r een n viernheimer Anzeiger enn. Slernhehmer Nachrichten Viernheimer Tageblatt(iernheimer Bürger- Ztg.— SBiernh. Beltsblath esse ist täglich FF monatl. 1.50 Mark frel ins Anzeigenpreiſe: Die einſpaltigz Petttzefle koſtet 25 Pfg., bie Ae 60 Pfg., bei Wiederhslung i gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illustrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und 12 vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag a lumen“, halb jährlich einen Fahrplan ſowie einen dlelender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bel gabe bezahlt werben, mit Ausnahme derjenigen, die in[ſb. Rechnung ſiehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim 1 Peenſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. R. Schriftleitung, Druck und Berlag: Jeb. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathaus tr. 0 5 PPPVVVPVVVVVVVUVUPUDUDUDVDVDVUVDVUVUVUVUVUVUVUVVPPVPœVœVPVPVVwV VVV ˖VA—x—z ¶o’ ‚ ‚»/— ů praktiſche, gut wirkende Kleider. Nr. 228. Jackenkleid aus ſandfarbenem Kaſha, in dem man ſtets gut angezogen wirkt. Der Rock zeigt in der vorderen ſowie hinſeren Mitte eine gegenſeitige Falte, die Jacke hat geteilte Vorderteile und glatten Rücken. Nr. 229. Duftiges Sommerkleid aus karierter Baſtſeid N e. Kurzer. eingeſetzter Aermel. Kragen ſowie die Blende, die den Auſatz der in der vorderen Mitte länger ge⸗ ſchnittenen Bluſe an deu Rock deckt, aus einſarbiger Baſt⸗ ſeide. Seitliche Faltengruppen zieren den Rock. Nr. 260, Elegant, einfaches Crepe de Chiue⸗Kleib. Eine gerade Paſſe verbindet die am oberen Rande gezogenen Vorderteile mit dem Rücken. Der hochſchließende Kragen mit Schleiſe iſt aus eſnfarbiger Seide. Aus gleichem Material iſt der Gürtel, der die Hüfte umſchlleßt und vorne gleichfalls zu einer Schleiſe geſchlungen wird. Nr. 201. Jumperkleid aus braunem Kaſha mit gebogtem, dunklerem Blendeſausputz. Rock zeigt in der Mitte eine breite Quetſchfalte. Eingeſetzte, lauge Blufenärmel. Nr. 220. Weißes Thepioikleid. Kragen, Ma Gürtel ſind aus roſenbolzfarbener Seide pe n Kleid zeigt vorne Quetſchfalten zu den Bluſenteilen Gürtel. Sehr reizvoll wirkt die weite, nierte Weſte Nr. 227 zum Letzteres beſteht aus einem mit bohen. durchknöpfbaren Verſchluß. Di beiden Seiten der Vorbderbahn 17 925 angeſchnitten und greifen über den Glatter Rücken. mit dunklerem Beſatz gar⸗ ein fachen ſeitlichen, gegenſeitigen Jumverkleide. ten ausgeſtattetem Rock und Bluſe mit vierecki Anschnitt und langen Aermel. Die Weſte iſt ärmeflos Verſteigerungs⸗Anzeige. 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Der Verwaltungsausſchuß des Kreisarbelts nachwelſes hat in ſeiner Sitzung vom. 28 Juni d. Its. beſchloſſen, daß vom 1. Juli 1926 ab, die tägliche Kontrolle 2 mal und zwar vor⸗ mittags von 10—11 Uhr und nachmittags von 3—4 Uhr ſtattzufinden hat. Sonach wird ab Montag, den 5 Juli 1926 wle folgt die Kontrolle der Erwerbsloſen vorge⸗ nommen: 1. jeden Montag, von vormittags 10— 11 Uher und nachmittags von 3—4 Uhr; 2. jeden Dienstag, von vormittags 10—11 Uhr und nachmittags von 3— 4 Uhr; 3 jeden Mittwoch, von vormittags 10—11 Uhr und nachmittags von 3— 4 Uhr; 4. jeden Donnerstag, von nachmittags 3.— 4 Uhr; 5: jeden Freitag, von vormittags 10—11 Uhr und nachmittags von 3—4 Uhr; 6. jeden Samstag, vormittags ½10—11 Uhr Dle Kontrolloorſchriften ſind genau zu be⸗ achten. Meldet ſich ein Erwerbsloſer nur einmal im Tage, dann geht ihm der gaypze Tag ver⸗ luſtig. Wer ſich um Arbeit umſieht und deshalb nicht zur Kontrolle erſchelnen kann, muß einen ſchriftiichen Nachwels hierüber vorlegen. Münd⸗ liche Eatſchuldigungen werden nicht angenommen. Die Erwerbsloſen wollen fich hiernach be⸗ meſſen. Viernheim, den 1. Juli 1926. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. D.dl Keine Rotſchlachtungl Von heute Mittag 3 Uhr ab —— Alauol⸗ hat zentnerweiſe abzu⸗ geben. Ia hausgemachte Auguſt Hauf Wurst u. Fleisch fechnungsblocks Nofizblocks in allen Grössen guchhandzung Mernh. Anzeiger zu haben bei Franz Kühlwein Ludwigſtr. 1. Bekanntmachung. Betr.: Einrichtung von Steuerſprechtagen. Der auf morgen feſtgeſetzte Steuerſprechtag 19 5 erſt am Dienstag, den 20. Juli 1920 tatt. Viernheim, den 5. Juli 1926. Heſſ Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gratulations Karten zu allen Gelegenheiten empfiehlt Buchhandlung Viernheimer Anzeiger 8 Ferkel u. Einleg⸗ Schweine ſtehen für die Falge jeden Mittwoch eintreſfend in un⸗ ſeren Stallungen im gold. Bock in Weinheim zu billigſt. Tagespreiſen zum Verkauf. Schweinehandlung Drebes Velefon Weinheim 410. 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Der Unterzeichnete nimmt die unwah⸗ ren Ausſagen gegen den Johann Adler 15., Weinheimerſtr. 20, mit Bedauern zurück. Johannes Helfrich Weinheimerſtr. 20/1 u 53ĩ³—t% 2 154 Die Schuld der Sozialdemokraten. Von einem parlamentariſchen Mitarbeiter wird uns aus dem Reichstag geſchrieben: Die Politik, die die Sozialdemokraten. gegenwärtig treiben, iſt einfach unverſtändlich. Vom Standpunkte ihrer eigenen Partei aus geſehen, iſt ſie unvernünftig, ja ſogar unſin⸗ nig. Denn die Sozialdemokraten haben mit ihrer jetzigen Stellungnahme ſo ziemlich alles verwirkt, was ſie bisher noch an teilweiſe recht ſtarken Einflußmöglichkeiten auf die Ge— ſtaltung der politiſchen und parlamentariſchen Dinge hatten, auch ohne mehr in der Regie— rung vertreten und ohne mit der entſprechen— den Verantwortung belaſtet zu ſein. Schon damals, als die Deutſchnationalen aus der Regierung ausſchieden, hatten die Sozialdemokraten eine ſehr günſtige Gelegen— heit zur Wiedereinſchaltung verpaßt. In dieſer Einſtellung lag auch mit eine der Haupt- urſachen für die vielfältigen parlamentariſchen Schwierigkeiten der letzten Zeit. Nun aber, wo das Fürſtenabfindungsproblem wirklich keine juriſtiſche Angelegenheit mehr war, ſondern zu einem politiſchen Problem erſten Ranges ſich auswuchs, das in das Zentralproblem unſerer Politik, nämlich die geſamte politiſche Kräftegruppierung und die damit notwendige Schaffung einer feſten Regierungs mehrheit einmündete—, in dieſem entſcheidenden Augenblick verſagen abermals die Sozial- demokraten. Sie haben mit ihrer jetzigen Hal⸗ kung auch denjenigen parlamentariſchen Kräf⸗ ten vor den Kopf geſtoßen, die ſich bisher be⸗ mühten, gerade in dieſer Frage den Sozial- demokraten möglichſt weit entgegenzukommen und ihnen die Zuſtimmung zu dem Kompro⸗ Denn die ganze taktiſche und parlamentariſche Behandlung der Fürſtenabfindungsfrage iſt ja mit der Man war insbeſondere in den Reglerungsparteien der Meinung, daß dieſe, eine Quelle ſtändiger Beunruhigung im Volke bildende Frage end⸗ lich ausgeräumt werden müſſe, und man war zu weitgehenden Zugeſtändniſſen, ja ſelbſt zu dem äußerſten Schritt, nämlich der Reichs⸗ tagsauflöſung bereit, wenn lediglich die Deutſchnationalen dem Zuſtandekommen des Geſetzes ſich verſagt hätten. So aber, nachdem auch die Sozialdemokraten ihre Mitwirkung verweigern, bat eine Reichstagsauflöſung kei⸗ nen Sinn und Zweck mehr, weil von ihr leine Klärung der politiſchen Lage erwartet werden könnte und ſachlich die Dinge nach den Wah⸗ len genau ſo ſtänden wie zuvor. Auch ein Rücktritt der Reichsregierung hätte keine Klä⸗ rung geſchaffen, weil eine Regierungskriſis bei den beſtehenden parlamentariſchen Ver⸗ hältniſſen gar nicht hätte beſeitigt werden kön⸗ nen. und auch ſelbſt nach einer Löſung