2 7p. p 7˙‚—‚— — Nous lad. Kanoffel or. 80 Matjesheringe 800 10 fag ungesalreno Roll Butter 9g Hollst.plockwurst Ff J. 90 Sauerkraut, 8 Oorned-Beef. e rte 90 Corned-Beef 1 Pfd. Dose 85 Oelsainen— Räucherlachs Fardellon- Hummer- Majonnalse Agäuer Stangenkäse. 7 eute Freitag Abend, 8/ ub n Lokal„Zur Harmonie“ Mitgl.⸗Berſammlung. Cs wird gebeten, daß ſämt⸗ liche Mitglieder pünktlich erſchei⸗ nen. Die Spieler der erſten, zweiten und dritten Mannſchaft wollen die Trikots mit⸗ bringen. Der Sportleiter. Feuerwehr- Uebung. err rn de 4 Am Sonntag, den 20. ds. mis., vormittags ¼6 Uhr findet eine Uebung der Freiw. Feuerwehr und 1902 Pflichtmannſchaft ſtatt. Un⸗ entſchuldigtes Fernbleiben wirb beſtraft. zulegen ſind, können bis Samstag, vormittags 12 Uhr auf der Bürgemeiſterei— Zimmer 23— vorgebracht werden. Viernheim, den 15. Juni 1926. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. von nachm 3. Uhr ab hausgemachte Eatſchuldigungen, bei denen Unterlagen vor⸗ Wurst I Fleisch zu haben bei Adam Hoock, Kirſchenſtraße 14. * Keine Lambert). Turnerbund Viernheim anſchließend an die Turnſtunde eine wichtige Erbsen Heute Freitag Abend, findet zu verkaufen Karl Eppel Kiesſtraße Vorſtands⸗Sitzung tatt. 3000 werden hierzu freundlichſt eingeladen. Diejenigen Turner, welche ſich bei dem Kreisturnfeſt in Offenburg an den Einzelwettkämpfen beteili⸗ zumelden. Die Herren Vorſtandsmit⸗ Gim Paar guterhaltene Heuleitern zu verkaufen. zen wagen, beben dies bis ſu bee. Berſchende. Georg Hagenburger Friedrich⸗Ebertſtr. 1. 55 Waſchmittel. Sei flug uno nimm das Beſſere! pulverförmige ſelbſttäti,„ halten viel 9000 110 ee 5 e 10 99 10 Ne vorſtellen, a ung Hande mit lee e ee 0. m uimm Perflor, Slammer's d.. b., bie einzigen ſelbſttällgen Seiſenflocken, die 8 1 05 155 iſt mild wie nulbeſte Seife. roße Wäſche wird 6 14 ſtũ g Kochen ohne läſliges Reiben dene e und ſleckenlos, ebenſo gie ſeinſten Gewebe, Wolle, Seide, die in hand„ lauge gewaſ⸗ en 9110 e Verſlor, das einzige milbe, ſelbſttätige 8 Paket 45 Pfg. Zimmer Tüglich friſche rſchen, Ananas, Stachelbeeren, Johan⸗ e Bananen, Citronen, Erbſen, Karotten, Wirſingkraut, Blumenkohl, Salatgurken, Kohlrabi, Bohnen, Kopf⸗ ſalat, Rettig, neue Kartoffeln, Meerret⸗ tig, Zwiebeln, Knoblauch, Eier, Butter „ e e eie eee empfiehlt g Winkler 12. Hofmannſtraße 12. Empfehle Eierteigwaren 3 Glocken ie: Eierſchnittnudeln loſe und in Paketen zu Sportvereinigung Amicitia 09 Waldſportplatz Sonntag, den 20. Jun 4 Uhr Sportklub Käfertal gegen Aigemanggchaft Sp.⸗ gg · Letztes Spiel vor der Pauſe in Viernheim. Vorſpiel: Untere Mannſchaften Der Gpielausſchuß. Eine friſchmelkende zu verkaufen. Friedrichſtr 31. ——— ———— N Von wem, ſagt die Expd d. Blattes. Einen größeren Poſten Spass. Und . eines komplett möbliert, mit 2 Betten, und ein leeres U Ur a 0 eln fit en schweine 5 f er Ernte ſoſort zu vermieten„ ne Reife zu verkaufen Jahnſtr. 6. Ringſtr. 22 2 Künne oder Büro, in guter Lage per ſofort zu vermieten. Wo, ſagt der Berlag. — Theitsschuhe ECC bekannte Spezialität, von 8 Mik, Stumpf I Bismarckstr. Bei Barzahlung 5% Rabatt. bezw. 80 Eierfaden, Eier⸗Reis, ee Eier⸗Sternchen, Eier⸗ Buchſtaben uſw. ſowie Hartgries⸗Ma⸗ ccaroni, Spaghetti uſw. ee, Kakao, Pralinen und e en nur Qualitätsware Neue Kartoffel 1 0 Schlangengurken 1 gſt. ürz⸗ urken 7/10 em 1 St. 5 S. und Limonadepulver Fruchteſſig, Weineſſig offen u. in Flaſchen Iib.-abfahtel-Bund„Solidartät“ — Mitgliedſchaft Wanderer.— 8 Betreff unſer Waldfeſt am Sonntag bitten wir unſere 20565 ſich am Samstag Abend zur Verfügung ſtellen zu wollen, zum Legen des odiums. 5 Der Sportausſchuß. Eſſigeſſenz, Citronen uſw. Central: Theater Telefon 27 Telefon 27 Spielplan für Dane Samstag u. Sonntaß N 5 6 große Doppel⸗Schlager⸗Programm 1 80 5 13 Rieſenakten. 1Pat u. Patacho Hie Könige des Humors in ihrem Fünf. 1 0 Akter⸗Luſtſpiel⸗Schlager betitelt: Pat und Patachon im ſiebeuten Himmel Lachen von Anfang bis Ende, man la ht ſich 10 Tränen. Als zweiter Schlager: unker Hinrichs e Liebe oder: Zur Chronik von Grieshuns itzenfilmwer! der Ufa, ein Film wie 8 e Ein wunderbares Filmwerk in 6 Rieſenakten. In der Hauptrolle, die großen Schaufſpieler: All Dobbpet 1. Paul Hartmann Als Einlage: Ale leneſe Ufe⸗ Wochenſca Als 2. Einlage: Das Entſchethungsſptel um 3 der Süddentſchen Meiſter⸗ Uöball⸗Zportverein Fraul⸗ 7 11 1 15 eim am 2. Mal im Sadion zu Frankfurt a. M. * adt⸗Programm von der beſtbe⸗ 1 12 Wen eee begleitet, wird jeden Beſucher aufs beſte befriedigen. Sonntag mittag Große Kindervorſtellung den 3 Platz in Aa 1 u. Samstag ab 8 Uhr, Sonn⸗ N tag ab 7 Uhr. N Jakob Winkenbach 9 Tel. 88. Lorſcherſtraße 10. Radfahrer⸗Verein„Eintracht“ haus zum Lamm bei Mitglied Joh. Faltermann f i glieder bittet Samstag, den 19. Juni, abends ½9 Uhr im Gaſt⸗ Vorſtandsſitzung. ller Vorſtandsmit⸗ Der Vorſitzende. EFF 5 i Gasherden l. Gasbachbfen (Röder, Imperial, Prometheus) auch gegen 12 monatliche Ratenzahlung durchs f Gaswerk Veſichtigung ohne Kaufzwang! Jean Wunderle am Marktplatz. 3 200 gr. Stück 20 Badenia-Seife 00 d. Sc 3 urio⸗Seife Doppelſtück 30 125 10 Felneſſen in allen Preislagen [Hoffmanusſtärke 1 Pfund 15 Hoffmannseremſtärhe Vorhangerem Cremfarbe flüſſig⸗ Hollſtes Glanzſtär ke Paket 12 Seiſ zelnen ei 1 5 1 Fetilauchemeh 2 b 144 5 1251 und Badenia Seifenflocken billigſt f lammer E 2 Dufte, Eil, Self, Wleiglede Sas ateiabe, Aleiber erbe, Sagen Wactiste— Schrubber 1 Putztücher Alois Walter F 8 Union-Theater Samstag Sonntag ee Achtung! Dit Könige des Humors Der große Lacherfolg für Viernheim. Pat und Patachon Liebe im Schnee e Erdball hat gelacht, auch Sie wer⸗ den Aachen. Wer noch nie gelacht, dem wirds durch uns beigebracht. Gie lachen Tränen! Sie lachen Tränen! Die Senſation des Tages! Der gewaltige Raubtier⸗ und Abenteuerfilm, der größte nt aue der je in Viernheim zur Aufführung kam Tolllühne Jagden oder: Streifzüge ins Somaliland. Spannend, atemraubend, ſenſationell. Achtung! Fatti Achtung! als Fatty Giftmiſche Lachſalven. Wer herzlich lachen 1 11 die Parole— auf ins Union Theater. reitag und Samstag 8 Uhr, Sonn Aue Fee 7 Uhr, Ende 11 Uhr. ittag große Kinder- Vorſtel⸗ dung: Anfang h Zur Au Aa kommt Pat und Patachon. Dis Leitung. Verſäumen Sie nicht 20. bis Nachmittags 5 Uhr anberaumt. ſelbe findet ſtatt: für den Abſtimmungsbezir! 1 den„Viernheimer Anzeiger“ zu abonnieren! Amtlicher Teil. Bekanntmachung. geeignet fur Ladengeſqeale Beneffend: Volkzeniſcheld am 20. Irnt 1928 über das Geſetz über Enteignung der Fürſten vermögen. Der Volksentſcheid wird auf Sonntag, den Juni 1926, von vormittags 8 85 er im Sitzungsſaal des Rathaufes 2 in der Schliller⸗ ſchule rechts vor⸗ derer Saal, 3 in der Gocthe⸗ ſchule links, 4 in der Goethe⸗ ſchule rechts, 5 in der Schiller⸗ ſchule, hinterer Saal. Der Stimmbezirk 1 umfaßt: Blauehutſtraße(von Wald⸗ bis Hofmannſttaße, Saag Eeneraßz Eliſabethenſtraße, Frledrich⸗ ſtraße, Hofmannſtraße, Lulſenſtraße(von Lorſcher⸗ bis Blauehulſtraße), Ludwigstraße,(v. Vorſcher⸗ bis Waſſerſtraße), Waldſtraße, Waſſerſtraße,(v. Friedrich Ebert⸗ bis Hofmannſtraß:), Weihgarten⸗ ſtraße und außerhalbliegende Gebäude. Abſtimmungsvorſteher Gemeinderat Neff, Stell⸗ vertreter G. R. Pfenning. Her Stimmbezirk 2 umfaßt Alexanderſttaße, Allcenſtraße, Bürſtätterſtraße, Klr⸗ ſchenſtraße, Kühnerſtraße, ſtraße,(v. Bürſtädter- bis Lorſcherſtraße), Zudwig⸗ ſtraße,(v. Bürſtädter⸗ bis Lorſcherſtraße), Rathaus ſtraße links und rechts(vom Rathaus bis Waſſer⸗ ſiraße), Bertholdus Pfenningſtraße ungenſtraße. e G. R Jakob Mandel, Stell⸗ Lorſcherſtraße, Luiſen⸗ und Nibel⸗ vertreter G R. Lahres. Der Stimmbezirk 3 umfaßt: Bahnhofſtraße, Blauehulſtraße,(v. Hofmann⸗ bis e Hans ſtraße, Hügelſtraße, Jakob⸗ ſtraße, Karlſtraße, Lindenſtraße, Ringſtraße, Schul⸗ ſtraße, Waſſerſtraße,(o Hoſmann⸗ bis Weinheimer⸗ flraße, Wein helmerſtraße und Wleſenſtraße. Abſtimmungsvorſteher G. R. Kühlwein, Stellver treter S R Brückmann. Der Stimmbezirk 4 umfaßt: Bis marckſtraße,(v. Weinheimer⸗ bis Rathausſtraße) Holzſtraße, Riesſtraße, Eulerſtraße, Mannheimer⸗ ſiraße, Neubauſtraße, Sandſtraße, Stelnſtraße, Rat; hausſiraße links(vom Rathaus bis ang Ende) und Wilhelmſtraße. 