1 * 5 5 458 eee eee ee bedesten l 0 8 Adam Klee 2. bio rüde Auswan 1 Hutgeschäft 5 iernheimer Anzeiger ernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Tageblatt Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frel ins Anttlicher Ceil. Bekanntmachung. Betr. Die Turn- und Spielplätze in der Ge⸗ meinde Vlernheim. lr machen beſonders darauf aufmerkſam, daß das Befahren und Betreten der hergeſtellten Sportplätze durch Unbefugte verboten und ſtraf⸗ bar iſt. Hebertretungen werden zur Anzeige ge⸗ bracht. Viernheim, den 26. Mai 1926. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. — 2 (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) 13 a 5 Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzelle koſtet 25„die Rekla ile 60 17 5 us gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illustrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Juerate und Kuen dannen, 1 25 Are 8 Ha und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in fd. Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Bernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 1 * Ortsgewerbe⸗Verein Viernheim. Kommenden Sonntag, den 30. Mai, nachm. 3 Uhr findet im„Engel“ die feierliche Ueberreichung der Geſellenbriefe an die Junggeſellen des Ortsgewerbeveteins und der Innungen ſtatt. Die Eltern, Vormünder, Lehrmeiſter, der Gemeinde⸗ und Schulvorſtand, die Herren Lehrer, die Prüfungs⸗ meiſter und Geſellenbeiſitzer, die Mitglieder der Innungen und des Ortsgewerbevereins, ſowie die Meiſter, Geſellen, Lehrlinge und ſonſtige Intereſſenten find zu dieſer Feier höflichſt eingeladen. Zu gleicher Zeit daſelbſt Ausſtellung der Geſellen⸗ ſtacke, ſoweit dies möglich. Viernheim, 27. Mai 1926. Ortsgruppe Odenwald⸗Klub Viernheim. Sonntag, den 30. Mai 7. Programm⸗ Wanderung (Frühwanderung). Viernheim— Lorſch— Jägersburger Wald— Gernsheim. Abmarſch 4½ Uhr am Ortsausgang Kirſchenweg. Kath. Gottesdienſt 7½ Uhr in Lorſch. Rückfahrt gegen 5 Uhr. Um zahlreiche Beteiligung wird gebeten Die Führer. Mäunergeſaug⸗Verein Viernheim. Gegr. 1846. G Donnerstag Abend 9 Uhr Vorſtandsſitzung. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Präſident. D. J. K. Morgen Donnerstag Abend 7 Uhr Träining auf unſe⸗ rem Sportplatze für ſämtliche Sportler. Es wird gebeten, mög⸗ lichſt im Sport anzutreten Freitag Abend Training für Leichtathleten. Reſtloſe Beteiligung erwartet Der Spielausſchuß. Verein„Einigkeit“. Am Samstag, den 29. 5. 26. Pokſtands⸗Gitzung im Lokal bei Schneider Wtw. 1 8 2 Bollzähliges Erſcheinen erwar⸗ . e, tet Der Vorfitzende. Turn⸗Genoſſenſchaft 1893. 8 85 Heute Abend, den 27. Mai Zöller. —— 1926, 8½ Uhr findet im Gaſthaus zum gold. Ritter hei Mitglied Joh. Martin eine Vorſtands⸗Citzung ſtatt. Wegen der ſehr wichtigen Tagesordnung erſuche ich um reſtloſes Erſcheinen aller Vorſtands⸗ mitglieder. Der Vorſitzende: Beckenbach. Stemm⸗ und Ringklub 1896 a(Lokal Stern) 8 Samstag Abend 0 8 Uhr Mitglieder- Versammlung. um reſtloſes Erſchei⸗ nen blttet Her Vörtand. Ich.-Hacfahrgl- Bund„Soſtlaftäk⸗ — Mitgliedſchaft Wanderer.— 25 Sonntag, den 30. Mai 75 Aus fahrt zum Stiftungsfeſt der Ortsgruppe N. Unterflockenbach. Abfahrt ½12 Uhr vom Lokal. Rege Beteillgung wünſcht 5 Der Vorſtand. 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Po⸗ len habe ein abſolutes Bedürfnis nach Ruhe und wünſche keine territorialen Abänderun⸗ gen. Pilſudski erklärte, er ſei nicht für eine Diktatur, er ſtelle ſich aber den Staatschef ſo vor, daß dieſer das Recht haben müſſe, raſche Entſcheidungen im Intereſſe des Staates zu kreffen. Die parlamentariſchen Schikanen zö— gerten nur die unerläßliche Löſung hinaus. Man wolle nicht die Vereinigten Staaten ko— pieren, in denen eine Zentralgewalt durch die weiteſtgehende Autonomie der verſchiedenen Staaten ausgeglichen ſei, aber man müſſe etwas in dieſem Gedankengang ſuchen, was auf Polen anwendbar ſei. Die Opfer des Warſchauer Umſturzes. London. 26. Mai. Nach einer Privatmel— dung der„Mornig Poſt“ aus Warſchau ſoll die endgültjge Zahl der Verluſte bei den letz ten Ereigniſſen 600 Tote und 900 Nerwun— dete betragen. Zur Wall des volniſchen Staatspröſidenten. Warſckau, 27. Mai. u der am 31. Mai ſtattfindenden Nationalverſammlung. in der der neue Staatspräſident gewählt werden ſoll, haben bisher lediglich die Linksparteien ihren Kandidaten aufgeſtellt. der Marſchall Pilſudski ſein wird. Im Lager der Rechts und Zentrumspartei iſt man ſich über die Mahl der Perſon noch nicht einig geworden. Die Anſichten gehen weit auseinander. Eine Erklärune der polniſchen Regierung. Warſchau, 96. Mai. In einer Erklärung der volniſchen Regierung wird betont, daß die Regierung ſich feſt an die Nerfaſſung hal— ten wird und vorläufig nicht daran den“!“ zu ändern. Gleichzejtis wurde eine Erklärung des Innenminiſters Mlocjanuowſfki veröffent— licht. in der geſaat wird, daß die jebige No gierung beſtrebt ſei. den Minderheiten in allen ökunomiſchen Fragen aufs weiteſte entgegen— zukommen. General Hoffmann über die Abrüſtungsfrage. w. Berlin. 26. Mai. General Hoffmann, der bekannte Generalſtabsoffizier und Heer— führer aus dem Weltkriege, äußerte ſich an— läßlich der heute beendeten Abrüſtungskonfe— renz in Genf zu einem Proſſevertreter über dee Abrüſtung frage. Der General ſp roch; bezüglich der Weltabrüſtung ſeßr veſſi— mifſtiſch aus. Nur unter zwei Geſichtspunk⸗ ten hält er eine Abrüſtung für möalich, ein⸗ mal zu dem Zeitpunkt. an dem die Pölker nicht mehr imſtande ſind, die Mittel für weitere Rüſtungen noch aufzubringen. und dann., wenn zwiſchen Deutſchland und Frankreich ein Bündnis geſchloſſen wird. Dies iſt“, ſo führte der General aus,„eine Politik, für die ich nun ſeit 4 Jabren eintrete. Wenn Deutſch⸗ land und Frankreich ſich zuſammenſchließen, wird es keiner. anderen Macht möglich ſein, Europa in einen neuen Krieg zu verwickeln. Amerika bildet keine Kriegsgefahr für Europa. Es konnte aber während des Welt— krieges ſeine Hilfstruppen nach Europa brin⸗ gen, weil die Truppentransporte unter dem Schutz der großen engliſchen Flotte erfolgten und weil die amerikaniſchen Kontingente die ganze franzöſiſche Küſte zur Landung zur Ver⸗ fügung hatten. Fallen dieſe Bedingungen aber fort, dann kann auch die amerikaniſche Wehr⸗ macht für Europa nicht gefährlich werden. So wollen wir abwarten, was aus den kommen⸗ den Abrüſtungsbeſerechungen werden wird.