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Daſelbſt Vortrag und Belehrung übe ſämtliche Steuer- u. ſonſtige Angelegenheiten von dem Vertreter des Handwerksamtes Darmſtadt Dr. Goll Der auf Mittwoch mittag 2 Uhr angeſetzte Sprech tag fällt aus und werden ſümtliche diesbezügliche An fragen abends erledigt. Wir bedauern ſehr, daß ſeither von dieſen Sprach tagen, die eingerichtet wurden, um vielfache Fahrkoſte zu ſparen, ſo wenig Gebrauch gemacht wurde. Ge ſchimpft wird immer, Belehrung braucht, wie es ſcheint Niemand. Um zahlreichen, pünktlichen Beſuch auch der Jung meiſter und Geſellen(Herr Dr. Goll muß um 11 Uh wieder weg) erſucht des halb Bekanntmachung. Betr.: Reinigen der Schornſteine. Das Veinigen der Schornſteine beginnt unſerer Gemeinde am Donnerstag, den 8. Jul Viernheim, den 5. Juli 1926. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Nebenſtelle Viernheim. Offene Stellen: Offene Lehrſtellen: Bäckerlehrſtelle nach Homberg mit K. u. 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Die große Tagung des Reichsparteiaus— ſchuſſes der Deutſchen Zentrumspartei, die im Feſtſaal des Preußiſchen Landtages am Sonntag, 4. Juli, zuſammentrat, kommt für die Geſchichte der Partei die größte Bedeu— tung zu. Hier handelt es ſich nicht ſo ſehr da⸗ rum, zu einer politiſchen Entſcheidung großen Stils vom Standpunkte der Partei aus Stel- lung zu nehmen, ſondern darum, eine neue Epoche der politiſchen und der parlamentari⸗ ſchen Arbeit zu beginnen, und für ſie die nö⸗ tigen Vorbereitungen zu trefſen. Mit dem geſamtpolitiſchen Problem unſerer Tage war zugleich auch das Problem der Herſtellung der inneren Einheit und Geſchloſſenheit unmittel- bar verknüpft. Man darf es jetzt ſchon aus⸗ ſprechen, daß nach beiden gekennzeichneten Richtungen hin die Tagung des Reichspartei ausſchuſſes von einem außerordentlichen, überaus erfreulichen, begrüßenswerten Erfolg begleitet war. Der Tagung des Reichspartelausſchuſſes ging eine Sitzung des Reichsparteivorſtan⸗ des voraus, die ſich mit den beiden Fragen, einmal der Wiedergewinnung der Einheit der Partei und zum zweiten mit der Herſtellung der inneren Geſchloſſenheit der Fraktion rurch eine Erledigung des ſog. Falles Wirth beſchäftigte. Unter dem Zeichen dieſer Fragen ſtanden dann naturgemäß auch die Verhand⸗ lungen des Reichsparteiausſchuſſes ſelbſt. Sie wurden von dem Vorſitzenden der Geſamtpar⸗ tei, dem Reichskanzler Marx, geleitet. Aus allen Teilen des Landes waren die Führer der Partei, die Vorſitzenden der Organiſatio— nen in großer Zahl erſchienen. Mit ihnen außerordentlich zahlreich die Abgeordneten des Reichstages und des preußiſchen Land⸗ tages, an ihrer Spitze der Vizepräſident des Preußiſchen Landtages, Geheimrat Porſch. Die einzelnen Länder waren ſehr gut, zum Teil durch ihre erſten Führer vertreten. Der Vorſitzende bezeichnete als den Zweck der Tagung eine engere Fühlungnahme zwi⸗ ſchen Abgeordneten und Wählern und er gab in großen Zügen einen Meberblick darüber, wie dieſe Arbeit ſich geſtalten ſolle. Ueber die gegenwärtige pulitiſche Situation und darüber, wie ſie ſich geſtaltet hat, ferner über die innere Lage und die Zukunftsauſ⸗ gaben der Partei verbreitete ſich dann im ein⸗ zellen Miniſterpräſident a. D. Dr. Steger⸗ wald. Er berührte zunächſt die großen Fra— gen der Außenpolitik. Außenpolitiſch ſteht Deutſchland vorausſichtlich vor dem Ein⸗ tritt in den Völkerbund. Bezüglich der Repa⸗ rationszahlungen kann man heute ſchon aus⸗ ſprechen, daß der Dawes⸗Plan nicht in ſeiner urſprünglichen Form durchgeführt werden kann und zwar wird ſeine Durchführung nicht möglich ſein ſowohl aus innen⸗ wie aus weltwirtſchaftlichen Gründen. Das wichtigſte innere Problem iſt das der Fürſtenabfin⸗ dung. Hier hat die Partei ſtets eine gerade Linie inne gehalten. Wir haben uns für die geſetzgeberiſche Regelung ausgeſprochen und demgemäß gehandelt. Mit der Frage der Auf⸗ wertung, mit der dieſe Angelegenheit vielfach verbunden wird, hat ſie gar nichts zu tun. Wenn die ſogenannten Siegerſtaaten, wie Frankreich, Belgien und Italien zu keiner höheren Aufwertung als zu 15 Prozent deſſen übergehen können, was die Vermögen vor dem Kriege wert waren, ſo war auch für uns in Deutſchland eine andere Aufwertung nicht möglich. Bei den 68 Abgeordneten von 439 konnte das Zentrum allein ſich nicht durch⸗ ſetzen. Entweder werden nun in der Zwiſchen⸗ zeit die Fürſten ſich mit den Ländern verſtän⸗ digen, oder es wird im Herbſt zu einer neuen Regelung kommen müſſen. Die Zentrumswähler brauchen jedenfalls nicht in Sorge darüber zu ſein, weil das Ge⸗ ſetz jetzt nicht perabſchievet werden konnte, da⸗ mit alles erledigt wäre. Wir müſſen nur jetzt etwas Geduld üben und wir erklären, daß An die Zentrumspartei im Lande! Parteifreunde! Sofort nach Abſchluß der parlamentari⸗ ſchen Arbeit wendet ſich die Zentrumspartei durch den Reichsparteiausſchuß an ihre Wüh⸗ ler und Freunde im Land. Die Fürſtenabfindung, die politiſche Frage des Tages, iſt durch die Wirkungen der Wirtſchaftsnot und unter den ſteigenden Sor⸗ gen, die auf breiten Maſſen unſeres Volkes laſten, außerordentlich verſchärft worden. Die Zentrumsfraktion des Reichstages hat dieſe Sachlage klar erkannt. Sie hat radikale Forde⸗ rungen abgelehnt, aber alle Kräfte eingeſetzt für eine geſetzgeberiſche Löſung, die vor dem geſunden Rechtsgefühl und vor dem verarmten Volke verantwortet werden konnte. Die Zen⸗ trumspartei wollte Recht ſchaffen. Ihre Be⸗ mühungen ſin“ an der Verſtändnisloſigkeit u. der politiſchen Verantwortungsloſigkeit der Rechten und der Linken geſcheitert. Dadurch iſt ein Zuſtand geſchaffen, der zu ſchweren Beſorgniſſen Anlaß gibt. Die Zentrumspartei iſt nicht gewillt, dieſen Zuſtand hinzunehmen. Die Enttäuſchung über das unpolitiſche Ver⸗ halten der Flügelparteien ſoll und kann uns nicht entmutigen. Die Zentrumsfraktion des Reichstages wird vielmehr ihr Ziel weiter verfolgen. Unſere Parteifreunde im Lande werden mit dafür zu ſorgen haben, daß die erneute Welle der Unruhe und der politiſchen Aufregung, die weite Kreiſe des deutſchen Volles feſthält, nicht noch einmal in Nichts endet. Indem wir unſere eigenen Reihen wie⸗ der ſtraffer zuſammenfaſſen und ſtärken, ſchaf⸗ fen wir eine der Vorausſetzungen für unſer politiſches Ziel: Eine gerechte Regelung der Abtin! frage. Trotz wertvoller Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung dauert die Arbeitsloſigleit und mit ihr die drückende Not von Millionen un⸗ gehindert fort. Es handelt ſich hier um mehr und um Schlimmeres als eine Kriſe gewöhn⸗ 11g8⸗ Löſung in Frage kommt, und daß wir nicht ruhen werden, bis wir ſie gefunden haben. Abgeordneter Stegerwald behandelt dann im einzelnen die weiteren Fragen der Geſetzgebung. die