f n Fuch. ee 1 2 4 — 5 a Gelegenheit, e lt e A w 1 e 4 N 15 1 g lern eimer nzeiger Sardinen unt Möbelstofe Baby-Wäsche Firümofe und Socken[ Damen-Wäsche 1 Viernheimer Tageblatt welt unter Prels welt unter Preis weit unter Prels weit unter Preis Scheiben-Gardinen, Spannstoffe Erstlings-Jackchen u.-Röckchen Damen- Strümpfe tler ut un Mig his gat Untertaillen, Hemdhosen 0 Erſcheinttäglich mit Ausnahme der Sonn, und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ines[w Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petttzeile koſtet 2% Pfg. die Reklamezeie 60 Pfg., bei Wiederholung Etamin, Halbstores, Garnituren, Spielhösche 5 Haus gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illustrierte Sonntagsblatt„Sterne abgestufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags? Uhr, größere Artikel einen Ta Nladras- Garnituren b Möbelstoffe WIS taſdseten 18 amt fiemen a e e dee 15 ö und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in fd. Rechnung stehen. „. 75 4 (Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten)(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Kinder · Strümpfe, Herren- Socken Frottier-Stofte 20 Exlra- Rabatt auf 0 Badomüntel. Badennzüee 120 em breit Herkules- Schürzenzeuge 05 Cottonade Mtr. Pf. Schürzenzeuge 100 en Bien Qualität Mtr. 1.35 Cantet 1.10 chtiathi 8 Doftkatne 160 en breit 5.1.25 70 0 Sutra, Rahatt aut Beftkuttun Kissenbr.. 58, 14 Pf. eee Weisse Wüsche-Sofke Hemdentuch vollbreit Hemdentuch Hemdentuch starke Qualität Mtr. 32 Pi. gute Gebrauchsware Mtr. 50, 42 Pl. Mit. 65 Pl. Nüzen- Und deltudrhaltleinen Kissen-Halbleinen, statk und 95 solid statt 1.45 Mtr. Pf. Beltuch-Halbleinen 140 solide Ware statt 1.95 Mtr. 1. Bettuch- Halbleinen 1 60 150 em breit statt 2.10 Mtr. 1. Zeitdamasie Strelfen-Damaste, 130 em breit 1 20 haltbare Qualität Mtr. 1.50, 1. Blumen-Damaste, 130 em breit 1 30 solide Qualſtät... itt. 1.75, J. 90 Strelfen-Damaste. 130 em breit 1 90 prima u. extiafest Mtr. 2.25, 1. Hosenträger, Kragen erbancent un faumör: Steppdeckken Bettbarchent, echtrot u. ſeder- 1.20 mit Halbwolltüllung statt 22.50 jetzt 17.50 dicht, Kissenbr. statt 1.60 Mtr. statt 28.50 39.50 Wollluuung jetzt 21.50 31.50 mit grauer statt 43.50 53.50 Wollfuuung etzt 33.50 41.50 mit weisser statt 67.50 72.50 mit bunter Bettbarchent, echtrot u. ſeder- 1 90 dicht, Deekbeitbr. statt 2.75 Mit. 1. Bettbarchent, prima Qualität 1 75 Kissenbreite., statt 2.35 Mtt. 4. Hemdentuch. Marke„Frauen- stolz“, ganz erstklassige Qualitat, das beste Fabrikat des 90 Marktes, Reklamept. Mir. Pl. Beituch-Halbleinen„Frauenlob“ 150 em breit, extta stark und haltbar 2 20 statt 2.75 Mir. 4.20 Blumen-Damaste 3 Wolllans etzt 56450 60.50 file Daupendechen eg. 105g Beitbarchent, prima Qualität 2 65 f jetzt Jg 50 Uf Deckbettbreite statt 3.60 Mtr. Bettbarchent f. 2 schlüf. Bett, 9.30 rein Macco Macco-Batist Eelel-Qualitüt ue 1. 10 Macco-Batist, vollbreit 69 Mtr. Pf. Bettuch-Halbleinen 2 90 Rasenbleiche statt 3.35 Mtr. 6. Bettuch-Halbleinen. Herkul. 2 95 * Qualität, verst. Mitte statt 8.60 breit, echtlarbig. Blumen-Damast. 130 em breit 3 50 Edel-Macco-Qualität.... Mtr. 0. Bordeaux-Damaste, 130 em 2 30 .. Mtr. 2.90, 6.0 160 br., Ia. 1. statt 4.65 140/190 8 n Kamelhaardechen sende ü statt 29.50 jetzt nur 23.50 Feine echte Mamelhaardecken Daunen-Köper. echtrot, feine 3 75 statt 57.50 66.50 76.50 Qual., Deckbettbt. statt 4.95 0. jetzt 48.50 58.50 59.50 Daunen-Köper, echtrot, ſeine 2 75 Qual., Kissenbt. statt 3.50 Mit. U. Denn Rr Bekanntmachung. 8 0„. 58 C Hr El ber 2 Betreffend: Verhütung von Walbdbränben. 1 2 Zur Wäscherei 1 empfehle: 250 Gr. Stöck gelbe Sehmierseifs„ 35 veibe Schmierseife, 45 Seifenpulver / Pfund Packet Seifenflocken Lu! Kräftige Waschbürste Kristallsoda Waschblau— fleisstärke Sehr vorteilhaft: Aufnehmen vorzügliche d 30—40—50—75. Pattettwiener ue 60— 510 10 Pfund 455 1 Qualitäten 15 Beachtung. Viernheim, den 15. Juli 1926. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim Ludwig. 105 Betreffend: Wie oben. 1. Helgelba engste, If Ala. belgelbe Hemsbie. 325 bu. TT bIawee kengsgl Auf Grund des Art. 65 des Geſetzes betr. die innere Verwaltung und die Vertretung der Kreiſe und Provinzen vom 8. Juli 1911 wird das Folgende angeordnet: 1) Jedes Rauchen und Feueranzünden außerhalb von Gebäuden in den Waldungen und in deren Nähe bis zum Umkreis von 29 Meter iſt ver⸗ boten. 2) Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtlrafe bis zu 90 Mark beſtraft, ſofern nicht nach den Beſtimmungen des Reichs ſtrafgeſetzbuches und des heſſiſchen Forſtſttrafgeſetzes höhere Strafen verwirkt ſiad. Dleſe Anordnung tritt mit dem Tage ihrer Be⸗ tanntmachung in Kraft, 0, Selfenfiocken Pao 1 g Ihre Uebertretung hat außerdem eine zivil; rechtliche Haftpflicht den Geſchädigten gegenüber zur Folge. Heppenheim, den 1. Juli 1926 Kreisamt Heppenheim Pfeiffer. Pa welzenlunlermenl Ind welzenklele Pfund⸗ und Sackweiſe, Hühnerfutter, Hlrſen, Prima gelbfleiſchige Neue Kartoffel 10 Pfand 60 Heinrich Faltermann Nachſtehende Polizeiverordnung bringen wir hiermit zur allgemeinen öffentlichen Kenntnis und Notſchlachtung! 1a. 5% Wurst u. Fleisch heute Donnerstag nach⸗ mittag von 3 Uhr ab zu haben bei b Kirſchenſtr. 19. Einheit ſindenden Gartenfest Reue Kartoffel zu verkaufen. Mikolaus Adler Weinheimerſtr. vis- à- vis dem„Pflug“ 17429 Uhr. und deren Angehörigen Zutritt. Der Vorſtand. Unſere werten Mitglieder nebſt deren Angehörigen werden hiermit zu dem am Sonntag, den 18. Juli im Freiſchütz ſtatt⸗ mit Volksbelustigung ganz ergebenſt eingeladen. Anfang mittags ½4 Uhr, abends Zur Abendunterhaltung mit Tanz haben nur Mitglieder Elule⸗ liche friſch eingetroffen. Frau Brechlel Sattler Bürſtädterſtraße. Schriftliche Heimarbeit vergibt Vitalis ⸗Ver lag, Sportabteilung der Mak. Jünglingsſodalität Deutſche Jugend kraft München 8 W I. Tel. 76 Moltkeſtr. 15 Es iſt uns gelungen, trotz ſehr hoher Markt⸗ g preiſe einen Poſten von 2000 Schweinen friſcheſter Ware uns zu ſichern. Wir verkaufen daher ſolange Vorrat von la. jungen Schweinen: Schweine⸗Lappen friſch Pfd. 95 6 Bug und Schlegel„„ Koteletts 770 alten Speck Fader, 54 ler an J 5 Ferner empfehle ich zum neuen Sauerkraut: Schweins köpfe per Pfd. 60 Scheins knöchel„ e . Hüvrfleiſch„ 1.60 Albert Zuhoff 77 ö „ 1.15 Von heute verkaufe ich ſämtliche . Sommerwaren weit unter Preis. Hans Schumacher, Gchulſir. 