“ Deutſches Reich. Preußſiſche Aufforderung an die Hohenzellern⸗ e verwaltung. Berlin, 27. Mai. Wie der Demokraliſch ei⸗ tungsdienſt meldet, hat der preußiſche Finanzmi⸗ niſter an die Generalverwaltung des Hohenzol⸗ lernhauſes ein Schreiben gerichtet, in dem dieſe aufgefordert wird, dafür zu ſorgen, daß die ver⸗ ſchwundenen Sevres⸗Vaſen wieder nach Berlin geschafft werden, damit ſie der öffentlichen Be⸗ ſichtigung wiedr zugänglich gemacht werden kön⸗ nen. Eine Antwort der Generalverwaltung des früheren königlichen Hauſes iſt bisher nicht ein⸗ gegangen. Nachdem der Abtransport von Mo⸗ häliar aus dem Schloß Glienicke, das der Prinz Friedrich Leopold bewohnt, verhindert werden . Freitag, den 28. Mai 1926 0 Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 86 1 43. Jahrgang Dawespalkt und Beſatzungsfriſt Ein Verſuchsballon. Die Londoner„Times“ verbreiten die Meldung, wonach zu einer Zuſammenkunft zwiſchen dem Gouverneur der Bank von Eng— land und dem Gouverneur der amerikaniſchen Federal Reſerve Bank auch der deutſche Reichsbankpräſident Dr. Schacht und der Re— parationsagent Parker Gilbert zugezogen worden ſeien. Das Aufſehen, das dieſe Nach— richt vor allem in Deutſchland, aber auch im Auslande erregt hat, iſt nach Auffaſſung der maßgeblichen deutſchen Regierungskreiſe nicht berechtigt. So viel hier bekannt iſt, war ur— ſprünglich nur eine Unterredung zwiſchen dem Gouverneur der Bank von England und dem Gouverneur der amerikaniſchen Bank vorge— ſehen. Man kann in deutſchen Regierungskrei— ſen nichts auffallendes daran finden, daß an— läßlich dieſer Zuſammenkunft ſich auch der Leiter der deutſchen Reichsbank. der in finanz— nolitiſcher Beziehung die gleiche Rolle in Deutſchland ſvielt wie die Gouverneure der Banken von England und Amerika, nach Eng— land begeben hat, um mit ſeinem engliſchen und amerikaniſchen Kollegen, die ja beide auch die oberſten Chefs der Staatsbanken ihrer Länder ſind. Fühlung zu nehmen. Auch da— rin. daß der Reparationsagent die Gelegen— heit wahrgenommen hat. um ſich mit den drei Chefs auszuſprechen, iſt nichts ungewöhn liches. Unrichtig iſt es, wenn die melden. daß dieſe Unterredung von deutſcher Seite beſonders gewünſcht worden ſei, da Deutſchland eine „Times“ Reviſion des Dawespylanes gerade jetzt mit Rückſicht auf die„verſöhnliche Stimmung in Paris“ für äußerſt ausſichts⸗ reich anſehe. Einer ſolchen Auffaſſung gegenüber iſt feſtzuſtellen, daß die deutſche Regierung im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht die Abſicht hat, die Initiative für eine Reviſſon des PDemes⸗ paktes zu ergreifen. Bankchefs in London mit der Frage der Verkürzung der Beſatzungsfriſten in der zweiten und dritten Zone des Rhein landes in Zuſammenhang bringen, ſo iſt hier zu zu bemerken, daß eine Verkürzung der Be ſatzungsfriſten ein großes Ziel der deutſchen Reichsregierung iſt, ebenſo bekannt wie dae zweite große Ziel, das auf die Herabſetzung der Stärken der Beſatzungstruppen hinſtrebt. Die deutſche Regierung hat zur Erreichung dieſer beiden Ziele jede Gelegenheit benutzt, um dieſe Fragen aufzugreifen und in London und Paris zur Sprache zu bringen. In deut— ſchen maßgebenden politiſchen Kreiſen iſt man der Auffaſſung, daß eine Verquickung dieſer beiden Fragen mit der Frage der Revpiſion des Dawespaktes gewiſſe Gefahren in ſich birgt. Es dürfte feſtſtehen, daß eine ſolche Ver⸗ quickung von deutſcher Seite weder jetzt in Vorſchlag gebracht, noch in Ausſicht genom men iſt. Es hat vielmehr den Anſchein, als ob der Gegenſeite beſonders viel daran liegt, gerade Fragen des beſetzten Gebietes und des Dawespaktes zuſammenzuwerfen. Wo die Ur heber dieſer Tendenznachrichten zu ſuchen ſind, dürfte nicht ſchwer zu erkennen ſein, wenn man ſich daran erinnert, daß ſchon ein mal gegen Ende des vergangenen Jahres Meldungen verbreitet worden ſind, wonach Deutſchland durch vorzeitiges Ueberlaſſen eines großen Teiles der im Dawesplan aus zugebenden Eiſenbahn- und Induſtrie Oolcha tionen an Frankreich von dieſem die frühere Räumung der zweiten und dritten Zone er— kaufen wolle. Der Urſprungsort die⸗ ſer Meldungen war Paris. Und ſo hat es auch jetzt den Anuſchein, als ob es ſich bei den erwähnten Aeußerungen der„Times“ um einen in derſelben Richtung liegenden ſo— genannten Verſuchsballon handelt. Deutſchland ſelbſt hat keine Veranlaſſung, die frühere Räumung der zweiten und dritten Zone, die ihm in Locarno verſprochen wur⸗ den, durch irgendwelche finanziellen Zu⸗ Wenn die„Times die Unterredung der geſtändniſſe zu erkaufen. em Das Ende des Marokkokrieges Unterwerfung Abd el Krims.— In Gefangenſchaft. Paris, 26. Mai. Nach einem Telegramm aus Fez an die Dienſtſtelle für das Marokko⸗ protektorat im Quai d' Orſay wird beſtätigt, daß Abd el Krim die franzöſiſchen Linien überſchritten und ſich mit ſeiner Familie unter den Schutz Fraukreichs geſtellt hat. Er wird nach Taza gebracht. Vorher hatte er alle fran⸗ zöſiſchen, ſpaniſchen und Eingeborenengefan⸗ genen freigelaſſen. Die franzöſiſchen Gefange- nen, insgeſamt 40 Europäer, ſind vormittags bereits in Tarquiſt den franzöſiſchen Militär— behörden übergeben worden. Paris, 27. Mai. Nach Meldungen aus Marokko ſind geſtern vormittag die von Abd el Krim freigegebenen franzöſiſchen und ſpa— niſchen Zivil- und Militärgefangenen in Tar⸗ guiſt eingetroffen. Es handelt ſich um ſechs franzöſiſche Offiziere, acht Unteroffiziere, 27 franzöſiſche Soldaten, 105 ſpaniſche Soldaten, 112 Algerier und Senegaleſen, ſowie 25 Zi— vilgefangene. Die Franzoſen eroberten geſtern den für uneinnehmbar gehaltenen Dſchebel Hamam. Nur weſtlich von Targuiſt haben die Truppen Abd el Krims noch Widerſtand geleiſtet. Unter den zahlreichen Stämmen, die ihre Unterwer⸗ fung angeboten haben, befinden ſich auch die Beni Uriagels; nur die Beni Cernals leiſten noch Widerſtand. Extrablütter verkündeten geſtern nachmit⸗ tag die Gefangennahme Abd el Krims. Die Rückwirkungen für das Kabinett Briand in der Kammer dürften außerordentlich günſtig ſein. Sogar in den Kreiſen, in venen man der Regierung feindlich gegenüberſteht, iſt man der Meinung, daß die Lage deß Kabi⸗ netits noch nie ſo ſeſt gemeſem ſei. Man ſieht voraus, daſ; wenn Briand anlüßlich der Ab⸗ ſtimmung über die Vertagung der Interpella⸗ tionsdebatte die Vertrauensfrage ſtellen wird, ſich eine große Mehrheit für die Regierung ergeben mird. Im Ganzen ſind in der Kam⸗ mer 25 Interpellationen eingegangen. Briand dürfte bei den die Währungsprobleme betref⸗ ſenden Interpellatinnen Vertagung beantra⸗ gen. Hinſichtlich Marokkos dürfte Briand nur eine allgemeine Erklärung abgeben. Es ver⸗ lautet, daß die Regierung nur in der Frage der Wahlreform die Vertrauensfrage ſtellen wird. Dagegen iſt ſie von dem Gedanken ab⸗ gekommen, die Vertrauensfrage gelegentlich der Ratifizierung des Schuldenabkommens zu ſtellen. Die Debatte über das Schuldenabkom men dürfte vorerſt noch nicht ſtattfinden. Spaniens Abſichten in Marokko. Madrid, 26. Mai. Eine offiziöſe Note nennt als die Hauptforderungen der ſpani⸗ ſchen Marokkopolitik den Durchmarſch durch das geſamte nicht unterworfene Gebiet, die völlige Unterwerfung ſämtlicher Stämme und die Einrichtung einer Verwaltung, wie ſie heute in der friedlichen Marokkozone beſteht. Spanien ſei gezwungen, mit ſtarker Fauft vorzugehen. Das Vorhaben ſei nicht leicht, aber es ſei durchführbar und dringend nötig, damit nicht bald eine neue Rebellion entſtehe oder Marokko ein gefährlicher islamitiſch⸗bol⸗ ſchewiſtiſcher Abenteuererſtaat werde. Mög licherweiſe müßten noch Truppen nach Afrila entſandt werden, da Spanien die jetzige gün⸗ ſtige Gelegenheit wahrnehmen müſſe. e kannte, glauben die zu“ igen Stellen eine G währ dafür zu haben, daß ein Mobiliartransport Ausland nicht mehr erſolgt. Die Zwiſchenfälle in Berlin. Berlin, 26. Mai. An dem geſtrigen Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen Kommuniſten und Stahlhelm⸗ buten in Neukölln beteiligten ſich mehrere tau⸗ erſoneu. Die Polizeibeamten wurden mit Sileinen beworſen und durch beſchimpfende Zu⸗ ruſe provoziert. Jusgeſamt wurden 27 Siſtie⸗ rungen vorgenommen. 