Todes⸗Anzeige. Geſtern vormittag um 5 Uhr verſchied nach langer, ſchwerer Krankheſt meine liebe Mutter, Großmutter, Schwie⸗ germutter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau Katharina Roos geb. Krug wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbeſakramente im Alter von 74 Jahren. Wir bitten unſerer lieben Verſtorbenen im Gebete zu gebenken. Biernheim, den 10. Juli 1926. Die tieftrauernden Hinterbliebenen: Familie Joh. Faber 2. Die Beerdigung findet am Sonntag nachmittag nach der Andacht vom Trauerhauſe— Weihgartenſwaße 29— aus ſtatt. Amtlicher Teil. ö Bekanntmachung. Betr.: Herſtellung von Straßen. Die Lieferung von 1500 lidm. Vordfeinen und 700 qm Pflaſterſteinen ſowie die Pfllaſterar⸗ beriten ſollen im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Anngebotsformulare ſind gegen Erſtattung der Selbſtkoſten auf unſerem Baubüre erhältlich. Die Angebote ſind verſchloſſen und portofrei mit entſprechender Uufſchrift verſehen bis Donnerstag, den 22. ds Mis. vormittags 10 Uhr einzureichen. Die Eröffnung der Angebote findet im Bel⸗ ſeiu etwa erſchlenener Bieter ſtatt. Zuſchlagsfriſt 3 Wochen.* Vetr: Beſchaffung von Gas geräten durch das Gas werk gegen Teilzahlung. Wir welſen wiederholt auf die großen Vorteile, die die Gemeinde bei Anſchaffung von Gasherden und ſonſtigen Gasverbrauchsgegenſtänden bietet, hin. Bei 12 monatl. Ratenzahlung ſind die Ra⸗ ten ſo bemeſſen, daß es auch den Minderbemittel⸗ ſen ſehr gut möglich ift, ſich des Gaſes im Haus⸗ halt zu bedienen, was doch beſondets in den hei⸗ ßen Sommermonaten von jeder Hausfrau begrüßt werden dürfte. eee eee en Am Montag, den 12. Juli 1926 abends 8 Uhr findet im Gaſthaus„zum Freiſchütz“ Vortrag über Geſundheitspflege der Frau ſtatt. Geſprochen wird über Frauen krankheiten deren Heilung und Verhütung. Betr.: Die Anmeldung der mit Tabak bepflanzten Grundſtücke. Die zur Anmeldung der mit Tabak bepflanz⸗ ten Grundſtücke erforderlichen Formularien können während der üblichen Büroſtunden bei uns— ostum. u. Duumant- Dppegn 55, 140 em breit. Neinwoll. daburdl 130 em breit Telnwoll. Rips b. ale age 5.50 190 em breit 95 b Heruner schotten woll falbenprach. baboſſen z 35 doppelibreit. Mit. doppeltbreit Mtr. Dastfarbige Masctee 35 Meter Darttarbige oled 2.65 Tussor Zimmer 26— in Empfang genommen werden. Bis ſpäteſtens 15 Juli ds. Js. ſind dleſelben genau ausgefüllt, bei dem hleſigen Zollamt von vormittags 7— 12 und nachmittags von 1½2 bis ½6 Uhr, ſowle Samstags von 7—1 Uhr abzu⸗ liefern. Wir machen darauf aufmerkſam, daß jeder Tabakbauende geſetzlich verpflichtet iſt dle vorge ſchriebene Anmeldung bis 15. Juli zu machen und daß diejenigen, die die Anmeldung verſpätet einreichen oder ganz unterlaſſen, ſtrafbar ſind. Zutritt haben Frauen und Mädchen von 17 Jahren ab. Der Eintritt iſt frei! Viernheim, den 7. Juli 1926. Heſſ. Bürgermeisterei Viernheim. Lambertb. Frucht⸗Verſteigerung. Am Mittwoch, den 14. d. M. Vorm. 9 Uhr laſſen die Erben des Johann Adam Moos 1. von hier 1. Die Wintergerſte von bem Erlenſtück, 4. Gewann Nr. 26 qmtr. 1869. 2. Das Korn von dem Schloth Nr. 48 qmtr. 2669 und von der Oberlück 13. Gewann Nr. 7 qmtr. 1812. 3. Den Hafer von dem Sauwaſen, 1. Gewann Nr. 9 qutr. 1650 auf dem Ortsgerichtsbüre dahier öffentlich meiſtbietend gegen Barzahlung verſteigern. Viernheim, den 9. Juli 1926. 5 Heſſiſches Ortsgericht Viernheim. Schuch mann. Pieh⸗, land wirtschaftliche Geräte⸗ und Woubillak⸗Berſteigerung. Am Alttwoch, den 14. ds. Mis., nachmittags 1 ht laſſen die Erben des Johann Adam Moos 1. in ihrer Wohnung, Mannheimerſtraße Nr. 10 1 Pferd, 2 Borbwagen, 1 geſchloſſener Milch⸗ wagen, 1 Baek, 1 Pfuhlfaß, verſchiedene ge, 1 Häckſelmaſchine, 1 Rübenmühle und dergleichen mehr, ſowie 1 transport. Backoſen, 1 Feuerherd nebſt verſchiedene Mö; bel und Haus⸗gerätſchaften n öffentlich meiſtbietend gegen Barzahlung verſteigern. Sternheim, am 9. Juli 1926. die hier (Gasleitun FFP Die neneſten und billigſten Gasherde JeanWunderle,a Marktplatz Eiſenwaren, Spezialgeſchäft für Herde und Oefen. — ä— Gelten um Platze bei. Danksagung. Zuräckgekehrt geschiedenen, nun in Gott rubenden Gattin, unserer treube- Sorgten herzensguten Mutter, Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Anna Winkenbach vom Orabe meiner nur allzufräh dakin- 2 geb. Knapp sprochen wir allen denen, die uns in schwerer Stunde ihre Teilnahme bekundeten, unseren innigsten Dank aus. Ganz besonderen Dam der kochw. Geistlichkeit för den trostreichen Beistand und den chem. barmherzigen Schwestern ur die liebevolle Pflege. „ und Blumenspendon, 5 7 allen denen, welehe Viernheim, den 9. Jali 1926 Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Johann Winkenbach 8. und Kinder. Herzlichen Dank auch für die vielen Kranz- den Stiftern von Seelenqmessen, sowie der lieben Toten das letzte Oeleite gaben. 8 Statt Karten gen reinigen und verlegen billigſt) Telefon 121 Haus⸗ und Küchengeräte eee. Ihre Verlobung beehren ſich ergebenſt anzuzeigen Gretchen Mandel Veter Gölz Viernheim, 10. Juli 1926 0 Ws SS e SSS Heſſiſches Ortsgericht Biernheim. Schuchmann. nn Ab Montag ſtehen wieder ſchöne ſtarke teljahr 1926. Untererhebſtelle. An den Zahltagen der kommenden Woche Erhebung der Umſatzſteuer für das zweite Vier⸗ Ziel 1925 in dieſer Woche noch ohne Pfandkoſten. Reichsbanner Schwarz ⸗Rot⸗Gold. Der ganzen Einwohnerſchaft für ihre Teilnahme an unſeren gelegentlich der Kirchenſteuer erſtes und zweites Kirchner. Läuferschweine im Gasthaus zum Löwen, Käfertal, zu billigſten Preiſen zum Berkauf. 8 Wel lehnen fre Munbeiner Delrenle SGBsosorg Knapp hat ihr Verkaufslokal verlegt nach G l, 15 um dle Ecke des seither lgen Lokale. Eröfinung am Montag, den 12. 