Selmer Bettag.: Biernbelmer Nachrede —— . andererſeits durch eine felt tig lich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— 20 1 — tis beilegen: wöchentl. Samstags das ach vlanen, dacsſübzt 10 55 Fe einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich 1 1 preis monatl. 1.50 Mark frei ins 8 eitige tuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne imer Viernheimer Tageblatt * nzeiger (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: abgeſtufter Rabatt.— Annapmeſchluß für Inſerate und No vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werben, mit Die einſpaltizs Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., bei Wiederholung 55 vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Taß Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim 2 117. 2 Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 8 150 Schriftleitung, Druck unb Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſte. 38 —PFPFPFPFPFPFPFPFTPFPFPFPFPPPPPVPVPVPVUVUVUUVUPUUUVUVœVCV˖VVCVVœVC˖VCVVVVVV—V—V—VV——— Donnerstag, den Die Hoffnung auf die Stabiliſierung der Das Vertrauensvotum angenommen. Paris, 29. Juni. In der heutigen Kam⸗ merſitzung ergriff Miniſterpräſident Brian d ſofort das Wort zu der im heutigen Miniſter⸗ rat ſertiggeſtellten Regierungserklärung, in der, wie vorauszuſehen war, die finanziellen Probleme den breiteſten Raum beanſpruchten. Briand zergliederte die Einzelheiten der Re⸗ gierungsprojekt und führte u. a. aus, die Steuerreform ziele nach dem bereits erreichten Budgetausgleich neben größeren Erträgen auf Stärkung der Spartätigkeit und des Rückfluſ⸗ ſes von Kapital hin. Das Problem beſtehe darin, der fortgeſetzten Frankenbaiſſe Einhalt zu tun und auf der Grundlage einer neuen, aber feſten Parität die Sicherheit des Ge⸗ ſchäftslebens wieder herzuſtellen. Der nicht zu verkennenden Schwierigkeit hoffe die Regie⸗ rung durch die Mithilfe der Bank von Frank⸗ reich Herr zu werden, deren Unabhängigkeit weiterhin geachtet würde und deren Gebiete von denen des Staates getrennt werden wür⸗ den. Internationale Hilfe ſei zur Erreichung dieſes Zieles nützlich unter der Bedingung, daß die völlige Souveränität Frankreichs auf⸗ recht erhalten bleibe. Eine unentbehrliche Stütze der Stabiliſierung ſei ferner die Rege⸗ lung der interalliierten Schulden. Die Ratifi⸗ zierung der Abkommen über die äußere Schuld könne jedoch nicht getrennt werden von der Gewißheit, daß die Regierung über die nötigen Mittel zur Währungsſtabiliſierung verfüge. Die franzöſiſche Wirtſchaft müſſe einerſeits durch eine ſtärkere Produktion und Einſchränkung des Konſums wieder auf die Höhe gebracht wer⸗ Briands Erklärungen vor der Kammer. Währung.— Eine Politik des Friedens.— Ausführungen über die äußere und innere Politik. Die internationale Lage Frankreichs wird als gut bezeichnet. Die Regierung beabſichtige, die Kontinuität der Friedens⸗ u. Gleichgewichts⸗ politik der früheren Regierung ſicher zu ſtellen. Dazu wird die Stärkung der Beziehungen mit den Alliierten und die Ausdehnung der mit den anderen Völkern Europas im Geiſte des Völkerbundes abgeſchloſſenen Abkommen als notwendig bezeichnet. Durch Schiedsgerichts⸗ verträge ſoll mehr und mehr die friedliche Re⸗ gelung ſolcher Konflikte erreicht werden, die früher zum Kriege führten. Die Regierungserklärung wurde in der Kammer und im Senat, wo ſie von Juſtiz⸗ miniſter Laval verleſen wurde, mit ziem⸗ licher Kälte aufgenommen. Die finanziellen Ausführungen wurden unter Stillſchweigen angehört, während die Erklärung über die Bank von Frankreich ironiſche und erſtaunte Awiſchenrufe auslöſte. Nur am Schluß der Rede ergab ſich leiſer Beifall im Kammerzen⸗ trum. Die Abſtimmung ergab nach Auszählung die Annahme des Vertrauensvotums für die Regierung mit 292 gegen 130 Stimmen. Der Stimme enthalten hatte ſich die Mehrheit der Republikaniſchen Union, ſowie die Sozia⸗ liſten. Nach der Sitzung bezeichneten die Ab⸗ geordneten in den Wandelgängen der Kam⸗ mer die Ausführungen des Miniſterpräfiden⸗ ten als ungenügend und unbeſtimmt. Dieſe Dieſe entſprächen durchaus nicht den Erwartungen, den. Der Schluß der Regierungserklärung diente da man die Ankündigung energiſcher Maß⸗ nahmen erwartet habe. Hilfsmaßnahmen für das beſetzte Gebiet. Berlin, 29. Juni. Wie wir geſtern ankündig⸗ ten, hat die Reichsregierung ein umfangreiches Programm an Hilfsmaßnahmen für das beſetzte Gebiet, insbeſondere für das Saargrenzgebiet aufgeſtellt. Im Einzelnen nimmt die Reichsre⸗ gu zung zu den bei der Beſprechung mit dem Un⸗ torausſchuß des 16. Ausſchuſſes des Reichstages am 10. Juni 1926 aufgeworſenen Fragen wie folgt Stellung: Aus dem 200 Millionen⸗Fonds für Kleimwoh⸗ nungsbau wird ein Betrag von mindeſtens 4 Millionen Mark abgezweigt, der niedrig verzins⸗ lich und langfriſtig gegeben wird. Die Reichsregierung wird die Hilſsmaßnah⸗ men für die ſogen. Saargänger, wie ſie für die Monate Juni bis September 1926 bereits durchgeführt werden, auch für die nachfolgenden Monate fortſetzen, ſofern die wirtſchaftliche Lage der Saargänger keine weſentliche Beſſerung ge⸗ genüber dem augenblicklichen Zuſtand erfahren ſollte. 