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Jani 1922 von einer Sparkasse an eine andere Uberwiesen worden sind, und für die eine Aufwertung mit einem höheren als dem für den Ueberwei- nungszeitpunkt maßgebenden Goldmarkwert in Frage kommt, bis spä- testens 30. September 1926 bei derjenigen Sparkasse ange. meldet werden mülssen; bei der das Guthaben zurzeit besteht oder nach dem 15. Juni 1922 abgehoben wurde. Anmeldungen dieser Art werden am Schalter V unserer Kasse in den üblichen Geschäftsstunden entgegengenommen. Bereits schriftlich ge- stellte Anträge haben ihre Gültigkeit. Menlüche Sar asse Mannheim * Hofraite⸗Verſteigerung. Am Mittwoch, den 14. d. ts, vormittags 6 Uhr läßt der Vlernheimer Creditverein e. G. m. 5 H. in Viernheim nachſtehend näher genannten in der Gemarkung Viernheim gelegenen Liegenſchaften auf dem Ortsgerichtsbüro bahler öffentlich meiſtbietend verſtelgern Flur J, Nr. 822 22¾% Grabgarten, Pfarrgaſſe qm 174 Flur J, Nr. 8222/10, Hofraite daſelbſt— St ſtraße 9.— qm 420,8. 15 8. 70. Die Verſteigerungsbedingungen, ſowte der Auszu aus dem Grundbuch können auf dem Geſchäſtszimmer des hieſigen Ortsgerichts während der Geſchäftsſtunden eingeſehen werden. Blernheim, am 1. Juli 1926. Heſſiſches Ortsgericht Viernheim Schuchmann. Turnerbund. Morgen Sonntag früh präcls brunnen. Abend ½9 Uhr gemütl. Beiſammenſein in der Gartenwirtſchaſt Freiſchütz. hat zentnerweiſe abzu⸗ geben. feln er — Gemeindekaſſe. Am Montag⸗ Vormittag von 10— 12 Ahr Auszahlung der Sozials und Klein⸗ reutuerbezüge pro Juli 1926. b inkenbach, Wohnhaus 6 er Küche, Kammern, Scheune, 5 Stallung und Grabgarten in Viernheim zu verkaufen. Intereſſenten wollen ihre Adreſſe unter A K 95 bei der Redaktion ds. Bl. hin⸗ terlegen. Schwarten Latten Diele Rahmen Bretter bekannt. Dr. Ludwig Kaufmann Facharzt für Haut- u. 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Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 86 J ³·ÜüA. ð im. ĩ⅛ðÜ0³. ˙¹w.— 1 152 1 Samstag, den 3. Juli 1926 2 —— Das Sehnen der Seele. Ach, wer kann Flügel geben mir, Daß ich mich ſchwinge auf zu Dir, Zu Dir, nach dem die Seele mein Verſchmachtet faſt vor Sehnſuchtspein. Wie lange, Herr, ſoll ich noch tragen Des Lebens Elend, Not und Plagen? Ich möchte aufgelöſet ſein, Denn leben iſt mir Todespein. Die Welt mit ihrer eitlen Pracht, Sie iſt es nicht, die glücklich macht, Sie bietet Sünde nur und Tod, Und was ſie gibt, iſt nicht von Gott. Wie könnte lieben ich ein Leben, Das mir kein wahres Glück kann geben? Ich möchte aufgelöſet ſein, Denn leben iſt mir Todespein. Sieh, wie Verſuchung mich beſtürmt, Wie immer Kampf auf Kampf ſich türmt, Wie mich umtobt die Leidenſchaft, Daß meine Seele faſt erſchlafft. Nur Kampf und Trübſal iſt hienieden, O Herr, wann führſt Du mich zum Frieden! Ach, könnt ich aufgelöſet ſein,, Denn leben iſt mir Todespein. Du ruheſt, Herr, im Sakrament, Und doch mein kaltes Herz nicht brennt Und lodert nicht in Liebesglut Zu Dir, dem allerhöchſten Gut; Und weil ich nur mit großer Kälte Die Liebe