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Vom Oberbürger— meiſter Dr. Adenauer erhalten wir fol— gende Erklärung: Wie die Preſſe bereits zutreffend gemel— det hat, iſt Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer aus Köln auf Wunſch der Zentrumsfraktion des Reichstages geſtern in Berlin eingetroffen zu Verhandlungen mit der Fraktion über eine Löſung der Regierungskriſe. Dr. Adenauer hat ſich ſofort dahin ausgeſprochen, daß eine wirklich erſprießliche Regierung bei den außerordentlich ſchwierigen innen- und außen⸗ politiſchten Verhältniſſen nur auf Grund einer feſten Mehrheit im Reichstage möglich ſei. Unter dieſer Vorausſetzung und zu dem Zweck, endlich eine Befeſtigung der polniſchen Verhältniſſe zu ſchaffen, würde er einem etwa— igen Rufe des Reichspräſidenten Folge geben und ſeine Perſon dem Vaterlande zur Ver— fügung ſtellen. Auf Wunſch der Vertreter der Zentrumspartei nahm er mit dem geſchäfts— führenden Reichskanzler Dr. Geßler, der von dem Reichspräſidenten mit der Führung der Verhandlungen beauftragt iſt, ſowie mit den Führern der Deutſchen Volkspartei und der Sozdem. Partei Fühlung. Die Tühlung⸗ nahme ergab, daß die Deutſche Volkspartei meder jetzt noch nach Erledigung der verſchie⸗ denen noch ſchwebenden Streitpunkte für ab⸗ ſehbare Zeit der Herheifünrung der Großen Kpalition, der zurzeit allein müglichen Mehr⸗ heitsbildung, geneigt iſt. Unter dieſen Um⸗ ſtänden erklärte Dr. Adenauer bei einer zwei— zen Unterredung des ſtellvertretenden Reichs— kanzlers, daß er die Zentrumsfraktion des Reichstages gebeten habe, von dem Vorſchlag ſeiner Perſon gegenüber dem Reichspräſiden— ten Aßſtand zu nehmen. * Zit obiger Erklärung des Oberhürgermei— ſters Dr. Adenauer drahtet uns unſer ſtändi⸗ ger Berliner Vertreter folgende Erläuterun⸗ gen: Es iſt unerhört, was für ein Intrigen⸗ ſniel die Deutſche Volkspartei bei der jetzigen Megierunaskriſe wieder geleitet hat. Wir ſind ja nachgerade gewohnt, daß mit der Deut⸗ ſchen Volkspartei immer ſehr ſchwere Ver⸗ handlungen waren und daß Mißverſtändniſſe vorgeſchoben wurden. Auch in dieſem Falle haben die Führer der Deutſchen Volkspartei ſofort wieder erklären laſſen, daß ein Miß verſtündnis vorliege und Dr. Streſemann hat gegenüber den Führern der Zentrumsfraktion auf die Eröffnungen Dr. Adenauers gegen⸗ über erklären laſſen, daß die Deutſche Nolks⸗ vartei nach wie vor bereit ſei. in die Groſte Koalitinn einzutreten. Demgegenüber muß aber mit aller Deutlichkeit darauf hingewieſen merden, daß von einem Mißverſtänpmis nicht die Rede ſein kann. Wie wir non Oberhürger⸗ meiſter Dr. Adenauer perſönlich erfahren, geht aus ſeinen Aufzeichnungen aus der Un⸗ ferredung mit dem Fraktionsnorſitzenden der Deutſchen Volkspartei Dr. Scholz deu hervor, daß dieſer erklürt habe, die Deutſche Molksvartei fünne in abſehbarer Zeit nicht in eine Große Koalition eintreten, im Gegenteil laufe die Entmicklung ſu. daß nach der Für⸗ ſtenabfindung ſich das Bürgertum zuſammen⸗ ſchlieſen müſſe, um dann ſyäter die Koalition nach rechts zu erweitern. Sugar eine Minder⸗ heits regierung, die ſich auf die Sozialdemo⸗ fratie ſtütze, lehnte Dr. Scholz als unannehm⸗ bar ab u. betonte nochmals, daß die Schwen⸗ kung nach rechts duch kummen müſſe und des⸗ halb ſei auch ein Ueberganasfkabinett der Groſien Koalition für die Deutſche Volsspar⸗ tei nicht ratſam. Auf die Gegenäußerung Dr. Adenauers, man müſſe doch die Millionen Anhänger der Sozialdemokratie dem Staats⸗ gedanken erhalten und näherbringen, entgeg⸗ nete Dr. Scholz:„Darin ſind wir einer Mei⸗ nung, es kommt nur auf die Methode an und nach unſerer Anſicht muß man die bürgerliche Regierung ſo aut führen, daß man die Arbei⸗ terſchaft der Sozialdemokratie ſelbſt entfrem⸗ det.“ Pon einem Mißverſtändnis kann alſo hier nicht die geringſte Rede ſein; es fragt ſich nur, wer dieſe Intrigen angezettelt hat und da gehen die Meinungen dabin, daß Dr. Scholz nicht ohne Einvernehmen mit dem Parteiführer Fr. Streſemann geſprochen und daß dieſer diejenige Perſönſichkeit iſt, die hier ine zweideutige Rolle ſpielt. Dr. Streſemann hat es als Außenminiſter ſtets ſehr unange⸗ Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſte. 36 VT 43. Jahrgang nehm empfunden, in einer ſo energiſchen Per— ſönlichkeit wie Dr. Luther einen Meiſter ſehen zu müſſen, und da nimmt man in Zentrums— kreiſen mit Recht an, daß Streſemann befürch— tet in der Perſönlichkeit des Oberbürgermei— ſters Dr. Adenauer eine ſolche nergiſche Per— ſönlichkeit vor ſich zu haben, die die Politik beſtimmt und nicht mit ſich herumſpringen läßt, und dieſe Perſönlichkeit wollte Streſe mann von Anfang an unmöglich machen und ſührte deshalb die Miſſion Adenauers zun Scheitern. Der ganze Vorgang iſt, wie geſagt, in der parlamentariſchen Geſchichte ſo uner⸗ hört, daß einem beinahe darüber die Worte ausgehen. Nach dieſem neuerlichen Vorgehen der Deutſchen Volkspartei muß es ſich die Zentrumsfraktion überlegen, ob es ihr über- haupt noch möglich iſt, mit der Deutſchen Volkspartei zu verhandeln und mit ihr in einer Großen Koalition zuſammenzuarbeiten. Jedenfalls iſt das nur dann möglich, wenn die Deutſche Volkspartei nunmehr klipp und klar ihrerſeits ihre Stellungnahme präziſiert, um ſo, wenn wirklich eventuelle Mißverſtänd— niſſe vorliegen. dieſe durch ihre unzweideutige Haltung und Antwort aus der Welt zu ſchaf— fen. Intereſſant iſt es übrigens, daß die Deut⸗ ſche Volksyartei ſofort nach der ablehnenden Antwort, die Dr. Adenauer nach dieſen Vor⸗ gängen dem Reichswehrminiſter Dr. Geßler als dem Vertrauensmann des Reichspräſiden⸗ ten gegeben, dem Reichsprüſidenten von Hin⸗ denburg die Kandidatur Marx als Reichs⸗ kanzler empfohlen hat. Das iſt aber unſeres Erachtens nach der Brüstierung Dr. Ade⸗ nauers für die Zentrumsfraktion untragbar, denn Marx iſt eben Fraktionsvorſitzender ge⸗ worden und iſt auch Parteivorſitzender und mir münſchen gerade im Intereſſe der Per— fünlichkeit Marx. daß er ſich nunmehr den Aufgaben der Partei widmet. Er iſt uns zu ſchade, immer mieder in die Breſche geſchoben zu werden, um ſchließlich hei einem derartigen Verhalten der Deutſchen Volkspartei auch zu keinem politiſchen und parlamentariſchen Re⸗ ſultat lommen zu können. Die Zentrumsfrak— tion des Reichstages wird ſich deshalb ſehr wohl überlegen, ob ſie zu einer ſolch unange— nehmen Aufgabe ihren Vorſitzenden Marr noch einmal hergibt. Das eine iſt aber auch ſicher, und darüber iſt man ſich in Zentrums⸗ freiſen vollſtändig klar, es darf keine Perſön lichkeit Kanzler werden, die irgendwie der Sosialdemokratie vor den Kopf ſtößt und