1 Sie iſt weiter damit einverſtanden, daß die Unterſtützungen gleichzeitig mit dem Erſatz der Fahrtkoſten bereits vom 1. Mai 1926 ab in Wirk⸗ ſamkeit treten. Der Reichsminiſter für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft wird aus den ihm zur Verfügung ſtehenden Mitteln für Kinderſpeiſungen die be⸗ ſetzten Gebiete und insbeſondere die Randge⸗ biete an der Saargrenze bevorzugt bedenken. Die aus der Abwicklung der beſonderen Erwerbsloſenfürſorge und der Hita⸗Kredite an das Reich ab 1. Juli 1926 zurückfließenden Mittel werden in erſter Linie zur Linderung der Kreditnot bei Hand⸗ werk, Klein⸗ und Mittelgewerbe, Handel und Landwirtſchaft im Randgebiet an der Saargrenze Verwendung finden. Ferner werden aus dieſen Mitteln Umſtellungszuſchüſſe an Landwirtſchaft und Handwerk gewährt. Um eine tunlichſt be⸗ ſchleunigte Hilfe dem Randgebiet an der Saar bringen zu können, hat ſich der Reichsminiſter der Finanzen grundſätzlich bereit erklärt, auf die zu erwartenden Rückflüſſe in Höhe des gegen⸗ wärtig dringlichſſen Bedarfs Vorſchüſſe zu ge⸗ währen. i ö Von dem Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft aus d Liquidation der 5 * Reichsgetreideſtelle Mitteln zur Hebung der zur Verfügung ſtehenden landwirtſchaftlichen Erzeugung und zur Förderung des Abſatzes der landwirt— ſchaftlichen Erzeugniſſe werden die beſetzten Ge⸗ biete und insbeſondere das Randgebiet an der Saargrenze wegen ſeiner beſonders gelagerten ſchwierigen Abſatzverhältniſſe bevorzugt bedacht werden. Die Reichsregierung wird bei den Rück- farderungen, ſowohl was die endgültige Feſtſetz⸗ ung des Schuldbetrages als auch die Rückzah⸗ lungsfriſten betrifft, auf die Intereſſen und wirt⸗ ſchaſtlichen Verhältniſſe der Schuldner die weit- gehendſte Rückſicht nahmen. Eine Niederſchla— gung der noch ausſtehenden Porderuengen iſt allerdings im allgemeinen nicht möglich, insbe— ſondere mit Rückſicht darauf, daß die überwie⸗ gende Mehrzahl der Beteiligten ihre Schuld be— reits beglichen hat und die Abwicklung in der Pfalz und Heſſen ſowie in den angrenzenden preußiſchen Regierungsbezirken Wiesbaden und Trier ſo gut wie beendet iſt. Alle aus der Abwicklung der beſonderen Er⸗ werbsloſenfürſorge und der Hika⸗Kredite ab 1. Juli 1926 aufkommenden Beträge werden dem Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete zwecks Durchführung der Hilfsmaßnahmen im Saarge—⸗ biet und zur Behebung ſonſtiger Wirtſchaftsnöte in den beſetzten Gebieen zur Verfügung geſtellt. Der Reichsminiſter der Finanzen hat im Jahre 1925 mit den beteiligten Länderregierun⸗ gen Abkommen getroffen, wonach durch Bereit⸗ ſtellung beſtimmter Pauſchalbeträge, die den öf⸗ fentlich⸗ rechtlichen Körperſchaften des beſetzten Gebietes durch den Ruhreinbruch entſtandenen Schäden endgültig abgegolten werden ſollen. Die Abfindung der Gemeinden und Gemeindever⸗ bände auf dieſen Pauſchalbeträgen bleibt als Landesaufgabe lediglich den Länderregierungen vorbehalten. Schadenerſatzanſprüche gegen die vormals franzöſiſch⸗belgiſche Eiſenbahnregie werden von den durch eine Verordnung der interalliierten Rheinlandkommiſſion gebildeten gemiſchten Ge⸗ richtskommiſſionen verfolgt. Die endgültige Er⸗ ledigung der letzten noch ſchwebenden Sachen iſt in kurzer Zeit zu erwarten. Die Reichsregierung wird den von der Be⸗ 1. Juli 1926 1 werden zur Befriedigung vordringlicher Bedürf⸗ niſſe zu den im Haushalt für 1926 bereits vorge⸗ ſehenen 212 Mill. Mark noch weitere 284 Bar⸗ darlehen zu je 1200 Mart, insgeſamt alſo 3 408 000 Mark in Kürze bereitgeſtellt werden. Deutſches Reich. Keine Reduzierung der engliſchen Beſatzung. London, 30. Juni. In engliſchen Regie⸗ rungskreiſen iſt man der Auffaſſung, daß von Seiten Englands eine Reduzierung der Be⸗ ſatzungstruppen im Rheinland nicht zu erfol⸗ gen habe, da ſie ſich im Vergleich zu der Stärke anderer Beſatzungsmüchte in durchaus vernünftigen Grenzen hielten. Weitere Rück⸗ wirkungen aus dem Vertrag von Locarno müßten in erſter Linie von den anderen Be⸗ ſatzungsmächten erwartet werden. Reichshilfe für die Rheinbrücken bei Maxau f und Speyer. ö Berlin, 30. Juni. Wie wir erfahren, be⸗ ſchloß das Reichskabinett in ſeiner geſtrigen men der Erwerbsloſenfürſorge geplanten Kre— angriffnahme in der beſonders ſchwierigen Lage der Pfalz begründet iſt. In Frage kommt eine Beteiligung an dem geplanten Brückenbau über den Rhein bei Maxau und Speyer. Sitzung, ſich neben den allgemeinen, im Rah- Ab del Krim. Madagaskar als Wohnort Abd el Krints? Paris, 29. Juni. Der„Quotidien“ glaubt zu wiſſen, daß die franzöſtſch⸗ſpaniſche Ma⸗ rokko⸗Konſerenz als zukünftigen Aufenthalt Abd el Krims die Inſel Madagaskar beſtimmt hätte. Das Blatt fügt hinzu, daß über die Geſamtheit des Marokko-⸗Statuts noch kein⸗ Entſcheidung getroffen worden ſei. Nach Meldungen aus Fez ſind neue Un⸗ ruhen im nördlichen Frontabſchnitt von Fez ausgebrochen. Schwiegerſohn Raiſulis, Mulay Hamed Bagger, hat ſich zum Sultan der Dſcheballas ausrufen laſſen und hat an⸗ dere Stämme aufgefordert, ſeine Oberhoheit anzuerkennen. Zwei andere Führer ſuchen bei den umliegenden Stämmen an Autorität zu Der gewinnen. Ausland. Vereiteltes Attentat auf das ſpaniſche Königspaar. Paris, 29. Juni. Nach einer Meldung des diten an Maßnahmen zu beteiligen, deren In⸗T„Intranſigeant“ iſt es der Pariſer Kriminal⸗ polizei gelungen, auf das Attentat vereiteln. ein anarchiſtiſches ſpaniſche Königspaar zu Es handelt ſich um 50 ſpaniſche Anarchiſten, die ſämtlich, ſchwer bewaffnet, feſtgenommen wurden. Berlin, 29. Juni. Obwohl von Seiten der Regierungsparteien erklärt wird, daß ſie in den heutigen Beſprechungen mit den Sozial⸗ demokraten es abgelehnt haben, über den Rahmen der bisher gewährten Zugeſtändniſſe hinauszugehen, nimmt man in parlamentari⸗ ſchen Kreiſen nicht an, daß dieſe Ablehnung bereits eine endgültige war. Man glaubt viel⸗ mehr, aus dem Umſtand, daß die Verhand⸗ lungen morgen fortgeſetzt werden ſollen, ſchließen zu können, daß zum mindeſten bei einem Teil der Mittelparteien noch Neigung vorhanden iſt, die eine oder andere ſozial— demokratiſche Forderung ſchließlich doch noch anzunehmen. Die Annahme ſämtlicher ſozialdemokratiſchen Forderungen iſt natürlich ausgeſchloſſen. In parlamentariſchen Kreiſen glaubt man, daß die Vertagung der Entſcheidung im Ple⸗ num des Reichstages auf eine Abmachung zwiſchen Zentrum und Demokraten auf der einen und der ſozdem. Fraktlonsleitung auf der anderen Seite zurückzuführen iſt mit dem pecke, Zeit zur Bearbeitung einerſeits der Deutſchen und Bayeriſchen Volkspartei, an⸗ dererſeits des linken ſozdem. Flügels zu ge⸗ winnen, der ſich bisher am ſtärkſten jeder Einigung widerſetzt hat. Ob dieſe Abſicht Er⸗ folg haben wird, kann allerdings heute noch nicht geſagt werden. Berlin, 29. Juni. Eine mehrſtündige Be⸗ ratung, die heute