6. fſſſaaaaacaaacaaaaaagdacgamcagaagagaagaanaacggaacaagaadaadaaaaeaa a E 1 oſſenſchaft 1893. Sonntag, den 18. Juli 1926, nachmittags 4 Uhr auf dem Platze der Sportvereinigung Jubiläumsſpiel n ab gegen D. J. K. Nlederoln bel Malz (Vorher ſpielen die unteren Mannſchaften) wozu wir unſere werten Mitglieder, Ehrenmitglieder, die Gründer der Sportabteilung und das ganze ſportliebende Publitum ganz ergebenſt etuladen. Der Spielausſchuß. Juſerieren hat Erfolg! 1 Waldſportplatz.— Freitag Abend 18 Spiel- u. Vewaltungs- N Auasschug-Sigung im Lokal. Her Vorſtend. Sportvereinigung Aue 109 Samstag abend um 9 Uhr Allgemeine Singfiunde um„Gaſthaus zur Vorſtadt“(Engel ⸗ ſaal anderweitig beſetzt). Es wird dringend um vollzäh⸗ liches Erſcheinen gebeten.(Uebung ſehen ſem mͤſſen. Manner eszupveren Merle Freitag, den 16. Juli 1926 findet nachder Turnſtunde eine ſehr wichtige Beſprechung 1 aller Kreisturnfeſtteilnehmer ſtazt. Ganz beſonders müſſen an⸗ weſend ſein ſämtliche Wetturner, Kampfrichter ſowie Spielleute. 8 Auch möchten wir nochmals darauf 5 a hin weſſen, daß alle Kreisturnſeſt⸗ teilnehmer, mit einem Ausweis mit Lichtbild ver⸗ . Des Wirigent. Der Vorſtand. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſir. 8. — ꝶ..—— N 162 —— Das Exploſions⸗Unglück in Amerika. Newyork. 12. Juli. Nachdem die Explo⸗ ſionen am Loke Denmark morgens 11 Uhr aufhörten, verſuchte ſofort eine Patrouille ins verwüſtete Gebiet einzudringen und die Toten zu bergen. Die Brände dauern noch an. ſodaß die Gefahr noch nicht vßllig beſeitigt iſt; doch ſcheint der größte Teil der Armeedepots ge— rettet zu ſeln. Die Zahl der Heimatloſen be⸗ trägt ungefähr 900, die der Verletzten 400. Paris, 12. Juli. Nach einer amtlichen Meldung der Havasagentur aus Dover(Ver. Stoaten) ſtellte das zerſtörte Marinearſenal von Lage Denmark einen Wert von 80 Millio⸗ nen Dollar dar und ein in der Nähe befind- liches Militärarſenal, das ebenfalls bedroht ſei, habe einen Wert von 40 Millionen Dollar. Außerdem ſeien drei Dörfer vollkommen ver⸗ richtet. Durch den Blitzſchlag ſeien drei Deto⸗ nationen hervorgerufen worden. denen in der Nacht noch weitere gefolgt ſeien. Die Zahl der Todesopfer läßt ſich noch nicht überſehen, doch ſeien bereits vier Ofiziere und etwa 20 Sol- daten als Leichen geborgen, während 30-4 Marineſoldaten ſich in ärztlicher Behandlung befinden. 14 1 Beiſetzung der Exploſions opfer. ö Newyork, 12. Juli. Geſtern wurden die der GExploſionskataſtropvhe zum Opfer gefalle⸗ 0 nen Perſonen durch Regierungstruppen größ⸗ ſenteils geborgen. Die Gefahr für das Armee⸗ Depot iſt vorläufig beſeitigt. Den amerikani⸗ ſchen Marinebehörden iſt aus Anlaß des Un⸗ olücks ein Beileidstelegramm des Admirals, Zenker zugegangen, das die Teilnahme der weutſchen Marine zum Ausdruck bringt. Ausland. Eine Unterredung Briands mit Rakowski. Paris, 13. Juli. Briand hatte heute mi dem ruſſiſchen Botſchafter Rakowski, der zunächſt ſeinen Urlaub in Rußland verbrin— gen wird, eine einſtündige und, wie die amt⸗ liche Mitteilung hervorhebt, ſehr freundſchaft⸗ liche Unterredung über die bis zum Herbſt un⸗ terbrochenen franzöſiſch⸗ruſſiſchen Schulden⸗ verhandlungen und über die ſonſtigen beide Länder angehenden Probleme. 5 ö Pariſer Demonſtrationen gegen Primo de Rivera. Paris, 13. Juli. Bei der geſtrigen General Primo de Riveras in 15 ier die wir bereits berichteten, ereignete ſich ein Zwiſchen— all. Als der General mit den zum Empfang er— ſchienenen franzöſiſchen Perſönlichkeiten den Bahn— hof verließ, ertönten feindſelige Rufe und Schüſſe. Es kam zu einem Handgemenge mit der Polizei, bei dem ein Poliziſt verletzt wurde. 17 an der Kundgebung beteiligte Perſonen wurden verhaf— tet. Ein Spanier und ein Stabsarzt Criscire uns Nancy wurden in Haft behalten. Letzteren ſoll ſogar dem Kriegsgericht ülergeben werden. Die Lage im engliſchen Kohlenſtreit. Lundon, 13. Juli. Von einer Aenderung der kage in den Bergbaubezirken und einer beginnen⸗ den Arbeitswiederaufnahme durch die Bergleute ann bisher noch nicht geſprochen werden. Ledig⸗ lich in Warwickſhire hat ſich die Zahl der Arbeiter 1 0 erhöht, ſodaß dort 2500 Bergleute tätig nd. * Das franzöſiſch⸗ſpaniſche Tanger⸗ Abkommen unterzeichnet. Paris, 14. Juli. Wie bereits gemeldet, iſt das franzöſiſch⸗ſpaniſche Maroklo⸗ Abkommen ge⸗ tern mittag am Quay d'Orſav von Briand und Primo de Rivera unterzeichnet worden. abend wurde der Text des Abkommens veröffent⸗ icht. Das Abkommen ſtellt noch einmal feſt, daß in den beſtehenden Marokkoverträgen durch das neue Abkommen nichts geändert werde und regelt dann im Einzelnen die Grenzen zwiſchen den bei⸗ den Zonen, ebenſo die Küſtenüberwachung durch die franzöſiſche und ſpaniſche Flotte und das Frenzregime, das in beiden Zonen zur Aufrecht⸗ erhaltung des Friedens durchgeführt werden ſoll. Nach dem Unterzeichnungsakt hielten Briand und Primo de Rivera Anſprachen. Briand gab der Hoffnung Ausdruck, daß das ſpaniſch⸗franzö⸗ iche Marokko⸗Abkommen das erſte einer Reihe bon Abkommen zwiſchen den beiden Staaten ſein werde, welche die Freundſchaft zwiſchen Frauk⸗ teich und Spanien zur Befeſtigung des europäi⸗ ſchen Friedens noch enger geſtalten werde. Un⸗ nittelbar vor der Unterzeichnung kegte Primo de Rivers am Grabe des unbekaunten Soldaten inen franz nieder und überreichte dann im Fyſee Doumergue den Orden des Goldenen Blieges. 