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Nach einer Bochumer Drah⸗ Von unſerem beſonderen römiſchen Kor g der iſt bei Verband ber Bei ung. tung dec„. 3.“ iſt bei dem Verband der Berg⸗ e bird 8 geſchrieben: bei Deutf reſpondenten wird uns geſchrieb a arbeiter Deutſchlands heute vormittag ein Tele⸗ Nachdem die erſte Aufregung über den gramm des Generalſekretärs der Bergarbeiter⸗ deutſch-ruſſiſchen Vertrag ſich etwas gelegt] Regierungskriſe— Kei 3% g. internationale Hodges eingelaufen, nach dem hatte und endes ce en de da 9 9 U ein ane— Die Stellung der der„Vollzugsausſchuß der Bergarbeiter für ris erſahren haben will, daß Rußland auch Parteien. nstag den, mei nach Oſtende kern einen ähnlichen Vertrag mit Frankreich zu e ee, ſchließen ſich anſchickt, werden die Urteile der Tagung teilnehmen 1 ener 7 15 öffentlichen Meinung Italiens allmählich ob—. e. lungen d 5 f Amſterde i offen Amſterdam wird nac en Ve 1 2 Maiserhofsaale. jektiver. 5 be e en b. 55 1. ten am 5. Mai 1926 erlaſſene u. vom Reichs gleichzeitig in Oſtende tagenden ausführenden mit gutbesetztem Orchester, worn 555 een nde 17 n ee kanzler gegengezeichnete zweite Verordnung beizutragen, die Gegenſätze innerhalb des Ausſchüſſe der Transportarbeiterföderation und 1 9 2 1 8* 1 21* 5 4 5 Nontchor M 52 5 5.: 35 2 böflichst einladet es„ tanzvertrag wie man ihn zuerſ ö deutſchen Volkes vertiefen wird? Iſt ihr t 0 der Bergarbeiterinternationale eine gemeinſame ee e alten unddeng⸗ über die deutſche Flagge wird in der nächſten endlich bewußt, daß das Hiſſen der Flagge Sitzung ſtattſinden, in der Programm und Durch⸗ 2 liſch⸗italieniſche Sympathiekundgebungen ver-[ Nummer des Reichsgeſetzblattes verkündet des Kafſerreiches die eine Regierungen Phil. Knobloch. e eee führung der internationalen Zuſammenarbeit be— e S elundgebungen 5 1 e 8 n hande erden ſollen. anſtaltete, wozu die Anweſenheit des früheren werden. Sie hat folgenden Wortlaut: zu Schlußfolgerungen veranlaſſen kann, die handelt Werden ſatken franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Barthou der auswärtigen Politik des Reiches ab — Cafe⸗Neſtaurant 0 „Schwarzer Peter M n — am Sonntag, den 9. Mai Der Wortlaut der Flaggenverordnung. Berlin, 6. Mai. Die vom Reichspräſiden im nenen vierten genverordnung veranlaßt haben? Hält die Reichsregierung den Erlaß mit der Reichs— verfaſſung für vereinbar? Fürchtet ſie nicht, daß der Erlaß, ſtatt zur Verſöhnung Die nächſte Völkerbunds-Vollverſammlung. (ef, 7. Mai. Nach der ſatzungsgemäß von Völlerbundsſekretariat veröffentlichten Einladung Montag, ben 6. September dieſes Jahres. nf de* rläufige Tages. 10 5 de mer 10. folgende Faſſung: Nummer 10: Berlin, 6. Mai. Die Reichstagsfraktion der nelchen geſchaffsorbnungs gigen Age Die Dienſtflagge der übrigen Reichs-. utſchen Volkspartei beſchäftigte ſich heiten zunächſt die Berichte des Nates über die behörden zur See wie die Handels⸗ 1 der augenblicklichen Konſtellation und be- Vorſchläge zur friedlichen Regelung internationa⸗ flagge, darauf, etwas nach der Stange Sie wird„ Haltung einzunehmen. ler Streitfragen. Sodann ſolgt als elſter Punkt hin verſchoben, in ſchwarzen und roten Mißtranensvotum e mne der Bericht der erſten Kommiſſion bezüglich der Samstags und Sonntags g Streifen, je bis zu einem Fünftel über⸗ men. fn“ Vechandlungen üßer den deutſchen Aufnahme⸗ *„ N den man in Moskau wiſſen will mitgewirkt greifend, der Reichsſchild, den Adler die ſozkaldemokratiſche Reichstags— anden* 9575 Marz r mnſikaliſche Unterhaltung 1 habe. Nicht ohne Humor wird hier das hinter— nach der Stange gewendet, Verhältnis fraktton wird morgen bei der Abſtimmung über ſchläge des Rats 1155 Wi 25 1 5 hältige Verhalten Chamberlains in Genf mit 50 Höge zur Länge des Flagentuches den kommuniſtiſchen Mißtrauens ntrag gegen das 14. Punkt ſeht auf der Tagesordnung der Be⸗ eee 1 0 dem eines Bräutigams verglichen, der, nach— on 2:3. Kabinett ſich der Stimme enthalten. In Bezug, rich über die beiter des vs ebereitenden Ko Zur Verabreichung kommt Kaffee, Wein, 1 dem er ſeine heißumworbene Braut— 2. In Abſchnitt 4 erhält Abſatz 2 fol- auf di ge hat die Fraktion beſchloſſen, mitees für die 8 N 2 Bier, Eis, Konditoreiware und Fein⸗ Deutſchland endlich auf das Standesamtſ genden neuen Satz 2: Die geſandſchaftlichen folgendes n: Mißtrauensvotum einzubringen:] Mal hier zuſammentreten wird. 1 . 9 1 5 1 2 1 2 25 7 2 0 12 4 5 l 1 8 15 1 i lirte⸗Verein 8 7 7˙7— gebäck. des Völkerbundes in Genf gebracht hat, ſichf und konſulariſchen Behörden des Reiches an 81. 5 1 1 5.%% r 5 Wee 1 plötzlich drei ſkandalmachenden früheren Lie- außereuropäiſchen Plätzen und an europä— vom 6. Mai di Viernheim. 555 E e W SS, e SE vom 6. Mai 22 2„ 0 1 0 Stemm⸗ und Riugklub 1896 ben gegenüberſieht, denen er alle die Ehe ver- iſchen Plätzen, die von Seehandelsſchiffen an— ſprochen hatte, und der ſich deshalb nicht wun⸗(gelauſen werden, führen außerdem die Han- (Lokal Stern) Samstag Abend 8 Uhr dern dürfe, wenn die betrogene Braut ſich delsflagge. ſchließlich einen anderen Bräutigam— Ruß— Samstag nachmittag um 6 Uhr ſtattfindenden Mitglieder⸗ Beerdigung unſeres lieben Kollegen Verſammlung land— ausgeſucht habe. Herrn 3 4 n W Sonntag, den 9. Me! . 2. 997 2 ö nachm. 3 Uhr auf den f— 79. 5 7 0 Sportplätzen hinter dem b. Ehrhardt e n J 0 ö e M. i„* Städte⸗Kampf 5„ 9055 7 7 a 5 1„ N im Stemmen und Malta Gelegenheit boten, hat jetzt das maß— Flagge vom 11. April 1921(Reichs⸗ 5. gebende Verhallen von Downingſtreet auch geſetzblatt Seite 483) wird wie folgt Die Fraktionen zur Flaggen⸗ hier veranlaßt, eine beſonnenere Haltung ein geändert: frage zunehmen, und etwas beſonnenere Leitartikel 1. In Abſchnitt 1 enthält die Num— 6 in der Tagespreſſe zu ſchreiben. Die nicht gedruckte und zenſierte öffent— liche Meinung betrachtet den Abſchluß des Vertrages als einen ſehr gelungenen diplo matiſchen Schachzug Streſemanns, an dem Wirth, der Urheber des Rapallovertrages— G. kr B. H. R 1, 2-3/ P 7, 20 betreffs der Internen Schau am Sonntag, den 16. ds. Schwetzingerstraße 48 Heckarau. Rheingoldstr. Monats. Um vollzähliges Erſcheinen bitttet Der Vorſtand. Radfahrer- Bund. Morgen Sonntag nachmittag 1 Uhr Mitgliederverſaumlung im Lokal.— Morgen früh punkt 8 Uhr Training der Rennfahrer. Zuſammenkunft im Lokal. Der Vorſtand. mit 12 Jungen zu verkaufen. Annaſtraße 41. zu verkaufen Annaſtr. 