n viernheimer Anzeiger teln gab bis jenm rect weſennlicher kriecht Viernheimer Tageblatt rung der Arbeit keine Beſriebigung, weil es Erſcheinttäglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins Gott dem Allmächtigen hat es in ſeinem unerforſch liſchen Ratſchluſſe gefallen, unſeren treubeſorgten Gatten und Vater, unſeren lieben Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Johannes Ehrhardt Gaſtwirt nach langem ſchweren Leiden, geſtärkt durch den Empfang der hl. Sterbeſakramente, geſtern Abend um 7 Uhr im Kran⸗ die große Mode, in verſchiedenen Deſſins, ſowie Wollmouſſeline! und moderne Woll kar os in der Preis⸗ lage Meter von Mark 3.90 an — (Biernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) . (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) —— Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Neklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung ſeither nur pulverförmige ſelbſtlütige Waſch⸗ b mittel gab, die infolge ihres Gehalts an oda; . 8 en: wöchentl. Samstags das achtſeitige iüuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne[abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notſzen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag ud Wfumen 5 albjährlich 95 e einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich I vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. und Waſſerglas ſcharf ſind. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim — Die große, neue Erfinbung der ſelbſttätigen Perflor⸗Jeiſen⸗ kenhaus Heidelberg plötzlich und unerwartet, im Alter von 41 Jahren, zu ſich in ein beſſeres Jenſeits abzurufen. Die Seele des Verſtorbenen empfehlen wir dem Ge⸗ bete aller Chriſtgläubigen. Nie tieftrauernd Hinterbliebenen. Viernheim, Mannheim, Frankfurt a. M. den 7. Mai 1926. Die Beerdigung findet morgen Samstag, nachmittag 6 Uhr, vom Trauerhauſe— Eulerſtraße 5— aus, ſtatt. —— Männergeſangverein Viernheim. Ia. baudgemachte Wurſt u. 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Mai, abends 8 Uhr im Lokal Vorſtands⸗Sitzung wozu um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſitzende. Arbeiter⸗Geſangperein„Harmonie — Mitglied des Deutſchen Arbeiter-Sängerbundes.— Heute Freitag abend 1/9 Uhr letzte Eingſtunde vor dem Liedertag in Hähn⸗ lein. Der Vorſtand. Klinger Mannheim, 8 2, 6. Zur Lieferung von Schwarten Latten Schalbretter Rahmen Kanthölzer empfiehlt ſich Auguſt Hanf Holzhandlung. und Aapnäuschen in allen Größen bei Jakob Beyer. n Große Auswahl 40 e des chenk- Artikel jeder Art zu allerbilligſten Ist. Delik.⸗Aollmops 1 Gt. 9 Preiſen. Ist. große Bratheringe 1 St. 18 Fſt. Tafelöl Ffſt. Erdnußöl flocken hat der Hausfrau die lang⸗ erſehnte Verbeſſerung gebracht. perſlor iſt milo wie milbeſte Seiſe, und dennoch wäſcht und bleicht es durch nur; % ſtündiges Kochen ohne läſtiges Reiben die große Wüſche und nimmt 17 75 Fleck, ebenſof werden die feinſten Gewebe/ Wolle, Seite, 8 handwarm gewaſchen, ſleckenlos rein. 15 b. 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Mit dem Schwinden des Chriſtentums in libe⸗ ralen Kreiſen hat man auch dort ſchon früher die Konfeſſionsſchule zu bekämpfen begonnen, vo- ran im heſſiſchen Liberalismus, der ſchon 1874 mit brutaler Gewalt den Katholiken ihre Schu- len geraubt hat. Die gläubigen proteſtantiſchen Kreiſe, die früheren Konſervativen und auch die preußiſchen Nationalliberalen, wollten c on noch die Konfeſſionsſchule. Das iſt jetzt auch an⸗ ders geworden. Jüngſt hat ſich der Preußiſchef Liberalsmus(d. h. die Deutſche Volkspartei) für die Simultanſchule erklärt, ſo daß jetzt auch ii Preußen in der Schulfrage die Deutſche Volks- partei, die Demokraten, Sozialdemokraten und Kommuniſten gegen die Katholiken und die we— nigen gläubigen Proteſtanten eine Schlachtreihe bilden. Das iſt ein klares Zeichen, wie es heute mit dem gläubigen Chriſtentum in Deutſchland ſteht. In Heſſen iſt dieſe Bewegung noch weiter ge— diehen. Hier haben ſich auch die wenigen rechts orientierten, unter der Führung des Prälaten Diehl ſtehenden deutſchnationalen Kreiſe in die Phalanx der Simultanſchulfreunde bezüglich des poſitiven Glaubens und der Wahrung chriſtlicher Kulturgüter ſteht. So iſt heute Heſſen, wie es immer in Schulverhältniſſen„modern“ war, im- mer noch„voran“. Man muß ſich dies vor Au⸗ gen halten, wenn man einigermaßen die Schwie⸗ rigkeiten verſto“ben will, die das kath. Volk und ſein: Jammervertreter haben, wenn es gilt. von den katholiſchen Schülern und Schülerinnen Heſ— ſens die ſchlimmſten Gefahren gegen den katho⸗ liſchen Glauben und die Hriſtliche Sitte abzu⸗ wehren. In den nichtkatholiſchen Kreiſen Heſ— ſens findet man für die katholiſche Erziehungs- und Schulgrundſätze kein Verſtändnis mehr. Es ſtehen ſich auf dem Boden der Schule im Grunde nur noc) zwei Weltanſchauungen, die kathol. und die nichtkathol. gegenüber. Die Gefahren der weiteren Verweltlichung der Schule in Heſſen werden neuerdings um ſo größer, als jetzt in die Schule der ganze ungläu⸗ bige moderne Materialismus und Naturalismus mit(walt und Liſt einziehen will. Man findet heute gar nichts mehr darin, daß vor chriſtlichen Ki dern auch ungläubige, freireligiöſe, buddhiſti⸗ ſche und glaubensfeindliche Lehrperſonen tätig ſind. Zwar ſollen ſie kein Kind in ſeinen reli⸗ giöſen Anſchauungen verletzen. muß und wird es doch geſchehen, wie ſeit 1875, ſo auch ſeit der Revolution. Nicht bloß direkte und zwar recht ſtarke Angriffe auf Chriſtentum un“ kathol. Sittenlehre kommen vor; viel ſchlim⸗ men iſt das Gift, das heimlich ſich einſchleichen will. So kommt es vor, daß kathol. Kinder an Sonntagen von Lehrern auf Wanderungen ge— führt werden und ſo den Gottesdienſt verſäu⸗ men. So hat man vor einigen Jahren in die höheren Schulen Heſſens philoſophiſchen Unter- richt eingeführt, der die kathol. Weltanſchauung zu unterwühlen imſtande war; in dieſem Jahr hat man dieſen Unterricht ſogar zum Pflichtun⸗ terricht gemacht, ja ſogar in dem jüngſt erſchiene⸗ nen Lehrplan für die Lyceen vorgeſchrieben, daß der Philoſophieunerricht„bezüglich der Stoffaus⸗ wahl und des Lehrverfahrens der freien Geſtal— tung durch den Lehrer anheimzuſtellen iſt“. Wei- ter heißt es dort:„Er(der Lehrer) wird gemäß ſeiner eigenen Weltanſchauung, ſei⸗ ner philoſophiſchen Durchbildung und ſeiner Fachausbildung den Unterricht einrichten“. So ſucht man gewöhnlich auf Schleichwegen einen der chriſt⸗katholiſchen Sittenlehre widerſtrebenden Unterricht im Ganz⸗ oder Halbnackt-Turnen, im Racktbaden einzuführen. Man führte, wie jetzt aus Mainz gemeldet wird, die gemeinſame Ein— ſchulung von Knaben und