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Juni 1926 im Reichs⸗ tage entwickelt hat, zu folgendem Ergebnis geführt: Das Reich iſt bereit, der Reichs bahn⸗ g ein Darlehen von 50 Mil⸗ lionen Mark zur Fertigſtellung der Bahnhof⸗ bauten zu gewähren. Die Hauptverwaltung der Reichsbahn hat ſich bereit erklärt, außer den Aufträgen, die ſie bereits herausgegeben hat, weitere Aufträge im Geſamtbetrage von 100 Millionen Mark zu vergeben, falls das Reich ihr dabei finanziell behilflich iſt. Ueber die Art dieſer Hilfe ſind die Verhandlungen bereits im Gange. Auch die Reichspoſt wird gabenprogramm noch erweitern. Die Waſſerſtraßenbauten, die be⸗ reits die Genehmigung des Landtages haben, ſollen beſchleunigt und verſtärkt zur Durchfüh⸗ rung kommen. Im übrigen iſt die Reichsregie⸗ rung grundſätzlich entſchloſſen, neue Waſſer⸗ ſtraßenbauten in Angriff zu nehmen, zu denen insbeſondere das Reſtſtück des Mittelland⸗ kanals gehört. Auch der Bau von Landarbeiter ⸗ wohnungen ſoll verſtärkt betrieben wer⸗ den. Hierfür werden 30 Millionen. Mark in dieſem Jahre neu in den Haushaltsplan ein⸗ geſetzt. Ferner ſollen die Mittel der produk⸗ tiven Erwerbsloſenfürſorge eine weſentliche Verſtärkung über das im Haus⸗ halt vorgeſehene Maß hinaus erfahren. Eine Belebung der Bautätigkeit ſoll durch Erleich⸗ terung der Bedingungen für den Reichskredit für erſte Hypotheken und durch Verſtärkung der Mittel für die Haus zinsſteuerhypotheken erreicht werden. ihr Auf⸗ Die beſchloſſenen Maßnahmen haben die Zuſtimmung des Reichsfinanzminiſters ge⸗ funden. Man iſt ſich jedoch klar darüber, daß durch die gefaßten Beſchlüſſe die Arbeitsloſig⸗ keit zwar nicht beſeitigt, aber immerhin in merklichem Umfang gelindert wer⸗ den wird. Auf jeden Fall iſt das Arbeitsbe⸗ ſchaffungsprogramm der Reichsregierung mit ihnen noch nicht erſchöpft. Eine Materialkom⸗ miſſion, deren Einſetzung der Reichsarbeits⸗ miniſter bereits in ſeiner Reichstagsrede an⸗ gekündigt hat, wird die Aufgabe zur weiteren Durchführung haben und in enger Fühlung⸗ 9 955 mit den Regierungen der Länder vor⸗ gehen. Erhebung in der Erwerbsloſen⸗ fürſorge. Berlin, 9. Juli. Nachdem der Reichsarbeits⸗ miniſter durch das Reichsgeſetz vom 25. Juni 1926 die Ermächtigung erhalten hat, mit Hilfe der Ar⸗ beitsnachweisämter eine Erhebung in der Er⸗ werbsloſenfürſorge zu veranſtalten, iſt wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, der Präſident der Reichsarbeitsverwaltung mit der Ausarbei⸗ tung dieſer Ergebniſſe beauftragt. Der Präſident der Reichsarbeitsverwaltung hat zu dem Geſetz Ausführungsvorſchriften erlaſſen. Danach iſt der Stichtag der Erhebung der 20. Juli 1926. Die Erhebung ſoll vor allem darüber Klarheit brin⸗ gen, welche Wirkung die etwaige Einführung eines Lohnklaſſenſyſtems in der Erwerbsloſen⸗ fürſorge haben würde. Die Erwerbsloſen und ihre früheren Arbeitgeber ſind unter Straſan⸗ drohung zur zuverläſſigen und gründlichen Be⸗ antwortung verpflichtet, um bei der Erhebung mitzuwirken. Die Arbeitsnachweiſe werden an die früheren Arbeitgeber der Erwerbsloſen Fra— gekarten verſchicken, auf denen das Alter, der Fa— milienſtand des Unterſtützten, die Dauer der Un— terſtützung, die Erfaſſung des Berufes und des wöchentlichen normalen Bruttoverdienſtes, den der Unterſtützte vor Eintritt der Erwerbsloſiakeit bei ſeinem letzten Arbeitgeber gehabt hat, ange— geben werden ſollen. Deutſches Reich. Die Reichskanzlerfahrt in die befreiten Gebiete. Köln, 8. Juli. Reichskanzler Dr. Marx wird gelegentlich ſeiner Reiſe nach Köln und Düſſeldorf bei ſeiner Rundfahrt durch die befreiten Gebiete im Auto folgende Brenn⸗ punkte berühren: Cleve am Dienstag abend, Neuß am Mittwoch abend und am Donners⸗ tag abend Siegburg. Vor hier aus begibt ſich der Reichskanzler nach Köln zurück und be⸗ ſteigt dort am Sonntag abend den D⸗Zug nach Berlin. Ein neuer Reichsſchulgeſetzentwurf. Berlin, 9. Juli. Wie wir erfahren, wird der Reichs innenminiſter dem Reichstag ſofort nach deſſen Wiederzuſammentritt im Herbſt einen neuen Reichsſchulgeſetzentwurf vor⸗ Kein weiterer Abbau von Eiſenbahnern. Berlin, 8. Juli. Die„B. 3.“ berichtet: Eine Meldung aus Mainz beſaat. daß die Reichsbahn angeblich einen weiteren Abbau ihres Perſonals planen ſoll. Die Dienſtſtellen ſollen, wie es in dem Tolegramm beißt, darauf hin überprüft wer⸗ den ſollen. Aus dem Bezirk der Mainzer Eiſen⸗ bahndirektion ſeſen etwa 50 Mann bei der Poſt⸗ verwaltung in Frankfurt a. M. angeſtellt worden. Dieſe Nachricht gibt zu Mißdeutungen An⸗ laß. Denn tatſächlich iſt der Abbau in den Be⸗ trieben der Reichsbahn beendet. Die weiteren Reinigungsarbeit, auf die dar Telegramm hin⸗ deutet, iſt lediglich die Fefiſtelluna der Beamten, die auf Grund des Abbaues noch überzählig ſind. Um dieſe vor den wirtſchaftlichen Folgen des Abbaues zu bewahren, werden ſie an die Poſt⸗ verwaltung abgegeben, die auf dieſe Weiſe rund 20 000 Mann bisheriger Eiſenbahner übernimmt. Dentſcher Anleiheerfolg. London, 8. Juli. Die hier zur Zeichnung aufgelegte Anleihe für die Provinz Weſtſalen in Höhe von 835 000 Pfund Sterling iſt 125 mal überzeichnet worden. Beſſerung der Einnahmen der Reichsbahn. Berlin, 9. Juli. Auf der Hamburger Taaung des Verwaltungsrates der Deutſchen Reichsbahn⸗ geſellſchaft wurde das neugewählte Mitglied des Verwaltungsrates, Dr. Luther. in den Arbeits- ausſchuß des Verwaltungsrates gewählt. Wegen der Frage der Nichtbeſtätigunga des neugewählten Generaldirektors wurde der Präſident des Ver— waltungsrates beauftragt, weitere Beſprechungen mit dem Reichskanzler aufzunehmen. Die Be— triebseinnahmen der Reichsbahn ſind in den letz⸗ ten Monaten etwas günſtiger geworden, erreich— ten jedoch noch immer nicht die Zahlen des Vor⸗ anſchlages. Die Finanzierung der erforderlichen Ausgaben erſcheint jedoch nach dem auten Er— folg der Vorzugsaktienausgabe zunächſt geſichert. Der Mörder Gareis entdeckt.— Gerüchte. München, 9. Juli. Am 9. Juni 1921 war der Abgeordnete Gareis von einem unbe— kannten Täter ermordet worden, ohne daß es bis jetzt gelungen wäre, die Tat aufzuklären. Wie wir erfahren, ſoll vor zwei bis drei Wo⸗ chen der frühere Leutnant v. Schweikhardt im Zuſammenhang mit der Ermordung Gareis verhaftet worden ſein. Die gegen ihn vorlie⸗ genden Verdachtsgründe. die ein Berliner Mittagsblatt gebracht hat, treffen nicht zu. Von amtkicher Seite waren bis zur Stunde nähere Auskünfte nicht zu erhalten. Zwiſchenfall im bayeriſchen Landtag. München, 8. Juli. Heute Vormittag kam es in den Wandelgängen des Landtages zu einem Zwiſchenfall. Kurz nach Beginn der Sitzung trat der Sozialdemokrat Ehrhardt Bauer vor dem Eingang zum Sitzungsſaal auf den Nürnberger Nationalſozialiſten Streicher zu und ohrfeigte ihn. Der Grund hierfür wird darin zu ſuchen ſein, daß ſich Bauer durch einen Angriff, der in einem Artikel des„Stürmer“ enthalten iſt, de— leidigt fühlte. Zur Frage der polniſchen Wanderarbeiter. Berlin, 9. Juli. Wie wir erfahren, hat die Reichsregierung zur Klärung der deutſch⸗polui⸗ ſchen Saiſon⸗Arbeiter⸗Frage jetzt einen Entwurf ſertiggeſtellt, der dieſer Tage der polniſchen Re⸗ gierung zugegangen iſt. Der Entwurf ſieht einen ratenweiſen Abſchub der polniſchen Wanderarbei⸗ 5 Samstag, den 10. Juli 1926 0 ter in Deutſchland vor, die über die Saiſon hin⸗ aus in Deutſchland verblieben ſind. 10 1 dieſer Wanderarbeiter wird von der Reichs regie⸗ rung auf 70—80 000 geſchätzt. Dieſer ratenweiſe Abſchub der über die Saiſon hinaus in Deutſch⸗ land verbliebenen polniſchen Wanderarbeiter iſt leine Ausweiſung. denn dieſe Arbeiter können