. Buchhandlung Viernh. Anzeiger. K. K. V. Heute Donnerstag ö Vereinsabend mit Vortrag des Hochw. Herrn Geiſtl. Beirats im Kettelerſälchen zum Frei⸗ ſchütz. Alle Mitglieder, auch die der Jugendasteilung ſind freundlichſt eingeladen und werden gebeten recht zahlreich zu erſcheinen. Der Worſtand. Ofoge Auswahl Fibabspfeife l. Gpazierſtöcken finden Sie zu billigen Preiſen bi Danksagung. Für dle vielen Beweise herzlicher An- teilnahme bei dem 30 schmerzlichen Verluste meiner lieben unvergesslichen Prau, unserer Rerzensguten Mutter, Tochter, Sehwieger⸗ tochter, Schwoster, Schwägerin u. Tante, Frau 2 Anna Maria Klee geb. Baurels ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte und lär die reichen Kranz- and Blumenspenden sagen wir hierdurch unseren inuigsten Dank. Besonders herzlichen Dank der hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand, den ehrw. barmh. Schwestern für die liebevolle Pflege, sowie den Stiftern von Seelenmessen. Viernheim, den 17. Juni 1926. Im Namen der tieltrauernden Hinter- bliebenen: Ewigen Klee 18 Ar, zu verkaufen. Wo, zu erfragen im Berlag St ds. Stg. eines komplett möbliert, mit 2 Betten, und ein leeres Zimmer ſofort zu vermieten Von wem, ſagt die Expd d. Blattes. Erbsen zu verkaufen Karl Eppel Jakob Beyer Klesſtraße Johann Klee Il. und Kinder. PE SOG GOGO SSS Mühle Heſſ. Haus Viernheim Aluumguhuhpnpuspnsnnnunantünu uren eig idmnegtunn umu GV, Harmonie“ Abfahrt zum Ausflug nach Lütz el⸗ ſachſen nächſten Sonntag, 20. Juni, mittags 12“ Uhr mit der O. G. G. Zur Teilnahme ladet alle Mitglieder mit An⸗ gehörigen herzlichſt ein Her Vorſtand. Zur Samstag ⸗Singſtunde wird um vollzähliges Eerſcheinen gebeten. Turnerbund Viernheim Heute Donnerstag punkt halb 8 Uhr Training Lů dbes heimer n vefgstle Erſcheiner Meiner werten Ku teilung, daß mein vorher noch bedient ſe möglichſt anzul efern mitzugeben. D SSO Mühlenbetrieb ab 1. Juli 1926 wegen Reparatur auf 14 Tage ftillgelegt wird. giiten ihr Getreide zur Vermahlung bald⸗ Joh. Deeg. 8 OOO OOO οοοe noͤſchaft zur gefl. Mit⸗ Kunden, welche ia wollen, möchte ich bezw. meiner Fuhre er Inhaber: See wird gebeten er Turn⸗ und Sportwart. Kelche Echwarz⸗Rot⸗Gold. nſerate, für das gelegentlich des Repu⸗ tenen Tages mit Bannerweihe(4. Juli 1926) herauszugebende Feſtbuch wollen aufgegeben werden bei Berleger Math. Träger, Saftladen zum grünen Laub. 1 Heute Donnerstag Abend ½9 Uhr Uebungs⸗ ſtunde. Reſtloſes Erſcheinen aller aktiven Mitglieder iſt erwünſcht. Der Aebungsleiter. u⸗Genoſſeuſchaft 1893. Möbliertes e e e Zimmer zur Gambrinus halle bei Mitglied 1 8 9 Faltermann eine ſehr wichtige für Herrn Gim Paar guterhaltene Heuleitern zu verkaufen. Georg Hagenburger Vorſtandsſitzung zu mieten geſucht. ſtatt. ö Um une N aller[ Näheres im Verlag d. er e Vorſtandsm 5 Vorſitzende. Blattes. Sportvereinigung Amicitia 09, 8 8 20. Juni 4 50 Gporiklub Käfertal gegen e Sp.⸗ gg · Letztes Spiel vor ber Pauſe in Viernheim. ee Untere Mannſchaften zu verkaufen. det Gpielausſchuz. 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Um allen Teilen der Bevölkerung die großen Vorzüge der Gas verwendung zugänglich zu machen und dadurch den Gaskonſum zu ſteigern, hat der Gemeinderat in ſeiner letzten Sitzung bie notwen⸗ digen Mittel zur Beſchaff ang von entſprechenden Gasverbrauchsgegenſtänden unter ſehr günſtigen Zahlungs bedingungen bewilligt. Es können nunmehr Gasverbrauchsgegenſtände wie Gaskocher, Gasherde uſw. bei den heeſigen einſchläglgen Geſchäften gekauft werden, wofür die Gemeinde das 12 monatige Abzahlungsegeſchäft unter beſonderen Bedingungen, die vom Beſtellet anzuerkennen find, übernimmt. Zu den gleichen Bedingungen können auch die hlerzu erforderlichen Jaſtallationen übernommen werden. Die Bezoh⸗ lung der Koſtenſumme zuzüglich 5% Aufſchlag hat an dle Gemeindekaſſe und zwar 1. Durch Vorauszahlung von 2 Raten vor der Lieferung und 2. der übrigen 10 Monate vom 3. Monat an nach der Lieferung der Einrichtung zu erfolgen. Dieſe 10 Raten gelanzen mit den mo⸗ natlichen Gas- und Stromgeldern zum Elezug. Das hlerbel einzuhaltende Verfahren iſt etwa folgendes: a) Der Beſteller begibt ſich in das betrefferde Geſchäft und gibt ſeinen Wunſch kund. b) Die Stefer-Firma ſtellt einen detalllierten Ko ſteranſchlag über die zu liefernden Gegenſtände und ſoweit erforderlich deren Jaſtallation auf und reicht ihn, nachdem der Beſteller ſein Ein⸗ verſländnis zu den veranſchlagten Koſten durch Unt rſchrift gegeben hat, der Bürgermelſterel ein. Die Beſtellung wird von der Gaß⸗ und Elek- trizltälskommiſſton geprüſt Im Falle der Genehmigung erſolgt die Aufforderung an den Beſteller zur Vorauszahlung der zwei erſten Monatsraten(Bei Gasbadeöſen der vier erſten Raten) d) Nach Leiſtung der Vorauszahlung an unſere Gemeindekaſſe erfolgt dle Genehmigung zur Ausführung der Lleferung an das betreffende Geſchäft. Wr haben berelts in unſerem Gaswerk einen Ausſtellungs raum errichtet, in dem die verſchleden; ſten Gasperbrunchsgeg enſtände aufgeſtellt ſind und woſelbſt auch praktiſche Vorführungen ben be queme und rationelle Handhabung der Geräte ſtattfinden. Man wende ſich daher au das Gas⸗ werk, das jederzeit koſtenlos Auskunft ertellt. Im übrigen empfehlen wir der Elnwohner⸗ ſchaft dringend, von dleſer Bergünſtigung regen Gebrauch zu machen. Viernheim, den 15. Juni 1926. Heſſ. Bürgermeisterei Viernheim Dam bert Radfahrer⸗Verein„Eintracht“ Samstag, den 19. Junt, abends ½9 Uhr im Gaſt⸗ haus zum Lamm bei Mitglied Joh. Faltermann Vorſtandsſitzung. Um vollzähliges Grſcheinen aller Vorſtandsmit⸗ glieder bittet Der Vorſitzende. Der Naturfreund und Sammler Was die unerſchöpfliche Natur dir zeigt, benennt und er⸗ läutert der„Kleine Herder“. Über Verbreitung, Nutzen und Schaden von Tieren und Pflanzen, Eigenſchaften und Ver⸗ wendung von Geſteinen und Mineralien, Jage, Ausſehen und Bedeutung von Ländern und Meeren, Anordnung und Bewegung der Geſtirne enthält er anſchauliche Erklärungen in Wort, Bild und Karte. Raſch kann der Naturfreund ſich über die wiſſenswerten Grundfragen der Raturwiſſenſchaften unterrichten. Aber welt mehr noch: er findet auch lehr⸗ reiche Hinweiſe über die Pflege ſeiner Haustiere, erfährt, wie er am beſten ein Aquarium, Herbarium und Terrarium einrichtet, wie er ſeine Pflanzen zu pflegen hat, welche Pflanzen als Heilkräuter Bedeutung haben. Dem Schüler iſt der„Kleine Herder“ ein Freund beim Studieren und Schreiben, dem Erwachſenen ein Mehrer der Kenntniſſe. „Der Kleine Herder“- der Behülter des Wiſſens“ * Der Kleine Herder. Nachſchlagebuch über alles für alle. In lichtechtem Ganzleinenband 30 M.; in Halbfranz mit Kopfgoldſchnitt 40 M. In jeder Buchhandlung zur Anſicht. Ratenzahlungen. Bihnenulksbund Hauptgeſchäftsſtelle: Mannheim G 3, 14. LAL Allen Theater⸗ und Kunſtfreunden in der Theatergemeinde des Bühnenvolks⸗ bundes Gelegenheit geboten, gute und wert volle Theatervorſtellungen zu billigen Ein⸗ trittspreiſen beſuchen zu können. Wir unterſcheiden 3 Gruppen: Gruppe A Einſchreibegebühr Mark 2.— Theatergemeindepreis für Vorſtellungen im Nationaltheater Mark 2 50 im Roſengarten:„Oper“ 9.40, Schau⸗ ſpiel Mark 2.20 Mitgliedsbeitrag pro Monat 50 Pfennig. Jedes Mitglied dieſer Gruppe erhält: a) mindeſtens 10 Vorſtellungen b) 2 Konzerte e) eine Sonderveranſtaltung, deren Art ſich die Leitung noch vordehält. d) 5 Freikarten zu 6 Vorträgen bedeuten⸗ der Theaterfachleute. Gruppe B Einſchreibegebühr Mark 1— Theatergemeindepreis für jede Vorſtellung im Nationaltheater u. Roſengarten Mü 30 Mitgliedsbeitrag pro Monat Mark—. 