Der Beginn der l. Deutſchen Kampfſpiele. ä Köln, 4. Juli. Schon am ſpäten Samstag nachmittag bewegten ſich unüberſehbare Men⸗ nmaſſen dem Rhein zu. Gegen 9 Uhr abends waren die Rheinbrücke zwiſchen der Dombrücke und der Hängebrücke von Hundert⸗ tauſenden umſäumt. Zahlreiche Dampfer, Mo⸗ torboote, Ruderboote, Nachen uſw., zum Teil reich illuminiert, kreuzten auf dem Rhein⸗ ſtrom. Faſt die ganze Kölner Bevölkerung hatte ſich auf dieſer kurzen Strecke zuſammen⸗ geballt, um das ſeltene Schauſpiel der Ufer⸗ und Brückenbeleuchtung und eines rieſenhaf⸗ ten Fackelzuges zu genießen. Geduldig harrte die Menge, bis gegen 10 Uhr die erſten Facke. träger auf der Hohenzollernbrücke ſichtbar wurden. Ein nicht endenwollender Zug, wohl 5— 6000 Mann, zog über die Brücke zum Neumarkt. Plötzlich flammte Licht auf; einige Raketenſchüſſe krachten. Ein feiner Funken⸗ regen ging von der Dombrücke auf den Rhein nieder und die hohen Brückenbogen, Kölns einzigartige Rheinſilhouette, ſtanden in magi⸗ ſchem Licht. Muſik brach ſtärker auf und vom Rhein herauf kamen die Klänge des Deutſch⸗ landliedes. Allmählich ging die Lichtflut zu⸗ rück. Um Mitternacht lag wieder Dunkel und Stille auf dem deutſchen Strom. Der Sonntag. Die Veranſtaltungen des Sonntags wur— en durch Gottesdienſte, für dle katholiſchen ſampfſpielteilnehmer im Dom und für die vangeliſchen in der Chriſtuskirche, eingeleitet. die vom Kölner Klub für Luftfahrt für ſeute vorgeſehene Ballonverfolgungsjagd nußte wegen ungünſtigen Windes abgeſagt »berden und ſoll erſt am nächſten Sonntag ltattfinden., Das Wetter war heute nicht ſo fünſtig wie am Tage zuvor. Am Vormittag lingen bereits mehrmals ſtarke Regenſchauer tieder. Als die große Kampfbahn des Sta⸗ dions ſich zur feierlichen Eeröffnung zu füllen begann, lagen ſchwere Regenwolken über der Stadt und jeden Augenblick drohte ein Ge⸗ witter hereinzubrechen. Trotzdem hielten etwa 50 000 Zuſchauer die Tribünen umſäumt. Punkt 3 Uhr begann der Einmarſch der Verbände durch das Haupttor in die Kampf⸗ bahn, voran die Studierenden der Hochſchule ür Leibesübungen mit dem Banner des eichsverbandes, dann, von brauſendem Ju⸗ bel der begeiſterten Menge empfangen, die Sportler aus Danzig, dem Saargebiet, Ober— ſchleſien, Deutſch⸗Böhmen, Siebenbürgen, Chile und Nordamerika und ſchließlich der endloſe Zug der einzelnen deutſchen Sport- verbände, ein Bild einzigartiger Schönheit u. Farbenpracht. Etwa 40 Minuten dauerte der Einmarſch der vielen Tauſende. Als alle Auf⸗ ſtellung geſunden hatten, begrüßte zunächſt nach einigen Vorträgen eines Schülerchors Oberbürgermeiſter Adenauer die rieſen große Verſammlung. Sein Gruß galt veſon⸗ ders den Brüdern und Schweſtern aus den deutſchen Gebieten jenſeits der heutigen deut⸗ ſchen Reichsgrenzen. Die Aufgabe der Sport⸗ ler ſei nicht nur, im edlen Wettſtreit um den Sieg zu kämpfen, ſondern ſie ſeien auch nach Köln entſandt, um der alten, ſeit mehr denn tauſend Jahren zum Deutſchen Reich gehö⸗ renden Stadt nach Zjähriger Beſetzung den Gruß und die Glückwünſche aller Deutſchen zu ihrer Befreiung zu bringen.„Vereint ſtehen wir auf breitem Grund, umgeben von grünen Wällen, Vertreter aller deutſchen Stämme, erfüllt vom Streben nach idealen Zielen, er⸗ füllt vom Gemeinſchaftsgeiſt, erfüllt von treuer Liebe zum deutſchen Vaterland. Derſelbe Geiſt der Euch beſeelt, muß eines jeden Deutſchen Bruſt beſeelen und Ihr, die deutſche Jugend, Ihr ſollt Bannerträger auf dieſem Wege ſein.“ Die Grüße der Reichsregierung überbrachte Reichsinnenminiſter Dr. Külz. Turner und Sport hätten, ſo betonte der Miniſter, zwei große Ziele: Ein Menſchheitsziel und ein Volksziel. Den Menſchen geſund und froh zu machen, ſei das Menſchheitsziel und den ein⸗ zelnen einzuordnen in die Geſamtheit, ſeinen Sinn zu ſtärken für die Pflichten gegenüber Volk Hund Vaterland, das Volksziel. Die Reichsregierung erblicke in den Kampfſpielen ein Mite er Wiedererſtarkung von Volk und Vaterlaan. Der Präſident des Reichsverbandes für Leibesübungen, Dr. Lewald, verlas fol⸗ gendes Telegramm des Reichspräſidenten v. Hindenburg zu den deutſchen Kampf⸗ ſpielen:„Zu Beginn der zwelten deutſchen Kampfſpiele ſende ich herzliche Wünſche für den ſchönen Verlauf und beſten Erfolg. Möge die Kölner Kampfſpielwoche, die heute zum zweitenmale nach vier Jahren die turn⸗ und ſportfreudige Jugend des Reiches und die Deutſchen jenſeits der Reichsgrenze zu fried⸗ ichem Wettſtreit am Rhein vereinigt, dazu zeitragen, daß in unſerem Vaterlande ein lampffrohes und körperlich ertüchtigtes Ge⸗ ſchlecht werde.“ Dr. Lewald dankte ſodann dem Oberbür⸗ germeiſter Dr. Adenauer als Vertreter der Stadt Köln für die Veranſtaltung der zweiten Kampfſpiele unter Leitung der Stadt. Er ſchloß ſeine Ausführungen mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland, in das Zuſcha und Teilnehmer begeiſtert einſtimmten. M: dem Abſingen der drei Strophen des Deutſch⸗ landliedes fand die Eröffnungsfeier ihren Abſchluß. s Mit dem Fahnenaufmarſch und den Frei⸗ übungen der Turner begannen die eigentlichen Süddeutſchland Pokalträger. Das Endspiel Süddeutſchland— Weſtdeutſch⸗ land 7:2(3:1). ö Vor 40 000 Zuſchauern war im Kölner Sta⸗ dion abermals ſchlagend bewieſen, daß es heult im ganzen Reiche keinen Verband gibt, der auch nur annähernd ein ſo herrliches Spiel vorzuſüh⸗ ren vermag als der Süddeutſche. Die ſüddeutſche Mannſchaft, die wegen Verletzung von Franz und Seiderer im Sturm eine Umſtellung vornehmen mußte und Hochgeſang und Dietl ols Halbſtür⸗ mer verwendete, übertraf ſich heute ſelbſt. ang die Leute aus München, Nürnberg und Fürth demonſtrierten, war Fußballkultur in höchſter Vollendung, dem der Weſten nur in den erſten zehn Minuten ernſthaſten Widerſtand entgegen⸗ ſetzen konnte. Dann aber lief die von Pöttinger meiſterhaft geführte ſüddeutſche Kombinationsma⸗ ſchine, und die verzweifelte Wehr der weſtdeut⸗ ſchen Mannſchaft war dagegen völlig machtlos. Die Tore fielen ununterbrochen durch die vor⸗ zügliche Zuſammenarbeit der Münchener Stür⸗ mer, die von den erprobten Nürnberg⸗Fürther Läufern fein aſſiſtiert wurden. Jedenfalls war kein ſchwacher Punkt in der ſiegreichen Mann⸗ ſchaft. Man kann eigentlich nicht von einem direkten Verſagen der weſtdeutſchen Elf ſprechen; ſie war eben einfach dem großen Gegner nicht ge⸗ wachſen. Jeder einzelne ſüddeutſche Spieler über⸗ traf den der Weſtdeutſchen um ein Beträchtliches. Der Schiedsrichter Birlem(Berlin) hatte kein allzuſchweres Amt, das er mit gewohnter Ruhe erledigte, wenngleich im Zuſchauerkreis vielfach behauptet wird, daß ein Tor des Südens und eines des Weſtens aus Abſeitsſtellung erzielt worden fei. Die erſten Ergebniſſe. Neben dem Fuß ballſpiel und der Hockev⸗ vorrunde fanden am Sonntag die verſchie⸗ denen Regatten ſtatt. Am Vormittag wurden in Godesberg um 11 Uhr die Segelboote in drei Gruppen auf die 25 Km. lange Reiſe ge⸗ ſchickt. Die Kanauregatta kam ebenfalls am Vormittag zum Austrag, während die Rude⸗ rer ihre Entſcheidungsrennen erſt am Nach⸗ mittag ausfuhren. Hier intereſſierte beſonders die Begegnung von Flinſch und Leux im Einerrennen, das Flinſch vom Frankfurter Ruderverein wieder ſicher gewann. Schon bei 1000 Meter lag er in Führung; 50 Meter vor dem Ziel vergrößerte er mit einigen Schlägen ſeinen Vorſprung auf eine Länge und wehrte alle Angriffe ſeiner zum Endſpurt einſetzenden Gegner mit Leichtigkeit ab. Leux(Rg. Ger⸗ mania⸗Frankfurt) mußte ſich noch im letzten Augenblick von Rutkowſky(Hamburg) auf den dritten Platz verweiſen laſſen. Die Kölner Rudergeſellſchaft vermochte im Achter den