.— eimer Anzeiger Viernheimer Tageblatt(Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Belkeslate ugs preis monatl. 1.50 Mark frei ins Anzeigenpreiſe: Die einſpaltizs Peinzeile koſtet 25 Pfg., bie Neklamezelle 60 Pfg., bei 8 achtete iuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne eſtuften Rabatt.— Annahmeſ r Juſerate unb Motizen vormittags 8 10 kalenber.— Annahme von Abonnements täglich 9— Inſerate müſſen be Un 955 6 10 werben, mit Aas ene. eee 0 ö 2 Zelang—. Sternbeimer Nachrichten) Erden 110 nt Nngnahme ber Sonn. und Fetertage.— Be e gebracht.— Sratisbeilsgen: wöchentl. Samstags das N„ halbjährlich einen rplan ſowie einen e Reinwollene? 2. 1 5 1* 15 5 g 3 5 vollene Diamant-Donegat T Mesrgner-NMarg dect Seflotte I. Kostüme u. Mäntel, 2 140 em breit. Mir. 28. Mostüm-Donegal 140 em breit 5 92 5 Meter A PI 9 9 2 El. Neinwallene Ripse u. Solide Mouilnes 8.50 130 em breit. 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Anzeiger, eee. 0 Erſte und älteſte Zeitung am Pla 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. eker eeate M 145 — Das neue franzöſiſche Kabinett. . Par is, 23. Juni. Folgende offizielle Miniſterliſte wird mitgeteilt: Miniſterpräſidium und Auſtenmiuiſ en! Brian d. Finanzen: Caillaux. Juſtiz: Laval. Inneres: Duran d. Krieg: Gene⸗ ral Guillaumat. Marine: Lengues. Oeffentlicher Unterricht: Nogar o. Handel: Chapſal. Kolonien: Perrier. Offentl. Arbeiten: d'BVincent. Arbeiten: Dura⸗ four. Landwirtſchaft: Binet. Penſionen: Jourdain. Wahrſcheinlich wird noch ein Unterſtaats⸗ ſekretariat für den Krieg geſchaffen und durch Jacquier beſetzt. Heute abend gegen 10 Uhr wird Briand ſein neues Kabinett zu einer Sitzung einberufen und dann dem Präſiden⸗ ten der Republik vorſtellen. Zum neuen franzöſiſchen Kabinett. Paris, 23. Junf. In varlamentariſchen Kreiſen wird darauf hingewieſen, daß das von Briand neusebildete Kabinett fa ſt rein radikal orientiert iſt. Bef der Rechten, die bekanntlich Briands letzte Mehrheit in der Kammer aufgebracht hat, macht ſich infolge⸗ doſſen eine ſtarke Unzufriedenheit bemerkbar. Dor neue Finanzminiſter Caillaurx batte be⸗ reits eine Unterredung mit bem Marſchall Toch über den Stand der deutſchen Abrüſtun⸗ gen. Wie uns daset mitgeteilt wird, ſoll die Nofitik des neuen Kabinetts auf eine deutſch⸗ fronzöſiſche Annäherung hingerich⸗ tet ſein, die vor allem von Caillaur gewünſcht wird. Warum Pvincare nicht das Finanz⸗ miniſterium übernahm. Paris, 24. Juni. Die Agentur Havas veröffentlicht heute eine Erklärung Pagincares, weſche Gründe ihn veranlaß- hätten, das ihm von Briand angebotene Finan⸗miniſterium nicht zu übernehmen. Um das Finanzmini⸗ ſterium üßernehmen zu können. hätte er eine gewiſſe Einſchränkung im Kabinett fordern müſſen. Auch habe er eine Wiederaufnahme der ſeinerzeit eugenommenen Sparverfügun⸗ gen vorgeſchlagen. Doch ſei die Löſung der Kriſe von Anfang an in einer anderen Rich⸗ fung gelegen. Ves verſchiedenen Miniſtern ſei darauf beſtanden worden. das Finanzminiſte⸗ rium zu übernebmen, ohne aber das Pro⸗ gramm unterſchreiben zu wollen. Als man be⸗ merkte, ſo erklärte PVoincare wörtlich, daß meine Anweſenheit in einem anderen Mini⸗ ſtortum als demjenigen der Finanzen als eine rein politiſche Angelegenheit betrachtet werden wlirde, habe ich mehrfach verſucht, von mei⸗ ner Berufung in de.? Kabinett überhaupt Ab⸗ ſtand zu nehmen. Ein Vorſchlag ur Stabiliſierung des Franken. Lille, 23. Tuni. In einer eingehenden Un⸗ erſuchung über die Frankenſtaßjiliſierung kommt der Liller Pnipyerſitätsprofeſſor M. Prelot, zur dem Eroebnis, daß die Stabi⸗ lißorung vom Metallbeſtand, vom Lehensmit⸗ ſtelinder und vom Staatshaushalt abhänge. [Sowohl der Veſtand an Metall, der den No⸗ tenumlauf zy 46 Prozent decke, als das ſolide und dauerhafte Gleichgewicht des Budgets für 1926 und der gegenwörtige Lebens mittel⸗ inder Frankreichs ermöglichten nach Anſicht Prelots die ſofortige Einführung eines Zwanaskurſes von 30 Franken pro Dollar. Der Staatshaushalt ſtelle ſelbſt bei einem Dollarkurs von 20 Franken noch eine erträg⸗ liche Laſt dar. Die Stabiliſierung ſei ſedoch mir möglich, wenn weder eine innere Gärung 00 äußere Hemmniſſe ſich ihr in den Weg en. Das Fürſtenabfindungs⸗ geſetz im Rechtsausſchuß. Berlin, 23. Juni. Im Rechtsausſchuß des Reichstages wurde heute mit der Einzelberatung des Geſetzentwurfes über die vermögensrechtliche Auseinanderſetzung zwiſchen den deutſchen Län⸗ dern und den vormals regierenden Fürſtenhäu⸗ ſern begonnen. Abg. Dr. Roſenfeld(Soz.) richtete zan die Regierung die Frage, ob tatſächlich die Regierung heute im Gegenſatz zu ihrem früheren Gutachten das Geſetz nicht mehr für verfaſſungs⸗ ändernd halte, wenn eine entſprechende Präam⸗ bel geſchloſſen werde. Reichskanzler Dr. Marx erwiderte, die Regierung ſtehe nach wie vor auf dem Standpunkt, daß das vorliegende Geſetz eine Verfaſſungsänderung bedeute, alſo zur Annahine einer Zweidrittelmehrheit bedürfe. Ueber die Freitag, den 25. Inu ii 1926 Aus dem Reichstag ſchreibt man uns: Schon vor dem Zuſammentritt der erſten Vollverſammlung des Reichstages nach der Pauſe hat ſich die Zentrumsfraktion in außer⸗ ordentlich ſtarker Beſetzung zuſammengefun⸗ den, um über die, nach dem Ablauf des Volks⸗ entſcheids geſchaffene Lage ſich eingehend zu beſprechen. Die Zentrumsfraktion hat ſich da⸗ bei einmütig dahin ausgeſprochen, daß gegen⸗ über den Parteien, der eigenen Wähler⸗ ſchaft, aber auch dem ganzen Volke nun ſofort ein Schritt unternommen werden muß, von dem kein Zweifel darüber beſtehen kann, daß nun die ſtrittige Frage der Fürſten⸗ abfindung mit größter Beſchleunigung und unter Anſpannung aller Kröfte erledigt wer⸗ den muß. Zu dieſem Zweck hat die Zentrumsfrak⸗ tion, ſchon um allen offenen und verſteckten Verſchleppungsverſuchen, woher ſie auch im⸗ mer kommen mögen, raſch und entſchloſſen die Spitze zu bieten, eine Kundgebung beſchloſſen, die von einer erfriſchenden Deutlichkeit iſt und Zeugnis dafür ablegt, daß die Zentrumsfrak⸗ tion in dieſer wichtigen Frage die Führung auch weiterhin beibehalten und mit aller Tat⸗ kraft an die Löſung dieſes Problems heran⸗ treten will. Die Zentrumspartei geht dabei von dem Gedanken aus, daß ſie dem Lande gegenüber ein Wort gegeben hat. Das Zentrum ſteht zu ſeinem Wort. Nachdem der Volksentſcheid nicht zu⸗ ſtande gekommen und damit der Enteignungs⸗ entwurf abgelehnt worden iſt, hält das Zen⸗ trum, übrigens im Einklang mit allen ſeinen früheren Kundgebungen und Erklärungen, es für ſeine politiſche Pflicht, alle ſeine Kräfte für das Zuſtandekommen des dem Reichstage bereits vorliegenden Kompromißgeſetzentwur⸗ fes einzuſetzen. Die Zentrumsfraktion wird das tun getreu ihrer ganzen Tradition und in Wahrung ihrer Grundſätze, die immer ihre politiſche Arbeit gekennzeichnet haben. Sie