20 Jedes Mitglied dieſer Gruppe hat das Recht ſich zu jeder Vorſtellung der Thea⸗ tergemeinde Karten zu löſen. Es kommen nur Karten für einfache Plätze bei dieſer Gruppe in Frage. Gruppe G(Sönnergruppe) Einſchreibegebühr Mark 3.— Teilnahme an Sonderveranſtaltungen der Theatergemeinde, wie Nibelungenring ete. Jedes Mitglied dieſer Gruppe erhält außerdem: a) mindeſtens 10 Vorſtellungen b) 2 Konzerte c) eine Sonderveranſtaltung, deren Art ſich die Leltung noch vorbehält. d) 5 Freikarten für die 5 obengenannte Vorträge. Die Preiſe für die Gruppe G ſind geſtaffellt und werden für jede Vorſtellung beſonders eingeſtellt. Die Einzeichnungs⸗ und Kartenabgabeſtelle für Viern- heim iſt bei der Buchbinderei Joh. Schweikart, Viernheim Nathausſtraße errichtet. — Feuerwehr⸗ Uebung Am Sonntag, den 20. Mts., vormittags ½6 Uhr fin eine Uebung der Freiw. Feuer und 1902 Pflicht mannſchaft ſtatt. l. entſchuldigtes Fernbleiben wird beſtit Catſchuldigungen, bei denen Unterlagen e zulegen ſind, können bis Samstag, vormittag; Uhr auf der Bürgemeiſterei— Zimmer 23 vorgebracht werden. Viernheim, den 15. Junl 1926. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 8 Polstergeschäft Mandel Friedrichstr. 10 Tel. 166 ee Billige Bezugsquel für i Diwans, Chalselongues, Sess Matratzen mit Roßhaar-Kape een Tapeten, Linolen 8 arkisen etc. 3 durch Volksentſcheid dringlich bezeichnen, „.— biern Eunhehner Zeitung—. Biernheimer Nachrichten) Grſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins Deus gebracht.— Gratisbeila 19 7 e 1 5 das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne ahrplan ſowie einen dd lumen“, halbjährlich einen mbkalender.— Annahme von Abonnements täglich l Bernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. eee 4 139 Briand übernimmt die Regierungsbildung. Paris, 17. Juni. Der Präſident der Re⸗ publik, Doumergue, hat geſtern Abend Briand mit der Neubildung des Ka⸗ binetts beauftragt. Nach der etwa einſtün⸗ digen Unterredung mit Doumergue ſagte Briand beim Verlaſſen des Elyſee, er habe angeſichts der ſchwierigen Situation geglaubt, den Auftrag des Präſidenten nicht zurück⸗ weiſen zu dürfen. Er werde ſich bemühen, ein Kabinett der nationalen Einheit auf breiteſter parlamentariſcher Grundlage zuſam⸗ menzuſtellen. und einen Appell an alle in Frage kommenden Gruppen um Unterſtützung bei ſeinen Aufgaben richten. Briand beſuchte natspräſidenten de Selves und den Kammer⸗ präſidenten Herriot, um mit dieſen über die Zuſammenſetzung des neuen Kabinetts zu beraten. Als Anwärter für die einzelnen Miniſterpoſten werden Poincare für das Finanzminiſterium, Herriot für das Ju⸗ ſtizminiſterium, Painleve für das Kriegs⸗ miniſterium genannt. Durand wird wahr⸗ ſcheinlich das Innenminiſterium beibehalten. Wie verlautet, ſoll Briand zu der Ueberzeu⸗ gung gelangt ſein, daß ihm vonſeiten der einzelnen Kammergruppen bei der Kabinetts⸗ bildung keine allzugroßen Schwierigkeiten ge⸗ macht werden. Die geſamte Pariſer Abendpreſſe ift der Meinung, nern, die der früheren Regierung angebörten. kaum gebildet werden könne, ohne daß ſie ſich vorher auf ein klares und eindeutiges Finanz⸗ programm geeinigt hätten. Die„Liberte“ be⸗ zeichnet ein Kabinett Poincare⸗Herriot⸗Cail⸗ laux⸗Barthou als eine ſchwere Gefahr, da jeder in dieſem Kabinett herrſchen, aber nicht ehorchen. Sollte der jetzige Verſuch Briands ſcheltern, dann bliebe nur noch die Auflöſung der Kammer übria. i Die Lage in Frankreich. Paris, 16. Juni. Die bereits gemeldete Baiſſe auf dem Deviſenmarkt hält an. Die Hoffnungen auf das Zuſtandekommen eines ſtarken Konzentrationskabinetts ließen das Pfund, das nach mannigfachen Schioankut gen an der Börſe mit 171,8 gegen 175,45 ge⸗ tern ſchloß, in den heutigen Nachmittagsſtun⸗ den auf 167 zurückgehen. Die Mark, die geſtern mit 858 bezahlt wurde, und heute an der Börſe 840 notierte, ſank im Abendverkehr der Banken unter 820. Aus Heſſen Bon der Auflöſung des Heſſiſchen Landtags. Eine halbe Stunde, nachdem in der heu⸗ ligen Sitzung des heſſiſchen Landtages(vergl. den Sitzungsbericht) die neue Geſchäftsord⸗ lung angenommen und ſomit gleich wirkbar geworden war, wurde dem Plenum von Sei⸗ den der Oppoſitionsparteien ein Antrag vor⸗ gelegt, der die heſſiſche Verfaſſung dahin ab⸗ geändert ſehen möchte, daß der Landtag außer löſung des Landtags bewirkt werden kann. Unter der alten Geſchäftsordnung wäre die⸗ ordnung in derſelben Landtagsperiode nicht noch einmal geſtellt werden konnte. In der neuen Geſchäftsordnung aber iſt vorgeſehen, daß, wenn zwei Mitgliederverelnigungen des Landtages einen Antrag aus dem Hauſe als dieſer ordnung geſetzt werden muß. Avg. Leuchtgens(Bbd.) begründete den Antrag dahin, daß er geſtellt ſei, nicht etwa weil man befürchte, daß die kommende Volksabſtimmung ungünſtig für die Oppofi⸗ tionsparteien verlaufe, ſondern well man dem heſſiſchen Volke die Koſten dieſer Abſtimmung erſpaten wolle!! Der Antrag wird auf die heutige Tagung geſetzt. Ergebnis des heſſiſchen Volksbegehrens auf 5 Landtagsauflöſung. Wir meldeten neulich, daß zirka 130 000 Stimmen aufgebracht worden ſeien. Inzwi⸗ ſchen find noch einige Zigtauſend dazuhauſiert worden. Heute ſollen dem Landtag in Darm⸗ ſtadt zirka 163 000 Stimmen vorgelegt wer⸗ den. Wieviel eigenhändige und nicht eigen⸗ händige ſich darunter befinden, wird dem⸗ nächſt der Landesabſtimmungsleiter feſtſtellen müſſen. Der Appell an den kraſſen Egoismus dat ſeine Schuldigkeit getan! Nun wird es zur Volksabſtimmung in Heſſen kom⸗ 0 men. geſtern abend den Se⸗ daß ein Miniſterium aus Män⸗ Viernheimer Tageblatt 130 (Siernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) 4 iger abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Anzeigenpreiſe: Die einſpaltigs Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederhslung Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Taß vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Berlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 86 PPP. ³⁰W w.. ĩ³ð¼wmꝛAqq ĩꝛ⅛ꝛwn ˙·wmm A d Die politiſchen Parteien und die Freitag, den 18 2 ee 1 Fürſtenenteignung. In den Kämpfen um die Regelung der Anſprüche der Fürſtenhäuſer laſſen ſich drei Richtungen oder Gruppen feſtſtellen. Die erſte Gruppe beſteht aus den Sozial⸗ demokraten und Kommuniſten, die im Wege eines Ausnahmegeſetzes den früheren Fürſten⸗ häuſern jedwedes Vermögen wegnehmen wollen. Ein rechtlich denkender Menſch, mag er politiſch ſtehen, wie er will, kann hier nicht mitmachen. Die zweite Gruppe rekrutiert ſich aus den Anhängern im Rechtslager. Dieſe tritt für die Fürſtenhäuſer ein und will von einer neuen geſetzlichen Regelung nichts wiſſen. Sie will alſo den ehemaligen Fürſtenhäuſern große Vermögensbeſtände belaſſen, die zweifel— los dem deutſchen Volke gehören, kein recht⸗ mäßig erworbenes Privatvermögen ſind. Dieſe Stellungnahme halten wir ebenſo ver— kehrt wie jene der beiden Linksgruppen. Die dritte Gruppe beſteht aus den Mittel⸗ parteien und den Regierungen im Reich und den Ländern. Hinter die Haltung dieſer drit— ten Gruppe haben ſich auch die deutſchen Bi⸗ ſchöfe geſtellt. Dieſe dritte Gruppe lehnt ſo— wohl den Standpunkt der Links⸗ wie der Rechtspolitiker ab. Sie erſtrebt eine Rege⸗ lung auf dem Boden des natürlichen, ſittlichen und verfaſſungsmäßigen Rechts. Sie bekämpft eine Bereicherung der deutſchen Fürſtenhäuſer zum Nachteil des deutſchen Volkes und tritt gleichzeitig gegen die völlige Enteignung der Fürſtenhäuſer auf. Wie auf vielen anderen Gebieten, ſo liegt auch hier die Wahrheit und das Recht in der Mitte. Angeſichts dieſer Tatſache, ſollte es für unſer Volt nicht ſchwer ſein, auf Grund eige—⸗ ner politiſcher und ſittlicher Erkenntniſſe den richtigen Weg zu finden und zu gehen. Des⸗ halb kann es für uns nur die Zentrumsparole geben geben: Wir treten ein für Wahrheit, Freiheit und Recht! Darum bleiben wir der Wahl fern oder ſtim— men mit„Nein!