5 Abſehaedtee. R Fiſcher, Stellvertretel R. Wedel. Der Stimmbezirk 5 umfaßt: Annaſtraße, Bis markſtraße,(v. Rathaus bis Kreuz ſtraße), Götheſtraße, Jahnſtraße. Lam perthelmerſtraße, Moltkeſtraße, Neu, häuſerſtraße, Molitorſtraße, Rathausſtraße,(recht vom Rathaus bis ans Ende), Seegartenſtraße, Spi⸗ Kreuzſtraße, Jägerſtraße, talſtraße, verlängerte Alexanderſtraße und Römer⸗ gartenſtraße. Abſtnimmungsvorſteher G. R. Schneider, Stellvel“ treter G. N. Adler. Auf die unterm 2. ds. Mls. verbffentl. Vel. ordnung über Durchführung des Volksentſcheid wird Bezug genommen. Die Stimmabgabe hat in der Welſe zu erfolgen, daß der Stimmberechtigte der die zur Abſtimmung geſtellte Frage beſahen will, dies mit„Ja“, der ſie verneinen will, das mt „Nein“ bezeichnete Viereck durchkreuzt, alſo am zweckmäßlgſten in den Kreis des betr. Vierecks ein Kreuz ſetzt. Stimmzettel und Umſchläge Abſtimmungslokalen ausgegeben. Viernheim, den 16. Juni 1928. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Zamber th. werden in des bier weſentliche Erleichterungen ſowohl in lang⸗ geſtiegen. zniſche Preſſe hatte ſich auffälligerweiſe ſchaften 10 und alles Vieh wurde vernichtet. 1 Srernhelner Zeitung— Blernhelmer Nachrichten) t ſchein t Deut gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. Samstags bas achtſei Irplan ſowie einen lumen“, halb jährlich einen iuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne anbkelender.— Annahme von Abonnements täglich Viernheimer Tageblatt täglich mit Ausnahme ber Sonn⸗ und Feiertage.— 56g I peeis monatl. 1.50 Mark frei ins 2 (Siernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: abgeſtufter Rabatt. ze einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezelle 60 Pfg., bel Wlederhelung — Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit usnahme derjenigen, die in Ifb. Rechnung ehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim eee N 140 1 Neue Hilfsmaßnahmen für die Landwirtſchaft. Ueber die gegenwärlige Notlage der beut⸗ ſchen Landwirtſchaft und die beabſichtigten Mittel zur Geſundung äußerte ſich heute Reichskanzler Dr. Marx in einer Unterredung, in der er zu⸗ zächſt darauf hinwies, daß die Ueberführung der ſchwebenden Schulden in länger befriſtete Real⸗ kredite ſeit der letzten Ernte zuſehends Fort⸗ ſchritt gemacht habe. Deſſen ungeachtet bleibe doch noch die ſchwebende in den Monaten nach der der Ernte fällige Schuld der deutſchen Landwirt⸗ ſchaft außerordentlich groß. Es dürfte nicht da⸗ hin kommen, daß unter dem Druck dieſer ſchwe⸗ benden Schuld der Landwirt ‚wie dies im Vor⸗ jahre leider häufig eingetreten ſei, zu einem vor⸗ zeitigen auf den Marktwerfen ſeines Ernteerzeug⸗ niſſes zu Schleuderpreiſen gezwungen werde. Die neu errichtete und mit beträchtlichen Betriebsmit⸗ teln ausgeſtattete Getreidehandelsgeſellſchaft! werde mit ihren Getreideankäufen hier regulie⸗ lend eingreifen. Ferner iſt durch Verhandlun⸗ zen mit der Reichsbank und der Preußiſchen Zen⸗ lralgenoſſenſchaft Vorkehrung getroffen, daß der Landwirt auf Grund ſeines in ſicherem Gewahr⸗ i Getreides Kredit erhal⸗ len könne, ohne daß zunächſt ein vorzeitiges 11 f ſam eingelagerten lh dieſer Getreidemengen erforder— ich iſt. Gleichzeitig werde Fälligkeitstermine der ſchwebenden Schuld hin⸗ wirken. lungskredite ſei von der Rentenbankkreditanſtalt im Benehmen mit der Reichsregierung durch namhafte Rückſtellungen für dieſen Zweck er⸗ leichtert. Ein Vergleich des gegenwärtigen Zinsfußes gegenüber dem noch im Vorjahre gel⸗ tenden könne nur zu dem Ergebnis führen, daß ſriſtigen Realkrediten wie in ſchwebenden Perſo— nalkrediten herbeigeführt ſeien. Die Reichsregie⸗ rung werde zuſammen mit der Reichsbank be⸗ müht bleiben, die von den Zentralkreditinſtituten 5 geenſprecher 117.— Poſtſcheckonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. N. die erleichterte Lage des! Geldmarktes auf eine erträgliche Geſtaltung der n. Die Aufbringungder im Oktober⸗Rovem⸗ ber fälligen großen Rate der Rentenmarkabwick⸗ hat z. B. V durchgeführte Kreditherabſetzung des Zinsſußes! in immer zunehmendem Umfange auch bei den örtlichen Kreditſtellen zur Auswirkung zu bringen. f Es beſtehe daneben jedoch die Hauptſorge, dem Landwirt eine ſtäudvige Sicherheit dafür zu geben, daß er die Früchte ſeiner Arbeit zu Prei⸗ ſen abſetzen könne, die ſeine Unkoſten decken und ſeine Arbeit lohnen. Es müſſe wieder dazu kom⸗ men, daß zwiſchen den Koſten für die Bedarfs- güter der Landwirtſchaft und den Preiſen ihrer Erzeugniſſe ein angemeſſenes Verhältnis beſtehe. Dafür müſſe vor allem eine Stärkung des inne⸗ ren Marktes herbeigeführt werden. Eine ſolche herbeizuführen ſet neben der Notwendigkeit, mit 1 allen Kräften den deutſchen Export zu fördern, eine der wichtigſten Aufgaben der Reichsregie⸗ rung. Unſere Zoll⸗ und Handelspolitik werde und müſſe von dieſen Geſichtspunkten ausgehen. Der Großhandelsindex. Berlin, 18. Juli. Die auf den Stichtag des 16. Juni berechnete Großhandelsindex ziffer des Statiſtiſchen Reichsamts iſt gegen⸗ über dem 9. Juni auf 4 Prozent auf 124,2 Von den Hauptgruppen haben die Agrarerzeugniſſe um 7 Prozent auf 124,5 an⸗ gezogen, während die Induſtrieſtoffe um 2 Prozent auf 123,6 nachgegeben haben. Furchtbare Enthüllungen aus dem Rifkrieg. Güiftgaſe.— Der Tod der ſpaniſchen Gefangenen, Tanger, 17. Juni. Hier wird jetzt Näheres bekannt über die wahre Todesurſache der ſämt, lichen ſpaniſchen Offiziere, welche in Abb el Krims Gefangenſchaft geraten waren. Die ſpa⸗ che P in ihren biesbezüglichen Kommentaren größter Zurückhal; jung befleißigt. Dies iſt, wie man jetzt erfährt, darauf zurückzuführen, daß ſpaniſche Flieger fägrend ber letzten Kämpfe faſt aus ſchließ⸗ ich Giftgasbomben über den meiſten Ort⸗ des Rifgebietes abwarſen und damit furchtbare Wirkungen hervorriefen. Nicht nur waffenfähige Männer, ſondern auch Frauen, Kin⸗ So erklärt ſich der ſchnelle Zuſammenbruch des marokkani⸗ ſchen Widerſtandes. Abd el Trim hat nun, um ſich gegen dieſe ſtändigen Gasbombardements zu wehren, viele gefangenen Spanier in die bedroh⸗ bn Gegenden verbracht, wo dieſe nach und nach durch die Giftgasbomben ihrer eigenen Lands⸗ leute den Tod fanden. Allerdings wurden auch zahlreiche ſpaniſche Gefangene von den Marok⸗ anern aus Rache getötet. Die Verwendung von Giftgas gegen das Rif wurde von Spanien ver⸗ . Die Engländer ſollen zuletzt die⸗ 10 Vorgehen ſtillſchweigend geduldet ö haben. heimlicht. ö Die uneinigen Sieger. Paris, 17. Juni. Die franzöſiſch⸗ſpaniſchen anterhandlungen über das Marolkoſtatut ſind geſtern im Quai d'Orſay ſortgeſetzt worden, aben aber bis jetzt in ſeiner der ſchwebenden tagen zu einer Einigung geführt. General ordana beſtebt darauf. daß zunächſt über das Samstag, den 19. Juni 1926 —————ę—— 2. Sozialdemokratie und Fürſten⸗ abfindung. Einſt und jetzt. Die Machthaber nach der Staatsumwäl⸗ zung von 1918 haben eine endgültige Ausein⸗ anderſetzung der vormals reglerenden Für⸗ ſtenhäuſer verabſäumt. Für ſie wäre es da⸗ mals, als ſie die Macht beſaſſen, cin leichtes geweſen, die Fürſtenvermögen einzuziehen. Vor dieſem Schritt ſchreckten ſie jedoch, da ſie nicht wagten, rechtmäßiges Eigentum anzu⸗ taſten, zurück. Sie haben ſich darauf beſchränkt, das Vermögen, das ſich damals im Beſitz oder in der Nutznießung der Fürſtenhäuſer befand, zu beſchlagnahmen und die endgültige Auseinanderſetzung einer ſpäteren Zeit vor⸗ zubehalten. Mit der Aenderung der Staatsgrundſätze im Jahre 1918—19 hätte unbedingt die Re⸗ gelung der Vermögensverhältniſſe der Für⸗ ſtenhäuſer eingeleitete werden müſſen. Eine grundſätzliche Regelung wurde unterlaſſen, weil die Sozialdemokraten aus Hochachtung vor dem othiſchen Begriff des Eigentums das fürſtliche Privateigentum vom Staatseigen⸗ tum, das