wird ſich für eine gerechte Löſung dieſer Frage im Geiſte der gegebenen Staatsordnung ein⸗ ſetzen. Sie weiß ſich mit der Willensmeinung aller Parteiinſtanzen im Lande, aber auch in dem Beſtreben einig, daß der Abſchluß dieſes Geſetzgebungswerkes unverzüglich, jedenfalls noch vor dem Beginn der parlamentariſchen Sommerferien erfolgen muß. Die Zentrums⸗ partei kann dabei ſich auch auf die Erklärung des Reichskanzlers Marx ſtützen, der bei den Das Zentrum ſteht zu ſeinem Wort! letzten Debatten im Reichstag namens der Reichsregierung bereits keine Zweifel darüber gelaſſen hat, daß unter allen Umſtänden auch vor dem Mittel der Reichstags auflö⸗ ſung nicht zurückgeſchreckt werden wird, um endlich einmal die mit dieſer Frage verknüpfte Unruhe aus Land und Volk auszuſchalten. Die Zentrumswählerſchaft im Lande darf mit Befriedigung von dieſem entſchloſſeuen u. tatkräftigen Handeln der Zentrumsfraktion des Reichstages Kenntnis nehmen. Die Frak tion ſteht zu ihrem Wort, und was ſie jetzt tut, bedeutet nur die entſchiedene Verfolgung der politiſchen Linie auf der Grundlage des un verrückbar durch all die jüngſten Schwieriglei⸗ ten feſtgehaltenen Standpunktes der Partei. Daß der von den Regierungsparteien be⸗ arbeitete und von der Regierung Marx ein gebrachte Geſetzentwurf eine geeignete Baſis für die weiteren Verhandlungen abgibt, be— weift der Umſtand, daß ſämtliche Parteien auf die Wiederaufnahme bezw. die Fortführung der Generaldebatte verzichtet haben, ſodaß man alſo jetzt unmittelbar in die Spezial⸗ beratungen des Geſetzes eintreten kann. Da die Regierungsparteien einheitlich und geſchloſſen vorgehen, werden ſie ihrerſeits keinen Antrag mehr ſtellen. Sie werden aber die von rechts und links zu erwartenden Abänderungsanträge ſorgfältig prüfen, dabei aber darauf bedacht ſein, daß durch ſolche An⸗ träge keinerlei Verſchleppung herbeigeführt wird. Inzwiſchen hat auch der Reichskanzler usnahme derjenigen, bie in Id. Nochuung ehen. tze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Berlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Nathans tr. 8 JVVVCVCCCCCPGCGCGCbCGCGCGbGbGGbGTGbGPGbGTbGbGbGbGbPbGbGTGTGTGTGTGTGPGTGbGTGbGTGTGTGTbGTGbGGbTGGTbTGTGTGTGTbGTGTPTGTGGTGGõk Tm!!! 43. Jahrgang rende 402. Regiment D. C. A. demnächſt nach Frankreich zurückkehren und wahrſcheinlich in Toul und Metz Garniſon beziehen. Der riegsminiſter will demnächſt weitere Regimen⸗ ter in die Heimatgarniſon zurückſchicken. Der Schankſtättengeſetzentwurf. Berlin, 24. Juni. Der kürzlich ſertigge⸗ ſtellte Entwurf eines neuen Schankftättengeſet⸗ zes wurde geſtern vom wirtſchaftspolitiſchen und finanzpolitiſchen Ausſchuß des Reichs⸗ wirtſchaftsrates verabſchiedet. der Entwurf richtet ſich entſchieden gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke und ſtrebt eine Verbeſſe⸗ rung des Konzeſſionsweſens an. Deutſcher Proteſt. Warſchau, 23. Juni. Die Vertreter der deutſchen Partejen in Polen, die Abg. Nau⸗ mann und Rozumek wurden vom pol⸗ niſchen Miniſterpräſidenten empfangen und brachten Beſchwerden über die Behandlung der Deutſchen in Schleſien vor. Der Minifter verſprach, die Wünſche der Abgeordneten nach Möglichkeit zu berückſichtigen. f Deutſcher Reichstag. Berlin, 23. Juni. Die heutige Reichstags ſitzung wurde durch Präſident Loebe um 2 Uhr 20 Min. nachmittags eröffnet. Anweſend waren Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius und Reichs⸗ finanzminiſter Dr. Reinhold. Eine Beſchwerde des kommuniſtiſchen Abgeordneten Buchmann we⸗ gen Verletzung ſeiner Immunität durch die Po- lizeidirektion München wurde an den Geſchäfts⸗ ordnungsausſchuß überwieſen. Dann wurde eine volksparteiliche Entſchließung angenommen, durch die die Regierung erſucht wird, zu erwägen, ob mit den außerhalb der Regierungskoalition ſtehenden Parteien die Verhandlungen auf⸗ genommen und dabei den feſten Willen der Reichsregierung bekundet, dieſe Frage noch vor dem Auseinandergehen des Reichstages zu einem endgültigen Ergebnis zu führen. Der Reichskanzler kann ſich dabei auf die im Lager der Parteien außerordentlich ſtarken Eindruck machende Kundpebung des Zen⸗ trums ſtützen, in der der Vorſtand der Zen⸗ trumsfraktion bevollmächtigt wird, zur Errei⸗ chung dieſes Zieles erforderlichenfalls alle po⸗ litiſchen Folgerungen zu ziehen. Jedenfalls iſt man innerhalb des Zentrums durchaus ge⸗ willt, auch eine Reichstagsauflöſung hinzu⸗ nehmen, damit endlich einmal in dieſer, das 598 aufwühlenden Frage Ruhe geſchaffen wird. Der Kampf, der gegenwärtig in dieſen Dingen hinter den parlamentariſchen Kuliſſen ausgefochten wird, iſt ſehr hart und ſchwer, jedoch nicht ausſichtslos. Präambel habe die Regierung gar keine Anträge vorgelegt. Es wurden in langen Verhandlungen die er— ſten 7 Paragraphen des Regierungsentwurfes angenommen. Trotzdem bleibt das Schickſal der Vorlage nach wie vor ungewiß. Aus dem Umſtand, daß die beiden großen oppoſitionellen Flügelparteien, Deutſchnationale und Sozialde— mokraten, heute im Ausſchuß gegenſeitig ihre Ab⸗ änderungsanträge abgelehnt und dann bei den Abſtimmungen über die einzelnen Paragraphen ſich gemeinſam der Stimme enthalten haben, kann noch keineswegs eine Mehrheit für die Ent⸗ ſcheidung im Plenum errechnet werden. Es hat ſich bei der heutigen Stellungnahme der deutſch⸗ nationalen und ſozialdemokratiſchen Vertreter im Ausſchuß zweifellos nur um ein abwartendes Sondieren gehandelt, um wenigſtens die ſach⸗ lichen Verhandlungen im Ausſchuß zu ermög⸗ lichen. Ihre Stellungnahme zum Geſetzentwurf haben die beiden Parteien ſich noch vorbehalten. Auch in den heute Nachmittag zwiſchen den ein⸗ zelnen Fraktionen geführten Verhandlungen iſt kein poſitives Ergebnis erzielt worden. Vor allem iſt die Frage, wie die erforderliche Zwei⸗ drittelmehrheit erreicht werden könnte, nach wie! vor ungeklärt. Allerdings wird in Kreiſen der Regierungsparteien die zuverſichtliche Erwartung geäußert, daß es ſchließlich doch noch gelingen werde, wenigſtens mit den Sozialdemokraten zu einem Kompromiß zu gelangen, das die Annahme des Geſetzes noch vor den Sommerferien ermög⸗ licht. Von deutſchnationaler Seite wird erklärt, daß die Deutſchnationalen keine Veranlaſſung hätten, von ihrer bisherigen Stellung abzugehen und dem Geſetz zu einer Zweidrittelmehrheit zu verhelfen. Von ſozialdemokratiſcher Seite liegt die Hoffnung aufgibt, die Sozialdemokraten zu gewinnen. Aenderung des Reichsmieten⸗ geſetzes. Beratungen im Wohn⸗ ungsausſchuß. Berlin, 23. Juni. Der Wohnungsausſchuß des Reichstages nahm heute einen vom Zentrum, der Bayeriſchen Volkspartei, der Deutſchen Volks— partei, der Wirtſchaftlichen Vereinigung und der Deutſchnationalen Volkspartei unterſtützten Ge— ſetzentwurf zur Aenderung des Reichsmietenge— ſetzes an. Danach ſoll in das Geſetz folgende Beſtimmung über die Erhebung von Zuſatzmiete eingeführt werden: „Sind an einem Gebäude oder Gebäudeteil nach dem 1. Juli 1926 mit Zuſtimmung des Mie— ters oder Mehrzahl der beteiligten Mieter bau— liche Verönderungen vorgenommen, die den Ge brauchswert erhöhen und nicht als Inſtandſetz⸗ ungsarbeiten anzuſehen ſind, und iſt die Frie⸗ densmiete nicht erhöht worden, ſo kann der Ver— mieter die zur angemeſſenen Verzinſung des zweckmäßig angewandten Kapitals erforderlichen Beträge im Verhältnis der Friedensmiete auf die Mieter umlegen, für die der Gebrauchswert der gemieteten Räume erhöht wird.