die ſpäter eine Erweiterung der Koalition nach links dies von Anfang an dadurch unmöglich macht. Die Deutſche Volkspartei trägt allein die Schuld an der Verlängerung dieſer Kriſe. guch das muß einmal vor aller Oeſſent⸗ lichkeit feſtgeſtellt werden. Hindenburg an Dr. Marx. w. Berlin, 5. Mai. Im Laufe des Abends richtete der Reichsyräſident an den Reichs⸗ juſtizminiſter Dr. Marx das nachfolgende Schreiben: Sehr verehrter Herr Reichsjuſtizminiſter! Aus den Berichten, die der von mir mit der Klärung der politiſchen Lage betraute Reichswehrminiſter Dr. Geß⸗ ler mir erſtattet hat, habe ich erſehen müſſen. daß eine Aenderung der par⸗ varteilpolitiſchen Verhältniſſe und Zu⸗ ſammenſetzung entweder überhaupt nicht oder nur nach langwierigen, im Erfolge zweifelhaften Verhandlungen, erreicht werden könne. Eine ſolche lange Regierungskriſe verträgt aber die ge⸗ genwärtige Lage des Reiches nicht. Es erſcheint mir daher zur Ueberwindung der gegebenen Schwierigkeiten und zur Löſung der vor uns liegenden Aufga⸗ ben notwendig, daß die bisherige Reichsregierung ihre Tätigkeit unter neuer Führung fortſetzt, und ich bitte Sie daher, Herr Reichsminiſter, als das ülteſte Mitalied der Reicksregie⸗ rung und als Vertreter der größten in ihr enthaltenen Partei, das Amt des Reichskanzlers zu übernehmen. Mit der Verſicherung meiner ausge⸗ zeichneten Hochachtung bin ich Ihr er⸗ gebener (gez.) v. Hin den burg. Reichsjuſtizminiſer Dr. Marx hat ſeine Entſchließung ſich bis Sonntag mittag vor⸗ behalten. des 1 Marx übernimmt die Kabinettsbildung. ö Berlin, 16. Mai. Nach mehrſtündiger Verhandlung iſt die Zentrumsfraktion Reichstages zu dem Entſchluß gelangt, daß Reichsjuſtizminiſter Dr. Marx dem Erſuchen Reichspräſidenten, das Reichskanzleramt zu übernehmen, ſtattgeben ſoll. Hierauf hat ſich Reichsjuſtizminiſter Dr. Marx in der neunten Atendſtunde zum Reichspräſidenten begeben und ihn von ſeiner Bereitſchaft, das Reichskanzleramt zu übernehmen, Mitteilung gemacht. Zur Uebernahme der Kanzlerſchaft Marx. durch In der Vormittagsſitzung des Zentrums, an der neben Dr. Adenauer auch der zurück— geruſene Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns teilnahm, ſtellte ſich heraus, daß über verſchie— dene Fragen, ſo die der Fraktionsführerſchaft und eine Reihe noch beſtehender Meinungs- verſchiedenheiten mit der Deutſchen Volkspar— tei erſt noch Klarheit geſchaffen werden mußte. Die Fraktionsſitzung wurde daher auf abends 6 Uhr vertagt. Mit dem Führer der Deutſchen Volkspartei wollte das Zentrum bis dahin erneut in Fühlung treten. Reichsjuſtizminiſter Marx begab ſich am Vormittag zum Reichs— präſidenten, unterrichtete ihn über die Lage des und erbat Aufſchub für ſeine endgültige Ent⸗ ſcheidung, die dann am Abend Marx ſelbft dem Reichspräſidenten überbrachte. Am Nachmittag hat zwiſchen den Vertre— tern des Zentrums und der Deutſchen Volks⸗ partei eine Beſprechung ſtattgefunden, über deren Ergebnis ein Kommuniqué ausgegeben wurde, das folgende Punkte ent— hält: Die beſtehende Regierungskriſe muß un⸗ verzüglich gelöſt werden. Deshalb ſind beide Parteien bereit, in ein Minderheitskabinett einzutreten. 7 Es beſteht Uebereinſtimmung, daß die außen- und innenpolitiſche Lage mit möglich⸗ ſter Beſchleunigung die Schaffung einer Re⸗— gierung erfordert, die ſich auf eine Mehrhett. des Reichstages ſtützt. Für die Mehrheitsbil— dung können nur Parteien in Frage kommen, die die Rechtsgültigkeit der beſtehenden inter nationalen Abmachungen anerkennen und für die Fortführung der bisherigen Außenpolitik. Gewähr bieten. Die Ernennung durch den Reichspräſidenten. Berlin, 17. Mai. Wie wir erfahren, hat Reichs prüſident v. Hindenburg geſtern abend den bisherigen Reichs juſtizminiſter Marx zum Reichskanzler ernannt und mit der Leitung des Reichskabinetts in ſeiner bisherigen Zuſammenſetzung betraut. Die amtliche Veröffentlichung der Ernennung wird heute erfolgen. Die Umwälzung in Der Sieg Pilſudskis.— Die Regierung zurückgetreten. Belvedere beſetzt,— Die Regierung entflohen. w. Warſchau, 15. Mai. Wie die Polniſche Telegraphen-Agentur meldet, iſt geſtern abend das Schloß Belvedere von Pilſudski beſetzt worden. Die ganze Stadt iſt nunmehr in ſei— ner Hand. Der Präſident der Republik und die Mitglieder der Regierung haben die Hauptſtadt in Flugzeugen und Automobilen mit unbekanntem Ziel verlaſſen. An der Oſt⸗ und Weſtgrenze, wie auch in den übrigen Tei— len des Landes herrſcht Ruhe. Staats⸗ u ident abgedankt. w. Warſchau, 15. Mai. Der von den So⸗ zialiſten angekündigte Generalſtreik wurde angeſichts der Tatſache, daß Pilſudski hier unbeſtrittener Herr der Lage iſt, rückgängig gemacht. Nach dem„Kurjer Porauny“ haben der Staatspräſident und Miniſterpräſident Witos, die nach einem Dorſe bei Warſchan geflüchtet waren, nach Verhandlungen, die die ganze Nacht andauerten, ihre Nemter nieder⸗ gelegt. Oberſchleſien und die polniſchen Wirren. w. Kattowitz, 15. Mai. Wie aus induſtriel⸗ len Kreiſen verlautet, trägt man ſich mit der Abſicht, falls nicht in einigen Tagen eine ent ſcheidende Aenderung in den politiſchen Ver— hältniſſen in Kongreß-Polen eintritt, die ge— ſamten Grubenanlagen ſtillzulegen, da eine Verladung der Kohle nicht möglich iſt und man nicht in der Lage iſt, 80 000 Tonnen Kohle täglich auf Halden zu werfen. Litauiſche Truppen überſchreiten die polniſche Grenze. Warſchau, 15. Mai. Die Lage in Polen ausnützend, überſchritten in der Nacht auf Samstag litauiſche Truppen die polniſch⸗litau⸗ iſche Grenze und zwar lüngs der geſamten Grenzlinie. Sie okkupierten einen Landſtreifen von über 12 Kilometer Tiefe. Man rechnet mit ihrem weiteren Vormarſch gegen Wilna. Weiterer Sturz des Zloty. Kattowitz, 16. Mai. Der Zloty, der ge⸗ ſtern noch mit 17 Pfennig gehandelt wurde, iſt heute bereits in Oberſchleſien für 13 Pfennig 1 zu haben. In Kattowitz iſt es ruhig, nur eine bedeutende Verſtärkung der Polizei und eine Alarmbereitſchaft des Militärs, das in großen Patrouillen die Straße durchzieht, iſt zu bde— merken. Die deutſchen und polniſchen Sozial- demokraten haben beſchloſſen, in einer gemein⸗ ſamen Beſprechung zu den neu geſchaffenen Verhältniſſen Stellung zu nehmen und die ſich daraus ergebenden Maßnahmen zu treffen. Ruhe im Grenzbezirk. Schneidemühl, 16. Mai. Im hieſigen pol⸗ niſchen Grenzbezirk herrſcht vollkommene (Ruhe. Bis zur Stunde wickelt ſich der Zug⸗ verkehr aus Polen nach Deutſchland noch regelmäßig ab. Es trafen jedoch nur verh⸗ nismäßig wenig Reiſende aus Polen ein, da die Ausreiſe ſehr erſchwert zu ſein ſcheint. Die Truppen der an der Grenze liegenden polni⸗ ſchen