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Unser lieber Schulkamerad Karl Schweikart ist heute früh ½11 Uhr, nach langem achweren Leiden, von Gott in die ewige Heimat abgerufen worden, Zwecks Teilnahme an der Beerdigung finden zich die Schulkameraden zu einer Besprechung morgen Freitag abend/ Uhr im Löwen ein. Die Einberufer. Einen„„ eiſernen billig zu verkaufen. Reichsbauner Schwarz⸗Aot⸗ Gold. Donnerstag, ben 1. Juli l. I, abends ½9 Uhr im Gaſthaus zum Engel Mitglieder⸗Verſammlung wozu alle Mitglieder freundl. eingeladen ſind. Der Vorſtand. NB. Die Herren Vorſtandsmitglieder zur Vorſtandsſitzung ¼ Stunde früher ein. finden ſich in Salatbl ler 96% F olvend N Essigessenz 5b a. re bb ionen Ital. Kartofe! ee r 00, Allg. Stangenkäse- Romadur- käse 30 u. 40“, Sehweizelkäse- Camembert Wo b, ſagt der Verlag. 9 Pfund Mk. 6.— franko Tafeldle, J.05, J. 20, 30 5 sl. Tafelol 1 Fl. 40 ½ Fl. 65. 5 ½ Flasche 40 5 Salat-, Tafel- und Weinessig Oitwvin-Essig„ v0. 2.25 Stück 6 und 6. 5 81. Holl. 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Juni. Wie wir von gut unterrich⸗ ſeter Seite erfahren, fand heute abend nach Schluß der Plenarſitzung eine Beſprechung der fegierungsparteien über die Frage der Agrarzölle in deutſch⸗ſchwediſchen Handelsvertrag ſtatt. Die egierungsparteien einigten ſich darauf, die For— ſerungen der Sozialdemokraten, die jetzt gelten— den Agrarzölle überhaupt nicht zu erhöhen, ab— julehnen. Der diesbezügliche ſozialdemokratiſche Antrag dürfte demnach in der Plenarſitzung von ämtlichen bürgerlichen Parteien abgelehnt wer den. Dagegen beabſichtigen die Regierungspar— eien, wie wir erfahren, eine ganz neuartige Form der Regelung der Zollfrage, die darauf hinaus läuft, daß nunmehr die Agrarzollſätze im deutſch— ſchwediſchen Handelsvertrag praktiſch abgeändert werden ſollen und zwar dergeſtalt, daß ſtatt des bisher vorgeſehenen Fünfmarkzolles für Gerſte, vobei keine Differenzierung der Beſtimmung die— ſes Getreides vorgenommen wurde, jetzt ein diſſe— renzierter Zoll für Gerſte erhoben werden ſoll und zwar 2 Mark für Futtergerſte und 5 Mark für Braugerſte. Außerdem ſoll in das Geſetz in bom deutſch⸗ſchwediſchen Handelsvertrag eine Be— ſtimmung aufgenommen werden, daß, wenn die Getreidepreiſe auf dem Weltmarkt weiter ſteigen, der handelspolitiſche Ausſchuß des Reichstages die bisherigen Agrarzölle, die theoretiſch auf der Baſis von 6 Mark für Roggen und 6,50 Mark für Weizen beſtehen bleiben, herabſetzen kann. Die Regierungsparteien hoffen, auch die Zuſtimmung der Deutſchnationalen für dieſe Regelung zu be— kommen. Der Stand der Fürſtenabfindungsfrage Berlin, 30. Juni. In der Fürſtenabfindungs⸗ frage fanden heute im Reichstag zwiſchen den Regierungsparteien und den Sozialdemokraten keine offiziellen Verhandlungen ſtatt. Wenn von⸗ ſeiten verſchiedener Abgeordneten der Mittelpar— teien auf die Sozialdemokratie im Sinne einer, Einigung eingewirkt wurde, ſo handelt es ſich dabei, wie wir erfahren, nur um unverbindliche Fühlungnahmen. Die entſcheidenden Verhand— lungen ſollen erſt am morgigen Donnerstag ſtatt⸗ finden. Die Plenarſitzung wird am Donnerstag nur von kurzer Dauer ſein und die Sozialdemo— kraten werden dann ſofort nach dem Plenum zu einer Fraktionsſitzung zuſammentreten, in der nach einem Fraktionsbeſchluß vom Dienstag die Stellungnahme der Sozialdemokraten feſtgelegt werden ſoll. Die Lage iſt alſo ſeit geſtern unverändert. Dem Vernehmen nach hat die ſozialdemokratiſche Par— teileitung den Widerſtand ihres linken Flügels noch nicht überwunden. Aber ſelbſt, weun mor⸗ gen eine Einigung zwiſchen Sozialdemokraten und Regierungsparteien zuſtandekommen ſollte, hängt die Frage, ob das Geſetz am Freitag die notwendige Zweidrittelmehrheit findet, immer noch davon ab, ob auf Seiten der Oppoſition (Deutſchnationale, Völkiſche und Kommuniſten) weſentlich mehr Abgeordnete durch Erkrankung oder ſonſtige zwingende Umſtände am Erſcheinen verhindert ſein werden, als bei den Regierungs- parteien und Sozialdemokraten. Nach dem„B. T.“ nimmt man in parlamen⸗ tariſchen Kreiſen die Aeußerung des Reichsinnen⸗ minkſters Dr. Külz, daß die Annahme der Vor⸗ lage Konſequenzen haben werde, durchaus ernſt. Das Blatt glaubt, daß infolgedeſſen eine Verta⸗ gung für eine Hinausſchiebung der Löſung wohl überhaupt nicht in Betracht komme. Nach unſe⸗ ren Informationen dürfte es ſich bei den ange- drohten Konſequenzen nur darum handeln, ob das Kabinett zurücktritt und gleichzeitig die Auf⸗ löſung des Reichstages vom Reichspräſidenten verlangen oder ob nur eine Demiſſion des Ka⸗ binetts ohne Auflöſungsforderung eintritt. Hindenburgs Stellung zur Reichstagsauflöſung. Berlin, 1. Juli. Zu den Gerüchten, daß Reichspräſident v. Hindenburg bei Ablehnung des Fürſtenkompromiſſes ſich weigern würde, das De⸗ kret zur Reichstagsauflöſung zu unterzeichnen, bemerkt das„B. T.