mittag zwiſchen den Vertre⸗ tern der Sozialdemokraten auf der einen und den Regierungsparteien ſowie dem Reichs⸗ kanzler Marx auf der anderen Seite über die Fürſtenabfindungsfrage ſtattfand, führte, wie wir erfahren, noch zu keinem abſchließenden Ergebnis. Es wurden in der Beſprechung zwar einige Differenzpunkte erörtert. Die So⸗ zialdemokraten behielten ſich jedoch ihre volle Handlungsfreiheit weiter vor. Weitere völkiſche Enteignungsforderungen. Berlin, 29. Juni. Die völkiſche Reichs⸗ tagsfraktion hat zur zweiten Beratung des Fürſtenabfindungsgeſetzes eine Entſchließung eingebracht, die Reichsregierung zu erſuchen, alsbald einen Geſetzentwurf vorzulegen, wo⸗ nach: 71 Das Vermögen der ſeit dem 1. Auguſt 1914 zugezogenen Oſtjuden und ſonſtiger Fremdſtämmigen, ſowie der öffentlichen Ein⸗ fluß ausübenden jüdiſchen Großunteruehmun⸗ gen(3. B. Moſſe u. Ullſtein) ohne Entſchädi⸗ ſatzung belaſteten Gemeinden geäußerten Wün⸗ ſchen auf Bereitſtellung weiterer erdarlehen für das Rechnungsjahr 1926 Rechnung tragen. Es gung enteianet wird, 2. der ſeit 1. Auguſt 1914 durch Krieg, Re⸗ volution, Inflation oder Deflation erworbene Der Stand der Fürſten⸗Abfindungsfrage. Vermögenszuwachs eingezogen wird und 3. die Kreditbanken in die öffentliche Hand übergeführt werden. (Wenngleich dieſe Anträge ja wohl mehr al, Demonſtrationsanträge zu betrachten ſind, ſo zeigen ſie doch, welch zweiſchneidiges Schwert der Antrag auf die Fürſtenenteig⸗ nung iſt, und welche Gefahr für den Staat und die Staatsbürger in der Verletzung von Rechtsgrundſätzen liegt. Da haben wir ein Beiſpiel, wie man mit evtl. Volksent⸗ ſcheiden dem Privateigentum auf den Leib rücken will. Vielleicht werden noch manche Ja⸗ ſager aus dem bürgerlichen Lager die religib⸗ ſen und ethiſchen Beweggründe verſtehen ler⸗ nen, die die Richtſchnur für die„Nein“⸗Parole de Zentrums in der Frage der Fürſtenent⸗ eignung und Abſtimmung geweſen ſind. Die Red.) JDieutſcher Reichstag. Der Kampf um die Fürſtenabfindungsvorlage. Berlin, 29. Juni. Der Reichstag genehmigte heute zunächſt gegen den Widerſpruch der Kom- muniſten das deutſch⸗öſterreichiſche Uebereinkom⸗ men über die Durchführung der Sozialverſicherung im zwiſchenſtaatlichen Verkehr und begann die zweite Leſung des Regierungsentwurfs über die Fürſtenabfindung. Da nach den geſtrigen Unterhandlungen mit der Sozialdemokratie für heute noch keine Entſchei⸗ durg zu erwarten iſt, war das Haus vethännis⸗ mäßig ſchwach beſetzt. Zunächſt berichtete der Ab⸗ geordnete Pfleger(B. Pp.) über die Verhand⸗ lungen des Rechtsausſchuſſes, die a allgemein bekannt ſind.. Nach Beendigung des Ausſchußberichtes ſchlug Präſident Loebe vor, bei der heutigen zweiten Leſung von einer Generaldebatte Abſtand zu nehmen und die allgemeine Ausſprache auf die für Freitag vorgeſehene dritte Leſung zu ver⸗ ſchieben. Man ſolle vielmehr gleich in die Ein⸗ zelberatung der Vorlage eintreten und die ver⸗ ſchiedenen Parggraphen in acht Gruppen zuſam⸗ menfaſſen. Bei jeder Gruppe ſolle die Redezeit für jede Partei höchſtens 15 Minuten betragen. Gegen dieſen Vorſchlag erhoben nur die Völki⸗ ſchlag wurde alſo angenommen. Einzelberatung des 8 1, der dle Einſetzung und Zuſammenſetzung des Reichsſondergerichts be⸗ ſtimmt. Abg. Dr. Jarth(Dnatl.) wies darauf hin, daß der Wille der Deutſchnationglen, an dem 43. Jahrgang ſchen und Kommuniſten Widerſpruch. Der Vor⸗ Das Haus begann demgemäß ſofort mit der Geſetz mitzuarbeiten, von den Regierungsparteie nicht angenommen worden ſei, weil letztere die Vorlage ſchon von Anfang an mit den Sozial⸗ demokraten machen wollten. Der jetzt vorliegende weſentlich radikaliſterte Entwurf verletze die ſarundläse des Rechtsſtaates und ſei deshalb für die Deutſchnationalen unannehmbar. Zu 81 be⸗ gründete der Redner einen Aenderungsantrag, wonach die vier Laienmitglieder des Sonderge⸗ richis nicht Mitglieder von Parlamenten des Reiches oder der Länder ſein oder geweſen ſein dürfen. Demgegenüber erneuerte der Sozialbe⸗ mokrat Dr. Roſenfeld den bekannten Antrag jeiner Partei, daß die Mitglieder des Sonderge⸗ dichts vom Reichstag gewählt werden müſſen. Hierauf nahm Reichsinnenminiſter Dr. Külz as Wort, um zunächſt den deutſchnationalen Borwurf, das Geſetz wäre unter Konzeſſtonen im den Druck der Straße zuſtandegekommen, ent⸗ ieden zurückzuweiſen. Allerdings ſei der mil⸗ ſionenſach geäußerte Volkswille zur Bereinigung der ganzen Auseinanderſetzungsfrage berückſich⸗ ligt worden. Der Miniſter betonte, daß die Re⸗ nierung geſchloſſen hinter dem Geſetz ſtehe und bei deſſen Nichtzuſtandekommen die Konſe⸗ guenzen ziehen würde. Es folgte der Zentrumsabgeordnete Schulte, der im Namen der Reglerungsparteien für den 5 Uin ſeiner Faſſung eintrat. Hier ſei die rich⸗ lige Mittellinie gefunden. Abg. v. Gräfe(Völk.) lehnte die Vor⸗ lage ab und erklärte, daß ſeine Fraktion an der weiteren Beratung ſich nicht beteiligen würde. Auch der Kommuniſt Neubauer lehnte die Vorlage und damit auch den 8 1 ab. In einfacher Abſtimmung wurde der§ 1 ge⸗ gen die Kommuniſten und Völkiſchen bei Stimm⸗ enthaltung der Sozialdemokraten und Deutſch⸗ naionalen, alſo mit dem gleichen Stimmenver⸗ hältnis wie ſeinerzeit im Ausſchuß, angenommen. Als nächſte Gruppe werden die Paragraphen R bis 4, die die Bedingungen, unter denen das Sondergericht tätig wird, enthalten, beraten. § 2 der Ausſchußvorlage wurde gegen die Stimmen der Mittelparteien mit den Stimmen ber Deutſchnationalen, Völkiſchen und Kommu⸗ ntiſten abgelehnt. Dagegen wurde§ 8 mit 142 Stimmen der Mittelparteien gegen 138 Stimmen der Sozlaldemokraten und Kommuniſten bei 79 Stimmenthaltungen der Deutſchnationalen und Völkiſchen unter großer Heiterkeit angenommen. Der nächſte Ber Poragraphen 5 bis 7. für die Unterſcheidung von Privat⸗ und Staats⸗ eigentum aufſtellt, beantragten die Deutſchnationalen die Streichung dieſer Richtlinien, während die So— zialdemokraten die Einfügung der Beſtimmung verlangten, daß in Zweifelsfällen die Vermu⸗ lung immer für Staatseigentum ſprechen müſſe. In der Abſtimmung wurden die deutſchnatio⸗ kalen Abänderungsanträge gegen die Stimmen der Antragſteller abgelehnt.