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Die Urſachen des Frankenſturzes Paris, 19. Mai. Wie aus London gemel⸗ det wird, macht Daily Telegraph“ die eigen⸗ artige franzöſiſche Finanzpolitik, Goldreſer— ven nicht produktiv zu verwenden, für den Sturz des Franken verantwortlich. Als wei⸗ teren Grund für den Frankenſturz ſieht er die Unruhen in Polen an. Bereits die Möglichkeit eines Bürgerkrieges habe in Frankreich Be— ſtürzung hervorgerufen und nicht unweſent— lich zum Fallen des Franken beigetragen. Auch die„Financial Times“ ſehen die Zu— kunft des Franken peſſimiſtiſch an, wobei ſie darauf hindeutſchen, daß am Donnerstag Frankreich ſeine Verpflichtungen für kurzfri— ſtige Schatzwechſel einlöſen müſſe. Irgend— welche Hoffnung auf franzöſiſche Anleihen in England beſtünde zur Zeit nicht. Maßnahmen gegen die Franukenentwertung. i w. Paris, 19. Mai. In der Kammer geht vas Gerücht, daß die Regierung beabſichtige, die Kammer ſchon vor dem feſtgeſetzten Ter— min, dem 26. Mai, einzuberufen, um die Maßnahmen gegen die Frankententwertung zu beraten. Der Abg. Nogaro, der als einer der anerkannteſten Finanzſachverſtändigen Frankreichs gilt, befürwortete geſtern in einer Erklärung eine Radikalaktion, zu deren Durch— führung, wenn nötig, 1½ Milliarden der Joldreſerven der Bank von Frankreich auf— gewendet werden ſollten. Die Frankenentwertung iſt heute Gegen— ſtand aller Kommentare und es iſt be zeichend, daß als erſte Folge die Blätter die Nichtrati— fizierung des Waſhingtoner Abkommens und die Nichtübernahme neuer Verpflichtungen England gegenüber fordern. Die„Volanté“ und die„Ere Nouvelle“ vertreten dieſen Standpunkt. Frankreich könne keine Verpflich— jungen eingehen, von denen es nicht wiſſe, ob, 9s ſie wirklich einhalten könne. Frankreich; müſſe London und Waſhington zu verſtehen geben, daß es nicht bereit ſei, einen wirtſchaft— lichen Frankfurter Vertrag abzuſchließen. Die „Volenté“ appelliert an ein Zuſammengehen aller kontinentalen Staaten, um die von den angelſächſiſchen Ländern bedrohte Währung zu retten. f Intervention der Pank von Frankreich. Paris, 19. Mai. Nachdem am geſtrige Tag; der franzöſiſche Franken weiter im Kurſe zu⸗ rückgegangen iſt, hat die Bank von Frankreich heute ſtarke Interventionen auf den franzöſi— ſchen ausländiſchen Börſenplätzen vorgenom— men, um dadurch den Frankenkurs zu heben, was ihr allerdings nur in geringem Umfange gelungen iſt. f l Das engliſche Pfund, das geſtern mit 172 ſchloß und in den heutigen Morgenfſtunden einen Kursſtand von 176 erreichte, ging in der heutigen Pariſer Börſe wieder auf 170 zu⸗ rück. Amtlich wurde das Pfund mit 170,80 no tiert, während der amtliche Kurs geſtern 168,40 und für den Dollar 35,15, für 100 Reichsmark 824 lautete. Außerbörslich wur— den heute morgen für 100 Reichsmark bis zu 850 Franken bezahlt. Die von der Bank von Frankreich vorgenommenen Deviſenabgaben hatten jedoch wenig Erfolg, denn am Nach mittag erreichte das Pfund ſchon wieder den geftrigen Stand von 172 Franken. In der regierungsfreundlichen Preſſe be zeichnet man die heutige Intervention als den Anfang eines großen Angriffs gegen Dollar und Pfund und ſucht durch öffentliche Plakate die Stimmung für den Franken zu heben. Der Finanzminiſter Peret kündigt eine„Marne— ſchlacht des Franken“ an. Von ſeiten der Pro— duzenten und Kaufleute macht ſich eine weni— ger optimiſtiſche Stimmung geltend, denn die Preiſe haben ſich in den letzten Wochen ſehr raſch dem Frankenſturz angepaßt. Eine ſtrenge Zentraliſation des Deviſenhandels iſt nicht geplant, ſondern nur eine amtliche Deviſen— ſtelle, die gewiſſe Erleichterungen für die zum Kauf berechtigten Banken bieten und eine beſſere Ueberſicht über den Bedarf des Devi ſenmarktes ermöglichen ſoll. Mißerfolg Perets in England. Nach einer Londoner Meldung ſind die Beſprechungen Perets mit den engliſchen Bankiers und den Vertretern Morgans ergeb— nislos verlaufen. Dem franzöſiſchen Finanz miniſter wurde nahegelegt, daß ſich auslän— diſches Kapital erſt dann für eine Stabiliſie— rung des Franken intereſſieren könnte, wenn die Notenpreſſe ſtillgelegt und energiſche Maßnahmen zur Finanzregelung ergriffen würden. Die Preſſe zum Ergebnis der Miſſion Perets. Paris, 19. Mai. Die Preſſe iſt im allge meinen recht unbefriedigt über das Ergebnis der Londoner Reiſe Perets. Namentlich wird dem Finanzminiſter von dem rechtsſtehenden „Figaro“ heftig angegriffen, der ihm Untätig⸗ keit und Erfolgloſigkeit vorwirft. Vom Fi— nanzmifiſterium aus iſt geſtern abend eine Entlaſtungsoffenſive unternommen worden. In einer Erklärung der Preſſe gegenüber wird die geſtrige ſenſationelle Deviſenhauſſe auf eine Panik der Börſe zurückgeführt. Die Hauſſe ſei durchaus unlogiſch und wider ſpreche der inneren Finanzlage. Der Anſtoß zur Baiſſe ſei einzig und allein von Paris ausgegangen. . Urſachen des Zuſammenbruchs 1918. Die Flottenmeuterei im Reichstagsausſchuß. Berlin, 19. Mai. Im Reichstagsunter— ſuchungsausſchuß zur Erforſchung der Ur⸗ ſachen des Zuſammenbruchs(Marinemeute— reien) ſetzte heute vormittag Reichstagsabg. Brüningh aus(D. Vp.) ſein Referat fort. Der Referent ſchilderte zunächſt die Ausſagen des Matroſen Sachſe vom 9. Auguſt 1917, wonach in der Marine eine Organiſation ge— bildet werden ſollte, die folgende Zwecke ver— folgte: 1. Möglichſt Uebertritt der ganzen Flotte, ſoweit Mannſchaften in Frage kommen, zur USD., 2. Materialbeſchaffung zur Verwendung durch die USP D., 3. Austauſch von Agitationsmaterial der USPD. zum Zwecke der Verbreitung in der Flotte, 4. Erzwingung eines baldigen annexions⸗ loſen und entſchädigungsloſen Friedens durch gewaltſame Durchführung des Programms der USPD. Nach eingehender Beſprechung der Ein⸗ jelfälle faßte der Abg. Brüninghaus das Er⸗ zebnis ſeiner bisherigen Unterſuchung wie jolgt zuſammen: 5 5 politiſchen — Einzelfälle auf einzelnen wenigen Schif fen, die ſich auf mangelhafte Verpflegung, an geblich ſchlechte Behandlung durch Offiziere u. dergleichen beziehen, ſind nicht, wie Ditt⸗ mann behauptet, der Grund zu den Meu⸗ tereien geweſen. Die trotz allen Bemühens der Vorgeſetzten aufgetauchten Schwierigkei— ten in der Verpflegung, vielleicht auch in ein⸗ zelnen Fällen vorgekommenen Fehler in der Behandlung der Mannſchaften, wie z. B. der Urlaubverteilung, ſind von den Führern der Bewegung in geradezu raffinierter Weiſe ausgenutzt worden, um inner— halb der Schiffsbeſatzung eine innerpolitiſche Bewegung zu ſchaffen, deren Endziel die A Erzwingung des Friedens nötigenfalls mit Gewalt war. Einen ſehr ſtarken Impuls erhielt die ganze Bewegung, nachdem zwei der Haupt⸗ beſchuldigten, Reichpietſch und Sachſe, bei der Zentralleitung der USPD. in Berlin geweſen waren. Dieſe Bewegung führte ſchließlich zu großen Diſziplinarſchwierigkeiten und endlich zu Meuetreien und Landesverrat. Die von Dittmann vertretene Anſicht, daß überhaupt politiſche Motive bei der Bewe— gung keine Rolle geſpielt hätten, muß an Hand des vorliegenden Aktenmaterials als vollkom men haltlos bezeichnet werden. Wir haben, ſo erklärte Abg. Brüninghaus, Aktenband für Aktenband geblättert und müſ⸗ ſen feſtſtellen, daß in den Akten, die dem Abg. als Grundlage für ſein Gutachten gedient ha ben, keinerlei Beweiſe für ſeine Behauptungen vorhanden ſind. Aber noch ein weiteres müſſe Brüninghaus gegenüber der Verunglimpfung und Herabwürdigung der Marineoffiziere kurz hervorheben, nämlich, daß aus allen Tei len des Reiches viel Tauſend frühere Ma⸗ rineangehörige in der ſchärfſten Form gegen die von dem Abg. Dittmann erhobenen Be⸗ ſchuldigungen prnteſtiert hätten. Hinter dieſen Kundgebungen hätten nach vorläufiger Schät zung 30 000 frühere Marinecangehörige ge— ſtanden, deren Zeugnis doch vielleicht etwas ſchwerer ins Gewicht falle. als die auf keiner⸗ lei Tatſachen material geſtützte Anſicht des Ab⸗ geordneten Dittmann. Was den geplanten Flottenvorftoß im Oktober 1918 betroffen habe, fo hätte man bei Einſetzung der beiderſeitigen Kräfte mit der Möglichkeit rechnen können, daß bei einem eventuellen Zuſammentreffen der beiden Flotten die Waf⸗ fen zum mindeſten gut und gleich geweſer wären. Von einer Todesfahrt ſei bei dem ſorgfältig durchdachten und bis ins Kleinſte ausgearbeiteten Vorſtoß in den Kanal keine Rede geweſen. „Ich bin,“ ſo ſchloß Abg. Brüninghaus ſein Referat,„heute mehr denn je der Ueber⸗ zeugung, daß der Zuſammenbruch der Ma⸗ rine hervorgerufen worden ift drch die Poli⸗ tiſierung dieſes Kampfinſtruments. Die Tra⸗ gödie der Marine findet einen verſöhnlichen Abſchluß dadurch, daß in der Sommerſonnen⸗ wende des Jahres 1919 die deutſche Flotte, nachdem die Mannſchaften ſich auf ſich 7 beſonnen und die Mannſchaften das alte Ver— trauen zu ihren Offizieren wieder gewounen hatten, mit wehender Flagge, vom Feinde un⸗ beſiegt, ſich ſelbſt begrub und dadurch die deutſche Stammesehre wieder herſtellte.“ ineit Marx vor Reichstag. Der Antrag der Regierungsparteien angenommen. Berlin, 19. Mai. Bevor der Reichstag heute die Regierungserklärung des neuen Kabinetts entgegennahm, erledigte er noch den Nachtrags etat für 1926. In den Etat, der den Haushalts— ausſchuß früher ſchon paſſiert hat, wurde neu eingeſtellt der Betrag von 1,5 Millionen für die Koſten der Durchführung des Volksbegehrens. N Der Nachtragsetat wurde ſchußbeſchluß angenommen. nur die Kommuniſten. Das Haus unterbrach 2,30 Uhr nachmittags Regierungserklärung. dann nach dem Aus— Dagegen ſtimmten dann die Sitzung bis zur Entgegennahme der Eine Regierungserklärung. Um halb 3 Uhr wurde pünktlich die Sitzung wieder aufgenommen. Die Tribünen hatten mitt— lerweile eine ſchwache Beſetzung erhalten, jedoch auch das Haus ſelbſt war nur mäßig beſetzt. Auf der Regierungsbank ſah man außer dem Kanzler nur die Miniſter Külz, Reinhold und Curtius Sofort nach Wiedereröffnung der Sitzung erteilte Reichspräſident Löbe das Wort dem Reichskanzler von den Kommuniſten mit einigen Zurufen empfangen, ſolgendes ausſührte: N N N Die Reichsregierung, die am heutigen Tage vor die deutſche Volksvertretung tritt, ſetzt ſich mit Ausnahme des Kanzlers aus denſelben Män nern zuſammen wie das Kabinett Luther. Reichs kanzler Dr. Kuther iſt aus unſerer te geſchie den. Ueber drei Jahre hat er ſeine ganze außer— gewöhnliche Kiſt in den Dienſt des Reiches und 8 Volkes geſtellt. Seine Kanzlerſchaft wird ihren W̃ in der Entwicklung der Geſchichte be halten. Markſteine ſeiner erfolgreichen Tätigkeit ſind London und Locarno, wo unter ſei— ner richtunggebenden Anteilnahme die Verhand— lungen ſtattſanden, die zur Sicherung des ö lerfriedens, zur politiſchen und wirtſchaf Förderung Deutſchlauds ein gutes Stück veitergeführt haben. Es iſt mir ein herzliches Bedürfnis, auch an dieſer Stelle wärmſte Aner kennung der aufopſernden, ſelbſtloſen und uner— müdlichen Tätigkeit des Reichskanzlers Dr. ther zun Ausdruck zu bringen. Ich glaube mit der Meinung weiter Kreiſe dieſes hohen Hauſes übereinzuſtimmen, wenn ich annehme, daß bei der Zuſammenſetzung des neuen Kabinetts eine 5 S Or, 281 9 Tu- eingehende und umfaſſende Regierungserklärung wicht erforderlich erſcheint. Deshalb darf ich mich auf wenige Worte beſchränken. Das Kabinett wird die bemährte Außenpolitik des Reiches weiterführen. Dieſe Politik, die mit der Regelung der Repara ſchen Deutſchland und Nachbarvolke und ein weiteres Glied in der Reihe der Verträge, die dem Frieden und der Feſtigung Europas dienen ſollen. Obwohl keine verfaſſungsmäßige Verpflichtung hierfür beſteht, wird der Vertrag angeſichts ſeiner Bedeutung demnächſt dem Reichstag vorgelegt werden. 5 Die ſchwere wirtfchaftliche Not, die ſich insbeſondere in der langandauernden und außergewöhnlich umfangreichen Arbeitsloſigkeit äußert, lagert nach wie vor auf weiten Kreiſen des deutſchen Volkes. Hier Abhilfe zu ſchaffen. wird auch von der gegenwärtigen Regierung als vornehmſte Pflicht betrachtet. Wenn ich nich: auf die Bedürfniſſe und Wünſche der einzelnen Wirtſchafts⸗ und Berufskreiſe eingehe, ſo ſoll das nicht eine Geringſchätzung darſtellen. Wir wer⸗ den ihnen bis an die Grenze des Möglichen ent⸗ gegenzukommen ſtets beſtrebt ſein. Zwei Fragen allerdings erfordern nach meiner Meinung eine beſondere Erwähnung. Der Griind liegt in den Ereigniſſen der letzten Wochen. Ich weiſe zunächſt auf den von der Mehrheit des Reichstags gefaßten Beſchluß hin, der das Schrei⸗ ben des Herrn Reichspräſidenten zur ſeinem großen öſtlichen Flaggenfrage begrüßt und im Einklang mit dieſem Schreiben den Wunſch nach Herbeiführung einer Einigung zu lebendigem Ausdruck bringt. Die Reichsregie rung wird mit ſeiner ganzen Kraft darangehen, die Wege, die das Schreiben des Herrn Reichs- bräſidenten andeutet, einzuſchlagen, um das durch jones Schreiben geſteckte Ziel zu erreichen. Selbſt⸗ redend wird hierdurch Beſtand und Durchführung der Verordnung Herrn Reichspräſidenten vom 5. Mai dieſes Jahres deren Rechtsgültigkeit nicht bezweifelt werden kann, in keiner Weiſe be— rührt. Ferner möchte ich die Frage der des Nuseinanderſetzung zwiſchen den Ländern und den vormals regierenden Fürſtenhäuſern nicht unerwähnt laſſen. Der entſcheid iſt auf den 20. Juni anberaumt wor⸗ den. grundſätzliche Einſtellung der Reichs— regierung zu dem dem Volksentſcheid unterbreite— ten Geſetzentwurf