7 Polizeibeamte ſind durch Steinwürfe verletzt. Eine Anzahl Demon⸗ ftranten trug Verletzungen durch Gir; el davon. 15 Die Beſetzung des Juſtiz- und des Rhein- miniſteriums. Berlin, 27. Mai. Die Frage der endgüttigen Beſetzung des Juſtizminiſteriums und des Mini ſtertrums für die beſetzten Gebiete wird wahr⸗ ſcheinlich erſt in der nächſten Woche vom Reichs kabinett abſchließend behandelt werden. Entge⸗ gen den Blättermeldungen, wonach die Deutſcht Volkspartei beſtimmte Anſprüche in dieſer Frage geſtellt habe, ſtellt der„Lokalanzeiger“ feſt, daß uffizielle Anträge der Parteileitung in dieſer Hinſicht nicht vorliegen. Man halte es bei ihr je⸗ doch für die beſte Löſung, wenn der bisherigt Zuſtand erhalten bleibt und im Mini. ſterium für die beſetzten Gebiete lediglich inſofern eine Aenderung eintritt, als der jetzige General kommiſſar der Volkspartei hört, Staatsſekretär ernannt werden kör aufrecht Schmidt, der ange. zum 880 Nusland. Wahlerfolg der rue niſchen Regierungsliſte. w. Bukareſt, 27. Mai. nien haben nach einem der Regierungsliſte 280 Sitzen gebracht. Die Wahlbeteiligung allgemeinen ſchwach geweſen ſein. Die Wahlen in Rumä⸗ vorläufigen Ueberblich von den insgeſamt 384 ſoll int 1 Unterzeichnung des frauzöſiſch iugoſlawiſchen 9 Garantievertrages. a Mai. der„Temps“ meldet, der franzöſiſch⸗jugaſlayiſche Garautie⸗ Paris, 27. Wie iſe geſtern vertrag abgeſchloſſen worden. Der Vertrag wurde geſtern nachmittaß paraphiert. Er ſoll inhaltlich Vünduisvertrag deln franzöſiſch⸗tſchechiſchen ſyrechen. Italien iſt nicht daran beteiligt. kanntlich hat Italien verſucht, einen Sonde trag mit Südſlavien abzuſchli ießen, verzichte doch auf dieſe Abſicht, al 1 die Bete ligung Frankreichs forderte. ent ⸗ Be⸗ 4. 5 5 Letzte Meldungen. Die Beiſetzung der Todesopfer von Hafloch. Wertheim, 26. Mai. Unter rieſiger Beteili⸗ gung der Bevölkerung von 9 ö die Opfer der Exploſionskataf in ihren verſchiedenen H worden. Im Auftrage der rung, des bayeriſchen Landtags, zier: von Unterfranken und des Bezirksamtes Mar beidenſeld wurden an den Gräbern der Opf pbrachtvolle Kranzſpenden niedergelegt. Es wird jetzt bekannt, daß am Tage der Ex⸗ bloſionskataſtrophe die Pufverfabrik von einer auswärtigen Kinderſchar beſucht werden ſollte. Die Beſichtigung mußte jedoch hinausgeſchoben werden, weil die Kinder durch den Beſuch der nahegelegenen Dorfkirche aufgehalten waren. Die Hochwaſſerkataſtrophe der Wolgg. Moskau, 26. Mai. Das Hochwaſſer der Wolga hat einen äußerſt bedrohlichen Umfang angenom⸗ men und ſteht bei Baratow 14 Meter über dem Normalſtand. In Sysran ſind 9000 Menſchen und in Pokrowski 12000 Menſchen obdochlos ge⸗ worden. Durch die Nerſtörung an Häuſern und Brücken, ſowie durch die Stillegung zahlreicher Fabriken iſt ſehr großer Schaden zu verzeichnen. Menſchenleben ſind zunächſt nicht zu beklagen. Das Waſſer ſteigt weiter. Eine neue Kataſtrophe in Japan. Newyork, 27. Mai. Nach einer Meldung aus Tokio brachen geſtern vormittag die Dämme des Mayato⸗Reſervoirs in der Präfektur Akita im Norden dee Inſel Hondo und überfluteten die Stadt Kitſura. Das Waſſer ſegte die Hälfte der Häuſer der Stadt hinweg, darunter das Poſtautt, eine Bank und das Theater. Einzelheiten Über das Schickſal der Einwohner fehlen noch. Es ſollen 400 Perſonen getötet ſein. Man befürch⸗ tet auch einen weiten Vulkanausbruch. Der Haupttrater befindet ſich auf der Spitze des To⸗ kachi. Der unterbliebene Putſch. Von unſerem Berliner Vertreter. Putſche, die angekündigt werden, att. Das konnte man auch von der kom⸗ iſtiſchen Pfingſtdemonſtration in ö Rote Front⸗ Allerdings iſt nicht von kommuni⸗ uptſtadt ſagen, die der pferbund veranſtaltet hat. Rutſchankündigung, r Seite, u, daß Hin kommen, denen wehr kampfbereit ſüchlich ein rung vöklige Ruhe bewabrt. Innenminiſterium hat Polizeipräſidium die rungen zur Aufrechterbaltung Den mußten. Aus den 120 000 iſt troffen. Laſtwagen aus Mocdeßurger, den Hallenſer i ſondern von ſehr aufgeregten ättern der Rechten erfolgt. Man wollte wiſ⸗ 100 120000 Kommuniſten na nur 14 000 Sicher⸗ tsbeamte gegenüberſtänden, daß die Reichs⸗ zur Verfügung gehalten würde, daß auf den Plätzen von Berlin Ma⸗ ſchinengewehre, ja ſogar Arttllerie aufgefah⸗ ren würden und dergleichen. Wenn auch tat⸗ paar Hundert Berliner ſich ins Bockshorn jagen ließen und aus Furcht vor üblen Dingen die Stadt verlaſſen haben, ſo hat doch der Hauptteil der Berliner Bevölke⸗ Das preußiſche durch das Berliner entſprechenden Vorkeh⸗ der Ordnung treffen laſſen. Und es iſt auch vollkommen ge⸗ lungen, die Kommuniſtentagung in abſoluter Friedlichkeit durchzufübren. Nur drei Perſo⸗ nen mußten wegen Radaumachen in Haft ge⸗ nommen werden. Das iſt nicht der Rede wert, wenn man ſich erinnert, daß bei anderen Ra⸗ bapdemonſtrationen Hunderte zur Dämpfung threr Gefüble in Gewahrſam genommen wer⸗ nichts geworden. Auch nicht aus den 80— 400 Extrazügen. Im ganzen ſind drei Extrazüge in Berlin einge— Die Mehrzahl der Leute Induſtriebezirken und Leipziger Ge⸗ finden der mit der fam gend und die auswärtigen Teilnehmer haben noch leine 15000 Maun ausgemacht. Das war ganz aut ſo, daß man den Kommuniſten ein⸗ mal Gelegenheit aab. Der Rote Frontkämpferbund ihre Stärke zu zeigen. hat in ganz Deuftchland noch nicht einmal 80 000 Mitglie⸗ der. Wenn auch durch die Teilnahme der or⸗ ganificrten Berliner Kommuniſten. die ja auch ſchon in durch die Nenoierde der rung. die ja überall dabei Hundgebung den Charakter Demonſtration erhalten bat. ſo andererſeits aber ouch den Beweis daß ver Kommunismus als aktiver die zehntauſende ſich belaufen, und Vorliner Bepölke; ſein muß. einer Maſſen⸗ die hat ſie doch geliefert, reyolu⸗ tinnärer Faktor beute nichts mehr zu bedeuten Bat. Es gab einmal eine andere Zeit. in der unter viel günſtigeren Nerhältniſſen der Kom⸗ hunmiemus und ſeine Betätiaung in Deutſch⸗ land tatſächlich beſorgniseinflößend war und in dieſer Zeit bätte eine putſchiſtiſche Aktion von ſeiten der Kommuniſten ſicherlich Erfolg gehabt. Daß die mit ſoviel Tam⸗Tam von rechts und links angekündigte Prinaſtdemon⸗ ſtration der Kommuniſten in der Reichshaupt⸗ ſtadt ſo glimpflich. beinahe ſo ſpießbürgerlich, verlief. zeigt uns doch. daß wir in der Wie⸗ derherftellung der Sicherung der öffentlichen Ordnung in den letten Jahren weſentlich, vurwärts gekammen ſind. Wir haben nunmehr geſehen. in Deutſchland in der Reichshauptſtadt. öffentlichen Gewalten namentlich daß die gerüſtet ſind zur Gewährleiſtung der öffentlichen Si⸗ cherheit. Das feſtzuſtelſen. FIIIII1111— 8 iſt nicht unnötig. Tann von Schölleubach. Ein Börſen⸗Roman von Barr Runbel. „Dieſelbe Frage hat Ihr Vater an mich eſtellt. Aber es iſt ein Geheimnis, das ich nur Ihrer Mutter enthüllen werde!“ In dieſem Augenblick erſchien die Mutter im Korridor. Sie hatte die zornige Stimme hrer Tochter gehört und war herausgekommen, um zu ſehen, was es gäbe. Sie maß den ſchlanken, elegant gekleideten Fremdling mit unwilligen Blicken. „Mein Name iſt Tann, Frau Kapitän, ich bin Schiffseigentümer. Ihr Mann iſt einer von meinen Kapitänenl“ a „Das iſt er nicht, er iſt RNajah'!