J bobpehzete kalen. 6e 200 Veppelbr. Crene de chine wn as 3.30 3 7 hwer f 164 9 5 Nolte- Fibel 0b. ue 657% ** 1 1 1 1 0 e 5 15 7 50 Sbenen und bene gert., Bl Pt. ö W auggezeichgete Quatnat 65 1 1 Wert dis 155 N. 88, 1 9 N 1 1 NN . 5 Forclhren-Töusthzeie. 1. 1.95 be ä 5 Geber Zeitung— Wernheimer Nachrichter:n Viernheimer Tageblatt Feidlentrikot asche 5 Erſcheinttäglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25, Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung 1 Ie 5 Haus gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige 7— ee . iernh eimer Anzeiger (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Waschstoffe N 1 in schönen illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag Waschmusse Ne hiusſern 32 0 schöne geschmeidige Qualitäten Pi. 1 1,. 5 1855 und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. Ein großer Posten, tadellose Qualitäten.. Mtr. 65, 58, 48, 42, 38, Eänkarhig 130 em breit“ 7 e 688 4071 0 „. ö. W ziraengesetel 20 J 83d J. 8 Musselinette nn: nn U. Woll-Musseline ufa 25 Wasch-Orspes, Mü. ab 95 p. Künstlerdrucke sent Semmerston B pt Schlupfhosen Hemden 1 Hemd hosen 4275, 3.50 Prinzeß-Röcke. 6.78, 3.0, 2. 75 n„ ein 7* Sohtten Reinwollene Schotten 1. 15 » schöne Must.. statt 2.35 Mtr. 1%, Remwollene Schotten 2.35 V eleg. Dess., d'bt., statt 4.35 Mtr. h Inillige schotten Mtr. 95. 4 Pl., —— ausgezeichnete Qualität, nur gute Muster en Hostümstoffe 140 em breit in engl. Geschmack Mtr. 1. 25, 95 b. 0 e meine Schanfensier! n Rerren-Sloſſe Feine Aachener Kammgarne 6 schöne Dess., 150 br., statt 19.50 1.20 Moderne Anzugstolfe, gute 9.75 5 ö Muster, 140 br., statt 7.35, jetzt zte Sommer-Leinen. 5 Zurückgeset 3 Bekanntmachung. Bett.: Gasvortrag mit Schaukochen. Wie aus dem Inſerat näher erſichtlich iſt, wirb von ſelten des Gaswerks am Samstag, den 17. Juli 1926, abends punkt 3 Uhr im Saale des Gaſthauſes zum Engel ein Gasvortrag, be. Schankochen abgehalten. Der Vortrag erſtrackt ſich auf dle viel⸗ ſeitige Verwendungs möglichkeit des Gaſes im Haus⸗ halt. Gleichzeitig wird das Kochen, Plätten, Ba⸗ ken, Braten, Grlllen uſw. mit den verſchledenſten dort aufgeſtelten modernen Gasgeräten praktiſch vorgeführt. Am Schluſſe werden Koſtproben un ⸗ entgeltlich verabreicht. Wir laden die hleſige Bevölkerung zu dleſer deſonders für die Hausfrauen ſehr lehrreichen Ver ⸗ anſtaltung herzlich ein und bitten um zahlreiche Beteiligung. Viernheim, den 14. Juli 1926. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lambertb. Bekanntmachung. Betreffend: Verhütung von Waldbränben. Nachſtehende Polizelverordnung bringen wir hiermit zur allgemeinen öffentlichen Kenntnis und Beachtung. Biernheim, den 15. Juli 1926. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim Ludwig. Betreffend: Wie oben. Auf Grund des Art. 65 des Geſetzes betr. die innere Verwaltung und die Vertretung der Krelſe und Provinzen dom 8. Juli 1911 wird das Folgende angeordnet: 1) Jedes Rauchen und FJeueranzünden außerhalb von Gebäuden in den Waldungen und in deren Nähe bis zur Umkreis von 29 Meter iſt ver⸗ boten. 2) Zuwiderhandlungen werden mit Geldſttrafe bis zu 90 Mark beſtraft, ſofern nicht nach den Beſtimmungen des Reichsſtrafgeſetzbuches und des heſſiſchen Forſtſttrafgeſetzes höbere Strafen verwirkt ſind. Dieſe Anordnung tritt mit dem Tage ihrer Be⸗ kauntmachung in Kraft, Ihre Uedertretung hat außerdem eine zivil- Birnen, Pfirſich, Stachelbeeren, Zwetſchen, Zitronen, Bohnen, Erbſen, Gelberüben, Salatgurken, Blumenkohl, Rettig, Salat, Zwiebel, neue Kartoffeln und ſämtliche Wurſtwaren aus der Heckmann'ſche Schlächterei. Lebensmittelhaus Peter Roschauer zum Rebſtock. Täglich friſche Kirſchen, Anauas, Stachelbeeren, Johan nisbeeren, Bananen, Citronen, Erbſen⸗ Karotten, Wirſingkraut, Blumenkohl, Salatgurken, Kohlrabi, Bohnen, Kopf⸗ ſalat, Rettig, nene Kartoffeln, Meerret⸗ tig, Zwiebeln, Kuoblauch, Eier, Butter Käſe und Heidelbeeren empfiehlt Georg Winkler 12. Hofmannſtraße 12. 0 0 Reemtsma A.. G. Cigaretten REEMTSMA rechtliche Haftpflicht den Geſchädigten gegenüber zur Folge. Heppenheim, den 1. Juli 1926. 16 Kreisamt Heppenheim Pfeiffer. 2—— n besonders solide Ausführung Nunderstietel prawert M. Stumnt 4. Bismarckstr. 5. Bei Barzahlung 5 Frozen Rah att. S 5 tonten id das Ditrektionsgebäude der Altona Bahrenſeid Der Eadzweck sind die weltberfbhmten Reemtsma-Cigaretien und besonders die entrem milden anon. hat zentnerweiſe abzu⸗ geben. Auguſt Hanf Reue Kartoffel zu verkaufen. Mikolaus Ruler Weinheimerſtr. vis-à- vis dem„Pilug“ Kledematen Weißzeugnähen empfiehlt ſich Greta Taun Rathausſtr. 35. in und außer dem Hauſe, Schwarten Latten Diele Nahmen Bretter Bauholz (nach Liſte) liefer! 0 vergibt Vitalis ⸗Ver lag, München S W I. über das moderne mit am Samstag den 17. Eintri rell Iktiengesellschaft Kochen- Grillen Braten Backen abends 8 Uhr im Gasthaus zum„Engel“ Ferrum“ Industrie- 8 Handels- Bad- Oeynhausen. ſtets zu haben in der Buchhandlung Papier in jeder Ausſtattung, ſowie lle Schreibwaren Viernheimer Anzeiger. ihrem Maſſenfabr Jul! 1 Sie das Einteit fel! ſtung ohne Riſiko.— p 3, 11, Tel. 10120. Filiale Viernheim bei Gerade die größen Fabr ken der Welt ſind heute nicht mehr in der Lage, außer ſolide Werkmannsarbeit zu liefern. Wollen Sie jedoch erſtklaſſig bedient ſeiy, dann kaufen Napser-Ra mit d. einzigartigen Rahmen verſtärkung. 15 Ztr. Vela⸗- Friedrich Penn, Mannh. Froschauer, Lorſcherſtr. 21. Meine hier am Platze äſefabrik aufs beſteeingerichiete e e Rendsburg Auguſt Hanf d. Eiderfettkäse 9 Pfund Mk. 6.— franko Reparatur- Werhſtätte bietet Ihnen die 15 5 delle. ä fär beſte Be⸗ EinigePreis-Beispiele: währ Niet 14045, 162. fs 555. Schlafzimmer Ich repariere 1 1 0 Fiehez Lie, 11 Garantie für fach⸗ item sr Tpiegel⸗ gemäße, ſaubere und schrank, Mark 808 billige Arbeit: und höher. Mleiderschränke Fahrräder 15 Nähmaſchinen k. 37.— und höher echt nußb.-pol. Mk. uren Echreibmaſchinen Waschkommollen, Sport⸗ und Kinder⸗ Wagen Landwirtſchaftl Ma⸗ ſchinen und Apparate Hachtschränke. Bal. Froschauer Matratzen gte. eic. Mechanikermſtr. spottbillig. Bismarckſtr. 46 Tel. 136 Wegen Ersparnis hoh. Ladenmietè u. Ange- Autogen. Schneid⸗ u. Schweiß Anlage, stellten-Spesen uner- Dreherei ⸗Schleiſerel Küchen in aparten, entzücken- den prachtvollen Mo- Möbelhaus Car! Aral! Bellenstr. 24. Kein Laden! Mannheim- Lindenhof Inſerieren hat Erfolg! hört niedrige Preise. FFC ˙ Teilzahlung gestattet. 4 CCC Tate breubanl Niederlassung Weinheim a. d B. Mark 24 Millionen Mark 4 Millionen Aktienkapital Regerven Besorgung aller bankmüßigen Geschäfte Annahme von Spareinlagen zu günstigen Zinssätzen e eee eee gekerbte uf 75 N Zu dem am 1. August beginnenden 4 wöchentlichen Jolnume urs u Tüpümtscher Ahmmasdh — gründliche Körperdurchbildung— werden noch Schülerinnen aufgenommen Anmeldung und Auskunft bei Erna Goldstein, Hügelstraße 18. 4 1 0 Mir liefern: Schlaf-, Speise- und Herrenzimmer Küchen, kompl. Betten Einzel- und Polstermöbel in zur guten a Oualitaten. Riesige Auswahl, herabgesetzte Preise. U H. Schwalbach Söhne, Mannheim B 7, 4 Möbelgroßlager Tel. 6505 ö 0 zwischen B 6 und B 7 Lederwaren JJIEEC!C.C!.C.(. ͤ ͤ V Brieftaschen, Geldtaschen, Geld- beutel, Damen- Besuchs- Taschen, Damen- Koffertaschen, hochf. Qualität, Musik Taschen, Bücher-Taschen, Schulranzen Buchhandlung Viernheimer Anzeiger. Polstergeschäft Mandel Friedrichstr. 