üher 5 Enteignung der Fürſten erk ibil⸗ dung des Kahinetts ſeine 2 ug. Die Reichs⸗ regierung wirond o a 1 Geſetzentwurf den die frühere Regierung gemäß einem Kompro⸗ mißantrag der Regierun en dem Reichs⸗ rat unterbreitet und den dieſer in der vorigen Woche mit der verfaſſung en Mehrheit an⸗ genommen hat, dem Reich ur weiteren Be— ratung zuleiten. Die Reichsregierung bittet den Reichstag um ſeine Unterſtützung in ihrem Beſtreben, auf der Grundlage der republikaniſchen Weimarer Ver— faſſung das Wohlergehen des deutſchen Volkes in allen ſeinen Teilen zu fördern und die Ein⸗ Termin zum Volks⸗ tionsfragen in London begann, ſollte ihren Ab- ſchluß in den Verträgen von Locarno Wir hoſſen, daß die Verhandlungen der Stu. dienkommiſſion in Genf dazu führen werden, die Locarno-Verträge bald endgültig in Kraft zu ſetzen und Deutſchland die Möglichkeit zu ge— ben, als ſtändiges Mitglied des Völkerbundsrates] die ſeit langem wurde Beifall aufgenommen. an deſſen großen Aufgaben mitzuarbeiten. Der zwiſchen Deutſchland und der Sowietregierung geſchloſſene Vertrag ſügt ſich durchaus in dieſe Politik ein. finden. Re gen heit des Reiches unter gleichzeitiger Achtung der kechte der Länder zu ſchützen. Nur im engſten tändnisvollen Zuſammenarbeiten zwiſchen Regierung und Voltsvertretung iſt das erſtrebte ver Ziel zu erreichen. Die Regierungserklärung— wohl die kürzeſte, vor dem Parlament abgegeben von den Mittelparteien mit Als der Kanzler des bisherigen Reichskanzlers Dr. Luther mit weni⸗ 0 Dankesworten gedachte, applaudierte Deutſche Volkspartei beſonders lebhaft. — wurde die io Die Cr. ö ſich durcha 5 ſe 9 Er iſt ein wähnung, daß die Flaggenverordnung unden Alsoruck der freundſchaftlichen Beziehungen zwi⸗ dert beſtehen ſoll, wurde von der Linken utt 8 22 „ ˙ — ziemlicher Unruhe und lautem Hört, hört! auf⸗ genommen. Die Debatte. Nach dem Kanzler ſprach als erſter Partei⸗ redner der Sozialdemokrat Hermann Mül⸗ ler, der ſich zunächſt mit dem geweſenen Reichs⸗ lauzler Dr. Luther beſchäftigte. Dr. Luther ſei zweifellos eine ſtarke Perſönlichkeit geweſen und er ſei nur daran geſcheitert, daß er die notwen⸗ dige Fühlung mit den Parteien nicht aufrecht er⸗ halten habe. Der Redner verlangte von der Re⸗ gierung Aufklärung darüber, ob tatſächlich eine Verbindung zwiſchen den Reichswehrſtellen und den rechtsputſchiſtiſchen Verbänden beſtehe. Reichsinnenminiſter Dr. Külz beantwortete die Anfrage Hermann Müllers über Verbindun⸗ gen zwiſchen den Reichswehrſtellen und den wechtsradikalen Verbänden. Er ſtellte feſt, daß zwiſchen dem Nationalverband deutſcher Offiziere, ö der in der Preſſe hauptſächlich erwähnt worden ſei, und der Reichswehr keine Verbindung be— ſtehe. Es folgte der Deutſchnationale Weſtarp, der darauf hinwies, daß das Ka⸗ binett alle Kennzeichen eines proviſoriſchen Minderheitskabinetts trage und dem Anſchein nach den Uebergang bilden ſoll zu einer Re— gierung der Großen Koalition. In der Flag⸗ genfrage entſpreche die Regierungserklärung im allgemeinen der deutſchnationalen Auffaf⸗ ſung. Die Deutſchnationalen erwarteten auch, daß die Regierung beim Volksentſcheid ſich gegen den Fürſtenraub wenden würde. dererſeits partei eine Regierungspolitik, die Hilfe der Sozialdemokratie nicht unterſtützen. Hierauf verlas Abg. Guerard für das Zentrum folgende Erklärung Die Stellungnahme der tion zu den Vorgängen, des auf die angewieſen ſei, Zentrumsfrak⸗ die zum Rücktritt Reichstanzlers Dr. Luther geführt ha— ben, deſſen verdienſtvolle Tätigkeit auch wir durchaus anerkennen, und die zum Rücktritt; auch ſeines Kabinetts führten, iſt damals lar und deutlich zum Ausdruck gekommen. Der Amtsantritt des neuen Kabinetts wie auch die eben abgegebene Erklärung der neuen Regierung bietet uns zu neuen ſach— lichen Erörterungen keinen Anlaß. Die Zen— trumsfraktion, die zum Zweck der ſofortigen Löſung der von ihr nicht gewollten Kriſis und unverzüglichen Zuſtandekommens des Kabinetts im vaterländiſchen Intereſſe ſich und ihrem Führer wiederum die größ— zen Opfer auferlegt hat, gibt dem Vertrauen Ausdruck, daß das neue Kabinett unter Führung ſeines Kanzlers ſeine ſchwierigen Aufgaben in der Innen- u. Außenpolitik er⸗ füllen werde. Hierauf darf die neue Reichs— regierung auf die Mitarbeit und Unterſtüt⸗ zung der Zentrumsfraktion rechnen.(Bei— fall im Zentrum.) Auch der Wortführer der Deutſchen Volks— des partei, Dr. Scholz, gab für ſeine Fraktion eine formulierte Erklärung ab, in der die Unterſtützung der Regierung zum Ausdruck kam. Es folgte der Kommuniſt Schneller, der dem neuen Kabinett den gleichen Kampf anſagte, den die Kommuniſten gegen das bis— herige Kabinett Luther geführt hätten. Hierauf gab der Demokrat Haas eben— falls eine formulierte Erklärung ab, in der zum Ausdruck gebracht wird, daß die demo— kratiſche Partei unter der Vorausſetzung, daß die Innen⸗ und Außenpolitik der Regierung ſich in gleicher Linie bewege, die Regierung unterſtützen werde. Graf An⸗ könne die Deutſchnationale Volks⸗ Nachdem noch der Völkiſche Graefe einen Mißtrauensantrag begründet hatte, wurde die Ausſprache geſchloſſen und die Abſtimmung vorgenommen. g Ein Antrag der Regierungsparteien, der verlangt, daß über den gegen das Kabinett Marx eingebrachten völkiſchen Mißtrauens⸗ antrag zur Tagesordnung übergegangen und von den Erklärungen der Reichsregierung Kenntnis genommen werden ſolle, wurde mit großer Mehrheit angenommen. Für den Antrag ſtimmten mit den Regierungsparteien die Wirtſchaftliche Vereinigung und die So⸗ ziuldemokraten, dagegen die Völkiſchen und die Kommuniſten. Die Deuiſchnationalen ent⸗ hielten ſich der Stimme. Der völkiſche Miß⸗ trauensantrag iſt damit erledigt. Dann vertagte ſich das Haus auf Mon⸗ tag, den 7. Juni, nachmittags 3 Uhr. Die Abrüſtungsberatungen in Genf. Genf, 19. Mai. Die heutige Ausſprache der Abrüſtungskonſerenz entwickelte ſich ſehr ſtockend und brachte leine neuen Momente. Zur Ver— handlung ſtanden die Frage 2a:„Iſt es möglich, die Kriegsrüſtungen eines Landes zu beſchränken oder muß man ſich nur mit Friedensrüſtungen beſchäftigen?“, ſowie Frage 2b:„Was verſteht man unter Begrenzung und Beſchränkung der Rüſtungen?