ſie infolge ihrer Stellung bisher im Beſitz hatten, wohl zu trennen wußte. Schon damals erkannten ſie die Schwlerigkeiten, die eine Löſung dieſer Frage bringen würde. Mehrere Länder haben bereits einen Vergleich ſerzielt, bei dem ſich ſowohl das Land wie das Fürſtenhaus ls zufriedengeſtellt erachten. So Kyern einen Vergleich mit ſei⸗ nem früheren Herrſcherhaus geſchloſſen, der in allen Teilen der Würde und Selbſtachtung des Volkes und des Fürſtenhauſes entſpricht. Noch im Jahre 1923 bekundete die So⸗ zialdemotratie die Anſicht, die vermögens⸗ rechtlichen Verhältniſſe zwiſchen Ländern u. Fürſten unter Wahrung der in der Verfaſſung niedergelegten Grundgedanken auf dem Wege der parlamentariſchen Geſetzgebung zu regeln. Ein Antrag Müller-⸗Franken verlangte ein Ermächtigungsgeſetz, das die Auseinander- ſetzung mit den Fürſtenhäuſern den Ländern übertragen wollte und im Falle der Enteig⸗ nung eine Entſchädigung vorſah. tun, da in dieſem Jahre das Parlament den Verſuch unternommen hat, eine befriedi⸗ digende Löſung zu erzielen, ſtehen plötzlich diejenigen auf, die früher einer Regelung aus dem Wege gegangen ſind. Wozu ihnen früher als ſie allein zu beſtimmen hatten, Mut und Entſchlußkraft fehlte, das wollen ſie heute mit Unterſtützung des ganzen Volkes erreichen. Das Volk ſoll heute für einen Rechtsbruch eintreten, vor dem die Parteien, die den Volksentſcheid unterſchreiben, im Jahre 1918 zurückſchreckten. Der Mangel an Konſequenz ſoll heute durch das ganze Volk wettgemacht werden. Unſere Parteiangehörigen jedoch, getra⸗ gen von dem hohen Gefühl der Verantwor⸗ tung, deutſche Staatsbürger zu ſein, werden daher nicht für ein Unrecht ſtimmen, um die⸗ ſen Rechtsbruch zu billigen. Nicht Bejahung, ſondern Zurückweiſung des Volksentſcheids iſt daher unſere Pflicht. Reichskanzler Marx zum Volksentſcheid. Berlin, 18. Juni. Reichskanzler Dr. Marx gegenüber äußerte ſich einem Preſſevertreter zum Volksentſcheid wie folgt: Der von der ſozialdemokratiſchen Partei der Kommuniſtiſchen Partei und dem Volks⸗ entſcheidungsausſchuß betriebene Geſetzent⸗ wurf ſieht die entſchädigungsloſe Enteignung des geſamten Vermögens der ehemals regie⸗ renden Fürſtenhäuſer vor ohne Unterſchied, ob dieſes Vermögen auf Grund der früheren ſtaatsrechtlichen Stellung der Fürſten oder auf Grund privatrechtlicher Vorgehen erworben 1 Eine ſolche völlige Enteignung kann e Reichsregierung nicht billigen. wie ſie bei Einbringung des Geſetzentwurfes beim Reichstag klar zum geſamten Vermögens beſtimmter Staatsbür⸗ ger in der im Entwurf vorgeſehenen Art wi⸗ derſpricht den Grundſätzen, die in einem Rechtsſtaate die Grundlage für jeden Geſetz⸗ gebungsakt zu bilden haben. Die großen Ver⸗ änderungen, die in politiſcher, ſtaatsrechtlicher und wirtſchaftlicher Beziehung nach der Um⸗ wälzung eingetreten ſind, können gewiß die zwiſchen regierenden vermögenzrechtlichen Beziehungen den Ländern und den ehemals Fürſtenhäuſern nicht unberührt laſſen. Indeſ⸗ ſen müſſen nach der verfaſſungsmäßigen Ueberwindung der Revolution die Grundlagen des Rechtsſtaates unverſehrt bleiben. Zu dieſen gehören die Rechtsgleich⸗ heit aller Staatsbürger und die Unantaſtbar⸗ keit des Privateigentums. Miet dieſem ober⸗ ſten Gebote eines Rechtsſtaates iſt die in dem jetzt zur Abſtimmung gelangenden Geſetzent⸗ wurf vorgeſehene entſchädigungsloſe Enteig⸗ nung nicht zu vereinbaren. In weiteren Antworten wiederholte dann der Kanzler die bekannten Anſchauungen der Reichsregierung über die von ihr für Sonn⸗ tag notwendig gehaltenen Art der vermögens⸗ rechtlichen Auseinanderſetzung mit den Für⸗ ſten. Demokraten gegen den Volks⸗ entſcheid. Berlin, 18. Juni. Wie aus Stuttgart ge⸗ meldet wird, hat der demokratiſche Abgeord⸗ Austritt Demiokratiſchen nete Rechtsanwalt Eiſele aus der Württembergiſchen Partei erklärt. ſeinen Karlsruhe 18. Juni. Der frühere badiſche Miniſter und jetzige Führer der badiſchen De⸗ mokraten, der Reichstagsabg. Dietrich, wendet ſich in einer Preſſeveröffentlichung ſehr ſcharf gegen den Volksentſcheid, da er ſachlich nicht zu verantworten und praktiſch führbar ſei. undurch⸗ künftige Schickſal Abd el Krims entſchieden werde. Madrid, 18. Juni. In hieſigen unterrichteten Kreiſen verlautet, daß Spanien ſeine Truppen aus dem Rifgebiet zurückzuziehen beabſichtige, falls es ihm nicht gelingen ſollte, gewiſſe Forde⸗ rungen auf der Pariſer Marokko-Konferenz durch⸗ zuſetzen. Die Forderungen beziehen ſich auf eine Aenderung des Tangerſtatuts. Die franzöſiſche Regierungshriſe. Paris, 17. Juni. Die franzöſiſche Regie⸗ rungskriſe iſt noch ungelöſt. Briand konfe⸗ rierte im Laufe des Tages mehrfach mit Her⸗ riot, Poincare und Marin. Poincare hat ſich nach ſeiner Unterredung mit Peret da⸗ hin geäußert, daß im Finanzminiſterium allerlei dunkle Dinge vor ſich gingen, und daß er nach Uebernahme des Miniſteriums eine ſcharfe Reinigungsaktion durchführen werde. In einer am Nachmittag ſtattgefunden Be⸗ ſprechung zwiſchen Briand und Herriot hat letzterer, wie wir erfahren, die Annahme des ihm angebotenen Portefeuilles abgelehnt. Nach den Angaben der Sozialiſten iſt als ſicher anzunehmen, daß ſie ſich zu einer Mit⸗ arbeit erſt nach Kenntnisnahme dieſes Fi⸗ 1 0 ö 0 nanzprogramms bereit finden werden. Ein Interview mit Briand.— Keine Umſtellung der Außenpolitik. Paris, 18. Juni. Briand gab geſtern abend wie bekannt wird, einem Preſſevertreter gegen— über folgende Erklärung ab:„Ich möchte unter keinen Umſtänden ein Miniſterium für Galerie zuſammenſtellen, das keine Ausſichten auf Beſtand hat. Ich werde morgen vormittag entſcheidende Beſprechungen darüber haben.“ Aus dieſer Erklärung wollen unterrichtete Kreiſe herausleſen, daß Briand nach der Weige— rung Herriots, mit Poincare zuſammenzuarbei⸗ ten, ein Miniſterium mit ſcharfer Rechts⸗ orientierung zu bilden beabſichtige. Es ſei allerdings nicht ausgeſchloſſen„daß er die Ka⸗ binettsbildung überhautp ablehne. N In unterrichteten Kreiſen ausländiſchen Blättern vertretene Meinung, daß die gegenwärtige Regierungskriſe zu einer Um⸗ ſtellung der franzöſiſchen Auſtenpolitit führen könne, entgegengetreten. Die franzöſiſche Außen⸗ politik ſei nach den Verhandlungen in der Kam⸗ mer und auch im Senat auf den Locarnopakt endgültig feſtgelegt. Auch die Beteiligung Poin⸗ cares bei der neuen Regierung werde unter den gegenwärtigen Verhältniſſen nichts daran ändern. Franzöſiſche Erfolge in Syrien. Paris, 17. Juni. Wie Havas aus Beirut meldet, haben zwei franzöſiſche Schwadronen den Djebel Drus überſchritten und ſind bis im die Gegend von Adea vorgerückt. punkt ftatt. Ausdruck gebracht hat. Eine entſchädigungsloſe Enteignung des einige bezw. nicht beantwortet. wird die viel in bon der Regierung Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathaus ſtr. 86 SSFVVVVCCVCVCCbCbCCCCTCTbPGbCGbCbGCGGbGbGbGbGbGbGbGbGTbGbGbGbTbGbGbGbGbGbGbGbGbGbPbGbPbPTbPbCbPbPbPbPbPbPbPbPTPbPTPTPbPTPbGPbPbPbPbPbPGPGPGTPTPGPGPVGPPTPPTTPPPGPGPoPoPPPPPGGGGoccbcc 43. Jahrgang Heſſiſcher Landtag. e Darmſtadt, 17. Jm. t Adelun eröffnet die 818. zung punkt 5.30 Uhr. 2 Kleine Anfrage detr. rung der Gemeindepolizei: krwarten. Kleine Anfrage bon acer im einem Empfang Erhardts: Beſtrafr all Verweis und Geldſtrafe und beumaichhign Verſetzung; die Beförderung der 1 5 meiſter fand bereits vor dem fraglichen Zeit⸗ J betr. den Waffem⸗ Uniformie⸗ Ifſt in Kllrze tu betr. Teilnahnm Dienftrock del Kleine Anfrage ö fund im Odenwald: Die Regierung iſt unier⸗ richtet und hat ihre Maßnahmen getroffen. Tages⸗Ordnung: Ein Antrag Haury, bei Schätzung in Brandfällen ſeitens der Brandverſicherungs⸗ klammer die tatſächlichen Geſtehungskoſten zu Grunde zu legen, wird angenommen. „Eine Regierungsvorlage über die Melde⸗ oflicht der Ausländer findet Annahme. Eine Regierungsvorlage zur Verlänge⸗ rung des Geſetzes über die Schutzpolizei fin⸗ det Annahme mit der Begrenzung bis Ende Oktober ds. Is. Von 10—12 Uhr beſchäftigt man ſich mit der Regierungsvorlage über