eee eee, Radfahrer⸗Verein Einigkeit Am Pfingſt⸗Montag von nachmittags 3 Uhr ab im Vereinslokal zum neuen Bahnhof(Joh. Schneider Ww.) großes Radfahrer⸗Bund V heim. Am Pfingſt⸗Montag beteiligt ſich unſer Vereln am Fahren des Radfahrer-Bereins„Eintracht“. Zuſammenkunft 1 Uhr im Lokal Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Danksagung. Für die vlelen Beweise herzlicher Anteilnahme, die uns bei dem Hinscheiden unseres lieben Vaters Hern Johann Adam Moos 1. aus allen Kreisen der Bevölkerung zuteil geworden sind, sagen wir hiermit unseren tiefgefühlten Bank. Insbesondere danken wir Herrn Pfarrer Roos für die warmherige Würdigung, dem evangelischen Kirchen- vorstande, der evangelischen Jemeinde Viernheim, und viernheimer Anzeiger Viernheimer Tageblatt rſcheinttäglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frel ins Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 6 Pfg., bel Wiederholung gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim ernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten)(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in fd. Rechnung ſtehen. dem Männergesangverein ‚Liedertafel! Lampertheim für die Kranzspenden, dem Frauenchor für den erhebenden Gesang. Auch allen denen, die dem lieben Verstorbe- nen das letzte Geleite gaben, sei hiermit herzlichst gedankt. Viernhelm, den 20. Mai 1926 Die trauerad Hlnterhllebenen. — — —— ——— ——— S ———— ——— Fur die anläßlich unſerer Vermählung über⸗ mittelten Glückwünſche und Geſchenke ſagen herzlichen Dank. Willy Vonderheyd und Fran Juſanna geb. Helbig. 1 4 a 0 7 0 N 4 Mai 1926. WSS SS S SSS el 4 N 0 Aab.-Hadfahſel. Bund vbligantat — Mitgliedſchaft Wanderer. Pfingſten große Wanderfahrt % zum Gau⸗Bundesfeſt in Mainz Abfahrt Pfingſtſonntag vormittag 6 Uhr am Fürſt Alexander. Der Vorſtand. Cport⸗Vergg. Amicitia 09 Viernheim Pfingſtſonntag: Ligamann⸗ ſchaft in Frankfurt. Abfahrt wird im Lokal bekanntgegeben Pfingſtmontag nachmittag 5 F. C. Mutterſiadt 1. gegen Sp.⸗Bgg. Amieitia 1. Vorſpiele: Untere Mannſchaften Der Spielausſchuß. W Für die uns anlässlich unserer Goldenen Hochzeit in so Oberaus reichem Masse zuteil gewordenen Gldekwünsche und Gberreichten Geschenke sagen herzliehsten Dank Statt Karten Leonhard Knapp 2. u. Frau Viernheim, den 22. Mei 1926. Ihre Verlobung beehren sich anzuzelgen: Kätche Roos Ludwig Lahres Viernheim, Pfingsten 1926. ö— — CCC Danksagung. Für dle anläßlich unserer Ver ms h- Statt Karten! long erwiesenen Aufmerksamkeſten und Geschenke danken herziich Nikl. Jager 3. und Frau Sophie geb. Schmitt. 8668989929998 V —.— Anna Frank August Schuster Mannheim-Feudenheim S Verlobte Viernheim Pfingsten 1926 Statt Karten Liesel Otterbeek Dl. Phil. Utban Seyfried Verlobte Viernheim, Pfingsten 1926. Aktienkapital Reserven V Wir liefern: Schlaf-, Speise- und Herrenzimmer Kuchen, kompl. Betten Einzel- und Polstermöbel in zur guten Qualitäten. Riesige Auswahl, herabgesetzte Preise. H. Schwalbach Söhne, Mannheim P ˙¹-m Nheintehe breubank Niederlassung Weinheim a. d. B. Besorgung aller bankmäßigen Geschäfte Annahme von Spareinlagen zu günstigen Zinssätzen eee eee e geeeeeeees bn Elst Ein faſt neues U Damenrad gegen Barzahlung billig zu verkaufen. Zu erfragen im Berlag. Dichrüben zu verkaufen Weinheimerſtr. 35. Mark 24 Millionen Mark 4 Millionen echt pitsch pine B 7, 4 Möbelgroßlager Tel. 6505 5 xwischen B 6 und B 7 Stets friſch laufend abzugeben gebrannter K. + 1 Se ½ Pfb. zu 75, 90, 100, 110 und 125 3 Tee, Kakao und Schokolade in allen Preislagen 1 Liter 1.20 Fk. Tafelöl „ Erbnußöl extra 1 Liter 1.30 Neue Schlangen⸗Gurken u. Gemüſe⸗ am Lager. Trddentsche adbarloſe „Odenwälder Blaue“ und„Gelbe Induſtrie“ hat pro Zentner 3.50. Heinrich Faltermann Kartoffelhandlung. NB. Gelbfleiſchige Speiſekartoffel ſtändig eden aparte odelle Mk. 187 und höher. Scnalummer 0 10 0 8915 1 imit. m. groß. Spi— echranie Nigrk 288. weietscheihne Sinerschränke Mk. 37.— und höher echt nußb.-pol. Bettstellen k. 64.— und höher Maschkommeden, Harhtschränke. Matratzen ste. ste. spottbillig. Teilzahlung gestattet. Wogen Ersparnis hoh. Erbſen Pfund 50 Pfg. . L u 7110 em lg. 5. e eee 0 5 Rinde Edamer Näſe, Allgauer 1 . Molkerei Sützrahmtafelbuttes 1 Kahma, Blauband, Reſi Ruß— ½ Pfund 40 ½% Pfund 40 Jakob Winkenbach Tel. 85. Lorſcherſtraße 10. Johann Reues echtes Mroma-daalmats Hünnerfutter azza empfiehlt Ladenmets unerndrt Medrige Freise. Möbelhaus bab Ar alt Maunheim nur Bellenstr. 24. (Welze unnd Auſtüudiges Mädchen für tagsüber geſucht. Loniſenſtr. 56. * Adler IX. Far ei- Aonzerd]! Unſere verehrlichen Mitglieder mit ihren werten Angehörigen ſowie alle Freunde und Gönner des Vereins werden hierzu höflichft eingeladen. Eintritt frei! 2 Eintritt frei! Zum Ausſchank kommt 1a. Bockbier Für gute Speiſen und Getränke iſt beſtens Sorge ge⸗ tragen. ee Der Vorſtand. Nadfahrer-Verein„Eintracht“ Viernheim. Gegr. 1907 Montag, den 24. Mai(Pfingſt⸗Montag) von nachm. 3 Uhr ab am Ochſenbrunnen Or chte fachen ggg achgngggandnagenadoagangggewanmggdammatee Aufſtellung des Corſozuges um 2 Uhr an dem Vereinslokal zum zrünen Laub. Der Feſtzug bewegt ſich durch die Blauehut⸗, Wein⸗ heimer⸗, Waſſer⸗, Schul-, Rathaus⸗ und Lorſcherſtraße nach dem Feſt⸗ platz am Ochſenbrunnen. Daſelbſt Muſil- u. Geſangsvorträgen, Preiskegeln uſw. Um 6 Uhr Preisverteilung. Für Sitzgelegenheit, ff. Bier und prima Speiſen iſt beſtens Sorge getragen. Eintritt frei 1 Eintritt frei! Die verehrliche Einwohnerſchaft ladet hierzu höflichſt ein Der Vorſtand. Gelegenheitskauf! Für das bevorſtehende Pfingſtfeſt haben wir viele Artikel unſeres gutſortterten Waren⸗ lagers im Preiſe ganz bedeutend ermäßigt. Wir empfehlen: Damen⸗ und Kinder⸗Handtaſchen Portemonnaies Geldſcheintaſchen Prieſmappen Auchſücke Cigaretten⸗Etuis Sigarren⸗Eluis Taſchen⸗Gpiegel Friſterkümme Haarschmuck Zahnbürsten Schwämme ferner: Steh- und Hängekrenze Weihleſſel, Roſenkränze Gerahmte Vilder Bilderrahmen Wandſprüche Blumenvaſen Gulrlanden Große Aus wahl in Roman⸗ und Unterhaltungsbüchern Jugendbücher uſw. uſw. Viernheimer Anzeiger. naturlasjert sehr schönes Modell zu Mk. 178.— verkauft M. Lauber Maunhelm, F 8, 7 Preisend mit viel schönen Reden ihrer Länder Wert und Zahl, sassen viele deutsche Fürsten einst zu Worms im Kaisersaal. Und es preist der Herr von Sachsen, der von Bayern und so fort, jhren Reichtum, Hab' und Güter, bis der Hesse kam zu Wort: „Reichtum“ sprach er„ist vergänglich, und Ihr kommt mit mir nicht mit, denn es gibt mein Wormser Guttmann meinem ganzen Land Credit“! Und es riefen alle Fürsten: „Oh, wie arm ist unser Land, Hessenfürst, Du bist der Reichste, das ist wahrlich allerhand“! Moral: Und die Moral von der Geschicht ohne Guttmann geht es nicht. Konfektion, Wäsche, Gar- dinen, Möbel, Kinderwagen usw. Alles gegen bequeme Teilzahlung! 6. Cultmann Worms am Römischen Kaiser 2—6,. Vertreter: Karl Wetzel, Lampertheim Kaiserstr. 6. ſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 10 Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathaus ſſte. 36 r T——̃.. Nordpol.— Wochenplauderei. Bei Wu ⸗pei⸗fu und ſeiner Gattin.— Exbanditen. Dienstag, ben 25. Mai 1926 0 43. Jahrgang — Pilſudſti. Kapitalismus in China.— Völlerwanderungen.— Geſolei. Da mir der Boden in Europa zu heiß wurde, habe ich heimlich Herrn Amundſen gebeten, mich ein wenig mitzunehmen in die kühleren Gegen⸗ den ſeiner Eisberge. So war ich denn auch dabei, Austrinkung einer Folge ſteifer Grogs, oerſteht, als die bekannten drei Flaggen unter Abſingung der entſprechenden Nationalhymnen und unter wie man ſelbſt in Oſtpreußen nicht beſſer zu brauen in die Einſamkeit der Polarlandſchaſt abgeworfen wurden. Weil es mich aber nun nicht nach Alaska gelüſtete, ſo bat ich den freundlichen Mann, eben eine kleine Schleife nach China zu gondeln und mich dort bei meinem Freunde Wu— ci⸗ſu abzuſetzen, was er denn auch gutwillig tat, elbſt auf die Gefahr hin, für ein paar Tage den Teleſonanſchluß nach Europa zu verlieren. Da ich einmal einer Sitzung der Conſucius⸗ eſellſchaft beigewohnt hatte, wo uns Kang⸗Yo⸗ leit eingeweiht, gelang es mir ohne Weiteres, Wei ausgiebig in alle Regeln chineſiſcher Höflich⸗ zu dem großen General vorzudringen, der mich ſo⸗ zleich zu einer Taſſe echten Tee's einlud. Es lam das Geſpräch auf die europäiſchen Verhält⸗ liſſe, die dem würdigen, ſchon leicht angegrauten Wu⸗pei⸗fu einigermaßen chineſiſch vorkamen. Der 1 general iſt bekanntlich ein ſehr gebildeter Mann ind ich wunderte mich, wie genau er Beſcheid oußte.