“, daß dies keineswegs den Tatſachen entſpreche. Der Reichspräſident habe auch vorgeſtern beim Beſuch des Reichskanzlers dem Kanzler gegenüber erklärt, daß er zwar im Moment noch nicht ſeine Entſcheidung treffen könne. Immerhin habe der Reichspräſident zum daß er keinesfalls etwa ſich habe, das Auflöſungsdekret nicht zu unterzeichnen. Im Gegenteil kann feſt⸗ geſtellt werden, daß Reichspräſident von Hinden⸗ burg durchaus geneigt iſt, den etwaigen Wünſchen des Reichskabinetts hinſichtlich der Reichstags⸗ Umt Frankfurt a. M. auflöſung Rechnung zu tragen. Wie wir erſah⸗ ren, hat der Führer der Deutſchnationalen, Graf Weſtarp, in den letzten Tagen mit Staatsſekretär Meißner über die Frage der Reichstagsauflöſung verhandelt. Auch bei dieſer Gelegenheit hat Staatsſekretär Meißner auftragsgemäß dem Gra fen Weſtarp mitgeteilt, daß der Reichspräſident eine Entſcheidung darüber noch nicht getroffen habe, daß es aber nicht richtig ſei, daß der Reichs präſident ſich gegen die Reichstagsauflöſung aus-! ſprechen werde. ec 7 Ausland Die Finanzlage in Frankreich. Der Stabiliſierungsplan. Paris, 30. Juni. Wie das„Journal“ mit⸗ teilt, ſieht der Plan zur Stabiliſierung der franzöſiſchen Währung, der augenblicklich vom Staatsſekretär im Finanzminiſterium, Du⸗ bois, vorbereitet wird, eine Zuſammenarbeit der Bank von Frankreich, der Bank von Eng⸗ land und der Federal Reſerve Bank vor. Die S Bank von Frankreich Entſcheidungsfreiheit vorbehalten. Ebenſo haben die Präſidenten der ausländiſchen Ban ken über dieſen Plan noch nicht beraten. Wie der„Matin“ meldet, iſt bisher nur ein brief licher Meinungsaustauſch Norman und Strong erfolgt. zwiſchen Ein neuer Führer der Riftabylen. Paris, 30. Juni. Nach Meldungen aus Rabat gibt es in Marokko bereits wieder einen Führer der Aufſtändiſchen, der großes Anſehen genießt und vielleicht an Stelle Abd el Krims treten dürfte. Es handelt ſich um den Führer der Die ballah, Ullein Ahmed el Boggar, der von den Djeballah allgemein anerkannt wird. Der neue Auſſtändiſchenführer hat Roghi Ullein el Fahi, der ſich den Spaniern unterworfen hatte, aus Scheſchauen verjagt und dehnt ſeine Opera— tionen nach dem Süden aus. Es iſt ihm gelun— gen, die Beni Ahmed, die ſich den Franzoſen un terworfen, bezw. ihre Gewehre abgeliefert hatten, zu veranlaſſen, ſich auf ſeine Seite zu ſtellen. Bei dieſen Operationen ſind große Dörſer in Flam— men aufgegangen. Das Problem der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit. Planvolle Arbeitsbeſchaffung. Ueber dieſe außerordentlich wichtige und drängende Frage, deren ganze Größe und Schwere durch die Tatſache gekennzeichnet wird, daß wir immer noch mehr als 134 Mil⸗ lionen Arbeitsloſe haben, und daß in den Großſtädten in den letzten Wochen die Ar⸗ beitsloſenziffer nicht geſunken, ſondern noch weiter angewachſen iſt, hat ſich der Reichs⸗ arbeitsminiſter Dr. Brauns nunmehr im Reichstage und damit vor der breiteſten Oef— fentlichkeit ausgeſprochen. Die Ausführungen ſind von einer ganz beſonderen Bedeutung u. müſſen deshalb über den Rahmen der parla— mentariſchen Berichterſtattung hinaus wei— teſtes Intereſſe finden. Der Miniſter warf zunächſt die Frage auf, wie es nun zur Zeit mit dem Arbeits- markt ſteht, und welche Entwicklungstenden⸗ zen er aufweiſt. Der Höchſtftand der Erwerbs⸗ loſenziffer war am 15. Februar mit rund 2 Millionen erreicht. Wenn inzwiſchen auch eine Senkung der Erwerbsloſenziffer vom Winter zum Frühjahr mit rund 300 000 zu normalen Zeiten befriedigen könnte, ſo iſt das heute natürlich viel zu wenig. Die Gründe liegen, abgeſehen von der weltwirtſchaftlichen De— preſſion und abgeſehen von der Inflations— konkurrenz anderer Länder, vornehmlich in der Zunahme der Erwerbstätigen, in der, an ſich notwendigen, Rationaliſierung unſerer Wirtſchaft. Der Grund liegt ferner in der ge— ringen Kaufkraft der Landwirtſchaft und in der ſtarken Beſchränkung, die das Baugewerbe in dieſem Jahre zu verzeichnen hat. Von Einzelfällen abgeſehen, hat die Ar⸗ beitsloſenunterſtützung die Aufnahme der Ar⸗ beit im allgemeinen nicht behindert, wie ſich das aus der genauen Statiſtik ergibt. Des⸗ halb durfte u. mußte ſich die Reichsregierung auch zur Fortführung der gegenwärtigen Un— terſtützung in ihrer Art und Höhe bereit fin⸗ den. Angeſichts der Fortdauer der Kurzarbeit muß insbeſondere auch die Kurzarbeiterunter— ſtützung vorläufig fortgeſetzt werden. In Au⸗ betracht der langen Dauer auch dieſer Art der Arbeitsloſigkeit, der Kurzarbeiter, will die Reichsregierung auch hier gewiſſe Fortſchritte eintreten laſſen. Es ſoll nach 6 Wochen keine Unterbrechung der Unterſtützung mehr eintre⸗ ten, ſolange die Vorbedingungen der Für— ſorge fortbeſteben. Erſt wenn dieſe Voraus— ſetzungen mindeſtens 4 Wochen fortgeſallen ſind, ſoll eine Wartefriſt verlangt werden können. Der Reichsarbeitsminiſter weiter die Frage: Was ſoll angeſichts der auſter ordentlichen Not au außerordentlichen Maßnahmen geſchehen? Solche außerordentlichen Maßnahmen laſſen ſich vor allem durch die Erwägung rechtferti⸗ gen, daß der Arbeitsmarkt wahrſcheinlich bis zum Jahre 1929 ſehr ſchwierig liegen wird. Erſt dann können wir auf eine Beſſerung des Arbeitsmarktes infolge des Geburtenausfalls während der Kriegszeit hoffen. ſtellte dann Vor allem wird ſich die Reichsregierung für ihre arbeitsbeſchaffenden Maßnahmen da⸗ durch eine breitere Grundlage ſchaffen, daß die werbenden Auslagen nicht mehr allein aus Mitteln des Etats, ſondern auch aus An⸗ leihen beſtritten werden ſollen. Dieſe Abſicht ſoll bereits bei der Durchführung eines gro ßen Programms von Waſſerſtraßenbauten verwirklicht werden, das der Reichsverkehrs— miniſter aufgeſtellt und das das Kabinett grundſätzlich gutgeheißen hat. In Betracht kommen in erſter Linie die Fortführung der noch nicht fertigen Teile des Mittellandkanals, dann das Staubecken in Ottmachau, übrigens auch eine Maßnahme gegen die Ueberflutun⸗ gen, der Hanſakanal, dann der Küſtenkanal und die Kanaliſierung des unteren Mains, die ſüddeutſchen Waſſerſtraßenbauten am Neckar und ferner diejenigen zur Verbindung von Rhein. Main und Donau, die im Rah— men der mit den Ländern getroffenen Verein⸗ barungen weiter geführt werden ſollen. Die Durchführung dieſer Bauten ſoll nach Mög lichkeit örtlich und zeitlich den gegenwärtigen