“ ö Die Vormittagsſitzung endete mit dem Be- ſchluß, ein Redaktionskommitee zu wählen, das nack Beendigung der Spezialausſprache, die als erſte Leſung zu betrachten ſei, die Fragen zugewie— ſen erhalte, über die es einen Bericht vorzulegen habe. Es wird eine Trennung der politiſchen und militäriſchen Fragen vorgenommen, und nur die militäriſchen Fragen gelangen an Militärs. In das Redaktionskomitee wurden gewählt die Ver⸗ treter von Frankreich, England, Italien, Japan, Amerika, Deutſchland, Belgien, Argentinien und Polen. Eine gentrumsentſchließung zum Volksentſcheid. Berlin, 20. Mai. In der geſtrigen Sitzung des Reichsparteivarſtandes der Zentrumspartei wurde zum Volksentſcheid eine Entſchließung aun⸗ genommen, die ſich gegen die reſtloſe Enteignung der Fürſtenhäuſer wendet und es ablehnt, ſich auf den Boden des Voltsentſcheid⸗Geſetzentwur⸗ fes zu ſtellen. Dann heißt es in dem Beſchluß wörtlich: „Der Reichsparteivorſtand iſt der Auffaſ⸗ ſung, daß eine befriedigende Löſung folgenden Vorausſetzungen entſprechen muß: Die ſtaats⸗ rechtliche Stellung der Fürſtenhäuſer iſt grund— legend geändert. Sie können darum nicht im Vollbeſitz deſſen bleiben, was ſie als regie— rende Häuſer in Beſitz und Nutznießung hat— ten. Was ihnen als unzweifelhaftes Privat- eigentum zu verbleiben hat, muß ein mit be— ſonderen Rechtsſicherheiten umkleidetes Ge— richt entſcheiden. Die Folgen des verlorenen Krieges und die Verarmung haben die frühe- ren Fürſtenhäuſer mit zu tragen. Bei der Aufwertung dürfen ſie nicht beſſer geſtellt ſein als andere Staatsbürger. Krourenten, Zivilli⸗ ſten und ähnliche Renten müſſen fortfallen. Nur in gemeinſamer Opfertat wird das deut⸗ ſche Volk ſich wieder emporarbeiten können. Der Reichsparteivorſtand hat zur Zentrums— fraktion des Reichstages das Vertrauen, daß: ſie alles daranſetzen wird, um den neuen Re⸗ gierungsentwurf im Sinne letzterer Gedan— ken zu geſtalten. Dana rechtfertigt ſich un⸗ ſere Erwartung, daß eine gerechte, den neu- zeitlichen Verhältniſſen entſprechende Löſung, gefunden wird. Aus dieſer Erwägung her- aus erwartet der Reichsparteivorſtand, daß! die Zentrumsangehörigen nicht für das Ent⸗ eignungsgeſetz ſtimmen. teile ſeien zum Teil ſchon eingetreten. ei zelnen Länder gingen bei der Regelung verſchie⸗ Deutſchnationale Proteſt gegen die Hausſuchungen. Berlin, 18. Mai. Im Reichstag iſt folgende Interpellation der Deutſchnationalen Volkspartei eingegangen: Am Dienstag, dem 11. Mai 1926, find auf Veranlaſſung preußiſcher leitender Ange⸗ ſtellten Hausſuchungen Feſtnahmen und Beſchlag⸗ ſowie bei: und ein an Militärgericht nahmen bei nationalen Verbänden führenden Männern des öffentlichen Lebens vor⸗ genommen worden, von denen der linksſtehenden, Preſſe, dagegen nicht den zuſtändigen richterlichen und Reichsbehörden vorher Mitteilung gemacht worden iſt. Der Zeitpunkt der Maßnahme, ihre rückſichtsloſe widerrechtliche Durchführung und vor allem die tendenziöſe Berichterſtattung und Beeinfluſſung der Preſſe laſſen keinen Zweiſel, daß es ſich hier um ein Manöver handelt, das von den revolutionären Vorbereitungen und in⸗ neren Schwierigkeiten der Linken ablenken und gleichzeitig durch Entſtellung und Verunglimpf— ungen die ſchwarz⸗weiß⸗rote Bewegung und die rechtsſtehenden Parteien in ihrer Geſamtheit treffen ſoll. Das Vorgehen der preußiſchen Re— gierung und die bisher bekannt gewordenen Ein⸗ zelheiten kennzeichnen ſich als glatter Verfaſ⸗ ſungsbruch. Was gedenkt die Reichsregie— rung zu tun, um 1. ähnlichen Vorgängen vorzu⸗ beugen, 2. den durch die Maßnahmen der preu— ßiſchen Regierung fälſchlich Beſchuldigten und Geſchädigten Genugtuung zu verſchaffen. Für eine einheitliche Lehrer⸗ bildung Berlin, 18. Mai. ben. die Banr von engiand peute ire Bistontrate herabſetzen würde, wäre dies für die Entſchlüſſe der Reichsbank nicht allein entſcheidend. Noch immer unklare Lage in Polen. Warſchau, 20. Mai. In unterrichteten polni⸗ ſchen Kreiſen verlautet, daß Graf Strzynſki als Nachfolger Stirmunts zum polniſchen Geſandten in London auserſehen ſein ſoll. General Skrzynſti und ein anderer General ſollen angeblich vor ein ö geſtellt worden; ſie ſind in das Warſchauer Militärgefängnis eingeliefert worden Die Lage in Marokho. Paris, 19. Mai. Wie aus Madrid gemeldet wird, haben die ſpaniſchen Truppen im Verlaufe ihrer jüngſten Operationen Afran, Sidi, Idi und Annual wieder beſetzt. Weiter ſollen die Spanier Tamaſint genommen und Abd el Krim zur Flucht aus dieſer Ortſchaft gezwungen ha. Nuch Meldungen aus Fez haben in der vergangenen Nacht drei franzöſiſche Diviſionen in der Gegend von Taza eine ausgedehnte Vor⸗ wärtsbewegung begonnen. Nach den bisher vor⸗ liegenden Nachrichten nahmen dieſe Operationen einen günſtigen Verlauf. Kirchliches. Pfälziſch-Fräuriſcher Franzistus-Pilgerzug nach Rom und Aſſiſi der Franziskaner⸗Minoriten. Das Gedächtnis der 700jährigen Wiederkehr a des Todestages des hl. Franziskus, des Armen fcierlich begangen werden. Der Deutſche Lehrerverein hat, da die nach Artikel 143,2 der Reichsverfaſſung ſeſtgelegte reichsgeſetzliche Regelung der Lehrer⸗ N bildung noch nicht erfolgt iſt, den Reichstag er⸗ ſüucht, entſchiedene Schritte in dieſer Hinſicht zu auch auf die wenn das N Reich auf die Regelung dieſer Angelegenheit ver- machen. U. a. macht die Eingabe Nachteile aufmerkſam, die eintreten, zichtet und ſie den Ländern überläßt. Dieſe Nach dene Wege, ſodaß ſtatt der in der Verfaſſung feſt⸗ gelegten Einheitlichkeit erſt recht ein ſchädliches Neben⸗ und Gegeneinander entſtehe. Vorge⸗ ſchrittene Löſung der Frage zeigten Sachſen, Thü⸗ ringen, Heſſen und Hamburg, zurückhaltende Lö⸗ ſung ſei in Mecklenburg und Baden zu verzeich⸗ nen ud vollſtändige Ablehnung einer beſſeren Ausbildung habe man in Bayern und Würt⸗ temberg. Die jetzt entſtandene zweckwidrige Un— gleichheit in der Ausbildung der künftig an deut⸗ ſchen Volksſchulen unterrichtenden Lehrer werde ihre Wirkungen auch auf die Schüler ſelbſt ſehr bald ausüben und zu Ungleichheiten führen, die für die Kinder, ihre Eltern und unſer Volk un— erträglich ſeien und ſie ſchwer ſchädigten. Poſi⸗ tiv verlangt die Eingabe, daß die Lehrer ihre grundlegende Vorbildung durch vollſtändiges Durchlaufen einer zur Hochſchule führenden höhe⸗ ren Lehranſtalt und die wiſſenſchaftliche Ausbil dung für ihren Beruf durch ein vollwertiges mindeſtens dreijähriges Hochſchulſtudium zu er werben haben. Zum Schluß macht die Eingab— auf die ſchwere ſittliche und wirtſchaſtliche Notz lage unſeres Volkes aufmerkſam, die zu einer verbeſſerten Bildung und Erziehung unſerer Jugend zwinge, deren körperliche, geiſtige und ſittliche Kräfte möglichſt vielſeitig und intenſin entwickelt werden müßten. Dazu bedürſe es aber einer Lehrerſchaft, die mit all den Bildungsgü⸗ tern ausgerüſtet ſei, die ihr die deutſche Wiſſen! ſchaft zur möglichſt vollkommenen Berufsausüh⸗ ung vermitteln könne. ———— 9 Letzte Meldungen. Keine Diskontermäßigungt Berlin, 20. Mai. Vom Reichsbanlpräſidium wird uns zu den Gerüchten an der Berliner Börſe über eine bevorſtehende Diskontermäßigung mit⸗ geteilt, daß dieſe Frage