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Aus parlamentariſchen Kreiſen wird uns geſchrieben: Von Hindenburg berufen über nimmt Marr nunmehr wieder die Führung der deutſchen Politik. Wir ſtehen einer ganz ſeltſamen Situa⸗ tion gegenüber: Der Präſidentſchaftskandidat Marx wird von ſeinem, das höchſte Amt innehaltenden Gegenkandidaten durch ein Handſchreiben aufgefordert, in dieſer ſchweren Zeit die Verantwortung zu übernehmen. Ohne mit den Parteien ſich vorher ins Beneh— muß ein Mann pielwaren des Reichsyräſidenten Gründen die Kriſis zu verlängern. gab einmütig die Fraktion Marx frei für die Uebernahme ſich bewußt iſt. daß ſie damit eines der größ— ten Opfer bringt, das man ſemals von ihi verlangt hat. einbarung innen und außen zu ziehen. das Zentrum unter voller Wahrung men zu ſetzen, hat der Reichspräſident Hin⸗ denburg im Hinblick auf die Dringlichkeit der Notlage und unter eindringlichem Appell an das Pflicht- und Verantwortungsgefühl von Marx an dieſen das Verlangen geſtellt, ſich dem Volk und dem Vaterlande nicht zu verſagen. Das iſt ein Vorgang, der bis jetzt noch kein Gegenſtück hat. Fürwahr: Marx von beſonderen Qualitäten ſein, wenn Hindenburg in dieſer Stunde ſeine ganze Hoffnung auf ihn ſetzt und von ihm erwartet, daß er das Reich durch. ſei Wirken vor ſchwerem Schaden bewahrt. f Und nun ſehen wir das eigenartige Bild; Die zwei, damals im Wettbewerb ſich gegen— überſtehenden, Perſönlichkeiten haben nun heute die beiden höchſten Aemter inne, die das deutſche Volk zu vergeben hat. Die Art, wie Marx durch das Vertrauen das Amt angetragen alt, muß jede Kritik verſtummen laſſeu. ſollten gerade diejenigen ſich ſagen laſ⸗ ſen. die jetzt an Marx mäkeln, denn ſie be— mäkeln und bemängeln ja damit eine Ent— ſcheidung des Reichspräſidenten ſelber. Und das tun die gleichen Kreiſe, die immer dafür eingetreten ſind, daß alle dieſe Dinge aus dem Parteiſtreit herausgehoben und der allei⸗ nigen borbehalten bleiben ſollen. Zuſtändigkeit des Reichspräſidenten Sehr ſchweren Herzens haben Zentrums⸗ fraktion und Zentrumspartei Marx für das Amt zur Verfügung geſtellt. Erſt kurze Zeit iſ s her, daß Marx zum Vorſitzenden der Fraktion gewählt wurde, weil man in ihm zen Mann erblickte, dem es gelingen konnte, die in der Partei vorhandenen Strömungen zum Wohle der Geſchloſſenheit der Partei zu berbinden. Und nun, da im Reiche die ver⸗ ſchiedenartigſten Strömungen durcheinander; liefen und Gefahr drohte, daß wir uns von neuem in unſeligen Zwiſt begeben, da rich⸗ leten ſich die Blicke des Reichspräſidenten ganz von ſelbſt auf den Mann, der für geeig— net gehalten wird, auch die im geſamten poli— tiſchen Leben vorhandenen Schwie n nach innen und außen durch ſeine aunsgleichende ruhige und doch zielſichere Arbeit zu löſen. Die Fraktion und die Partei haben auch diesmal, wie immer, die Intereſſen den Partei den Intereſſen des Vaterlandes unter, geordnet. Sie glaubte es nicht verantworten zu können, aus dieſen gewiß ſchwerwiegenden Und ſi des Kanzleramtes, obgleich ſit Der Ernennung von Marx zum Kanz, ler gingen ſehr eingehende Beratungen zwi, ſchen Zentrum voraus. Formulierung, 1 führung aufzeigt. Damit iſt auch die und Deutſcher Volksparteſ Ergebnis iſt eine ſchriftlicht das die große politiſche Li⸗ Das ſachliche Grundlage geſchaffen. geſchaffen, die für das Schaffen von Mari an . * anzler von nicht zu unterſchätzender Bedeu tung iſt. Man ſieht gerade in Marr diejenige Perſönlichkeit die am beſten geeignet und im ſtande iſt, die Konſequenzen aus dieſer Ver in der praktiſchen Politik nach Dem Zentrum ſchwebt als Ziel die i Schaffung einer parlamentariſchen Mehr! auf der Grundlage der Großen Koalition vor. Und zur Erreichung dieſes Zieles wird 0 ſeiner Mittelſtellung die poſitiv ſchaffenden Kräfte auf beiden Seiten hinzuzuziehen ſuchen. Keine andere Perſönlichkeit kann geeigneter ſein, um neſe Aufgaben zu erfüllen, und das iſt auch ſie Ueberzeugung nicht nur in den beteiligten arteien, ſondern bei dem Reichspräſidenten lber geweſen, der ganz aus eigenem Ent⸗ luß Marx als den Retter aus ſckwoxer otlage des Reiches gerufen hat. Be züglich Anzeigenpreiſe: viernheimer Anzeiger Viernheimer Tageblatt (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bel Wiederholung abgeſtuſter Rabatt.— Annahmeſchluß ſür Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Inſerate müſſen bel Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen VBürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 38 Samstag, den 22. Mai 1926 43. Jahrgang —— Romm', Schöpfer Geiſt Von Theodor Seidenfaden. Geiſt voll reiner himmelsfülle, Weltgeſtalter, Licht und Stärke, Flamme, Liebe, Wunderhüälle, eingeboren jedem Werke: Sei das Feuer meiner Tage, Glutſtrom du und heiliger Nuß, daß ich über Kampf und Ulage das Geſchaff'ne lieben muß. Uraftquell der Ganz entfache auf dem Weg Wie die Roſen an den Mauern laß mich auferſtanden ſein, nicht mehr in ſelig ſein wie der Enge kauern, junger Wein Sonne, Sterne, alles Leben, Erde, Meer und Menſch und Tier tu in meine Seele heden, daß ſie atmet nur in dir. Schöpfer, Geiſt, du Glück und Güte, Unendlichkeit: mich zur Blüte der Ewigkeit. eee Marx zur Flaggenfrage und Fürſtenabfindung. Berlin, 19. Mai. In einer Beſprechung mit der Berliner Preſſe, die nach Schluß der Pfenarſitzung im Reichstag ſtattfand, äußerte ſich heute nachmittag Reichskanzler Marx noch einmal eingehend zur Flaggenfrage und Fürſtenenteignung. der Flaggenfrage bemerkte er, daß die Gründe für die Zuſtimmung des vergangenen Kabinetts zur Flaggenverord— nung vielleicht in ſpäterer Zeit gewürdigt werden würde. Er ſelbſt ſtehe auf dem Stand— punkt, daß für die Flaggenfrage eine Löſung geſucht werden müſſe, bei der nicht etwa durch die Abſtimmung große Minderheiten im Volk majorieſiert werden würden. denn dadurch würde die Erregung im Volke nur chlimmer werden und deshalb müſſe eine chlimmer werde deshalb ſſ N Löſung gut vorbereitet werden, die auch auf die Zuſtimmung der weiteſtenVolkskreiſe rechnen könne. Die Durch— führung der Flaggenverordnung des Reichs— präſidenten ſei in der Reagierungserklärung ßzugeſagt worden und müſſe erfolgen. Allerdings ſei es ganz mißverſtändlich aufge— faßt, wenn man alaube, daß die Durchfüh— rung durch die Korreſpondenz mit den aus⸗ wärtigen Miſſionen verzögert werden könnte. Aber es handele ſich um die Verſorgung der Miſſionen mit dem nötigen Flaggenſtoff.