Mädchen bis zu 16 Jahren immer weiter ein, obwohl dies den ka⸗ tholiſchen Grundſötzen entgegenſteht. Man ſieht: manche Kreiſe in Heſſen fühlen es gar nicht mehr, was es beſagt, daß nach Art. 135 der Verfaſſung des Deutſchen Reiches jeder Deutſche volle Glau— bens⸗ und Gewiſſensfreiheit genießen ſoll. Hier heißt es klar: Katholiken, die Augen auf! Laß euch, ſolange unſere Kinder noch dieſe uns aufgezwungenen unkatholiſchen Simultanſchulen beſuchen müſſen, nichts bieten, was die kathol. Glaubens- u. Gewiſſensfreiheit verletzten könnte. Nur offene Augen und energiſcher Widerſtand können hier das Schlimmſte verhüten. Andererſeits zeigt ſich immer mehr, daß es mit der Simultanſchule für uns heſſiſche Katho⸗ like bald zu Ende ſein muß. Je mehr ſie ſich in ihrer unkatholiſchen Geſtalt zeigt,— und ſie iſt ſtark in dieſer Entwicklung begriſſen—, deſto mehr wird dem katholiſchen Volk klar werden, aß es das Joch der Simultanſchule nicht mehr tragen. kann, wenn es ſeine Kinder aus den Ge— jahren des modernen Unglaubens retten will. Es wird ihm klar werden, daß die Katholiken Heſſens unabläſſig und mit eiſernem Willen dar⸗ nach ſtreben müſſen, daß ſie für ihre Kinder ka⸗ tboliſche Schulen erhalten. Die Reichsverfaſſung (Art. 146) gibt ihnen dieſes Recht, das ihnen der heſſiſche Liberalismus Hand in Hand mit der Demokratie, dem Sozialismus und Kommunis⸗ mus vorenthalten will. Daß ſelbſt die Rechte unſeres Landtags, die Partei des Prälaten der e e en Kabel e auf⸗ ö eden gläubigen Chriſten vor ein pſychologiſches Rätzel.“ 9 55 f In Wirklichkeit ten des Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 —. p. ̃] ͤ PPP%˙—ð5 ˙¹ü Samstag, den 8. Mai 1926. 43. Jahrgang Mögen alle Katholiken Heſſens auf die Schul— verhältniſſe und Schulgeſahren ein wachſames Auge haben; mögen ſie in der kathol. Schulorga— niſation ſich eng zuſammenſchließen. Nur dann kann die kathol. Schulorganiſation das leiſten was ſie leiſten ſoll und will: Dem kathol. Vol! helfen, daß ſeine Kinder nicht durch die heutige Schule dem modernen Unglauben, dem heidni— ſchen Materialismus und Naturalismus überant— wortet werden. Darum: Katholiken, die Augen auf! 4 Maiengruß! Maientage! Welch ein Blühen, Welch ein Knoſpen, welch ein Treiben! Gleich als wollt es nun auf Erden Ewig heit'rer Frühling bleiben. Maienblüten, wunderlieblich, Haben prangend ſich erſchloſſen, Und den Balſamduft, den ſüßen, Durch die Lenzesflur ergoſſen. Und wem gilt denn all dies Glänzen, All dies Keimen, all dies Blühen? Wem der Winde heimlich Flüſtern Und der Vöglein Melodien? O, es gilt der Süßen, Reinen, Unbefleckten, Sündeloſen! Sie umkränzen Lilienblumen, Sie umhaucht der Duſt der Roſen. Lächelnd mild erhebt die Hand ſie, Ihre Kinder all' zu ſegnen. Laß, o Mutter, in die Seelen Aller Gnadenfülle regnen, Luß de: Liebe heil'ge Fluten Manches dürre Herz befeuchten; Deines Auges Gnadenſtrahlen Laſſe ſonnengleich uns leuchten! Und, wenn donn im Ferzensgarten Sproſſen lichte Tugendblüten, Wolle ſie vor Sturm und Wetter, Mutter, treu und ſorglich hüten. Und in Zeit und Ewigkeiten Wollen wir dich benedeien: Königin des holden Himmels, Königin des holden Maien! M. D. Ueber den Urſprung der Maienandacht. Den Urſprung der Maiandacht er⸗ klärt man etwa ſo: In der Geſchichte finden wir einigemale die Verdrängung alter heid— niſcher Feſte und Spiele durch chriſtliche Feſte und Einrichtungen; ſo wäre es auch bei der Maiandacht zu denken. In altheidniſcher Zeit gab es eine Maifeier durch Errichtung eines Maibaumes, durch Lieder und Kränze. In der chriſtlichen Zeit, unter dem katholiſchen Volke erhob ſich nun der ſchöne Gedanke, die neuerwachte Natur als Huldigung an Maria zu nehmen. Und richtig, wem hätte man beſſer all die Blumen und Kränze, all die Blüten. und Lieder weihen ſollen als jener, auf die die Kirche die Worte des hohen Liedes an— wendet:„Mache dich auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm! Denn der Winter iſt vergangen, der Regen vorüber, ſchon er— ſcheinen die Blumen in unſerem Lande“(2, 0-12). Nun aber ein Wort zur Einführung der Maiandacht in der heutigen Form, nämlich während eines ganzen Monats. Das hat in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein— geſetzt: und zwar haben zur raſchen Verbrei— tung dieſer Monats-Maiandacht die Maria— niſchen Kongregationen in reichem Maße al— lenthalben beigetragen. Freilich, das dürfen wir nicht überſehen: So recht den vollen Erfolg gewannen dieſe frommen Bemühungen erſt nur, als von ſei— len der kirchlichen Autorität, von ſei⸗— Apoſtoliſchen Stuhles eine Auregung dazu kam. Das geſchah im Jahre 1815. Da munterte Pius 7. die Gläubigen zu eifrigem Beſuch der Mai⸗Andacht auf, und um zur begeiſterten Teilnahme noch wirk— ſamer anzuſpornen. verlieh er für jeden Tag, an dem man der Mafandacht beiwohne, einen Abtaz von 300 Tagen: für die Teilnahme während des ganzen Maimonats aber verlieh der Papſt unter gewöhnlichen Bedingungen einen vollkommenen Ablaß— für die dama— lige Zeit ein außerordentliches Gnadenge— ſchenk. Das war alſo im Jahre 1815, und zwar war es zunächſt nur gedacht auf 10 Jahre: aber ſchon im Jahre 1822 ſuchte de Heilige Vater den Funken der Begeiſterung noch mächtiger anzufachen, und erklärte des⸗ halb jene Ablaßbewilligung als gültig für immer. Nun finden wir die Feier der Mai⸗ andacht beiſvielsweiſe in Wien und München 66W6W6W5 noch in der erſten Haufte des 19. FJayrhun⸗ derts zu ſchöner Blüte gelangen und ſeitdem immer mehr und mehr in die Länder Euro— pas, ja der ganzen chriſtlichen Welt ihren Ein— zug halten. Und ſo kommen auch in dieſen Tagen, wieder Tauſende und tauſende Verehrer und Verehrerinnen der Himmelskönigin zu den Maialtären, um Maria, ihre gute Mutter, zu grüßen und ihr liebevolles Mutterherz anzu— flehen. O, wie fühlen ſich die chriſtlichen Herzen ſo gewaltſam zu Maria hingezogen. Sie wiſ— ſen wohl, daß ſie an ihr eine treue Mutter haben, die immerfort bittet für ihre Kinder auf Erden. Du, lieber Leſer, weillſt doch gewiß auch zu den Marienkindern gehören. Sei einmal im Maimonat doppelt eifrig und aufmerkſam in Deinen Gebeten, die Du täglich zu Maria verrichteſt! Beſuche gerne die Maiandachten und bete dabei für Dich und Deine Angehöri— gen und für alle Menſchen, namentlich für die armen Sünder, die am meiſten in Gefahr ſchweben, ewig verloren zu gehen. Wie hat der Heiland ſeine Freude daran, wenn Du ſeine Mutter eifrig verehrtſt, und wie erhört er dich gerne, wenn Du an der Seite Matias zu ihm kommſt und mit ihr zu ihm flehſt N . Wohin führt die religionsloſe Schule? Sobald die Religion mit ihren einzig wirkſamen