beſonderen Bedürfniſſen des Arbeitsmarktes angepaßt werden. So wollen wir beiſpiels⸗ meiſe möglichſt ſchnell mit dem Stück des Mittellandkanals zwiſchen Hamm und Lipp— ſtadt beginnen. Die Reichsregierung iſt ferner entſchloſſen: neue Maßnahmen zur Förderung der ſogen. Schlüſſelgewerbe zu treffen. Schlüſſelmößige Bedeutung für die ganze deutſche Volkswirtſchaft hat in erſter Linie die Landwirtſchaft. Alle Maßnahmen, die ſie wirtſchaftlich ſtärken, erhöhen ihre Kaufkraft und kommen damit auch der Indu⸗ ſtrie und der geſamten Volkswirtſchaft zugute. Deshalb handelt die Reichsregierung auch im Intereſſe der Arbeitsbeſchaffung, wenn ſie ihre Bemühungen um die Hebung und För— derung der Landwirtſchaft und um die Anpaſ— ſung der deutſchen Landwirtſchaft an die ver⸗ änderte Marktlage mit allem Nachdruck fort⸗ ſetzt. Gleichzeitig wird ſie ſich auch weiterhin für die Kultivierung von Oedland einſetzen, wo das nolks wirtſchaftliche überhaupt vertret— har iſt. Die Arßeiten der Oedlandkulturgeſell— ſchaft und der Bodenkulturoeſellſchaft ſind in dem Berich“ des 8. Ansſchuſſes eingehend ge— würdigt. Die Bodenkufturgsſellſchaft erfährt erfährt gerade jent eine Verſtärkung ihrer Mitſel durch dos Goſetz, das der Peſchstaa kür⸗lich beſchſoſſen hat. Außerdem ſoll die vroduftiye GErwerhsloſenfürſorge ſich auch meiterhin für die Beſchäftigunga von Erwerbs loſen bei Oedlandkulturen einſetzen. Vielleicht können auch für die Oedfandkulturen erhöhte Mittel durch Anleihen beſchafft werden. In hohem Maße Schlüſſelgewerbe iſt ferner die Eiſeninduſtrie und zwar ſowohl die Eiſen ſchaffende wie die Eiſen verarbeitende Induſtrie. Gerade dieſes Gewerbe leidet auch zur Zei, und es iſt auch zuletzt nicht dieſes Leiden der Eiſen⸗ bahninduſtrie ſchuld, an den ſchwierigen Verhält⸗ * 43. Jahrgang habe ſich bis jetzt ihre! niſſen au dere Ruhr und Ihrer Forderung, di Förderung der Eiſeninduſtrie, wird nun ſchon den erweiterte Kanalbau dienen. Wirtſchaftlicher wärt es, wenn die Reichs bahngeſellſchaft trotz des wirt ſchaftlichen Druckes, unter dem naturgemäß ouch dieſes Unternehmen leidet, ſich durch Auswah und Beſchleunigung ihrer Aufträge in den Dien einer großzügigen Arbeitsbeſchaffung ſteller würde. Die Reichsregierung ift ihrerſeits bereit durch Uebernahme von Garantien dieſes Vor gehen zu fördern. Das iſt auch bisher ſchon ge ſchehen. Darüber hinaus glaubt die Reichsregie— rung, daß die außerordentliche Lage es auch recht fertigt, wenn und ſoweit es möglich ſein ſollke, der Reichs bahngeſellſchaft eine Zinserleichterung für derartige Ausgaben gegenwärtig zu gewäb⸗ ren. Die Anlagen der Reichsbahn ſind und blei⸗ ben ja Eigentum des Reiches. Die von der Reichspoſt kürzlich aufgenommene Anleihe von 120 Millionen kommt ebenfalls ſtarſ dem Arbeitsmarkt zugute. Regierung er wartet weiter auch beſtimmt, daß im Baugewerbe N: Die mim Laufe der zweiten Hälfte der Bauperiode der Wohnungsbau ſtärter als bisher einſetzen wird. Der für die erſte Hypothek vorgeſehene Zwiſchenkredit des Reiches in Höhe von 200 Mil— lionen Mark iſt bereits auf drei Fahre verlängert worden. Die in Preußen jetzt endgültig beſchloſ— ſene Hauszinsſteuer wird ebenfalls dem Bau— markt wieder zugute kommen. Für das, was noch weiter ſehlt, ſtellt das Reich einen zweiten Zwiſchenkredit zur Verfügung, wenn ſich di— verpflichten, ihn zwiſchen dem 1. Oktober und dem 1. Januar, wenn die Steuereinkünfte ein⸗ gehen, wieder abzudecken. Erneut erſucht die Reichsregierung die Ge— meinden dringendſt, in eigener Regie beſchleu— nigt noch in dieſem Jahre die Behelfswohnungen zu ſchaffen für ſolche Mieter. die ihre bisherigen Wohnungen räumen müſſen. Eine Förderung des Wohnungsbaues auf dem Lande ergibt ſich einerſeits aus der Unter⸗ ſtützung der landwirtſchaftlichen Sievlung über die ja in den letzten Tagen im Reichstag wenig⸗ ſtens in den Ausſchüſſen auch ſchon Beſchlüſſe gen faßt worden ſind. Außerdem iſt die Reichsregie⸗ rung entſchloſſen, aus den Mitteln der produkt ven Erwerbsloſenfürſorge den Wohnungsbau für landwirtſchaftliche Arbeiter in beträchtlich größe rem Ausmaß zu betreiben. Auf dieſem Wege ſollen ausländiſche Arbeitet durch deutſche Kräfte erſetzt werden. Es handelt ſich pbabei immer noch um etwa 50 000 Arbeits- ſtellen. Das wichtigſte, ſo führt der Miniſter zum Schluß aus, daß ſchon im Herbſt dieſes Jahres Vorſorge getroſſen wird, daß trotz der großen Zerſplitterung der Zuſtändigkeiten in der Woh⸗ nungspolitik ein einheitliches Bauprogramu für die nächſten drei Jahre etwa aufgeſtellt wor— den iſt. Das iſt auch die unerläßliche Voraus- ſetzung für den Abbau der Zwangswirtſchaft auf dieſem Gebiete. Wichtige Arbeitsmöglichkeiten ſind im Straßenbau ferner gegeben. Vor allem handelt es ſich um die Anpaſſung des beſtehen⸗ den Straßenſyſtems an die neuen Verkehrsbe— dürfniſſe, insbeſondere an den Autoverkehr. Schon jetzt dient der Straßenbau vielfach der Beſchäf— tigung von Arbeitsloſen. Die Reichsregierung wird ſich bemühen, auch dieſe Seite der Arbeits- beſchaſſung weiter zu entwickeln. Sie wird dabet eng mit den Ländern und Kommunen zuſammen⸗ wirken müſſen, damit den einheitlichen Bedütf— niſſen des Verkehrs auch ein einheitliches Stra— ßennetz entſpricht. Der Reichsverkehrsminiſter hat die nötigen Vorbereitungen dazu bereits ein⸗ geleitet. Die Reichsregierung will deshalb mit der Auf⸗ gabe der planvollen Arbeitsbeſchafſung eine de— ſondere Kommiſſion des Reichsminiſteriums un⸗ ter Leitung des Arbeitsminiſters betrauen, um in engſter Fühlung mit den Ländern diefe Auf⸗ gabe zu löſen. Hofſentlich laſſen ſich ohnz neue geſetzliche Maßnahmen gewiſſe Hemmungen, die ſich aus dieſer Vielheit der zuſtändigen Stellen eergeben, auf dieſem Wege auszuräumen. Wir ſind uns natürlich darüber klar, das mit allen dieſen Mitteln die gewaltige Kriſis, der wir un⸗ terliegen, nicht allein zu überwinden iſt. Aber das wollen wir wenigſtens nach Kräften erreichen: die Kriſis ſoll, wenigſtens, ſoweit wie irgend möglich, erleichtert und die Folgen ſollen fiir die Beteiligten nach Möglikheit gelindert werden. * Ein Zentrumsantrag zur Erwerbsloſeufrage. Berlin, 30. Juni. Die Reichstagsfraktion des Zentrums hat einen Antrag eingebracht, der die Regierung erſucht, bei der Durchführung des vom Reichstage beſchloſſenen Programms zur Ausge⸗ ſtaltung der produktiven Erwerbsloſenfürſorge den projektierten Kanalbau Aachen⸗Rhein zu be⸗ rückſichtigen. 