Berliner Ruder⸗Club glatt zu ſchlagen und behielten auch im Vierer ohne Steuermann derverein die Oberhand. Die gute Mannſchaft des Berliner Ruderklub endete erſt auf dem Platz. Drängen ähnliche Gegenſtände überreden knapp gegen den Mainzer Ru⸗ U * * Lolalt Nachrichten. „ Waldfeſt. Wie uns mitgetellt wird. veranſtaltet der Radf⸗Verein„Gilnlgkeit“ am 8. Auguſt ein großes Waldſeſt am Ocheen⸗ brunnen, worauf die titl. Vereine heute ſchon aufmeriſam gemacht werden. „ Fleiſchvergiftung. In den Sommer“ monaten häufen ſich erfahrungsgemäß die Gr“ krankungen inſolge des Genuſſes nicht einwond“ freier Nahrungsmittel, insbeſondere werden Er⸗ krankungen nach dem Genuß ncht filſchen Hack ⸗ fleiſches vie ſach beobachtet. Aus dieſem Grund iſt in den Fleiſ verkaufe ordnungen das Verbot enthalten, Hackfleiſch während der wärmeren Jahres zeiten auf Vorrat herzuſtellen und fellzu⸗ halten unb vorgtſchrieben, daß ſolches Fleiſch bei Bedaif ſtets filſch zu berelten iſt. Die Po⸗ lizelorgane ſind augewleſen worden, die Durch⸗ führung dieſer Vorſchrift genau zu überwachen. Die Bevölkerung wird auf die Gefahren aus⸗ drücklich hingewſeſen, die mit dem Genuß nicht fuiſchen Hadfleiſches, insbeſondere von Pferden verbunden ſind und es wird empfohlen, nur ſolches Hackſieiſch zu laufen, das vor den Augen der Käuſer friſch zubereltet wird. * Erfüllungsort für Lieſerung und Jah. lungsort iſt Leipzig. Ausſchließlicher Gerichts⸗ ſtand: Amtsgericht Leipzig. Solche oder ähn⸗ liche Bedingungen enthalten vielfach Beſtell⸗ ſcheine, die von unerfahrenen Frauen auf redegewandter Geſchäftsreiſender unterſchrieben werden. Die Folge iſt, daß bei entſtehenden Differenzen die Beſteller an dem Auswärtigen Gericht verklagt werden. Die Käufer müſſen alſo zum Termin hinreiſen oder ſich einen Anwalt nehmen, wenn ſie nicht verurteilt werden wollen. Die ſtädt. Rechts⸗ auskunftsſtelle mahnt Vorſicht. Man unterſchreibe grundſätzlich kei⸗ nen Beſtellſchein. in dem etwas vom Erfül- lungsort oder Gerichtsſtand ſteht. * Erſt leſen. hiernach überlegen und dann erſt unterſchreiten. Unterſchreibe nichts, was 1 Du nicht durchgeleſen und in allen Punkten verſtanden haſt. Bei gedruckten Schriftſtücken (Beſtellſcheinen. Verſicherungsanträgen uſw.) leſe auch die klein gedruckten Stellen, die ſind manchmal die wichtigſten. Von ſedem unter⸗ zeichneten Schriftſtick behalte Dir ein gleich⸗ lautendes Exemplar zurück. Vei entſtehenden Differenden weißt Du, woran Du biſt. Manche gutgläubigen Frauen laſſen ſich in Abweſenheit ihrer Männern zur Unter⸗ zeichnung von Beſtellſcheinen auf Bücher oder und klagen dann die Geſetze an, wenn ſte das erfüllen ſollen, was ſie unterſchrieten daben. Deshalb erſt überlegen, im Zweifelsfalle mit dem Manne die Angelegenheit beſprechen und daun erſt unterſchreiben. Die Rechtsauskunftsſtelle muh wine wieder darauf binwetſen Ortsgewerbeverein Viernheim Einladung. Die Mitglieder des Ortsgewerbevereins, der Inn⸗ lle, die etwas über Landesſteuerangelegen⸗ heiten wiſſen wollen, werden hiermit auf heute Mitt⸗ woch, 7. Juli, abds. 8 Uhr in den„Engel“ ergebenſt Daſelbſt Vortrag und Belehrung über fämtliche Steuer⸗ u. ſonſtige Angelegenheiten von dem Vertreter des Handwerksamtes Darmſtadt Dr. Goll. Der auf Mittwoch mittag 2 Uhr angeſetzte Sprech⸗ tag fällt aus und werden ſämtliche diesbezügliche An⸗ ungen und eingeladen. fragen abends erledigt. Wir bedauern ſehr, daß ſeither von dieſen Sprech⸗ tagen, die eingerichtet wurden, um vielfache 5 5 e⸗ chimpft wird immer, Belehrung braucht, wie es ſcheint, 0 ſparen, ſo wenig Gebrauch gemacht wurde. Niemand. Um zahlreichen, pünktlichen Beſuch auch der Jung- meiſter und Geſellen(Herr Dr. Goll muß um 11 Uhr 65 weg) erſucht deshalb Der Vorſtand. Geſang⸗Verein Liederkranz 85 Uuunauunmunmaumanügtün una hunnmubnnümamn Heute Mittwoch, den 7. Juli 8 anſchließend überaus wichtige Beſprechung. Keiner vollzählige Singſtunde, darf fehlen, Der Vorſtand. Kampfſpiele. D. J. K. wichtige Versammlung Der Sportleiter. Heute Mittwoch Abend ½9 Uhr Tagesordnung Qrtsmeiſterſchaften Vollzähliges Erſcheinen erwarten 96 Khkl von einem Acker im Groß⸗ bruchfeld 2. Gewann Nr. 9 zu verkaufen. Bon wem, ſagt der Verlag. empflehlt Buchhandlung Hounssalten Miernheimer Inzeiger. außerordentliche im Lokal Kein Mitglied darf fehlen! NB. Nach der Verſammlung gemütl. Beiſammenſein Freibier. a Heute Mittwoch Abend ½9 Uhr Radfahrer⸗Verein„Einigkeil“ a tilieder⸗ Versammlung mi Konzert des U. T.⸗Orcheſters bei einem Faß „Der Vorſtand. Jae Apzvide. Gott, dem Allmächtigen, hat es in ſeinem unerforſch⸗ lichen Ratſchluſſe gefallen, meine liebe unvergeßliche Frau unſere herzens gute Mutter, Tochter, Schwiegertochter, Schwe⸗ ſter, Schylgerſn und Tante, Frau Magdalena Stich geb Gallei unerwartet ſchnell, im Alter von 29 Jahren, zu ſich in die ewige Heimat abzurufen. Wir bitten, ihrer Seele im Gebete zu gedenken. zum Einkochen täglich friſche Heidelbeeren u Georg Faber Waldſtr. 38 Empfehle von heute ab Johannisbeeren n Suche Haus laf Blernheim, den 7 Juli 1926 Im Namen der tleſtrauernd Hinterbliebenen: Edmund Stioh. Ole Veerbizung findet heute Mittw 5 uU vom Trauerhauſe 25 b einbenmerſe 67 Ve e 10 auf Barzahlung 1 Wohnhaus eignet. Win der en. evtl. far Geſchäfts haus ge⸗ Angebote unter Ne. 200 Nebaktion hinter Turngenoſſenſchaft. A 5 glied Reiſchert eine ſehr wichtige 8 Heute Abend 9 Uhr findet im Gaft“ haus zum Deuiſchen Adler bei Mit⸗ Vorstandssitzung tt. 01 vollzähliges Erſcheinen erſucht Der 1. Vorſitzende. Bekanntmachung. Grnndſtücke liefern. Wir machen darauf aufmerkſam, und daß diejenigen, einreichen oder ganz unterlaſſen, ſtrafbar ſind. Viernheim, den 7. Juli 1926. Heff. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Betr.: Die Anmeldung der mit Tabak bepflanzten Die zur Anmeldung der mit Tabak bepflanz⸗ ten Grundſtücke erforderlichen Formularien können während der üblichen Büroſtunden bei uns— Zimmer 26— in Empfang gerommen werden. Bis ſpäteſtens 15. Jull ds Js. find dieſelben genau ausgefüllt, bei dem hieſtgen Zollamt ven vormittags 7— 12 und nachmittags von ¼2 bis ½06 Uhr, ſowie Samstags von 7—1 Uhr abzu⸗ daß jeder Tabalbauende geſetzlich verpflichtet iſt dle vorge ⸗ ſchriebene Anmeldung bis 15. Juli zu machen die die Anmeldung verſpätet Morgen Donnerstag 8½ Uhr Vorstands- Sitzung. Ab 9 Uhr Monats-Versammlung im Fürſten Alexander. Der Vorſtand basino-Club Starkes Ein Zimmer an alleinſtehende ältere Frauensperſon zu vermieten Von wem, ſagt die Ex. d. Bl. Ia. Eiderfettkäse 9 Pfund Mk. 6.— franko Dampfaäͤſefabrik Rendsburg eignet, zu verkanfen. Mannheim Tattersallstr,. 12(Nahe Hauptbahnhof) Bett- Federn in verschledenen Qualltäten feder- Leinen u. Barchent in 80, 130, und 160 em brelt Bett-Damaste in 130 und 160 em breit Bett- C attun in großer Auswahl Bettuch-Leinen 80, 180 und 160 m brelt. Nur la. Qualltäten! Gummibetteinlagen empfiehlt Schulstrabe 6. Himbeersaft garantiert rein Liter 1.50 Mk. Pfund 60 Pfg. Unsetzbranntwein 359„„ Liter i 2.10 Unsetzbranntwein 40%/ bu, 2.35 MHandlszucher n 5 Sallcxinergamenlpaner 8 12 Zitronen große schöne Frucht 10 Stack 55 pig deshalb dringend zur 1 Friedrich Eberſſt. 29 N 9 0 1 Edel Weiss e Oel- Gesellschaft? rein tat mt ung Felerta S erstisbeilsgen: wöchentl. Samstags dat acht rplan ſowie einen lungen unter dem Zeichen in der im allgemeinen und den Anteil, den die bäuer⸗ lichen Zentrumsangehörigen trumspolitik haben. ſprach, daß ſeine Bemühungen immer dahin dadurch, daß ſie einen maßvollen Ausgleich inf ſozialen Einſtellung zu verdanken. ſoll und wird auch in der Zukunft ſo bleiben, um des Wohles (Stürmiger Beifall.) Form, in der man an die nur Kraft . Zenang. Sternhetmer Nachrichten) nahme ber Conn/ und n binnen“, halsſährlich einen ge.