(Zuſatzmiete.) Wird der Gebrauchswert in verſchiedenem Um⸗ fange erhöht, ſo hat die Umlegung nach dem Verhältnis der Erhöhung zu erfolgen. Im Streit- falle entſcheidet das Mieteinigungsamt.“ Deutſches Reich. Zurückziehung franzöſiſcher Regimenter. eine ſolche Erklärung nicht vor. Das iſt auch der Grund, weshalb man in Regierungskreiſen nicht Paris, 23. Juni. Wie„Petit Journal“ 181 gegen 159 Stimmen nicht eine verbeſſerte Abrechnung der während des Krieges von 19141918 in der freiwilligen Krankenpflege abgeleiſteten Dienſtzeit auf die ruhegehaltsfähige Dienſtzeit der Reichsbeamten möglich iſt. Es folgte die erſte Leſung der Vorlage zur Abänderung des Bankgeſetzes. Durch die Vorlage ſoll die Rediskontmöglichkeit für Schatzwechſel des Reiches vorgeſehen werden. Die Vorlage geht nach längeren Ausführun gen der Miniſter Dr. Curtius und Dr. Reinhold an den Haushaltsausſchuß. Dann wurde der deutſch-eſtniſche Schiedsge⸗ und Vergleichsvertrag in allen drei Lefungen an⸗ genommen. Bei der erſten Beratung des deutſch-ſchwedi⸗ ſchen Handels- und Schiffahrtsvertrages machte der ſozialdemokratiſche Abg. Dr. Hilferding der Regierung den Vorwurf, ſie habe aus innerpoli- tiſchen Gründen Zollſätze in den Vertrag einge- ſtellt, die einen vollſtändigen Bruch mit dem bis⸗ herigen Zollkompromiß bedeuten. Dieſe Zollpo⸗ litik der Regierung, die eine Verteuerung der Lebensmittel herbeiführe, müſſe entſchieden zu rückgewieſen werden. Der gegenwärtige Reichstag ſei bereits veraltet. Man ſolle einem neuen Reichstag die Erledigung der handelspolitiſchen Fragen überlaſſen. Der kommuniſtiſche Abg. Hörnle ſieht in den Zollfragen nur Machtfragen. Der ſchwediſche Handelsvertrag ſei ein Schachzug gegen Sowjet⸗ rußland und Polen. Der Abg. Horlacher von der Bayeriſchen Volks⸗ partei betonte die Notwendigkeit eines ausglei⸗ chenden Zollſchutzes für die deutſche Landwirt⸗ ſchaft. Der Demokrat Freiherr von Richthofen dagegen erhob Bedenken gegen die Zollſätze im ſchwediſchen Handelsvertrag. Dann wurde der Vertrag dem auswärtigen Ausſchuß überwieſen. Es folgte die zweite Be⸗ ratung des Vertrages über die Zollerleichterun zen für däniſche Erzeugniſſe. Der deutſchnatio nale Abgeordnete Thomſon erklärte dazu. daß die deutſchnationale Fraktion gegen den Vertrag ſtimmen werde, da er für die deutſche Landwirt ſchaft ſchwere Nachteile bringe. Ihm ſchloß fich der völkiſche Abgeordnete von Graefe an. Der Sozialdemokrat Kraetzig ſtimmte der Vorlage zu. Hierauf ſchritt das Haus zur Abſtimmung. Der Vertrag wurde mit 221 gegen 158 Stimmen bei zehn Stimmenthaltungen angenommen. da gegen ſtimmten die Deutſchnationalen, die Bave⸗ riſche Volkspartei, die Mehrheit der Wirtſchaft⸗ lichen Vereinigung, die Kommuniſten und die Völkiſchen. Abg. Dr. Fehl(W. Vgg.) beantragte darauf die Abſetzung der dritten Beratung von der Tagesordnung. Dieſer Antrag wurde mit ver Sozialdemokraten, Demokraten und Kommuniſten angenommen. Nach 6 Uhr vertagte ſich das Haus auf Don⸗ berichtet, wird das zur Beſatzungsarmee gehö⸗ nerstag mittag 1 Uhr. Der Euchariſtiſche Kongreß Keul, 22. Juni. Ueber die erſte deütſche Berſammlung auf dem Eucharkſtiſchen Kon⸗ greß in Chicago berichtet der dortige Vertre⸗ ter, der„Köln. Volkszeitung“ durch Kabelmel⸗ dung u. a.: Elf Kardinale, 150 Biſchöfe, zehn⸗ tauſende von Deutſchen nahmen an der Ver⸗ ſammlung teil. Den Vorſitz führte der Biſchof Schrembs von Cleveland. 150 deutſche Pil⸗ gruppen waren zur Eröffnungſeier erſchienen. Es ſprachen Kardinal Faulhaber ⸗Mün⸗ u und Biſchof Dr. Wilh. Berning⸗Osna⸗ ick. Die Prälaten Dr. Roſenberg⸗Pa⸗ derborn, Dr. Kreutz, Präſident des Caritas⸗ verbandes in Freiburg i. B., ſowie Regie⸗ rungsrat Appelmann überbrachten den Parallelverſammlungen die Grüße aus der deutſchen Heimat. Kardinal Pfiffl, Fürſt⸗ biſchof von Wien. der ehemalige Bundeskanz⸗ er Prälat Dr. Seipel und Univ.⸗Profeſſor 1 8 Dr. Karl Hilgenreiner⸗Prag, waren die Uebermittler der teilnehmenden Gefühle der öſterreichiſchen Katholiken. ſowie der Deuiſchen in der Tſchechoſlowakei. Der Kardinallegat Bonzanok, der offizielle Vertreter des Papſtes beim Euchariſtiſchen dongreß und Kardinal Mündelein von Ebicago wurden bei ihrem Erſcheinen von der Rieſenverſammlung ſtürmiſch begrüßt. Der Rardinallegat ſprach tiefbewegt Worte des Friedens an die Scharen der Kongreßteilneh⸗ mer und beſtätigte auch ſeinerſeits das Leit⸗ wort, an das Biſchof Schrembs erinnert hatte. indem er, wie dereinſt Karidnal Ferrari von Mailand bei der großen Katholikenverſamm⸗ lung in Köln ſaate: Germania Docet! Auch Kardinal Mundelein rühmte den religiöſen Weift und das Organiſationstalent der deut⸗ ſchen Katholiken in Amerika und erklärte, er ſei ſtolz auf ſeine deutſche Abkunft. Im Chicagoer Rieſenſtadion fand geſtern wohl eine der größten Feierlichkeiten der ka⸗ tholiſchen Kirche ſtatt. Nahezu 500 000 Perſo⸗ nen baben daran teilgenommen, 62 000 Kna⸗ ben und Mädchen ſangen die Angelus-Meſſe. Hunderte von Lautſprechern übermittelten der außerhalb des Stadions ſtehenden Menge Geſang und Predigten. Die Meſſe wurde von Kardinal Bonzano zelebriert. Tauſende päpſt⸗ liche Flaggen waren aufgezogen. Beim Ab⸗ transport der Teilnehmermaſſen konnte die Chicagoer Hochbahn den Verkehr nicht bewäl⸗ tigen. Newyork, 23, Juni. Aus Anlaß des Euchari⸗ ſtiſchen Kongreſſes wurde in Chicago unter freiem Himmel eine Meſſe geleſen, an der mehr als eine Million Menſchen teilnahmen. Der Papſt überſandte telegraphiſch ſerne Glück ⸗ wünſche. Kardinal Pfiffl. 