörden ſehr häufig wieder zu der Gewohn— heit übergingen, dem billigſten Angebot den! Zuſchlag zu erteilen. Auch bei den Privatauf— lrägen führe die Kriſis zu ſtarkem Preisdruck. der Mangel an Kreditmitteln mache „ ſich weiterhin ſehr drückend bemerkbar. ſchon früher geäußerte Befürchtung, Senkung der Staatsſteuern durch eine Erhö⸗ hung der Kommunalſteuern ausgeglichen werde, ſcheine ſich tatſächlich zu beſtätigen. Die daß die Die Rohſtoffpreiſe wie auch die Lohnverhält⸗ niſſe ſeien ziemlich die gleichen geblieben. Die deutſche Währung geſichert! Durch eine ſoeben erlaſſene Verordnun der Reichsregierung iſt nunmehr die Frei gabe der Deviſenwirtſchaft erfolgt. Das be deutet die Wiederherſtellung des Deviſenter— minhandels, der ſeit den Verordnungen des mnheilvollen Sommers und Herbſtes 1922 formell bis jetzt beſtanden hat. Am 22. Juli 4923 wurde angeſichts der immer weiteren Zerrüttung der Mark der Verkehr in Deviſen aufgehoben und gleichzeitig die Deviſennotie— rung an den bei der Berliner Börſe notierten Einheitskurs gebunden. Mit dieſen Ueberreſten aus ſchwerer Zeit wird nun jetzt aufgeräumt. Das bedeutet, daß die deutſche Währung nunmehr abſolut geſi⸗ chert iſt. Ueber die Stabiliſierung der Marl konnte man ſich allerdings ſchon ſeit längerer Zeit Rechnung geben, insbeſondere, als es im Jahre 1924 gelungen war, wenn auch unter furchtbar ſchweren Opfern für die geſamte Wirtſchaft, durch Steuern und Abgaben das Gleichgewicht im Reichshaushalt zu ſchaffen Inzwiſchen hat ſich auch die Reichsbank ein ganz außerordentlich ſtarke Stellung im deutz; ſchen wie im internationalen Kapitalmarkt ſchaffen können, die es ihr geſtattet, der völli— gen Freigabe des Deviſenhandels nunmehr zuzuſtimmen und damit eine Vorausſetzung zu ſchaffen, die auch vom Standpunkt der aus⸗ ländiſchen Geldwirtſchaft aus geſehen, eine ſtarke Anregung nicht nur für den reinen Ka— vitalverkehr, ſondern auch für die Handels— beziehungen, insbeſondere für den Export, zu geben vermag. Die Reichsbank verfügt heute über eine Deckung der Noten allein in reinem Gold von faſt 57 Prozent, während die Dek— kung der Banknoten durch Gold und deckungs— fähige Deyiſen faſt 67 Prozent beträgt. Frü— her war die Golddeckung nur 33,3 Prozent, das neue Bankgeſetz, das ja auch dazu dient, die Dawes Anleihe zu ſichern, ſah 40 Prozent vor. Wenn man ſich nun die effektive Gold— deckung der Noten anſieht, ſo ergibt ſich, daß die Reichsbank über Rückendeckungen verſügt, die eine Störung der Währung nach menſch— lichem Ermeſſen für durchaus ausgeſchloſſen erſcheinen laſſen. Zum Tode Pfeiffers. Berlin, 4. Mai. Der dahingeſchtedene demt⸗ che Geſandte in Wien Dr. Maximiklan Pfei er hat in den wenigen Jahren ſetner Wiener Tätigkeit es verſtanden, die Beziehungen zwiſchen deutſchland und Oeſterreich immer inniger zu zeſtalten. Er war ein eifriger Verfechter des Anſchlußgedankens. Neben ſeiner politſchen Be⸗ ſabung verfügte er auch über großes künſtleriſches Wiſſen und betätigte ſich ſchrlitſtelleriſch erfolg⸗ reich auf dem Gebiet der Literatur und Kunſtge⸗ ſchichte. iges Wiſſen haben ihm einen großen Freundes— reis geſchaffen und erhalten. Beileidstelegramme an die Mutter des Verſtorbenen. Berlin, 4. Mai. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat an die Mutter des verſtorbenen Geſandten in Wien Dr. Pfeiffer ein Beileids— lelearamm gerichtet. Ebenſo bat Reichskanzler ... ̃ ͤ ͤ K. ˙ Sein ſympathiſches Weſen und vielſei⸗ Dr. Luther den wintervuevenen des Geſansien kelegraphiſch ſein und der Regierung herzlichſtes Beileid ausgeſprochen. Der öſterreichiſche Bun⸗ deskanzler Dr. Ramek hat an den Außenminiſter r. Streſemann und an den Bruder des Ver⸗ ſtorbenen, ünchen, Beileidstelegramme r in ſehr warmen Worten des Verſtorbenen ö Auch der Bundespräſident Dr. Hainiſch jat dem deutſchen Geſchäftsträger und der Fa⸗ milie des Verſtorbenen in München ſeine Teil⸗ lahme ausdrücken laſſen. zedenkt. Aus der katholiſchen Welt Neue Angriffe der Faſziſten⸗Preſſe gegen Kardinalſtaatsſetretär Gaſparri. (Von unſerem römiſchen Berichterſtatter.) Es iſt bereits von uns berichtet