— Begngspee is menatl. 1.50 Mark frei ius ſuſtrieste Senntagsblatt„Sterne dielenber.— Annahme von Abonnements täglich enheimer Anzeiger Viernheimer Tageblatt (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt) 44 eigenpreife: Die einſpaltig: Betitzelle loſtet 25 Pfg., die Neklamezeile 6 Pfg., bei Wiederholung fter Rabatt.— A lu bother.— Inſerale naſſen ea 0. eee eee 0 Uhr, größere Artikel enen Taß usnahme derjenigen, die im Iſb. Nechnumg een. 5 Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Dre. 117.— Voſtſcheckkonto Nr. 21577 Umt Frankfurt a. W. ie er Reichsparteitagsausſchuß des Zentrums. Die Nachmittagsſitzung. ſchon die Vormittagsverhand⸗ des Willens zur Einheit und Geſchloſſenheit, ſo wurde im weiteren Verlauf der Verhandlungen das Streben in die praktiſche Tat umgeſetzt. Das prägte ſich nicht nur in der einmütig angenommenen Kundgebung der Partei an die Wöhlerſchaft aus, die in klarer und ent⸗ ſchiedener Linienführung das politiſche Ziel der Partei ausprögt, ſondern vor allem auch endgültigen Erledigung des Falles Wirth dadurch, daſt die Rückkehr Wirths zur Reichstagsfraktion Tatſache wurde. 5 Zunächſt ſprach der Reichs⸗ und Landtags⸗ Standen gabg. Herold über die Lage der deutſchen Landwirtſchaft an der Zen⸗ Kein anderer war mehr erufen als der Abg. Herold, wenn er aus⸗ ingen, Standesbeſtrebungen entgegen zu tre⸗ en, dagegen Staatspolitik zu machen. Die derufsanhänger nutzen ja ſelbſt ſich am beſten; llen Fragen anſtreben. und dieſen vernünf⸗ igen und gerechten Ausgleich hat das Zen⸗ rum wieder herbeizuführen geſucht. Die Landwirtſchaft tritt in derſelben Weiſe ein ür die Intereſſen der Induſtrie. des Mittel⸗ andes und der Sozialvolitik. Die Zentrums⸗ artei iſt immer eine ſoziale Partei geweſen nd ſie hat ihre erſten Lorbeeren gerade ihrer Abg. He⸗ old konnte darauf verweiſen, wie er gerade! mmer wieder im beſten Einvernehmen mit den ſozialpolitiſchen Führern des Zentrums mit Hitze und Trimborn gearbeitet hat. Die Zentrumsvartei, ſo ſchließt er, hat immer ihre Aufgabe in dem Ausgleich der Jutereſſen der verſchiedenen Stände erblickt, um dadurch as Wohl der Allgemeinheit zu erhalten. Das des Vaterlandes willen. Der Vorſitzende unterſtreicht die Aus⸗ führungen des Abgeordneten Herold und konnte dabei darauf verweiſen, daß die Land⸗ wirtſchaft in ihm auch einen politiſchen Füh⸗ ter von ganz beſonderer Bedeutung hat. Er bittet ſodann die Abgeordneten nicht nur Wer⸗ ſammlungen für ihre Berufsgenoſſen zu har ibu, auch als Mutterſchwein 9 ten, ſondern auch in den allgemeinen Wähler verſammlungen zu ſprechen und die Politi der Partei zu vertreten. Darauf nimmt der Abgeordnete Profeſſo Dr. Deſſauer das Wort. Er führt zunächft aus, daß ſeit dem Kriege, der über unſer Vol und unſere Jugend hinweggegangen iſt, die politiſchen Dinge herantritt, ſich weſentlich geändert hat. Die bloße Hingabe an die Autorität, wie es im Kriege der Fall war, beſteht nicht mehr. Die Jugend hat das Gefühl, daß ſie auch ſelbſt zu den politiſchen Dingen Stellung nehmen müſſe. Es gut ſo, daß die Jugend nicht mehr der Autorität, ſondern auf der; ſondern auf der Grundlage ihrer eigenen Willensbildung an die politiſchen Probleme herangeht. Dr. Deſſauer beſpricht dann eingehend ble kommende wirtſchaftliche Entwicklung und die politiſchen Folgen. Lage wird in einigen Monaten wieder der Angelpunkt unſerer ganzen Politik ſein. Wir ſtehen vor einer Arbeitsloſigkeit ſcheinbar ohne Die wirtſchaftliche nde. Das Geld iſt in Deutſchland in der letz⸗ ten Zeit in Millionen gefloſſen, aber nicht an die Produktion, ſondern an die Börſe. Börſe hat gegenwärtig das hilligſte Geld der Die Welt, während Induſtrie und Landwirtſchaft keines bekommen können. Dr. Deſſauer entwickelt noch das bereits vom Reichsarbeitsminiſter behandelte Bau⸗ problem, das auf der Grundlage einer plan. vollen Arbeitsbeſchaffung aufgebaut iſt. Sein Ausführungen finden ebenfalls das lebhaf teſte Intereſſe und Zuſtimmung. Landtagsabg. Schmelzer entwickelt in Einzelnen die Lage in den bäuerlichen Orga niſationen und die Geltendmachung der Zen⸗ lrumsgrundſätze innerhalb der landwirtſchaft⸗ lichen Kreiſe. Damit war die Debatte im großen und ganzen erledigt, und es wurde nunmehr die Kundgebung vorgelegt, auf die ſich der Aus⸗ ſchuß geeinigt hatte, die wir geſtern veröffent⸗ licht haben. Unter arößter Spannung nimmt ſodann Dr. Wirtb das Wort. Dr. Wirth hat an der Faſſung des Aufrufs an die Parteifreunde des Zentrums lebhaften Anteil genommen. Dio hemonnene Plattform ließ ihn etwa folgende Erklärung abgeben: „So groß die Enttäuſchung und Nerbitte, rung innerhalb des Zentrums auch ſein moge über das Verhalten der Rechten und Linken im Reichstage, ſo entſchieden muß auch unſer politiſcher Wille, der politiſchen Lage gerecht zu werden, ſein. Die Zentrumspartei ſieht Aufgaben und Probleme vor ſich, die ſie nur als geſchloſſene Partei und Fraktion in An⸗ griff nehmen kann. Wir müſſen die Aufgaben, initiativ meiſtern wollen. da können alte Dif⸗ ferenzen zurücktreten, Politik blickt vorwärts. Aber, ſo ſagt Dr. Wirth. niemand darf uns täuſchen wollen. Wir ſind entſchiedene Republikaner mit ſozialen Idealen. Das Werk von Weimar iſt keine Epiſode. Wir nehmen die Erklärungen Brauns und Stegerwalds, daß der republikaniſche Charakter unſeres Staatsweſens feſt verankert werden ſoll, und in keiner Weiſe und in keiner Form reaktionä⸗ ren Kräften überliefert werden ſoll, gern zur Kenntnis. Wir verſtehen uns in der Außen⸗ politik: verſtehen uns im Weſen und in dem Ziele unſerer wahrhaft nationalen und ſelb⸗ ſtändigen Politik. Wir verſtehen uns in der großen Aufgabe, die uns beſonders aufgegeben iſt, die großen Scharen des arbeitenden Volkes in Stadt und Land dem demökratiſchen Staat mit Pflichten und Rechten in Freiheit als verantwortliche Staatsbürger einzuordnen und alles zu tun, um dem modernen Proletariat ſtützend, hel⸗ fend zur Seite zu ſtehen und jeden Verſuch abzulehnen, in einer einſeitig beſitzmäßig orientierten Politik die Strömungen der Na⸗ tion zu erblicken. Gerade jetzt zeigt es ſich, daß die Aufgaben eines demokratiſchen Zen⸗ trums darin beſtehen, revolutionären Tenden⸗ zen entgegenzutreten. Unſere Arbeit in Wei⸗ mar beſtand darin. Wege für alle zu ebnen, die im neuen Volksſtaate gewillt ſind, auf der gegebenen Grundlage dem Staate zu dienen. Dr. Wirth fündigt ſeinen Wiedereintritt zur Fraktion und eine gemeinſchaftliche Kaut⸗ pagne mit dem Zentrum an! Wirth fährt fort: Damit iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich die dringende Pflicht verbunden, in den beſprochenen Fragen vor allem in der Frage der Beſchaffung von Arbeitsgelegenheit das Gewicht unſerer Partei und Miniſter drän⸗ gend und führend in die politiſche Wagſchale zu werfen. Die Summnterpauſe iſt keine Ruhe⸗ pauſe für die Partei und Führung. Wir wer⸗ den im Spätſommer in Verhandlungen in Oſt und Weſt dieſe Ueberzeugung, für die wir heute eine gemeinſchaftliche Plattform gefun⸗ den haben, zum Ausdruck bringen. Und unter gewaltigen Kundgebungen er⸗ flärt nun Dr. Wirth, daß er ſeine Mitarbeit, die er hiermit der Partei zur Verfügung ſtellt, in dem feſten Willen leiſten wolle, an dieſen Aufgaben einer wahrhaft nationalen deut⸗ ſchen Politik zum Wohle unſeres Volkes und Vaterlandes mitzuarbeiten.(Seine Erklärun⸗ gen rufen wiederholten ſtürmiſchen Beifall u. Händeklatſchen bervor.) 