„Nachdem die Welt ſo lange vorwärts gegangen“, ſprach er, während ſeine holde Gattin inen bunten Sonnenſchirm über uns beide hielt, muß ſie doch endlich anfangen, rückwärts zu aufen, bewegt ſich doch alles im Kreiſe. Hier in Ching ſind wir, weil wir immer als konſervativ ind rückſchrittlich galten, eben darum nun an der Spitze. Hier regieren jetzt wieder die Häupt— inge, genau wie in den alten Tagen. Und bei euch? Mu⸗ſo⸗lin, Pri⸗mi⸗ver und ja, wie heißt doch der neueſte, ſie ſind doch nicht beſſer und licht anders als unſere Tſchang-tſo-lin und Feng. Wer iſt übrigens dieſer neue Pi-ſuds-ki?“ Ich erzählte ihm einiges von jenem intereſ— ſanten Polengeneral, der in jungen Jahren, hierin Muſſolini nicht unähnlich, ſehr radikal ge⸗ veſen iſt. Man nannte ihn ſpäter noch immer den„Exbanditen“, weil er nämlich an der Spitze einer Bande war, die das Staatsweſen durch Plünderung der öffentlichen Kaſſen zu Wohlſtand zu bringen ſuchte. Er bekehrte ſich im Weltkriege und führte die polniſchen Legionen. Weil er es ſpäter den Preußen nicht recht machte, hielten ſie eine Kur in einer innerdeutſchen Feſtung für die entſprechendſte Behandlung, ſtärkten ſo die ohne— hin ſchon hochentwickelte Preußenliebe des ehr— geizigen Mannes und ließen ihn darauf an die Spitze des neuen Staates treten. Der frühere Exbandit bewohnte als Präſident das Belvedere, den alten herrlichen Großfürſtenpalaſt, in dem ſo dicke Teppiche liegen, daß man ſeinen eigenen Tritt nicht zu hören vermag. Angeekelt durch den Warſchauer politiſchen Klatſch mit all ſeinen Skandalaffären zog ſich der nunmehr wirklich ehr— liche Mann, der ſich niemals auf Staatskoſten bereichert hat, zurück, indem er leiſe hoffte, der bolniſche Staat werde ſeinem neuen Gründer Ehre machen. Inzwiſchen geſchah das gerade Hegenteil: man betrog, man ſchlug ſich parlamen— ariſch und unparlamentariſch, man übernahm ich international, man unterdrückte die Minder— beiten, man wurde bankerott und ſtahl infolge— deſſen nur um ſo mehr, man zahlte Rieſengehäl— tler an rieſig viel Beamte, und war ſchließlich ſo weit, daß man wieder von vorne anfaugen mußte, und ſo kehrte Pilſudſki in das Warſchauer Groß— fürſtenſchloß zurück. Die Bolſchewiſten haßt er, allerdings nicht aus Liebe zu den Preußen...“ Wuü⸗pei⸗fu ſchmunzelte flüſternd:„Aber natür— lich, alles bewegt ſich im Kreiſe, ſind wir doch hier in China auch genau ſoweit, wie vor gut einem Jahre, SGG ,sͤs ee eee Cafe⸗Reſtaurant „Schwarzer Peter Heute Samstag und morgen Sonntag und musikalische interhaltung Zur Verabreichung kommt Kaffee, Wein, Bier, Eis, Konditoreiware und Fein⸗ gebäck. nee. Juſerieren hat Erfolg! 1 5 ich und mein Freund Tſchang⸗tſo⸗lin über⸗ legt eben, wie er am beſten mir in den Rücken alle. Gebt doch eure europäiſchen Methoden der Rulturgeſchichte auft Weltgeſchichte iſt eine ewig giederkehrende Prügelei; bald iſt Feng oben, bald Tſchang und bald Wu; es kommt ſogar auf die Jahreszahl dabei wenig an, beſonders, wenn man wie hier in Cbina ein vaar Jahrtauſende en He 0 Geſchichte hinter ſich hat.“ Eben trat Yen her ein, der neue chineſiſche Präſident, und fragte ſich ehrfürchtig neigend, wie Exzellenz wünſche daß das Reich der Mitte regiert werde.„Zu nächſt einmal“, ſagte Wu-pei-fu,„ſchicken Si ſämtliche Parlamentarier nach Hauſe, wenn noc etliche Reſte in der Hauptſtadt zurückgeblieben f ſollten. Die Menſchheit des 20. Jahrhunderts bedarf der Häuptlinge, nicht aber der Kriſen macher. Ich höre gerade, daß man in Europ nach und nach auch dahin kommt. Wir wollen doch endlich einmal alle dieſe weißen Fortſchrittz abbauen. Lebten wir hier nicht im Frieden! Stand nicht ruhig im Zenit des Landes de Sohn des Himmels? Gab es etbas Würdigere als unſere Mandarinen? Man beſtellte ſeiner Reis und hatte zu eſſen. Kam aber einmal ein, Hungersnot, nun es mußte doch etwas geſchehen um der drohenden Uebervölkerung zu wehren Dafür hatten wir es auch niche nötig, Millionen durch giftige Gaſe umzubringen und darum ver— mieden wir die Weltkriege mit ihren Hunger blockaden und ihren Steckrübenwintern. Unſere Gelehrten hatten zu tun, gab doch ſelbſt unſer: Schrift ihnen dauernd Rätſel auf, und dieſe Rät— ſel waren ſo kalendariſch harmlos, daß das Ge lehrtendaſein wirklich der ſtillſten Freuden voll war. Laſſe man ihnen doch die Rätſel, denn was ſollen wer mit all den Gelehrten, wenn man eines Tages die Wahrheit wird gefunden haben. Sie werden dann nur beginnen Gott zu leugnen oder öhnliche Dummheiten aufzuſtellen, damit ſie etwas haben, um ihren kleinen Intellekt zu üben... Und Klaſſenkämpfe gab es auch nicht. Heute haben dieſe amerikaniſchen und ja paniſchen Kapitaliſten ihre Röder auch bei uns in Gang geſetzt, und die Folge iſt, was wir eben erleben. Dinge werden in Maſſe fabriziert, die nur die Sehnſucht wecken nach immer mehr und damit die Unzufriedenheit. Geldwirtſchaft dringt in Stadt und Land, und ſchließlich ſtehen die Steuern höher über dem Boden, als die Waſſer wenn der gelbe Fluß über ſeine Ufer tritt. Und ſo wird der Boden ſelbhſt unſicher, und alles wantt. Alſo, Herr Pröſident, mit dieſem Kapi— talismus muß es in China ein Ende haben. Armes China“, ſeufzte er ſchwer,„je mehr Geld ins Land kommt, um ſo weniger Raum hat es für ſeine vielen Menſchen. Und nun hat das Wandern begonnen. Wenn aber Millionen an— fangen zu wandern, dann entſteht ſicher bald ein Gedränge an fremden Gartenzöunen. Ganz La teinamerika iſt ſchon in Angſt vor der gelben Ge— fahr. Die Angelſachſen im Norden und die Au— ſtralier wehren uns den Eingang. Und es wird Mord und Totſchlaa geben, und es wird weni ger gemütlich ſein als zwiſchen Feng und Tſchang, das können Sie glauben. Nach einem Jahrtau— ſend wird man dieſe Periode der Geſchichte die große Völkerwanderung des 20. Jahrhunderts nennen, und dann werden wir Chineſen am Ende in Berlin ſitzen, und eure Grünen werden auf dem Potsdamerplatz in Peking ſpazieren gehen...“„Und die neue Verſaſſung?“ fragte der Präſident. Wu⸗-pei⸗ſu richtete ſich auf und rief:„Verfaſſung?... Im Konfutſe ſollen ſie leſen. denn dort ſteht geſchrieben, wie einſt ein Schüler den Meiſter fragte, ob es ein Wort gebe, nach dem man das ganze Leben hindurch handeln könne. Konfutſe aber antwortete:„Gegenſeitig- keit. Was du ſelbſt nicht wünſcht, tu nicht au! andern.“ ö Wie ich das gehört, beſchloß ich, in Chiua zu bleiben, und wachte vor lauter Freude auf aus meinem tieſen Traum, ach, und war wieder in Europa, ſollte an einem Volksentſcheid teilneh— men, einer Parlamentsſitzung beiwohnen, für Deutſchland einen neuen Kanzler ſuchen, den franzöſiſchen Fraue heben, die engliſchen Koh⸗ lenarbeiter beruhigen, den Frauen eine auſtän dige Mode verſchaffen, Muſſolini vom Größen⸗ wahn heilen und am gleichen Tage noch die Ge— ſolei deſichtigen... Ja, es wird Zeit, daß Europa nach China geht... die Lage der deutſchen Viehwirtſchaft. Ungefähr drei Viertel der dee tſch irt Int itſchen landwirt aſtlich genutzten iche wird von Bauern bea 10., e, o. tohſe Viehzucht die e se e. tnee=upiage iſt; denn nicht weni⸗ ger als 80 Prozent Rindvieh, 92 Prozent Schwei⸗ ne, 51 Prozent Schafe und 99 Prozent Jiegen befinde. ee 0 ſich in den Betrieben bis zu 100 Hektar 1 Frage der Vermehrung 155 Verbeſſerung 99 5 leiſtunosfähigen Viehſtapels verdient in 0 wa noch größere Beachtung, je mehr die 1 lung durchgeführt wird, das heißt neue zauernſtellen, vor allem im Oſten unſeres Rei⸗ geſchaffen werden, ö Ren de Viehpwirtſchaft Abſatz findet u der drü en Aus!* lutte ee drückenden Auslandskon 0 Es iſt daher ſehr lehrreich, gen Er ehniſts der letzten Dezember 1925 kennen 1 einen genügenden zunächſt die wich⸗ Viehzählung vom n zu lernen. und daran die ſich halten können, — ansunpfenbd Winke ſur die ben. im Jahre 1924. Schuld daran . 1 war ein Mangel an Futtermitteln. nicht konnte. Tei! der Betriebsſubſtanz zu veräußern. 