das Straßenweſen in Heſſen und das Bau⸗ weſen der Provinzen und Kreiſe. Schon im Herbſt 1924 war dem Landlag ine Regierungsvorlage zugegangen. Man ſat es damals abgelehnt, ein derartig wich⸗ iges Geſetz kurz vor Seſſionsſchluß zu ver⸗ abſchieden. ö Der Entwurf wurde nunmehr in faſi unveränderter Faſſung erneut vorgelegt. We⸗ ſentlicher Beſtandteil darin iſt der Uebergang der Straßenverwaltung an die Provinzen. Die Regierung hält die Neuregelung in dem don ihr vorgeſchlagenen Sinne notwendig, da die außerordentliche Verkehrsſtieigerung und die damit verbundene Beanſpruchung des Straßenoberbaues finanzielle Anforderungen an die Kreiſe ſtellen, denen dieſe nicht gewach⸗ ſen ſind. ö In der Ausſprache trat eigentlich nie⸗ mand beſonders für den Vorſchlag der Regie- rung ein. Für die Zeutrumsfraktion erklärte der Abg. Schül, daß ſie der vorliegenden Zwi⸗ ſchenlöſung im großen und ganzen zuſtimmen würde, weil die Tendenz der Vorlage dahin ginge, die Selbſtverwaltung der Kommunal⸗ verbände beizubehalten. Ein Antrag des Bauernbundes,„bei jeder Kreisdirektion eine Kreisbauverwaltung ein⸗ zurichten, der alle Arbeiten des Hochbaues u. [Straßenbaues des Staates, der Kommunal⸗ verbände, der öffentlich⸗rechtlichen Verbände ſeien“, wurde abgelehnt. der Gemeinden, der Kirchen und zuzuwei⸗ Die Vorlage ſelbſt wurde mitverſchiede⸗ nen Aenderungen(auf die noch zurückzukom⸗ men ſein wird) mit Wirkung vom 1. April zunächſt noch beantwortet 1927 angenommen. Nach der Pauſe werden Kleine Anfragen Dr. Keller(D. Vp.) beſchwert ſich, daß das übermäßig hohe Schulgeld in den höhe⸗ ren Schulen demnächſt wieder geſteigert wer⸗ den ſolle. 9 Miniſterialdirektor Urſtadt antwortet, 5 eine weitere Steigerung nicht babſichtig ei. J Für eine Anfrage Dr. Werner wegen des„Fröhlichen Weinberg“ und des„Poten- kin⸗Films“ hat die Regierung die Antwort ſtoch nicht bereit. i Den Reſt des Tages nimmt eine, inner⸗ halb der Tagesordnung ſtehende Anfrage des Abg. Dr. Werner und Fraktlon wegen der Beflaggung des Univerſitätsgebäudes anläßlich der Gießener Tagung des Reichs⸗ bannds in Anſpruch. Die Landesuniverſität hatte gegen die angeordnete Beflaggung beim Landesamt für das Bildungsweſen Einſpruch erhoben, weil das Reichsbanner e end eine politiſche Organiſation ei. 4 Der Staatspräſident läßt anut⸗ vorten, daß die Regierung die Reichsbanner⸗ inträge nicht als parteipolitiſche, ſondern als zine wahrhaft vaterländiſche Veranſtaltung betrachte. Dem Antrag der Landesuniverſität, zei ihr von der Beflaggung abſeben zu wol⸗ len, konnte nicht ſtattgegeben werden, da es ich um ſtaatliche Gebäude handelt, deren Be⸗ laggung nach den Intereſſen des verfaſſungs⸗ mäßigen Volksſtaates und nach keinen ande ren Geſichtspunkten zu erfolgen hat. 5 In der Beſprechung dieſer Regierungs. antwort von Seiten der Abg. Dingeldey und erner erklärt letzterer, daß der parteipolitiſche Cbarakter der Reichsbannerorganiſation ſich ſchon daraus ergebe, daß ſowohl der Reichs⸗ vorſitzende wie auch der Landesvorſitzende in Heſſen und der Vorſitzende der Gießener Ortsgruppe prominente Sozialdemokraten ſeien. Im Verlauf der Debatte zeigt der Abg. Mann(Sp.) eine Anſichtskarte vor, die der Abg. Dr. Werner im Jahre 1904 an ſeine inzwiſchen verſtorbene Mutter geſchrieben hat nd die den Satz enthält:„O Welche Luſt, ein Soldat zu ſein.“ Die Sitzung wird um ½2 Uhr abgebro⸗ chen und der inzwiſchen eingelaufene Nach⸗ trag zur Tagesordnung auf Freitag früh 9 Uhr zurückgeſtellt. Hermann Müller— Vizepräſident der inter⸗ Hermann Müller, der Führer der ſozialdemo⸗ kratiſchen Reichstagsfraktion und Vorſtandsmit⸗ glied des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchafts⸗ Dart iſt als Vertreter der Arbeitnehmer zum Vizepräſidenten der Internationalen Arbeitskon⸗ ferenz gewählt worden. Müller iſt der erſte Deutſche, der in den Vorſtand dieſer im Rahmen des Völkerbundes beſtehenden internationalen Organiſation eintritt. a Eine Rettungsübung mi tragiſchem Ausgang. Im Zuſammenhang mit dem Rote Kreuz⸗Ta veranſtaltete der Hauptvorſtand des Preußiſche Lehrervereins vom Roten Kreuz am Mittwol zabend in Berlin eine„Geländeübung“ auf der Wannſee, der der Gedanke eines Dampferunglüch zu Grunde lag. Ein mit rund 180 Schulkinder beſetzter Dampfer ſollte von einem„Unglück“ ba troſſen worden ſein, wodurch eine ganze Anzal von Kindern ins Waſſer geſchleudert wurde un von der ſoſort alarmierten Sanitätskolonne ge rettet werden ſollte. Die Rettungsarbeit ſollt ſich auch auf die auf dem Dampfer befindlicher Kinder erſtrecken, da die Gefahr des Sinken; beſtand. Mit Beginn der Uebung ſprangen 15 Schüler zum Teil in voller Kleidung, in die Fluten dei ziemlich bewegten Sees. Offenbar durch eir Mißverſtändnis bei Abgabe des Kommandos erſtreckte ſich die Rettungsarbeit der Sanitäter zu⸗ nächſt auf die auf dem Dampfer zurückgebllebe⸗ zen Kinder, während die mit den Wellen kän:pſen⸗ den Schüler unbeachtet blieben. Dabei fan) der Hjährige Wilhelm Jähnicke in den Fluten den ob. Während man bei den Sanitätern offenbar mnahm, daß es ſich bei der drohenden Gefahl Ur die ins Waſſer geſprungenen Kinder um eine ungenommene“ Gefahr handelte, wurde von ahlreichen Zuſchauern am Ufer und auch vom leichswaſſerſchutz feſtgeſtellt, daß tatſächlich eins Gefahr für die Kinder vorlag. Dem Reichswaſ⸗ kerſchutz gelang es ſchließlich auch, einen zweiten, Schüler, der dem Ertrinken nahe war, in Sicher⸗ heit zu bringen, während der Schüler Jähnicke unter den Augen von rund tauſend Sanitätern und einem zahlreichen Publikum ſeinen Tod fand. Seitens der Polizeibehörden iſt ſofort eine eingehende Unterſuchung über die Schuldfrage eingeleitet worden. Auch der Hauptvorſtand des Preußiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz hat 1 einer heute vormittag ſtattgefundenen Sitzung eſchloſſen, eingehende Feſtſtellungen über die Schuldfrage zu treffen. Die Leiche des Verun⸗ glückten konnte bisher nicht gefunden werden. Der Hauptvorſtand des preußiſchen Landes⸗ vereins vom Roten Kreuz bringt in einer Er⸗ eitungsübung des ſchlechten Wetters wegen den Kindern das Hineinſpringen ins Waſſer verboten habe. Das vom Land aus gegebene Verbot hätte aber das Schiff nicht erreicht. Der ertrunkene Schüler ſei vorzeitig und unbeobach⸗ 15 abgeſprungen. Seine Hilferufe ſeien als zur Uebung gehörig aufgenommen worden. Sofort nach dem Untertauchen des Schülers eingetroffene aer und Rettungsſchwimmer ſowie das deal zum Ausdruck, daß die Oberleitung der otorboot des Roten Kreuzes hätten alle Hilf maßnahmen ergriffen, aber ohne Erfolg. Ein weiter Knabe ſei nicht in Gefahr gekommen.— e Zehlendorfer Schulbehörde gibt bekannt, daß e an der Uebung beteiligten Knaben Frei“ immer geweſen ſeien und die Erlaubnis den tern zur Teilnahme an den Uebungen gehabſ tten. Aus der abgeſchloſſenen Unterſuchung Zehlendorfer Kriminalpolizei geht hervor, gw ein Verſchulden Dritter nicht vorliegt. f Aus der katholiſchen Weli Fabien einen Zuſchla Ovationen für Kardinal Faulhaber. Newyork, 17. Juni. Während der Ankunft Kardinal Faulhabers in Newyork un während des erſten Sonntagsgottesdienſtes in der hieſigen Kathedrale brachten ihm hundert⸗ tauſende von Menſchen begeiſterte Ovationen dar. Trotz ſeiner einfachen Prieſterkleivung war er erkannt worden. Ein kardinalsroter Sonderzug, geſchmückt mit den päpſtlichen In⸗ ſignien, brachte die 9 Kirchenfürſten. Auf faſt allen Stationen kam es zu großen Ovationen. Aſſiſcpilgerfahrt. a Das Katholiſche Reiſekomitee„Rotalg veranſtaltet bereits im 29. J uli ſeine erſte Fahrt zur Zentenarfeier nach Aſſiſi. Reiſe⸗ dauer 11 Tage. Die Fahrt beginn in Freiburg 1. Br. und fährt über Berner Oberland—Sim⸗ onpaß— Mailand Florenz Aſſiſi— Rom Rapallo an der Riviera— Genua— Mailand ugano Freiburg i. Br. Reiſepreis bei 3. Klaſſe Bahnfahrt undg uter, einheitlicher Ver⸗ flegung 195 Mark. Teilnehmer, die die ahrt in 2. Klaſſe zurückzulegen wünſchen, von 65 Mark.: Die Mindeſtteilnehmerzahl für dieſen onderzug iſt 340 Perſonen. Bei Nichtzuſtan⸗ kommen dieſer Zahl erhöhen ſich die Preiſe in jeder Klaſſe um 40 Mark.