8. in Rom und der italieniſche Flottenbeſuch in Die Verordnung über die deubcſche träglich ſein würden? die Vrordnung über das Hiſſen der Flagge auf Gehäuden der deutſehen Miſſionenn im Auslande und ſpricht dem Reichskanzler, der die Verordnung gegen gezeichnet hat, das Mißtrauen aus. Die Paraphierung der Luftverkehrsabkommen. w. Berlin, 6. Mai. Die Vereinbarungen zwi— ſchen den Vertretern der deutſchen Regierung und der Botſchafterkonſerenz über den Ausbar der deutſchen Luftfahrt im zukünftigen deutſe Luftverke! ſowie das deurſch-franzöſiſche Luft⸗ Die Auseinanderſetzung im beſchloß in ihrer 0 i 1 F 19555 e ſollten bekanntlich heute in 7 8 11 er heutigen Abendſite na, an ihrer Paris paraphiert werden. Wie uns ve zuſtän⸗ Flaggenkonflikt. ger diger Stele migen dend i aber. 1 ablehnenden Haltung gegenüber der Flaggenver-[diger Stelle mitgeteilt wird, iſt aber in letzter Berlin, 6. Mai. Wie in parlamentariſchen e e Sie wird allerdings die] Stunde techuiſ her Schwierigkeiten außerdem noch Bulgarien. Kreiſen verlautet, dürfte die Auseinanderſet— Aegean ni der Reichs n Verzügerung eingetreten. Die Para⸗ 15 5 F Izung im Flaggenkonflikt auf einige Tage ver⸗P Sozialdemokraten üherl e, een n eee eee ee n ene een e, Belgrad, 7. Mai. Die jugoſlawiſche Re- ſchoben werden, da der Reichskanzler noch gungsantrag einzubringen en eilen Mißbilli⸗ mehr am Aeung vorgenommen werden. Nai gierung hat an die bulgariſche Regierung eine heute abend ſeine beabsichtigte Reiſe nach! anten ein tbrelgel. ee e ee ſcharfe Proteſtnore wegen des in einem Darmſtadt antritt. Während man in volks— ſentlicht beben in Paris und Vertiik ke Städtchen Södſtawiens, in Strumitza, verüb⸗parteilichen Kreiſen im allgemeinen Fenn ten Bombenattentats, das nach jugoſlawiſcher ziemlich optimiſtiſcher Auffaſſung in der gan-! Auffaſſung don Mitgliedern der revolutionä- zen Angelegenheit iſt und annimmt, daß die Fbätabeudblatt berichtete Meldung, daß das ren mazedoniſchen Organiſation verübt wor- ganze Kriſe im Sande verlaufen werde, wird Reichsban ner; Schvarderotgold ein Voltsbegeh⸗ den ſein ſoll. Es verlautet, daß die Regierung in demokrütiſchen und Zentrums- e einleiten will, ent⸗ in der Note darauf hinweiſt, daß ſie Beweiſe[kreiſen erklärt, daß man hier die Angele- ren, nicht den Tatſac ame ee dafür habe, daß die Attentäter aus Bulga⸗ genheit doch für zu bedeutſam halte als daß ö e rien gekommen ſeien und ſich nach vollbrachter[ man ſich mit leeren Demonſtrationen begnü⸗ pad ische lege ii den See 51 gen könnte. Es iſt demnach wohl anzunehmen, jugoſlawiſche Regierung fordert, daß es den daß nach der Rückkehr des Kanzlers nach Ber— 1 7 1 15 vorſitzenden der chriſtlich⸗demokratiſchen Kor⸗ jugoſiawiſchen Polizeibeamten geſtattet wird, lin Anfang nächſter Woche die Auge ander Berlin, 5. Mai. Wie die Blätter melden, i Charinſki mit der dag auf bulgariſchem Gebiete Erhebungen nach ſetzung zwiſchen der Regierung und den bei— hat der„Bund der Auslandsdeutſchen geſtern bildung beauftragt. Es iſt jedoch fraglich, ob den Attentätern zu pflegen. Ferner fordertſ den opponierenden Regierungsparteien inf au den Reichsaußenminiſter folgendes Tele-[Charinſki eine Einigung der Rechts und Mit⸗ ſie die gänzliche Auflöſung der revolutionären voller Stärke wieder einſetzen wird, zumal gramm gerichtet: telparteien zuſtandebringen kann. Die Links⸗ mazedoniſchen Organiſationen und eine Ent⸗ dann auch die ſozialdemokratiſche Jnterpella— Der Bund der Auslands deutſchen, völ⸗ varteien(Sozialdemokraten und radikale 11 5 für d' Hinterbliebenen der Atten— 658 im Reichstag eingebracht ſein und zur ing en eee Farteipolitil, be. Bauernparteien) haben eine gemeinſame Er⸗ —. Frörterung ſtehen dürfte. Arif im Intereſſe der Geſchloſſenheit des klärung veröffentlicht, in der ſie vor Bildung Zütronen, Obſt⸗ und Gemüſekonſerven—.——. Auslandsdeutſchtums den Erlaß der ſeines Rechtsmittelkabinetts warnen. Ein der- f f Flaggenverordnung. Die damit gewon-ſartiges Kabinett habe bereits 1923 unter Wi⸗ 5„ 90 5. 5 1 5 h Stuben 1 1 1 112 920 Anter 1 N Süßrahmtafelbutter, Gier, Küs Aus dem Reichsrat. 1 nene Verwendung der beiden durch Ver⸗ſtos ſeine verderbliche Seiten gezeigt, würde, ſowie ſämtliche a Flaggenfrage. ordnung des früheren Herrn Reichspräſi- heute eine Provokation der arbeitenden Klaſſe Kolonialwaren Oeffentliche Vollverſammlung des Reichsrats.] Berlin, 6. Mai. Die von der ſozialdemolrati— i Verabſchiedung des Reichsvereinsgeſetzes gegen ſchen Reichstagsfraktion eingebrachte Juterpella— — Der Verein beteiligt ſich an ber heute Jugoflawiſche Proteſtnote an S — — 1 2 Kein Volksbegehren über die Ning rage. —— Letzte Meldungen. Die polniſche Kabinettskriſe. Warſchau, 7. Mai. Der Fü rer der polnk⸗ ſchen Bauernpartei Witos hat die Annahme Zuſtimmung der Auslandsdeutſchen zur[der Miniſterpräſidentſchaft abgelehnt. Der Flaggen verordnung. Staatspräſident hat nunmehr den Fraktions⸗ w. Berlin, 6. Mai. Die in einem Berliner Ringen. 5 g Viernheim— Weinheim N 3 a in Viernheim. Zu zahlreichem Beſuche ladet ein 5 Der Vovſtand. NB. Bei Regenwetter finden die Kämpfe im Saft⸗ Nester halb 6 Uhr im Fürſten 8 i 1e— er Vorstand. 0 5, 25 77 Cnsere seſbst fabrizierten laden zum grünen Laub ſtatr. Eine neue bebensslellung teppdechen Empfehle: bele! Innen æwecks Hesueh von PrivufRundsdiaſt meine haben sich glänzend eingeführt. Die tadelſos schöne— Kopfſalat, Lattich, Schnittſalat 22 772 1 7 J Ausfünrung und die große Preſswürdigiteit ubeeugen Spingt, Weſß und Rotkraut f* Jeden von den großen Horzügen unserer Fabrifate Meerrettich, Zwiebeln nter etwa ioo meiner Verireierr, daunſer audi vie /e Damen, verdienen im Mona Sanuar Franz Ziemann Ih. 579.—, . f nanen= 150/780 lenpdachel nt rialbwwoltaung. doppelseitig Satin, I. A. 30 J. b0 14.50 Aeffel, Sn ee goh. Assmann HDR. 575.50, ChH. Teller IIR. 479.50 usb. 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Ein derartiges Kabi— Bayern und Heſſen.— Ein zweites Geſetz über tion über die Flaggenverordnung, die am näch— eter Ro ff Auer den Vollsentſcheid.— Handelspolitiſche Tages⸗ ſten Dienstag zur Beratung kommen ſoll, hat 0 fragen. folgenden Wortlaut: Hab ehnelderel Johann Jeck Stneltemszw f Heppenheim Belgstl.- Bahnhotstt ur. 8; Empfiehlt Gute Passform bei billigster Berechnung. Anazug Preis 25 Mk. Ueber zieher 22„ Beſtellen Sie heute noch 5 Auslandsdeutſchen, der ſeinen entſpre-[nett würde von der Linken rückſichtsſos be— 4 N e 1 7 4 4 11 tano 2778 124 2 Rur 8 K um: 21617** Got 1 4„offt zum Rebſtock. w. Berlin, 7. Mai. Unter Vorſitz des Mini⸗ Iſt die Reichsregierung bereit, Auskunft ſtehende Zwieſpalt wird ſo überbrückt u. dummuniſtiſche Hetze im Ruhrgebiet. 22 b 1 V K Vorlage über die vermögensrechtliche Auseinan— breitet, in dem es u. a. heißt: Der engliſche Möbel- Verkau— dern betreffenden Ausſchuß überhieſen. ſiſche Regierung könne um deswillen dem Geſetz-z nötigen Zweidrittelmehrheit angenommen.— Bergarbeiter, Trans portarbeiter, Eiſenbahner ml. Uu„cht lk. 995. ins⸗ Vereins- 1 e rechtes 8 ent fe ieſiſche 183 17.. Spiegelschrank u. echt armor N eins⸗ und Verein und Verſammlungsrechtes das deut ſch-portugieſiſche Handels xität mit den engliſchen Kollegen! Keine Mehrhell für die Vorlage erklärt und Ablehnung ſammlung mit groß. Mehrheit angenommen. Dagegen wurden Einwendungen gegen den Ge— schöne Modelle komplett von A. 198. an 0 0 Vollverſammlung gab der bayeriſche Geſandte men vom 12. Februar erhoben. Dieſe Einwen- nanzielle Unterſtützung der engliſchen Arheits⸗ — Bolksentſcheid“. f 54 n 85 0 op- d 0 den„Viernheimer Anzeiger“! Falehlküste AA. 15. velzentnern Küchengemüſe an Frankreich. Die Forderungen wie das Proletariat in Eng⸗ chenden Ausdruck auf der letzten Tagung kämpſt werden. des Auslandsdeutſchtums fand. Der be— 6 ſters Dr. Külz hielt geſtern abend der Reichs⸗ über die Beweggründe zu geben, die den das Baud zwiſchen Heimat und Aus— w. Eſſen, 7. Mai. Im Ruhrgebiet wurde Staunend bil 11 ger* rat eine öffentliche Vollverſammlung ab. Die Reichskanzler zur Gegenzeichnung der Flag— landsdeutſchtum enger geſchlungen. heute vormittag ein Fluablatt der KPD. ver⸗ de ig zwiſchen den deutſchen Ländern und Gl FC ↄ0. W CEC Rieſe 171 7* 2 75 77 7 8 1.