10 Tel. 166 für Diwans, Chaiselongues, Sessel, Matratzen mit Roßhaar-Kapok- Wollfüllung, Tapeten, Linoleum, Markisen etc. Poesie- Albums, Postkarten- Albums, Schreibmappen, Billige Bezugsquelle 0 Erſte und älteſte Zeitung Biſchof v. Keppler 1. Stuttgart, 16. Juli. Im Alter von 74 Jahren ſtarb heute an einem Schlaganfall Biſchof Dr. Paul Wilhelm v. Keppler in Rottenburg, wo er ſeit 28 Jahren als Biſchof wirkte. Dr. v. Keppler entſtammt einer alten Gelehrtenfamilie, deren berühmteſter Vertre⸗ der der im 16. Jahrhundert lebende Aſtronom Keppler war. Bevor er zum Biſchof von Rot⸗ tenburg gewählt wurde, wirkte er als Profeſ⸗ for der neuteſtamentlichen Exegeſe in Tübin⸗ gen und Freiburg i. Br. Als theologiſcher und kunfthiſtoriſcher Schriftſteller hat Biſchof von Keppler eine umfaſſende Tätigkeit entfaltet und ſich einen beſonderen Namen gemacht. Mottenburg, 16. Juli. Die Nachricht von dem unerwartet plötzlichen Hinſcheiden unſe— res Biſchofs, Dr. Paul Wilhelm v. Keppler, hat hier allgemein große Beſtürzung hervor- gerufen, zumal die Bürger den hochwürdigſten Herrn geſtern noch auf einem Spaziergang in der Stadt ſahen. Ueber die Beiſetzungsfeierlich⸗ keiten iſt bis jetzt feſtgeſetzt, daß am Diens— tag morgen 8 Uht Totenmette und um 9 Uhr ein Pontifikalreauiem ſtattfindet. Im An— ſchluß daran wird der verblichene Kirchenfürſt in der Biſchofsgruft in Rottenburg beigeſetzt. Beileidsſchreiben zum Tode Kepplers. Berlin, 16. Juli. Reichspräſident v. Hin⸗ denburg hat dem Domkapitel von Rotten— burg aus Anlaß des Ablebens des Biſchofs von Keppler folgendes Beileidstelegramm überſandt:„Dem Domkapitel Rottenburg und der Diözeſe ſpreche ich zu dem ſchweren Ver— luſte, den ſie durch den Heimgang des Biſchofs von Keppler erlitten haben, meine herzlichſte Teilnahme aus. gez. v. Hindenburg, Reichs— präſident.“ Gleichzeitig hat auch aus demſelben Anlaß Reichskanzler Dr. Marx an den Domdekan von Rottenburg folgendes Telegramm gerich— tet: Dem hohen Domkapitel der Diözeſe Rot⸗ tenburg ſpreche ich zu dem plötzlichen Hinſchei⸗ den ſeines Oberhirten, des hochwürdigen Herrn Biſchofs von Keppler, meine aufrich⸗ tigſte Teilnahme aus. Vor faſt Jahresfriſt durften wir noch dem nunmehr Verſtorbenen unſere Wünſche zum ſeltenen Doppeljubiläum 50 jähriger prieſterlicher u. 25jähriger biſchöf⸗ licher überaus ſegensreicher Tätigkeit darbrin⸗ gen. Heute ſtehen wir trauernd an der Bahre dieſes hervorragenden Kirchenfürſten, der eine Zierde des deutſchen Epiſkopates war und nicht nur bei ſeinen Glaubensgenoſſen als ſeinſinniger Gelehrter in höchſtem Anſehen ſtand. Er möge ruhen in Frieden. gez. Reichs⸗ kanzler Dr. Marx.“ ö ö Dr. Bell Juſtizminiſter. Berlin, 16. Juli. Amtlich wird heute abend mitgeteilt: Reichspräſident von Hindenburg hat auf Vorſchlag des Herrn Reichskanzlers den Reichsminiſter a. D. Dr. Bell zum Reichsmini⸗ ſter der Juſtiz ernannt und ihn gleichzeitig mit der Führung der Geſchäfte des Reichsminiſters der beſetzten Gebiete beauftragt. Dr. jur. Bell iſt geboren am 23. September 1869 in Eſſen an der Ruhr. Er ſtudierte Rechts⸗ und Staatswiſſenſchaft an den Univerſitäten Tü⸗ bingen, Leipzig und Bonn. Seit 1894 war er Rechtsanwalt beim Landgericht Eſſen, ſpäter Ju⸗ ſtizrat, ſeit 1908 Mitglied des preußiſchen Abge⸗ ordnetenhauſes ſeit 1919 Reichskolonialminiſter und zugleich Reichs verkehrsminiſter, ſeit 1920 Mitglied des Reichstages und Vorſtandsmitglied der Reichstagszentrumsmraktion des Zentrums. Im Reichstag bekleidete er die Stelle eines Vize— präſidenten. Mit dem Abgeordneten Bell wird eine Per⸗ fönlichkeit in das Miniſterium einziehen, die po⸗ litiſch und parlamentariſch über außerordentliche Erfahrungen und Erfolge verfügt. Bell hat un⸗ mittelbar nach dem Zuſammenbruch dem Mini⸗ ſterium als Reichskolonial⸗ und ſpäter Reichs⸗ verkehrsminiſter angehört. Immer wieder ſchätzte 970 ſeine kluge Zurückhaltung und die Sicher⸗ heit ſeines politiſchen Urteils. Jedenfalls wird der Reichskanzler Dr. Marx in Dr. Bell über eine weitere ſehr wertvolle Arbeitskraft in ſeinem iniſterium neben der außerordentlich wertvollen 15 des Reichsarbeitsminiſters Brauns ver⸗ ügen.„ N 1 am Platze. (GBernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Montag den 19. — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathaus ſir. 36 ————..(L—— ͤ— Juli 1926 —ů— 3. Hahrgang Um die Frankenſtabiliſierung. Weiterer Frankenſturz.— Eine Niederlage der Regierung. Weiterer Frankenſturz. Berlin, 16. Juli. Der franzöſiſche Fran⸗ ken ſtand heute bei Schluß der Berliner Börſe auf 20634 zum Pfund. Selbſt die drakoniſchen Sparmaßnahmen Caillaux haben den neuen Rückgang nicht aufhalten können. Das franzö⸗ ſiſche Kabinett hat nunmehr, wie es heißt, die endgültigen Projekte für die Währungsſtabili⸗ ſierung fertiggeſtellt, die demnüchſt dem Par⸗ lament zur Bewilligung vorgelegt werden ſollen. Jedenfalls läßt das ſtarke Anziehen der Reportſätze für ein Monatsgeſchäft auf faſt 6 Franken darauf ſchließen, daß man auch die künftige Geſtaltung des Franken ſehr peſſimi⸗ ſtiſch beurteilt. Der belgiſche Franken lag mit 209—210 zum Pfund weniger verändert. Es mag hier das neue Finanzermächtigungsgeſetz wäh⸗ rungsſtützend gewirkt haben, das bekanntlich in der Kammer angenommen worden iſt. Das Finanzgeſetz Caillaux. Paris, 16. Juli. Finanzminiſter Caillaux hat im Laufe des. Tages mit ſeinen beiden Unterſtaatsſekretären die letzte Hand an ſein Finanzprojekt gelegt, das er am Nachmittag der Finanzkommiſſion vorlegen wird. Der Artikel 1 des Geſetzentwurfs hat folgenden Wortlaut:„Die Regierung wird ermächtigt, bis zum 30. November 1926 durch im Mini- ſterrat beſchloſſene Erlaſſe alle zur Verwirk— lichung der Finanzſanierung und Währungs— ſtabiliſierung geeigneten Maßnahmen zu er— greifen.“ Eine Niederlage der franzöſiſchen Regierung. Paris, 17. Juli. Bei der geſtrigen Ab⸗ ſtimmung im Finanzausſchuß der Kammer zwurde Artikel 1 mit 14 gegen 13 Stimmen abgelehnt, wo⸗ rauf die Regierung auf die Abſtimmung über Artikel 2 verzichtete. Vor der Abſtimmung hatten Briand und Caillaux dringend zur Annahme der Regierungsvorlage aufge⸗ fordert und erklärt, daß die Regierung nicht gewillt ſei, irgend eine Aenderung an dem Entwurf vorzunehmen. Heute nachmittag gegen 3 Uhr wird die Kammer den Entwurf erledigen. Die Nach— richt von dem Abſtimmungsergebnis im Aus⸗ ſchuß hat in parlamentariſchen Kreiſen unge⸗ heures Aufſehen erregt. Falls die Re⸗ gierung auch im Plenum eine Niederlage er⸗ leidet, iſt ſogar in Frankreich diesmal eine Kammerauflöſung immerhin in den Bereich der Möglichkeit gerückt. Engliſch⸗amerikaniſche Frankenſtützung? Berlin, 17. Juli. Meldungen aus New⸗ vork zufolge iſt der amerikaniſche Schatzkanz⸗ ler Mellon bereits von Waſhington nach Newyork abgereiſt, um ſich nach Europa ein⸗ zuſchiffen. Die Gerüchte, daß Mellon entſchei⸗ dende Konferenzen mit europäiſchen Politi⸗ ern und Wirtſchaftlern über die Stabiliſie⸗ rung der europäiſchen Währung und even— tuellen Abänderung des Dawesplanes haben wird, erhalten ſich hartnäckig, ſodaß der Reiſe größte Bedeutung beigemeſſen wird. In Paris treffen demnächſt der Gouver⸗ neur der Bank von England, Montague Nor⸗ man, und der Präſident der Federal Reſerve Bank, Strong, ein. Selbftverſtändlich wird der Aufenthalt zweier führender Finanzſach⸗ verſtändiger Englands und Amerikas in Pa⸗ ris mit 8 in Zuſammenhang gebracht. Fron r der inkriſe Deutſches Reich. Der Reichskanzler wieder in Berlin. Berlin, 16. Juli. Heute früh 8.27 iſt Reichs⸗ kanzler Dr. Marx auf dem Bahnhof Friedrich⸗ Straße von ſeiner Rheinlandreiſe eingetroffen. Der Reichskanzler nahm ſofort die Erledigung der laufenden Geſchäfte auf und hatte heute vor⸗ mittag mit Reichswehrminiſter Dr. Geßler, der in Abweſenheit des Kanzlers die Geſchäfte führte, eine Konferenz, über deren Ergebnis aber Ein⸗ zelheiten noch nicht vorliegen. Arbeitsgemeinſchaft für bildende Kunſt. Darmſtadt, 18. Juli. Zwiſchen dem ſtändigen Rat zur Pflege der Kunſt in Heſſen und dem heſſiſchen Künſtlerkartell iſt nun der langerſtrebte Zuſammenſchluß gefunden worden. Es wurde eine Arbeitsgemeinſchaft für bildende Kunſt, wenn auch auf anderer Grundlage wie früher, in Darmſtadt gegründet, deren Arbeitsgebiet ſich auf ganz Heſſen erſtreckt. Mitglieder ſind nur je drei Vertreter des Ständigen Rates und des Künſtlerkartells ſowie ein Schriftführer. Verlängerung der Winzerkredite. Berlin, 17. Juli. Nach einer amtlichen Aus— laſſung ſind die zu 3 Prozent verzinslichen Win zerkredite aus dem Juli vorigen Jahres bis zum 31. Dezember 1928 verlängert worden. Das