Dein, o Herr, vergelte, So möcht ich aufgelöſet ſein, Denn leben iſt mir Todespein. Zu ſchauen Dich im wahren Licht Von Angeſicht zu Angeſicht, Das iſt es, was mein Herz begehrt, Darob die Seele ſich verzehrt. Wann darf im Himmel ich Dich grüßen? Wann ewig ruhn zu Deinen Füßen? Ich möchte aufgelöſet ſein, Mein Leben iſt mir Todespein. H. Nachklänge. Von Karl Ruhl, Worms. Chicago— Euchariſtiſcher Kon⸗ Joreß— Weltparlament— das ſind 1 drei Worte, die nicht nur das Herz eines jeden Katholiken jubilieren laſſen, ſondern auch die Aufmerkſamkeit der Nichtkatholiken auf jenes Ereignis lenken. Hier entfaltete die katholiſche beirche ihre ganze Größe, nicht aber um zu imponieren, ſondern es war ein Bedürfnis, 0 alls dem die Idee entſprang, dem euchariſti⸗ ſchen Chriſtus die Huldigung darzubringen, die ihm gebührt. Zu dieſem Euchariſtiſchen Kongreß waren alle Schranken gefallen, kein Unterſchied des Standes oder der Raſſe wirk⸗ ten hemmend. Was für Männer mit klugem Staatsblick unerfüllbarer Wunſch bleibt, wo der Gedanke einer internationalen Völkerver⸗ einigung auf weltlicher Grundlage nur eine Utopie iſt, vollzieht ſich in Chicago jenes die Vereinigung den König 1 de Idee dieſes Kongreſſes. Er bleibt ein Merkmal für alle Zeiten und ſelbſt der gott⸗ loſe Mund des Spötters muß vor dieſer ge⸗ waltigen Größe verſtummen. In den Zeiten wirtſchaftlicher Not, gei⸗ ſtiger und körperlicher Armut, in Zeiten ſitt⸗ lichen Zerfalls lernt der Menſch die Nichtigkeit des menſchlichen Lebens kennen. Da will er heraus aus dem Sumpfe des Lebens, da rüt⸗ telt er an dem morſchen Bau des häuslichen Weltalls, da klammert er ſich feſt an die Säu⸗ len der Religion, die wuchtig aus dem nackten Alle wirklichen Erdendaſein herausragen. zehen ſie den blutigen Weg nach Golgatha, dalle ſchlepepn ihr Kreuz auf ihren wunden ltern, ſchmerzbeladen dringen ſie ein in das wahrhafte Weſen der Religion, nur ein Ziel ſchwebt ihnen vor Augen und der Aus⸗ ſpruch ihres göttlichen Meiſters:„Kommet alle zu mir, die ihr mühſelig und beladen ſeid, ich will euch erauicken“ iſt ibr Troſt und ver⸗ Verhältnis zu leiht nen Mut und Kraft. und das iſt das wunderbar große und wahrhaft göttliche We⸗ J.: der Religion, dieſes eine Ziel, das ſich die llionen Menſchen geſteckt haben, das ewig Vereintſein mit ihrem Gott. Dieſes innige zer ihrem Gott läßt viele in die Klöſtor eilen, manche werfen ihr ganzes Men⸗ ſchendaſein der Welt zu Füßen. ihre Seele formt ſich nach Gott, wird göttlich und ehe ihre irdiſche Hülle der Welt zurückgegeben, ha⸗ ben ſie ſich einen Platz erobert auf den Altä⸗ ren ihrer Kirche. Tauſende werden durch die der Religion innewohnenden Myſtik zu gro⸗ ßen Denkern erzogen, die durch ihren Geiſt die Welt aus ihrer Bahn heben und ſie umgeſtal⸗ ten und formen. Millionen folgen mit kind⸗ lichem Sinne den großen Führern ihrer Kirche, alle von dem Wunſche beſeelt, eins zu ſein mit ihrem Gott. Erloſchen ſind die tauſende von Lichtern, verklungen die wuchtigen Chöre der Kinder, auseinandergegangen die Millionen von