—üä—p e lieſenkampf muß zum Kampfſignal der deut⸗ Sehlal zimmer lk 0 den vormals regierenden Fürſtenhäuſern wurde ſchen Arbeiterſchaft werden. Wir deutſchen von. 7 an Zur Beſprechung gelangte ſodann die von uns entwurf nicht zuſtimmen, weil er eine Beſchränk-[Bayern enthielt ſich der Abſtimmung 1 ö 99901 5 e A r ö. e. uſw., noch heute müſſen wir die Konſequenzen J elchen Schlalzimmer leselts mitgeteilte ung des von der Verfaſſung gewährleiſteten Ver— Angenommen wurde ein Geſetzentwurf über des engliſchen N N Volle Solida⸗ 9 2 1.* 2 5 7 Matratzen Ak E Novelle zum Reichsvereinsgeſetz. enthalte. abkommen vom 20. März und ein Geſetzent— ſeberſchichten! Hinſpveg mit dem Arbeitszeit— 1 55 Die Hü i j Die Werlage e r 2 er- wu f über den deutſch-eſtniſchen s raf en nn Malurlasiepte Rüchen Die Ausſchüſſe des Reichsrats haben ſich mit Die L rlage wurde darauf von der Vollver g en deulſch eſtniſchen Konſularvertrag. abkommen! Kein Stück Streikbrecherkohle nach 0 a j 1 ſetze über ein Zuf„England d d überſeeiſchen Abſatzmä g von Anträgen betreffend die Beſchränkung der Weiterben wurde ein Geſetzentwurf angenom en über ein Zuſatzabkommen vom 8. e 1 ulm faſfend delts teten Alk. 35. Vereins- und Verſammlungsfreiheit. In der men, der den Titel führt: April zum deutſch ſrauzöſiſchen Handelsabkom⸗ 5 f g kalten N 8 5 1 8 4 2 43* 7 beziehe ö f ie 0 14.20 gon Er 7. 3247 N Schräntze mit hessingstange von Ill. 95.-an von Preger folgende Erklärung ab:„Entwurf eines zweiten Geſetzes über den Gene Ane ade kannte nachmalize kollegen! eee Ertrabeiträgen durch „Bayern ſtimmt gegen den Geſetzentwurf. Die Gewährung eines Kontingentes von 27000 Dop-[die Gewerkſchaften! Stellung der gleichen 1 bayeriſche Regierung hat die Beratur Ent⸗; 1 7 1 0 ehrhei er Ausſchilſf 8„; 145 halselongues n. mod. Ueberzug fl. Ag. 4 Grund het Seiden nge 1 15 0400 Mit dem Entwurf fol ein, Voltsbegehren über aroße Mebrbee der Knsſchulſe fete ſic jevach land: Mehr Lohn Arbeitsverkürzung, Acht⸗ Fragen, die ſich auf die Folgen der Geldentwer-auf den Standpunkt dieſer Vorlage, die ange- ſtundentag oder Siebenſtundenſchicht, Erhö⸗ Reine nontenon e fur mabparneit Bin jede Woche in Viernheim. Komme auf Bestellung. Auskunft und Annahme bei Herm M. Gutperle Rathausstrasse Nr. 55. W 68 L Wir liefern: A 7 2 2 1 5 sich im Anfertigen eleganter Herrenkleidung. 95 2 Schlaf-, Speise- und Herrenzimmer Kuchen, kompl. Betten Einzel- und Polstermöbel in zur guten Qualitäten. Riesige Auswahl, herabgesetzte Preise. H. Schwalbach Söhne, Mannheim B 7, 4 Möbelgroßlager Tel. 6505 zwischen B 6 und B 7 Ab Montag ſtehen ſchöne Ferkel, Läufer- zu den billigſten Tagespreiſen zum Verkauf. dehlheinenandung Mäler Telefon 448 Weinheim Wilhelmſtraße 4 u. 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Weiterhin hielten es die Ausſchüſſe dr notwendig, daß auch im Text des Geſetzes klargeſtellt wird,daß das Geſetz auf Auseinanderſetzungen mit den ehemaligen Für⸗ ſtenhäuſern keine Anwendung findet. Der nach Fürſorgebeſtimmungen den Kleinrentnern gleichſtellt. Anſicht der Regierung wie des Reichsrats ver⸗ faſſungsändernde Geſetzentwurf wurde mit der nommen wurde, nachdem ſich u. a. Mecklenburg— und der Vertreter der Erklärung ſch oſſen hatten. Schließlich wurde noch ein von der Reichsre— gierung auf Grund eines Beſchluſſes des ſozial— politiſchen Ausſchuſſes brachter Geſetzentwurf angenommen, der in den die Sozialrentner der Provinz Oſt⸗ Braunſchweigs des Reichstages hung der Erwerbsloſenſätze. Ein Teil der Flotte in Bereitſchaft. London,(. Mai. Von der atlantiſchen Flotte, die am Dienstag Portsmouth zu einer Sommerkreuzerfahrt verlaſſen ſollte, ſind nur einige U-Boote und Zerſtörer in See gegan⸗ gen. Die übrigen Schiffe blieben aus Anlaß des Streiks im Hafen. Ein Bataillon Marine⸗ ſoldaten hat den Befehl erhalten, ſich in Marſchbereitſchaft zu halten. 8 3 2 Der Generalſtreik in England. Unveränderte Lage.— Ein Aufruf der Regierung. Auswirkungen des Streiks. 1 London, 6. Mai. Die Lage iſt im großen und ganzen unverändert. Es fehlen Anzeichen, daß eine Annäherung zwiſchen den ſtreikenden Parteien irgendwie bevorſtünde. Der Eiſen— bahndienſt wird immer weiter ausgebaut und im Auto⸗ Omnibusverkehr ſind heute 800 Frei⸗ willige angeworben worden. ſodaß jetzt im ganzen 2000 Mann zur Verfügung ſtehen. Die Fernzüge»ehen mit Speiſewagen in ü b⸗ licher Art. Poſt und Bagage wird aut ver⸗ ſaden. Eine Verbindung mit Deutſchland iſt täglich zu haben. Die Arbeiterführer erlaſſen einen Aufruf an die Streikenden, worin ſie darauf aufmerkſam machen. daß der Streik einen reinen in duſtriellen Diſput darſtelle, und daß ſie erwarten. daß jede Streikende ſich ſo benehme, daß die Polizei keine Gelegenheit bekäme, einzugreifen. Die Gewerkſchaften werden in den erſten 14 Tagen noch keine Streikgelder zab⸗ len, da man damit rechnet, daß die Arbeiter in den vergangenen 9 Monaten die nötigen Mittel für dieſen Zeitraum erſpart haben. In Londoner Arbeiterkreiſen verbreitet ſich das Gerücht, 5 ſchaft in Amſterdam babe beſchloſſen. dem Ge— neralrat der Trade Union zur letzten Möglichkeit zu überweiſen. Ein Aufruf der engliſchen Regierung. London, 6. Mai. In dem Regierungs, organ„Britiſh Gazette“ wird ein Aufruf Baldwins an das engliſche Volk veröf— fentlicht, der ſolgenden Wortlaut hat: Die verfaſſungsmäßige Regierung wird angegriffen! Alle guten Bürger, deren Eriſtenz- und Arbeitsmöalichkeit gefähr— det iſt. werden mit Geduld und Stand— haftigkeit die Härten ertragen, denen ſit ausgeſetzt ſind. Steht feſt hinter der Re— gierung, die ihrerſeits das Ihrige tut im Vertrauen darauf, daß Alle zuſammen wirken werden in der Durchführung def Maßnahmen, die ergriffen worden ſind um die Freiheit und die Rechte der Bel völkerung dieſer Inſel zu wahren. Eng— lands Geſetze ſind das gemeinſame Erbe jeines Volkes. Dieſe Geſetze ſind zu Eurem Schutze gegeben. Das Parlamenf iſt ihr Hüter. Der Generalſtreik iſt eine Herausforderung des Parlaments und iſt der Weg zur Anarchie und zum Ruin. Die Zahl der Streikenden. London, 6. Mai. Die erſte gewerkſchaft— liche Angabe über die Streikbeteiligung wird in der heute erſchienenen Zeitung der Streik— leitung veröffentlicht. Sie lautet auf 2—3 Millionen Maun. Neue Ausſchreitungen in London. London, 6. Mai. Auch geſtern kam es wie— der zu verſchiedenen Ausſchreitungen. Meiſt junge Leute verſuchten, Autos und Laſtkraft⸗ wagen, die den Perſonenverkehr aufrecht er— halten, anzuhalten und die Inſaſſen zum Ausſteigen zu zwingen. In einem Fall wurde das Auto gewaltſam umgeſtürzt und ſein Mo tor betriebsunfähig gemacht. Ein Chaufſeur, der den Anforderungen nicht Folge leiſten wollte, wurde ſchwer mißhandelt. In Edin burgh wurden die Fenſterſcheiben eines Stra— ßenbahnwagens durch Steinwürfe zertrüm— niert. Schwierigkeiten im Londoner Verkehr. London, 6. Mai. Nachdem die Vereini— gung der Autodroſchkenführer geſtern abend beſchloſſen hat, ſich dem Generalſtreik anzu— ſchließen, dürften die Verkehrsverhältniſſe London neue Schwierigkeiten erfahren. freiwilliger Autodienſt, den die Frau Piemierniſters Baldwin organiſſiert, ſoll von 5 Uhr morgens Frauen und Mädchen zur Arbeitsſtätte und zurück übernehmen. Die Auswirkungen des Streiks im internationalen Verkehr. Paris, 6. Mai. Der engliſche Generalſtreik übt weiterhin Rückwirkungen auf den Verkehr mi Frankreich aus. Die Nordbahngeſellſchaft hat von den ſechs Zügen, dae täglich von Pa— fris aus nach der enaltiſchen Küſte abfahren, und von dort nach Paris kommen, vier ein geſtellt, ſodaß nur noch zwel Züge in jeder Richtung verkehren. Nach Boulogne fährt überhaupt kein Zug mehr, der Anſchluß an die nach England verkehrenden Schiffe hat. Die Geſellſchaft nimmt keine Poſtpakete mehr lan, ſondern bis auf weiteres nur noch leicht verderbliche Nahrungsmittel. Von Calais aus fabren keine Schiffe mehr nach England. Die partei zu dem Beſchluß abgelehnt, die Internationale Arbeitsgemein- ein Zehntel des vorherigen Kapitals. alſo etwa 20 Millionen Gulden, zur Weiterführung des Kampſes bis nung ſei Ein des ö ab die Beförderung von Fnnahme, von Waren aller Art, die für Eng⸗ land beſtimmt ſind, wird eingeſtellt. Die Regierung bei Zurücknahme der Streik⸗ parole verhandlungs bereit.