Garniſonen, z. B. im ehemaligen Preu⸗ ſiſch⸗Stargard, ſind in der Richtung Warſchau abtransportiert worden. Man darf daraus ſchließen, daß die hinter der Regierung ſte— henden militäriſchen Kräfte ihren Widerſtand gegen Pilſudski noch nicht aufgegeben haben. Die Ruhe kehrt zurück. Warſchau, 17. Mai. Die Bevölkerung von Warſchau atmet nach dem beendeten Kampf wieder auf und ſteht im Begriff, die Spuren der Kämpfe zu beſeitigen. Die Barrikaden werden weggeräumt die aufgeworfenen Schützengräben zugeſchüttet. Der Verkehr wird langſam aufgenommen. Der Eiſenbahnverkehr iſt teilweiſe noch geſtört. Für die Preſſe iſt die Zenſur eingeführt. Witos und einige rechts⸗ gerichtete Generäle, interniert worden ſind, ſollen bald wieder freigelaſſen werden. Im ganzen haben die Kämpfe an Opfern 205 Tote und nahezu 1000 Verwundete gekoſtet. Heutev ormittag 10 Uhr wird in Anweſenheit dem Sejm⸗Marſchalls Tataj die Vereidigung des neuen Kabinetts erfolgen. Die Linspar⸗ teien fordern ſofortige Auflöſung des Parla⸗ ments und baldige Neuwahlen. Nach der pol⸗ niſchen Verfaſſung kann ſich der Seim nur durch eigenen Beſchluß auflöſen. Pilſudski ſcheint zu verſuchen, ohne diktatotriſche Maß⸗ nahmen auszukommen. und die * Abgeſchloſſene Polizeiaktion gegen die Rechts verbände. Berlin, 15. Mai. Nach Abſchluß der Ermit⸗ telungen der hieſigen politiſchen Polizei in der Putſchaffäre iſt das bei den Hausſuchungen be— ſchlagnahmte Material heute nach Leipzig geſchaff * worden und wird demnächſt dem Oberreichsan« walt übergeben werden, der ſich nunmehr über die Frage der Einleitung einer Vorunterſuchung zegen die in Betracht kommenden Perſönlichkeiten ſchlüſſig zu machen hat. Im übrigen ſchweben bekanntlich beim Staatsgerichtshof in Leipzig die Beſchwerden des Bundes Wiking und des Sportvereins Olympia gegen ihre Auflöſung, ebenſo auch die Beſchwerden den Hausſuchungen betroffenen Perſönlichkeiten,“ mie des Juſtizrats Claß, des Oberſten von Luch und des Majors von Sonderſtein gegen die Be— ſchlagnahme einer Reihe in ihren Wohnungen gefundener Schriftſtücke. Hauptverſammlung des Vereins katholiſcher Lehrerinnen. Zu Pfingften hält der Verein katholiſcher deut— ſcher Lehrerinnen in Köln a. Rh. ſeine 41. Hauptverſammlung ab. Der Verein— die älteſte deutſche Lehrerinnenorganiſation— hat ſich ſtets für die Durchführung chriſtlich-katholiſcher Grund— ſätze im geſamten Schulweſen des Reichs einge— ſetzt. Als ſeine beſondere Aufgabe betrachtet er außerdem, an der Geftaltung der deutſchen Mäd— chenbildung mitzuwirken. Es iſt notwendig, daß die Mädchen eine ihrer Eigenart und ihrer Le— bensaufgabe entſpre ende Bildung erhalten. Da— rum hat der Verein katholiſcher Lehrerinnen als; Hauptthema für die Verhandlungen bei der dies— jährigen Hauptverſammlung den Berufsgedanken im Leben der Frau aufgeſtellt. Zwei große öf— fentliche Verſammlungen, ſowie Sitzungen der Abtetlungen und Arbeitsausſchüſſe werden es in der einzelnen von verſchiedener Hinſicht beleuchten. In den öffent⸗ lichen Verſammlungen werden ſprechen Frau Bezirksſchulrätin Emma Kapral, Wien, über den Beruf im Leben der Fraun und Frau Ober regierungsrätin Juli Ermler, Berlin, über Be— Titfserziehung und Mädchenſchule. Bei der vorjährigen Hauptverſammlung wurde über die Eigengeſtalrung der Mädchenſchule über— haupt geſprochen, und ſo ſchließt ſich das diesjäh— rige Thema als eine der wichtigſten Einzelfragen an das allgemein gehaltene des vorigen Jahres ergänzend an. Es iſt zu hoffen, daß durch die Behandlung dieſer Fragen bei einer Tagung von der Bedeu— kung, wie ſie die Hauptverſammlung des Vereins katholiſcher deutſcher Lehrerinnen hat, auch das Augenmerk der weiten Oeffentlichkeit auf die Dringlichkeit hinweiſt, Wege zur Löſung der ſo drennenden Gegenwartsaufgaben zu finden: un— ſere Mädchen für ihre Aufgaben im ſpäteren eben auſs beſte vorzubereiten. Wir werden üder die Tagung noch berichten. Generalverſammlung der Chriſtlichen Bergardeiter. Saarbrücken, 14. Mai. Unter der Beteili— gung von Vertretern aus dem Reich, Belgien Frankreich, Holland und Polen, wurde ge ſtern die 18. Generalverſammlung der Chriſt— lichen Bergarbeiter in Saarbrücken mit einem impoſanten Feſtzug eingeleitet, an dem unge- fähr 30 600 chriſtl. Bergarbeiter teilnahmen. Gowerkſchaftsſekretär Kuhnen begrüßte. Waldhaus vor Saarbrücken die Rieſenver— ſammlung und erklärte, zu den Vertretern aus den anderen Ländern gewandt, daß die Sagarbevölkerung gegen ihren Willen vom Mutterland abgetrennt und dem Völkerbund unterſtellt worden ſei. Die Bevölkerung möchte lieber heute als morgen zum Reiche zurück— kehren. Auch die wirtſchaftliche Not des Bergbaues die ſtiegen. im Saargebiet ſei groß. Infolge der Infla⸗ tion des bei ſeiner Einführung als wertbe⸗ ſtändig geprieſenen franzöſiſchen Franken ſteige die Teuerung von Tag zu Tag. Wäh⸗ rend der Franken nur noch den zehnten Teil ſeiner Friedenskaufkraft beſitze, ſeien die Löhne in Papierfranken nur um das Fünf⸗ fache geſtiegen. Vergeblich hätten die chriſt⸗ lichen Bergarbeiter vor 6 Jahren bei einer Demonſtration wiederholt weitblickend vor der Einführung des Franken gewarnt. Die Saarregierung habe nun die Pflicht, ſich der Bergleute anzunehmen, um eine weitere Ver⸗ elendung der Maſſen aufzuhalten. Kuhnen wiederholte ſodann die alte Forderung, die rückſtändige Sozialgeſetzgebung anzupaſſen. itwen⸗ und Knappſchaftsrentner litten im Saargebiet bittere Not, da ſie nur ein Drittel der deutſchen Bezüge erhielten. Reichstagsabg. Im buſch erklärte unter ſtärkſtem Beifall im Namen des Hauptvor⸗ ſtandes des Gewerkvereins chriſtlicher Berg⸗ arbeiter Deutſchlands, die diesjährige Tagung ſei ins Saargebiet verlegt worden, weil man die Anſicht vertrete, daß Saarbrücken und das Saargebiet immer noch zu Deutſchland gehö— ren. Der Zeitpunkt werde auch nicht mehr fern ſein, wo die Treue des Saargebietes durch ſeine Rückkehr zu Deutſchland belohnf werde. Jasuss van Bougenhout, der Sekretär der Chriſtlichen Bergarbeiterinternationale, wies auf die Notwendigkeit hin, den Kampf um gerechte Löhne und gegen die Erhöhung der Arbeitszeit international zu führen. Nur durch internationale Vereinbarungen könne eine Löſung des Problems herbeigeführt wer— den. Am Abend fand unter von Vertretern der Stadt Saarbrücken, der Teilnahme der Reaierungskommiſſion und zahlreicher Orga— im Städt. morgen um 9 Uhr iſt niſationen eine Begrüßungsfeier Saalbau ſtatt. Heute die Generalverſammlung eröffnet worden. Saarbrücken, 14. Mai. In Anweſenheit von 122 Delegierten aus allen Teilen Deutſchlands begann heute morgen unter Leitung des Reichs— tagsabgeordneten Imbuſch die Beratungen der 18. Generalverſammlung der chriſtlichen Berg— arbeiter Deutſchlands, zu der u. a. Miniſter a. D. Stegerwald und Wohlfahrtsminiſter Hirtſiefer, Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns und Biſchof Dr. Sebaſtian von Speyer Wünſche überbracht hatten.