zur Zeit nicht den Gegen⸗ ſtand aktueller Beratungen bildet. Selbſt wenn gefahren werden. Die ein⸗ durch die ſchöne Schweiz von Aſſiſi, ſoll in Form eines Jubiläumsjahres Das Jubiläum be⸗ ginnt am 4. Oktober dieſes Jahres und dauert bis zum 4. Oktober 1927. Die deutſchen Franziskaner-Minoriten beab⸗ ſichtigen aus dieſem Anlaß einen Franziskus⸗Pil⸗ gerzug nach Rom und Aſſiſi, wo ihre Mitbrüder Wächter des Grabes ihres Stifters des hl. Fran— ziskus ſind. Am 11. Oktober geht's von Ludwigshafen nach Mailand, dann über Rapallo nach Rom, wo fünf Tage Aufent- halt iſt. 5 Geſegnet vom Terziarenpapſt Pius 11. ziehen wir nac) Aſſiſi zum Grabe unſeres hl. Stifters. Zwei Tage weilen wir dort. Zwei deutſche Bi⸗ ſchöfe, die den Pilgerzug begleiten, haben freund⸗ lichſt Pontifikalpredigt und Pontifikalamt in der Baſilikta übernommen. Von Aſſiſi geht es nach Padua zum Grabe des hl. Antonius, des großen Sohnes des hl. Franziskus von Aſſiſi, dann über „e': Brenner nach München der Heimat zu.— 11 Tage währt die Fahrt. ö Nach ſeraphiſcher Einfachheit ſoll nur 3. Klaſſe Zweihundert Mark betragen die Geſamtkoſten. Kein Pilgerzug fährt ſo bil⸗ lig, darum beeile man ſich mit der Anmeldung, die bis zum 1. September pfalz). geſchehen ſein muß. Dreißig Mark wenigſtens zahle man bei der An- meldung auf das Poſtſcheckkonto des Herrn Georg Fichter, Ludwigshafen a. Rh., Oggersheimerſtr. 9, Konto Nr. 3864 ein, wohin auch die Anmeldung zu richten iſt. Franziskusfreunde beteiligt, mel⸗ det Euch!“ J. A. der Pilgerleitung Pater Benevenutus Bodde O. M. C., Kloſter Oggersheim(Rhein⸗ 7 fUr sprödes und E. 1 8e 1 e Haar Schon immer war Eigelb als richtige Nahrung für die fettarme Kopfhaut und als Mittel zur Beſeitigung trockener Kopfſchuppen(Schinnen) bekannt und beliebt. Die umſtändliche Anwendung reinen Eigelbes iſt aber in Wegfall gekommen, ſeitdem in dem bekannten Kopfwaſchpulver Schaumpon mit dem ſchwarzen Kopf mit Eigelb⸗ Zuſatz ein Mittel zur Verfügung ſteht, das die Wirkung reinen Eigelbes mit durchgreifender Reinigungskraft verbindet und dem Haar ſeidiges, volles Ausſehen verleiht. Das echte Fabrikat trägt ſtets die nebenſtehende, welt⸗ bekannte Schutzmarke„Schwarzer Kopf“. Herſteller: Hans Schwarzkopf, Berlin⸗Dahlem⸗ Tann von Schöllenbach. Ein Börſen⸗Roman von Barr Runkel. „„es ware mir leber, Sie kämen zu mir, Herr!“ 4„Schön, werfen Sie ein etwas ſtärkeres Tau aus, als Sie für ben Brief herablaſſen wonten, und ich bin im Handumdrehen oben!“ „Aber wer garantiert mie dafür, daß nicht auch andere heraufklettern?“ „Zum Kuckuck! So bewaffnen Sie Ihre Leute doch mit Handbeilen und laſſen Sie jeden Herunterhauen, der es verſucht! Aber laſſen, Sie mich nicht die ganze Nacht hier warten! Es wird gleich dunkel ſein, und ich werk Ihre Zeit nicht länger als zehn Minuten in Anſpruch nehmen. Mir ſcheint, Sie möchten die Sache gern ausfechten, aber ich kann Ihnen da leider nicht dienen. Ich bin ein riedlicher Bürger, und ich ſchaudere, wenn Sie von Kanonen reden. Ich glaube wirklich, ich muß dem Secamt Mitteilung davon Rathen, wie Sie ſich benehmen! Sie ſind 0 geradezu eine Gefahr für die Schiffahrt mit hrem Eigenſinn und Ihrem Schießen in den aſchinenraum und dergleichen ſchönen Dingen! lſo nun her mit dem Tau, und laſſen Sie hre Leute ſcharf aufpaſſen, daß meine Jacht nicht an Bord Jyres Dampfers ſpringt! Es ſſt wirklich kein Wunder, daß wir Deutſche Ribie unſerer ſchlechten Manieren mißliebig ind!“ Bei dieſen ſcherzenden Worten ſchien der apitän ſich ſeiner bisherigen Befürchtungen zu ämen; auch hatten einige ſeiner Leute zu lachen angefangen, und das brachte ihn noch mehr aus der Faſſung. Ein Tau ſchlängelte ich durch die Luft und fiel wohlgezielt auf as Deck der Jacht. „Haltet feſt da oben!“ rief Tann, als er Das Tau ſtraff anzog, von ſeinem eigenen Boot abſprang und mit affenartiger Behendi keit an der hohen ſchwarzen Wand des „Najah“ emporkletterte. Kapitel. Mürriſch ſchritt der Kapitän dem unwill⸗ rommenen Gaſt voran in oie Zurchaus nicht wohlriechende Höhle, die er ſeine Kajüte nannte. Tann folgte ihm die Treppe hinunter und ließ ſich am Tiſch nieder. „Nun, Kapitän,“ begann er,„kann man hören was wir hier verhandeln?“ „Nein, Herr!“ „Alfo, wie ich Ihnen bereits ſagte, ich komme als Freund zu Ihnen. Ich möchte Sie retten, wenn es möglich iſt.“ „Mich retten?“ „Mich braucht niemand zu retten!“ „Ich glaube doch, daß das ſehr nötig iſt. Ich hielt allerdings zuerſt Lipſchütz für den einzigen Schuldigen und glaubte, Sie ſeien nur ein unſchuldiges Opfer. Heute habe ich erfahren, daß dies nicht der Fall iſt; geahnt babe ich es allerdings, ſeitdem ich ſah, wie Sie halfen, die ſchwimmenden Minen zu legen. Sie müſſen doch gewußt haben, daß Sie ſich damit eines Verbrechens ſchuldig machten!“ „Aha, es war alſo kein Zufall? Sie haben die Stämme mit Abſicht in den Fluß geworfen?“ „Allerdings hab' ich das!“ „Sie haben uns alſo beobachtet, ſeit wir b dort ankamen?“ „Selbſtverſtändlich! Ich bin nur zu dieſem Zweck herübergekommen. Ich fuhr un⸗ gefähr eine Woche nach Ihnen ab und war eine Woche früher da. Mein Ingenieur Keller, der an Bord Ihres Dampfers überfallen wurde——“ „Das war ich nicht, Herr, das war der Geſchäftsführer.“ ö „Oh, ich weiß alles. Keller iſt auf meiner Jacht nicht viel mehr als fünfhundert Meter won Ihnen entfernt, Er war mit einem Teleſkop auf dem höchſten Hügelkopf dort und hat jede Ihrer Bewegungen verfolgt, von dem Augen⸗ blick an, wo Sie landeten.“ „Aber ich muß doch die Befehle ausführen, die mir erteilt worden ſind!“ „Nein, das müſſen Sie nicht! Wenn man Ihnen befiehlt, eine verbrecheriſche Handlung zu begehen, ſo haben Sie nicht nur die Pflicht, die Ausführung zu verweigern, Sie müſſen ſogar die Sache der Bebürde anzeigen!“ Ich hatte nichts Kellers Einſperrung im Schiffsraum zu tun. Lipſchütz hat ihn ohne ein Wiſſen herunlergeſtoßen. Ich erfuhr es erſt, als wir ſchon einen Tag unterwegs waren, und ich beſtand darauf, daß er mit dem Lotſen ans Land geſetzt wurde. Lipſchütz hatte die Abſicht, ihn mit hierher zu nehmen.“ „Das ändert gar nichts an der Sache, Kapi- tän! Es iſt doch vollkommen klar, wie Sie. ſich zu benehmen hatten, fabald Sie erfuhren, daß man einen Menſchen hinterliſtig ſeiner Free heit beraubte, und daß er ſich im Raum Ihres Schiffes befand! Der einzig ehrenhaſte Weg, offenſtand, war, die Geſchichte an zuſtändiger Stelle zu melden. Aber ſelbſt wenn Ihnen die Affäre nicht ver⸗ dächtig vorkam, ſo mußten Sie doch wiſſen, was Sie taten, als Sie die Minen legten! Sie haben ſie doch wohl nicht für Luftballons der Ihnen gehalten, die Kindern zum Spielen dienen ſollten! Nein, nein, es iſt jetzt zu ſpät, Unſchuld zu heucheln! Man hat Sie beſtochen, um eine verbrecheriſche Handlung zu begehen!