— Bandenaus⸗ i wüchſe. N w. London, 7. Mai. In der geſtrigen Un⸗ terhausſitzung wurde mit 291 gegen 86 Stim⸗ men ein Abänderungsantrag der Arbeiter- der der Regierung eſtattet, die bewaffnete Macht zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Dienſt⸗ zweige zu verwenden. Wie Baldwin geſtern im Unterhauſe er⸗ klürte, kommt für die Regierung als Vorbe⸗ dingung neuer Verhandlungen über den Koh⸗ lenkonflikt nur die völlige Zurücknahme der Generalſtreikparole in Frage. In London ſind zur Bekämpfung der Bandenauswüchſe über 10000 Hilfs⸗ poliziſten neu eingeſtellt worden. Ueberhauptz hat der Streik inſofern eine neue unerfreuliche Entwicklung genommen, als in den verſchie— denen Landesteilen das Rowdytum überhand nimmt. Die Polizei hat in London und auch in einigen Städten der Induſtriezentren im Laufe der letzten 24 Stunden zahlreiche Ver haftungen vorgenommen. Ein Londoner Ge— richtshof allein Unruheſtiffter gefällt. Flaggenſtreit und Fürſten⸗ abfin dung im Reichs ag. w. Berlin, 6. Mai. Die heutige Reichs⸗ tagsſitzung begann um 3 Uhr. Nachdem das Haus debattelos einige kleinere Vorlagen er- ledigt hatte, begann die zweite Leſung des ſozialdemokratiſch-kommuniſtiſchen Geſetzent— wurfs über die Enteignung der Fürſtenvermögen. Als erſter Redner ſprach der Soziaſdemo— krat Scheidemann, der ſich zunächſt gegen die Rede des Grafen Weſtarp am vergange— nen Donnerstag wandte. Von den Rechtspar— teien ſeien die gehäſſigen Tonarten in den Kampf in der Fürſtenabfindung erſt hinein⸗ gebracht worden. Wenn die Deutſchnationalen von Beraubung der Fürſten ſprächen, ſo ſei dies löcherlich. Im Gegenteil gelte en, ſich vor der Beraubung durch die Fürſten zu bewah— ren. Wenn das ganze deutſche Volk ſich am Ausgang des Krieges unſchuldig fühle, ſo müſſe man Wilhelm 2. davon ausnehmen. Die Deutſchnationalen verließen bei den Ausfüh⸗ rungen des Redners den Saal unter höhni— ſchen Rufen der Linken. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführun— gen kam Abg. Scheidemann auch auf die jüngſte ö Flaggenverordnung der Reichsregierung zu ſprechen. Die Verord⸗ eine bewußte antirepublikaniſche Kundgebung. Herr Luther habe damit den, Beweis geführt, daß er kein Politiker iſt. Er ſei von allen guten Geiſtern verlaſſen. Obwohl, ihm geſagt wurde, daß Zentrum. Demokraten hat geſtern 20 Urteile gegen und Sozialdemokraten die Verordnung ableh— ö nen, habe er ſie doch gemacht und damit der ganzen Weimarer Koalition den Fehdehand— ſchuh hingeworfen. Einen Sturm der Empö— rung habe dieſe antirevublikaniſche Verord- nung erlebt. Die Sozialdemokratie warne Herrn Luther, er ſolle die Finger davon laſ— ſen, ſonſt werde er ſich verbrennen. i Es folgte der Volksparteiler Dr. Scholz, der Verwahrungen einlegte gegen verſchiedene Aeußerungen des Vorredners, die geeignet ſeien, die Gefühle eines großen Teiles der Mitglieder des Hauſes zu verletzen. Die Rede Scheidemanns wäre am Platze geweſen, wenn den Fürſten aus Dankbarkeit eine Dotation gegeben werden ſolle. Tatſöchlich handele es ſich aber um die Aufrechterhaltung des glei- chen Rechtes für alle. Den Entwurf auf Ent⸗ eianung der Fürſtenvermögen lehnte der Red— ner ab. Der Abg. Dr. Bredit erklärte für die Wirtſchaftl. Vereinigung, daß ſeine Freunde den Enteignungsentwurf ablehnen, aber den Zentrums- und demokratiſchen Antrag anneh⸗ men werden. Der Abg. Graf Weſtarp(Dntl.) teilte mit, daß ſeine Fraktion auch den völkiſchen Antrag ablehnen wolle, weil er gegen den Be⸗ griff des Eigentums verſtoße. Es folgte dann die Abſtimmung. Zunächſt wurde der Antrag des Zen— trums mit 282 gegen 105 Stimmen bei einer Stimmenthaltung abgelehnt. Dafür ſtimmten außer dem Zentrum die Wirtſchaftliche Ver⸗ einigung und die Demokraten. In einfacher Abſtimmung wurde dann der demokratiſche Antrag gegen die Stimmen der Antraaſteller und der Wirtſchaftl. Vereiniaung abgelehnt. f Als dann die namentliche Abſtimmung über gungsloſe Enteignung begann, ver⸗ ließen die demokratiſchen Abg. Korell. Lam⸗ mers, Schneider, Beraſträßer, Brodauf. Zieo⸗ ler und Rönneburg den Saal, weil ſie nicht unter dem Druck des Fraktionszwanges gegen das Volksentſcheidunasgeſetz ſtimmen wollten. Die Enteignungsvorlage wurde hierauf mit 236 gegen 142 Stimmen abgelehnt. Präſident Löbe ſtellte feſt, daß, nachdem alle Teile des Geſetzentwurfes abgelehnt wor⸗ den ſeien, eine dritte Leſung nicht mehr ſtatt⸗ finde. Der Reichstag reiche der Regierung den Geſetzentwurf zurück. damit ſie ohne Verzug. wie es in der Verfaſſung vorgeſehen ſei, den Volksentſcheid vornehme. Das Haus ſchritt dann noch zur Ahſtim⸗ mung über den völkiſchen Geſetzentwurf auf Enteignung der Bank- und Börſenfürſten, der Oſtjuden uſw. Die Abſtimaung über die ein⸗ zelnen Teile des Antrages war getrennt. Bei der Abſtimmung über die Enteianung der Bank⸗ und Börſenfürſten, ſtimmten dafür neben den Völkiſchen auch die Kommuniſten. Vei der Abſtimmung über die Enteignung der Oſtjuden blieben die Kommuniſten unter dem Gelächter der Rechten ſitzen. Die Abſtimmung über das kommuniſtiſche Mißtrauensvotum ſoll erſt in der Freitags ſitzung vorgenommen werden. Nächſte Sitzung Freitag nochmittag 2 Uhr. Kein Frieden in Marokko Die marokkaniſchen Friedensverhandlungen endgültig geſcheitert. w. Paris, 7. Mai. Nach Meldungen aus Ma⸗ rollo ſind die Friedensverhandlungen zwiſchen der franzöſiſch-ſpaniſchen Delegation und den Rifdelegierten geſtern geſcheitert. Azerkane, Abd el Krims Außenminiſter, hat erklärt, daß er keine Antwort als die früher bereits erteilte ge— ben könne. Hinſichtlich der Auslieſerung der Ge⸗ fangenen erklärte er, die Rifleute würden nur an Franzoſen und W Spanier ausliefern lönnen, einſchließlich der Kranken, Verwundeten, Frauen und Kinder, und zwar im Austauſch gegen 50 gefangene Rifleute, die von den Franzoſen und Spaniern freigegeben werden müßten. General Simon erklärte darauf im Namen der franzö⸗— ſiſch⸗ſpaniſchen Delegation die Verhandlungen nals abgebrochen. In Paris hat die Nachricht vom Abbruch der Friedensverhandlungen großen Eindruck hervor— gerufen. Nunmehr gilt die Stellung des Gene— ralreſidenten für Marokko, Steeg, als erſchüttert. Die drei Rifdelegierten werden heute nach— mittag nach dem Rif abreiſen. Die franzöſiſchen und ſpaniſchen Truppen erhalten um Mitternacht ihre Handlungsfreiheit wieder. w. Paris, 6. Mai. Der Korreſpondent der Agentur Radio hatte eine Beſprechung mit dem Rif⸗Delegierten Azerkan. Er erklärte, die Be⸗ ſprechung mit Abd el Krim habe die Unan⸗ nehmbarteit der franzöſiſch⸗ſpaniſchen Frie⸗ densbedingungen ergeben. Sie ſeien nochmals zurückgekehrt, weil ſie das ehrenwörtliche Ver⸗ ſprechen hätten. Die Fortſetzung des Krieges ſei unver eidöar geworden, trotz des Frxiedens⸗ willens des franzöſiſchen Oberkommiſſars Steeg— der ſich von den kriegsluſtigen Elementen habe unterkriegen laſſen. Er ſchloß mit dem Aufruf: Mettub!