erſte ruſſiſche Flugzeug in Deutſchland. Berlin, 16. Juli. Das erſte ruſſiſche Flugzeug, das auf ſeinem Europaflug nach Deutſchland kom⸗ men wird, iſt nach einem Funkſpruch der Deut ſchen Lufthanſa aus Königsberg heute vormittag 9,30 Uhr dort gelandet. An Bord befanden ſich der ruſſiſche Pilot Schebanoff und der Inſpekteur der ruſſiſchen Zivilluſtflotte Wiſchnoff, die heute 2.80 Uhr morgens in Moskau mit dem Flugzeug, das rein ruſſiſcher Konſtruktion iſt, geſtartet ſind und die 1200 Kilometer lange Strecke nach Kö⸗ nigsberg in der guten Zeit von weniger als ſie⸗ ben Stunden zurücklegten. Verbot der Trommler- und Pſeiſerkorps im beſetzten Gebiet. Köln, 16. Juli. Zu der Blättermeldung. die Rheinlandkommiſſion habe das Spielen der Pfei⸗ fer⸗ und Trommlerkorps für das beſetzte Gebiet verboten, erfahren wir durch Aufragen an zu⸗ ſtändiger Seite, daß das Verbot bereits ſeit drei Jahren beſteht und nur wegen der vielen Anfra⸗ gen noch einmal veröffentlicht worden iſt. Die„Beanſtandungen“ der Kontrollkommiſſion Köln, 16. Juli. Zu dem Einſpruch des Generals Walch, des Vorſitzenden des Mili⸗ Regierung, wonach vornehmlich in Bonn die „kaſernierte“ Polizei militäriſche Uebungen vornehme, die von Polizeioffizieren geleitet würden, ſtellt die„K. V. Z.“ feſt, daß es in Bonn überhaupt keine kaſernierte Polizei gebe. Bonn habe nur eine ſtädtiſche Polizei u. ihre Angehörigen wohnen in eigenen Woh— nungen. Am 1. Oktober ſoll allerdings Bonn die ſtaatliche Polizeiſchule für die Rheinpro⸗ vinz erhalten, doch befinden ſich zurzeit nur der Leiter der Schule und einige Offiziere in Bonn, die mit den Vorbereitungen für die Schule beſchäftigt ſind, denen aber keine Mög⸗ lichkeit gegeben iſt, irgendwelche militäriſchen Uebungen zu leiten. Franzöſiſches Manöver in der Pfalz. Berlin, 16. Juli. Im Bereich des 32. Armee— orps in der Pfalz werden bereits alle PTorberei— tungen für die großen Manöver getroffen, die dort im September zwiſchen der 41. und 57. franzöſiſchen Diviſion ſtattfinden ſollen. Den einzelnen Gemeinden und Ortſchaften iſt bereits Mitteilung über die zu erwartende Einquartie— rung zugegangen. An den Mansvern werden auch Truppenteile der Trierer Kavallerie-Diviſion und der Mainzer Luftbrigade teilnehmen, ſo daß für die Zeit der Manöver mit einer erheblich ſtär⸗ leren Belegung der Pfalz zu rechnen iſt. Die Leitung der Manöver wird wahrſcheinlich in der Hand des Generals Targe liegen. Der Konflikt zwiſchen Preußen und Reich. Braun an Marx. Berlin, 16. Juli. Der preußiſche Miniſterprä— ſident Braun hat an Reichskanzler Marx ein neues Schreiben gerichtet, das noch einmal die preußiſchen Anſprüche auf einen Sitz im Verwal⸗ tungsrat der Reichsbahngeſellſchaft behandelt. Der Brief weiſt den Rechtsſtandpunkt der Reichsregie⸗ rung zurück. Vorchläge für eine praktiſche Löſung des Konfliktes zwiſchen dem Reich und Preußen werden vom preußiſchen Miniſterpräſidenten nicht gemacht. Vielmehr iſt man in Preußen der Auf faſſung, daß ſolche Vorſchläge zur praktiſchen Bei⸗ legung des Konfliktes vom Reiche ausgehen müſ⸗ ſen. Offenbar wünſcht aber die preußiſche Regie⸗ rung ſelbſt, daß der Konflikt nicht weiter ver⸗ ſchärft wird, denn ſie hat beſchloſſen, den Brief vertraulich zu behandeln und nicht zu veröffent⸗ lichen. Der Antrag Preußens auf Entſcheidung durch den Staatsgerichtshof geht zunächſt an den Reichs⸗ innenminiſter, der ihn dann dem Präſidenten des Reichsverwaltungsgerichtes weiterleitet. Vom Präfidenten des Reichsverwaltungsgerichtes wird tärüberwachungsausſchuſſes, an die deutſche dann der Staatsgerichtshof einberufen. des Ermächtigungsgeſetzes begibt ſich General Walch Ausland. General Walch geht in Urlaub. Berlin, 16. Juli. Wie aus Kreiſen der Inter. alliierten Militärkontrollkommiſſion bekannt wird, ſchon in den nächſten Tagen zu längerem Urlaub nach Paris. Dabei wird aber beſonders betont, daß dieſer Urlaub nicht etwa mit den letzten Veröffentlichungen über die Entwaffnungsfrage zuſammenhänge, ſondern bereits ſeit mehreren Wochen vorgeſehen ſei. Der engliſche Bergarbeiterſtreit. London, 16. Juli. Während die„Times“ im Hinblick auf die heutigen Verhandlungen zwi⸗ ſchen Generalrat des Gewerkſchaftskongreſſes und dem Vollzugsausſchuß der Bergleute von des Möglichkeit eines erfolgreichen Ausganges der Verhandlungen ſprechen, wird in den übrigen Blättern die Anſicht vertreten, daß die Verhand⸗ lungen zu einem vollkommenen Mißerfolg und einer teilweiſen Verſchlechterung der Lage führen werden. Ein Bericht des Arbeiterblattes„Daily Herald“ über die augenblickliche Lage beſagt: im Laufe einer freimütigen Erörterung legten die Vertreter der Bergleute dar, daß der einzige Weg, ihnen zu helfen, in der Auferlegung eines Verbotes der Beförderung von Kohlen beſtehen würde, was jedoch überall auf Schwierigkeiten geſtoßen ſei. Wochenplauderei. Sommer und Wolkenbruch.— Karpfen und Fabrildirektoren.— Soziale Taten. Ein ſtiller Sommerabend. Doppelt wohl⸗ tuend nach all den Wolkenbrüchen. Man wan⸗ dert gemach um Haus und Zaun und freut ſich, daß es noch ſteht. Der Efeu klettert wie immer. Roſen neigen ſich ſchwer im Duft der rauhen Kühle. Einen ſchier unendlichen Blü⸗ tenreichtum tragen etwas ſteif die roten Ge⸗ ranien. Lilien aber ragen herrſcherlich ſtolz in ihrem leuchtenden Weiß. Seid mir gegrüßt, ſanfte Boten der Mutter Erde und der ſtrah⸗ lenden Sonne. Eine kleine Geſellſchaft hat ſich verſammelt. Man ging erſt zu zwei und zwei die vielfach verſchlungenen Wege des rie⸗ ſigen Parkes. Nun ſteht man um den Fiſchteich herum u. wirft Brodſamen, nach denen fette Karpfen begierig ſchnappen. Aber ſchon iſt es zu dunkel, als daß man von ihren Körpern mehr ſehen könnte als gleitende Schatten. So zieht man ſich nach und nach in die nahe Laube. Nur Herren. Gewiß fehlen die Damen. Wenn Herren ohne die Damen beiſammen ſind, fehlt halt etwas. Man muß den unzu⸗ friedenſten Männern nur einmal für ein paar Tage ihre Frauen nehmen, und ſchon ſtrecken ſie hilfeflehend ihre Hände nach allen Seiten. Komm doch wieder, Liebſte. Es war nicht ſo ſchlimm gemeint. Wer ſorgt denn für mein Aber heute waren es wirklich nur Män⸗ ner. Und zwar gehörten alle dieſe Männer der Induſtrie an. Man merkt das gleich an ihren klaren Worten und an ihren ſcharfen Mundwinkeln. Sie ſprechen graziös und doch beſtimmt. Auch wenn ſie ſchlank ſind, verrät ihr ganzes Weſen eine gewiſſe Schwere. Tiſch, Stühle, Gläſer und Zigarren, alles iſt ſolid. Daran erkenne ich die alte Firma. Zuweilen kommen ſie mir vor wie Kapitäne auf der Kommandobrücke. Die See geht hoch. Aber ſie denken, daß zum Verzweifeln immer noch Zeit und ſehen inzwiſchen nach dem Rechten. Na⸗ türlich nütze ich die Gelegenheit. Man kann immer etwas lernen. Das Schönſte bleibt doch das Zuhören, wenn geſcheite Männer etwas ſagen. Wir ſprechen über die Wirtſchaftslage und die letzten großen Reden. Sie hoffen alle dies und das, aber keiner wagt eine beſtimmte Meinung. Es ſind Mönner der Realität. Eine Sympathie mit Caillaur iſt unverkenn⸗ bar. Es iſt das Vertrauen auf den Fachmann. Man gönnt ihm Erfolg, denn man iſt nachge⸗ rade überzeugt von der europäiſchen Solida⸗. rität der Intereſſen. Je geſunder ein Land, umſo beſſer geht es auch den Nachbarn. Genau wie in einer Stadt auch der Kaufmann ge⸗ ſchädigt wird, wenn der Arbeiter ohne Geld und Arbeit ift. Sehr zu begrüßen ſchien es mir, daß die dort verſammelten Herren ſich vollkommen klar darüber geworden waren, daß man vonſeiten der Induſtrie alles, was möglich, tun müſſe, um zu helfen. Man weiß, oder wenigſtens einige wiſſen es, daß eine Verzweiflung der Maſſen alles, Beſitzer und Werk, mit ſich fortreißen würde in einem ſchrecklichen Brande. So iſt aber der Menſch, der ſich erſt regt wenn er intereſſiert iſt mit ſeinem Hab und 7 N 970 1 0 ſozialen Regungen auch je ßlich r Nat iebe, ſo ebnen ſie doch den Weg zum fozigten Verſtändnis. Denn das iſt die erſte Vorbedingung, daß man weiß um die Not. Und nun war es intereſſant, zu