ron fur 120 Deutschtum Im aussande f Ortsgrunne Meinheim-Viernhelm. LI aaunuuamuulmuneeeee eee Mittwoch, den 28. lull findet im Saale des Freischütz ein Deulsen Oesterrefchfscher Volkekunstabena von einer deutsch- österreichischen Hochschülergruppe aus Won und Salzburg statt. Original Wiener Schrammelquartett, Wiener Lieder, Altwiener Tänze, Salzburger Volkslieder, Volkstänze und mundartliche Vorträge. Eintritt 50 Pig — Eintritt 50 Pig. .—— D. J. K. morgen Donnerstatg Abend Ftllling auf unſerem ang Der bevorſtehenden Sportfeſte wegen iſt unbebſugtes Erſcheinen erforderlich Der Sportleiter. Sportvereinigung Amicitia 09 — Viernheim Am Fveitag, den 30. Juli, abends 9 Uhr findet im Vereins⸗ lokal die halbjährliche 2 General⸗Verſammlung ſtatt. Tagesordnung: 1. Halbjahres⸗Bericht, 2. 1 005 zungswahlen zum Vorſtand, 3 Anmeldung der Spieler zu den eee Berbandsſpielen, 4. Verbandsta Behauntmachung Den Haus⸗ werden die angeforderten Neßbrieje über Neubauten und Bauperänderungen zu mäßigen Preiſen geliefert. Auskunft Seegartenſtraße 15. und Gebäudeeigentümern Anmeldung und bei Herrn Architekt Kühlwein, Pohltätigkeits Pazar in Weinheim zu Gunſten der Schweſtern des Ma⸗ rienhauſes am Samstag, 31. Juli, Sonn⸗ tag 1. und Montag, 2. Auguſt vs. Js., jeweils vormittags 11 Uhr beginnend in den Sälen des„Schwarzen Adler“(Lang). Darbietungen ver⸗ ſchiedenſter Art für Groß und Klein. Wir beehren uns zum regen Beſuche höflichſt einzuladen. Coritas⸗Ausſchuß Weinheim a. 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So hat beiſpielsweiſe der katholiſche Or den der Kolumbus-Ritter von Newyork eine Re⸗ ſolution angenommen, worin das Auswärtige Amt aufgefordert wird, die amerikaniſchen Ideale und Regierungsarundſätze aufrecht zit erhalten indem es die gegenwärtige unhaltbare Lage in Mexiko beende. Das Ausmärtige Amt aber, durch die Erfahrungen bei den jüngſten Oelkon— troverſen gewitzt, ließ wiſſen. daß es den mexi⸗— kaniſchen Kirchenkonflikt durchaus als eine mexi— kaniſche Angelegenheit auffaſſe und jede Einmi— ſchung ablehne, ſolange amerikaniſche Bürger nicht beläſtigt würden. Die mexikaniſchen Be— hörden haben angeordnet. daß nach Schließung der Kirchen am letzten Juli alle freiwerdenden. Geiſtlichen Miſſionsarbeiten unter den India⸗ nern übernehmen ſollen. Der Widerſtand der Kirche hat ſich in Havanna auf Kuha ein Haupt- zentrum geſchaffen, wohin der vom Papſt er⸗ nannte, aber von der mexikaniſchen Regierung ausgewieſene Erzbiſchof Carnang geflüchtet iſt. Dieſer leitet ſämtliche Kampfmaßnahmen. Das Arbeitsloſenproblem in ſeinen finanziellen und europ. Auswirkungen. Von parlamentariſcher Seite wird uns geſchrieben: Gegenwärtig ſteht es im Mittelpunkt aller Erörterungen. Plötzlich hat es die allgememe Aufmerkſamkeit wieder auf ſich gezogen. Es iſt erſtaunlich, daß dies nicht ſchon längaſt dor Fall geweſen iſt; denn in Wirklichkeit iſt und war es das deutſche Problem. Das unheim⸗ liche Wort Clemenceaus, der davon ſprach, Deutſchland habe 20 Millionen Menſchen zu biel, und um dieſe Bevölkerungszahl müſſe es verkürzt werden, dann werde es auch militä⸗ riſch für Frankreich keine akute Gefahr mehr darſtellen. ſteigt drohend empor. Das Arbeits⸗ loſenproblem iſt die ſtändige Mahnung an das deutſche Volk, daß wir wirtſchaftlich durch den verlorenen Krieg zuſammengebrochen ſind. Dieſe Frage würde jetzt kaum ſo ſehr im Mittelpunkt der Debatte ſtehen, wenn nicht unterdeſſen klar geworden wäre, daß weder das Reich, noch die Länder, noch die Gemein⸗ den weiter imſtande ſind, in der bisher üb⸗ lichen Weiſe die Koften für die Erwerbs Sluſen zu tragen. Die Etats der Länder zum Bei⸗ ſpiel ſind dadurch vollkommen ruiniert und das Reich würde löngſt ähnliche Wirkungen verſpürt haben, wenn es nicht dank ſeiner ſtär⸗ keren finanziellen Hilfsmittel ſich eher helſen könne. Eine Balanzierung des Haushaltes des Reiches wir daber in kurzem auch nicht mehr möglich ſein, wenn hier nicht Remedur geſchaffen wird. Es iſt bezeichnend für die ganze Lage, daß ſogar die Frage der auslän⸗ diſchen Arbeiter heute der Gegenf tand ernſte* a enen ſein muß, eniſchiand ſich nicht mehr geſtatten fann. daß feinen Ae den Einwohnern Arbeitsgele genbe it von Ausländern fortgenommen wird. Schär— fer kann der wirtſchaftliche Unterſchied b ſchen einſt und jetzt gar nicht gekennzeichnet