(e lägen ſchon zahlreiche Anforderungen von den Miſſionen vor und die Befriedigung dieſer Anforderungen nehme natürlich einige Zeit in Anſpruch. Aus denſelben Gründen habe ſeinerzeit auch die Verordnung des Reichs präſidenten Ebert vom Jahre 1921 erſt nach zwei Monaten in Kraft geſetzt werden können. Selbſtverſtändlich müſſe daneben der Verſuch zur Einigung in der Flaggenfrage möglichſt ſchnell gemacht werden. Vorſchläge in dieſer Richtung ſeien ſchon erfolgt. Er, der Reichskanzſer perſönlich, ſtelle ſich. ohne ſich jetzt ſchon feſtlegen zu wollen, die Entwicklung etwa ſo vor, daß ein parlamentariſcher Aus— ſchuß eingeſetzt werde, der die Frage zunächſt theoretiſch behandele und dann von einem Ausſchuß von Sachverſtändigen, Heraldikern und Hiſtorikern ſich ein Gutachten ausarbeiten laſſe, zu dem der parlamentariſche Ausſchuß dann ſelbſt wieder endgültig Stellung nehme. In Bezug auf das Sckichſal des ſozial⸗ de mokratiſch⸗kommuniſtiſchen Fürſtenenteignungs⸗Geſetzes für den Fall, daß das Geſetz im Volksent⸗ ſcheid angenommen werden ſollte, bemerkte der Reichskanzler, daß theoretiſch dann wohl im Reichstag ein Antrag geſtellt werden lönnte, den im Volksentſcheid angenommenen Geſetzentwurf wieder aufzuheben. Das wäre nher äußerſt bedenklich, denn das Volk ſei der Souverän, der Reichstag nur der Be⸗ nuftragte des Volkes, und es wäre ſonderbar und widerſinnig, wenn der Beauftragte eine dem Willen des Souveräns entaegengerichtete noch! Entſcheidung treffen wollte. Er könnt ich viel eher vorſtellen, daß der Reichstag in einen ſolchen Falle ſelbſt den Wunſch nach Auflöſung habenw ürde, um nicht weiter tätig zu ſein, nachdem das Volk in beſtimmter Richtung ent— ſchieden habe. Neben dem Volksentſcheid-Ent wurf werde natsrlich der von der Regierung vorgelegte Geſetzentwurf, der vom Reichsrat ſchon angenommen iſt, ſeinen geſchäftsord nungsmäßigen Gang auch im Reichstag durchlaufen. Die Regierung werde jedenfalls in engſter Fühlungnoahme mit den Parteien bleiben und gern die Vermittlung übernen men, um die betreffenden Melnungen ausen gleichen. Der ſozialdemohkratiſche Geſetz⸗ entwurf zur Flaggenfrage. Berlin, 20. Mai. Der von der ſozialdemokra— tiſchen Fraktion im Reichstag eingebrachte Geſetz— entwurf zur Flaggenfrage hat folgenden Wort laut: „Artikel 1) Bei der Beflaggung von Gebäuden der Reichs- und Stao'sbehörden iſt ſchwarz⸗rot⸗ gold zu verwenden. Dort, wo auf Grund beſon— derer Beſtimmungen neben der ſchwars-rot⸗golde⸗ nen Reichsflagge andere Flaggen gehißt werden (3. B. Landesflaggen) muß das Afitsmaß des ſchwarz⸗rot⸗goldenen Flaggentuches das der ande ren Flaggen übertreffen. Artikel 2) Die Gebäude der deutſchen diploma— tiſchen Vertretungen im Ausland hiſſen ausſchließ— lich die ſchwarz⸗rot-goldenen Reichsfarben.“ Sozialdemokratie und Sonntagsruhe. Im Reichstag wurde vor kurzem ein An Antrag des Handwerks eingebracht, wonack in den Konditoreien auch an Sonntagen Eis, und Creme hergeſtellt werden darf. Die An- tragſteller beriefen ſich darauf, daß die Kü⸗— chen der Hotels dieſe Genußmittel Sonntags unbeanſtandet fabrizieren dürften. Zur Be— ſcitigung dieſer offenen Ungleichheit haben eine Reihe chriſtlicher Arbeiterabgeordneien den Antrag des Handwerks mit unterſchrie⸗ ben. Die ſozialiſtiſchen Zeitungen wußten nun nichts eiligeres zu tun, als über die chriſtlichen „Arbeiterverräter“ herzufallen, die der Auf⸗ gebung der Sonntagsruhe die Hand geboten hätten. Allen voran war der Vorwärts“ der erſte Rufer im Streite gegen die chriſtlichen „Arbeiterverräter“, die der ſozialen Reaktion Poreſchub leiſten. Mit dieſer Hetze haben di; Genoſſen aber einen böſen Reinfall erlebt Haß macht blind. Auch in dieſem Falle waren die Hetzapoſtel ſo mit Blindheit geſchlagen, daß ſie gar nicht einmal merkten, daß auck die geſamte ſo zial de mokratiſche Wu“ A n die neſamte ſozdem. Partei für der betreffenden Antrag geſtimmt hatte. Ob nur „Vorwärts“ und all die anderen ſozialiſti mente iſt nicht erfolgt. beſitze. Entrüſtung zurückgewieſen und auf den ungün⸗ ſtigen Eindruck, den jetzt die Demiſſion des Fi⸗ ſtiſchen Parteizeitungen im Lande, die dieſen fetten Biſſen“ wider die böſen Chriſten mit viel Geſchrei ſerviert haben, min auch ale ſo⸗ zialdemokratiſchen Abgeordneten als Arbeiterverräter brandmarken wird? Wir be⸗ zweifeln dieſes ſehr. Wenn auch die ſe derfüir geſtimmt haben, dann— freilich iſt die Sache die andere. Wir wollen zugunſten der ſogia⸗ liſtiſchen Partei⸗ und Gewerkſchaftspreſſe au⸗ nehmen, daß ſie falſch unterrichtet worden it obſchon ſich eigentlich der wahre Tatbeſtand kaum überſehen ließ. Wir ſind nur geſpannt, ob dieſe Preſſe nun auch die genügende Por⸗ tion Anſtand aufbringt und den Schwinder richtig ſtellt. Aus Heſſen. Aus dern heſſiſchen Landtag. w. Bingen, 19. Mai. Der Abg. Ritel 5 im heſſiſchen Landtag folgende Anfragen über das Gaswerk der Stadt Bingen an die Regie⸗ rung gerichtet:„Ift es der Regierung bekannt, daß die Thüringer Gasgeſellſchaft zurzeit den Verſuch macht, das Gaswerk Bingen in ein gemiſchtwirtſchaftliches Unternehmen und Be⸗ teiligung hieran Zutritt in dem heſſiſchen Gasverſorgungsbezirk zu erlangen? Iſt es der Regierung bekannt, daß das Rheiniſch⸗ weſtfäliſche Elektrizitätswerk vor einiger Zeil in Bingen Einfluß auf das dortige Städt. Elektrizitätswerk durch Kaufbeteiligung ge⸗ wonnen hat? Was gedenkt die Regierung zu tun, um anageſichts der Beſtrebungen der befſſ⸗ ſchen Gemeinden und Gemeindeverbände auf Schaffung einer Gas- und Elektrizitätsfern⸗ verſorgung unter Ausſchluß des Privatkapi⸗ tals das Eindringen des in der Thüringer Gasgeſellſchaft und dem Rheiniſch⸗-weſtfäli⸗ ſchen Gas- und Elektrisitätswerk arbeitenden Privatkapitals im heſſiſchen Intereſſe zu ver meiden? Keine Putſchabſichten in Thüringeu. — Weimar, 20. Nai. Das thiit ingiſche Staatsminiſterium gibt bekannt: In Berliner und anderen Zeitungen erſchienen in den letz⸗ ten Tagen alarmierende Gerüchte über angeb liche Putſchabſichten von rechtsſtehenden Ber⸗ bünden in Thüringen. Der Verdacht liegt nahe, daß dieſe un verantwortlichen und tö⸗ richten Gerüchte von gewiſſenloſen Hetzern zur Verdeckung der in anderen Teilen des Reiches geſchehenden, jetzt dieſen Hetzern be⸗ denklich und angenehm erſcheinenden Vor⸗ günge in Umlauf geſetzt werden. Mit aller! Deutlichkeit ſei daher zur Vermeidung einer Beunruhigung der Bevölkerung ſeſtgeſtellt, daß von derartigen Abſichten in Thüringen nichts bekannt iſt. Die Gerüchte entbehren offenbar jeder begründeten Unter⸗ lage. Ebenſo wie die Regierung ihrer ſelbſt⸗ ftändlichen verfaſſungsmäßigen Aufgabe der Abwendung von Störungen der öffenttichen Ordnung entſprechen wird, wird ſie gegen die unverantwortlichen Urheber grundloſer und die Bevölkerung alarmierender Gerüchte mit aller Schärfe vorgehen. die Stützung des Franken Paris, 21. Mai. Die Beratungen über die fechniſchen Maßnahmen gegen die Deviſenſpve⸗ kulation ſind noch nicht beendet. Heute ſoll zu dieſem Zweck eine neue Kabinettſitzung ſtattfinden. Die von den Sozialiſten und Ra⸗ dikalen geforderte Einberufung der Parla⸗ Kammer und Senat werden erſt, wie vorgeſehen, am 27. Mai zu⸗ ſammentreten. Geſtern gelang es, das engl. Pfund um mehrere Prozent herabzudrücken. Wie verlautet, hat der Finanzminiſter geſtern nachmittag über die zur Beſſerung des Fran⸗ ken zu ergreifenden Maßnahmen mit dem Gouverneur der Brank von Frankreich eine Beſprechung abgehalten, desgleichen mil einem Mitglied des Bankhauſes Lazare Fre⸗ res, dem ſchon