(d. i. Schickſal). w. Paris, 6. Mai. Die Rif⸗Delegierten ha⸗ ben in drei Automobilen Udſchda verlaſſen und werden ſich heute an Bord eines Torpedobootes begeben, das ſie ius Riſgebiet zurückbringen wird Aus Heſſen. Zum Volksbegehren auf Landtagsauflöſung wird der„Köln. Volksztg.“ in Nr. 323 aus Heſſen geſchrieben: Unter der„neutralen“ Firma:„Heſſiſcher, Wirtſchafts⸗ und Ordnungsblock“ haben nun⸗ mehr die Deutſche Volkspartei, der Bauern- bund und die Deutſchnationale Volkspartei das Volksbegehren auf Landtags a uflöſung eingeleitet. Sie hoffen dieſe Weiſe die ſeit ſieben Jahren beſtehende Regierungskoalition zu ſprengen und endlich die langerſehnte Herrſchaft in Heſſen antreten zu können. Man wundert ſich ſehr, daß die Herren der Deutſchen Volkspartei, die in den letzten Jahren ſo gerne bereit ge⸗ weſen wären, mit den„unfähigen“ Miniſtern der Sozialdemokraten. Demokraten und des, Zentrums in einer Regierung zu ſitzen, und deren Kampfmethode früher auf einer nicht unſympathiſchen geiſtigen Höhe ſtand ſich ſenl einigen Wochen bereit gefunden haben, des gemeinſame methoden Bauernbundes Sache zu machen. Man ſucht jetzt auf Seiten der Rechten mit aller Macht an die vielgelä⸗ ſterte— Futterkrippe zu gelangen. Jetzt oder Unterſchlagungen verwandt hatte. In dem von dem neuen„Block“ veröf- fentlichten Aufruf iſt die heſſiſche Zentrums⸗ nie! partei in auffallender Weiſe geſchont. Man weiß warum... 6. Vertretertag der Gewerkſchaft heſſiſcher Gemeindebeamten. Die Gewerkſchaft heſſiſcher den Geſetzentwurf auf entſchädi⸗ auf mit A den plumpen und dreſchflegelartigen Kampf⸗ 166 000 Mark aufzufinden. Gemeinde⸗ bdeamten bärt am 15. und 16. Mai 1926 ibren 6. Vertretertag in Bingen a. Ry. ab. Der erſte Tag wird mehr den inneren organiſatoriſchen Angelegenheiten gewidmet werden, während zu dem zweiten Perhandlunastag die Behör⸗ den. ſowie die Preſſe eingeladen ſind. Die beſſiſche Gemeindebeamtenſchaft, die heute im Kampf um die Wahrung ihrer Rechte ſteht, mird den Fragen der Organiſation und Wirt⸗ ſchaftsvolitik ganz beſonderes Augenmerk wid⸗ men. In dem zweiten Verhandlungstag wer⸗ den ſprechen: Gewerkſchaftsſekretär Reck⸗ Okfenbach über Form und Weſen der Orga⸗ niſation“, Direktor Zſchech⸗ Offenbach über „Die Organiſation als Berufsvertretung“, Dr. Wal dm an n⸗Berlin über Oeffentlichkeit, Wirtſchaft ind Beamtentum“ Vermiſchtes. Der Ausſtand beim Großkraftwerk Rummelsburg w. Berlin, 6. Mai. Wie bereits gemeldet, ha⸗ den die ſtreikenden Eiſenkonſtruktionsarbeiter des Großkraftwerkes Rummelsburg geſtern zu den negativen Verhandlungen zwiſchen dem Verband der Berliner Metallinduſtriellen und dem Deutſchen Metallarbeiterverband Stellung genommen. Die Ausſtändigen beſchloſſen, den Streik fortzuſetzen. Der Verſuch einer Verbands⸗ gruppe, auch die Bauarbeiter zum Eintritt in den Streik aufzufordern, ſchlug fehl, weil die Ver⸗ ſammlung es ablehnte, dieſe Arbeiterkategorie in den Streik mit hineinzuziehen. Die Zahl der Streikenden beträgt ungefähr vierhundert. Wie wir hören, ſind geſtern von keiner Seite neue Vin andlungen eingeleitet wordn. Ein Zwiſchenfall bei einer Filmvorführung. Berlin, 6. Mai. Dienstag abend iſt es an⸗ ſäßlich der Vorführung des gegenwärtig im Apollo-Theater laufenden ruſſiſchen Films„Pan⸗ zerkreuzer Potemkin“ zu erregten Szenen gekom⸗ men, die dazu führen dürften, daß der polizei⸗ liche Schutz der Veranſtaltung noch erheblich ver— ſtär'kt werden wird. Der Film ſchildert bekannt— lich die im Jahre 1905 ſtattgefundene Meuterei auf dem Panzerkreuzer der ruſſiſchen Schwarzen Meerflotte und bringt u. a. auch folgende Epi⸗ ſode: Während des Auſſtandes flüchtet einer der Anführer auf die Takelage des Schiffes, wird von einem ihn verfolgenden Offizier niederge— ſchoſſen und ſtürzt in die Tiefe. Offenbar hatte ſich am Dienstag Abend eine Gruppe junger Leute im Theater verſammelt, die mit der Ten— denz des Films nicht einverſtanden war. Als mun die geſchilderte Szene abrollte, klatſchten die jungen Leute demonſtrativen Beifall und riefen andauernd:„Bravo!“ Derjenigen Zuſchauer, die auf anderem Boden ſtanden, bemächtigte ſich eine heftige Erregung und es kam zu ſtürmiſchen Aus- einanderſetzungen. Erſt nach längerer Zeit gelang es, die beiden Parteien zum Schweigen zu brin— gen. Offenbar wird jedoch verſucht werden, ge— gen den Film auch weiterhin zu demonſtrieren, denn die Veranſtalter haben eine Anzahl anonv— mer Drohbriefe erhalten, darunter einen unter— zeichnet vom deutſchen Matroſenklub, in dem es heißt, daß man mit Handgranaten vorgehen werde, falls dieſer offenſichtlich bolſchewiſtiſche 85018 nicht ſchleunigſt vom Spielplan abgeſetzt werde. Aus Nab und Fern. Ludwigshafen, 5. Mai.(Zum Mord in Frei bach.) In mehreren Zuſchriften an die hieſige „Pfälziſcce Poſt“ wird zu der Bluttat in Freis be M entgegen anderen Mitteilungen darauf hin— gewieſen, daß der erſchoſſene Arbeiter Ludwig Bauder aus Oberluſtadt nicht Mitglied der So— ztaldemokratiſchen Partei geweſen iſt. Bei dem Zuſammenſtoß, bei dem Bauder ums Leben kam, habe es ſich um einen Ueberfall durch Hitleran— hänger gehandelt, die aus dem Hinterhalt auf den in Begleitung eines Freundes beſindlichen Bauder mehrere Schüſſe abgegeben hätten, von denen einer dem Bauder den Tod brachte. w. Kaadel, 5. Mai.(Unglücksfall.) Das 4 Jahre alte Mädchen des Landwirts Joſeph Beck kam in einem unbewachten Augenblick dem in Betrieb befindlichen Göpelwerk zu nahe, es wurde am Schürzchen vom Räderwerk erfaßt und mehrmals herumgeſchleudert, ſodaß der Tod ſoſort eintrat. Kaſſel, 5. Mai.(Schwere Automobilunfälle.) Auf der kurvenreichen und ſehr welligen Land— ſtraße in der Nähe, von Lutterberge zwiſchen Kaſſel und Hann.-Minden ſtießen drei in voller Fahrt befindliche Automobile im Nebel zuſam— men. Einer der Verunglückten war auf der Stelle tot. Sieben weiterere Inſaſſen wurden ſchwer verletzt. An gleicher Stelle verunglückten vor 2 Tagen bereits zwei Autos. Zur Beſeitigung die— ſer gefährlichen Kurve plant man eine Verlegung der Straße. Hamm, 5. Mai.(Der Hammer Bahnhofskaſ⸗ ſenraub.) Es iſt nunmehr gelungen, den größ— ten Teil der aus dem Geldſchrank des Kaſſenrau— mes des Hauptbahnhofes in Hamm geraubten . 116000 Mark hatte der, verhaftete Bauunternehmer Malachowit in einem Keller in Herford vergraben, während der ebenſalls verhaftete Eiſenbahninſpektor Keß— ler 50000 Mark zur Deckung früher begangener München, 5. Mai.