werden. Aber all das bleibt ein Tropfen auf den heißen Stein. wenn nicht von Grund aus Wandel geſchaffen wird. Der Gedanke der Arbeitsloſenverſicherung ſcheidet vorläufig ganz aus, aber die Frage der Arbeits heſchaſ⸗ fung iſt das Zentralproblem. Aber ſie iſt gleichzeitig eiv“ finanzielle Sache. Es iſt wahrſcheinlich. daß das Geld dafür in erteb lichem Maße in Deutſchland ſelbſt zu beſchaf— fen iſt, ſoweit es nicht vorhanden iſt, muß es durch auswärtige Anleihen beſchafft werden. Es iſt ſicher. daß z. B. Amerika breeit iſt, für ſolche Wirtſchaftsunternehmungen Geld her⸗ zugeben. Preußen hat ſchon in entſprechenden Verhandlungen mit einem amerfkan. Konſor⸗ tium geſtanden. Es;“ dann natürlich gleich⸗ gültig, in welcher Weiſe das Geld verwandt wird, ob für Oedlandkulturen, Straſtenbau oder Elektrifizierung. Immerhin verdienen u. E. Oedlandkulturen aus vielen Gründen eine gewiſſe Bevorzuaung. Ohne eine ſtarke ſoziale Geſamteinſtelung ſollte man überhaupt nicht an dieſe Frage herangehen. Es iſt eine bittere Erkenntnis, ſagen zu müſſen, daß wir vorläufig mit einer ſtärke⸗ ren Arbeitsloſigkeit werden rechnen müſſen. Man wagt nicht, zu prophezeien, aber es iſt zwecklos, vor der Tatſache die Augen zu ver⸗ ſchließen, daß wir zum mindeſten für die näch— ſten 10 Jahre mit dieſer deutſchen Not wer— den rechnen müſſen. In welchem Umfange iſt allerdings ſchwer zu ſagen. Die Arbeitsloſigkeit iſt nämlich ein euro päiſches Problem. Das iſt ſogar ihre kenn zeichnende Art. Sie hat ſich ſofort in den Län dern gezeigt, die verhältnismäßig glatt durch den Krieg gekommen ſind und ihre Valuta vor allem zu halten vermochten. Nur die In⸗ flation verbarg uns künſtlich eine Zeitlang dieſes ernſteſte aller Probleme, das die So— zialgeſchichte der Gegenwart kennt. Daß Ita lien, Belgien und Frankreich mit dieſer ſelben Angelegenheit zu tun bekommen werden, iſt nur eine Frage der Abſtoypung ihrer Infla⸗ tion, die früher oder ſpäter kommen muß. Un⸗ ſere Entlaßung dadurch wird nicht ſühlbar ſein, aher die neue europäiſche Belaſtung der Arbeitsloſigkeit in dieſen Ländern weden wir zu ſpüren bekommen. Auch die Sorge um die Erwerbsloſen iſt ohne gewiſſe Fühlungen unter den europä iſchen Völker nicht zu löſen, oder ſagen wir lieber: iſt nur dann leichter zu tragen. Das klingt wie Zukunftsmuſik, aber es wird ein mal ein brennendes Problem des Tages werden. Schließlich handelt es ſich überall letzten Endes um Finanzprobleme, ſie müſſen einmal auch politiſche Aus wirkungen bekom— men. Alle dieſe Erkenntniſſe ſind nötig, um das deutſche Erwerbsloſenproblem richlig 31 ſehen, und ſich vor Illuſionen zu hüten! * 120⸗Millionen⸗Kredit für die Reichs bahn. Berlin, 27. Juli. Die Verhandlungen zwi⸗ ſchen der Reichs sregierung und der Reichs— bahnverwaltung haben zu einem günſtigen Abſchluß geführt. Die Reichsbahn ſoll von der Reichsregierung einen Kredit von 120 Mi lionen Mark erhalten, in dem bereits 40 Mil lionen für die Elektrifizierung der Berliner Stadtbahn enthalten ſind. G N Preſſeſtimmen zur Kalipreiserhöhung. i Das Kaliſyndilat will bekanntlich eine 0 reiserhöhung für Kali durchſetzen, die teilweiſe bis über 30 Prozent gegenüber den jetzt geltenden Preiſen ſich erſtrecken ſoll. f Die neuen Preisforderungen des Kaliſyn⸗ dikats werden von der Preſſe durchweg a b— gelehnt. Die demokratiſche (Nr. 336) findet, daf abſichtigten Preiserhe 0 e der Kaliwerke nicht gefördert werden könne Es müßten alſo andere Wege geſucht werden — An anderer Stelle(Nr. 331) meint 331 Viernheimer Tageblatt Er ſcheinttäglüch mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins feilt (Biernheimer Bürger⸗Ztg. — Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: abgeſtufter Rabatt. Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Neklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung — Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Taz vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Dernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Schriftleitung, Druck und Verlag J Donnerstag, ben 29. Juli 1926 0 gleiche Zeitung:„Fraglos iſt auch tigt, der Landwirtſchaft weiterhin durch Kre— dite und Rabattgewährung entgegenzukom⸗ beabſich⸗ men. Es fragt ſich aber, ob unter dieſen Um⸗ ſtänden die vorgeſchlagenen g Sätze ſind.