in früberen Fällen die Durch⸗ führung von Frankenſtützungsaktionen anver⸗ traut worden iſt. Demiſſion Perets? ö Paris, 20. Mai. Nach einer Mitteilung des „Echo de Paris“ ſoll Peret bereits geſtern nacht ſeine Demiſſion angeboten hahen, falls er nicht mehr das Vertrauen des Miniſterpräſidenten Briand ſoll jedoch dieſes Angebot mit e en hervorrufen würde, verwieſen ha⸗ ben. In der Linkspreſſe wird von der Regierung ein energiſches Vorgehen zur Wiederherſtellung der Lage und des Vertrauens gefordert. Man müſſe jetzt handeln, ſo ſchreibt der„Quotidien“, und der Reden, Beruhigungsverſuche, Erklörun⸗ Naen uſw. aenua ſein laſſen. Gleichzeitig verlangt. ..... — Land außer Amerika ben e das Blatt, daß die Goldreſerve der Banur von Frankreich eingeſetzt werden ſolle. Man brauche das Gold nicht zu ſuchen; die Keller der Bank von Frankreich flöſſen von Gold über. Kein eine derartige Re⸗ ſerve. Ausland. Korfanty⸗Hetze gegen Deutſchland. Gleiwitz, 20. Mai. Der heutige Leitartikel der „Polonia“ Korfantys hetzt in geradezu verbreche⸗ riſcher Weiſe gegen Deutſchland, dem er Pläne zur Rückeroberung Oberſchleſiens unterſchiebt. Den Anlaß hierzu gibt eine angeblich durch die revolutionären Wirren in Polen begründete Ent⸗ ſchließung der„Vereinigten Verbände heimat⸗ treuer Oberſchleſier“ an den Völkerbund, der die Rückgabe Oberſchleſiens an Deutſchland fordert. Es iſt nun gewiß Tatſache, daß das deutſche Volk nicht müde wird, die Wiedergutmachung des Rechis⸗ und Vertrauensbruches zu fordern und auch die tatſächliche und dauernde wirtſchaftliche Beunruhigung Oſtoberſchleſiens und die überaus starken wirlſchaftlichen Schädigungen geben dem deutſchen Volke das Recht dazu. Mit den gegen⸗ wärtigen Wirren aber, die die Polen unter ſich nusmachen mögen, hat das alles nichts zu tun. Rumäniſche Mobiliſierung. Berlin, 20. Mai. Infolge der Konzentra tion bolſchewiſtiſcher Truppen an der polni ſchen Grenze iſt durch die rumäniſche Regie rung eine teilweiſe Mobiliſierung an der beß⸗ arabiſchen Grenze angeordnet worden und zwar auf Grund des volniſch⸗rumäniſchen Vertrages. Auch die rumäniſche Flotte im Schwarzen Meer iſt mobiliſiert worden. Die roten“ Tauſendmark⸗ scheine. Die Reichsbankglüubiger N Leipzig, 21. Mai. Geſtern wurden vom 4. Zivilſenat des Reichsgerichts als Revi⸗ ſtonsinſtanz die Klagen des Oberfeuerwehr⸗ mannes Janeſch und des Betriebsanwalts Winter aus Leipzig, hinter denen der Reichs bankgläubigerverband gegen die Reichs bank auf Anerkennung der Vorkriegsbank⸗ noten ſteht, unter Auferlegung der Koſten ab⸗ gewieſen. Bei der Verkündung des Urteils machte ſich unter dem Publikum eine gewiſſe Neigung zu Denionſtrationen bemerkbar, die aber vom Vorſitzenden unterdrückt wurden. Auch vor dem Gerichtsgebäude erwarteten einige hundert Perſonen die Entſcheidung des Gerichtshofes. Somit findet alſo keine Aufwertung der „rotgeſtempelten“ Tauſendmarkſcheine ſtatt. Der Rechtsvertreter der Reichsbank führte aus, daß die alten Banknoten ihre Eigen— ſchaft als Inhaberſchuldverſchreibung mit dem Sperrgeſetz vom 4. Auguſt 1914 verloren hätten. Von dieſem Augenblick an ſeien ſie uur ein Geldzeichen geweſen. Es beſtehe kein Unterſchied zwiſchen den alten und den neuen Ausgaben. Es ſei durchaus kein Unrecht ge— ſchehen. Auch von einer unzuläſſigen Enteig⸗ nung könne in keiner Weiſe die Rede ſein. Der Aufruf der Noten ſei ſeinerzeit zu dem Werte erfolgt, den ſie tatſächlich hatten. Deutſches Reich. Die Neubeſetzung des Rheinminiſteriums. Berlin, 19. Mai. Wie wir ſoeben von zuſtän⸗ diger Stelle erfahren, iſt das auch in Berlin ver⸗ breitet geweſene Gerücht, daß heute in einer Ka⸗ hinettsſitzung die Neubeſetzung des Miniſteriums für die beſetzten Gebiete vorgenommen werden ſollte, un treffend. Die Beſetzung des Miniſterin für die beſetzten Gebiete dürfte erſt mach Pfingſten vorgenommen werden. erneut abgewieſen. Neuer Schritt in der Beſatzungsfrage? Berlin, 21. Mai. Wie der demokratiſche Preſſedienſt erfahren haben will, bereitet die Reichs regierung eine neue Demarche in der Beſatzungsfrage vor, die vorausſichtlich kurz nach Pfingſten erfolgen ſoll. Der Grund der neuen Demarche dürfte darin liegen, daß der Abgang der Truppen aus der zweiten und dritten Beſatzungszone immer noch geringer ſſt als dr Zuſtrom der aus der erſten Zone kommenden Beſatzungstruppen. Die Großhandels⸗Richtzahl. w. Berlin, 21. Mai. Die auf den Stichtag des 19. Mai berechnete Großhandelsindexzif⸗ fer des Statiſtiſchen Reichsamts iſt gegenüber dem 12. Mai von 123,5 auf 121,1 oder um 0,3 Prozent zurückgegangen. Von den Haupt⸗ gruppen haben die Agrarerzeugniſſe auf 122,5 und die Induſtrieſtoffe auf 124.1 nachgegeben. Noch kein Ende des engliſchen Generalſtreiks. w. London, 21. Mai. Auf der Delegiertenkon⸗ ferenz der engliſchen Bergarbeiter wurde geſtern ine Reſolution angenommen, in der die Berg⸗ arbeiter ſich mit der Reorganiſation des Kohlen⸗ bergbaues einverſtanden erklären, es aber ableh⸗ uen, ſich irgendeine Lohnkürzung oder Arheits⸗ zeitverlängerung vor der vollſtändigen durchfüh⸗ rung des Reorganiſationsplanes gefallen zu laſ⸗ ſen. Die Grubenbeſitzer ſetzten einen Unteraus⸗ ſchuß ein, der heute die Antwort der Grubenbe⸗ itzer an Baldwin aufſetzen wird. Darin ſoll egen die Einſetzung des Lohnamtes proteſtiert erden, weil der neue Vorſitende die Macht eines verkappten Staatskommiſſars des Berg⸗ baues haben werde und ſomit der erſte Schritt auf dem Wege zur Verſtaatlichung erfolge. Beide Parteten bereiten ſich auf eine Fortſetz⸗ ung des Streikes vor. i ſtern in einer Fd enzrede im wirtſchaftspolitſche Lage als ſehr ernſt. 1 1 . verlautet, daß wegen der Aeußerungen Lloyd Churchill bezeichnete Le⸗ Unterhaus die Geſtern tand eine außerordentliche Kabinettsſitzung ſtatt, 0 an Beratung der erforderlichen Notſtandsmaß⸗ nahmen, Maßnahmen zur Durchführung der Kohlenein⸗ ſuhr aus Deutſchland, gehört. 05 Liberalen Partei herrſche und datz Lloyd Ge⸗ Liberalen Partei den Vorſitz niederzulegen. Lloyd George bemerkt zu dieſen Verlautbarungen, es wenig Zweifel, daß in einigen Monaten das Land Kriſe und dem Verlauf der Kohlenverhandlungen]; Später werde die Nation ſich viel⸗ iſt. leicht fragen, ob bei klügerer und weitblickenderer baben werde. zu denen auch die Vorbereitung von Belgien und Amerika Rücktritt Lloyd Georges? Lundon, 20. Mai. In parlamentariſchen Krei⸗ zeorges über die Haltung der Regierung wäh⸗ end des Generalſtreiks großes Mißbehagen in rge die Abſicht habe, in der nächſten Sitzung 555 Der naheſtehende„Daily Chroniele“ beſtehe eine andere Auffaſſung von der letzten Haltung die ganze Krkſe haälte vermterin werden können. Letzte Meldungen. Meuterei auf einem franzöſiſchen Kriegsſchiff. w. Paris, 20. Mai. Die kommuniſtiſche„Hu⸗ manite“ teilt mit, daß Ende April an Bord des Panzerkreuzers„Metz“, des Waffenſchmuggels an der Küſte des Rif ſta⸗ tioniert war, l Das ganze Maſchinen⸗ ſich wegen mangelnder Verpflegung und zu lan⸗ gen Dienſtes geweigert haben, an die Arbeit zu gehen. einige der Aufrührer verhaftet. zer ſoll ſich wo eine Unterſuchung der Vorgänge im Gange der zur Verhinderung eine Meuterei ausgebrochen iſt. und Heizerperſonal ſoll Der Kommandant des Schiffes habe Der Ponzerkreu⸗ jetzt im Hafen von Oran beſinden, Die Verhafteten ſollen dann vor ein Kriegs- gericht geſtellt werden. werden, nicht angeſchloſſen habe, dürſie nicht ſo gedeuten als ob Bremen eine andere Stellung einnehme als die preußiſche Regierung. Er lege Wert darauf, feſtzuſtellen, daß ſich der Senat von Bremen ſeine Stellungnahnie ausſchließlich für die Ausſchußberatung vorbehalte.