3 Reichskanzler Marx nimmt die Erklä⸗ rungen von Wirth als die Erklärung dafür an. daß er jetzt wieder in die Fraktion zurück⸗ tritt. Dr. Wirth ſtimmt zu.(Wiederholter ſtürmiſcher Beifall und Händeklatſchen.) Reichskanzler Marx bekräftigt in war⸗ men Worten die wiedergewonnene Geſchloſ⸗ ſenheit der Partei und ſtellt die große Bedeu⸗ tung dieſes Ergebniſſes der Tagung feſt. Miniſterpräſident a. D. Stegerwald betont ebenfalls die wiedergewonnene Front ter Deutſchen Zentrumspartei. die es der Par⸗ tel ermöglicht, auch in Zukunft große Leiſtun⸗ gen herbeizuführen. die die Zentrumspartei befähigt, der deutſchen Politik in den nächſten Jahren den Stenwel aufzudrücken. Nach Erledigung einer Reihe anderer Fragen. zu denen noch Miniſter Hirtſie⸗ fer, Noos, Juſtizrat Mönnin g⸗Köln das Wort nehmen. wurde über die obige Kund— gebung abgeſtimmt. deren einmütige An⸗ nahme ſich ergab. Mit warmherzigen Worten, in denen die Freude und Genugtuung über den Verlauf dieſer. für die Geſchichte der Par⸗ tei bedeutſamen Taqaung zum Ausdruck kam, ſchloß der Reichskanzler Marx darauf die Verhandlungen Der Abg. Herold ſpricht als älteſtes Parteimitglied der Verſammlung ſeine auf— richtige Genugtuung aus und bittet die Ver- ſammlung auf den allverehrten Parteichef Marx ein Hoch auszubringen. in das die Verſammlung jubelnd einſtimmt. Reichskauzler Marx ſpricht ſeinen Dank aus und hebt hervor, daß ſtets und immerdar gerade das Zentrum für das Wohl des Va— terlandes eingetreten ift und daß es darum in erſter Linie berufen iſt, die Taaung mit einem Hoch auf unſer geliebtes deutſches Vaterland zu ſchließen. Unſer liebes Vaterland lebe hoch! Die Verſammlung ſtimmt auch in dieſen Ruf mit jubelnder Begeiſtering ein und da⸗ mit fand die Tagung ihren Abſchluß. Deutſches Reich. Preuſten lehnt Verhandlungen mit den Hohenzollern ab. Berlin, 7. Juli. Wie eine Korreſpondenz erfahren haben will, dürfte die preußiſche Re⸗ gierung das erneute Erſuchen des Herrn von Bergh, in Vergleichsverhandlungen mit den Hohenzollern einzutreten, dahin beantwortet werden, daß eine erneute Aufnahme der Ver⸗ handlungen auf der alten Grundlage abge⸗ lehnt werden müſſe. Im übrigen ſei auch der gegenwärtige Zeitpunkt ungeeignet zur Ein⸗ leitung neuer Beratungen. Dagegen dürfte die Möglichkeit ſpäterer Verhandlungen offen ge⸗ laſſen werden. Letzte Meldungen. Kohlenſäurevergiftung in einer Großſchlächterel. Berlin, 7. Juli. Geſtern nachmittag kurz nach halb 4 Uhr ereignete ſich in der Großſchlächterei von Karl Kiſch in der Lindenſtraße ein ſchweres Unglück. In den Kellerräumen der Schlächterei befinden ſich Eismaſchinenanlagen, in denen Eis durch komprimierte Kohlenſäure erzeugt wird. Einer der Kohlenſäureballons wurde undicht, die Kohlenſäure ſtrömte geruchlos aus und betäubte die ſechs an der Eisanulage beſchäftigtn Schlächter und Expedienten. Die Feuerwehr erſchien unter Leitung des Chefs der Berliner Feuerwehr, Ober— branddirektor Gempp mit mehreren Löſchzügen. Bei fünf Perſonen waren Wiederbelebungsver— ſuche von Erfolg, während einer der Arbeiter be— reils den Einwirkungen des Gaſes erlegen war Neue Kampfvorbereitungen im Rif. Paris, 6. Juli. Nach einer Meldung aus Ra- dat ſammelt der Rif-Führer Sidi Beni Taibi in Zentralmarokko alle ſranzoſen- und ſpanierſeind⸗, lichen Stämme zu neuem Widerſtand. Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Nathausſty. 36 FFFPCVCVPCCVVVVVVVVVVVVVVVVVVTTVV—VVV———W—WT—— Donnerstag, den 8. Juli 1926 0 3. Jahrgang Schlimme Folgen der Havarie eines Weinſchiffes Köln, 6, Juli. Geſtern vormittag gegen 11 Uhr trieb ein mit 7 Fuder Moſelwein be⸗ ladenes Schiff, als es bei der Kölner Süd⸗ brücke vor Anler gehen wollte, mit voller Wucht mit ſeiner Längsſeite gegen den erſten Sockel des Pfeilers der Südbrücke nach der Kölner Seite zu. Durch die Wucht des An⸗ pralls brach der Boden des Schiffes ausein⸗ ander. Ein großer Teil der Ladung fiel ins Waſſer und wurde abgetrieben. Der Beſitzer des Schiffes und ſeine beiden Gehilfen konn⸗ ten gerettet werden. Das Schiffsunglück ſelbſt⸗ war ſomit noch gut verlauſen, doch geſtaltete dieſes ſich in ſeinen weiteren Auswirkungen verhängnisvoll. Gleich nach Bekanntwerden des Unglücks belebte ſich der Rhein mit Na⸗ chen und mittels Haken uſw. begann eine Jagd nach den umhertreibenden Fäſſern, die ans Ufer gebracht und mit Fuhrwerken aller Art nach unbekannten Zielen abtransportiert wurden. Mehrere Föſſer waren leik und zahl⸗ reiche Perſanen bemüchtigten ſich derſelben, füllten Eimer, Krüge und ſonſtige Behälter mit Wein oder tranken einfach aus der Spund⸗ öffnung, bis ein Teil der Zecher beſinnungs⸗ J. betrunken war. des Rheinufers bis zur Mühlheimer Schiffbrücke bemertte man ſchließlich betrunkene Geſtalten umhertorkeln. Es muſite ein großes Polizeiaufgebot einge⸗ ſetzt werden. Eine Anzahl der Betrunkenen wurde ins Krankenhaus geſchafft, wo trotz ſo⸗ fortiger ärztlicher Behandlung 5 Perſonen in⸗ folge Alkoholvergiftung ſtarben. Nach einer weiteren Mitteilung gelang es, 6 Fäſſer in der Nähe des Zoo ans Land zu bringen, wo die herbeigerufene Polizei ſorgte, daß nicht ſämtliche Spunde eingeſchla⸗ gen wurden. Das Schiff war mit 12000 Mark verſichert,, die Ladung nur teilweiſe. Lüänas Gegenüber den in der Stadt umlaufen⸗ den Gerüchten über die Zahl der Todesopfer, die der Unglücksfall gefordert hat, erfahren wir auf Anfrage bei der Polizei, daß bisber drei Perſonen an den Folgen des wilden Al⸗ koholgenuſſes geſtorben ſind, und zwar war die Todesurſache nicht etwa ſchlechter Wein oder gar denaturierter Spiritus, ſondern der übermäßige Genuß von dem guten Ber Mo⸗ ſelwein, den das Schiff mit ſich geführt hatte. und der rheinaufwärts bis Flittard getrieben worden war. Unberufene haben ſich die Füſſer am Land angeeignet und dann wild darauf losgetrunken Wie von anderer ferner zerichtet wird, ſind in die Krankeuanſtalt Lin⸗ denburg nicht weniger als 14 Perſonen ein⸗ zeliefert worden, die dieſem aufgefiſchten Wein in überreichlichem Maße hatten. Einer von dieſen Eingelieferte der Nacht geſtorben. Zu den drei Todesfällen lnfolge Alkoholvergiftung kommen noch zwei Unfälle von Perſonen, die bei dem Verſuch, die Weinfäſſer im Rhein aufzuſiſchen, ertrun⸗“ en ſind. Seite Zur Woltersdorfer Kataſtrophe.— 13 Todesopfer, 40 Verwundete. in der Unglücksſtätte in Woltersdorf. Links auf dem Bilde die Stelle, wo die Mauer ſtand. Eine ſchwere Blitzſchlagkataſtrophe, von der ahlreiche Ausflügler der Reichshauptſtadt betrof⸗ in worden ſind, ereignete ſich am Sonntag in Boltersdorf bei Berlin. Die unmittelbare Ur⸗ iche des großen Unglücks war ein Blitzſchlag, der das Dach der Kegelbahn des Hotels Kranich⸗ berg, wohin ſich hunderte von Ausflüglern vo dem peitſchenden Wolkenbruch geflüchtet hattez einſchlug. Das einſtürzende Dach konnte die Meter hohe Randmauer der Bahn mit niederrel ßen, weil die Mauer durch die den Kranichsber herabſtürzenden Waſſermengen unterwaſchen wa und ſchon ins Rutſchen kam. Der tödliche Stein hagel vollendete dann das Werk des Blitzes, Ausland. Polniſche Expanſionsgelüſte.— Allerlei Phantaſien. Warſchau, 6. Juli.„Polska Zörejna“, dag Blatt der militäriſchen Organisation Pilſuds! lis ſchreibt:„Der Verſailler Vertrag hat Po len Unrecht getan. Er hat uns nicht das Polen von vor 1772 gegeben, er hat uns nicht Dan; nig, Ermland, Königsberg, Stettin, Oppeln und Breslau gegeben. Die Anſprüche auf dieſe Städte und Länder, die uns mit Gewalt genomnien ſind, werden wir niemals aufge⸗ ben. Da wir offene Grenzen haben, müſſen wir eine mächtige Armee haben, die uns nach vier Fronten zu verteidigen vermag. Jeder Pole muß Soldat ſein, jede Polin mußt der Nationalgarde in Reſerve augehören. Ein von Kopf bis zu Fuß bewaffnetes Volt wird allen Feinden entgegentreten können. Jedes polni⸗ ſſche Haus muß eine Feſtung ſein.