Beweggründen zur Unterdrückung der böſen Neigungen in der menſchlichen Na— tur aus der Erziehung der Jugend ausge— ſchaltet wird, ſtößt das Böſe in ſeiner Ent— wicklung auf keinen feſten Damm. Früher oder ſpäter durchbricht es alle Hinderniſſe des guten Anſtandes, des natürlichen Gewiſſens, der Scham, ſowie der Rückſicht auf die näch ſten Angehörigen oder auf die menſchliche Ge ſellſchaft. Im Jahre 1912 wurden zu Le Mans zwei jugendliche Soldaten hingerichtet wegen eines Raubmordes an einer 69jährigen Frau. Der eine Verbrecher, Tiſſeau, hinterließ folgenden Brief, der eine furchtbare Anklage gegen die religionsloſe Erziehung enthält: „Dieſe wenigen Zeilen haben nur den Zweck, Ihnen zur Kenntnis zu bringen, daß ich, ob wohl aus einer ehrenhaften Arbeiterfamilie ſtammend, nur deshalb ſo tief geſunken bin, weil die Erziehung in der Schule in meiner Jugend nicht anders war. In der Schule lehrte man uns, daß die Eltern über ihre Kinder nur eine ſehr begrenzte Macht hätten, daß die Eltern nicht das Recht hätten, ihre Kinder zu ſtrafen, und daß ein Diebſtahl, der zum Nachteil der eigenen Eltern verübt würde, nicht ein Diebſtahl ſei, und daß er auch von Geſetzeswegen nicht beſtraft werden könne. Da ich von Natur aus zum Schlechten neigte, und die feſte Idee in mich aufnahm, daß alle Menſchen gleich ſeien, und daß nie— mand zu Recht ſeinen Reichtum habe, wurde ich aufgeſtachelt und kam ſo zu meinem Ver gehen.“ i Daß die Zunahme der Verbrechen mit dem religionsloſen Schultunterricht aufs engſte zuſammenhängt, beweiſt übrigens das ſtatiſtiſche Material. M. Für die Frauen. Eine Mutter, die es verſtand. Vor den Toren von Laval, einer nord— weſtlichen Stadt in Frankreich, ſah ein Prie⸗ ſter ein Kind ruhig an der Landſtraße ſitzen. In der Nähe war eine Mutter an der Arbeit auf dem Felde. Der auffallend klare und zu⸗ trauliche Blick des Kindes fiel ihm auf.„Mein lieber Kleiner,“ fragte der Prieſter das Kind, kannſt du auch ſchon beten und das hl. Kreuz⸗ zeichen machen?“ Das Kind ſah ihn lächelnd an, als ob das doch zu wenig verlangt wäre. Die Mutter, die das gehört hatte, ſagte zu dem Prieſter:„Hochwürdiger Herr, fragen, Sie es nur irgend etwas aus dem kleinen Katechismus, es wird Ihnen ſchon zu ane worten wiſſen.“ Und wirklich, als er das Kind über die Grundwahrhetten der Reli⸗ gion und über die Hauptpflichten des chriſt⸗ lichen Lebens befragte, wußte es weit beſſer zu antworten, als vielleicht manche Kinder, die bereits die Schule beſucht haben.„Aber liebe Frau, wie haben Sie das doch fertig gebracht, dies alles dem Kinde beizubringen, das gewiß noch nicht dem chriſtlichen Unter⸗ richt beigewohnt hat?“ fragte der Prieſter. Während ich es anziehe oder während es ſeine Mahlzeiten mit mir einnimmt oder bei mir iſt, erzähle ich ihm etwas vom lieben Heiland und der lieben Mutter Gottes und erkläre ihm, ſo gut ich es vermag, die Grund⸗ wahrheiten unſerer heiligen Religion, wie ſie im kleinen Katechismus ſteben. und wieder- — hole im dasſelbe ſo oft und ſo kange, bis das Kind es behalten hat und mir meine Fragen richtig zu beantworten weiß. So lernt das Kind es allmählich auswendig, behält es u. weiß es bald ganz gut.“ Das war eine Mutter, die es verſtand, Kinder zu erziehen. Für Männer und Jünglinge. Der gemachte Mann. Chriſtlicher Mann und Jüngling, wenn du auch nicht Proſeſſor der Theologie oder Prediger oder ſonſt etwas Aehnliches biſt, ſo biſt du doch berufen zu einem Lehrer in Israel: du ſollſt ſpäter einmal eine Familie gründen, oder haſi ſic vielleicht längſt gegründet, und du, merke dir das wohl, du biſt der Lehrer in dieſer kleinen Schule, die wir die chriſtliche Familie nennen. Ein kreues, braves, chriſtliches Weib ift zwar ein Segen Gottes und kaun noch vieles gut ma⸗ chen, wenn ſelbfjt der Mann nichts wert iſt; aber alles gut machen kann ſie nicht. Denn er iſt und bleibt der Lehrer in Israel für ſeine Kinder— Was er nicht geübt, das werden auch ſie kaum ſpyäter noch nachlernen; was er ihnen nicht bei⸗ gebracht hat, das bleibt ihnen gewöhnlich fremd ihr Leben lang. Und das Königsſzepter dieſes Lehrers in Israel ift der Stab und die Rute, von der geſchrieben ſteht: Wer die Rute ſpart, haſſet ſein Kind. Nun, chriſtlicher Familienvater, gilt dir viel⸗ leicht jener Vorwurf auch: du bift Lehrer in IJs⸗ rael und weißt das nicht? Was wußte denn Nikodemus, der hochgelehrte Schriſtktenuer nicht? Er wußte nicht, daß der Menſch noch einmal Kind werden muß, Kind nicht durch das Waſſer und den heiligen Geiſt, ſondern auch au Herzenseinfalt und Demut. Als ihm nämlich Jeſus das große Geheimnis der Kindlichkeit geſagt hatte:„Wahrlich, wahrlich, ich ſage dir, wenn jemand nicht von neuem ge⸗ boren wird, kann er das Reich Gottes nicht ſehen,“ antwortete Nikodemus ganz erſtaunt: „Wie, kann denn ein Menſch noch geboren wer⸗ den, wenn er ſchon alt iſt? Kann er etwa in den Schoß ſeiner Mutter noch einmal eingehen und wieder geboren werden?“ Er hat es nicht begriffen, daß auch der Mann. auch der ſtolzeſte Mann, auch der gelehrteſte, ge- ſchickteſte, ſelbſtändigſte Maun vor Gott Kind werden muß, um ſich von Gott belehren laſſen zu können. Und dieſer Mann ſuchte das Heil, und ſuchte es bei Gott, und war ſogar berufen, andere noch zu dieſem Suchen anzuleiten, und doch war er über die Grundbegriffe noch nicht einmal klar: er wußte nicht einmal, daß man, auch als ſtolzer Mann, alle ſeine Größe, alle ſeine Hoheit alle ſeine Herrlichteit ablegen und demütig wie ein Kind auf Gott horchen muß. Und du biſt Lehrer in Israel und weißt das nicht?. O wie mancher chriſtliche Mann und Jünglim weiß das nicht! Gerade die Männer verfallen si leicht in den verhängnisvollen Irrtum, das Beten das Meſſehören, die Frömmigkeit, die Predig ſcien ganz gut für die Frauen und Kinder, abel ji! einen Mann paſſe ſich nicht recht, ſich etwat be, den Diener der Kirche ſagenzu laſſen. Und wenn gar ein Mann einen Namen hat, oder einen großen Sack voll Geld, oder ſonſt erwas Beſon“ deres, wodurch er vor den Wenſchen ſo eine Ar- „gemachter Mann“ iſt, daun hält er es für ein Selbſterniedrigung, ſich wie„jeder gewöhnliche“ Handwerker, Bauersmann, Fabrikarbeiter demü⸗ tig unter die Kanzel hinzuſtellen, in den Beicht⸗ stuhl oder an die Kommunionbank zu knien. O wie traurig! Das ſind dann die Lehrer in Israel, das heißt: dieſe abgeſtandenen, flauen, tatholiſchen Männer ſollen im Staats⸗ und Ge⸗ meindeleben, in der Oeffentlichkeit die Jutereſſen und der katholiſchen Kirche vertreten, und find nicht einmal in der eigenen Fa⸗ milie zu vertreten Warum nicht? Was ſehlt ihnen? Die Gabe, ſich belehren zu laſſen, ſich etwas ſagen zu laſſen, etwas aus ſich machen zu laſſen. und die Kunſt, mit ſich reden zu laſſen. So einer hat das nicht nötig; er iſt ia ein„ges machter Mann“, und das allein iſt der Grund warum mit ihm„nichts zu machen iſt“. Gottes Unſtaude, ſie ö Nein, dieſe Dienſtmädchen! Humoreske von Adolf Thiele. * 8(Nachdruck verboten.) „Haben Sie ſonſt vielleicht noch einen Wunſch 2“ fragte Frau Brendler, 55 in den intereſſanteſten Jahren ſtehende Witwe, ihren Mietsmann, den Aſſiſtenten Helbig.