in letzter Zeit die Oeffentlichkeit in An⸗ ſpruch genommen haben, ſo vor allem die Zoll⸗ und Wirtſchaftsfragen. Er führte ins⸗ beſondere aus, was zur planmäßigen Arbeits⸗ beſchaffung bezw. der Landwirtſchaft, der Eiſeninduſtrie und des Baugewerbes getan worden iſt, und er konnte mit Recht feſiſtellen, daß dieſe geſamten wirtſchaftlichen Geſichts⸗ punkte, die ſich ſchließlich durchgeſetzt haben, überwiegend vom Zentrum ausge⸗ arbeitet und zur Anwendung gekommen ſind. Das ift das große Verdienſt des Arbeitsmini⸗ ſters Brauns und zahlreicher Abgeordneter der Partei, die in dieſen Dingen führend tätig waren. Zur Lage der Partei ſelbſt nahm der Referent eingehend Stellung. Es iſt tragiſch, daß in einer Zeit voll ſo bren⸗ nender und drängender Probleme, niemand vorhanden iſt, der das allſeitige Vertrauen hat. Das liegt vor allem an der Größe und Schwere der Aufgaben. Das Zentrum wird im Herbſte vor eine ganz beſonders ſ. were licher Art. Die Zentrumspartei iſt ſich klar darüber, daß mit geldlicher Unterſtützung das Uebel der Erwerbsloſigkeit nicht behoben wer⸗ den kann. Nur in der Arbeitsbeſchafſung kann das wirkſamſte Heilmittel liegen. Sie mit grö⸗ ßeren Mitteln, in neuen Formen und auf viel breiterer Grundlage durchzuführen, iſt die Zentrumspartei gewillt. Sie wird ſich mit ver⸗ ſtärkter Energie dieſer Aufgabe widmen. Die Stellung Deutſchlands zu den ande⸗ ren Staaten und Völkern ſteht vor einer ent⸗ ſchendenden Wendung. Deutſchland wird ſich im Völkerbund vor ſchwere Aufgaben geſtellt ſehen. Die Zentrumspartei hat unbeirrt durch Hemmungen und Störungen dieſer Außen⸗ politik Wege gewieſen,, die heute anerkannt ſind und denen niemand mehr ernſthaft zu wi⸗ derſprechen vermag. Dieſe ſelbſtändige, beſon⸗ nen und wahrhaft nationale Außenpolitik muß auch im Völkerbunde feſtgehalten wer⸗ den. Nur ihre Fortführung ſichert die Befrei⸗ ung der beſetzten Gebiete, für deren Bevölke⸗ rung zu ſorgen ſich die deutſche Zentrumspar⸗ tei in beſonderem Maße berufen fühlt. Eine ſolche weitſchauende und der Not unſeres Volles gerecht werdende Politik iſt nur möglich, wenn die innerpolitiſche Atmoſ⸗ phäre in unſerem Volle von allen zerſetzenden und vergiftenden Tendenzen gereinigt wird. Damit ſind alle Beſtrebungen unvereinbar, welche die Verfaſſungsmäßige Grundlage und den republikaniſchen Charakter unſeres Volks⸗ ſtaates antaſten und gefährden. Auf dieſer Linie muß unſer Volk endlich zur Ruhe kom⸗ men. In der Ueberzeugung von der Dringlich⸗ keit und Gröſie dieſer ſtaats⸗ und nationalpoli⸗ tiſchen Notwendigkeiten und in dem Willen, ihnen gerecht zu werden, finden ſich alle Kräfte in Partei und Fraktion zuſammen. Die Deutſche Zentrumspartei geht den kommenden Aufgaben und Kämpfen mit geſchloſſe⸗ ner Front entgegen. wie von links der Kampf um die große Koa⸗ lition vor ſich gehen wird. Wir ſtehen dann wieder vor der Frage, ob ein Rechts- oder ein Linksblock geſchaffen werden ſoll. Wir müſſen aber von diefer politiſchen Einſtellung ein für alle Mal abkommen. Für Deutſchland iſt we⸗ der das Zweivparteienſyſtem, noch das ſtarre Rechts⸗ oder Linksblockſyſtem möglich. Das deutſche Reich hat eine außerordentlich kom⸗ plizierte Geſchichte, und kann unmöglich all die Dinge, die die angelſächſiſchen Länder ſch angeeignet haben, nachahmen. Es iſt ein Un⸗ glück, daß wir eine ſozialiſtiſche Agitatious— politik haben, daß die ſozdem. Führer ihre Leute nicht mehr in der Hand haben, und daß dort die Unteroffizierspolitik ſich durchfetzt. Wir müſſen ſowohl die Rechts⸗ wie Linkspolitik ablehnen und Politik nach unſeren eigenen Gedanken und Ideen machen. Die Republit iſt die gege⸗ bene Staatsform auf der der Aufbau Deutſch⸗ lands vollzogen werden kann. Wer zum Voltswohl an der Befreiung Deutſchlands mit uns machen will, wer die chriſtlichen Kräfte im Volksleben ausreichend an der ſtaatlichen Verantwortung zu beteiligen ftrebt. der iſt uns willkommen. Für abſehbare Zeit wäre für Deutſchland die große Koalition die einzig mögliche olitiſche Kräftegruppierung unglücklich geführte Sozialdemokratie vor uns uns haben, iſt keine Ausſicht vorhanden, daß es zu dieſer Löſung kommt. Machen wir Po— litik mit Links, dann haben wir Fühlung nach rechts zu halten und umgekehrt. Nur ſo wer⸗ den wir die radikalen Kräfte rechts und links entwaffnen. Wir müſſen eine Politik nur auf der Linie der Mitte machen. Wir müſſen nach der weltanſchaulichen Seite uns ſtärker in der Oeffentlichkeit betätigen und wir müſſen den Ausgleich im Verhältnis zwiſchen Landwirt⸗ ſchaft und Arbeitern herbeiführen und not⸗ wendig ift vor allem die Verſtärkung des Bil⸗ dungsweſens innerhalb der Partei. Eine Mittelpartei muß die beſten Köpfe aufweiſen, dieſe müſſen aber herangebildet werden. Das Referat endig mit dem Vorſchlag, eine Kund— gebung an die Wählerſchaft zu erlaſſen über die Stellungnahme der Partei, einmal zur Fürſtenfrage und zum zweiten dazu,, wie die Partei die Politik in der nächſten Zeit ſieht und wie ſie dieſe erledigt. In dieſem Zuſam⸗ menhange muß dann auch der Fall Wirth ausgeräumt werden. Die Ausführungen finden eine außeror⸗ dentlich lebhafte Zuſtimmung. In den darauf⸗ folgenden Debatten ergreift zunächſt Reichsrat Lenſing Wort, um etwa folgendes auszuführen: Ueber die großen grundſätzlichen Fragen gibt es keine verſchiedenen Auffaſſungen. Auch darüber ſind wir einig, daß Reichstag und Reichsregierung eine andere Löſung in der Fürſtenabfindungsfrage, wie ſie zetzt erzielt worden iſt, nicht finden konnte. Auch darüber ſind wir einig, daß in Zukunft für uns die Frage nicht ſo geſtellt werden kann und darf, wenden wir uns jetzt nach rechts oder wenden wir uns nach links? Er ailt für uns nur das eine: Wie halten wir die Elnigkeit und die Einheit der Partei aufrecht? Und zum zwei⸗ ten müſſen wir als Richtſchnur für das Zen⸗ trum anſehen, daß wir als Partei der Mitte keine andere Politik zu verfolgen haben als diejenige, die den Staatsnotwendiakeiten ge⸗ recht wird. Wir können jetzt auch nicht ſagen, daß, nachdem die Sozialdemokratie verſagt hat, ſofort das Steuer nach rechts umzuwer⸗ fen iſt. Erſt dann, wenn aber die Sozialdemo⸗ kratie kein Verſtändnis für die Volkspolitik zeigt, muß die Frage einer anderen Orientie⸗ rung aufgeworfen werden.— Der Redner behandelt noch eine ganze Reihe wichtiger in⸗ nerer Probleme der Partei. Das Gleiche ge⸗ ſchieht von Elfe s⸗M.