“ „Ab rüſtung“. Paris, 6. Juli. Die Kammer hat heute mil 415 gegen 145 Stimmen einen Geſetzentwurf an⸗ genommen, durch den die Regierung ermächtigt wird, zum Schluſſe des zweiten Abſchnittes des Flottenbauprogramms vom 1. Juli 1926 bis 39. Juni 1927 einen Kreuzer, drei Torpedobootsjäger, vier Torpedobooote, einen Unterſeekreuzer, ein Untrſeeboot 1. Klaſſe, einen Unterſeeminenſtreuer, ein Unterſeebootverpflegungsſchiff, zwel Petro Leumſchiſſe und ein Schulſchiff in Bau zu geben. Kapitel 2 des Geſetzes ſieht für die Jahre 1926 bis 1930 einen Kredit von 959 Millionen Frs., während Kapitel 3 den Nachtragskredit für 1925 in Höhe von 11,25 Millionen verteilt. Zeitgenoſſen in der Karitatur. 2 Der reichſte Muharadja von Indien in Berlin. Der Maharadja Kumar Shri Bigajarajji of Kutſch, der Herrſcher über ein Reich in Mittel- indien von der Größe der Schweiz, iſt ſoeben in Berlin eingetraffſen. Der Maharadja iſt ein klei⸗ ner braun-ſchwarzer Herr in europäiſcher Klei— dung, außer einem koſtbaren Diamantenring, verrät nichts an ihm ſeinen unermeßlichen Reich⸗ tum. Dex Maharadja kam mit einem Gefolge vn ſieben Perſonen aus Italien in der Reichs- hauptſtadt an, wo er ſich einige Tage aufhalten will. Ein dunſiles Mätſel. Roman von Alfred Wilſon, in autoriſierter Ueberſetzung von Johanna Zunk. Nachdruck verboten.) 185 Jetzt muß ichs eutſcheioen, dachte er. Und wirklich, in dieſem Augenblick gelang es ihm. Ein Seufzer aus dem Keller, ein Getöſe, ein Krachen und die Tür flog auf. ö Gordon wurde durch den plötzlichen Druck an die entgegengeſetzte Wand zurückgeſchleudert. Als er ſich einigermaßen von ſeinem Falle erholt halte, hörte er, wie der andere die dunkle Stiege die nach unten führte, herabfloh. 10 Soaleich nahm er die Verfolaung des Un— bekannten auf und eilte e ihn 11 Keller. i e nach er Fliehende ſchien di ertlichkei zu ile 0 0 feiner elle ene mebr und mehr. Heheikte verhallte Gordon ſtürzte blindlings vorwärts unn es gelang ihm endlich, ihn ſoweit einzuholen, daß er ihn noch am Rocke ergreiſen und halten konnte. Aber da kam eine Kellerecke; Gordon flog hart gegen das Geſtein, mußte den Rock loslaſſen, und während er ſich ſtöhnend wieder auf ſeine Füße erhob, hörte er, wie die Schritte des Unbekannten ſich immer mehr in der Ferne ver— Loren. Er ſteckte jetzt ein Zündholz an und ſal neugierig um ſtch. Er befand ſich in einen tiefen, ſchmutzigen, aber ziemlich trockenen Keller, der leer war. Aber ihm gegenüber lag ein ſchmaler Bogengang, er ging vorſichtig dort hinein. In dem Zuge verlöcchte ſein Licht wieder, er zündete nochmals ein Hölzchen an und eilte we; Finſternis om Unbekannten war keine Spur mehr zu ſehen, ein Haufen von Kleidern lag am Boden. Einige Teller mit Speiſereſten auf einer um⸗ geſtülpten Tonne zeigten ihm, daß der Flüchtling noch vor kurzem hier geweſen und ſein Mahl gehalten hatte. Ein neuer Bogengang lag vor ihm, und jetzt konnte er wieder plötzlich die Schritte des Enteilenden hören. Gordon zertrat ſein halb ausgebrauntes Streichholz. Oſtpreuſſenkinder beim Der Reichspräſident Palais, ßiſchen Mädchenchor, * ——— Reichspräſidenten. im Garten ſeines umgeben von dem lieblichen oſtpreu⸗ der ſich auf einer Fahrt durch ganz Deutſchland befindet. Neues Erdbeben auf Sumatra. London, 7. Juli. Wie aus Padang auf Sumatra gemeldet wird, ereignete ſich dort ein neues ſtarkes Erdbeben. Mehrere Gebäude wurden ſchwer beſchädigt. Die Geſamtzahl der Toten überſteigt 400. Hierzu wird der„Köln. Volksztg.“ 8 Niederländiſch-Indien gedrahtet: 8 Eine neue Erdverſchiebung hat heute morgen Fort de Kock und Solok heimgeſucht. Es ſind mehr als 400 Tote zu verzeichnen. Viele Gebäude ſind ſchwer beſchädigt worden. Bahnhöfe, Poſtämter, Schulen, Wohnungen ſind unbrauchbar geworden. Die chineſiſche Niederlaſſung iſt nur noch eine Ruine. Es herrſcht überall Panikſtimmung. 70 000 Per⸗ ſonen haben alles verloren und ſind obdachlos Der Schaden wird auf unge⸗ führ 15 Millionen Gulden geſchätzt. Die Kö⸗ nigin, die augenblicklich in der Schweiz weilt, gat eine große Summe Geldes geſtiftet. Ueber all, in Holland und Indien werden Ausſchüfſ gebildet, um Geld zu ſomweln. Aus Nah und Fern. Mannheim, 5. Juli.(Die Orcheſterſperre in Mannheim.) Wie die„Deutſche Muſiker— Zeitung“ mitteilt, wurde dem Deutſchen Mu— iterverband vom Landgericht Mannheim in Sachen der Stadt Mannheim unter Andro— hung einer Geldſtrafe von 5000 Mark für jeden Einzelfall der Zuwiderhandlung verbo— ten die gegen das Nationaltheater Mannheim verhängte Sperre inſoweit aufrecht zu erhal— ten, als durch dieſe Sperre die Aufführung der Oper„Elektra“ von Richard Strauß in der Ende Juli 1926 endenden Spielzeit ins⸗ beſondere durch Verhinderung der Einſtellung von Hilfsmuſikern zu den Proben und zur Aufführung ſelbſt unmöglich gemacht ſikerverbandes worden. ſofort Widerſpruch wird. Gegen dieſe Verfügung iſt von ſeiten des Mu⸗ eingelegt Maxau. 5. Juli.(Im Rhein ertrunken.) Geſtern nachmittag 4 Uhr badete der 23 Jahre alte ledige Konditor Franz Roos aus Karlsruhe oberhalb der Schiffbrücke bei Me rau im offenen Rhein. Obaleich Roos kein gu, ter Schwimmer war, wagte er ſich in die ſtarke Strömung. Nach kurzem Ringen mit den Wel⸗ len verſank Roos. 6 Bopfingen(Württemberg), 5. Juli.(Von einem Bienenſchwarm getötet.) Das Geſpann einer hieſigen Firma wurde in unmittelbarer Nähe der Stadt von einem Bienenſchwarm überfallen. Nach kurzer Zeit ging das Pferd ein. Koblenz, 6. Juli. Ueber den Niederwald ging am Sonntag ein ſchweres Gewitter nieder. Däbel ſchlug der Blitz in das Jagdſchloß, in dem drei Touriſten Unterkunft geſucht hatten. Einer wurde durch den Blitzſchlag ſofort getötet, die beiden anderen ſchwer verletzt. Düſſeldorf, 5. Juli.(Folgenſchwere Schlä⸗ gerei.) Geſtern abend gegen 8 Uhr geriet der Maurer Burg mit ſeinem Schwiegerſohn dem Arbeiter Vaul Jung, infolge Familien— zwiſtigkeiten auf der Straße in einen Streit, der in Tätlichkeiten ausartete. Der Maur“ Burg ſoll im Verlaufe dieſes Streites vo. ſeinem Schwiegerſohn derart geſchlagen wor— den ſein, daß er plötzlich lot umfiel. Die Leiche weiſtt eine Stichverletzung am Halſe auf. Ob dieſer Stich tödlich gewirkt hat, oder ob eine plötzliche Herzlähmung eingetreten iſt, muß noch feſtgeſtellt werden. Der Täter wurde berbaktet. Mexiko beſchlagnahmt den Kirchenbeſitz. Kier 5. Juli. Nach einer Meldung au— Mekito hat die mexitanſſche Regierung eine Ver ordnung veröffentlicht, wonach aller ſitz vom Staate konſisziert wird. Alle Ausländer die kirchti Handlungen vornehmen, werden mit hohen Bußen belegt. Die Verordnung unterſagt ferner den katholiſchen Zeitungen, Kommenkare zur Kirchenpolitit der Regierung zu veröffent— lichen.— Gleichzeitig werden durch dieſe Verord— nun ale Klöſter aufgehoben. wehr mitgewirkt. von Feuerwehrſpielleuten im beſetzten Gebiet nicht verboten war, wurden unmittelbar nach dem Feſt der Vorſitzende des Turnvereins und der Bürgermeiſter von Dornheim, der gleich⸗ ieitig Kommandant 5 1 0 0 ben Beſatzungsbehörden hat die Kirchenbe— Aus dem Ried. 0 Zwingenberg(Heſſen), 5. Jult.