einer ſolchen Kriſis ebenfalls der ſachliche Gegen— ſatz unverändert beſtehen blieve. Die Sozialdemokraten ſind es, die dieſe heillos verfahrene Lage verſchulbet haben. Es gibt kein Wort, das ſcharf genug wäre, um dieſe unvernünftige unpolitiſche Taktik der Sozialdemokraten zu kennzeichnen. Früher, da die Sozialdemokraten noch nicht mit dem Staate innerlich und durch die Uebernahme der Regierung verantwortlich gebunden wa— ren, konnte ſie ſich eine„Alles⸗ oder Nichts⸗ Politik“ leiſten, heute aber dieſe Politik fort— zuſetzen und noch dazu in dieſem beſonderen Fall anzuwenden, bedeutet geradezu politi⸗ ſchen Selbſtmord. Die Anwendung dieſer Po⸗ litik ift aber auch eine Herausforderung, ja eine direkte Beleivigung derjenigen Parteien, die ſich alle Mühe gegeben haben, mit den So⸗ zialdemokraten zuſammen dieſe Frage zu er— ledigen und die zu dem äußerſten Zugeſtänd⸗ nis bereit waren. Dieſe Haltung der Sozial⸗ demokratie wird ſich ſehr bald bitterlich rä⸗ chen. Sie werden es ſich ſelbſt zuzuſchreiben haben, wenn die politiſche Entwicklung nun⸗ mehr naturnotwendig einen Weg nehmen wird, der ihnen im höchſten Grade unbegeum werden muß. Die franzöſiſche Beſatzung im Rheinland. Paris, 4. Juli. Die chauviniſtiſche Wochen⸗ zeltſchrift„Aux Ecoutes“ meldet, daß Briand auf Drängen der engliſchen Regierung beſchloſſen habe, einen Teil der franzöſiſchen Beſatzungstrup⸗ ben aus dem Rheinland zurückzuziehen und dort ſlatt der bisherigen zwei Armeekorps nur fünf Diwiſionen zu belaſſen. Das Blatt behauptet, eine noch ſtärkere Verminderung der Nheinarmee — pen Dienstag, den 6. Juli 1926 0 Man ſchreibt uns dem Reichstag: Die Zentrumsfraktion des Reichstags war und iſt entſchloſſen, die Frage der Für⸗ ſtenvermögen in einem Sinne zu regeln, der ſowehl den berechtigten Intereſſen der Betei— ligten, wie aber auch den Intereſſen der Ge— ſamtheit des Volkes gerecht werden würde. Darum hat ſich auch das Zentrum unabläſſig darum bemüht, eine ſolche Regelung zuſtande zu bringen. Die Sozialdemokraten haben nun durch ihren Einfluß, der keineswegs im Sinne der Volkspolitik, ſondern einzig u. allein von kleinlichen parteipolitiſchen Ge— ſichtspunkten diktiert iſt, dieſe Bemühungen des Zentrums durchkreuzt. Das Geſetz aber, das auf einer vernünftigen Baſis aufgebaut war und den berechtigten Wünſchen des Vol— kes in weiteſtem Maße entgegengekommen wäre, iſt gefallen. Die Schuld daran hat die Sozialdemokratie, und es war gut ſo, daß die Dinge öffentlich über die Bühne rollten, ſodaß dem ganzen Volke erkennbar iſt, wer eigent— lich den Wirrwarr verſchuldet hat und wer dafür verantwortlich zu machen iſt, in welche ſchwierige Lage wir jetzt geraten ſind. Das Zentrum war entſchloſſen, wenn die Sozialdemokratie an ſeiner Seite dieſe Frage hätte regeln helfen, ſämtliche Konſequenzen zu ziehen bis zur Reichstagsauflöſung, die aus Das Zentrum verlangt nach wie vor geſetzliche Regelung der Fürſtenfrage. ſich dann naturnotwendigerweiſe gegen rechts hätte richten müſſen. Daß das nicht geſchehen iſt, iſt Schuld der Sozialdemokraten, die in dieſer entſcheidenden Frage wieder einmal dem radikalen Flügel die Führung überlaſſen haben. Das Zentrum wird ſich aber mit der jetzi⸗ gen Lage keineswegs zufrieden geben Es bleibt nach wie vor auf ſeiner Forderung be— ſtehen, daß dieſe Frage gefetzgebe— riſch ggelöſt werden muß. Das wird ſo— fort nach dem Wiederzuſammentritt des! Reichstags geſchehen müſſen, ja das Zentrum würde, falls es die politiſchen Verhältniſſe notwendig erſcheinen laſſen, eine vor zei— tige Einberufung des Reichstages zur ſpe— ziellen Löſung dieſer Frage ins Auge faſſen. Das Zentrum iſt jedenfalls gewillt, ſeine in dieſer Frage eingeſchlagene Linie auch weiter⸗ hin beizubehalten. Das Zentrum allein konnte ſich in dieſer Frage nicht durchſetzen,weil es von dieſer Frage nicht durchſetzen, nachdem es von anderer Seite im Stich gelaſſen worden iſt. Es wird aber ſeine Auſgabe nach wie vor darin ſehen, einen vernünftigen Ausgleich zu ſuchen und herbeizuführen. Jedenfalls hat das Zentrum alles getan, was in ſeinen Kräften ſtand, und es wird auch weiterhin in ſeinen Bemühungen in dieſem Sinne nicht nachlaſſen. ſei durch den Widerſtand Belgiens verhindert worden.— Das„Journal“ ſtimmt wieder einmal ein Klagelied über die Notlage der Angehörigen der franzöſiſchen Beſatzungsarmee infolge der Frankenbaiſſe an. Bei Inkrafttreten habe die da— rin vorgeſehene Summe für den Unterhalt der Rheinarmee von 110 000 000 Goldmark etwa 440 Millionen Franken ausgemacht. Trotzdem dieſer Betrag bei dem gegenwärtigen Frankenkurſe das Doppelte, alſo 880 Millionen ausmache, ſei es bei 440 geblieben und das franzöſiſche Schatzamt ſtecke die Difſerenz ein. Das Blatt hofft, daß General Guillaumat, der das Elend der Rhein armee aus eigener Anſchauung kenne, als Kriegs miniſter etwas zur Abhilfe tun werde. In der„Ere Nouvelle“ dagegen veröffentlicht der durch ſeinen hartnäckigen Kampf gegen die Ver— ſchwendung im Rheinland bekannte Deputierte Jules Uhry einen offenen Brief an Caillaux, in dem er den Finanzminiſter auffordert bei der von ihm angekündigten Sparpolitik im Rheinland zu beginnen, wo zahlreiche Offiziere einen uner— hörten Wohnungs- und Automobillurus trieben, der den Staat jährlich Millionen koſte. Er for— dert ſerner den Finanzminiſter auf, dem Zu ſtande ein Ende zu machen, daß ein zum Admi— niſtrator der Midi-Eiſenbahngeſellſchaft ernannter Oberkommiſſar weiterhin ſein bedeutendes Ge halt für gelegentliche Beſuche in Koblenz erhalte. Der Nachfolger Guillauntats. Puris, 4. Juli. Im Quai d'Orſay erklärt man, daß der Nachfolger von General Guillau— mat für den Poſten des Oberkommandanten der Rheinarmee im Miniſterrat vom Diens ag er nannt werden wird. Man erfährt von anderer Seite, daß Caillaux dafür den General Gourauds den gegenwärtigen Militärgouverneur von Paris vorſchlage, um den den Poſten Gourauds nachher mit ſeinem Freunde, dem General Targe, beſetzen zu können. Dieſer Plan ſtoße aber bei den anderen Miniſtern auf Widerſtand, da man darin ein Element für einen Staatsſtreichplan Caillaux' wittere. Der franzöſiſche Sanierungsplan. Paris, 4. Juli. Der Wortlaut des Berichtes des Sachverſtändigenausſchuſſes iſt heute Abend der Oefſentlichkeit übergeben worden. Zur Her⸗ ſtellung eines ſtrengen und aufrichtigen Budget⸗ gleichgewichts müſſen noch im laufenden Jahre neue Steuereinnahmen in Höhe von 2,5 Milliarden Franken und im Jahre 1927 in Höhe von 5 Milliarden Franken geſchaffen werden. Dieſe Mittel ſollen mit Hilſe von indirekten Steuern und namentlich durch Erhöhung der Zölle, der Umſatzſteuer, der Transportabgabe ſo— wie der Steuern auf Zucker und Getränke aufge— bracht werden. Die Verwaltung der Nationalverteidigungs bonds und der übrigen kurzfriſtigen Schatzſcheine ſoll vom Schatzamt auf eine beſondere„Verwal— tungskaſſe“ übertrtagen werden. Dem Schatzamt, deſſen Hauptaufgabe darin beſteht, die geſamte Staatsverwaltung zu finanzieren, ſoll jedoch die Möglichkeit eingeräumt werden, neue Schatz⸗ wechſel bis zu einem Höchſtbetrag von fünf Milliarden zu emittieren. Alle dieſe Maßnahmen ſind nach Aufſaſſung der Sachverſtändigen nur helfender Natur; als das Hauptziel der franzöſiſchen Finanzpolitik müſſe die Stabiliſierung angeſehen werden, wozu ſoſort geſchritten werden ſoll. Hinſichtlich der Stabiliſierung wird u. a. geſagt, hierzu ſeien lang- oder