— Auch der Vertreter von Braunſchweig äußerte ſich in ähn⸗ lichem Sinne. Der preußiſche Staatsſekretär Weiß mann bemerkte, die preußiſche Regierung habe deshalb den Antrag auf Ausſchußberatung geſtellt, um eine Regierung irgendwie zu nötigen, ſofort mit er Erklärung hervorzutreten. Vermiſchtes. Volksbund deutſcher Kriegsgrüberffrforge. Düſſeldorf, 19. Mai. Der 6. Verkretertag des Volksbundes deutſcher Kriegsgräberfürſorge rz hier unter dem Vorſitz des Präfidenten Oberpfar⸗ Parteiparole: Gegen das Enteignungsgeſetz. Zentrum und Volksentſcheid. Der Reichsparteivorſtand der Deutſchen Zentrumspartei hielt am Mittwoch im Reichstag eine Sitzung ab, die ſich ausſchlie lich mit der Frage der Stellungnahme der Partei zu dem kommenden Volksentſcheid in Sachen der Fürſtenabfindung beſchäftigte. Der Reichsparteivorſtand faßte einmütig fo! genden Beſchluß: In Uebereinſtimmung mit den Parte! grundſätzen iſt die Zentrumsfraktion de Reichstages bemüht geweſen, die Frage den vermögensrechtlichen Auseinanderſetzung mit den ehemaligen Fürſtenhäuſern im Sinne der Gerechtigkeit und Billigkeit zu löſen. Bei dem erſten Kompromißentwurf hat ſie entſcheidend mitgewirkt. Dieſer Ent— wurf hat keine Annahme gefunden. Die Ar beit iſt geſtört worden durch das eingelei⸗ tete Volksbegehren, das die reſtloſe Ent eignung der Fürſtenhäuſer forderte. Eine ſolche Regelung widerſpricht dem in der Verfaſſung gewährleiſteten Schutz des Pri- vateigentums und damit einer weſentlichen Grundlage des Rechtsſtaates. Darum mußte die Zentrumsfraktion zu einer Ablehnung eines ſolchen Löſungsverſuches kommen. Sie kann ſich auch heute nicht auf den Bo⸗ den des Volksentſcheidsgeſetzes ſtellen. Der Reichsparteivorſtand iſt der Auffaſ⸗ ſung, daß eine befriedigende Löſung folgen— ö 0 1 0 den Vorausſetzungen entſprechen muß: Die ſtaatsrechtliche Stellung der Fürſtenhäuſer iſt grundſtürzend geändert. Sie können da⸗ rum nicht im Vollbeſitz deſſen bleiben, was ſie als regierende Häuſer in Beſitz und Nutz⸗ nißung hatten. Was ihnen als unzweifel⸗ haftes Privateigentum zu verbleiben hat, muß ein mit beſonderen Rechtsſicherheiten umkleidetes Gericht entſcheiden. Die Folgen des verlorenen Krieges und der großen Verarmung haben die Fürſtenhäuſer mitzu⸗ tragen. Bei Aufwertungen dürfen ſie nicht beſſer geſtellt ſein als andere Staatsbürger. Kronrenten, Zivilliſten und ähnliche Ren⸗ ten müſſen fortfallen. Nur in gemeinſamer Opfertat wird das deutſche Volk ſich wieder emporarbeiten können. Der Reichsparteivorſtand hat zur Zen⸗ trumsfraktion des Reichstages das Ver⸗ trauen, daß ſie alles daran ſetzen wird, um den neuen Regierungsentwurf im Sinne dieſer Leitgedanken zu geſtalten. Danach rechtfertigt ſich unſere Erwartung, daß eine gerechte den neuzeitlichen Verhältniſſen ent⸗ ſprechende Löſung tatſächlich gefunden wird. hat. reichere Bepflanzung zugeſagt worden. giſche Regierung hat für die deutſchen Soldaten⸗ Aus dieſen Erwägungen heraus erwartet der Reichsparteivorſtand, daß die Zen⸗ trumsangehörigen nicht für das Enteig⸗ nungs⸗Geſetz ſtimmen. Der Zuſammenbruch 1918. Eine Erwiderung Dittmanns. Berlin, 20. Mai. Der Reichstagsunterſuchungs⸗ ousſchuß zur Erforſchung der Urſachen des Zu— ſammenbruchs(Marinemeuterei) ſetzte am Don— nerstag Vormittag ſeine Verhandlungen fort.— Abg. Dittmann(Soz.) erhielt ſofort das Wort, um auf das geſtrige Referat des Abg. Brüning⸗ haus zu erwidern. Abg. Dittmann erklärte, der Abg. Brü⸗ ninghaus gehe nirgends auf den Kern, auf das Weſen der Dinge ein. Er ſuche vielmehr durch breite Erörterungen von Nebendingen, von Ne— benſächlichem von dieſem Kern abzulenken und eine Wolke zu erzeugen, in der niemand mehr klar ſehen könne. Der Redner wandte ſich dann zu der alldeutſchen Offizierspropaganda. Abg. Brüninghaus habe hier erklärt, daß der von Ditt⸗ mann über dieſes Thema angeführte Briefwechſel zurückzuführen ſei auf beſtimmte Auffaſſungen. Es ſei aber nachzuweiſen, daß Prinz Heinrich von Preußen dem Staatsſekretär Capelle erklärt hat: „Ich laſſe mir darüber keine Vorſchriften machen, ob ich die Schriften der Alldeutſchen auf den Schiffen auslege oder nicht.“ Der Abg. Brüning⸗ haus gehe einfach vorbei an ſeiner, Dittmanns, Feſtſtellung, daß gerade von den oberſten Kom⸗ mandobehörden die Parteigegenſätze in die Ma⸗ rine bineingetragen worden ſeien, und daß ſie ſich geweigert hätten, damit aufzuhören, als ſie vom Staatsſekretär der Marine aufgefordert wur⸗ den. Die Mannſchaften hätten ſich dagegen auf⸗ gebäumt, daß ſie das Elend noch Jahre lang tra⸗ gen ſollten nur wegen der verſtiegenen alldeutſchen Erobetungsziele. Abg. Brüninghaus habe es als unwahr bezeichnet, daß von den Unterſu⸗ chungsführern Terror geübt worden ſei. Für die Richtigkeit des Gegenteils lägen aber viel dokumentariſche Beweiſe vor. Mit Objektivität und Gerechtigkeit hätte das Verfahren der Dob⸗ ring und Löſch gar nichts zu tun. In raffinier⸗ ter Weiſe ſeien die Vernehmungsprotokolle ſo ab⸗ gefaßt worden, daß die Leute damit hineingeriſſen worden ſeien. So ſtütze ſich die Anklage auf die Wendung, daß der Friede auf jeden Preis er⸗ ſtrebt worden ſei. Tatſé lich hätten die Matro⸗ ſen niemals einen Frieden um den Preis einer nicht bedurft. Tatſächlich ſei der Kern, der mit der Berufung des Prinzen Max von Baden ver— bundenen Verſaſſungsänderung der Uebergang der Verfügungsgewalt bei ſolchen Maßnahmen an die Regierung geweſen. Schon vor dieſer Ver⸗ flotte ein politiſcher Alt ſei, über den die Regie- rung zu entſcheiden habe. während des ganzen Krieges die Flotte nicht ein⸗ ſetzen können. gen mit Admiral Scheer nicht von dem beabſich⸗ tigten Flottenvorſtoß unterrichtet worden ſeien. ſei von den verſchiedenſten Marineſachverſtändi⸗ gen zugegeben worden, auch von Admiral Scheer, der ſich damals immer hinter der Regierung zu verkriechen geſucht. Erſt jetzt würfen ſie ſich in die Heldenpoſe und ſagten, ſie hätten auch ohne Zuſtimmung der Regierung den Flottenvorſtoß unternehmen können. Ein Schuldbekenntnis ſei auch enthalten in dem Brief, den Admiral Scheer am 3. Jannar 1919 an den Staatsſekretär Ritter von Mann gerichtet habe. Der Admiral dankte darin dem Staatsſekretär für die Unterſtützung ſeiner Penſionsanſprüche und ſagte:„Der Be- ſcheid eröffnet mir einige Ausſicht, mit einem blauen Auge aus der Geſchichte herauszukom⸗ men.