ſpäter wieder im Rahmen der bewilligten Kontin⸗ gente nach Deutſchland kommen. Verſammlungsverbot in Breslau. Breslau, 9. Juli. Aus Anlaß ſchwerer Ausſchreitungen, die bei am Mittwoch abend veranſtalteten Proteſtkundgebungen des Reichsbanners und der Roten Frontkämpfer in Schießwerder erfolgt ſind, und die nament⸗ lich zu Mißhandlungen von Polizeibeamten führten, hat der Breslauer Polizeipräſident einen Erlaß veröffentlicht, in dem angeſichts der fortdauernden und unmittelbaren Bedro— hung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung alle Umzüge unter freiem Himmel verboten werden. Der Polizeipräſident weiſt noch dar⸗ auf hin, daß die Polizeibeamten ſich bei etwaigen Wiederholungen der bisherigen Ausſchreitungen zur Wahrung der Staats- autorität mit allen Mitteln energiſch durch⸗ ſetzen werden. Ausland. Tagung der Botſchafterkonferenz. Paris, 8. Juli. Die Botſchafterkonſerenz hat unter Vorſitz von Jules Cambon zuſammen mit einer unter Leitung des öſterreichiſchen Geſandten Grünberger ſtehenden öſterreichiſchen Delegation die noch unerlediaten Fragen der öſterreichiſchen Abrüſtung erörtert. England und die Anſchlußfrage. Köln, 8. Juli. Die Behauptungen des Stabiliſierung Paris, 5. Juli. 1926. Das franzöſiſche Volk ſcheint jetzt entſchloſ— ſen zu ſein, ein Ende mit dem Frankenſturz zu machen. Zwar iſt die Nation vollſtändig ruhig und beſonnen, aber man fühlt, daß ſie mit einem ohnmächtigen Parlamentarismus genug hat; ſollte die jetzige Regierung ein Mißtrauensvotum erhalten, oder zu einem Mißerfolg gelangen, dann würde das Volk die Auflöſung der Kammer verlangen und ein großer Teil der Nation nach einem Dikta⸗ tor ſchreien; übrigens, was das Publikum jetzt will, iſt doch ſchon eine Art Diktatur, d. b., eine Regierung, die ohne die Kammern regiert und energiſche Maßnahmen ergreift, eine Regierung mit Vollmachten verſehen, ähnlich der deutſchen Regierung, die Ende des Jahres 1923 die Rentenmark eingeführt hat. Frankreich will alſo eine Währungslöſung. Nun, die Regierung will es auch. Welche aber? das iſt die Frage. Die Inflation iſt mit Recht verhaßt, obwohl ſie auch manche Verteidiger hat, die nicht ohne jeden Einfluß ſind, aber ihre Zahl iſt gering, und die große Mehrheit verwirft dieſes Verfahren, das andere Staaten zum Abgrund geführt hat. Die Deflation hat viele Anhänger, die gegen eine unmittelbare Stabili⸗ ſierung des Franken ſind. Sie meinen, dieſe ſoll das Ziel, nicht aber das Mittel ſein. Sie muß nach der Deflation kommen: ſie muß ein Ergebnis gewiſſer Einſchränkun⸗ gen ſein; man ſoll nicht damit anfangen, ſon⸗ dern dahin nach Hebung der Produktion und der Ergreifung anderer Maßnahmen gelan— gen; dann erſt den Franken mittels auslän— diſcher Kredite endgültig ſtabiliſieren, wenn er ſchon 3—4 Monate ſtabil geworden iſt: das ift z. B. die Meinung u. a. des„Temps“ und des Abgeordneten P. E. Flandin. Das Co⸗ mite des Exports(Sachverſtändigen) iſt aber anderer Anſicht und die Regierung will die Entſchlüſſe dieſes letzteren annehmen. Die „Information“ gibt ihr Recht.. Allem Anſchein nach wird alſo Caillaux die Stabiliſterung des Franken mit einem Kurs von 170—175 für das Pfd. und 3032 I 4. Jahrgang 1 Reichstagspräſidenten Loebe in ſeiner Wie ner Rede, daß der Widerſtand gegen den Au⸗ ſchluß Oeſterreichs an Deutſchland in Eng⸗ land und Amerika im Abnehmen begriſſen ſei. erregte, wie der Londoner Berichterſtatter der „Köln. Zeitung“ ſeinem Blatte meldet, in London Aufſehen. Man machte geltend, daß ein wirklicher Widerſtand gegen den Anſchluß ſich in der engliſchen Politik niemals aktiv bemerkbar gemacht habe, und daß in den mei⸗ ſten Kreiſen mit der ſpäteren Vereinigung Oeſterreichs mit Deutſchland als mit einer ſtͤrken Wahrſcheinlichleit gerechnet werde. Umſoweniger ſei zu verſtehen, warum den be⸗ teiligten Kreiſen in Deutſchland und Oeſter⸗ reich daran liege, die Anſchlußfrage jetzt ſchon in den Vordergrund zu ſtellen, wo die unaus⸗ bleibliche Wirkung nur darin beſtehen könnte, die eigentlichen Gegner des Anſchluſſes, näm⸗ lich Frankreich und Italien, zu Gegenmaß⸗ regeln zu veranlaſſen, ohne daß Großbritan⸗ nien in der Lage wäre, ſie daran zu hindern. Der britiſche Nationalverluſt. London, 8. Juli. Die„Weſtminſter Gazette“ berechnet einen Verluſt von 500 Millionen Pfund Sterling, der dem britiſchen Volke durch den Koh⸗ lenſtreik ſeit dem 1. Mai entſtanden ſei. Nachgeben der Vergwerksbeſitzer. London, 8. Juli. In einer Beſprechung, die geſtern Nachmittag zwiſchen dem Miniſterpräſt⸗ denten und den Bergbau-Unternehmern von Pork⸗ ſhire ſtattſand, haben ſich die Bergwerksbeſitzer von Porkſhire bereit erklärt, ſich den von der Regierung gemachten Lohnvorſchlägen anzuſchlie⸗ ßen. EUUFUFCTCTCbCC Frankreichs Kampf um die der Währung. Ein neuer ſenſationeller Frankenſturz. für den Dollar vorſchlagen. Gewiſſen Infor⸗ mationen nach hätten die Sachverſtändigen den Kurs von 175—200 für das Pfund und 35—40 für den Dollar angegeben. Das ſolk nicht richtig ſein und nur unter Vorbehalt nennen wir daher den oben angegebenen! Kurs von 170—175 für das Pfund reſp. 30 bis 32 für den Dollar. Wie kann aber die Stabiliſierung erreicht werden?„Nur durch innere Maßna h men“, ſagen zahlreiche Abgeordnete, Poltti⸗ ker und Wirtſchaftler; höchſtens dürfte die Re⸗ gierung ihre Sparſamkeits⸗ und Einſchrän⸗ kungsmaßnahmen und ſonſtige Mittel durch ſehr geringe ausländiſche Kredite unterſtützen. Die Angſt vor den Anleihen hat die für die Regierung unangenehme Intervention von Tardieu am letzten Dienstag hervorgerufen. Die Gefahren ſolcher Kredite ſind zwar nicht zu unterſchätzen, ſie können leicht— und das iſt ſchwer zu vermeiden— zu einer Abhängig⸗ keit Frankreichs dem Auslande gegenüber füh⸗ ren und das will die öffentliche Meinung ab⸗ ſolut nicht. Deswegen iſt ſie gegen die Rati⸗ fikation des Abkommens Mellon⸗Beranger. Nun, obne dieſe Ratifikation kann Frank⸗ reich keine Kredite von Amerika bekommen und ohne ein Finanzabkommen mit En g⸗ land. ähnlich dem amerikaniſchen, kann es. teine Anleihe in England erhalten. Könnte es etwas mit Spanien erreichen? Vielleicht, es würde aber jedenfalls nur eine beſchränkte Hilſe ſein können. Soll man hier erwähnen, daß einem Ge⸗ rüchte nach, Deutſchland Briand und Caillauxß angeboten hätte, Frankreich finanziell zu un. terſtützen, falls es den Rhein räumen würde? Iſt dieſes Gerücht ernſt zu nehmen? Es iſt nicht das erſtemal, daß man ſo etwas hört. Die öffentliche Meinung in Frankreich würde ein ſolches Abkommen, vor allem unter einem Miniſterium Caillaux, ſchwerlich annehmen und wir glauben kaum, daß dieſer Miniſter es wagen würde, dies zu