kurzfriſtige Kredite in Höhe von mindeſtens 200 Millio— nen Dollar erſorderlich. Die Ratifikation des Waſhingtoner Abkommens ſei beſonders mit Rückſicht auf den 1929 zur Zahlung fälligen Poſten von 400 Millionen Dollar erforderlich. Im übrigen werden bei der Stabiliſierung der Währung drei Etappen vorgeſehen, bei denen erſtens der Betrag der Vorſchüſſe der Bank von Frankreich endgültig auf die gegenwär— tige Höhe feſtzuſetzen ſei. Eine Fixierung des Maximalbetrages des Banknotenumlaufes ſei jedoch nicht erforderlich. In der zweiten Pe— riode könnte die Beſtimmung über die Gold— ausfuhr aufgehoben werden. Die letzte Pe— riode bringe die Einführung einer neuen Frankenwährung mit Banknoten, gegen Gold einzulöſen wären. die Wirtſchaftliche Folgen der Stabiliſierung. Trotz der bevorſtehenden wirtſchaftlichen Kriſenerſcheinungen, Arbeitsloſigkeit, Steuer⸗ verringerung uſw. fordert der Bericht ſofor— tige Inangriffnahme des Stabiliſierungswer kes, wobei er zum teilweiſen Ausgleich der Kriſe Rationaliſierungsmaßnahmen in der Wirtſchaft vorſchlägt bei gleichzeitiger Ein ſchränkung des Verbrauches und Erhöhung der Produktion. Deutſch⸗franzöſiſches Tauſchgeſchäft. Köln, 3. Juli. Zu den ſenſationellen Ge— rüchten über ein deutſch⸗franzöſ. Tauſchge⸗ ſchäft berichtet heute der Pariſer Korreſpon⸗ dent der„K. Z.“ Wenn die in Paris umlau⸗ fenden Gerüchte behaupten, es ſei ein Ver⸗ ſuch gemacht worden, mit der Einbeziehung der franzöſiſchen Weine ein Tauſchgeſchäft wegen einer Verringerung oder Zurückzie⸗ 43. Jahrgang Zentrum und politiſche Lage. hung der Beſatzungstruppen im Nheinlorb zuſtande zu bringen, kann jedenfalls das eine mit Beſtimmtheit geſagt werden, daß es nicht die deutſche Seite war, die die Anregung zu einer ſolchen Erörterung hätte geben können. Vielleicht ſind ſich die aufgeklärten Köpfe der franzöſiſchen Regierung deſſen durchaus be⸗ wußt. daß die Zuröckziehung der Trupper⸗ aus dem Rheinlande einen doppelten Erfolg für Frankreich, einen moraliſchen und einen materiellen, haben würde. Frankreich würde zeigen, daß es ſich allmählich von einer hiſte⸗ riſch anmutenden Sicherheitspſychoſe in mili⸗ täriſcher Beziehung frei zu machen weiß und würde ſo der Welt das Schauſpiel des Selbſt⸗ bewußtſeins und der Selbſtſtcherheit bieten. Dabei würde Frankreich große nutzloſe Sum⸗ men ſparen. Daß man bei dieſer Gelegenheit auch noch wirtſchaftspolitiſche etwas don Deutſchland herausſchlagen könnte, iſt nicht weiter Wunder zu nehmen. Ausland. Geldſtrafeu für die ſpaniſchen Empörer. Madrid, 4. Juli. Die ſpaniſche Regierung veröffentlicht einen Erlaß, nachdem die Ur⸗ heber der revolutionären Bewegung unab⸗ hängig von der beſonderen gerichtlichen Be⸗ ſtrafung bohe Geldſtrafen auferlegt werden. So erhalten u. a. Weyler 100 000 Peſeten. Aauilera 200 000, Romanones 500 000 und der bekannte Arzt Maranon 100 000 Peſeten. Im ganzen werden Strafen in Höhen von 1 Million Peſeten verhängt, die von einer beſonderen Jury an wohltätige Inſtitute ver⸗ teilt werden ſoll. Dazu veröffentlicht die Re⸗ gierung eine lange Note, in der es heißt! Dieſe drei Jahre haben wir mit einer gewiſ⸗ ſchen Schüchternheit regiert. Jetzt, nachdem alle Völker. auch die republikaniſch und var⸗ lamentariſch regierten, ſich auf außeragewöhn⸗ liche Gewalten ſtützen, wäre jedes Zaudern abſurd. Die elſäſiſchen Autonomiſten. Paris, 4. Juli. Der„Temps“ bringt aus Straßburg eine von ihm ſelbſt als vorläufig noch unbeſtätigt bezeichnete Meldung. wonach ſich zum Proteft gegen die Sanktionen im Elſaß eine Ultra⸗autonomiſtiſche Partei, der „Elſäſſer Bund“, gebildet habe. Dieſe neue Partei, die bereits mehrere 100 Mitalieder zähle, fordere die vollſtändige und abſolute Neutralität des Elſaß. Der Vorſitz über die neue Partei ſei dem Baron Klaus von Bulach angeboten worden. Ferner habe ſich geſtern ein Ausſchuß von etwa 20 Kriegsteilnebmer⸗ verbänden gebildet, der beute in einer Kund⸗ gebung energiſch gegen das Autonomie-Ma⸗ nifeſt proteſtierte. Das geplante Aitentat auf Alfons. Paris, 4. Juli. Einer der wegen der Atteu— tatsabſichten gegen König Alfons verhaſteten Spanier, Duretti, ſagte vor dem Unterſuchungs⸗ richter aus, er habe keinen Mordanſchlag gegen den König geplant, ſondern ſich in San Seba⸗ ſtian der Perſon des Königs bemächtigen wollen. Im Falle des Erfolges wäre er dann nach Bil- bao gereiſt, um eine Revolution in Spanien her— vorzurufen. Eine Teilnahme an dem Anſchlag gegen die Bank von Spanien beſtritt er.— Der zweite Verhaftete, Ascora, deſſen Auslieferung von Spanien beantragt iſt, erklärte, von dieſen Abſichten Durettis leine Ahnung gehabt zu haben. Er behautete, von der ſpaniſchen Polizei zu Un⸗ recht der Teilnahme an der Ermordung des Erz⸗ biſchofs von Saragoſſa beſchuldigt zu werden. Die Reichsausſchußtagung des Zentrums. 1 Berlin, 5. Juli. Im Feſtſaal des preußiſchen Landtages trat am geſtrigen Sonntag der Reichs⸗ ausſchuß der Zentrumspartei unter Vorſitz des Parteivorſitzenden, Reichskanzler Dr. Marx, zu einer außerordentlichen Tagung zuſammen. Un⸗ ter den mehr als 100 Delegierten aus dem gan— zen Reiche bemerkte man die Miniſter Dr. Brauns, Dr. Steiger, Hirtſieſer, Stegerwald, Giesberts und Bell. Nach einleitenden Worten des Vorſitzenden Marx erörterte Dr. Stegerwald die poli⸗ tiſche Lage und die Aufgaben der Partei für die nächſte Zeit. Man müſſe in politiſcher Hin⸗ ſicht zwei Hauptprobleme unterſcheiden und zwar die Auseinanderſetzung mit den Fürſten und die Zollfrage. Das Zentrum, führte er aus, werde nach wie vor für ſeine Auffaſſung eintreten, daß die Frage der Fürſtenabfindung auf reichsgeſetz⸗ lichem Wege gelöſt werden müſſe. Hinſichtlich der Zollpolftir e ö dem autonomen Zolltarif. Dann befaßte ſich der Redner beſonders mit der Lage der Partei und bemerkte, daß der Volksentſcheid des Zentrum etwas auseinandergebracht habe. Die Zentrums⸗ politik müſſe auf die große Koalition zuſteuern, die zur Zeit wohl das richtigſte ſei. Verhalten der Sozialdemokraten in den letzten Tagen ſeien jedoch die Ausſichten nicht beſonders verheißungsvoll. Auch die Fühlungnahme nach rechts müſſe aufrecht erhalten bleiben. i In der darauffolgenden Debatte ergriff nach einer Rede des Reichsratsmitgliedes Dr. gen ſing⸗Dorfmund der frühere Reichskanzler Dr. Wirth das Wort. Er legte ein Bekenntnis zum Programm der Partei ab und erklärte, es beſtänden keine grundſätzlichen Differenzpunkte! zwiſchen der Fraktion und ihm mehr. Schließlich! erklärte er ſich bereit, der Reichstagsfraktian wie⸗ der beizutreten und ihr ſeine volle Arbeitskraft ö zur Verfügung zu ſtellen. Als Ergebnis der Berhandlungen, die ſich bis in die ſpäten Abend; Kunden hinzogen, wurde feſtgeſtellt, Frühere Reichskanzler Dr. Wirth, in die Reich- tagsfraktion wieder einzutreten bereit ſei. Aus den Studentenverbänden. babe ein Ausgleich gefunden wer⸗ den müſſen zwiſchen den erniedrigten Sätzen und Nach dem daß der mit die Bautätigkeit in Gang gehalten werden des Kleinwohnungsbaues. den Reichsarbeitsminiſter, den Reichsminiſter der Finanzen und den Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter iſt dem Reichstag ein Ge⸗ ſetz zur Aenderung des Geſetzes über die Be⸗ reitſtellung von Kredit zur Förderung des Kleinwohnungsbaues vom 26. März 1926 zu⸗ gegangen. Der Reichsrat hat bereits zuge⸗ ſtimmt. Die Reichsregierung erſucht den RNeichstag mit Rückſicht auf die große Eil⸗ bedürftigkeit, die Beſchlußfaſſung des Reichs⸗ tages noch vor den Reichstagsferien herbeizu⸗ führen. Das Geſetz ſieht vor, daß die den Län⸗ dern gewährten Kredite nicht innerhalb der augenblicklich beſtimmten Friſt von 12 Mona⸗ ten, ſondern auf mindeſtens 3 Jahre gewährt werden. Dieſe Maßnahme iſt notwendig, da⸗ Durch ö kann. Durch das Geſetz über die Bereitſtellung von Kredit zur Förderung des Kleinwoh⸗ nungsbaues iſt der Reichsarbeitsminiſter er⸗ mächtigt worden, an die Länder Darlehen bis Vom K. B. Der K. V. zählte am 25. Ma! in 85 Vereinen 1052 aktive Burſchen, 849 Füchſe und 1513 Inaktive, insgeſamt 3404 ſtudierende Mitglieder. Die diesjährige 52. Vertreter⸗Verſammlung des K. V. findet in den Tagen vom 22.