⸗Gladbach. der ins⸗ beſondere die Stimmungen innerhalb der Ar⸗ beiterſchaft klarſtellt. Der Vorſitzende Marr ſtellt feft, daß die Fürſtenabfindungsfrage in ſo ziemlich allem geradezu auflöſend gewirkt bat und daß die Stimmenziffer für den Volks⸗ entſcheid eben aus allen Lagern kam. Für das Zentrum iſt das wichtigſte, daß die Autorität wieder hergeſtellt wird. Wir befinden uns ja ſeit dem Jahre 1919 ſozuſagen in einer Ver⸗ trauenskriſe. Marx bittet darum, darauf hinzuwirken, daß gerade in der Frage der Aufwertung nicht an den Dingen gerüttelt wird. weil ſonſt unweigerlich die Gefahr eines Staatsbankerotts trotz aller Mühen, die wir für die Rettung und Stabiliſierung der Wäh⸗ rung aufgewandt haben. wieder in die Er⸗ ſcheinung tritt. In den politiſchen Problemen könne man ſich heute unmöglich für das feſt⸗ legen, was im Herbſt geſchehen ſoll. Er ſchil⸗ dert im Einzelnen die Schritte, zu denen das Reichskabinett entſchloſſen war, ihre letzte Konſequenz aber nicht durchgeführt werden konnte, weil der Reichspräſident ſelbſt das Reichskabinett bat, von ſeiner Abſicht, die De⸗ miſſtion einzureichen, abzuſtehen. Dr. Dichtgan s⸗Barmen berührt in be⸗ achtenswerter Weiſe Organiſationsfragen. Darauf nimmt unter allgemeiner großer Spannung Dr. Wirth das Wort. Er macht zunächſt geltend, daß wir heute keine Politik machen können länger als etwa auf ein halbes Jahr. Auch er iſt für eine Kundgebung an die Partei. Für einen Aufruf das Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Seſchäftsſtelle: Rathausſtr. 30 . p o e Mittwoch, den 7. Juli 1926 0 Der Reichsparteitagsausſchuß des Zentrums. Bezahlung, Koſt zu 300 Mk., Schloſſer, Maſchinen · ſüricker, Bäcker und Konditor, Buchbinder und Schriftſetzet. wir zu unſerem Worte ſtehen und daß für Situation ſich gestellt ſehen, weil dann Genf im Hinblick auf die welt⸗ und wirtſchaftspoliti⸗ micht in gewöhnlichem Sinne, ſondern für eine uns auch weiterhin nur eine geſetzgeberiſche zu Ende iſt und weil dann ſowohl von rechts Angebote unter Nr. 200 ſchen E annungen. Solange wir aber eine ſo! verantwortliche Darlegung der Auffaſſungen Win der Redaktion hinter⸗ legen. Bismarckſu. 46 Tel. 136 Buchhandlung Biernh. Anzeiger. ber Partei. Es iſt ein Unglück, daß in einem Volke, das von ſolcher Not gequält iſt wil das unſere, immer wieder Fragen an die Spitze treten, die es gar nicht ſo ſehr verdie⸗ nen, eine entſcheidende Rolle zu ſplelen. Im Laufe der Zeit werden ſolche Dinge dann die welthiſtoriſchen Vorgänge. Wirth erklärte nun daß er ſich in der ganzen Fürſtenabfindungs! frage ſehr zurückgehalten habe und zwar des⸗ halb, weil in ſeinem Lande er als Miniſter ſchon im März 1921 die Regelung mit dem Fürſtenhauſe vorgenommen und dort ſogar bie Sozialdemokraten zugeſtimmt haben. Bei der Abdankung am 24. November 1924 wurde dem badiſchen Fürſtenhaus ihr Eigentum und ihre Ehre zugeſichert. Politik in ſolchen Din. gen beſteht eben darin, daß rechtzeitig gehan⸗ delt wird. Wirth wendet ſich dann den politiſchen Problemen zu. Alles, was wir zur Rettung unſeres Va— terlandes getan haben, iſt von der Rechten beſchimpft worden. Die Führung einer Politik der Mitte kann unter Umſtänden das ſchwie⸗ rigſte Problem bedeuten. Gerade wir als Trä⸗ ger des katholiſchen Volksteiles und ſeines politiſchen Willens müſſen danach trachten, daß wir nicht zwiſchen rechts und links zer⸗ rieben werden oder dahin kommen, einmal als Anhängſel der Linken. andererſeits als Prü⸗ gelknabe der Rechten betrachtet zu werden. Wenn wir als politiſche Partei vor unſerer Wählerſchaft beſtehen wollen, daun müſſen wir den Mut aufbringen, zu den Fragen der Gegenwart klar Stellung zu nehmen. Die Fürſtenabfindungsfrage wurde vielfach als eine Art Vropaaanda für die Fürſten behan⸗ delt, mit dem Ziele der Wiederherſtellung der Monarchie. In dieſer Frage aibt es keine Rube, wenn ſich das Zentrum nicht kliyv u. klar un die Spitze der alsbald wieder lusbrechen⸗ den Bewegung ſtellt. Mit der Behandlung der Kulturfragen allein können wir ſolche Dinge nicht meiſtern. Ganz Europa befindet ſich in einer geiſtigen Zerrüttung und bei dieſer Kriſe des modernen Staatsgedankens in ganz Europa iſt es nicht verwunderlich, daß auch wir mit in die Kriſis hineingezogen ſind. Auch ein Mallinckrodt hat im Jahre 1844 in Wor- ten ſich an den damals leitenden Bismarck wenden müſſen, die wir heute in ihrer Schärfe gar nicht mehr prägen könnten. Wirth zergliedert dann in außerordent— lich überſichtlicher und anſchaulicher Form die balb der Deutſchnationalen Nartei ſeten d betätigen, und er führt den Nachweis. daß die kulturpolitiſchen Probleme innerhalb dieſer Partei ſehr ſtiefmütterlich behandelt worden ſind. Wir haben es mit keinem einheitlichen konſervativen Gebilde zu tun, ſondern mit einer Gruppe, in der noch die liberalen Rom— baſſenden Kräfte neben den Altkonſervativen Kräften und denjenigen, die einem ſinnloſen Nationalismus höldigen, zuſammenoberieren. Es geht heute nicht mehr, daß die Probleme, die uns quälen, nicht nur öffentlich, ſondern auch in der Preſſe zum Ausdruck kommen. Wir müſſen in allen Fragen der Innen⸗ und Außenpolitik zu einer klaren Einſtellung kommen. Wenn wir in den Völkerbund auf⸗ Nuommen ſind, wird eine ganz außerordent⸗ ich ſchwierige Aufgabe dem Zentrum zufal⸗ den. Bisher Babe die Deufſchnatlonalen go⸗ Fr::..... Ein duniles Mätſel. Roman von Alfred Wilſon, in autoriſierter Ueberſetzung von Johanna Zunk. (Nachdruck verboten.) e wer an das Ende der kleinen Straße ge⸗ ente darch die hohe Wand eines großen eite vogeſchloſſen wurde; aber er ſuchſte * hen nech dem uabewohnten Hauſe in ſeiner Dee. 88. Serie veafeno ſah er ſich überall um; e be wie n dag nicht geirrt haben und es n h al Fggſchleſſen, daß der Kutſcher ihm Ar- as„veel hatte. Aber wo ſtand denn da? es e. entlich! Er ſuchte noch einm anz zn Tu— eben ſah er es. Es befand ch utter h. hohen Mauer, die ſich im rechten Winkel von de., Gebäude hinzog, welches die Sackgaſſe bildete; halb in der Mauer verſteckt war eine kleine, eiſerne Tür. Er überſchritt den Damm und ſpähte, auf den Fußſpitzen ſtehend, hinüber. Bequem konnte er hineinſehen; dunkle, leere Fenſter ſtarrten ihn, Aeich blinden Augen an. „Das alſo iſt es, und wahrhaftig, das Tor iſt ja auch offen,“ dachte er. Es ſtimmte; die Klinke ging ganz leicht. Sie ſchien Sat geölt und in ſtändigem Gebrauch u ſein. as nahm ihn, bei dem verfallenen usſehen des Hauſes, wunder. Ihm kamen wieder des Kutſchers Worte in den Sinn:„Ein verlaſſenes Haus ift ein unheimlich Ding.