“ Ein beachtenswertes Intermezzo. 4 Perſonen herabzuſetzen, auch durch Selbſtauf⸗ führung von nicht vorliegen, ſer Antrag nicht möglich geweſen, da er be⸗ reits vor einigen Monaten einmal abgelehnt worden war und ſomit, nach der Geſchäfts⸗ auf bie, Toge s. dungsamt die Zugehörigkeit Schülern auch weiterhin unterſagen müſſe. Bei der Abſtimmung des kommuniſtiſchen Antrags, die Zahl der zur Fraktionsbildung notwendigen Landtagsmitglieder von 5 auf ſtimmten die De⸗ mokraten plötzlich für dieſen Antrag, obwohl ſie vorher im Ausſchuß dagegen geſtimmt hatten! Ein inkonſequentes, aber leider bei unſeren Demokraten nicht ungewohntes Ver⸗ halten, das aber ausdrücklich gerügt werden muß. Sehr amüſant war aber die Tatſache, daß der kommuniſtiſche Antrag mit 30 gegen 29 Stimmen abgelehnt wurde, wobei der kommuniſtiſche Abgeordnete Dr. Greiner fehlte, ſodaß ſeine Stimme den eigenen Ge⸗ noſſen verloren ging.(Vergl. den heutigen Sitzungsbericht.) 150 411 Heſſiſcher Landtag. Darmſtadt, 16. Juni 199, Präſtdent Adelung eröffnet die Sitzung um 10.30 Uhr; bis 12.30 Uhr ſind von den 21 Punkten der heute neu vorgelegten Tagesord⸗ nung 15 Punkte erledigt, ſodaß wohl morgen die Tagung ihr Ende erreichen könnte, wenn nichts dazwiſchen kommt— was allerdings noch nicht ganz ſicher iſt. Eine Kleine Anfrage betteffend Handel mit ausländiſchem Geflügel beantwortet die Regierung dahin, daß Pro- teſte wegen der ſeit kurzem erfolgenden Ein⸗ ungariſchem Geflügel feither daß auch Einſchleppung von Seuchen durch die getroffenen Schunmaßnah⸗ men nicht zu befürchten ſeien. Eine Kleine Anfrage Dr. Werner wegen des Bundes„Adler und Falke“ beantwortet die Regierung in ziemlich ſcharfer Form mit bem Hinweis, daß jener Bund heute noch die⸗ ſelben Tendenzen habe wie bei ſeinem Verbon im Jahre 1922, daß darum das Landesbil— zu dieſem Bund Punkt 1 der Tagesordnung bringt eint Regierungsvorlage: Entwurf eines Geſetzes zur Aufnahme von Darlehen aus den vom Reich bereitgeſtellten Kreditmitteln in Höhe von 200 Millionen Reichsmark zur Förderung des Klein⸗ 2 Wohnungsbaues. Dias Reich hat durch Geſetz vom 26. März ds. Is. 11 1 8 in obiger Höhe bereitgeſtellt; die Landesregierungen haben dieſe Kredite durch die beſtehenden Realkreditinſtitute zur Verteilung zu bringen. Die Kredite ſind in⸗ nerhalb von 7 Monaten durch erſte Hypothe⸗ ken ſeitens der Reallreditinſtitute abzulöſen. Der Zinsſatz beträgt im ganzen 7,25 Prozent jährlich während der 7 Monate. Von dem Geſamttredit hat das Reich zunächſt 100 Mil⸗ lionen Reichsmark bereitgeſtellt und hiervon 40 Prozent auf die einzelnen Länder verteilt. Auf Heſſen entfallen zunächſt 860 000 Reichs⸗ mark, weitere Mittel ſind in Ausſicht geſtellt. Der von der Regierung vorgelegte Geſetzent⸗ wurf bezweckt eine raſche Verwendung der auf Heſſen entfallenden Beträge. Die Vorlage wird einſtimmig in erſter und zweiter Leſung, angenommen. Punkt 2 der Tagesordnung Regierungsvorlage: Entwurf eines Geſetzes wegen der Ueber⸗ nahme einer Bürgſchaft des Landes Heſſen für Darlehen an die heſſiſchen Wirtſchafts⸗ vertretungen. Das Geſetz will den Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft ermächtigen, im Einverneh⸗ men mit dem Miniſter der Finanzen für die von öffentlich-rechtlichen Berufsvertretungen zur Belebung der Wirtſchaft vermittelten Dar⸗ lehen, für die dieſe Berufs vertretungen die Bürgſchaft übernommen haben, die Bürg— ſchaft des Landes bis zu einem Geſamtbetrag von 10 Millionen Mark zu übernehmen. Zur Begründung wird angeführt, daß die berufsſtändiſchen Vertretungen des Volksſtaa⸗ tes Heſſen(Handwerkskammer, Induſtrie⸗ u. Handelskammern, Landwirtſchaftskammer) ſeither ſchon verſucht haben, für ihre Intereſ— ſengruppen Darlehen zu vermitteln, daß bei dieſen Bemühungen aber inſofern Schwierig— keiten entſtanden, als einzelne kreditgebende Inſtitute, z. B. die Preußenkaſſe, die Bürg— ſchaft der berufsſtändiſchen Vertretungen allein nicht als genügend erachteten und die Abgabe von Darlehen von der weiter noch zu erbringenden Rückbürgſchaft des Staates ab— hängig machten. Da die berufsſtändiſchen Vertretungen in Heſſen laut Geſeß ein Umlagerecht beſitzen, auch ihre Voranſchläge dem Miniſter für Ar- beit und Wirtſchaft vorzulegen haben, dürfte für den Staat bei der geplanten Regelung, die übrigens auch in Baden und Württem— berg ſtattgefun den hat, ein beſonderes Riſiko nicht entſtehen, andererſeits aber durch dieſe Rückbürgſchaft die Beſchaffung von Darlehen weſentlich erleichtert werden. Die Vorlage wird in erſter und zweiter Leſung ohne die Stimmen der Kommuniſten angenommen. Eine dritte Regierungsvorlage behandelt Oeffentliche Notſtandsarbeiten; hier Landes⸗ anteil für das Jahr 1926. Der Reichsarbeitsminiſter ſtellt auf Grund der Verordnung über Erwerbsloſenfürſorge für den Volksſtaat Heſſen im Rechnungsjahr 1926 einen Betrag von 1 600 000 Reichsmark zur Verfügung. Um nun im Bedarfsfalle an dem Reichskontingent teilnehmen zu können, beabſichtigt die Regierung für Maßnahmen der produktiven Erwerbsloſenfürſorge den leichen Betrag vorzuſehen in der Erwartung, daß das Reich mit Rückſicht auf die beſonders ungünſtige Finanzlage Heſſens es dem Lande in irgend einer Form ermöglichen wird, die erforderlichen Mittel für den Landesanteil ufwenden zu können. Im Staatsvoranſchlag ind für diefen Zweck wir 300 000 Reichsmark Kühen en,— Auch dieſe Vorlage wird an⸗ ommen. 0 . Eine Vorſtellung des Landesverbandes heſſiſcher Kaninchenzüchter, Staatsmittel zur Förderung der Kaninchenzucht zu bewilligen, ird abgelehnt. 5 Punt 5 der Tagesordnung handelt von der 41* N, enthält eine 43. Jahrgang Abänderung der Geſchäftsordnung für den heſſiſchen Landtag. ö D 185 Neufaſſung, die das Staatsminiſterium iochmals nach Abſchluß der betreffenden Aus⸗ ſchußberatungen vorgelegt hat, wird 5 5 05 lehnt, ebenſo die zur Materie geſtellten kom⸗ muniſtiſchen Anträge, insbeſondere der An⸗ trag Dr. Greiner(Kom.) über die Zulaſſung der Kommuniſten zu den Ausſchußberatun⸗ gen(vergl. den beſonderen Artikel in dieſer Zeitung.) Auch ein Antrag Kindt(Dutl.), der die drei ſtändigen Ausſchüſſe des Landtags neu gebildet haben will, verfällt der Ableh⸗ nung. Die Vorlage ſelbſt wird alsdann ange⸗ nommen, womit der Landtag anſtelle der Ge⸗ ſchäftsorbnung vom 20. November 1920 mit heutigem Tag eine neue Geſchäftsordnung enthält.