1110 den wichtigſten Gruppen unſeres Viehheſtan— es. f Millionen um 100 000 Stück überſchritten. Na⸗ mentlich beträgt der Ueberſchuß an jungen Pfer⸗ den bis zu 3 Prozent. Das iſt eine volls⸗ und bprivatwirt⸗ ſchaftlich unerwünſchte Vermehrung, da die tie⸗ tiſche Arbeitskraft immer mehr von der motori⸗ ſchen verdrängt wird und deshalb die Pferde— oteiſe niedrig bleiben. Die Zahl aller anderen Tierarten hat gegen⸗ Zutunftsarveir zu ge— Leider haben wir heute weniger Vieh als etwa e Dieſen hätte man i können durch Verwendung der Kartof— eln und des Roggens, die man nicht verkaufen b Es war vielmehr der ungeheure Geld unf Kapitalmangel, der die Bauern zwang, einen Im einzelnen gewinnen wir folgendes Bilde dernſte Anlage Pulvers darſtellt, wurde nunmehr zz; ier g a 4 r zum vier⸗ Die Zahl der Pferde ſteigt ſeit 4 Jahren. a tſten N n andauernd und hat den Friedensſtand von 3,81 jten Male von Jahren gegenüber dem Frieden 58. liver 1924 abgenommen. Der Rinopicyveſtane von 17,18 Millionen Stück iſt um 0,8 Prozen geringer. Er betrug im Jahre 1913 18,475 io nen Stück. Die Abnahme dieſes wichtigſten Zw ges der deutſchen Viehzucht iſt zurückzuführen auf die maſſenhaften Zwangsverkäufe von noch nicht ſchlachtreifem Jungvieh. Beſonders erfreulich iſt aber die Vermehrung der Kühe, wodurch die Verringerung des Jungviehbeſtandes im weſent— lichen ausgeglichen wird. Seit 1921 ſteigt die Zahl der Milchkühe mit kurzer Unterbrechung andauernd und hat den Friedensſtand bis auf 0.2 Prozent erreicht. Dieſe Tatſache iſt bedeu— tungsvoll im Hinblick auf die Verſorgung unſe— res Volkes mit Milch und anderen Molkereipro dukten. Allerdings wird die Qualität der Milch kühe in vielen kleinbäuerlichen Betrieben man— ches zu wünſchen übriglaſſen. Die Schafe weiſen im Lauſe der letzten 4 Jahre einen ſtändigen Rückgang auf. Ihre Zahl iſt von 5,9 Millionen Stück im Jahre 1921 auf .. Millionen im Jahre 1925 geſunken. Schuld daran ſind die intenſivere Wirtſchaftsweiſe und die ungünſtigen Wollpreiſe. Die Geſamtzahl der Schweine betrug 1913 im jetzigen Deutſchland Millionen. Sie blieb 1925 im Vergleich Friedensſtand um 28 Prozent oder zurück. Hier iſt ein Auſſchwung möglich und erſtrebenswert. Wenn auch die Zahl der Ziegen erheblich abgenommen hat, ſo iſt ſie doch mit 3,9 Millionen noch um 20 Prozent höher als 1913, wo wir mur 3,2 Millionen hatten. Geflügel haben wir ungefähr ſo viel wie in der Vorkriegszeit, nämlich 71,3 Millionen Stück. Dieſe Zahl kann noch vermehrt werden, damit wir die unerwünſchte Ciereinſuhr überflüf ſig machen. Neben manchem Betrübenden ſehen wir in den Ergebniſſen der Viehzählung einige Licht— blicke, weil faſt bei allen Tiergattungen die Gruppe der züchteriſch produktivſten Tiere, wie Kühe und Zuchtſauen, ſich ſtark vermehrt hat. Nur mu, in Zukunft für den durch Zwangsverkäufe gelichteten Nachwuchs in erhöhtem Maße Sorge getragen werden. Vor allem gilt es, die Rentabilität der Vieh zucht zu erhalten. Ein Mittel dafür iſt zunächſt eine geeignete Zollpolitik. Der vorläufige Zoll tarif vom 13. 8. 1925 brachte entſprechend den Ratſchlägen des Agrarenqueteausſchuſſes Min— deſtzölle für Vieh und Fleiſch. Das allein ge— nügt nicht. Unſere Bauern müſſen mehr wie bisher verſuchen, durch Betätigung einer zielbe— wußten energiſchen Selbſthilfe der Aus— landskonkurrenz gewachſen zu ſein. Eine tatkräftige Genoſſenſchaftsarbeit iſt dabei unentbehrlich. Iſt es nicht geradezu kläglich, daß, bei uns in Deutſchland nur 3730 Molkereigenoſ jeuſchaften beſtehen, die nicht mehr als 15 bis 20 Prozent der geſamten Milcherzeugung verwer— ten! Die eurspäiſchen Konturrenzländer, wie Danemart, Holland, die Schweiz, ſind uns auf dem Gebiete der Milchverwertung weit überle— gen. Tager müſſen wir die Molkereien moder— uneren und germehren ſowie auch eine wert— volle nalttätsware auf den Markt bringen. Die Lande irtſchaft hat ſich zu wenig um die Abſatz— ſrage gekümmert. Sie iſt ähnlich wie unſere In— duſtrie in der Organiſation und Technik ihrer, Erzeugung durch die Kriegs- und Nachkriegs— jahre zurückgeblieben. Sie muß dem Raſſeu- u. Sortenwirrwarr ein Ende machen und beſte Qua— litätswaren in geſchmackvoller Aufmachung zum Verkauf anblieten. Höchſte Qualitätsleiſtung iſt ein beſonders wirkſamer Schutz gegen Auslands— konkurrenz. Ausſichsreiche Beſtrebungen in die 22,5 zum 6,4 Millionen ſer Richtung ſind erfreulicherweiſe ſchon zu ver— zeichnen, 5 5 Schleswig-Holſteinſche ſpezlell in der Viehwirtſchaft. Die Landwirtſchaftskammer übt auf Grund einer freiwilligen Vereinbarung von vielen Molkereien eine Warenkontrolle aus nid hat eine beſondere Schutzmarke für beſte Onalitätsbutter geſchaffen. Sie hat die. Beobach- tung gemacht, daß die däniſche Butter tatſächlich beſſer iſt als die einheimiſche und will dieſen Mückſtand ausgleichen. Auch im Stall ſelhſt iſt die Milchgewinuung und behandlung goch zu vervollkommnen. Selbſt die kann aus verſchmutzter Milch keine Won(Butter oder Käſe) herſtellen. Zum Schluß dürfen wir den Gedanken nicht; unerwähnt laſſen, daß die Rentabilität unſerer Viezucht abhängt von der Kaufkraft der ſtädti— ſchen und induſtriellen Bevölkerung. Haben wir wenige Arbeitsloſe, wird in den Fabriken viel Geld verdient, ſo hebt ſich die Nachfrage nach Fleiſch, Milch und Butter. Der Bauer ſteht ſo mit in einer wirtſchaftlichenſ Schickſalsgemein— ſcha!: mit der Induſtrie und umgekehrt. erſtlaſſige! Das HaßlocherExploſionsunglück ö Die Pulverfabrik in Haßloch, die die mo⸗ zur Gewinnung rauchloſen einer Exploſion heimgeſucht. Das erſte Mal fand eine Exploſion im Jahre 1903 ſtatt, bei der der Vater des jetzigen Be⸗ ſitzers getötet wurde. Die nachfolgenden Ex⸗ ploſionen in den Jahren 1914 und 1916 waren von geringfügiger Bedeutung. Die Höhe des Schadens bei der jüngſten Kataſtrophe kann bis jetzt noch nicht ſeſtgeſtelt werden. Ueber den Unalücksfall werden noch fol⸗ den verfahren der Bank Tonis David in Bonn, be⸗ tüchtigſte Molkere“ dende Einzelheiten vetannt: Vie aborituy ſt auf 9.40 geſtehen geblieben. Nach drei Se— unden erfolgte eine zweite Detonation, die zurch ein in Brand geratenes Lager von Schießbaumwolle verurſacht wurde. Das Fab⸗ ikgebäude und ein 60 Meter hoher Fabrik⸗ chornſtein ſind vollkommen zerſtört worden. Ran ſchätzt den Schaden des geſtrigen Un⸗ zlücks auf etwa 800 000 Mark. 5 7 7 Aus Nah und Fern. Die Froſtſchäden in Rheinheſſen und aun Mittelrhein. äriteſtadt, 21. Mai. In der Nacht von Sonntag, den 9. Mai auf den 10. Mai hat ein Froſtſchaden in den Weinbergen Rheinheſſens dußerordentlichen Schaden hervorgerufen. Wie die„Heſſiſche Landw. Zeitſchrift“ mit⸗ eilt, wurde auf einer von der Landwirt⸗ ſchaftskammer vorgenommenen Beſichtigungs⸗ fahrt, an der u. a. auch der Vorſitzende der Landwirtſchaftskammer teilnahme, die große Ausdehnung des Schadens keſtgeſtellt. In ein⸗ zelnen Gemeinden ſind ganze Weinbergslagen reſtlos durch den Froſt zerſtört. In vielen Ge⸗ markungen macht der Schaden 100 Prozent der Weinbauflächen aus. Gunſenheim, 20. Mal.(Mord oder Selbſt⸗ mord?) Spaziergänger ſanden in einer Fuge des Gonſenheimer Waldes, in der Nähe des Forſthauſes, eine Frauenleiche, die etwa 2 bis 3 Tage dort gelegen haben muß. Nach den vorge— fundenen Legitimationspapieren handelt es ſich um die 46jährige Frau Egersheimer, gebürtig aus Schimbsheim, die in Mainz gewohnt haben ſoll. Die Frau führte eine lederne Markttaſche bei ſich, die ebenfalls neben ihr lag. 1 Köln, 20. Mai.(Zum Banktrach in Bonn.) In der Einladung zu der demnächſt ftattfinden⸗ erſten Gläubigerverſammlung im Konkurs- merkt nach der„Köln. Volksztg.“ das Bonner Amtsgericht, daß die nichtbevorrechtigten Kon— lursgläubiger eine Konkursdividende voraus- ſichtlich nicht zu erwarten haben. Da die meiſten der Bank in Depot gegebenen Wertpapiere nicht mehr vorhanden ſind, empſiehlt ſich in allen Fäl⸗ len eine Anmeldung eines Reichsmarkbetrages als Schadenerſatz. Weitere Erkundigungen erga⸗ ben übrigens, daß an Geſamtmaſſe bisher nur etwa 50000 Mark zuſammengebracht werden muinton. Eine Beſchwerde der Exploſionsbeſchädigten. Oppau, 18. Mai. Der Ausſchuß der Explo llonsbeſchädigten hat am Sonntag in einer Ver ſammlung in Oppau folgende Entſchließung an geuommen.„Die am 16. Mai 1926 verſammelten Exploſionsgeſchädigten verlaugen von der Lan⸗ des⸗ und Reichsregierung eine endliche generelle Regelung ihrer Entſchädigungsauſprüche. Sie er⸗ blicken in den bisher getroffenen Abmachungen zwiſchen Hilfswerk(vertreten durch Staatskom⸗ miſſar Stützel) und Anilinfabrik eine Hintergeh⸗ ung ihrer berechtigten Anſprüche. Beſonders zeigt das offen in den von der Anilinfabrik gewähr⸗ ten Abfindungsſummen, die für ein und dieſelben Fälle von Exploſionsgeſchädigten verſchiedenar⸗ tige Beträge ausbezahlte. Außerdem iſt ein gro⸗ zer Teil vorhanden, die überhaupt nichts erhiel⸗ ten. Wir verlangen von der Gemeindevrwal⸗ tung, daß ſie ſich für eine endgültige Regelung der noch ſchwebenden Fragen mit aller Energie einſetzt und unſere Forderungen weitgehend un⸗ terſtützt.