“ „Die ſchwimmenden in deutſchen Gewäſſern gelegt!“ 1„Lieber Herr, deutſche, ſondern gegen das internationale Geſetz verſtoßen! Niemand hat das Recht, ſchwimmende Minen in einem Strom zu legen, den jeden Tag ein deutſcher oder ein anderer Dampfer hinauffahren kann. ſind ſie erwieſenermaßen zu dem Zweck gelegt worden, um einen deutſchen Dampfer zu ver nichten. Und Sie ſind in dieſem Augenblick Kapitän eines Piratenſchiffs, lenem Erz beladen iſt!“ „Davon weiß ich nichts, Herr!“ ſagte der Kapitän.„Dieſes Schiff iſt gechartert, und meine Reeder haben mich beauftragt, den Befehlen der Leute zu gehorchen, die es gechartert haben; ot iſt der alte Schwarz und ſeine Geſell⸗ aft!“ „Wir verlieren nur Zeit, Kapitän! Sie ſprechen von Ihren Reedern. Nun, Ihr Reeder bin ich: ich habe das Schiff gekauft!“ „Das ſagen Siel Aber das geht mich gar nichts an! Und ſelbſt, wenn Sie das Schiff getauft haben, ſo ſind Sie eben in den Kontrakt mit Schwarz eingetreten und müſſen ihn halten. Solange der Vertrag läuft, iſt der Eigentümer ganz machtlos. ch muß alſo meine Befehle weiter von der Geſellſchaft ent⸗ gegennehmen. und ſotanne ich dieſe Mefehle das mit geſtoh⸗ ſofort zurückzudampſen und Minen wurden nicht Sie haben nicht gegen das Und überdies Ausführe, tue ich nichts Un rechtes!!! „Wozu das alles, Kapitän! Sie wiſſen fehr genau, was Sie tun, davon bin ich über⸗ zeugt. Sie ſind nicht von geſtern. Aber es kann Ihnen paſſieren, daß Sie, anſtatt nach Portugal, der Polizei in die Arme fahren, und davor möchte ich Sie bewahren!“ „Jeæwohl, Sie möchten Schiff und Ladung für ſich haben, nicht wahr?“ höhnte der Kapitän. „Ganz richtig, das iſt gerade, was ich möchte!“ „Sie kriegen's aber nichtl“ ſchrie der Kapi⸗ tän wütend und ſchlug mit ſeiner gewaltigen Fauſt auf den Tiſch.„Sie reden von Dieb⸗ ſtahl! Was ſind Sie denn? Ein Seeräuber ſind Sie, verſtehen Sie mich! Ich hab's Lip⸗ ſchüß geſagt, aber der wollte es nicht glauben. Er meinte, Sie würden es nicht wagen, mich auf offener See anzugreifen; er hielt Sie über⸗ dies für einen Kavaller. Gehen Sie mir mit Ihrer Polizei! Zum Teufel noch mal, ich hätte ja alle Berechtigung, Sie an den Ragen auf⸗ zubaumeln!“ „Das können Sie nicht, Kapitän!“ wider⸗ ſprach Tann ſehr ſanft. „Warum kann ich es denn nicht?“ ſchrie der Kapitän.“ „Weil Ihre Maſten keine Ragen beſitzen. Sie könnten mich allenfalls am Schornſtein aufhängen oder mich in Ketten an einem Arm Ihres Dampfkrans zappeln laſſen; aber das iſt auch alles!“ „Warum kommen Sie denn nicht mit Ihrer Diebesbande und enteen mein Schiff wie wirk⸗ ab e und zwingen mich zur Ueber⸗ gabe?“ „Ich bin wie ein wirklicher Pirat an Bord geklettert, und ich werde Sie zur Uebergave zwingen!“ 1 „Den Teuſel werden Sie!“ brüllte dei Kapitän aufſtehend und ſich mit beiden Fäuſten auf den Tiſch ſtützenb, wobei ſein an und für ſich ſchon rotes Geſicht vor Wut noch um einige Schattierungen röter wurde.„Ich werde Ihnen zeigen, was man mit Leuten Ihrer Sorte macht! Ja, das werde ich Ihnen zeigen! Leute, die es wagen, auf ff Vord eines Schiffes zu ge 90 5 ſchuß des Reichstages ſich ſchaft des Reiches ſind die Verhandlungen zwiſchen der bahn und als ergebnislos abgebrochen worden u. ten auch in abſehbarer Zeit nicht wieder auf— Neſtaurationsbetrieb für die Zeit vom 1. bis 3 nen Abenden, iſt, die Bewirtung übernehmen. Reſtaurationsbetrieb iſt nicht beabſichtigt. mehr ſoll das Weindorf an Vereine und Organi- ſationen teilweiſe vermietet werden, alljährlich wiederkehrend eine Weinmeſſe verbun⸗ den mit einem rheiniſchen Winzerfeſt im Wein⸗ dorf ſtattfinden. (eiſteskranken handelt, der Nunzſche Ver miſchtes. Das Unglück in Schönberg vor Gericht. Bensheim, 18. Mal. Das ſchwere Unglück ia Schönberg bei Bensheim fand geſtern ſein ge⸗ ichtliches Nachſplel. Bekanntlich war im Würter 5 Auto des Kunſtmühlenbeſitzers Heinr. Svahr n e eingefroren. Der Beklagte ging mtt einer oſſenen Benzinlampe in den Autoſchuppen. in dem ſich noch einige Tonnen Benzin befanden. Der Benzinbehälter des Autos, in dem noch etwo 1520 Liter Benzin waren, explodierte, wodurch 6 Perſonen teils ſchwer teils leicht verletzt wur⸗ den. An den Folgen ſchwerer Brandverletzun⸗ gen iſt der Sohn des Feuerwehrhauptmanns Wiemer geſtorben. Wiemer war ebenfalls in ſei⸗ ner Eigenſchaft als Feuerwehrhauptmann ange⸗ klagt, weil er die erforderlichen Abſperrungen an dem Platze, auf dem ſich ſeuergefährliche Stoffe befanden, unterließ. Gegen ihn hatte der Staats- anwalt drei Monate Gefängnis beantragt. Das Gericht kam jedoch zur Freiſprechung. Spahn wurde zu, ſechs Monaten Gefängnis und zur Tragung der Koſten verurteilt. Kündigungen im Ruhrgebiet. Gelſentirchen, 18. Mai. Wie bekannt wird, iſt am heutigen Dienstag dem geſamten Beam— ten⸗ und Angeſtelltenſtamm der in dem kürzlich zuſtandegekommenen Ruhrmontantruſt zuſammen⸗ geſchloſſeuen Werke gekündigt worden. Im Gan⸗ zen handelt es ſich um rund 17000 Beamte und Angeſtellte. Ausgenommen von der Kündigung ſind nur die leitenden Angeſtellten vom Prokurk⸗ ſten aufwärts. Die Kündigungen ſind zum nächſt gültigen Termin, d. h. zum 30. Juni ausgeſpro— chen worden. Es ſoll ſich dabei allerdings in der Hauptſache um eine formelle Angelegenheit im Zuſammenhaug mit dem Umſtellungsprozeß handeln. Die meiſten jetzt ausgeſprochenen Kün⸗ digungen werden jedenfalls nicht zur Auswirkung kommen. Zechenſtillegung. Köln, 18. Mai. Wie der„K. 3.“ aus Eſſen gemeldet wird, iſt ſeitens der Verwaltung der Antrag auf Stillegung der Zeche„Hermann“ ge⸗ g ſtellt worden. Von der Belegſchaft haben 2000 Mann die Kündiguig zum 15. Juni, die reſtlichen 900 zum 4. Juli erhalten. Seitens dee zuſtän— digen Kommunalverwaltungen, ſowie der Orga⸗ niſationen ſind bei den Regierungsſtellen in Ber— ling Schritte unternommen worden, um die drob— ende Stillegung, die für die Gemeinden des Amtsbezirks Bork ſchwere Nachteile bringen würde, zu verhindern. Die Bankenverhandlungen mit der Reichsbahn abgebrochen. Berlin, 18. Mai. Da der Haushaltsaus— gegen eine Bürg— für die Zinſen bei Bege— der Portefeuille-Vorzugs⸗ der Reichsbahn ausgeſprochen hatte, Reichs⸗ nunmehr dürf. bung eines aktien Teils einem Bankkonſortium genommen werden. Das Koblenzer Weindorf. Koblenz, 18. Mai. Das Koblenzer Weindorf, das ſeit Schluß der Weinbauausſtellung ſeine Pforten geſchloſſen hielt, wird während der be vorſtehenden Feſttage wieder geöffnet ſein. Der Mai 5 30. September iſt an fünf Koblenzer Wirte ibertragen worden, die jeweils an den einzel- an denen das Weindorf