§ 5 wurde bel Stimmenthaltung der Sozialdemokraten gegen Deutſchnationale, Völkiſche und Kommuniſten an⸗ , ebenſo die Paragraphen 6 und. Bei 8 6 wurde ein deutſchnationaler Antrag, wo⸗ nach rechtskräftige Urteile und Schiedsſprſche, Vergleiche uſw. maßgebend ſein ſollen, in na⸗ ntentlicher Abſtimmung mit 301 gegen 108 Elim- men der Deutſchnatlonalen und Völkiſchen abge⸗ lehnt. Um 7 Uhr wurde die Weiterberatung auf Mittwoch 1 Uhr vertaat. ungsabſchnitt umfaßte die Beim 8 5, der Richtlinien — ͥͤ—̃̃—̃ͤ̃kſ———u——̃ m———̃̃ p—ä———fñ—ñ——ẽä̃m ͤ— é——.——8́ͤ ͤ ͤpt—̃ ̃[(0ęüG——̃̃̃̃̃—̃— Gätſek. 0 Roman von Alfred Wilſon, in autoriſterter Ueberſetzung von Johanna Bunk. 1 Machdruck verboten.) Aber das Glück war heute gänzlich gegen ihn. Wenn der Bankhalter abhob, ſo war's immer Uſhers Seite, die den Gewinn einheimſte und Gordon hatte verloren. Ihm war das für den Augenblick ganz gleich, denn er konnte den Ver⸗ luft tragen; Uſhers Geſicht ſtrahlte immer heller, während er jetzt ängſtlich zu werden anſing. Mit einem Aberglauben, deſſen Gordon ſich ſelbſt früher kaum für fähis gehalten hatte, wollte er heute das Ende dieſes Spielduells als ein Zeichen für die Zukunft nehmen. Nun wurde dieſes Zeichen immer ungünſtiger für ihn. Auch die Geldfrage begann ihm ernſtlich Sorge zu machen; nicht weil er über ſeine Spielverluſte traurig war, ſondern weil der Betrag, den er mitgenommen hatte, immer mehr und mehr zuſammenſchmolz, und er jetzt doch nicht nach Hauſe gehen konnte, um ſeine Börſe zu füllen, und neuen Vorrat zu holen, deun daun hätte er doch ſicher Uſher aus dem Geſicht verloren. Plötzlich zog ein Zwiſchenſall ſeine Aufmerk- ſamkeit nach der auderen Seite hinüber. Einer der Mitſpieler von drüben machte eine ſcherzhaſte Bemerkung zu Uſher und wies auf einen Gegen⸗ ſtand, der vor dieſem auf dem Tiſch lag. Gordon ih dem Blick und ſah eine alte, ſilberne Blei⸗ ſtiſthülſe. Sie lag neben Uſhers Zahlmarken. und dann und wann ſtrich der Spieler liebkoſend mit den Fiugern daritber hin. „Ja, das iſt mein Talisman,“ ſagte er lachend auf die Bemerkung des anderen Herrn. „Das bringt mir immer Glück; bis geſtern war er mir abhanden gekommen, Aber nun er wieder da iſt, macht er auch ſeine Sache gleich ſehr gut.“ Gordon griff inſtinktiv auch in ſeine Taſche. Er trug immer eine ſilberne Kugel bei ſich, die er in Südafrika an der Uhrkette gehabt und die ihm einmal in wunderbarer Weiſe ſein Leben gerettet. 5 5 Gut, dachte er, wenn 1 5 beim Spiel Mode ſind, kann ich ja auch einen hervorholen und meine ſilberne Kugel gegen die Bleiſtiſthülſe Eine Erhebung der Erwerbsloſenfürſorge. In einem dem Reichstag vorliegenden Geſetzentwurf wird der Reichsarbeitsminiſter ermächtigt, durch die Arbeitsnachweisämter eine Erhebung über die Wirkungen zu ver⸗ anſtalten, die ſich aus einem Lohnklaſſenſyſtem in der Erwerbsloſenfürſorge ergeben würden Die gewonnenen Unterlagen ſind von den öffentlichen Arbeitsnachweiſen dem Präſiden⸗ ten der Reichsarbeitsverwaltung(Reichsam für Arbeitsvermittlung) zu überſenden Ind von ihm zu bearbeiten. Die Erwerbsloſen und ihre früheren Ar⸗ beitgeber ſind verpflichtet, bei der Erhebung mitzuwirken, insbeſondere die nötigen Aus⸗ künfte zu erteilen. Der Vorſtand der Gemeinde iſt befugt, bei Zuwiderhandlungen gegen dieſes Geſetz und die zu ſeiner Durchführung erlaſſenen Vor⸗ ſchriften Ordnungsſtrafen zu Gunſten der Ge⸗ meindekaſſe bis zur Höhe von 150 Reichsmarl für jeden Fall feſtzuſetzen. Die Koſten der Erhebung gelten als Ver⸗ waltungsaufwand der Erwerbsloſenfürſorge. Die Koſten, die beim Reichsamt für Arbeits⸗ vermittlung entſtehen, werden aus Reichsmit⸗ teln der Erwerbsloſenfürſorge gedeckt. In der Begrundung wird ausgeſuyrt: Das Reichskabinett hat in ſeiner Sitzung vom 5. Mai 1926 beſchloſſen, das bisher in der Er⸗ werbsloſenfürſorge geltende, auf Wirtſchafts⸗ gebiete und Ortsklaſſen abgeſtellte Höchſtſatz⸗ ſyſtem durch eine Abſtufung der Unterſtüt⸗ zungsſätze nach dem Arbeitsverdienſt zu er⸗ ſetzen, den der einzelne Erwerbsloſe in ſeiner letzten Arbeitnehmertätigkeit bezogen hat. Die zuſtändigen Ausſchüſſe des Reichsrats haben in ihrer Mehrheit dieſer Abſicht zugeſtimmt. Die finanziellen Wirkungen eines ſolchen Syſtems laſſen ſich, wie von Anfang an hervorgehoben i, im voraus nicht zuverläſſig beurteilen. Der Reichstagsausſchuß für ſoziale Angele⸗ genheiten hat deshalb angeregt, zunächſt durch eine ſtatiſtiſche Erhebung Klarheit darüber zu ſchaffen. Um dafür eine ſichere Rechts⸗ grundlage zu haben, bedarf es eines Ge⸗ ſetzes. Die Erhebung ſoll ſich auf das Reichs— gebiet erſtrecken. Die öffentlichen Arbeitsnach⸗ weiſe füllen über jeden Erwerbsloſen eine einheitliche Fragekarte aus, mit der die gegen— wärtige Erwerbsloſenunterſtützung(einſchl. der Verteilung auf Hauptunterſtützung, Ehe— gattenzuſchläge und ſonſtige Angehörigenzu— ſchläge), die Dauer der Unterzützung und der durchſchnittliche Arbeitsverdienſt in der letzten Zeit ſeiner Arbeitnehmertätigkeit(in der Re gel einer Voche) feſtgeſtellt werden ſoll. Die Fragekarten ſind dem Präſidenten der Reichs⸗ arbeitsverwaltung mögliaſt weniger und einfacher Fragen durch die örtlichen Behörden und einheitliche Ver⸗ arbeitung des geſamten Urmaterials durch eine Zentralſtelle— gewährleiſtet nach den ſtatiſtiſchen Erfahrungen einwandfreie Er⸗— gebniſſe. Die Notwendigkeit von Strafbeſtimmun⸗ ben bedarf keiner beſonderer Begründung. Da die Erhebeing den Zwecken der Erwerbs⸗ loſenfürſorge dient, ſind die Koſten aus Mit⸗ teln der Erwerbsloſenfürſorge zu decken. Aber zu ſeinem Bedauern fand er, als er in allen Taſchen nach derſelben geſucht hatte, daß er ſie zu Hauſe gelaſſen hatte; ſeine Finger griffen etwas anderes, was er, als er es herausgezogen, entſetzt anſah. Er hatte das Meſſer, mit dem Carlton erſtochen war, gegriffen. In jener Nacht hat“, er