worden, daß die„Tribuna“ die Ernennung des Kardinals Bonzana zum Päpſtlichen Legaten für den Euchariſtiſchen Kongreß in Chicago zum Anlaß nahm, um dieſe Perſönlichkeit als beſonders deutſchfreundlich abzuſtempeln und für die Be⸗ nennung den Kardinalſtaatsſekretär Gaſparr verantwortlich zu machen. Nun hat das Päßpſt⸗ liche Blatt, der Oſſervatore mit aller Entſchie⸗ denheit dieſe Einmiſchung des Staates in die Angelegenheiten der Kirche zurückgewieſen. Die „Tribuna“ gibt aber den Kampf nicht auf, ſie führt ihn vielmehr mit erhöhter Schärfe gegen nie Perſon des Kardinalſtaatsſekretärs Gaſparri, er gegenüber dem Faſzismus das Dogma del Unſehlbarkeit hervorkehre.— Wer die Verhält⸗ iſſe näher kennt, weiß, daß die faſziſtiſch⸗ reſſe mit dieſen Angriffen auf den Kardinal aatsſekretär Gaſparri den Papſt ſelber treffen ill, an den ſie ſich freilich nicht heranwagen lann. Machtkampf in England. w. London, 6. Mai. Obwohl von G werkſchaftsſeite Dementis vorliegen, wur! geſtern doch als ſicher angenommen, daß b reits Beſprechungen zwiſchen den gegneriſche Parteien ſtattgefunden haben, und zwar ſol eine Fühlungnahme zwiſchen Baldwin, Tho mas und Macdonald zuſtande gekommen ſein Darauf berief Maedonald die Führer dei Bergarbeiter Cook und Smith ins Unterhaus Angeblich ſoll Lloyd George vermittelt ha ben. In parlamentariſchen Kreiſen rechne man damit, daß heute offizielle Verhandlun zen mit der Regierung beginnen. Man ſprich bereits von einer Wiederaufnahme der Arbei zm Montag. Bisher haben ſich über 500 006 Perſonen für die Techniſche Nothilfe gemel, det. Der Rückgang der Beteiligung am Streik und eine Zunahme des geſamten Verkehre ſennzeichnen die Lage. Während der Strei der Bergarbeiter, der Stahl- und Eiſenarbei— er, ſowie der Bauarbeiter vollſtändig iſt, keh ren die Eiſenbahner, Transvortarbeiter und Typographen bereits wieder in nicht unerheb⸗ licher Anzahl zur Arbeit zurück. In der Provinz ind bereits eine Anzahl Zeitungen erſchienen. Auch geſtern kam es zu kleinerer z3wiſchenfällen, beſonders in London ind Mancheſter. Das Gebäude der ſozialift! ſchen Zeitung„Daily Herald“ wurde geſtern während die Drucker des Blattes damit be ſchäftigt waren, eine Streikſondernummer her zuſtellen, von einem ſtarken Polizeiaufgebo umzingelt: die Polizeibeamten begaben ſic in die Druckerei. brachten die Maſchinen zun — CCC ͤ ͤ ͤ Tann von Schöllenbach. Ein Börſenroman von Barr-Runkel. (Nachdruck verboten.) „Nun, ein Blinder konnte doch ſehen, da nach die Sie in den letzten Tagen andauernd etwas ausſchauten, und ich nahm mir Freiheit, zu glauben, es ſei der Rajah“.“ „Sie haben ganz recht, Herr!“ Ich habe immer recht, Keller! das noch nicht entdeckt? Hat man macht. tümlichkeit gemacht; an Beliebtheit nicht. Bei Ihnen aber—“ „»Ich habe niemals behauptet, daß ich immer recht hätte!“ g„Das iſt ein Glück! Ich habe es auch wirklich nicht gern, wenn jemand allzu anſpruchsvoll iſt. Aber es iſt ſo leicht, recht zu haben, daß ich mich wirklich manchmal wundere, warum ö Alles, was man dazu braucht, iſt Verſtand und Kennt⸗ Sie die Kunſt nicht auszuüben ſuchen. niſſe.“ „Es fehlt mir durchaus nicht an Kennt⸗ niſſen in meinem Beruf, und bis jetzt iſt es noch niemand eingefallen, an meinem Verſtand zu zweifeln.“ „Ich zweifle auch gar nicht daran, Keller! Ich geſtehe ſogar gern zu, daß Sie ein außer— gewöhnliches Maß davon beſitzen; aber ich meine zuweilen, daß Sie ihn nicht genug üben. Zum Veiſpiel überlegen Sie ſich immer die[Beobachten des Meeres war. Dinge in düſterem Schweigen, wenn eine ein⸗ fache Frage eine Menge Licht in das Dunkel 5 N Nehmen Sie zum Veiſpiel einmal meine Handlungen! Glauben Sie viel⸗ leicht, ich wollte die Bewegungen dieſer Jacht täglich in den Schiffahrtsnachrichten der Blätter notiert haben? Meinen Sie nicht, daß gewiſſe Leute ſich dann ſehr bald den Kopf zerbrechen würden, warum ich ſo weit nach Süden fahre?“ werfen könnte. „Das iſt klar!“ „Nun alſo! Weshalb ſind wir denn noch Haben Sie immer recht, ſo iſt man immer glücklich, wenn man ſich auch dadurch bei anderen Leuten mißliebig Ich habe mir auch nie viel aus Volks— denn ich will weder ein Buch ſchreiben, noch beanſpruche ich einen Sitz im Reichstag; alſo ſchadet mir der Mangel Wes halb haben wir noch beſtimmten Dampfer überholt?