5 Erdbeben in aller Welt. Erdſtöße in Straßburg. Straßburg, 30. Juni. Geſtern abend 11 Uh. ereignete ſich hier ein ziemlich heftiger Erdſtoß, der von einem dumpfen Rollen begleitet war, Fenſter klirrten und angelehnte Türen ſprangen auf. Das dumpfe Rollen dauerte ungefähr 39 Sekunden. Erdbeben an der kaliforniſchen Küſte. Newyork, 30. Juni. Die kaliforniſche Küſte wurde geſtern von einem leichten Erdbeben heim— geſucht. Ein Kind wurde durch einen einſtür— zenden Schornſtein erſchlagen. Int vergangenen Jahre, am 29. Juni, erſolgte bekanntlich auch ein Erdbeben. Erdbeben auf Sumatra. Batavia, 30. Juni. Durch ein Erdbeben zürde die Weſtküſte von Sumatra, namentlich der Diſtrikt Pandang ſtark verwüſtet. Die Elſenbahn und Telegraphenverbindungen ſind vollkommen unterbrochen. Beſonders die Siadt Pandang-Pangjong wurde größtenteils zerſtört. Durch Einſturz zahlreicher Steinhäu— ſer wurde eine große Anzahl Perſonen ge⸗ tötet und verletzt. 100 Tote auf Sumatra. London, 30. Juni. Wie aus Sumatra gemel det wird, wurden bei dem Erdbeben mehr als hundert Perſonen getötet und mehrere verletzt In Padang iſt ein Teil des Chineſenviertels zer— ftört, die Poſt, Eiſenbahn und Schule gleichfalls Vermiſchtes. Unreife Kärtoffeln beſchlagnahmt. Frankenthal, 29. Juni. Eine auswärtige Händlerin wurde auf dem hieſigen Wochen— markt wegen Verkaufs von neuen unreifen Kartoffeln gezwungen, den Verkauf einzuſtel⸗ len. Die Ware wurde beſchlagnahmt. Die Reviſion Irniſchers verworfen. Leipzig, 26. Juni. Der erſte Strafſenat des Reichsgerichts verhandelte geſtern als Re⸗ viſionsinſtanz gegen den Elektrotechniker Os— wald Irmſcher, einen der Führer der ſe— paratiſtiſchen Bewegung des Jahres 1923, der vom Schwurgericht Frankenthal am 5. Mai dieſes Jahres wegen Mordes in drei Fällen, (Erſchießung dreier Einwohner von Lam— brecht und Schifferſtadt) dreimal zum Tode verurteilt worden war und verwarf die einge— legte Reviſion. Gutenbergfeier in Mainz. Mainz, 29. Juni. Anläßlich des 25. Jubi⸗ läums der Gutenberg-Geſellſchaft fand hier eine eindrucksvolle Huldigungsfeier für Gu⸗ tenberg ſtatt. Im vorigen Jahre war die Feier von der Beſatzungsbehörde verboten worden. Vormittags fand in Mainz die 25. ordentliche Hauptverſammlung der Guten— berggeſellſchaft ſtatt. Die Feſtrede hielt Buch⸗ bruckereibeſitzer Poeſchel-Leipzig. ö Mitteleuropäiſche Verkehrskonferenz. Wien, 29. Juni. Wie der ungariſche Staatsſekretär Dr. Hantons dem„N. W. Journal“ mitteilt, wird in der Zeit vom 2. bis 5. Oktober in Wien eine mitteleuropäiſche Verkehrskonferenz tagen, um ſich vor allem mit den Hinderniſſen zu befaſſen, die heute einem geregelten Perſonen- Handels- Ciſen⸗ - Roman von Alfred Wilſon, in autoriſierter Ueberſetzung von Johanna Zunk. ˖(Nachdruck verboten.) Eiuen Augenblick zögerte er, unſchküſfig, vor erer Villa. Sollte er verſuchen, den Verfolger irrezuführen oder ihn beſtechen und für ſich ge⸗ winnen? Aber wozu nützte das? Im Klubbuch ſtand ſein Name und im Adreßkalender ſeine Wohnung. Er hatte ja nichts zu verbergen, und ohne ſich umzuſehen, ging er in ſein Haus hinein. Aber gerade, als er die Tür ſchloß, fiel ihm ein, daß er jetzt doch etwas zu fürchten habe, da er etwas unter allen Umſtänden zu verheimlichen hätte: das junge Mädchen, welches oben im Fieber lag, und die Gefahr, die er heraufbeſchworen, wenn jemand ſein Haus beobachtete. Er hätte doch den Mann nicht ſo leicht gehen laſſen ſollen. Raſch eilte er zum Vorgarten zurück und öffnete die Tür wieder, aber es war niemand mehr zu ſehen, und ſeufzend kehrte er um. Er erkundigte ſich dann bei der Wärterin nach dem Befindert der Kranken. „Es geht ihr viel beſſer heut, Herr; ſie iſt ohne Fieber, aber noch ſchwach. Doktor Seymour war am Abend hier und ſehr erſtaunt über den Fortſchritt, den die Geneſung gemacht hat. Sobald hatte er die Aenderung zum Beſſeren nicht erwartet. Er meint, der Zuſtand würde ſich nun wohl immer mehr beſſern.“ „Hoffen wir das,“ erwiderte Gordon,„Sparen Sie, liebe Wärterin, weder Mühe noch Geld; Sie ſollen reichlich haben, was Sie brauchen. Könnte ich die Patientin jetzt wohl ſehen?“ Die Pflegerin bat ihn, einen Augenblick zu warten, öffnete leiſe die Tür zu dem Kranken⸗ zimmer und trat hinein. „Wenn Sie ſich ganz ſtill verhalten wollen, Herr, bitte,“ ſagte ſie, und hielt die Tür für ihn uf.„Sie ſchläft jetzt. Ich habe vor einer Stunde Temperatur gemeſſen es iſt alles in Ordnung, „e wird wohl noch eine Weile ſchlafen.