„Sie wiſſen 10. daß ich ſtets bemüht bin, Ihnen Ihrem Aufenthalt angenehm zu machen. Die Herren haben iin Beruf ſo angeſtrengt zu arbeiten, undd da verſucht man es natürlich, ihnen zu Hause jede Unannehmlichkeiten fernzuhalten.“ . ⸗Nein, ich wüßte wirklich nicht,“ er⸗ widerte Helbig etwas befangen,„wüßte wirk⸗ lich nicht... Sie ſind immer ſo freundlich— Der Aſſiſtent ſchwieg, aus dem einfachen Grunde, weil er aus Verlegenheit nicht wußte, was er ſagen ſollte. Das feine und zarte Be⸗ nehmen der Witwe, bei der er ſeit Monaten 9 —— e 8— e 2 wohnte, die Art und Weiſe, wie ſie alles Mate hatten ihn, den etwas ungehobelten aturburſchen, befangen gemacht, ja, er fühlte etwas wie Verliebtheit aus der Verehrung aufſteigen, die er für ſie empfand. Frau Brendler ſchien hiervon nichts zu merken, ſie war immer gleichmäßig freundlich und wich bei niemals von den beſten geſellſchaftlichen Formen ab. Als ſie nun das Zimmer verließ, begleitete Helbig ſie bis zur Tür. Das hatte er noch nie mit einer Wirtin erlebt. Als er ſich zum Kaffee ſetzte, den ſie ihm heute, wie alltäglich, gebracht hatte, bemühte er ſich, in Haltung und Bewegung der feinen Frau ebenbürtig zu ſein— kurz er benahm ich ſo närriſch, wie es halb oder ganz Ver— liebte immer machen. Dann ſteckte er ſich eine Zigarre an, eine feine Sorte— ſein früheres Pfeifenrauchen hatte er hier aufgegeben, und er rauchte jetzt nur noch beſonders wohlriechen⸗ des Kraut in Rollenform. Aus ſeinem träu⸗ meriſchen Sinnen— es war heute Sonntag, und er blieb daher zu Hauſe— weckte ihn erſt der Eintritt des Dienſtmädchens, einer derb⸗ tatzigen Perſon von bäuerlichen Manieren, mit der er kaum ein Wort zu wechſeln pflegte. ſtand ſie doch ſo tief unter der feinfühlenden Frau. Während das Mädchen das Schlaf⸗ zimmer in Ordnung brachte, ſah Helbig zum, Fenſter hinaus, dann nahm er ſeine Zeitung vor und begab ſich ſpäter zum Frühſchoppen. Dieſe junggeſelliſche Sitte oder— wie er es jetzt anſah— Unſitte wollte er ſich eigent⸗ lich auch abgewöhnen, die etwas rüden Ge⸗ ſpräche ſtanden nicht auf der Höhe, auf der er jetzt zu weilen gewohnt war.— Heute be⸗ mühte er ſich, wenigſtens einen gewiſſen vor— nehm reſervierten Ton zu wahren, was ſeinen Zechgenoſſen auffiel. „Sie haben wohl Zahnſchmerzen?“ fragte ihn einer, und als der Aſſiſteut verneinte, rief ein anderer:„s wird wohl ein bißchen Kater ſein!“ Wie dieſer Ton doch dem Manne miß— fiel, dem in der Nähe einer ſo edelſinnigen Frau zu weilen geſtattet war. Indeſſen konnte ſich Helbig in ſeiner Gut⸗ mütigkeit und Menſchenfreundlichkeit nicht ent— ſchließen, mit ſeinen bisherigen Freunden zu brechen, und ſo kam es denn, wie es bereits früher öfters war, daß ihn einer von dieſen beſuchte.— Eines Tages fragte ihn Frau Brend⸗ ler wieder in ihrer zarten Weiſe, ob er ſich wohl fühle, ob er noch irgendeinen Wunſch hätte, ob das Mädchen die Zimmer gut lüfte, und wie er ſonſt mit dieſer zufrieden ſei. „„Ach, ich wollte immer etwas ſagen, Frau Brendler“, erwiderte Helbig mit einem Aufraffen ſeines ganzen Mutes. Dazu, die Wendung „gnädige Frau“ zu gebrauchen, konnte er ſich trotz aller Verehrung, die er ſeiner Wirtin entgegenbrachte, nicht aufraffen, dieſe Rede⸗ wendung ging ihm nicht über die Zunge, und ſie hätte ſich auch im Munde des etwas un— gelenken Mannes ſonderbar ausgenommen. „Bitte,“ fragte Frau Brendler ſanft,„was wünſchen Sie?“ Stöhnen hervor,„ich wollte nur fragen, ob Ihr Dienſtmädchen nicht neugierig iſt. Mir iſi zmmer, als ob ſie horchte, wenn mich einmal ein Bekannter beſucht, ich höre da Schritte im Nebenzimmer, und dieſe entfernen ſich immer erſt dann, wenn der Bekannte ſortgeht. Das Mädchen iſt natürlich nicht zu faſſen, denn ſie kann ſich leicht in die Küche begeben.“ „Sie meinen, Herr Aſſiſtent, ſie lauſcht hier in dem Zimmer?“ fragte Frau Brendler, in⸗ dem ſie auf die Wand deutete.) „Das iſt allerdings ſehr unangenehm. Sie werden ja“, fuhr ſie mit bezaubernd liebens⸗ würdigem Lächeln fort,„keine Geheimniſſe mit Ihrey Herren Freunden beſprechen, aber fatal iſt ſo etwas immer. Nein. dieſe Dienſtmädchenk Ich werde es ihr gleich unterſagen, wenn Sie ſelbſt dies tun würden, hätte es doch vielleicht keinen Erfolg. Man iſt eben auf die Weſen leider angewieſen, wenn ſis auch manche Un⸗ DDr Luftikus. meinen Großvater im Himmel oben. Von Jakob Kneip. Brief an Ja, da haſt du wohl geſtaunt, lieber Großvater, als du oben aus deinem Him— melsfenſter auf die dämmrige Erde hinabguck teſt— denn da ſtieg wahrhaftig der Joob, Dein Enkel, auf einen großen ſchwarzweißen Vogel zu den Wolken hinauf. Du haſt zwar oft geſagt: Der Joob iſt ein Luftikus“— und er war wohl ein Ausbund in mancherlei Stücken: aber das war denn doch... Du wirſt wohl ſchön Deine großen Augen auſ— geriſſen und ein„Donnerkeil“ vor Staunen und Schrecken hinabgerufen haben. Nun möchteſt Du gern gewiß erfahren, lieber Großvater, wie ich zu dieſem neueſten Streich gekommen bin. Na, es ging ſo über— raſchend ſchnell, daß ich eigentlich gar nicht recht zur Beſinnung gelangte.— Saßen wir da in einer großen Stadt an der Elbe, ein vaar Freunde vom Rhein und ich berieten, wie wir am Abend mit der Eiſenbahn recht⸗ zeitig zu einer Verſammlung nach Berlin gelangen könnten.„Das iſt ganz einfach“, fiel uns da ſo ein Elbier ins Wort:„Ihr ruft bei den Fliegern an, laßt Euch mit einem Auto (das iſt ein Wagen, der ganz von ſelbſt läuft, lieber Großvater(ohne Ochſen und Pferde!), nach dem Fluglpatz fahren, ſteigt in ſo einen Flugvogel und ſeid in 2 Stunden mitten in Berlin.“ „Ja, aber wir ſind arme Dichter kein Fabrikbeſitzer,“ rief ich. „Zweiunddreißig Goldmark iſt kein Ver⸗ mögen“, lachte der Elbier.„die hat man doch ſchnell am Rhein vertrunken.“ „Wenn ich ſo bedenke,“ meinte Martin, ein Mordſpaß wäre es doch und das Geld ſchon wert.“ „Etwas Ueberirdiſches, ſozuſagen,“ be⸗ merkte tiefſinnig Peter, der Grübler. Ich aber dachte an deine und erſtaunten tugenden haben. Welche häßliche Eigenſa. die Neugierde!“ ö „Jawohl, ganz recht!