bemerken, wie ſich doch manche Direktoren bemühen, auch wirkliches ehrliches Wohlwollen zu zeigen. Da war einer, der beiläufig erzählte, wie er zu Weihnachten die Kinder von über 500 Arbei⸗ terfamilien vollkommen neu ausgeſtattet hal) Das war eine Freude geweſen. Und waren auch viele Kommuniſten darunter, auch denen aſt ſchließlich das Hemd näher als der Kom⸗ faumismus. Der gleiche hatte obendrein jeden, Und die Folge? Eine echte Liebe der Arbeiter zu ihrem Direktor. Er mußte erſcheinen bei ihren Feſten. An den Wänden hingen Ehren- gaben, die ſie ihm gewidmet hatten. Ein ganz underer Geiſt wehte in dem Werk. Betriebs⸗ rat und Syndikus konnten in die Sommer⸗ kriſche gehen, denn ſie hatten beide eigentlich michts zu tun, weil alles, was getan werden konnte, freiwillig getan wurde. So ruht ſich wohl ein Maſchiniſt aus, wenn endlich das Feuerchen, das nicht brennen wollte, nun von alleine luſtig flammt. Noch eins fiel mir auf. Die Arbeiter, die in ihrem Direktor einen ver⸗ ſändigen und auch wohlwollenden Mann ahen, waren durchaus zufrieden, daß der⸗ ſelbe eine ſchöne Villa hatte, während ſie doch urkt einer ärmlichen Wohnung vorlieb nehmen mußten. Tiefſter Inſtinkt ſagt eben, daß des Bebens Loſe verſchieden fallen. Wenn es nur noch menſchenwürdig iſt, wenn jeder nur leben kann, und wenn nur die Brücke des Menſch⸗ lichen von einem zum andern und vom Pa⸗ laſt dur Hütte geht, dann iſt es ſchon gut, ſo putt, wie es auf dieſer Welt der Gewitter und Wolkenbrüche nur ſein kann. Wie ich mir dieſe Männer der praktiſchen und ſozialen Tat an⸗ fa, wurde es mir auf einmal klar, wie viel mehr eine einzige Tat wert iſt, als moch ſo viel Reden über ſoziale Geſinnung... Nebenan ſprangen die Karpfen voll Ver⸗ n, daß es nur ſo platſchte, und es war dem Teich wohl allerlei Kampf ums Da⸗ n. Ich muß geſtehen, daß ſch mir Fabrit, die toren im Grunde auch eher wie ſchwere Karpfen denn als zierliche Goldfiſchlein vor geſtellt hatte, aber dieſe hier, das waren wirke lich ſympathiſche Herren. Wir beſprachen denn re allerlei Pläne, um Anſchauungen dieſes eiſes weiter zu tragen. Hier beteiligte ſich auch der geiſtl. Profeſſor, der offenbar gut ge⸗ litten war. Und da muß ich geſtehen, daß mir die Art der Unterhandlungen außerordentlich gefiel. Wenn man ſo mit Wiſſenſchaftlern über praktiſche Dinge reden ſoll, dann bleibt alles leicht grau und voller Theorie. Hier aber war Klarheit des Entſchluſſes. Sie ſchwankten auch nicht gelehrt im Blauen herum, als redeten ſie mehr mit den Sternen als mit den Menſchen auf dieſer kleinen Erde. Hatte man Achtung vor akademiſcher Würde, ſo meinte man doch, es genüge nicht zu ihrer Aufrechterhaltung, daß man ſie bei wachſendem Bäuchlein ſpa⸗ benen führe. Unſer ganzes Univerſitätsprob⸗ lem wurde mir auf einmal klar. Die Praxis des Lebens ſchult halt doch ein anderes und ein ein größeres Format, als die vom breiten und tiefen Menſchentum entfernte Wiſſenſchaft. Ich für meinen Teil aber werte Erziehungs⸗ inſtitute nicht nach dem mehr oder weniger hohen Stoff. den ſie verkaufen. ſondern einzig eee, Ein dunßiles Gätſel. Roman von Alfred Wilſon, in autoriſierter Ueberſetzung von Johanna Zunk. N(Machdruck verboten.) 17. Kapitel. Als ſie ſchnellen Schrittes ihres Weges nach Minden Lane gingen, erwog Gordon die Mut⸗ maßungen, die Sterret inbezug auf den Ueberfall ausgeſprochen hatte. Eigentlich konnte er gar nicht zweifeln, wenn er ſich die Sache bei ruhiger Ueberlegung durch den Kopf gehen ließ, daß zwiſchen dem Attentat von heut morgen und dem us ho weiß vorhin eine Verbindung beſtand. Und wer weiß was ſeiner noch in Mi wet 0 ch in Minden Lane Der große, ſchlanke Herr, von dem Sterre ſprach, war beſtimmt Uſher geweſen. Daß dieser in Beziehung zu dieſen Strolchen ſtand, hätte ihm bald das Leben gekoſtet; wie würde er Viriennes Vater finden? Hatte Uſher auch dorthin ſchon Ba Helfershelfer geſandt? Vorausgeſetzt, daß ſher noch im ehh de gen ihn a zu Gaunt ſtand, vorausgeſetzt, daß jener ihm noch Vertrauen ſchenkte, ſo fühlte er doch im Herzen, daß beide, Vater und Tochter, nur Figuren in dem ver⸗ zweifelten Spiel waren, welches der Spieler ſpielte, und daß er im geeigneten Moment gewiß Bedenken tragen würde, einen oder den andern, wenn's ſein Glück verlangte, auszuſpielen und zu opfern. Es war für ihn kein Augenblick zu verlieren; er mußte ſo bald wie möglich Gaunt von dem, was er wußte, in Kenntnis ſetzen. Wenn der alte Gaunt dann in Sicherheit war, und ſein leſtes Vertraneu zu Uſher ſich noch nicht er⸗ ſchüttern ließ, wenn er nicht von dem Gedanken abzubringen wäre, daß jener in gutem Glauben ebe dann würde er all ſeine Euergi, und Üeberredung aufbieten, um Pirienne zu delſen. Virienne, von der er in Gedanken ſich gar nicht mehr losreißen konnte, die mehr und mehr ſein Herz in Feſſeln ſchlug, deren Bild m im Wachen und Träumen folgte.„Sie iſt wie eine Blume, ſo hold, ſo ſchön, ſo rein,“ fuhr es im wieder durch den Sinn.——— Trotzdem ſie ſchnell gegangen, deuchte es ihm doch eine Ewiakeit, ehe ſie an der kleinen Gittertür Eigenliebe als chriſtliche nach den Menſchen, die daraus pervorgehen. Klugheit iſt mehr als Vielwiſſerei und ruhi⸗ ges Urteil mehr als Bildungs moſait. An ine eigene Profeſſoren dachte ich zurück und ſrüßte im Geiſte diejenigen unter ihnen, die 1195 wie Menſchen behandlten und uns zu enſchen erzogen, eben weil ſie ſelber gute und ganze Menſchen waren. Nach und nach wurde es lautlos ſtille ingsum. Man hörte faſt die Bäume atmen. Fern rollten Züge durch die Nacht, und hier und da tutete ein ſpätes Auto. So friedlich und glücklich waren wir alle und von dem heißen Wunſche erfüllt, es möchte doch der Geiſt dieſer Sommerlaube ins harte Leben eingreifen und die Menſchen miteinander ver⸗ ſöhnen. Die ſoziale Frage wird nur auf dem Arbeiterfamilie 6 Zentner Briketts geſchenkt. Wege der Tat gelöſt werden, jener Tat, die der einzelne tun muß und die niemand ihm abnehmen kann, auch nicht der beſte Redner. redet, wollen wir nun hoffen, daß endlich Boden bereitet if“ für die ſoziale Tat. 5 ö ee. wir ein halbes Jahrhundert darüber Um das Reichsehrenmal. Kölszen5. Juli. Zu der Frage des Reiche ihrenmals nimmt heute noch einmal der Lan⸗ deshauptmann der Rheinprovinz Dr. Ho⸗ rion in der„Köln. Volksztg.“ Stellung und ſchreibt u. a.: Das Herz Deutſchlands liegt ebenſo wie das Herz des Menſchen nicht im zufällig mit dem Lineal zu meſſenden Mittel⸗ punkt, ſondern dort, wo die wichtigſte Quelle des Lebens iſt. Daß dies eher der Rhein als Bad Berka in Thüringen iſt, dürfte wohl nicht beſtritten werden. Es ſieht faſt ſo aus, als ob wir uns unſerer gefallenen Kämpfer ſchämen und das Andenken an ſie möglichſt weit zu verbergen ſuchten, damit nur ja niemand da⸗ ran erinnert würde, der nicht bereit iſt, eine tagelange Reiſe zu ihrem Ehrenzeichen hinzu⸗ machen. Stattdeſſen wünſchen wir Rheinlän⸗ der das Denkmal an einer Stelle wo auf der einen zwar die für einen ſolchen Zweck not⸗ wendige Ruhe und Ehrfurcht herrſchen kann, wo aber auf der anderen Seite täglich viele Tauſende, die in einiger Entfernung mit Schiff und Bahn vorbeifahren, immer wieder an diejenigen erinnert werden, die das Beben ihr Leben für das Vaterland geopfert aben. Vermiſchtes. Berauſchendes Strandgut. Duisburg, 13. Juli. Die Kölner Szenen hat ten ein ähnliches Nachſpiel in Duisburg. Ein 1000⸗Liter⸗Weinſaß wurde oberehalb der Hochfel⸗ derbrücke an Land geſpült. Auch hier bemühten ſich die dort befindlichen Perſonen liebevoll um den Inhalt. Man trank, bis man nicht mehr konnte. Als die Polizei eintraf, hatten ſich be⸗ reits ungefähr 150 Perſonen eingefunden, die ſich an dem edlen Naß gütlich taten. Dank dem ener- giſchen Zufaſſen der Beamten konnte das Faß, das noch 700 Liter enthielt, rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. ö Die Auländer in Berlin. Berlin, 14. Juli. Nicht nur die ausländiſchen Bewohner, ſondern auch die in Berlin längere Zeit. wohnenden Ausländer werden jetzt von der Polizeiſtatiſtit erfaßt. Nach dem Stande vom 31. Dezember 1925 wohnten in Berlin 136 314 Ausländer, und zwar wohnten ſie, wie dem Ber⸗ liner Wirtſchaftsbericht zu entnehmen iſt, vorwie⸗ nend im Zentrum und im Weſten Groß⸗Berlins. draußen in der verruſenen Gaſſe ſtill ſtanden, Hier waren die Straßen alle noch ſchlechter be— leuchtet; aber Minden Lane lag, weil eine Sack⸗ gaſſe, in völligem Dunkel da. Es dauerte eine ganze Weile, ehe Gordon den Griff der Tür in der Mauer fand. Der vordere Platz, der am Tage ſchon öde und verlaſſen ausſah, machte in der Nacht einen geradezu unheimlichen, ge⸗ ſpenſtiſchen Eindruck. Kein Lichtſchein, kein Laut, daß drinnen ein lebendiges Weſen ſei, grüßte ſie, als ſie den Garten durchſchritten; nur das leere Haus ſtaxrte ihnen aus der Finſternis entgegen und erfüllte Gordons Herz mit Bangen. „In ein leeres Haus wollen wir?