“ Gordon hielt ſeinen Atem an, als er auf die Schlafende blickte, deren langes, gelöſtes Haar ſich in dunklen Locken um den Kopf leate. aber bahn⸗, Binnenſchiſſahrts⸗ und Paßverkehr im Wege ſtehen. Die Konferenz werde zu unter⸗ ſuchen haben, ob ſich eine mitteleuropäiſche Verkehrsgemeinſchaft herſtellen laſſe. Gleich⸗ zeitig ſolle eine einheitliche mitteleuropäiſche Wirtſchaftsunion ins Werk gerufen werde Die Union ſoll die Zuſammenfaſſung natio⸗ naler Wirtſchaftsverbände ſein, deren Grün⸗ dung in allen Nachfolgeſtaaten der ehemaligen Monarchie unmittelbar bevorſteht. In Oeſter⸗ reich wird Dr. Seipel an der Spitze dieſer Union ſtehen. Die Rheinbrückenfrage. Ludwigshafen, 29. Juni. Der Verkehrs⸗ verein Ludwigshafen patte, wie ſeinerzeit be⸗ richtet, darüber Klage geführt, daß die Rhein⸗ brückenfrage auf einem toten Punkt angelangt ſei. Es wurde eine entſprechende Entſchließung angenommen und an die maßgebenden In⸗ ſtanzen verſchickt. Jetzt hat das Baver. Staats⸗ miniſterium des Innern dem Verkehrsverein mitgeteilt, daß zu Befürchtungen, daß die Verhandlungen zur Zeit bezüglich der Rhein⸗ brücke Ludwigshafen— Mannheim im Gange ſind, im Sande verlaufen, kein Anlaß beſteht. Der Selbſtmord auf dem Weinheinier Hauptbahnhof Weinheim, 26. Juni. Die Unbekannte, die ich im Warteſaal des hieſigen Hauptbahnhofs das Leben nahm, iſt als Anna Mauz, Gattin eines Metzgermeiſters in Göppingen bei Stuttgart feſtgeſtellt worden Sie war in einem Auftrag nach Hamburg gefahren, der aber ohne Erfolg war. Das gab den Anlaß zum Selbſtmord. Die Selbſtmordſeuche. Kaiſerslautern, 29. Juni. Der etwa 50jäh⸗ rige Arbeiter Heinr. Mieger von der Eſels⸗ fürth hat ſich in einem Keſſelraum des hieſi— gen Garniſonlazaretts erhängt. Die Urſache iſt auf häusliche Zwiſtigkeiten zurückzuführen. Beleidigungsprozeß Dr. Schachts. Sonthofen(Allgäu) 29. Juni. Hier wird am 21. Juni ein Beleidigungsprozeß des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht gegen einen Augsburger Diplomlandwirt durchge— führt werden. Der Beklagte hatte im Zuſam⸗ menhang mit der Reichsbankgebarung ſchwere Angriffe gegen Dr. Schacht gerichtet. Der engliſche Luftmarſchall in Köln. Köln, 29. Juni. Sir Sefton Brancker, der engliſche Luftmarſchall. traf heute mit dem Flugzeug von Paris kommend hier ein. Er wurde von Vertretern der deutſchen Luft⸗ hanſa empfangen und beſichtigte dann die An⸗ lagen des Kölner Flughafens. Nach etwa ein⸗ ſtündigem Aufenthalt ſetzte er dann ſeine Reiſe mit dem Flugzeug nach Kopenhagen fort. Sühne für die Neuendorfer Bluttat. Lyck(Oſtpr.) 29. Juni. Das hieſige Schwur⸗ gericht verhandelte gegen den Gutsbeſitzet Nenski aus Neuendorf im Kreiſe Johan⸗ nisburg, der angeklagt war, am 26. März ds. Is. den Zwangsverwalter ſeines Gutes, Po⸗ lizeimajor a. D. Schmidt aus Allenſtein und den Konkursverwalter Quednau in der Er— regung erſchoſſen zu haben, und verurteilte Nenski unter Zubilligung mildernder Um— ſtände wegen Totſchlags zu 5 Jahren Ge— fängnis. or wandte ſich ſchnell ab. Das Fieber hatte ſich gelegt, er ſah nicht mehr die bewußtloſe Kranke in ihr, ſondern ein junges, liebliches Mädchen, welches in Reinheit und Unſchuld friedlich ſchlum⸗ merte, und die er zu belauſchen, kein Recht hatte. Ihm kam unwillkürlich jener Vers in den Sinn: Du biſt wie eine Blume, ſo hold, ſo ſchön, ſo rein; ich ſchau' dich an, und Wehmut ſchleicht mir ins Herz hinein. Mir iſt's, als od ich die Hände aufs Haupt Dir legen ſollt', betend, daß Gott Dich erhalte, ſo rein, ſo fromm, ſo hold. Er ging wieder in ſein Zimmer. 10. Kapitel. Am anderen Tage ſuchte er nach einem plau⸗ ſiblen Vorwand, um Mr. Uſher zu beſuchen; endlich ſchien ihm etwas eingefallen zu ſein, er Gott. ſich gleich frühe auf den Weg zum Bath Hotel. Als er Piecadilly(ein bekanntes Stadtviertel Londons) erreichte, h er Uſher im Hotel nicht mehr vor. Er war ſchon ausgegangen. Langſam ging er in dem Viertel ſpazieren, machte noch einen kleinen Abſtecher und ſprach dann in dem Hotel vor. „Ich dachte, Mr. UÜſher würde nur eine kleine Morgenpromenade machen,“ erzählte ihm der Portier;„zum Frühſtück iſt er ſicher hier. Wollen Sie nicht Ihren Namen hinterlaſſen?“ „Ich komme dann beſſer wieder; der Name tic hier nichts zur Sache,“ entſchied ſich Gordon.— Er entfernte ſich und dachte, ich will lieber, ſtatt ihm hier aufzulauern, nach Hauſe gehen und ſehen, ob Miß Gaunt ſchon ein kleines Ge⸗ 16 1 mit mir vertragen kann. Gern hätte ich a mit Uſher vorher geredet, doch ich meine, ich lomme noch zurecht dazu. Gordon wollte ſich auch gern überzeugen, ob das junge Mädchen, das, ſeitdem es in ſeinem Hauſe weilke, immer mehr ſein Herz gefangen nahm, noch auf ihre Selbſtbeſchuldigung beſtehen würde; oder würde ſie ihm vielleicht ute eine Beichte ablegen, daß es nur ein unſeliges Mißver⸗ ſtändnis, eine verhängnisvolle Verkettung von Umſſtänden geweſen ſei, in die ſie verwickelt worden war, welche ſie, obgleich rein und ſchuldlos, zu der falſchen Bezichtigung veranlaßt hatte? i Als er die Tür ſeiner Villa aufſchloß, hörte er jemand die Treppe herabkommen, Er ſah hin⸗ 0 Aus Nah und Fern. „Ludwigshafen, 29. Juni.(Eine durſtige Seele.) In der Nacht von Sonntag auf Mon⸗ tag ſprang ein 24 Jahre alter Schuhmacher⸗ Igoſelle von hier, durch das offene Kellerfenſter zin den Keller eines Hauſes in der Böhlſtraße ſund entwendete 6 Flaſchen Wein und 3 Fla⸗ ſſchen Heidelberren. Der Täter wurde ſpäter in betrunkenem Zuſtande feſtgenommen. Bei einer Haus durchſuchung konnten zum größten 7 00 die Sachen wieder herbeigeſchafft wer⸗ den. Kirchheimbolanden, 30. Juni.(Lebens⸗ gefährlicher Hundebiß.) Laut„Kirchh. Anz.“ wurde der 10jährige Sohn des Arbeiters Ro⸗ bert Menges in Kirchheim von einem biſſigen Hund in der Unterleibsgegend ſo bös zuge⸗ richtet, daß ſeine Verbringung ins Kranken⸗ haus notwendig wurde. Es beſteht ernſtliche Gefahr für das Aufkommen des Jungen. g Oggersheim, 29. Juni.