— 28. Juli in Fulda alſo N ſtaft. Neben den Beratungen ſind vorgeſehen ö ein Pontifikalamt, das der hochwürdigſte Diö⸗ zeſanbiſchof halten, Fefiprediger ſein wird, im Anſchluß daran ein feierlicher Aufzug durch die Stadt und am Abend ein Feſtkommers, zu dem bereits eine ganze Reihe führender Perſönlichkeiten Erſcheinen in Ausſicht geſtellt haben. Letzte Meldungen. Eine furchtbare Kataſtrophe in Woltersdorf. 13 Tote. Berlin, 5. Juli. Der bekannte Ausflugsort Wohersdorf im Oſten von Berlin war geſtern nachm. der Schauplatz eines ſchweren Ein⸗ tkurzunglücks. Heftige Gewitter und Wolkenbrüche hatten zahlreiche Ausflügler in riner Kegelbahn des Gaftlokals Krachnis berg an der Woltersdorfer Schleuſe Schutz ſuchen laſſen. Die niederſtürzenden Waſſermaſſen un⸗ terſpülten die Mauern der Kegelbahn und brachte ſie zum Einſturz. Einſchlagender Blitz entzündete das Dach, und warf es einen Me⸗ lber boch, um es dann niederzudrücken. Sämt⸗ liche in der etwa 20 Meter langen Kegelbahn weilenden Perſonen wurden unter den Trüm⸗ mern begraben. Die Schreie der Verſchütteten alarmierten die in den übrigen Hausgebäuden Hefindlichen Leute, die ſofort die Polizei be⸗ nachrichtigten. Erſt nach mühſeliger Arbeit gelang es der herbeigeeilten Feuerwehr, etwa 13 det Ausflügler tot unter den Trümmern hervorzuziehen. Außerdem wurden über 90 Verletzte, mit zum Teil ſchweren Schädelver⸗ letzungen und Knochenbrüchen, geborgen. Nee eee eee FE Ein duntkles Hätſel. Roman von Alfred Wilſon, in anteriſierter Ueberſetzung von Johanna Zunk. 4Nachdruck verboten.) „Es iſt aues in Ordnung, Herr, er iſt in einen Omnibus geklettert. Er fährt nach den Minories. Ich hab's gehört, wie er es vorhin zu dem Kondukteur ſagte. Bleiben S nur ruhig ſitzen. Mit einem Omnibus halte ich doch noch Schritt.“ Gordon zögerte einen Augenblick, ſo lange hatte er ihn durch das Wagenſenſter beobachten können, aber jetzt, da oben auf dem Omnibus war er ſeinen Blicken entzogen. Sein Kutſcher hatte ſich die ganze Tour hindurch brav gehalten, er konnte ihm ruhig weiter vertrauen. „7 Mas ſollte er auch tun? Wenn er ihm ir den Omnibus wache enden wäre, würde ihr 0 r geſehen haben. te e bi werde Ihrem Rate folgen; aber ich muß Sie nochmals bitten, daß Sie Ihre Augen offen halten, Kutſcher.“ f Der Alte nickte und gab ſeinem Gaule einen leichten Schlag. Leiſe wiehernd ſetzte ſich das Pferd wieder in Bewegung und die Jagd ging weiter. 5 00 An den Minories hielt der Kutſcher plötzlich an; aber nach einigen Sekunden fuhr er ſchon wieder weiter, Gordon lugte vorſichtig hinaus. Er konnte von Uſher nichts mehr ſehen; aber als er durch das gegenüberliegende Wagenfenſter blickte, bemerkte er ihn drüben auf der Seite ſchnell die Straße hinuntereilen. Für die Schlau⸗ heit bekommt mein Kutſcher ein Extratrinkgeld, dachte Gordon. Der Wagen folgte Uſher die ganze Straße hindurch, wieder eine Strecke weiter, immer weiter und weiter. „Wo, zum Kuckuck, geht der bloß hin?“ fragte ſich Gordon, als jener in immer ödere und ab⸗ gelegenere Gaſſen einbog. Jetzt wandte er ſich Minden Lane, einer be⸗ rüchtigten engen Gaſſe Londons zul Der Wagen vermochte ihm nicht mehr zu folgen, da die Durchfahrt viel zu ſchmal war. ihr 1 und bei dem der A. H. des K. V., Biſchof Schreiber von Meißen, 1 0 ö 0 0 zur Dauer von 12 Monaten nach dem jeweili⸗ gen Abruf zu gewähren; der Reichsfinanz⸗ miniſter iſt ermächtigt, zu dieſem Zweck 200 Millionen Reichsmark im Wege des Kredits flüſſig zu machen. Bisher ſind 40 Millionen Reichsmark be⸗ reitgeſtellt und auf die Länder ſchlüſſelmäßig verteilt worden. Obwohl ſeit der Verteilung nunmehr zwei Monate verſtrichen ſind, und die Wohnungsnot nach wie vor unverändert groß iſt, iſt die Nachfrage nach dem Reichs⸗ kredit zur Zeit noch ſehr gering und hat die Bautätigkeit nicht überall in dem erwarteten Umfang eingeſetzt. Bis heute ſind erſt rund 5,6 Millionen Reichsmark abgerufen, nur wenige Länder haben den auf ſie entfallenden Anteil des Kredits bisher in Anſpruch genom⸗ men. Der Hauptgrund dafür, daß die Kredit⸗ maßnahme des Reichs ſich nicht mit der er⸗ wünſchten Beſchleunigung abwickelt, iſt darin zu erblicken, daß die Länder dieſen Kredit be⸗ reits 12 Monate nach Abruf zurückbezahlen ſollen. Um die pünktliche Zurückzahlung ſicher zu ſtellen, mußten gegenüber den den Kredit vermittelnden Anſtalten und den Bauherrn noch kürzere Friſten feſtgeſetzt werden. So iſt nach der Verordnung vom 1. April 1926 der Kredit von den Realkreditanſtalten ſelbſt zu⸗ rückzuzahlen, wenn in ſeiner Höhe erſte Hypo⸗ theken beſtellt ſind, ſpäteſtens aber neun Mo⸗ nate, nachdem er von den Anſtalten bei den Ländern abberufen worden iſt. Die Friſt von 9 Monaten wurde für tragbar gehalten in der Erwägung,, daß ein Kleinwohnungsbau regelmäßig nach neunmonatiger Bautätigkeit reif für die endgültige Beſtellung der erſten Hypothek ift und daß dann die Kreditanſtalten in der Lage ſein würden, durch Ausgabe und rwertung von Pfandbriefen Mittel in Höhe des vom Bauherrn in Anſpruch ge⸗ nommenen Reichskredits zu beſchaffen, um dieſen Kredit abzulöſen. ö Die Hypothekenbanken müſſen aber da⸗ mit rechnen, daß die Beſtellung der erſten Hy⸗ othek ſich aus irgendwelchen Gründen, z. B. wegen der bekannten Ueberlaftung der Grund⸗ die Möglichkeit, daß die auszugebenden Pfandbriefe wegen unvorhergeſehener Schwie⸗ rigkeiten auf dem Pfandbriefmarkt nicht ſo gleich vorteilhaft und zu einem für den Hypo⸗ thekenbeſteller tragbaren Kurs verwertet wer⸗ den können. Da aber die Anſtalten gehalten ſind, den Zwiſchenkredit nach 9 Monaten zu⸗ rückzuzahlen, muß ſich auch der Bauherr ver⸗ pflichtet, für den Fall, daß die Hypotheken⸗ bank nicht rechtzeitig Mittel für die Ablöſung des Reichskredits beſchaffen kann, ihn ſo rechtzeitig zurückzuzahlen, daß die Anſtalt ihn innerhalb der Friſt von neun Monaten an das Land abführen kann. Entſprechend liegen die Dinge, wenn die Kredite durch Anſtalten vermittelt werden, die nicht zur Ausgabe von Pfandbriefen ermäch⸗ tigt ſind, alſo hauptſächlich durch Sparkaſſen. In dieſen Fällen iſt nach der Ausführungs⸗ beſtimmung vom 16. April 1926 der Zwiſchen⸗ kredit ſpäteſtens 7 Monate nach Abbruf zurück⸗ zuzahlen. Dieſer Vorſchrift lag der Gedanke zugrunde, daß nach ſieben Monaten die Spar⸗ kaſſen vorausſichtlich in der Lage ſeien, den Kredit mit Hilfe inzwiſchen angeſammelter Spareinlagen abzulöſen. Aber auch die Spar⸗ kaſſen müſſen als vorſichtige Sachwalter mit der Möglichkeit rechnen, daß die Spareinlagen zur Ablöſung der Kredite nicht ausreichen oder für andere Zwecke benötigt werden. Des⸗ halb müſſen auch ſie von vornherein vom Bauherrn die Verpflichtung verlangen, daß er nötigenfalls den Kredit nach 