(Nach Abſchluß der Etatsberatungen wird darauf zurückzukommen ſein.) Es folgt. Erſte Beratung des Antrages des Finan ö zaus⸗ ſchuſſes, Entwurf eines Geſetzes über die Aufwandsentſchädigung der Mitglieder des Landtages. Der Berichterſtatter, Abg. Blank(3. legt dar, daß nach dieſem neuen Geſetz an Stelle der Tagegelder die Abgeordneten künf⸗ tighin eine monatliche Pauſchalſumme von dem Tage vor dem erſten Zuſammentritt des Landtags bis zum Schluß des Monats, in dem der Landtag endet oder aufgelöſt wird, erhalten ſollen. und zwar: Gruppe 1(das ſind die Mitglieder des Landtages, die ihren Wohnſitz in Darmſtadt haben) ſollen 100 Mk. erhalten; Gruppe 2(das iſt, wer innerhalb des ſelben Tages Hinfahrt nach Darmſtadt und Rückfahrt nach ſeinem Wohnort bewerk⸗ ſtelligen kann) 150 Mark und Gruppe 3 200 Reichsmark. Dieſe Neuregelung in Verbin⸗ dung mit anderen Einzelmaßnahmen bringen eine direkte Erſparnis von 30 000 Mark, dazu noch eine ganze Reihe von indirekten Erſpa⸗ rungen. Der Antrag findet in erſter und zwei⸗ ter Leſung einſtimmige Annahme. Die folgenden Punkte behandeln Vorprü⸗ fung der Verſorgungsanwärter, Arbeiter⸗ wochenkarten, Ueberlaſſung von Räumen für eine gewerbliche Schule, Gehaltsverhältniſſe eines Inſpektors und dergleichen Dingen mehr. N N Punkt 14 der Tagesordnung zeitigt eine Regierungsvorlage 5 Sicherung u. Erhaltung von Baudenkmälern. (Siehe Sonderbericht.) Aus dem Chemnitzer Tonkünſtlerfeſt. Großer Erfolg der Orcheſterietzende„Aſſiſt“. Komponiſt Hermann Hans Wetzlar, deſſen preisgekrönte Orcheſterlegende„Aſſiſi“ auf dem Tonkünſtlerfeſt des Allgemeinen Deutſchen Mu⸗ ſikvereins in Chemnitz einen außergewöhnlichen Erfolg verzeichnen konnte. N a Vermiſchtes. Durch das Scheuen der Pferde zwei Menſchen getötet. Waldshut, 15. Juni. Dem Beſitzer zur „Krone“ in Behrendorf ſcheuten auf der Rück⸗ fahrt vom Bahnhof Waldshut nach Hauſe die Pferde, die ſchon vorher ſehr unruhig gewe⸗ ſen waren. Auf der raſenden Fahrt wurde auf der Weggabelung zum Sportplatz der Wagen umgeworfen. Die drei Inſaſſen, der Wirt und Schreinermeiſter Rogg, ſeiner Frau und Lehrer Maier wurden herausgeſchleudert. Das Ehepaar fiel in den etwa 1 Meter tief mit Waſſer gefüllten Graben und kam unter die Pferde zu liegen, ſodaß es innerhalb kur⸗ zer Zeit erſtickte. Der Lehrer kam mit leichte⸗ ren Verletzungen davon. RNheiniſche Süngerreiſe zu Gunſten der ö abgebrannten Schönau. „ Seidelbera. 15. Juni. Die„Frauenchor reinigung an der Stidiiſchen Muſikhoch⸗ ule zu Mainz“ wird in der zweiten Hälfte 3 Monats Juli eine Fahrt nach dem warzwald unternehmen und dieſe Fah ie auf 5—6 Tage berechnet iſt, unter den danken der tätigen Hilfe für das abge⸗ rannte Schönau ſtellen, indem auf der Reiſe onzerte gegeben werden. Die Bernkaſteler Winzer⸗ unruhen vor Gericht. Trier, 15. Juni. Vor dem großen Schöſſeuge⸗ richt, ſo ſchretbt die„Köln. Vzig.“, begannen heute im Schwurgerichtsſaal die Verhandlungen wegen der Bernkaſteler Winzerunruhen vom 23 Februar 1926. Zu den Verhandlungen ſind zahlreiche Preſſevertreter eingetroſſen. Der Einlaß in den Verhandlungsſaal iſt nur gegen Karte geſtattet. Den Vorſitz führt Landgerichtsdirekior Dr. Mall⸗ mann. Die Anklage vertreten Generalſtaatsan⸗ walt Ruſt aus Köln und Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Kother aus Trier. Die Verteidigung liegt in den Händen der Rechtsanwälte Wobido aus Trier, Kemper aus Bonn und Schömberg aus Köln. Die Anklage lautet auf Landfriedensbruch, Mißhandlung und Sachbeſchädigung. Es ſind ſieben Sachverſtändige geladen, darunter ein Fi⸗ nanzbeamter aus Köln ſowie Winzer und Wein gutsbeſitzer. Angeklagt ſind im ganzen 29 Män⸗ ner aus mehreren Moſelorten des Kreiſes Bern— zaſtel, und zwar als Anführer Peter Conen, Pe- ter Joſef Schwaas und Joſef Roth⸗Arens. Zwet andere, nämlich Joſef Mentes⸗Jacoby und Julius Fleſch, ſtehen unter der Anklage, Sewalttätigkeiten gegen Perſonen begangen zu haben. Den übri⸗ gen Angeklagten wird vorgeworfen, Sachen ver⸗ nichtet, Urkunden, Regiſter und Schränke zerſtört und bei Seite geſchafſt zu haben. Die Taten ſind begangen worden bei dem Sturm auf das Fi⸗ nanzamt, die Finanzkaſſe und das Zollamt in Bernkaſtel. Der Oberſteuerſekretär Steffen wurde mit einem Stock auf den Hinterkopf geſchlagen. Der Angeſtellte Friedmann wurde vor dem Fi⸗ nanzamt mißhandelt und einem Bankgehilfen, der Steffen zur Hilfe eilte, wurden Brille und Mütze heruntergeſchlagen. Die vor den Aemtern nufgehäuften Akten erreichten eine Höhe bis zu 37 Zentimeter. Türen und Schränke waren ge⸗ sprengt, die Fenſterſcheiben faſt alle zerſchlagen worden. Nach Eintritt in die Verhandlung wandte ſich der Vorſitzende an die Angeklagten mit den Wor⸗ ten: Sie wiſſen, daß Sie vor den Schranken des Gerichts ſtehen: aber als freie Männer ſtehen Sie für das ein, was Sie getan haben, damit dem Gericht Mittel in die Hand gegeben ſind, Milde walten zu laſſen. Bei der Vernehmung der Angeklagten ergab ſich, daß eine Anzahl von ihnen gepfändet worden war wegen Steuerbeträgen von 120, 50, 170, 34, 40. 25 Mark uſw. Ein Winzer hatte 7.50 Mart Steuer zu zahlen. Er hatte ſich 8 Mark geliehen, um ſeinen Kindern zu Weihnachten Schuhe zu kaufen. Als er die Steuer bezahlt hatte, um die Pfändung zu vermeiden, hatte er noch 20 Pfg. bares Geld. Ein anderer Winzer ſollte wegen? Mark Steuern gepfändet werden. Er lieh ſich das Geld und bezahlte die Steuer. Ein weiterer Winzer erklärte, ſeine Mutter habe die Steuer mit geliehenem Gelde bezahlt. Die Vernehmung der Angeklagten erſtreckte ſich über den ganzen Tag. Gegen Abend gab der Verteidiger, Rechts⸗ anwalt Wobido, im Namen der Angeklagten eine Erklärung folgenden Inhalts ab:„Wir ſind keine Nommuniſten, wollen damit auch nichts zu tun haben. Wir haben nichts mit dem kommuniſti⸗ ſchen Antrag zu tun, der im Abgeordnetenhauſe in Berlin eingebracht worden iſt. Wohl würden wir es begrüßen, wenn die Sache von Reichs we⸗ gen niedergeſchlagen würde. Wir haben nichts mit Separatiſten zu tun; die größte Anzahl von uns hat im Gegenteil die Separatiſten 1923 hin⸗ ausgehauen. Herr Peter Limbourg hat einen Artikel veröffentlicht, worin er die Bernkaſteler Vorgänge als das hinſtellt, was den Winzern Rettung bringen könne. Wir erklären, daß wir Peter Limboura nicht als Sachwalter und Wort⸗ Ein dunkles Mätſel. Roman von Alfred Wilſon, in autoriſierter Ueberſetzung von Fohanna Zunk. 1. Kapitel. Eine düſtere, feuchtkalte Nacht.— f Als der junge, mit vornehmer Einfachheit ekleidete Herr, von ſchlanker und trotzdem kräftiger tatur und von jener Elaſtizität in Gang und Bewegung, die den Militär oder den geübten Sportsmann erraten ließen, jetzt aus dem hell erleuchteten Reſtaurant auf die Straße trat und den Heumarkt entlang ſchritt, begann der Nebel, der ſchon den ganzen Nachmittag über London gelagert und die Luft verdunkelt hatte, nieder⸗ eh, und alles in feinen dichten undurch⸗ ö ringlichen Schleier einzuhüllen. Glücklicherweiſe war es nicht einer jener berüchtigten gelben Nebel, wie ſie der engliſchen Hauptſtadt eigentümlich ſind. Der Spaziergänger, der jetzt einſam durch die trüben Straßen wandelte, 110 ſich deshalb anfangs nur wenig dadurch beläſtigt. Als er indeſſen den Zirkus hinter ſich gelaſſen hatte und jetzt in die Regentenſtraße einbog, ſah er ſich doch urch die zunehmende Finſternis genötigt, ſeine Schritte etwas zu verlangſamen. Ein Londoner Nebel pflegt die gewöhnlichen Tagesgeräuſche der Rieſenſtadt zu erſticken und im Menſchen ein eigentümliches Gefühl der Ver⸗ eiuſamung hervorzurufen, deſſen ſich der