2) Kardinal Faulhaber und B»skanzler Seipel hielten deutſche Rund“ uſprachen Die deutſchen Vereinigungen herein en den deut ſchen und öſterreichiſchen Kirchen ßärſten einen feſt— lichen Empfang. —— Der wiedererſtandene Poincare. Nicht ohne eine gewiſſe Sorge werden gerade die Anhänger einer Verſöhnungsvpoli⸗ tik die Kunde vernommen haben, daß Herr Nainond Poincaré nach dem völligen Veriagen der Linksparteien in der brennend ſten politiſchen Tagesfrage, von der zurzeit ganz Frankreich beherrſcht wird, nämlich der Löſung der Währungskriſe, die Stunde für gekommen bält, wieder aktiv in die volitiſchen Geſchicce Frankreichs einzugreifen. In beſon⸗ derem Maße iſt bei dieſem Vorgange bemer⸗ kenswert, daß er von Herrn Briand Briand wiederholt dahin geäußert, daß in der gegenwärtigen Stunde die Politik zurück“ treten müſſe, doch wird ſelbſt im Palais Bourbon eine ſolche Auffaſſung wenig ver⸗ ſtanden. In der Tat iſt ſchlechthin unerſind⸗ lich wie der Geiſt von Locarno, den Brian vertritt,, mit dem Geiſt des Ruhreinbruchs den Herr Poincare vertrat, auf eine gemein⸗ ſame Formel gebracht werden könnte, denn ernſthaft glaubt natürlich auch in den Kreiſen franzöſiſcher Politiker wohl niemand, N Herr Poincare ſich innerlich mit den Verträ⸗ gen von Locarno abgefunden hat. Herr Poin⸗ care hat denn auch, um ja kein Mißverſtänd⸗ nis in dieſer Hinſicht aufkommen zu laſſen, am letzten Sonntag gelegentlich der Einweihung eines Kriegerdenkmals in einer Rede aus⸗ drücklich betont, daß als beſter Schutz des Friedens gut ausgerüſtete und gut ausgebil⸗ dete Truppen und ein gutes Kriegsmaterial anzuſehen ſeien, da es bisher kein obligatori⸗ ſches Schiedsgericht und keine internationale Gendarmerie oder Polizei gebe. Ganz beſonders bedenklich erſcheint es, daß Herr Poincare es ablehnte, ſich auf den höchſt undankbaren Poſten des Finanzminiſters in kürzefter Friſt von neuem zu verbrauchen. Er wünſchte irgend ein anderes Miniſterium, und zwar war augenſcheinlich für ihn das aus⸗ ſchlaggebende Moment, in Verbindung mit dem Kommiſſariat für Elſaß⸗Lothringen. Nachdem an der Ruhr keine Lorbeeren mehr zu ernten ſind, ſetzt Herr Poincare nunmehr ſeine Karte auf Elſaß⸗Lothringen, wo er augenſcheinlich den jetzt„latenten Aufruhr“ wie ſich der Korreſpondent des Pariſer Jour⸗ nals kürzlich ausdrückte, ganz nach ſeinem Herzen zu reinigen können glaubt, um auf dieſem Wege ſeine verloren gegangene Popu⸗ larität in weiteſten Kreiſen des franzöſiſchen Volkes wieder zu gewinnen. Herr Poincare weiß natürlich ſehr aut, daß er nicht nur die nationaliſtiſchen Kreiſe für ſich hat, wenn er die Boches⸗Provaganda in den befreiten Ge⸗ bieten mit Stumpf und Stiel auszurotten ſich anſchickt. Die Linke proteſtiert zwar gegen die Berufung Poincares und findet es bedenklich, daß, wie der radikale Abgeordnete Montignv, ein Freund Caillaux, ſich ausdrückte,. Poincare wieder einmal bereit iſt, ſich für das Wohl des Vaterlandes zu opfern. der Radikalen gewertet wird das Unheil, das den elſaß⸗lothringiſchen Heimatbeſtrebungen droht, abzuwenden imſtande iſt, läßt ſich im Augenblick noch nicht ſagen. 1 Ausland. Frankreich und Elſaß⸗Lnthringen. Paris, 22. Juni. Wie aus Mühlbauſen gemel⸗ det wird, hat der Präfekt des Departements ute Rhin den Bürgermeiſter 7015 e der eigeordneten von Inersheim Knüttel, und de⸗ Feuerwehrhauptmann von Illforth, Wolf, wegen interzeichnung des autonomiſtiſchen Maniſeſtes dom Amte ſuſpendiert. ſchuß hat einſtimmig beſchloſſen, die Entlaſſung ſchlagen, weil er ſich gegen die Diſziplin Ehre der franzöſiſchen Feuerwehr macht habe Südtiroler unter Hochverratsanklage. Innsbruck, 22. Juni. In Bozen befinden ſich ſeit acht Monaten 31 junge Deutſche in Unter⸗ ſchuldig ge⸗ W e Ne eee ee Lee ätſel. f Roman von Alfred Wilſon, in autoriſierter Ueberſetzung von Johanna Zunk. Machdruck verboten.) 5„Ich vinte um 1 0 ſagte er,„aver ich muß in den Salon hinein.“ 5 170 Das iſt rein unmöglich,“ antwortete ihm der ganz Erſtaunte,„Sie können nicht hinein; es iſt ein Privathaus.“. 0 i „Aber die drei andern Herren, die eben kamen? Sie waren mit Ausnahme des einen doch Freunde, ich hörte es.“ Der Mann ſchüttelte den Kopf. „Hier kann keiner herein; wir ſind alle ſchon im Bett und ſchlafen.“ 0„Bloß 800 achte Nicht wahr?“ lacht Gordon. Ja Herr, bloß ich nicht.“ 77 Sie, en ichen, ſagte jetzt Gordon und zog ein paar Sovereigns aus d. Porte⸗ monnaie.„Hören Sie, ich muß dort in en Saal hinein; ich bin Offizier und ſuche jemand hier u treffen.“ 10 5 A Diener zögerte unentſchloſſen.„Es it jer nicht der Brauch, mein Herr; Sie tet.. eſſer en.“ 1 5 19 nden ſah ſein vergebliches Bemühen ein. und er war ſchon entſchloſſen, ſeinen Verſuch 99 5 zugeben, als ſich plötzlich im Hintergrund eine Tür oͤffnete, und ein junger Mann im Geſellſ s anzuge herauskam.. 1 „Gordon, Georg Gordon,“ rief er a0 5„bei allen Heiligen, wie kommen Sie hierher? Gordon war es, als ob ihm jemand im Augenblick 100 Pfund Sterling geſchenkt hätte. „Billg,“ ſagte er, vorwärts ſtrebend und dem andern die Hand ſchüttelnd. 4 Billy war ein als leichtſinnig bekannter Jung⸗ geſelle, und er hatte ihn in der Regel gemieden; aber da er la pſlih 79 0 e war er zwungen, höflich zu ihm zu ſein. 1 55 dae ee hegte er wirkliche Freund⸗ ſchaft für ihn und„Billy“ hatte das gleich gemerkt. „Gordon, alter Freund,“ bat er,„klönnen Sie mir Geld leihen?“ g 4 „Gewiß, gewiß; aller wie komme ich hier 16595 Vue een Sie das? Sie wollen bier binein! Was doch alles in der Welt paſſtert!“ Ich habe gar nicht gewußt, daß Sie ein Freund von Baccarat ſind. Wenn Sie dieſe Art Zerſtreuung kennen lernen wollen, ſo kann ich Ihnen dazu verhelfen. Sie brauchen nur Ihren Namen ein⸗ zuſchreiben und 1 Pfund Sterling Eintrittsgeld zu zahlen.“ 5 f „Aber,“ fuhr er ängſtlich fort,„als er ihn durch den dunklen Korridor in ein hell, erleuchtetes Vorzimmer geführt hatte,„wenn Sie ſpielen wollen, werden Sie all Ihr Geld brauchen.“ Gordon mußte lachen,„nein, Billy: Ihr Geld wird Ihnen; ich habe hoffentlich genug für uns beide bei mir.“ 5 Der andere ſtieß einen Seufzer der Erleichte⸗ rung aus, welcher abermals Gordons Heiterkeit erregte. f 1 „Guter Freund; ich wollte eben trübſelig nach Hauſe gehen. Wenn ich mich hätte einen Augen⸗ blick noch halten können, hätte ſich mein Glück gewendet; denn eben iſt ein Menſch gekommen, der mir immer Glück bringt.“ Gordon horchte auf. „Wie ſieht er aus?“ 1 5 „Wie er ausſieht? Der Herr? Er iſt ein hübſcher Junge, aus unſerm Stande. Aber bitte, treten Sie ein und ſehen Sie dem Spiel zu. Ich werde ihn Ihnen zeigen, wenn wir drin ſind.“ Sie durchſchritten einen hellen Korridor, der mit koſtbaren Tapeten bedeckt und mit ſchönen Gemälden verziert war, und traten in einen noch eleganter eingerichteten Salon, der in hellſtem Licht erſtrahlte. Ungefähr zwanzig fein⸗ gekleidete Herren waren um einen, mit grünem Tuche ausgſchlagenen Tiſch, verſammelt. Einige ſaßen, die andern ſtanden; alle ſchienen atemlos die großen Geldſummen, die hier und dort in ein⸗ zelnen Abteilungen an jeder Seite des Tiſches auf⸗ gehäuft waren, zu bewachen. Am oberen Ende bes Tiſches ſaß ein jüdiſch 1 0 Mann mit kahlem Schädel und roter Naſe; er verteilte die Karten und etall 0 ſeiner Hand. Gordon ſah mit einem Blicke, daß er ſich in einer beſſeren Spielhöhle befand und hielt Umſchau nach dem ſchwatzen Herrn. Für den Augenblick konnte er 8 nicht entdecken; aber Billy berührte ihn an der Schulter.. „Da rechts ſitzt der Menſch, von dem ich Ibnen exzäblte.