“ Kapitän des „Ganz recht, und ich bin der Beſitzer des Rajah'! Ich wollte Ihnen nur mitteilen, daß Ihr Mann das kleine Grundſtück unten an der Bucht gekauft hat, Sie wiſſen doch, das mit dem Landhaus und dem Fahnenmaſt!“ Was reden Sie denn da, Herr? Mein undd Mann iſt Hunderte von Meilen weit, draußen auf der See!“ „Das iſt ein gewaltiger Irrtum, liebe Frau! ſönlich gekauft. vermittelt und komme, ſchluß des Kaufs mitzuteilen. Natürlich hat er die Beſitzung nicht per⸗ Ich habe die Sache für ihn um Ihnen den Ab⸗ Die Kontrakte ſind mir zu morgen mittag verſprochen worden, und ich verſpreche mir viel Vergnügen davon, ſie Ihnen zu überreichen!“ „Alſo iſt das Unternehmen gut ausge⸗ gangen? Ich hatte meine Zweifel daran.“ ch auch! Aber der Unglücksrabe hat nicht immer recht. Es iſt alles gut gegangen, wie Sie ſagen!“ „Dann wandte er ſich zu der Tochter, be ihm die Tür. geöffnet hatte und meinte: „Bitte, ſchauen Sie mich nicht ſo böſe an, machen Sie lieber die Tür zu und führen Sie mich ins Wohnzimmer! Sehen Sie nicht, daß ich Ihnen einen Beſuch machen will?“ Das Mädchen gab keine Antwort, ſondern ſah ibre Mutter an. eee, ace ic ger y wre weten nachdem wir in der letzten Zeit ſo mancherlei ernſte Dinge über die Pläne der Rechts⸗ putſchiſten gehört haben. Was ſich in Berlin jeht zutrug, war gewiſſermaßen die Probe aufs Exempel, die gewiſſen Elementen auf der rechtsradikalen Seite eine heilſame wehre ſein wird. Aus Nah und Fern. Auerbach, 25. Mai.(Bedenklicher Leichtſinn.) Ein Taglöhner aus Reichenvach i. O. wollte ſich beim Reinigen eines Fahrrades mit Benzin eine Zigarette anzünden. Hierbei ſiel der Ben⸗ ginbehälter um, der Inhalt ergoß ſich über die Kleider des Mannes, die augenblicklich in hellen Flammen ſtanden. Gleich einer rannte er durch die Hauptſtraße, bis ihm vor⸗ übergehende Leute die brennenden Kleider vom Leibe riſſen. Er erlitt ſchwere Brandwunden. Mainz, W. Mai.(Tod eines bekannten Sports⸗ mannes.) Am erſten Pfingſtſeiertag iſt auf der Landſtraße zwiſchen Nierſtein und Nackenheim einer der bekannteſten Mainzer Sportsleute, Tierarzt Dr. Riedel, bei einem Motorradunfall tödlich verunglück.— Seit mehr als 25 Jahre ſtand Dr. Riedel in der Mainzer Sportbewegung mit an führender Stelle und war in den letzten Jahren in der Vorſtondſchaft des Mainzer Stadt? verbandes für Leibesübungen und erſter Vor“ ſitzender des 1. Mainzer Fußball- und Sportver⸗ eins. Er hat ſich namentlich um den Fußball-. ſport in Mainz große Verdienſte erworben. Heidelberg, 24. Mai.(Schloßbeleuchtung.) Dies Schloßhofbeleuchtung, die auf den 29. Mai ge⸗ plant war, fällt nach einer Mitteilung des Verf kehrsvereins aus. Neuſtadt a. d. H., 24. Mai.(Mit dem Aut! im Zigarrenladen.) Ein Autounfall, der leich! ſchwere olgen hätte nach ſich ziehen können, er, eignete ſich heute abend gegen 9 Uhr in der Lan- dauerſtraße Ein franzöſiſches Militärauto kam in raſcher Fahrt die ſteile Straße von der Vieh⸗ bergbrücke heruntergefahren, wobei infolge einer bis jetzt noch unaufgeklärten Urſache der Chauf⸗ feur die Herrſchaft über den Wagen verlor, ſo⸗ daß dieſer in das der Landauerſtraße gegenüber⸗ liegende Zigarrengeſchäft Mallſch hineinſuhr, wo⸗ bei ein Schaufenſter und Rolladen zertrümmer' wurden.“ Die Frau des Gefängnizverwalters Links, die dem Auto ausweichen wollte, ſtürzte über einen Steinhauſen und zog ſich erhebliche Verletzungen am Hinterkopf zu. Höheinöd, 25. Mai.(4 Monate unſchuldig in Haft.) Wieder aus der Haft entlaſſen wurde er Landwirt Otto Schneider aus Höheinöd, der vegen Meineidsverdacht 4 Monate in Unterſu⸗ chungshaft ſich befand, nachdem ſeine Un- ſchuld herausgeſtellt hatte. Bonn, 25. Mai.(Das Urteil im Prozeß der Bonner Effektenbank wurde jetzt das Utteil ge— fällt. Der Angeklagte wurde wegen Untrene, nicht rechtzeitiger Anmeldung des Konkurſes ſo⸗ wie wegen Depotunterſchlagungen zu einer Ge ſamtſtrafe von ſechs Monaten Gefängnis und 1200 Mark Geldſtraſe verurteilt. Für die Ge⸗ fängnisſtrafe wurde dem Verurteilten Strafauf⸗ ſchub bewilligt. Düſſeldorf, 25. Mai.(Die Beſucherzahl der Geſolei.) Die Geſolei iſt von Pfingſtſamstag bis Pfingſtmontag von über einer Viertelmillion Menſchen beſucht worden, einer Rekordbeſucher— zahl, wie ſie wohl kaum jemals eine deutſche Ausſtellung zu verzeichnen hatte. Pirmaſens, 25. Mai.(Das Schießeiſen in Tätigkeit.) In der Nacht von Niinaſtſamstaa au Sonntag kam es zwiſchen den betrunkenen Brüdern Willi und Guſtav Schneider aus der Kaſerne zu einem Streit, in deſſen Verlauf der Gaftwirt Landvogt durch einen Schuß, der von einem der beiden Brüder abgegeben worden war, erheblich verletzt wurde. Beim Verlaſſen der Wirtſchaft ſchlug Willi Schneider einige Scheiben in Trümmer, wobei er ſich ernſte Verletzungen paſſieren laſſen. Feuerſäule hen ſind. Der eine der Toten, ein etwa 50jähriger mann, guzog. „Bitte, treten Sie hier ein, Herr!“ ſprach dieſe, eine Tür zur Linken öffnend, worauf; das Mädchen zögernd und offenbar ungern die Hausckür fand ö „Wo ſind Ihre anderen beiden Töchter?“ fragte Tann. „In der Küche, Herr!“ „Bitte, laſſen Sie ſie hereinholen, ich Lochte die ganze Familie kennen lernen, da ich mit dem Kapitän ſo gut bekannt bin!“ Auf einen Wink der Mutter verſchwand die älteſte Tochter, immer noch mit ſehr böſem Geſicht, um gleich darauf mit den beiden jüngeren Schweſtern wieder zu erſcheinen, die ſich ſchüchtern binter ihr verſteckten. Offenbar ſpielte das Mädchen hier die Hauptrolle. ö„Ah,“ ſagte Tann,„was für hübſche Mäd⸗ chen! Man ſieht wohl, daß ſie ihre Schön⸗ heit nicht nur dem Vater verdanken!“ „Mein Vater,“ verſetzte die Aelteſte hoch⸗ mütig,„iſt meiner Anſicht nach einer der ſchönſten Männer der Welt!“ b DH ieſe Anſicht werden Sie eines Tages ändern, Fräulein, oder ich müßte mich ſehr irren! Ich habe viel für Ihren Vater übrig, aber in eine Poſtkartenſerie von ſchönen Köpfen wird man ihn wohl kaum aufnehmen. Und nun bereiten Sie ſich darauf vor, etwas Neues zu hören und verſprechen Sie mir, daß niemand ja Ohnmacht fällt! Dann werde ich's Ihnen agen!“ „Um Gottes willen, er iſt doch nicht ver⸗ haftet worden?“ rief die erſchrockene Grau. „Verhaftet? Kein Gedanke! Warum denn auch? In dieſem Augenblick befindet er ſich auf meiner Jacht und nimmt im Hafen Kohlen ein. Wahrſcheinlich iſt er keine Viertelſtunde von hier entfernt, wo wir ſetzt ſitzen.“ g Ein vierſtimmiger Schrei des Erſtaunens ertönte. Aber Tann fuhr unbewegt fort: „Alſo, wie ich ſchon ſagte, das Land- haus gehört Ihnen, und ich möchte, daß Sie bis morgen drinnen ſind! Sie ſollen den Umzug auf amerikaniſche Art bewerkſtelligen! Und Sie, Fran Kapitän, dürfen etwas tun, was alle Frauen gern tun, nach Herzensluſt einkaufen! Warnemünde hat vorausſichtlich etwas Aehnliches noch nicht erlebt. Da aber VPirmaſes, 25. Mai.