junge Mann um ſo ſtärker bewußt wurde, als wegen der vorgerückten Nachtſtunde der ſonſt ſo lebhafte Verkehr in dieſer Stadtgegend faſt ganz auf⸗ U hatte. Angeregt durch das vorzügliche iner, das er ſoeben in Geſellſchaft eines Be⸗ kannten eingenommen hatte, beſchloß er, ſich den vor ihm liegenden einſamen Weg durch eine (Nachdruck verboten.) Zigarre zu verkürzen. Er holte ſein Etui hervor, entnahm ihm eine Upmann und trat unter den 1 5 85 0 wo er verſuchte, ein Wachs⸗ she in Brand zu ſetzen. Aber nde ſchienen friſch in Oel geſtrichen zu 1 8 denn das Zündhölzchen glitt über die fettige Fläche hin, ohne ſich zu entflammen. Er nahm Shalb ein 2 zur Hond, ging einige Schritte weiter und trat in den nächſten Torwec. Anſicht von Helgoland. g „ Im Jahre 182g ſind die erſten Badegäſte auf [Helgoland erſchienen und bald darauf konnte ſich die kleine Nordſeeinſel ſchon eines regen Bade⸗ lebens erfreuen. In den Jahren vor dem Kriege nahm das Bad Helgoland einen rapiden Auf⸗ ſſchwung, der durch die im Kriege erfolgte mili⸗ täriſche Evakuation der Inſel jählings unterbro⸗ chen wurde. Nun ſind die Kriegsſchäden längſ überwunden. Helgoland erwartet im Jubiläums⸗ jahr mit neueſtem Komfort die Schar ſeiner treuen Anhänger. i ſuyrer anerrennen ronnen und auch nicht als Wahrer unſerer Intereſſen.“ Die Erklärung be⸗ ſagt weiter, daß von keinem der Angeklagten zu dieſem Artikel Material geliefert worden ſei. Zum Schluß wurden drei Bürgermeiſter aus den Orten, aus denen die Winzer ſtammen, als Zeu⸗ gen vernommen. Alle drei konnten über di perſönkiche Führung und den Ruf der Angeklag⸗ ten nur das Allerbeſte ausſagen. Winzerverſammlung. Landau, 15. Juni. In einer Ende voriger Woche hier tagenden Verſammlung der Win⸗ zer von der Oberhaardt, die auch gleichzeitig Weinhandel treiben, wurden nach Vorträgen von Altbürgermeiſter Reither⸗Göcklingen, Bürgermeiſter Erath⸗Maikammer, des Vor⸗ ſitzenden der Bezirksbauernkammer Landau, Heckmann u. a. Entſchließungen angenom⸗ men, die die Beibehaltung der bisherigen Be⸗ ſtimmungen mit Auslandsweinen bezügl. der Raummenge, verſchärfte Kontrolle der Ein⸗ fuhr, Feſthalten am Weingeſetz von 1909 und deſſen gleichmäßige Durchführung in allen Weinbaugebieten Deutſchlands, Erhöhung der Alkoholgrenze, fordern, die vorgeſchlagene Herſtellung deutſcher Süßweine ablehnen und zur Gewerbeſteuer verlangen, daß die im eig⸗ nen Weinbau gewonnenen Weine bei den Winzerbetrieben, die gleichzeitig Weinhandel betreiben, nicht der Gewerbeſteuer unterlie⸗ gen. Der Kreis⸗ und Landesreglerung wurde für die Unterſtützung des Weinbaues und die dadurch herbeigeführte Beſſerung auf dem Gebiete des Weinbaues und Weinhandels Dank abgeſtattet. 15 Aus Nah und Fern. Mannheim, 15. Juni. Der Aufſichtsrat der„Oberrheiniſchen Verſicherungsgeſellſchaft in Mannheim hat beſchloſſen, in der am 10. Jult dieſes Jahres ſtattfindenden General⸗ verſammlung die Verteilung elner Dividende von 7 Prozent auf das mit 50 Prozent ein⸗ gezahlte Aktienkapital, das ſind 10,50 Reichs⸗ mark pro Aktie(gegen 5 Prozent d. i. 7.50 Reichsmark im Vorjahre) in Vorſchlag zu bringen. 8 1 Es iſt ja eine even ſo gewöyntiche wie nutz⸗ loſe Beſchäftigung der meiſten Menſchen, ſich im Geiſte auszumalen, was wohl hätte geſchehen können, wenn in einem gewiſſen Augenblicke ein gewiſſes Ereignis nicht eingetreten wäre, und auch George Gordon hat ſich ſpäter noch häufig die Frage vorgelegt, wie ſich wohl ſein Leben geſtaltet haben würde, wenn an dieſem für ihn ſo ver⸗ hängnisvollen Abend jenes erſte Streichhölzchen nicht verſagt hätte. N 0 1 195 tat ſeine Schuldigkeit und nach ⸗ dem Gordon ſeine Zigarre angezünder und mit Behagen einige kraftige Züge gemacht hatte, knöpſte er ſeinen Ueberzieher zu, um ſeinen Weg fate Aber nach den erſten Schritten blieb er plötzlich ſtehen. Ein nicht großer, aber verhält⸗ 5 ſchwerer Begenſtand hatte ihn an den Kopf getroſſen und war von da abprallend, vor ſeine Füße gefallen. Die erſte Bewegung Gordons nismä war, den Gegenſtand, der ihn auf ſo über⸗ raſchende und gehelmnisvolle Weiſe an den Kopf 1 0 wur, aufzuheben und unter der nächſten Straßenlaterne zu beſichtigen; gleichzeitig aber wandten ſich ſeine geſchärften Sinne auch nach elner anderen Richtung hin. Was er jetzt in der Hand hieit. war ein ungefähr ſechs Zoll langer ſilberner Haarpfeil, deſſen ſaſt wallnußdicker Knopf mit kleinen Granaten und Tfirkiſen ver⸗ ziert war.. 18 f Nach der Heſtigkeit des Stoßes, womit ihn 05 Haarpfeil getroffen hatte, konnte es für Gordon keinen Augenblick zweifelhaft ſein, daß er aus dem Fenſter eines oberen Stockwerks ge⸗ fallen war. Es war zwar unmöglich, weiter als einige wenige Schritte vurch den dichten Nebel zu ſehen, und es waren Hunderte von Feuſter in nmächſter Nähe, aber Gordon hatte nicht umſonſt die vielen Nächte in den Felſenwildniſſen ghaniſtans und in den dor en Dickichten üdafrikas auf Außenpoſten geſtanden. mſelben Augenblick, wo der Haarpfeil berufe 0 25 Obr 1 eines Damenkleides vernommen, und ſeine geübten Sinne hatten ſofort die Richtung feſige aus der die Töne gelommen waren. Und ſelbſt während er jetzt im trüben Scheine der Straßen ⸗ laternen den ſilbernen e einer heruntergefallen war, hatte ſein geſchär 65— unterdrückten Seufzer und das unterzog, war ein Teil ſeiner Aufme N Prill rk· famteit geſpannt auf jene Stelle n dn Mannheim, 15. Juni.(Die Selbſtmord⸗ ſeuche.) In der Nacht zum Montag hat ſich in Käfertahl ein 21 Jahre alter Kaufmann in der elterlichen Wohnung einen Schuß in die Bruſt beigebracht. Schwerverletzt wurde er in das allgemeine Krankenhaus eingeliefert, wo er im Laufe des geſtrigen Tages geſtorben iſt. Der junge Mann ſoll in letzter Zeit Spuren geiſtiger Störungen gezeigt haben. Mannheim, 15. Juni.(Tragiſcher Zwi⸗ ſchenſall.) Ein tragiſcher Zwiſchenfall ereig⸗ nete ſich auf der Reiſe der Berner Sänger, die am Samstag vor acht Tagen Gäſte der Stadt Mannheim waren. Ein Mitglied des Vereins, Paul Märti⸗Dick, öffnete ſich in Am⸗ ſterdam in einem Anfall von Schwermut die Pulsadern und ſtürzte ſich dann aus dem Ho⸗ telzimmer in den Hof hinab. Bald darauf iſt er geſtorben. 5 Bad Dürkheim, 15. Juni.(Ein Mannhei⸗ mer Kinderſolbad.) Das an der Saline ge⸗ legene Gelände des Turnvereins, Hrn. Röm⸗ mich und Wwe. Pflüger hier, ging in den Be⸗ ſitz der Stadt Mannheim zur Errichtune eines Kinderſolbades über. Lambrecht, 15. Juni.(Tödlich verun⸗ glückt.) Geſtern verunglückte im hieſigen Bahn⸗ hof die Gaſtwirtsehefran Sauter aus Frankeneck bei dem Verſuch, von dem ausfah⸗ renden Perſonenzug 289 abzuſpringen, tödlich. Buchen, 15. Juni.(Schlimmer Scherz.) In Höpfingen ſchoß ein 6jähriger Knabe im Scherz mit einer ſogenannten Bogenflinte auf 1 13 Jahre alten Bürgerſchüler, wobei als Geſchoß ein Drahtſtift diente. Der ältere Junge wurde in ein Auge getroffen, das in der Heidelberger Klinik herausgenommen. werden mußte. Köln, 15. Juni.(Verhaftungen durch die Franzoſen.) Vor etwa vier Wochen kamen in Düren wie der„Kölner Stadtanzeiger“ mel⸗ det, mehrere junge Leute mit franzöſiſchen Kriminalbeamten in einem Lokal in einen Wortwechſel. Dieſer war dadurch entſtanden, daß die Franzoſen nicht geſtatten wollten, daß ein an ihrem Tiſch ſitzendes Mädchen mit den Deutſchen tanze. Bei dem Wortgefecht gab einer der franzöſ. Kriminalbeamten einem der Jungen Leute eine Ohrfeige. Gs ſtand :—I—n—B—Ü—ͤ——ü̃—T——᷑?T᷑—̃——̃ cunglichent Wunrer gerichtet und ſein Ohr 5 2 2 ſborchte ſcharf hin, ob ſich keine weiteren Laute vernehmbar machten. Aber ſein Lauſchen war vergeblich; alles blieb ſtill. 