“ 6 a ſelbſt Hierzu aufgefordert wurde. Zwar hat ſich Her“ daß Herr Ob aber dieſe Erklärung, die als eine Kriegserklärung Icchrittlichen Abgeordneten Der Unterſuchungsaus⸗ der Regierung des Hauptmanns Wolf vorzu⸗ eines ſchweren Verſtoßes und einer Verletzung der ſchwemmt. ihm Seite und ſeine verliert. Das trifft immer ein; iet iſt der unglücklichſte Kunde in der Welt. Da, 05 einen metallenen Rechen in emer Wer uchungshaft, nachdem dhe geregentmieh 50 ſuchungs haft, nach Jett ſammlung ſeſigenommen worden waren. wurde die Unterſuchungshaft abgeſchloſſen. Acht wurden enaſen und 23 des Hochverrats be⸗ 10 ſchuldigt. Die Anklagen lauten auf Bandenbil⸗ dung zu dem Zwecke, das italieniſche Reich oder Teile des Reiches der Fremdherrſchaft auszulie⸗ fern. a 5 Italieniſch⸗rumäniſche Waffenheüderſchaft. Mailand, 22. Juni. Wie die„Tribuna“ mit⸗ teilt, wird Italien am 15. Juli zwei alte Torpe⸗ doboote,„Nibbio“ und„Scarviero“ an Rumänien übereignen, die von dann ab„Mareti“ und„Ma⸗ ſtaſeſti“ heißen werden. Dieſe Verſtärkung und Betätigung der Freundſchaft zwiſchen Italien und Rumänien findet ihr Gegenſtück in den ita⸗ lieniſchen Gewehrablieferungen an Griechenland, für die die italieniſche Induſtrie ſchon ſeit eini⸗ gen Monaten mit Hochdurck arbeitet. Gerade jetzt iſt wieder laut„Gacetta Ufficiale“ die zollfreie Einfuhr von Halbfabrikaten für die Gewehrfabri⸗ kation auf neue Zweige ausgedehnt worden, und zwar u. a. auf Spezialſtahl. Die innerpylitiſche Lage Polens. Warſchau, 23. Juni. In der geſtrigen Unter⸗ Pausſitzung, in der über die Vollmachten für den Staatspräſidenten verhandelt wurde, zeigte ſich, daß der Sejm durchaus noch nicht gewillt iſt, auf ſeine Machtſtellung freiwillig zu verzichten. Die Pilſudſki⸗Regierung wird zweifellos noch viele Mühe haben, ihren Willen durchzuſetzen, da ihr unter allen Umſtänden die Linke wie auch die ſtärkſte Partei der Rechten, die Nationaldemokra⸗ ten, Oppoſition leiſten. Eine Reihe von Parteien ſcheint auf die vorläufig noch amtierenden Rechte des Sejm zu pochen. Seitens der Regierung hofft man, durch Verhandlungen mit dem Sejm die Wünſche der Regierung vom Seim unter ſanſtem Druck nur formell ratifizieren zu laſſen. Auf dieſe Stimmung dürfte der heutige Amts⸗ erzicht des Sejmmarſchalls Rataj zurückzuführen ein, den er nur formell mit Geſundbeitsrückſich⸗ en und Angriffen der Rechtspreſſe gegen ion be. gründet.— 1 Zum Attentat auf Kemal Paſcha.— 200 Ver⸗ N haftungen. London, 22. Juni. Wie aus Angora gemel⸗ det wird, ſind im Zuſammenhang mit dem ir Smyrna aufgedeckten Komplott gegen Kemal Pa. ſcha bisher annähernd 200 Perſonen verhaftet worden. Kemal hat die verſchiedenen Verſchwö⸗ rer perſönlich verhört. Unter den in den letzten Tagen Verhafteten ſollen ſich auch der Führen der Oppoſition, General Karabekir Paſcha. der frühere Premierminiſter General Refet Paſche und General Ali Fuad Paſcha befinden. alle ſich ſind verhaftet. Attentat ſollte von einem Abgeordneten und einem Reſerveoffizier in Smyrna ausgeführt werden monarchiſtiſchen Zwecken dienen. Das Hochwaſſer. Mannheim, 23. Juni. Der Waſſerſtand des Rheines iſt in der vergangenen Nacht weiter ge⸗ ſtiegen u. hat weite Flächen im Stadtbezirk über⸗ Die neueſten Waſſerſtandszahlen vom 23. Juni ſind: Rhein: Waldshut 4.72(plus 0,06 Schuſterinſel 3.75(plus 0,15), Kehl 4.65(minus 0,48), Maxtu 739(plus 0,21), Mannheim 6.77 plus 0,18), Köln 5.06(minus 0,08) Meter. Neckar: Plochingen 1.58(plus 0.43), Jagſtfeld 2.05(plus 9.12), Mannheim 6.81(plus 0.11) Meter. Fat noch in der Türkei aufhaltenden fort⸗ Das während Kemals Umzug und zwar mit Bombe und Revolver. Das Attentat ſollte keinen 5 gveburt, 28. Jun. In der letzten l ie Waſſerſluten der Elbe zwichen warthe und Riegripp bei Magdebt 77 0 imme durchbrochen und über 800 Morgen A land überflutet, deren Früchte zum größten als verloren gelten müſſen. Unterhalb Ma burgs ſind weitere umfangreiche Gebiete flutet worden. Oberhalb Magdeburgs gelang es. der angeſtrengten Arbeit der Magdeburger Pio⸗ niere, die Dämme zu halten, die eine ganze Reihe von Dörfern und mehr als 600 Morgen Ackerland vor dem Verderben durch einen Deichbruch der Elbe ſchützen. Bei Jerichow⸗Fiſchbeck drohten die Fluten den Sommerdeich zu durchbrechen, wodurch mehr als 3000 Morgen Ackerland den ſchwerſten Schaden erleiden müßten. Danzig, 23. Juni. Geſtern wurde Danzig und Umgebung von mehrſtündigen Regengüſſen und ſchweren Gewittern heimgeſucht, wodurch in Stadt und Land große Schäden durch Ueber⸗ ſchwemmungen angerichtet wurden. Berlin, 23. Juni. Nach den nunmehr hier vorliegenden Nachrichten ergibt ſich, daß Bran⸗ denburg, Schleſien und Sachſen von Hochwaſſer⸗ kataſtrophen heimgeſucht worden ſind, wie ſie ſich in einem ſolchen Umfange hier noch nicht ereignet haben. Im Kottbuſer Gebiet iſt mehr als ein Fünftel der geſamten Anbaufläche völlig vernich⸗ tet. Der Schaden erſtreckt ſich über mehr als 84000 Morgen Ackerland, ſo in Sorau über 15 000 Morgen, in der Weſtpriegnitz über 30 000 Morgen. Die allgemein in Erſcheinung tretende Ernte⸗ gefährdung macht ſich bereits auf dem Getreide- markt durch eine ſtarke Aufwärtsbewegung be⸗ merkbar. Märtiſcher Roggen, der am 5. Juni mit 174 bis 179 per Juli notierte, war am 18. Juni auf 187 bis 192 geſtiegen, während Weizen gleichzeitig von 211 auf 303 anzog. Aus Nab und Fern. ü Darmſtadt, 22. Juni.„Panzerkreuzer Po temkin“. Das heſſiſche Miniſterium des In⸗ nern hat die Kreisgämter angewieſen, die Inhaber von Lichtſpieltheatern zur Vermei⸗ dung von Schäden darauf hinzuweiſen, daß nach anderwärts gemachten Erfahrungen Be⸗ ſorgnis einer Gefährdung der öffentlichen Si⸗ cherheit und Ordnung begründet erſcheine und ihnen die Beſtellung des Films oder die Ab⸗ nabme zu widerraten. 1 1 W350 1 1 Cordon folgte der Richtung des(Blickes und fühlte ſein Herz ſchneller ſchlagen; denn dort, die Augen feſt auf den Bankhalter geheftet, ein Häuf⸗ lein Geld vor ſich, ſaß der geheimnisvolle Unbe⸗ kannte mit dem fahlen Geſicht. 5. Kapitel. ö „Das iſt mein Mannz jetzt bin ich ſicher, daß ich gewinne,“ ſagte Billy, der ein hübſcher junger Mann mit noch recht knabenhaften Zügen und friſchem Geſicht war.„Mein Syſtem iſt mich gegenüberzuſetzen. Dann gewinnt meine — was ſagte ich Ihnen?“ Es verhielt ſich wirklich ſo; in dieſem Augen ⸗ blick fegte der Bankhalter mit kühnem Schwunge ſeines Rechens das Häufchen des„Schwarzen“ mit denen der Mitſpieler auf ſeiner Seite zu⸗ ſammen und ſchob ſie den Häufchen der gegen⸗ uberliegenden zu. „Wie häßlich er ausſieht, wenn er verliert,“ ſagte Billy, als der Fremde ſeine Stirn in Falten og, und mit wütender Gehärde, die Gordon 115 kannte, an den Fingern kaute. -Ich will Sie einkübren. wenn Sie wünſchen.“ Woördon zögerte; er wußte, ſeine Chancen ſtiegen; aber er fühlte einen heftigen Widerwillen, wenn er daran dachte, daß er jenem, an dem er ſoſches Intereſſe nahm, die Hand ſchütteln ſolle, eine Förmlichkeit, der er ſich nicht entziehen konnte. 