(Schon wieder ein Eiſen⸗ bahnattentat.) In der Station Pappenheim, zwiſchen Ingolſtadt und Treuchtlingen, haben unbekannte Täter die beiden Drähte einer Sig— nalleitung mit Kupferdraht umwickelt, ſodaß die Vorrichtung nicht funktionieren konnte und eine Zugverſpätung eintrat, bis die Urſache der Stö— rung entdeckt und beſeitigt werden konnte. Auf die Ermittelung des Täters hat die Eiſenbahn⸗ Kürektion 500 Mark Belohnung ausgeſetzt. Vollwertige Nahrungsmittel 5 ſind Maggi's Suppenwürfel.— N In der gleichen Weiſe, wie die erfahrene Hausfrau in der Küche ihre Suppen kocht, worden Maggi's Suppen un großen aus den beſten Roßbſtoffen und den nötigen Zutalen mit peinlicher Sorgfalt hergeſtellt. Darum ſchmecken ſte auch ſo gut, z B Erbes, Eiernudeln, Reis, Tomaten, Blumenkohl u. viele andere. 1 Würfel, ausreichend für 2 Teller, 13 Pfg. I MaddissUpp 1 U 1 Nennbahn.) vormittag brach Sie ſich überreden Auf der Rennbahn des Pfälziſchen Rennvereins ereignete ſich geſtern Abend ein Unglücksfall. Beim Training brach n Pferd aus und überraunte den mit anderen Rindern ſpielenden neunjährige Heinrich Gaffga. Der Junge erhielt dabei ſo heftige Huftritte, daß er mit einer ſchweren Schädelverletzung und mit einem Oberſchenkelbruch bewußtlos liegen blieb. [Das Befinden des Knaben iſt ſehr ernſt. Köln, 5. Mai.(Die amerikaniſchen Hoteliers um Rhein.) Von Berlin kommend traſen ge⸗ tern abend 300 auf einer Europareiſe beſindliche amerikaniſche Hotelbeſitzer in Köln ein. Im Ver⸗ auf des heutigen Vormittags beſichtigten ſie die Sehenswürdigkeiten der Stadt, woran ſich um 12 Uhr ein von der Stadt Köln gegebenes Früh⸗ ſtück im großen Gürzenich anſchloß. Die Begrü⸗ ßungsanſprache hielt Oberbürgermeiſter Dr. Ade⸗ mauer. Gegen 3 Uhr führen die Gäſte mit dem Sonderzug nach Bopoard und beſtiegen dort den euen Dampfer der Köln⸗Düſſeldorfer Geſell⸗ ſchaft„Rheinland“, mit dem ſie als Gäſte des internationalen Hotelbeſitzervereins eine Rhein⸗ fahrt bis Mainz unternahmen. In den ſpäten Abendſtunden traſen die Amerikaner in Frank⸗ furt a. M. ein. Saarbrücken, 5. Mai.(Neue Erdſenkungen im Saargebiet.) Wie aus Dudweiler gemeldet vird, machen ſich dort in der Umgebung des Schiedbornſchachtes der franzöſiſchen Saargru— n unangenehme Bodenſenkungen bemerkbar. ö Herrusheim, 6. Mai.(Tödlich verunglückt) iſt heute Nachmittag gegen 6 Uhr beim Miſtfah⸗ ren der Landwirt Franz Kercher von hier. Auf dem Wege nach Hauſe ſcheuten in einem engen Hohlwege die Pferde, wobei der ſchon ältere Mann vom Wagen fiel und unter zu Räder zu liegen kam. Obwohl ärztliche Hilfe ſchnell zur Stelle war, welche die Ueberführung in das Krankenhaus Worms veranlaßte, iſt der Verun glückte dort ſeinen Verletzungen bald erlegen. w. Kaiſerslautern, 5. Mai.(Verbotenes Thea⸗ terſtünk.) Die Interalliierte Rheinlandoherkom⸗ niſſion hat beſchloſſen, daß das Theaterſtin!„Die lf Schillſchen Offiziere“, von Wilbelm Kaiſer, geeignet iſt, das Anſehen der Beſatzungsſtreit⸗ räfte zu verletzen. Inſolgedeſſen iſt dieſes Stück; als zu Anwendung des Artikels 19 der Verord- nung Nr. 308 in den beſetzten Gebleten als ver boten zu betrachten. Der Verkauf des Buches e Aufführung und die Bearbeitung des 805 annten Stückes ziehen daher die auf Zuwider⸗ handlungen gegen die Verordnungen der Ober⸗ ommiſſion ſtehenden Strafen nach ſich. Calcar, 5. Mai.(Großfeuer.) Am Montag 1 auf dem einem holländiſchen Baron gehörenden Gute in Wiſſelward bei Cal rar ein Feuer aus, das bald die ganzen Gebäu- lichkeiten erfaßte und einäſcherte. Sämtlich⸗ Mobiliar, Erntevorräte und landwirtſchaftliche Maſchinen fielen den Flammen zun Opfer. Der chaden beträgt über 200 000 Mark. g 1 Von Dr. Rudolf Knauer. 1 Aufs neue rüſten wir uns in dieſem Jahr zur Feier des deutſchen Muttertages. Ange⸗ ſichts der großen politiſchen Zweibritten, 5. Mal.(ungtndsfall auf ver Zum deutſchen Muttertag. und wirtſchaft⸗ lichen Notlage unſeres Volkes ſollten wir uns alle auf die tiefen Quellen unſerer Kraft be⸗ ſinnen, die in der reinen Mütterlichkeit uns allen geſchenkt ſind. ö In der Gegenwart, da die unheimlich wirkenden, zerſtörenden Mächte, die an dem Untergang der Ehe und Familie arbeiten, un⸗ aufhaltſam fortſchreiten, müſſen wir darauf ſinnen, wie ihnen Einhalt getan werden kann. Ehe und Familie ſind die Grundlage des Staates und der Kultur, die Seele und Trä⸗ gerin des Hauſes aber iſt die Mutter. Wenn wir der Mutter ihren Ehrenplatz, den ſie viel⸗ fach durch eigene Schuld eingebüßt hat, wieder einräumen, dann wird es mit unſeren Fami— lien wieder beſſer werden. Solange aber deut⸗ ſche Mütter ihre Mutterſchaft noch beflecken, kann von einer Geſundung des Familien— lebens nicht die Rede ſein. Selbſtſucht, Undankbarkeit und Gleichgül— tigkeit regieren die Stunde. Am Muttertage wollen wir dieſe böſen Mächte aus unſerem Herzen bannen und dafür Dankbarkeit, Ver— ehrung und Liebe zu unſerer Mutter einzie⸗ hen laſſen. Die Wiedererweckung der Hin— gebung und Opferfrendigkeit für die treueſte Hüterin und Pflegerin unſeres Hauſes, die, allzeit für alle zum Opfer bereit iſt, beſondere Aufgabe des Muttertages ſein. ſoll eine Der Deutſche Muttertag würde aber ſei⸗ ner hohen Beſtimmuna nicht gerecht, wenn nicht Hilfe und Linderung für alle armer kranken Mütter brächte. Ihrer ſollen ſich Volksgenoſſen erinnern und können in müt⸗ telicher Geſinnung mit liebender Tat nahe ſein. Dabei ſollte gleichzeitig ein ſtarker Weck ruf an alle Behörden ergehen, den Bau men— ſchenwürdiger Wohnungen zu beſchleunigen, damit unſerem Nachwuchs die Möglichkeit eines wirklichen Familienlebens geboten wer— den kann. Im trauten Kreis der Familie ſoll ſick das Feſt der Mutterehrung abſpielen. Alle wiebe ſoll ſich um die Mutter ſammeln. Wen aber das Mutterherz nicht mehr ſchlägt, ſoll ihrer in unwandelbarer Treue gedenken. So wird der Deutſche Muttertag ein Kul— turfeſt für alle ohne Unterſchied der Parteien und der Religion. Der ethiſche Gedanke der reinen Mutterſchaft ſoll wieder ans Licht ge— ſtellt werden. Er ſoll zur Milderung und Ver— ſöhnung der Gegenſätze beitragen und ſoll ein gemeinſchaftliches Kulturband um alle deut ſchen Bruder und Schwetern, auch jenſeitæ der Grenzen unſeres Vaterlandes, ſchlingen In dieſem Sinne wird der Muttertag das werden, wozu er beſtimmt iſt: ein Mittel zum Wiederaufbau unſerer vaterländiſchen Kultur. Buntes Allerlei. Verurteilter Sparkaſſendirektor. München⸗Gladbach, 29. April. Nach acht⸗ ägiger Verhandlung wurde geſtern in dem Prozeß gegen den früheren Direktor der Sparkaſſe in Rheydt, Kimmel, das Urteil gefällt. Die Anklage hat Kimmel Beſtechung, Untreue und Ueberforderung vorgeworfen. Während in einem Falle Freiſpruch erfolgte, wurde der Angeklagte für ſchuldig befunden, unter Verletzung ſeiner Amtspflicht zu eige— nem Vorteil eine Proviſion in Höhe von 750% Dollar angenommen zu haben. Das Urtei! lautete auf 6 Monate Gefängnis, die aber durch die erlittene Unterſuchungshaft verbüß ſind. Der Staatsanwalt hatte 11 Jahre Ge— fängnis beantragt. Auch eine Folge der Frankenentwertung. Wiesbaden, 29. April Während der Infla— tionszeit erwarben zahlreiche Franzoſen hier und an anderen Orten des beſetzten Gebietes Wohn— häuſer und Villen, deren Beſitzer aus wirtſchaft— lichen Gründen die Grundſtücke verkaufen muß— ten. Jetzt hat ſich aber das Blatt gewendet. Die Franzoſen haben nunmehr nicht die Mittel, die