“ fragte Sterret, als er die gardinenloſen und zerbrochen en Scheiben ſah. „Ich hoffe, es iſt nicht ganz leer,“ erwiderte Gordon. Aber, da bemerkte er etwas, das ihn mit Angſt erfüllte. „Was zum Kuckuck iſt das, hier ſteht ja den 2Lordertür offen! Wer kann hier geweſen ein?“ Schnell eilte er von Sterrets Seite weg und ſprang die Stufen hinauf. Er zündete das mitge⸗ brachte Licht an, eilte ſchnell zur Kellertür und ſtürmte die Stufen hinab, um den alten Gaunt zu ſuchen. Kein Laut drang zu ihm, der ihm ankündigte. daß Gaunt ihn kommen gebört und ihm entgegen kam; er rief ſeinen Namen mit lauter Stimme, aber er bekam keine Antwort. Er rief nochmals, alles blieb ſtill. Er durchforſchte den ganzen Keller, nirgends war eine Spur von Gaunt zu ſehen, ſelbſt ſeine Kleider, die Reſte der Mahlzeit, alles was heute Vormittag geweſen, war verſchwunden. war vergeblich. Ganz entäuſcht kam er in den Flur zurück, wo Sterret eben beim Schein einer Laterne Um⸗ ſchau hielt. „Doch nichts paſſiert? Herr,“ fragte er, in Gordons verſtörtes Geſicht ſehend. „Ich weiß noch nicht; ich fürchte es aber. Leihen Sie mir bitte Ihre Laterne. Ich muß noch einmal gründlich nachſehen.“. Sterret gab ſie ihm und nun gingen ſie beide den Korridor entlang. Im Staub ſahen ſie viele Spuren, die bis an den Keller, und innen hinein führten. Der Boden war ſo zerſtampft, als ob eine ganze Armee bier gehauſt bätte. Er rief wieder und wieder, es 1 meisten ausundiſchen writourger ſind Oeſter⸗ reicher und zwar 34 480 gleich 25,3 Prözent, daun erkwürdigerweiſe 20 775 Polen gleich 15,2 Pro⸗ zent und an dritter Stelle 16 393 Ruſſen 920 12 Prozent. An vierter Stelle folgen dann 15 400 ſchechoſlowaken gleich 11.4 Prozent. Weit über ein Drittel aller in Berlin wohnenden Ausländer ſind öſtlicher und füdöſtlicher Herkunft. 5 Llleeenslängliches Zuchthaus. N Marburg, 14. Juli. Der am 4. Mai vom arburger Schwurgericht zum Tode verur⸗ ilte 2jährige Schwälmer Bauersſohn Joh. hmidt wurde zu lebenslänglichem Zucht⸗ e begnadigt. Schmidt hatte ſeine Braut er⸗ ordet. Die Hochzeit im Eiſenbahnwagen. Mundenheim, 15. Juli. Geſtern bezog ier ein jungverheiratetes Ehepaar als erſtes eine neue Wohnung in einem Eiſenbahn⸗ gen. Dieſes eigenartige Haus foll zum reis von 180 Mark erworben worden ſein. in innerer weißer Anſtrich gibt dieſer Blüte 1 Wohnungsnot ein ganz freundliches Aus⸗ Wohnung zu kommen. Das Ereig⸗ 2 15 in Mundenheim natürlich großes Auf⸗ n erregg. Unwetter in Niederbayern.— Vier Menſchen ums Leben gekommen. Deggendorf, 16. Juli. Das letzte Unwetter ir Niederbayern hat vor allem in Mitraching unge⸗ heuren Schaden angerichtet. Die durch den Orf führende ſchöne Straße iſt vollſtändig zerſtört Durch die Ortſchaft Mitraching hat ſich ein Bach einen neuen Weg gebahnt. Vier Menſchen kamen ums Leben. Eine Familie beſitzt nur noch die Kleider am Leibe. Der Gattenmordfall Bröcher⸗Oberreuther. Köln, 14. Juli. Von unterrichteter Seite wird dem„K. T.“ wegen des immer noch viel⸗ fach erörterten Falles Bröcher⸗Oberreuther mitgeteilt: Bisher iſt an eine Haftentlaſſungt der Frau Oberreuther nicht gedacht. Tatſache iſt allerdings, daß ſich beſonderes Belaſtungs⸗ material gegen die der Anſtiftung zum Gat⸗ 5 2 5 wüten k ffiſchereigenoſſenſchaft ſind die vereidigten Fi⸗ tenmord Verdächtige nicht ergeben hat. Auch der beſchuldigte Arzt hat nichts gegen ſie aus⸗ geſagt. Dr. Bröcher ſelbſt iſt inzwiſchen klar. geworden, welch ſchwerer Vorwurf gegen inn eigentlich erhoben wurde, da man ihn rück⸗ ſichtslos auf ſein Verſchulden und die immer⸗ hin zu erwartende ſchwere Strafe aufmerkſam machte. Dr. Bröcher, der in ſog. Gefangenen⸗ Pſychoſe verfiel, fand wie die Verdächtigte Aufnahme in der Krankenabteilung des Klin⸗ gelpätz. Wie weiter verlautet, wird der Fall ſchon die nächſte Schwurgerichtsperiode be⸗ ſchäftigen. Myſteriöſer Unfall einer rumäniſchen Prinzeſſin. Wien, 16. Juli. Wie aus Belgrad gemeldet wird, zirkulieren in Belgrader Hofkreiſen lebhafte Gerüchte über einen myſteriöſen Unfall der Prin- zeſſin Helena von Rumänien, die angeblich aus 115 Fenſter des Königlichen Palais in Balcip ei Conſtanza geſtürzt ſein ſoll, wobei ſie ſich er⸗ hebliche Verletzungen zugezogen habe. Groſter Waldbrand in Kanada. London, 15. Juli. In Kanada zwiſchen Banff Ben zufolge ein großer Waldbrand en. Parts in Britiſch⸗Kolumbien ſteht in Flammen und weite Flächen beſten Bauholzes drohen der Vernichtung anheimzufallen. Das Feuer, das ſich mit großer Schnelligkeit ausbreitet, g zingelte ein Auto, deſſen Inſaſſen, zwei Frauen und awei Kinder, verbrannten. n. ausgebro⸗ Tümpeln Ein großer Teil des Kutenay⸗National⸗. 5 ae e ſeinen Kollegen erſchoſſen hatte. In der Ver⸗ wirrung ſchleppte er den Toten in ein Ge⸗ um⸗ Die Reiſe um die Welt. Newyork, 15. Juli. Die amerilaniſchen Weltflieger Evans und Wells, die 522 chrem Flug um die Welt einen Nele d brechen outen, kamen geſtern in Newvork an. Sie gen u. 14 Stunden. Die bisherige schnellte Reiſe um die Erde wurde im Jahre 1913 in Tagen ohne Flugzeug durchgeführt. Hotelbrand in Amerika. Newyork, 15. Juli. In der Stadt brach in dem vielbeſuchten Kurort Haynes Falls im Staate Newyork ein großer Hotelbrand aus. Viele Gäſte des Hauſes erwachten erſt, als das Feuer bereits die Treppen und Fahr⸗ ſtithle ergriffen hatte. Der Gäſte bemächtigte ſich eine große Panik, als ſie bemerkten, daß ihnen die Flammen den Ausweg ins Freie verſperrten. Das Hotel wurde vollſtändig zer⸗ ſſtört und unter den Trümmern wurden bis⸗ her 12 Leichen geborgen. 16 weitere Gäſte und 7 Hausangeſtellte werden noch vermißt. e Förderung des Wohnungsbaues. Mannheim, 17. Juli. Der Stadtrat be ſchloß in ſeiner letzten Sitzung, daß zur Ge winnung von Mitteln für die Förderung des Wohnungsbaues weitere Darlehen bis zum Höchſtbetrage von 5 Millionen Mark aufge⸗ nommen werden können. Fiſchbeſtand und Hochwaſſer. Speyer, 15. Juli. Am Sonntag tagte hier in der„Goldenen Roſe“ der Sonderausſchuß des Kreis⸗Fiſcherei⸗Vereines der Pfalz zur Rettung der nach den Hochwaſſern in den zurückgeblibenen Satzfiſche. Dazu wurde im weſentlichen beſchloſſen, daß die Rheinfiſchergenoſſenſchaft bis auf weiteres die für das Auffiſchen der Jungbrut aus den Tümpeln innerhalb des Gebietes der Genoſ⸗ ſenſchaft aufgewendete Zeit vergütet, ſofern die Arbeit unter Aufſicht des Ortsälteſten ode eines von demſelben beſtimmten Vertreter ausgeführt wird. Den Mitgliedern der Rhein⸗ ſchereiaufſeher der Anglerverbände gleichge⸗ ſtellt. Für die angeführten Arbeiten wird der ortsübliche Taglohn bezahlt. Die Verpflich⸗ tung der Fiſchereipächter durch die Pachtver⸗ verträge zum Ausſiſchen der Tümpel bleibt dazu beſtehen. Jeder Intereſſent der Fiſcheret wird erſucht. alle Wahrnehmungen über Ein⸗ gehen von Fiſchen infolge Austrocknens der nach dem Hochwaſſer zurückgebliebenen Tüm⸗ veln an die jeweiligen Ortsälteſten der Fi⸗ ſchereigenoſſenſchaft zu melden. 