“ erwiderte Helbig. „Laſſen Sie es meine Aufgabe ſein“, fuhr die Wirtin mit bezaubernder Liebenswürdigkeit fort,„das Mädchen zu höherer Auffaſſung zu erziehen. Ich werde mich bemühen, einen ver⸗ ſittlichenden Einfluß auf ſie auszuüben, ſo daß ſie ſich die häßliche Gewohnheit, ja ich möchte ſagen, das Laſter der Neugierde abgewöhnt. Sie wiſſen, Herr Aſſiſtent, man macht uns Frauen den Vorwurf der Neugierde. Doch tine Frau, die etwas auf ſich hält, alſo eine Dame im vollen Sinne des Wortes, beſitzt dieſen und manchen anderen Fehler nicht, dem ge⸗ wöhnliche Frauen und Mädchen leider unter⸗ liegen.“ „Sehr richtig!“ Vollſtändig richtig!“ er⸗ widerte Helbig, noch mehr bezaubert durch den überzeugungstreuen, vom feinſten Gefühl zeu⸗ genden Ton, als durch die Worte.— Einige Wochen waren vergangen, als, gegen Abend Helbig mit ſeinem beſten Freunde, dem Landmeſſer Walter, ſeinem Heim zuſchritt.. „Sag' einmal, Helbig,“ fragte ihn dieſer, „wie biſt du denn mit deiner Wohnung zu— frieden?“ „Oh, ſie liegt ganz angenehm“, erwiderte Helbig. „Das weiß ich“, fuhr Walter fort.„Nein, ich meine mit den Leuten. In deine Wirtin biſt du ja anſcheinend verliebt—“ „Aber bitte,“ wehrte Helbig ab, kannſt du ſo etwas ſagen?“ „Nein, mir ſchien es ſo, du ſprichſt ja gar nicht von ihr, und als ſie einmal mit uns redete, ſahſt du ſie ganz verzückt an. Aber du klagteſt doch über das Dienſtmädchen, das wäre ſo neugierig.“ „Das iſt es leider noch“, erwiderte Helbig. „Wie ich dir ſchon ſagte, iſt neben meiner Wohnſtube ein kleines Vorzimmer, das mit der Küche in Verbindung ſteht. Dieſes Vor— zimmer iſt nun mit dem meinigen durch eine Tür verbunden, die mit Leinwand und Tapete überklebt iſt. Sobald mich nun jemand beſucht, bemerke ich in dem Vorzimmer leiſe Tritte und gleich darauf eine kleine Erhöhung an der Tür, ein Zeichen, daß das Mädchen lauſcht. Neuer⸗ dings hat ihr nun anſcheinend meine Wirtin dies verboten, denn ich höre keine Schritte mehr, aber die Erhöhung erſcheint immer wieder.“ „Hm“, machte Walter und ſann nach. „Da wüßte ich ein probates Mittel! Höre einmal!“ Und eifrig redete er auf den Freund ein, der ſchließlich ſeinen Erwägungen nachgab und ſagte:„Ja, meine Hand darauf, ich befolge deinen Rat.“ i Jetzt waren ſie am Hauſe angekommen und begaben ſich in Helbigs Wohnzimmer. Geſpannt blickten beide, während ſie über allerlei plauderten, auf die überklebte Tür. Plötzlich erhob Walter die Hand und deutete auf eine Erhöhung, die dort ſichtbar wurde. ö„Nun los!“ flüſterte er und ſprang auf. Auch Helbig erhob ſich, zunächſt etwas un— ſchlüſſig, da aber, als ihm der Freund zu— flüſterte:„Denk an dein Verſprechen!“ trat er an die Tür und verſegte der Erhöhung einen heftigen Schlag mit der flachen Hand, ein Ver⸗ fahren, das Walter eine Sekunde darauf durch eine noch etwas ſtärkere Ohrfeige wiederholte. Die Erhöhung verſchwand, und beide Freunde brachen in ein herzliches Gelächter aus. „Morgen wird das Mädchen einen roten „wie Fleck auf der Backe haben“, fluſterte Helbig. lachend. Als er am nächſten Morgen auſgeſtanden war, klopfte es. Er erhob ſich, um ſeine Wirtin, die ihm ſtets den Kaffee hereinbrachte, zu be- grüßen, war aber etwas erſtaunt. als er an⸗ ſtatt ihrer das Dienſtmädchen erblickte. Er ſah ihr ins Geſicht, bemerkte aber nicht das min⸗ deſte Auffällige.—„Frau Brendler kommt heute nicht ſelbſt?“ fragte er. ö Augen, lieber Großvater, wenn wir mit un⸗ ſerem Lärmvogel oben an der Himmelswand hinaufſurrten und ich dir am Ende gar mit dem Taſchentuch zuwinken könnte.. Doch war Martin ſchon zum Telefon ge⸗ gangen(das kennt Ihr wohl auch ſchon im Himmel oben!), und in einer halben Stunde ſtand der Wagen vor der Tür und brachte un zum Flugplatz. Und da lag der große Sturmvogel auf dem Raſen, drei grüne Soldaten hielten Wache bei ihm zwei Männer in Arbeitskitteln gingen herum und prüften, ob nichts fehlte an Kopf und Schweif und Flügeln, und plötzlich begann an der Stirn ein großes Schaufel⸗ rad zu ſurren, das ſie den Propeller nannten. Der ganze Leib des Vogels geriet dabei in ein Zittern, ſo als fiebere er, daß die Fahrt in die Lüfte endlich beginnen ſollte. Schul⸗ buben liefen nun heran, ſchrien und freuten ſich über das ſurrende Lufttier, das dalag u. nicht loskonnte von der Erde. Es dauerte nicht lange, da kam ein Herr aus der Flug— halle zu uns heran und bat uns, einzuſteigen. Wir drei waren heute die einzigen Fahraäſte. Poſtſachen wurden hinter den Sitzen verſtaut, unſere Koffer wurden hineingeſchoben und ſchon ſaßen wir ſelber in den gepolſterten Lederſiten: man hatte Fenſter rechts und links wie in einer Chaiſe; kurz, man könnte es nicht ſchöner wünſchen. Auch der Führer ſaß nun ſchon vorn an ſeiner Maſchine. Die machte einen ſo ſchrecklichen Lärm, daß wir unſer eigenes Wort nicht mehr verſtanden. Dann drehte ſich der Führer um, ſah durch ein Guckloch zu uns herein. grüßte militär!“ und im nächſten Augenblick tanzte unſer Vo⸗ gel dahin über den Raſen. Eine gute Strecke weit noch blieb er an der Erde, dann aber tönte die Stimme der Maſchine vorn plötzlich höher und ungeſtümer, eine ſtarke Erſchütterung ging durch den Leib des Vogels, und ſchon fühlten wir, wie er ſich in der Luft zu wiegen, wie er zu ſchwe⸗ ben begann. Wir ſahen uns lächelnd an, Pe⸗ ter, Martin und ich! Minutenlang ſprach kei⸗ ander:„Na, ein „Hm,“ machte das Mädchen,„ſie hat eine angeſchwollene Backe, ſie ſagt, ſie ware hin⸗ gefallen und hätte ſich dabei geſtoßen.“ Helbig erſtarrte zur Salzſäule. Frau Brendler ließ ſich auch während der LWaächſten Tage nicht ſehen. Walter hatte wenig Mühe, ſeinem Freunde dieſes Ergebnis abzu⸗ N fragen. Er brach in ein donnerndes Gelächter aus und ſagte:„Nun mußt du ausziehen, dort bleiben, nachdem du deine Flamme geohrfeigt haß, kannſt du nicht mehr.“ „Und Helbig folgte dieſem Rate, in kurzer Zeit verließ er die zartfühlende Frau. „Weißt du übrigens,“ geſtand ihm dann ſein Freund einige Zeit darauf,„ich dachte mir gleich, daß deine feinfühlige Wirtin die Neugierige war.“ „Warum haſt du mir dann aber nichts ge⸗ ſagt?“ fragte Helbig. i„Weil man,“ lachte Walter,„weil man mit Worten bei Verliebten nichts ausrichtet, die müſſen Taten ſehen.