(unte ſchlagung im Amt.) Der ſeitherige Bürgel ſter Jakob Simon von hier wurde durch das Bezirksſchöffengericht Darmſtadt wegen Un⸗ terſchlagung im Amt zu einer Gefängnisſtrafe von 1½ Jahren und 3 Jahren E 5 urteilt. Jahren Ehrverluſt ver „Dornheim(Ried), 5. Juli. e Bei dem im nen jährigen Jubiläumsfeſt des hieſigen Turnverein hatte die Spielmannſchaft 1079 meln und Pfeifen) der Freiwilligen Feuer⸗ Obwohl bisher das Spiel (Verbot von Juni ſtattgefunde⸗ der Feuerwehr iſt, von en 2 einem eingehenden zerhör unterzogen. Welches itte Nachſpiel dieſe Angelegenheit für die Betrof fenen haben wird, muß abgewartet werden. Vermiſchtes 5 Ein neuer Kindermord. 1 i Duisburg. Noch iſt der furchtbare Kindermord in Wannheimort in beſter Erinnerung und ſchon wieder wird von einem furchtbaren Verbrechen berichtet. In der Nähe der Werthauſer Fähre wurde geſtern mittag die Leiche eines etwa fünf Jahre alten Mädchens geborgen, die in der Ankerkette eines Rheinkahnes hing. Die Leiche, die etwa 14 Tage im Waſſer gelegen haben mag, rug um die oberen Schenkel Gazeverbände. Der Fals war mit einer zuſammengerollten verknote— en Netzjacke zugewürgt. Man nimmt an, daß das Mädchen einem Verbre O ben chen zum Opfer ge⸗ Politiſcher Zuſammenſtofß. Berlin, 6. Juli. Zwiſchen einem Auto, das mit Anhängern der Nationalſozialiſtiſchen Arbei⸗ tervartei beſetzt war, und Angehörigen des Ro⸗ ten Frontkämpferbundes kam es heute mittag am Tempelhofer Ufer in der Nähe des Halleſchen Tores zu Zuſammenſtößen, die ſchließlich die Alarmierung des Ueberfallkommandos nowendig machte. Nach Eintrefſen der Polizei konnte das Auto der Nationalſozialiſten, das die Aufſchrift: Berlin— Weimar! Heil Hitler!“ trug, unter po⸗ dtzeilicher Bedeckung ſeine Fahrt fortſetzen.— Das Verfahren gegen den Gefängnisarzt Thiele. Berlin, 5. Juli. Wie wir erfahren, iſt dle Diſziplinarunterſuchung gegen den aus der Höfle-Affäre bekannten Gefängnis⸗Medizinal⸗ rat Dr. Thiele ſoweit fortgeſchritten, daß dle Diſziplinarbehörde Anklage erhoben hak. Oberjuſtizrat Dr. Lemke der ſtellvertretende Präſident des Berliner Straſvollzugamtes, umfangreiche Anklage gegen Thiele ausgearbeitet. Die Anklagebhürde ſtützt ſich u. a. auf ein Gutachten des Landesgeſund⸗ heitsamtes, der höchſten preußiſchen Meditzb, nalbehörde. Das Gutachten behandelt di Frage, ob Dr. Thiele in ſachgemäßer Weiſ die mediziniſche Behandlung von Höfle gelei⸗ tet hat und ob er die erforderlichen Schritte unternommen hat, um Höfles Befinden z beſſern. Die Hauptverhandlung vor den Diſ⸗ ziplinarſenat für nicht richterliche Veamte wird vorausſichtlich nach den Gerichtsferien ſtattfinden. N ,......̃ä Vieſe Kenergänge führten etner nach dem andern um das ganze Fundament des Hauſes, und ihm wurde jetzt lar, daß der Fliehende immer rundherum gelaufen war und nach der offenen Hintertür hinſtrebte, um die Treppe hinauf und dort hinauszugelaugen während er ihn hier vergeblich zu ſinden ſuchte. Er wandte ſich alſo ſchnell um und lief den— ſelben Weg zurück, den er gekommen. Als er am Fuße der Treppe anſam, hörte er jemand von der anderen Seite plötzlich Halt machen; er war alſo noch nicht zu ſpät gekommen, um die Tür von innen zuzumachen. Das war ein guter Einfall, ſagte er zu ſich ſelber, wenn ich uur raſch zuſchließen könnte, che jener kommt. Seine Hand taſtete nach dem Schloß, und er unterdrückte mit Mühe einen Ausdruck der Freude, als es ihm gelang, den Schlüſſel zu faſſen und umzudrehen. Jener war dicht bei der Tür, konnie ſie aber nicht mehr aufſperren. Welch ein Glück für mich, daß ich ihm zuvorkam! Und befriedigt ſteckte er, als er abgeſchloſſen, den Schlüſſel in die Taſche. 1„Nun wollen wir einmal ſehen, was wir jetzt erreichen,“ ſagte er laut und ging in den Keller zurück. 5 Im erſten Keller fand er, als er ſein Zünd⸗ holz anzündete, jedoch noch nichts von dem Un⸗ bekannten, Ein Raſcheln lehrte ihn, daß er walorgegangen ſei. Im zweiten und dritten war e keine Spur. Dann aber konnte er im Scheine ſeines Zündholzes, als er vorſichtig weiter ſchlich, den Verfolgten im nächſten Keller verſteckt im einer Ecke ſtehen ſehen. . So geht es doch nicht weiter, dachte er nit grimmem Lächeln. Der da drinnen wartet aur darauf, daß ich's wieder hell mache, um ver⸗ chwinden zu können. Einen Augenblick Ahertogte er, daun nahm er langſam ein halbes Dutzend Streichhölzer aus der Taſche. Aus dem Nebenkeller vernahm er das hef— tige Atemholen des andern, der da, in der Finſter⸗ nis ängſtlich ſpähend, auf den Fußſpitzen ſtand, um beim erſten Lichtſtrahl weiterzufliehen. Gordon kauerte ſich in der äußerſten Ecke des Bogen⸗ ganges nieder und legte die Streichhölzer in einer Kette auf die Erde, ſo daß der Kopf des einen und das Ende des andern immer zuſammentraſen. Dann zog er behutſam und vorſichtig ſeine Stiefel aus und knöpfte den Rock auf. Als er das getan, verharrte ex einige Serunden ganz ſtiſt, um fich zu überzeugen, ob der Unbekannte etwas von ſeinen Manipulationen gemerkt habe. Alles blieb aber nebenan ſtill, jener ſchien nach der an⸗ deren Seite des Ganges hin zu lauſchen, weil er ihn von dorther zu kommen vermutele. „So kann er mich nicht ſehen, aber Licht der Flamme muß er doch erblicken.“ Er ſetzte das erſte Streichholz der Kette in Brand. und da jetzt keine Zugluft im Keller war, rechnete er darauf, daß die ganze Kette allein weiter brennen würde. Darauf hatte er ſeinen ganzen Plan gebaut. Leiſe ſchſich er aus dem Kellergang heraus und ging den Weg zurück, den er gekommen Er kroch dicht an der Mauer ent- lang von dem Unbekannten weg, und müte ſich, jedes Geräuſch ſeiner Schritte zu vermeiden. Das Licht brannte ruhig weiter flammend. Wenn meine Bexechnüngen ſich nicht als irrig erweiſen, wird das Licht ſchon aushalten, bis ich den Weg herumgelaufen bin, dachte Gordon und rieb ſich vergnügt die Hände, als er ſchon ſicherer durch den nächſten Bogengang ging. Dann habe ich ihn. Wie er es gedacht, kam es auch Langſam und vorſichtig, jedes Geräuſch vermeidend, tapple er ſich rund durch die Fundamente des Hauſes hin⸗ durch und ſah jetzt ſchoͤn den Lichtſchein von ſeiner Streichholzkette in der Ferne leuchten. Durch den letzten Bogengang kroch er wieder und hielt den Atem an, denn ſchon befand er ſich mit dem Un⸗ bekannten in einem Raum zuſammen. Vor ihm lag im Lichte der Streichholzkette der Vogengang, in dem er ſich vorhin der Stieſel entledigt, und ganz im tieſſten Schatten, aber deutlich für Gordon ſichtbar— kniete der geheim⸗ nisvolle Unbekannte, der unheimliche Bewohner des verlaſſenen Hauſes. Gordons Muskeln ſtrafften ſich, er prüfte den Gegner. Trotz der Dunkel⸗ heit des Kellers erkannte er ziemlich genau, daß der Kampf mit jenem lein Kinderſpiel ſein würde. Ein langer, kräftiger, etwas dicker etwa ſechs Fuß hoher Maun mit breiten Bruſtumfang kauerte dort, jeden Augenblick auf den Kampf gefaßt und vorbereitet. Und es konnte ihm bei jenem ſchon paſſteren, daß er, ſtatt zu ſiegen, als Seſiegker liegen blieb. Leiſe kroch er noch einſge Schritte weiter zu ihm hin, doch ſchon in demſelben Augenblick natte ihn der Fremde geht 1 das und ſy rang ihm die Kelle entlang⸗ mit aller Kraft an die Kehle. Für elnen Augen⸗ blick vergingen Gordon die Sinne, er flog in den anderen Keller zurück, gerade wie ein Hund, den ein wütender Ochſe mit ſeinen Hörnern ge⸗ worfen hätte. Er war eben trotz ſeiner Stärke jenem Gegner bei weitem doch nicht gewachſen, aber er gab ſich nicht gleich verloren. Sein Fall hatte ihm nichts geſchadet, ſein Gegner ſchien überraſcht. Da griff er ihn ſchon an und es ge⸗ lang ihm, mit einer Hand den Kragen des Fremden zu packen und feſtzuhalten. So konnte ihn jener, da er ihn auch mit der anderen Hand gefaßt hatte, nicht ſoſort abſchütteln. Er war ſo im Vorteil, ſeinen Rock hatte er abgelegt und konnte ſeine Arme frei bewegen. Der Fremde ver⸗ ſuchte ihn vergeblich abzuſchleudern, er wollte ſeinen Körper an die Wand preſſen, aber beim Kämpfen wurde ſein Atem ſchwerer und ſchwerer, da Gor⸗ don den Halskragen mit Gewalt feſter zuzog, und ihm ſomit faſt alle Luſt zum atmen nahm. Plötzlich ſtürzte er faſt erwürgt zu Boden. Schnell wie der Blitz kniete Gordon auf ihm und drückte ihm die Knie ſo feſt auf die Bruſt, daß jener nur noch leiſe röcheln konnte. „Ich kann nicht mehr, ich geb's auf. Laſſeu Sie mich los oder ich erſticke,“ flüſterte er. Gordon zauderte einen Augenblick. Wor es geraten, ihn frei zu laſſen? Was hatte er nun von dem Siege? Er kniete hier im Dunkeln auf der Bruſt eines Fremden, der ihn ſicher geworfen hätte, wenn er ein wenig mier Glue gehabt hätte. Wer gab ihm die Verſicherung, daz jeuer es nicht noch einmal wieder verſuch en würde, ihn zu bezwingen und zu töten, ehe er Zeit gefunden, ein Streichholz auzumachen? Er konnte faſt nichts ſehen, denn die Kette war von ſelbſt verloſchen, oder er hatte ſie, als er ur den ſteller flog, ausgedrückt. Da kam ihm der Fremde unerwartet zu Hilfe. „.