es zu ſich geſteckt und in den Aufregungen der folgenden Tage nicht mehr daran gedacht, es wieder in die Hand zu nehmen. Er wollte es ſogleich in die Taſche zurück⸗ ſtecken, als ihm auf einmal ein ſeltſamer Einfall kam. Die Waffe, die mit dem daran haften⸗ den Blut des Erſtochenen an jenem Abend ſo entſetzlich ausgeſehen hatte, erſchien jetzt, wo das Meſſer zuſammengeklappt war, ganz harmlos. Aber Gordon mutmaßte doch, daß ihr ehe⸗ maliger Eigentümer ſie ſicherlich wiedererkennen würde. Und er ſchloß weiter, daß wenn Uſher — wie er ſelbſt manchmal hoſſte, der Täter, wäre, er beim unerwarteten Anblick dieſes Meſſers auf dem Spieltiſch, Schrecken und Ver⸗ wirrung zeigen würde. Traf das heute zu? Er wußte es 5 ſelber kaum zu ſagen. Langſam legte er das Meſſer auf den grünen Tiſch und ſah ſcharf zu Uſher hinüber. Es war gerade eine Pauſe im Spiel und nichts zog die Aufmerkſamkeit ab. Alle Spieler ſahen es, machten ihre Gloſſen und nickten, doch Uſher? Gordons Augen ließen nicht von ihm ab; aber der andere hatte ſeine Geſichtszüge ſo in der Gewalt, daß Gordon in dem Augenblick nicht hätte beſchwören können, od jener die Waffe erkannt habe, oder nicht. Im nächſten Moment wußte er es. Nicht, daß Uſher die Farbe gewechſelt und blaß ge⸗ worden wäre, das war bei ſeinem Teint unmöglich, oder daß ſeine Augen regungslos darauf hingeſtarrt hätten; nein, etwas anders geſchah, was ihm zeigte, daß er geſchickt operiert hatte. Uſhers ganzes Weſen hatte ſich verändert; er richtete ſich fa auf; ſeine Finger 1 ſich zuſammen un färbten durch den Druck ſeine Handknöchel rot; er ſtieß einen leiſen Seufzer aus, als er licke bemerkte. „Der kleine Zwiſchenfall war vorüber; das Spiel nahm ſeinen Fortgang; die andern dachten nicht mehr daran; aber das Glück hatte 5 mit einem Male gewendet. Gordons Fetiſch übertraf Uſbers. Das Glück iſt eben launiſch, und von ordons (Reichsamt für Arbeits⸗ vermittlung) zu überſenden und dort auszu⸗ werten. Nur dieſes Verfahren, Beantwortung ermittelt werden. Vermiſchtes. Hochverrat und Spionage vor Gericht. Leipzig, 28. Juni. Vor dem Reichsgerichf hatte ſich der Techniker Artur Vogt aus Berlin wegen Landesverrats und Spionage zu verant⸗ worten. Er war beſchuldigt, als Angeſtellter den Siemens⸗Schuckertwerke wichtige, im Intereſſe der Landesverteidigung geheim zu haltende Do⸗ 1 dem franzöſiſchen Nachrichtendienſt aus⸗ geliefert zu haben. Das Urteil lautet wegen Sanne auf ſechs Jahre Zuchthaus, zehn Jahre Ehrverluſt und dauernde Stellung unter Polizeiaufſicht. Breslau, 28. Juni. Vom erſten Strafſenat des Breslauer Oberlandesgerichts wurde der Privatdetektiv Theodor Gabrys aus Königshütte wegen Spionage zu Gunſten Polens zu ſieben Jahren Zuchthaus, zehn Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht verurteilt. Der Barmatprozeß verſchoben. Berlin, 29. Juni. Der Barmatprozeß, der ur⸗ ſprünglich im Herbſt ds. Is. ſtattfinden ſollte, iſt um weitere ſechs bis ſieben Monate verſchoben worden, ſodaß die Verhandlungen vorausſichtlich erſt im März nächſten Jahres ihren Anfang niehmen werden. f Notſtandsarbeiten im Hochwaſſergebiet. Berlin, 29. Juni. Nach einer Mitteilung des „Vorwärts“ beabſichtigt das Reichsarbeitsmini⸗ ſterium, der Reichsregierung vorzuſchlagen, daß die geſamten Wiederinſtandſetzungsarbeiten an den durch das Hochwaſſer zerſtörten Dämmen und alle ſonſtigen, damit zuſammenhängenden Erdar⸗ beiten einheitlich vom Reiche aus geregelt wer⸗ den ſollen. Die dafür nötigen Mittel ſollen zun Hälfte vom Reich und zur anderen Hälfte von den Ländern und Kommunen aufgebracht werden. Die Ausführung ſoll zum größten Teil mit Hilfe von Arbeitsloſen und unter Inanſpruchnahme der Mittel für die produktive Erwerbsloſenfür— ſorge erfolgen. Dr. Nafziger freigeſprochen Frankenthal, 27. Juni. Schöffengericht Frankenthal fand am Freitag vormittag die Hauptverſammlung gegen den Vor⸗ ſitzenden der Freien Bauernſchaft, Dr. Jakob Nafziger, wegen Aufforderung zum Unge⸗ horſam ſtatt. Dr. Nafziger war angeklagt, in einer am 6. Dezember vorigen Jahres zu Kirch⸗ heim a. E. ſtattgefundenen Verſammlung der Freien Bauernſchaft die anweſenden Bauern zum Ungehorſam aufgefordert zu haben mit den Wor⸗ ten:„Man brauche ſich der Behörde gegenüber noch nicht ſo zu eilen mit dem Steuerzahlen, man dürfe auch einmal ſich das Maul verbrennen, 0 habe es ſich ſchon öfters verbrannt. Schmeißt die Mahnungen in den Papierkorb, wenn wir ge⸗ ſchloſſen vorgehen, ſo bekommen wir die Steuern geſchenkt, wie dies auch im Vorjahre der Fall war.“ Durch die Beweisaufnahme und in ver⸗ eidigten Zeugenausſagen wurde einwandfrei feſt⸗ geſtellt, daß dieſe Aeußerungen in der Verſamm⸗ lung gefallen ſind. Ob Dr. Nafziger es war, den dieſe Aeußerungen gemacht, konnte jedoch nicht Der Angeklagte wurde daher freigeſprochen. ö Von Ratten angefreſſen. Sobernheim, 26. Juni. Von Ratten angefreſ⸗ ſenwurde nachts das Kind einer hieſigen Fa⸗ milie. Die Mutter wurde durch Schreien wach ind machte beim Nachſehen die Entdeckung. daß dem Augenblick an, da es ſich dem U her abhold zeigte und er nicht mehr gewann, verlor er den Kopf. Er ſpielte hastig, verlor immer mehr, ſetzh immer höher, wenn es ihm wieder einmal lächelte und kam endlich dahin, daß er faſt auf jeden Schlag verlor. ö Gordon bewahrte vollkommen ſeine Ruhe; er wollte das Glück halten, aber ſeine ganze Auf merkſamkeit wandte er zu Uſher, deſſen grün ſchillernde Augen jetzt die ſeinen mit einem Blicke tiefſten Haſſes kreuzten. „Er erkannte ſein Meſſer und möchte mich am liebſten vergiften,“ dachte Gordon. Er wird ſich nicht denken können, wie ich in den Beſitz der Waffe gekommen bin; er wird den Umſtand, daß ich es hinlegte, als einen rein zu⸗ fälligen anſehen. Die Sache ſchreitet ja ſchön vorwärts; ich will ruhig abwarten und weiter aufpaſſen.