“ a 5 — Leſefrüchte „Wir müſſen alle eingehen durch die Pforte Ehriſti des Gekreuzigten und dieſe Pforte iſt nirgends zu finden als in der heiligen Kirche. Ich ſah, daß jene Braut Leben ſpendete und Licht, weil ſolche Fülle des Lebens in ihr ent⸗ halten war, daß keiner iſt, der ſie zu töten ver⸗ möchte und, daß ſie Kraft ſpendete und Licht und, daß keiner ſie in ihrer Weſenheit ſchwächen noch dem Dunkel anheimgeben könnte und ich ſah, daß ihre Gabe nie verſiegt, ſondern immer ſich ver⸗ mehrt.“ (Hl. Katharina von Siena an Papſt Urban 6.5 * Die Modernen zehren eben in ihrer ganzen ſittlichen Exiſtenz ſelber noch, ohne es zu wiſſen, von dem Heroenzeitalter der Selhſtüberwindung, ie haben noch keine Ahnung, wohin die Menſchen ſinken werden, wenn eimal die alten großen Be⸗ ſchle und die alten rieſigen Ideale ganz dem weilichen Belieben Platz gemacht haben werden, mit dm unſer Zeitalter das Triebleben verhät⸗ ſchelt. F. W. Förſter. —.— Humoritteſches. Begründete Angſt. Wärter: Und dieſes hier iſt eine zwar nicht giftige Rieſenſchlange, ſie vermag aber infolge ihrer großen Kraft einen ausgewachſenen Ochſen zu erdrücken!— Stimme aus dem Publikum: Emil, um Gottes willen, geh nicht ſo nah heran! Seltſame Leckerbiſſen. N Der britiſche Oberſtleutnant Etherton er 5 zählt in einem Londoner Blatt: „ n China gehören getrocknete Ratten zu den Leckerbiſſen. Aber das Hauptgericht bei emem chineſiſchen Bankett, dem ich beiwohnte, war eine Schüſſel mit neugeborenen weißen käuſen, die lebendig ſerviert, in Syrup ge⸗ taucht, und wie Auſtern Iinuntergeſchluckt burden. Gern flüchtet man vor den Mäuſen, ſchwarzen Katzen und fareierte⸗ Hunden Chinas nach dem Leb⸗Nor⸗Gebjet au den Grenzen der Mogolei, wo die natürliche Gaſtfreundſchaft der Bevölkerung den Beſu cher mit den erſtaunlichſten Kochkünſten freut. Die Speiſenfolge bei einem Diner, di mir gereicht wurde, beſtand in Süßwaſſer⸗ ſiſchen, einem Mittelgang von Eiern der Wildente, in Fett gedünſteten Binſenpreſſen mund köſtlichen Fleiſchklößen. Die größte Deti⸗ kateſſe für die Eingeborenen von lien ſind Eidechſen, die werden, während in Alaska kein Diner ohne weißen! AmMaevolverſcheßßerri im Ger Nordauſtra-⸗ am Speer geröſtet f anzurichten, eine Bärenlende vollſtändig iſt. In Buchara, dem Land der ſchönen Frauen Teppiche, beſteht das Hauptgericht ſtets einem großen geröſteten Schaf, das in ſitzen⸗ der Stetlung auf einer Schüſſel gereicht wird. und dem jeder Gaſt mit krummen Meſſer zu Leibe große Streifen ſterſäbelt. ten ſich erhalten haben, Oberbefehlshaber. i den herrlichſten Seiden drapiert, der Tiſch mit unrbeſchreiblichen Koſtbarkeiten Das Hauptgericht beſtand in Haifiſchfloſſen, aß ich einſt bei einem die mit Souce ſerviert wurden und glänzend ſſchmeckten. Dann kamen Taubeneier. die mit Pilzen gedünſtet waren, Seeſchnecken mit vie⸗ len hunderten von Beinen, in Kalk konſer⸗ vierte Eier— je älter das Ei, deſto größer der Leckerbiſſen— ein Gemüſe von Seegras uind Bambuswurzeln und geröſtete Ratten. Aus den Anfängen des berühmten Staatsmannes. Im September des Jahres 1821 trat ein ungewöhnlich magerer junger Mann, auf deſſen großer Naſe eine Brille ſaß, mit einem kleinen Koffer in das Hotel„Zur Krone“ in Arpajon. Er war erſichtlich todmüde und machte in ſeinem beſtaubten Anzug nicht den allerbeſten Eindruck.„Mein Herr,“ ſo wandte er ſich an den Beſitzer des Hotels,„ich komme von Marſeille und bin im Begriff nach Paris weiterzuwandern. Ich habe raſenden Hunger, bin todmüde und benötige deshalb eine gute Mahlzeit und ein Bett. Leider beſitze ich kei⸗ nen Pfennig. Ich bin aber 24 Jahre alt, nicht auf den Kopf gefallen und glaube recht gute Ideen zu haben, ſo daß, wenn mir in Paris nicht alles ſchief geht, ich mich verbürgen kaun, Ihnen meine Schuld ſpäter zu bezah⸗ den. Wollen Sie mir Kredit geben?“ Der Ho⸗ telier ſah den Gaſt prüfend an und antwor⸗ tete nach kurzem Bedenken:-Meinetwegen. ich will Ihnen Kredit geben u. Ihnen ein Früh⸗ ftück ſervieren laſſen und Nachtquartier ge⸗ währen. Wenn Sie in Paris Ihr Glück ge⸗ macht haben, ſo werden Sie ſich hoffentlich meiner erinnern und mich bezahlen.“ Darüber waren zehn Jahre ins Land gegangen. Im Jahre 1831 hielt eine elegante Droſchke var der Tür des Hotel„Zur Krone“. Ein be⸗ frackter Diener ſprang vom Bock und half ſeinem Herrn beim Ausſteigen, der gerade⸗ wegs in den Speiſeſgal ſchritt, den Beſitzer rufen ließ, und eine Tauſendfrankennote mit den Worten auf den Tiſch liegte:„Mein Herr, ich bin der franzöſiſche Miniſter des Innern. Ich bin ſelbſt hierher gekommen, um Jbnen die Schuld, die ich im September 1821 bei Ihnen gemacht habe, mit Zins und Zinſes⸗ zins zurückzuerſtatten“. Der lunge Mann, der dort 1821 ohne einen Pfennig eingekehrt war, und der zehn Jahre ſpäter Miniſter wurde, war niemand anders als Adolphe Thiers, der berühmte franzöſiſche Staatsmann, der 40 Jahre ſpäter als Haupt der vollziehenden Gewalt die Friedenspräleminarien in Ver⸗ dem landesüblichen geht, indem er ſich f von Rücken und Nacken herun⸗ 1 In Turkeſtan, dem rieſigen Land im Herzen Aſiens, wo nach ſo viele ſeltſame Sit⸗ Der Parkettſaal war mit geſchmückt. ö und koſtbarer in hatten ſich nämlich infolge der letzten trockenen kugel teorfragmenten war nichts zu finden. Hoch⸗ ſailles unterzeichnete, und deſſen Todestag ſich, in den nächſten Tagen zum 50. Male jährt. Buntes Allerlei. Das Schloß in Mannheim mar über ein Jahr von den Franzoſen beſetzt. Bald darauf, nachdem die Franzoſen abgerückt waren(Oktober 1924), begannen die Wiederher⸗ ſtellungsarbeiten im Innern des ausgedehnten Gebäudes, das bekanntlich eines der größten Ba⸗ rockſchlöſſer überhaupt iſt. Das ehemalige Reſi⸗ denzſchloß der prachtliebenden Kurfürſten von der Pfalz dient jetzt in ſeinen Haupträumen zur Unterbringung der großen kulturgeſchichtlichen und kunſtgewerblichen Sammlungen, welche die Stadt in ihre Verwaltung genommen hat. Die feierliche Eröffnung dieſes in über 50 Räumen eingerichteten Muſeums larchäologiſche Abteilung Prof. Dr. Gropengießer; neuere Abteilung Prof. Dr. Waltr) fand am 15. Mai im Ritterſaale des Schloſſes in Anweſenheit der badiſchen Regie⸗ rung und des badiſchen Landtags ſtatt. Es war zugleich die Feier der Uebernahme des Schloſſes durch die Stadt, der die badiſche Regierung einen weſentlichen Teil dieſes Gebäudes für Muſeums⸗ und kulturelle Zwecke überlaſſen hat. In den Hauptſälen wird durch Möbel, Koſtüme, Bilder und eine Fülle von wertvollen Porzellamen und Fayencen— die großen Sammlungen Carl Baer und Haus Hermannsdörſer ſind ja in den Beſitz der Stadt übergegangen— der Glanz der Blüte⸗ zeit des Schloſſes in der Barock⸗ und Rokokozeit wieder lebendig, als Mannheim nicht nur die Hauptſtadt der Pfalz, ſondern auch eine der wich⸗ tigſten europäiſchen Kunſtſtätten war. der großen traftammer des Landgerichts 2 in Mobit wurde der Detektiv Erwin Lange wegen ſchwerer Urkundenfälſchung und Ab⸗ gabe einer falſchen eidesſtattlichen Verſiche⸗ rung zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus verur⸗ zilt. Nachdem der Vorſitzende das Urteil ver⸗ kündet hatte, zog der Angeklagte plötzlich einen Revolver und gab mehrere Schüſſe in den Saal hinein ab, die aber niemand ver⸗ letzten. Ehe der Juſtizwachtmeiſter ihm die Waffe entreißen konnte, ſchoß ſich Lange eine Kugel in die Bruſt. In ſchwerverletztem Zu⸗ ſtande wurde er in das Lazarett des Unter⸗ J ſuchungsgefängniſſes geſchafft. Die Flut des Todes. Die Elbe, die im letzten Winter ſtarkes Hochwaſſer führte, iſt ohne größeren Schaden wieder auf ihren normalen Waſ⸗ ſerſtand zurückgegangen. Neben einer ergiebi⸗ gen Bewäſſerung der Wieſen war die Ueber⸗ ſchwemmung für die Landwirtſchaft von größ⸗ tem Nutzen. Zu Millionen und Abermillionen Jahre die Mäuſe vermehrt und die ganze Ernte auf weite Strecken zunichte gemacht. Hebt ſpülten die Wellen hunderttausende tote Mäuſe ans Ufer. Aus den aus dem Waſſer loch hervorragenden Wieſeninſeln hockten die Nager ängſtlich zuſammen; ſie bildeten bis zu 50 Zentimeter hohe Pyramiden und erwar- teten den ſicheren Tod. Ganze Mumpen Mäuſe ſah man, wenn man auf dem Kahn an den Hügeln vorüberfuhr. Hunderte und Tauſende erſchlug man, fuhr man mit dem Boot langſam eine derartige lebende Pra- ſnide an. Das Ohr vernahm ein Piepen, algß ob junge, hungrige Vögel in den Neſtern nach Atzung warteten. Und wenn das Waſſer die. Nager nicht alle vernichtet, ſo können ſie an-( dauernde Näſſe nicht vertragen und Seuchen taffen ſie ſicher ſämtlich dahin. Und noch et⸗ was ganz Merkwürdiges beobachtete das Auge. Man ſah da überall