(unerwünſchter Grenzbe⸗ inch.) Viele Pirmaſenſer haben in den letzen Wo⸗ chen den ſchlechten Stand des Franken ausgenützt, indem ſie nach dem Elſaß und Lothringen ihre Wanderungen richteten beſonders aber nach dem Gimpelhof. An den Pfingſtfeiertagen hatten ſich wieder etwa 40 Pirmaſenſer und viele andere Deutſche über die Grenze begeben und in dem Gaſthof Platz genommen, als ein Trupp Gendar⸗ men erſchien und die Päſſe kontrollierte, trotzdem ſie kurz vorher die Ausflügler ungehindert hatten Sie belegten jede Perſon mit einer Strafe von 3,50 Mark. Dabei wurde an⸗ gekündigt, daß in Zukunft dauernd Unterſuchun⸗ gen des Grenzverkehrs vorgenommen würden und daß beabſichtigt ſei, noch weit höhere Straſen f einzuführen. Heivesheim, 25. Mai.(uAltbürgermeiſter f. Dillmann.) Am letzten Freitag wurde unter fatker Beteiligung Altbürgermeiſter Karl Dill⸗ a ann zur letzten Ruhe getragen. Von der Treisverwaltung waren zwei Vertreter, vom De⸗ anat Herr Dekan Rudolph, Gau⸗Algesheim, von ter evangel. Gemeinde Heidesheim⸗Wackernheim derr Pfarrer Dr. Dietrich, die Bürgermeiſter des kreiſes Bingen ſowie ſämtliche Vereine mit Fah⸗ ven erſchienen bezy. vertreten. Griesheim b. Darmſt., 25. Mat.(Gräberfunde eus der Steinzeit.) Am Waſſerwerk der Stadt wWarmſtadt wurden mehrere vorgeſchichtliche Ske⸗ kette in der ſogenannten Hockerlage(mit angezo⸗ genen Beinen und Armen) gefunden, deren Kno⸗ chen im Sande überraſchend gut erhalten geblie⸗ hatte als Beigabe eine vierfüßige Ton⸗ ſchale ſeltener Form mit eingeritzter Zonenver- zierung und eine viereckige Schieferplatte mit Löchern an den Ecken, wie ſolche als H beim Bogenſchießen erklärt werden. Die Funde kamen in das Landesmuſeum zu Darmſtadt. Bingen,. Mai.(Ernennung.) Dem Herrn Studiendirektor J. Adler, ſeither in Gernsheim am Rhein wurde die Leitung des hieſigen Gym⸗ naſiums und der Realſchule übertragen. Herr Studiendirektor Adler hat ſeinen Dienſt an der hieſigen Anſtalt bereits übernommen. Berghausen, 24. Mai.(Verhänanisvolle Rau⸗ ſerei.) Nach Auszahlung ihrer Unterſtützungsgel⸗ der zechten mehrere Erwerbsloſe von hier, Mech⸗ tersheim und Speyer in mehreren Wirtſchaften. In ſtark angetrunkenem Zuſtande gerieten ſie am Abend in der Wirtſchaft Zum Schwanen in eine Rauferei, die ſich auf der Straße fortſetzte. Der herbeigeruſenen Ortsvpolizei leiſteten ſie er⸗ heblichen Widerſtand. Drei der Täter wurden verhaftet und in das Amtsgerichtsgefängnis Speyer eingeliefert. Frankfurt a. M., 26. Mai.(Unglücksfall.) In der Werkſtätte der Privat⸗Telephon⸗Geſellſchaft Sternwarte⸗Zeit. Bleichſtraße, entſtand heute vor⸗ mittag um halb 12 Uhr durch Entzündung von Benzin ein Brand mit exploſionsartigen Wirkun⸗ nen. Ein 14jähriger Lehrling war mit einem etwa anderthalb Liter faſſenden Topf mit Ben⸗ zin in einen abgegrenzten Teil dre Werkſtätte ge⸗ gangen, deſſen Betreten mit brennenden Stoffen verboten iſt. Das Benzin fing ſofort Feuer, wo⸗ rauf der Lehrling den Topf fortſchleuderte. Das brennende Benzin ergriff die Kleider zweier 17. jähriger Arbeiter, die in der Werkftätte tätig aren. Die Feuerwehr löſchte den Brand und ilfe den verletzten drei Perſonen die erſte Hilfe. Handſchutz Duisburg, 26. Mai.(Eiferſuchtsdrama.) In der Nacht zum erſten Feiertage wurde auf der kaum ungünſtiger ſtellt als der erſte und nicht ungünſtiger, zu einem Durchſchnittsfuß von 4 Prozen Ulte⸗Duisburgerſtraße der Arbeiter Hermann Weſſels, der dort mit einem Mädchen aus Laar ſpazieren ging, von dem Ruſſen Dimitri Kucharſki überfallen und in den Hafen geſtoßen. Die Leiche wurde am anderen Tage aus dem Hafen gebor⸗ gen. Das Motiv der Tat ſoll Eiferſucht ſein. Kucharſti, der bereits feſtgenommen wurde, gibt zu, den Weſſels geſchlagen, leugnet aber, ihn in — Hafen geworfen zu haben. Berlin, 26. Mai.(Saarbrückens Sänger in Berlin.) Der Männergeſangverein Saarbrücken gab geſtern abend im Berliner Konzertbaus ſein ———˙³Q— ˙w 7˙· ˙¹wr— ⁰m; 1—⁰˙-Ä ˙²w—— vermuuch das Haus, vas jo iange tieer ge⸗ ſtanden, einer gründlichen Reinigung bedarf, ſo würde ich Ihrer älteſten Tochter hier raten, eine Anzahl Scheuerfrauen mitzunehmen und vom Boden bis zum Keller reinigen zu laſſen! Unterdeſſen werden Sie, Frau Kapitän, die Möbelhandlungen in Roſtock unſicher machen und ohne Rückſicht auf das, was Sie hier in der Wohnung haben, eine neue Einrichung für jedes Zimmmer im neuen Hauſe anſchaffen, und zwar muß alles vor vier Uhr morgen nachmittag dort ſein! Mein Motorboot ſteht zu Ihrer Verfügung!“ „Aber, verehrter Herr, das koſtet doch einen Haufen Geld, und wir—“ „Ja ich habe natürlich nicht angenommen, daß Sie das alles umſonſt kriegen würden, und ich habe auch keine Ahnung, wie hoch ſich die Ausgaben belaufen werden. Aber bier ſind einmal fünftauſend Mark für den An⸗ fang. Wenn Sie mehr brauchen, gebe ich es Ihnen morgen.“ „Aber wie ſollen wir das Ihnen je zurückzahlen, Herr?“ fragte die erſtaunte Frau. „Das ſollen Sie überhaupt nicht! Ihr Mann hat mir einen großen Dienſt erwieſen, und ich well ihm dafür eine freudige Ueber ⸗ raſchung bereiten. Auch Ihrer älteſten Tochter möchte ich eine Freude bereiten, weil ſie ihre, große Bewunderung für mich ſo offen an den Tag legt.“ ö Das Mädchen warf den Kopf zurück. „Er iſt ein Betrüger, Mutter,“ ſagte ſie, glaube ihm nicht! Die ganze Geſchichte kommt mir verdächtig vor. Ich möchte wetten, die Banknoten ſind falſch! Er will uns aus dem Haus haben, damit er uns beſtehlen kann! Ich habe erſt kürzlich ſo etwas Aehnliches in der Zeitung geleſen. Der Dieb bekam ſieben Jabre.“ i N Graf Tann lachte. „Wie ſchlau Sie Geschöpf Kopf getroffen! 7 ſind, Sie ungläubiges Sie haben den Nagel auf den Sagen Sie mal, ſind Ihre Möbel hier fünftauſend Mark wert?“ „Nein, das ſind ſie nicht!“ verſetzte das Mädchen raſch. „Schön! Dann nehmen Sie die Scheine, tragen Sie ſie auf die Bank und laſſen Sie jich Goldſtücke dafür geben! Ibre Mutter erſtes Konzert. Ver wer 5000 Perſo 4 7 Saal war ausverkauft. Unter den. N bemerkte man Reichsaußenminiſter Dr. eſe⸗ mann, Geheimrat von Friedrich, Miniſterialdi⸗ rektor Dr. Falt vom preußiſchen Innenminiſte⸗ tium und Regierungspräſident von Halfern⸗ Hildesheim. Das Programm der Saarbrücker Sänger war außerordentlich reichhaltig. Unten der ausgezeichneten Leitung des Obermeiſterg Stilz fand es eine tadelloſe Erledigung Berlin, 26. Mai.(Auſammenſtöße mit den Polizei.) In Neukölln kam es geſtern nachmittag zu größeren Zuſammenſtößen zwiſchen Anhängern des Roten Frontkämpferbundes und Beamten der Schutzpolizei, die von der erregten Menge an⸗ gegriffen wurden. Die Poliziſten machten von den Gummiknüppeln Gebrauch und nahmen et⸗ wa 20 Perſonen feſt.— Der Polizeipräſident hal den Berliner Polizeibeamten in Anerkennung ihrer Verdienſte während der Pſingſttage zwei Tage Urlaub bewilligt. 