1. Geſtern (Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Donnerstag den 15. Juli 1926 1 1 43. Jahrgang Das engliſch⸗franzöſiſche Schuldenabkommen. Das Ergebnis der Londoer Verhandlungen. Paris, 13. Juli. Ueber das Ergebnis der Londoner Verhandlungen zwiſchen Churchill und Caillaux wurde vom Schatzamt folgendes Kommunique ausgegeben:„Caillaux und Churchill haben volle Uebereinſtimmung er⸗ zielt bezüglich aller noch umſtrittenen Punkte zur Regelung der franzöſiſchen Kriegsſchulden uin England. Das endgültige Abkommen iſt von beiden Miniſtern unterzeichnet worden. Einzelheiten aus dem Schuldenablommen. London, 14. Juli. Churchill gab geſtern im Unterhaus den Inhalt des engliſch⸗franzö⸗ ſiſchen Schuldenabkommens bekannt. Churchill erklärte u. a., daß das Abkommen ſich mit dem vom Aug. vorigen Jahres decke, wonach die Schulden in 62 Jahresraten zu 12 Mil⸗ lionen Pfund Sterling jährlich getilgt werden ſollen. Was die Sicherheitsklauſel anlange, ſei man dahin übereingekommen, daß zwi⸗ ſchen den Vertretern der beiden Regierungen ein Brieſwechſel ſtattfinden ſolle, in dem deut⸗ lich em Ausdruck komme, daß, ſalls Deutſch⸗ lan: Zahlungen teilweiſe oder vollſtändig nemießen, was jedoch in keiner Weiſe be— fücchtet werde, Frankreich das Recht habe, um eine neue Beſprechung der Bedingungen zu bitten. Bisher habe man an dem Stand⸗ vunkt feſtgehalten, daß die Jahres zahlungen einzig und allein auf dem Kredit Frankreichs beruhen ſollten. In der Frage der eventuellen nochmaligen Beſprechung habe England nach⸗ jegeben. Beide Teile würden dann das Recht haben, ihre Anſicht auseinanderzuſetzen und der Fall würde dann unparteliſch beurteilt werden können. Aus dem Inhalt des Abkommens ist noch ber⸗ vorzuheben, daß jede kaufmänniſche Verwen⸗ dung der Schuld ausgeſchloſſen iſt. Wenn Eng— land an Reparations zahlungen und Kriegs⸗ ſchuldenzahlungen mehr erhalten ſollte, als es etzt an Amerika zu zahlen hat, verpflichtet es ich, den Ueberſchuß an ſeine alten Alliierten ratenweiſe zurückzuerſtatten.— Aus den wei⸗ ſeren Beſtimmungen iſt auch zu erwähnen, daß die erſten vier Jahreszahlungen ſtark ermä⸗ ßigt ſind. Sie betragen im Borichtsjahre 4926—27 vier Millionen Pfund. 1927—28 5 Millionen, 1928—29 acht Millionen, 1929 bis 1930 zehn Millionen Pfund. Dafür wer⸗ den die 31 letzten Jahreszahlungen(von 195] an) um je 1½ Millionen erhöht. Der Zins ſatz, der ſich aus dieſer Berechnung ergibt. iſt ſehr gering. Die Transſerbeſtimmungen ſind in dem Brieſe Churchills erwähnt. Die in dem amerikaniſchen Abkommen enthaltene Auf⸗ ſchubklauſel iſt auch in dem neuen Abkommen enthalten. Die Kammerdebatte über das Ab⸗ ſommen wird vorausſichtlich erſt in nächſter Woche ſtattfinden. Caillaux Peſſimismus. Lundun, 13. Juli. Als Caillaux heute von Lundun ſeinen Rückflug nach Paris antreten wollte, wurde er von Journaliſten befragt, ob er mit der Abmachung in London zufrieden ſei— Caillaux erwiderte:„Man muß immer ſagen, man ift mit einer Abmachung zufrieden, ſelbſt wenn man nicht ſehr davon entzückt kſt.“ Im übrigen ſprach Caillaux die Hoffnung aus, daß die Ab⸗ machungen den Sturz des Franken aufhalten wer⸗ den, wybei er allerdings hinzufügte:„Ich bin vielleicht ein Meiſter der Finanzen. aber ich bin kein Meiſter der Märkte.“ Dieſer Ausſpruch wird als peſſimiſtiſch aufgefaſtt, ſoweit die Wirkung der Abmachungen auf den Stand des Franken in Be⸗ tracht lommt. Der Frankenlurs zewegte ſich heute mit 191 gegenüber dem Pfund ungefähr auf geſtriger Baſts. Zwar wurde im zeſtrigen Londoner Abendverkehr ein Kurs von 197 genannt, doch war dleſer rein nominell. Der belgiſche Franken liegt ebenfalls weiter ſchwach nit 120,5. Die Beſorgnis in Belgien wächſt, und jum Schutze des Franken ſind unverzüglich Maß⸗ gahmen in Angriff genommen. So iſt ein ſtän⸗ diger Ausſchuß für die Währungskontrolle einge⸗ etzt worden. Auch wird die Regierung dem Par⸗ ament einen Geſetzentwurf vorlegen, in dem für die Dauer von ſechs Monaten dem König die not; vendigen Vollmachten erteilt werden, um vor illen Dingen die Frage des Banknotenumlauſes ind 10 der Organiſation der Amortiſationskaſſe u regeln. i ein Organ des Reichswehrminiſters kann gar keine Rede ſein, ö mehr, nachdem der Generaloberſt v. Seeckt des fen werden, Die belgiſche Währungskriſe. Aufruf der belgiſchen Regierung. Brüſſel, 13. Juli. Die belgiſche Regierung wendet ſich mit einem Aufruf an die Bevölkerung, der die Unterſchriften ſämtlicher Miniſter krägt. In dem Aufruf heißt es: „Entſchloſſen, alles ins Werk zu ſetzen, um die finanzielle Wiederherſtellung und die Sta— biliſierung des Franken durchzuführen, warnt die Regierung die Mitbürger vor den Folgen, die in gegenwärtiger Stunde ein Nachlaſſen des Vertrauens haben könnte. Nichts rechtfer tigt die Baiſſe des Franken und die wilde Be— wegung auf dem Deviſenmarkt. Um den Preis harter Opfer hat das belgiſche Volk das Gleich gewicht des Budgets hergeſtellt. Seinen inter⸗ nationalen Verpflichtungen kommt es pünktlich nach. Es zögerte nicht vor einer ſiskaliſchen men allerſchnelleſtens zu ratifizieren. Auch Parlamentskreiſe drücken in gleich ſcharfer Weiſe ihren Widerſtand gegen jegliche Zah⸗ lungserleichterung aus. Senator Borah for⸗ mulierte ſeinen Standpunkt gegenüber Frank⸗ reich wie folgt: Frankreich ſei heute die blü⸗ hendſte Nation Europas. Das Schuldenab⸗ kommen ſehe vor, daß Frankreich 50 Prozent des geliehenen Geldes zurückbezahle. Frank⸗ reichs ſchwierigſte Situation beſtehe darin, daß ſeine Bevölkerung keine Steuern zahlen wolle, ein Zuſtand, der chroniſch geworden ſei. Frankreich verſprach Syrien volle Unab⸗ hängigkeit, aber verbrauche jetzt mehr Geld, als die Erledigung des Schuldenabkommens beanſpruche, um Syrien die Unabhängigkeit zu nehmen. Amerika beſitze nicht genügend Geld, um Frankreichs imperialiſtiſche Wünſche gegen Amerika zu zu unterſtützen. Frankreichs ehemaligen Frontkömpfer hätten keine Veranlaſſung. proteſtieren, wohl aber e Proteſtgründe gegen die franzöſiſche Regierung. Anſpannung ohne Gleichen zurück, um die Ge⸗ fahren der ſchwebenden Schuld zu bannen, und dank allen dieſen Anſtrengungen iſt das Werk der finanziellen Wiederherſtellung gutem Gange. wieder in Es könnte nur durch unüber legte Aktionen beeinträchtigt werden. Die Käufe der fremden Valuten, übrigens ohne Nutzen für den Käufer, ſind nur geeignet, die Kriſe zu erſchweren, die nach der ſeſten Ueber⸗ zeugung der Regierung nur vorübergehend iſt.“ Weiter hört man, daß die Kontrolle des De— viſenhandels erheblich verſchärft werden ſoll. Senator Borah zum Schuldenproblem. 