auf den Häuſer ruhenden Laſten zu tragen, die on den Eigentümern aufgebracht werden müſ— ſen. Infolgedeſſen ſchreiben die Beſitzer ihre Häuſer zu Spottpreiſen aus, fordern aber bei Uebernahme ſofortige Bezahlung. Villen, die vor dem Kriege 200 000 Mark gekoſtet hatten, ſind bereits zu 35000 Mark käuflich zu erwerben. Tragiſches Schickſal eines däniſchen Fremden ⸗ Kirchliches. Die Biſchofsreiſe nach Amerita. w. Speyer, 5. Mai. Biſchof Dr. Ludwig Se⸗ baſtian wird erſt am Samstag nach Fronleich⸗ iam ſeine Reiſe zum Euchariſtiſchen Weltkongreß in Chicago antreten. Mit Rückſicht auf die Ame⸗ rikareiſe findet die diesjährige Prieſterweihe am 10. Mai ſtatt. Handelsmarkt. Frankfurter Getreidebörſe. An der geſtrigen Frankfurter Getreidebörſe notierten bei ſtetiger Tendenz: Weizen 30; Rog⸗ gen 19,25—19,75; Sommergerſte 2250—24.75; Hafer inl. 22.75— 23.50; Mais 18; Weizenmehl 42— 42,50; Roggenmehl 28,50—28,75; Weizenkleie 1155 Roggenkleie 11, alles in Reichsmark die 100 lo. Frankfurter Viehmarkt. Der Hauptmarkt für Kleinvieh und der Ne— benmarkt für Rinder und Schweine hatte einen Auftrieb von 7 Färſen und Kühen, 1150 Käl⸗ bern, 145 Schafen und 407 Schweinen. Notiert wurde der Zentner Lebendgewicht: Käkber 50 bis 80; Schafe 40—50; Märzſchaſe 30—39; Schweine 70—77. Die Gewichtsklaſſe über 300 Pfund und Sauen und Eber wurden nicht no⸗ tiert. Marktverlauf: Kälber und Schweine wur⸗ den bei regem und Schafe bei ruhigem Handel ausverkauft, norddeutſche Maſtkälber über Notiz gehandelt. Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 6. Mai. Bei einigem Geſchäft ſür nahe und Konſumware blieb der Markt im allgemeinen zurückhaltend. Man verlangte für die 100 Kilo bahnfrei Mannheim: Weizen inl. ö ohne Angebot; ausl. 30,50—33,75; Roggen inl. 20,50— 20,75; ausl. 22,50—22,75; Braugerſte inl. legionärs. Von dem traurigen Schickſal Fremdenlegionärs Nymann-Hanſen fangen genommen worden. ſpäter die Araber umzingelten, fanden chen. Erſt am 1. aus dem Gefängnis entlaſſen werden. zei den Eltern in Odenſo des döniſchen aus Odenſo viſſen däniſche Zeitungen zu berichten. Er hatte a den Reihen der Franzoſen gegen die Araber gekämpft und war eines Tages von dieſen ge— Als die Franzoſen ſie den däniſchen Legionär mit Wafſen in der Hand. Sie zubten, er ſei von den Arabern überredet, ge⸗ zen die Franzoſen zu kämpfen, und verurteilten hmals Deſerteur zu 5 Jahren Gefängnis. Lange bemühte ſich das däniſche Außenminiſterium da— rum, die Freilaſſung des Verurteilten zu errei— Juni dieſes Jahres ſollte er Nun iſ die Nachricht einge— roſſen, daß ihr Sohn in dem franzöſiſchen Mi— tärgeſängnis auf der Inſel Ciana geſtorben iſt, ohne Angebot; ausl. 26—28; Futtergerſte 18,25 bis 19,50; Hafer inl. 20,50—22; ausl. 19,50—24; Mais mit Sack 18,25— 18,50; Weizenmehl Spezial Null 42,25— 42,50; Brotmehl 2732,75; Roggen⸗ mehl 29-31; Kleie 9.50—9,75. Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 6. Mai. bis 78; 52 Schafe ohne Notiz; bis 75; Ferkelmarkt iſt ausgefallen. lauf: Mit Kälbern mittelmäßig, Des Himmelfahrtstages wegen, Kleinviehmarkt Mittwoch am 12. Wai. . Zum heutigen Klein⸗ viehmarkt waren zugetrieben und wurden per 50 Kilogr. Lebendgewicht gehandelt: 55 Kälber 50 16 Schweine 70 Marktver⸗ a langſam ge⸗ räumt, mit Schweinen mittelmäßig, ausverkauft. nächſte Woche Heute 2 Blätter(8 Seiten) Fann von Schöllenbach. „Na, dann wollen wir alſo hoffen, daß ſie uns nicht finden, Peter!“ ö „Sie haben auch ſchon eine ganze Reihe Zelte aufgeſtellt und bereits um ein Uhr mit den Sprengungen begonnen.“ „Sie ſcheinen alſo keine Zeit verlieren zu wollen, was?“ „Nein, allerdings nicht! Wie ich bemerkte, haben ſie auf beiden Maſten Scheinwerfer ein⸗ gerichtet, mit denen ſie wahrſcheinlich das Arbeitsfeld beleuchten wollen, und ich nehme Daher an, daß ſie Tag⸗ und Nachtſchichten ein⸗ richten werden. „Energiſche Leute gefallen mir ganz un⸗ gemein,“ bemerkte der Graf bewundernd. „Wenn eine Drahtſeilbahn auf die Spitze Ibres Hügels führte, ſo würde ich mir einen Seſſel Hinaufſchaffen laſſen, nur um das Vergnügen zu haben, ihnen zuſehen zu können. Aha, das Gong! Gott ſei Dank! Ich habe heute ein paar Vögel geſchoſſen, die Ihnen gewiß ſehr ſchmecken werden.“ „Danke ſchön! Aber ich möchte nur um ein paar belegte Brote bitten! Ich ſteige wieder hinauf auf mein Obſervatorium. Wir haben die Kiſten mit Vorräten noch nicht angebrochen. Ich muß mich davon überzeugen, ob dieſe Menſchen wirklich die Nacht durch arbeiten.“ „Laſſen Sie ſich raten, Peter, und bleiben Sie hier! Schlafen Sie ruhig in Ihrem be⸗ quemen Bett; denn wer gut ſchläft, der lebt ange!“ „Ich ſteige wieder hinaufl“ Peter. „Oho, ich weiß wohl, wo Sie hinaus⸗ wollen! Sie wollen mich dazu zwingen, Ihnen Doppeltes Gehalt zu bezahlen für Tag⸗ und Nachtarbeit, oder vielleicht reizt es Sie auch, den Kerlen da drüben auf den Goldfeldern an Energie nachzueifern! Aber laſſen Sie ſich mir zuliebe überreden und nehmen Sie eine gute Mahlzeit zu ſich, die bereits auf Sie wartet! Die belegten Brote können Sie ſich einſtecken, wenn Sie wollen, um ſie während der Nachtwache aufzuknabbern, wenn Sie wirk⸗ entgegnete Aich darauf beſtehen, den scheußlich ſteilen Berg noch einmal hinaufauklettern!“ Keller ſchüttelte ablehnend den Kopf. „Ich muß Sie wirklich bitten, Peter, daß laſſen, denn wenn Sie guten Worten kein Gehör geben, ſo muß ich es Ihnen befehlen, und wenn Sie ſich dann 1 noch weigern, dann muß ich Sie in Ketten legen laſſen. Ich will nicht Ihretwegen in Afrika einen ganzen Tag herumſtrampeln, um es zu erleben, daß Sie abends nach meiner Heimkehr meine Jagdbeute verſchmähen.“ „Aber ich will Ihnen trotzdem mein Ent⸗ gegenkommen beweiſen,“ fuhr der Graf fort. Sie brauchen ſich für heute abend nicht in oilette zu werfen; laſſen Sie ſich durch den Glanz der übrigen Ti chgäſte nicht anfechten, dern widmen Sie ſich nur dem Eſſen, von 10 ich zuverſichtlich erwarte, daß Sie es ſehr ben werden! Und dann werde ich dem Ste⸗ Ein Börſen⸗Roman von Barr⸗ Runkel. ward den Auftrag geben, Ihnen ein Paket köſt⸗ licher Brote zurechtzumachen.“ Keller als bezahlter Angeſtellter mußte ſich fügen. Graf Tann führte an dieſem Abend den Vorſitz bei Tiſch und hielt eine glänzende Rede über die Verwerflichkeit des Arbeitens. „Ich bin durchaus nicht der Anſicht des verſtorbenen Rooſevelt betreffs eines arbeit⸗ ſamen Lebens,“ bemerkte er.„Der Expräſident ö überſah gänzlich die Tatſache, daß die Arbeit dieſer Erde als Fluch auferlegt worden iſt, und doch geben ſich eine ganze Menge gedanken⸗ loſer Menſchen den Anſchein, als hielten ſie ſie für einen Segen. Rooſevelt erinnert mich etwas an unſeren Keller hier, nur daß er ge⸗ mütlicher war und mehr Sinn für Humor beſaß. Keller, getrieben von ſeinem Pflichtgefühl und unterſtützt von ſeiner durch Hafergrütze erhöhten Muskelkraft, wird heute nacht tatſächlich noͤch⸗ mals dieſen ſteilen Turm von einem Berg hinaufklimmen, während wir hier unten ſitzen bleiben und Karten ſpielen. Daraus wird er ein Gefühl der Ueberlegenheit ſchöpfen, das zu verbergen er nicht imſtande ſein wird. Ich babe immer Sympathie für die Leute gehabt, die den Ariſtides vertrieben haben, den ſie den Gerechten nannten.