10 f George Gordon ſchof einige Augenblicke un⸗ beweglich und unentſchloſſen mit dem Haarpfeil ſin der Hand.. „Sbbengaus ſo überlegte er bei ſich,„iſt es ganz unzweifelhaft, daß eine Perſon dort iſt, oder doch vor wenigen Augenblicken dort war. Da die Dame nicht den Wunſch gehabt haben kann, meine Aufmerkſamkeit zu erregen, ſo iſt es ebenſs unzweifelhaft, daß dieſer bit aus Zufall her⸗ untergefallen iſt und daß die hübſche Eigentümerin jetzt den Verluſt des Schmuckgegenſtandes beklagt. Komiſche Geſchöpfe, die Damen! Da ſtecken ſie ſich nun in unſerem Zeitalter der Erfindungen eine glatte Nadel wie dieſe hier, mit einem ſchweren 980 daran in einen Haarzopf und er⸗ warten, daß ſie dort ſitzen bleibt, wenn ſie ſich zum Fenſter hinauslehnen. Komiſch aber 1 5 wie ſich eine Dame bei ſolcher Dunkelheit, wo ſie nicht drei Schritt weit ſehen kann, 0 wo 09 übrigen niemand zu ſehen iſt, außer mir— u c eo ſie nicht ſehen,— aus dem 65 lehnt. Was, zum Kuckuck, ſoll ich nun mit 1 5 Haarpfeil machen? Ihn zurückbringen, auf jeden Fall. Ich denke, ich weiß aus welchem Fenſter er gefallen iſt. Ob ſie mich nicht für ee war e nur ein Herr, der die Nadel zum Pfeifenreinigen halten wird? Aber wer weiß, viellei benutzt hat.“ George hielt den Pfeil an die Naſe, aber da war ſchhe keine Spur von Nikotin de riechen, ch er weiche Duft eines Frauenhaares daran. Im nächſten eher en es ihm, als hafte noch Augenblicke 1 0 er über ſeinen Eunſel „W̃ „oder uch fe jurückzugeben.“ enn er ſich nicht täuſchte, mußte der Pfeil zus einem 1 m zweiten Stockwerk des en ſein, vor dem er ſich gerade be⸗ and. Im Torwege des Hauſes e er das weite. Gresch bels 450 0 5 — 65 gef 18 alt und häßlich,“ ſagte er, eſonderes. Wer wohnt denn n der Regentenſtraße?— Aber jedenf werde ich verſuchen, den Pfeil ſeiner Eigentümerin einwandfrei feſt, daß ſich der Betreffende nicht 915 Wehr geſetzt hat. Geſtern morgen ſind der irt Roſenzweig, der an der Sache ſelbſt gar nicht beteiligt war und der Gerichtsaktuar Veith von der franzöſiſchen Militärpolizei ſo⸗ fort verhaftet und ſofort nach Trier gebracht worden. Zwei Männer., die ebenfalls verhaf⸗ tet werden ſollten, befinden ſich nicht mehr im beſetzten Gebiet. Köln, 15. Juni.(Bergwerksunglück.) Nach einer Mitteilung des Oberbergamtes Dort⸗ mund hat ſich auf der Schachtanlage Langen⸗ brahm 2 bei der Abfahrt der Morgenſchicht durch Uebertreiben des Förderkorbes ein Un⸗ glücksfall ereignet. Der aufwärts gehende ſtorb iſt gegen die Seilſcheibe gezogen und Der Wettlauf nach dem Sſwpol beginnt! Kommandant de Pinedo. Nachdem vor kurzem der amerikaniſche Ma⸗ kineoſſizier Byrd, der als erſter den Nordpol überflogen hat, ſeine Abſicht, auch den Südpol zu überfliegen, bekannt gegeben hat, kommt jetzt aus Italien die Nachricht, daß der bekannte Flieger Kommandant de Pinedo ſich mit den Vorberei⸗ tungen für eine Südpol⸗Expedition beſchäftigt. Pinedo rüſtet ſich zu einem Flug, der alle bishe⸗ rigen Welt⸗ und Polarflüge in den Schatten ſtellen ſoll. Er will den Südpol erreichen und bei gleicher Gelegenheit alle fünf Erdteile und den Stillen Ozean überfliegen. Dieſes grandioſe Projekt ſoll bereits in den nächſten Monaten zur Ausführung gelangen. der abwärts gehende, der mit 50 Mann be⸗ ſetzt war, heftig in die im Schachtſtumpf ver⸗ dichteten Spurlatten geſetzt worden. Hierbei wurden 7 Bergarbeiter ſchwer verletzt und weitere 26 Mann haben Verſtauchungen und Quetſchungen leichterer Art erlitten. Die Un⸗ terfuchung durch die Bergbehörde iſt im Gang. Wahrſcheinlich iſi bei dem Anprall des Korbes an die Seilſcheibe das untere Seil abgeriſſen, ſodaß der beſetzte Korb in die Tiefe ſauſte. Köln, 15. Juni.(Eiferſuchtsdrama.) In dem Moſelorte Schweich bei Trier erſchoß geſtern abend ein 24jähriger Mann mitten auf der Dorfſtraße ſeine 26 Jahre alte Frau. Als das Mädchen zuſammenbrach und noch einige Lebenszeichen von ſich gab, kniete der Täter daneben und jagte dem Mädchen noch eine weitere Kugel durch den Kopf. Darauf flüchtete er in den Wald. Der Grund zur Tat ſoll Eiferſucht ſein. 5 Wr ſucyre ſich zu orientieren. Die außere Haug tür, die jedenfalls für ſämtliche Wohnungen de Hauſes gemeinſchaftlich diente, ſtand offen. Von ihr aus führte der Hausflur geradeaus und dat andere Ende des Flurs war durch eine zweit Tür abgeſchloſſen, die aber, wie er bemerkte, auch nur angelehnt war. An jeder Seite der Haustü, waren Schilder mit den Namen der Bewohner angebracht. Auf dem einen Schilde las er. „Claude Carlton, II. Stock.“ „Der Pfeil kann nur der Frau oder dem Fräulein Carlton gehören,“ entſchied George „Alſo gehen wir hinauf.“ Und damit wandte en ſich zur Treppe und ſtieg die Stufen hinauf. Auf der zweiten Etage 8 blieb en ie Flurtür, au deren rechter Seite den die elektriſche Klingel be⸗ ſtehen. Ihm gegenüber war fand. Die Flurtür ſtand eber falls geöffnet. „Gin eigentümliches Haus,“ dachte Gordon, z deſſen Bewohner um dieſe nächtliche Stunde filberne feile aus bem Fenſter werfen und allt Türen offen ſtehen laſſen.“ Er 1 einen Augenblick mit größter Auf, merkſamkeit. Ein unbeſtimmtes Gefühl hielt ihn davon ab, die Klingel zu ziehen. Der Korridor hinter der Tür lag in tiefem Dunkel und Gordon vernahm nicht das leiſeſte Geräuſch, woraus er hätte ſchließen können, daß die Wohnung bewohnt ſei. Schon glaubte er ſich einer Täuſchung hingegeben 1 haben. Die Tür war vielleicht nur deshalb nicht verſchloſſen worden, weil die Wohnung leer ſtand und nichts von 1 war. Er drückte den ligel der Tür nach innen und machte einen ö tt in den dunklen Korridor. Er hörte noch immer keinen Laut, aber neugierig geworden, Wert darin zu v Frftt er nach kurzem Beſinnen weiter. Er taſtete in der Dunkelheit den Flur ent⸗ lang an 18 Türen vorbel. Dann bog der m rechten Winkel ab und hier an⸗ gelangt, ſah er vom andern Ende des fflures linen Lichtſchein. Er ſiel durch die Glastür ines dort liegenden Zimmers. Einen Augenblick Pabee rdon wieder, aber bald entſchloß er ſich riusechau. NRorridor f 1 * (Jovtfetzung folgt) Düſſeldorf, 15. Juni.(Ein neuer Bilver⸗ diebſtahl.) Die Nachricht von einem neuen Bilderdiebſtahl ſetzte die Stadt in Aufregung. Dieſes Mal wurde der Diebſtahl nicht in der Kunſthalle ſondern in der Kunſtakademie aus⸗ geführt. Der Dleb iſt durch das Abortfenſter des Gartenhauſes eingeſtiegen und hat aus der Akademie 3 Bilder(Skizzen) entwendet. Die Skizzen ſind zum Verkauf nicht geeignet. Die polizeilichen Ermittlungen ſind ſofort nach dem Bekanntwerden der Tat eingeleitet worden, haben jedoch bisher noch zu keinem Ergebnis geführt. Aachen, 16. Juni.(Von der Beſatzung geräumt.) Das ſeit Dezember 1918 beſchlag⸗ nahmte alte Kurhaus, in dem ſich das belgi⸗ ſche Hauptquartier befindet, iſt von der Be⸗ ſatzung geräumt worden. Das Hauptquartier wurde in die Friedrichſtraße verlegt. Pirmaſens, 15. Juni.