rotbraune Häuf⸗ chen an den Erdrändern ſchwimmen oder an ben Gräſern hängen. Zunächſt glaubte man, ö Waſſerſchaum vor ſich zu haben, beim nähe⸗ ken Zuſehen aber ward man gewahr, daß es Ameiſenkolonien waren, die ſich zu Klumpen f zuſammengeballt hatten und ſich ſchwimmend zu retten verſuchten. Ihre Puppen, die Amei⸗ ſeneier, hatte ſie in die Mitte genommen, und die geflügelten Ameiſen obendrauf. Inſeln des Todes... Hunderte von Krähen verrich⸗ leten Maſſenmord an den Mäuſen und ließen ſich erſt in ihrer Arbeit ſtören, wenn man den Kahn dicht bei ihnen vorüberſührte. Ein ſeltenes Naturſchauſpiel. Eine eigentümliche meteorologiſche Erſchei⸗ tung wurde, wie uns aus Leſerkreiſen mitge⸗ leilt wird. in der Gemeinde Roßdorf(Land-. kreis Hanau) wahrgenommen. Gegen 411 Uhr abends zog eine von Norden kommende, etwa einen halben Meter Durchmeſſer beſit⸗ zende ſtark leuchtende Kugel mit Schweif im Zickzackkurs, von donnerähnlichem Getöſe be⸗ gleitet, über den Ort. Auf dieſer ihrer Bahn quer durch den Ort wurden von ungefähr 15 Gebäuden, größeren und kleineren, auf einer teilweiſe mehrere Quadratmeter großen Fläche die Ziegel abgeſengt, wobei zahlreiche Ziegeln zur Erde ſchlugen. Die Bahn dieſes wandernden Körpers iſt deutlich erkennbar. Es iſt anzunehmen, daß der ſehr ſelten vor⸗ J kommende Kugeblitz dieſes Zerſtörungswerk angerichtet hat. Für dieſe Annahme ſpricht auch die Tatſache, daß ein 1 Zentimeter dicker Verſchlußriegel an einem Hoftor abgebrochen und daß die Bruchſtelle noch längere Zeit heiß war und daß das elektriſche Licht ſtellen⸗ weiſe verſagte. Es iſt auch beobachtet worden, wie dann die Erſcheinung ſich als Feuer⸗ exploſionsartig aufgelöft hat. Von Me⸗ intereſſant iſt der Zerſtörungsweg, der genau durch die abgedeckten Dächer erkenntlich war. Die Bahn, auf der die Zerſtörungen zu ſehen waren, war ungefähr 150— 200 Meter lang. Der Hund in der Anekdote. In alter Zeit wurden wegen der Hunde aller⸗ lei Berichte eingezogen. Ein Ortsvorſteher reichte folgenden Bericht ein:„Unterthänigſter Hunde⸗ bericht. Der Ortsvorſtand ein Hund, der Schullehrer ein Hund, der Doktor ein Hund, der Verwalter— ein Hund. Zuſammen vier Hunde.“ * Herzog Chriſtian zu Sachſen⸗Weißenfels war ein großer Nimrod. Er hielt ſich einen beſonde⸗ ren Hundejungen, um die Rüden zu pflegen, und dieſer fand ſein Aemtchen bald ſo einträglich, daß er ſich einen Gehilfen nahm. Der Herzog, der einmal den rechten Mann nicht im Stalle fand, fragte den anweſenden Stellvertreter:„Wer biſt du?“—„Ich bin der Hundejunge des Hunde⸗ jungen!“ lautete die Aantwort. * i Der Komponiſt Benda hatte einen etwas tül⸗ kiſchen Hund, vor dem er einen Freund mit die⸗ ſen Worten warnte:„N Ste ſich vor dieſem Hunde in Acht; er iſt ſo malltiös wies ein Menſchl“(Geſammelt von Hiſtorlens.) Vom frohen Wandern. Laßt eure Kinder kindlich ſein. Als einen großen Vorzug der Jugend⸗ wandergruppen möchte ich es bezeichnen, daß ſie der Jugend das Recht einräumen, ſo oft and viel zu ſingen, als dieſe Luſt dazu hat. Es marſchiert ſich viel leichter, wenn froher Geſang erfriſcht und begeiſtert, wenn ein Lied ichtsſaal. Vor Schulſpaziergang wenn die Wanderung noch ſich einmal ſelbſt vergeſſen und, ö ſich unſchuldig. Miller war Gelegenheit dazu gibt, allem Jubel, der das 100 erfüllt, aller Freude am Schönen in der atur, befreienden Ausdruck zu geben. N f Wie iſt es aber um die Familie be⸗ stellt, die gemeinſam am Sonntag einen aus gedehnten Spaziergang oder Ausflug ins Freie unternimmt! Mit ganz geringen Aus⸗ nahmen wandert ſie ohne Geſang dahin, die Eltern und Erwachſenen in mehr oder weni⸗ ger angeregter Unterhaltung, die Kinder mit gleichgültigen oder gar verdroſſenen Geſich⸗ tern, meiſtens ſchweigend oder nur dann und wann, wenn ihr Intereſſe beſonders gefeſſelt wird, im Aus rufe des Entzückens ausbrechend. Dieſe unermüdlichen Plappermäulchen, die ſonſt im frohen Beieinander ſo viel zu erzäh⸗ len haben, ſind nach und nach verſtummt. Es iſt ja langweilig, das ununterbrochene Mar⸗ ſchieren, ohne jede Abwechſelung. Baum und Strauch, Wald und Wieſen ſind für ſie überall gleich grün— ja, wenn ſie Zelt hätten, hier und dort, bei Käfer und Steinen am Wege länger zu verweilen, um ihren Wiſſensdurſt hinlänglich befriedigen zu können. Doch das duldet ja der Vater nicht, der dem geſteckten Ziele mit Ungeduld zuſtrebt. Iſt es da ein Wunder, daß Wanderung mit den Eltern ſo wenig reizvoll erſcheint? Welche Freude dagegen, wenn ein in Ausſicht ſteht. ihnen eine ö ö ſo weit und an⸗ ſtrengend iſt, ſie ſchreckt ſie nicht, geht es doch mit Geſang dahin, der, die die Mühen einſache Weiſe kürzen. Kann aber der auch in der Familie wieder werden, wenn ſie mehr gemeinſam Erholung in der Natur ſucht? Bedeutet es denn ein ſo großes Opfer, wen die Eltern im Beiſein der Kinder auf Eigenart eingehend, mit auf Weiſe tur genießen? In Wahrheit bringen ſie ihnen gar kein Opfer, denn auch ſie werden bald ſpüren, daß gemeinſam geſungene frohe Wander- und Marſchlieder nicht nur den längſten Weg bedeutend verkürzen, ſondern auch den Lebensmut heben und beleben, die Freude an der Natur ſteigern und den geſam⸗ ten Organismus ſtärken und verjüngen. 5 E. M. Vermiſchtes. Der amerikaniſche Korruptions⸗Standal. Waſhington, Mai. Die in der Korrup⸗ ti affäre des beſchlagnahmten⸗ feindlichen Ei⸗ ihnen ihre gentums verwickelte frühere Senator Daugherty erſchien geſtern vor dem Gerichtshof und erklärte Er wurde darauf gegen Kaution von 5000 Dollar auf freien Fuß geſetzt. nicht erſchienen, da er angeblich er— eineß krankt war. der Prohibitionsgegner. Mai. Die Ergebniſſe der Wah peunſylvaniſchem Sent haben zu ö Ein Sieg Newyort, len zu dem einem großen Erfolg der Prohibitonsgegner ge— führt. So hat der einzige Kandidat, der ſich aus⸗ ſchließlich für die Beſeitigung der Prohibition, ausgeſprochen hat, unter drei Bewerbern um der vollſte Bewerber für die Nomination von Pennſylvanien Bitleman beſiegte ſeinen trockenen Gegner. ö Unterſuchung der Stargarder Eiſenbahn— 6 kataſtrophe. ö Danzig,— Mai. Das deutſch⸗polniſche Schieds⸗ go richt über den Korridor⸗Verkehr tagte geſtern unter dem Vorſitz des däniſchen Generalkonſuls a Koch in Danzig, um weitere Beweiserhebungen über die Urſache der Stargarder Eiſenbahnkata⸗ ſtrophe vom 1. Mai 1925 anzuſtellen. Nach einem Lokaltermin an der Unglücksſtelle wurden zahl; reiche Zeugenvernehmungen im Danziger Land⸗ gericht durchgeführt, die als Grundlage für 16 Erſtattung eines neutralen Gutachtens über dic Korridor-Kataſtrophe dienen ſollen. Die älteſte Frau der Rheinprovinz. Trier, Mai. Die älteſte Frau nicht nur im Regierungsbezirt Trier, ſondern in der gan⸗ zen Rheinprovinz iſt ohne Zweifel die in Nieder⸗ ſegen(Kreis Bitburg) lebende Witwe Müller. Die Frau iſt 1823 in Beerdorf in Luxemburg ge⸗ boren und vollendet demnächſt ihr 103. Lebens⸗ jahr. Das fahrende Luxushotel. Die Reiſeſaiſon hat in den Vereinigten Staa⸗ ten bereits begonnen. Eines der größten ameri⸗ laniſchen Reiſebureaus kündigt für dieſe Saifon neben den vielen und faſt ſchon traditionell ge⸗ wordenen„Kreuzfahrten“ zur See etwas an, was eine Neuheit auf dem Gebiete des Reiſens iſt, nämlich„Landkreuzfahrten“. Neben Kreuzfahr⸗ ten im Mittelländiſchen Meer„Midnight Su Cruiſes“,„Round the World Cruiſes“ uſw. be⸗ kommen die Amerikaner„Pellowftone Park Crui⸗ ſes“,„Canabian Rockies Cruiſes“,„California Cruiſes“ uſw. Dieſe Landkreuzfahrten werden in Luxuszügen unternommen, die aus mehreren f dieſen Zweck entworfenen und gebauten Wag⸗ gons beſtehen. Die Schlafwagen enthalten nich ſchmale Abteile, ſondern Appartements mit zwei oder drei Betten und Bad. Selbſtverſtänd⸗ lich ſind die Luxuszüge ſo eingerichtet, daß den Reiſenden Gelegenheit ſich zu zerſtreuen geboten werden kann. Man findet in den Trains einen Tanzſaal, ein Kino, einen Gymnaſtikſaal, einen Leſeſaal, eine Bibliothek und natürlich auch Ra⸗ dio. Ferner wird jeder Zug einen Friſterſalon beſitzen und werden Stubenmädchen und Ka merdiener den Gäſten zu Dienſten ſtehen. Auf ſolche Weiſe wird der Fahrgaſt in der Lage ſein, don allem Komfort und von allerlei Vergnügun gen umgeben, das Land zu ſehen. Vor alle ö wird daſt baſtiae Packen von Koffern und das erſchallen doch frohe Lie⸗ und Anſtrengungen auf gemeinſame Geſang nicht gepflegt um das pſychologiſche deren und nach ihrem Wunſche die Na- Berſchellten endgültig Maſchine. Hand arbeiten.“ nunmehr in die E Kampfabſchnitt des Weltkrieges, von dem nie mand beſtreiten kann, Kampfes zuſammen. die Senatsnomination den Sieg davon getragen.