“ Und ſicher, da war etwas Geheimnisvolles in dieſem Hauſe, denn ohne Grund war das Schloß nicht geölt. auf dem verwilderte, grüne Sträucher ſtanden; jahrelang hatte hier keine Gärtnerhand geſchnitten, rein Menſch Unkraut entfernt. Vor der austür zögerte er einen Augenblick und ſah hinauf. Drei Stock hoch, in rechtwinkliger Form gebaut, mit f ardinenloſen Fenſtern, war es von Staub und pinuweben überzogen. Die zerbrochenen Scheiben zeilweiſe mit Papier beklebt; die Vordertür, an der alle 15 abgegriffen war, ſah aus, als ob man ſie ſeit Jagen nicht geöffnet hätte. „Komiſch, komiſch,“ reflektierte Gordon und ſah mit prüfendem Blick um ſich; dann ging er un das Haus herum nach hinten. Her ſchmikige [Zuſammenhang auch Er ging über den Kiesweg, carnd cis icht teansqning befincpff. Wenn aber de, Sußtzitt in den Nölkecbund voll zogen it. baun werden Deut ſchna tionale und Deutſche Volksvarlef— und 26 finden ja da⸗ rüber beielis ſcbon Norverhandlungen ſiatt— bie deutiche Polti in Genf in ihrem Sinne beeinfluſſen wollen Wir werden dann vor eine kritiſche vartelpolittſche Haa⸗ gestellt ſein. Ich warne vor der Annahme, daß, wenn wir im Völkerbund ſind. ſich alles von ſelbſt er⸗ gäbe. Das Gegenteil iſt wahr. Wir werden unſere Initiative gerade in Genf gemend machen müſſen, um dort zwiſchen den rein pazifiſtiſchen Auffaſſungen der Linken und der nationaliſtiſchen Taktik der Rechten zu vermitteln. Der Redner berührt in dieſem die Probleme der deut⸗ ſchen Außenpolitik gegen Italien, Rußland, Spanien uſw. Wirth kommt auch auf die merkwürdigen Vorwürfe zurück, die man ihm ſeinerzeit in der Rechtspreſſe gemacht habe, als ſei er der Vater der ſogenannten Schwar⸗ zen Reichswehr. Wir haben, ſo ſagt Wirth, in der Not des Vaterlandes gehandelt, und ha⸗ ben geſchwiegen. Wir vom Zentrum haben die vreußiſche Arbeit von Jahrhunderten ver⸗ teidigt. Das muß man einmal ſagen. weil es ſo viele ſo darſtellen, als ſeien zur Wahrung nationaliſtiſcher Intereſſen republikaniſch ge⸗ ſinnte Kreiſe nicht berufen und fähig, ſondern nur die Konſervativen. Bei all dieſen Fragen der Wahrung der Intereſſen des deutſchen Volkes haben wir vom Zentrum einen natio⸗ naleren Standpunkt eingenommen Rechtskreiſe, die alles bekämpft haben. Wirth kommt dann zu dem Problem, das ihn ſelber aufwühlt. Er will Perſönlich⸗ keiten retten, zu denen man innerlich das Ver⸗ trauen haben muß, daß zu ihnen bei den Problemen, die uns bewegen, für einen enk⸗ ſchiedenen Republikaner ein innerer Kontak inöglich iſt. Der Rippenſtoß, den Luther der deutſchen Außen⸗ und Innenpolitik mit der Frage der Flaggenpolitik gegeben hat, ſei noch nicht überwunden. Wir müſſen dafür eintre⸗ len, daß der Reaktion im Kampfe gegen die Republik keine Hilfe geleiſtet wird. Wirth be⸗ rührt dann vor allen Dingen das Problem der Führung innerhalb des Zentrums ſelber. Der Tod für ſolche Perſönlichkeiten iſt die Liſtenwahl, die berufsſtändige, wenn auch ab⸗ ſolut ehrenwerte Männer an die Spitze tringt, wo wir doch politiſche Perſönlichkeiten ö trauchen. Er berührt Strömungen in gewiſſen Strömungen, die gerade augenblicklich inner— verufsſtandigen Organiſationen, um dan! aus zuſprechen, daß auch diejenigen, die au die Liſte gewählt ſind, als Mandatsträger ihrer Organiſation, ſondern als politiſche Per⸗ ſönlichteit gewählt ſind. Für den nächſten Reichstag müſſen f Sicherungen geſchaffen werden. ſagt Wirth, hat die Politik gar wenn ich nicht in der Lage bin, in einem Augenblick, in dem ich mich entſcheiden muß, einer Perſönlichkeit gegenüberzuſtehen. die durch chren Charakter Führer iſt, der mir Rat und Auskunft gibt, 100 der auch als Sprecher im Volke ſich betä⸗ igt. a Für mich, ſo Ich bin bereit, ſo ſpricht Wirth aus, mich zorher unterzuordnen. Ich erſtrebe für mich einen Poſten. Ich will nur dem neuen Staat tit dem Herzen und dem Geiſte dienen: denn lerade der katholiſche Voltsteir muß mit die⸗ em Staat verbunden ſein. Ich hitte. mir Hof, der es von dem Nebengrundſtück abſchloß, war mit allerlei Unrat vollgeworfen, die Feuſter waren noch beſchmutzter als vorn, und durch die zerbrochenen Scheiben ſah man in die leeren, mit Spinnweben bedeckten Zimmer hinein. Ich glaube, ich verträdele meine Zeit hier unnüß, denn es iſt doch wirklich nichts hier drin, meinte Gordon zu ſich ſelbſt. Er drückte auf den Griff der hinteren Tür, er ging leicht genug; aber ſie war verſchloſſen und da er keinen Schlüſſel bei ſich hatte, wußte er nicht, in welcher Art das Schloß aufzu⸗ machen ſei. Uuentſchloſſen begab er ſich wieder nach vorn, guckte in die Fenſter, horchte hinein, aber es blieb alles drinnen ſtill: der Garten lag frei und offen da. In jedes Fenſter ſah er noch⸗ mals hinein; alle Stuben waren leer und ſchmutzig und machten den Eindruck der völligen Ver⸗ laſſenheit. Kein Laut war zu hören, nicht dee Spur der geringſten Benutzung zu finden, auch nichts von irgend welchen früheren Beſuchern zu bemerken. Um mich völlig zu überzeugen, ja nur die Hinterkür aufzubrechen, ſich ſelbſt. Aber ob es auch Uſher blieb doch gar nicht ſo vielleicht wollte er jemand hier war ſchon weggegangen! dann in dieſer öden, Denn es ſcheint ja, zu ſein! Aber im nächſten Moment blieb ſein Blick er⸗ ſtaunt am Boden haften. Was er ſah, war eigent⸗ lich etwas ganz Gewöhnliches, ganz Harmloſes. Ein gemeiner Londoner Spatz ſaß auf der Erde und quälte ſich mit einer Weißbrotkrume ab, die viel zu groß für den kleinen Vogel war. Woher kam die Krume? Wer hatte ſie hier hingeworfen? „„Du alter Straßenſänger, ich muß Dich ver⸗ jagen; Du kannſt meinetwegen nachher wieder⸗ kommen, die Krume aber verdient Beachtung.“ Mit dieſen Worten unterbrach er ſeine Betrachtungen und nahm ſie auf; ſie war ſo groß, wie eine Kirſche. Ein gewöhnliches Stück Weißbrot, aber Gordons Phantaſie webte eine brauchte ich ſagte er zu der Mühe lohnt? lange hier drin; treffen und der Und was kann ich verlaſſenen Höhle finden? bel Gott, nichts, nichts drin ganze Geſchichte herum. Vor kurzem mußte ſie von bier bingeworken ſein: denn in der Nähe als die! nach dieſer Richtung hin keinen Sinn, ich nicht früher daran dachte, dieſen Spuren zu . inen Weg zu zeigen, dann iſt ein ſogenannter konflikt Wirth und Fraktion hinfällig: ſein Weiterbeſten wäre eine Sinnloſigkeit. So iſt lieſes Problem für mich ein perſönliches ge⸗ vorden. Laſſen Sie mit mir alles Uebrige der. bergangenheit anheimfallen. Wir haben larke Spannungen, aber wir wollen uss zu⸗ ammenfinden mit lebendigen Menſchen, die lur dem inneren Ziel dienen: der Rettung ſes Vaterlandes.