“ diskutabel Das wärts“, wendet ſich gegen die„gefährliche Kaliinduſtrie“. ö net aus, wirtſchaft mehr für rationeller wäre“. Organ der ſozdem. Partei, der außerordentlich ſcharf Intereſſenpolitik der Der Vorwärts(Nr. 334) rech⸗ daß der geſamten deutſchen Land— jährlich 20—30 Kali abgenommen werden, als bei Wirtſchaftsführung Das rgar der Zentrumspartei, die „Gern mania“(Nr. 330) ſchreibt, daß beſonders in der Quotenübernahme ein erheblich pro— duktionsverteuerndes Element liegt. Hier müſſe endlich einmal von Seiten des Syndi— kats in nackten klaren Zahlen geredet werden und fährt dann fort:„Die Landwirtſchaft muß ganz gebieteriſch verlangen, daß einem ihrer Vertrauensmänner volle, uneinge⸗ ſchränkte Klarheit gegeben wird. Die Land— wirtſchaft und die ganze deutſche Oeffentlich⸗ keit hat ein Recht darauf.“ Beachtenswert iſt aus der Germania folgender Paſſus: ſeiner Monopolſtellung kann das Syndikat die neuen Preiſe durchdrücken, aber es darf nicht außer Rechnung ſetzen, daß das eine Schmä— lerung des Abſatzes bedeutet. Eine Abſatzmin⸗ derung bedeutet notwendigerweiſe eine Er- höhung der Geſtehungskoſten, und das Ende vom Lied iſt eine Schraube ohne Ende dürfte die innere Gefundung richt zu erret⸗ chen ſein. Die Köpfe in den Sand ſtecken aus fataliſtiſch eine Beſſerung der landwtetſchaſr lichen Lage in der Zukunft als endgültige Löſung erhoffen, iſt geradezu unwürdig. Das einzig richtige iſt, feſtzuſtellen, auf welcher Mindeſtabſatzbaſis die Rentabllität geſichert iſt und dieſes Abſatzminimum mit allen teln anzuſtreben. Aufnahmefähig iſt die Welt noch für größere Kalimengen, als heute auf den Markt kommen. Entſcheidend dafür, ob dieſe Mengen aufgenommen werden, iſt die Preispolitik.“ Die„Deutſche Tages ſchreibt: 1 wird der Kaliinduſtrie alſo von landwirtſchaftlicher Seite durchaus nicht zu— gemutet, 1 ihren Geſtehungskoſten zu lie- fern, aber es kann auch nicht erwartet wer— den, daß ſich die Landwirtſchaft für die Pro— paganda eines erhöhten Kalipreiſes ins Zeug legt, wie manche Kreiſe vielleicht anzunehmen geneigt ſind.“ „Der Deutſche“, Gewerkſchaften „Bei 0 Welt- zeitung“(Nr. 532) das Organ der chrif (Stegerwald) ſchreibt u. a. 169):„ Bai neee nd muß man fo ſtellen, keine Verbilligung der neue Arbeidsloſe, Ausfuhr von jetzt zu allem Ueberfluß auch 1 hende Preiserhöhung Zwangsläufig bedeu⸗— tet das für die arbeitnehmende erung der Lebenshaltung. Wenn man e Dinge im Zuſammenhange vergegen— „ſo kom: ut man zu der Ueberzer die Schwierigkeiten., in die das (Nr. Pradi Zinſen noch eine wärtig daß Das neue franzöſiſche Kabinett: . Barthou, Juſtizminiſter und ſtellvertretender Miniſterpröſ⸗ dent, 2. Poincare, Miniſterpräſident und Finanz⸗ 1 Mar „Vor⸗ Millionen Mark erforderlich Sa 110 ichen ö Schicht eine : Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathansſir. 86 43. Jahrgang ich ſelbſt verſetzt hat, nicht auf dem Wegs iner Preiserhöhung beſeitigt werden können. Es muß nach anderen Mitteln geſucht werden. Prinzipiell iſt aber dabei feſtzuhalten, daß d. Allgemeinheit unter keinen Umſtänden unter Ausnutzung einer Monopolſtellung zum Sün⸗ den bock verfehlter Kalkulationen gemacht wer— den darf.“ Bunte Zeitung. Die Geſolei im eigenen Heim. Das Neue und Beſondere der Geſolei ſind die bildlichen Darſtellungen von Statiſtiken und ſogar abſtrakten Vorgängen. Man ſindet keine langweiligen Zahlenreihen und Tabellen, ſon— dern Modelle, Plaſtiken, Bilder. Selbſt ein Ge— biet wie die ſoziale Fürſorge konnte auf dieſe Wiſe für alle verſtändlich und intereſſant darge— ſtellt werden. Von den vielen in der„Großen Ausſtellung Düſſeldorf 1926 für Geſundheits⸗ pflege, ſoziale Fürſorge und Leibesübungen“ ge— zeigten Bildern hat die„Umſchau über die Fort⸗ ſchritte in Wiſſenſchaft und Technik“(Frankfurt a. M.) eine Anzahl der intereſſanteſten in einem Sonderheft über die Geſolei vereinigt. Sehr in⸗ tereſſant und anſchaulich iſt z. B. die Darſtellung der Verbreitung anſteckender Krankheiten durch Fliegen oder des Maltafiebers, durch den Genuß ungekochter Milch und ungegorenen Käſes. Auch Probleme wie die Kinderzahl bezw. Kinderſterb⸗ lichkeit und die ſoziale Stellung der Eltern, die Urſachen der Wohnungsnot im Reich, die Ent wicklung der Invalidenverſicherung vom Jahre 189 bis zur Gegenwart(ein Apfelbaum, det! Früchte trägt) werden in Bildern dargeſtellt, die! jeden packen und überzeugen. Es fehlen auch! nicht