Menſchen, Chicago trägt wieder ſein gewohn⸗ tes Kleid, aber noch ſehr lange, bis zum Rande der Ewigkeit klingen die ſüßen Har⸗ monien aus Chicagos Mauern, wo Millio⸗ nen Menſchen ſich beugten vor dem großen allgewaltigen Schöpfer, dem Chriſtus König, dem König der Menſchheit und überreichlich ſtrömt die Fülle der Gnade über die, die ſich eins fühlen mit ihrem Gott und dadurch den eck des Lebens erkannt haben. Bibliſche Leſung. Der Herr der Tiere. Wer gibt dem Raben ſeine Speiſe, wenn ſeine Jungen zu Gott ſchreien und flattern, weil ſie keine Nahrung haben? Kennſt du die Zeit, da die Gemſen auf den Felſen werſen? Gewahrſt du, wann die Hirſchkuh kreiſt? Zählſt du die Monde, da ſie tragen, weißt du die Zeit, da ſie gebären? Sie krümmen ſich und werfen ihre Jungen und ſtoßen lautes Stöhnen aus. Ihre Jungen tren— nen ſich und gehen auf die Weide, ſie ziehen fort und kehren nicht zu ihnen heim. Wer hat den wilden Eſel freigelaſſen, und wer hat ſeine Bande aufgelöſt, dem ich die Wüſte zur Behau— ſung gab, zu ſeinem Zelte die Salzſteppe? Er will nichts wiſſen von dem Stadtgetümmel, des Treibers Lärm hört er nicht, die Berge ſieht er ſich zur Weide aus und allem Grünen ſpürt er nach. Iſt denn der Büffel willens, dir zu die— nen oder ſich an deiner Krippe aufzuhalten? Spannſt du den Büffel an dein Seil zum Pflü— gen? Bricht er der Furchen Schollen hinter dir? Willſt du auf ſeine große Kraft vertrauen, und itberläſſeſt du ihm deine Mühen? Erwarteſt du von ihm, daß der dir deine Saat heimführe und ſie auf deine Tenne ſchaffe? Des Straußes Fit— tig ſchwingt ſich fröhlich auſ: doch iſt ſein Fittig fromm und ſeine Feder? Wenn er der Erde ſeine Eier überläßt, vermagſt du ſie im Sande zu erwärmen? Er vergißt, daß ſie ein Fuß zer— treten und das Wild des Feldes ſie zerbrechen kann. Hart iſt er gegen ſeine Brut, als ob ſie nicht die ſeine wäre; umſonſt war ſeine Mühe, doch es rührt ihn nicht. Denn Gott hat ihm die Weisheit vorenthalten und gab ihm keinen An⸗ teil am Verſtand. Kommt aber ſeine Zeit, ſo hebt er ſeine Schwingen, ſo ſpottet er dem Roß und ſeinem Reiter.— Gibſt du dem Roſſe Hel denkraſt, verleihſt du Wiehern ſeinem Halſe? Machſt du es ſpringen wie Heuſchrecken? Wie furchtbar iſt ſein prächtig Schnauben! Es ſcharrt den Boden mit dem Huf, ſteigt kühn empor, ſprengt den Gewappueten entgegen; es lacht der Furcht und weicht nicht vor dem Schwerte, es klirrt der Köcher über ihm, es blitzen Speer und Schild. Es ſchäumt und tobt und ſchürft den Boden, kennt keinen Halt, wenn die Trompete ſchallt; ſo oft das Horn tönt, ruft es: Hui! und ſchon von ferne wittert es den Kampf: der Füh— rer Rufen und das Schlachtgeſchrei. Iſt's dein Verſtand, daß ſich der Habicht in die Höhe ſchwingt, weun er zum Süden ſeine Flügel brei— tet? Schwingt ſich der Aar auf dein Geheiß em- por und baut ſein Neſt auf ſteiler Höhe? Auf Felſen hauſt und horſtet er, auf Felſenzacken und) wegloſen Klippen. Von dort erſpäht er ſeinen! Fraß, und ſeine Augen ſchweifen in die Ferne. Es ſchlürfen ſeine Jungen Blut, und wo