13. Juli. Hieſige amtliche Kreiſe betonen erneut allerſchärfſtens, daß Frankreich keine leichteren Schuldentilgungs— bedingungen erhalten könne. ſtellons euro— päiſcher Beſuch habe in keiner Weiſe die Be⸗ deutung, die Paris ihm beimeſſe. Frankreichs einzige Möglichkeit ſei, das Schuldenabkom⸗ Waſhington, Ein General als Spion. Prag, 14. Juli. Vom tſchechiſchen Kriegsmd niſterium wird mitgeteilt, daß die plötzliche Be⸗ urlaubung des Generalſtabschefs Gajd a aus dem Grunde erſolgt ſei, damit in Ruhe und ohne Nachteil auf den amtlichen Gang in vertraulicher Weiſe die Anſtände ermittelt werden könnten, die in letzter Zeit gegen Gajda erhoben worden ſeien. Ueber dieſe geheimnisvolle Affäre ſind die ver— enſten Gerüchte verbreitet. Gajda ſoll wäh⸗ reud ſeines Aufenthaltes in Frankreich Spionage zugunſten Sowjetrußlands getrieben haben. Der franzöſiſche Generalſtab habe erſt in allerletzter Zeit davon Kenntnis erhalten und im Einver⸗ ſtändnis mit einer hervorragenden iſchechiſchen Perſönlichkeit dem General durch einen Ruſſen eine Falle geſtellt, um ihn ſeiner früheren Be— ziehungen zu überführen. Daus Reichswehrministerum Zur Hole Her MIiitärkontrohnommission. Berlin, 13. Juli. Ueber die neuen Ent⸗ waffnungsforderungen der Interalliierten Militärkontrollkomiſſion erfahren wir aus dem Reichswehrminiſterium, daß die Forde— rungen im allgemeinen nur militäriſcher Na⸗ tur und ohne weſentliche Bedeutung ſind, mit Ausnahme allerdings der Note, die ſich mit der Stellung des Generaloberſten v. Seeckt beſchäftigt. Bekanntlich war dem Gene⸗ raloberſt von Seeckt durch eine Verfügung des Reichspräſidenten im Jahre 1923 eine vorge— ſetzte Stellung gegenüber allen übrigen Stel⸗ len des Reichsheeres eingeräumt worden. Dieſe Befugnis wurde im Jahre 1926 auf Verlangen der Entente dem Generaloberſten v. Seeckt wieder genommen. Er wurde als dieſem direkt unterſtellt.. Die letzte Note der Militärkontrollkom⸗ miſſion, die vor 8 Tagen dem Generalleutnant Pawels, dem Reichskommiſſar für die Ent⸗ waffnung, übergeben wurde, erklärt nun, die Kontrollkommiſſion hätte in der Zwiſchenzeit feſtſtellen können, daß zwar formell der Gene⸗ raloberſt v. Seeckt nicht mehr Oberbefehlshaber der Reichswehr ſei, daß er aber tatſächlich und in der Praxis noch die Funktionen eines Oberbefehlshabers ausübe. Demgegenüber iſt kurz zu bemerken. daß Oberbefehlshaber der Reichswehr verfaſſungsmäßig und reichs⸗ geſetzuch der Reichspräſident iſt und nach ihm der Reichswehrminiſter. Von einem militär. Oberbefehlshaber der Reichswehr zumal jetzt nicht. Vorgeſetztenverbältniſſes zu den übrigen Reichswehrdienſtſtellen ausdrücklich entkleidet ift. In den bisher mit der interalliierten Mi⸗ litärkontrollkommiſſion geführten Verhand⸗ lungen iſt die Kommiſſion von deutſcher Seite wiederholt auf dieſen Umſtand hingewieſen worden. Umſo un verſtändlicher er⸗ ſche int die letzte Note, die nach den oben er⸗ wähnten Feſtſtellungen die Forderung enthält, es ſolle ein deutſcher Generaliſſimus geſchaf⸗ alſo eine Stelle, die nach dem Verſailler Vertrag gar nicht vorgeſehen iſt. Der Vorſchlag der Kontrollkommiſſion geht dahin, einen der Gruppenkommandeure der Reichswehr zum militäriſchen Oberbefehls⸗ zu ernennen. Wie ſich dieſe Forderungen aus den Beſtimmungen des Verſailler Vertrages ableiten laſſen, und was ſachlich und in der Praxis damit erreicht werden ſoll, iſt den deutſchen zuſtändigen militäriſchen Stellen abſolut unerſichtlich. Wie ſich die Reichs regie⸗ rung zu der Forderung ſtellen wird, kann im Augenblick noch nicht geſagt werden. Das Reichswebrminiſterium nimmt fer⸗ ner Gelegenheit, ſich gegen eine Behauptung in der Preſſe zu wenden, wonach einige rechtsſtehende Zeitungen durch einen Offizier des Reichs wehrminiſterivoms von dem Ein⸗ gang der Noten der Interalliierten Kontroll⸗ kommiſſion früher unterrichtet worden ſe ien, als das Auswärtige Amt. Denigegenüber wird ſeſtgeſtellt. daß die Noten dem General⸗ ſeutnant von Pawels übergeben worden ſind, der als Reichskommiſſar für die Entwaffnung ein Organ des Reichskanzlers ift und dieſem und der Reichskanzlei direkt unterſteht. Auck in dieſem Falle hat der Kommiſſar für die Entwaffnung, ſobald er im Beſitze der Noten war, der Reichskanzlei, dem Auswärtigen Amt und dem Reichswehrminiſterium der Inhalt der Noten abſchriftlich mitgeteilt. Das iſt bereits am vergangenen Freitag geſchehen. Was das Reichswehrminiſterium betrifft, ſo hat am Samstag eine Beſprechung der Roten im eugſten Kreiſe dort ſtaltgefun den. Es iſt aber, da General v. Seeckt nicht in Berlin an⸗ weſend iſt, beſchloſſen worden, den Inhalt der Roten ſelbſt im Reichswehrminiſterſum über den genannten engenKreis hinaus ſtreng⸗ ſiens geheim zu halten. Die Behauptung eines Berliner Blattes, daß ein„Oberſtleut⸗ nant“ dann die Rechtspreſſe von dem Ingalt der Note verſtändigt habe, iſt alſo abſulut un⸗ zutreffend. Donners fag. 15. Juli 2 nnn Quulifaf 3 „ und Derarbeifun Ununberänderf Dreise rc SICHH SIOS Herahgesefz, OInfer die Sem GesichlspUnkT * Slellen wir ab Hęule unser 9e Darenlager Zum Ve Sqamles SrEOUJ. Modelle und Modelllonien qusnahmslos u Brucghleilen des Oriꝗ incl Preises Alles andere sagen 75 . uns 4 Mannheim Pdradepidæ Ein dunſiles Gätſel. Roman von Alfred Wilſon, in autoriſierter Ueberſetzung von Johanna Zunk. .(Wachdruck verboten) Gordon dankte, ſich etwas überranh ſtellend „Sterret, Sie?“ fragte er;„ich freue mich, Si— einmal wiederzuſehen! her?“ „Beſten Dank für die Nachfrage, Herr Haupt— mann,“ entgegnete Sterret, ſtand auf und traf an Gordons Tiſch. Er ſtellte ſich ſtramm vor ihm hin, ohne ein Wort zu ſagen, das Geſicht dem Fenſter zuge— wandt; und Gordon wartete unſchlüſſig, was nun folgen würde. Endlich brach er das Schweigen. „Hoffentlich geht es Ihnen gut, Korporal?“ ſagte er. ae beſonders; danke für die gütige Nach⸗ Gordon ſah ihn an. f„O, das tut mir leid; was machen Sie denn jetzt? Sind Sie Ihrem alten Dienſt treu geblieben? Sind Sie wieder bei der Pol—— 2“ „Ja, Herr Hauptmann, ich bin wieder einge— treten. Ich bin in die Unterſuchungsabteilung eingereiht. Wieder im alten Dienſt—“ Keine Muskel in ſeinem Geſicht zuckte, als er das ſagte, der Ton war ohne jeden Nachdruck und doch wußte Gordon, da er ihn genau kannte, daß er etwas mit ſeiner Rede bezweckte, daß er ihm ſpeziell etwas andeuten wollte. „Das muß recht intereſſant ſein,“ entgegnete er, nur um etwas zu antworten und zu überlegen, wo a ab cer „Ich glaube, Sterret, das wird Ihnen E machen.“ Auen et „Gewißlich, Herr Hauptmann, ich kann denen manches nützen; mir entgeht ſo leicht nichts; ich ſehe alles, was mir in den Weg läuft.“ „Und was Ihnen nicht in den Weg läuft auch?“ erwiderte Gordon, mit einem Verſuch zu ſcherzen; er ſtellte ſich ſo arglos wie möglich und ragte weiter:„Sind Sie jetzt gerade bei der Arbeit?