“ Auch zum Gouverneur Beziehen immer anderer Hotelzimmer vermie Am 1. Juni wird die erſte Landkreuzfahrt! fahrenden Luxushotel beginnen. Sie geht Newyork bis Newyork über Kalifornien. Preis für die Beteiligung ſchwankt zwiſch 650 bis 1265 Dollar. In dieſer Summe fu Fahrkoſten, alle Ausgaben für Mahlzeiten 1 Exkurſionen, Trinkgelder, Führerſpeſen halten. Die Idee der Landkreuzfahrten man durch die Parole„Lerne zuerſt kennen“ populär zu machen. Deer Menſch und die Schlacht der Zukunft, Unter dieſem Titel hat der Archivrat a0 Reichsarchiv und Major a. D. George Sol dan bei Stalling in Oldenburg eine ſehr 9e haltvolle Schrifts) veröffentlicht, die in Da nmüberſehbaren Fülle ſtärkſte Beachtung verdient. Während die üben große Mehrzahl der berufenen Autoren von Standpunkte des Führers und mit dem Rüß zeug der übernommenen Kriegswiſſenſchaß an die vielfachen Probleme Geſchehens herangeht, ſtellt Soldan Frontkämpferleben in den verſih Amer dal Mittel vunkt ſeiner Unterſuchung und macht es zu Grundlage aller Weltkriegslehren. Er ſtütz ſich hierbei im Weſentlichen auf ſeine eigen y Erlebniſſe als Kompaniechef und Bataillon: kommandeur an der Weſtfront und auf di literariſchen Erzeugniſſe einer Reihe junge Offiziere wie Dr. Kurt Heſſe, Ernſt Jün ger, Werner Beumelburg, die ohne jeg liche Beſchönigung und Idealiſierung di ganze Schwere des modernen Kampfes real 5 ſtiſch ſchildern, und denen es in erſter Lin Problem des Krieges die Frage, ſchlacht beſteht, zu tun iſt. Frontkämpferleben heißt für Soldan: Dae 0 Ringen zwiſchen Menſch und Mater tal Es hebt nicht erſt mit dem Stellungskampf ſondern bereits vom erſten Tage des Kriegez an, und wenn es ſcheinen könnte, als ob wi mit der hohen Begeiſterung und dem tum des Jahres 1914 über die geſteigert Waffenwirkung den Sieg errungen hätten, ſe iſt doch zu bedenken, daß uns das rückſichts⸗ loſe Vorſtürmen jener erſten Wochen den be ſten Teil unſeres Volkes gekoſtet hat, und daf weder wir noch unſere Gegner die Kraft der 5 modernen, ſchon damals zur Verfügung ſte⸗ henden Kampfmittel fyſtematiſch auszunutzen 5 verſtanden.„Auf dem, Schlachtfelde Ypern die überkommenen Be griffe von Tapferkeit, Mannsmut und Begei⸗ terung“ an der verhundertfachten Macht der Menſchenmaterial muß der Kraſt der Materialwirkung der Maſchine in die Dieſe zwingt den Menſcher rde.„Es beginnt jener daß in ihm das Male. rial nicht allein die ausſchlaggebende, ſondern die abſolut beherrſchende Rolle ſpielt.“ Ee triumphiert in vollſtem Umfange über die Maſſe der Menſchen. Soweit ſie nicht durch Tod oder Verwundung ausfallen, brechen ſie ſeeliſch unter den Eindrücken des modernen „Die Menſchenmaſſe iſt daher in der Materialſchlacht nichts mehr, ſie iſt ſogar ein Uebel.“ Einzelne Männer ſind es, Männer mit Nerven wie Stahl, die dieſen titanenhaften Wahnſinn überſtehen, ohne an ſeeliſcher Spannkraft einzubüßen, ſie ſind es geweſen— ein verhältnismäßig kleiner Teil der Frontkämpfer—„die bis zum Ende des Krieges die feindliche Uebermacht immer und immer wieder aufgehalten haben und ſo bid zum letzten Schuß die Ehre der deutſchen Ar⸗ meen wahrten.“ Hieraus folgert Soldan, und man kann ihm darin nur voll und ganz bei⸗ ſtimmen:„Die Maſſenheere haben im Zeit⸗ alter der Materialſchlachten ausgeſpielt.“ An Stelle des Quantitätsheeres tritt das Quali⸗ tätsherr, das. techniſch vorzüglich ausgeſtattet, das beſte Menſchenmaterial in ſich vereinigt, eine Elite von Männern, denen die geiſtige und körperliche Befähiaung zum Vaterlands⸗ verteidiger angeboren ſein muß. Mit dieſem verhältnismäßig kleinen Frontkämpferheer werden die Schlachten der Zukunft geſchlagen merdeu. f Die neue Kampfform aber, ſag Soldan, wird der Stellungs kam pf ſein Ibn hat die Materialwirkung erzwungen. Alle während des Weltkrieges unternomme⸗ nen Verſuche, aus dem ſich immer verheeren⸗ der geſtaltenden Stellungskampf herauszu⸗ kommen, und im freien Felde mit den Mitteln des Bewegungskrieges eine Entſcheidung zu erringen, ſind geſcheitert. So verheißungs voll einzelne Offenſiven mit bedeutenden Erfolgen auch begannen.„ſtets ſchob ſich, hier ſchneller, dort langſamer, eine Materialwand vor, und zwang dazu, von vorne anzufangen. Man ſaß wieder im Stellungskampf.“ Das iſt nicht nur bei unſeren Offenſiven 1918 der Fall geweſen, ſondern trifft auch für die Schlußoffenſive un⸗ ſerer Gegner zu,„obwohl ſie mit ungeheurem Materialaufwand und mit unverſiegbaren Menſchenmaſſen gegen einen am Ende ſeiner Kraft ſtehenden, durch jahrelange Ueberſpan⸗ nung auf des einen und unerträgliche Ent⸗ behrungen auf der anderen Seſte erſchütterten Gegner geführt ſwurde.“ Das Material trium⸗ phierte über den Menſchen und verhinderte, daß der Weltkrieg von den Armeen entſchieden werden konnte.„Geiſtesverpeſtung“ und Hun⸗ ger in der Heimat, nicht die Niederlage auf dem Schlachtfelde, verurſachten letzten Endes unſeren Zuſammenbruch. Auch der Krieg der Zukunft wird nach Soldans Anſicht nicht mit den Waffen entſchieden werden. Infolge der fortſchreitenden Vervollkommnung der Krieas⸗ technik kann er ſich nur in den Normen des Stellungsakmpfes abſpieſen. In dieſem aber ſſt ein durchſchlaaender Schlachterfola nicht zu dung unmöglich. ö a e Krieg an Bedeutung. Durch Ab⸗ der Kriegslite raum N des gewaltige g wie der Menſch in der Matrigl. Helden gen ſcheinen. 5 wettkämpfe bietet. einen ſtimmungsvolleren und großartigeren Rah- men der Terraſſe des tragen ſoll, umfaßt der Blick ſtromabdwärts Lorch mit der Ruine bat jemand ein 0 richtet. Dann gefiel es den Leuten nicht mehr, 5 ſie zogen fort, alles in allem. Paar Nebengebäude, Hühnerzucht. Vorn iſt einem bequemen Seſſel vorüberfahren ſehen könnte. leer, und meine Familie engen Gaſſe zur Miete. Graf, das Stück Land hab' haben wollen, Herr Graf erzleten und dann elne militäriſche Entſchei⸗ Umſo mehr gewinnt der ſperrung von jeglicher Zufuhr und ausgiebige Verwendung der Fernkampfwaffen(Flug⸗ zeug, Gas, Ferngeſchütze) wird man verſu⸗ chen, über die Kampfheere hinweg die Völker in ihren Lebensadern zu treffen und mürbe zu machen. Somit hänat künftig noch mehr als im Weltkriege das Schickſal eines Landes nicht lediglich vom Sieg oder Niederlage dei! nes Heeres, ſondern weſentlich von der Wi⸗ derſtandskraft der Heimat ab. In einem kurzen Aufſatz konnten nur dig wichtigſten Probleme des Soldanſchen Buches geſtreift werden. Zu dem anregenden ideen. reichen Inhalt der intereſſanten Schrift in einzelnen kritiſch Stellung zu nehmen, iſt hier leider nicht möglich. Nur auf eins ſei noch kurz hingewieſen. Der Stellungskrieg war nicht ſowohl durch die geſteigerte Waffenwir— kung bedingt, ſondern vielmehr eine Folge der beiderſeitigen Erſchöpfung nach der Marneſchlacht. Die Toteninſel bei Lorch Q. Rh. ö Von Leo Sternberg. Wer je an den beiden Rheininſeln von Lorch vorüberfuhr, wird es als einen der glüctlichſten Baugedanken empfinden, daß Proſeſſor Wach in Düſſeldorf ein Reichsehrenmal für unſere Geſal⸗ lenen entworfen hat, deſſen Standort dieſe Stätte bilden ſoll. Man kann ſchlechterdings nichts an⸗ deres dagegen einwenden, als daß der geographi⸗ ſche Mittelpunkt des Reiches, wo das Denkmal 1 0 mit der Burg Stayleg, der zierlichen Werner⸗ kapelle und den alten Wehrmauern, ſtromauf⸗ wärts den Teuſelskadrich, die Sooneck und die Klemenskapelle, die übrigens ſelbſt ein Toten⸗ mal darſtellt und ebenſo, wie die Pfalz bei Caub, einen Begriff davon gibt, welch feierliche und zauberhafte Wirkung von einem derartigen Denk⸗ mal im Strome ausgeht, das, umrauſcht von Fluten, und dem Getriebe der Welt entrückt, dennoch mitten im Gewoge der Gegenwart ſteht, deren keuchende Schleppzüge das Geſtade der Toteninſel mit ſchäumendem Leben beſtändig umbranden. — Die verhexte Kuh. Folgende Geſchichte hat 8 0 ſich in einem kurheſ⸗ ſiſchen Dorfe zugetragen. dienen ſoll. Anfang Februar fiel dem Dienſtmädchen des Landwirts L. in Rohrbach auf, daß eine Kuh mehrere Tage keine Milch gab. Es be⸗ merkte damals häuſig eine unbekannte ſchwarze Katze im Stall. Das Mädchen meldete die Sache ſeinem Dienſtherrn, und auch dieſem fiel die Katze auf. Eine alte Frau erklärte die Kuh für behext und riet dem Mann, d 3 Nachts zwiſchen 11 und 12 Uhr Pfanne zu kochen und mit chende Milch zu ſtechen, um dadurch die Hexe zu töten. Der Landwirt tat, wie ihm geraten wor- den war. Als er zuſammen mit ſeinen beiden jungen Arbeitern und dem Dienſtmädchen mit Meſſern in der kochenden Milch herumſtach, öff- nete