“ Arbeitskalender für den Monat Mai. Für den Garten. In dieſem Monat kommen ſchon heiße Tage, aber es iſt auch mit kalten Nächten z rechnen, die ſich gerne um die Mitte Mai ein, ſtellen. Froſtempfindliche Pflanzen, wie Kar— toffeln, Gurken und Bohnen, müſſen rechtzei⸗ tig geſchützt werden, ſoll nicht in einer Nach verderben, was wir mit viel Mühe und Fleiß erreicht haben. Mit den Gemüſepflanzen wächſt auch das Unkraut, und dieſes iſt recht zeitig zu entſernen. Die Hacke wird fleißig be nutzt und damit der Boden gelockert. Kohl⸗ arten, Erbſen und Puffbohnen ſind anzuhäu⸗— feln. An die frühen Erbſen werden Reiſer geſteckt. Iſt trogenes Wetter vorherrſchend dann muß auch im Freien fleißi gegoſſen wer⸗ den. Am beſten noch in den Vormittagsſtunden begießen, weil die Nächte immer noch kal ſind. Durch flüſſigen Dünger hilft man den Wachstum der Kohlarten nach. Im Mai ſind noch Ausſaaten zu machen von Kohlarten, be⸗ ſonders Roſenkohl und Grünkohl. Auch Sa⸗ lat, Sommerendivien, Gurken, Kürbiſſe, Buſch⸗ und Stangenbohnen, Erbſen, Salat⸗ rüben und Sommerrettig werden geſät. Pflanzungen werden vorgenommen von: Sellerie, Porree, Kohlarten, Kopfſalat, Arti⸗ ſchoken, Tomaten(Mite bis Ende Mai). Auch in Töpfen vorgezogene Buſchbohnen und Gurken ſind auszulegen, wenn keine Froſt⸗ gefahr mehr beſteht, oder es müſſen Schutz⸗ vorrichtungen getroffen werden. Im Miſtbeet wird jetzt ſchon Platz frei. Leergewordene Käſten ſind gleich wieder neu zu bepflanzen. Hierzu eignen ſich Gurken, Melonen und Sa⸗ lat. Bei grellem Sonnenſchein werden die Miſtbeetfenſter ſchattiert. Für reichliche Lüf⸗ tung und genügende Feuchtigkeit muß geſorg werden. Für Geflügelzüchter. Von nicht brütenden Raſſen erreicht der Eierertrag ſeinen Höhepunkt; ſpätbrütende Raſſen werden jetzt brutluſtig. Eier von ſchweren Raſſen ſollte man nach Mitte des Monats nicht mehr ausbrüten laſſen, es ſei denn, daß man die Kücken zum Schlachten ver⸗ wenden will. Im übrigen gelten für die Pflege des Geflügels dieſelben Regeln wie im vorigen Monat. Man achte ſorgſam auf die Sauberkeit der Stallungen und Neſter und ſtreue in die letzteren Inſektenpulver oder Schwefelblüte. Die Kücken wachſen zuſehends müſſen aber hinreichend Schutz gegen Reger finden und dürfen morgens nicht ins Gras Welt und Wiſſen. Schillers letzte Stunden. Ein Gedenkblatt zum 9. Mai. Von Dr. Willy Oeſer. Mit dem Abend des 9. Mai 1805 ging für Friedrich Schiller ein leidvolles Leben zu Ende. Nicht daß heuer eine beliebte Feiergelegenheit im Schatten irgend eines Zentenariums gekom— men wäre. Dieſe Stunde wäre zu geräuſchvoll für ein ſtilles, ergrifſenes Gedenken, das die Mög— lichkeit einer Einkehr für manche Menſchen in ſich ſchließt: Die Dichter nicht zu vergeſſen. Am Toten zu lernen, die Lebenden nicht gleicher Not zu überantworten, einer materiellen Not, die Schiller frühzeitig dem Tod überantwortete. Wer einem Todgeweihten die ſieber— heiße Hand gedrückt hat, während er noch von großer: Plänen für die Zukunftsarbeit ſprach, der ermißt die Gefühle, die Schillers Freunde am Lager des Sterbenden bewegten. Ergreifend und ſchlicht berichtet Heinrich Woß über die letz— ten Stunden des Dichters: „Zwölf Tage vor ſeinem Tode war er noch le Hofe. Ich half ihn ſchmücken und freute mich ſeines geſunden Ausſehens und ſeiner ſtattlichen Figur im grünen Galakleid. Zwei Tage danach wer er zum letztenmal im Schauſpiel. Als ich am Schluſſe des Stückes in ſeine Loge hinauſ— ging, hatte er ein heftiges Fieber, daß ihm die Zähne klapperten. Als er nach Hauſe kam, ward ein Punſch gemacht, durch den er ſich zu erholen pflegte. Den folgenden Morgen fand ich ihn matt auf dem Sofa liegen in einem Mittelzu— ſtand von Schlaf und Wachen. „Da liege ich wieder!“ ſagte er mit hohler Stimme. Seine Kinder kamen und küßten ihn. Er bewies keine Teilnahme, äußerte kein Zei— chen des väterlichen Dankes. Sein Zuſtand wurde von Tag zu Tag gefährlicher und ſchien ſchon vier Tage vor ſeinem Ende rettungslos verloren. Die Augen lagen tief im Kopf; jede Nerve zuckte krampfartia. Das Mädchen brachte Zitronen fer- Teufelswageſtück iſt das ein. Er griff haſtig nach einer, als wenn er ſie verſchlingen wollte, legte ſie aber gleich mit mat⸗ ter Hand wieder hin. Den Abend verſiel er in eine Fieberfantaſie und verharrte in dieſem Zu— ſtand vierundzwanzigk Stunden. Als ſein Be— wußtſein zurückkehrte, ließ er ſich ſein jüngſtes Kind bringen. Er wandte ſich mit dem Kopfe um nach dem Kinde zu, faßte es an der Hand und ſah ihm mit unausſprechlicher Wehmut ins Ge— ſichn. Dann ſing er an, bitterlich zu weinen, ſteckte den Kopf ins Kiſſen und winkte, daß man das Kind wegbringen möchte. Da ahnte ihm, wie bald er ſich von ſeinem Engel trennen ſollte — ino in vierundzwanzig Stunden war ſein Herz gebrochen. Noch in der letzten Nacht ſaß er aufrecht im Bett und ſprach mit großer Geiſteskraft beſon— ders von der bevorſtehenden Reiſe ſeiner Gettin ins Bad. Gegen Morgen ſchlief er ein bis 10 Uhr vormittags. Dann fantaſierte er, kam wieder zu ſich und nahm nun ſichtbar tn Kräften ab. Um vier Uhr nachmittags forderte er Naphta; aber die letzte Silbe erſtarb in ſeinem Munde. Er verſuchte zu ſchreiben, brachte aber nur drei Buch— ſtaben hervor, in denen noch der Charakter ſeiner Schriftzüge erkenntlich war. Nun ſchwanden die letzten Lebenskräfte, und in wenigen Minuten. lag er entſchlaſen da, voll Ruhe in dem noch im Tode edlen, großen Blick.—— Die Angſt und den Schmerz der Gattin be— ſchreibe ich dir nicht. Karl, der älteſte, ganz das Ebenbild des Vaters, lag auf dem Boden und wehklagte vom fürchterlichſten Schmerz zerriſſen. Der kleine Ernſt ſaß in der Ecke und weinte ruhiger. Karolinchen wußte nicht, was das ganze zu bedeuten hatte. Der Tod, von dem ſie keinen Begriff hatte, war ihr nicht fürchterlich. Sie ſagte agnz ruhig:„Der gute Papa iſt tot!“ Als ſie aber die Mutter weinen ſah, fing ſie auch an zu weinen und verbarg ihr Geſicht im Schoße der Mutter.“—— Schiller iſt ohne Pathos und Idealität, von denen man angeſichts ſeiner Werke viel zu viel ſpricht, geſtorben. Es gibt nichts von Heroismen zu erzählen. Er ſchied in Tränen von dieſer Welt, an die ihn die Liebe zu ſeinen Angehöri- gen hand. trommelt und ſingt fröhlich im alten Marſch⸗ Ha 5 5 5 ner ein Wort, aber unſere Augen ſagten ein⸗ doch!“— Plötzlich aber ſchrie Martin mir ins Ohr:„Was ſoll uns geſchehen? Gott Vater läßt ſeine Poeten nicht umkommen!