— Im buſch gab zunächſt einen Ueber— blick über die Entwicklung der chriſtlichen deut— ſchen Bergarbeiterbewegung und über die Lage in der Geſamtkohlenwirtſchaft der Welt. Er fand warme Worte für die ſtreikenden engliſchen Bergleute und verlangte das ſtaatliche Subven— 1 im Bergbau, das auch in Deutſch— land durch die bisherige ahlung von ungefähr 500 Millionen Goldmark die Kohleninduſtrie Platz gegriffen habe. In uſch erklärte, daß die Unſtimmigkeiten ſowohl innerhalb des Geſamt⸗ verbandes der chriſtlichen Gewerkſchaften als zwiſchen dem Gewerkverein und dem Reichöar— beitsminiſter beſeitigt ſeien. Mit Entſchiedeu⸗— beit wandte er ſich gegen die Beeinfluſſung der öffentlichen Meinung durch die Arbeitgeber und gegen die Unterſtützung der gelben Gewerkſchaften und ſchloß unter lebhaftem Beifall der Anweſen— den mit der Aufforderung, bei allen Forderun gen maßvoll zu ſein und dieſe dann energiſch zu vertreten. In ſeinem Referat über die Lage im Bergbau betonte Gewerkſchaftsſekretärn Rotthäuſer⸗ Eſſen die Notwendigkeit einer internationalen wirtſchaftlichen Verſtändigung im Hinblick auf die Tatſache, daß die Produktionsmöglichkeiten Abſatzmöglichkeiten über⸗ In der Nachmittagsſttzung verbreitete ſich Wil⸗ helm Herſchel über die Stellung der chriſt— lichen Gewerkſchaften zum Arbeitsrecht. von Nome eingetroffen. Nome(Alaska), 15. Mai. über der Stadt erſchien, füllten ſich die Straßen . d krxeiteten Landeſtelle auf Alaska. Soziales. 15 Der Verband der Deutſchen Bücher⸗ reviſoren e. V., die Standes vertretung der beeidigten oder behördlich geprüften kaufmän⸗ niſchen Sachverſtändigen, hält auch auf ſei⸗ nem diesjährigen Verbandstage, der vom 27. bis 31. Mai 1926 in Köln ſtattfindet, wieder eine öffentliche Verſammlung ab. In dieſer wird Herr Geheimer Legationsrat Prof. Dr. Kurt Wiedenfeld⸗Leipzig über das ſehr aktuelle und wirtſchaftspolitiſch grund⸗ legende Thema„Der Staat und die Wirt⸗ ſchaft“ und Herr beeidigter Diplom⸗Bücher⸗ reviſor V. D. B. Dr. Paul Schourp⸗Eſſen über„Die geſetzliche Regelung des Reviſions⸗ und Treuhandweſens in Deutſchland“ ſpre⸗ chen. Das letzte Thema iſt deshalb von beſon⸗ derem Intereſſe, weil es die Vorſchläge be⸗ handelt, die ſoeben von den maßgebenden Organiſatoren des deutſchen Reviſions⸗ und Treuhandweſens in Form eines Geſetzent⸗ wurfs der Regierung unterbreitet worden ſind. 1 Ein Gewerkſchaftsveteran! Im hohen Alter von 95 Jahren ſtarb vor wenigen Tagen Ferdinand Hallmann Düſſeldorf. Hallmann war Mitgründer des Verbandes der Deutſchen Buchdrucker. Er war der einzig Ueberlebende der 34 Delegierten, die an den Pfingſttagen 1866 in Leipzig den Verband der Deutſchen Buchdruck gründeten. 1884 gehörte er— als Buchdruckerfaktor— zu den Werkmeiſtern, die den Deutſchen Werk⸗ meiſter-Verband Oſtern 1884 in Düſſeldorf aus der Taufe hoben. Dieſem Verband be— wahrte er auch bis zu ſeinem Tode die Treue. — 2 Die Norge gelandet. Vancvuver, 15. Mai. 2 Uhr vormittags öſtlicher Zeit im Teller nördlich An Bord der „Norge“ iſt alles wohl. Als die„Norge“ mit begeiſterten Menſchenmengen, die in wilde Hochrufe ausbrachen. Die„Norge“ näherte ſich der Stadt in durchaus ruhiger Fahrt bei mittel⸗ mäßigem Wetter. Das Luftſchiff war bereits ſeit ſieben Stunden in drahtloſer Verbindung mit der Radioſtation in Nome. Der erſte Funk- ſpruch der„Norge“ lautete:„An Bord alles wohl. Die Expedition iſt ein großer Erfolg.“ Rom, 15. Mai. Die beſtätigte Nachricht von der glücklichen Landung der„Norge“ in Teller, einer kleinen Ortſchaft Alaskas, hat in ganz Ita⸗ lien freudigen Jubel ausgelöſt, nachdem den gan⸗ zen Tag über in fieberhaften Erwartungen wilde Gerüchte und verfrühte Landungsmeldungen umgegangen waren. Die Gattin des Oberſten Nobile in Rom hat von dem Kommandanten des Luftſchiffes bereits ein Telegramm erhalten, in idem Nobile erklärt, die Fahrt über das Polar- gebiet nach Alaska komme ihm wie ein Traum vor. Gleichzeitig meldet die Radioſtation von Nome, es ſei ihr endlich gelungen, mit der „Norge“ in radiotelegraphiſche Verbindung zu treten. Rom, 15. Mai. Frau Nobile erhielt aus Nome folgendes Telegramm: Glücklich angekom— men— Teller(Alaska). Dieſe Reiſe ſcheint mir ein Traum. Küſſe, herzliches Gedenken. Nobile. — Ein anderes Telegramm erhielt die in Florenz wohnende Schweſter Ellsworths. Amundſen te⸗ legraphierte an eine norwegiſche Dame in Flo— renz, daß alles wohlauf ſei. Mit aufrichtiger Freude wird man überall die Nachricht von der glücklichen Landung der „Norge“ begrüßen. Als nach dem Ueberfliegen des Pols die Zeit gekommen war, wo man die Annäherung und Landung in Nome, der vorbe— N häte erwarten waren und kMäſche, Von den Tätern fehlt noch! * vurſen, und das Lufzannff ausvlteb, ja ſogar ſeine drahtloſe Verſtändigung mit den Funtſta⸗ tionen verlor, da begann man um das Schickſal der Expedition recht beſorgt zu werden. Denn ſchließlich ſind die techniſchen Fähigkeiten eines Luftſchiffs, ſeine motoriſche Kraft, ſeine Schwe⸗ befähigkeit, ſeine Steuertüchtigteit an berechen⸗ bare Grenzen gebunden, die man mit einiger Sicherheit überſehen kann. Die Ausrüſtung der „Norge“ mit drei deutſchen 260 PS⸗Maybachm toren gab wohl Gewähr für ein gutes Arbeiten der Antriebsmaſchinen, aber der an Bord ge⸗ führte Benzinvorrat geſtattete nur ein Laufen der Motoren für einen beſtimmten Zeitraum, Dieſe Begrenzung der Flugfähigkeit war bei vollem Motoreinſatz auf 80 Stunden feſtgelegt; bei Abſtellen von zwei Motoren, was natürlich die Fluggeſchwindigkeit und Manövrierfähigkeit weſentlich herabſetzen mußte, konnte aber immer⸗ hin die Flugdauer um zwei bis drei Tage erwei⸗ tert werden. Die befürchtete ungünſtige Witte⸗ rung ſcheint nun nicht eingetroffen zu ſein, ſo⸗ daß die„Norge“ zwar vom Kurs etwas abgetrie⸗ ben, aber doch in ihrer Flugtüchtigkeit nicht ge⸗ hemmt worden iſt. Aus Nah und Fern. Gonſenheim, 14. Mai.