ein Aas iſt, iſt er ſchon dabei. Job 38, 41 ff. Zur Lehr. Buſze. Wir hätten im Leben ſo reiche und ſchöne Ge⸗ legenheit, Bußwerke zu verrichten. Gott legt ſie uns ſelber auf— und, wenn wir Augen hätten, um zu ſehen, ſo würden wir erkennen, wie aus jedem Leide, das wir tragen, ein großes und heiliges Lebenswerk der Sübne für unſere Sün⸗ den werden könnte. Da trägt jemand ſo hart und ſchwer an ſeinem Berufe, an einer unglücklichen Ehe, an dem Schmerz, der von ſeinen Kindern ihm zugefügt wird, an Verkanntwerden der edel— ſten Abſichten, an Krankheit und Siechtum, am Mißglücken irdiſcher Pläne und Spekulationen, an ſchlechter Behandlung, die ihm zuteil wird, an Armut und Not, an Sorgen um Menſchen, die ſich wie Schmarotzerpflanzen ernähren laſſen, an einer unwürdigen Behandlung, einer unvez dienten Zurückſetzung, die ihm zuteil wurde, an den vielen nie vernarbenden Wunden, die der Krieg ihm ſchlug, an der Gemeingeit von Konkur— renten und tückiſchen Gegnern.... tragt das alles, ihr Menſchen, tragt's. Nehmt es als Sühne für ſo viele Sünden, die ihr begangen habt! Macht damit wieder gut, was ihr gefehlt habt. Dr. J. Klug:„Die ewigen Quellen“, 3. Bd. S. 116—117. Die menſchliche Geſellſchaft. Die„menſchliche Geſellſchaft“, ſagt ein großer Denker,„rollt auf zwei Zapfen, der Religion und dem Eigentum. Durch jene erhebt ſich der Menſch zum Himmel, durch dieſes hält er ſich an die Erde.— Ohne Religion wäre die Welt die Beute der Stärkeren, ohne Eigentum gäbe es keine Staaten auf Erden, ohne Eigen⸗ tum hat der Staat keine Wurzel, wie ohne Reli— gion keine Gewähr, die Religion iſt die Gewähr des Geſetzes ſelbſt.“ Klatſchzungen. Und wär ich der Herrgott, ſo ließ ich auf Erden, Zu Dornen und Diſteln die Klatſchzungen werden, Da fräß' ſie der Eſel und's hätt' keine Not, Und es weinte ſich mancher die Augen nicht rot. Geibel. —— Gedankenſplitter. Wie Wie unbedeutend manche Sorge war, wird uns dann erſt, wenn größ're kommen, klar. 2 1 1 75 3 „Die natürliche Strafe für das Nichtstun iſt die— Langeweile. a Man muß mit Manchem rechnen, auf den man nicht zählen kann. Wer ſelber wahr iſt, beargwohnt nicht ohne zwingenden Grund. * Verſchwendete Zeit iſt Daſein; gebrauchte Zeit iſt Leben. * Die Liebe wächſt durch die Liebe, deſto mehr Glück. E Frage nicht was andre machen, acht' auf deine eignen Sachen. Sorge, und je mehr * Genieße froh, was dir beſchieden, gern, was du nicht haſt. * Beſſer Fleiß und Kunſt, als Gunſt. entbehre Fürwort und; 5 Wer beſitzt, der lerne verlieren, Wer im Glück, iſt, der lerne den Schmerz. Neues für Einbrecher. Wenig andere Städte der Welt können mit einer ähnlich hohen Zahl von täglichen oder nächtlichen Einbrüchen aufwarten wie Berlin. Trotz einer mit allen modernen Hilſs- und Ver⸗ kehrsmitteln ausgeſtatteten, gut arbeitenden Po— lizei, deren Organiſgion nicht zu wünſchen übrig läßt. Aber der Grund dafür, daß trotzdem der Berliner Bürger nicht ruhig ſchlafen kann, liegt eben nicht in der Polizei, ſondern in den über— aus günſtigen Gelegenheiten, die ſich den Ein⸗ brechern bieten. Vor allem in der Anlage der Berliner Wohnungen, die nach ein und demſel— ben Schema gebaut ſind: Vorderhaus und Hin⸗ terhaus. Die Schlafzimmer liegen nach hinten, die Wohnzimmer nach vorn, der Straße zu. Die⸗ ſes Syſtem iſt ſo einheitlich durchgeführt, daß es ganze Häuſerreihen gibt, an denen auch nicht ein einziges nach der Straßenſeite zu gelegenes Zim⸗ nier als Schlafraum benutzt wird. So gibt es auch für die Vorderräume der Wohnungen keine einengenden Beſtimmungen für die Nachtruhe, die nur für die nach hinten gelegenen Schlafzim⸗ mer gewährleiſtet wird. In den Zimmern der Vorderwohnung darf die ganze Nacht hindurch muſtziert, getanzt und gelärmt werden. Da mei⸗ ſtens Jorderwohnung von Hinterwohnung durch einen mehr oder weniger langen Korridor ge⸗ trennt iſt— ſelbſt bei Zwei⸗ oder Dreizimmer⸗ wohnungen—, ergibt ſich für den Einbrecher ein Ideglzuſtand, der ihm ſein Handwerk beſon⸗ ders dadurch erleichtert, daß er ungefährdet und ungeſtört in der Vorderwohnung„arbeiten“ kann. Die breiten Straßen Berlins, die vielen Plätze und der reiche Bgumſchmuck, die vielen Vorgär⸗ ken ſowie der Baron over Erker, uber den fat jede Wohnung verfügt, bilden ebenfalls weitaus günſtigere n eee ee als die engen Straßen und ſchmuckloſen Häuſer anderer Groß⸗ idte. Hinzu kommt nun noch, daß die Zahk der Polizeibeamten ſich nicht nach dem Flächen⸗ raum einer Stadt, ſondern nach ſeiner Einwoh⸗ nerzahl richtet. So hat Berlin von allen Großſtädten der Welt 0 größte Ausdehnung, mit ſeinen 14000 un formierten Polizeibeamten keineswegs aber den dieſem Raumgebiet entſprechenden Polizeiſtah. Während von dieſen 14000 uniformierten Po⸗ lizeibeamten zu normalen Zeiten nur ein Drit— tel Dienſt tut, iſt von dieſem Drittel wieder nur ein Drittel auf den Straßen eingeſetzt. Soi: kann man beiſpielsweiſe zu ſpäter Nachtſtund⸗ eine Stunde und noch länger auf den Straßen Berlins ſpazieren gehen, ohne auch nur einem einzigen Schutzmann zu begegnen. Kein Wunder alſo, daß ſich die Einbrecher⸗ gilde alle dieſe Momente zunutze macht und die Bürgerſchaft unausgeſen“ bedroht. Nach einer unverbürgten Statiſtik, die vor noch nicht allzu langer Zeit einmal aufg eſtellt wurde, kommen im Durchſchnitt auf jeden inzelnen Tag in Ver⸗ lin fünfzehn Einbrüche! Vor einigen Jahren entſchloſſen ſich die Be⸗ hörden, durch energiſche Maßnahmen dem Publi⸗ kum den dringend notwendigen Schutz vadurch zu ſichern, daß ſie die Einrichtung des telephoniſchen Notrufes„Ueberfall“ ſchufen. Dieſe Einrichtung, die ſich bisher zwar recht gut bewährt, dennoch aber keineswegs zu einer Abnahme der Zahl der Einbrüche geführt hat, funktionierte wie folgt! Im Augenblick der Einbruchsgefahr in der eige⸗ nen oder irgendeiner benachbarten Wohnung be⸗ dient man ſich des Telephons, wartet bis die Beamtin auf dem Fernſprechamt ſich meldet und ſagt dann nur das eine Wort„Ueberfall“. Darauf wird man automatiſch mit dem nächſtliegenden Polizeirevier verbunden, dem man nur Straße und Hausnummer zu melden braucht. Auf be⸗ reitſtehenden