“ Hierauf wurde die öffentliche Sitzung geſchloſ⸗ ſen. Die nächſte, nichtöffentliche, Sitzung wird am 8. Juni ſtattfinden. Die Flaggenfrage. Berlin. 21. Mai. In der geſtrigen Sitzung des Reichsrates gab vor Eintritt in die Tages⸗ ordnung für den Hamburger Senat Senator Strandes zur Flaggenverordnung folgende Erklärung ab: f Im Auſtrag meines Senats gebe ich zur Niedeklage, einen Frieden, der von den Englän⸗ dern diktiert werden könnte, gewollt. Das Wort „Friede um jeden Preis“ ſei in die Vernehmungs⸗ protvkolle geſchmuggelt worden, ohne daß den Leuten die Bedeutung dieſer Wendung klarge⸗ macht worden ſei. In ſeinen Schlußausführungen erklärte Abg. Ditemann zu der Behauptung des Abgeord— neten Brüninghaus, der Flottenvorſtoß von 1918 Kenntnis, daß Hamburg ſich der in der letzten Vollſitzung von Preußen abgegebene Erklärung zur Flaggenverordnung anſchließt. Insbeſon⸗ dere iſt auch mein Senat der Auffaſſung, daß die neue Flaggenverordnung gemäß Artikel 67 der Reichsverfaſſung vor ihrem Erlaß im Reichsrat hätte zur Erörterung geſtellt werden müſſen. Ich bitte, dieſe Erklärung in die Nie⸗ derſchrift aufzunehmen. ö Der Vertreter Bremens, Senator Dr. Nebel⸗ thau, betonte, der Umſtand, daß ſich Bremen habe der Zuſtimmung der Reichsregierung gar der preußiſchen Erklärung zur Flaggenverordnung ſaßangsänderung hätten die Admirale ſelbſt die Meinung vertreten. daß der Einſatz der Hochſee⸗ Darum hätten ſie Der damalige Staatsſekretär von Payer und der damalige Reichskanzler Max von Baden hätten erklärt, daß ſie bei den Unterredun⸗ Die Admirale hätten die Regierung belogen. Daß damals eine Seeſchlacht mit England keine Sie⸗ gesausſichten für die weit ſchwächere Flotte bot, rer Siems aus Berlin zuſanmen. Aus dem Tab ligkeitsbericht iſt beſonders hervorzuheben, daß der Volksbund im vergangenen Jahre 108 000 die Kriegsgräberfürſorge ausgegeben Von den weit über zwei Millionen deutſcher Gefallenen des Weltkrieges ruhen rund zwei Mil- onen im Ausland, davon 900 000 in Frankreich Mark für e 451000 in Einzelgräbern, 224000 in Maſſen⸗ aräbern. ſind nicht mehr Die Ruheſtätten von 225 000 Gefallenen ſeſtzuſtellen. Mit den franzöſt⸗ ſchen amtlichen Stellen iſt vereinbart worden, daß die Gräber an Stelle der Holzkreuze mit ſteiner⸗ nen Grabzeichen verſehen werden. Auch ſei eine Die bel⸗ gräber jetzt das ewige Ruherecht zugeſichert. Verſammlungsverbot in Düſſeldorf. Düſſeldorf, 20. Mai. Mit Rückſicht auf die ö Anweſenheit der Stahlhelmleute an den Pfingſt⸗ tagen in Düſſeldorf und für den an dieſen Tagen zu erwartenden außerordentlich ſtarken Beſuch der Stadt hat die Polizeiverwaltung, um Störungen don Ruhe und Ordnung zu vermeiden, ſich ent⸗ ſchloſſen, ein generelles Verbot aller nicht beſon⸗ ders genehmigten öffentlichen Verſammlungen und Umzüge unter freiem Himmel zu erlaſſen. Die Polizei wird von auswärts für dieſe beiden Tae erheblich verſtärkt werden. Rheiniſches Feſt in Berlin. Berlin, 19. Mai. Unter dem Motto:„Vater Rhein läßt grüßen“ findet am 9. Juni in Berlin ein rheiniſcher Nachmittag“ ſtatt, der von der rhei⸗ niſchen Frauenligg in Verbindung mit dem Zweckausſchuß für Rhein, Saar und Pfalz aus⸗ geht. Zweck iſt, die Oeffentlichkeit erneut auf die ſchwere wirtſchaftliche Lage der Bäder im beſetz⸗ ten Gebiet und der rheiniſchen Winzer hinzuwei⸗ ſen. Der Reichskanzler hat für die gute Sache den Garten der Reichskanzlei zur Verfügung ge⸗ ſtellt. An einen Teeempfang ſoll ſich eine Vor⸗ ſührung anſchließen, welche die rheiniſchen Bäder zind den rheiniſchen Wein zum Gegenſtand hat, unter dem Titel„Vater Rhein läßt grüßen“. Der Alkoholkrieg in Niederſchleſien. w. Breslau, 19. Mai. Der Alkoholkrieg in Niederſchleſien ſcheint beendet zu ſein. Nachdem die niederſchleſiſchen Gaſtſwirte aus Proteſt gegen das Alkoholverbot des Breslauer Oberpräſiden⸗ ten dem geſamten Perſonal der Cafes, Reſtau⸗ rauts, Weinſtuben und Hotels gekündigt hatten, verlautet jetzt, daß die preußiſche Regierung die Polizeiverordnung des Oberpräſidenten ihrerſeits aufgehoben hat. Es handelt ſich bei dem Alkohol⸗ verbot in Niederſchleſien bekanntlich um das nahe⸗ zu ausnahmsloſe Verbot des Ausſchanks von Branntwein und Spirituoſen von 9 Uhr abends bis 8 Uhr morgens in der geſamten Provinz Nie- derſchleſien. Rettung aus Seenot. Konſtanz, 19. Mai. Der badiſche Dampfer „Stadt Konſtanz“ begegnete gen Sonntag nach⸗ mittag auf der Höhe von Turnau während des tarken Sturmes in dem bochgehenden Wellengang einem abgetakelten Segelboot, das ſich in Seenot vefand. Der Dampfer wich ſofort von ſeinem Kurſe ab, um dem Boot Hilſe zu bringen. In dieſem befand ſich die Fomilie des Eiſenbahnbe⸗ amten Diehl aus Rohrſchach. Die bewußtloſe Frau, die Tochter und drei Knaben wurden von der Beſatzung in das Kursſchiff aufgenommen. Diehl ſelbſt und einer der Knahen konnten, da der Sturm inzwiſchen nachgelaſſen hate, das Se⸗ gelbost nach Langenargen verbringen. Schwere Hochwaſſer⸗ und Lawinenſchäden. Junsbruck, 19. Mai. Südtirol. insheſondere pas Trentino, ſind durch Hochwaſſer ſchwer ge⸗ ſchädioat. Alle Flüſſe ſind ausgetreten. Verſchie⸗ dene Dammrutſche verurſachten Kataſtrophen. Der Noce-Fluß hat 6 Häuſer weageriſſen und 4 Orte iberſchwemmt. Alle 4 Lokalbahnen mußten ein⸗ geſtellt werden. In der Adamello-⸗Gruppe wurden 7 Ark iter von einer Lawine verſchüttet: alle ſind tot. In der Henzenberg⸗Kette im Zillertal iſt das berühmte Alpengoldberower: eum großen Teil eingebrochen. ö Hochwaſſer in Italien. Mailand. 19. Mai. Die vom Hochwaſſer in der Provinz Crimona angerichteten Schäden werden, allein auf zehn Millionen Lire geſchätzt indem abgeſehen von der Aufwühlung vieler Aecker ein Teil der ausſichtsreichen Ernte vernichtet wurde. Die betreffende Bauernbevölterung befindet ſich in troſtloſer Lage. In den Gebieten der Provinz Bergamo wird die Wiederinſtandſetzung der Ver⸗ fehrswege geraume Zeit in Anſpruch nehmey. In Peltlin ſind die Landſtraßen an verſchiedenen, Stellen durch Erprutſche unterbrochen. Seit 1879 ſind keine ſo großen Verheerungen durch Ueher⸗ ſchwemmung angerichtet worden. Der ſieg sache Pagenkopf. Wie die däniſche Preſſe meldet, hat die däni⸗ ſche Königin ſich kürzlich einen Bubikopf ſchneiden, klaffen. Sie iſt ſomit die erſte Könſain, die ſich vor der Mode beugt und„die ſchönſte Zierde der Frau“ abgelegt hat. Die wiedergefundene Bibel. Von dem wunderlichen Schickſal einer Bibel berichtet die däniſche Preſſe. Ein däniſcher Sol⸗ da!. Chr. Pederſen, hatte ſie 1864 in den Krieg mitgenommen und zu ſeinem Bruder Niels. der in derſeſphen Schwadron ſtand, geſagt: Augenblick.) 1 Hochſpeyer lene Ware zur Bahn brachten und an ihre Eltern, ßen Schaden an. „Oles ut das einzige, was ich hinterlaſſe, wenn ich im Kriege falle.