“ „Das weiß ich nicht.“ „Natürlich nachdenken wnten! Die Sache iſt Grad nördlicher Breite erreicht hatten. ging's wieder nach Süden vorwärts. blieben und haben das fältig gemieden, um keinem Sch berichten könnte. liche Expedition eingelaſſen hat. verlieren?“ „Nein, das glaube ich allerdings nicht!“ zu erreichen ſuchen. der„Rajah' ſähe. teuern direkt nach Oſten. keinem aus Afrika kommenden Schiff begegnet? hellen des Seefahrens klarmache wiſſen Sie's, wenn Sie nur 0 N einfach die: Da wir genügend Zeit zur Verfügung haben, ließ ich den Kurs der Jacht von Süden nach Südweſten ändern, ſobald wir den 40. Wir dampften die Nacht über luſtig in der Richtung dahin, bis das Tageslicht ſich zeigte; dann Wir ſind außer Cecht von ſämtlichen Inſeln ge— 6 gewöhnliche Fahr⸗ waſſer der afrikaniſchen Dam, eclinien ſorg— . begegnen, das über unſer Auftauchen in diefen Gewäſſern Und nun ſtrengen Sie, bitte, Ihren Verſtand in einer anderen Richtung an!, Denken Sie an den liebenswürdigen Herrn, der Sie die Schiffstreppe hinunterſtieß! Er muß doch wohl eine ziemlich ſrarke Ahnung davon haben, daß er ſich auf eine ungeſetz⸗ che! Meinen Sie vielleicht, er würde auch von der graden Linie abweichen und ſeine koſtbare Zeit auf dem Ozean „Natürlich nicht! Er wird ſelbſtverſtänd⸗ lich den Dingsdafluß auf dem kürzeſten Weg Der Kurs, den wir ein⸗ geſchlagen haben, bringt uns etwa zweihundert Meilen aus ſeinem Fahrwaſſer; und da man, wie ich mir ſagen ließ, nur etwa dreißig Meilen weit auf dem Waſſer ſehen kann, ſo können Sie ſich ungefähr denken, wie fruchtlos Ihr 0 Ich hatte abſolut keine Sehnſucht nach dem Anblick des„Rajah, aber auf jeden Fall wollte ich nit, daß uns : 0 Wir werden in derſelben Richtung weiterfahren wie bisher, bis wir genau in der Höhe der Goldmine ſind; dann drehen wir uns ſcharf im rechten Winkel und na Sie ſollten es genau ſo machen wie ich, Keller, und den engliſchen Marineſchriftſteller W. Clark Ruſſel leſen, dann würden Sie anfangen zu verſtehen, um was es ſich handelt. Er würde Ihnen alle Fein⸗ a0 let keinen nach Kapland eben eines ſeiner Bücher, und deshalb bin ich ſo gut in allen Seemannskniffen beſchlagen. Haben Sie auch ſchon einen von ſeinen Ro— manen geleſen?“ „Nein.“ „So, na dann leſen Sie mal vor allen Dingen den Untergang des„Grosvenor“! Wir haben ſeine ſämtlichen Werke deutſch an Bord, und Sie werden daraus ſehr bald lernen, wie Sie ſich bei einer Meuterei zu benehmen haben, was Sie tun müſſen, wenn Sie auf einer öden Inſel ausgeſetzt, wie Sie ſich bei einem Zyklon zu verhalten hben, und was Sie ſagen müſſen, wenn Sie mit einem hübſchen Mäd— chen allein auf einem Wrack zurückbleiben. Nehmen Sie den Rat einer alten Teerjacke wie ich c und ſtudieren Sie Clark Ruſſel! Laſſen Sie% nicht durch meinen weißen Anzug täuſchen; ich bin voll Teer bis an die Finger⸗ ſpitzen und ganz von Salz durchtränkt, weil ich ſein neueſtes Werk zu dreiviertel intus habe!“ „Ich vermute, es hat keinen Zweck, wenn ich Ihnen ſage, Herr, daß ich der Anſicht bin, Sie begeben ſich in eine Falle!“ „O, gar keinen Zweck! Es iſt genug, daß ein jeglicher Tag ſeine eigene Plage habe! Sie ſpielen natürlich darauf an, daß wir möglicherweiſe in dem unausſprechlichen Fluß gefangen werden, und für gewöhnlich würde ich ja auch Ihrer Mahnung Gehör geben: aber jetzt kann ich es nicht, denn ich bin gerade mitten in dem aufregendſten Kapitel dieſes höchſt aufregenden Buches. Wenn wir erſt ein⸗ mal in der Falle ſitzen, Keller, dann können wir Ihre Konſtruktion ſtudieren und den Weg herausſuchen. Es ſcheint mir wenig praktiſchen Nutzen zu haben, wenn wir uns über eine eingebildete Falle den Kopf zerbrechen, die vielleicht gar nicht da iſt, wenn wir hinkommen. Das märe eine Enttäuſchung! Wir wollen alſo erſt ma in die Falle gehen, wenn wir können. Dann, wenn wir keinen Weg herausfinden, wollen wir uns mit dem Bewußtſein tröſten, daß wir genug Vorräte und Bücher an Bord