“ N ich bin augenblicklich ſehr bei der Arbeit. Bei einer ganz intereſſanten Arbeit, die ich auch gut zu Ende zu führen hoffe.“ „Iſt ſie ſchwierig?“ „Sie war es anfangs, aber jetzt geht alles ſchon ganz glatt.“ Wo kommen Sie denn Dieſe Worte und der Ton, in ſprochen, beſtärkten Gordons Verdacht e warf einen raſchen Blick in Sterrets Geſicht. Aber keine Muskel zuckte darin, es blieb undurchdringlich ir ſah angelegentlich zum Fenſter hinaus. Gordon ſam wieder auf das vorige Thema zurück. kuutset bean das ee nicht zufrieden? Wie lüüclich feu ie könnten denn doch ganz Sterret ſchürzte verächtlich di nde 1 Ne zu Gordon. 8 ö „Weil die Arbeit zu nichts führ ſuviel im Dienſt, gerade wie 5 det Arne 10 ſiel Herren und zu wenig Diener. Wir arbeiken ind Jene ſtecken das Geld und den Ruhm ein en Ruhm und das Geld! Und Geld iſt doch was recht Schönes, nicht, Herr Hauptmann? as möchte doch ein jeder haben.“ -Gewiß. Sterret, das ſtimmt.“ Lippen und 7 1* h= e e 5 995 hätte jetzt ſo gern ein tüchtig Stück davon.“ Gordon ſah ihm in die Augen, dann wi er auf einen Stuhl ihm gegenüber. 8„Bitte, ſetzen Sie ſich, Sterret. Ihnen vielleicht etwas beſtellen?“ „Danke, danke, ich hab's ſchon dem Kellner geſagt, aber mein Tiſch iſt ja drüben.“ N„Das macht nichts. Es würde mir ein Ver— gnügen ſein, weun Sie hier Platz nehmen würden,“ ſagte Gordon ſchnell, und er bedeutete dem Kellner Sterrets Wein herüberzubringen. 5 Er kannte Sterret genau genug, um zu wiſſen, daß jener bei ſeinem Vorgehen ſeinen guten Grund hatte, daß ſeine Worte irgend etwas bezweckten. Jener wußte auch, daß er ſonſt kein Verſchwender war und umſonſt Wein beſtellte. Was wollte er nur mit ſeiner Rede bezwecken? „Ja Sterret,“ ſagte er, als der andere ſein eben gekommenes Eſſen ſchweigend verzehrte „Geld iſt etwas ſehr Angenehmes. Gokt ſei Dank habe ich ſo viel, als ich für mich gebrauche.“ „Ja, Herr Hauptmann, das weiß ich.“ Aus dem Tone, mit dem er dieſe wenigen Worte ſagte, hörte Gordon heraus, daß Stervel abſichtlich ſo geſprochen, und daß er wohl ſchon ſeine Worte genau vorbedacht hatte. Er glaubte hn nicht zu verſtehen, legte Meſſer und Gabel in und ſagte: „Alſo das wiſſen Sie? Hm!“ „Ja, Herr Hauptmann!“ „Sie haben alſo auch darüber ſchon nachge⸗ dacht?“ Sterret wechſelte ein wenig die Farbe. Ach nein, Herr Hauptmann, ſch überlegte nir nur. mie niitzlich mir unter Umftänden jene Kann ich ſie ge⸗ Hrelse de fur sich Selbst Sprechen! Dusch-Kleider Musseline, teils Volle, teils Kunstsèide 24.80 14.50 8.75 3.78 2.90 Seiden-Kleider uni und bedruckt 58.00 39.00 24.30 19.75 13.75 NRegen-Mäniel reine Wolle, imprägniert 66.80 45.00 34.80 24.50 17.80 Seiden-Mäniel imptägtiert, ferner Ottomane und andere seidenattige Gewebe 95.00 84.90 48.00 38.00 27.50 Mäünfel Tuch 13.30, ferner Rips, Fuch und Mouliné 58.60 42.90 38.00 24.50 19.30 Kostüme N DU verschiedene Stöffe ufd scllöne Macharten 95.50 86.50 59.00 46.00 36.00 29.00 24.00 19.50 12.50 7.50 Blusen 19.75 16.50 8.75 7.90 3.90 2.25 95 5. Besonders vorfellpaſte Angebofe in unseren großen Spezidl- Abfeilungen us Madchen- und Kinder-Kleiduno und Sfrickwaren Derieaufsrummę —ͤ——— 255 — in rleines Sümmehen ſein würde. Ich dat erade darüber nach, Herr Hauptmann, als ch die vorhin aus dem Hauſe Nr. 42 kommen ſah.“ „So ein geriebener Halunke“, dachte Gordon zei ſich.„Ich laß mich hängen, wenn der nicht nuf der rechten Spur iſt, ich bin nur neugierig vie hoch er ſich bezahlen läßt, und was er ſchon illes weiß!“ Einen Augenblick ſah er muſternd den Mann m. Der Exkorporal hatte ſich ein echt italieniſches Bericht ſervieren laſſen und verſpeiſte es in aller Behaglichkeit, gerade, als ob er nie als Spitzel jütt geweſen, nie ſich um dergleichen gekümmert ätte. Er kennt ſicher die ganze Geſchichte, Gordon zu ſich ſelbſt. Er kennt 905 Paus in dem ſie lebt! Die Polizei wacht über ſie! Sie ind ihr auf der Spur! Ob ich ihn beſteche? Ach ich würde 100 Sterrets beſtechen, um ihren kleinen leger 1. W 1 Gott ſei Dank, daß er der eberwacher und zu kaufen i ich i o 0 kei 3 ifen iſt und daß ich ihn Als Gordon zu dieſem Entſchluß gekommen wer, ſah Sterret gerade auf. Es war unmöglich, daß jener ſeine Gedanken erraten konnte, aber ſeine Empfindungen mußten doch deutlich auf ſeinem Geſicht zu leſen geweſen ſein; denn mit einem Seufzer der Erleichterung legte Sterret Meſſer ind Gabel hin. Sich ſtraff auſſetzend, ſchien er ſagte „ ittsaache vorbereitet zu ſein. „end, Slerret, wenn Sie das Geld hätte de ret, 0 8 C en, was würden Sie denn gleich damit aufangen?“ 10 e 10 10 0 05 ſchon genau, wenn 8 er ätte!l Aber woger ir's S ger ſoll mir's Das iſt'ne ſchwere Frage; i 1 iſt ſchwere Frage; ſicherlich aus jemandes Börſe. Und, ich ſetz' den Fall, Nie Woge wäre 90 was täten Sie dann danulit?“ „»Ich würde mir ſelbſt ein Geſchä i eee was mir ſehr zuſagte!“ 1 „Ein eigenes Geſchäft? Ein Pri i 7 ſchäf in Privatdetektiv Ja Her f 1 „Ja Herr, ein kleines Vureau a H i aufmachen und mein eigener Herr ſein! ä i 1 Herr ſein! Ich gäbe wer weiß Gordon überlegte noch einen Augenbli ck „Na, Sterret, Spaß beiſeite; wi fel bra 11 50 5 05 95 paß beiſeite; wieviel brauchen „Nun, Herr, ich habe reiflich na habe alles berechnet und Aberkeg aue f une würden 300 Pfund genügen.“ dient:“ was bieten Sie dafür als Gegen⸗ „Verzeihung. Govre lands vor, Berka an der Ilm bei Weimar gegeben iſt.“ lenfeſt, Vermiſchte Nachrichten. Wildſaufurcht, N Puberg(Elſaß), 10. Juli. Ein luſtiges Stückchen ſoll in unſerem Bann in den letzten Tagen paſſiert ſein. Ein Landwirt arbeitete in ſeinem Kartoffelſtück; ſeinen Hund hatte er dei ſich. Dieſer, umherſtreifend, kam plötzlich daher gerannt, hinter ihm drein eine Wildſau, die er wohl aufgeſtöbert hatte. Er flüchtete zu ſeinem Herrn; dieſer nimmt ſeine Hacke auf die Schulter und gibt ebenfalls Ferſengeld. So läuft das ſonderbare Trio eine Weile, bis das Wildſchwein ſich verduftet, wohl denkend, es könne vielleicht doch einen treffen, der den Spieß umdreht. Kirſchenausleſe. Neuſtadt a. Hdt., 6. Juli. Bei der am Sonntag beendeten pfälziſchen Spätkirſchen⸗ ſchau wurden von den Sachverſtändigen für den zukünftigen Anbau und Veredelung fol⸗ gende Sorten ausgeleſen: Frühe franzöſiſche oder Freinsheimer Schloßkirſche, Bankhards⸗ kirche, Weinkirſche(kurzſtielig) für Froſtlagen, Nägelcheskirſche(kurzſtielig), für