tun. Seine Lage iſt ſchon ohnedies ſchwierig genug. Inzwiſchen haben die Sanierungsdebat⸗ ten gezeigt, daß das Programm Caillaux eine gute Aufnahme gefunden hat. Jedenfalls hat der Finanzminiſter als erſter den Mut gehabt, die wahre Lage Frankreichs zu ſchildern. Ob es ihm allerdings gelingen wird, ſelbſt wenn er die Unterſtützung der Kammer für ſeine Sanierungspläne erhält, Ordnung in die franzöſiſchen Finanzen zu bringen, dürfte, ſo⸗ lange Frankreich derartige Ausgaben für Nil ſtungen macht, ſehr zweifelhaft ſein. Neue Frankenbaiſſe. Paris, 8. Juli. Während geſtern das Pi. un der Börſe mit 181.75 geſchloſſen ſchnellte der Kurs heute früh auf 188,5 hin⸗ auf. Der Dollar, der geſtern einen amtlichen Schlußßkurs von 37,36 hatte, wurde heute vor⸗ börslich bis 38,45 gehandelt. Die von offiziö⸗ ſer Seite lanzierten Gerüchte von günſtigen Anleiheausſichten in Amerika ſtoßen unter ſolchen Umſtänden in Finanzkreiſen umſomehr nuf ſtarke Skepſis, als der neue ſenſationelle Sturz des Franken auch diesmal wieder von Newyork ſeinen Ausgang genommen hat. Paris, 9. Juli. Die neue Frankenbaiſſe hat im Laufe des geſtrigen Tages unter Ein wirkung des wenig günſtigen Ausweiſes der Bank von Frankreich und auf die Möglichkeit einer Gefährdung der Regierung weitere Fortſchritte gemacht. Der Pfundkurs erreichte nachbörslich einen Stand von 193,5 gegenüber dem Börſenkurs von 189,8. Der Dollar, der geſtern mit 39 ſchloſt, ging auf 39,7 hinauf. London, 9. Juli. Am Londoner Deviſen⸗ markt kam es infolge weiterer Amſterdamer Verkäufe kurz vor Börſenſchluß zu ſenſatio⸗ nellen Kursſtürzen. wird ein weiterer Zuſammenbruch der ge⸗ mannten Deviſen allgemein in der City er⸗ wartet. Anfregung in der Pariſer Kammer. Paris, 9. Juli. Große Aufregung herrſchte n den Wandelgängen der Kammer über die Schretkensbotſchaft, daß der Pfundkurs bereits 200 erreicht habe. Man ſieht noch nicht die Zu- ſantmenhünge. Ob Tardien morgen interpel⸗ lieren wird, ſteht noch nicht feſt.. Die City von London zum Frankenſturz. London, 9. Juli. In Londoner Citykreiſen wird die Nachricht von dem des franzöſiſchen Franken ſehr ernſt beurteilt. Man glaubt, daß der Frank noch im Laufe dieſes Monats auf 250—300 gegenüber dem engliſchen Pfund Sterling ſinken wird. Auch die Tatſache, daß er in ſeinem Sturz den bel⸗ giſchen Franken und die italieniſche Lire mit⸗ geriſſen hat, wird viel beachtet. Brüſſel no⸗ tierte heute 200 und Rom 149. Dieſe ſowohl wie die Pariſer Frankennotierungen ſind die tiefften, die London bisher gekannt hat. Parcer Gilbert, der Generalagent ſür die Reparationszahlungen, iſt von Berlin kom⸗ mend hier eingetroffen.„Chicago Tribune“ er⸗ fährt von einer Abſicht Gilberts, den Präſidenten der amerikaniſchen Staatsbank, Benjamin Strong und den Gouverneur der Bank von England, Montague Norman, in Antibes aufzuſuchen, wo ſich die Finanzmänner ſeit einiger Zeit aufhal⸗ leu. Auf Befragen hat Gilbert eine ausweichende Antwort erteilt. aus der aber doch entnommen werden darf. daß an dieſer Meldung etwas Wah⸗ res zu ſein ſcheint.„Chicago Tribune“ fügt ihrer obigen Meldung an. Gilbert, Strong und Nor⸗ man wrden demnöchſt mit dem Gouverneur der Bauk von Frankreich. Morreau, und vielleicht auch mi: Finanzmintiſter Caillaux die Probleme der Frankenſtabiſiſierung beſprechen. Ein dunkles Gätſel. Roman von Alfred Wilſon, in antoriſierter Ueberſetzung von Johanna Zunk. Nachdruck ver baten.) „Dies zunge Waochen— Wiiß Gaunr— verzweifelt, faſt ohne Beſinnung; jeden Augenblick wartete ſie, entdeckt zu werden; denn die Polizei konnte ja kommen und den Toten finden. Als h ſo plötzlich vor ihr auftauchte, hielt ſie mich loſort für einen Häſcher. Ich war ſelbſt vor Ueberraſchung wie gelähmt. Es war ein ſo un⸗ erwarteter, außergewöhnlicher Anblick, daß ich mich nicht aleich faſſen konnte. 5 Sie war, wie ich Ihnen ſchor zagte, ganz verzweifelt und ihre Nerven völlig überreizt; ich brachte ſie nach meinem Hauſe und übergab ſie der Obhut meiner alten guten Amme, die das beſte Geſchöpf auf dieſer Welt iſt. Wenn ſie ſich etwas erholt hat und den entſetzlichen Mervenſchreck überwunden, ſollte ſie entſcheiden, idis weiter für ſie zu tun ſei. Aber ſie wurde ernſtlich krank. Mein Doktor verordnete, daß ſie ſtill im Bett liegen ſollte, denn ſie war wirklich elend. Ich nahm eine Krankenſchweſter zu ihrer Pflege. Schon war ſie auf dem Wege zur Beſſerung, und wäre wahrſcheinlich bald ganz ge⸗ fund geweſen, als geſtern ihr Bräutigam kam.“— „Ihr Bräutigam?“ „Ihr Verlobter, Mr. Uſher; er ſtellte ſich als ihr Verlobter vor.“ Beſtürzung, Verwunderung klang aus Mr. Gaunts Ton. „Uſher?— Ja, natürlich: er ſprach mit ihr, nicht?“ antwortete er dann, als er ſich einiger⸗ maßen von ſeinem Erſtaunen erholt hatte. Gordon, der ſchon im ſtillen gehofft hatte, Mr. Geint würde die Behauptung Uſhers wider⸗ legen, mußte dieſen Gedanken betrübt wieder fallen laſſen. 5 „Jo, ich traf ihn in meiner Wohnung an; ſein Beſuch hatte Miß Gaunt furchtbar erregt, ſo daß ihr nachher wieder ſchlecht wurde. Heute rüß iſt ſie nun heimlich geflohen. Sie haben den rief geleſen.“ hatte, Der franzöſiſche Franken ſchloß mit 190,37, der belgiſche mit 203,25 und die italieniſche Lire mit 146,62. Für morgen Auftakt der ſportlichen Darbietungen: Freiübun⸗ gen von 2000 Turnern im Siadion. In Anweſenheit einer Reihe von Reichs und Staatsbehörden fand am Sonntag im Kölner Stadion die Eröffnuno der zweiten Deutſchen Kampfſpiele in würdevoller Weiſe ſtatt. Ueber 6000 Sportsleute, darunter etwa 2000 Fußball⸗ ſpieler, 2000 Turner und 500 Turnerinnen be⸗ teiligten ſich an den Kampfſpieſen. Die Barter Preſſe orakelt bereits von einem „Locarne der ternationalen Finanzen“. Man glaubt in der Zuammenkunft kompetenter Per⸗ ſönlichfelten bereits den Auftakt zu einer großen internationalen Nonferenz ſehen zu dürſen, welche die endaültſge Regelung des europätſchen Schul⸗ den problema. das heißt der fin anstellen iqulba⸗ ton des Krieges zum Gegenſtann haben ſafl. Auf die wenig realen Grundlagen, mindeſtens ä in N Augenblick, alle dieſe Gerüchte beruhen, beweiſ deutlich der neue ſtarke Sturz des Franken. weiteren Sturz Konflikt zwiſchen Preußen und dem Reich. Der Konflikt, der zwiſchen der preußiſchen Staatsregierung und der Reichsregierung wegen der Beſetzung der durch den Tod von Ge⸗ heimrat Arnhold freigewordenen Stelle im Ver⸗ waltungsrat der Reichsbahngeſellſchaft ausgebro⸗ chen iſt, hat im Preußiſchen Landtag zu einer Debatte geführt. Der preußiſche Miniſterpräſident Braun hat den Wortlaut der Brieſe zur Ver⸗ leſung gebracht, die in dieſer Angelegenheit zwi⸗ ſchen den Kabinetten des Reiches und Preußens gewechſelt worden ſind. Daraus geht hervor. daß das Reich der Meinung iſt. ein Anſpruch Preu⸗ ßens auf Benennung einer Perſönlichkeit für die neue Stelle im Verwaltungsrat der Reichsbahn ſei nicht gegeben. Preußen dagegen bezeichnet die Ernennung Dr. Luthers als eine Brüskie⸗ rung. Dabei beruft ſich der preußiſche Miniſter⸗ präſident auf eine Abmachung zwiſchen der preu⸗ ßiſchen Staatsregierung und der Reichsregierung, die am 25. März 1924 zur Auslegung des Staats⸗ bertrages über den Uebergang der Staatseiſen⸗ hahn auf das Reich getroffen worden ſei. Dien breußiſche Regierung erhebt einen Rechtsan⸗ Ipruch darauf. einen eigenen Vertreter in den rr. Gaunt dachte einige Beit nach; Gordon beobachtete ihn forſchend.. „Davon hatte ich keine Ahnung, aber ich 00 ö Verdacht,“ murmelte Mr. Gaunt vor in. Dann wandte er ſich zu Gordon.