baben. Und wenn es zum Schlimmſten kommt, dann werben wir unſere drahtloſe Telegraphie arbeiten laſſen, bis wir einen Dampſer finden, der auch damit ausgeſtattet iſt, und durch dieſen Generalſekretär Anton Pfeiſſer in geſandt, worin iſt mit der Holzſchälerei begonnen wilden n Stillſtand und beſchlagnaymten die Ausgabe die zum Polizeiquartier gebracht wurde. Wie weiter gemeldet wird, ſoll heute in London der Straſſenbahnverkehr wieder aufgenommen werden. Die Londone Omnibusgeſellſchaft hofft. daß ſie beute wie der 800 Wagen laufen laſſen kann. Nicht gan ſo günſtig iſt die Lage in den Elektrizitäts werken, von denen 5 nicht zur Zufriedenhei der Regierung arbeiten. Die Admiralität ha deshalb techniſch ausgebildetes Schiffsperſo nal aufgeboten. Im übrigen iſt die Durchfüh rung des Generalſtreiks im Lande ſehr ver ſchieden. In Hull z. B. ruht der Verkehr u es beſteht die Gefahr, daß auch im dortigen Elektrizitätswerk geſtreiknt wird. In Ports mouth iſt dagegen der Straßenbahnverkehf wieder völlig aufgenommen worden. In Lil berpool ſind 50 Prozent der ausſtändiger Straßenbahner zur Arbeit zurückgekehrt. Auch der Eiſenbahndienſt in den Mittelprovinzen berſagt im Augenblick vollkommen. Man hoff ſedoch, ihn heute verbeſſert zu haben. Die Fiſchverſorgung Londons macht unerwartet aute Fortſchritte. Geſter n ind 80 Tonnen Fiſche angekommen; diz Preiſe ſind allerdings gegen die letzte Wochf um das Doppelte geſtiegen. Der Mil ch preis iſt geſtern um 2 Penny in die Höhf zegangen. In einzelnen Provinzſtädten glaub. man übrigens an eine Gefährdung der Le. bensmittelverſorgung. Die Regierung träg weiter i auſterordentliche Siegeszuverſicht zur Schau. wenn ſie auch nicht beſtreitet. daf der Generalſtreik dem Lande und der Wirt ſchaft ſchweren Verluſt beigebracht hat. Au der anderen Seite behauptet aber auch dit Streikleitung, daß ſie mit dem bisheriger Verlauf des Streikes durchaus zufrieden ſei Aus Nah und Fern. Mainz⸗Koſtheim, 3. Mai.(Die Zelluloſe⸗ und Papierfabrik) hat ihren ſeit Monaten geſchloſſe⸗ nen Betrieb wieder eröffnet. Vor vier Wochen worden und ſetzt ſind auch einige Kocher wieder in Betrieb genommen. Man erwartet, daß der Geſamtbe— rieb demnächſt wieder in Gang kommt. Etwa 10 Mann konnten dadurch wieder Beſchäftigung inden. Rüdesheim, 3. Mai.(Weinverſteigerung.) Bei jutem Beſuche fand hier die Weinverſteigerung jon 1922er, 1923er, 1924er und 1925er Weinen ſer Vereinigten Rüdesheimer Weingutsbeſitzer u Rüdesheim am Rhein ſtatt. Es handelte ſich im in Ausgebot von insgeſamt 47 Nummern deißweine der genannten Jahrgänge, vornehm ic) um Rtesling⸗Gewachſe, welche den beſſere. und beſten Lagen der Gemarkung, insbeſonder des Rüdesheimer Berg, entſtammen. Weger ungenügenden Gebots blieben bei 16 Nummer die ſich auf die drei Jahrgänge verteilen der Zuſchlag verſagt. Es ergab ein Geſamtergebnis von rund 20 000 Mark ohne Faß. Main, 5. Mai.(Räuberiſche Untat in Buden heim.) In vergangener Nacht drangen zwei Einbrecher in die Bureauräume der chemiſchen Fahrit in Budenheim ein. Der 40jährige Nacht⸗ wächter Wolgaſt von Budenheim überraſchte die Zurſchen während ihrer Tätigkeit und ſchlug ſo⸗ ort Lärm. Er wurde von den Einbrechern, die er ſeſtzuhalten verſuchte, überwältigt und durch einen Schlag mit einem harten Gegenſtand auf den Kopf derart verletzt, daß er bewußtlos zu- ammenſtürzte. Die Einbrecher Hnſch vaoden ind konnten durch die herbeieilenden Nachtarbei— er in der Dunkelheit nicht mehr eingeholt wer⸗ den. Der Nachtwächter wurde durch die herbei— ſerufene Mainzer Sanitätswache in das Vin⸗ ſenz-Hoſpital nach Mainz gebracht, i werden wir uns mit Clark Ruſſet in Verbindung ſetzen, ihm unſere Lage ſchildern und ihn fragen, was wir tun ſollen. Und ich wette um einen braunen Lappen, er wird die Aufgabe für uns löſen!“ Keller preßte die Lippen aufeinander und drehte ſich auf dem Abſatz um, ohne ein Wort zu ſprechen. „Na, auch gut,“ lachte Tann,„machen Sie, was Sie wollen!