— Nähere Aus⸗ N ö ö ö ö 1 ö werde. kunft erteilt„Rotala“, Hauptvertretung Würz⸗ kurs. Hofſtraße 7.(Ehemaliges Rompilger⸗ üro.) N Aus Nah und Fern. Frankenthal, 16. Juni.(Gasvergiftung.) Heute jrüh wurde die 25 Jahre alte Kontoriſtin Chri⸗ tina Lindner und deren 55 Jahre alte Mutter n der Küche ihrer Wohnung infolge Gasvergif⸗ tung in bewußtloſem Zuſtande aufgefunden. Way⸗ l rend die Tochter Chriſtina beim Transport zum [Krankenhaus ſtarb, befindet ſich die Mutter noch, in bewußtloſem Zuſtande. Nach Lage der Sache ſcheint ein Unglücksfall vorzuliegen. ö Mannheim, 16. Juni.(Der Neckar fällt.) Da der Waſſerſtand des Neckars am Oberlauf wieder zurückgegangen iſt, konnte die Schiffahrt geſtern wieder aufgenommen werden. Mannheim, 16. Juni.(Verboütener Waffen⸗ ö beſitz.) Der Polizeibericht teilt mit: Zur Anzeige gelangten neun Angehörige einer rechtsſtehenden Organiſation, weil ſie geſtern vormittag auf der Fahrt von Schwetzingen hierher drei Gewehre (Modell 7 mit ſich führten. 6 Wiesbaden, 16. Junt.(uUnregelmaßigre! ten am Wiesbadener Theater.) Wie wir hö ren wurde gegen den Rendanten des Wies badener Stadttheaters, Hintz, eine Unterſu chung wegen Unſtimmigkeiten bei der Abrech— nung eingeleitet. Hintz verſuchte ſich im Bürn des Theaters das Leben zu nehmen, konnte aber daran verhindert werden. Er wurde in das Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. Speyer, 16. Juni.(Aus alter Zeit.) Bei den Kanaliſationsarbeiten im Domgarten ſtieß man auf verſchiedenes älteres Mauer⸗ werk und unterirdiſche Gänge. Ein Teil der nach dieſer Richtung führenden doppelten Stadtmauer von 2 Meter Dicke wurde eben⸗ falls freigelegt. Kaiſerslautern, 16. Juni.(Waldſchädlinge.) An den Nadelholzkulturen unſerer Gegend richtet der braune Rüſſelkäſer ſchweren Scha— den an. Größere Bekämpfungsmaßnahmen werden zur Zeit durchgeführt. An den eigens gefüllten Fangbäumen werden die Schädlinge ſorgfältig abgeleſen. An einem Baum wur: wurden über 1700 Stück gefunden. Heiraten oder nicht heiraten? Dieſe Frage iſt nicht ewa in humoriſtiſchem oder ſpöttiſchem Unterton geſtimmt und geſtellt. Traurig genug, daß eine ſolche Standesangelegen⸗ heit im mehr oder weniger unbedachtſamen Ge⸗ ſpräch und zumal in der„Witz“⸗Literatur den ſtereotypen Grund für ſchadenfrohes oder höhni⸗ ſches Lachen abgeben muß. Bergen ſich doch oft hinter unſerem ernſthaft fragenden Wortquartett geradezu erſchütternde Lebenstragödien. Sie be⸗ greifen in ſich Glück oder Unglück des Menſchen, ja ſogar Seligkeit oder Verdammnis, ob man nun„heiraten?“ oder„nicht heiraten?“ wechſelnd voranſtellt. Dieſer furchtbaren, aber einzig zu be⸗ denkenden Deutung hat Pierre L'Ermite durch einen Roman„La vieille fille“ n) Nachdruck gege⸗ ben, der in wenigen Wochen in Paris Hundert⸗ tauſende von Leſern gefunden hat. In ihm legt ſich ein vielgeprüftes, keineswegs ungeliebtes und unbegehrtes Mädchen die obige Frage vor, um ſie in ſchwerem Herzenskampfe für ſich zu ent⸗ heiden. Wir geben hier das diesbezügliche Ka. pltel wieder, es dem Leſer überlaſſend, über die mitberührten perſönlichen Umſtände ſich durch Einſichtnahme des ganzen Romans zu unter⸗ richten. Die Heldin des Romans, die„alte Jungfer“, überlegt da: Ich bin am höchſten Kreuzweg meines Lebens! Nachdeen ſie mit meinem Herzen geſpielt hat, ſtreckt mir heute die Liebe die Arme entgegen.. eine ſtolze Liebe, die ich nicht erwartet habe. Herr Raymond hat mir mit dem Freimut, de! ihn auszeichnet, ſeinen Traum offenbart. Und dieſer Traum iſt: daß ich ſeine Gattit So werde ich mich denn in aller Offenheit be fragen. Zuerſt ganz allgemein: Bin ich verpflichtet zu ö heiraten? Verpflichtet?... Nein. Es muß Kinder geben... ich weiß es Das Vaterland und die Kirche verlangen ſie. Man ſagt es, und man wiederholt es überall, und man hat recht. Aber niemand wird ſo weit gehen, aus dieſet Notwendigkeit die unbedingte Verpflichtung zu folgern, zu heiraten, koſte es, was es wolle, auch dann, wenn einem die Ehe nicht zuſagt. Die Ehe drängt alſo nicht als Verpflich⸗ tung du ſich ſelbſt auf. Ich telle ent bie dene Wrüßer Ist es vorterwaft, däß ich heirake? Um anſtändig in die Ehe zu gehen, muß man den Menſchen lieben, den man als Gatten er⸗ hält, oder e hoffen können, daß man ihn eines Tages lieben werde, und daß man ihm 95 1 0 Herzen den Platz anweiſt, der ihm ge⸗ * Wie iſt aber von dieſem Geſichtspunkt aus der Zuſtand meines Herzens? Dieſes Herz wurde mit einer großen Wunde verwundet, die ſchmerzen wird, ſolange es ſchla⸗ gen wird. Es iſt 8 e ger von einer Exin⸗ nerung, die niemals eine andere Liebe wird da⸗ neben erblühen laſſen. Dann habe ich auch keine Illuſionen mehr Ich weiß durch das Beiſpiel von Guy und von mir, daß es nicht genügt, zu lieben, um geliebt zu werden.. 1 Ich habe die Unſicherheit der menſchlichen Liebe geſehen.. jener Liebe, die aus einem Menſchen den Brennpunkt des ganzen Lebens macht. Aber ſelbſt wenn dieſer Menſch hervorra⸗ gend iſt wie mein Schwager, genügt das für die Ehe nicht. Das habe ich geſehen.... Ich kann es nicht mehr unberückſichtigt laſſen. Guy und Colette ſprechen nicht die gleiche Sprache; Guys Bedeutung läßt Colette kalt, und ſie iſt nicht ein mal ſtolz auf ihn. Die Ehe meiner Schweſter if zwar geflickt, aber eben auch nur geflickt. Bis zu welchem Grade hat ſich Guy doch ge⸗ täuſcht... Vor der Heirat ſah er eine Co lette, die gar nicht exiſtierte. Es müß zweifelsohne einen gewiſſen Zauben geben, der die Liebe blind macht. Wenn ich Guy geheiratet hätte.. welchen wirklichen Guy hätte ich gefunden? Den meiner 9 1105 1775 1 andern... ud was hätte die Verſchmelzung unſerer bei⸗ den Perſönlichkeiten ergeben? Und 175 hätten ſie ſich auch verſchmolzen? Ich brauche mir die Frage ja gar nicht zu ſtellen. Aber nach langen Monaten des Leides und der Betrachtung bin ich meiner Antwort we⸗ 190 0 9 als im Ac un wo ich damals, ud gar einer Täuſchung hingegeben, zu Mama ſagte:„Ich bin meiner Sache ſicher. ſo ſicher!“ 5. Herr Raymond 1 mir, daß er mich aus der ganzen Tiefe ſeines Herzens liebt, und ich halte ihn für vollſtändig aufrichtig. ö Aber ich, ich liebe ihn nicht ſo. Dieſe Liebes⸗ worte, die mich früher ganz aus der Faſſung ge⸗ bracht hätten, finden mich heute kalt, mißtrauiſch 905 0 e r d Ich 1 nicht die gleiche ache wie er; und wenn ihm ſagte, daß i ihn liebe, würde ich lügen. 9 65 1 00 Habe ich das Recht, vor dem Altare Gottes dieſe Lüge zu ſagen? Und ſoll ich mich einzig nur, um Kinder zu haben, verheiraten, ohne zu lieben.„ Würde er dieſes Opfer annehmen, wenn ich ihm die Wahrheit ſagte, auf die er doch ein Recht hat.. Zu denken, daß mein inner⸗ ſtes Gefühl ihn zurückweiſt, und daß er für mich nur ein„notwendiges Uebel“ iſt. Aber das iſt noch nicht einmal alles zweite, noch ſchwerere Einwendung erhebt ſich vor meinen Augen. Die irdiſche Liebe hat das Erdreich Seele verwüſtet. Auf dieſes aufgewühlte Erdreich hat Gott et. was anderes geſät; er hat den Drang nach Liebe geſät, die höher iſt als jede irdiſche Liebe. Mehr als je wird die Liebe die Richtſchnur meines Le⸗ bens werden; aber auch mehr als je verlange ich von dieſer Liebe, daß ſie ſich nicht nur auf der Höhe meines Traumes hält, nein, daß ſie ihn noch weit überflügelt; weil mein Sehnen ein unend⸗ liches iſt, ſo muß es auch einer unendlichen Liebe gelten. Was wiegt ein Menſchenherz vor dieſem Ozean, nach dem ich dürſte...? Was iſt ſeine Schönheit vor dem, der alle Schönheit iſt... 2 Dieſer Drang nach der hohen Liebe hat mich ſchon jetzt hingewieſen auf die ſteilen Straßen der Nächſtenliebe. Das allgemeine Leid, das mich umgibt, und das ich gar nicht kannte, verlangt mich nun ganz; ich fühle mich heute zu ihm hin⸗ getragen durch eine unwiderſtehliche Anziehungs⸗ kraft, denn in jedem Leid ſehe ich den leidenden Erlöſer. Auf die eine Seite lege ich die irdiſche Liebe eines einzelnen