1 Kirchliches. Ein päpſtliches Konſiſtorium am 21. Juni. Nom, 24. Mal. Das nächſte geheime Konſi⸗ ſtorium iſt laut„Oſſervatore Romano“ endgültig auf den 21. Juni feſtgeſetzt worden. Am 24. Juni wird das öffentliche Konſiſtorium folgen, doch ſcheint der Papſt bei dieſer Gelegenheit keine neuen Kardinäle zu ernennen, wenigſtens veröf⸗ ſentlicht das päpſtliche Blatt keine Namen. Man glaubt in vatikaniſchen Kreiſen vielmehr, daß der Popſt eine Anſprache über die allgemeine Lage halten wird, in der auch der Katholikenver⸗ folgung in Mexiko und der religiöſen Lag in der Tſchecheſlowakei gedacht wird. Die Bauſparkonten der heſſiſchen öffentlichen Sparkaſſen. Darmſtadt, 25. Mai. Die heſſiſchen öffent⸗ lichen Sparkaſſen haben bekanntlich ein Bau⸗ ſparſyſtem eingeführt, um durch die Gewäh⸗ rung von langfriſtigen, gering verzinslichen Tilgungshypotheken den Wohnungsbau auch ohne Darlehen aus öffentlichen Mitteln ren⸗ ſabel zu geſtalten. Die Schwierigkeiten, die der Durchführung vorübergehend dadurch er⸗ wachſen waren, daß in der Art der Beſtim⸗ mung der Reihenfolge der Darlehnsempfän⸗ 1 eine genehmigungspflichtige Lotterie er⸗ blickt worden war, ſind in der Zwiſchenzeil einwandfrei behoben worden, ſodaß nunmehr Bauſparverträge anſtandslos abgeſchloſſen werden können. Den Bauſparern werden ihre Einlagen zu 4 Prozent verzinſt, während ſie langfriſtige Tilgungshypotheken zu 5 Prozent erhalten. Dabei können Darlehnsverträge zu 5000 Mark, 7500 Mk., 10 000 Mk., 15 000 Mk. und 20000 Mk. abgeſchloſſen werden. Die jährlichen Mindeſtſpareinlagen ſind derart abgeſtuft, daß ſie zuſammen mit der Miete für die derzeitige Wohnung und der jährlichen Zins⸗ und Tilgungsbeträge nach der Dar⸗ lehnsgewährung durchſchnittlich den 6. Teil des Einkommens betragen. Außerdem ſind die Aktiv⸗ und Paſſivzinſen und die feſten Til⸗ gungsſätze ſo zu einander ins Verhältnis ge⸗ ſetzt, daß der zuletzt mit der Darlehnsgewäb⸗ rung zum Zug kommende Bauſparer ſich als wenn er im freien Verkehr Zinzeszins geſpart hätte. Außerdem iſt Vor⸗ ſorge getroffen, daß bei einem allgemeinen Sinken des Zinsfußes der Bauſparvertrag in das gewöhnliche Darlehensgeſchäft übergelei⸗ tet werden kann. Dadurch iſt gewährleiſtet. daß die Darlehnsgewährungen ſo ſchnell er⸗ folgen, als es überhaupt menſchenmöglich iſt. Muſterverträge und nähere Auskünfte bei den öffentlichen Sparkaſſen. 11 0 —— rann unterdeſſen hier Wache halten. Man wird Sie wahrſcheinlich an der Kaſſe fragen. wo Sie die Scheine berhaben. Dann ant⸗ worten Sie: Die Roſtocker Bank hat ſie heute um halb zwölf dem Grafen Tann von Schöllenbach gegen eine Tratte ausgezahlt. Wenn man dann noch weiter fragen ſollte, wieſo Sie zu den Scheinen kommen, ſo er⸗ klären Sie, Graf Tann ſei Eigentümer mehrerer Schiffe, und Ihr Vater ſei Kapitän des größten davon! Sagen Sie nichts von dem„Rajah, denn Ihr Vater hat jetzt das Kommando eines doppelt ſo großen Dampfers! Ich habe Bank⸗ noten genommen, weil ſie leichter zu tragen ſind; aber wenn Sie erſt das Geld haben. hoffe ich, Sie werden tun, was ich wünſche, und das Haus ſo raſch wie möglich verlaſſen, damit ich ungeſtört die Möbel ſtehlen kann!“ „Sind Sie denn Graf Tann?“ fragte die Mutter ganz erſchrocken. „Ja, Frau Kapitän, und ich möchte Sie und die holden Damen hier um eine Ge⸗ fälligkeit bitten! Sagen Sie niemand etwas davon, daß Ihr Gatte und Vater wieder hier iſt! Wir möchten alle beide dieſe Tatſache noch eine Zeitlang geheimhalten, und ich bin feſt überzeugt, vier Damen können ein Ge⸗ beimnis bewahren, wenn es auch ein Mann nicht kann!“ „Es iſt doch nichts paſſiert?“ fragte die beunruhigte Frau. „Gar nichts! Es handelt ſich nur um ſein neues Schiff, das in Swinemünde liegt, wohin er übermorgen früh fahren muß.“ So energiſch und arbeitſam die Familie des Kapitäns auch war, ſo wie in den andert ⸗ halb Tagen und in der Nacht dazwiſchen hatten ſie wohl nie vorher in ihrem Leben geſchafft. Kein Auge hatten ſie während der Zeit geſchloſſen. ber um fünf Uhr nach mittags war alles in glänzender Ordnung, wenn auch die älteſte Tochter noch nicht ganz befriedigt war. Um ſechs Uhr hatte raf Tann die Freude, den Kapitän in ſein Beſitztum einzuführen und ihm ſein lebendes und totes Inventar vorzuführen. Dann eilte er zur Bahn und nahm den nächſten Schnellzug, nach Verlin. 1 Gortſeßung folgt). Noſenheim. Sie ſind wie durch, nicht verletzt worden. ſtrophe den Führer der Lokomotive des Salz⸗ burger Zuges zu treffen, der nach geen An. haben das Einfahrtſignal des vo den, von ihm r ihm ſtehen⸗ c bas Eiſenvaynungluck m München. die Unterfuchungen des Giſenbahumunglüas. München, 26. Mai. Von den mit der Un⸗ terſuchung des Eiſenbahnunglücks betrauten Beamten ſind bereits die erſten Vernehmun⸗ gen vorgenommen worden. Der 52jährige Lo⸗ Jomotipführer Aubele des Roſenheimer Un⸗ glückszuges gab dabei mit aller Beſtimmtheit an, daß das Signal auf oſſen geſtanden habe. Er ſei nicht ermüdet und vollſtändig nüchtern geweſen und könne für ſeine Behauptung Zeugen beibringen. Der Reſerveführer Schrö⸗ del erklärte ebenfalls mit aller Beſtimmtheit, daß das Signal grünes und nicht rotes Licht gezeigt habe. Nach den techniſchen Feſtſtellun⸗ gen der Eiſenbahnverwaltung muß allerdings das Signal auf Halt geſtanden haben. Dieſer Wiverſpruch konnte noch nicht geklärt werden. Die von der Hauptverwaltung in Berlin mit der Unterſuchung betrauten Beamten haben am Dienstag abend eine Probefahrt von Trudering zum Oſtbahnhof gemacht, um ſich von der nächtlichen Situation zu überzeugen. An der amtlichen Aufklärung der Urſachen der Kataſtrophe wird eifrig gearbeitet. Die in der Oeffentlichkeit verbreitete Nachricht, Lo⸗ komotivführer Aubele ſei ſeit Dienstag aus München verſchwunden geweſen, iſt unzutref! fend. Die Beerdigung der Opfer. München, 26. Mai. Da für ſämtliche Be⸗ ſtattungen der Todesopfer des Eiſenbahnun⸗ glücks von den Familien Einzelgräber in An. ſpruch genommen worden ſind, kommt eine gemeinſame Beſtattung nicht in Frage. Aus dieſem Grunde und mit Rückſicht auf die Ver⸗ teilung der Leichen auf verſchiedene Fried. höfe wird keine allgemeine Trauerfeier ſtatt⸗ finden. Der Stadtrat München wird vielmehr als allgemeine offizielle Trauerfeier Trauer⸗ gottesdienſte im Dom und in der evangeli⸗ ſchen Matthäus⸗Kirche am Freitag vormittag abhalten laſſen. Die Bevölkerung wird wäh; rend des Gottesdienſtes durch feierliches Trauergeläute der beiden Kirchen an die Kundgebung gemahnt werden. Der Stadtrat ird ſich an 5 durch offizielle au jedem Grabe einen Kranz niederlegen laſ⸗ ſen. Während der Zeit der Beerdigungsfeier⸗ lichkeiten werden die öffentlichen Luſtbarkeiten eingeſtellt.* Weitere Einzelheiten der Kataſtrophe. München, 26. Mai. Noch in der Unfall⸗ nacht war der Lokomotapführer heimer Zuges, der das Eiſenbahnunglück im Münchener Oſtbahnhof verſchuldet haben ſoll, brütt habe zur Lauge bluteten, ſo ſcharf war ſie. behördlich vernommen worden. Bis jetzt iſt über das Ergebnis dieſer Vernehmung noch nichts bekaunt. ö f Es muß als ein glücklicher Zufall im Un⸗ glück bezeichnet werden, daß bei dem Zuſam⸗ menſtaß keiner der in den Wagen eingebauten Gaskeſſel explodierte und ſo auch kein Wagen zu brennen anfing.— in den Schilderungen der Blätter beklagt. daß ſich bel der Kataſtrophe Mängel in der Orga⸗ niſation der Hilfeleiſtung gezeigt hätten. So wurde von Sanitätsleuten vor allem kritiſiert das ſpäte Eintreffen der Hilfszüge trotz der Nähe der Bahnhöfe, von denen ſie zu erwar⸗ ten waren. g Bis zum Dienstag abend betrug die Zahl der im Krankenhaus Heidhauſen untergebrach⸗ ten Verletzten 72, davon 30 Frauen und 42 Männer. Bis zu dieſem Zeitpunkt waren be⸗ reits 9 Verunglückte entlaſſen. Im Kranken⸗ haus ſind 4 Verletzte geſtorben. Die Zahl der Schwerverletzten hat ſich alſo nicht ſo groß herausgeſtellt, wie urſprünglich angenommen wurde. Am häufigſten ſind Brüche und Bein⸗ verletzungen infolge Einklemmung, ſowie Quetſchungen. Aus der Chirurgiſchen Klinik onnten von 16 Verletzten bis jetzt 11 entlaſ⸗ en werden. Das Befinden der übrigen Ver⸗ letzten dürfte kaum zu ernſten Beſorgniſſen Anlaß geben. Im Krankenhaus rechts der 05 5 ein 5 Opfer ſeinen Verletzun⸗ gen erlegen. Hiermit erhöht ſich die Za er tödlich Verunglückten auf 28. 