(Lebhafter Beifall.) Reichsminiſter Brauns: Ich bin hocherfreut über den Gang dieſer Debatte und beglückt über die Rede, die Wirth ſoeben gehalten hat. Wir können und müſſen darin übereinſtimmen, daß das Zentrum nich Stände und Gruppen, ſondern den politiſchen Menſchen herausſtellt. Wirth hat Recht, wenn er ausſagt, daß eine zu frühe Taktik nach rechts oder links die Partei zerreißen könne. Wir dürfen nicht vor Konflikten zurück⸗ ſchrecken, aber immer muß der Dienſt an Staat und Volk für uns richtunggebend ſein. Wir haben Taten geſetzt, ohne davon zu reden. Die Klarheit, die Wirth wünſchte, kann ohne Schwierigkeiten gegeben werden. Er will. daß wir unſere Politik ſo einſtellen, daß der Reak⸗ tion keine Hilfe geleiſtet wird. Es iſt gar kein Zweifel darüber, daß wir alle dieſen Weg gehen. Auch bezüglich deſſen, über das Liſtenwablſyſtem geſagt und die Mängel, die es in der Praxis gezeigt, ſtimmſ der Miniſter durchaus mit Wirth überein. Zu der Frage der Führerſchaft ſpricht Brauns ſich dahin aus., daß eine Perſönlich⸗ keit, die Führer und Sprecher zugleich iſt, die die Fraktion und die Maſſen hinter ſich hat, freilich das erſtrebenswerte Ziel iſt. Aber ſolche Menſchen ſind auch etwas ſiberaus ſel⸗ tenes. Wir werden ihn. wenn er ſich fände, ſo⸗ fort an die Spitze ſtellen. Zu dem innerpoli⸗ tiſchen Problem bemerkt der Miniſter: Die jetzige Politik im Kabinett iſt abſolut einmü⸗ tig und konſequent durchoeführt worden. Es iſt alles geſchehen. um die Linke zu gewinnen. Sozialvolitiſch iſt in der letzten Zeit außer⸗ ordentlich viel geleiſtet worden. In der Frage des Arbeiterſchutzes u des Arbeiterrechts ſind wir heute an die Spitze der internationalen Sozialpolitik gekommen. Im übrigen iſt in Bezug auf die Darſtellung deſſen, was nach dieſer Richtung hin geſchehen iſt. auf das zu berweiſen, was der Miniſter in den letzten Sitzungen des Reichstages eingehend ausge- Führt bat. Din Eigentümlichkeit der Zentrumsfraktion, ö grundſätzliche Stellung, die unſere Welt⸗ anſchauung bietet. Und unſer ganzes Handeln auf der Grundlage dieſer Weltanſchauung muß im politiſchen Leben ſich auswirken, auch für das indivi⸗ duelle Verhalten des Politikers, der ſich zu uns bekennt, maßgebend ſein. Wir halten ſeft an dem Prinzip, daß die Arbeitermaſſen für den Staatsgedanken und für ihre Mitverant⸗ und ihre Tatkraft der wortung am Staate gewonnen werden. 1 Ein Bürgerblock in dem Sinne, daß grundſätzlich ein Zuſammenarbeiten mit der Sozialdemo⸗ r beer geſangverein weihe ab. ſchmuck in den Reichsfarben ſchwarz⸗rot⸗gold ver⸗ ſehen. kratie ausgeſchloſſen ſein ſoll, iſt für uns un⸗ möglich. Darüber gibt es gar leine Meinungs⸗ verſchiedenheiten. Aber auch praktiſch haben wir gerade in Sozialverſicherungs⸗ und Ar⸗ boiterrechtsfragen in dieſem Sinne Außer- ordentliches geleiſtet. Wir wollen eine freu⸗ dige Einſtellung zu unſeren Staatsformen, aber wir dürfen nicht verkennen, daß wir das — gab's reine Häuſer, aus denen ſie herausgeflogen ſein konnte, und des Sperlings vergebliche An⸗ ſtrengungen ſie wegzubringen bewieſen ihm, daß der Vogel ſie nicht hätte hertragen können. Darum— doch zu weiteren Reflexionen ließ er ſich nicht Zeit. Er ging zur Tür und ſtemmte ſich mit aller Kraft gegen ſie, bis ſie aufſpra und er in den Flur treten konnte. Da war es ihm, als ob er ein Geräuſch gehört habe, als baz Schritte in der Vorhalle erklan en; war a doch ein menſchliches Weſen drin? Er wußte es nicht; aber ſicher war jemand dort vor lurzem geweſen, denn er ſah Fußtapfen im Staub und gerade zu ſeinen Füßen lag eine halbe Zigarette. —. Trotzdem er das Haus jetzt innen aufs ſorg⸗ fältiaſte unterſuchte, fand er nichts. Er prüfte den Korridor, ging alle Treppen hinauf und e. ſah alle Stockwerke aufs genaueſte. Nichts war zu finden, nicht einmal Spuren im Staub deutelen darauf hin, daß hier jemand vor ihm gegaugen war. och es wurde nun in dem Hauſe zu dunkel, denn durch die ſchmutzigen Scheiben konnte man nichts mehr erkennen, und Gordon ließ ſich beinfluſſen, er dachte 0 nicht vom erſten Eindruck an die Krume. l Aber als er jeden Winkel durchſtöbert hatte, ging Wer kann hier in ſolcher Höhle Ni arelten ge⸗ raucht und Brot gegeſſen haben? J muß doch einmal den Fußſpuren von dem unteren Flur folgen, dachte er. Er ſteckte ſich ein Streich olz an, und leuchtete auf den Korridor. Lange, ſchmale leichte Eindrücke waren es; ihm fiel Uſhers ſchleichender Gang ein; er ging den Spuren durch die Halle nach, und mit einem Mal begriff er, wohin die Tritte geführt hatten. Der lange ſchmale Gan erſtreckte ſich von der Vordertür nach der Rückſeite des Hauſes; immer finſterer wurde es, und als Gordon am Ende zu ſein glaubte, traf er auf eine Bie ung, doch gerade ging ihm ſein Zündholz aus. Beim letzten Aufleuchten 105 er doch ſchnell noch eine kleine Tür in der Mauer ſehen können. Raſch machte er wieder Licht. Ein Keller! Natürlich, hier iſt eine Keller⸗ tür! Ich war doch eigentlich ein Narr, daß folgen. Es iſt ſicher jemand im Keller hier ver⸗ borgen! i was Wirth Rund in dem Augenblicke, als er des er doch etwas mißmutig wieder hinunter. mit Gefühlsmomenten allein nicht machen können, ſondern es kommt darauf an, konkret die Dinge zu können und zu erlennen und da⸗ nach ſich einzuſteuen. So werden wir uns auf der Linie der Einheit und Geſchloſſenheit ſo⸗ fort wiederfinden, wenn wir feſtſtellen, daß für unſere künftige Politik wie bisher die Entſcheidung aus grundſätzlicher Einſtellung heraus zu erfolgen hat und zwar in der Form, wie es Staats⸗ und Volksgemeinſchaſt von uns verlangen. f Nach dieſen Ausführungen, die ebenfalls ſehr lebhaften Beifall fanden, tritt eine Ver⸗ bandlungsvauſe ein, während der ein Aus⸗ ſchuß die Kundgebung formuliert, die wir auf der erſten Seite veröffentlicht haben. eee Deutſches Reſch. Reue Verhandlungen zwiſchen Preußen und Hohenzollern?— Ein Brief Berghs. Berlin, 6. Juli. Bei der preußiſchen Staats⸗ kegierung iſt geſtern ein Schreiben des Gene⸗ zalbevollmächtigten chen Königshauſes, v. Bergh, eingegangen, u dem ſich dieſer zur Wiederaufnahme von Zerhandlungen auf der Baſis des Vertrages om 12. Oktober 1925 bereit erklärt. Neue ſchwere Unwetter. Unwetter über Berlin. Berlin, 6. Juli. verſchiedenen Teilen Großberlins niedergegangel woltenbruchartiges Unwetter hat beſonders in den weſtlichen Vororten erheblichen Schaden durch umfangreiche Ueberſchwemmungen angerichtet. In Charlottenburg, Wilmersdorf, Friedenau, Schö⸗ neberg uſw. ſtanden zahleeiche Unterführungen, Straßen und Plätze ſo hoch unter Waſſer, daß ſie für den Fußgängerverkehr nicht benutzt wer⸗ den konnten. Große Schäden hat des in die Keller gedrunge Waſſer, das zum Teil faſt ehen halben Meter hoch ſtand, angerichtet. In der Zei von 5—7 Uhr wurde die Feuerwehr a Mal um Hilfe angerufen. In Friedenau glich ein Platz einem See. An dieſer Stelle ſtand da! Waſſer zum Teil bis zu 80 Ztm. hoch. Auch der Straßenbahnverkehr wurde durch den Wolkenbruch vielfach in Mitleidenſchaft gezogen. Unwetter in Württemberg. Stuttgart, 6. Juli. Ströme verwandelte. Bei Gmünd ſchlug der Blitz in ein umfangreiches Anweſen, das bis auf In Göppingen ſetzte ein verheerender Gewitterregen die Altſtadt unten die Mattern niederbrannte. Waſſer. In Sparwieſen ſchlug der Blitz in ein brannte. Felder und Wieſen vollkommen überſchwemmt. Stahlhelm⸗Ausſchreitungen im Odenwald.. Gadernheim, 5. Juli. Geſtern hielt hier der ſeine Fahnen⸗ Der Ort war mit reichem Fahnen⸗ Während der Aufſtellung des Feſtzug kamen drei mit ſchwarz⸗weiß⸗ roten Fahnen dra⸗ bierte Autos an, in dem ſich Stahlhelm⸗ leute befanden. Ein Wortwechſel zwiſchen den Mitgliedern des Reichsbanners und den Ange⸗ kommenen artete raſch in ſchwere Ausſchreitun⸗ In der einen Hand das Streichholz haltend, drückte ex mit der andern entſchloſſen auf die Klimke. Sie rührte ſich nicht und als er noch kräftiger drfckte, ließ ſie ſich auch noch nicht öffnen, aber ſie gab ein wenig nach. Er ließ ſie los, und nun fiel ſie mit leiſem Ruck wieder von ſelbſt ins Schloß. Da wurde ihm die Ur⸗ lache, daß die Tür nicht aufging, klar; jemand im Keller hielt ſie nämlich zu!