ſich leiſe die Tür und die ſchwarze Katze kom herein; ſie ging ſchnurrend in der Küch: umher. Die vier Leute verließen eilends die Küche und berieten in der Stube, was weiter zu tun ſei. Schließlich rieſen ſie aus dem Fenſter einen Nachbarn herbei. In deſſen Gegenwart in einer Meſſern in die ko⸗ ſeinen Platz finden müſſe, ſich tatſächlich hier nicht Aber niemand wird beſtreiten, daß das befindet. Herz Deutſchlands nicht in Thüringen liegt und Deutſchlands Schickſal ſich ſtets am Rhein ent⸗ ſchieden hat— von„der Nibelungen Not“ an is zum Rührkampf. Wie eine Geiſterflotte der Geſchichte ziehen die Rheinauen vom Mittellauf des Stromes in das holländiſche Delta, von den Wogen der Gegenwart umſpült. Auf dieſer hielt Karl der Große Reichsverſammlungen ab; auf jener wurde der Königsraub an Heinrich 4. verübt, auf der einen ſchlug Ludwig der Fromme ſein Sterbezelt auf, auf der anderen beendete junge Liebe den eiten Kampf zwiſchen Welfen und Staufen. Sie alle ſind„Toteninſeln“, in deren lange Reihe ſich die neue Toteninſel auf das Na⸗— türlichſte einordnet. Die architektoniſche Idee empfängt von der Oertlichkeit ihr beſonderes Gpräge. Von den beiden ſchiffsſörmigen In- ſeln, die durch eine ſchmale Buhne miteinander verbunden ſind, ſoll das kleine Lorcher Werth das eigentliche Ehrenmal tragen: Einen mächti⸗ gen, auf der in den Strom vorgeſchobenen Inſel⸗ ſpitze ruhenden Sarkophag, mit dem ſich daran anſchließenden Ehrenhof, der von ſchlichten, hohen Steinpfeilern umrahmt, an den feierlichen Ernſt eines Pappelhaines oder altägyptiſcher To— tenmale erinnern. Den langen Verbindungs⸗ damm zum großen Lorcher Werth ſoll die ſich ein Kilometer weit hinziehende Allee der Gedächt⸗ nistafeln einnehmen, wo zwiſchen je zwei Pap⸗ peln die Gedenkſteine der Regimenter mit den eingemeißelten Namen der Gefallenen aufzuſtei⸗ gen f Auf dem großen Werth ſoll ein Stadion geſchaffen werden, das 600 Meter lang und 170 Meter breit, Raum für große Turn⸗ bis zich bis des Baumeiſters Man kann ſich keine Landſchaft denken, dio für das Ehrenmal abgeben würde. Von Inſelkopfes, der den Sarkophag Nollia. das maleriſche Bacharacc. Ein Börſen⸗Roman von Barr-Runkel. „Da iſt ein Stückchen Land bei Warne⸗ münde etwas über zwei Hektar groß, das ſich leicht abfallend zum Waſſer hinunterzieht. Darauf kleines Landhaus gebaut und aſen einen Flaggenmaſt aufge⸗ und das Grundſtück iſt zu ver⸗ Jaufen. Zwanzigtauſend Mark wollen ſie dafür Da ſind ein paar Bäume, ein ein prächtiger Platz zur eine hübſche Veranda, Mann ſeine Pfeife rauchend in ſizen und die Dampfer Vas alles ſteht wohnt in einer Sehen Sie, Heri ich immer gern hab' ich das Geld dafür übrig gehabt! Und wenn ich mich einmal zur Ruhe ſetze, dann hat's am Ende ſchon ein anderer gekauft, und wic es wird ja immer am Geld fehlen! Gefahr Ja natürlich wußte ich, daß Gefahr dabei war aber wie ich an das kleine Landhaus dachte, — na. da waate ſch's eben!“ „Mein beſter Käpfkan, ſagte Graf Tann weich,„wenn ich von Ihrem Stückchen Land höre, ſchäme ich mich meine! oralppedigtes, h ſchäme mich vor mir I coſt! Ich habe ſo viel Land, und andere ſo wenig! Ein fleisiger, tüchtiger Mann wie Sie hat gar eins, und ein Müßiggänger wie ich ſo viele, 16705 tauſend Hektar! Weiß der Himmel, man g Runte zu den Sozialdemokraten übergehen! un, Kapitän, das Stückchen Land gehört dan beute ab Ihnen!. Wenn es in Ihrer Abweſenheit ein anderer gekauft haben follte puir entreſßen es ihm ke getauft ihaben ſollte, wo ein alter aber niemals 1 1915 1 9 10 fuhr 50 0„daß e war en alles b lt, was er berſprochen 15 ob 8 5 ed te die ausbedungenen wurde die Kuh nochmals gemolken und die Ze⸗ remonie des Milchkochens in der Pfanne und des Stechens mit den Meſſern erneut vorge- nommen. Der Nachbar hatte ein altes Seiten- gewehr mitgebracht, das beim Stechen in die ko— chende Milch gute Dienſte tat. Die Katze erſchien un nicht wieder, aber einige Tage ſpäter ſand man auf dem Felde eine tote ſchwarze Katze.— Ueber dieſe Herengeſchichte ſtand. eine Notiz un einem Kaſſeket . Didit. Die amtlichen Ermit— telungen, die daraufhin vorgenommen wurden, ergaben den vorſtehenden Sachverhalt. Ein Oberlandjäger aus Hersfeld, der mit den Ermit— telungen beauftragt war, beſichtigte auch die an— geblich verhexte Kuh. Während er durch den tall ging, trat die Kuh zur Seite. Da beoba— tete er, wie die danebenſtehende Kuh nach dem Euter jener Kuh ſchnappte und anfing, daran zu 0 n.——— Somit hat das Geheimnis ſchwarzen Katze eine durchaus natürliche* kung gefunden. Ne tsbriefkaſten U Mietzins. Der Mietzins iſt in der Regel am Ende der Mietszeit zu entrichten. Der Haus⸗ wirt kann alſo eine Vorauszahlung nicht ver⸗ langen, wenn dies im Vertrage nicht ausdrücklich vorgeſehen iſt. Iſt die Beſchlagnahme der Miete durch die Steuerbehörde erfolgt, ſo müſſen Sie die Miete für Rechnung des Hauswirts an die Steuerbehörde zahlen, an den Hauswirt die langt, bei Nichtzahlung verfahren beitreiht. — nochmalige Zahlung ver⸗ Kauſvertrag. Der Verkäufer muß Ihnen Eigen⸗ tum und Beſitz der Sache verſchaffen. Es iſt nicht nötig, daß er Eigentümer war, ſondern es genügt, daß er Ihnen vom Eigentümer die Uebertragung verſchafft oder als Bevollmächtig⸗ ter uſw. dazu berechtigt war. Jahrten machen oder nicht! 5 Und ſo viel ſteht feſt, Sie werden die Fahrten nicht machen! Ich glaube gar nicht, daß Schwarz je die Ab- ſicht hatte, ſein Verſprechen zu halten, und ich bezweifle, daß Sie es gut verſtehen, Geld einzutreiben. Ich verſtehe das aber ganz hervorragend gut, und ich denke ſo⸗ gar, ich kann ihn dazu bringen, daß er Sie bittet, bezahlen zu dürfen! Sehen Sie, dieſe Börſenleute ſind viel zu ſchlau für ſolche einfache ehrliche Menſchen, wie Sie und ich! Wenn Sie Ihre Aufträge aus— geführt hätten, hätte man Sie einfach im Stich gelaſſen, ſobald Sie der Polizei in die Hände gefallen wären; wäre aber alles glücklich abgelaufen, ſo hätte man Sie um den ſauer verdienten Lohn gebracht. Sie können ſich darauf verlaſſen, Schwarz und ſeine Geſellſchaft haben ſich perſönlich geſichert, ſie haben ſich wohl gehütet, irgend etwas Ungeſetzmäßiges zu unternehmen! In der Tat haben ſie mir ein Schriftſtück abgeſchwindelt, das, wie ich wohl annehmen darf, ihnen buchſtäblich das Recht „zu ihren Naubzügen gibt! Ich glaube ſogar, „denn ich die Sache vor einen Gerichtsg brächte, würde ich unterliegen. Deshalb zog ich es vor, die Geſchichte auf hoher See aus⸗ zukämpfen, wo mir ein Gerichtsbeſchluß erſt zugeſtellt werden kann, wenn es zu ſpät iſt. Sie und ich, Kapitän, ſind eben lange nicht geriſſen genug, um uns mit dieſen Schurken „ meſſen!“ a 1 Auf dem Geſicht des Kapitäns zeigte ſich beinahe ein zufriedenes Schmunzeln, als er hörte, daß ein Mann von Graf Tann's Rang ihn mit ſich auf eine Stufe ſtellte. „Nun, Herr Graf,“ ſagte er,„was wün⸗ ſchen Sie, daß ich tue?“ f ie wurden durch ſchwere Tritte unter⸗ brochen, die ſich auf der Treppe hören ließen, und gleich darauf trat der Steuermann ein. »Was wollen Sie?“ ſchrie der Kapitän ihn an.„Bleiben Sie draußen!“ ö uz Berzelbung; Herr,“ ſprach der Steuer Herrn geworden iſt!“ „ Entſchuldigen Sie mich einen Augenblick. üftrag. Mit dem Tode Ibres Auftraggebers iſt der Auftrag im Zweifel nicht erloſchen. Sie ſind jedenfalls verpflichtet, die übernommenen Geſchäfte ſoweit zu erledigen, bis der Erbe ſelbſt anderweitige Fürſorge treffen kann. Inſofern gilt der Auftrag für Sie als fortbeſtehend. Jeſellſchaſt. Die Gegenſtände, welche von Ihnen und Ihren Geſellſchaftern zur Durchführung der Geſellſchaftszwecke in die Geſellſchaft eingebracht ſind, ſind mangels anderweitiger Beſtimmung in das Eigentum der Geſellſchaft übergegangen, da es ſich um vertretbare Sachen handelt. Für dieſe ſpricht das Bürgerliche Geſetzbuch die Ver⸗ mutung aus, daß die Einbringung in die Ge— ſellſchaft als Uebereignung anzuſehen iſt. Es kann alſo nicht jeder Geſellſchafter,— und eben⸗ ſo Sie,— einfach die eingebrachten Sachen wie der an ſich nehmen. Einigen ſich aber die Ge e Der Landrat des Krei⸗ ſes Hersfeld gibt darüber einen Bericht, der zur Aufklärung finſterer abergläubiger Vorſtellungen Milch von der Kuh da dieſe ſonſt bei Zahlung im Verwaltungszwangs⸗ ſellſchafter dahin, daß jeder die von ihm einge⸗ brachten Stücke zurücknehmen kann, ſo gilt dieſer Geſellſchaftsbeſchluß als eine Eigentumsüber— tragung, Teilung des Geſellſchaftsvermögens au die einzelnen Geſellſchafter. Vormundſchaft für Abweſende. Sie tun gut, für Ihren abweſenden Vater die Beſtellung einer Abweſenheitspflegſchaft beim Vormundſchaftsge— richt zu beantragen. Sie brauchen dem Gericht nur nachzuweiſen oder glaubhaft zu machen, daß der Aufenthalt Ihres Vaters Ihnen unbe— kannt iſt. 5 Lokale Nachrichten. * Viernheim, 25. Mai. * Pfingſten iſt vorüber. Mancher iſt da, der ſich von ſeinen Feſttagserinperungen noch nicht frei gemacht hat, und gern den heutigen „Dritten Feiertag“ ausnutzt, um nicht über⸗ raſchend ins alte Lot zu kommen. Feiertage ſpürt man immer in den Gliedern nach und iſt doch hinterher unfroh, daß ſie nicht länger ſind. Das Pfingſifeſt mit ſeinem Glanz hat es uns beſonders angetan. Es wurde denn auch ein rech⸗ ter Feſttag. Zwar das Wetter machte uns erſt Beſorgniſſe. Es hat ſich aber gehalten. Wenn „Naſſauer“ alle Felertags⸗ Stimmung zunichte machen wollte, ſo beſchloß das Wetter am zweiten Feiertage ſeine Gönnerſchaft mit nahezu ſommer⸗ licher Temperatur zu entſchädigen.