“ Für den Augenblick brauchte er keine Achtung mehr auf das Spiel zu geben, denn Uſher, deſſen Verluſte jetzt enorm geworden waren, knabberte wütend an ſeinen 1 ſtand plötzlich auf, rafſte ſeine Zahlmarken zuſammen und ging vom Spieltiſche weg. f Gordon war ſo überraſcht, daß er jetzt kaum wußte, was er tat. Er hatte einen großen Ein⸗ ſatz vor ſich; aber er wollte heut nicht wieder Usher aus dem Geſicht verlieren; er ſtand auf und ging ihm nach. ö Als er an der Tür war, rief ihn der Beſitzer des Salons zurück; er mußte umkehren, und ſeinen Gewinn, der noch beträchtlich angewachſen war, einſtreichen. a Aber die Verzögerung hatte nur kurze Zeit edauert, ſo daß er noch hoffen konnte, den ortgegangenen einzuholen, wenn er zuſchritt. Er hatte ſich nicht getäuſcht, denn als er auf die Straße kam, ſah er einige Schritte vor ſich die ſchlanke Geſtalt Uſhers. ö Diesmal habe ich Dich und werde vielleicht noch manches entdecken, dachte Gordon. ö Uſher ſchien keine Furcht zu haben, daß ihm jener folge, denn er ging langſam, ohne ſich umzuſchauen, und machte es Gordon diesmal nicht ſchwer, ſich auf ſeiner Fährte zu halten. ö eute brauchte er nicht lange zu gehen. Als Üſher Park Lane durchquert hatte, ging er durch einige Straßen und machte vor Batb Gotel Vor dem erweiterten nicht Verdacht gegen mich Vorteil dadurch verliere.“—. das ztind von daten an den Händchen angeſteſh ſen wurde.. l f N Faſziſtiſch kommuniſtiſcher Zuſammenſtoßz in Frankreich,. Paris, 28. Junl. In Nantes fand 1 eine faſziſtiſche Verſammlung ſtatt, an der Faſziſten teilnahmen, die zur Hauptſache aus Pa⸗ tis gekommen waren. Das Organ der Faſziſten „Nouveau Siecle“ ſpricht allerdings heute vo 10 000 Teilnehmern und erklärt, daß es die Ne tionalverſammlung der faſziſtiſchen Frontkämpfe⸗ Produzenten und Familienväter geweſen ſei. Di Kommuniſten veranſtalteten eine Proteſtkundge bung. Es kam zu Zuſammenſtößen zwiſchen Faſziſten und Kommuniſten. Die Polizei grif allerdings energiſch ein, ſodaß ſich keine ernſten Folgen zeigten.— Die Royaliſten veranſtalteter in Straßburg eine Kundgebung, wobei Leon Daudet das Wort ergriff. Er wandte ſich be⸗ ſonders gegen die autonomiſtiſche Bewegung, die nach ſeiner Anſicht von Deutſchland genährt wird. Es kam zu einem Zuſammenſtoß mit den Kommuniſten, wobei zwei Poliziſten und ein Zuſchauer verletzt wurden. Zwei Perſonen wur⸗ den verhaftet. Zu dem Attentatsverſuch auf den ſpaniſchen König. Paris, 28. Juni. Ueber die am Samstag in Paris erfolgte Verhaftung zweier Spanier, die einen Anſchlag gegen König Alſons von Spa⸗ nien gelegentlich ſeines Aufenthaltes in Paris planten, werden jetzt weitere Einzelheiten be⸗ kannt. Einer der Verhafteten iſt der Mörder des Erzbiſchofs von Saragoſſa. Er iſt außerdem in ein Attentat gegen den Direktor der Bank von Gjon verwickelt. In einem Automobil wurden mehrere Repetierpiſtolen gefunden. Beide Ver⸗ hafteten ſollen zu dem mit dem in Spanien feſt⸗ genommenen Anarchiſten Raphaele Corres in Beziehungen geſtanden haben. Ein dritter im Ok⸗ kober 1924 aus dem Gefängnis entwichener Spa⸗ nier konnte noch nicht ſeſtgeſtellt werden. Ihr Eingemachtes denn ein Verderben durch Schimmel oder Gärung ist ausgeschlossen, wenn Sie Dr. Oetker's 57 Oetker Einmache-Hüſs coc D Relne Benzoeslure ee. dees den Lale s Os gebrauchen. Es ist das einfachste, billigste und trotzdem aus- gezeichnete Verfahren.— 1 Päckchen von Dr. Oetker's Einmache-Hülfe genügt, um 10 Pfund eingemachte Früchte, Gelee, Marmelade, Frucht- säfte, Gurken usw. haltbar zu machen. Gebrauchsanwelsung ist jedem Päckchen aufgedruckt. Dr. Oetker's Einmache- Rezepte erhalten sie kostenlos in den einschl. Geschäften. Verlangen Sie ebendaselbst die bellebten Oetker- Rezepte. wenn vergriffen, portofrei von Dr. A. Oetker, Bielefeld. [Halt. Ehe er eintkrar, wandte er ſich wie ſuchend um. Gordon hatte das erwartet und ſich in den Schatten eines Hauſes geſtellt. ö Er glaubte nicht, daß Uſher ihn bemerkt, und doch machte ihn ein hämiſcher Blick deſſen, als er die Glocke zog, lig Er wartete noch einige Zeit und fragte dann den Hotelportier, ob Herr 905 hier 0 0. „Ja, mein Herr; er iſt eben na auſe ge⸗ kommen. Soll ich Sie melden?“ ee „Danke, danke, es eilt nicht ſo; ich komme ſchon morgen,“ erwiderte er und entfernte ſich. „Alſo hier wohnt er,“ dachte er;„na, morgen will ich ihn beſuchen. Daß er das Meſſer er⸗ kannte, iſt ſicher; ich muß nur einen guten Vor⸗ wand erfinden, um ihn zu ſprechen, damit er ſchöpft und ich meinen Als er den Nachhauſeweg einſchlug, hörte er jemand hinter ſich herkommen. Er achtete nicht weiter darauf, bis er, als er in die Nähe ſeiner Villa gekommen, die Ueberzeugung gewann, daß ihm jemand nachſpioniere. Er wandte ſich ſchnell um und ſah ſeinem Verfolger ins Geſicht. Es war einer der Klubdiener aus dem Spielhauſe, der die Garderobe zu verwalten hatte, etzt wurde er deſſen inne, daß jener ſofort nach ſeinem Weggang hinter ihm her geweſen ſei und konnte ſich auch nun Uſhers hämiſchen Blick beim Hineingehen in das Hotel erklären. Uſher hatte vorausgeſehen, daß Gordon ihm folgen würde, und in der kurzen Zeit, als er vom Bank⸗ halter zurückgerufen war, um ſein Geld zu holen, hatte er den Diener beauftragt, hinter ihm her⸗ zugehen. Gordon biß ſich ärgerlich auf die Lippen; für ſo geſchickt hätte er Uſher nicht gehalten; aber er ſuchte der Tatſache eine vorteilhafte Seite abzugewinnen. ÜUſher konnte gemerkt haben, daß Gordon ihm ſchon einmal nachgegangen ſei, und er wollte auf ſeiner Hut vor ihm ſein; möglicherweiſe konnte er ſich auch geirrt haben, und Uſher hatte das 190 085 gar nicht wiedererkannt, der drohende Blick, dem er begegnet zu ſein glaubte, konnte auch Augentäuſchung ſein. 8 (Fortſetzung folgt) Ingeſtrebt. Pie Leiche konnte noch am gleichen Porgen und auf den Friedhof in Käferthal 5 etwa 18 Jahre Augsburg auf einen fahrenden Laſtkraftwagen Einmache-Hülfe g Piährige Mädchen pon hier fiel geſtern Lulale Das Reichsbannerſeſt ird, wie uns vom Vorſtand mitgeteilt wird, olgenden Verlauf nehmen: Der Fackelzug: Die Bannerleute und onflige Tellnehmer verſammeln ſich an der Frei⸗ Aus Nah und Fern. Wachenheim, 28. Juni.