Froſtlagen: Freinsheimer Schwarzkirſche, Mohrenkirſche Lambsheimer Kurzſtiel(in brauchbaren Bö⸗ den), Haumüller mitteldick, große Prinzeſſin⸗ kirſche(Napoleon⸗ oder Kaiſerkirſche) als Süßkirſchen und rote Maikirſch Das Reichsehrenmal. Weimar, 11. Juli. Der Reichsratsausſchuß zur Vorbereitung eines Ehrenmals für die im Weltkrieg gefallenen Helden hielt am Ende ſeiner Beſichtigungen unter dem Vorſitz des Reichsinnenminiſters in Weimar ſeine ab⸗ ſchließende Sitzung ab. Die Reiſe hat den Aus ſchuß vom Rhein über die Weſergegend nach Goslar, Eiſenach, Koburg über die Auguſtusburg nach Berka bei Weimar ge⸗ führt. Jede einzelne der beſichtigten Gegenden wies ſtarke Momente zugunſten einer Helden⸗ ehrung auf. Nach ſorgfältiger Würdigung fiel die Entſcheidung dahin: „Als Ehrung für die 1 im Weltirieg ſchlügt der Gt in erſter Linie einen Ehrenhain im Herzen Deutſch⸗ wie er in der Gegend von Bad Auch die Toteninſel im Rhein bei Lorch wurde als eine für die Heldeneh ürdi 6 5 hrung würdige Stelle bezeichnet. Die Reichs ö in den nüchſten f regierung dürfte 5 Tagen die Entſcheidung tref Rheiniſches Burgenſeſt. St. Gvar, 12. Juli. Das rheiniſche Bur⸗ das geſtern in Niederheimbach tat fand, nahm einen in jeder Beziehung befriedi⸗ genden Verlauf, ſowohl für die vielen aus wärtigen Teilnehmer, die zum Teil von weit her dort hin gekommen waren, als auch für die notleidenden Winzer des Bezirks, zu deren materiellen Unterſtützung die Veranſtaltung beſtimmt war. Zum Abſchluß des Winzer⸗ zuges wies Bürgermeiſter Joſt in einer An- ſprache auf den Zweck der Feier hin. Dieſe ſoll auch ein Beweis dafür ſein, daß der rhein ſche Winzer. dentſch iſt und nicht den Boden dafür biete, alles auf den Kopf zu ſtellen. Nach Eintreten der Dunkelheit wurden unter Mit⸗ wirkung von Mitgliedern des Staatstheaters zu Wiesbaden ein Buraſpiel aufgeführt. Auf der Lorcher Inſel wurde ein Freudeufeuer „Done Scherz, Sterret. dafür zu geben? Auge.“ 8„Na, denn, Herr Hauptmann, ich weiß nicht genau, ob es Ihnen genügt, aber ich denke!“— Er zog ſeinen Stuhl dicht an Gordon heran, beugte ſich zu ihm und ſagte leiſe und deutlich: 10„Sie dürſen ſich aber keineswegs durch meine Mitteilungen be. digt fühlen. Vielleicht lohnt's ſich gar nicht, was ich bieten kann. Vielleicht bin ich mit meinen Mutmaßungen auf falſchem Wege. Wenn dem ſo iſt, ſo ſagen Sie es mir, ich werde dann klarer ſehen und Unheil abwenden können hoffentlich.“. „Gewiß, wenn das, was Sie dagegenzuſetzen haben, nicht von Wert für mich iſt, ee auseinander. Dann iſt's nichts mit dem eigenen Geſchäft! Tas iſt ſelbſtverſtändlich. Alſo, bitte.“ 915 e handelt ſich um den Mord in der 9 geutenſtraße, Sie haben davon gehört. Kein Raubmord; den Grund zur Tat weiß niemand. Niemand weiß etwas Räheres über den Toten, er hat keine Freunde gehabt. Aber man kannte die Namen zweier näheren Bekannten. Ein junges Mädchen und ihr Vater, ein alter Edel⸗ mann, ſind die beiden, die in Betracht kommen. Nach dem Morde ſind beide verſchwunden. Sie ſind nicht wieder nach ihrer Wohnung, nach Hotel Dorian zurückgekommen. Dieſe beiden könnten uns ſicher mancherlei Bemerkenswertes über den Toten und ſein Leben mitteilen, wenn wir ſie hätten. Wir fahnden auf ſie. Ich bekam den Auftrag, ſie zu ſuchen und zu überwachen!“ „Schön; und? Was weiter?“ „Hm, ich habe ſie gefunden; wenigſtens habe ich einen von ihnen erwiſcht. Die junge Dame.“ „So? Iſt das auch ganz ſick i Geſuchte ist?“ ee d et. Was haben Sie Sie wiſſen doch: Auge um (Gortſetzung folgt.) Reuhinzutretenden Abonnenten wird der„Anzeiger“ bis Monats ende gratis zugeſtellt Man beſtelle ſofort! Beim Ein Das Jucken der Kopfhaut iſt eine Folge fettiger Kopfſchuppen. Regelmäßige Verwendung von„Schaumpon mit dem 5 ſchwarzen 710 mit Radelholzteer⸗ 0 Zuſaß beſeitigt beides gründlich und Wiel gleichzeitig dem Haarausfall entgegen. 5 verlange man ausdrücklich dieſe Spezialſorte und achte genau auf die neben ene bekannte Schutzmarke.“ Herſteller: Hans Schwarzkopf, Berlin⸗Dahle: nogebrannt und die Burg und der Ort reich beleuchtet. Durch Schreiben hatten der Reichs⸗ kauzler, der Landwirtſchaftsminiſter, der Rieichskommiſſar für die beſetzten Gebicte, der Landeshauptmann, der Oberpräſident, die Re⸗ gierungspräſidenten in Köln, Koblenz, Wies⸗ aden, der Präſident des Landesfinanzamtes und andere vünſcht. dem Feſt guten Verlauf ge⸗ Die Unfälle auf der Avus. Berlin, 12. Juli. Der verhängnisvolle Un⸗ lücksfall, der ſich geſtern nachmittag auf der lvus⸗Bahn FbBroßen Preis von Deutſchland ereignete, iſt beute in Berlin das Tagesgeſpräch. Allgemein wird die Auffaſſung laut, daß die Anlage der Bahn für Rennen mit ſolchen hohen Geſchwin⸗ digkeiten keine genügende Sicherheit biete. So⸗ wohl die Berliner Verkehrspolizei, Kriminalpolizei entſprechende Ermittlungen angeſtellt und Lo— klaltermine Der Leiter der Berliner Kriminalpolizei, Re— gierungsdirektor Dr. Weiß, glaubt allerdings, bereits ſagen zu können, daß die Frage einer trafrechtlichen Verfolgung der Angelegenheit aum in Vetracht kommen während des Rennens um den wie die haben in der Angelegenhe an der Unglücksſtelle abgehalten. kann. Die Ver- ehrspolizei wird ſich mit der Frage befaſſen, velche Wege eingeſchlagen werden müſſen, um ür die Zukunft ſolche Unglücksfälle unmög⸗ ich zu machen. Brand auf dem Linienſchiff„Hannover.“ Kiel, 12. Juli. Infolge eines Motorverſa⸗ zens iſt die Stabsfolle des Linienſchiffes „Hannover“ in der Nacht zum Sonntag aus⸗ zebrannt. Der Heizer, Gefreiter Navroth, zam hierbei ums Leben. b Das Exploſionsunglück in Amerika. London, 13. Juli. Nach einer Meldung aus Dover(New Yerſey) dauern die Explyſionen unch an. 900 Einwohner ſeien insgeſamt aus der Ge⸗ fahrenzone geflüchtet. Von Seiten des Maxine⸗ depots werde erklärt, daß die 4er Flugzeugbom ben und ein Lager mit 75 Mm.