1 N ö Der Roſenheimer Anzeiger“ ſchreibt zu dem Eiſenbahnunglück, daß die e auch in den Kreiſen des Roſenheimer Eiſen⸗ 1 bahnperſonals große Bewegung hervorgeru⸗ ſen habe, denn der Unglückszug 814 wurde von Roſenheimer Lokomotivperſonal gefah⸗ ren. N der Maſchine des Zug befanden ſich Oberlokomotivführer Aubele Reſerve⸗ lokomotivführer Schrödl. Beide nen aus Wunder Die Schuldfrage der Kataſtrophe. München, 26. Mal. Soweit bisher ſeſt⸗ ſcheint die Schuld an der Kata⸗ a aber nicht geſehenen Sonder guges aus Berchtesgaden, als für ihn gegebey. uſah Zu Mallinckrodts 52. Todestag. (26. Mai 1874). Von einem hieſigen wird uns geſchrieben:! 1 Als ich dieſer Tage in der Preſſe leſe Nane. daß Herr Dingeldey im geſſiſchen 0 and age ſich äußerte, im Jahre 1874 wäre ju datein Kulturkampf geweſen— was ihm lasen Seiten des cerrn Abg. Nu ß ein kräf⸗ 175 J einbrachte— da erinnerte ich mich n, daß es am 28. Mai 1874 mar. ba der einzelnen Beerdigungen onungen beteiligen und des Roſen⸗ Verſchiedentlich wird Zentrums arbeiten 1 0 115 ein Munder. weit und breit bekannte Hermann won Mat, linckrodt an den Folgen einer Lungenentzün⸗ dung geſtorben iſt, die er ſich im Reichstag in Berlin zugezogen hatte. Mallinckrodt, erſt 54 Jahre alt, halte es ſich trotz ſchwerer Erkäl⸗ lung nicht nehmen laſſen, in den Reistag zu gehen, um für die Rechte der Kirche einzutre⸗ ten. Ehre dem Andenken dieſes edlen Ritters ſonder Furcht und Tadel! Im Jahre 1873 u. 1874 ſoll nach Dingeldey noch kein Kultur⸗ kampf geweſen ſein? Warum hat man den Hochw. Herrn Biſchof Conrad von Paderborn Anfang Juni 1874 ins Gefängnis geſperrt, andere Geistliche und warum haben ſo viele zu dieſer Zeit die Heimat verlaſſen müſſen, wenn kein Kulturkampf war? Herr Dingeldey wird hiſtoriſche Tatſachen auch mit dem größten Redeaufwand nicht aus der Welt ſchaffen. Wir aber wollen die Erin nerung on dieſe Zeit wach halten, auch die Erinnerung an den großen Führer Windt— porſt und Mallinckrodt, die damals für die Rechte des katholiſchen Volksteſle eingetreten ſind und Kämpfe führen mußten. an cute manche Leute nicht erinnert ſein wollem und die ſie glauben wegleugnen in können. ——————— ¶ Von der Vollkommenheit. Aus einem verſteckten Bänkchen an verſtecktem See ſaßen wir und ſchauten den Wellen zu, die mit leiſem Plätſchern ans Ufer ſehlugen. Unbe⸗ ſchreiblicher Frieden lag über der abendſtillen Landſchaſt. Von Menſchen und Menſchengetriebe war weit und breit nichts zu ſehen. Nur ein Weib kniete unſern am flachen Uſer im Sand und ſpülte Wäſche. Wir genoſſen dieſe tieſe, faſt unwirkliche Ruhe mit unſäglichem Behagen. „In dieſem weltabgeſchiedenen Winkel mein man, die Erde ſei vollkommen und alles im Gleichgewicht“, ſagte leiſe die Gefährtin neben mir. Jetzt erhob ſich drüben das Weib von den Knien. Wir hörten ihr Aechzen und den Seufzer, mit dem ſie den Korb voll naſſer Wäſche auf⸗ nahm. Müden Schrittes kam ſie an uns vor⸗ über. Ihr Haar war grau, ihr Geſicht verwittert. Ihr habt ſchwer aufgeladen,“ ſagte ich mitlei⸗ dig. Sie blieb ſtehen und ſah herüber, überraſeht, als könne ſie nicht glauben, daß man ſie, die alte Wäſcherin, angeſprochen habe. Wir ſchienen ihr Zutrauen einzuflößen, denn ſie ſtellte den Korb ab und kam näher. „Schwer geladen?! meinen der Herr? Ja, wenn man mit 65 Jahren noch alle Tage ums Geld waſchen muß, hat nian ſeine Traglaſt, auch wenn der Korb, wie heut, nicht voll iſt.“ 5„Schön weiß ift Eure Wäſche,“ ſagte freund⸗ . meine Gefährtin,„mit was waſcht Ihr enn?“ Mit einer Geſprächigkeit, wie ſie oft die Ein⸗ famen haben, in denen ſich vielerlei anſammelt und aufſtaut, begann die Alte von ihrer Jugend⸗ zeit zu erzählen. Wie ſie die Holzaſche ange⸗ von der oft die Finger . Dann gab ſie iht Urteil ab über alle Seifen, alle Waſch⸗ und Bleichmittel der letzten dreißig Jahre. Alle batte ſie ausprobiert, von allen das Beſte erhofft. Aver immer mußte ſie die Erfahrung machen, daß ſie entweder mild waren, d. h. Wäſche und Hände, aber dann auch Flecken und Schmutz ſchonten, oder ſcharf, ſo daß wohl der Schmutz wich, aber auch das Gewebe und die Finger da— ran glauben mußten. Wir hörten ihr geduldig zu, lächelnd über ihren Eifer und ihre unerwartete Beredſamkeit. Daß uns dieſe alte Waſchfrau eigentlich eine Tragödie, die Tragödie ihres harten, mühſeligen Lebens erzählte, kam uns nicht recht zum Be⸗ wußtſein. Zuletzt meinte meine Gefährtin, um ihre Teilnahme an der ganzen Frage zu zeigen: „Ich glaube, liebe Frau, Ihr habt die neueſten und beſten Waſchmittel noch nicht kennen gelernt. Es gibt da jetzt Pulver und Flocken und Bleich⸗ mittel, die Wunder tun und ganz ſelbſtändig ar⸗ beiten.“— Die Alte lachte und ſah meine Ge⸗ fährtin mit einem faſt mitleidigen Blict an. -Alles kenne ich, alles! Mit dem“— ſie nannte einen bekannten Namen—„waſche ich ſchon lang. Es nimmt den Schmutz, aber es nimmt auch das Gewebe. Nicht von heute auf morgen. Aber ich weiß. was ich weiß. Arbeit hat man nicht viel dabei, aber umſo mehr Schaden. Einen heim⸗ lichen Schaden, an den viele nicht denken.“ Sie eufzte:„Wenn einmal ein Menſch hrausbrächte, wie man ſchneeweiß waſchen kann ohne harte Miihe und ohne Gefahr für die Wäſche und die Hände, dann wollte ich ſagen, daß es ſchön ſei auf der Welt— vorher nicht.“ Sie lachte und nahm ihren Korb wieder auf. „Grüß Gott, die Herrſchaften, es iſt halt nichts vollkommen hier unten!“ Auch w' mußten lachen über die raſche Art, wie der Ausſpruch meiner Gefährtin von der Wannen des ſtillen Erdenwinkels wider⸗ legt worden war. i * Der Sommer lachte über dem See. Wieder ſaßen wir auf dem verſteckten Bänkchen. Wieder gluckſten und plätſcherten die Wellen am lieblichen Ufer. Plötzlich fiel uns die alte Waſchfrau ein. O ſie wohl noch lebte? Sich noch immer plagte mit den zu ſcharfen oder zu milden Waſchmit⸗ teln? Da— wie der Wolf in der Fabel— tauchte ſie auf dem ſandigen Weg hinter uns auf. Sie trug keinen Korb und ſah uns erſt nicht. Rüſtig, wie verjüngt ſchritt ſie aus. Ich rief ſie an. „He, Alte, Ihr kennt uns wohl nicht mehr? Ihr ſeht aus, als ſei für euch die Welt vollkommen.“ — Sie ſchaute herüber, ſtutzte, lachte, trat heran. Jawohl,“ ſagte ſie friſch,„jetzt iſt ſie vollkom⸗ men. ö„So iſt das Wunder geſchehen und ein Waſch mittel da, das Hände und Wäſche ſchont unz deſto ſchonungsloſer mit Schmutz und Flecken mſpringt?!“ Meine Gefährtin hatte es beluſtigt gefragt im Gedanken an damals. Das Weib mickte. Wieder ſprang, wle einſt, das Brünnlein ihrer Beredſamkeit unverſeheus auf.„Ob Sie's glauben oder nicht, Frau,“ ſagte ſie ernſthaft,„es ele 5 ere 18 a Mittel. Nichts von e rin wird die i Wäſche weiß wie der Schnee.