“ Und mit dieſer Abſchiedsbemerkung nahm er ſeine Lektüre auf. 5 5 5 Keller beſchloß bei ſich, keinen weiteren Verſuch zu machen, geſunden Menſchenverſtand in einen leeren Kopf zu trichtern. Auch bas er weder Autoren für Binnen- noch für See⸗ ſchiffahrt. Er widmete alle Zeit, die ihm noch blieb, gewiſſen wiſſenſchaftlichen Büchern, die er in der Bibliothek entdeckt batte. 5 Eines Nachts wachte Keller plötzlich auf. Das Boot war ſo merkwürdig ruhig. So leiſe auch das andauernde Surren der Turbinen geweſen, das Aufhören des Geräuſchs hatte ihn ſofort aus dem Schlafe geſchreckt. Er begab ſich augenblicklich an Deck. Der Dampfer wiegte ſich leiſe auf der wogenden See. Von Oſten her kam das leiſe Murmeln der Brandung an der Küſte, es klang wie ein ferner Waſſerfall. Die undeutlichen Umriſſe dunkler Hügel gegen einen weniger dunklen Himmel waren zu er kennen, ſonſt nichts. Keller ging bis Mitter⸗ nacht auf dem Deck hin und her, dann lichtete die Jacht wieder die Anker und näherte ſich ganz vorſichtig dem Ufer. Eins der Boote wurde ausgeſetzt, und unter Kellers Leitung wurde das Senkblei ausgeworfen, um die Tiefe des Kanals zu ergründen. Die Jacht folgte langſam, bis ſie endlich in die Fluß⸗ mündung einlief. Um neun Uhr hatte ſie bei den Goldfeldern angelegt. Wenige Minuten ſpäter erſchien der Graf auf Deck, in ſorg⸗ fältigſter Toilette, mit klaren Augen und ſo friſch wie ein Jüngling nach ungeſtört ver⸗ brachter Nacht. Er drückte keinerlei Erſtaunen aus, als er ſah, wo ſich ſein Dampfer befand, ſondern bemerkte nur zu ſeinem§ än: ö „Das haben Sie gut gez Freund! Alle Achtung, denn es a t ſo einfach in Anbetracht des unbel 1 ſeles 0 ichwächter Haltung. Höſiſchen Franken durch den belgiſchen bildet die Senſation des Tages. Der Liebling des Publikums in ſeinem neueſten Senſationsſchlager Schneller als der Tod Ein Abenteuer⸗Genſations Schauſpiel in 7 Rieſen⸗Akten.— Der Name Harry Piel ſagt alles. 2 Lufiſpiel Schlagen in Tüten Bobbys Expreßheirat“ 1., Geburtstag bei feinen Leuten“ Außerdem die neueſte Ufa-Wochenſchau. Sontag Nachmittag große Kinder⸗Vorſtellung. Alles geht am Freitag, Samstag u. Sonntag ins neue Theater. Erſcklaſſiges Künſtler⸗Orcheſter. N 2 4 n Handelsmarkt. Frankfurter Getreidebörſe. 1 Die geſtrige Börſe verkehrte in leicht abge⸗ 5 0 ſes notierten: Weizen 301 ſtoggen 19.35—19.75; Sommergerſte 22.50—24.75 pafer inl. 22.75— 23.50 Mais 18; Weizenmehl 1242.50; Roggenmehl 28.50—28.75; Weizenkleie 9.50; Roggenkleie 11, alles in Reichsmark die 100 filo. 5 Der Sturz des belgiſchen Frtuken. Brüſſel, 5. Mai. Die Ueberholung des fran⸗ Brüſſel erreichte für das fund in den Vormittagsſtunden den Stand von 62 und im Verlauf des Tages einen ſolchen don 169. Für den franzöſiſchen Franken zahlte zan 153 gegen geſtern 148. Kirchliches. Herr Pfarrer Singer von Ofſſtein wurde zum N ſarren von Ebersheim ernannt. ö Birkenau, 4. Mai.(Zum Silbernen Prieſter⸗ ſubiläum.) Am verfloſſenen Sonntag ſeierte hier ſochw. Herr Pfarrer Lambert unter Teil⸗ gahme der ganzen kathol. Gemeinde ſein Silber— Lokale Nachrichten. zes Jubelfeſt. * Das Wetter im Mai war bis heute leider nicht ſo, wie man es vom Wonnemonat erwarten ſollte. Vom Mallüſterl iſt keine Spur zu ſehen. Wohl aber haben uns die letzten Tage und insbeſondere die letzte Nacht ganz emſind⸗ liche Abkühlung gebracht. Der niedergegangene Regen iſt, wle man feſtſtellen kann, den Kulturen ſehr zuſtatten gekommen. Die Saaten ſtehen jetzt üppig da. Nun fehlt nur noch die belebende Sonne und das Wachstum wird ſchnell vor ſich gehen. * Steuerausſchuß. Für den Steuerbe⸗ zirk Viernheim wurden zu Mitgliedern des Stea⸗ erausſchuſſes folgende Herren gewählt: 1. zu or⸗ dentlichen Mitgliedern: Lor. Neff, Krankenkaſſen⸗ beamter, Ad. Faber 1., Fabrikarbeiter, Kornel. Fiſcher, Zimmermann und Franz Gutperle 1, Landwirt; 2. zu Stellvertretern: Mart. Bugert 3., Fabrikarbeiter, Ga. Roſchauer 1, Tüncher, Ronr. Brechtel 1, Bäckermeiſter und Joſef Ecker, Landwirt Die Herren Oitsgerichtsvorſt. Schuch⸗ mann und Gaſtwirt Philipp Stumpf wurden in den beſonderen Ausſchuß gewählt. * Landesverband iſraelitiſcher Re⸗ ligionsgemeinden. Ia Mainz fand dieſer Dage die Gründung des„Landesverbandes der iſraelitiſchen Religionsgemeinden Heſſens“ ſtatt, in