“. Keller nahm das ganze Gerede ſchweigend auf, ließ ſich aber trotzdem das Eſſen ſchmecken. Sobald jedoch der Kaffee aufgetragen und der Kartentiſch aufgeſtellt war, ruderte er ſich ſelbſt über den Fluß hinüber, band drüben ſein Boot feſt an und ſtieg durch das Dunkel des Waldes den Berg hinauf, um, droben angelangt, die Goldmine von den Strahlen der elektriſchen Scheinwerfer taghell erleuchtet zu inden. f Trotz ſeiner angeblichen Gleichgültigkeit er⸗ ſchien Tann am nächſten Morgen kurs nach dem Frühſtück auf dem Hügelkopf. Er fand Keller lang ausgeſtreckt auf dem Felſen liegend in tiefem Schlaf. Er ſtörte ihn auch nicht, ſondern wandte ſeine ganze Aufmerkſamkeit dem Teleſkop zu, das ihm auf dem Goldfelde eine ſo rührige Tätigkeit zeigte, daß ſie ſelbſt den Trägſten zufriedenſtellen mußte. Darauf drehte er das Glas bald nach dieſer, bald nach jener Richtung, um es ſchließlich auf den Fluß unterhalb der Mine einzuſtellen. Lange Zeit blickte er regungslos da hinunter, bis er von Keller unterbrochen wurde, der ſich plötzlich aufrichtete und in einen Ruf des Er⸗ 1 ausbrach, als er ſeinen Chef auf dem Baumſtumpf ſah, der ihm als Stuhl diente. „Guten Morgen, Peter! Was hat's heute nacht gegeben?“ „Sie haben die ganze Nacht durch ge⸗ arbeitet, ſowohl beim Erzſprengen wie beim Aus laden des Schiffes.“ „Das bedeutet alſo ſo viel, daß wir darauf vorbereitet ſein müſſen, bald unterwegs zu ſein. Wenn ſie den Dampfer ſo raſch beladen, wie ſie ihn entladen haben, dann wird der „Rajah“! wieder draußen auf hoher See ſein, ehe wir uns deſſen verſehen.“ „Das iſt der Grund, warum ich geſtern abend wieder hinaufgeſtiegen bin. Es ſchien mir, als ob Sie es ſich nicht klargemacht hätten. wie ſchnell ſich unſer Aufenthalt hier ſeinem Ende nähert.“ 5 „Und doch ſcheint das, was ſie jetzt tun. auf ein längeres Bleiben des ‚Rajah' hinzu⸗ deuten,“ meinte der Graf ſchleppend. „Was tun ſie denn jetzt?“, fragte Keller. „Ach, ſie ſetzen da ungefähr achthundert Meter unterhalb der Goldfelder im Fluß ſchwimmende Minen aus. Sie ſind eben mit der erſten Reihe fertig geworden, die über den Strom hinübergelegt iſt, und beſchäftigen ſich augenblicklich mit einer zweiten Reihe, die, wie ich die Entfernung abſchätze, ſich vierhundert Meter weiter ſeewärts befindet. Sie haben dabei zwei gewöhnliche Schiffsboote und eine Dampfbarkaſſe in Tätigkeit. Der Fluß iſt blockiert und das, mein Junge, iſt eine tat⸗ ſächliche Kriegserklärung, bei der Peter Keller ruhig ſchlafen konnte!“ 5. Kapitel. Keller war urplötzlich ganz wach; er ſprang auf und blickte durch das Teleſtop. „Sie ſehen, wie recht ich hatte!“ rief er iumphierend. N 1„Jawohl, in einem Punkt hatten Sie recht. im anderen aber nicht! Ich geſtehe zu, ich habe nicht an die ſchwimmenden Minen glauben wollen; denn das iſt ein Artikel, den man nicht bei jedem Eiſenhändler kaufen kann. Aber Ihre Vorausſetzung, 175 0 1 50 828 schmalen Kanal frei laſſen würde, durch den de Majah' hinauskönnte, war falſch. Der Strom ät vollſtändig blockiert. Das iſt natürlich ein Vorteil. Wenn es ſo weit iſt, daß der Rajah“ Hinaus ſoll, ſo werden ſie die Minen wieder aufnehmen und ans Ufer bringen. Wenn wir alſo das Minenfeld auf dem Fluſſe beobachten. ſo werden wir rechtzeitig Nachricht von der Abfahrt des„Rajah' erhalten“ H Beabſichtigen Sie, ihnen zu folgen, wenn die Minen weggeräumt ſind?“. „Fällt mir ja gar nicht ein! Wir nehmen unſeren Weg durch den Hauptkanal.“ N„Alſo wollen Sie nichts gegen dieſe Niederlage von Sprengkörpern unternehmen? „Was könnte man denn unternehmen? Wenn wir Japaner und ame e gegen enſchenleben wären, ſo könnten wir uns ja 29900 da hinunterſchleichen und die Minen zum Abtreiben bringen. Das aber wäre ein ge⸗ fährliches Geſchäft, und wenn eins oder mehrere dieſer Dinger hinaus in die See gelangen ſollten. ſo könnten wir tatſächlich für die Zerſtörung eines oder des anderen Kapdampfers werant. wortlich gemacht werden. Und ſchließ lich, juhr der junge Graf träumerisch fort, indem er ſich längelang an dem Platz ausſtreckte, den Keller ſoeben verlaſſen,„und ſchließlich, welchen Wert hat denn all das Gold? Man kann es weder eſſen noch trinken, außer vielleicht in Berlin und Paris oder in irgendeinem anderen Mittelpunkt der ſogenannten Ziviliſation. Sie haben es la gerade ſelbſt geſehen, welche cuna des Planes mit dem Utopia?“ 2 Beſtien es aus den Menſchen macht, wie ſie ſich bei kaltem Blut auf die Vernichtung ihrer Mitmenſchen vorbereiten! n „Aber das wußten Sie doch ſchon alles, Herr, als Sie Deutſchland verließen!“ „Ganz recht, ich wußte es wohl, aber hier macht mir die Tatſache einen größeren Ein⸗ druck! Ich habe mir eine Theorie gebildet. Ich holte dieſe Gegend für den Garten von Eden. Auf dieſem Boden und in dieſem Klima kann alles gedeihen, man kann ſich jede be⸗ liebige Temperatur auswählen, indem man einfach höher und höher in die Berge hinauf— ſteigt. Je größer die Höhe, die man erreicht, deſto niedriger iſt die Temperatur. Holz jeder Art wächſt überall im Ueberfluß, und geſtern habe ich einen herrlichen Waſſerfall entdeckt, deſſen Kraft genug Elektrizität erzeugen kann, um eine ganze Stadt damit zu verſorgen. Darum habe ich auch beſchloſſen, hier ein modernes Utopia zu gründen und habe bereits einen Platz aus geſucht, wo wir noch heute mit dem Ausroden des Waldes und dem Bau von Blockhütten be⸗ ginnen werden. Der Kern der neuen Kolonie wird an der Spitze des Deltas liegen längs des Stromes, der an den Goldfeldern vorbei direkt in die See fließt. Ich werde die Jacht dorthin bringen laſſen, und dann, Peter, ſind Sie vereinſamt, denn ich muß darauf beſtehen, daß Sie unſere mächtigen Feinde von hier aus überwachen und mir bober alle ihre Unterneh⸗ mungen durch drahtloſen Telegraph Bericht er⸗ ſtatten.“ „Sie wollen alſo das Eigentumsrecht an der Mine ohne Kampf aufgeben?“ „Ach, ich haſſe das Kämpfen; das Klima iſt viel zu ſchön dazu. Wir wollen glücklich ſein, ſolange uns die Möglichkeit zum Glück ge⸗ boten iſt!“ 7 Der junge Edelmann lag ausgeſtreckt, die Hände hinter dem Kopf verſchränkt und heftete aus ſeinen halbgeſchloſſenen Augen einen ſpöt— tiſchen Blid auf ſeinen erſtaunten Gefährten. „Was ich noch ſagen wollte, Keller, neben der Jacht ſchwimmt auf dem Fluß ein Ding, das Sie jedenfalls ſehr intereſſieren wird. Habe ich Ihnen ſchon erzählt, daß ich auf der Neptun⸗ werft ein kleines Wunder von Motorboot er— wiſcht habe, das tatſächlich gepanzert und gegen Gewehrkugeln geſchützt iſt? Damit könnten wir ganz ruhig den Strom hinunterfahren, der Mine einen Beſuch abſtatten und unbeſchädigt zurückkommen, mogen ſie auf uns knallen, ſoviel ſie wollen. Wir brauchen uns bloß in unſerer ganzen Länge aufs Deck zu legen und ſind dann vollſtändig durch die gepanzerten Bollwerke gedeckt. Niemand von uns könnte getroffen werden, wenn die Schützen nicht allen⸗ falls hoch droben auf einem Kirchturm ſäßen. Ich glaube, ich werde das Goldgräberlager beſuchen.“ „Ich würde Ihnen aber doch ſehr raten, nichts derartiges zu unternehmen.“ „O ſo? Na ſchön, dann nicht! Aber das kleine Fahrzeug kommt mir ſehr zuſtatten, um ſie zu beſuchen. Es iſt ein flinkes, kleines Racker⸗ chen und für die hieſigen Gewäſſer ſehr viel beſſer geeignet, als ein Ruderboot.“. „Und denken Sie im Ernſt an die Ausfüh⸗ (Fortſetzung folgt.)