(Verhaftung von Separatiſten.) Vorgeſtern ſind von der hieſi⸗ gen Kriminalpolizei vier aus der Separati⸗ ſtenzeit bekannte Perſonen, nämlich die 35 u. 41 Jahre alten Kaufleute Robert und Otto Knobloch, der 39 Jahre alte Zuſchneider Ja⸗ kob Weis und der 30 Jahre akte Fabrikarbei⸗ ter Heinrich Leonhard, feſtgenommen und ins Anitsgerichtsgefängnis eingeliefert worden. Gegen den dritten Bruder Albert Knobloch beſteht ſchon ſeit 1925 Haftbefehl; er konnte jedoch bis jetzt noch nicht verhaftet werden. Wie wir aus zuverläſſiger Quelle erfahren, ind auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft in Zweibrücken noch weitere Feſtnahmen in Ausſicht genommen. Die Verhaftungen erfolg⸗ ten deswegen, weil die Genannten während ihrer Tätigkeit als ſeparatiſtiſche Beamte Verhaſteten rohe Mißhandlungen und perverletzungen begangen haben. Dieſe gehen fallen nicht unter das Londoner Ab⸗ kommen. Pirmaſens, 15. Juni.(Großſeuer.) Auf der Pirmaſenſer Annexe Neuhof iſt geſtern abend bei dem Landwirt Mannsmann ein Brand ausgebrochen, der Stall und Scheuer vollſtändig einäſcherte und das Wohnhaus erheblich beſchädigte. Der Schaden wird auf zirka 8000 Mark geſchätzt. Der Waſſermangel hat die Löſcharbeiten fühlbar beeinträchtigt. Als Urſache des Brandes wird Brandſtiftung angenommen. Augsburg, 15. Juni.(Die Selbſtmord⸗ ſeuche.) Der praktiſche Arzt Dr. Harder in Bad Wörishofen(Schwaben), der ſchon ſeit längerer Zeit ganz erblindet war, und ſeine Gattin vergifteten ſich mit Morphium. Er 10 ſofort tot, während ſeine Frau ſpäter arb. 223 Buntes Allerlei. Gutenbergfeier in Mainz. Mainz, 16. Juni. Die Gutenberggeſellſchaft, die am Johannistag 1901 zum Zwecke der finan⸗ ziellen Unterſtützung des ein Jahr vorher gegrün⸗ deten Gutenbergmuſeums und zur Herausgabe wichtiger Forſchungen zur Druckgeſchichte ins Le⸗ ben trat, blickt auf eine 25⸗jährige erfolgreiche Tätigkeit zurück. Die wichtigſten Arbeiten über die Frühdruckzeit, die in dieſem Vierteljahrhun⸗ dert erſchienen ſind, gingen von der Gutenberg⸗ zeſellſchaft aus. Am Sonntag, 27. Juni finden die 25. Generalverſammlung dieſer Geſellſchaft im Rathaus zu Mainz ſtatt, bei der der bekannte Buchdruckereibeſitzer Karl Ernſt Poeſchel⸗Leipzig, der Führer auf dem Gebiete der deutſchen Buch⸗ druckkunſt, einen Vortrag über das Thema: „Deutſcher Buchdruck geſtern, heute, morgen“ hal⸗ ten wird. Am Abend vorher um 10 Uhr bringen die Mainzer Buchdrucker ihrem Meiſter eine große Huldigung am Gutenbergdenkmal dar. Bei die⸗ ſer Gelegenheit ſind die Fenſter um das Denkmal und dieſes ſelbſt illuminiert. Ein Rieſenſchleppkahn auf dem Rhein. Karlsruhe, 15. Juni. Am Samstag traf am Lager des Rheiniſchen Braukohlenſyndi⸗ kats im Rheinhafen ein neues Rheinſchiff ein, das hier ſeine erſte Bergreiſe vollendete. Es handelt ſich um den in Duisburg für Rech⸗ nung der Vereinigungsgeſellſchaft Rheiniſcher Braunkohlenbergwerke m. b. H. in Köln neu⸗ erbauten Schleppkahn„Braunkohle 33“, der eine Ladefähigkeit von 60 000 Zentner beſitzt, Bei dem guten Waſſerſtand konnte das Schiff eine Ladung„Union“ Briketts von über 50 000 Zentnern nach Karlsruhe bringen. Ehrung. N Kaiſerslautern, 16. Juni. Unter großer Teil⸗ nahme der Bevölkerung wurde durch die Kapelle des katholiſchen Geſellenvereins dem aus Chile zurückgekehrten Mſgr. Beck ein Ständchen ge⸗ bracht. Beck hatte vor 14 Jahren hier ſeine Pri⸗ miz gefeiert, war dann in ein Kapuzinerkloſten eingetreten und nahm bald darauf ſeine Tätig⸗ keit in den Miſſionen von Chile auf, wo er Bi⸗ ſchof der Apoſtoliſchen Präfektur der Indianer⸗ miſſion in Valdivia wurde. Die Giftgasverſuche in England. London, 15. Juni. Ein Abgeordneter be⸗ ragte den Kriegsminister, warum die Re⸗ gierüng die Verſuche mit giftigen Gaſen fort, ſetzen laſſe, obwohl 31 Staaten den Waſhing⸗ toner Vertrag von 1922 über die Verwendung giftiger Gaſe ratifiziert hätten, und ob es wahr ſei, daß in dieſem Jahre in England 2131 Verſuchstiere mit giftigen Gaſen getötet worden ſeien. Der Kriegsminiſter ſtellte dieſe Zahl nicht in Abrede, erklärte aber, daß die Verſuche leider noch notwendig ſeien, um die Mittel zu prüfen, wie das Land gegen einen Gasangriff geſchützt werden könne. Ein unblutiges Duell Skrzynſtis. 5 Warſchau, 16. Juni. Das Duell zwiſchen dem ehemaligen polniſchen Außenminiſter Grafen Skrkrzynſki und dem früheren Kriegsminiſter Grafen Sczeptycki fand geſtern in den frühen Moraenſtunden in Zeitgenoſſen in der Karikatur Ariſtide Briand. Zum Kampf in der engliſchen Liberale Aſquith der Beſiegte. Der Kampf Aſquith' gegen Lloyd George en⸗ dete mit einem Vertrauensvotum der Liberale Partei für den Letzteren. chule ſtatt. Se traf fehl, e niederlegte un daß wegen ſeiner iemand auf zeptycki, der den worauf Skrzynſtt d laut erklärte, ei Verdkenſte für da ihn ſchießen werde einen Polen belder Parteien ritterlicher Weiß Die Sekundanten 0 f zur Feſtſtell el in durchaus en erſcheine. Die Wembley Austellung endlich verkauft. Es verlautet, daß die einen Millionär, deſſen rd, für eine halbe Mil⸗ Das Terrai den Induſtriepalaſt, aliſchen Pavillon, den Ko großen Kolonialpavillons ſo e die Feuerwehrſtation, ein großes Waſſerreſer voir, den Vergnügungspark, Brücken, zahlloſe Kaffees und Reſtaurants, Polizei ationen und einen großen See mit bedeutendem Ausſtellung an icht genannt wi lion Pfund verkauft worden iſt. umfaßt das Stadion, Ingenieur⸗ und Auſtr nadiſchen und die 6 Todesopfer bei den Oſtrowiecer Unruhen. Bei den blutigen Arbei⸗ e in Polen ſind 5 Arbei⸗ ter und 1 Poliziſt gefallen, 12 Arbeiter und 4 Po⸗ liziſten wurden verwundet lebensgefährlich. Warſchau, 15. Juni. terunruhen in Oſtrowiee „darunter 4 Arbeiter Kreuzworträtſel. ——ů—— Ohperndirigent, e Perſon, 28. No Vertitat(pon open n.. erſcheinung, 2. Kartenſpiel, 3. Sübſiger aur 4. Bibliſcher Frauenname, 5. Aſiatiſches Socha Sohn Noahs, 13. Elſenkönigin, 14. Zeichen, 11. t Männername, 8. Götzenbild, 9.5 Ferment zur Käſebereltung, 17. S 22. Artikel, 24. Kirche, 28. Germa ach 29. Unterwelt, 30. Aushöhlung zanihhes Ketränt. „1. Donau, 33. Pferd, 34. Fett, 3. Finebenflaß der „Zigeunerbaron“, 37. Neäuftraßler a 00 2 9 2 9. 41. Königstitel, 22. Rebenfluß der Doreh, lande; Beſuchskartenrätſel. Emul. Nor. Nach 90 Erich Katt 4 kenst gon frische J Welche Berufe haben die Herren Rechtsbrief kaſten Kriegerwltwen⸗Abfindung. Da die Ihnen ge— egentlich Ihrer Wiederverheiratung im März 1922 ausgezahlte Abfindungsſumme ebenſo wie die vorher gezablte Rente beſtimmungsgemäß den deränderten Geldverhältniſſen angepaßt war, e ein Aufwertungsanſpruch leider nicht in rage. Erbanſpruch aus Teſtament vom 2. Auguſt 1912. Nach Ihrer Schilderung ſcheint Ihr Erbanſpruch aus dem Teſtament ganz unabhängig von dey in dem früheren Kaufvertrag zu Ihren Gunſten getroffenen Beſtimmung zu ſein. Sie haben alſo zunächſt einmal Anſpruch auf ein Drittel des beim Tode der Großmutter tatſächlich vorhanden geweſenen Nachlaſſes. Sodann haben Sie die Forderung aus dem alten Kaufvertrage, die nach allgemeinen Beſtimmungen aufzuwerten iſt. Es kommt unter Umſtänden ſogar eine Aufwertung auf über 100 Prozent des Goldwertes in Frage. Der Satz richtet ſich jedoch nach den beſonderen Umſtänden des Einzelfalles und nach den Ver⸗ bältniſſen aller Beteiligten und wird vom Ge⸗ richt nach billigem Ermeſſen feſtgeſtellt. Es läßt ſich alſo nicht ohne weiteres ſagen, wieviel Ibnen zuſteht. Wir würden Ihnen aber empfehlen, 100 Proz. zu beanſpruchen. Hierbei gehen wir davon aus, daß das Grundſtück da⸗ mals von der jüngſten Tochter bar bezahlt worden iſt. Sollte dies jedoch nicht der Fall, das Grundſtück vielmehr als Ausſtattung