welcher ſich 85 heſſtſche iſraelitiſche Religtons⸗ gemeinden zuſammengeſchloſſen haben. * Viernheim, 7 Mai. * Dringende Bitte. Alle Leſer, die noch mit Büchern der Pfarrbibliothek rück⸗ ſtändig ſind, werden nochmals dringend gebeten, dieſelben am Sonntag zurückzubringen. * Todesfall Der Wirt zum Brauhaus, Herr Johannes Ehrhardt, der mit dem Bet⸗ namen„Dicker Hannes“ ortsbekannt wurde, iſt geſtern Nachmittag an ſeinem ſchweren Lelden im Allgemeinen Krankenhaus zu Heldelberg ver⸗ ſchleden. Obwohl mit goldigem Humor ausge⸗ ſtattet, war er innerlich doch ein kranker Mann Er erreichte ein Alter von nur 41 Jahren. Die Beerdigung erfolgt morgen Samstag von Euler⸗ ſtraße 5 aus. N * Nochmalige Prüfung der Feuer⸗ Alarmſirene. Morgen, Samstag, früh 6 Uhr, wird die auf dem Rathaus turme eingebaute Si- rene einer nochmaligen Prüfung unterzogen. Es ſoll feſtgeſtellt werden, ob man ihre Stimme auch außerhalb des Oitsbereiches noch wahrnehmen kann. Zu dleſem Zwecke wird das Felbdſchutz⸗ perſonal an der Ortsgrenze poſtiert. Für Leute, die tagsüber auf dem Felde beſchäftigt ſind, iſt es auch wichtig, das Feuer⸗Signal zu hören. JI. 1. JI. 1. ode-Jpangenschue in grau, braun, beige, 8 100 ane angenschlle e Maune Heronhalbschube moderne, bequeme Form, weißgedop- pelt, solide Verar- 0 beitung Deige-Jpangenschbe mit brauner Lack- verzierung, echt L. N ö XV.-Absatz, ganz 130 % besonders preis wi. sehr schönes, gefäl- liges Modell. Ia. Ver- arbeitung. 31/35 8.90. 90 29/30 8.50 27/28 V. Halle Zpangechle echt ie. . e Monde Spangenschhe laune errenstigfel echt Chevreaux, eleg. runde Form, weiß Form, L. XV.-Abs., gedoppelt, sehr be- 10 quem, Marke„Wan- 0 0 0 U g Draune Spaugensdhnle auch für verwöhnte- sten Geschmack. derbursch“ * Auszeichnung. Dem Händler, Herrn David Weiß mann von hier, wurde bei der Prämilerung auf dem Mannheimer Vlehmarkt anläßlich der Maimarktwoche ein 3. Preis für einen über 2½ Jahre alten Farren zuteil. * Anion ⸗ Theater. Ein Nieſen⸗Groß⸗ ſtadiprogramm von 13 Akten iſt es, welches dem Beſucher des Unton⸗Theaters vorgeführt wird. Das Melſterwerk der Filmkunſt„Norma— Rol⸗ lende Räder— raſendes Blut“, das Schickſal eines Findelkindes, dürfte für Viernheim zwelfels⸗ ohne eine Senſation darſtellen. Sin gewaltiges Lebensgemälde, eine Symphonie von Arbeit. Leid und Liebe, enthüllt ſich unſeren Blicken und läßt uns aufs tiefſte erſchüttern. Dieſer Film, in dem die Hauptrollen von anerkannten Größen der Lichtſpielkunſt beſetzt ſind, lief in den letzten Tagen in Mannhelm, wo er ausverkaufte Häuſer und größten Erfolg erzielte. Ein ſchönes Bei⸗ programm und dazu erſtklaſſigſtes Künſtler⸗on⸗ zert vervollſtändigen den Kranz des Gebotenen. Niemand ſollte ſich dieſes ſelten ſchöne Programm entgehen laſſen. * Schneller als der Tod. Im Mittel- punkt des neueſteu Harry ⸗Piel⸗Films ſteht eine wahnſiunige Autofahrt, die„Harry“ unternimmt, um einen Verbrecher unſchädlich zu machen. Ein Wettlauf mit dem Tode erfolgt in einem atem⸗ raubenden Tempo und einer Itenſttät, wie man ſie bisher im Film noch nicht erlebt hat. Sen⸗ ſatlonen jagen ſich buchſtäblich. Neben Harry Piel die Geſtalt einer anmutigen jungen Witwe und, eng in das Schickſal beider verflochten, zwei unheimliche Verbrechertypen. Die Geſchichte an ſich von einem Spannungsreiz, daß der Beſucher von Anbeginn bis zum Schluß nicht zur Beſtn⸗ nung lommt und mit zitternder Erregung den nervenaufpeltſchenden Vorgängen folgt.„Schnel⸗ ler als der Tod“ läuft vom Freitag bis Sonn⸗ tag im Central⸗Theater. Des großen Andranges wegen wird der Beſuch der Werktags⸗Vorſtellun⸗ gen empfohlen. Uureines Blut entſteht durch die im Darm zu lange verbleibenden Speiſereſte und rufen auf der Haut Unreinlichkeiten wie Pickel, Puſteln und ähnliche Ausſchläge hervor. Zur Beſeitigung dieſes Uebels genügt deshalb nicht der Gebrauch von äußerlich anzuwendenden Schön⸗ hetismitteln. Es muß vielmehr dafür geſorgt werden, daß das Blut durch eine gründliche Rei⸗ nigungskur von den der Geſundheit ſchädlichen Steffen befreit und dadurch eine Auffriſchung der geſamten Körperkräfte herbeigeführt wird. Eine ſolche Kur macht man am beſten jetzt im Früh⸗ jahr mit den in Apotheken erhältlichen, aus rein pflanzlichen Stoffen hergeſtellten Apotheker Rich. Brandt's Schweizerpillen, die zugleich in milder und zu verläſſiger Weiſe die Verdauungstätigkeit regely. und der weiten Entfernung! Wann haben Sie die Küſte geſichtet?