Menſchen... auf die ander Seite die göttliche Liebe zur Menſchheit. Auf der einen Seite liegt die Freude, Mutter zu ſein gemäß der Natur... Auf der anderen Seite das Glück, Mutter zu ſein, gemäß der Gnade. Auf der einen Seite die paar Kinder, die ich vielleicht haben könnte Auf der andern die, die ich im Geiſte ſchon e habe, und alle, die ich ſicher noch haben werde. ö Auf welche Seite neigt ſich die Wage? Erleuchte mich, o Herr...! Was ich vor allem nicht tun will, das iſt eine Tat des Eigennutzes, ſei ſes unter irgend welchem Namen. Was iſt das Beſſere.. Und nun ſetzte ſich Genevieve Valoiſe hin und ſchrieb einen Abſchiedsbrief an Herrn Raymond N., Avenue de l'Obſervatorie Bibliſche Leſungen. Die Werke des Herrn. ö Das Firmament in der Höhe iſt ſetn Prachtwerk, die Schönheit des Himmels eine Offenbarung ſeiner Herrlichkelt. Die Sonne verkündet ihn bei ihrem Aufgang durch ihr Erſcheinen als ein wunderbares Gebilde, ein Werk des Allerhöchſten. Am Mittag brennt ſie die Erde aus, und wer vermöchte ihre Glut zu ertragen? Man unterhält die Eſſe, um in der Glut zu arbeiten; aber dreimal ſtärker brennt die Sonne auf die Berge, ſie ſendet glühende Strahlen aus und blendet mit ihren leuchtenden Strahlen die Augen. Groß iſt der Herr, der ſie erſchaffen und auf ſein Geheiß durcheilt ſie ihre Bahn. Auch der Mond er⸗ ſcheint in auem zu ſeiner Zeit, beſmmt die Zeit und iſt ein Zeichen der Zeitenfolge. Von dem Monde wird die Reihe der e be⸗ ſtimmt; er iſt ein Licht, das abnimmt, wenn es voll geweſen iſt. Der Monat hat von ihm ſeinen Namen, er wächſt wunderbar bis zur Fülle. Als Gezelt der Heerſcharen iſt er in der Höhe, herrlich ſtrahlend am Firmament des Himmels. Die Schönheit des Himmels iſt der Glanz der Sterne, der Herr erleuchtet die Welt in den Höhen. Auf das Geheiß des Hei⸗ ligen ſtellen ſie ſich in Ordnung und werden Eine meine: 1 ele? fliter 68 Selin ——— nicht müde bei ihren Wachen. Schau den Re⸗ genbogen an und preiſe den, der ihn gemacht hat; gar glänzend iſt er in ſeiner Farben⸗ pracht. Er“ umfaßt den Himmel in ſeinem Strahlenkreiſe, die Hände des Allerhöchſten haben ihn ausgeſpannt. Auf ſeinen Befehl eilt ſchnell der Schnee herbei, und raſch ſendet er die Blitze ſeines Gerichtes. Darum öffnen ſich die Vorratskammern und die Wolken flie⸗ gen heraus wie Vögel. Durch ſeine Kraft ver⸗ dichtet er die Wollen und Hagelſteine fallen zerbröckelt nieder. Wer ſeinem Anblick erbeben die Berge, und auf ſeinen Wink weht der Südwind. Der Schall ſeines Donners erſchüt⸗ tert die Erde, der Sturm aus Norden und der Wirbelwind. Wie eine Vogelſchar herab⸗ fliegt, ſich zu ſetzen, ſo ſtreut er den Schnee aus; und wie ein Heuſchreckenſchwarm ſich niederläßt, ſo fällt er herab. Die Schönheit ſeines Glanzes bewundert das Auge, und über ſeine Regenſchauer ſtaunt das Herz. Er ſchüttet Reif über die Erde wie Salz, und wenn er gefriert, wird er wie Stacheln des Dornenbuſches. Der kalte Nordwind weht, u. das Waſſer gefriert zu Kriſtall; er legt ſich auf alle Anſammlungen des Waſſers, und die Waſſer kleiden ſich wie in einer Harniſch. Er verzehrt die Berge, brennt die Wüſte aus und vertilgt das Grün wie mit Feuer. Aber bald kommt ein Nebel daher und heilt wieder alles; es kommt der Tau und erfriſcht nach der Kälte und bricht ſeine Gewalt. Auf ſein Geheiß ſchweigt der Sturm, und durch ſeinen Willen beſänftigt er den Ozean, und der Herr pflanzt Inſeln hinein. Die das Meer befahren mögen von ſeinen Gefahren erzählen; ſtau⸗ nend vernehmen wir es mit unſeren Ohren. Dort ſind herrliche wunderbare Geſchöpfe, allerlei Gattungen von Tieren und Vieh aller Art und ungeheuerliche Weſen. Durch ihn wird das Ziel der Reiſe ſichergeſtellt. und durch ſein Wort iſt alles geordnet. Mögen wir auch viel ſagen, ſo mangeln uns doch die Worte; unſerer Reden Schluß iſt: Er iſt in allen Dingen! Wenn wir ihn rühmen, was vermögen wir? denn er iſt der Allmächtige, erhaben über alle ſeine Werke. Der Herr iſt furchtbar, und gar groß und wunderbar iſt ſeine Macht. Preiſet den Herrn, ſo viel ihr vermöget: er iſt doch noch erhabener und wunderbar iſt ſeine Herrlichkeit. Preiſet den Herrn und erhebet ihn, ſoviel ihr könnt: er iſt erhaben über alles Lob. Erhebt ihn aus allen Kräften: bemüht euch nicht; denn ihr werdet ihn nicht erreichen! Wer hat ihn geſehen, ſo daß er von ihm reden könnte? Und wer kann ihn preiſen, wie er von Anbeginn iſt? Vieles, was noch größer iſt als dies, bleibt verbor⸗ gen; denn nur weniges von ſeinen Werken ehen wir. Alles aber hat der Herr geſchaffen, und den Frommen hat er Welsheit verliehen. Sirach 43, 1 fi. Nechtsbrief kaſten Kauf bricht nicht Miete, wenn der betreffende Gegenſtand(Grundſtück) ſchon übergeben war. Pacht und Miete können aber aufgelöſt werden, wenn das Grundſtück zur Zwangsverſteigerung kommt. Der Erſteher hat dann ein außer⸗ ordentliches Kündigungsrecht, ſoweit nicht die Schutzgeſetze der Miete und Pacht eingreifen. Erlöſchen der unterhaltspflicht. Mit Ihrer Wiedervertzeiratung iſt die Unterhaltspflicht 19 als ſchuldig geſchiedenen Ehegatten er⸗ loſchen. El hebung der Gütergemeinſchaft. Wenn die Aufhebung Ihrer Gütergemeinſchaft den Gläubi⸗ gern Ihres Mannes gegenüber wirkſam werden ſoll, genügt nicht allein die Rechtskraft des Ur⸗ teils, ſondern es muß auch die Bekanntmachung im Güterrechtsregiſter erfolgen. Für die Zu⸗ kunft tritt nicht der geſetzliche Güterſtand der Nutznießung und Verwaltung ein, ſondern voll⸗ ſtändige Gütertrennung. Pfaudübertraguntz. Mit der Ionen abgetretenen Forderung ſind auch die damit verbundenen Pfandrechte auf Sie übergegangen. Der frühere Gläubiger iſt nicht berechtigt, über die Pfand⸗ ſtücke noch zu verfügen, nachdem er Ihnen die Forderung abgetreten hat. Wenn Sie aber bei der Uebernahme der Forderung den Uebergang der Pfandrechte ausgeſchloſſen haben, ſo ſind dieſe erloſchen. Einrede der Bedürſtigteit. Wenn der Beſchentte Sie jetzt aus dem notariellen Schenkungsver⸗ ſprechen verklagt, können Sie ſich auf die Aen⸗ derung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe nur in⸗ ſoweit berufen und die Erfüllung verweigern, als Sie bei Berückſichtigung Ihrer ſonſtigen Ver⸗ pflichtungen zur Erfüllung außerſtande ſind, alſo Ihr ſtandesgemäßer Unterhalt gefährdet werden würde. Doppelleiſtung. Sie haben die Verpflichtung gegenüber Ihrem Gläubiger erfüllt. Damit iſt das Schuldverhältnis erloſchen. Stellt ſich jetzt heraus, daß der Gläubiger die Forderung abge⸗ treten hatte, kann der neue Gläubiger Sie nur nochmals in Anſpruch nehmen, wenn Sie bei der Erfüllung von der Abtretung Kenntnis ge⸗ habt haben. Ablöſungsrecht. Da Sie Gefahr laufen, durch die Zwangsvollſtreckung den Beſitz der Möbel zu verlieren, find Sie berechtigt, den jetzt die Zwangsverſteigerung betreibenden Gläubiger ab⸗ zulöſen. Inſofern geht die Forderung kraft Ge⸗ ſetzes auf Sie über und Sie können ſpäter, wenn ein anderer Gläubiger die Zwangsvollſtreckung betreibt, an Stelle des von Ihnen befriedigten Gläubigers deſſen Rechte geltend machen. otwehr. Die Notwehr ſetzt immer einen An⸗ ori von der Gegenſeite voraus. Sie waren alſo berechtigt, die Schläge des Gegners durch Stocbiebe abzuwenden. Nachdem der Angreiſel aber die Flucht ergriffen batte, durften Sie nicht weiter auf ibn einſchlagen. J Lokale der rechten Parteien. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Den Bezug ber Erwerbsleſenunterſtützung. werden bei uns nicht nur über den un⸗ gerechtfertigten Bezug der Erwerbsloſengelder Rlagen geführt, ſondern auch dartber, daß von denſelben Arbelten ausgeführt werden, ohne daß wir hiervon unterrichte ſind. Wir haben wieder⸗ holt die Feſiſtellung gemacht, daß Grwerbsloſe Tüncher, Gipſer, Schreiner, Schloſſer, Maurer und Schneider Arbeiten ausführen, ſich trotzdem regelmäßig zur Kontrolle melden und die Gr⸗ werbsloſenunterſtützung in Empfang nehmen. Es iſt jede Beſchöftigung uns mitzuteilen, ſei es durch Gelegenheit oder Gegenleiſtung,(Kartoffelhacken, Mähen, Muſilmachen ete.) Es iſt gleichfalls ſchon vorgekommen, daß von den Erwerbsloſen Kran⸗ kengelder und Unterſtützungen zu gleicher Zeit be⸗ zogen worden ſind. Die in Frage kommenden Perſonen machen wir auf ihr ſtrafbares Verhalten dringend aufmerkſam und erwähnen, daß Kon⸗ trollbeamte tätig ſind, denen die Aufklärung über Fälle dleſer Art obliegt. Die ſeiiher gültigen Kontrollzeiten kommen in Wegfall. Ab Montag, den 21. ds. Mts. ſind fol ⸗ gende Kontrollvorſchriften gültig: jeden Montag von vormittags 11—12 Uhr „ Dienstag„ 10 1112„ „ Mittwoch„ 17 11—12„ „ Freitag„ nachmittags 2— 3„ „ Samstage, vormittags 10—11„ Die Kontrollvorſchriften find unter allen Um⸗ ſtänden genau zu befolgen. Die Erwerbsloſen müſſen ſich hiernach einrichten, daß ſte zur feſt⸗ geſetzten Zelt mit ihrer Kontrollkarte zur Kontrolle eiſcheinen, Wer ſich nicht oder nicht pünhklich meldet, erhält rückſichtslos für den betreffenden Tag keine Unterſtützung. Sollte jemand ſich in Monnheim oder ſonſtwo um Arbeit umſehen, dann kann er ſich dorten zur Kontrolle melden, oder aber er hat einen Nachweis von dem betr. Arbeitgeber, bei dem er um Arbeit nachgefragt hat, vorzulegen. Sämtliche Steuer⸗ und Quittungskar⸗ ten find am Dienstag, den 22. ds. Mts. während der Kontrolle von 11—12 Uhr abzuliefern. Derjenige, der dieſelbe noch nicht im Beſitze hat, muß ſich bis dahin die Karten beſchaffen. Erwerbsloſe, dle vorſtehenden Anordnungen nicht Folge lelſten, gehen der Erwerbsloſenunterſtützung verluſtig. Viernheim, den 18. Juni 1926. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Nachrichten. * Viernheim, 19 Juni. Zur Zentrums parole. In der Frage des Volksentſcheids wen⸗ det ſich das Zentrum ebenſo entſchieden gegen die Beſtrebungen der linken, wie gegen die Es lehnt die Enteig⸗ nung ohne jede Entſchädigung ab, verlangt aber auch, daß die Fürſten nicht im Vollbeſitze ihres früheren Vermögens bleiben dürfen. Die Folgen des verlorenen Krieges und der Geld⸗ entwertung haben die Fürſten ebenſo zu tra⸗ gen, wie die übrigen Volksgenoſſen. Das iſt der Standpunkt des Rechts und der Gerech⸗ igkeit, den nach der Ablehnung des Volksent⸗ ſcheids das Zentrum unbedingt durchſetzen wird. Im Sinne der Biſchöfe und des Zentrums handelt am Abſtimmungstage: 1. wer zu Hauſe bleibt. 2. wer mit„Nein“ abſtimmt, 3. wer den Stimmzettel genau ſo, wie er ihn erhält(ohne einen Strich auf dem Zettel zu machen), in das Kuvert ſteckt. Die Forderungen des 7. Gebotes gelten für Fürſten und Volk! Wenden wir uns des halb ebenſo gegen die maßloſen Anſprüche der Fürſten, wie gegen die Ungerchtigkeit, die der ö l auf eniſchädlgungsloſe Enteignung ent⸗ hälſ! Es regnet weiter? Die Meteorologen, welche in den letzten Ta⸗ den beſſeres Wetter prophezeiten, hatten den „Hundertjährigen Kalender“ überſehen. Für ſie gilt wie für keine andere Wiſſenſchaft das Wort aus dem Hamlet:„Es gibt mehr Dinge zwiſchen Himmel und Erde, als eure Schulweisheit ſich träumen läßt.“ Die Landleute geben ohnehin nicht viel auf die Meteorologen, ſie ſind in der Regel ihre eigenen Wetterpropheten. Vielleicht haben ſie diesmal mit ihrer Ungläubigkeit das naſſe Unheil erneut auf uns herabbeſchwore oder tragen wir die Schuld, die wir mit unſerem Optimismus die Wettergottheit herausforderten? — Aber Scherz beiſeite, es wäre bitter und trau⸗ rig genug, wenn die Sündflut in dieſem Jahre kein Ende nehmen ſollte. Die ganze Ernte ver⸗ ſinkt ſchließlich in Näſſe und Sumpf.— Der Land⸗ mann wird zu ſeinem Gott weiter und inbrünſti⸗ ſcheßlig din 15 i 5 1 1 1 0 ö nnehmen, w er Herr un bes Pike und auch das Unglück. Gs. Die Waſſerleitung Zu einer außerordentlichen Sitzung hatte ſi geſtern Abend der Gemeinderat N 0 Vunkt, der von eminenter Bedeutung für unſere Gemeinde iſt, ſtand an erſter Stelle der Tages ⸗ ordnung: das Peojekt der Waſſerverſorgung der Gemeinde Viernheim. Den Vorſitz führte Herr Bürgermeiſter Lamberth, das Protokoll Herr Verwaltungs ⸗Inſpeltor Alter. Punkt 1: Waſſerverſorgung der Gemeinde Viernheim. Die Durchführung der Waſſerver⸗ ſorgung in Viernheim wurde im Januar d. Its. bekanntlich vom Gemeinderat erneut aufgegriffen. Im Prinzip war ſich die Gemeindevertretung dar⸗ über einig, daß dieſes Projekt, welches ſchon vor Jahrzehnten durchgeführt werden ſollte, ſeiner Verwirklichung nicht mehr länger aufgehalten werden könnte. Unter Berückſichtigung dieſer Tatſachen wurde zunächſt unterſucht, in welcher Weiſe die Gemeinde am vortellhafteſten zu dieſer Waſſerverſorgung käme. Man hatte ſich zunüchſt mit dem Städt. Wafferwerl Mannheim in Ver⸗ bindung geſetzt. Von dleſem wurde auch ein diesbezügl. Projekt gemacht. Bei der genauen Durchprüfung dieſen Angebots ergab ſich nun, daß das Projekt für die Gemeinde ſelbſt nicht be⸗ ſondere Vorteile bot. Es wurden für den Kublk⸗ meter Waſſer 35 Pfg. gefordert, außerdem ein ein⸗ maliger Zuſchuß zu den Grſtellungskoſten im Be trage von 165000 Mark, welcher aus Staats⸗ miſteln, Erwerbsloſenfürſorge, Wohlfahrtseinrich⸗ tungen etc. aufgebracht und der Gemeinde Viern⸗ helm zur Verfügung geſtellt werden ſollte. Nach⸗ dem nun ein ſolcher Zuſchuß ſeitens des Staates nicht zu erwarten ſſt, würde ſich der Waſſer preis für je 17500 Mark Ausfall um 1 Pfg. pro Kubikmeter erhöht haben. Hiernach würde mit einem Waſſer⸗ Einkaufspreis von 43 Pfg. pro Kubikmeter zu rechnen geweſen ſein. Dles hielt man für zu hoch und ging dazu über, ein neues Projelt ins Auge zu faſſen. Man einigte ſich nach langen Beratungen dahin, daß die Ge⸗ meinde die Ausführung und Finanzierung der gaazen Anlage ſelbſt übernimmt und lediglich das Waſſer vom Mannheimer Werk bezieht. Das Mannheimer Werk fordert in dieſem Falle einen Waſſerpreis von: für die erſten 130 000 Kublilmeter 6 Pfg. für die welteren 50 000 5 Pfg., für das übrige 4½ Pfg. Die Finanzie- rung durch die Gemelnde konnte äbernommen werden, nachdem die Kommunale Jandesbank eln Darlehen in Höhe von 500000 Mark zu heute verhältnismäßig günſtigen Bedingungen zur Ver⸗ ſüigung geſtellt hat. Durch dieſe Verminderung der Selbſtkoſten wird ſich der Waſſerpreis pro Kubilm. auf kaum über 30 Pfg. belaufen, ſodaß gegenüber dem erſten Prolekt hierdurch eine Er- ſparnis von ca. 12 Pfg. pro Kubikmeter erzielt werden könnte. Außerdem wird die Gemeinde nach Ablauf von 30 Jahren, die mit der Zins⸗ zahlung und vereinbarten Amortlſation ausge- füt ſind, Eigentümer der geſamten Anlage, während bei dem Mannheimer Projekt die Ge⸗ meinde Viernheim nach Ablauf von 20 Jahren die Anlage abzukaufen gehabt haben hätte, Aus dieſen Gefichtspunkten heraus, erachtete der Ge- meinderat die Selbſtausführung für die weitaus günſtigßſe Gelegenheit und beſchloß elnſtimmig, vom Gemeinderat genehmigt. Die Inbetriebnahme wahrſcheinlich ſchon zum Herbſt. die Waſſerverſorgungs anlage indieſer Weiſe durch⸗ zuführen. Das Kulturbauamt Darmſtadt wird beauftragt, die Anlage zu beaufſichtigen und die hierdurch noetig werdenden Lleſerungen und Ar ⸗ beiten ſofort zur Vergebung auszuſchreiben. Man glaubt beſtimmt, daß mit dem Waſſerleitungsbau berelts am 1. Auguſt begonnen werden kann und die Fertigſtellung innerhalb drei Monaten erfolgt iſt, ſodaß die Inbetriebnahme der Anlage ſpäte⸗ ſtens am 1. November erfolgen könnte. An der Debatte beteiligten ſich die Herren Gem.