„Warum drachten Sie ſie in Ihr Haus? Warum riefen Sch Kal bie Polizei und überließen Sie Ihrem ickſal?“ Gordon erſchrak. 998 die Polizei ruſen?“ Mr. Gaunt nickte.„Das wäre doch das ein⸗ ſachſte Ding von der Welt geweſen. Sie kommen in ein Haus, finden einen Ermordeten, ein Mädchen ſitzt bei ihm, ein Mädchen, welches jeden 9 die Polizei erwartet. Sie iſt verzweiſelt, verſtört, aber ſie hat doch nichts getan; ſie hat nicht um Hilfe gerufen, nicht geſchrlen; und Sie, Sie ſchleppen ſie in Ihr Haus! Sie ſehen mich überraſcht an; ja, ja ich ſpreche von meiner Tochter, mein Herr; ich ſage Ihnen, was ich meine. Wie erklären Sie Ihr Verhalten?“ „Ich glaubte nicht an ihre Schuld,“ erwiderte Gordon,„ich konnte mir nicht denken, daß ſie etwas mit dem Verbrechen zu tun hätte. Es war mir unmöglich, ſie für die Mörderin zu Holten, 10 5 wenn ſte behauptete, den Mann er⸗ Kochen zu haben!“ „Sie klagte 1 7 ſelbſt an? Sie nannte 2 ſeine Mörderin!“ La, wenigſtens au dieſem Abend. Aber ich e war von dem 188 8 ſo ee D n ga rrin ihrer Sinne; ſie klagte ſuh vit beſtig en Worten an, ich 0 5 nicht mehr mit anhören. Aver doch glaubte ich ihr nicht. ch konnte ibr nicht glauben. Ich entſchloß mich, ſte vor ſich ſelber zu retten, vor einem nochmaligen hyſteriſchen Ausbruch zu hüten, ſte zu retten. Und ich werde ſie auch jetzt noch retten. Ihnen brauche ich doch nicht erſt zu ſagen, wie undenkbar ihre Anklage iſt. Sie kann jenes Verbrechen nicht begangen haben; ſte hat es nicht getan, und—“ „Sie tat es,“ ſagte Mr. Gaunt dumpf, mit wie Stimme. 3 „Großer Gott, was ſagen Sie? Sie tat es?“ Mr. Gaunt ließ den Kopf auf die Bruſt mken; ſeine Stimme zitterte ſo heftig, daß er aum ſprechen konnte, kaum etwas antworten. „Sie tat es. Herr. ja!“ Er ſprach es noch wWerwaltungsrat zu entſenden und dieſen ihrer⸗ ſeits der Reichsregierung zu benennen. Sie hatte für dieſen Poſten Miniſterialrat Schuſz vom preußiſchen Handelsminiſterium in Ausſicht ge⸗ nommen. Die Anſchauung der Reichsregierung haben wir in der geſtrigen Nummer an dieſer Stelle mitgeteilt.— Wenn nun die preußiſche Staats⸗ regierung glaubt, einen begründeten Rechtsan⸗ ſpruch zu beſitzen, und wenn ſie in der Lage iſt, ihre Auffaſſung ſtichhaltig zu belegen, ſo wird ihr niemand das Recht abſprechen, daß ſie alle Mittel anwendet, um ihre Anſicht zu erhärten. Ob de preußiſche Miniſterpräſident aber gut daran tut, der Reichsregierung einen Brief zu ſchreiben, den jeder objektive Beurteiler im Ton nicht gerade als höflich bezeichnen wird, iſt eine Frage, die, wenn ſie ihm geſtellt würde, Herr Braun ſelbſt, kaum bejahend beantworten dürfte. Eine ſach⸗ liche Angelegenheit läßt ſich am beſten in ſach⸗ licher Weiſe durchſechten. Die Anſchauungen Preußens und des Reiches ſiehen ſich ſchroff gegenüber. Der preu⸗ ßiſche Miniſterpräſident hat die Klage beim Staatsgerichtshof gegen das Reich angekündiat. Von dieſer Inſtanz würde alſo, wenn es dahin käme. daß die Entſcheidung des Staatsgerichts⸗ hofes angeruſen wird, zu unterſuchen ſein, auf weſſen Seite das formal juriſtiſche Recht fällt. Ob die preußiſche Regierung es nötig gehabt hat, das ſchwere Geſchütz des Staatsge⸗ richtshofes aufzufahren und ob auf der an⸗ deren Seite die Reichsregierung aus politiſchen Gründen nicht eine Vereinbarung mit Preußen, hätte ſuchen ſollen, ſind Fragen, die man auch dann aufwerfen muß, wenn ſie nicht mehr zu korrigieren ſind. Es liegt im Intereſſe der ruhi⸗ gen ſtaatlichen Fortentwicklung, die wir unbe⸗ dingt nötig haben, daß Konflikte vermieden wer⸗ den. einmal,„ja, ie hat ihn getötet. hat ihn erſtochen!“ 14. Kapitel. Ohne ein Wort zu ſagen, ſtand Gordon auf und verließ den alten Herrn. Er war völlig ſübermannt von dem, was er eben gehört hatte. Nach einigem Nachdenken entſchloß er ſich, ſich ſofort nach Derdaus Hotel zu begeben und zu verſuchen, ob er Uſher ſprechen könne. Der Portier ſchlug in ſeinem Buche nach. „Ja, Herr, Nr. 118“; er iſt eben nach Hauſe gekommen und auf ſein Zimmer gegangen. Ich werde hinaufſchicken. „Das iſt nicht nötig“, wandte Gordon ein. „Ich werde den Weg ſchon finden.“ Er ſtieg hinauf, ehe 1 70 der Portier antworten konnte. An Nr. 118 klopfte er an. Jemand rief:„Herein.“ Es war Uſhers Stimme; Gordon klinkte die Tür auf und trat in das Zimmer. Der Spieler ſaß am Tiſch, gerade dem Eintretenden den Rücken zugewendet. „Vielleicht iſt es ein Vorteil für mich, wenn ich ihn überraſche,“ dachte er, als er die Treppen hin⸗ aufgeſtiegen war und Nr. 118 ſuchte. Es war ihm 150 ückt. a UÜſher ſaß am Tiſche und ſchrieb Briefe; er ſah nicht einmal auf, als Gordon eingetreten war. „Was gibt's denn?“ fragte er über die Schulter; denn er dachte nicht anders, als daß ein Hoteldiener gekommen ſei.. 5 ordon fühlte das wohl, aber er blieb ruhig ſtehen und warf einen ſchnellen Blick in das immer, um zu ſehen, ob er irgend etwas er⸗ pähen könne und richtig, auf dem Schreibtiſch blieben ſeine Blicke prüfend haften. Forſchend überblickte er ihn, ob dort etwas zu finden ſei. Uſher ſaß und ſah auf eine große ſilberne Photographie mit Rahmen und Gordon er⸗ kannte das Porträt von Virienne Gaunt. Sie war in Geſellſchaftstoilette photographiert mit bloßem Hals und nackten Armen. Gordon, der ſie an jenem Abend in voller Verzweiflung und Angſt geſehen hatte und ſpäter in ſeiner Villa auch noch durch Krankheit ange⸗ griffen, ſtaunte ſie hier auf dem Bilde an, welches ſie in voller Jugend und Friſche verkörperte. Da wandte Uſher den Kopf, ſeine grünlich wie Arme; ſie Vermiſchtes Verkehrsunfall in der Reichs haupkſtabt. Berlin, 8. Juli. In Berlin⸗Tempelhof fuhren beute früh infolge Verſagens der Bremſe zwei ſtark beſetzte Straßenbahnzüge aufeinander. Der Anhänger des erſten Zuges, auf den der Triebwagen eines folgenden Zu⸗ ges ſuhr, wurde vollſtändig zertrümmert. Man ſpricht von 15— 20 Verletzten. Hierzu wird noch weiter gemeldet: Die Geſaentzahl der an dem Straßen bahn⸗ [Unglück in Berlin⸗Tempelhof verunglückten 1 beträgt 21. Wie die Straßenbahn⸗ direktion mitteilt, ſoll die Schuld den Führer des folgenden Straßenbahnzuges treffen. Ein Verſagen der Bremſe ſoll nicht in Frage kom⸗ men. Die Unterſuchung iſt noch nicht abge⸗ ſchloſſen. Die Kölner Weinerkrankungen. Köln, 8. Juli. Der Vorſtand der Kölner Warenbörſe teilt mit: Mittwoch mittag wurde beim Nahrungsmittel⸗Unterſuchungs⸗ Amt von Seiten des Winzerverbandes von Moſel, Saar und Ruwer der eilige Antrag geſtellt, den Wein, der im Anſchluß an den Schiffsunfall die Maſſenerkrankungen herbei⸗ führte, nachzuprüfen. Nach ihrem Ermeſſen könne es ſich um nicht reinen Wein handeln, denn wenn wirklich einer übermäßig von gu⸗ tem Wein getrunken habe, würde er höchſtens betrunken ſein, nicht aber ſterben bezw. ſchwer erkranken können. 