“ An einem der letzten Tage des Feldzuges ritten die beiden Brüder eine Pa⸗ 1 Age wobei Chr. Pederſen von einer Kugel getroffen wurde und fiel. Der an⸗ dere mußte weiterreiten, um ſeinen Auftrag aus⸗ zuführen. Er ſah ſeinen Bruder nie wieder. Aber die Bibel iſt ihm jetzt wieder zugeſchickt worden, und zwar am Tage ſeiner Diamant⸗Hochzeit. Ein deutſcher Soldat hatte die Bibel bei dem Gefalle⸗ nen gefunden und ſie auf einem Hof abgeliefert, der n. Friedensſchluß mit an Deutſchland ab⸗ getreten wurd: In dieſem Hauſe vererbte ſich die Bibel von Geſchlecht zu Geſchlecht. Der Enkel des Empfängers ha“ nun den Namen des Bruders erkundet und ihm die Bibel überſandt. Für ihn, we die alte Taſchenbibel ſeines gefallenen Bru⸗ ders das ſchönſte unter den vielen Geſchenken, die ihm zu ſeiner Diamantenen Hochzeit überreicht wurden. Aus Nah und Fern. Darmſtadt, 19. Mai.(Leichenfund.) Vorgeſtern wurde in der Nähe Darmſtadts im Waltersteich eine unbekannte weibliche, etwa 60 bis 65 Jahre alte Leiche gefunden. Offenbar liegt Selbſtmord Vor. 1 Hauan, 19. Mai.(Das herrenloſe Automobil.) Die Polizei beſchlagnahmte hier geſtern ein Auto, das führer- und herrenlos auf der Straße ſtand. Machſorſchungen ergaben, daß der Wagen in Frankfurt geſtohlen war. Als die Diebe nach einer Vergnügungsfahrt nach Hanau fürchteten, erkannt zu werden, ließen ſie das Auto ſtehen. Koblenz. 19. Mai.(Hochwaſſer.) Die Moſel iſt im Lauf des geſtrigen Tages und der letzten Nacht infolge der Regenfälle. namentlich in ihrem Oberlauf ſtark geſtiegen. In Trier betrug die Steigerung drei Meter, doch hat ſie dort ihren Höchſthand erreicht, während die Saar noch wei— ter ſteigt. Da der Rhein ſehr geringes Steigen auffveiſt, fließt das Hochwaſſer der Moſel raſch ab. Wanne. 19. Mai.(Eine ganze Familie ver⸗ giftet.) Unter ſchweren Veraoiftunaserſcheinun⸗ gen erkrankte dieſer Tage im Stadtteil Eickel eine vierköyfige Familie. Alle Erkrankten wurden ins Krankenhaus eingeliefert, wo inzwiſchen der Ehe— mann un ſeine beiden Söhne im Alter von vier and zwölf Jahren geſtorben ſind. noch ſchwer kronk darnieder. Soweit Blätter⸗ meldungen zufolge bisher feſtgeſtellt wurde, iſt die Vergiftung auf den Genuß von eingeweckter vorjähriger Melde zurückzuführen. a Heilbronn. 19. Mai.(Politiſcher Zuſammen⸗ ſtuß.) Am Samstag abend die Nationalſosialt⸗ ſtiſche Arbeitervartei hauvtſächlich für ihre badi— ſchen Anhänger hierher eine Verſammlung einbe— rufen, bei der Hitler ſprechen ſollte. Gleichzeitig hatte auch der Turnverein Jahn eine Kreisübung des Trommler⸗ und Pfeiferkorps in Verbindung mit ſonſtigen Vereinsveranſtaltungen geplant. Bei der politiſchen Einſtellung beider Teile war mit Störungen zu rechnen. Die Polizeidirektion hatte daher ausreichende Vorkehrungen getroffen. Schon beim Eintreffen der Nationalſozioiſten kam es zu Zuſammenſtößen, die ſich in der Folge immer mehr ſteigerten. Die Polizei ſah ſich ver⸗ anlaßt, verſtärkte Kräfte einzuſetzen. Auch am Sonntag kam es zu leichteren Zuſammenſtößen. Oberauerbach, 19. Mai.(Ein Maurerſcherz.) Ein Neubau hier iſt mit einem Richtſtrauß ge- ſchmückt, der anſtelle der üblichen bunten Papier; bändern Geldſcheine aus der Inſlationszeit im Winde flattern läßt. „Heidelberg, 19. Mai.(Aus dem Leben ge; bruugen.) Freiwillig aus dem Leben geſchieden ein 21jähriges Dienſtmädchen, das heute früh halo 5 Uhr beim Stauwehr bier in den Neckar ſeſprungen iſt. Obwohl das Mädchen ſofort mit enem Boot ans Land gebracht wurde, waren die Wiederbelehungsverſuche erfolglos. Nach vorge⸗ fundenen Papieren iſt das Mädchen aus Darm⸗ ſtadt. Der Beweggrund der Tat iſt nicht bekannt. npennerbeim a, d. N. 19. Mal.(Froſtſchäden im Weinberg.) A. h unſere Weinberge wurden vom Froſt ſchwer heimgeſucht. Viele Winzer mußten ib Weinberge aushauen, weil alles erfroren, war: ſie haben in das Weinbergsfeld Kartoffeln gelegt. Sogar die Jungfelder von dieſem Jahr ſind erfroren. Frankfurt a. M., 19. Mai.(Ein aufregender 1 Bei den heute nachmittag auf dem Flugplatz dargebotenen Flugübungen und Fall⸗ ſchirmabſtürzen löſte ſich plötzlich der eine Fall⸗ ſchürm nicht ſofort. Der Flieger ſtürzte mehr als 900 Meter in die Tiefe. Schon erſchollen aus den Reihen der zahlreichen Zuſchauer entſetzte Schrek⸗ kensrufe, als ſich langſam der Schirm entfaltete, o daß der Fallſchirmkünſtler unverletzt den ſicheren Erdboden erreichte. Der Künſtler ſelbſt aber kam ſchreckensbleich und völlig verſtört aus ber luſtigen Höhe drunten an und wagte an die⸗ ſem Tage keinen Aufſtieg bezw. Abſturz mehr. „ Speyer, 19. Mai.(Ermittelte Salatdiebe.) In der vergangenen Nacht wurden aus dem Gar⸗ enbaubetrieb von G. H. Brendel hier 100 Stück Noufſalat geſtohlen. Als Täter konnten die Gärt⸗ nergehilfen Rudolf und Chriſtoph Heintz aus ermittelt werden, als ſie die geſtoh⸗ die ein Verſandgeſchäft führen, verſchicken wollten. Hanhofen, 19. Mai.(Skelettfund.) Geſtern ſtie⸗ en die auf dem Anweſen des Poliseidieners Flör⸗ chinger mit Fundamentierungsarbeiten beſchäftig ten Erdarbeiter auf mehrere Skelette, die nu zwe! Spatenſtick tief in der Erde beſanden Eines davon ſich noch vollkommen unverſehrt vor, I Men mungen, 19. Mai.(Schweres Unwetter.) Die Umgebung von Memmingen wurde am Mon⸗ tag durch ein ſchweres Unwetter heimgeſucht. Ein Blitzſchlag verurſachte Störungen in den Lechwer⸗ ken. In der Gegend von Langenberg richtete ein Hagelſchlag auf den Feldern und in Gärten gro⸗ Kaiſerslautern, 19. Mai.(Freigeſprochen) Vom Schwurgerich! Kaiſerslautern wurde geſtern nach mehr als achtſtündiger Verhandlung der 42 tubrige Händler Ernſt Mahler aus Albersbach, 95 eines Meineids beſchuldigt war, freigeſpro⸗ en. Dem Angeklagten war zur Laſt gelegt wor⸗ den er habe in einem Zivilprozeß unter Eid die Erſchießung eines Hundes ſeines Nachbars auf der Jagd wider beſſeres Wiſſen beſtritten. Das Gericht konnte ſich von einer Eidesverletzung des . nicht überzeugen. emaſens. 19. Mal.(Eine ſchwere Bluttat.) Eine ſchwere Bluttat ee dd. Scheune völlig niedergebrannt iſt. Die Frau liegt und 30 Muſikkapellen. üivilligen Feuerwehr nehmen allein 80 auswärtige die beiden Polizeiwachtmeiter pußler un Schmitt auf Grund Vorführungsbeſehls des hieſigen Amtsgerichts den in der Löwenbrunner⸗ straße 2 wohnhaften, Ende der 20er Jahre ſtehen⸗ den Fabrikarbeiter Paul Thomas Zwick ſeſt⸗ nehmen wollten. Der erſte Verſuch zur Feſtnahme ſchlug fehl, da Zwick nicht zu Hauſe angetroffen wurde. Bei einer ſpäteren Kontrolle ſprang Zwick durch das offenſtehende Fenſter auf die Straße, ſchoß den draußen wartenden Polizeiwachtmei⸗ ſter Schmitt mit dem Revolver nieder und ergriſß die Flucht. Auf verſchiedene Paſſanten, die ihn aufhalten wollten, gab er gleichfalls Schüſſe ab. die aber ſehlgingen. Dann ſetzte Zwick ſeine Flucht auf einem bereitſtehenden Fahrrad fort und konnte bis jetzt noch nicht feſtgenommen wer⸗ den. Der Polizeiwachtmeiſter Schmitt wurde in ſchwerverletztem Zuftand bracht. München, 19. Mal.(Probefahrten auf der Kreuzeckbahn.) Nach einer Meldung der„M. N. N.“ finden dieſer Tage auf der Kreuzeck-Bahn, die am 22. Mai dem Perſonenverkehr übergeben werden ſoll, Probefahrten ſtatt. Von der Tal⸗ bis zur Bergſtation beträgt die Fahrtvauer acht bis zehn Minuten. 