7 Monaten zu⸗ rüickzahlt. Bei dieſer Sachlage iſt die zu beobachtende Zurückhaltung der Hypothekenbanken und ſon⸗ ſtigen Kreditanſtalten gegenüber der Kredit⸗ maßnahme des Reiches zu verſtehen. Es iſt aber weiterhin auch zu befürchten, daß ein großer Teil der Bauherrn, insbeſondere der privaten, vor der Inanſpruchnahme des Reichskredits zurückſchreckt, da keine unbe⸗ dingte Sicherheit dafür gegeben iſt, daß nach Ablauf der verhältnismäßig kurzen Zeit von ſieben bezw. neun Monaten die Kreditanſtalt den Reichskredit gegenüber dem Lande ablöſt. Dieſe für den Bauherrn beſtehende Gefahr iſt geeignet, die Kreditmaßnahme des Reichs unwirkſam zu machen. Zur Vermeidung eines Stillſtandes der Wohnungsbautätigkeit er⸗ ſcheint es daher nötig, dieſer Gefahr dadurch zu begegnen, daß der Reichskredit auf eine längere Zeit, zum mindeſten auf 3 Jahre ge⸗ währt wird. Dies ſchlägt der Entwurf vor. Die Friſt von drei Jahren erſcheint in der Regel aus⸗ reichend, aber auch erforderlich, um auch die Rückzahlungsfriſt zugunſten der Bauherrn binauszuſchieben und eine endgültige Abwick⸗ lung der Kreditmaßnahme zwiſchen den Län⸗ dern einerſeits, den Kreditanſtalten und Bau⸗ herrn andererſeits zu ermöglichen. Um der beſonders ſchwierigen wirtſchaft⸗ lichen Lage der Bauherrn in einzelnen Ge⸗ genden Deutſchlands Rechnung tragen zu kön⸗ neu, ſoll der Reichsarbeitsmintſter weiterhin ermächtigt werden, bis zu einem Betrage von 10 Millionen Reichsmark das Darlehen über die genannte Friſt von drei Jahren hinaus, Tait oder weil das Grundbuch nicht be⸗ reinigt iſt, in die Länge zieht. Auch beſteht „Sie können ihm hier nicht folgen,“ ſagte der Kutſcher,„denn Sie können ſich unmöglich vor ihm verbergen; er muß Sie ja ſofort in der menſchenleeren Gaſſe hören und ſehen.“ Gordon biß ſich auf die Lippen. „Was, beim Himmel, fange ich denn an? Ich muß es probieren, koſte es was es wolle.“ „Ich weiß ſchon Rat,“ entgegnete ihm der Alte, nachdem er einen Moment überlegt hatte. „Ich gehe ihm nach. Er geht beſtimmt in irgend ein Haus, denn Minden Lane iſt eine Sackgaſſe. Sie bleiben bei dem Wagen und ich folge jenem!“ „Gut,“ erwiderte Gordon.„Gehen Sie, aber nochmals, ſeien Sie vorſichtig, er iſt ein gewandter Menſch und entſchlüpft Ihnen ſonſt.“ Der Kutſcher eilte Uſher nach und Gordon blieb in dem Wagen zurück. Wohin mochte Uſher ſich begeben und wen ſuchte er in ſolch entlegenem Viertel auf, einem Viertel, welches doch für ſeinesgleichen kein Auſenthaltsort war Vielleicht hing es mit Carltons Idee und Miß Gaunts Selbſtanklage zuſammen. f Hier war vielleicht eine Spur zu finden, das fühlte er; er war am Ende der Entdeckung etwas näher gerückt! Und forſchend ſpähte er nach dem Kutſcher aus. „Der kam nach einigen Minuten kopfſchüttelnd zurück. „Herr, ich habe ihn geſehen, ich bin ihm auf den Ferſen geblieben.“ 1 5 f i „Wohin iſt er denn nur gegangen?“ „In das Haus am Ende der traße.“ „Schön, ſchön und—?“ 1 iſt aber ein ganz unbewohntes Haus, „Em unbewohntes Haus?“ „Ganz leer, wie eine taube Nuß. Keine Menſchenſeele iſt drin. Und doch iſt er hineinge⸗ babe ihn Ich ſah ihn noch in der Tür. Ich habe ihm nachgeguckt, um Ihnen einen Fingerzeig eben zu können, aber es war alles leer innen. eine Gardinen an den Fenſtern, keine Vorhänge, keine Möbel, keine Katze war drin. Doch Vor⸗ ſicht, da kommt Ihr Mann zurück!“ Faſt in derſelben Sekunde bog Uſher um die Ecke und ſtand dicht bel den beiden. 12. Kapitel. Schnell wie der Blitz drückte ſich Gordon in jedoch nicht länger als auf insgeſamt fünf⸗ zehn Jahre zu gewähren. das Stroh unter dem Sitze und hatte nur den einen Wunſch, daß Uſher nicht auf den Gedanken kommen möge, den Wagen jetzt ſelber zu mieten. Der Hutſcher lehnte ſich, mit einer Geiſtes⸗ gegenwart, die ihm alle Ehre machte, an die Wagentün und deckte ſo mit ſeinen breiten Schultern das Fenſter, daß jener nicht in das Innere des Wag. as ſehen konnte. Uſher blickte das alte Gefährt an, und auch der Kutſcher wurde jetzt, da jener ſtehen blieb, unruhig; die Sache konnte nun leicht unangenehm werden. Aber der alte Wagen ſchien dem Spieler doc. nicht recht zuzuſagen, denn er ging nach einigen, Zögern vorüber, die Straße hinunter. Erleichtert atmete Gordon auf. „Ja, Herr; aber er ſchien einen Augeublich geneigt zu ſein, mich zu nehmen, beſann ſich abe: eines beſſeren. Wir waren ihm zu alt, mein Gaul und ich.“ ö„Ich bin Ihnen ſehr dankbar, Kutſcher. Ick hätte um alles in der Welt nicht von ihm 4 ſehen werden mögen, und ich gratuliere 9 er zu Je Scharfſinn; aber nun iſt er uns dene wohl verloren?“ 88705 „Sicher Herr, er eilte ja gau, af ell e Straße hinunter und iſt ſchon übe. alle Jetzt finden wir ihn auf keinen Fal ne Gordon nickte. g „Ich glaube ſelbſt, daß es nichts mehr een würde.“ Er öffnete die Tür der Kutſche und ti z aus dem Wagen auf das Pflaſter. Der Ki cer ſah ihm zu. a ö „Sie wollen ſich wohl ein bißchen vie 2 55 vertreten?“ Gordon lache. „Ja gewiß; aber Sie brauchen*„ auf mich zu warten. Sie können ruß.„ Hauſe fahren, ich brauche Sie nicht meh e. För Geld, Sie haben es ſich redlich ven. Da, nehmen Sie einen Sovereign ext-a u r. Mühe. Geben Sie dem Gaul auch en eſkra Futter, ja?“ a Der Alte nickte ihm dankbar zu. „Sie ſind ein nobler Herr, die Mähre foll heute kriegen, was ſie nur ſreſſen kann; ich o ae Ihnen ſehr, Herr! Aber ſoll ich Sie lieber niet mit heimfahren?“ W 00 1 N 5 Kopf. „Nein, vielen Dank, ich gehe i urück. iich möchte noch 4 gehe noch nicht 1 Reichskredit zur Förderung Ein Bootsunglück auf dem Bodenſee. Berlin, 5. Juni. Sonntag nachmittag eveignete ſich, nach einer Meldung der„Frkf. Ztg.“ bei Mannenbach am Bodenſee ein ſchweres Bootsunglück, dem ſechs Perſo⸗ nen zum Opfer fielen. Vier Herren und vier Damen aus Tuttlingen, die am Tage zuvor zu einem Ferienaufenthalt auf der Inſel Rei⸗ chenau eintrafen, wollten mit einem Motor⸗ boot nach Mannenbach fahren. des Motorbootes, der von Unmittelbar vor einen Pfahl auf, bei wahrſcheinlich ein Leck e ſetzte er die Fahrt fort. Sees begann ſich das Schiff raſch mit Waſſer zu füllen und zu ſinken. Auf die Hilfe rufe eilten der Grenzwüchter und ein Fiſcher den Verunglückten zu Hilfe, doch konnten ſie nur drei Damen und einen Herren bergen, während die mit dem Motorboot in den den. Von den Geretteten ntſtan d. Trotzdem Leben blieb auch der ſofort verhaftet wurde. Schweres Eiſenbahnunglück in Frankreich. Paris, 5. Juli. Am Samstag abend ereig⸗ ö nete ſich dicht bei Paris ein ſchweres Eiſen⸗ bahnunglück. Der D⸗Zug Le Havre— Paris, entgleiſte auf bisher 8 Wegen Ausbeſſerungsarbeiten am Hauptgleiſe wurde der Zug über eine Nebenſtrecke geleitet. 95 In dem Augenblick, als der Zug ungefähr 20 Lm. vor dem Pariſer Bahnhof St. Lazare in entgleiſte die Ma⸗ ſchine und fiel um. Die beiden erſten Wagen fuhren in den Tender hinein und wurden von das Hauvptgleiſe ſah und den Zug mit einer Stundengeſchwin⸗ digkeit von 90 Km. durch eine Kurve auf der ſonſt nicht benützten Rebenſtrecke führte. Un⸗ 7 hier ein ter den Verletzten ſoll ſich auch ein Deutſcher noch einbog, den beiden Nachfolgenden buchſtöblich zer⸗ drückt. Im ganzen ſind 5 Wagen vollſtändig zertrümmert worden. Die Bergungsarbeiten bei ſlirömendem Regen Gewitters ſich ereignete. 