40 Jahre Auto. Maunheim, 7. Juli. Reichswirtſchafts⸗ miniſter Dr. Curtius hat an Dr. Karl Benz in Ladenburg folgendes Glückwunſchſchreiben gerichtet: In dieſen Tagen werden 40 Jahre vergangen ſein, ſeit das von Ihnen erfundene „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“ ſeine erſte erfolgreiche Probefahrt ausgeführt hat. Die Schnelligkeit und der Umfang der inzwi⸗ ſchen erfolgten Entwicklung des Kraftfahr⸗ zeugweſens iſt derart, daß das, was vor 40 Jahren als ein Wunder angeſehen wurde, heute ſchon alltäglich geworden iſt. Umſomehr iſt es mir Herzensbedürfnis, Ihnen, hochver⸗ ehrter Herr Dr. Benz, heute die dankbare Verehrung aller derer auszuſprechen, für die das Kraftfahrzeug ein unentbehrliches Mittel wirtſchaftlicher Betätigung geworden ift. Ich wirtſchaftlicher Betätigung geworden iſt. 15 beglückwünſche Sie. daß es Ihnen vergön iſt, die gewaltige Entwicklung mit anzuſehen, zu der Ihre Erfindung den Anſtoß gegeben hat. Möge es Ihnen beſchieden ſein, noch lange Zeuge der ſegensreichen Auswirkungen zu bleiben, die Ihre große Erfindung in un⸗ ſerem Vaterland und in der ganzen Welt zur Folge gehabt hat. Die Spartätigkeit nimmt zu. Ludwigshafen, 7. Juni. Das Betriebsergeb⸗ nis der ſtädtiſchen Sparkaſſe für den Monat Junk 1926 iſt gleich dem Ergebnks der Vormonate gün⸗ ſtig. Stiegen doch im Sparverkehr die Einlagen vom Ende Mai 1926 mit 4,047 Mill. Mark lein⸗ ſchließlich der gutgeſchriebenen Zinſen von 1925). In gleicher Weiſe entwickelte ſich die Zahl der Sparer, die Ende Mai 1926: 6026 und Ende Juni 1926 6264 betrug.(Bewegung im Juni: Zugang 301, Abgang 63). Der Geſamtauthaben⸗ fand aus den allgemeinen Spar⸗, ſowie dem Scheck. und Ueberweiſungsverkehr betrug Ende Juni 1926 rund 5,2 Mill. Mark(gegen rund 5, Mill. Mark im Vormonat, alſo Mai 1926.) 7 TTT TTT ſchillernden Augen begegneten Gordous, delcher, als er jetzt das Bild in der Nähe ſah, heiße Gifer⸗ ſucht in ſeinem Herzen toben fühlte. Hier in dieſes Mannes Zimmer ſtand ihr Bild, ihre Augen, 80 ſüßen Augen lächelten ihn an, ihn, den ordon für einen Schurken hielt, den Mann, der jetzt als er Gordon mit ſtarrem Blicke an⸗ ſah, ganz wie ein Verbrecher ausſah. Er würde jenes liebliche Geſchöpf heimführen und dann war ſie ihm verloren, dann durfte er nicht einmal mehr an ſie denken. Haß und Wut ſtritten ſich in ſeinem Herzen. Aber wie der Blitz ſprang auch ſchon Uſher auf ſeine Füße und ſtellte ſich vor Gordon; einen Moment war ſeine Haltung drohend, daß jener abwehrend die Hand erhob. Aber gleich darauf hatte ſich Uſher wieder völlig in der Gewalt. Mit leiſem Lachen ging er Licht Schritte 15 und lehnte ſich gegen die Tiſchkante, um das Bild und die Papiere Gor⸗ dons Blick zu entziehen. Doch ſein leiſes Lachen hörte ſich nervös an, es zitterte etwas, Gordon konnte es deutlich wahrnehmen. Seine Augen flackerten unruhig und ängſtlich. 7 bitte Sie um Verzeihung, Hauptmann Gordon,“ ſagte er.„Wie ſe 1 1 5 Vergeben Sie meine Unſfreundlichkeit. Ich hatte keine Ahnung, daß Sie da wären; ich meinte, es ſei ein Kellner, das Kammermädchen oder irgend jemand von der Sorte.“ Gordon überhörte die Beleidigung, die aus ſeiner Rede klang; auch er hatte ſich wieder gang in der Gewalt und nickte höflich. „Ja,“ erwiderte er, blieb dann aber ſchweigend ſtehen, um jenen zu veranlaſſen, etwas zu ſagen. Uſber zuckte die Achſeln. „Es iſt ſehr liebenswürdig von Ihnen, mich aufzuſuchen, aber ich möchte doch gern wiſſen, wieſo Sie mir die Ehre Ihres Beſuches ſchenken—“ „Sicher, Sie ſind anz in Ihrem Recht, wenn Sie fragen, weshal 1 01 Gordon.„Ich komme nämlich von Mr. aun Uſher ſchrak zuſammen und mußte ſich auf den Tiſch ſtützen. Trotz lab Selbſtbeherrſchung wurde ſein Geſicht erdfahl und ſeine Zähne ſchlugen hörbar zuſammen.„„ (Fortſetzung folgt ö 15 des Reichsgerichts Er des Tünchermeiſters Waſſer gefüllte Waſchbütte und ertrank. Vokomotive und vier Perſonenwagen. er in Haft befindliche 24 Jahre alte Adolf ich hier bin,“ ent⸗ a Erfindung. Hanau, 7. Juli. Der Hanauer Quarzlampen⸗ geſellſchaft iſt es gelungen, eine techniſch vollendete Analyſenauarzlampe herzuſtellen, die die Möglich⸗ keit bietet, Fälſchungen von Banknoten, Brief⸗ marken und ſonſtigen Wertpapieren einwandfrei zu erkennen. So iſt das Leben. Kreuznach, 7. Juli. Ein ſaſt 70 jähriger Mann aus Wöllſtein. der 38 Mal den Ozean überquerte, wobei ihm kein Unglück zuſtieß, iſt hier in einem winzigen Bächlein ertrunken. Auf dem Heim⸗ weg von ſeiner Ardeitsſtätte in Neubamberg ſtürzte er an einer abſchüſſigen Stelle infolge eines Unwohlſeins in den Appelbach und wurde als Leiche herausgezogen. Die Ehefrau des Ver⸗ unglückten erlitt beim Eintrefſen der Unglücks⸗ zotſchaft einen Schlaganfall. Ein D⸗Zug mit Steinen beworfen. Leipzig, 8. Juli. Der Poltzeibericht mel⸗ det: Der D⸗Zug 137 iſt zwiſchen Wahren und Wiederitzſch mit Steinen beworfen worden. Ein hühnereigroßer Stein zertrümmerte ein Fenſter der elektriſchen Lokomotive und traf den Lokomotivführer ſo heftig an der Stirn, daß ihm augenblicklich das Blut über das Ge⸗ ſicht ſtrömte und er infolgedeſſen gezwungen war, den Zug zum Halten zu bringen. Er mußte ſich in Leipzig ſofort in ärztliche Be⸗ handlung begeben. Die ſtudentiſche Schlägermenſur bleibt Zweikampf mit tötlichen Waffen. Das Reichs⸗ gericht hat heute eine äußerſt wichtige, das Studentenleben berührende Entſcheidung über die Frage verkündet, ob die ſtudentiſche Schlä⸗ germenſur die Eigenſchaft des Zweikampfes mit tötlichen Wafſen für die Zukunft behalten ſoll. Der erſte Straſſenat des Reichsgerichts glaubte, auf Grund der von ihm vorgelegten Urteile der Schöfſengerichte Heidelberg und Karlsrube von der früheren Plenarentſchei⸗ abgehen zu müſſen. wollte die ſtudentiſche Schlägermenſur nicht mehr als Zweikampf mit tötlichen Waf⸗ ſen gelten laſſen und legte deshalb dem Wle⸗ num des Reichsgerichts von neuem die Frage vor, ſowie die Unterfrage, ob bei Verneinung des Zweikampfes mit tötlichen Waffen für die Schlägermenſur die Verurteilung wegen RNörperverletzung geboten ſei. g Das Plenum hat, gibt, in der Plenarſitzung vom 15. Mai 1926 nach erneuter Prüfung der Frage an dem al⸗ ten Standpunkt feſtgehalten, wonach Schlä⸗ germenſuren nach wie vor unter den Zwei⸗ kampf mit tötlichen Waffen fallen. Für ſolche it gemäß 5 205 St. GB. im ſchlimmſten Fall eine Feſtungsſtrafe von 5 Jahren vorgeſehen. (Aus den„Reichsgerichtsbrieſen“ Karl Miß⸗ ack, Kochſtr. 