—— Er mußte erſt wieder ein Hölzchen in Brand ſtecken, ehe er mit feſtem, energiſchem Gri die Klinke herunter drückte. Dieſer plötzliche Angri ſchien ihm von Erfolg zu ſein; aber gleich 7 500 wurde ſie wieder von junen zugedrückt. Gordon knirſchte vor Wut mit den Zähnen; für einige Sekunden ruhte der Kampf mik dem Unbekannten. Er mußte erſt wieder ein Streich 0 anzünden losließ, ſch te die Tür ſofort 1 1 155 losließ, ſchnappte die Tür ſofort wieder zu. Gor⸗ don 0 0 die Achſeln. f ö Jetzt werd' ich's im Finſtern verſuchen, Dale er zu ſich ſelber, denn ich brauche beide 4 pile iederdrücken. Wenn ich nur eine erze e!— 5 285— Er trat den Reſt des Hölzchend aus und drückle aus ganzer Kraft mit en beiden Händen auf die Klinke. Trotzdem er ein kräftiger Mann und in gutem Training war, mußte er ſich doch zuſammennehmen, um den Gegendruck zu be⸗ zwingen. Sein Verſtand ſagte ihm, daß ſein Gegner im Keller Age zwei oder drei Stufen tiefer ſtand und ſo im! achteil gegen ihn war, und nichtsdeſtoweniger blieb der Kampf un⸗ entſchieden. Wer von uns wird zuerſt müde werden? dachte Gordon. Ich ſicherlich nicht., Was für ein Menſch drinnen iſt, weiß ich nicht; aber an Kraft gibt 1 mir nichts nach, wenn er, wo er hier in dem ee 1 10 Neal 2 5 0 etzt nahm er ſich noch einmal feſt zuͤſammen und drückte, ſoviel 0 auf die 5 Von innen Nene die ſchweren Atemzüge eines kurz almenden Menſchen an ſein Ohr. a f Er ſtrengte all ſeine Muskeln an, um den Gegendruck da drinnen aufzubebeni 175 Gortſetzung folgt) 4 gen a. Den den Autos wurde ſcharf geſchoſ⸗ ſen und von der Gegenſeite mit Steinen gewor⸗ fen. Der Kampf dauerte etwa eine halbe Stunde, Mehrere Perſonen wurden ſchwer verletzt. U. a erlitt eine Frau aus Reichenbach einen Bauch ſchuß. Eine Perſon verlor durch einen Schuß ein Auge. Darmſtadt waren die Stahlhelmleute bereits in der Richtung Lindenfels weſtergefahren. Beim Eintreffen der Schupo au des ehemaligen preußi“ Ein geſtern nachmittag üben Kutister im Krankenhaus. 2 — Iwan Kutisker, der am Mittwoch zu ſfün! Vabhren Zuchthaus verurteilt wurde, iſt auf Be⸗ fehl der Staatsanwaltſchaft von ſeiner Wohnung gwangsweiſe nach der Charitee überführt worden. die von den den. über 150 Im Renchtal ging ein 1 ſurchtbarer Wolkenbruch mit ſchweren Gewittern itt und bleibt die nieder, der im Augenblick die Bäche in reißende U 5 Firektion. * 5 Jen Tod gejagt worden. Doppelgebäude, das in kurzer Zeit völlig nieder Im Egau hat das Waſſer Straßen 3 zeutſchlands Einſpruch erhoben bie Botſchafterkonfſerenz habe darauf Zu dem Eiſenbahnunglück in Paris.— Aus Erſparnisgründen. Paris, 5. Juli. Ueber dle Urſache des Eiſen⸗ nahnunglücks von Acheres erſahrt bie„Oumanite“ aus Eiſenbahnerkreiſen intereſſante Einzelheiten anderen Blätetrn verſchwiegen wer Danach habe ſich die Kataſtrophe geſter ereignet, weil der Lokomotivführer garnicht ge wußt habe, daß ſein Zug auf ein Nebengeleiſ abgelentt worden war. Da der Zug mit der ſü nellzüge normalen Geſchwindigkeit von 9 Kilometer ſuhr, mußte er bei der Kurve notwen digerweiſe entgleiſen. nen des ſchwachen, beſtimmten Geleiſes Außerdem ſeien die Schie. nicht für ſchwere Schnellzüge geknickt worden. Ein grü⸗ ies„Langſame Fahrt“ ⸗Signal ſei zwar aufge⸗ ogen worden, habe aber während der fortwäh⸗ enden Blitzſchläge umſo weniger bemerkt werden önnen, als aus Erſparnisgründen das damit n Verbindung ſtehende akuſtiſche Signal abge⸗ ſchafft worden ſei. Es handle ſich ſomit um eine chwere Fahrläſſigteit von Seiten der Strecken⸗ Der Zug ſei durch Leichtfertigkeit in pie Opfer der Woltersdorfer Unwetterkataſtrophe, Berlin, 5. Juli. Die Zahl ber Opfer den rchtbaren Unweiterkataſtrophe in Woltersdorſ bis heute abend auf 14 Tode geſtiegen. Die ute vorgenommene amtsärztliche Unterſuchung gab in allen Fällen als Todesurſache Erſticken . Schädelbruch. Die Rommiſfion hat fämt⸗ he Tote zur Beſtattung freigegeben. Die Opfer des Erdbebens auk Sumatra. Amſterdam, 5. Juli. Nach den heute vormit g vorliegenden Meldungen übertrifft der Scha en des Erdbebens auf Sumatra die anfänglichen chätzungen bei weitem. Im Gebiet von Pal ang hat das Erdbeben annähernd 300 Todes pfer gefordert. Faſt 100 000 Menſchen ſind ob. ſachlos. Unter den Toten befindet ſich der Mi⸗ tärapotheker Schmidt, ein Deutſcher. Um Ruhe⸗ örungen vorzubeugen. hat die Regierung eine enge Lebensmittelrationjerung angeordnet. Die lederländiſche Preſſe organiſtert Hilfsmaßnah⸗ en für die Geſchädigten auf Sumatra. A uch aus Java ſind Hlobspoſten über die Erd⸗ ebenſchäden eingetroffen. Per Einſpruch der Militärkontrollkommiſſion, Paris, 4. Juli. Das„Journal“ behandelt Meldung, daß General Foch gegen die geblich zu hohen militäriſchen Ausgaben habe. Der achverhalt ſei der, daß die Militärkontroll⸗ nmmiſſion die Votſchafterkonſerenz auf die kutſchen Heeresausgaben hingewieſen habe. vor nigen Wochen eine Warnung an Deutſchland gehen laſſen, die von dem Militärkomitee in zerſailles, deſſen Präſident Marſchall Fog i unterſtützt worden ſei. Verträgliche Baubewohner! Es war am Niederrhein, wo wir beim Dachs. Paben auf ein ſeltenes Haus⸗Idyll ſtießen.—. ſo zählt ein Mitarbeiter der in Cöthen(Anh.) er⸗ Peinenden Jagdzeltſchrift St. Hubertus. Er fährt unn fort: Ziemlich am Rande eines kleinen Ge⸗ blzes hatten wir einen Dachsbau geſunden; hon die erſten Spatenſtiche legten ein Netz von einen Gängen verſchiedener Größe frel, die alle m Bau führten, und erſichtlich von Mäuſen d Hamſter herrührten. Die zuerſt aufgetauchte ermutung, auf einen verlaſſenen Dachsbau, der n von Mäuſen bewohnt, geſtoßen zu ſein, ſurde durch die friſchen Dachsſpuren, die ſich herall zeigten, widerlegt. Wir ſicherten den aupteingang und ſuchten nochmals die nähere ingebung des Baues ſorgfältig ab, und fanden n überall Mäuſelöcher und endlich auch, ſchon außen im Felde, zwel Hamſtergänge, die alle im Dachsbau führten. Die Annahme, hier ein lltenes Zuſammenleben von Dachs mit Hamſter d Mäuſen zu finden, dle ſich überdies als be⸗ chtigt erwies, ließ es uns nicht verdrießen, intliche dieſer kleinen Löcher zu verſtopfen. Als u dann nach vorſichtigem Graben auf den gaentlichen Bau ſtießen. der erstaunlich