⸗Granaten noch nicht explodiert ſeien. Die hierdurch noch droh⸗ ende Gefahr, daß die Exploſion auf das Armee— arſenal übergreifen könne, habe bisher das Ein— rücken von Truppen in das Exploſionsgebiet ver— hindert. Newyork, 13. Juli. Die Lataſtruphe am Lake Denmark in New Merſey greift noch immer wei⸗ der um ſich. Das Feuer hat ſich bis zu den noi unverſehrten Depots durchgefreſſen und ſechs wei tere Magazine zur Exploſion gebracht. Zwöl andert Magazine dürften der Zerſtörung ausge— ſetzt ſein. hagel mußten die Bergungsarbeiten wieder un⸗ terbrochen werden. Durch den niedergehenden Geſchoß⸗ 30 weitere Tote. Newyork, 14. Juli. Da die Exploſionen nac nicht aufgehört haben, mußten die Trupben, die bei ihren Bergungsarbeiten bisher) haute be⸗ funden haben, ihre Tätigkeit wieder einſtellen, da ſie durch die neuen Exploſionen aufs ſchwerſte ge⸗ fährdet werden. Ein wahrer Geſchoßhagel gehl bauernd über das heimgeſuchte Gelände nieder. Zwölf Magazine drohen jeden Augenblick aufzu⸗ fliegen. Die gefundenen Leichen ſind bis zur Untenntlichteit zerſtümmelt und völlig zerriſſen. Nach amtlichen Schätzungen rechnet man mit 30 weiteren Toten. An 400 Verletzte liegen in Kirchen und Schulen, die als Hoſpitäler ein⸗ gerichtet ſind. Nach einer Beſichtigung der Trüm⸗ merſtütte des explodierten Munitinnsdebots er⸗ klärte Marineminiſter Wilbour, die Berichte von Offizieren, wonach das Depot nicht ſachgemäß an⸗ zelegt geweſen ſei, ſeien unrichtia. Ihr lieben Mütter, emsige frauen ldi will euoi etwas anvertrauen! Wohlfeil und dennomi delikat Ist Oether-Hudding in der Jat/ Der Zubereitung Art und Küreæe.— Der Nahrgehalt, die feine Würze emnpfelilen iin dem ganzen Hause. Drum udhlt ihn oft zum frohen Schmaus. Ind reiavoll ist's, mit friscien Fruditen Ihn nett und zierlidi anzuriditen.“. Unter den zahlreichen Anerkennungen aus Hausfrauen- kreisen befinden sich oft reizende Verse. Der vorstehende ist eine Probe davon. Achten Sie bitte beim Einkauf auf meine Originalpackun mit der Schutzmarke„Oetber's Hlellkopf“— Nein dle in den einschl. Geschäften gie neuen farbig illustr. Rezeptblleher, Ausgabe F für 15 Pfennig, wenn ncht zu haben, gegen Einsendung von Marken von Dr. A. Oetker, Bielefeld ö 577% 15 67 9 1%%, 0 , Felesst. 1750 Nr eine Auslese unserer Billigkeit Weiße Leinen-Kinderstiefel Schnür- und Spangenschuhe 27/35 2.95 M., 23/26 2.45 M., f 50 20/2 1.95 M., 18/19 1. Leder-Kinderstiefel u. Span- genschuhe(Fabrikmuster und hestposten) 1 95 18/26 3.95, 3.45, 2.95. 1. Weite Leinen-Schnür- und Spangenschuhe, für Damen Restposten) 8 1 3.50 M., 2.50 M. 1. Lackspangenschuhe mit Blockabs, oder Leder-L. XV. R.-Chevt.-Zugschuh mit 8 L. XV.-Absat?; 9.50 Barettzugschuh aus Lack oder Boxcalt, modernster Schnitt 0 50 vorzügliche Passform...... 9. Beige Spangenschuhe mit brauner Verzierung flacher Absatz echt Chevreaux Spangenschuhe, dene ein Schlager stiefel, welss gedoppelt gute Qualitt... Schwarze Herren-Halb- schuhe, Rindbox, weiss gedloppelt, vorzügliche Pass lorm R.-Chevr.-Spangenschuhe mit Seitendurchbruch, Block- absatz, gute Qualität sehr bequem Braune Leder- Spangen- schuhe, verschiedene Aus- lührungen (Restp sten)... Einzel- Beige und graue Zug- und verschie- sehr schöne Modelle 10.50 Schwarze Rindboxburschen- 36/39 7.50 U. Resf- Padre bedeufend, feliweise bis æur Balle des jrũheren Preises er massig! 30 42 4.50 M., 31/35 3.90 M., 2 95 Schwarze Herrenstiefel hindbox, weiss gedoppelt sehr bequeme Form Braune Herrenhalbschuhe in verschiedenen Formen gute Verarbeitung Turnschuhe, grau Segeltuch mit Chromledersohle 36/42 2.45 M., 31/35 2.25 M., 1 65 27/30 1.95 M., 23/26 1. Braune Turnschuhe mit an- gegossener Gummisohle lla 3642 2.45 M., 31/35 2.25 M., 1 75 27/30 1.95 M., 22/26 1. Rindledersandalen Flexible + gedopp., sehr gute Ware 27/30 3.50 M, 236 Der deutſche Landwirt und die ſtädtiſche Hausfrau. Unſere Landwirtſchaft klagt ſeit der Mark ſtabiliſierung über Mangel an Abſatz. Sie war in der Kriegs- und Inflationszeit ge wöhnt, daß der Käufer ihre Erzeugniſſe ſuchte, während heute umgekehrt die Ware den Käu— fer anlocken, ihn auſſuchen und umwerben muß. Dieſer Umſchwung kam plötzlich und un erwartet. Er legte dem heimiſchen Landbau die befriedigende Löſung der bisher arg ver— nachläſſigten Abſatzfrage auf. Sie iſt ihm noch nicht gelungen. Gewiß iſt zum Teil ſchuld daran die geringe Kauf— kraft der breiten Volksſchichten infolge der furchtbaren induſtriellen Arbeitsloſigkeit und der Verarmung weiter Mittelſtandskreiſe. Doch iſt das nut eine Wurzel des Uebels; denn ſonſt wäre es unerklärlich, daß wir ſo viel ausländiſche Lebensmittel einführen, die doch auf den deutſchen Märkten willige Käu⸗ fer finden. Gerade dieſe Erſcheinung iſt ein Stein des Anſtoßes für unſer um ſeine Exi— ſtenz ſchwer ringende Landvolk. Es ſchüttelt verärgert den Kopf über das ſonderbare und nationalwirtſchaftliche gefährliche Verhalten der Städter, die die Auslandsware gegenüber den deutſchen Bodenerzeugniſſen bevorzugen. Seine Führer zählen auf Tagungen und in der Fachpreſſe die vielen Millionen Goldmark auf, die wir dem ſtädtiſchen Ernährungsluxus zuliebe dem Auslande geben müſſen. Es wa⸗ ren im Jahre 1925 624 Millionen für die Weizeneinfuhr, 511 Millionen für ſremdlän⸗ diſche Molkereierzeugniſſe, 520 Millionen für Gartengewächſe. Sie knüpfen daran ſarkaſti⸗ ſche Bemerkungen wie etwa die: Der Deutſche ſchätzt nur das, was„weit her ist“. Sie ſchel⸗ ten über die veränderte Koſt- und Geſchmacks— richtung vieler Volksgenoſſen, die dem Wei⸗ zenbrot gegenüber dem Roggenbrot den Vor— zug geben, die lieber däniſche ols deutſche Butter eſſen, lieber holländiſche als heimiſche Kartoffeln, lieber ausländiſches als deutſches Gemüſe. Regierung und Reichstag werden mit Entſchließungen und Forderungen be dacht, die Zollerhöhungen verlangen zur Ab— dämmung des ausländiſchen Lebensmittelzu fluſſes. Schließlich appelliert man noch an das nationale Gefühl und die nationale Verbrau cherdiſziplin:„Eßt deutſche Molkereierzeug niſſe, kauft deutſches Gemüſe uſw.