(Verkehrsunfall.) Geſtern abend wurde das Jjährige Töchter⸗ chen des hieſigen Schreinermeiſters Fritz Weidig vor dem Elternhaus in der Mann- heimerſtraße von einem Perſonenauto über⸗ fahren und trug einen Beinbruch davon. Der Unfall iſt darauf zurückzuführen, daß das Auto nicht die rechte Straßenſeite einhielt. Neckarelz, 29. Juni.(Leichenfund.) Ge ſtern früh wurde auf der Herrenwieſe die Leiche eines ledigen Mannes aus Nüſtenbach mit durchſchnittenem Halſe aufgefunden. Nä⸗ beres über die Perſon und den Grund zur Tat iſt zur Stunde unbekannt. ä Kaiſerslautern, 27. Juni.(Aus Eifer⸗ ſucht.) Der Buchbinder Karl Weiland ver! ſuchte am Freitag ſeine Geliebte, die Kell⸗ nerin Maria Schmitt aus Heiligenſtein, zu erſtechen. Er verſetzte dem Mödchen in deſſen Wohnung mehrere Stiche und flüchtete dann. Weiland ſcheint aus Eiferſucht gehandelt zu haben. Das Mädchen wurde in eine Klinik ge— bracht, die Verletzungen ſind lebensgefähr⸗ lich. b Zweibrücken, 29. Juni.(Die Kurve ver⸗ fehlt.) Bei Dietrichingen fuhr ein Motorrad- fahrer beim Nehmen der Kurve am Hennen⸗ wald in den nahen Bach. Ohne die Hilfe eines in der Nähe arbeitenden Landmannes wäre er ertrunken. Köln, 29. Juni.(Im Rhein ertrunken.) „Am Montag nachmittag geriet im Rhein ein Segelboot mit zwei Inſaſſen in den Rad⸗ kaſten eines Schleppdampfers. Die beiden In⸗ ſaſſen ſprangen ins Waſſer. Während es dem einen gelang, ſich ans Ufer zu retten, ging der andere unter und ertrank. Das Segelboot wurde von dem Rad vollſtändig zertrümmert. Eſſen, 29. Juni.(Exploſion in Eſſen.) Heute vormittag ereignete ſich im Tagbetrſeb der Zeche Proſper 1 in Eſſen⸗Dellwig beim Schweißen eine Exploſion, wobei ein Arbeiter getötet, einer ſchwer und einer leicht verletzt wurde. Krefeld, 29. Juni.(Todrsurteil.) Nach zweitägiger Verhandlung verurteilte das Krefelder Schwurgericht den Arbeiter Adolf Böhmers wegen Mordes zum Tode. Böhmers hatte am Abend des 9. Mai ſeine Frau erſto⸗ chen. a München, 29. Juni.(Der Tod in den Bergen.) Beim Abſtieg von der Zugſpitze ſind der Kaufmann Kurt Graſſer aus München u. eine Begleiterin Frl. Johnſon aus Hamburg über ein Schneefeld abgefahren und dann über eine Felswand 400 Meter tief abgeſtürzt. Graſſer war ſofort tot, das Fräulein Johif⸗ ſon ſtarb auf dem Transport. Königsberg, 30. Juni.(Flugzeugunfall.) Am Dienstag vormittag i das Flugeng, das zwiſchen Königsberg und Danzig ver⸗ kehrt, bei dem Dorfe Liep in der Nähe von Königsberg abgeſtürzt. Die drei Paſſagiere ſind tot, der Flugzeugführer ſchwer verletzt. Cettinie, 30. Juni.(Ein furchtbares Auto⸗ unglück.) Ein mit 20 Perſonen beſetztes Aus⸗ flüglerauto ſtürzte in der Nähe von Cetinze in einen 200 Meter tiefen Abgrund, da der Chauffeur wegen Trunkenheit die Herrſchaft über den Wagen verloren hatte. Ein Teil der elaſlen ſtürzte in die Tiefe, während die an⸗ eren auf Felsvorſprüngen liegen blieben. 10 1 1 waren tot, die übrigen ſchwer ver⸗ etzt. Letzte Meldungen. Das Hochwaſſer. Schwerin, 1. Juli. Wie von anttlicher Seite gemeldet wird, beſteht die Gefahr eines neuen Dammbruches in der Nähe des Dorfes Dammer⸗ kirch. Man hofft, durch die Anlage von neuen Deichen der Gefahr begegnen zu können. Das Hochwaſſer iſt in der letzten Nacht erheblich ge⸗ ſtiegen. Nachdem geſtern 300 Schutzpoliziſten an die Durchbruchsſtelle gebracht worden ſind, ha man heute die Techniſche Nothilfe aufgeboten. Die Gefahr iſt für Mecklenburg noch nicht als überwunden anzuſehen. Dem Eintreffen de Hochwaſſerwelle aus Magdeburg wird für über- morgen mit großer Beſorgnis entgegengeſehen.“ Unglück auf einem Truppenübungsplatz. Warſchau, 30. Juni. Auf dem Uebungsplatz in Poworſk bei Kowal iſt geſtern nachmittag während des Exerzierens einer Kompagnie des 41. Infanterieregiments ein 18 Ztm. Artillerie⸗ geſchoß explodiert, wodurch 38 Soldaten, darun⸗ ter zwei Offiziere, getötet wurden, über 30, darunter ebenfalls zwei Offiziere, ſchwer verletzt und 11 Soldaten leichter verletzt wurden. Ueber die Urſache der Kataſtrophe wird gemeldet, daß es ſich wahrſcheinlich um ein Geſchoß handelte, das noch in der Erde vom Weltkrieg her ver⸗ graben war und während des Exerzierens von den Soldaten berührt und zur Exploſion gebracht wurde. Erneuter Rückgang des Franken. 1 Paris, 1. Juli. Der wenig gute Eindruck, den die Regierungserklärung gemacht hat, hat zu einem ſtarken Unbehagen an der Pariſer Börſe geführt, das ſich wiederum in einem neuen ſtarken, Frankſturz äußerte. Das engliſche Pfund, das amtlich mit 173 notiert wurde, ſtieg nachbörslich auf 174. Der Dollar notierte 35,75. Die Reichs⸗ mark ſtieg von einem Vortagskurs mit 828 auf 851. Deutſch⸗ruſſiſche Geſchäfts⸗ beziehungen. Berlin, 29. Juni. Nachdem ſich die betei⸗ ligten Kreiſe grundſätzlich über den Abſchluß eines ſogenannten deutſch⸗ruſſiſchen Geſchäf⸗ tes einig geworden ſind, werden jetzt die letz⸗ ten Formalitäten beſchleunigt erfüllt. Vorläu⸗ fig ſollen, wie wir hören, etwa 150 Millionen Reichsmark flüſſig gemacht werden, und zwar hauptſächlich zum Ausbau der ruſſiſchen Naphta⸗Induſtrie. Größere Beſtellungen an Textilmaſchinen werden der ſächſiſchen Ma⸗ ſchineninduſtrie zugehen. auf und erſchrak bis ins innerſte. Oben ſtand ein Herr auf der Stiege ſtill, den Hut auf dem Kopf und lächelte ihn verbind⸗ lich an. Gordon glaubte ſeinen Augen nicht zu trauen, als er die bekannte, ſchlanke Geſtalt, mit dem farbloſen Geſicht und den grünſchillernden Augen erkannte, Es war Uſher.— „Wie kommen Sie hierher?