(Selbſtmord.) Die 63⸗ jährige Frau eines penſionierten Beamten, die ſich kürzlich die Pulsadern öffnete und ins ſtädt. Krankenhaus nach Mainz verbracht wurde, iſt jetzt dort geſtorben. Wie nachträglich feſtgeſtellt wurde, hatte die geiſtesſchwache Frau noch Giſt zu ſich genommen. Darmſtadt, 15. Mai. Reviſion im Mord⸗ prozeß Meon. Wie wir erfahren, haben die Verteidiger Meons gegen Reviſion eingelegt. Rheingönheim, 14. Mai. Ein frecher Eiſen⸗ bahnraub. Am Mittwoch Nacht gegen 2 Uhr würden zwiſchen den Stationen Rheingön⸗ heim und Mutterſtadt zwei Wagen eines Eil— Die„Norge“ iſt um, güterzuges erbrochen und ſechs größere Kiſten mit Magnetteilen, Stahlblech, Sekt, Zucker⸗ ſowie drei neue Fahr⸗ räder geſtohlen. jede Spur. Ludwigshafen, 14. Mai. Das Fuhrwerl im Schaufenſter. Das Zweiſpännerfuhrwerl der Firma Franz Vetter-Friesheim fuhr am Freitag abend gegen 6 Uhr, von der Rhein brücke kommend, in das Schaufenſter des Schuhwarenhauſes Ferdinand Meier in der Ludwigsſtraße. Das Schaufenſter wurde voll⸗ kommen demoliert. Die Pferde erlitten dabei ſo ſtarke Verletzungen, daß ſie ſofort notge— ſchlachtet werden mußten. Ludwigshafen, 15. Mai. alte verheiratete Stellwerksmeiſter 0 7 anderl von hier von dem Eiſenbahnſtell⸗ werk in Mudenheim. Er erlitt einen ſchweren Schädelbruch, der ſeinen ſofortigen Tod zur 9 folge hatte. w. Mannheim, 15. Mai. Vorgeſtern mit⸗ 5 ö tag 10.15 Uhr kletterte ein 22 Jahre alter Taglöhner in einem Anfalle geiſtiger Umnach⸗ tung auf die Dächer der Häuſer Laurentius⸗ ſtraße 24— 26 und warf eine Steinkugel(etwa Pa'ſanten troffen. 1 Bruder heruntergeholt und in das allgemeine 30 Zentimeter Durchmeſſer) auf die Straße. wurden glücklicherweiſe nicht ge⸗ Der Geiſteskranke wurde von einem Krankenhaus gebracht. Bad Dürkheim, 15. Mai. Nach einem Be- richt des„Dürkh. Tgbl.“ zeigen ſich erſt jetzt die Schäden, die die Froſtnächte herbeigeführt haben. Beſonders die niedrigen Lagen die Wingerte, die neben Ackerfrucht gelegen ſind. haben ſtarken Schaden gelitten. Der An⸗ blick der Weinberge, die hinter der Sägemühle is zum Ervolzbeimer Babnbof gelegen ſind. Tann von Schöllenbach. Ein Börſen⸗Roman von Barr- Runkel. „Unſinn! Das wäre ja offene Seeräuberei und brächte ihn mit den Geſetzen in Konflikt! Und was für Nutzen hätte er davon? Was könnte er denn mit dem Schiff anfangen? Es in den Grund bohren? Das wäre das einzige, denn es ſind zu viele Zeugen an Bord, als aß er es wagen ſollte, mit dem geraubten Dampfer irgendeinen Hafen anzulaufen. Aber Die ganze Geſchichte iſt ja Unſinn! Er iſt doch kein Seeräuber! Die Zeiten ſind vorbei! Und außerdem, wie ich ſchon ſagte, der junge Mann mag ja ein Eſel ſein; aber ein ſolcher Eſel iſt er doch nicht, um einen ſo verrückten Streich auszuhecken oder gar auszuführen!“ ö „Wollen Sie hierbleiben und mir die Mög?⸗ lichkeit geben, mich davonzumachen?“ „Gern!“ „Gut, wenn ich erſt einmal außer Sich bin, dann iſt zehn gegen eins zu wetten, daß er mich nicht fängt, ehe ich den Tajo erreich habe!“ Tann kam mit ein paar Rollen Gold⸗ ſtücken zurück und teilte gleichmäßig zwiſchen dem Kapitän und Lipſchütz. Der letztere konnte der Verſuchung nicht widerſtehen, eine Frage zu tun. „Ich habe mir eben dieſe illuſtrierte Zeitung angeſehen,“ ſagte er,„und es fiel mis; auf, daß ſie ziemlich neuen Datums iſt. Sie müſſen eine ſehr ſchnelle Fahrt gemacht haben, Herr Tann?“ Einen Augenblick ließ der junge Mann ſich durch dieſe Frage verblüffen. Aber er kam ſo ſchnell darüber hinaus, daß ſein Geſicht den gewohnten ruhigen Ausdruck gar nicht verlor. Gleichmütig nahm er das Journal in die Hand und ſah nach dem Datum. „Ja, ja, das geht jetzt alles furchtbar ſchnell, aber doch nicht ſo, um jemand, der etwas vom Seitungsweſen verſteht, in Er⸗ ſtaunen zu ſetzen. Die meiſten illuſtrierten Wochenblätter werden ja vordatiert, und ich habe mir von Leuten. die es verſteben. ſagen naſſen, baß bie yhcummern, bie ins Ausland gehen, ſo früh wie möglich abgeſchickt werden. So iſt dieſe Nummer wahrſcheinlich von Berlin über Paris nach Liſſabon gekommen und vorausſichtlich dort noch früher ange⸗ kommen, als das Datum beſagt. Ich muß den Doktor einmal fragen, wo er das Blatt ge⸗ kauft hat, in Liſſabon oder in Teneriffa.“ Da⸗ mit warf er die Zeitſchrift nachläſſig wieder auf den Tiſch, als ob die Sache nicht von der geringſten Bedeutung wäre. Selbſt Lip⸗ ſchütz, der ihn beobachtete wie ein Detektiv in einem Roman, konnte nicht das allergeringſte Zögern in Tanns Ton, noch das kleinſte Zeichen von Verlegenheit in ſeinen Zügen bemerken. „Nun, Herr Tann,“ meinte jetzt der Kapitän, dem es nicht ſo gut gelang, einen ängſtlichen Klang aus ſeinen Worten zu ver⸗ bannen,„ich bin Ihnen ſehr verbunden für Ihre Einladung, wenn ich ſie auch leider nicht annehmen kann; aber jetzt muß ich Ihnen wirklich Adieu ſagen!“ „Oho, noch ſind Sie nicht fort,“ ſprach Tann mit leiſem Lachen, und der alte See⸗ mann zuckte bei dieſen Worten zuſammen, die ſeine Befürchtungen zu beſtätigen ſchienen. Der Beſitzer der Jacht begab ſich an die Treppe und rief hinab:„Beeilt euch ein bißchen da unten!“ Sobald er ſeinen Gäſten den Rücken ge⸗ dreht hatte, ergriff der Kapitän Lipſchützens Hand und flüſterte ihm zu:„Er ſpielt mit mir wie die Katze mit der Maus.“ „Unſinn!“ verſetzte der andere,„Ihre Nerven ſind nicht in Ordnung, der Mann iſt ſo durchſichtig wie Glas!“ Da kam Tann auch ſchon zurück, gefolgt von einem Mann, der zwei Körbe trug. „Ich kann mich nicht mit dem Gedanken ausſöhnen, Kapitän, daß Sie um Ihr Eſſen kommen ſollen,“ ſagte er,„deshalb habe ich für Sie und Ihren Steuermann einen Korb vollpacken laſſen, dem Sie hoffentlich auf Ihrem Weg nach dem„Rajah' Ehre antun werden! Im anderen Korb ſind ein paar Flaſchen Sekt, die Ihnen ebenſogut ſchmecken werden wie jedem Weinkenner, und eine Kiſte Zigarren werden Sie auch darin finden. Und wenn das 5 Kraut nicht Abren böchſten Beifall erringt, ſa veſteye ich darauf, daß Sie mir vei unſerer nächſten Begegnung eine beſſere Kiſte ſpendierenl Und nun leben Sie wohl, Kapitän, und laſſen ie es ſich recht gut gehen! Ich wünſche Ihnen eine ſichere und glückliche Fahrt auf hoher See und hoffe, ich treffe Sie bald einmal vieder, wenn Sie nicht ſo große Eile haben!“ Die Körbe wurden auf die Dampfbarkaſſe gebracht, und Tann winkte dem Kapitän und dem Steuermann Grüße nach, als ihr Boot fort⸗ dampfte, um ſich nach dem Goldgräberlager zu begeben. Nun erſchallte auch endlich das Gong, und vom Fallreep zurückkehrend, meinte der junge Graf:„Wenn Sie ſo hungrig ſind wie ich, Herr Lipſchütz, ſo wird's Ihnen gewiß gut ſchmecken Alſo vorwärts zu Tiſch!