— Zu den Feſt⸗Gottes dienſten hatte ſich eine große andäch⸗ tige Gemeinde eingefunden, die innerlich geſtärkt durch das Wort Gottes den Pfingſtfrieden mit nach Hauſe trugen. Von Gelegenheiten zur Pfingſtfreude wurde reger Gebrauch gemacht. An läſſe waren genügend vorhanden, ſodaß man kaum dazu kam, in des Wortes ernſter Bedeu⸗ tung zu feiern, d. h. zu ruhen. Am erſten Pfingſtfelertage beherrſchte das große Jubiläums⸗ ſeſt der Freiw. Feuerwehr und des Kathol. Ge⸗ ſellenvereſns in Mannheim den„Betrieb“. Man wurde beim Anblick der Maſſen, die zum Bahn ⸗ hof ſtrömten, unwillkürlich an Schlller erinnert: „Was rennt das Volk, was wälzt ſich brauſend dort... Die O. E. G. hat große Mühe und Not, um dieſem gewaltigen Apſturm Rech nung tragen zu können. Na, es ging, oftmals nicht ganz ohne Schwierigkelten. Am zweiten Tage war es das Waldfeſt, welches im Mittel- punkt des Intereſſes ſtand. Der übliche Pfingſt⸗ aus flugs verkehr hielt ſich diesmal in beſcheidenen ö Grenzen. Die ſonſtigen Unterhaltungsſtätten im Orte waren, ſoweit man erführt, gut beſucht, ſodaß wohl jeder auf ſeine Koſten, ſei es Kino, Tanz oder anderer Wunſch, gekommen iſt, All⸗ gemein kann man mit dieſen Pfingſttagen ſicher⸗ lich ſehr zufrieden ſein. Fapitan“ bat Tann,„ich werbe ſerun mit den Leuten keden. Sie haben uns ja ein bißchen hart angefahren, als wir Sie zuerſt anriefen, und da denken ſie jetzt wahrſcheinlich drüben, Sie hätten mich gekellert. Iſt das nicht ein guter Witz, den ich gemacht habe?“ lachte er. „Gekellert heißt: in den Keller geſchuppſt!“ Und leichtfüßig eilte er die Stufen hinauf und trat an den Schiffsrand. „Iſt alles in Ordnung?“ rief Keller her; über. „Danke, alles in Ordnung!“ „Aber es wird dunkel, Herr! Ihnen nicht lieber einen Revolver ſchicken? Wenn ſie dann Geſchichten brauchen Sie nur einen und wir ſind an Bord, ehe können!“ „Ach Keller, Keller. Sie denken immer an tödliche Waffen und an Seeräuber⸗Abenteuer! Es iſt kein Wunder, wenn ich in Marine⸗ kreiſen einen böſen Namen kriege. Hier geht alles glatt, und ich denke, in zehn Minuten drüben zu ſein!“ 1 Tann begab ſich wieder hinunter in die Kapitänskajüte, wo der Führer des„Rajah“ ſaß und geiſtesabweſend vor ſich hinſtarrte. Irgend jemand hatte unterdeſſen eine übel⸗ riechende Oellampe angezündet. „Alſo, Kapitän, ehe ich Ihre Frage von vorhin beantworte, möchte ich Ihnen noch ſagen, daß ich, abgeſehen von meiner Erwer⸗ bung des Rajah', mich auch ſonſt noch für die Handelsmarine intereſſiere! Ehe ich Deutſch⸗ land verließ, habe ich für Sie die Stellung als Kapitän eines neuen Dampfers beſtimmt, den ich bauen laſſe. Er wird den Namen Schöllenbach führen und dem ſüdamerikani⸗ ſchen Handel dienen. Ich denke, bis wir Swinemünde erreichen, wird er fertiggeſtellt ſein, und ſobald wir dort eintreffen, erhalten Sie von mir einen Scheck über zwanzigtauſend Mark, um das Landhaus zu erwerben. Was für Mannſchaft haben Sie denn hier an Bord? Eine aufrühreriſche Bande oder leicht zu regie⸗ rende Leute?“ „Oh, die Leute 12 gut, Herr Argft Sie ſind meiſtens aus Oſtfriesland. Die Arbeiter, die unter Lipſchütz“, Nührunga mit her kamen. Soll ich hinauf⸗ machen, Schuß abzufeuern, ſie Schwarz ſagen am erſten Pfingſttage ein plözlicher kräftiger markt beſtand aus 2 Kühen, Zentner Lebendgewicht: Waldfeſt des Nabfahrer⸗Vereins „Eintracht“ ⸗Biernheim. Wie bellebt bet einem großer Teile unſerer Einwohner die Wald⸗ feſte ſind, zeigte die geſtrige Veranſtaltung. Denn obwohl der Himmel aufa liches Geſicht machte, Menſchen Schlange dem Walde zu. Das Jet wurde eingeleitet durch eine Corſofahrt, an dem eine größere Anzahl von auswärtigen und hleſtgen Vereinen teilnahmen. In ſchöner Ordnung be⸗ wegte ſich der ſtattliche Zug, der durch die mlt⸗ geführten Vereins banner ſchön belebt wurde, vom Gaſthaus„Zum grünen Laub“ aus mit Muſik durch einige Straßen und darauf dem Feſtplatze im Walde am Ochſenbrunnen zu. Hier fand ſich bald eine große Zahl(es mögen über 2000 ge⸗ weſen ſein) fröhlich geſtimmter Menſchen ein, die den Spaziergang ſicher nicht bereut haben. Das Wetter wurde immer ſchöner, dazu war für Un⸗ terhaltung beſtens geſorgt. Der 1. Vorſitzende des veranſtaltenden Vereins, Herr Valt. Neff, hielt eine Begrüßungs⸗Anſprache, die in einem kräftigen„All Heil“ ausklang. Der Nachmittag wurde ausgefüllt durch ein flottes Konzert der Feuerwehr⸗Kapelle, ferner verſchönten dle Geſang⸗ vereine„Liederkranz“ und„Sängerbund“ das Feſt durch Liedervotträge. Weiterhin fand eln Preiskegeln ſtatt. Aber auch für kulinarische Genüſſe war hinreichend geſorgt. Das ganze Feſt nahm dank der guten Organiſation elnem glan· zenden Verlauf. Alle, die am Waldfeſte tellge⸗ nommen, ſtrebten nach der Preisvertellung, bei welcher Gelegenhelt den Siegern aus dem Cor: ſofahrt ſehr ſchöne Wertgegenſtände berreicht wurden, in dem Bewußtſfein nachhauſe, einen ſchönen Nachmittag verlebt zu haben. Die Cor; ſofahrt zeitigte folgende Wertungsergebniſſe: Klaſſe Verbandsvereine: Radf. Bund Viernheim mit 13,9 Punkten 1. Preis; Radf.⸗Verein Waldhof mit 13,1 Punkten 2. Preis; Vereinigte Radf.⸗ Vereine Wallſtadt mit 12,5 Punkten 3. Preis; 11.6 Punkten 4. Preis. Klaſſe Nichtverbands⸗ vereine Abtlg. B: Radf.⸗Verein Lorſch mit 16,8 16,7 Punkten 2. Preis. Klaſſe Nichtverbands⸗ vereine Abtlg. C: Nadf.⸗ Berein„Amieltla“ Worms, Marit 3 Dohtande 5 Alpacca-Silber Mutterliebe. Ich liebe Dich o Mutterherz Nur Dein allzufrühes Scheiden War bis jetzt mein größter Schmerz. Drum denk ich zuerſt beim Morgengrauen An Dich allein; Du unſ're Liebe. War nur Dein Daſein noch geblieben. Theitsschuhe I Leitsschuhe Mik. Stumpf lv. Bismarckstr. 5. Bei Barzahlung 5% Rabatt. Radtouren Club„Schwalbe“ Mannheim mit Punkten 1. Preis; Radf.- Club Weinheim mit Viernheim mit 14,1 Punkten 1. Preis. in Silber und Von Valentin Konrad. Von uns Allen und uns Beiden Bevor ich öffne meine Augen, EF ³˙¹¹¹ͤ*ðXs—³-0Q bekannte Spezialität, von . ³ꝛ¹W1ĩĩ ͤ]—¹ uß,ʒ —ö—... ͤ——.(!K— 5 Tann von Schöllenbach. das war eine voßſe weſeuſchaft, aber he hielten ich glücklicherweiſe meiſt für ſich und machten eine Gemeinſchaft mit den Matroſen. Nein, lein, die Leute ſind gut, Herr!“ „Glauben Sie, daß jemand von der Mann⸗ chaft weiß, was eigentlich vorging?“ „Nein, das glaube ich nicht! Meines Wiſſens baren nur Lipſchütz und ich eingeweiht.“ -Möchten Sie Ihre jetzige Mannſchaſt mit Zur den neuen Dampfer nehmen?“ „Jawohl, Herr Graf, das möchte ich!“ g „Auch die Offiziere?“ 8 „Jawohl, auch die!“ 5 „Schön! Alſo ich wünſche, daß Sie jetzt auf meine Jacht herüberkommen und bis Swine⸗ münde das Kommando übernehmen! Sie können Ihren Steuermann, und wen Sie ſonſt von Ihren Offizieren wollen, mit herüber⸗ bringen, und von der Mannſchaft alle, deren Sie nicht ganz ſicher ſind. Ich werde ſie durch einige von meinen Leuten erſetzen.“ Ich ſoll mein Schiff verlaſſen, Herr Graf?“ (Jortſetzung folgt). Handelsmarkt. Frankfurter Getreivebörſe. An der geſtrigen Frankfurter Getreidebörſe notierten bei ſtetiger Tendenz: Weizen 29,50 bis 29,75; Roggen 1919,25; Sommergerſte 22.24; Hafer inl. 21,50— 23,50; Mals 17,75; Weizenmehl 4,75—42,25; Roggenmehl 28—28,25; Weizenkleie 9,25—9,50; Roggentleie 11; alles in Reichsmark die 100 Kilo. Frantfurter Viehmartt. Der Auftrieb zum geſtrigen Frankfurter Vieh⸗ 996 Kälbern, 64 Notiert wurde der Kälber 5080, 0 Reichsmark. Schweine Schafen und 177 Schweinen. 40—50, Märzſchaſe 3537 wurden nicht notiert. Marktverlauf: Kälber und Schafe werden bei langſamem Handel ausver⸗ kauft. Nächſter Viehmarkt findet am Dienstag, 25. Mai, ſtatt.