geöffne:! Ein ſtändiger Viel⸗ auch ſoll Oberſt Luck ſtellt Strafantrag. Berlin, 19. Mai. Der vor einigen Tagen derhaftete und wieder freigelaſſene Oberſt a. D. Luck hat gegen von Berlin, Friedensburg. Strafantrag wegen Freiheitsberaubung geſtellt. den Polizeipräſidenten Der Mörder der Gräfin Lambsdorff. Berlin, 18. Mai. Auf die Meldung hin. daß ber vermeintliche Mörder der Gräfin Lamßsdorſj bon den tſchechiſchen Behörden in Hohenelbe verz haftet und in das dortige Gerichtsgefängnis ein geliefert worden iſt, hat ſich die Berliner Krimis nalpolizet noch am geſtrigen Abend telegraphiſch lach Hohenelbe gewandt, um eine genaue Feſt⸗ tellung der Perſönlichkeit des Feſtgenommenen Jerbeizuführen. Behörde wird im Laufe des heutigen Tages er⸗ wvartet. Papiere lauten bekanntlich auf den Namen eines Gutsinſpektors Karl Branſke. Verhaftete wirklich mit dieſem identiſch iſt, ſo Die Antwort der tſchechiſchen Die bei dem Verhafteten gefundenen Wenn der dort liegt die Vermutung nahe, daß es ſich um einen der Berliner Polize bekannt iſt. Bei den Ermittelungen der Berliner Polizei nach dem Mörder der Gräfin Lambs⸗ dorff iſt man bisher (Branſkes geſtoßen, was daß der Verhaftete tatſächlich mit dem Mördern identiſch iſt. noch nicht auf die Perſon jedoch nicht ausſchließt, Aus Nah und Fern. Büdesheim, 17. Mai.(Beſitzwechſel.) Das und Grasbonſche Haus ging auf der zerſteigerung am Freitag zu 7˙00 reſp. 6150 Mt. an Ga. Frey reſp. Gg. Tratzty ber.— Trotzdem pie Gemeinde zwei neue Doppelwohnungen er⸗ Faut hat, herrſcht hier eine große Wohnunasnot, ie durch die Gemeinde allein nicht behoben verden kaun.—(Infolge des FFroſtwetters) der bergaugenen Woche ſind die Weinberge dahier eilweiſe ganz erfroren. Es iſt jammerſchade, die zutentwickelten, reichlich vorhandenen Geſcheine bernichtet zu ſehen. Wiederum ſind die Winzer eine Hoffnung ärmer. Der Schaden betrifft eiſtens die Burgunder⸗ und Portugieſerwein⸗ zerge.—(Die Snar⸗ und Darlebnskaſſe) hielt in Freitag ihre Generalverſammlung ab. Der gliederſtand beträgt 179. der, Geſamtumſatz ber 1 Mlllion Mark, der Reingewinn 64 Mark Wirſchaſt und der Reſervefonds etwa 500 Mark. Die Naſſe hat ſich im letzten Jahre gut entwickelt. Die Auf⸗ ſichtsratsmitglieder Jung und Nachtigall wurden wiedergewählt. 4 Sörgenloch, 18. Mai.(Ein ſchwerer m. l ereignete ſich geſtern vormittag in dem Transſor⸗ mationsgebäude der Ueberlandzentrale. Ein 23⸗ jähriger Monteur wollte an der Leitung eine Reparatur ausführen und geriet dabei mit der Schulter an die 2000 Volt ſtarke Leitung. Mit ſchweren Brandwunden am Oberkörper der Unglückliche von anderen Arbeitern Wohnung ſeiner Braut gebracht. dort Notverbände angelegt, abend von dem Mainzer Sanitätsauto elterliche Wohnung Der junge Mann wollte ſich verheiraten. Offenbach, 18. Mai.(uebler Ausgang einer Bontstauſe.) Die am Sonntag ſtattgefundene Bootstaufe des hieſigen Ruderklubs„Germania“ hat einen unvorhergeſehenen Ausgang genom⸗ men. Nachdem die Taufe des neuen Bootes in die Nachdem ihm am nächſten Samstag bereits vollzogen und das Boot nach der übli⸗ chen Paradefahrt wieder an Land gebracht wor⸗ den war, erwiſchte ein ſtarker faſt orkanartiger Windſtoß das Taufboot und ſchleuderte es meh⸗ rere Meter weit auf die Hafenmauer, wobei es völlig zertrümmert wurde. Menſchenleben ſind dabei glücklicherweiſe nicht zu Schaden gekom⸗ men. Der Klub iſt durch den bedauerlichen Vor⸗ fall jetzt leider zur Untätigkeit verurteil“. Offenbach, 18. Mai.(Die Arbeitsmarktlage) gat ſich in der verfloſſenen Woche nur wenig ver⸗ ändert. Es waren zu verzeichnen: Unterſtütz⸗ ungsempfänger in der Stadt: Männer 5149 Frauen 2054; im Kreis: Männer 6544, Frauen 3031. f Büdingen, 18. Mai.(Maßnahmen gegen die Zigeuner.) Die Kreisämter gehen gegen die Zigettter. die jet gerade mit Vorliebe die ein⸗ am gelegenen Vogelsberadörſer aufſuchen, und dor! die Bewohner durch Betteln und Spitzbübe⸗ teilen Saſtigen und beſtehlen, mit großer Ener gie vor. Es iſt angeordnet worden, daß Zigeu⸗ ner, die beim Fiſchen, Jagen oder Betteln ange⸗ troffen werden, ſofort zu verhaften ſeien. Eine! iggunerbande darf an einem Ort nic länger ls 1. Stunden geduldet werden, Verweilen wird unter erhebliche Rheinzohern, 18. Mai. ſall.) Tödlich verunglückt iſt geſtern vormittag Malzfabrikant Haberkam im Maſchinenhaus ſei— nes Betriebes. Das Unglück iſt wahrſcheinlich. dadurch entſtanden, daß Haberkam den Treibrie— nen zun Schwungrad ſchmieren wollte, von die— em erfaßt und zu Boden geſchleudert worden iſt. 4 Ladenburg, 18. Mai.(Ein alter Zahn.) Ein Stück vom Kauwerkzeug eines vorweltlichen Rie- ſentieres wurde im Kies nahe bei unſerer Stadt gefunden. Das niedliche Zähnchen iſt 19 Zend meter laug, 9 bis 10 Ztm. breit und 20 bis 25 Ztm. tief; einzelne Wurzeln haben eine Länge bon 14 Zim. Die Kauflöche iſt von tiefen Rillen“ durchzogen. Der Zahn ſtammt vermutlich von einem Mammut. 5 Bad Münßee, is. Mai.(Der Kurhausnen— bau.) Das neue Kurhaus erfuhr am Samstag mittag s. feierliche Einweihung. Der Jedes längere, Strafe geſtellt. (Tödlicher Unglücks⸗ ſeine Kur⸗ hausſaal iſt durch die Hinzunahme des Billard— zimmers bedeutend ber: wert. lefly, deſſen Bilter in bebentenden Galerien Hollands und der Schweiz, in Ulm und Weimar Aufnahme gefunden haben, hat die Innendekora— tion entworſen. Im Park wurde eine Natur⸗ bühne geſchaffen. Glanmünchweiler, 18. Mai.(Folgenſchwerer Zuſammenſtoß.) Bei einem Zuſammenſtoß mit einem Nadfahrer ſtürzte der hieſige Tierarzt Bus ſo unglücklich von ſeinem Motorrad. daß er mit einem ſccweren Schädelbruch vom Platze getra⸗ gen werden mußte. Der Radfahrer kam mik leichteren Verletzungen davon. Cahm, 18. Mai.(Anſchlag auf einen Eiſen⸗ bahnzug.) Am Samstag, 15. Mai 1926, zwiſchem ü vier und ſechs Uhr löſten unbekannte Täter in! der Nähe der Halteſtelle Waffenbrunn bei Cahm eine Schienenlaſche. Das Hindernis wurde von der Lokomotive des Nebenbahnzuges C 44 Waldmünchen—Cahm vom Gleis geſtoßen. Scha⸗ den iſt nicht entſtanden. Die Reichsbahndirektion Regensburg hat auf die Ergreifung der Täter eine Geldbelohnung von 200 Mark ausgeſetzt. Trier, 18. Mai.(Eiſenbahnattentat.) Am Himmelfahrtstag wurden laut„Kölniſcher Volks“ zeitung“ auf der Strecke Trier Koblenz zwiſchen. Carden und Müden fünf ſchwere Steine auf die Gleiſe gelegt. Da ſie rechtzeitig bemerkt wurden, kounte eine Entgleiſuna der Züge verhindert werden. Auf die Ergreifung der Täter ſind 500 Mark Belohnung ausgeſetzt. Köln, 18. Mai.