“ Dem Geſchäftsführer ſchmeckte es wirklich ganz ausgezeichnet, ebenſo wie ſeinem Wirt, und die beiden blieben ziemlich lange an der gaſtlichen Tafel ſitzen. Dann begaben ſie ſich wieder an Deck, um dort Kaffee und Liköre einzunehmen und ihre Zigarren dazu zu rauchen. Lipſchütz gab ſich ganz dem Zauber hin den Tanns Unterhaltung ausüben konnte, wenn dem jungen Mann daran lag, und er über- zeugte ſich ſehr bald, daß der Beſitzer der Jacht durchaus nicht der Eſel war, für den er ihn zuerſt gehalten. Er hatte nur mäßig von den guten Weinen getrunken, aber doch gerade genug, um ihn in eine angenehme, zufriedene Stimmung zu verſetzen. Er verlachte ſeine an⸗ fänglichen Beſorgniſſe und ſpottete der unbe⸗ gründeten Angſt des Kapitäns, die dieſen ge⸗ 1 eine ſo köſtliche Mahlzeit im Stich zu aſſen. „Wenn dieſe Zigarre,“ meinte er,„aus einer ähnlichen Kiſte iſt wie die, die Sie dem Kapitän gegeben, Herr Tann, dann kann der. alte Mann ſich Glück wünſchen.“ 1 „Es ſind disſelöen Zigarren!“ entgegnete Tann dem Geſchäftsführer.„Aber der Kapitän wird natürlich viel eher in den Bereich der Ziviliſation zurückkehren als Sie und kann ſich dann jede Sorte Zigarren verſchaffen, die er nur mag. Bei Ihnen iſt das anders; denn es iſt ja noch nicht abzuſehen, wann Sie dieſen von der Kultur noch ganz unberührten Ort wieder verlaſſen werden. Ich möchte Sie daber ——— vitten, zur Ermnerung an bie genußreichenn Stunden, die ich in Ihrer Geſellſchaft verbracht babe, ſechs Kiſtchen von dem wirklich ſehr rauchbaren Kraut anzunehmen!“ „Sie ſind zu liebenswürdig, Herr Tann, und ich will Ihnen nur gleich ſagen, ich werde Ihr großmütiges Anerbieten nicht ausſchlagen! Ein ſolches Geſchenk wird einem leider nicht allzuoft angeboten.“ „Und außerdem darf ich doch auch ein paar Kiſten von unſerem Champagner hinzu⸗ fügen, der Ihnen gewiß geſchmeckt hat?“ „Das iſt wirklich allzuviel Güte; ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken ſoll!“ „O bitte, bitte; das iſt auch wirklich nicht nötig!“ Da trat ein Steward heran und überreichte Tann ein verſiegeltes Kuvert. „Sie geſtatten doch?“ ſagte dieſer und riß es auf.„Ich gebe nämlich alle meine Befehle ſchriftlich, um Mißverſtändniſſe zu vermeiden, und empfange auch nur ſehr ſelten mündliche Berichte erklärte er. „Eine ſehr gute Idee!“ ſprach Lipſchütz. „Jawohl, es gibt nachher keinen Streit.“ Und er las die mit Bleiſtift geſchriebenen Worte des Telegrapheningenieurs, die eine drahtloſe Botſchaft vom Hügelauslua enthielten. „Der, Rajah hat eine Drehung gemacht und iſt offenbar im Begriff, abzudampfen,“ meldete Keller. Tann ſchrieb auf die Rückſeite des Blattes ebenfalls mit Bleiſtift:„Teilen Sie mir ſofort mit, ob ‚Rajah“ wirklich abfährt! Sodann nehmen Sie alles, was Sſe nicht zurücklaſſen wollen, und kommen Sie damit herunter ans Ufer! Das Motorboot wird warten. Steigen Sie vorn an Bord der Jacht und begeben Sie ſich ſofort in die Mannſchaftskajüte; denn auf dem Achterdeck ſitzt der Mann bei mir, der Sie in den Schiffs raum ſtieß, und ich wünſche nicht, daß er Sie erkennt!“ Dieſe Botſchaft händigte Tann dem warten ⸗ den Steward ein und fuhr dann fort, ſich mit ſeinem Gaſt zu unterhalten, der nicht die ge ⸗ ringſte Luſt bezeigte, ſich zu verabſchie den. Kurz darauf überbrachte man ihm eine zweite Meldung:„Rajah“ abgefahren. Erwarte Motor⸗ bnot.“ (Fortſetzung folgt). f Wingerte ſtehen troſtlos da: nilwarenhändler, warf hatte ſich der Arbeiter 1 1 begnadigt. das Gnadenwege i ſtrafe umgewandelt. rilie auf der„Geſolei“.) Haupteingang dem Automobil entſtieg, Tötlich verun⸗ Iglückt. Heute früh 4 Uhr ſtürzte der 56 Jahre Michael etwa 60000 Mart, die er eintaſſiert hatte, tmerſchlagen. und 60 000 Liter Alkohol den Lerſchtedenen den auf der einen Seite ö erklärten 1856 ii grauenvou. Soweit der Blick reicht aues braun und ſchwarz, Mehrere Winzer haben ſich bereits entſchloſſen, die geſchädigten Win⸗ gerte umzuroden, pflanzen. um dort Kartoffeln anzu⸗ Grüfenhauſen, 15. Mai. Die hieſigen 0. zu 80 Prozent ſind ſie durch die ſchlimmen Nachtfröſte erfro⸗ ren. Trier, 15. Mai. Eine Familie vergiftet. „In Leiwen an der Moſel iſt eine ganze Fa⸗ milie an Vergiftungserſcheinungen erkrankt. Ein kleines Mädchen, das gleich nach Trier ins Krankenhaus überführt worden war, iſt bereits geſtorben, ebenſo ein zwölfjähriger Knabe. Beim Vater und bei dem jüngſten Sohne beſteht noch immer Lebensgefahrt. Die ðB'0rſache klärt. der Vergiftung iſt noch nicht aufge— Remſcheid, 15. Mai. Schwere Bluttat. Eine ſurch““ are Bluttat vollbrachte hier in an getrunkene Zuſtande ein Fabrikarbeiter. Er ſtürzte ſich, mit einem Brotmeſſer bewaffnet, nach einem kurzen Wortſtreit auf einen Kolo— ihn zu Boden und verſetzte ihm einen tiefen Meſſerſtich in den Hals. Der Getroffene war ſofort tot. Zwei andere Perſonen wurden durch Meſſerſtiche erheblich verletzt. Wegen dieſer Handlungen jetzt vor dem Schwur— gericht in Elberfeld zu verantworten. Das Ge— richt verurteilte ihn Düſſeldorf, 14. Mai. Zu lebenslünglichem Die von dem Düſſel⸗ dorfer Schwurgericht wegen des Mordes an der Schmellenburg über den Angeklagten Schramm verhängte Todesſtrafe, wurde durch preußiſche Staatsminiſterium auf dem in lebenslängliche Düſſeldorf, 13. Mai.(Exkronprinzeſſin Cä⸗ Auf der„Geſolei“ traf geſtern morgen die Exkronprinzeſſin Cäeilie um 11 Uhr ein. Wie die„Düſſeldorfer Nachrichten“ melden, wurde die Exkronprirnzeſſin mit lautem Jubel und Tücherſchwenken empfangen, ſie Begleitung des Oberbürgermeiſters als Lehr am wo ſie von Geheimrat Prof. Dr. Schloßmann empfan— gen wurde. Begleitet von beiden Herren, trat die Exkronprinzeſſin daun einen Rundgang durch die geſamte Ausſtellung an. w. Düſſeldorf, 13. Mai. von 100 000 Mark verhaftet.) Von der Krimmal— polizei wurde der Geſchäſtsreiſende Wilhelm Trompeter feſtgenommen, der eine hieſige Mehl— großfirma im Lauf von zwei Jahren durch Un— terſchlagungen und Urkundenfälſchungen um ſüber (Nach Unterſchlagaung 5 100 000 Mark geſchädigt hat. Trompeter hat durch ſein ſicheres Auftreten verſtanden, in Düſſeldorſ und Umgebung etwa 100 Bäckern glaubhaft zu machen, daß die von ihm bertretene Firma durch äußerſt günſtige Einkäuſe in der Lage wäre, be— deutend billiger zu liefern. Infolge der von den Bäckern an Trompeter gezahlten und noch nicht abgeführten Vorſchüſſe hätte noch heute die Firma über 800 Sack Mehl nachzuliefern. Für bereits gelieferte Waren hat er ſeiner Firma un⸗ Permiſchtes. Beſchlagnahme eines deutſchen Schmuggel⸗ ſchiffes. Stockholm, 15. Mai. Der Hafenpolizel von Nynaesham iſt es gelungen, den Hambur— ger Kutter„Roland“ mit einer Ladung vor innerhalb der Dreimei⸗ lenzone zu beſchlagnahmen. Großes Aufſeher hat es erregt, daß einer der das Schmuggel— boot verfolgenden ſchwediſchen Zolljäger aus bisher völlig unbekannten Gründen durch eine Exploſion zerſtört wurde. Es handelt ſich um das Zollboot„T. V. 4“, eines der modernſter und neueſten Fahrzeuge der ſchwediſchen Zoll behörde. Der Gedanke eines Attentates gegen das