“ Gewiß wird jeder volkswirtſchaftlich Den kende, der weiß, wie ſchwer es uns hält, un ſere Handelsbilanz in Ordnung zu bringen, die allzuſtarke Bevorzugung ausländiſcher Le— bensmittel durch die veränderte Koſtrichtung unſeres Volkes bedauern. Er wird aber bei näherem Zuſehen finden, daß die Schuld da— an nicht allein„der böſe Wille der verwöhn ten Städter“ hat, ſondern auch der deutſche Landbau ſelbſt. Man muß ihn mancher Un⸗ terlaſſungsſünden anklagen. Die große Maſſe der deutſchen Bauern hat ſich um die Erzeu— gung von Qualitätswaren bisher wenig ge kümmert. Sie muß eine ernſte Gewiſſenserfor⸗ ſchung anſtellen über die Fragen: Was ſchulde ich als Erzeuger meinen Verbrauchern? Welche Anſprüche können ſie billigerweiſe an die Güte meiner Erzeugniſſe ſtellen? Wie notwendig eine ſolche Selbſtbeſin⸗ f Welch ein Sortenwirrwarr herrſcht im Kartoffelbau! Die Kartoffeln werden vielfach nicht ſo beſtellt und gedüngt, daß eine wirklich gute und ſchmackhafte Ware dabei er— zielt wird. Wie nachläſſig iſt oft die Aufbe⸗ wahrung in Mieten und Kellern. Die deut⸗ ſchen Kartoffeln kommen mangelhaft ſortiert und in einem Zuſtand auf den Markt, der die Käufer abſchreckt. Anders etwa die holländi⸗ ſchen. Sie ſind ſorgfältig ſortiert und gut ver⸗ packt, ihre Haut iſt ſchön glatt und unbeſchä— digt. Und da wundert man ſich über ſchlechten Abſatz der einheimiſchen Kartoffeln! Die Butter nehmen wir als zweites Beiſpiel. Warum wird ſo viele ausländiſche Butter bei uns gegeſſen? Die Antwort iſt ein— fach. Weil ihre Qualität erſtklaſſig ift, wie der Neid ſelbſt zugeben, weil ſie die meiſte deutſche in Gehalt u. Geſchmack übertrifft. Die Molke— reien in Schleswig-Holſtein haben die einzig richtige Lehre daraus gezogen, nämlich ſie verſuchen, eine an Qualität der däniſchen gleichwertige Butter durch freiwillige ſchärfſte Kontrolle zu gewinnen. Sie haben Erfolg. Das iſt der beſte Schutz gegen die Auslands— konkurrenz. Wir wollen noch ein drittes Beiſpiel an⸗ führen zum Beweis einheimiſcher Rückſtändig⸗ keit. Nehmen wir unſer deutſches Obſt, das den Kampf aushalten muß gegen die Süd⸗ früchte und auch gegen das amerikaniſche Obſt. Letzteres findet Käufer nicht wegen des beſſeren Geſchmacks, darin iſt das deutſche ihm meiſt überlegen, wohl aber wegen der beſſeren Sortierung, Verpackung und der ganzen Auf⸗ machung. Die Menſchen kaufen mit dem Auge. Dieſe Fingerzeige genügen, um unſerem Landvolke den mannigfaltigen und fruchtbrin— genden Gedanken der Selbſthilfe ans Herz zu legen. Der Vater Staat kann nicht in erſter Linie für die Rentabilität der Landwirt— ſchaft und für lohnenden Abſatz ihrer Erzeug— niſſe ſorgen. Das kann er nur in beſcheidenem Umſange. Das meiſte müſſen die Bauern ſelbſt tun. Der Reichsernährungsminiſter hat recht, wenn er auf der Tagung des Deutſchen Land⸗ wirtſchaftsrates in Darmſtadt ausführte: „Man mag Geſchmacksrichtungen noch ſo ſehr bedauern; unſere Landwirtſchaft wird ſich derartigen Strömungen anpaſſen, 5 mehr als bisher auf die Wünſche des Ver— branchers, die Bedürfniſſe des inneren Mark— tes einſtellen müſſen, und wenn ſie es ihrer Natur und Produktionsbedingungen nach auch nur allmählich und nur in beſchränkten Grenzen kann, ſo darf ſie ſich doch dieſen Not— wendigkeiten nicht verſchließen. Nun ſind ja ſchon erfolgreiche Verſuche zur Verbeſſerung der Qualität der Agrar- erzeugniſſe gemacht worden. Dieſe Beſtrebun— gen müſſen aber bei der großen Maſſe der Bauern und Gärtner eine tatkröftige und freudige Nachahmung finden. Erfüllt ſo das deutſche Landvolk ſeine Pflicht und Schuldig⸗ keit gegenüber den Verbrauchern, ſo wird ſicher die Mehrzahl der deutſchen Hausfrauen gerne den Mahnruf:„Kauft deutſche Lebens- nung iſt, zeigen einige Beiſpiele. mittel“ befolgen. 4* Weinzeitung. Der Stand der Reben. Berlin, 9. Juli. Nach Mitteilungen der Statiſtiſchen Korreſpondenz war für die Ent; wicklung der Reben die naßkalte Juniwitte⸗ rung nicht günſtig, wie auch bereits der Mai für die Weinbaugebiete recht ungünſtig ver⸗ laufen war. Die Blüte hat ſich bisher nur in gut gelegenen Beſtänden entfaltet, wo ſie für gewöhnlich ſchon vor Mitte Juni beginnt. In den übrigen Lagen iſt ſie noch zurück, ſoweil die Reben von dem Nachtfroſt am 9. und 10. Juni nicht überhaupt ſchwer betroffen wor⸗ den ſind. Zudem machen ſich ſchon jetzt vieler/ lei bösartige Schädigungen bemerkbar. Be⸗ benſtand nach den Noten 1 Sehr gut), 2 (Gut), 3(Mittel), 4(Gering), 5 Sehr ge⸗ ring, ſo ergibt ſich unter Beifügung der Ver⸗ gleichsnoten von Anfang Juni für den An⸗ fang Juli folgendes Bild: Rheingaugebiet 2,8(2,4), übriges Rheingebiet 3,4(3,3), Nahe⸗ gebiet 3,5(3,3), Moſel, Saar und Ruwerge⸗ biet 3,3(2,9), Aargebiet 3,7(3,3), alle übrigen Weinbaugebiete 3,1(2,8). Hiernach iſt die Note mit 3,3 um 0,3 Punkte gegen den Vor- mont zurückgegangen, ſodaß de⸗ durchſchnitt⸗ liche Stand der Reben jetzt„unker mittel“ be⸗ wertet wird. Von den letzten vier Jahren hat nur 1923 einen ſchlechteren Stand aufzuwei⸗ ſen, doch brachte dieſes Jahr überhaupt die ſchlechteſte Weinmoſternte ſeit Jahrzehnten. Das neue deutſche Weingeſetz. Neuſtadt a. Hdt., 12. Jult. Aus Weinbau⸗ kreiſen wird uns mitgeteilt: Die Vereinba⸗ rung unter den deutſchen Weinbaugebieten, das Weinbaugeſetz nicht eher zu beraten, bis die Handelsverträge unter Dach wären, um nicht die Einheitsfront des deutſchen Wein⸗ baues zu durchbrechen, hat zur Folge gehabt, daß das Weingeſetz nicht ſo ſchnell durchbera⸗ ten werden könnte, daß es vor den Reichstags⸗ ferien noch beendet würde. Zudem iſt die Fragenkomplexe derart verworren, vielgeſtal⸗ tig und wichtig, daß ihre Erledigung nicht übers Knie gebrochen werden kann. Der deut ſche Weinbau will kein Eintagsweingeſetz ha⸗ ben, das morgen ſchon wieder über Bord ge⸗ worfen werden ſoll, ſondern ein Geſetz von Beſtand, das allen berechtigten Wünſchen der verſchieden gelagerten deutſchen Weinbau⸗ gebiete Rechnung trägt. Die erſte Sitzung am 19. Mai in Mainz hatte lediglich einen aufklä⸗ renden und informatoriſchen Zweck. Sie brachte Anträge und Wünſche vor, zu denen dann die einzelnen Landesverbände im enge⸗ ren Kreiſe Stellung nehmen ſollten. In der nächſten Sitzung am 16. Juli hofft man, ſich auf mittlerer Linie zu einigen. Sollte das neue Weingeſetz dahier nicht mehr vor der neuen Weinernte in Kraft treten, ſo iſt doch die Möglichkeit gegeben, wie in früheren Jah⸗ ren im Bedürfnisfalle auf dem Verordnungs⸗ wege für die im neuen Geſetz zu verankernden Erleichterungen dem deutſchen Weinbau be⸗ reits für die Ernte 1926 zugänglich zu machen. wozu die Regierung gerne bereit ſein wird. Ein Sonderzug zur Neuſtädter Weinwoche. Neuſtadt a. Hdt. 9. Juli. Ein billiger Sonderzug 4. Klaſſe wird am 18. Juli von Türkismühle nach Bad Münſter am Stein u. von da weiter nach Neuſtadt a. Hdt. abgelaſ⸗ ſen. Abends erfolgt die Rückfahrt ab Neuſtadt a. d. Hdt., wo an dieſem Sonntag die Pfälzer Weinwoche ihren Höhepunkt erreichen wird in einer„dauernden Weinprobe für jedermann“.