gedacht geweſen ſein, ſo iſt die jüngſte Tochter ver⸗ pflichtet, das Grundſtück jetzt mit den übrigen Erben zur Ausgleichung zu bringen, d. h. der Wert des Grundſtückes wird dem Nachlaß hinzu⸗ gerechnet und das ſo eintretende Geſamtergebnis wird aufgeteilt. Dasſelbe wird hinſichtlich des Mehrwertes geſchehen müſſen, wenn für das Grundſtück damals zwar eine Zahlung geleiſtet worden iſt, die Zahlung aber nur einem Bruch⸗ teil des wirklichen Wertes entſprach und der Mehrwert als Ausſtattung gedacht war. Für den Ausſtattungscharakter ſpricht ja die in dem Kaufvertrag auferlegte Verpflichtung, den Ge⸗ 0 0 0 15¹ ö a ſien, 19. Griechiſcher Geſeßgeber, 20. Ame J,. prächtige Tracht fielen beſonders die Pilgerinnen aus dem Sgſenfurter 1 auf. 1 Maßnahmen für Kriegs beſchädigte. Die Zentrumsabgeordn. Fr ee ein f Landtag beantragt, bei Vergebung von Beförde⸗ rungeſtellen Krlegsteilnehmer, insbeſonder Kriegs · beſchädigte wenn irgend möglich berückſichtigen zu wollen. Ferner den krlegsbeſchädigten Schul⸗ verwaltern die Stellen definitiv zu Übertragen, die ſie zur Zelt verwalten. „Mittel für öffentliche Rotſtands⸗ arbeiten. Seitens des Relches ſind dem Lande Hiſſen 1,36 Millionen Marl als Darlehen an Träger der produktiven Erwerbsloſenfürſorge unter der Bedingung zur Verſügung geſtellt wor⸗ den, daß das Land ſſich verpflichtet, den gleichen Betrag zur Verfügung zu ſtellen. Im heſſiſchen VBorauſchlag ſind für dieſe Zwecke 500 600 Mk. bereltgeſtellt. * Förderung des Kleinwohnungs⸗ baues. Der Finanzausſchuß des Landtages hat in ſeiner letzten Sitzung die Reglerungsvorlage über das Geſetz zur Aufnahme von Darlehen aus den vom Reich zur Verfügung geſtellten Mitteln von 200 Millionen Mark zur Förderung des Kleinwohnungsbaues genehmigt. Lagerkorn. Der anhaltende Netzen der letzten Zeit beginnt, auf den Getreldefeldern ſeine Spucen immer mehr zu zeigen. Beſonders auf den Gerſtenfeldern haben ſich weite Strecken gelagert. Wenn nicht bald trockene Tage kom⸗ men, iſt der größte Teil dieſes Rornez für die Ernte verloren. Unien⸗Theater. Ab heute wartet das Theater mit einem Programm auf, daß zweifel ⸗ los eine Senſatſon für hleſige Verhaͤltniſſe dar⸗ ſtellt. Man beachte das Inſera! in vorliegender Ausgabe. Pat und Patachon, die beiden Schwe⸗ renöter ſind ſchon wieder in Blernheim mit elnem neuem Schlager, betitelt„Pat und Patachon im ſiebenten Himmel.“ Werden die belden wohl den Hunmel verdient haben, oder haben ſie ſich hin · eln geſchmuggelt? Das wäre den Beiden ſchon zuzutrauen. Wie ſte es fertig brachten, ſieht man ab heute bis Sonntag im Central, Theater. Als 2. Schlager folgt ein Spitzen Filmwerl der Ufa⸗ Produktion von ganz wunderbarer Schönheit und Handlung„Junker Hinrichs verbotene lebe“ oder„Zur Chronik von Grieshuus“. Eines der beſten Filmwerke Deutſchlands. Vielen tauſenden Menſchen gefiel dieſes Filmwerk bedeutend beſſer als der Nibelungen⸗Fllm. Es muß demnach al⸗ ſo biſſer ſein. Als erſte Einlage ble hochinter⸗ eſſante Ufa-Wochenſchau, als zwelte das Ent⸗ ſcheidungsſpiel um den 3. Platz in der Süddeut⸗ ſchen Meiſterſchaft zwiſchen Fußballſportvereln Frankfurt und V. f. R. Mannheim am 2. Mai im Frankfurter Stadton. Zu dieſem ſchönen Programm das hochkünſtleriſche Orcheſter. Sport und Spiel. Turn⸗ und Fechtklub Ludwigshafen 1 ſchwiſtern nach dem Tode der Verkäuferin eine D. J. K. Viernheim 1 0:5, Ecken 3:7. beſtimmte Summe auszuzahlen. Vollblutpferde. Auch Vollblutpferde können, ob⸗ wohl ſie zur Landbeſtellung keine Verwendung finden, unpfändbar im Sinne des 3 865 3 PO. ſein. Es genügt, daß ſie zum Zwecke der Vieh⸗ zucht gehalten werden. Unſeres Erachtens kann auch die eptl. Beſtimmung der Tiere zu Renn⸗ zwecken hieran nichts ändern. Anders liegt der Fall nur dann, wenn die Pferde lediglich Ver⸗ wendung bei Ausfahrtszwecken ete. finden. Arbeitszeitgeſez. Wenn beſonderes Einverſtänd⸗ ais des Perſonals in jedem einzelnen Falle nicht jorliegt, machen Sie ſich ſtrafbar. Das Schöffen⸗ ſericht Leipzig hat in einem kürzlich zur Aburtei⸗ ung gelangten Falle Direktoren der Dresdener Bank mit Geldſtrafen belegt, weil ſie Angeſtellte ber Bank in der Woche in 54 Stunden ſtatt der geſetzlich zuläſſigen 48 Stunden beſchäftigt baben. Rachbarn. Die von dem Nachbargrundſtück auf Ihr Grundſtück eingedrungenen Baumwurzeln önnen Sie ohne weiteres abſchneiden und be⸗ halten. Wegen der überhängenden Zweige nüſſen Sie jedoch dem Nachbarn zunächſt eine ingemeſſene Friſt ſetzen. Kommt er Ihrer Auf⸗ orderung nicht nach, ſo können Sie auch die zweige ſelbſt abſchneiden und behalten. Früchte, ie von dem Baum auf Ihr Grundſtück her⸗ iberfalſen, können Sie gleichfalls behalten. Lotale Nachrichten. * Viernheim, 18 Juni. * Unſer neuer Roman. Auf den in heutiger Ausgabe beginnenden neuen Roman „Ein dunkles Rätſel“ machen wir unſere ver⸗ ehrten Leſer und Leſerinnen ganz beſonders aufmerkſam. „ Die Walldürner Wallfahrt. Seit langer Zeit war die Walldürner Wallfahrt nicht mehr ſo gut 0 00 dieſes 915 . Große Pilgerzüge trafen ein aus Köln, )) Ortsveränderung, 4. Stadt in Polen, 7. Berline 6 7705 er 825 Voranſchlag, 14. Geographiſcher Begriff, 16. 10 r, 18. Afrikaniſcher Fluß, 19. Speiſe⸗ pflanze, 21. Engliſche Inſel, 22. Ruſſiſcher Flu 23. Erfriſchung, 25. Bibliſch ſcher Gott, 27. Hauptſtabt, 29. Sohn Noahs, 30, Branntwein, 32. Völkerſtamm, 34. Fluß den, 36. Stadt in Ungarn, 38. Geländeeinſchni 9. Zeitabſchnitt, 40. Ehement, 42. Nebenfluß d 286. 43. Soviel wie Spaltung, 44. raſſchaft, 45. Filmſchauſpielerin. Aſchaffenbur ainz, aus der Pfalz und aus 1 65 Pchſen ee Gau. Der Kölner Wall⸗ fahrtszug, über 100 Perſonen ſtark, machte den ganzen Weg zu Fuß. Er war über 8 Tage unterwegs. Die Aſchaffenburger fuhren bis Miltenberg auf dem Malin und zogen dann ebenfalls zu Fuß heerher. Der Mainzer Wall⸗ We umfaßte nicht weniger als 740 Perſonen. Der Führer, Philipp Schrelber, begleitete die Pilger zum 50. Mal, 25 mal zu Fuß, 25 mal per Bahn. Durch ihre farben · Trotz der ſchlechten Witterung lleß es ſtch unſere 1. Mannſchaft nicht nehmen, zum Rück⸗ ſpiel gegen die Ueberrheiner anzutreten. Dieſes Spiel mußte wiederum in Ludwigshafen ausge⸗ tragen werden, da wir ſolche Mannſchaften auf unſere„ſchöne Sportplatzanlage“ nicht einladen lönnen. Unſere„Blauen“ hatten am Sonntag einen Glanztag. Gleich nach dem Anſtoß ſieht man ſte in Front. Die wunderbaren Flanken der rech⸗ ten Seite konnten aber vorerſt nicht verwertet werden. Auch 2, wurde durch ſchöne Angriffe gefährlich, aber B'heims Torwächter meiſterte alles ſehr gut. Endlich, nach einviertelſtündigem lebhaften Kampfe glückte der erſte Erfolg der Blauen durch den rechten Flügel. In kurzen Abſtanden folgten noch zwel weitere Tore. Halb⸗ zeit 0:3 für B'helm. Nach Anſtoß vermißte man zeitwelſe das bisherige flache Spiel der Blauen. Sie verfielen wieder in ihre frühere hohe Splel⸗ weiſe. Sie fanden ſich aber bald wleder zufam⸗ men und konnten noch zwei weitere Tore bis zum Schluß erzlelen. Veſonderes od gebührt dem geſamten Sturm mit ſeinem blitzſchnellen Sturm⸗ führer. Wir wünſchen unſerer erſten Mannſchaft noch ſolch weitere Erfolge. D. J. K. Heil! Wollen Sie in Allem gut unterrichtet ſein, dann leſen Sie den Viernheimer Anzeiger * Neuhinzutretenden Abonnenten wird bis Ende dioſes Monats der„Viernheimer Anzeiger“ gratis zugeſtellt. Beſtellen Sie ſofort!