Automobilen erſcheinen dann we⸗ nige Minuten nachher— je nach der Entfernung — Polizeimannſchaften. Der Fehler dieſes Syſtems liegt auf der Hand: gewiegte Einbrecher halten es für ihre erſte Pflicht, die Telephonleitungen der in Frage kommenden Wohnung zu zerſtören. Haben ſie das nicht getan, ſo dauert es bei der ſchwachen Beſetzung der Telephonämter während der Nacht geraume Zeit, bis ſich das Amt meldet. Außer⸗ dem wird es in der Mehrzahl der Fälle auch reichlich ſchwer ſein, den Polizeibeamten raſch Zutritt ins Haus und gar erſt in die Wohnung zu beſchaffen, wenn ſich Einbrecher in den vor⸗ deren Zimmern aufhalten. Dieſe ‚Ueberfalltom⸗ manbdosd haben zwar jehr raſch ſohrende Perſo⸗ tenautomobile zur Verfügung, beſitzen Hand⸗ werkszeug aller Art, um auch für den Fau ge⸗ rüſtet zu ſein, daß der durch Einbrecher bedrohte Bürger keine Möglichkeit hat, die Wohnungstür zu öffnen, dennoch aber fühlte ſich das Berliner Publitum durch die unbequeme Art der Herbei⸗ holung eines Ueberfallommandos keineswegs au⸗ zer Sorge. In dieſen Tagen ſind nun neuartige Polizei⸗ melbeanlagen in Berlin ausgeprobt worden, dite nach den bisherigen Erfahrungen imſtande ſein dürften, eine vouſtändige Revolutionierung bisherigen Möglichteiten zur Herbeiholl Polizei hervorzubringen. Die Anl neuen Syſtem iſt namlich ſo auf dem Publitum lozuſagen bei kurzerhand zur Verſugung ſtek Gegen? ſtattung einer geringen Gebu erhalt jeder Bet einer einen P tmelder, der einen birekten ſchluß an die Polizeimeldean tage hat. Im äu⸗ ßeren Bild gleicht dieſer Privatmelder den Not⸗ bremſen an den Eiſenbahnzügen: Es iſt ein Ring vorhanden, der nur gezogen zu werden um im Falle einer drohenden Gefahr ſofort das Ueberfalltommando herbeizurufen das der Melder angeſchloſſen iſt. Während e im Falle n chs der Notbremſe im Eijen⸗ enſtperſonal erſt feſtge Wagen und von bleil aus die remſe gezogen der Ueberſallmelder in Berlin weitaus Er hat eine Nummer, die, wenn den gezogen wird, h einen automatiſchen eibapparat auf eberſalltommando im igenblick re Durch ein ausge raucht bahnzug di derden muß on welch NO Wulde beiten facher. wird. Kartenmaterial, erden kann, läßt Selunden Straße, Hausnunt⸗ g des Ruſers ſeſtſtellen. Nun rfalltommando die Möglichteit, auf autos oder Perſonenwagen vielleicht gleichen Minute vor dem Hauſe des zu erſcheinen. Außerdem erhalten rfalltommandos die Torſchlüſſel aller det in denen ſich deapparate befinden, und der Privatmann hat auch das diecht, einen Schlüſſel zu ſeiner auf der 011 zu deponieren, um dem Ueberſaulommando ra⸗ ſchen und ungehinderten Eintritt zur Wohnung zu beſchaffen. ſich binnen wenig mer und Woh 9 hat das ſeinen Las noch in der Gefährdeten die Hebe Hallſer, Wohnung Neben dieſer wird dem legenheit ge⸗ geben, Schr Wohnungstütrein und einzelne Einrichtung jeuſtände Le! deapparaten versehen wenn der Kon mando her 0 ſondere daun funk 1 ſich 2 inhaber auf. Diele Ausgeſtal⸗ tung des modernſten Meldemetens foll ebenfalls „Notbremſe im Schlafzimmer! liium aber auch anteuten, 5 A1 a Aung ſo 1