tief lag Die deutſchen Kampſſpiele in Köln. 5 Die körperliche Schulung der deutſchen männ⸗ lichen Jugend geſchah früher weitgehend durch die Ableiſtung der Militärdienſtzeit. Das hat mit dem Verſailler Friedensvertrag aufgehört; umſo mehr hat das deutſche Volk in ſeinen brei⸗ ten Schichten, aber auch in ſeiner politiſchen Führung erkannt, daß die Pflege der Leibesübun⸗ gen zu den freiwilligen Leiſtungen gehört, die jeder Einzelne ſowohl zur eigenen Ertüchtigung, wie auch im Intereſſe der Volksgeſundheit zu er⸗ füllen hat. So iſt nach dem Kriege die deutſche Sportbewegung zu einer Volksbewegung im be⸗ ſten Sinne des Wortes geworden, die nicht nur die männliche, ſondern auch ſchon weitgehend die weibliche Jugend erfaßt hat, Heute umſaßt der deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen zuſammen mit der deutſchen Tur⸗ nerſchaft 46 Verbände mit 41751 Vereinen und 5619 532 Mitgliedern. Rechnet man noch die Ar⸗ beiter⸗, Turn⸗ und Sportverbände unter ihrer Spitzenorganiſation, der Zentralkommiſſion für Arbeiterſport und Körperpflege, mit 4 Verbän⸗ den und 250 000 Mitgliedern hinzu, ſo kann man dieſes Ergebnis eifrigſter privater Arbeit, die Hand in Hand mit den Reichs-, Staats- und Kommunalbehörden gegangen iſt, nur mit Stolz betrachten. Die Ausgaben für die körperliche Ertüchtigung ſind daher, wie der Zentrumsabge— ordnete Dr. Schreiber mit Recht im Reichstag ausgeführt hat, eine werbende Anlage. Dieſe Ausgaben ſördern die Volksgeſundheit, die Altsgaben für Krankenhäuſer. Siechenheime, für die Tuberkulcfenbekämpfung, die Alkoholikerheime und Gefängniſſe gehen durch großzügige Sport- förderung zurück und die Kriminalität der Ju⸗ gendlichen nimmt ab. 5 Der deutſche Reichsausſchuß für Leibesübun— gen veranſtaltet nunmehr vom Sonntag, den 4. Juli bis Sonntag, den 11. Juli im Kölner Sta⸗ dion und an anderen Sportplätzen Kölns die 2. deutſchen Kampſſpiele. Alle Sportler und Tur⸗ ner, die deutſch ſühlen und deutſch denken, unab— hängig von der Landeszugehörigkeit, von politi— ſcher Richtung und Verbandsmitgliedſchaft ſind zu dieſen Kampſſpielen eingeladen. Die letzteren ſollen ein Bindemittel unſeres Volkes, ein Hoch⸗ ziel der Jugend, eine tief erlebte Bekundung des Von Abg. Andre ⸗Stuttgart. Turnhallen, plätze, 10 Tennisplätze, 1 geſchloſſene Schwimm⸗ halle, 1 Sporthalle, 1 Hockeyplatz, 1 Radrennbahn und 2 Laufbahnen, 1 Pferderennbahn, Bootshäuſer und 16 ſchwimmende Bootshäuſer. ben aus dem Programm deutſchen Nationalgefühls ſein. Köln iſt wie keine andere Großſtadt(viel- und ungewöhnlich groß war. fanden wir tatſäch⸗ lich einen ſelten ſtarken Dachs vor, der ſich mit der einen Hälfte ſeines Baues begnügte, die an⸗ dere Hälfte aber einem alten Hamſter, der nicht weniger als ca. 65 Pfund Frucht zuſammenge⸗ tragen, und einer ſehr zahlreichen Mäuſefamilie abgetreten hatte. Schon häufig habe ich Meiſter Grimbart in ſeiner Wohnung beſucht. auch hin und wieder Hamſter gegraben, aber hier habe ich zum erſten Male erlebt. daß in einem Dachs⸗ dau gleich drei Tierarten zuſammen leben. ———— Gewerkſchaftliches. Man ſchreibt uns aus Mainz: Das langjährige Mitglied der Gewerl ſchaft Deutſcher Eiſenbahner und Staats bedienſteter, Herr Urban, feierte am Sams⸗ tag ſein 30jähriges Dienſtjubiläum bei der Deutſchen Reichsbahn. Das chriſtliche Gewerk— ſchaftskartell Mainz ſpricht dem Kollegen Ur⸗ ban, der in ſtürmiſcher und äußerſt ſchwieriger Zeit(1923) ein unerſchrockener allezeit opfer⸗ williger und tatbereiter Führer auf äußerſt ſchwierigem Poſten war, zum 30 jährigen Dienſtjubiläum die herzlichſten Glückwünſche aus. Einführung der Sonntagsarbeit im Konditoreigewerbe. Im Reichstag wurde vor kurzem ein An; trag des Handwerks eingebracht, wonach in den Konditoreien auch an Sonntagen Eis Fruchtſpeiſen und Creme hergeſtellt werder darf. Für dieſen Antrag ſtimmten bekanntlich auch Zentrumsabgeordnete. Der freigewerk⸗ ſchaftlich Deutſche Nahrungs⸗ und Genußmit⸗ telarbeiterverband hatte nun nichts eiligeres zu tun, als der die Stellungnahme Zentrumsabgeord⸗ neten und das ſogenannte„verräteriſche“ Ver im Reichs“ tagszentrum aufzurufen. Der Referent war Herr Bezirksleiter Dengel⸗ Wiesbaden, der, was anerkannt ſei, in äußerſt fachlicher Weiſe ö einzelne Diskuſ⸗ ſionsredner das Reichstagszentrum und be⸗ ä im Reichstags⸗ zentrum mit Stumpf und Stiel be ö zu den halten der Arbeiterabgeordneten ſprach. Dagegen glaubten ſonders die Arbeitervertreter müſſen. Dieſe Proteſtverſammlung, mit Ballen von Flugblättern eingeladen war, nahm ein wenig rühmliches Ende. Der Vor⸗ ſitzende des chriſtlichen Gewerkſchaftskartells Mainz, Herr Sekretär Späth, wandte ſich in der Diskuſſion in ganz entſchiedener Weiſe gegen alle Anträge, einerlei, woher ſie kom⸗ men, die ſich auch für eine nur ſcheinbare Durchlöcherung der Sonntagsarbeit im Bäk⸗ ker⸗ und Konditoreigewerbe ausſprechen. Scharf verurteilte er auch alle Maßnah⸗ men, die auf eine beabſichtigte Wiedereinfüh⸗ rung der Nachtarbeit im genannten Gewerbe hinzielen. Die Leidensjahre 16— 22ſtündiger regelmäßiger Werktagsarbeit im Bäckerge⸗ werbe und 10—15ſtündiger Sonntagsarbeit, die ſchamloſe Ausbeutung der menſchlichen Arbellskraft in dieſen Berufen ſtänden deute Späth auf deſſen telegraphiſche im Gaſthaus„Zum Pflug“ zu einer öffentlichen Proteſtverſammlung geger 1 leicht abgeſehen von Berlin) zur Austragung die⸗ ſer gewaltigen Kampfſpiele ginn des Jahres 1926 hatte Köln folgende ſtädt. Spiel⸗ und Sportanlagen: 90 Turnhallen, 5 ge⸗ ſchloſſene Schwimmhallen, 1 offene Schwimmbahn und 8 Rheinbäder, 83 Fußballplätze, wobei der größte im Stadion 4 Leichtathletikplätze, 5 Hockeyplätze, 80 Tennisplätze, 2 Radrennbahnen, 12 Laufbahnen, und 1 Reitbahn. g Spielanlagen umfaſſen insgeſamt allein 186,88,2 Hektar. geeignet. Zu Be⸗ 80 000 Menſchen faßt, 22 1 Golſplatz Die ſtädtiſchen Sport⸗ und Hinzu treten d T privaten Anlagen, nämlich 14 35 wußballplätze, 6 Leichtathletik⸗ 5 feſte Nur eine Stadt mit einer ſolchen Fülle von Anlagen kann für die Abwicklung der deutſchen Kampfſpiele aller Sportanlagen ſtellt aber das a der Stadt Köln“ dar, wo die hauptſächlich⸗ ſten Kämpfe und Maſſenübungen werden. nommene (550 000 qm.) meiſter Dr. Adenauer 5 biete der Sportförderung ſehr großzügig. Die Krönung „Stadion in Frage kommen. ſich abwickeln Die für das Stadion in Anſpruch ge⸗ Geländefläche iſt rund 55 Hektar groß! Der Kölner Oberbürger⸗ war auch auf dem Ge⸗ Die deutſchen Kampfſbiele wenden ſich an alle möglichen ſportlich intereſſierten Kreiſe. Wir ha⸗ nur hervor: Segeln, Golf, Reiten, Rudern, Freiübungen, Jußball, Kanu, Ballonflüge mit Autoverfolgung, Geräte⸗ turnen, Gewichtheben, Boxen, Fechten, Schlagball, ,,, ßen, Ringen uſw. Die Wettkämpfe werden zweifellos glänzende