1 Hd. Flomborn, 20. Mai.(Einen gräßlichen und) machte heute Vormittag der Landwirt Oh⸗ ligamacher aus unſerer Gemeinde, als er mit dem Entleeren einer Dickrübenſchanze Heſchäftigr war Als die Rüben ziemlich alle der Miete entnoms men waren, entdeckte er plötzlich die Leiche eines ca. 25 Jahre alten Mannes, der der äußeren Be— urteilung nach erſt vor wenigen Tagen an die ſer Stelle verſcharrt worden ſein mußte. Wer der Werdende ift, lonnte bis jetzt nicht ſeſtgeſtellt Wee e man an, daß er aus der Um⸗ 5d. Dorn⸗Dürkheim, 20. Mai. ſehr empfindlichen Schaden erlitt Georg Liſtmann von hier, in Sonntag auf Montag dadurch, Feuer.) Einen der Landwirt der Nacht von daß ihm 0 . 15 Die Entſteh— ungsurſache iſt unbekannt. zlibſteh Das Haslocher Exploſions⸗Unglück. Neun Tote., 1 Hasloch, 20. Mai. Dem Exploſionsunglück in Hasloch, das ſich heute vormittag um 9,80 Uhr ereignete, iſt der größte Teil der dortigen Pulver— ſabrik Hasloch A.-G. zum Opfer gefallen. au beklagen ſind neun Tote, von denen vier ſo— fort tot waren; fünf ſind im Krankenhaus in Wertheim geſtorben. Im Krankenhaus in Wert⸗ heim liegen noch zwölf Leute, bei denen aher keine Gefahr mehr für ihr Leben beſteht. Der ganze Betrieb iſt mit zirka 100 Mann belegt, die zum größten Teil aus der Umgebung ſtammen. Die Fabrik beſteht ſeit dem Jahre 1891 und war geleitet von Herrn Kommerzienrat Schmidt. ö Während des Krieges wurden Erweiterungsbau— ten errichtet, die jetzt der Kataſtrophe zum Opfer gefallen ſind. Die Fabrik ſtellte rauchloſes Pul⸗ ver für Jagd⸗ und Sportzwecke und rauchloſe! Jagdſchrotpatronen her. Der Betrieb wird vor- ausſichtlich in beſcheidenem Umfange aufrecht⸗ erhalten werden können, da keine weitere Gefahr mehr beſteht. Die Zerſtröungen ſind allerdings furchtbar. Es ſind an den Gebäuden, die ſich in einem ſtillen Seitentälchen in der Nähe von Has⸗ loch befinden, keine ganzen Scheiben, das Dach, des Direktionsgebäudes iſt völlig abgehoben. Die Trümmer von der Exploſion durchſchlugen die Bürogeräte und Einrichtungsſtücke, jedoch läßt! ſich in einigen Tagen der kleine Schaden beſeiti— gen, ſo daß ein Teil des Petriebes wieder lau— fen kann. Der Schaden wird auf eine halbe Million geſchätzt, der allerdings durch Verſiche- rung gedeckt ift. Die Urſache der Exploſion iſt unbekannt und es iſt auch unſicher, in welchem Betriebe die erſte Exploſion ſtattgefunden hat. Irgendein Sabotageakt iſt nicht anzunehmen, da zwiſchen Arbeitern und Direktion ein ſehr gutes gerhältnis beſteht: es hat bisher noch kein Streik ſtattgefunden. Die erſte Hilfe wurde von Wert⸗ heim aus geleiſtet, von wo ſoſort Sanitätskolon⸗ nen und Aerzte zur Hilfe eilten. zwölf Feuerwehren der Nachbarorte waren in Tätig— keit. Die Landespolizei hat das Exploſionsgebiet ahgeſperrt und hält Wache, bis einigermaßen der Noetrieb wieder eingerichtet werden kann. Die Der große Hiſtoriſche Feſtzug in Mannheim. Mannheim, 18. Am Pfingſtſountag wid in Mannheim die Verauſtaltung eines Gro— ßen Hiſtoriſchen Feſtzuges geboten, wie er hier ſchon ſeit Jahrzehnten nicht mehr war und in dieſem Jahre in Deutſchland wohl üßerhaupf nich! zu ſehen iſt. Aus Anlaß des 70jährigen bezw. 75jährigen Beſtehens des Katholiſchen Ge— ſellenvereins und der Freiwilligen Feuerwehr findet nachmittags halb 3 Uhr ab ein Feſtzug ſtatt, der unter der Deviſe„Feuerwehr und Handwerk“ eine Entwicklungsſchau vom Al— tertum bis zur heutigen Zeit bringt. Ueber das Ausmaß des Zuges, für deſſen künſtleriſche Ge— ſtaltung namhafte Künſtler ſeit Wochen tätig ſi: mögen folgende Zahlen belehren: Der Zug führt insgeſamt 210 Gruppen mit 200 Pferden In der Gruppe der Frei— Mai. Wehren aus Baden, der Pfalz, dem Rheinland, Heſſen und Württemberg teil. Die Pfälzer Ge⸗ biete ſind durch mehrere Winzergruppen in Ori⸗ ginaltracht vertreten. Unter beſonders hohem Auſwand iſt auch die zweite Gruppe Handwerk, die vor allem das Zunftweſen zur Darſtel⸗ lung bringt, ausgeſtaltet. Alle nur denkbaren hiſtoriſchen Zunftgruppen, bis herauf zum mo⸗ dernſten Kunſtgewerbe, werden in Gruppen, teils zit Wagen teils zu Fuß, zur Darſtellung ge⸗ bracht. Der Feſtzug, deſſen Länge über 4 Kilo⸗ meter ausmacht, führt durch ſämtliche Hauptſtra⸗ ßen der Innenſtadt, die um dieſe Zeit für den Verkehr vollkommen geſperrt ſind. Auch der Be⸗ trieb der Straßenbahnen wird ſtillgelegt werden. Welche Bedeutung der Veranſtaltung zukommt, läßt ſich daraus beurteilen, daß der badiſche Stgatspräſident und hohe kirchli Würdenträ⸗ ger, ſowie die ſonſtigen Vertreter der Reichs⸗ u. Staatsbehörden als Ehrengäſte von den Balko⸗ nen des Neuen Rathauſes aus der Veranſtal⸗ tung beiwohnen. 9 e ins Krankenhaus ge—⸗ f Handelsmarkt. Mannheimer Pryduktenbörſe. Mannheim, 20. Mai. An der Produktenhörſe erſtreckte ſich bei ſonſt ruhiger Haltung das Inte⸗ reſſe auf die nahe Ware. Verlangt wurden fürn die 100 Kilo ohne Sack, waggonfrei Mannheim: Weizen inl. ohne Angebot, ausl. 30,25—33,25 Roggen inl. 20,25—20,75, ausl. 22,25—22,50 Braugerſte inl. ohne Angebot, ausl. 27,50; Fut⸗ lergerſte 18,2519,25; Hafer inl. 20,50 21,50, ausl. 19,25—24; Mais mit Sack 17,7518; Wei⸗ zenmehl Baſis Null 41,75—42,25; Weizenbrotmehl 2732; Roggenmehl 29031; Kleie 9,25. f Maanheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 20. Mai. Zum heutigen Klein⸗ viehmarkt waren zugeführt und wurden per 50 Kilo Lehendgewicht gehandelt: 130 Kälber 60 dis 80, 201. S, weine 78 bis 81. Marktverlauf: Kälber ruhig, langſam geräüunt, mit Schweinen euhig, Ueberſtand. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 22. Mai. «Ein recht fröhliches Pfingſtfeſt allen unſeren werten Leſern, Inſerenten und ſonſtigen Geſchaftsfreunden. Verlag und Redaktion des Viernh. Anzeiger. Kath. Kaufm. Verein. Der Ver⸗ eingabend am vergangenen Donnerstag war von Seiten der älteren Mitglieder gut, von Seiten der Jugendabtellung weniger gut beſucht. In ſeinen einleitenden Worten wies der Vorſttzende, Herr Verwaltungsinſpektor Alter, auf die vor⸗ bereitenden Arbeiten hin, die zur Zelt zwecks An⸗ ſchaffung einer Fahne im Gange ſind. Wenn irgend möglich, wire der Verein noch im Laufe des Sommers das Feſt der Fahnenweihe fetern. Danach erteilte er Herrn Ober⸗Poſtſekretär i. R. Schröder das Wort zu ſeinem ſehr zeitgemäßen Vortrage:„Die Reichsfarben Schwarz⸗Rot⸗Gold, ihre Geſchichte und Schickſale.