“ herrſchte er ihn au. Uſher lächelte noch immer; ein gehäſſiges Lächeln. „Verzeihung,“ ſagte er ruhig und wollte an ihm vorbei, die Treppe hinunter. „Nehmen Sie zuerſt den Hut ab, wenn Sie mit mir reden; Sie ſind in meinem Hauſe, ver⸗ ſtehen Sie mich!—“ führ ihn Gordon wütend an. „Gewiß, mein Herr, bitte deshalb tauſendmal um Entſchuldigung.“ „Bitte!—“ Gordon wurde ruhiger. „Nun werden Sie mir freundlichſt Ihr An⸗ liegen mitteilen und ſagen, wie und weshalb Sie hier in meine Villa gekommen ſind?“ Uſher nickte, ſich tief verbeugend. „Mit der größten Freude, mein Herr; der Grund iſt rein privater Natur. Ich kam die Treppen herunter, weil ich nicht durchs Fenſter ſteigen wolltel“ „Wenn Sie keine beſſere Erklärung für Ihr Hierſein haben, kann Ihnen das auch noch paſſieren,“ gab Gordon erregt zurück. Einen Augenblick ſahen ſich die beiden Männer feſt in die Augen. Aeußerlich waren ſie jetzt beide gleich ruhig und kühl, aber Gordon ſah. wie Uſhers Geſicht Farbe bekam, während ihm nach der erſten Wut, wie es ihm immer in ſeinem Leben ging, die Beſonnenheit zurück- gekehrt war. Uſher brach das Stillſchweigen. „Ich habe mich nach Miß Gaunt erkundigen wollen.“ „Wie kommen Sie dazu, in meinem Hal 5 ohne meine Erlaubnis?“ f e Uſher zuckte die Achſeln. „Maßen Sie ſich das Recht an, Miß Gaunts Beſucher auszuwählen. Das iſt eigentlich nicht ſehr hübſch für einen Gaſt, namentlich für einen, der unter ſolchen Umſtänden auf i i wieſen iſt.“ ö f e e N 0 ö ö „Ich kann mein Haus jedem, der mir nicht paßt, verſchloſſen halten.“ „Und das wollen Sie vor mir tun. Es iſt bedauerlich, daß Sie dazu heute zu ſpät kommen. Aber wie dem auch ſein mag, jedes junge Mädchen hat doch das Recht, ſeinen Bräutigam zu empfangen.“ „Bräutigam? Sie lügen!“ Aber plötzlich bezwang ſich Gordon, die Ge⸗ ſchichte, die ihm der Beſitzer der Spielhöhle mit⸗ geteilt, fiel ihm ein. Berühte ſie doch auf Wahr⸗ heit? War es möglich, daß ſie dieſen 5175 heiraten wollte? Und wenn, in welcher Beziehung ſtand ſie dann zu dem Ermordeten? Wie mit⸗ leidig hatte ſie den Toten gerufen: Claude, lieber Claude. Wenn nun wirklich Uſher ihr Verlobter war, was war ihr dann der ermordete Claude? Der andere beobachtete ihn kalt lächelnd. „Wenn Sie zweifeln, ſo fragen Sie Miß Gaunt ſelbſt. Ich kann wohl N darauf machen, meine zukünftige Frau zu beſuchen; Sie waren nicht zu Hauſe, und ich war, wie Sie ſich denken können, e Außerdem An ich,— eutſchuldigen Sie— Miß Gaunts nweſenheit für ziemlich unpaſſend, und ich kann ſie mir nicht erklären. Jedoch,“ fuhr er fort, als er bemerkte, daß Gordon Miene machte ihn zu unterbrechen. —„Ich habe jetzt keine Zeit mehr, mit Ihnen darüber zu ſprechen. Gehen Sie zu ihr, ſie wird Ihnen meine Worte beſtätigen. Sie werden ſie doch G05 auſſuchen?“ 5 ordon ſchüttelte den Kopf, etwas in dem Ton Uſher bewies ihm, wie ſicher dieſer ſeiner Sache ſei, und ihm wurde jetzt todestraurig zu Mute. Des Juden Rede und Uſhers ſtimmten ja fach überein.———— och war er. keinem Entſchluß gekommen, da legte Uſher leicht grüßend die Hand an den Hut und ging an ihm vorüber. „Schurke, Du Schurke,“ ſagte Gordon leiſe, „Du biſt ein Halunke; jetzt haſt Du mich ge⸗ ſchlagen, aber warte!“ e n Er eilte die Treppen hinauf nach des jungen Mädchens Zimmer. Die Pflegerin öffnete ihm mit verſtörter Miene. „Aft Fräulein zu ſprechen?“ (Jortſetzung folgt) 5 1785 145 teils weit unter dem normalen Hochelegante Roßchevr.- Damen-Halbsch., gt. Qual. Eleg. Lack-Spangenschuhe mit L. XV.-Absatz... Mk. Entzück. Dirndl-Haussch., versch schöne Dessins, Mk. Rindbox-Herren-Stiefe! mod. Form, gute Qualitat, weiß gedoppelt..... Mk. Flexible Spangenschuhe, randgenüht sehr schöne Qualität, Naturform 2526 2.95, 23,242.75 21/22 Gr. 19 20 Mk. 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Genoſſen haben wir eigent ch nur die Kerzenpracht der Kaſtanien und dil ißduftende Fülle des Flieders. Akazien, Rot, orn, Schlehdorn verloren raſch ihre Blüten, und ie ſcharſen Winde trieben ihr übermütiges Spiel it ihnen und wirbelten ſie in ſchadenfrohen änzen durch die Luft. Verlangend möchte man och einmal zurückholen, was eine lange Regen⸗ eriode uns genommen: den Frühling... War icht erſt vor Kurzem die Zeit der Schneeglöckchen, aiglöckchen, Veilchen, Himmelsſchlüſſel und all er Frühlingsboten?——— Es ſind andere lüten an ihre Stelle getreten, eine Fülle von chönheit ſtrahlen ſie aus, und doch iſt ihre prache ernſter: Die Zeit rinnt— es iſt Sommer, as Kraft⸗ und Hochgefühl liegt in dieſer Zeit und wenige Wochen nur dauert ſie. Sommer in der Natur— Sommer des Men— en.— Kann die Zeit nicht um ein Jahrzehnt ü ſtehen?— Sommer.— Haltet den Atem an, em ihr im Sommer ſteht!— Grüßt die Natur d ihre tauſend Wunder mit jedem Herzſchlag! er Lebensfrühling hat ſeinen April: ein Wet⸗ gn— ein Stürmen— wahllos——— Int emmer iſt alles überwunden, und reif und glu⸗ Miſchwer liegt das Blut gebändigt in den Adern das Hirn wurde Herr des Herzens... ühlingsſtürme und Aprilſchauer mögen oft h getan haben, aber ſie ſtärken die Wider udskraſt, geben Geiſt und Körper die Reife In den Gärten glühen die Roſen— zwiſchen . dgenden Aehren winkt und wogt es in farbig Miberiſchem Reigen: der Feldmobn, die Wicke, mmerwinde und Kornblumen grüßen in bun⸗ Pracht. Schwer vom reifenden Korn neigen Halme das Haupt. Die Knechte bringen ihre uſen in Ordnung.