76.) Aus Nah und Fern. f Fulda, 8. Juli.(Feuer im Dom zu Fritzlar.) Im Dom zu Fritzlar brach 55 05 aus, das von ſpielenden Kindern zuerſt be⸗ merkt wurde. Obwohl dieß euerwehr alsbald m Brandherd erſchien, waren dem Feuer be⸗ its eine große Anzahl wertvoller Bücher um Opfer gefallen. Durch das ſchnelle Ein⸗ reifen der Feuerwehr wurde weiteres wert⸗ wolles Material vor der Vernichtung gerettet. Boppard, 8. Juli.(Schwerer Autounfall.) Ein ſchwerer Autounfall ereignete ſich geſtern nachmittag auf der Bopparder Straße etwa 00 Meter außerhalb Caſtellauns. Ein Auto aus Niedergondersheim rannte gegen einen N Ein Inſaſſe war ſofort tot, einer er⸗ litt ſo ſchwere Verletzungen, daß er ſtarb, Baum. zwei weitere wurde ſchwer, und drei lei leicht verſetzt. 15 Gonbach, 7. Juli.(Das alte Lied.) In einem unbewachten Augenßhlick fiel das zweijährige Kind Georg Ries in eine mit Berlin, 8. Juli.(An Fleiſchvergiftung ſtorben.) Geſtern ſtarben in Kalkberge zwet erſonen, die ſeinerzeit nach dem Genuß von chabeſleiſch unter ſchweren Vergiftungser⸗ chinungen erkrankt waren. Alle übrigen Per⸗ nen, etwa 95. ſind bereits geneſen. Regensburg, 6. Juli. einem Neben⸗ bahnzug von Regensburg nach Falkenſte in die Von den letzteren ſind zwei umgeſtürzt und zwar itlich die Böſchung hinunter. Sieben Rei⸗ ude erlitten dabei leichtere Verletzungen. Ein Hilfszug mit Arbeitern und Rettungs⸗ mannſchaſten iſt ſofort nach der Unfallſtelle abgegegangen. Speyer, 7. Jult.(Kirchenräuber.) Der tröbel aus Bauma, Kanton Zürich, der der Nacht vom 11. Juni dieſes Jahres im uſtallationsgeſchäft Stilgenbauer hier einen inbruchsdiebftahl ausführte, hat, wie. etzt herausſtellt, auch in der Ludwigskirche zu zudwigshaſen einen Raubverſuch ange⸗ tellt. Dort ſchlich er in einen Beichtſtuhl und Pielt ſich verborgen. Er wurde ſedoch von irchgängern beobachtet und ſuchte daraufhin verrichteter Sache das Weite. — wie der erſte Strafſenat heute bekannt b(Eiſenbahnunfall.) Geſtern mittag entgleiſten in * ——*² ͤ Fu den Deutſchen gampſſytelen u Kb. Der Einmarſch der Verbände mit ihren Fahnen „ e e e, in das Kölner Stadion. a g e A Schwabach, 7. Juli. Zu der geſtrigen Ex⸗ ploſion in der großen Farbenfabrik Weigandt wird noch ergänzend gemeldet, daß einer von den ſchwer verletzten Arbeitern bereits im Krankenhauſe ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Bei einem zweiten wird ſtündlich mit dem Tode gerechnet. Auch ein dritter Arbeiter ſchwebt in Lebensgefahr. — Bunte Zeitung. Einen wertvollen kunſthiſtoriſchen Fund machte man kürzlich, wie die„Tribuna“ aus Rom berichtet, bei den Ausgrabungen in Cyrene in Nordafrika. Es handelt ſich um eine Kopie jenes berühmten Zeuskopfes, den der griechiſche Bildhauer Phidias für den Tempel der Olympia geſchaffen hat. Man hatte im Februar bereits kleine Stücke einer männlichen Büſte gefunden, die zuſammenge⸗ iſetzt, Zeugnis von der großen Darſtellungs⸗ kunſt des Meiſters gab. Zwei Monate ſpäten gelang es weitere erganzende Teile des Kop⸗ ſes ausgraben, der jetzt als eine Kopie aus der Meiſterband des Phidias ſeſtgeſtellt wur⸗ de. Man nimmt an, daß der Künſtler von ſeinen bedeutenden Arbeiten Wiederholungen gemacht hat. 5 N e ,; Ein gefährlicher Verſuch. Um den Vorwurf der den Mitgliedern des amerikaniſchen Kon⸗ greſſes in einer Zeitung gemacht wurde, daß ſie alle„Hohlköpfe“ ſeien, als nichtig zu er⸗ weiſen, hat man einen Geſetzentwurf ei ö bracht, nachdem die Mitglieder des gongreſſe ſich einer Gehirnunterſuchung zu unterwerſen haben. Sie müſſen ihre Schädel meſſen laſſen und ihre Geiſteskräfte durch allerlei Prüfun⸗ gen dartun. Das iſt eine gefährliche Probe, „ die für manche Parlamentarier ſchwere Fol⸗ gen haben kann, denn wenn ſich ein ungün⸗ ſtiges Ergebnis zeigt, werden die Wähler ſchwer enttäuſcht ſein. Und es müßte aus einer Bezeichnung„Leiter einer politiſchen Partei“—„Leithammel“ gemacht werden. And das wäre voch peinlich.— 1 Unwetter in aller Welt. Großt⸗Gerau, 8. Juli.(Das Bernichtungswerk des Waſſers am Altrhein.) Das Hochwaſſer hat im Altrheingebiet 500 heſſiſche Morgen hinter dem Landdamm ihrer ganzen Frucht für das Jahr beraubt. So weit das Auge reicht, ſind weitere ztauſende Morgen ertragreichen Wieſengeländes in einen Sumpf verwandelt. Koburg, 8. Juli.(Ein Opfer des Hochwaſſers.) Ein Opfer des Hochwaſſers wurde das vierjährige Söhnchen des Arbeiters Sauer in Neuſtadt bei Koburg. das von der Strömung des Röthenfluſſes ſortgeriſſen wurde. Die Leiche wurde in Haar⸗ brücken geborgen. Bamberg, 8. Juli.(Die Unwetterſchäden im Maingebiet.) Durch die Gewitter der letzten Tage iſt im Maingebiet ein unüberſehbarer Schaden angerichtet worden. Die Heuernte iſt großenteils vernichtet. Ganze Felder mit Hackfrüchten wur⸗ den überſchwemmt und zahlreiche Keller ſtanden bis zu einem Meter unter Waſſer. Verſchiedent⸗ lich wurden die Bahnverbindungen unterbrochen. Das Hochwaſſer hat die Hochwaſſergrenze von 1909 überſchritten und ſteigt weiter. Die Fluten füh⸗ ren Bier⸗ und Weinfäſſer mit ſich. Breslau, 7. Juli. Von einem neuen Unwet⸗ ter ſchwerſter Art wurde die geſamte Landſchaft bei Schweidnitz und dem Zobten wie auch das Schleſiertal und das Charlottenberger Bergland betroffen. Gegen 2 Uhr mittags ballten ſich vom Waldenburger Lande her nach ſengender Hitze große Wetterwolken zuſammen und umzogen das Gebiet zwiſchen Freiburg und Scheidnitz, wäh⸗ rend gleichzeitig ein zweites Gewitter in der Ge⸗ gend um das Schleſiertal auf und nach dem Zob⸗ ten zu herüberzog. Der dann unter unzähligen Entladungen wolkenbruchartig herniederſtrömende Regen überflutete in der geſamten Gegend die Fluren und Straßen, die kaum paſſierbar waren. Zu gleicher Zeit wie Freiburg und Schweidnitz iſt auch die Striegauer Landſchaft von einem ge⸗ waltigen Wolkenbruch heimgeſucht worden, wie er in dieſem Ausmaß ſeit über hundert Jahren nicht mehr zu beobachten war. Ueber die Ort⸗ ſchaften Lehnig