18 Perſonen wurden getötet und 73 zum Teil ſchwer verletzt. Nach den bisherigen Feſtſtellungen dürfte das 5 Unalück darauf zurückzuführen ſein, daß der Lokomotivführer geblendet war durch die zahlreichen Blitze, die vorſchriftsmäßig laugſame Fahrt ſtehende Signalſcheibe über⸗ namens Kohler aus Köln befinden. Paris, 5. Juli. Eiſenbahnminiſter Vin⸗ [cent iſt aus Nordfrankreich, Zeit der Kataſtrophe von Acheres aufhielt, in Paris eingetroffen. ö e, ob 10 doch etwas darin die Verletzten beſucht und iſt Ageres abgereiſt, alsdann nach ten. ende wurden leicht verletzt. —. Er hielt inne und e ſchweigen. Den Hut leich. entfernen. Der Kutſcher hielt ihn aber zurück. „Sie wollen ſich das verlaſſene Haus an⸗ ſehen, Herr! Soll ich Sie da nicht lieber do erwarten? Es iſt hier ein unheimliches Viertel! Sie kennen es doch!“ Gordon mußte über die braven Mannes lachen. „Danke, danke, machen Sie ſich keine Sorge! Ich ah meine eigenen Wege, mich ſchreckt die Nach arſchaft nicht.“ Der Kutſcher wiegte ſorgenvoll den Kopf. „Das nicht, das nicht, Herr; aber ſolch un⸗ bewohnte Höhle iſt doch ein unheimlich Ding. Nehmen Sie ſich nur in acht!“ Gordon blickte den Kutſcher ſorſchend an. „Es war beſtimmt ganz leer? Glauben Sie wirklich, ganz leer?“ Ja ganz leer; ich habe überall hineingeguckt. Es iſt kein Zweifel möglich.“ „Schön, aber—“ Der Kutſcher zuckte die Achſeln und beſtieg den Bock. 5 „Ich wünſche Ihnen alles Gute, 1 Sie find ein echter Gentleman!— Komm, Alte, vor⸗ wärts! Aber ein verlaſſenes Haus iſt doch un⸗ heimlich! Nehmen Sie ſich in acht, Herr! Ich warne Sie! Adieu, Herr, Adieu!—“ Als das Rollen des Gefährts verklungen war, wandte ſich Gordon wieder dem Gäßchen zu. „Ein unbewohntes Haus iſt unheimlich,“ ah es ihm durch den Sinn.„Aber anſehen kann man es ſich doch. Denn ein Mann wie ſher macht nicht umſonſt den langen Weg durch ie ganze Stadt, um nur in ein verlaſſenes Haus Frigzugehen. Er iſt mir jetzt doch aus den Augen aud ich kann, nichts Beſſeres tun, als mir mal % no in der Nähe anzuſehen und en er⸗ was ſich, lieber zu d, wollte er ſich Beſorgnis des 1 ven unden, kann!“ wü steſen Gedanken ging er, ſorgfältig Um⸗ % ch hellen, die Gaſſe hinunter. Jetzt fiel ihm in. aß der Kutſcher es ihm ja nicht näher be⸗ chleeen galte, wo und wie es lag; aber er tell de es auch ſo finden. (Fortſetzung folgt) * 70 Der Führer ſchweizeriſcher Seite Landes verweiſung hat, maßte ſich uner⸗ laubter Weiſe die Führung des Bootes an. der Abfahrt fuhr er auf welcher Gelegenheit Auf der Mitte des übrigen Paſſagiere Fluten verſchwan⸗ konnten nur zwe Damen ins Leben zurückgerufen werden. Am Führer des Bootes, der 0 ungeklärte Weiſe. beſchränktem Umfange, ung geſchützt waren. geſtalteten ſich ſehr ſchwierig, da das Unalüch und während eines a . ſie herbeiführen. ung erforderlich. auf wo er ſich zur Er hat im Krankenhaus um perſönlich die Unter⸗ ſuchung über die Urſache des Unglücks zu lei⸗ bau, ſchaftsminiſterium in München, Landesrat Stutz⸗ mn, Kreisſachverſtändiger für Obſt⸗ und Gar⸗ ist außerordentlich gut beſchickt. heim, Rockenhauſen und von Kuſel, wo eine ſchlechte Kirſchenernte zu ver⸗ eichnen war. bezweckt die Feſtſtellung der beſten und früheſten vom Anbau auszuſchalten 1 Ware anzupflanzen. Kusſteuung, zu der Intereſſenten koſtenlos Fu, 5 Intereſſengemeinſchaft erfolgt, Firma ihre volle Selbſtändigkeit behalten würde. 0 kin“ auch in Heſſen verboten. Darmiſtadt. 5. Juli. Der heſſiſche Innen⸗ N miniſter von Brentano hat in Uebereinſtim⸗ mung mit dem Geſamtminiſterium den Film „Panzerkreuzer Potemkin“ im Bereich des Volksſtagtes Heſſen verboten. Der Film iſt nach Anſicht der Regierung dazu angetan, die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu ſtören. Unwetter in Sachſen. Chemnitz, 5. Juli. Die Gegend von Chem⸗ nitz wurde am geſtrigen Sonntag von einem ſchweren Unwetter heimgeſucht, das großen Schaden anrichtete. Das Unwetter, das beſon⸗ ders in der Gegend von Glauchau in den Ge⸗ meinden Gieſau und Seifferitz wütete, entlud ch in einem furchtbaren Hagelſchlag. Mehrere Waſſerhoſen richteten auf den Feldern große Verwüſtungen an und vernichteten die ganze Ernte. Flugzeugzuſammenſtoß. Paris, 5. Juli. Am Sonnabend nachmit— tag ſtießen in der Nähe von Straßburg zwei Flugzeuge zuſammen. Bei dem Zuſammen⸗ ſtoß, der in einer Höhe von 1200 Meter er⸗ folgte, wurde das eine Flugzeug vollkommen zerſtört und das andere in Brand geſetzt. Die beiden Flugzeugführer, ein Sergeant und ein 5 Leutnant, waren ſofort tot. Vermiſchtes. Pfülzer Katholitentag. Johanniskreuz, 4. Juli. Für den Katholiken tag in Johanniskreuz am 18. Juli iſt folgende Programm geplant: 11 Uhr: Predigt, gehalten durch Biſchof baſtian; halb 12 Uhr: Feſtreden ſident a. D. Graf Hugo von Reichstagsabg. Joos. Waldmeſſe und Dr. Ludwig Se— von Miniſterprä⸗ Lerchenfeld und Peronoſpora. Neue Ausbrüche des Pilzes ſind aus der gan— zen Pfalz gemeldet, erſreulicherweiſe aber nur in weil doch die meiſten Blätter durch rechtzeitiges Spritzen vor Anſteck— Nun ſtehen aber inſteckcungen der nachgewachſenen, noch nicht be⸗ ſpritzten, Rebenteile bevor. Jeder Regen kann Darum ift abermalige Spritz Die Reblaus. Geiſenheim, 29. Juni. Dieſer Tage wurde im Pheingan der erſte Reblausherd in dieſem Jahre geſunden. weg“. Er befindet ſich im Diſtrikt„Kläuſer— Ein bäuerlicher Verſuchsring. Heidelberg, 29. Juni. Am Sonntag wurde ö bäuerlicher Verſuchsring als Selbſt⸗ hilfe⸗Organiſation gegründet, der in der Zeit 15 landwirtſchaftlichen Not der Landwirte ſeine Mitglieder einzeln beraten will, um dieſe im Exiſtenzkampf zu ſtärken. Der Verſuchsring lehnt ſich an die Landwirtſchaftsſchule an und wird von dorther ganz beſonders gefördert. Neuſtadter Kirſchenſchau. Neuſtadt a. d. H., 1. Juli. Die vom Kreils— verband pfälziſcher Obſtbauvereine unter Füh⸗ r 2 i ür Obſt⸗ i 4 Paris, 5. Juli. Außer der großen Kata- bau von Landesinſpettor für Obſt⸗ und Garten⸗ ſtrophe von Acheres ereignete ſich am Sams⸗ 9 tag noch ein zweites Eiſenbahnunglück in der Nähe von Vigmeurx bei Paris und zwar durch Zuſammenſtoß zweier Perſonenzüge. 10 Rei⸗ Landwirtſchaftsrat Trenks vom Landwirt⸗ tenhau der Regierung Speyer und Heimann aus Diemitz bei Halle veranſtaltete und heute in der Wein⸗ und Obſtbauſchule eröffnete Kirſchenſchau Sämtliche Be⸗ Bergzabern, Germer! Landau mit Ausnahme zirte, Neuſtadt, Speyer, ſind vertreten. Die Ausſtellung Klrſchenſorten, um die minderwertigen Sorten und nur erſtklaſſige Am Sonntag abend iſt die. tritt haben, beendet. Zuſammenſchlußbeſtrebungen im pfälziſchen Düngergroßhandel. Landau, 27. Juni. Dem„Landauer Anzei⸗ ber“ wird berichtet, daß drei bedeutende Dünger⸗ händler der Pfalz, Frz. Rebholz jr. in Siebel⸗ dingen, Ludwig Schöpf in Dellfeld und die M. Stromever Lagerhausgeſellſchaft, Pfalz vertreten durch das Rheinpfälziſche Kohle⸗ ontor Gmb. in Ludwigshafen a. Rh., eine In⸗ ereſſengemeinſchaft geſchloſſen haben, um durch Zuſammenfaſſung letztere in der ihrer Bezüge und Rationali⸗ ſtierung des geſamten Verkaufsapparates ihre Konkurrenzfähigteit zu ſtärten. Der Zuſammen⸗ ſchluß iſt dem Blatt zufolge nur in Form einer ſodaß alſo jede Vom ſüpdeutſchen Tabakmarkt. Mannheim, 2. Juli. Das Geſchäft iſt lebhafter 10 geworden; es wurden an die Herſteller namentlich RNauchtabate in größeren Poſten bei anziehenden Preiſen verkauft. Bezahlt wurden je Zentner Juli⸗Auguſt⸗Lieſerung bis zu 80 Mark. Rippen begehrter bei leicht beſeſtigten Preiſen. Das Ge⸗ ſchaft bei Rauchtabakfabriken hat ſich etwas ge⸗ beſſert, auch die Zigarrenherſteller haben etwas mehr Abſtz, doch