(Verkehrsprobleme.) Die hieſige Gemeinde beabſichtigt neben der Anlage eines Fiſchweihers in der Nähe des orſthauſes Rotſteige auch die Errichtung iner Badeanſtalt. Beide Projekte befinden ſich u Vorarbeit. Mit Rückſicht auf den ſtarken ö berkehr wird auch der Ausbau der Bahn von Fudwigshafen— Meckenheim über Deidesheim, Wachenheim, Forſt, bis nach Bad⸗Dürkheim Alzey, 28. Juni.(Schwerer Autounfall.) Auf der Fahrt von Kaiſerslautern nach Mainz t in Wörrſtadt das Auto des Möbelfabri⸗ unten Weilemann aus Kaiſerslautern infolge mes Reifendeſektes verunglückt chlagen Während Fabrikant Weilemann nu und umge⸗ Jeſichtsverletzungen vbavontrug, wurde ſeine rat unter dem Wagen begraben und erlitt ine ſchwere Gehirnerſchütterung. Auch der ltere Sohn Weilemanns wurde verletzt, benſo der Chauffeur, während der jüngere ohn rechtzeitig abſpringen konnte. Die Ver⸗ unglückten liegen im hieſigen ſtädtiſchen Kran⸗ nhaus. Ludwigshafen, 28. Juni.(Tödlicher Un⸗ lücksfall.) Geſtern nachmittag ſtürzte ein 68 jahre alter Schloſſer, Gottlieb Kendzia, in er Böhnſtraße wohnhaft, als er ſich in ſeine Wohnung begeben wollte, rücklings die Treppe herunter und erlitt einen ſchweren Schädel— ruch. Auf dem Wege ins Krankenhaus ſtarb „ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. Mannheim, 28. Juni.(Freiwilliger Tod.) Am Samstag nachmittag gegen 5 Uhr hat ſich ine auf dem Waldhof wohnhafte 21 Jahre lte Kontoriſtin an der Sandhoferſtraße in den Altrhein geſtürzt und iſt ertrunken. Un⸗ glückliche Liebe ſoll die Urſache der Tat ſein. Tage ge⸗ berführt werden. Edesheim, 28. Juni.(Tödlicher Unglücks⸗ all.) Am Samstag nachmittag wollte hier ein alter Durchreiſender aus iner Landauer Firma aufſteigen. Dabei Futſchte er ab und geriet unter die Räder, die hn ſo unglücklich überführen, daß der Tod alsbald eintrat. Der Verunglückte iſt der 18⸗ fährige Joſeph Bail aus Augsburg. Schifferſtadt, 28. Juni.(Ueberfall?) Der am vergangenen Donnerstag nachts in Speyer bewußtlos aufgefundene Schloſſermeiſter H. Sattel von hier ſoll nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen überfallen und ſeiner Barſchaft von 50 Mark beraubt worden ſein. Von den Tä⸗ ern iſt noch nichts bekannt. Speyer, 28. Juni. der (Lebensretter) Das Familie Stabelmeier beim Spielen von der Bartenmauer in den hochgehenden Speyer⸗ bach. Der 20 Jahre alte Johann Belle ret⸗ eie das Kind von dem Tode des Ertrinkens. Belle hat ſchon oft in gleichen Fällen hilfreich Seite geſtanden. 2 5 ö Nachrichten. * Viernheim, 1 Juli. eitseiche. Jedermann kann ſich am Fackelzug etelligen. Lampions und Fackeln ſtad bei N Pofmann an der Drehſcheibe erhältlich, Das Feſtbankett findet um 8½ Uhr im großen Saal des Freiſchütz ſtatt. Muſtkaliſche Darbietungen und Geſangvorträge des Männer⸗ geſangverins Sängerbund und Lederkranz. An⸗ prachen, darunter von Herrn Landt. Abg. Stoik nd Herrn Büigermeiſter Lamberth, Jedermann 74 ſt eingeladen. Weckruf. Um 6 Uhr vorm, durch die ingekleidete Mannſchaft und das Trommler und Pfeiferkorps des Relchsbanners, Gefallenenehrung. Um 11 Uhr findet auf dem Ehrenfriedhof eine ſchlichte Ge⸗ denkfeler ſtatt. Die Muſtk ſtellt das Mannheimer Reichsbanner. Den geſanglichen Teil hat der Ge⸗ ſangverein Sänger⸗Einhelt übernommen. Die Gaukonferenz findet um% 12 Uhr im Löwen ſtatt. Sie iſt nur für Vorſitzende des Relchsbanners beſtimmt. Der Feſtzug. Derſelbe marſchiert um ½2 Uhr unter den Klängen der Geſamtlapelle des Mannhelmer Reiche banners ab und nimmt folgenden Weg: Aufſtellung mit Spitze Ecke Dlauehut⸗ und Waſſerſtraße, Wald-, Loiſcher⸗, * Nathaus⸗, Holz und Weinheimerſtraße zum Goctheſchnlhof, der als Feſiplatz dient. Dort Bannerweihe und Anſprache ver Parlamentarier. Es werden ſprechen: Reichst. Abg. Knoll, Landt. Abg. Reiber, Landt. Abg. Ritzel und Landt. Abg. Stork. Liedervorträge des Arb.⸗Geſang⸗Vereins Harmonie, Geſ.⸗Verein Flora und des Manner⸗ geſangvereins Harmonie. Muſikvortcäge der Mannheimer Reichsbannerkapelle(45 Mann). Kellerſeſt. Alle Reichsbannerleute mit ihren Freunden und Angehörlgen ſowle alle Republikaner treffen ſich am Abend in den gut ⸗ ventllierten Rellerrdumen des Viernhe mer Brar⸗ hauſes. Die Elnwohner Vlernheims werden gebeten, den fremden Gäſten durch Schmücken und Flaggen der Häuſer einen herzlichen Empfang zu be⸗ relten. Hausflaggen ſind bei Nik. Brechtel, Lorſcherſtraße, Dekoratlonsfähnchen und Lamplons bei Hofmann an der Drehſchelbe, die erſteren für 5 Pfg. das Stück. Auch wird an die alte ſchöne Sitte des Blumenwerſens während des Feſtzuges erinnert. Es wird noch bemerkt, daß alle Veranſtal⸗ tungen mit Ausnahme der Gaukonſerenz öffentlich find, und wird die geſamte Einwohnerſchaft auch an dieſer Stelle herzlichſt eingeladen. * Kathol. Kaufm. Verein. Heute Donnerstag findet im Vereinsheim unſere ordentl. Hauptverſammlung ſtatt. Auch die Jugend⸗Ab⸗ teilung iſt hierzu eingeladen. Es iſt dringende Pflicht eines jeden Mitgliedes zu erſcheinen. — Brieftaubenſport. Endlich ſchlägt auch das Herz des Brteftaabenzüchters wieder höher, denn auf dem Taubenſchlage iſt es lebendie, und die Reiſczeit bezw. Wenifluge haben ihren Anfang genommen. In allen Städten und faſt in jedem Dorfe ſind Brieftanben am Platze, die einen ungeahnten Aufſchwung genommen haben nach dem ſchricklichen Weltkriege, wo man viel fach den Wert und Nutzen der Brleftaube ſchätzen lernte, Als Nichrſchtenübermlttler hat ſelbſt die dauernd fortſchreitende Technik die Nützlichkeit der Btieftaube nicht verkannt. Waren ſie doch im Kriege immer die retlenden Boten, wenn nicht Telegraphie und alles andere verſagten. Die dem Verband Deuiſcher Brieftaubenzüchter Vereine mit dem Sitz in Hannover⸗Linden angeſchloſſenen Vereine zählen nach Stand vom 1. Januar 1926 etwa 4500 Vereine mit 50000 Mitgliedern, wo⸗ bel bemerkt ſei, daß der Sport immer noch wei⸗ tere Kreiſe zieht Nicht nur als Sport des klei ⸗ nen Mannes gilt die Brieftaubenzucht, ſondern in allen Schichten des Volkes iſt ſie hineingetragen