0. „Noch nicht, noch nicht; nennen Sie mir ſeinen Namen.“% i Er heißt Uſher; aber wenn. Sie nicht vorgeſtellt zu ſein wünſchen, geben Sie mir um Gottes willen das Geld; ſetzen Sie ſich zu mir: Sie können beſtimmt gewinnen! Aber folgen Sie meinem Spiel!“ N 0 Gordon hatte nicht viel Zutrauen zu Billys Verſicherung; aber die Ausſicht, Herrn Uſher gegenüber zu ſitzen, ihn ſprechen zu hören un Naben über ihn eee illy herauszukommen, war; ockend. es 1 in einige zwanzig Markſtücke koſten! Er folgte Billy und ließ eine Zehnpfundnote in ſeine Hand gleiten. Die Ankunft der beiden Fr Seite des Tiſches brachte keine in Unordnung 1 10 emden an dieſer das Spiel. Won dem Augenvuick an, w die beiden ihren Sitz einnahmen, wandte ſich das Glück zu Billys Gunſten, genau, wie er vorher geſagt hatte. Hatten ſie vier oder fünf, ſo ſtanden auf Billys Seite ſechs und ſieben; und der Bankhalter ſchob ihnen das Geld zu. Billy ſchwamm im Entzücken; und auch Gordon konnte dem Spiel, welches ihm in kurzer ſſer eine hübſche Summe einbrachte, ſein Intereſſe nicht verſagen. Aber dies hielt ihn nicht ab, Uſher aufmerkſam zu beobachten, und er kam bald zu dem Entſchluß, daß er die Hauptleidenſchaft im Leben dieſes eigen⸗ artigen Mannes entdeckt habe. Er war mit Leib und Seele ein Spieler, und wie es ihm vorkam, ein ſchlechter Gewinner. Ein Häufchen Marken nach dem andern— jedes galt einen Sovereign,— wurde von dem Rechen der Bank; halter hinweggenommen und ſein Geſicht zeigte immer größere Wut; es wurde dämoniſch im Ausdruck. Die gelbe Haut ſchien noch farbloſer, ſein Auge zuckte wütende Blitze, während er in ohnmächtigem Grimm an den Fingern nagte, während ſein Geld gleich Schnee in dem Londoner Nebel zerrann. Es bers ſtark auf den Morgen; die Spieler ſetzten 1 und höher— einige in der Hoffnung, den Verluſt wieder einzubringen, andere in dem Gefühl, daß das Glück von ihnen gewichen und die 555 der Ebbe gekommen ſei. Billy, dem Gordon ſorglos erlaubt hatte, für ſie beide zu ſpielen, zeigte ſich als ein Mei des Baccarat und er ſpielte ein Spiel, welchd, ſich eigentlich nur für einen Millionär geſchich hätte; aber das Glück hatte ihn kühn gemacht, un es kamen ihm gar leine Zweifel darüber, ob el klug wäre, noch weiter die Vorſehung zu verſuchen er war ſeines Syſtems zu e „Noch einen großen Schlag, lieber Gordon dann mag's zu Ende ſein; ich ſetze alles bis au 50 Pfund und gewinnen wir, iſt's zu Ende Sind Sie damit einverſtanden?“ i 1 e ſcob d 1 J er junge Mann ſchob den großen Haufer err 0 e 9 en 90 0. g f „Wenn wir gewinnen, bin ich ſchön heraus für die nächſte Zeit; aber ich kann's hier nich N ee f 900 1 e 1 4 will einen isky trinken gehen, bitte, ne 05 für mich den Rechen.“ 5 b 91 0 tdon wollte nicht recht. aber Bill wa Dudwigshaſen, 22. Junt,(Beim Bavei keunken.) Geſtern abend gegen 8 Uhr ertran beim Baden im Willerſinnſchen Weiher den 16 Jabre alte Metzgerlehrling Joſef Münch von Frieſenheim. Die Kleider des Erteunke⸗ nen ſowie die Kleider eines 11—14 Jahre alten Knaben, der wahrſcheinlich mit Münch badete und ertunken iſt, wurden aufgefunden Ludwigshafen 22. Juni.(Der Tod auf ber Rheinbrücke.) Bei dem geſtern abend zwi⸗ ſchen 10 und 11 Uhr auf der Rheinbrücke durch Ueberfahren eines Kraftwagenanhängers töd⸗ lich verunglückten Fräuleins handelt es ſich um die ledige 19 Jahre alte Margaretha S ie⸗ (Im Rhein ertrunken) iſt am Samstag nachmittag ein 20 Jahre alter junger Mann aus Staufenberg, ber von hier. Maximiliansau, 22. Juni. der bei ſeinen Verwandten in Maxau zu Be⸗ ſuch weilte. Der junge Mann war mit einem anderen Paddler in einem Paddelboot vom Maxauer Hafen aus in den offenen Rhein ge⸗ fahren. Auf der pfälziſchen Seite bei der Alt⸗ rheinmündung ſchlug das Paddelboot infolge des Hochwaſſers und der dadurch verurſach⸗ ten ſtarken Strömung um. Der eine der beiden Inſaſfen des Bootes konnte ſich durch Schwimmen ans Ufer retten, konnte noch im Laufe werden. Köln, 22. mörder Anton Pech, des Abends der Tode verurteilt worden war, hatte im Dezember 1924 den Württembergi⸗ ſchen Major Gröner im Zuge kurz vor Köln erſchoſſen und beraubt. Konſtanz, 22. Juni.(Erdrutſch.) Auf der Weſtſeite des Tales, in dem das Dorf Zizen⸗ hauſen(Amt Stockach) liegt, ſind am Sonntag als Folge der großen Niederſchläge der letzten Wochen umfangreiche Erdmaſſen ins Rutſchen gekommen, die ſich langſam zu Tal verſchie⸗ ben. Zwei Gebäude, die rechtzeitig geräumt werden konnten, ſind verſchüttet. 5 Eich, 21. Juni.(Einen törichten Streich) ver⸗ übte ein hieſiger Landwirt, indem er im Jähzorn ſeinem 12jährigen Knaben eine Miſtgabel nach⸗ warf und ihn ſo unglücklich traf, daß das Genick ſchwer verletzt wurde. Der Junge liegt ſchwer krank da und die Folgen ſind noch nicht zu er⸗ meſſen. Eich, 21. Juni.(Das fortwährende Steigen des Rheins) hat auch für unſere Gemarkung ſehr unangenehme Folgen. Die vielen Entwäſſerungs⸗ gräben ſtehen bis an den Rand voll Grundwaſſer und ſteigen immer noch an. Die Heuernte iſt ſchon teilweiſe vernichtet, beſonders in den Nie⸗ derungen des Rheinufers. Doch iſt bei weiterem Steigen des Waſſers mit einer Ueberflutung der Aecker zu rechnen. Friedrichsfeld(Baden), 24. Juni.(Unglücks⸗ fall oder Selbſtmord?) Geſtern abend kurz vor 3 Uhr wurde an der Zweigſtelle Süd⸗Nordbahn⸗ hof Friedrichsfeld bei der Steinzeugwarenfabrik der 35 Jahre alte Arbeiter Michael Burkard aus Sandhofen überfahren und vollſtändig zerſtückelt. Burkard, der bei der Firma Hoffmann beſchäftigt iſt, die auf dieſer Strecke für die Reichsbahn Aus⸗ beſſerungsarbeiten vornimmt, iſt Vater dreier un⸗ mündiger Kinder. Es wird angenommen, daß er einer Unvorſichtigkeit zum Opfer gefallen iſt. Obersdorf, 24. Juni.