— Hüte dich, ſchön's Blüme⸗ bald winden die Finger der Mägde den tekranz. a * Erwerbsloſen⸗Fürſorge. Auf die diesbezügl. Bekanntmachung in heutiger Ausgabe ſeien alle Erwerbsloſen beſonders aufmerkſum ge⸗ macht. e Union⸗Theater. Freitag Samstag und Sonntag kommt det ſenſatlonelle Abenteuerfilm, Der Mann mit den zwei Geſichtern“ zur Vorführung. Als zweiter Schlager der Ufa⸗Großfilm„Der Weitlauf mit dem Tode“ Die neueſte Deulig⸗ Wochenſchau vervollfländigt dieſes Programm, das in ſeiner Art für hleſige Verhältniſſe eine Senſation darſtellt. Man beachte das Inſerat in heutiger Nummer, » Scaramouche. Dem Central⸗Theater iſt es gelungen, ein bedeutendes Filmwerk aus der Weltgeſchichte zur Vorführung zu bringen. Das Filmwerk betitelt ſich„Scaramouche“ und zeigt uns in 10 wuchtigen Akten eine ganze Reihe hochintereſſanter Epiſoden aus der franzöſiſchen Revolution. Dleſes Filmwerk, das dle Welt be⸗ hertſcht, iſt gewaltiger und ſchöner als Panzer⸗ kreuzer Potemkln. Regisseurs Rex Ingram und iſt der erfolgreichſte Film dieſes Jahres„Scaramonche“ wird das Tagesgeſpräch von Vlernheim werden. In den Großſtädten Deutſchlands ſowle im Ausland mußte dieſes F Imwerk monatelang vorgeführt werden. Verſäume niemand, dieſen Großfilm an; zuſehen, denn ſo etwas ſteht man nicht wieder. Der luſilge Teil eln humorvolles Luftſpiel„Ham zeigt ſich als wahrer Held“ bringt alle Gemüter zum Lachen. Die neueſte Ufa⸗Wochenſchau ver⸗ vollſtändigt das Programm zu 13 Alten. Der Beſuch des Central⸗Theaters wird zum Erlebnis, man wird über das Dargebotene ſtaunen. Die Parole ſollte darum überall heißen: Wo gehen wir hin, ins Kino Zentral! 6* Der Wirt und der Feierabend. Ein weiteſte Kreiſe intereſſierendes Urteil fällt das Gericht von Waldbröl: Auf Faſtnach hatte ein Verein bei einem Wirt in Datten feld eine Feier veranſtaltet. Die Polizeiſtun war bis 1 Uhr nachts verlängert worden. Den kontrollierende Polizeibeamte ſtellte jedoch eine erhebliche Ueberſchreitung der Polizei unde feſt. was eine Reihe von Strafmar⸗ Es iſt das Werk des Meiſter⸗ ö ö ö 1 1 Armtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Erwerbsloſenfürſorge; hier Kontrollvor⸗ ſchriften. Der Verwaltungsausſchuß des Kreisarbelts⸗ nachwelſes hat in ſeiner Sitzung vom 28 Juni d. Irs. beſchloſſen, daß vom 1. Juli 1926 ab, die tägliche Kontrolle mal und zwar vor⸗ mittags von 10—11 Uhr und nachmittags von 3—4 Uhr ſtattzufinden hat. Sonach wird ab Montag, den 5 Juli 1926 wie folgt die Kontrolle der Erwerbsloſen vorge⸗ nommen: 1. jeden Montag, von vormittags 10— 11 Uhr und nachmittags von 3— 4 Uhr; jeden Dienstag, von vormittags 10—11 Uhr und nachmittags von 3—4 Uhr; jeden Mittwoch, von vormittags 10—11 Uhr und nachmittags von 3—4 Uhr; jeden Donnerstag, von nachmittags 3.— 4 Uhr; jeden Freltag, von vormittags 10—11 Uhr und nachmittags von 3—4 Uhr; jeden Samstag, vormittags ½10—11 Uhr. Dle Kontrollvorſchriften ſind genau zu be⸗ achten. Meldet ſich eln Erwerbsloſer nur einmal im Tage, dann geht ihm der ganze Tag ver⸗ luſtig. Wer ſich um Arbeit umſieht und deshalb nicht zur Kontrolle erſcheinen kann, muß einen ſdaten und eine Gerichtsverhandlung wegen Widerſtandsleiſtung zur Folge hatte. Auch der Wirt erhielt einen polizeilichen Strafbefehl von 100 Mark, wogegen er gerichtliche Ent⸗ ſcheidung beantragte. Das Gericht erkannte auf Freiſprechung, weil Vorſätzlichkeit oder Fahrläſſigkeit in Bezug auf das Verweilen ſeiner Gäſte nicht in Frage kam. Der Wirt hatte rechtzeitig Feierabend geboten, doch die Gäſte hatten ſich geweigert, der Aufforderung nachzukommen. Nur mit Mühe konnten die Gäſte nachher von der Polizei dazu gebracht werden, das Lokal zu verlaſſen. Die Arbeitsluſigkeit im Juni. Auch in dei erſten Junihälſte hat, die uns von Berlin gemeh— det wird, der Arbeitsmarkt nach der Statiſtik dey Erwerbsloſenfürſorge leine nennenswerte Aende rung erfahren. Die Zah! der männlichen Haupt unterſtützungsempfänger iſt von 1420000 ait 1449 000 gefallen, die der weiblichen von 324 006 auf 330 000 geſtiegen. Insgeſamt iſt eine Zu nahme von 1744000 auf 1749 000, d. h. um 0 Prozent, zu verzeichnen. Hudel und Induſtrie. Frankfurter Getreidebörſe. An der geſtrigen Frankfurter Getreidebörſe Sportvereinigung Amicitia 09 notierten bei ſtetiger Tendenz: Weizen 31,25 bis 31,50, Roggen 222,50, Sommergerſte 22—24; Hafer inl. 21—23, Mais 17,50, Weizenmehl 42,25 bis 42,75, mark die 100 Kilo. Mannheimer Effektenbürſe. An der geſtrigen Börſe notierten bei ſeſter Teudenz: Rheiniſche Kreditbank 152, Rheiniſche Hypothekeubank 111, J. J. Farbeninduſtrie 284,5, Chemiſche Rhenania Aachen 91, Durlacher Hof⸗ brauerei 105. Seilinduſtrie Wolff 53, Benz u. Co. 75, Fuchs Waggon 0,8, Germania Linoleum 165, Karlsruher Maſchinen 42. Th. Knorr 102, Nek⸗ karſulmer Fahrzeude 94. Pfälziſche Mühlenwerke 105, Pfälziſche Nähmaſchnen Kayſer 46. Port⸗ landzementwerke Heidelberg 105, Rheinelektra 115, Weſterregeln 162, Zellſtoffabrik Waldhof 163. 0 Achten Sie genau auf die Firma! jst der Mann, der alle gut und billig kleiden kann. Führe seit Jahren nur die Erzeugnisse der grössten und maßgebenden Fabriken und haben ie neben den fabelhaft billigen Preisen immer die sichere Gewähr für beste Qualitäten and flotte Pass ons. Haupt- schlager für Herren und Burschen 22. 32. 38. 43. 48. 55. 65.— 75.“ in den beliebten dunklen Nadelstreifen, Gabardine und reine Kammgatne Riesenlager in Mnaben-Anzügen Wasch und Stoff 4.95 6.75 6.50 9.75 10.50 12.50 14.50 16.75 Abt. Sommerkleidung: Leinenſoppen von 4.95 an, Lüstersaccos von 7.95 an 2000 Hosen für Sonntags zum Strapakieren 3.98, 4.75, 6.78, 7.95, 8.50, 9.75, 11.50 bis 20. Mark Uebergangsamäntel in dabard u. Covercoat 32. 42. 52. 62. 4. hoh. Jul. Simon Das Haus der Riesenauswahl. NB. Minderbemittelte erhalten wie immer von 11 bis 1 Uhr Anzüge von 15. Mk. an nur bei Simon Billige Möbel! 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