und man muß erſt einmal Züchter ſein, um ſich einen Begriff von dem edlen Sport machen zu können. a Hier in Viernheim hat der Brleftaubenſport auch ſchon größeren Umfang genommen, an Züch⸗ ter ſowie auch an gulem Taubenmaterlal. Unſere letzten Wetiflüge gingen gut von ſtatten, auf die unſer Vereln mit Stolz zurückblicken kann. In den acht angeſchloſſenen Vereinen der Reiſever⸗ einigung„Bergſtraße“ Sitz Laudenbach, in der auch der hieſige Brleftaubenverein„Heimatliebe“ eingereiht iſt, konnten Mitglieder desſelben in den drei vergangenen Wettflügen jedesmal den erſten Konkurrenzprels erringen. Und zwar konnten Weidner, Jak. 1. Preisflug ab Ingolſtadt 220 km über 500 Konkurrenten den 1. Konkurrent preis. Jäger, Joh. 2. Prei flug ab Straubing 300 km über 400 Konkurrenten den 1. Konkurrenzprels, Babylon, Phil. 3. Preisflug 400 km, 380 Kon⸗ kurrenten d. 1. Konkurrenzprels erringer. Auch hier kann man ſehen, was gute Zucht und Pflege ein⸗ bringt. f Sportsfreunde, darum heruus mit den Ma⸗ tadoren für den Nationalflug um die goldene Staalsmedaille im 30. Bezirk mit der beſten Lei⸗ ſtung dei fünf vorher beſtimmten Tauben ab St. Pölten bei Wien bis zu 500 km. Auflaß ſchon Samstag, 10. Juli bei günſtigem Wetter. Hof. feutlich hat der Wettergott gute Launen, damit der Flug einen guten Verlauf nimmt Darum „Gut Flug“ ab St. Pölten bei Wlen. Georg Bähr Mitglied des Brleftauben⸗Verein„Heimatliebe“. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 3. Juli 21. Tammus Wochenabſchnitt: Pinchas Perel 1. Sabatt⸗ Anfang 730 Uhr „ Morgen 800„ „Nachm. 400„ „ Ausgang 9„ Wochentag⸗Anſang: 800„ 1„Morgen: 636„ Geſchäftliches. Schimmel und Gärung ſind die ſchlimmſten Feinde unſeres Eingema hten In jedem Falle iſt es betrübend und verluſtreich, wenn eingemachte Früchte, Marmelade, Gelee, Fruchtſaft oder Gurken uſw ſich nicht halten Wirkſamen Schutz bietet und ſchlecht werden. dle Verwendung von Dr. Oetker's Elnmache⸗ hülfe, die den praktlſchen Hausfrauen unter unſeren Leſerinnen ſchon langſt als unbedingt zuverläſſig bekannt Iſt. Ein Päckchen für wenige Pfennige ſichert hundertfache Werte. Am Freitag, den 2. Juli beginnt der Saison- usverkauf be B. Oppenheimer Gewaltige Preisermässigung! Kopftücher sten 88 Betlücher eu auf gg, Weiles uch 3. 48 Weid. Hemd. flanell)g 1 Meter 98, 1.10 Miusseline t 5850.84 8 Ze ir für Kleider und 59 1 tiemden, Meter Schürzenstoff n. breit, Meter 1.20 90 4 Schürzendruck. 1 20 breit, schwerste Qual. Meter 1. Mleiderdruck ud 55 Bettkattun Aeter os. 68 Betidamast muster, 2⁰⁵ 160 em breit, Meter Handtuchstoff, 18 kariert und Meter abgesetzt. estreift 15, 1.25, fnsauhemden 1 Stück 2.50, Aalrhenden 4 mit 2 Kragen 6.90, 7.50, Sie sparen viel Geld, wenn Sie diese seltene Kaufge- legenheit benützen. B. Oppenheimer Sümtliche auch hier nicht angegebenen Waren siud bedeutend her- Keine Notſchlachtung! Morgen Freitag, von nachmittags 5 Uhr ab 1a hausgemachte Wurst u. Fleisch zu haben bei Kaspar Englert 2. Lampertheimerſtr. 39. Biſt ſchwarz⸗weiß⸗rot, das heißt natlonal, Biſt Du ein Kommuniſt, es iſt egal Biſt Sozialiſt Du oder Demokrat Auf jeden Fall fährſt Du ein Lapser- Had. Kayſer⸗Räder mit der neuen Verſtärkung ſind unerreicht. Friedr. Penn Mannheim P 3, 11 Tel. 10 120. Fil. Biern⸗ heim bei Froſchauer, Lorſcherſtr. 21. Einmach⸗ gläſer, Einkoch⸗ apparate empfiehlt zu billigſten Preiſen Jakob Beyer Stück 4.00, 3.90 2⁰⁰ Geſ chäfts⸗Eröffunng und Empfehlung. Der geehrten Einwohnerſchaft von Viernheim und im beſonderen meinen geſchätzten Nachbarn bringe ich hiermit zur Kenntnis, daß ich in mei. nem Hauſe, Lampertheimerſtraße 30, ein Kolonialwaren⸗Geſchüft eröffnet habe. Es wird ſteis mein Beſtreben ſein, nur erſt⸗ klaſſtae Ware zur vollſten Zufriedenheit meiner Kundſchaft, zu führen. Um geneigten Zuſpruch bittet Louis Kaiſer Kolonial- und Kurzwaren. N Qa SAH ,in ανοpορεεννj, p ννννε Handel und Induſtrie. Mannheimer Produktenbörſe. „Starkes Auslandsangebot zu abgeſchwäch⸗ ien Kurſen ließ den geſtrigen Markt bei ruhi⸗ ger Haltung verkehren. Man verlangte für die 100 Kilo bahnfrei Mannheim netto Kaſſe ohne Sack: Weizen ausl. 30.50— 33.25, Rog⸗ Hafer, ausl. Futter⸗ gen inl. 22, ausl. 22.5023, 19— 23.25, Braugerſte 26.25— 27.25, gerſte 19.75—21, Mais alter La Plata 17.50 neuer 18.25— 18.50, Weizenmehl Spezial 0 42.50— 42.75, Brotmehl 28—32, Roggenmehl 29.50—32.50, Kleie 8.25 RM. ö Mannheimer Schlachtviehmarkt. Zum geſtrigen Viehmarkt waren zugeführt und wurden per 50 Kilo Lebendgewicht, je ach Klaſſe, gehandelt: 194 Ochſen 32—60, 26 Bullen 36— 52, 590 Kühe und Rinder 28 is 52, Rinder 52—62, 692 Kälber 46— 74, 64 Schafe 42—46, 1572 Schweine 78—83, 116 Arbeitspferde pro St. 6001400, 68 Schlacht⸗ pferde pro Stück 50— 160, 4 Ziegen 10—22 Mk. Marktverlauf: mit Großvieh mittelmäßig, ngerhumt: mit Kälbern teilweiſe ausverkauft; Fur Eüunachzeit: 1 Tall. Acheiter-Verein Jodes-Anzeige. 8 Unseren Mitgliedern bringen wir hiermit zur Kenntnis, dal unser laag- 0„jähriges Mitglied, Herr Nalnaus Hönt 0 f 0 von Gott in die ewige Heimat abgerufen wurde, Zwecks Teilnahme an der Beerdigung ver- sammeln sich unsere Mitglieder heute Donners- tag abend um ¾ 6 Uhr an der neuen Kirche. Es wird um zahlreiche Beteiligung gebeten Der Vorstand. Kriſtallzucker Pfund 32 Pfg. Tafel⸗ und Weineſſig, Eſſigeſſens Salizyl⸗Pergamentpapier Rolle 8 Pfg. Salizylſäure-Schwefelſtangen Zimt, Nellen, Pfefferkörner weiß u. ſchwarz, Senfkörner, Sternanis, Wacholder⸗ beeren, Lorbeerblätter, Kümmel, Koriander, Marmeladege⸗ würz, Gelatine, weiß und rot. Alois Walter. . ͤ—!iÄ— i 7 Große Möbel-Ausstellung p 7, 0 5 denen 7 7, 0 Enorme uswahl! Billigste Preisel Wir oſterier en: Schlal-, Wohn- u. Herren-Z immer, Huchen, Tisehe, Stünte, Metallbetten, Polstermöbel Sowie kinzeimonel Neu aufgenommen: Horhmöbel und Minderwatgen Weitgehendste Zahlungserleichterung! Hausrat 6. m. h. H. Gemeinnützige Möbel-Versorgung für das p 7 Rhein-, Main- u. Lahngebtet 5 7 0 7 5 fröher: Badischer Baubund Mannheim