lehrreiche Gegenüberſtellungen und Ver! gleiche richtiger und falſcher Maßnahmen, wie: man ſie z. B. in den Bildern„Kinderheim am Strande im Winter(Spaziergang vermummter Kinder: falſch; Spiele in leichter Kleidung: rich⸗ tig)“ findet. Auch der Humor iſt auf der Geſo⸗ lei nicht zu kurz gekommen; das beweiſen beſon⸗ ders die zahlreichen Bilder aus der Abteilung für hygieniſche Propaganda(Hoch ſchätze ich ein Herz, das rein, doch ſollen's auch die Nägel ſein). Wer nicht zur Geſolei fahren und die Ausſtellung an Ort und Stelle beſichtigen kann, dem ſei das Sonderheft der„Umſchau“ empfoh⸗ len, in dem führende Perſönlichkeiten der Geſo— lei: Geh. Med.-Rat Prof. Dr. Schloßmann, Prof. Th. J. Bürgers, Dr. M. Fränkel und. Oberbürgermeiſter Geh. Reg.-Rert Dr. Wilms über die der Ausſtellung und ihrer Anordnung zu Grunde liegenden Gedanken berichten. Der W 009. Beſucher. Zweibrücken, 26. Wuili. Während der geſtri⸗ gen Darbietung des Schwartzmeier'ſchen Kinder- chores im Roſengarten paſſierte der 25 000. ſucher den Eingang. Dem Beſucher, Dame, wurde ein prachtvoller Roſenſtrauß Verein der Roſenfreunde überreicht. und Hochſchulproſeſſor Prinzeſſin. Einer Blättermeldung zufolge hat ſich der Heidelberger Univerſitätsprofeſſor Dr. Fried⸗ rich Baethgen mit der Prinzeſſin Viola, der jüngſten 3 verſtorbenen Fürſten Heinrich 24. von Reuß-Köſtritz verlobt. Prof. Dr. Bacth ſt außerordentlicher Profeſſor in Heidelberg. 1 Tochter Das Kabinett! der Gegner. miniſter, 3. Herriot, Unterrichtsminiſter, 4. Marin, Miniſter für die befreiten Gebiete, 5. Miniſter für öffentliche Arbeiten, Handelsminiſter, 7. Briand, Außenminiſter, Tardieu, 6. Bokanovyfki, 8. Queuille, Landwirtſchaftsmini iſter, 9. Sorraut, Innenminiſter, 10. Delbos, Miniſter für Penſto⸗ nen, 11. Leygues, Marineminister, 12. Painleve, Kriegsminiſter. Ein geheimnisvoller Diebſtahl. Die in der geheimnisvollen Stolberger Diebſtahlgeſchichte verhafteten vier Perſonen, der Direktionsſekretär der Firma William Prym, Kaufmann Johann Frings, der Pri⸗ vatförſter der Laufenburg G. m. b. H., Joh. Schweickert aus Schevenhütte, der ehemals auf der Direktion beſchäftigte Student Peter Schweilert, ſowie der Pächter und Wirt Hu⸗ bert Brückmann auf der Laufenburg haben ein Geſtändnis abgelegt. Die Firma hatte be⸗ kanntlich den Goldſchatz, 1400 000 Mark in ausländiſchen Goldmünzen verſchiedenſter Art wegen der allgemeinen Unſicherheit, die wäh⸗ rend der kommuniſtiſchen und ſeparatiſtiſchen Unruhen im Rheinland herrſchten, in Blech— kiſten verpackt an einen ſicheren Ort in einem ihrer Forſten vergraben, um nach Rückkehr geordneter Verhältniſſe auf dieſen„eiſernen“ Beſtand zurückgreifen zu können. Als die Firma bei Eintritt ruhiger Verhältniſſe ihren Schatz wieder einholen wollte, zog ſie den ſeit 17 Jahren bei ihr als Direktionsſekretär be⸗ ſchäftigten Frings ins Vertrauen. Dieſer be— nutzte ſeine Kenntnis der Dinge, um eine Zeit ſpäter nachts das noch nicht abgeholte Geld mit den gleichfalls Verhafteten zuſammen auszugraben. Die Gelder teilten die Diebe untereinander. Insgeſamt fielen den Dieben 160 000 Mark in die Hand. Verirrte Fliegerbombe. In der Nähe Tſchechien an der Eiſenbahnſtrecke Klattau⸗ Strakonitz warf ein Militärflieger außerhalb des zu Scharfſchießübungen abgeſteckten Ge⸗ bietes eine Bombe ab, die auf ein Feld fiel und exvlodierte. Ein auf dem Felde beſchäf⸗ tigter Bauer wurde ſchwer verletzt, ſeine Toch— ter wurde getötet. Nach dem amtlichen Bericht handelt es ſich um einen Irrtum des betref— fenden Fliegers, der in der Luft die Orientie⸗ rung verloren hatte, ſowie um ein Verſagen des Mechanismus. Nach dem„Narod“ wurde nicht eine, ſondern drei Bomben abgeworfen. Fine Unterſuchungskommiſſion iſt an die Unglücksſtelle abgegangen. Normiſchtos, Der Ausverkauf Peloiens. Manz wie bei uns. Köln, 27. Juli. Wie ſeinerzeit bei der deut⸗ ſchen Inflation Maſſen von Ausländern in die deutſchen Städte ſtrömten, und alle nur areifba— ren Waren für billiges Geld aufkauften, ſo bege⸗ ben ſich jetzt täglich große Scharen von Hollän⸗ dern und Deutſchen nach Belgien, um aus dem ſchlechten Frankenſtand Nutzen zu zehen. Aus einem Brief. der der„Köln. Volksztg.