“ Die Maſchinen aber ratterten dann ſo laut, daß jede Unterhaltung aufhörte. Zuweilen ſchien es uns, als ob wir in der Luft ſtille ſtanden, als ob nur die Felder Wälder, Dörfer unter uns ſich langſam be⸗ wegten. Zur Rechten breitete ſich immer ſchöner und reicher die große Stadt mit ihren Türmen, Häuſern, Brücken unter uns aus, zur Linken zogen Schiffe mit langen Rauch⸗ fahnen auf der Elbe dahin. Schon werden Fabriken, Gehöfte, Dörfer unter uns ſpiegel⸗ klein; Bäche, von oben wunderlich geſchör⸗ kelt anzuſehen, ziehen ſich tief ſchwarz wie mit Tinte gefüllt, durchs Land. Und nun beginnt Got Vater im Weſten ſein himmliſches Lichtſpiel: Er läßt unter dem Zauberſchein der untergehenden Sonne, die plötzlich aus Wolken hervorbricht, Burgen, Dörfer, Städte in der Ferne aufblinken, er läßt Wieſen ergrünen, Wälder überglühen, er läßt die Fenſter einer Fabrikhalle flammend aufleuchten, und er übergießt den langgezoge— nen Lauf der Elbe mit himmliſchem Feuer⸗ ſtrom; an dieſem Feuerſtrom aber, auf einen Felſen getürmt, ganz in roten Feuernebel ge⸗ hüllt, ſteht mit Türmen und Zinnen— ein Dom und daneben eine Burg, wie das Schloß Montſalvatſch, von dem Du uns Kindern oft erzählt, ragte es märchenhaft auf. Aber da zeigt Peter, ohne ein Wort zu ſagen, mit beſorgten Augen auf eine hölliſch finſtere Wolkenwand, die ſich vor uns hin⸗ geſchoben hat und immer bedrohlicher näher rückt, ſo als wolle ſie uns den Weg verlegen. Schon ſind wir wohl an die Wolke heran⸗ geſtoßen: wir ſehn, daß Regen auf das Flug⸗ zeug niedergeht! Und wieder fährt unter uns ein heftiges Schüttern durch den ganzen Bau, der Lärmvogel bäumt ſich in verdoppeltem Rattern in die Höhe— und im nächſten Augenblick fallen wir in die leere, gräßliche Tiefe— nur eine Sekunde lang, dann ſtehen wir wieder in klarer Luft, und die Maſchine] 7 2 tempo weiter. Aber es war doch ein häßliches, ein abſcheuliches Gefühl, dieſer Fall in die Tiefe, wir: losgelöſt von allem, zwiſchen dem Spiel der Elemente! Hinterher noch ſehen wir uns erſchrocken in die Augen. Der Führer aber dreht den Kopf und lächelt durch ſein Guckloch zu uns herein. Er hat den Spaß ge⸗ wiß ſchon öfter mit ſeinen Fahrgäſten erlebt: und ſein Lächeln hat uns auch im Nu von“ allem Schreck erlöſt und erheitert. ö Wir müſſen nun wohl viel tiefer dahin⸗ fliegen, denn ich erkenne ein Liebespärchen, das unten in einem Waldweg daher geht. Nun bleiben ſie ſtehen und ſchauen zu uns auf!— Bald liegt ein Dorf unter uns, das ſich um einen Teich ausbreitet; und die wei⸗ ßen Tupfen auf dem Waſſer müſſen wohl Gänſe ſein. Aber plötzlich lacht Martin auf und macht ein verächtliche Handbewegung in die Tiefe:“ Vor einer kleinen Stadt, die wir überfliegen, wird am Bahnhof eben ein Zug abgelaſſen; ein dampfendes, lächerliches, altmodiſches Ge⸗ fährt aus Großvätertagen! 5 Wo waren wir angelangt, wir neuen Menſchen! Als wir den Zug ſchon hinter uns hatten, als in der Ferne die FNächen vieler Seen und die Spreewälder ſichtbr werden und als dahinter. aus Dunſt und Dämme⸗ rung, mit den erſten Lichtern ein großes Häu⸗ ſermeer auftaucht, fallen mir deine alten ſchö⸗ nen Fuhrmannsgeſchichten ein, die Du uns minterabends beim Scheitfeuer hinter dem Ofen ſo gerne erzählteſt. Ich kenne ſie heute noch alle, Deine lieben Gäule, von denen jeder ſeinen Charakter und ſeine Geſchichte hatte. Ich erlebe ſie noch ſo oft im Wachen und Träumen, Deine Fahrten und Abenteuer über den ganzen Hunsrück hin bis nach Trier — die Fahrt dauerte ſtets eine Woche hin u. zurück— ich kenne noch all die drolligen Käuze von Wirten, bei denen Du Herberge nahmſt, von Hauſierern, Bettlern, Landſtrei⸗ chern, Wilddieben und Wallfahrern, die ſich zu Dir fanden auf dieſen Fahrten. pErsil 3 Wozll noc Se gers, enifciſi besie Sei Feſelſſel. Sie wertellerm sel os Doschen wenn Se geben ey/ noc Seſe nehmen! Zum&nueſenen 5, Senso Bbeſcl. So anuberiefen. 5 Henko met hottes llosser ueich raufen, ſolange der Tau an dieſem vaugt Truthühner-, Faſanen⸗ und Perlhühner, Eier läßt man jetzt ausbrüten. Die Tauben fahrer fort, zu niſten: die alten Brieftauben läß; man jetzt längere, die jungen kürzere Reiſer machen. Synſtiges. Exoten können jetzt in freier Voliere ge— halten und gezüchtet werden. Friſche Ameiſenpuppen ſchon reichlich. Freilebende Vögel haben Eier, reſp Junge. Man mache wildernde Katzen und ſonſtiges Raubzeug unſchädlich und umgebe die Stämme von Bäumen, die Neſter enthal— ten, mit Dornen. Man errichtet neue Wohnungen für die zu erwartende Bienenſchwärme. E. V. finden ſich jetz Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde. Sonntag, den 9. Mai 1926. Vorm. 8½% Uhr: Chriſtenlehre. Vorm. 9½ Uhr: Gettesdienſt Vorm. 10½ Uhr: Kindergottesdienſt Abends 8 Uhr: Ingendverein und Mädchenbund. Dienstag, den 11., und Freitag, den 14 Mai: Abends 8½ Uhr: Uebungsſtunde des Frauenchors. Donnerstag, den 13. Mal 1926. Chriſti Himmelfahrt. Vorm. 9½ Uhr: Goſtesdienſt. Kollekte für die ausländiſche Diaspora. Heute 2 Blätter(8 Seiten) Lokale Nachrichten. * Biernheim, 8 Mai. Bittgänge und Flurprozeſſionen. Nach altem Brauche werden in der kommen den Woche— Bittwoche— die Bittgänge oder Flurprozeſſtonen gehalten. Schon das üußere bei der Bittprozeſſion zeigt uns, was wir inner⸗ lich leiſten ſollen. 1. Voran geht das Kreuz. Des Königs Fahne geht hervor. Der Chriſt kann ohne Kreuz nicht leben: in der Kirche, auf dem Gottesacker, auf den Feldern, daheim. Es iſt das Zeichen des Königs. Ohne Kreuz können wir auch keinen Bittgang machen. Es nelbt uns da immer ein Gedanke, der heißt:„All eure Sorge werft auf ihn; er ſorgt auch für Euch.“ 2. Man geht in Ordnung. Kinder, Jünglinge, Männer, Jungfrauen, Frauen.— Auch unſer Gebet beim Blitgang ſoll geordnet ſeln. Zuerſt kommt Gott u. ſeine Ehre, dann wir und unſere Anliegen. Das Paterunſer gibt die rechte Ordnung: Zuerſt Gott, ſein Name, ſein Relch, ſein Willen, dann unſer tägliches Brot und zeitlichen Güter. Es iſt ver⸗ kehrt, bloß Zeitliches zu verlangen. 3. Man feiert zuerſt das hl. Opfer in der Kirche, zieht betend von ihr aus und kehrt betend zu ihr zurück. Das iſt ein Bild unſeres Lebens: Wande- rung unter beſtändigen Opfern. Der Mittel⸗ punkt der Bittprozeſſion. Das Opfer iſt das wichtigſte. Noch zwei andere Bittgänge gibt es, die von Bedeutung ſind: wenn wir geſtorben ſind, wird man mit dem Kreuz in unſer Haus kommen und unſeren Leichnam abholen; am letzten Tage wird das Kreuz am Himmel er⸗ ſcheinen; das wird dann der letzte Bittgang un⸗ ſeres Lebens ſein. Halten wir an den rellgtöſen Ueberliefe⸗ rungen und Sitten unſerer Väter feſt. Denn Heimat und Religion gehören zuſammen. — * Beerdigung. Denjenigen, die 1918 aus der Schillerſchule zur Entlaſſung kamen, zur gefl. Kenntnisnahme, daß unſer lieber Schulkamerad Johann Martin, der lange Zeit bei den barm⸗ herzigen Schweſtern weilte, geſtern in Lampert⸗ helm geſtorben ſt. Eine Deputatton der Schul⸗ kametaden wird unſerem lieben Mitſchüler die litzee Ehre erweiſen. Alle anderen Mitſchüler, die Zeit und Gelegenheit haben, werden gebeten, an der Beerdigung teilzunehmen. Ab fahrt mor⸗ gen Sonntag 1057 Uhr mit der Staatsbahn. Mehrere Schulkameraden. »»Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold. Gelegentlich der am letzten Mittwoch im Gaſt⸗ haus„Zum Löwen“ ſtattgefundenen gutbeſuchten Monats verſammlung, bei der hauptſächlich