laſſen die hohen Preiſe für Ueberſeetabak ſchwer genügenden Nutzen, ſodaß noch immer Fallimente eintreten. Für die neuen Tabake hat ſich das Wetter ſoweit gebeſſert, daß die jungen Pflanzen, nachdem die Felder trocken geworden ſind, ſich erholt haben und wieder mehr achstum zeigen. Ein öſterreichiſcher Haarmann. Wien, 4. Juli. Der Kriminalſalle des Fleiſch⸗ hauergehilfen Wimpachinger, der ſeine Gattin i! Streite ermordet, die Leiche zerſtückelt und die Leichenteile in die Donau geworſen hat, ſcheint weitere in Neuſtadt a. d. H. ſtattgefundene ſich zu einem kleinen Wau Haarmann auszuwacy⸗ ſen. Wimpachinger iſt nahezu überführt, auch ſeine ſeit längerer Zeit verſchollene uneheliche Tochter ermordet, zerſtückelt und die Leichenteile ebenfalls in die Donau geworfen zu haben. Auch die Ermordung und Zerſtückelung einer Proſti⸗ tuierten, die bei ihm wohnte, ſoll Wimpachinger auf dem Gewiſſen haben. Weinzeitung. Die erſte Moſelweinbörſe. N Köln, 1. Juli. An der erſten Moſelweinbörſe im Kölner Gürzenich am 7. Juli werden ſich 23 Weingüter mit 148 Proben beleiligen. Unter den Angemeldeten befinden ſich erſte Namen, wie Graf Zettelſtadt, Biſchöfliches Prieſterſeminar und Konvikt, Trier, uſw. Angeboten werden na⸗ turreine und verbeſſerte Weine der Jahrgänge 1917, 1920, 1921 und 1925. Der Veſuch der Börſe iſt jedem ohne Kaufzwang geſtattet. Große Weinkoſtprobe. Freiburg, 29. Juni. Am 26. und 27. Juni fand im Hörſaal des hieſigen Weinbauinftituts eine Koſtprobe von Wein aus allen fünf Welt⸗ teilen ſtatt, an der neben Mitliedern des Aus⸗ ſchuſſes des Deutſchen Weinbauverbandes, der Badiſchen Landwirtſchaftskammer, die Direktoren der Deutſchen Weinbaulehranſtalt ſowie Sachver⸗ ſtändige aus Handels⸗ und Winzerkreiſen teil⸗ nahmen. Die Reichsregierung war durch Staats⸗ ſekretär Dr. Hagedorn, die badiſche Regierung durch Innenminiſter Remmele vertreten, wie auch die Oberpräſidenten der Rheinprovinz und der Provinz Heſſen-Neſſau Vertreter entſandt hatten. Es ſtand zur Probe eine reiche Auswahl von Weißweinen aus Steiermark, Oeſterreich, der Tſchechoſlowakei, Rußland, Ungarn, Rumänien, Jugoſlavien, Bulgarien, Griechenland, Italien, Frankreich, Spanien und der Schweiz, aus Ba⸗ den, Württemberg, Bayern, Heſſen, der Pfalz und aus preußiſchen Weinbaugebieten. Aus Af— rika waren Weine aus Algerien und dem Kap⸗ land eingetroſſen, während aus Aſien Proben von Paläſtina, Aſſerbeidſchan und China gelie⸗ fert wurden. Ebenſo waren Auſtralien, Amerika, Mexiko, Braſilien und Argentinien mit Weinen vertreten. Das Ergebnis der zweitägigen Koſtprobe ſoll demnächſt durch das Weinbau⸗Inſtitut bekanntge⸗ geben werden. Feſt ſteht bis jetzt, daß die deut⸗ ſchen Weinerzeugniſſe den ausländiſchen Weiß⸗ weinen nach übereinſtimmender Anſicht überlegen ſind. Eutſchließung zur Herſtellung und Verkehr mit Obftweinen. Neuſtadt a. d. H., 1. Juli. Eine dieſer Tage gemeinſame Ausſchußſitzung der pfälziſchen Weinbauverbände und Winzergenoſſenſchaften, und zwar des Ver— eins für den rheinpfälziſchen Weinhandel, des Vereins der Weinhändler und ⸗Kommiſſionäre von Landau und Umgebung, des Vereins der Naturweinverſteigerer, des Weinbauvereins für die Rheinpfalz e. V., der Winzervereine und Winzergenoſſenſchaften des Landauer Verbandes erhob nach wie vor die Forderung auf Schaffung eines Reichsobſtweingeſetzes. Nur durch ein ſolches Geſetz kann der Weinfälſchung reichlich begegnet und die Nöte des Weinbaues weiter gemildert werden. Die Reichsregierung wird rucht, baldigſt ein Obſtweingeſetz in Vorlage zu bringen. Bis zum Inkrafttreten eines Obſtwein⸗ geſetzes möge die Reichsregierung ſofort auf dem Verordnungswege die gewerbsmäßige Herſtellung und den Vertrieb des Obſtweines unter Kon⸗ trolle ſtellen. Das Geſetz iſt umſo dringlicher, da im Hinblick auf die zu erwartende große Obſt⸗ ernte die Obſtweinproduktion und der Vertrieb ein ganz außergewöhnlicher ſein werden. Dieſe Entſchließung iſt von ſämtlichen genannten Ver⸗ bänden unterzeichnet. Neues Gnadengeſuch für die Moſelwinzer. Landau, 2. Juli. Der Weinbauverein für dio Rheinpfalz hat zugunſten der verurteilten Moſel⸗ winzer durch ſeinen zweiten Vorſitzenden Bürger⸗ meiſter Grath⸗Maikammer, folgendes Gnadenge— ſuch an den Reichspräſidenten von Hindenburg gerichtet: Die pfälziſche Winzerſchaft fühlt ſich durch die Not und Sorgen ihres Berufes eng mit ihren Brüdern an der Moſel verbunden. Schwere Strafen wurden über die Moſelwinzer verhängt, die in der Verzweiflung ſich zu der Tat in Bernkaſtel hinreißen ließen. Das Gericht. der Generalſtaatsanwalt und die Verteidigung zeigten in ſeltener Einmütigkeit wärmſtes Ver⸗ ſtehen und Mitempfinden für die Angeklagten. Die Gerichtsverhandlung hat gezeigt, wie dieſe unbeſcholtenen, ruhigen, deutſchen Weinbauern Opfer der ſchwerſten ſeeliſchen und wirtſcha lichen Bedrängniſſe wurden. Die pfälziſche Win⸗ zerſchaft, vertreten durch den Weinbauverein für die Rheinpfalz, bittet die Begnadigung unſerer Brüder an der Moſel zu erwägen und auszu⸗ ſprechen.“ Aus Nah und Fern. Heidelberg, 4. Juli.(Tödlicher Unglücksfall.) Der Student Herbert von Henning iſt am Bären⸗ bachgrund bei Ziegelhauſen tödlich auf einer Mo⸗ torradfahrt verunglückt. Das Motorrad prallte in voller Fahrt gegen die Mauerkante eines Hauſes und wurde zertrümmert. Herr von Hen⸗ nig erlitt ſchwere Schädelbrüche und wurde in hoffnungsloſem Zuſtande von der raſch alarmier⸗ ten Sanitätswache ins Akademiſche Krankenhaus gebracht, wo er bald darauf geſtorben iſt. Frankfurt a. M., 2. Juli.(Familien⸗Tra⸗ ödie.) Heute nachmittag hat ſich in der Falk⸗ ſtraße in Bockenheim eine furchtbare Fami⸗ lientragödie ereignet. Der Metallarbeiter Karl Scharmer, der ſchon längere Zeſt arbeitslos war, batte zuſammen mit ſeiner Frau den Entſchluß gefaßt, Selbſtmord zu verüben. Als man längere Zeit nichts von ihnen hörte, veranlaßten die Nachbarn die polizeiliche Oeffnung der Wohnung. Beide wurden in ihrem Blute ſchwimmend vorgefunden. Sie hatten ſich die Pulsadern geöffnet und durch Oeffnen des Gashahnes vergiftet. Der Mann hatte außerdem eine Stichwunde im Kopf. Beide Leichen wurden beſchlagnahmt. 0 Pirmaſens, 2. Juli.(Beim Beerenſuchen verunglückt.) Am Dienstag abend wurde die 80 Jahre alte Witwe Wehrum von hier, die zum Heidelbeerſuchen in den Wald gegan⸗ gen war, in der Nähe des Beckenhofes am ſog. Geisſelſen tot aufgefunden. Es wird ange⸗ 1 daß ſie von dem Felſen abgeſtürz iſt. Berlin, 4. Juli.(Flugzeugunfall.) Bei Ne bendorf im Kreiſe Luckenwalde ſtürzte geſtern ein Flugzeug mit drei Paſſagieren ab. Das Flug zeug befand ſich auf dem Wege von Berlin n- Dresden. Von den Inſaſſen wurden zwei Per— ſonen ſchwer und eine leicht verletzt. Die Verun— glückten fanden im Städt. Krankenhaus in Luk— kenwalde Aufnahme. Der Grund zu dem Abſturz ſoll im Bruch wichtiger Organe zu ſuchen ſein. Lorſch, 5. Juli. In Lorſch wurden geſterr nachm. ein Mann und eine Frau auf der Heim⸗ fahrt mit ihrem Heuwagen vom Gewitter über, raſcht und vom Blitz getrofſen. Sie blieben bewußtlos liegen. Der Mann hat inzwiſchen das Bewußtſein wiedererlangt, während ſich an dem Zuſtand der Frau bisher noch nichts geändert hat. Metz, 3. Juli.