“ aus Brüſſel zugaht, geht bervor, daß täglich außer- urdentliche Mengen von Waren in den belgiſchen Städten aufgekauft und nach Holland u. Deutſch⸗ land geſchafft werden. Ein belaiſches Blatt be— rechnet. daß eine ausländiſche Geſellſchaft in ſie— ben Wochen allein 1 Million Kilo Fleiſch in einem einzigen Brüſſeler Fleiſchwarengeſch“ gekauft und direkt nach Deutſchland verfrachtet hat. Bei den Artikeln, die jeweils aufgekauft werden, handelt os ſich vornehmlich um Gemüſe, Früchte und Fleiſch. Auch können ſich die Frem— den eine Lebenshaltung leiſten, die für die hei— miſche Bevölkerung nicht tragbar iſt. In Brüſ— ſel rollen die Autos voller Fremden wie in Pa— ris. Zwiſchenfälle haben ſich nicht ereignet. Man wünſcht nur, daß die Fremden mit einer Taxe der Ortſchaft Hlupin in des entſpricht. Prozent auf wurde ſchnell fallen gelaſſen. Aus der Meerestieſe gehoben. Nach langen Bemühungen iſt es den Ameri⸗ lanern gelungen, das geſunkene U⸗Boot S. 51, das im September vorigen Jahres bei einem Zuſammenſtoß mit dem Dampfer City of Rome in der Nähe von Black Island untergegangen U Das amerikaniſche U-Boot S 51 heimgebracht. war, wieder zu heben und die Leichen der Be⸗ ſatzung zu bergen. Unſer Bild zeigt, wie das gehobene U-Boot in den Flottenhafen Brooklyn eingebracht wird. Auf dem Turm des U-Bootes weht die amerikaniſche Flagge. belegt werden, die der Lebenshaltung ihres Lan— Der Vorſchlag, eine Taxe von 50 die Hotelzimmerpreiſe zu legen, Vielleicht ließe ſich eine fünſprozentige Abgabe auf die Käufe ermög— lichen. lichen. Aber hierbei ſpielt wieder die Frage der Einziehung eine große Rolle. Inzwiſchen dauert der Fremdenſtrom an. In Aachen werden täg— lich 250 Viſa für Reiſende ausgegeben, die ſich nach der belgiſchen Küſte begeben. Zurzeit herrſcht dort Ruhe. Zwiſchenfälle. wie ſie kürzlich zu ver⸗ Zeichnen waren, haben ſich nicht wiederholt. furchtbarer Sturm. Umgebung der Schneekoppe. Opfer der Berge. München, Juli. Profeſſor Franz 1 midt aus Neuburg an der Donau, der eine Tour auf den Untersberg bei Reichenhall unternommen hatte, wird vermißt. Am; Ettaler Mandel wurde die Leiche ſeit Pfinaſten vermißten 7 20. des Vier von ihnen, darunter Ge— richtsaſſeſſor Hans Fiſcher aus Bautzen fan⸗ den den Tod. Die übrigen, Fräulein Elfriede f f 0 5 ö 1 Touriſten Max Volk aus München aufgefunden.— Auf dem Wies⸗ bachhorn gerieten ſechs Touriſten in einen Schneeſturm. Reichspräſident und Berfaſſungsfeier. Berlin, 26. Juli. Die Nachricht, daß Reichspr.ſident von Hindenburg an der Verfaſſungsfeier in Berlin am 11. Auguſt nicht teilnehmen werde, weil er um dieſe Zeit auf Urlaub ſei, iſt, wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, unrichtig. Reichspräß dent von Hindenburg wird ſeinen Urlaub erſt Mitte Auguſt antreten und dürfte beſtimmt an den Verfaſſungsfeierlichkeiten in Berlin teilnehmen. Neuer Ueberfall auf engliſche Reiſende. London, 27. Juli. Nach Pariſet Meldungen wurden geſtern engliſche Ausflügler von einer franzöſiſchen Volksmenge bombardiert, wobei eine Dame durch einen Stein am Kopf erheblich verletzt wurde. Zeitungsverbot. Zeitungs verbot. Hannover. 26. Juli. Die in Hannover im Verlag von Georg Quindel erſcheinende völ— Lucken aus Dresden und Kourad Claus aus! Wolkenſtein, wurden gerettet. Breslau, birgskamm 27. Juli. wütete in den letzten Tagen ein Die unterwegs befind— lichen Touriſten waren teilweiſe genötigt, ſich Auf dem Rieſenge⸗ auf den Voden zu werfen, um nicht von den ö 7 2 4 1 Wirbeln in den Abgrund getragen zu werden. Beſonders ſchwer waren die Unwetter in dern Knabe aus Prag wurde von der Gewalt des Sturmes den Koppenkegel mehrere Meter hinabgeſtürzt und erlitt einen ſchwaren Schö U eln dunules Rätsel. Roman von Alfred Wilſons, in auto riſierter Ueberſetzung von Johanna Zunk. Ich liebe Sie, Virienne! Vom erſten Nugenblick an, als ich Sie ſah, liebte ich Sie wahnſinnig! Ja, ich tötete Carlton, aber für Sie tat ichs! Ich ſchickte Ihnen die unglück⸗ liche Mary! Ich beſchwor jenen Streit in der Mordnacht herauf! Ich tats für Sie! Um Sie für mich zu gewinnen. ließ ich Sie glauben, daß Ihr Vater ein Mörder ſei; ich hätte es mit angeſehen, daß Sie ſich, um ihn zu ſchüt⸗ zen, ſelbſt anzeigten, und hätte Sie dann doch für mich gerettet! Mein Gott, ich wüßte nicht, was ich nicht alles für Sie getan hätte, um Sie zu beſitzen, und beim Himmel, Sie ſinds nicht wert! Aber das ſchwöre ich, wenn ich Sie nicht beſitzen kann, ſo ſollen Sie auch kei— nem anderen Manne angehören!