⸗Räte Klee, Schalk, Schneider, Belgeorvn. Roos, Man⸗ del, Brechtel und Lahres. Die zuſtändige Kom⸗ miſſion beſtehend aus den Herren Kloee, Kähl⸗ wein, Mandel und Lahres wurde durch Hinzu⸗ wahl des Gem. Rat Herrn Schnelder ergänzt. Punkt 2: Dle Kanallſation in der Rathaus⸗ und Bismarlſtraße wird vorerſt zurückgeſtellt Ein Bedilffnis wird anerkanut. Zunächſt ſoll jedoch die Waſſerleitung erledigt ſein, es ſiud außerdem keine disponiblen Mittel vorhanden. Punkt 3: Dem Geſuch des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold um Erlaß der Luſibarkelts⸗ ſteuer anläßlich des Feſtes der Bannerweihe am 3. und 4. Jult, wird ſtattgegeben. Punkt 4: Versteigerung der Fabrik Moena⸗ nia A. G. am 7. Juli. Die Gemeinde bekun⸗ det ihr Intereſſe an der Verſtelgerung durch die Entſendung des Herrn Bürgermeiſter, welcher er⸗ müchtigt wird, bis zu einem Betrage von 40000 Mark mitzuſteigern. Punkt 5: Die Tätigkeit der Feldgeſchwore⸗ nen, wird zurückgeſtellt. Punkt 6: Dle Koſten für die an die Schul ⸗ kinder anläßlich des Jugendfeſtes auszugebenden 1700 Brezeln werden auf die Gemeindelaſſe über ⸗ nommen. Punkt 7: Feſtſetzung der Aus ſchlagſätze für die Gemeindeumlagen pro 1926 Nach Annah- me des Poranſchlags und Feſtſtellung der Ge⸗ meinde⸗Umlagen mit 131000 Mark werden die Ausſchlagsſätze wie folgt feſtgeſetzt: Gebäude ⸗Sonderſteuer a 100 Mk. Gebäude und Bauplütze N land⸗ u. forſtw. Grundbeſitz„ 5 Anl.⸗ u⸗ Betr.⸗Kap. gewerbl. 15 60 Pfg., Staatl. Gewerbeſt, v. Sitrag 1 Mk. 82 Pfg. Der Gemeinderat nimmt noch Kenntnis von folgenden Beſchlüſſen der Bau⸗ und Finanzkom⸗ miſſton: 1. Die Kabellegung der Poſt wird ge ⸗ nehmigt; 2 Zwecks Erweiterung des Ortsbau⸗ planes wlid das ganze Gelände am Tivoli in den Ottsbauplan einbezogen; 3 Dis Brücken⸗ wage wird demnächſt durch einen Wormſer Sach⸗ verſtändigen inſtand geſetzt; 4. Die Walzarbeiten auf der Kreisſtraße nach Hüttenfeld ſollen auf Elngabe der Bürgermeiſterei beim Kreisamt in Anbetracht der Heuernte beſchleunigt werden. Von der Beſchwerde der Ortsbürgervereinigung in Sachen Feſtſetzung der Allmend⸗Auflage wird Kenn enis genommen. Nach nochmaliger Bera⸗ tung beſchlleßt der Gemeinderat einſtimmig, dle Feſtſtellungen im Voranſchlag uneingeſchränkt zu belaſſen. 54 Pfg., 24 Pfg., 45 Pfg., 60 Pfg., Sportvereinigung. Das morgen auf dem Waldſportplatz ſtaltfindende letzte Spiel vor der Pauſe findet nicht um 4 Udr, ſondern ſchon um ½4 Uhr ſtatt. Vorſpiel gegeu l. Ju⸗ gend Sportklub ⸗Käfertal. Alle Sportanhänger werden hierauf aufmerkſam gemacht. „ Spartätigkeit. anderen Worten gewiß vollberechtigt geſagt iſt, daß al le Sparkaſſengeſchafte bequem durch die Agentur am Platz erledigt werden können, ſelbſtverſtändlich ſtren g vertraulich, ohne Zeit und Geldverluſt. Einlagen werden in jeder Höhe, bel beſimöglicher Verzinſung und größter Sicherheit angenommen. In Zweifelsfällen wende man ſich an die Agentur, auch wegen Darlehen. „ Sänger⸗Einheit. Auf die heutige Zu. ſammenkunft und Borſtandsſitzung im Kaiſerhof wird aufmerkſam gemacht. „ Die heutige Nummer dis Blein⸗ heimer Anzeiger umfaſt 8 Selten, ſowie die reich iüuſtrierte Sonntags bellage„Sterne und Blamen.“ Viernheim bekommt Waſſerlei⸗ tung. Nachdem die Fernsgasverſorgung nun geſichert iſt, elne zwelte erfreuliche Botſchaft Wle aus dem offizlellen Gemeinderats bericht erſichtlich, beſchloß der wohllöbl. Gemeinderat in ſeiner gestrigen Sitzung, den Ban der Leitungsanlage umgehend in Angelff zu nehmen. Ueber dleſen Beſchluß werden ſich nicht nur die Hause frauen freuen, ſondern auch eine Zahl von Erwerbzloſen, die dadurch Arbeit bekommen. „ Kreditverein. Morgen Sonntag um 6 ½ Uhr Ceneralverſammlung im Nebenſaale des„Dreiſchutz.“ Näheres ſtehe Inſerat. „ Manner⸗Geſangverein„Oarmo⸗ ie.“ Morgen Sonntag Ausftug nach Lütel ⸗ Wir verwelſen auf das Inſerat der Bezirtsſparkaſſe Lorſch, in dem mit Aus dem Deutſchen Sängerbund. Der Hauptausſchuß des Deutſchen Sängerbun⸗ des hat in ſeiner letzten in Schwäbiſch-Gmünd abgehaltenen Ausſchußſitzung beſchloſſen, als Ter⸗ min für das deutſche Sängerbundesfeſt mit Rück⸗ ſicht auf die Wiener Verhältniſſe die Tage um den 22. Juli 1928 zu wählen. Die reichsdeut⸗ ſchen Behörden ſollen erſucht werden, zum Wie— ner Feſt weitgehenden Urlaub zu gewähren. Man rechnet jetzt ſchon mit einem Maſſenbeſuch von mehr als 100 000 Sängern. Der Rheiniſche Sän⸗ gerbund ſtellte den Antrag, ein gewiſſen Zeitab⸗ ſchnitten wiederkehrendes Wettſingen um einen „Reichswanderpreis“ von Bundesſeite einzurichten und zu fördern. Zu einem Beſchluß kam vorläufig noch nicht. 18 8 Auflöſungen aus der letzten Nummer. EIIIS IE K. A 7 N A 1 Rn 2 O0 r- OG Beſuchskartenrätſel. 0 Emil Peter Kals— Kapellmeiſter 1 Erich Katt— Architekt Ernſt Egon Friſche— Schonſteinfeger, ſecſen. Abfahrt 12.4 Mit der O. S. G. Gottesdienſt- Ordnung der katholiſchen Gemeinde. 4. Sonntag nach Pfingſten. 1/7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. J2 Uhr Cbriſtenlehre für die Jünglinge. 2 Uhr Sakramentaliche Andacht; nach derſelben Verſammlung des chriſtl. Mütter Vereint. 4 Uhr Verſammlung der 3. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongregatlon. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ſ½%6 Uhr 1., ¼%7 Uhr 2. S.A. für Anna Maria Klee geb. Baureis. Dienstog: 6 Uhr 3. S.⸗A. für Anna M. Klee geb. Baureis. 7 Uhr beſt. Amt für Franz Michael Meiſel, Ehefrau Karoline geb. Schreck, Sohn Rudolf und Tochter Emma. Mittwoch: 6 Uhr beſt. Amt für Gg. Hof⸗ mann 8., Eltern Schwiegereltern und Schwiegerſohn Gg. Frledrich Kühlwein 7. J7 Uhr beſt. Amt für Philipp Herſchel, Ehefrau Cäcilia geb. Mandel, Schwleger⸗ ſohn Georg Hofmann 8. und Angehörlge. Donnerstag: 6 Uhr beſt. S.A. für Mich. Reinhardt, beiderſeitige Großeltern: Jakob und Lorenz Reinhardt, Schweſter Oneſia geb. Reinhardt und Anverwandte. 1/7 Uhr beſt. E.⸗A. für Joh. Mandel 12, Ehefrau Sophie geb. Hofmann, Schwie⸗ gerſöhne: Georg Kempf 13. und Friedrich Wilhelm Pfenning und Angehbrige. Freitag: ¼6 Uhr beſt. E.⸗A. ſür Margareta Klee geb. Hofmann, Vater, Schwiegervater und Angehörige. 1/7 Uhr beſt. E.⸗A. für Michael Brechtel. Eltern und Geſchwiſter. Samstag: ¼6 Uhr beſt. Amt für Gg. Mich. Emil Martin, Söhne 1 1 Krieger Joh. und Georg, Eltern und Schwiegereltern. ¼7 Uhr beſt. Amt für Bardara Knapp geb. Kühlwein und Magd Knapp geb. Winkler, Schwiegertochter Katharina geb. Bildſtein und Marg. geb. Kühlwein und Angehörlge. Am Montag u. Mittwoch iſt bei den Engl. Fräuleln, am Dienstag und Donnerstag bei den barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt Män nerapoſtolat und gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die Schülerinnen der Fräulein Becker, König und Zipp. Beicht für die Kinder am Samstag nachmittag um 2 Uhr. Am Montag, Mittwoch und Freitag Abend um 8 Uhr ſind Bittan dachten zur Erflehung günſtiger Witterung. Am näch⸗ ſten Sonntag ißt Kollekte ſür den Martinusver⸗ ein. Am nächſten Dienstag Abend um halb 9 Uhr Verſammlung des Jungmünnerbundes im Freiſchütz(Keitelerſaal) mit Wahl neuer Vor⸗ flands mitglieder. Kirchliche Anzeigen der Esang. Gemeinde. Sonntag, den 20. Juni 1926 Vorm. 9½½ Uhr: Gottesdlenſt, Vorm. 10½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Bekanntmachung. Betr.: Volksentſcheld am 20. Juni 1926. Bei der Berufung der Beiſißer für die Wahl⸗ vorſtände haben ſich inſofern Schwierigkelten er geben, bls die Berufenen unter Vorgabe irgend welcher Abhaltungsgründe bel Erledigung des Wahlgeſchäfts nicht mitwirken zu können glauben. Wir machen daher auf Art. 132 der Relchs⸗ virfaſſung aufmerkſam, wonach feder Deutſche nach Maßgabe der Geſeze die Pflicht zur Ueber⸗ nahme ehrenamtlicher Tätigkeit hat. Undegründete Ablehnungen müſſen daher unten Ordnungsſtrafe geſtellt werden. Viernheim, den 18. Juni 1926. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Kreis⸗Arbeitsuachweis Heppenheim Nebenſtelle Viernheim. Offen Stellen: Nach auswärts werden mehrere landwirtſchaftl. Arbeiter und Arbeiterinnen geſucht. Außerdem ſind offene Stellen vorhanden für Dienſtmäd⸗ chen, Friſeure, Uniformſchneider, Kupferſchmiede. Offene Lehrſtellen: 1 Schuhmacherlehrling nach Viernheim und verſchiedene Lehrlinge nach auswärts. Stellenſuchende: Eine größere Anzahl männliche und weibliche Arbeitsloſe Perſonen, darunter mehrere Mo⸗ natsfrauen und Dienſtmädchen Stellenſuchende Lehrlinge: Metzger⸗, Wagner /, Tuncher· Sattler- u. Tapefler· lehrlinge. Landwirte, ſucht ihr jemand zum Kartoffel- hacken oder dergl. wendet euch an uns. ir vermitteln ſchnellſtens und koſtenlos. Das Büro befindet ſich in Viernheim, in dem Neben ⸗ immer des Gaſthauſes zum„Roten Kreuz“ Telefon Nr. 87.