“ „Um vier Glaſen, Herr.“ f „Mußten Sie lange kreuzen, um die Ein⸗ Färt zu finden?“ „Nein, Herr!“ „Na, ſehen Sie mal an! Und Keller meint, man werde uns eine Falle ltellen.“ Nach dem Frühſtück gab der Graf Befehl, daß die Jacht ſo weit den Fluß hinauffahren ſolle, als er überhaupt ſchiffbar ſei, alſo warfen lie das Tau los und begannen ihre Aufklä⸗ rungsfahrt. Sie machten die Entdeckung, daß das Gewäſſer, das ſie befuhren, nur ein Arm und nicht, wie Keller geglaubt hatte, der Haupt⸗ rom war. Ungefähr zwei Kilometer oberhalb der Minen fingen die Ufer an höher zu werden, und auf beiden Seiten waren prachtvolle Wal⸗ bungen. Als ſie die Spitze des Deltas erreicht hatten, fanden ſie, daß der Strom ſelbſt grade nach Norden weiterfloß, während ein Seiten⸗ arm ähnlich demjenigen, der an den Gold⸗ jeldern vorbeikam, nach Südweſten durch die Wälder abzweigte. Dieſer ſüdweſtliche Arm war der kleinſte der drei Waſſerläufe, daher ließen ſie ihn unbeachtet und folgten dem Lauf des Hauptſtroms, bis ſie eine Enge erreichten, wo weſtlich von ihnen Hügel ſichtbar wurden, die dem öſtlichen Höhenzug gegenüberlagen. „Hier werden wir vorausſichtlich unſer Hauptquartier aufſchlagen,“ ſagte Tann.„Wir werden ſpäter hierher zurückkehren, aber zu⸗ nächſt will ich den Kanal an der Mündung des Fluſſes unterſuchen!“ Zu Kellers großem Erſtaunen entdeckten ſie, daß der Hauptſtrom ſo weit nördlich floß, daß der Dampfer die See erreichen konnte, ohne im geringſten befürchten zu müſſen, von den Goldfeldern aus geſehen werden zu können. Der Graf lachte, ſobald dieſe Tatſache feſt⸗ geſtellt war, und klopfte Keller auf die Schulter. „Wo iſt jetzt Ihre Falle, mein Junge?“ rief er.„Sie würden ſich ein gut Teil Sorge 0 haben, wenn Sie die Formation des andes gekannt hätten.“ Trotzdem,“ entgegnete der junge Ingenieur, ztönnen ſie dieſen Kanal mit ſchwimmenden Minen blockieren, ſobald ſie ihn entdecken!“ auf dem Hügel, wo Ihr ſo gut verborgen dung tun, aber ſie werden es ſicherlich nicht. ſeid, ruhig liegen bleiben und doch ſtets mit Ein Ingenieur ſollte nur mit Wahrſcheinlich-uns die Verbindung aufrechterhalten, ſolange keiten rechnen Peter! Aber jetzt wollen wir wir uns in dem Viermeilen-Umkreis befinden * 5 9 9 2 4 9 or(Gy Mir f umkehren, unſer verſtecktes Tälchen aufſuchen oder innerhalb der Grenzen der Wirkſamkeit und an deſſen öſtlichem Ufer anlegen. Wenn der drahtloſen Telegraphie. Ich habe eine wir dann von unſeren Gegnern entdeckt kleine Quelle im Wald ungefähr in halber werden ſollten, ſo bleibt uns noch ein anderer Höhe des Hügels entdeckt, die Ihnen näher Ausweg offen.“ als der Fluß Waſſer liefern kann, und ich rate Es war Abend, als ſie die Schlucht er- Ihnen, dieſem als Getränk den Vorzug vor reichten, und Graf Tann beklagte ſich über das dem Champagner zu geben, von dem ich Ihnen harte Tagewerk, wodurch man die Mahlzeit eise Kiſte hinaucgeſchickt habe. Ferner werde ehrlich verdient habe. In Wirklichkeit hatte ich, um Ihnen meine Sparſamkeit zu beweiſen die anſtrengende Tätigkeit für ihn in der und Ihrem Hergen eine Freude zu„ Half ache darin beſtanden, daß er im Bug meine Forſtleute in die angrenzenden Wälder der Jacht auf einem Seſſel geſeſſen und ſeine ſchicken, um Brennhols zu ſchlagen, das wir, Füße auf das Geländer geſtellt hatte ſolange wir an Ort und Stelle ſind, zum An 05 5. 