1 Ein verhängnisvolles Jagdunglück. Aſchaffenburg, 17. Juli. Der private Jagd⸗ aufſeher Ludwig Schwamm wurde, wie be⸗ reits gemeldet, vor kurzem an einem Wald⸗ weg bei Heiligkreuz In der Gemeindejagd Dittlofsroda ſaß auf einem Hochſitz der 55jährige Temeindejagd⸗ aufſeher Lippert aus Dittlofsroda. Dieſer will Schwamm für ein Stück Wild gehalten haben und gab zwei Schüſſe ab, die Schwamm ſo ud Windermere iſt einer Mitteilung der„Ti⸗ Koper ot Sch 3 le nee e der Anſchußſtelle kam, erkannte er zu ſeinem Schrecken, daß er ſtrüpp und legte deſſen Kopf auf einen Ruck⸗ ſack, um ein Verbrechen vorzutäuſchen. Die bom Unterſuchungsrichter des Landgerichts roc—————— Gordon pruſte die Spuren genau, und ſagte zu Sterret: i „Hier hat ein Kampf ſtattgefunden, glauben Sie nicht, Korporal?“ a Sterret war ſeinen Blicken gefolgt. 5 „Ja, Hauptmann, hier ſind deutliche Zeichen dafür, hier haben welche miteinander gerungen!“ Nachdem ſie alles genau unterſucht hatten, gingen ſie weiter nach oben. Es gab ja noch eine Möglichkeit: Gaunt konnte oben im Hauſe ſein. Aber als Gordon an der erſten Treppe ſtand, ſah er ein, daß ſeine Hoffnung fehlge⸗ ſchlagen; denn eine dicke Staubſchicht lag am Fuße der Treppe, kein einziger Eindruck war darin zu finden. Sie war ſeit Gordons Beſuch noch dichter geworden, und die Fußſpuren führten vom Keller direkt zur Vordertür; nach oben war niemand gegangen. Mr. Gaunt war ene 5 1 kein anderer Gedanke möglich; aber wie! ohin war nichts mit 9 ich nicht hierhergekommen. Mein Plan geht aber er geflohen? ö aus eigenem Antriebe? Wenn nur die Ju; Boden nicht das Gegenteil bewieſen hätten. War die Polizei auf ſeine Fährte gekommen oder hatte ihn Uſher zu irgend einem ſelbſtſüchtigen Zweck wegbringen laſſen? g Er war und blieb verſchwunden, und jetzt konnte ihm Sterrets Hilfe unbezahlbar werden. „Es hat ſich hier jemand verborgen gehalten, Sterret,“ wandte er ſich nach kurzer Ueberlegung an den Exkorporal,„Und der iſt jetzt ver⸗ ſchwunden.“ War er freiwillig 1 1 „Ja, Herr, ich denke es war der alte Gaunt nicht?“ „Ja, heut vormittag war er noch hier, er wollte hier nicht ſort und wir hatten verabredet, daß ich ihn noch aufſuchen ſollte. Aber er hal nicht gewartet, er iſt weg, wahrſcheinlich mit Gewalt weggeſchleppt worden. Sie haben mit ihm ge⸗ kämpft, ich bin meiner Sache ganz ſicher. Die Frage iſt nun die, wo hat man ihn hingebracht? Können Sie mir helfen? Tat es die Polizei, oder— 2“ „Jeff und ſeine Genoſſen? die taken's Ja, ich glaube, Ich ſehe keinen Tritt eines Poli⸗ 1 105 zwiſchen dieſen Strolchen, obgleich man ſie chwer unterſcheiden kann, ſo haben ſie hin und her aa 9 Aber ich kenne mich doch aus, ie ritte der Polizeiſtiefel ſehen anders aus.“ „Alſo doch dieſe Schurken! Und die haben ußſpuren am licher eine neue Teuferer vor, font wäre e keinem Kampf gekommen. Ich muß Pr. Gaunt — ich kann ja jetzt offen zu Ihnen reden 8557 finden. Es iſt für mich von allergrößter Wichtigkeit, daß ich ihn finde. Was ſollen wir Bez anfangen?“ . Sterret dachte nach.„Wir müſſen nach⸗ 10 15 Ich wollte ja gern ein Stück Ge 155 Sa da hab' ich ja die beſte Gelegenheit azu. Sie haben mich wie ein Gentleman be⸗ handelt und ich kann es Ihnen vielleicht jetzt vergelten. Ich bin ganz zu Ihrem Dienſt, ver⸗ fügen Sie uber mich.“ 0 Er hielt ihm die Hand hin und Bordon ſchlug ein.. „„Sie können mir einen unſchätzbaren Dienſt leiſten, Sterret. Fräulein Gaunt und ihr Vater baben meiner ſelſenfeſten Ueberzeugung nach gar nichts nut dem Morde zu ſchaffen, ſonſt wan dahin, es zu beweiſen und das iſt nicht leicht; denn es ſpricht ſo viel gegen ſie. Aber ich muß und werde Ihnen helfen! Aus verſchiedenen Gründen kann ich mich nicht ſelbſt ans Ge⸗ richt wenden, es ſchwebt ein dunkles Geheimnis über der ganzen Affäre, und ich glaube nicht, daß die Polizei dahinter käme, wenn ſie ſchon jetzt Kenntnis von meinen Forſchungen hätte. Aber die 1 drängt, mir bleibt nur dieſe eine einzige Woche. Wenn Sie mir helfen und wir es her⸗ ausbringen, dann ſollen Sie haben, was Sie brauchen. Ich bin zwar kein reicher Mann, aber dazu langt's noch. Wenn's uns mißlingt, ſo le Sie ſicher nicht Schuld daran, und Sie ollen auch dann keine Urſache haben, mich für ändankbar zu halten; ich ſetze mi on mit Ihnen auseinander.“ f 100 05 Sterret erwiderte druck. Der Handel gilt, es war doch wieder nur ein Zufall, der mich das Geſpräch zwiſchen Jeff und dem Fremden belauſchen ließ. Wenn f warm Gordons Hände⸗ den Burſchen feſtnehme, dann wird er mir au geſtehen, was er weiß. Aber zuerſt muß i iich verſichern, daß unſere Abteilung nichts mit der Sache heut nacht zu tun hat. Kommen Sie, begleiten Sie mich dahin; können Sie ſich denken, wer die Hand im Spiel bat?“ (Gortſezung folgt) erſchoſſen aufgefunden. Valle diefer Einladung gefolgt. Schweinfurt an Ort und Steue gemachten Ermittlungen lenkten den Verdacht auf pert, der ſchließlich auch zugab, die Schüſſe abgegeben zu haben f Ein Rekordmörder. Riga, 14. Juli. Die Unterſuchung der Mi⸗ auer Kriminalpolizei gegen den Maſſenmör⸗ der Kaupen fördert immer weitere Verbrechen zu Tage. Die Zahl der Kaupen und ſeinen Mordgeſellen zur Lait gelegten Mordtaten iſt bereits auf 17 angeſchwollen; an allen iſt Kaupen beteiligt. Außerdem fallen auf die Verbrecher bis jetzt 6 ſchwere Körperverletzun⸗ gen und gegen 200 Beraubungen. Kaupen hat ſein Unweſen bereits ſeit 1922 betrieben. Aus Nah und Fern. Mainz, 16. Juli. Der Regens des Prieſter⸗ ſeminars, Dr. Joſeyh Schneider iſt vom Hoch⸗ würdigſten Herrn Biſchof zum Domkapitular er⸗ nannt worden. Mit Dr. Schneider tritt ein Mann der Wiſſenſchaft und der Praxis ins Domkapitel ein. Dr. Schneider hat an der Gregorianiſchen Hochſchule in Rom Theologie ſtudiert, war lange Jahre Kaplan an St. Ludwig und Pfarrer an St. Eliſabeth in Darmſtadt, mehrere Jahre Pfar⸗ rer in Heßloch und an St. Ignaz in Mainz und iſt ſeit 1922 Regens des Mainzer Prieſterſe⸗ minars. Möge Dr. Schneider viele Jahre im Domkapitel wirken zum Oeſten der Diözeſe und der Geiſtlichkeit! In dieſem Sinne die herzlich. ſten Glückwünſche! f Freiweinheim, 14. Juli.(Der Kopfſprung in den Rhein.) Der 38jährige Kraftfahrer u. Bademeiſter Heep war vom Amtsgericht Ober⸗ reren zu 300 Mark Geldſtrafe wegen fahrläſſiger Tötung beſtraft worden. Die An⸗ klage ſtützt ſich darauf, daß am 23. Juli vor. Jahres im Strandbad Freiweinheim durch Jahrläſſigkeit des H. als Bademeiſter und Pächter der Kaufmann W. Jötten bei einem Kopfſprung von einem Sprungbrett das Ge— nick brach und gleich darauf als Leiche aus dem Waſſer gezogen wurde. Die Strafkammer Mainz ſprach den Angeklagten frei, da ſich an der Unglücksſtelle ein großes Schild befand: Waſſer nur 80 Zentimeter tief! Da hätte der Verunglückte keinen Kopfſprung unternehmen. dürfen. Mannheim, 15. Juli.(Ertrunken.) abend 11 Geſtern zwiſchen 8 und 9 Uhr iſt ein 38 Jahre alter verheirateter Metzger aus der Schwetzinger ſſtadt beim Baden im Neckar in der Nähe der Riedbahnbrücke ertrunken. Die Leiche konnte noch nicht geboraen werden f a Eich, 15. Juli. Unglück beim Mähen hatte der hleſige Landwirt Jakob Kiſſel. Beim Kleemähen rutſchte er auf einem dalie⸗ genden, von ihm nicht beachteten Kieſelſteine aus und fiel mit voller Wucht in die ſcharfe Senſe. Er durchſchnitt ſich die Pulsader und er hätte ſich auch noch den Hals durchſchnitten, wenn er nicht im letzten Augenblick durch Wendung des Körpers ſich zur Seite gewor⸗ fenhätte. Der unglückliche Mann, den man halbverblutet aufgefunden batte, wurde auf dem ſchnellſten Wege in das Krankenhaus nach Worms überführt, wo er nun in ſehr be— denklichem Zuſtande daniederliegt. Aſchaffenburg, 15. Juli.(Fünf Perſonen durch ein Motorrad überrannt.) Ein Motor⸗ radfahrer aus Kiſſingen fuhr in eine zu einer Nachtübung ausrückende Gruppe des Bundes Oberland. Fünf Perſonen wurden hierbei durch den Motorradfahrer überrannt und er⸗ heblich verletzt. Straßburg i. Elſaß, 15. Juli.