„Wollen Sie nicht von meiner Bruſt herunter“ ſteigen? Souſt vergeht mir ja die Luft ganz. Dieſer kleine Kampf hat mir bewieſen, daß ich doch nicht mehr ſo ſtark bin wie früher, als ich ung war. Ihre Knie ſind auch zu kräftig, junger Mann.“ Das war nicht die Rede eines Strolches, ondern eines Gentleman, wie Gordon mit Freuden ſörte. Das bot ihm einen Ausweg. (Fortſetzung folgt) 5 ſtanz ihre Entſcheidung treffen. Porf. eröſſnet. f 1 ihe. 1 aige Herobſetzung der Habenzinſen beſchlußfaſſung noch erfolgen. 1 eombardſuß von 75 auf 7 v. H. ermäßigt. aßnahme wurde vom Vizepräſidenten Kauff⸗ Mann mit der befriedigenden Mannheim, 6. Juli. Rum«⸗Brauerei Das Ehrenmal am Rhein. In der letzten Sitzung des Reichstagsaus⸗ ſchuſſes für das beſetzte Gebiet trat der pfül⸗ ziſche Abgeordnete Hofmann Ludwigsha⸗ ſen(Zentr.) für die Errichtung eines Reichs ehrenmals für die Gefallenen des Weltkrieges am Rhein mit beſonderer Wärme ein. Der große Weltkrieg und die leidensreiche Beſat⸗ tzungszeit ſeien im Grunde genommen eine Fortſetzung des jahrhundertelangen Ringens m ven Rhein. Die Rieſenopfer ſeien um die riſtenz des deutſchen Volkes und nament⸗ ich um den deutſchen Rhein gebracht worden. Aus ideellen vaterländiſchen Gründen verdient deshalb der Rhein den Vorzug bei Erſtellung eines Reichsehrenmals für die Gefallenen im Weltkriege. Der Ausſchuß trat den Ausführun⸗ zen durch ſolgende Entſchließung gegen die Stimmen der Kommuniſten und Sozialdemo⸗ traten bei:„Der 16. Ausſchuß des Reichs⸗ ages für die beſetzten Gebiete bringt den Vorſchlägen, das Reichsehrenmal für die Ge⸗ allenen des Weltkrieges am Rhein zu errie en, beſonderes Intereſſe entgegen. Er bittet Pie Reichsregierung, mit allen Kräften dahin u wirken, daß das Reichsehrenmal ſeinen Standort am Rhein erhalte. Ein Reichsehren⸗ aal am Rhein wäre für die unter der Beſat⸗ ung leidende Bevölkerung Stärkung und Anerkennung, für ganz Deutſchland eine Mah⸗ zung im Streben nach der Befreiung des be⸗ tzten Gebietes.“ i Noch keine Begnadigung der Bernkaſtler Winzer. Berlin, 5. Juli. von zuſtändiger Stelle mitgeteilt, daß in der Angelegenheit der aus Anlaß der Bernkaſtler Unruhen vom Schöffengericht Trier verurteil⸗ ten Moſelwinzer hat das preußiſche Juſtiz⸗ Miniſterium als oberſte Begnadigungsinſtanz isher noch keine Entſcheidung getroffen. Das var auch nicht möglich, weil die Urteile erſt vor kurzer Zeit gefällt und rechtskräftig ge— Poorden ſind. Die Anträge des Zentrums und per Deutſchnationalen, die bekanntlich die Be⸗ znadigung der Verurteilten fordern, ſind vom Plenum des preußiſchen Landtags dem echtsausſchuß überwieſen worden. Dieſer wird vorausſichtlich am Tage nach der Ver— gung des Landtages, alſo wahrſcheinlich am 0 Juli, zu dieſen Anträgen Stellung nehmen. rſt daun wird die oberſte Begnadigungs⸗ ö Eröffnung der Zugſpitzlahn. Ehrwald, 5. Juli. Im Beiſein zahlreicher ober Vertreter der öſterreichiſchen Republik, es Deutſchen Reiches und der Bayeriſchen des deutſchen und egierung, Vertretern ſterreichiſchen Wirtſchaftslebens und der reſſe fand heute in Obermoos die feierliche Finweihung der Drahtſeilbahn auf die Zug⸗ pitze ſtatt. ö Handel und Induſtrie. Bombenerfolg einer deutſchen Induſtrieanleihe. Berlin, 6. Juli. Heute vormittag 9 Uhr wurde ie Zeichnung auf die deutſche Tranche der An— ihe der Vereinigten Stahlwerke A.. Düſſel Bereits nach 5 Minuten war der ir deutſchſend 90 Millionen betragende An- iheteil mehrfach überzeichnet. Um 9.05 Uhr Puide die Zeichnungsliſte geſchloſſen. Die be⸗ iligten Banken bezeichnen dieſes Ergebnis als nen der größten Erfolge inländiſcher Emmiſſio— en und rechnen heute mit gleichfalls großen eichnungserfolgen für die nach Holland, Schwe⸗ en und der Schweiz gehenden Teile der An⸗ Herabgeſetzte Zinsſätze, Berlin, 7. Juli. Der Soll⸗Zinsſatz der Berli er Stempelvereinigung und der ihr angeſchloſſe— en Vankgemeinſchaften ermäßigt ſich automatiſck m 7. Juli ab auf 7 Prozent. Ueber eine et— wird eine 6 Prozent Reichsbankdistont. Berlin, 6. Juli. Die Reichsbank hat heute ren Diskont von 6,5 auf 6 v. H. und ihren Die Entwicklung des eichsbankſtatuts und der Geldverhöltniſſe be— 39 ündet. Mannheimer Effettenbörſe. An der heutigen Effek⸗ ubörſe notierten bei abgeſchwächter Tendenz: Jheiniſche Kreditbank 116, Süddeutſche Diskonto 7, Farben⸗Induſtrie 243, Rhenania 83, Eich⸗ 665, Ludwigshafener Aktien- auerei Continental-Verſicherung 52, 152,5, Nannheimer Verſicherung 89, Oberrheiniſche Ver⸗ erung 155, Seilinduſtrie 52, Benz 91, Gebr. lahr 41, Rheinelektra 118. Rheinmühlenwerke „Weſteregeln 150, Zellſtoff Waldhof 160, Zuk⸗ Frankenthal 68, Zucker Waghäuſel 82. N Frankfurter Getreidebötſe. An der geſtrigen Frankfurter Getreidebörſe no⸗ erten bei ſtetiger Tendenz: Weizen 31,75 bis 32, oggen 22,50 22,75, Sommergerſte 22—24, Ha⸗ r inl. 2123, Mais 1750, Weizenmehl 42,50 bis 2.75, Roggenmehl 31,5032, Roggenmehl 3150 32, Weizenkleie 8,75. Roggenkleie 10,7511, es in Reichsmark die 100 Kilo. Der Stand des Franken. Paris, 6. Juli. Im vorbörslichen Deviſen⸗ erkehr notierte das engliſche Pfund 181,50, der ollar 37,52 Franken. Bis 1 Uhr 25 waren die urſe ſchon wieder geſtieden, und zwar das fund auf 183.50. der Dollar auf 7.73. Tplchramm eg am Sonntag, 11. Juli auf dem Waldſportplatz, veranſtaltet von der Sportvereinigung Amieitia 09 Wiernheim. Samstag Abend 9 Uhr: Kampfrichter ⸗ Sitzung und Schiedsgericht im Lokal zun Goldenen Stern, Waldſtr. Sonntag früh 9 Uhr: Start zum Staffellauf„Rund um Viernheim“. „ ½10 Uhr: Beginn der Vor⸗ und Zwiſchenkämpſe für alle Konkurrenzen auf dem Feſiplatze. nachm. ½ Uhr: Feſtzug der teilnehmenden Konkurrenten von der Waldstraße ab nach dem Feſplatz. 0 3 Uhr: Fortſetzung der Kämpfe, Abends 10 Uhr: Preisverteilung auf dem Feſtplatze und anſchlleßend Sommernachtsfeſt mit großem Brillant⸗Feuerwerk. Muſtkaliſche Darbietungen durch die hieſige Feuerwehrkapelle. Geſangliche Vorträge durch die einge⸗ ladenen hieſigen Geſangvereine. Für gute Speiſen und Getränke iſt beſtens geſorgt. Zu dieſer feſtlichen Beranſtaltung laden wir nochmals alle hieſigen Vereine, Sportfreunde und Gönner des Sportes ſowie die verehrl. Einwohnerſchaft recht herzlich ein. Der Feſtausſchuß. Ankunft der Hagenbeckſchen Indienſchau in der Reichs hauptſtadt. Auf Anfrage wird uns Der Einzug der Elefanten auf dem Kurfür⸗ ſtendamm in Berlin. 