(Cong geſtorben.) Nach einem Telegramm aus Nancy iſt geftern Dr. Cous im Alter von 69 Jahren geſtorben. Er iſt durch ſeine Heilungen durch Autoſugge⸗ ſtion bekannt geworden. Er wurde am 28. Februar 1857 in Troyos geboren; ſein Vater war Eiſenbahnbeamter. Er begann in Rogent das Studium der Philoſophie und Literatur, wandte ſich dann aber der Chemie zu und wurde durch den Zwang zum Broterwerb Apotheker. Im Alter von 28 Jahren ſiedeli. er nach Nancy über, wo er mit dem Pſycho⸗ logen Liebauld in Verbindung trat. Er grün⸗ dete dort die ſogenannte neue Schule der Pſychologie. Die Hauptwerke Couss ſind: Die Selbſtbemeiſterung durch be wußte Auto⸗ ſuggeſtion“,„Was ich tat“,„Was ich ſage“ (ſein letztes Werk 1926). Sommerfriſche daheim. Er hat gewiß etwas Verlockendes, der Ge: danke, nach einem Jahr angeſtrengter Mühen und harter Arbeit, manchmals ſind es auch mehrere geweſen, Körper und Seele in einem Seebad oder im Gebirge neu zu ſtählen; ſich einmal um nichts weiter kümmern zu brauchen, als was der Mit⸗ tagstiſch wohl für eine Ueberraſchung bringt. Wir ſollen allen denen, die ſich ſolche Reiſen leiſten können, die Erholung gönnen, und uns deshalb doch nicht mürriſch in den finſterſten Winkel hok⸗ ken. häßlichen, gelben Neid im Herzen. Wenn die Sonne überhaupt ſcheint, dann ſcheint ſie auch überall, und die eigene Heimat iſt oft ſo ſchön, ſo voller Wunder, daß wir die Feierſtunden dazu benutzen wollen, um ſie richtig kennen zu lernen. Samstags den Ruckſack gepackt, und Sonntags mit dem Früheſten in die engere heimatliche Um⸗ gebung, dann geht das Werk der Woche wieder munter vorwärts. Und Duldſamkeit, Frohſinn und etwas Eulenſpiegelnatur, die an ein Unan⸗ genehmes immer etwas Angenehmes anzuknüp⸗ fen verſteht, als Wanderbegleiter, dann iſt das Rezept für eine Auffriſchung des Gemütes und des Körpers fertig. Wenn aber der Wanderſtab vergeblich winkt, die Beine müde und der Körper ſchwach und ge— brechlich geworden, oder ſonft irgendwelche Hin⸗ derniſſe vorhanden ſind, die eine Reiſe und auch ein Hinauswandern nicht ermöglichen, dann wird die Gartenbank in den Anlagen zur Pilgerſtätte für ein buntes Publikum. Da ſind zuerſt die Alten aus den umliegenden Spitälern, die den ganzen Winter in ihre oft wenig freundlichen Wände gebannt waren; und es liegt eine dank⸗ bare Behaglichkeit auf ihren Geſichtern, wenn die Sonnenſtrahlen ftreichelnd über die welke Haut fahren. Neben den Alten ſuchen ſich hier die ein Plätzchen, die ihre Geſundheit im Welt⸗ krieg dahingeben mußten: die Invaliden. Bei ihnen har Frau Sonne eine beſonders dankbare Aufgabe. Die Bitterkeit, Kraft und Zukunft in blühendſter Jugend verloren zu haben, ſchuf in ihren Seelen boffnunasloſe Oede. das warme In dieset geldatmen Zeit muß man datauf achten, Etsparungen zu machen. ohne seine Wünsche zutückzusetzen. Das können Sie bei uns! Sie können bei uns Kleidungsstücke erstellen, die von vorzüglicher Qualitat, höchster Eleganz, bester Verarbeitung sind und trotzdem erstannlich wenie kosten. Anzüge, Hosen, Windjacken, Leinen, Luster-Joppen, einzelne Westen Jakob Ringel Mannheim 0 3, 42 l Hleppe an den Planken neben det Mohtenapotheke. Leuchten des Sommers ſoll ihren Lebensmut ſtärken. Aber auch Erwerbsloſe und ſolche, denen das Schickſal ſonſt jede Aufmunterung verſagte, ſind jetzt ſtändige Gäfte auf den Bänken unter den alten Bäumen. Und wenn die Kinder vor ihnen ihre munteren Spiele treiben, dann geht ein verſonnenes Lächeln über alte verhutzelte und junge bleiche Geſichter. Und das Jauchzen der Kinder trägt ſie für eine Stunde hinweg über ter und Leid ins Land der Sorgloſigkeit, ins Kinderland Lolcle Nachrichten * Viernheim, 6. Juli. »Ortsgewerbeverein. Morgen Mitt⸗ woch, abends 8 Uhr, wird im Gasthaus„Zum Engel“ der Vertreter des Handwerksamtes, Herr Dr. Goll Darmſtadt, einen Vortrag über ſämt⸗ liche Steuerfragen und ſonſtige Angelegenheiten halten. Um zahlreichen und pünktlichen Beſuch bittet der Vorſtand. Näheres ſiehe Inſerat in heutiger Ausgabe. *Der Schornſteinfeger kommt. 20 Donnerstag, den 8. Juli, wird in unſerer Ge- meinde mit dem Reinigen der Schornſtelne bi- gonnen. Für Hochzeits⸗Jubelpaare. Die heſſtſche Negtecung deabſichtigt, wie wir erfahren, aus Aulaß von goldenen und diamantenen Hoch⸗ zelten den Iubelpaaren in einen beſonderen Hand⸗ ſchreiben ihre Glückwünſche auszuſprechen. So⸗ welt Bedürftigkeit vorliegt, ſoll dem Glückwunſch⸗ ſchreiben an die Jubelpaare eln kleines Geldge⸗ ſchenk beigefügt werden. Eine Gefallenen⸗Ehrenhalle auf der Wachenburg. Auf der Wachenburg iſt der Bau elner Ehrenhalle für die Gefallenen ge · plant. Man hat bereits ein Gerüſt errichtet, um feſtzuftellen, ob ſich beim Anblick vom Tal aus der Anbau architektoniſch dem Geſamtelndruck anpaßt. Mit den Bauarbeiten ſoll demnächſt be⸗ gonnen werden. » Ortsmeiſterſchaften 1928. Die letz · ten Vorbereitungen werden getroffen. Bei den verſchledenen Vereinen iſt man eifrig mit der Auf⸗ ſtellung der Mannſchaften und Einzellämpfer be⸗ ſchäftigt, weil bis am kommenden Freitag pünkt⸗ lich die Meldeliſten abgeliefert werden müſſen. Der Termin muß unbedingt eingehalten werden, heißt es ſeitens der Sportleitung. Inzwlſchen ſivpd die Meiſterſchaftsplaketten und Diplome im Schaufenſter des Herrn Hofmann ⸗Drehſcheibe aus ⸗ geſtellt und erſteht daran, daß den einzelnen Teil ⸗ nehmern wertvolle künſtleriſche Ehrenpreiſe win⸗ ken. Die Plaketten ſind in ſelten ſchöner Art gewählt, die Diplome relhen ſich dieſen würdig an. Auch der heiß umſtrittene Wanderpokal für für„Nund um Viernheim“ zeigt freundlich die zwei Eingravierungen des bisherigen Siegers D. J. K. Um dieſen Lauf einwandfrei durch⸗ führen zu können, werden jetzt ſchon alle Zu⸗ ſchauer gebeten, unbedingt die Straßen frei zu halten, auch nicht mit Fahrrädern nachzufahren und ſelbſt darauf zu ſehen, daß niemand ein Hindernis für die Läufer bildet. Es können da⸗ durch Unfälle eniſtehen. Die Waſſerſtraße muß unbedingt für die letzten Läufer freigehalten wer⸗ den. Die Kampfrichter verſammeln ſich Sams ⸗ tag Abend im Lokal„Zum goldenen Stern“, ebenſo die Herren des Schiedsgerichtes, um die letzten Inſtruktionen für die großen Kämpfe zu erhalten. Sine beſondere Freude wird noch be⸗ ſchert durch ſchöne Stabübungen der über 100 Mann ſtarken Schülerabtellung des Turnerbun⸗ 1 des. In allen Lokalen und vielen Schaufenſtern ſchauen die künſtleriſchen Plakate heraus, jeder ⸗ mann noch erinnernd und einladend zu den inter eſſanten Kämpfen. Inzwiſchen ſind alle hieſigen Vereine beſonders zu dem Feſte eingeladen wor⸗ den und man darf ruhig ſagen: es wird ein Feſt werden, wie wir es unter uns Viernheimer noch ſelten geſehen haben. Steuertermin Kalender Monat Juli 1926. Aus ſchneiden! Aufbewahren! Juli 5.: Lohnſteuer für die Zeit vom 21. bis 30. Juni. Keine Schoufriſt. Abgabe der Beſcheinigung durch den Arbeit⸗ geber, daß die abgeführten Summen mit den einbehaltenen Beträgen über⸗ einſtimmen. 4 f 1 8 Juli 10.: Umſatzſteuer⸗ Voranmeldung und ⸗Vor⸗ 9 5 der Monatszahler für Monat Juni 1926, der Viertelfahrs⸗ zahler für die Monate April, Mai, 6 Juni. Schonfriſt 1 Woche. Juli 10.: Einreichung der Lohnzettel für diefe⸗ ö rigen Arbeitnehmer, die mehr als 3000 RM im abgelaufenen Viertej ahr verdient haben. Juli 10.: Einkommenſteuer und Körperſchafts⸗ ſteuer der Gewerbetreibenden gemäß den in den nächſten Wochen zugehen ⸗ den Steuerbeſcheiden. Schonfriſt bis 24. Juli. Juli 16.: Lohnſteuer fſtr dle Zeit vom 1.10. Jull. Keine Schonfelſt. Abgabe der Beſchelnigung. Juli 25.: Lohnzeuer für die Zeit vom 11.— 20. ö Juli. Heine Schonfriſt. Abgabe det Beſcheinigung. 0