und Eiſendorff, namentlich aber um Peicheritz ergosen ſich gewaltige Waſſerfluten mit ungeheurer Gewalt, ſodaß faſt das ganze Ge⸗ lände unter Hochwaſſer ſtand und alle Gebäude, nicht nur die Keller, ſondern auch die Erdgeſchoſſe überflutet waren. zeichnen war, ſuchte am Dienstag nachmittag die hieſige Gegend heim. Nach großer Hitze gingen in der Umgegend heftige Gewitter nieder, die Wolkenbrüche und Hagelſchlag mit ſich brachten. An Fluren, Straßen und Häuſern wurde unge⸗ heurer Schaden angerichtet. In Säuritz zündete der Blitz und legte eine große Scheune in Aſche. Am ſchwerſten wurde der Ort Burkau heimge⸗ ſucht. Hier kamen drei Gewitter zuſammen, die ſich in geradezu furchtbarer Weiſe austobten. Bin⸗ nen wenigen Minuten glich der winzige Dorf⸗ bach einem rieſigen Strom von 50—100 Meter! Breite, der alles mit ſich fortriß. Der Ort bietet ein furchtbares Bild der Verwüſtung. Bautzen, 6. Juli. In der Gegend von Camenz' wurden durch eine Windhoſe Bäume, darunter über hundert Jahre alte Linden, wie Streichhöl⸗ zer zerknickt und entwurzelt. Von zahlreichen Häuſern wurden die Dächer abgehoben und fort⸗ geführt. Von der Gewalt des Sturmes zeugt der Umſtand. daß 15 Zentner ſchwere Wagen 75 Meter weit ſortgeſchleudert wurden. Genf, 7. Juli. Seit 48 Stunden wird die Weſtſchweiz von ſchweren Stürmen heimge⸗ ſucht, die beſonders am Genfer See ſchweren Schaden anrichteten. Zahlreiche Brücken und Straßen ſind durch den Regen weggeſpült worden. Man verſucht vergeblich, durch unterbinden. Newyort, 7. Juli. Nach einer Meldung aus Tokio wurde Weſtjapan von einem ſchweren Wol⸗ kenbruch heimgeſucht. Zehn Perſonen ertranken, 4500 Häuſer wurden zerſtört.. Paris, 7. Juli. Wie der„Herald“ aus Co⸗ lombus meldet, hat ein heftiges Unwetter im Staate Ohio furchtbare Verheerungen angerichtet. Der Schaden ward auf Millionen Dollars bezif— fert. Die Stadt Dayton iſt überſchwemt. Erneutes Unwetter über Magdeburg. Magdeburg, 9. Juli. In den geſtrigen Mit⸗ tagsſtunden wurde Magdeburg und Umgebung wiederum von einem ſchweren Unwetter heimge⸗ glich. Die Niederſchlagsmenge erreichte in 20 Dresden, 7. Jult. gemeldet: wie Aus Biſchofswerda wird Eine furchtbare Unwetterkataſtrophe, e ſeit dem Jahre 1870 nicht wieder zu ver⸗ 600 0 50% vun Ine eee ee, 2856 1 Minuten eine Höhe von 20 Millimeter. Das Waſ⸗ ſer iſt wieder in Wohnungen und ꝛahlreiche Keller eingedrungen. Die Feuerwehr wurde in über 100 Fällen zu Hiffe gerufen. Heute 2 Blätter(8 Seiten) J.C(ͤ ͤ Rohes Sauerkraut als Volksheilmittel. Schon längſt gilt rohes Sauerkraut in weiten Volks- kreiſen als ein ausgezeichnetes Mittel zur regulierung der Verdauung und Beſſerung der Nierentätigkeit. Wie Profeſſor Dr. Hart⸗ mann in der„Münchener Mediziniſchem Wochenſchrift“ jetzt berichtet, beſitzt das rohe Sauerkraut neben den Tomaten den höchſten Gehalt an Vitaminen, jenen wichtigen Reiz⸗ ſtoffen, die für eine geſunde Blutbildung ſo überaus großen Wert beſitzen. Das Sauer⸗ kraut könne mithin als das beſte und billigſte Nahrungsmittel, das Winter und Sommer zu haben iſt, bezeichnet werden. Die Braut verloren. Annweiler, 7. Juli. In Queichenhambach er⸗ eignete ſich am Sonntag der tragikomiſche Fall, daß ein Motorfahrer am Dorfeingang ſeine Rei⸗ ſegefährtin vom Sozius verlor, und weiter drauf⸗ los fuhr, obwohl das Mägdelein laut genug um Hilfe ſchrie. Erſt an der geſchloſſenen Eiſenbahn⸗ Schüſſe die Bildung neuer Hagelwolken zu der Markt Fefeſtigt. 100 Kilo weggonfrei Mannheim ohne Sack: Wel ⸗ (alter, mit Sach 17.75—18, Weizenmehl. Spezial Null. 42,75; Brotmehl bis 32,50: Roggenmehl 31,50—83: Kleie 8,50 bis 7 8,75. ſucht, das an Heftigkeit dem vom letzten Sonntag 1 5 ſchranke in Albersweiler merkte er den Verluſt und ſuhr entſetzt zurück. Aber„Sie“ kam ihm, zwar etwas ſtaubig und geſchrammt, doch ſonſt wohlbehalten entgegen. Faule Witze. Offenbach bei Landau, 7. Juli. Dieſer Tage bekam. wie der„Pf. Poſt“ gemeldet wird, eine hieſige Familie ein Paket aus Amerika, das allerlei enthielt, u. a. auch einen echten amerikaniſchen Pflaſterſtein. Auch lagen viel Grüße bei, unterſchrieben vom Onkel aus Amerika. Da dieſe Familie aber keine Ver⸗ wandten über dem großen Waſſer hat, wiſſen ſie nicht, wer dieſer Pflaſterſteln⸗Onkel ſein ſoll. e e T . Alademiſche Ehrung Neuſtadt a. dl, Z. Juli. Bem Chemiter Dr. Wilhelm Möslinger aus Neuſtadt a. Hdt, urde anläßlich ſeines 50jährigen Doktorju⸗ fläum.. der philoſophiſchen Fakultät der Univerſi.. Oreslau das Doktor⸗Diplom er⸗ t eee, e e Weinzeitung. 51, Die erſte Kölner Moſelweinbörſe. Köln, 7. Juli. Zur heutigen Moſel⸗ weinbörſe, der erſten dieſer Art in Köln, hatte ſich eine große Anzahl Beſucher im großen Sürzenichſaal eingefunden. Es wurden 277 Eintrittskarten begehrt. Vertreten waren 21 Weingüter mit 152 Proben. Das Geſchäfi war in den Morgenſtunden überaus lebhaft, flaute aber nachmittags etwas ab. Es wurden 38 Fuder, etwa 20 000 Flaſchen Moſelwen verkauft. Für das Fuder ohne Faß 1924er wurden gezahlt: 500, 675, 800 bis 176 MI Der Anfang wurde allgemein als gut bezeich⸗ net. Die nächſte Börſe iſt am 4. Auguſt. 5 Die weſtdeutſchen Weinhändler gegen die Stadt Köln. 0 Küln, 7. Juli. Der Bund weſtdeutſcher Weinhändlervereine hat in einer außerordent⸗ lichen Mitgliederverſammlung eine Entſchlie⸗ ßung gefaßt, die ſich ſcharf gegen die Abhal⸗ tung der Moſelweinbörſe in Köln wendet. Die Entſchließung ſpricht ſerner der Kölner Stadt⸗ verwaltung, die durch Förderung derartiger Veranſtaltungen gegen die Imntereſſen des Weinhandels arbeite, ſchärfſte Mißbilligung auc Handel und Induſtr ie. Der Großhandelsindez. Berlin, 9. Juli. Die auf den Stichtag bes. Juli berechnete Großhandelsrichtzahl des patzi ſchen Reichsamtes iſt gegenüber dem 30. Juni um 1.3 pCt. auf 128.6 geſtiegen. Bei weiterem An⸗ ziehen der Getreidepreiſe erhöhte ſich die Nicht⸗ zahl der Agrarprodukte auf 131,0, während die der Induſtrieſtofſe nur leicht auf 124,1 auzog. Mannheimer Produkten bürſe. Bei erneuter Kaufluſt für nabe Ware hat ſich Man verlangte heute ſiüe zen inl. ohne Angebot, ausl. 30,75— 32.57; Rog⸗ gen inl. ohne Angehot, ausl. 23,023.75; Heer inl. ohne Angebot, ausl. 19,25—23; Brongerſir 26— 27,50; Futtergerſte 19.7521: Plata- Mass neuer 18,5018, U; Maunheimer Kleinvielmarkt. Zum geſtrigen Kleinviehmarkt waren zugeführt und wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht je nach Klaſſe gehandelt: 114 Kälber 52—74, 110 Schweine 75—79; 595 Ferkel u. Läufer pro Stück 22—55 Mark. Marktverlauf: mit Kälbern mittel mäßig, geräumt, mit Schweinen ruhig, langſam zusverkauft, mit Ferkeln mittelmäßig. 6 2 Aale 1 127 e,, 00%% lla oer 1 ·. T fkefis 1