(Gewitter im Allgäu.) Dieſer Tage war der weſtliche Allgäu, insbeſon⸗ dere die Gegend zwiſchen Fiſchen und Obersdorf, don einem ſchweren Gewitter heimgeſucht. In der kleinen Ortſchaft Grubi wurde der Malermei⸗ ſter und Bergführer Fritz Dünſer vom Blitz ge⸗ tötet. Auch eine Frau, die beim Heuarbeiten be⸗ ſchäftigt war, wurde vom Blitz erſchlagen. ſchon weg; er mußte ſich arſo dem Spiele zuwendef. Es war ein aufregender Moment; faſt alle Spieler hatten ihren ganzen Einſatz eingeſetzt. Uſher ſchob auch alles, was vor ihm lag, hin, und auf ſeinem Geſicht ſpiegelte ſich die äußerſte Spannung wieder. Gordon ſelbſt fühlte ſich unter dem Einfluſſe des Augenblicks äußerſt erregt, ſchon weil er für Billy, für das Geld, was vor ihm lag, fürchtete; er konnte kaum das Aufdecken er Karten, die ein kleines Vermögen repräſen⸗ tierten, abwarten. Unter atemloſer Stille ſchlug der Bankhalter um; die Spannung war vorüber, An ſeiner Seite ſtanden neun und der Bank⸗ halter zog eine vier und eine ſieben ab. Gordon ſtieß einen Seufzer der Erleichterung aus, raffte die Spielmarken zuſammen und ſah nach der anderen Seite hinüber. Das Schicha war ent⸗ ſchieden und der gefühlloſe Rechen hatte den Tiſch rein gekehrt; auf dem grünen Tuche lagen nur eine J und eine 2. Uhſer hatte wieder Pech gehabt. Gordon ſah nach Sitz war leer; er war verſchwunden. f Sofort ſtand auch er haſtig auf, raffte all: Marken zuſammen und eilte aus dem Zimmer, An der Tür traf er mit Billy zuſammen, der eben 1 a, hier nehmen Sie alles,“ ſagte er, ſteckte ihm die Marken in die Hände und ſtopfte ihm di lee 5 H ſtopfte ihm die 1 wußte, daß es ſo kommen würde,“ ſagte der junge Mann. ö 1 „Beim immel, ſo ein Glück; aber was iſt denn los? Die Hälfte gehört doch Ihnen; wo uten e Wensch d one 1 1„ der er ort; ahm nachl“ rief atemlos e ee dem glücklichen Gewinner vorbei. f Ja, Uſher! aber was zum Kuck e et in We e e ee b„Billy, Sie ſind ganz ſicher, da 0 Ich will ihm nach; vielle 01 0 es 7005 gel b„Nein, nein,“ wehrte Billy philoſophiſch ab; .„0b 125 chen 19 8. aan 1 auge, während der andere, der des Schwimmens unkundig war, ſofort unterging. Die Leiche des Ertrunkenen geländet Juni.(Begnadigt.) Der Raub⸗ ö bekanntlich vom Kölner Schwurgericht vor einiger Zeit zum Tode iſt zu lebens⸗ länglichem Zuchthaus begnadigt worden. Pech ihm hin; aber ſein ordon und wollte an zum 18. Juni Ein intereſſantes Momentbild aus dem Kampf. Lindberg, der Torwart der Schweden, wehrt in gefährlicher Situation einen deutſchen Angriff as⸗ In Gegenwart von mehr als 25 000 Zuſchauern ſtanden ſich am Sonntag die Nationalmannſchaften von Deutſchland und Schweden gegenüber. in Nürnberg Das Spiel endete unentſchieden 323. Bunte Zeitung. Der Offenbarungseid. Mainz, chen erzählt der„Mainzer Anzeiger“: Einem Bäuerlein— wir verraten nicht wo— wird ſchuldenhalber ſeine Kuh, ſein Schwein, ſein Heu⸗ und ſein Kartoffelvorrat gepfändet. Als es endlich zur Verſteigerung kommt, iſt nichts mehr da. Der Bauer wird vor den Richter zum Offenbarungseid geladen und angedon⸗ gert:„Warum habt Ihr die Sachen ver—⸗ äußert? Wo iſt der Erlös?“„Veräußert?“ ſagte der Bauer,„ich hab nix veräußert. Die Kuh hat das Heu gefreſſen, das Schwein die Kartoffel, und mein Weib, ich, und die Kinder haben uns hinter die Kuh und das Schwein gemacht. Daraus können Sie ſehen, Herr Amtsrichter, daß wir nix veräußert haben.“ Ein Schlaukopf. Barbielroth, 22. Juni. Um den nächtlichen Beſuchen auf den Kirſchbäumen in der Nähe der hieſigen Bahnſtation durch gefiederte und ungefiederte Liebhaber ein ſinniger Kopf ein Läutewerk eingerichtet, Einhalt zu tun, hat bas von einer Weckeruhr in Tätigkeit geſetzt wird. Die Uhr iſt für jede nächtliche Zeit ein⸗ geſtellt. Die Durchſuchung bei Stollwerk. Köln, 22. Juni. In der Nacht vom 17. haben Polizeibeamte bei der Firma Gebrüder Stollwerk A.⸗G. in Köln eine Durchſuchung nach Waffen vorgenommen. Der Vorſtand des Vereins der Induſtriellen des Regierungsbezirks Köln e. V. hat ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung mit der Angelegenheit eingehend befaßt und den ganzen Tatbeſtand geprüft. Er ſtellte feſt, daß das Vorgehen der Polizei auf Grund böswilliger Verleumdung der kommuniſtiſchen Partei erfolgt iſt, daß ſelbſtverſtändlich bei der Firma gar keine Waf⸗ fen vorbanden waren. vor allem aber. daß . Der Arme! Aber wir wollen jetzt hinein- gehen. f Vive la bagatelle! Wir haben hier ſoviel gewonnen, daß wir ein Automobil kauſen können.“ i Gordon biß ſich auf die Lippen, ja, er hatte eine ſchöne Summe gewonnen, doch er würde ſie freudig geopfert haben, wenn er Uſher nicht aus dem Geſichte verloren hätte. Er war ja doch nur darum hierher gekommen! Was lag ihut an dem Gelde! „Wo wohnt denn der Uſher, Billy?“ „Wo er wohnt, Gott weiß, ich habe keine blaſſe Ahnung davon.“ „Aber Sie müſſen ihn doch kennen; Sie nannten ihn doch einen guten Kerl.“ „Das ſtimmt ſchon; aber ich weiß nicht mehr von ihm, als was ich hier geſehen habe, als was ich Ihnen ſagte.“ „Aber die anderen Herrſchaften; wiſſen die vielleicht mehr von ihm? Die Sache iſt für mich von größter Wichtigkeit.“ f „Die werden ihn ebenſowenig kennen wie ich ihn, ebenſowenig von ihm wiſſen, wie ſie von mir wiſſen. Wir trafen uns hier beim Baccarat, das genügt uns. Wir ſprachen nie von unſeren Verhältniſſen, von unſerer Familie uſw. Sie ſehen, mein Lieber, es iſt hier nicht wie in einem Klub. Das einzige, was hier nötig iſt, iſt das, daß Sie von einem Mitgliede eingeführt werden und 20 Mk. Eintrittsgeld zahlen; dann ſind Sie zum Spiele zugelaſſen. Und darum kommen wir ja alle auch nur her. Doch, wenn Ihnen damit gedient iſt, will ich, weil ich durch Ihr geliehenes Geld ſoviel Glück hatte, einmal nach dem„blaſſen Uhſer“ nachfragen.“ „Ach ja, bitte,“ erwiderte Gordon, und der andere kehrte ins Spielzimmer zurück. Nach einigen Minuten war er wieder bei ihm. „Es verhält ſich ganz ſo, wie ich es mir dachte. Die Herren drin wiſſen nur wenig mehr von ihm. als ich. Er iſt ſtändiger Gaſt dieſes Hauſes. Er ſpielt boch und in letzter Zeit mit viel Unalück. Mehr konnte Gordon nicht erfahren er verließ darum den Spielſaal und kehrte nach Hauſe zurück. 22. Juni. Ein köſtliches Geſchicht⸗ bei dem Vorgehen der Poltzet, die ſich bi⸗ heute nicht einmal zu irgend welcher nähe⸗ ren Aufklärung gegenüber der Firma veran⸗ laßt ſah, ſämtliche Rechtsgarantien der Ver⸗ faſſung und der Strafprozeßordnung verletzt ſind, und erhebt gegen ein ſolches Verfahren ſchärfſten Einſpruch. Die Folgen des wirtſchaftlichen Elends. Waldfiſchbach, 22. Juni. Die in der letz⸗ ten Woche ſtattgehabte ſchulärztliche Unter⸗ ſuchung hatte zum Teil ein ſehr unerfreu⸗ liches Ergebnis. faft ſämtliche Kinder an Gewicht verloren, ſo⸗ gar bis zu 5 und 6 Pfund. Es ſind dies faſt immer Kinder aus kinderreichen Familien, in denen der Ernährer ſeit längerer Zeit arbeits⸗ los iſt. Beſuch in der alten Heimat. Köln, 22. Juni. Der plattdeutſche Verein von Newyork und Umgebung, der Mitte Mai in einer größeren Zahl von Mitgliedern mit dem Dampfer„München“ des Norddeutſchen Lloyd nach Deutſchland gekommen iſt, berührte mit ſeiner erſten Reiſegruppe geſtern und heute Köln. Heute mittag entbot die Stadt den deutſch⸗amerikaniſchen Gäſten bei einem Frühſtück im Stapelhaus den Willkommens⸗ gruß durch Bürgermeiſter Dr. Matzerath. Die⸗ ſer gab der Freude Ausdruck über den Beſuch der amerikan. Landsleute, die als Freunde zu Freunden kamen. Der Ehrenpräſident pen mit rund 12000 Mitglieder ſeit 52 Jahren karitativ tätig iſt, dankte für ſeine Landsleute für die herzliche Aufnahme in Köln und betonte die bewußte Pflege des zählt, Vereinstätigkeit, die alljährlich große Volks⸗ feſte, deren Ertrag zur Unterſtützung hilfs⸗ bedür tiger Landsleute und der alten Heimat verwendet würden, veranſtaltet. Als weite⸗ ren Beweis für die unwandelbare Anhäng⸗ lichkeit an das Mutterland überreichte er einen Scheck über eine anſehnliche Summe zu Gun ſten armer Kölner Kinder und ein Jubi läumsbuch, das die 50jährige Geſchichte des Newyorker plattdentſchen Vereins ſchildert. Heute reiſten die Herren vom plattdeutſchen Verein nach Eſſen weiter. Beiſetzung des Schülers Jähnicke. Berlin, 22. Juni. Die Leiche des bei der Note⸗Kreuz⸗Uebung auf dem Wannſee ertrun⸗ kenen Schülers Jähnicke iſt nach erfolgter Ob⸗ duktion von der Potsdamer Staatsanwalt⸗ ſchaft freigegeben worden. Die Beiſetzung er⸗ folgt auf Koſten des Roten Kreuzes. Die Ei ſcheidung über die weiteren Schritte der Staatsanwaltſchaft in dieſer Affäre wird erft in den nächſten Tagen fallen, wenn Staats⸗ anwaltſchaftsrat Dr. Stargard über ſeine Wahrnehmungen bei der Vorführung des bei der Uebung aufgenommenen Films berichtet hat. Begnadigung. München, 22. Juni. In der letzten Zeit tauchte in der Preſſe die Nachricht auf, daß der frühere Matroſe Pfändler, der ſeiner⸗ zeit in einem in Erlangen abgehaltenen Kriegsgericht wegen Ermordung eines Bau⸗ ernmädchens zum Tode verurteilt worden, dann aber zu 15 Jahren Zuchthaus begnadigt worden war, nunmehr aus dem Zuchthaus entlaſſen worden ſei. Angeblich ſoll ſeine Ent⸗ laſſung darauf zurückzuführen ſein, daß ein ehemaliger Kriegsgefangener das Geſtändnis abgelegt habe, die Tat begangen zu haben. 5 Wie hierzu verlautet wurde der frühere Matroſe Johann Pfändler durch den Herrn Reichspräſidenten mit Erlaß vom 9. Juni 26 begnadigt. Es wurde ihm nicht der Reſt der Zuchthausſtrafe von 15 Jahren erlaſſen, viel⸗ mehr wurde ihm für den noch nicht verbüßten Teil der Strafe bedingter Strafaufſchub mit Bewährungsfriſt bis 1. Juli 1931 bewilligt. Die Begnadigung erfolgte, weil es nachträg⸗ lich unter Berückſichtigung aller Umſtände möglich erſchien, Pfändler nach Verbüßung eines größeren Teils der Strafe für den Reſt die Wohltat der bedingten Begnadigung zu⸗ teil werden zu laſſen. In einzelnen Klaſſen haben des plaltdeutſchen Vereins von Newyork und Um⸗ gebung, Herr Cordts, der über 82 Ortsgrup⸗ und Wolkenkratzern Amerikas. „Der ſtumme Ankläger“. 9159 Mannheimer Effettenbörſe. Die heutige Börſe verkehrte bei et ſer Haltung, die Grundſtimmung 5 Es notierten: Vadiſche Bank 142, J. G. Farben⸗ induſtrie 233,5, Chemiſche Goldenberg 170, Rhe⸗ nanta Aachen 79, Brauerei Durlacher Hof 93 Brauerei Kleinlein 130, Brauerei Werger 125 Mannheimer Verſicherung 86, Oberrheiniſche Ver⸗ ſicherung 135, Benz u. Co. 70, Emaillierwerke malkammer 36, Gebr. Fahr 45, Karlsruher Ma⸗ ſchinen 38, Konſerven Braun 35, Mannheimer Gummi 59, Portlandzement Heidelberg 100 Rheinelektra 115, Weſteregeln 151, Zellſtoffabrit Waldhof 147, Zuckerfabrik 2 kerfabrit Waghäuſel 72. ee 8 5 Frankfurter Getreidebörſe. ö An der geſtrigen Frankfurter Getreidebörſe notierten bei feſter Tendenz: Weizen 31,50—32 Roggen 22— 22,50, Sommergerſte 2224 Hafer ink 2128, Mais 1750.—17,75, Weizenmehl 4275 bis 43,25, Roggenmehl 30,50—31, Weizenkleie 9 Roggenkleie 11, alles in Reichsmark die 100 Kilo. Lokale Nachrichten. * Bieruheim, 25. Juni. ö Die Wallfahrt uach Maria Ein ſiedel findet in dieſem 1 oe den 1. Juli ſtatt. Man hofft, daß diesmal eine recht ſtattliche Anzahl Viernheimer Männer ſich b an dieſer althergebrachten Wallfahrt beteiligt. Wie's Wetter wird. Zunächſt zeit ⸗ weſſe wolkig und mäßtg kühl, aberwlegend heiter und etwas wärmer. ö»Die Heidelbeerernte hat im Oden⸗ wald ihren Anfang genommen. Die Ernte ver⸗ ſpricht in dieſem Jahre recht reichlich zu werden. Allenthalben ſieht man die Beerenſucher eifrig beſchaͤftigt, auf den Märkten und in den Läden ſind dle erſten Früchte zum Verkaufe dargeboten. Das Sammeln der Beeren iſt jetzt noch eine ſehr mühſame Arbeit, da vorerſt noch nicht viel reife Beeren zu finden ſind. Beleuchtung der Burgruine Lin ⸗ deufels. Am Samstag, den 26. Juni, wird bei anbrechender Dunkelheit eine Beleuchtung der Burgruine Lindenfels und anſchließend ein gro⸗ ßes Feuerwerk vom dortigen Verkehrsverein ver ⸗ anſtaltet. Dieſe Beleuchtung, die mit außeror⸗ dentlicher Sorgfalt vorbereltet wurde, ſoll ganz wunderbare Beleuchtungseffekte erreichen. Zwei ö 305 Burgbeleuchtungen ſind am 25. und 26. Juli. „ Landgemeindetag in Mainz. Am 29. Auguft ſindet in Mainz die nächſte Mitglie⸗ derverſammlung det Deutſchen Landgemeinde⸗ tages ſtatt, auf der die Frage des Finanzaus⸗ gleichs und die Erhaltung der Selbſtändigkelt der Gemeinden erörtert werden ſoll. Neues vom Film. —„Dir bleibt die Luft weg 11 ſo heißt der große 5 Akter Luſtſpiel⸗Schlager, ö der ab heute im Central⸗Theater als Beilpro⸗ Deutſchtums in der neuen Heimat durch die gramm gezeigt wird. In der Hauptrolle Miß: 80 Devore, genannt der weibliche Harald Lloyd. Tatſächlich ſtockt einem der Atem bei den tollkühnen Kletterpartien auf den höchſten Als Hauptſchlager: Der Film der Sen⸗ ſatlonen in 6 ergreifenden Akten. Dleſer Fllm iſt eine Glanzuummer der Saiſon und erntete bis jetzt Überall großen Belfall. Als Einlage ſtets die hochintereſſante Ufa Wochenſchau. Einer fagts dem Andern! Die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen Viernheims bie⸗ tet das Central⸗Theater. a (Slehe Inſerat.) — Von einem 70 m hohen Felſen ius Meer. In elnem ee. Küſtenftädtchen erregte vor nicht langer Zeit eine Verbrecherfagd das größte Aufſehen. Auf einer Felſenſtraße, ſtell über dem Meere, raſen mit wahnwitzige Geſchwindigkeit zwel Autos entlang. Im erſten Wagen ſitzen zwei maskierte Herren. Mit angſtverzerrten Mienen ſehen ſie ihren Ber⸗ folger näher und näher kommen. Der aber, den herkuliſch gebauten Körper vornüber geneigt, ſitzt ruhig am Steuer, nicht achtend den tob bringenden Abgrund.—— Sekunden nur noch— da! elne Kurve er verllert die Gewalt über ſein Steuer — mit raſender Geſchwindigleit Maun und Wa⸗ gen 70 m tief die Klippen hinunter. Später ſtellte ſich heraus, daß dieſe aufregende Szene nichts welter war, als eine Aufnahme zu dem gewaltigen Senſatfonsfilm„Gentleman auf Zelt“ der Phoebusfilm A.-. Der tollkühne Verfolger war Carlo Aldini, der ſtärlſte Mann der Welt. Bei elner Umfrage unter den bekannteſten Ur⸗ tiſtenkreiſen der Welt ſtellte ſich heraus, daß die Muskelſtärke des bekannten italieniſchen Fllmdar⸗ ſtellers Carlo Aldini die bedeutendſte war, Der Bleeps Aldinis hat einen Umfang von nicht weniger als 43 em, ſeine Unterarmmuskel von 83 em. die Breite ſeiner Btuſt beträgt bel der Ausatmung 1.07 m, bel der Einatmung 1,15 m. Mit 20 Jahren ſtemmte er Hanteln im Gewicht von 102 kg und ſpraug 1,68 m boch. Dieſen Herkules wird man am Freitag, und Sonntag im Unten Theater in dem m „Jentleman auf Zelt“ bewundern können. Dem Union, Theater ist es gelungen, dleſen in ſetuer Art einzig daſtehenden Fülm der Phorbusfülm 1.8. für ſich zu ziehen.