Zollboot wird, obwohl man ſich über die Entſtehung des Unglücks noch im Unklarer iſt, von dem Chef der ſchwediſchen Küſten⸗ ewachung ausdrücklich zurückgewieſen. ö Beilegung der ſtudentiſchen Meinungs⸗ verſchiedenheiten. Miinchen, 14. Mai. Die Meinungeverſchieden⸗ beiten, die zwiſchen den beiden großen Gruppen der im Erlanger Verbände⸗ und Ehrenabkommen Studentenverbände und kätholiſchen Studentenverbän⸗ und dem Allgemeinen deutſchen Waffen ring auf der anderen Seite über die Frage der Veeſchärfung der Zweikampfſtr fen ausgebrochen waren, ſind, wie eine Meldung des„Bayeriſchen Kurier“ beſagt, in einer Aus⸗ ſprache aller beteiligten Verbände in Würzburg beigelegt worden. Die katholiſchen Verbände ihre Neutralität in den politiſchen Auseinanderſetzungen über den Zweikampf. Den Vereinbarungen habn ſich auch die übrigen nicht ſchlagenden Verbände angeſchloſſen. zuſammengeſchtoſſenen Tagung der abgebauten Beamten. Zuſammenſchluß der Abgebauten Organiſationen. Kaſſel, J. Mai. Gegenwärtig tagen hier der„Reichsver⸗ zaud der abgebauten Beamten und Lehrer e. J.“ und der„Reichsbund der abgebauten Be⸗ umten und Lehrer“ gemeinſam unter der Lei⸗ tung von Lademeiſter Le ſch⸗Kaſſel. Die bis⸗ 10 nach Nord⸗ und Süddeutſchland getrennte bgebauten⸗Bewegung. die ſich bekanntlich zegen die Staat und Beamtentum ſchädigen⸗ den Abbaumaßnahmen richtet, bat nun in. Ratgae- Berlin berufen. Eine geſtern abend von keit eines Zuſammenſchluſſes 0 unter Berückſichtigung nmnildernder Umſtände— der Angeklagte war infolge einer Kriegsverletzung leicht erregbar ö ie— zu fünf Jahren Gefängnis. das Todesurteil Zuchthaus⸗ dieſe Beamten in der Oeffentlichkeit Lerächt— lich gemacht, im Anſehen bei ihren Kollegen ſeien die Abgebauten geſunken. letzten wieder einſetzen würden, züge für Nichtstun bekämen, würden in die zu een Poſten Angeſtellte en Kaſſer durch Vereinigung dieſer beiden Ver⸗ bände eine einheitliche Vertretung gefunden. Die Verſammlung war von zahlreichen Dele⸗ gierten aus allen Gauen des deutſchen Reiches beſchickt. Die Neuwahl des Vorſtandes ergab einſtimmig die Wiederwahl des bisherigen 1. Vorſitzenden, Eiſenbahn⸗Oberinſpektor Welte⸗ Stuttgart, zum 2. Vorſitzenden wurde der bis⸗ berige Vorſitzende des in Berlin anſäſſigen, Reichsbundes der abgebauten Beamten und. Lehrer, Herr Bankrat Römert-Berling⸗Steglitz beſtellt: der Poſten des 3. Vorſitzenden wurde von Geh. Reg.⸗Rat Dr. Koch⸗München über⸗ nommen. Zum Geſchäftsführer wurde Dr. der Kaſſeler Ortsgruppe veranſtaltete öffentliche Verſammlung hatte ſich eines auten Beſuches ie zu erfreuen. Welte-⸗Stuttgart ſprach über die Notwendig⸗ der abgebauten Beamten. Es ſeien wohlerworbene Rechte, um die der Reichsverband kämpfe, und eines Zuſammenſchluſſes aller Entrechteten bedürfe. Die abgebauten Beamten feiner Pilichtverletzung bewußt, weshalb der Staat kein Recht gehabt hätte, die durch das! Geſetz garantierten Verträge ſeinerſeits zu, fündigen. Reichsbankrat Römert-⸗Berlin ſprachf über die Not der abgebauten Beamten und! Lehrer, die in zwiefacher Weiſe empfunden würde. Er ſkizziert zunächſt die ſeeliſche Not, die die materielle Not überrage und führt aus, daß der in der Perſonal-Abbauverord— nung enthaltene Satz vom„Wert der Leiſtun— gen“ nicht nur eine Verächtlichmachung der Beamten, ſondern auch eine Verächtlich— machung des alten Staates in ſich ſchließe, in dem dieſe Beamten doch gearbeitet hätten. Willkürlich und mit brutaler Gewalt habe man die Beamten abgebaut und hierdurch Die in der Zeit aufgedeckten Unterſchlagungen von Beamten beleuchten. wie falſch man ab— gebaut hatte. Merkwürdig und unangenehm würde es empfunden, wenn die Beamten, nachdem ſie abgebaut ſeien, auch noch den Diſziplinargeſetzen unterworfen ſeien. In be— ſondere Not ſeien dieſe Beamten deshalb ge— raten., weil der Abbau in der Zeit größter, wirtſchaftlicher Not vorgenommen wurde. Redner empfahl die Selbſthilfe und ſich an die Abgeordneten im Reich, Staat und Ge— meinden zu wenden.— Geſchäftsfühter Dr. Ratge Berlin berichtete über die Lage und Ausſichten der abgebauten Beamten u. führte Zus., daß man. um ſeine Gegner bekämpfen en können, dieſe kennen lernen müſſe, ebenſo die Motive kennen lernen müſſe, um ſich da⸗ gegen wenden zu können. Der Kampf um den nichtung des Berufsbeamtentums, das heute zum Problem geworden ſei. Wohin der Abbau, geführt habe, ließe ſich ſchon heute deutlich er⸗ kennen... überall ſei ein Mangel an Kräf— ten in den Behörden zu verzeichnen. Statt aber Staat, Neich und Gemeinden ſchon aus Gründen der Sparſamkeit abgebaute Beamte die dock ihre Be⸗ eingeſetzt, die ebenfalls bezahlt werden müßten. Die Ausſichten ſeien nicht roſig. Nur engſter Zu- ſammenſchluß könne zum Ziele führen. Die Tagung findet en n eigen Dienstag ihr Ende. Letzte Meldungen. Mehmed 6. geſtorben.: Paris, 16. Mai. In San Remo iſt in der vergangenen Nacht der letzte Sultan der Türkei und 37. Herrſcher aus der Familie der Osmanen Mehmed 6. an den Folgen eines Herzſchlages geſtorben. Er war im Juli 1918 ſeinem Bruder Mehmed Reſchad auf den Thron gefolgt und hatte, nachdem die große, Nationalverſammlung in Angora das Sulta— nat abgeſchafft hatte, im Jahre 1922 die Tür⸗ kei verlaſſen. i 1 Der fechesöfiſch te Vormarſch in arokto. Paris, 16. Mai. dungen aus Marokko hält der Vormarſch der Franzoſen und der Spanier an. Oeſtlich von Eſual haben die Fronzoſen den Djebel Baluch genommen, was die Unterwerfung von 500 bis 600 Perſonen zur Folge hatte. Im Zen⸗ trum unternahmen am 14. Mai die Beni Se⸗ rual und die Beni Saja einen Gegenangriff auf die franzoſenfreundlichen Stämme. Sie brannten drei Dörfer nieder, wurden aber dann mit Hilfe von franzöſiſchen Flugzeugen wieder zurückgeworfen. Im Oſten iſt Tafraoth kampflos von regulären franzöſiſchen Trup⸗ pen beſetzt. Die ſpaniſchen Truppen befinden ſich auf dem Vormarſch gegen Maſeta de Tſaf, während die Streitkräfte bei Aigir bis Kabina vorgerückt ſind. Eine offizielle Meldung aus Madrid beſagt, daß die Syrer des im Kampf zegen die Spanier befindlichen Teiles der Beni Said ſich unterworfen und die Waffen abgeliefert hätten. Italieniſcher Handſtreich in Albanien? w. Berlin, 16. Mai. Nach einer Meldung der Voſſ. Zig.“ aus Wien ſind von der ita⸗ ſieniſchen Küſte und beſonders aus Brindſi ut bewaffnete und ausgerüſtete Banden mit Meterheuten nach Albanien gelommen und ſiber Tirana ins Gebirge vorgeſtoßen, wo mit albaniſchen Regierungstruppen Zuſam⸗ menſtöße ſtattgefunden haben ſollen. die 5 um in d' ſſe Rechte wieder eingeſetzt zu werden, es ſeien ſich gen, dagegen Frankfurt gegen Alteneſſen 2:1, Holſtein Kiel— Perſonalabbau ſei ein Kampf gegen die Ver⸗ Nach den letzten Mel⸗ er gut ane οοοe Herren, Zei. S am beten unſere lEfZ en Edel un. uit eee in. 5 30 8 8 us Outen Hoffen. Osec Sit? und ile PREIS Ulden den MOE Ser re Anzüge Cie illicen 2 mod. Stolie, wie Gabardine, Kammgarne, Cheviots eic. 29.