“————. Er ſtand zwiſchen Gordon und Virienne, und ehe erſterer es hindern konnte, hatte er ſchon ſeinen Revolver gezogen und auf das junge Mädchen gefeuert. Als er die Waffe wieder hob. ſchlug ſie ihm Gordon aus der Hand: im ſelben Augenblick ertönte ein zwei— ter Schuß. Sterret hatte mit ſeinem Revolver nach dem Spieler gezielt und ihn getroffen. Er ſchrie auf und taumelte, und als die bei⸗ den Männer ſich um Virienne bemühten, riß er den einen Fenſterflügel auf und ſprang ſechs Fuß auf das Pflaſter hinab. Man hörte ihn gleich darauf die Straße hinuntereilen. Gordon hatte Virienne aufgefangen ung in ihres Vaters Arme gelegt. „Sinp Sie verletzt, verwundet?“ rief er en höchſter Angſt. Sie ſchüttelte den Kopf.„Ein bißchen, ſehr wenig, einen Streifſchuß! Sehen Sie,“ und ſie ſtrich ihr dunkles Haar von der Stirn rück. Das Blut rann aus einem kleinen Riß an der Schläfe, aber Gordon und ihr Vater ſahen zu ihrer Freude, daß die Wunde nicht gefährlich ſei. Wäre der Schuß einige Milli⸗ delbruch. Ein 15 jähriger! kiſche Wochenſchrift„Der Sturm“ iſt vom Oberpräſidenten der Provinz Hannover, Noske, für die Dauer von zwei Monaten ver⸗ boten worden. Zu dem Diebſtahl der Schiffsbauplänen. London, 26. Juli. Zu dem Diebſtahl von Schiffsbaupläne des neuen Kreuzers„Suf⸗ folk“ teilt man mit, daß der Diebſtahl in Plymouth an Bord des Kreuzers ausgeführt wurde. Bei den Plänen befand ſich u. a. der eines jüngſt konſtruierten Schnellfeuergeſchüt⸗ zes. Die Polizeibehörden ſind beauftragt, alle möglichen Maßnahmen zu veranlaſſen, um den Diebſtahl ſo ſchnell wie möglich ausfindig zu machen. meter nach rechts gegangen, ware es ihr Tod ö geweſen. Sie hielt ſich mutig aufrecht, ob⸗ gleich der Schreck doch ziemlich groß für ſie geweſen ſein mußte, aber es bedurfte auch ihrer äußerſten Selbſtbeherrſchung. Fräulein Wrent, ihre Wirtin, kam dann auch, durch den Knall herbeigelockt, und führte ſie aus dem Zimmer. Die Männer waren nun allein und Sein Pferd beſchloſſen, noch auf die Straße zu gehen und ein, nicht viel ſpäter als zu ſehen, ob ſie etwa eine Spur von Uſher fänden. Glücklicherweiſe war kein Poliziſt in der Nähe geweſen, den i 1 Als er ſo im Wagen 1 und der kleine Auflauf, Straßen hinfuhr, hatte er vollauf Zeit, all die der Lärm angelockt hatte, verlief ſich bald. „Gott ſei Dank,“ ſagte Gaunt, als ſie die Treppe hinuntergingen.„Dieſer Schurke, uns ſo wieder zu entſchlüpfen!“ „Ich hatte ihn getroffen, Herr,“ ſagte Sterret;„ich verletzte ihn ordentlich und doch iſt er noch weggelaufen. Aber ich folgte ihm nicht, denn hier ſteht mein Helfer. Holla, Junge, wo iſt er hin?“ Sterrets Sohn trat aus dem Hauseingang und ging auf ſeinen Vater zu. „Ich habe ihn aus den Augen verloren, Vater; ich lief ihm nach, als er wegrannte, aber er nahm ein Hanſom; er rief dem Kut⸗ ſcher zu, er ſolle nach— nach dem Platz, wo die Tiere ſind, fahren,“ ſagte der Junge. ö „Iſt das auch richtig?“ fragte Mr. Gaunt. „Dann haben wir ihn, wenns Glück günſtig iſt. Schade, daß meine Beins mich nicht tra⸗ den wollen, ich möchte gern dabei helfen, Gor— don!“ Aber Gordon war ſchon verſchwunden. 21. Kapitel. Er hatte ſofort, als er von dem Zufluchts— orte gehört, ſeinen Plan gemacht. Er mußte Uſher fangen und wollte nicht eher ruhen, als bis er ihn dem Gerichte überliefert hatte. Die— ſer Schurke war ein Mörder, er hatte ſein Le⸗ ben bedroht, aber er hatte noch Schlimmeres verbrochen. Er hatte gegen Virienne die Waffe erhoben, und das ſollte er teuer bezahlen! Ohne erſt auf Sterret oder irgend jemand an⸗ ders zu warten, ſtürzte er fort. Er wußte, dank Sterrets Sohn, wohin ſich der Spieler newendet. und er traute ſeiner eigenen Kraft und Geſchicklichteit wohl zu, ihn zu fangen und zu überwältigen. Das nächſte Fuhrwerl rief er an, und gab dem Kütſcher den Befehl, ihn ſo ſchnell wie möglich nach den Docks zu fahren. Er nahm mit Sicherheit an, daß Uſher nicht allzu lange draußen. dort, wo er den alten Gaunt gefunden, aufhalten würde. zog kräftig an und er konnte ſicher der Spieler dort au⸗ zukommen. durch die belebten Erlebniſſe des vorigen und hentigen Tages an ſeinem Geiſte vorüberziehen zu laſſen und, ſich ſeinen Plan zu machen. Er war dem Ge⸗ N ſchicke, das ihm Sterret in den Wet geführt, von Herzen dankbar. 