5 1 Heizen verwenden wollen. Ich habe mich Am nächſten bergen fuhr er e nämlich mit meinem erſten Maſchiniſten be- ö an engen een ee eee e raten und werde mit ſeiner Einwilligung die und et mit Zelt über den Fe Alber Bunker meiner Jacht mit dem beſten Brennholz Alu bein Hagel Ze räumten die Vente 945 füllen, das ſich auftreiben läßt. Ich werde mich uf m Hügelkopf f dieſe Weiſe nicht weiter um Ihre Hügelſtation kümmern. Ane u 2 1105 N Goldf 10 Weiſe bis der Rajah' in Sicht kommt. Aber während einen freien Ausblick auf die Goldfelder. Der „Das könnten ſie auch mit der Elbemün— Fernrohrſtänder wurde auf dem Felſen auf⸗ meine Forſtleute mit Säge und Axt beſchäftigt geſtellt und das Zelt darüber aufgeſchlagen. Tann hatte das Glas gerichtet und eingeſtellt und betrachtete nun aufmerkſam die Mine und den unteren Flußlauf. Dann rieb er ſich zu— frieden die Hände und ſagte: „So, jetzt können wir ihre innerſten Ge— danken erkennen!“ Nachdem ſie wieder unten angelangt waren, entſandte der junge Graf eine andere Abteilung auf die Höhe, beladen mit dem Apparat für drahtloſe Telegraphie, den der Tele- graphen⸗Ingenieur zu ſtellen beauftragt war. „Wenn die Sache gelingt, erspart ſie uns elnen Telephondraht.“ 1 i Außerdem wurden Lebensmittel hinauf⸗ geſchafft. a „Keller,“ ſuhr der junge Edelmann fort, „Ihnen übergebe ich den Auslug, und zu Ihrer Unterſtützung erhalten Sie den Gehilfen unſeres Telegraphen-Ingenieurs. Man kann nie wiſſen, was in einer ſolchen Gegend vor⸗ kommen kann. Und wenn die Jacht gezwungen ſein ſollte, das Kabel zu kappen und ſich aus dem Staub zu machen. ſo könnt Ihr hier oben ſind, die Kohlenbunker zu füllen, werde ich mit Angel und Gewehr für unſere Speiſekammer ſorgen, und hierbei ſollen mich meine Jäger unterſtützen, um ſich ihr Gehalt ehrlich zu ver⸗ dienen.“ 3 Und es ſtellte ſich heraus, daß die Gegend ſehr wildreich war, auch mancher prachtvolle Fiſch wurde gefangen. „Ach,“ rief Tann nach einer beſonders guten Mahlzeit mit Wildbret und Fiſchen,„die Friedrichſtraße iſt doch eine recht öde Gegend im Vergleich zu der hieſigen, und wenn nur die Poſtverbindungen ein klein wenig beſſer wären, dann bliebe nichts mehr zu wünſchen! Ich muß doch wirklich dem Kanzler einen Brief ſchreiben, um mich über die Nachläſſig⸗ keit unſerer Regierung zu beſchweren. Ich habe beinahe ganz vergeſſen, wie ein Briefträger ausſieht; aber ich glaube, wenn erſt unſere drahtloſe Telegraphie in Gang iſt, nach unſerer Heimkehr dem Signor Marconi recht wertvolle Fingerzeige geben zu können.“ Der„Rajah“ hatte nach der Berechnung, Kellers bereits drei Tage Verſpätung, als er jon eines ſchönen Morgens, langſam gegen lug mitteilte, N ihnen zuſammen gefrühſtückt; wußte, wann er zurückkommen würde. beobachtete ſofort einen ganzen Haufen Menſchen an Land ſegte und mittels der zwei Dampfkranen die Ladung aus dem Schiffsraum gann. ſich Tann auf dem Obſervatorium hätte blicken laſſen. Telegraphengehilfe ſtiegen herunter, und dieſer fand zu ſeinem größten Erſtaunen den Grafen auf dem Achterdec-ſitzend, ruhig einen Roman leſen und auf das Gong warten. „Rajah' iſt alſo hereingekommen, was? iſt ja äußerſt intereſſant! Es wird Sie übrigens freuen, Keller, daß ich heute ein außerordent— liches Jagdglück gehabt habe!“ liebten, äußerſt intereſſant,“ trocken. daß Sie ſofort auf unſeren Hügelpoſten her- aufgekommen wären, falls Sie meine Meldung zeitig genug erhalten hätten.“ die Maſſe Menſchen geweſen, gelandet hat. Jedenfalls genug, ſchätze ich, um kurzen Prozeß mit uns allen zu machen, wenn ſie die Strömung ankämpfend, den Paramakahn heraufkommen ſah. Die Nachricht wurde ſofort an den Grafen hinübertelegraphiert, der ſie jedoch nicht erhielt, da er gerade jagen ge⸗ gangen war. Wie der Telegraphen-Ingenieur dem Aus⸗ batte der junge Herr noch mir aber niemand Keller, das Auge beſtändig am Fernrohr, das Anlegen des Dampfers, der zu löſchen be— Die Eſſensſtunde kam heran, ohne daß Es war unverzeihlich! Keller und der „Haben Sie denn meine Botſchaft nicht er— halten?“, fragte Keller. Der Das „O ja, ſchon vor ein paar Stunden. „So? Das iſt, wie Sie zu bemerken be⸗ verſetzte Keller „Ich hatte allerdings angenommen, „Es tut mir ſehr leid, daß ich Sie ent⸗ täuſcht habe, Peter; aber ſehen Sie, wenn ich einen guten Mann irgendwohin geſtellt habe, dann miſche ich mich nie in ſeine An— gelegenheiten. g flüſſig geweſen, und hier unten iſt es viel ge— mütlicher.“ Ich wäre droben ganz üver⸗ „Sie wären jedenfalls ſehr erſtaunt über die der„Najah“ 1s finden. (Fortſetzung folgt.)