(Zum Fall Bröcher.) In dem Verfahren gegen Dr. Bröcher und Frau Ober— reuther hat bereits eine Vernehmung der Ge— nannten durch den Unterſuchungsrichter ſtattge— funden, doch wird die Hauptvernehmung in der allernächſter Zeit durch Hinzuziehung der beiden Verteidiger erfolgen. Da der Prozeß let Ene des, wie von jnuriſtiſcher Seite erklärt wird, von der Wertung der Sachverſtändigenautachten be⸗ einflußt ſein wird, was immerhin einige Zeit in Anſpruch nehmen dürfte. wird nach Kölner Blat⸗ termeldungen, an das Hauptverfahren vor Ende November nicht gedacht werden können. Dieſe Verhandlung wird wahrſcheinlich größtenteils hei Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtattſinden. Elberfeld. 18. Mal.(Ein Todesopfer des Flangenſtreits.) Wegen der Flaagenfrage gerie⸗ ten in einer Wirtſchaft einige Gäſte in heftigen Streit. Der Streit wurde nach Verlaſſen der auch noch auf der Straße fortgeſetzt, wobei es zu blutigen Auseinanderſetzungen kam, Ein Kaufmann erhielt zwei Stiche in die Bruſt, die ſeinen Tod herbeiführten. München, 18. Mai.(Im Flugzeug an das Krankenbett.) Hier landete ein Sonderſlugzeug der Imperial Aiways Ltd. London, mit Zwi⸗ ſchenlandung über Baſel fliegend, auf dem Flug⸗ platz Oberwieſenfeld, das den Vater eines jungen Engländers brachte, der in einer hieſigen Klinik, ſchwerkrank darniederliegt. Das Flugzeug er⸗, möglichte dem Vater, den Sohn raſch beſuchen iu können. 6 Paris, 18. Mai.(Erfolg Strauſpſcher Werle in Paris.) Die geſtern zum erſten Male wieder au der großen Pariſer Oper aufgeführte Ope⸗ Salome“ von Richard Strauß wurde dank der ſpielgerecht geleiteten Vorſtellung durch tapell⸗ meiſter Gaubert mit großem Beifall aufgenommen. wurde wurde er geſtern N in die nach Nieder⸗Olm gebracht. Otrcheſter. Wildweſtſchlager„Unter der Sonne Mexlkos“ in 5 Akten, ſowie 2 Luſiſpiele in je 2 Akten. Das Union⸗Theater bietet über die Pſingſttage ſeinen Maler v. Jaw⸗ Betr.: Der Verkauf von Speiſeels auf öffentlichen Provinzialordnung wird mit Zuſtimmung des Kretsausſchuſſes und mit Genehmigung des Mi⸗ auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen nicht 1918 betr. Verbot des Verkaufs von Speiſeeis hiermit zur öffentlichen Kenntnis und empfehlen den Spelſeeisverkäufern ſowohl wie auch den Ab⸗ nehmern von Speiſeeis genaue Beachtung bei Meidung von Strafanzeigen. Es tam zu mer außerordentuch warmen Kund⸗ gebung für den deutſchen Komponiſten. Als nächſtes Werk ſoll der„Roſenkavalier“ in das Re⸗ pertoire des Theaters aufgenommen werden. London, 18. Mai.(Eiſenbahnunglück in Me⸗ rita.) Nach einer Meldung aus Mexiko iſt ein Eiſenbahnzug, der Bundestruppen beförderte, in der Nähe von Ismiquilpas(Zentral⸗Mexiko) entgeleiſt und in einen Abgrund geſtürzt. Dabei wurden 10 Soldaten getötet und 30 ver⸗ letzt. Der Pips der Hühner. Der Pips iſt oft der Anfang langwieriger Erkrankungen der Atmungsorgane, der leiber auch heute noch oft falſch behandelt wird, in⸗ dem die Zungenhaut abgelöſt wird. Dieſe Tier⸗ quälerei iſt gänzlich nutzlos; denn hierdurch wird der Schnupfen, aus dem ſchließlich die ſo ſehr gefürchtete Diphtheritis entſteht, nicht ge— heilt. Einzig und allein helfen warmer Stall und gutes, aber leichtes Weichſutter. Die ver— ſtopſten Naſenlöcher ſind mit Salzwaſſer zu reinigen und hierauf mit Oel einzureiben. As Getränk gebe man Kamillentee, oder man ſetze dein Trinkwaſſer etwas Salzſäure, aver nur ſehr wenig, zu. Außerdem teiſten Speck und Butter mit Pfeffer vermiſcht gute ſerner täglich zweimaliges Eingeben von ge— ingen Mengen chlorſaurem Kali. Eine ſorg— ältige Behandlung iſt ſehr am Platz, ſonſt ann ber ganze Veſtand gelährdet werben. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 21. Mai, Silberne Hochzeit. Am Pfingſtſams⸗ tag begehen Herr Peter Rößling 1. und ſeine Ehefrau Marta geb. Diehl das Feſt ihrer Silbernen Hochzeit. Wir gratulieren herzlichſt! *Das Phantom der Oper betitelt ſich das monumentale Filmwerk, das heute Frei ⸗ tag, Samstag und Pfingſtſonntag im Union⸗ Theater zur Vorführung kommt. 10 gewaltige Akte feſſeln den Beſucher von Anfang bis Ende. Senſation folgt auf Senſation. Die erſten Film⸗ zünſtler wirken bel dieſem Meiſterwerk der Film⸗ kunſt. mit. Wunderbares Beiprogramm. Gutes Pfingſt⸗Montag neues Programm. Nionite Dienite, Beſuchern nur Erſtklaſſiges. Der Beſuch kann daher beſtens empfohlen werden. Arntlicher Teil. Bekanntmachung. Polizei- Verordnung. Straßen und Plätzen. Auf Grund des Artikels 64 der Kreis- und niſteriums des Innern vom 17. 8. 1920 zu Nr. M. d. J. II. 6540 für den Kreis Heppenheim verordnet, wie folgt: 8 1. Speiſeels darf an Kinder unter 14 Jahren verkauft werden. Gleiches gilt auch von dem Verkauf von Speiſeeis an Verkaufe ſtänden im Freien auf pri ⸗ vaten Grundſtücken, die allgemein zugänglich ſind. 8 2 Wer Speiſeeis feilhält, darf ſich in der Aus⸗ übung dieſes Gewerbes 1) Spielplätzen während der Dauer von Be⸗ wegungsſptelen, 2) Schulgrundſtücken während der Pauſen, ſowie während der Zeit von einer halben Stun- de vor Beginn des Unterrichtes bis eine halbe Stunde nach ſeinem Schluß auf weniger als, 200 m nicht nähern. 8 Zuwiderhandlungen werden, ſoweit nicht an ⸗ dere Strafbefttmmungen zur Anwendung zu lom⸗ men haben, mit Geldſtrafe bis zu 300 Mark oder im Unvermögensfalle mit entſprechender Haftſtrafe b t. eſttaf 8 4. Die vorſtehenden Vorſchriften treten mit dem Tage der Veröffentlichung im Kreisblatt in Wirk⸗ ſamkeit. Die Pollzeiverordnung vom 10. Juni auf öffentlichen Straßen und Plätzen wird hiermit aufgehoben. Heppenheim, den 18. Auguſt 1921. Heſſ. Kreisamt Heppenheim. Pfeiffer. Vorſtehende Polizelverordnung bringen wir An Kinder unter 14 Jahren iſt der Verkauf von Speiſeels verboten. Viernheim, den 20. Mai 1926. Gef. Polizeiamt Viernheim. Ludwig. C/cherfi Spo On se Jerwen dung fur Pfingsten mit 2 Springschlöss. Hartplatte v. Ver. 0 5 8.50 deutsch Vulkan 0. 0 5.95 seht Vulkan o. s. 8.25 Weiter empfehle ich sämtliche Lederwaren und Reisenartikel zu bedeuten d her- abgesetzten Preisen. Ladardgarennaus Oftendaen Hliannneim nur P 3, 8 D. Volkshaus Für die Feiertage empfehle hochfeine Kaffees friſchgebrannt/ Pfd. 70, 80, 90, 1.- u. 1. 20 Miſchlaffee% Pfund 40 Pfg. Malzkaffee— Cichorie Kaffeeeſſenz Feinſte Eier⸗Gemüſenudeln Pfund 45, 50, 60 und 75 Pfg. „Drei Glocken“ Maccaroni Pfund 48, 54, 68, 80 Pfg. Puddingpulver— Eispulver Vanillſoßenpulver Weißwein— Rotwein Hlois Walter Empfehle: Salatgurken, grüne Erbsen, Ka- rotten, Wirsingkraut, Kopfsalat, Spinat, Meerrettich, Zwiebel, Rettig, Kartoffel, Kirschen, Orangen— Bananen, Zitronen, Aepfel, .: Oelnüsse—: —* Lebensmittelhaus ler Roschaber zum Rebstock. ießkannen und in Weißblech empfiehlt zum billigſten Tagespreis Val. Winkenbach Eisenwaren, Haus altungsgegenſtände lanbbtſchafdige Geräte. 5 Juſerieren hat Erfolg!