(Die Re⸗ volte im Irrenhaus.) Wie aus Hördt im Un⸗ terelſaß gemeldet wird, brach im Irrenhaus der genannten Ortſchaft eine Revolte unter den Inſaſſen aus. Als ein Krankenwärter na⸗ mens Michael Hurſt nachts die Runde machte, vurde er plötzlich von einigen gefährlichen Kranken überfallen. Obwohl die anderen alar— mierten Hrankonwärter ihm raſch zu Hilfe eilten, konnten ſie der Kranken nicht Herr wer⸗ den, ſodaß ſchlie lich eine Abteilung Soldaten des 158. Infanterie⸗Regiments, das in der Nähe ſtationiert iſt, zu Hilfe gerufen werden mußte. Es gelang ihnen, 32 Kranke, die ſich in einem Teil des Gebäudes gut verſchanzt hatten, zu überwältigen und in ihre Zellen zu bringen. Nachrichten. * Biernbein, 19. Juli. * Gasvortrag im Gugel. Am Sams tag Abend hatte die„Ferrum“ Induſtrie⸗ und Handels⸗Altiengeſellſchaft im„Engel“ zu einem 94 Gas vortrag verbunden mii Schaukochen einge laden. Eine große Zahl von Hausfrauen war Die Firma hatte auf der Bühne eine Reihe der verſchiedenſten Appa- rate zur Schau geſtellt die das lebhafte Intereſſe der Anweſenden in Anſpruch nahmen. Eine Re⸗ ferentin verſtand es, im Vortrag, der fortlaufend an Hand der Apperate praktiſch unterſtützt, dle 0 Verſammelten von der Zweckmäßigkeit eines Gas anſchluſſes im Haushalt zu überzeugen. Es war geradezu erſtaunlich, in welch vielſeitiger Weiſe eine ſolche Gasanlage ausgewertet werden kann. Eine große Fülle von ppaltiſchen Anregungen konnten die Hausfrauen mlt nach Hauſe nehmen. Der Referentin wurden für ihre lehrrelchen und ſtets feſſelnden Ausführungen dann auch lebhafte Anerkennung zutell. Von der Güte der auf Gaz hergestellten Gerichte konnte man ſich am Schluß Der geſtrige Sonntag ſah in unſerem Ort elne Hochflut von Veranſtaltungen. Vegünſtigt durch ausgeſprochenes Sommerwetter konnben alle einen ſchönen Verlauf nehmen. *— Das Jeſt der Bannerweihe des Radfahrer⸗ [Bundes geſtaltete ſich zu einem richtigen Volksfeſt. Die Teilnahme der Einwohnerſchaft am Jeſte war eine recht große. Das Jeſt ſelbſt, dem am Samstag Abend ein Fackelzug mit anſchließendem Kommers vorausging, nahm morgens mit einem Nennen ſeinen Anfang. Am ber Mannſchafts⸗ fahren beteiligten 17 Mannſchaften, die ſich ob der den Slegern winkenden ſchönen Preiſe einen ſcharfen Kampf lieferten. 1. und 2 Sieger in der A⸗Klaſſe wurde der Radfahrer- Vezein 1897 Waldhof, 3. Sieger Eintracht Viernheim, 6 Sieger Radfahrer⸗Bund Viernheim. In der B.⸗ 0 ſelaſſe exrang den 1. Preis der Radfahrer⸗Berein Einigkeit Vlernheim. Auch alle anderen Viern; heimer Vereine konnten ſich in dieſer Konkurrenz mit großem Erfolge betelligen. Beiden erſten Preisträger wurden vom Vorſitzenden des ſeſt⸗ gebenden Vereins ein Kranz überreicht. Die während des Rennens erzielten Fahrzeiten kann man in Anbetracht des heißen Wetters als recht beachtenswert bezeichnen. Die Fahrzelt der erſten Sieger betrug für eine Rennſtrecke von 60 km 1 Stunde und 26 Minuten. Nachmittags gegen 2 Uhr nahm, nachdem das Banner vom Hauſe des 1. Vorsitzenden, Herrn Ringhof, abgeholt worden war, der Feſizug am Vereins lokal „Deuiſchen Michel“ Auſſtellung. Von dort aus bewegte er ſich durch verſchiedene Ortsſtraßen. Der Preiskorſo, an dem 14 Vereine mit 267 Fahrern teilnahmen, bot ein ſchönen Anbllck. Die ſchmucke Sportkleidung, die geſchmückten Räder und die muſterhafte Ordnung des Zuges verdienen beſondere Erwähnung. Bei dem Korſo⸗ fahren errang in Klaſſe A der Radfahrer ⸗Berein „Eintracht“ Viernheim den 1. Preis, in Klaſſe BI wurde Radler⸗Club Weinheim 1. Sieger, in Klaſſe B 2 konnten ſich„Vorwärts“ ⸗Viern⸗ heim an 1.,„Amlcitia“ Viernheim an 2. und „Radſport“ Blernheim an 4. Stelle platzteren, in Klaſſe C wurde„Einigkeit“ Viernheim 1. Preisträger. Auf dem Feſtplatze am Ochſen⸗ brunnen wurde, nachdem Fil. L. Sachs einen ſiunigen Prolog geſprochen, die Enthüllung und Weihe des prächtigen Banuers durch den Feſt⸗ präſidenten, Herrn Bürgermeiſter Lamberth, in felerlicher Weiſe vorgenommen. Anſchließend gab der 2. Vorſitzende vom feſtgebenden Verein. Herr A. Riehl, einen Rückblick über den Werdegang und die Geſchichte des Vereins. Der Radfahrer⸗Verein„Amicitia“ ließ durch ſeinen Votſitzenden eine Schleife überreichen. Auf dem Feſiplatze ſelbſt heriſchte ein ſehr dewegtes Leben. Verſchiedene Geſang⸗ Vereine ſowie die emſige Feuerwehrkapelle ſorgten fär flotte Unterhaltung. Die Reſtauration hatte„alle Hände“ voll zu tun, auch die Kegelbahn und die Schiffſchaukel wurden ſtark frequentiert. Es war ein ſchönes Feſt, das abends mit der Pteisverteilung durch den 2. Vorfitzenden, Herrn A. Riehl, einen würdigen Abſchluß fand. — 11 In dem Garten des Freiſchütz der mit Malen ausgeſchmückt und zum Teil mit ſolchen abgedeckt war, veranſtaltete die Sänger Einheit ihr wohlgelungenes Gartenfeſt mit allerlei denk⸗ baren Beluſtigungen für Groß und Klein. Noch keine Veranſtaltung war in dieſem Jahr von ſolchem Wetter begünſtigt wie gerade dieſe. Be⸗ kauntlich ſind Feſte der S. E. immer ſchon ver⸗ regnet geweſen. Der Beſuch am Nachmittag war trotz der„afrilaniſchen Hltze“ ein ſehr guter und mit Spannung folgten die Gäſte dem abwechs⸗ lungsreichen Programm. Nachdem Exöffnungs⸗ Die Sonntagsveranſtaltungen. marſch der„Kapelle Gutſchalk“ Lorſch ſetzte das Regeln ein und konnten den Stegern ſchöͤne Ghren⸗ preiſe bringen. Auch das Glücksrad machte ſich bald bemerkbar und mlt beſonderer Noxtine ver ⸗ ſtanden es die„Wahren⸗ Jakobs“ immer von neuem die Umſtehenden anzurelzen und mit Uber⸗ raſchungen zu beglücken, oder zu enttäuſchen. Die eingeſtreuten Geſänge des gaſtgebenden Vereins ſowie auch das in anſehnlicher Zahl vertretenen Arbeiter⸗Geſ. Vereins hier, unterbrachen in an⸗ genehmſter Weiſe das Inſtrumentalkonzert und die Veranſtaltungen ſonſtiger Natur, ſodaß bald fröhliche Stimmung hirrſchte. Nicht zum ge⸗ ringſten Teile trugen aber die gut arrangierten Jugend- und Arbeiterſpiele zum Gelingen der Veranſtaltung bei. Vor Beginn der Wettkämpfe etc. erhlelten alle die kleinen die noch nicht ſpringfähig waren bis zum Wlckellnd je nach Verfafſung Biskaltt⸗ Schnitten oder Schlutzer Stangen uſw Die Wettläufe der Buben erfolgten ſowie auch das Eiertragen der Mädchen in gewiſſen Altersklaſſen und erhielten jeweils ſämtliche Teilnehmer Troſt⸗ prelſe, die 1. u. 2 Sieger dagegen Vorzugsprelſe. Eine beſondere Gelegenheit wurde zur allgemeinen Erheiterung benutzt, als einige Alten auf etue Wette hin, mit Tauziehen begannen, und die RräfteAnſpannung der auf jeder Selte beteillgten Schwer⸗Gewichtler großes Gelächter hervorrlef. Für erwachſene Damen war Kartoffslleſen vor⸗ geſehen und konnte man wirklich flinke, gut trai⸗ nierte Mädchen und Frauen mit Sleger⸗Preiſen belohnen. Der Abend lockte eine ganze Heer ⸗ ſchau zum Frelſchütz die Dank der guten Witte⸗ rung auch außer dem großen Freiſchützſaal dle Gartenwirtſchaft voll beſetzten und iuſoweit ſie nicht dem Tanz huldigten den ſchönen von der Bühne überall hinſchallenden Muſikſtücken und Geſangseinlagen lauſchten. Der Sacklauf kam auch noch zum Austrag und boten ſonſtige Zwi⸗ ſchenakte den Gäſten nicht enden wollende Unter- haltung. Die Sänger⸗Elnhelt verſtand es, trotz ſeither drohender Wettertücke den großen Wurf der Veranſtaltung zum Gelingen zu bringen. Dank ſei denen fallen gezollt die hierzu beige tragen haben und auch dem Lokalwint. * Der Männergeſang⸗ Verein hatte in den Kellerräumen des Viernheimer Brauhauſes ein Sommerfeſt arrangiert. In den ſchön mit Grün ausgeſchmückten Kellern entwickelte ſich ein Rekordbetrieb. Der fefigebende Verein ſelbſt, die anweſenden Gafltvereine„Flora“, Männer ⸗Ge⸗ ſangverein„Harmonie“ und„Arbelter ⸗Geſang⸗ verein Harmonie“ ſorgten für ununterbrochene Unterhaltung der Gäſte. Eline Bandonion Kapelle ſpielte munter zum Tanz auf, von welcher Ge⸗ legenhelt man durch die ſchöne kühlen Temperatur, die in den Räumen herrſchte, naturgemäß gern Gebrauch machte. Daß man die Hauptſache eines Kellecfeſtes nicht vergaß, iſt ſelbſtverſtändlich, zu · mal wenn eine ſo fröhliche Stimmung herrſcht. Auch dieſes Feſt nahm einen ausgezeichneten Verlauf. 