“ Jedem Zuhörer wurde im Verlauf der klaren, ſachlichen und überzeugenden Darlegungen beſonders eins klar: Die Farben Schwarz⸗Not⸗Gold ſind keineswegs, wie ihre Gegner immer wieder mit mehr Be⸗ harrlichkeit als Elnſicht behaupten, ein ultramon⸗ tan-ſozialiſtiſch jüdiſches Machwerk, ſondern die Farben des alten deutſchen Reiches und des al⸗ ten deutſchen Geiftes, die Farben der deutſchen Freiheitskämpfer im vergangenen Jahrhundert, die eine Zeit lang vergeſſen waren und an die unſere Zeit wieder angeknüpft hat. Die rege Diskuſſton, die dem Vortrag folgte, zeigte, daß es ſich bei dem Kampf um Schwarz Rot⸗Gold nicht nur um Farben, ſondern um Geiſt und Leben handelt. * Aus dem Schuldienſt. Die Herren Lehrer Dr. Seyfried und Franz Auguſt Mandel 1. aus unſerem Schulkörper erwarben ſich im lfd. Monat an der Handelehochſchule Mannheim das akademiſche Diplom als Handels⸗ wiſſenſchaftlicher Handelslehrer. Wir gratulieren herzlichſt! * Einen kühlen Sommer prophezeit der Abbe Gabriel, einer der bekannteſten franzö⸗ ſiſchen Meteorologen. Nach ſeiner wiſſenſchaft⸗ lichen Prognoſe ſoll ein Wetterumſchwung bereits ſüe Mitte Juni zu erwarten ſein. Für Juli und Auguſt ſei die Temperatur als unter normol zu ſchätzen, in der Hauptſache infolge der zu erwar⸗ tenden heftigen Erſchütterungen der Atlantiſchen Atmoſphäre. » Waldfeſt. Wir verweiſen nochmals auf das vom Radfahrer ⸗ Verein„Eintracht“ am Pfingſtmontag am Ochſenbrunnen ſtattfindende Waldfeſt. Bei günſtiger Witterung und freiem Eintritt iſt Jedermann Gelegenheit geboten, in dem ſo nah gelegenen Waldfeſtplatz bei Muſik und Geſangsvorträgen ſich einige frohe Stunden zu bereiten. * Pfingſtkonzert. Auch in dieſam Jah⸗ re hat der Inhaber vom Gaſthaus„Zum Deut⸗ ſchen Kaiſer“, Herr Karl Lamberth, keine Mühe und Koften geſcheut, ein Pfingſtkonzert zu ver⸗ anſtalten Es iſt ſomit der hieſigen Einwohner- ſchaft Gelegenheit geboten, auch am Platze recht vergnügte Stunden zu verleben. Ein Beſuch dürfte ſehr zu empfehlen ſein. Näheres ſiehe Inſerat. „Ein Garten ⸗Konzert veranſtaltet am Pfingſtmontag der Radfahrei⸗Verein„Einigkeit“ in ſeinem Vereinslokal„Zum Neuen Bahnhof“ (J. Schnelder Wwe.) Wir machen auf das diesbezügl. Inſerat aufmerlſam. » Waldſportplatz. F. Cl. Mutterſtadt kommt! Am Pfingſtmonkag ½4 Uhr ſtehen ſich die hieſtge Ligaelf und die 1. Elf vom F. Cl. Mutterſtadt gegenüber. Es wird eines der inter ⸗ eſſanteſten Treffen dieſer Saiſon geben und wird ſich ein Beſuch auf jeden Fall lohnen. Vorher ſplelen die unteren Mannſchaften. „Hunde ⸗Ausſtellung in Darmſtadt. Am Sonntag, den 30. Mai findet im Orangerie⸗ garten zu Darmſtadt eine allgemeine große Hun⸗ de⸗Ausſtellung aller Raſſen ſtatt. Sie wird ver anſtaltet vom Verein für Hundefreunde Darm⸗ ſtadt und Umgegend. Zum Vortage iſt ein Begrüßungsabend vorgeſehen. * Großer hiſtoriſcher Feſtzug in Mannheim. Morgen, Pfingſtſonntag, findet in Mannheim das 75 jährige bezw. 70 jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr und des Katholiſchen Geſellen vereins ſtatt. Aus dieſem Anlaß iſt eln großer Feſtzug, tell ⸗ weiſe hiſtetiſchen Charakters, der über 200 f eine und Gruppen zählt. Der Zug ſetzt ſich um ½8 Uhr am Luiſenring in Bewegung. Die Aus⸗ ſchmückung der Straßen, durch welche der Zug ſich bewegt, wird ein farbenprüchtiges Bild ab⸗ geben. Was bezüglich Feſtzugs⸗Arrangement ge⸗ boten werden kann, das wird man morgen in Mannheim auf der Höhe finden. Unzählige Pfelfer- und Trommler⸗Korps ſowie zahlreiche Muſtik⸗Kapellen werden den Feſtzug beleben.— Uaſere hieſige Freiwillige Feuerwehr betelligt ſich ebenfalls mit Mufik und Trommler⸗Korps am Jubtldumsfeſtie der Mannheimer Wehr. » Der Mann auf dem Kometen. An den Pfingſttagen kommen im Central⸗The⸗ ater ganz hervorragende Weltſtadt⸗Programme zur Vorführung mit den beſten internationalen Fllmdarſtellern wie Luclano Albertini und Tom Mlx. Albertini in ſeinem wunderbaren Senſa⸗ tionsfilm„Der Mann auf dem Kometen“ in 7 Akten. Als zweites Zugſtück„Das Feuerſchlff“. ein tlefergreifendes Seemannsdrama in 5 Akten, dazu die neueſte Ufa⸗Wochenſchau, alſo zuſam- men 13 Akte. Pfingſtmontag der Liebling des Publikums, Tom Mix, in ſelnem beſten Wild. weſt: Senſatlonsfilm, betitelt„Toms Tiger“, in 7 Rieſen⸗Akten. Dazu 6 Akte Juſtſpiele von den beliebten Foxkomödien. Foxfilme umſpannen den Erdball. Auch das ganz vorzügliche Kino⸗Or⸗ cheſter iſt allen Mufikfreunden zu empfehlen. Für Pfingſten iſt der Beſuch der Central⸗The⸗ aters, wo man etwas Außergewöhnliches ſieht und hört, das ſchönſte und billigſte Vergnügen. Darum auf ins neue Central⸗Theater! Erſtklaſ⸗ ſige Filme, bequeme Sißzgelegenheit, gute Muſik! Gottesdienſt-Ordnuung der katholiſchen Gemeinde. 1. Feiertag. 7 Uhi hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 9 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Beſper. Nach derſelben General- Abſolution für die Mitglieder des dritten Ordens. Von 3 bis gegen 5 Uhr Ge⸗ legenheit zur hl. Beicht. 2. Feiertag. Gottesdienſt Ordnung wie an Sonntagen; nach der Andacht Verſammlung des ghriſtl. Mütter vereins. In der neuen Kirche an Werktagen: Dienstag: ½%6 Uhr beſt. E.⸗A. für Sabina Weidner geb. Schmitt, Söhne 1 7 Krle⸗ ger Peter Wilhelm, Michael und beider⸗ ſeltige Angehörige. 7/7 Uhr beſt. E.⸗A. für Eliſe Burkert geb. Schmitt, den in Oppau verunglückten Sohn Adam und belderſeitige Angehörige. Mittwoch: ¼6 Uhr 1. S.A. für ledig 1 Joſef Renner. 7/7 Uhr beſt. Amt für Eliſ Kempf geb. Faber, deren Sohn Franz u. Angehörige. Donnerstag:% Uhr beſt. E.⸗A. für Simon Peter Lang, Sohn Ferdinand u. Angeh. 7/7 Uhr beſt. E.⸗A. für 1 Krieger Mich. Lammer, Schwager Nikolaus Winkler 12. und beiderſeitige Angehörige. Freitag: ¼6 Uhr beſt. Amt für Georg Valt. Hosck 2, deſſen Kinder: Eliſ. geehl. Adler, Schweſter Firmiana, dbeiderſeitige Groß⸗ eltern, Schwlegereltern und Angehörige. 1/7 Uhr beſt. E.⸗A. für + Krieger Nikl. Bähr und beiderſeitige Großeltern. Samstag: ½6 Uhr beſt. Amt für Peter Pfenning 3., Ehefrau Sophie geb. Grab, beiderſeltige Eltern und Geſchwiſter und Schwiegerſohn 7 Krieger Joſef Krug. 1/7 Uhr beſt. E.⸗A. für Val. Winkler 4., Ehefrau Thereſe geb. Georgi und Jakob Gumbel, Ehefrau Kath. geb. Winkler. Am Dlenstag und Donnerstag iſt bei den barmh. Schweſtern, am Mittwoch und Freitag bei den Engl. Fräulein um 6 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt Kommunlon des Männerapoſtolats und gemeinſchaftliche heilige Kommunion für die Schülerinnen des Herrn Rektor Mayr, Frl. Hofmann und Ingebrand; Beicht für die Kinder am Samstag um 2 Uhr. Am nüchſten Sonntag, dem Feſte der Allerheilig⸗ ſten Dreifaltigkeit findet in der alten Kirche die Weihe des Salzes ſtatt. Am nächſten Sonntag beginnen die Aloyſtaniſchen Sonntage. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß in dieſem Jahre wleder ein Pilgerzug nach Walldürn mit⸗ tels Extrazug für die Dekanate Bensheim und Heppenheim veranſtaltet wird. Es wird gebeten, daß ſich die Teilnehmer über die Pfingſi⸗Woche im Pfarrhaus melden, um die Zahl der Teil⸗ nehmer feſtzuſtellen. Alles übrige wird ſpäter bekannt gegeben. 6 Kirchliche Anzeigen der Crang. Gemeinde. Pfing ſt e n. Sonntag, den 23. Mai 1926(1. Feiertag). Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Kollekte für die Lutherſtiftung. N Abends 8 Uhr: Ingendvereln. Montag, den 24. Mai 1926(2. Feiertag). Vorm. 9½ Uhr: Gottesdlenſt Kollekte für dſe Jiiutherſtiftung. Vorm. 10 ½ Uhr: Kinbergottesdlenſl. 1 Abends 8 Uhr: Jugendverein u. Mädchenbund. Donnerstag, den 27. Mal 1926. Abends 8 ½ Uhr: Uebungsſtunde des Frauenchors.