8 Mit neun Elefanten, zehn Zebus, dreißig Monate lang war und einen großen Erfolg Schlaugen, einer Herde anderer merkwürdiger hatte. Die Indienſchau wird in Berlin im und intereſſanter Tire und einer Gruppe in⸗ Zoo beherbergt, wo eine Ecke als Inderdorf diſcher Frauen, Männer und Kinder zog die eingerichtet wurde. Der Einzug in Berlin, ob⸗ Hagenbeckſche Indienſchau in Berlin ein. Sie zwar er zu früher Morgenſtunde ſtattfand, hat kommt direkt aus Paris, wo ſie zweieinhalb zahlreiche Neugierige herbeigelockt. f 1 eee E 2 7 A3 bwei indiſche Silbertänzer, die zu der großen 1 Hagenbeckſchen Indienſchau gehören. Karlsruhe, 5. Juli. Der Gärtner Friedr. Mackus⸗Mannheim, der am 16. Januar ds. Jahres den Mordanſchlag auf den Direktor der Fürſorgeanſtalt Flehingen verübt und einige Stunden danach die Frieda Hecker in Eppingen durch einen Bauchſtich getötet hat, hat am Samstag abend im hleſigen Bezirks⸗ gefängnis Selbſtmord begangen. Mack war vor kurzem in der Anſtalt Illenau zur Beob⸗ achtung untergebracht worden. Nach ſeinem Rücktransport in das Bezirksgefängnis traten mehrfach hart an Tobſuchtsanfälle grenzende Erregungsfälle bei ihm auf, in denen er die Abſicht, Selbſtmord zu begehen, äußerte, und auch die Verwirklichung dieſer Abſicht ver— ſucht hat. Am Abend des 3. Juli fing er neuerlich in ſeiner Zelle zu toben an, und ging gegen drei Aufſeber. die zu ihm kamen. tätlich vor. Den erſten Aufſeber ſchlug er mit einer Waſchſchüſſel nieder, daß dieſer bewußt— los zuſammenbrach. Die beiden anderen Wär⸗ ter warf er mit einem mächtigen Anſprung zur Seite und ſprang auf den Gang des zwei⸗ ten Stockwerks. Bei der Verfolgung durch die Aufſeher gelang es ihm, ins dritte Stockwerk zu entkommen, von wo er ſich in die Tiefe ſtürzte und mit zerſchmettertem Schädel tot liegen blieb. Karl Hagenbeck mit einem Rieſeneleſanten und einer Gruppe von Indern. Lokale Nachrichten. * Biernheim, 8 Juli. 5* Geſang⸗Berein„Liederkranz.“ Der diesjährige Famillenaus flug findet am Sonn ⸗ tag, den 18. Juli ſtatt und führt die Teil- nehmer nach Fürth i. Odenw. Dort ſind wir Gäſte des Brudervereins„Sängerkranz“. Dieſer hat alle Vorbereltungen getroffen, uns einen recht fröhlichen Nachmittag zu bereiten. Es iſt daher Ehrer pflicht eines jeden, daß er ſich betelligt. Geſangsvorträge, Tanz und Muſik werden uns recht abwechslungsreiche Stunden verleben laſſen. Telegramm Ab Freltag iſt im Cen ⸗ tral- Bheater das neueſte und gewaltigſte Filmwerk Amerikas zu ſehen. Es iſt der größte Foxſilm aller Zeiten, der je gezeigt wurde, in 10 Rteſenakten und betitelt ſich„Das Jeuer⸗ roß“. Wer ſich dieſen hochintereſſanten Film auſieht, wird überraſcht ſein von dem Gebotenen. (Näheres im Inſerat) , Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 10. Juli 28. Tammus Wochenabſchnitt: Mattos und Maſſe Pere! 2. Sabatt⸗Aufang 7380 Uhr „ ⸗Morgen 800, „Nachm. 4%„ „Ausgang 9„ 800„ 6³⁰ 7 e ee, .. 4 2 0 Woche lag-Anfang 5 4 ö 5„Morgen: Neumondfeter des Monats un, Aw iſt Montag. Ueber den Mord am 31. Auguſt 1925 bei Mörlenbach l. O., dem eine Frau zum Opfer ſiel, ſchwebs trotz umfangreicher Nachforſch⸗ unten bisher völliges Dunkel. Alle welbl chen Per- ſonen, die ſelt Jahr und Tag vermißt wurden, brachte man mit der Grmordeten in Verbindung, jedoch konnten die Vermißten regelmäßig wieder ermittelt werden. Nunmehr neigt man der Auffaſ⸗ ſung zu, daß dle Gerötete mit der in Heldelberg am 25. Dezember 1890 geborenen Katharina Dürr⸗ Schilllngſtadt perfonengleich iſt. Die Dürr war lt. Frkft. Zig. im Jahre 1919 im Kalſerkeller zu Frank furt angeſtellt und iſt von hier mit unbekanntem Relſeziel verzogen. Ein Kind der Dürr im Alter von 14 Jahren befindet ſich in Schriesheim bei Heidelberg in Pflege.— Auf ſofortige Nachfrage bel den zuſtäͤndigen Behörden eifährt die„N M3“, 51 ber dleſe Angelegenheit bisher nicht belannt Ein teures Bad. Eine Senſatlon gab es am Montag laut„Wormſer Nachrichten“ in den Fürſt'ſchen Badeanſtalten. Eine bekannte Wormſer Perſönlichkeit hatte am Sonntag beim Baden einen Brillantring im Werte von 2—3000 Mark ver⸗ loren. Herr Fürſt ließ nun eigens einen Taucher aus Mannheim kommen, der den koſtbaren Ring nach 3—4ſtündiger angeſtrengter Tätigkeit geſtern nachmittag zutage förderte. »Das beliebte Viernh. Sport⸗Volks · feſt ſteht vor der Türe, an allen Straßenecken ſteht man Gruppen von eifrigen Sportanhängern debattleren: wer wohl den Staffellauf gewinnt, wer im 100 m Lauf Ortsmelſter wird und wer dle 1000 m Staffel diesmal„machen“ wird! An an⸗ deren Stellen wird wieder geſprungen, Kugel ge⸗ ſtoßen, alles für die Orts meiſter ſchaften am näch⸗ ſlen Sonntag. Und dle alten Herren erſt im 100 m Lauf! Es liegen ſchon Anmeldungen vor von b⸗⸗ währten Kräften, die bald die„Vierziger“ erreicht haben. Und da wollte noch ein Junger zu Hauſe bleiben und ſich nicht ebenfalls in den Kampf um die höchſte Viernheimer Sportehre, den Meiſtertitel einmiſchen! Jugend heraus! Stähle Deinen Kör⸗ per, erhalte ihn geſund für des Tages Laſten und Mühen! Wie werden ſich die Eltern freuen, wenn ſie am Sonntag auf dem Feſtplatze ihren Sohn und Stolz der Familie ſehen, wie er ſich mutig und ſtark auf die Bahn zum kurzen oder langen Lauf begibt, wie er ſpelngt und froh iſt! Der Staffellauf Rund um Blernheim wird beſonderz hart werden, ebenſo die 2 Stafetten von 400 und 1000 m um die Ehrenpokale der Gemeinde. denn in allen 3 Staffeln ſtehen ſich D J. K., Turner⸗ bund und Sportvereinigung gegenüber. Im Lager der letzteren iſt man aufgewacht, das beweiſen die ſchönen Erfolge der Jungen am letzten Sonntag in Bürſtabt. Es ſteht alſo in jeder Konkurrenz das Spannenſte an Kämpfen zu erwarten und mancher Ortsmeiſter vom vorigen Jahre ſollte es ſich als Ehre anrechnen, ſeinen Ditel unbedingt zu vertei⸗ digen. Dle vorjährigen Meiſter der einzelnen Läufe wie Helfrich, Buſalt, Hanf, Winkenbach ſowie die Jugendmeiſter Helfrich, Kiß und Brechtel ſollten in kelner Welſe am Start fehlen und beweiſen, daß ſie auch in dieſem Jahre den erſten Anspruch auf den Melſtertltel erheben. Inzwiſchen haben dle ver⸗ ſchledenen Verelne ihre Kämpfer ſchon ſowelt bereit geſtellt und es darf mit einer Teilnehmerzahl von über 100 gerechnet werben. Die Kämpfe verſpre⸗ chen alle Erwartungen zu übertreffen. Und darin wird auch der feſtgebende Vereln wetteifern, wie aus dem Feſtprogramm erſichtlich iſt, allen Zu⸗ ſchauern eine gute Ueberſicht über dle Kämpfe zu ſchaffen, für gute Unterhaltüng bei Muſik, Geſang und gutem Eſſen und Trinken zu ſorgen und zum Abſchluſſe ein wunderbares Feuerweik mit den ueu⸗ eſten Bomben und Raketen loezulaſſen, um erneut den Beweis zu bringen, daß ſeine Feſte von der Vlernhelmer Einwohnerſchaft begehrt und geehrt ſind. F. B. Feuerwehrübung. Am Sonntag, den 11. d. Mts., vor- mittags ½6 Uhr, findet elne Uebung der freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtmannſchaft des Jahrgangs 1902 ſtatt. Signal 5 Uhr. Unentſchuldig⸗ tes Fernbleiben von Mitgliedern der Pflichtmannſchaft wird beſtraft. Entſchuldigungen werden bis Samstag, mittags 12 Uhr, auf dem Rathauſe Zimmer 23, unter Beibringung von Unterlagen, entgegengenommen. Viernheim, den 8. Juli 1928. Das Kommando: Benz. Bekanntmachung. Betr.: Einrichtung von Steuerſprechtagen. Der Steuerſprechtag, der am 6. d Mts ſtatt⸗ finden ſollte, mußte auf den 20. d. Mts. verſcho⸗ ben werden. Die Anmeldungen ſind für dieſen Termin gültig. Viernheim, den 8. Jull 1926. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Zugelaufen ein Hund(Foxterrier), Eigentümer wollen ſich ſoſort mel⸗ den, andernfalls Montag, den 12. Juli 1926, vormittags 9 Uhr, bei uns das Tler an Liebhaber verſtelgert wird. Viernheim, den 8. Juli 1926. Heſſiſches W l Viernheim Ludwig.