5 Ihm ſchuldete er doch den größten Teils ſeines Erfolges. Er hatte Mr. Gaunts Ver⸗ ſteck aufgeſpürt, ſein ſchnelles Kommen nach, Pentruville, das Virienne von der Reiſe nach Liverpool abhielt, veranlaßt. Auch daß er jetzt dent Uſher nachfuhr, verdankte er nur ſeinem Scharfſinn. Was hätte da nicht alles ohne deſſen wertvolle Hilſe paſſieren können! Daß er jetzt einer großen Gefahr ent⸗ gegenging, wußte Gordon auch. Wenn der Junge ſich nun verhört oder Uſher ſeinen Entſchluß geändert hätte? Die Lage für Hrn. und Fräulein Gaunt würde eine ziemlich kri⸗ tiſche werden. war es abſolut notwendig, Uſher in Gewahr⸗ ſam zu bringen. Er wußte, daß jetzt bei ſei⸗ nen nächſten Schritten alles von ſeiner Ge⸗ ſchicklichkeit abhängen würde. den Kutſcher und ſtieg aus. Er wollte ihn nicht in dieſe Angelegenheit mit hineinziehen es vor, allein, ohne handeln; augenblicklich hatte er noch gar kei⸗ nen feſten Plan.— Er ſah ſich nach allen Sei⸗ ten um, aber er bemerkte niemand hier in der von Miami treibt der „San Giorgio“ 14 Am Erde ſah er Blutflecken, die ganz friſch ſchie⸗ mien und in die unteren Räume merkte Gordon, daß Um deren Sicherheit willen, 157 und ſeine Hilfe in Anſpruch nehmen. Er zog jemandes Beiſtand zu Nähe, weder am Speicher noch beim Eingang“ Vorſichtig ſchlich er weiter. Er fragte ſich, ob er nicht am Ende doch ſchon zu ſpät gekom⸗ men und der Spieler ſchon weg ſein könne. Fernbild⸗Uebertragung. 10 Zur Deutſchen Photographi 1 fie 14. Auguſt 19 bs eh e e in Frankfurt am Main. Das Problem der Fernbildübertragung iſt durch die Populariſierung des Radio zum vielerörterten Gegenſtand des Intereſſes wei⸗ teſter Kreiſe geworden. Im Hinblick hierauf verdient die Nachricht beſondere Bedeutung, daß während der Deutſchen Photographiſchen Ausſtellung in Frankfurt a. M. vom 14. Aug. bis 1. September Profeſſor Dr. Korn ſeine bekannten ausgezeichneten Verſuche der Fern⸗ übertragung von Photographien vorführen wird. So iſt Gelegenheit geboten, ſich mit einem vollkommenen Verfahren der Bilder⸗ übertragung bekannt zu machen. Außerdem wird die Frankfurter Ausſtellung, die erſte derartige Veranſtaltung ſeit Kriegsende, zahl⸗ reiche, glänzend beſchickte wiſſenſchaftliche Gruppen aufweiſen, die dartun, was die Photographie im Dienſte der Medizin, der Aſtronomie, des Gerichtsweſens uſw. leiſtet. Die induſtrielle und gewerbliche Photographie wird durch Spitzenleiſtung vertreten ſein. Endlich darf man hervorragende Abteilungen der photographiſchen Induſtrie und Repro⸗ duktionstechnik erwarten. Kutiskers Berufung abgelehnt. Berlin, 28. Juli. Die Strafkammer des Landgerichts 1 hat die Beſchwerde Kutiskers, die gegen die Ablehnung ſeines Antrages auf Wiedereinſetzung in den vorigen Stand durch das Schöffengericht hoben worden war, zu⸗ rückgewieſen. Wie verrautet, wird nunmehr gegen die ablehnende Stellungnahme der Strafkammer Beſchwerde beim Kammergericht eingelegt werden. f f Unwetter in Amerika. Newyork, 28. Juli. Nach Meldungen von der Oſtküſte Floridas hat dort ein orkanarti⸗ ger Sturm große Schäden angerichtet. Zahl⸗ reiche Häuſer wurden zerſtört. Bisher zählt man 18 Tote und 50 Verletzte. 80 Meilen italieniſche Dampfer hilflos im Sturm. Der in Miami angerichtete Schaden wird auf 100 000 Dollar geſchätzt. Goldkörner aus den Schriften der Heiligen. Alle Verdammten in der Hölle ſind verdammt worden, weil ſie nicht gebetet haben; wenn ſie ge⸗ betet hätten, würden ſie nicht ewig zugrunde ge⸗ gangen ſein. Alle Heiligen hingegen ſind heilig geworden, weil ſie gebetet haben; wenn ſie nicht gebetet hätten, ſo würden ſie weder heilig, ja nicht einmal ſelig geworden ſein. ö (H. Alſons v. Liguori.) 21 Wenn wir Gott um Gnaden bitten, müſſen wir anfangs einen Blick auf unſere Unwürdigkeit und beſonders auf die Untreue werfen, welche wir nach ſo vielen Vorſätzen und Verſprechungen be⸗ gangen haben, weil wir uns allzuviel auf unſere Kräfte ſtützen; dann müſſen wir mit vollkommenem Mißtrauen auf uns ſelbſt beten, und Gottes Barmherzigkeit um die Hilfe anflehen, nach der mir uns ſehnen.