“ mug ie Nun war auch meine Gefährtin voll Inte zäe. Denn wie jeder richtigen Hausfrau. 15 10 Wäſcheſchrant ein beſonders wertvoller unn ieber Beſitz. Ste fragte die Alte aus über Ver wendungsart, Erprobtheit, Preis dieſes geprieſe⸗ nen Wunders. Und ſiebe da, das Weib batte ken Perflor die ten. Die zarteſten ſchier Unglaupliches zu de Farben, die wind en ewebe ſollten nich iotleiden. Schleier und Spitzen, ſeidene G änder, Wolle und Baumwolle, von Leinen gal nicht erſt zu reden, ſeien, ob ſie nun ſtark odei wenig beſchmutzt, fleckig oder vergilbt geweſen, wie neu geworden mit Perflor, das ſich im kal! ten wie im warmen, im Seewaſſer wie im Lei⸗ tungswaſſer ſpielend leicht löſe und Hände und Wäſche nicht im geringſten angreife, man möge es ſo oſt und ſo lang benützen als man nur wolle. Dabei ſeien dieſe wundertätigen Seifen⸗ flocken billig. Das Paket koſte nur fünfundvier⸗ zig Pfennig und reiche für eine Menge Wäſche. Wir hüteten uns, über des Weibes Eiſer zu lachen. Zu ſtart ſpürte man ihr an, daß da wirklich eine Freude, eine Helligkeit in ihr ar. beitſames Leben gefallen war. „Alſo iſt für Euch jetzt die Welt vollkommenen ſragte meine Gefährtin ohne Spott. Die Altg beſann ſich einen Augenblick, dann ſagte ſie kopf. ſchüttelnd:„Die Welt nicht, aber die Seiſfenflok⸗ len aus den Seifenwerken Flammer— Heilbronn a. N. Lokale Nachrichten. * Biernheim, 28. Mai. » Ein Aufall Stegerwalds. Der au⸗ läßlich des Deuiſchen Charitastages nach Trier gekommene frühere preußiſche Miniſterpräſident Stegerwald iſt auf dem Bahnhof beim Ausſtei⸗ gen aus dem Zuge von einem ſchweren Unfall betroffen worden; er erlitt einen Beinbruch und mußte zunächſt in ein nahellegendes Hotel ge⸗ bracht werden. » Beſtrafung des Schwind lers Jung. Wegen eines Betruges, deſſen Opfer mehrere hundert katholiſche Geiſtliche geworden find, wur⸗ de der„Bankier“ Fritz Jung vom Heidelberger Schöffengericht zu 3½ Jahren Gefängnis und ebenſo langem Ehrverluſt verurteilt. Jung hatte 1923 in Heldelberg die„Vermittlungs geſellſchaft für Grundbefitz und Geldverkehr“ ſowie eine „Textil⸗G. m. b. H“ gegründet. Er pries in Zirkularen, die er an katholiſche Gelſtliche Deuiſch⸗ lands und Amerikas verſandte, ſein Inſtitut als ſtreng katholiſche Bank an, die nur mit kaths⸗ liſchem Geld arbeite. Er erhlelt daraufhin tat⸗ ſächlich von äber 300 Geiſtlichen Depots. Das eingezahlte Geld verjubelte er zum großen Tell in unſtnnigen Wetten auf Pferderennen, bis er im Juni v. Irs. verhaftet wurde. „Mütter, achtet auf Eure Kinder! Daß dieſer Mahnruf nicht genung beachtet wer⸗ den kann, zeigt eln überaus trauriger Unglücks. fall in Lampertheim. Am Gaſthaus„Ilſcher⸗ Eck“ in der Bürſtädter Straße hielt der Giswagen der Wormſer Brauerel. Der Kutſcher war mit Eisabladen beſchäftigt, wobei die Kinder ſich über die abfallenden Brocken hermachten. Nach⸗ dem der Fuhrmann fertig war und abfahren wollte, verwies er die Kinder energiſch, nahm auf einem Wagen Plat und fuhr davon. In dieſem Augenblicke lief ein 3 Jahre altes Kind nochmals an den Wagen, kam unter das Hinter⸗ rad und wurde Überfahren. Der Tod trat als⸗ bald ein. Die arme Mutter brach vor Schrecken zuſammen. » RNeichsſammelwoche der Zeppelin ⸗ Ecke ner⸗Spende. Die für den 6. bis 13. Juni vorgeſehe Reichsſammelwoche der Zeppelin⸗ Eckener⸗Spende wurde wegen der Sammlung des Roten Kreuzes und wegen des Volksentſcheldes vom 20. Juni auf die Zeit vom 11. bis 18. Juli verlegt. „Das Schwetzinger Spargel⸗Feſt. Im Mittelpunkt des Schwetzinger Spargelfeſtes, welches kommenden Sonntag, den 30. Mat, ſtatt⸗ findet, ſteht ein großer Feſtzug, an dem ſich über 300 Darſteller in Koſtämen beteiligen. Auf den Feſtplätzen in der„Wildnis“ des Schloßgartens ſind große Volksbeluſt'gungen vorgeſehen. Bei eintretender Dunkelheit wird auf den Feſtplätzen eln Hochfeuerwert ſteigen, Beleuchtungen und an⸗ ſchließende italieuiſche Nacht werden für welter Stimmung ſorgen. Das Spargelfeſt findet bei jeder Witterung ftatt. » Telefongeſpräch zweier Freunde! Hallo! Hallo!„wer da“? hier Fritz wer dort, hler iſt Seppl Son Fritz du biſchts na wann du mol telefonirſcht dann is es ſchun ebs wichtiſches— no was hoſcht dann du wier neies— des neie will ich da glei ſage, de Suntag 1s nemlich Waldſeſcht un wann grad luſchte hocht geſcht mit— Do hät doch de Gaul am Schwans uf— a was hoſcht dann du gemant Seppl awaſcht des noch net, das de Suntag im Brauhaus Kellerfeſcht is— Höbelkduker! Sunstige OGelegenheitskäuie u. a. 30 Schlafzimmer Maggen Müchen an t kleinstem Nuien fast A Ffledensprelsen! dat Mia Ie Maier 30 billig. ee, 105. 18 1 11 ee. an., 375. e. 995. Mee. 295. deltalellen n. l. 22. Hus. 8. Render.. 35. .. uren. 49. bite, Bun. 185. Schteldtihe. 95. fenen. 4. Tine. 48. I D, nal. 78. Matratzen, Drell, gute Füllung, Mk. 30. Teilzahlung gestattet Zustellung mit eigenem Auto auch nach auswärts Rupfermunn co. Baus für Mitteltandsmöbel— Cegrndet 1990 Mannheim, H 5, 1 Jungbuschstraße— nahe Markt Gm. 900 u Meter Ausstellungsraun Bei Barzahlung 10% Nubatt. Zahlreiche Anertennungsschreiben Dil Spate peifes jo ſchun vun de Dächer un da waſchts noch nei me merkſt halt daß de ganze Dag im Stall ſttſcht— Was Kellarfeſcht iu a do mus ich aua vun de erſte ſei, do werds luſtiſch— luſtiſch do hoſt emol recht, des mucht wiſſe,'s git nemlich Bockbier uf des here die Vernemar e Aeg, Jung wle Alt— jes die hauptſach he ich beino vageſſe denkmol 8˙ Danse geht frei— do den ſcheene Schlewa noch de Melodie: de Bokel is lewa de Zou gerutſcht— Alla gut Nacht, wie ausgemacht. Gatie. * Pat und Patachon. In Viernheim ſind ab heute im Central Theater die Könige des Humocs zu bewundern.„Pat und Patachons Kampf mit dem Drachen.“ Luſtige Senſatlonen und komiſche Situatlonen bringen den Beſuchen aus dem Lachen nicht mehr heraus. Da, wo Pat und Patachon gezeigt werden, gibt es ſtets ausverkaufte Häuſer. Das Central⸗Theater iſt, wle man immer wleder ſehen lann, mit ſeinen Darbietungen auf der Höhe, ſowohl in theatra⸗ liſcher als auch in muſtlaliſcher Hinſicht. Auch hat man, der allgemeinen wirtſchaftlichen Not⸗ lage Rechnung tragend, die Preiſe herabgeſeßt, um jedem den Beſuch des Theaters zu ermig⸗ lichen. Eln jeder Beſucher, der ſchon im Cen⸗ tral⸗Theater war, dem hat es beſtimmt gefallen und kann es nur in ſeinem Bekanntenkreiſe emp⸗ Ser Eln Beſuch überzeugt. Näheres fiehe nſerat. „ Anion-Theater. Illmſchan„Wun⸗ der des Meeres“. Dieſe geniale Erfindung von J. G. Willlamſon hat es ermögliche, die Wunder der Tiefſee in unterhaltender und wif⸗ ſenſchaftlicher Form in ihrem ganzen Zauber feßt⸗ zuhalten und Bilder zu ſchaffen, die in ihrer Großartigleit beinahe unmöglich aumuten. Die Tiefe des Meeres mit ihrer prächtigen Pflanzen ⸗ welt und ihren grauſigen Ungeheuern treten se lebendig und greifbar vor Augen, daß man die Schönheit dieſer ſeltſamen Welt bewundert und das Grauen der unheimlicher Meeres beſtien ſchau⸗ dernd miterlebt. Dieſes Film⸗Wunderwerk ge⸗ langt morgen Samstag und Sonntag im Unton⸗ Theater zur Vorführung. — „———— Düngemittell Sch wefelſ. Ammoniak Natronſalpeter Harnſtoff Kali Alles garantiert höchſtprozentige Ware kauft man am billigſten bei Hiois Walter 000—.....——