4 Auf dem Waldſportplatze der Sportvereini⸗ gung empfing anläßlich ihres 20 jährigen Jubt⸗ läums die D. J. K. die erſte Mannſchaft der D. J. K. Nlederolm bei Mainz. Letztere lonnte nach verteiltem Spiel den Kampf mit 3:2 für ſich entſcheiden. Anſchlleßend vereinigte man ſich zu einer kleinen Feier im Vereinslokal. . ſoweit man erfährt, im allgemeinen ebenfalls auten Beſuch zu verzeichnen Die zufriedenen Geſichter, die man überall erblickte, bewies, daß ein jeder auf ſeine Koſten gekommen iſt. des Abends, wo die hergeſtellten Gerichte zur Verabreichung kamen, ſelbſt überzeugen. Der Abend erbrachte den unverkennbaren Beweis, daß die moderne Hausfrau die Vorzüge und den Wert des Gaſes im Haushalt, klar erkannt hat. Die violſeltige Verwendungs möglichkeit, dazu die großen Bequemllchlelten, haupiſächlich aber die Billigkeit, die eine ſolche Anlage bietet, laſſen keinen Zweifel darüber, daß ohne Gas jeder ra⸗ tionell und wirtſchaftlich geleitete Haushalt in Zukunft unausdenkbar iſt. Unſer Gaswerk, wie auch alle einſchlägigen Geſchäfte ſind gern berelt, denen, die an einem Anſchluß bezw. einen Apparat intereſſlert ſind, beratend zur Seite zu flehen. K. K. V. Kegelabend. In vorlle⸗ gender Nummer ladet der Vorſtand zu einem Kegelabend auf heute Montag ein. Es mußte dleſer Tag gewählt werden, da vorerſt an keinem anderen Tag die Bahn frei zu bekommen war. Jedoch wird Abhilfe geſchafft, ſodaß künftig die Kegelabende Donnerstags ſtattfinden können. Die Mitglieder werden daher erſucht ſich an dem heutigen Kegelabend recht zahlreich zu betelligen. * Vergebung von Waſſerleitungs⸗ arbeiten. Die Lieferungen und Arbeiten für die kommende Waſſerleitungsanlage kom⸗ men nunmehr, wie aus dem Inſerat des Heſſ. Kulturbauamts Darmſtadt in heutiger Aus- gabe erſichtlich iſt, zur Vergebung, Alle In⸗ tereſſenten machen wir an dieſer Stelle noch⸗ mals beſonders aufmerkſam. „ Die Maul⸗ und Klauenſeuche iſt in hleſiger Gemeinde amtlich feſtgeſtellt. Nä⸗ heres ſiehe amtliche Bekanntmachung. 12 Loſe Mirabellen werden am Mittwoch, den 21. d. Mts., nachmittags 5 Uhr im Sitzungsſaal des Rathauſes an den Meiſt⸗ bietenden verſteigert. * Stromſtörung. Ueber die geſtrige Stromſtörung wird uns vom Gaswerk fol⸗ gendes berichtet: Als am geſtrigen Nach⸗ mittag 4½ Uhr die Stromunterbrechung be⸗ kannt wurde, wurden von dem hieſigen Werk ſofort Schritte zur Behebung des Schadens unternommen und bereits nach kurzer Zeit konnte feſtgeſtellt werden, daß die Störung nicht innerhalb unſeres Ortsbereichs, ſondern in der Verteilungsſtelle Ladenburg lag. Das Betriebsamt der Vertellungsſtelle Ladenburg wurde ſofort davon verſtändigt, dies wollte jedoch anfangs nicht zugeben, daß die Störung dortſeits zu ſuchen war und gab ſich wenig Mühe, ſofort nach dem Rechten zu ſehen. Erſt auf unſere wiederholten dringenden An⸗ rufe hat ſich die Verteilungsſtelle Ladenburg endlich bequemt, bereits in den Abendſtunden nach der Störung zu ſuchen und dieſe zu beheben. „Bom Brieftaubenſport. Von einem Mitglied des Brieftaubenvereins Heimatliebe Viernheim wird uns folgendes mitgeteit: Bi Verſammlungen oder ſonſtigen Zuſammenkünf⸗ ten der Brieftaubenzüchter hört man immer Kla⸗ gen über fortgeflogene Tauben, Nichtmelden ſolcher Tauben, Vergiften von Tauben u. ſ. w. Aber die Geſpräche ſind immer nur unter Anhän⸗ gern unſeres Sportes, welche ſchon aus eig ⸗ nem Intereſſe den Taubenfrevlern nachſpüren und feſtſtellen. Da nun aber auf dem Ge⸗ Die ſonſtigen Unterhaltungsſtätten hatten, f biete des Taubenſchutzes gründliche Arbeit ge⸗ leiſtet werden muß und von der 1 15 ing ausreichende Unterſtützung zu erwar 10 1 ſo tut ein jeder von uns ſein ganzes Können bereit ſtellen; denn nur eine gzeſchſoſſen Ein⸗ heit kann Großes erzielen. Welches ſind aun die hauptſächlichen Feinde unſerer e Ein jeder aus unſerer Mitte weiß wohl aus eigener Erfahrung, daß es die Raubvögel find, welche aus den Lüften auf unſere Lieb⸗ linge niederſtoßen. Viel gefährlicher aber ſind die Perſonen. welche unſeren Tauben nach⸗ ſtellen und den Tod geſchworen haben Wäh⸗ rend wir die erſte Räuberard glattweg ver⸗ nichten, ſind uns bei letzteren andere Mittel geboten, dieſes ſollten ſich die Taubenfeinde merken. N Die Brieftaubenzucht und das Reiſen der Tiere wind bei uns als Sport betrachtet. So wie man in den Tageszeitungen von ſei⸗ tenſtarken Sportnachrichten lieſt, ſo lieſt man auch in unſerer Fachzeitung Berichte über Leiſtungen und Erfolge unſerer Brieftauben. Der Brieftaubenſport iſt stwas Schönes, er fördert wahre echte Heimatliebe. Die Tiere laſſen eben erkennen, was wahre echte Heimat⸗ liebe iſt und vermag. Aus dieſem Grunde ſchon wird jeder edeldenkende Menſch dieſes wertvolle Tier wohl zu ſchätzen verſtehen und zu behandeln wiſſen. Ich denke hier an un⸗ erfahrene Leute, welche durch Finden, Zuflie⸗ gen, Kauf oder auf ſonſtige Weiſe in den Beſitz dieſer Lieblinge gelangen, daß dieſe ſich klar ſind welches Edeltierchen ſich in ihrer Hand befindet. Gerade an zufliegende Brief⸗ tauben werden oft die ſchauderhafteſten Uebel⸗ taten begangen z. B. Ringausziehen, Flügel⸗ ſchneiden u. dgl. Man darf nicht denken, ein Tier das ſchließlich matt und erſchöpft die Suche nach der Heimat am erſten Tage auk⸗ gibt und Zuflucht abends wo anders ſucht, daß es keine Brieftaube iſt, dem Herrn un⸗ nütz ſei, und ſchließlich noch in die Küche wachſen läßt.— Die Umſtände laſſen manch⸗ mal dem beſten Sieger den Hals brechen! Darum iſt es Pflicht eines jeden, daß ſolch ein Tier bei einem Züchter gemeldet wird, welcher ein Nummernverzeichnis von ſämtlichen Vereinen Deutſchlands im Beſitz hat und feſt⸗ ſtellen kann wo das Tier herſtammt. Wird das Tier nach 14 Tagen vom Tage der Mel⸗ dung an nicht abgerufen, ſo fällt es dem Fin⸗ der als Eigentum zu. Wird aber feſtgeſtellt, daß irgendwo zugepflogene Brieftauben ein⸗ gekerkert ſind und nicht gemeldet oder verkauft werden, ſo ſteht es dem Züchter anheim, was er weiter machen will. Folgen ſolcher Sachen wird ſich der Taubenfeind in Zukunft merken. Aehnliches iſt auch das Auffinden eines Ringes der Tauben, die ſchließlich auf dem Felde umgekommen ſind oder ſonſt ein Schick⸗ ſal erreicht hat. So fand z. B. vor kurzem ein Bauer beim Ackern einen Brieftaubenring welcher ihn einem Züchter übergab, der ihn dem Verband meldete. Jetzt ſtellte es ſich heraus, daß die Trägerin des Ringes eine Taube eines Züchters aus dem Rheinlande war, welche bei einem Flug nicht mehr wieder⸗ gekehrt iſt. Demſelben hatte das Tier in früheren Jahren manche Lorbeeren errungen und iſt ihrem Schickſal auf dem Felde erlegen. Unter Belohnung des Bauers und vielen Dank teilte der Eigenmmer den Verluſt mit. Darum möchten wir hoffen, daß unſer Sport in der Oeffentlichkeit freundlicher beurteilt wird und ſich hierzu tatkräftige Mitarbeiter und Intereſſenten finden laſſen, manchen Ber⸗ druß erſparen und manchem Sportfreund den Taubenſport erhalten. N Bekanntmachung. Bett: Verſteigerung von Mirabellen. Am Mittwoch den 21. dieſes Monats, nach⸗ mittags 5 Uhr, werden im Sitzungsſaal des Rat⸗ hauſeß 12 Loſe Mirabellen an die Meiſtbietenden verſtelgert. Viernheim, den 19. Juli 1926. Heſſ. Bürgermeiſterei Vierngheinn Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Den Ausbruch der Maul⸗ und Klauenſenche in Viernheim. Unter den Biehbeſtänden des Kon⸗ rad Schmitt, Goetheſtraße 8 und Franz Dewald 5., Waſſerſtraße 42 iſt der Aus⸗ bruch der Maul und Klaueuſeuche ams⸗ lich feſtgeſtellt worden. Außer dieſen Seuchengehöften iſt die ganze Goethe⸗ und Waſſerſtraße zum Sperrbezirk er⸗ klärt und der gemeinheitliche Faſelſtall ab ſofort bis auf weiteres geſchloſſen worden. Der übrige Gemeindebezirk gitt als Beobachtungsgebiet, Wir brin⸗ gen dies hiermit zur öffentlichen Keunt⸗ nis mit dem Anfügen, daß die Einfuhr und das Durchtreiben von Klauenvieh ſowie das Durchfahren mit Wiederkäuer geſpaunnen in den Sperrbezirken ver⸗ boten und ſtrafbar iſt. Im übrigen empfehlen wir den In⸗ tereſſenten bei uns, Zimmer Nr. 17. die einſchlägigen geſetzlichen Beſtimmun⸗ gen einzuſehen, woſelbſt auch jede wei⸗ tere Auskunft gegeben wird. Viernheim, den 19. Juli 1926. Hef. Polizeiamt Viernheim. Ludwig.