orga⸗ niſatortſche Angelegenheiten beſprochen wurden, 6 fand die bevorſtehende Bannerweihe eingehendſte Etörterung. Weiterhin wurde an Hand elner Flaggentafel die Flaggenverordnung des Reichs⸗ kabinetts elner ſtarlen Kritik unterzogen. Be⸗ mängelt wurde, daß dle zwei den Koalitionspar⸗ teien angehörenden Mitglieder des Kabinetts nicht die Konſequenzen gezogen hatten. Man war da⸗ von überzeugt, daß es ſich hierbei lediglich um einen neuen Vorſtoß der Rechtsparteien gegen Schwarz Rot-Gold handelt, der zunächſt harmlos aus ſieht, in ſeinen Auswirkungen jedoch unüber ⸗ ſehbar iſt, abgeſehen davon, daß er lin dieſer wiriſchaftlich ſchweren Zelt neuen politiſchen Zünd⸗ ſtoff in das deutſche Volk wirft. Die Verantwor⸗ tung trägt der Reichskanzler Dr. Luther. Am Schluß wurde folgende Entſchließung einſtimmig angenommen und an den Gauvorſitzenden zur Weiterleitung an den Bundes präſtdeuten Hörſing⸗ Magdeburg abgeſandt:„Die heute im Gaſthaus „Zum Löwen“ gelegentlich ihrer gutbeſuchten Monatsſitzung verſammelte Ortsgruppe erhebt energiſchen Proteſt gegen die Flaggenverordnung des Reichskabinetts. Die Führung von Schwarz⸗ Weiß⸗Rot(Handelsflagge mit ſchwarzrotgoldener Göſch) neben der eigentlichen Nationalflagge Schwarz⸗Rot Gold auf den Gebäuden der geſandt⸗ ſchaftlichen und konſulariſchen Behörden des Rei⸗ ches in Ueberſee und ſelbſt an europäiſchen Ha⸗ fenplätzen ſchädigt das Anſehen der deutſchen Nation und ſtellt die hiſtoriſch gewordene Un⸗ einigkeit des deutſchen Volkes von Amtswegen vor aller Welt bloß. Da die Flaggen verordnung wie ein Piſtolenſchuß wirkt und plötzlich den Flaggenſtrelt von neuem entfacht, ſo iſt ſie ohne Zweifel geeignet, unſere Innenpolttik zu beun⸗ ruhigen und den Bürgerfrieden zu ſtören. Leider können wir der regierungsſeitigen Begründung der Maßnahmen nicht zuſtimmen, müſſen viel⸗ mehr darin lediglich einen neuen Vorſtoß derfe⸗ nigen Kreiſe ſehen, die unter allen Umſtänden Schwarz- Rot⸗Gold verſchwinden ſehen möchten. Wir ſind der Meinung, daß dieſem verſteckten Vorſtoß Reichspräſident und Kabinett erlegen ſtud. Wir bitten daher den Herrn Bundespräſidenten um energiſche Wahrnehmung der Intereſſen un⸗ ſerer verfaſſungsmäßigen Nationalflagge. Orts⸗ gruppe Viernheim, Gau Heſſen.“ * Sport. Dle D. J. K. Viernheim emp⸗ fängt morgen den ſpielſtarken Gegner von Mann⸗ heim Sandhofen als Gaſt. Sandhofen ſteht auf der Tabelle des Mannheimer Bezirkes an der 2. Stelle und wird es der hieſigen D. J. K. keine Kleinigkeit ſein, um den Sieg an ſich zu reißen. Wenn ſte jedoch die Spfelweiſe der beiden letzten Spiele zeigt, müßte dieſes unbedingt der Fall ſein. Es dürfte im Intereſſe eines jeden Sport⸗ lers liegen, ſich dieſes Spiel anzuſehen. Geſchäftliches. Lachender Sonnenſchein lockt jetzt alt und jung hinaus in das herrliche ſaftige Grün. Bei den Wanderungen leiſten Maggi's Fleiſch⸗ feinſten Gemüſeauszügen aufs ſorgfältigſte her⸗ geſtellt ſind, vorzügliche Dlenſte. Nur durch Auflöſen des Wärfels in ½ Liter kochendem Waſſer erhält man augenblicklich feinſte Fleiſchbrühe, die beim Pidnick im Walde wunderbar erfriſcht und ausgezeichnet mundet. Eine ergiebige Goldader, zugänglich für jedermann, iſt neuerdings wieder das Ziel aller derer geworden, die nach Wohlſtand ſtreben. Man hat erkannt, daß durch planmäßige Wäſche⸗ pflege mit Dr. Thompſon Seifenpulver (Marke Schwan) ſich weſentliche Erſparniſſe herauswirtſchaften laſſen, die im Laufe der Zeit ein ganz erkleckliches Sümmchen ergeben. Das ſollte jede Hausfrau vor dem Waſchtag bedenken. Gottesdienſt⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde. 5. Sonntag nach Oſtern. 7 Uhi hl. Meſſe. ½8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienft. 2 Uhr Chriſtenlehre fur die Jünglinge. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung für für die Mitglieder des 3. Ordens. 4 Uhr Verſammlung der 2. Abteilung der Jungfrauen⸗ Kongregation. Austeilung der Diplome für die Jahrgänge 1923 u. 25. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼6 Uhr 1. S.⸗A. für Johannes Ehrhardt 6. 7 Uhr b. Amt an Stelle eines Jahres- gedächtniſſes für Barbara Martin gebor. Helbig, darauf Flurprozeſſion. Dienstag: ¼%6 Uhr 2. S.⸗A. für Johannes Ehrhardt 6. 7 Uhr beſt. Amt für Georg Ehrhardt, ledig T Sohn Georg, beiderſeitige Groß⸗ eltern und Anserwandte, darauf Flurpro⸗ zeſſion. Mittwoch: ¼6 Uhr 3. S.⸗A. für Johannes Ehrhardt 6. 7/7 Uhr Requiem für Margareta Müller geb. Werle und deren Vater Georg Werle. Am Montag iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag bei den barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. Alle Jungfrauen, die am nächſten Sonntag in die Jungfrauen⸗Kongregatlon aufgenommen werden wollen, werden gebeten. am Dienstag Abend 8 Uhr in der Kirche ſich einzufinden. Am nächſten Donnerstag wird das Feſt Chriſti Himmelfahrt gefeiert. Die Gottesdlenſt⸗ ordnung iſt folgende: 6 Uhr 1. hl. Meſſe, 7 Uhr 2. hl. Meſſe, 8 Uhr Hochamt und zugleich Kindermeſſe in der alten Kirche für das 4 und 5. Schuljahr, darauf Prozeſſton. Um 10 Uhr hl. Meſſe in der neuen Kirche für alle, die nicht an der Prozeſſion teilnehmen können und für brühwürfel, die mit beſtem Fleiſchextrakt und die Schulkinder des 1. 2. und 3. Schuljahres. das neue Harry-Piel- Programm Wenn nicht, so kommen Sie Heute od. Morgen ins schon gesehen? Central-Theater Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Leſeholztage. ü Die Leſeholztage endigen mit dem 7. Mai 1926. Nach dleſem Termin iſt das Leſeholz⸗ ſammeln in den hieſigen Waldungen verboten. Viernheim, den 8. Mai 1926. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Untererhebſtelle. An den Zahltagen der kommenden Woche lönnen das 5 und 6. Ziel Sonderſteuer 1925 ohne Koſten bezahlt werden. Dies gilt beſonders für diejenigen Struer⸗ pflichtigen, die keine Reklamation haben od. deren Einſpruch bereits erledigt iſt. Brandſteuer 1925 und Pachtgelder 1925 Nur noch dieſe Woche ohne Koſten. Kirchner. Kreis⸗Arbeitsnachweis Heppenheim Nebenſtelle Viernheim. Offene Stellen: Mehrere Mädchen für Landwirtſchaft, Allein⸗ mädchen, Köchinnen, Damen⸗ und Herrenfrlſeure, größere Anzahl Tüncher, Glasmaler, zwei ledige Melker. Offene Lehrſtellen: Schmiede, Holzdreher und Wagner mit Koſt und Wohnung. f Stellenſuchende: Schweizer, Schmiede, Schloſſer, Spengler, Bau⸗ arbeiter aller Art, Kaufleute, Heizer, Schreiner, Schneider, Tabakarbetter, Tüncher ete. Stellenſuchende Lehrlinge: Frlſeure, Schreiner, Bäcker, Metzger, Schnel⸗ der, Sattler ele. Der Arbeitsnachweis vermittelt ſchnellſtens und koſtenlos. 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