-, 39.-, 45.-, 54.- 68.- u. non. Sport-Anziiqge mit J und 2 Hosen, strapazierfeste Stoffe 29.-, 38.-, 49.-, 58. 65.- u non. Reqgen- Mäntel aus Gummi, Gabardine und Loden 15.— 19.— 24. 29.— 35.— u. höh. Breecheshosen u. Windiacken große Auswahl von 6.50 an Konfekflonshaus Na ee 8 5 e, Lippschitz Mennheim E. 1, 14 Planken Rumäniſche Mo biliſierung? Wien, 16. Mai. Nach Meldungen aus Bukareſt hat der rumäniſche Miniſterrat eine Teilmobiliſierung der Armee angeordnet und ſämtlichen Reſerveoffizieren die Einberu⸗ fungsbefehle aushändigen laſſen. Die Trup⸗ pen in Altrume- nien und in der Bukowing würden an der ruſſiſchen Grenze konzentriert. Sämtliche Kriegsſchiffe ſeien auf dem Schwarzen Meer in Bereitſchaft geſtellt, da ſich angeblich ruſſiſche Kriegsſchiffe den rumä⸗ niſchen und bulgariſchen Ufern nähern. Sport und Spiel. Die Endſpiele um die deutſche Meiſterſchaft haben mit einer Senſation begonnen. Die Mün⸗ chener Bayern wurden von Leipzig 02 geſchla⸗ gewann Fürth gegen Forſt 5:0, Stettin 8:2, Hertha Berlin gegen Königsberg 410, Hamburger Sportverein in Duisburg 311, Bres⸗ lau gegen Dresden 110. Der Saalklee, ſeine Förderer u. deren Feinde. Was ich hier mitteilen will, intereſſierf zunächſt die Landwirte, iſt aber in ſeinem Zu— ſammenhange von Urſache und Wirkung ſo auffallend, daß auch jeder andere, der nich Landwirt iſt, gerne hiervon Kenntnis nehmen wird. 5 Vor einiger Zeit klagte ein mir bekannter, züchtiger Landwirt über die ungeheure Maſſe Feldmäuſe, die im verfloſſenen Jahre ſeine Felder heimgeſucht hätten, und wie ihn noch manch anderer Schaden getroffen habe; ſo iſt z. B. der Klee, den er zur Samenzucht be— ſtimmt hatte, ohne allen Samen geblieben, was er ſich gar nicht erklären könne, da die Pflanzen doch allen kräftig gediehen waren. „Das will ich Ihnen erklären,“ nahm ich das Wort, hier hilft ein wenig Naturwiſſen— ſchaft auf und wenn Sie mir zuhören wollen, werden ige den Zuſammenhang zwiſchen Ur⸗ ſache und Wirkung erkennen. Alſo: Bei un⸗ ſerem Saatklee(Deutſcher Klee) ſind die Staubgefäße und Stempel in der Blüte ſo jeſtellt, daß nur ſehr ſchwierig eine Befruch— ung und damit Samenbildung ſtattfinden ann, wenn nicht die Inſekten bei der Be— ruchtung helfen würden. Indem die Hum, teln(Erdhummel, Bombus terreſtris); im zrlee nach Honig ſuchen, kleöt ihnen der Sa men- oder Blütenſtaub an, den ſie auf di Narbe des Stempels übertragen. Das iſt ein bekannte Tatſache, und bei einem Verſuch er geben 100 Kleepflanzen 2700 Samenkorn wenn die Blüten durch Hummeln beſucht wer den konnten, während daneben 100 Stöcke von denen man die Humeln durch feine Netze abgehalten hatte, nicht einen Samen lieferten Hierbei zeigt es ſich auch, daß gewöhnlich Vienen nicht ausreichen, weil nur Hummeln ſo tief in die Blüten eindringen können, als es hier nötig iſt. Gäbe es bei uns keine Hum⸗ meln, ſo würde der Kleeſamen allmählich ſel⸗ tener werben. Nun aber gibt es keine größeren Feinde der dem Klee ſo nützlichen Hummeln als die Jeldmäuſe; ſie wiſſen jene geſchickt im Sprunge zu erhaſchen und gehen ſelbſt den leſtern und Waben derſelben nach. Da haben Sic die Erklärung, warum in dieſem Jahre hr Kleeſtück keinen Samen trug: Die vielen Feldmäuſe haben die Hummeln iggefreſſen und deshalb fand keine Befruch⸗ tung ſtatt. Aber ein Raubtier(wie die Haus⸗ katze, Mäuſebuſſard, Turmfalke, Maulwur und Fuchs auch nicht zu vergeffen), das mei in der Nähe der Dörfer und Höfe nen Jagd macht, wird dadurch das Vorkomme von Saatklee in ſeiner Umgebung fördern. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 18. Mai. » Sondergebändeſtener. Dlejenigen hilfsbedürftigen Perſonen, die dauernd oder vor⸗ übergehend eine Mieterhöhung, ſoweit ſie durch die Sondergebändeſteuer bedingt iſt, nicht tragen können, haben bei einem diesdezügl. Antrag an die Bürgermeſſteret Ausſicht auf Unterſtützung. Wir verweiſen die Intereſſenten auf die amtliche Bekanntmachung in heutiger Ausgabe. Stempelgebühren für ſportliche Ver⸗ anſtaltungen, Geſangswettſtreite eic. Auf die diesbezgl. in vorliegender Nummer vom Pollzei⸗ amt veröffentlichte Bekanntmachung machen wir die Intereſſenten beſonders aufmerkſam. * Zentralverband der Arbeits inva · liden und Witwen. Die hieſige Ortsgruppe hält morgen, Mittwoch Abend punkt 7 Uhr, in der Goetheſchule eine Verſammlung ab, in der die Mitglieder Aufklärung über die Sonderſteuer 1926 erhalten. Alles ſollte bei einer ſo eminent wichtigen Sache zur Stelle ſein. * Sport. Bei den am Sonntag ſtattge⸗ fundenen Pokalwettkämpfen der„Fortuna“⸗Hed⸗ desheim hatte unſere Vergg.„Amicitia“ dle zur Zeit ſpielſtarke„Hertha“ Mannheim als Gegner und mußte ſich, nachdem in der regulären Spiel⸗ zelt die Partie 2: 2 ſtand, in der Verlängerung mit 4: 2 ſchlagen laſſen. Vergg., die mit Erſaß für ſelnen beſten Verteidiger antreten mußte, lag noch kurz vor Schluß mit 2: 1 in Führung, bis „Hertha“ durch Elfmeter den Ausgleich erzielte. Bei dem nun in der Verlängerung heftig ein⸗ ſetzenden Regen und Sturm ließen die„Grünen“ merklich nach und die Mannheimer ſchoſſen durch überraſchende Vorſtöße 2 weitere Tore. Schuld an dieſer Niederlage kann man einzig und allein dem allzeit hilfloſen Sturm zuſchreiben, der in der 1. Halbzeit trotz dauernder Ueberlegenheit und Dutzenden von Chancen ein einziges Tor erzielte. Auch nach der Pauſe waren die„Gru⸗ nen“ tonangebend, doch dieſe„Fünferreihe“, die aus ihrer Lahmheit nicht herauskommt, iſt für einen B- Verein zu ſchlecht. Hier heißt es gründ⸗ lich aufräumen und Remedour ſchaffen und end⸗ lich ſoll auch dies geſchehen, ſodaß bel den kom⸗ menden Pfingſtſpielen gegen Frankfurt und Mut⸗ terſtadt eine völlig neue Maunſchaft im Felde ſteht. Zu berichten wäre noch, daß die„Juni⸗ oren“ Mannſchaft und 2. Jugend„Riebgan⸗ meiſter“ geworden ſind.— Die Trainings abende Dienstags und Donners tags finden von fetzt ab unter ſachgemäßer Leitung ſtatt und ein jeder Spleler hat im Sportdreß zu erſcheinen. R. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 19. Mal 6. Stwan Wochenfeſt⸗Anfang 7350 Uhr „ Morgen 750„ u. 1000 Uhr 5 Nachm. 40⁰⁰ 6. „-Abend 900 20. Mal„ Morgen 730 „»Nachm. 400 „ Ausgang 900 „ u. 10e hr 22. Mai 9. Stwan Wochenabſchnitt: Noſſau Perel 1. Sabatt⸗Anfang 780 Uhr „ Morgen 800 „ Nachm. 400„ „»Ausgang 910„ Juſerieren hat Erfolg!