Leiſtungen bieten, kommt doch nur die beſte Aus⸗ leſe von den einzelnen Sport⸗ und Turnvereinen nach Köln. Der Sieger erhält die goldene(ver⸗ goldete), der zweite die ſilberne, der dritte die bronzene Erzplatte. Die Augen der deutſchen Sportwelt ſind in dieſen Tagen auf Köln gerich⸗ tet. Mögen die Kämpfe zum Ausdruck deutſcher Voltseinheit, deutſcher Sitte, deutſchen Fühlens und der leiblichen Kraft und Geſundheit deutſcher Jugend werden und das ganze Volt für die Er⸗ tüchtigung ſeines Nachwuchſes intereſſieren. noch det älteren Gehilfenſchaft in wenig ange⸗ nehmer Erinnerung und als warnendes Sig⸗ nal da. Zum großen Leidweſen der von 29 Mann beſuchten Proteſtverſammlung konnte Herr Sekretär Späth anhand Nr. 114 vom 28. Mai dieſes Jahres der Tageszeitung„Der Deutſche“ feſtſtellen, daß die gefamte ſozdem. Reichstagsfraktion in der denkwürdigen Ab⸗ ſtimmung im Reichstag ebenfalls für die Ein⸗ führung der Sonntagsarbeit im Konditoren⸗ newerbe, alſo für die Herſtellung von Eis, Creme, Fruchtſpeiſen geſtimmt hat. Am Tage der Proteſtverſammlung wurde Sekretär Anfrage im Reichstag von bort telegräphiſch beſtätigt, Fan die ſozdem. Fraktion tatſächlich geſchloſſen für dieſen aus Handwerkerkreiſen eingebrachten Antrag geſtimmt hat. Die Herren Genoſſen waren über dieſe unzweideutigen Feſtſtellun⸗ gen nicht nur peinlichſt berührt, ſondern auch höchſt erſtaunt. Wir bedauern, feſtſtellen zu müſſen, daß die ſozdem. Reichstagsabgeord⸗ neten durch ihre Stimmabgabe für die W' dereinführung der Sonntagsarbeit im Kon⸗ ditorengewerbe eine ſo merkwürdige und durchaus nicht arbeiterfreundliche Haltung eingenommen haben. Wir erwarten, daß der ſozialdemokratiſche Deutſche Nahrungs⸗ und Genußmittrarbeiterverband, Sitz Hamburg, nun auch alle ſozdem. Abgeordneten als Ar⸗ beiterverräter brandmarkt. Ob dies geſchieht, wird die Zukunft lehren. Dr. Peltzers Erfolg in England. Dr. Peltzer, Stettin. Im Stadion von Stamford Bridge bei London, wo die Vorkämpfe für die engliſchen leichtathletiſchen Meiſterſchaften ſtattfanden, konnte ſich der deutſche Meiſter Dr. Peltzer⸗ Stettin ſowohl im 440 Pardslaufen als auch über 880 Pards für die Entſcheldung qualift⸗ zieren und ſtellte einen neuen Weltrekord auf. mehl 31,50—32, Weizentleie 8,75, warmen, Auslandsforderungen boörſe in ruhiger Haltung. Inlandsofferten fin Weizen, Hafer und Braugerſte fehlten. Man ver. Handel und Induſtrie. Frankfurter Getreidebörſe. Frankfurt, 5. Juli. An der heutigen Frank⸗ furter Getreidebörſe notierten bei ſeſter Tendenz: Weizen 31,75— 32, Roggen 22,50— 22,75, Sommer⸗ gerſte 22—24, Hafer inl. 21—23, Hafer ausl.—,. Mais 17.50, Weizenmehl 42,5 42,75, Roggen⸗ Noggenkleie 10,75—11, Erbſen 3245, Linſen 45—75, Heu 9,75— 10,25, Stroh 66,50, Biertreber 14.5025, alles in Reichsmark die 100 Kilo. Mannheimer Effettenbörſe. Mannheim, 5. Juli. An der heutigen Efſed⸗ tenbörſe notierten bei uneinheitlicher Tendenz: Diskonto 11, J. G. Farbeninduſtrie 249, Rhena⸗ Iinia 5, Durlacher Hof 110, Mannheimer Verſiche⸗ rung 89, Oberrheiniſche Verſicherung 150, Benz 92 Br., Fuchs Waggon 0,65, N. S. U. 84, Port⸗ land Zement 107, Rhein⸗Elektra 117,5, Wayß u. Freytag 105, Zellſtoff Waldhof 163. 5 Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 5. Juli. Unter dem Einfluß dez ſonnigen Wetters und unveränderten verkehrte die Produkten langte für die 100 Kilo waggonfrei Mannheim: Weizen inl.—, ausl. 30,5—33,5; Roggen inl. 22,50 bis 22,75, ausl. 23; Hafer inl.—, ausl. 19—23; Braugerſte inl.—, ausl. 26,25—27,25; Futtergerſte 19,75—21; La Plata⸗Mais mit Sack, alter, 17,75, neuer 18,25—18,50; Weizenmehl Spezial Nul 42,25—42,75; Brotmehl 28—32; Roggenmehl 39 bis 32,50; Kleine 88,25; Biertreber 14. Mannheimer Viehmarkt. Mannheim, 5. Juli. Dem heutigen Viehmarkt waren zugeführt und wurden pro 50 Kilo Lebend⸗ gewicht je nach Klaſſe gehandelt: 272 Ochſen 28 bis 60, 136 Bullen 33—52, 251 Kühe und Rinder, Kühe 14—5), Rinder 45—62, 704 Kälber 40 bis Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, kleiner Ue⸗ berſtand, Kühe ruhig. Käfber geräumt. Schwelne ruhig. Ueberüand. Vermiſchte Nachrichten. Das Endſpiel um den ſüddeutſchen Poral. 5 Der ſüddeutſche Fußballverband hat letzt end⸗ gültig den Austragungsort für das Enbſpiel um den ſüddeutſchen Verbandspokal zwiſchen V. f. B. Stuttgart und Sp. Vag. Fürth in Frankfurt a. M. feſtgeſetzt und den 1. Auguſt als Austragungstag beſtimmt. Brechenmacher ſtellt zwei neue deutſche Rekorde auf. Die leichtathletiſchen Wettkämpfe des Frank⸗ ſurter Verbandes für Leichtathletik kamen heute bei recht regneriſchem Wetter zum Austrag. Dennoch gelang es dem Frankfurter Brechenma⸗ her, zwei neue deutſche Rekorde und zwar „ einarmigen(14,455) und beidarmigen(25,545) Atgelſtoßen aufzuſtellen. Die deutſchen Turner in Amerika. Die deytſchen Turner beim Präſidenten Cvolidge. Bei ihrer Rundreiſe durch die Vereinig⸗ ten Staaten folgte die deutſche Turnerriege einer Einladung des Präſidenten Coolidge nach Waſhington. Die Riege wurde von dem Präſidenten auf das freundlichſte empfangen. Er bemerkte, daß er ſich freue. die deutſchen Turner begrüßen zu können. Er ſelbſt wäre gern zum amerikaniſchen Bundesturnfeſt nach Louisville gekommen, wenn ihn nicht die Ta⸗ gung des Kongreſſes abgehalten hätte. Beſon⸗ ders erfreut zeigte ſich der Präſident über den großen Erfolg des Auftretens der deutſchen Riege. Er befragte die Turner, wie es ihnen in Amerika gefallen hat, und über die Ein⸗ drücke, die ſie vom Lande, von den Einwoh⸗ nern und ihrer Aufnahme gehabt hätten. zelne Riegenmitglieder wurden wiederholt ini Geſpräch gezogen. Der Vorſitzende der Deut ſchen Turnerſchaft, Dr. Berger, dankte 5 gab ſeiner Freude über die freundliche Auf⸗ nahme Ausdruck. Bemerkt ſei, daß auch der deutſche Botſchafter dem Empfang der Riege beiwohnte. Der Empfang durch den Präſiden⸗ ten iſt kennzeichnend für die allgemeine Auf⸗ merkſamkeit, die man der deutſchen Riege überall entgegenbringt. Auch die Preſſe it voll von ihren Leiſtungen. Nach dem Empfang beim Präſidenten Coolidge in Waſhington begab ſich die deut⸗ ſche Turnerriege nach Philadelphia. Hier wurde ſie in der Stadthalle vom Bür⸗ germeiſter empfangen und durch eine An⸗ ſprache ausgezeichnet. Für die Begrüßung dankte der Vorſitzende für die Deutſche Tur⸗ nerſchaft Dr. Berger. Dann nahm die Riege an einem großen Schauturnen im Stadion der Weltausſtellung teil. Hieran waren auch amerikaniſche und Schweizer Vereine betet⸗ ligt. Die Vorführungen der deutſchen Riege weckten den jubelnden Beifall der nach tau⸗ ſenden zählenden Zuſchauer, die das we Rund der Kampfbahn umſäumten. So am Reck als auch am Barren und Pfes wurden von den deutſchen e 0 ichnete Leiſtungen boten, 1 e 1 eee der Riege 8 verdiente Beach.