(Hl. Alfons v. Liguori.) Fuße der Treppe hielt er an, auf der nen; er wußte, daß Uſher durch Sterret ver⸗ wundet worden war, und daß er aller Wahr⸗ ö ſcheinlichkeit 90 habt, die Wunde zu verbinden. Die Blutſpu⸗ nach noch nicht Gelegenheit ge⸗ ren wieſen darauf hin, daß er hierhergekom⸗ 6 abgeſtiegen ſei. Nach kurzem Nachdenken tat Gordon vor⸗ ſichtig das Gleiche. f Der Lärm der gefangenen Tiere hallte ihm entgegen und der widerwärtige Geruch ſtrömt deraus. Als er bei der Tür ankam, lugte er 810 10 8 Der Raum lag in völliger Dunkelheit, aber dort, dicht Tü Uſher am Boden. e Gordon atmete erleichtert auf, noch hier! Beo bachtend ſtand einige Sekunden ſtill. Der Spieler wand einen Streifen Linnen um ſein Bein. Das Beinkleid hatte er hoch⸗ geſtreift und an ſeinem Geſichtsausdruck, rkte er heftige Schmerzen da⸗ bei fühlte. Er ſtöhnte leiſe und unterbrach manchmal die Arbeit, um ſich mit einem Tuch den Schweiß von der Stirne zu wiſchen. i »Das Scheuſal,“ dachte Gordon,„er hat einen ſchlimmen Denkzettel bekommen.“ Er drückte auf die Klinke und trat ein. Uſher hatte wahrſcheinlich nicht jemand erwartet, er erhob ſich erſchreckt und ſah nach der Tür. Als er Gordon erkannte, ſank er er war alſo lotenbleich zurück und ſtarrte ihn mit ſeinen grünſchillernden Augen an. Er verſuchte, ſich ein recht ſorgloſes Ausſehen zu geben, aber Kurz vor dem alten Speicher entlohnte err mit ſchnellem Blick hatte Gordon den Revol⸗ ver bemerkt, den er verſtohlen heran ezogen hatte. Ohne zu zögern, ſtürzte er ſich auf ihn, um ihm die Waffe zu entreißen. „„Nicht noch einmal ſchießen Sie, Halunke!“ ſchrie er, ſeinen Arm preſſend,„ich hätte viel⸗ 17 wieder ſolch Glück dabei wie heute Früh. (Jortſetzung folgt) Das Verhalten der Vögel negenüber der Einlage fremder Eier in ihre Ne⸗ flex iſt ein ſehr verſchiedenes. Verſchiedene Indi⸗ viduen derſelben Art verhalten ſich verſchieden. Amſeln nehmen meiſt fremde Amſeleier und Singdroſſeleier an, jedoch nicht in allen Fällen. Aehnlich verhält es ſich mit der Singdroſſel. Dieſe wirſt Eier, welche weſentlich kleiner ſind als die ihrigen, heraus. Auch Grasmücken, Rohrſänger, Ammern, Grünlinge, Hänflinge verhalten ſich ſehr individuell. Bald nehmen ſie die fremden Eier an, bald nicht. Sie nehmen ſie in der Regel nicht, wenn der Größenunterſchied bedeutender iſt. Eine Gartengrasmücke brütete ein zugelegtes Goldam⸗ merei aus. Ein andermal warf ſie das Ei her⸗ aus. tengrasmücke nicht, dagegen erbrütete ein Hänf⸗ ling ein Ei der Zaungrasmücke. Letztere entfernte ein zugelegtes Hänflingei. Manchmal werden erſt die erbrüteten artfrem⸗ den Jungen aus dem Neſt geworſen, manchmal werden ſie aroß gezogen. Die von Eberhard Dreſcher in Ellguth angeſtellten Verſuche ſind be— ſonders in der Richtung von Intereſſe, zu erfor⸗ ſchen, wie ſich die Vögel gegenüber eingeleaten Kuckuckseiern verhalten. Man war bisher viel— fach der Meinung. daß der mit dem Kuckuckseſ becklückte Vogel dieſes unbedingt ausbrüten werde. Dies iſt jedoch durchaus nicht immer der Fall. Viele Vögel werſen alsbald oder nach einigen Tagen das Kuckucksei aus dem Neſte oder zer— hacken es. Dreſcher wies dies nach für die Gar— ſengrasmücke, Bachſtelze, Rohrſänger und Nach⸗ ngall. Auch eingebaut werden die Kuckuckseier gelegentlich. Manche Vögel verlaſſen das Neſt, wenn ein Kuckucksei eingelegt wurde. Dreſcher iſt der Meinung, daß weit mehr als 50 Prozent der Kuckuckseier von den mit ihnen bedachten Vögeln vernichtet werden. 28 Gelege mit Kuckucksei fand Dreſcher innerhalb 14 Jah- ren. Davon war bei 21,5 Prozent das Ei durch die Vögel ſelbſt zerſtört oder das Neſt verlaſſen. Mit der Vermehrung des Kuckucks iſt es alſo ſchlecht beſtellt. Der Kuckucksbeſtand entſpricht der Fortpflanzungsfähigkeit des Kuckucks auch in keiner Weiſe. Doch etwas anderes hebt Dreſcher nicht genü— gend hervor, das iſt die Mannigfaltigkeit der in⸗ Jellektuellen Begabung der Vögel. Angeſichts die— ſſes mannigſaltigen Verhaltens kann wohl von Inſtinkthandlungen keine Rede mehr ſein. („Natur und Kultur“.) Aus Heſſen. Pfahlbauten im Ried. 8 Groß⸗Gerau, 27. Juli. Schon im vorigen Jahre wurden bei Goddelau bei Erdarbeiten regelmäßige Gruppen von Pfählen in einer alten Neckarlache beobachtet, eln Stück eines Pſahlbaues, der nach den dabei gefundenen Gegenſtänden der Steinzeit angehört. Schon mehrmals wurden im Ried Pfahlgruppen ge⸗ meldet, aber niemals war bisher eine wiſſen⸗ ſchaftliche Unterſuchung durch einen Fachmann möglich geweſen. Da die Pfahlbautenfrage eben wieder im Mittelpunkt der Altertumsfe ſchung ſteht, hat die ſorgfältige Unterſuchung einer ſolchen Anlage allergrößte Bedeutung ſund wird in Angriff genommen werden, ſo⸗ bald das noch immer ungewöhnlich hoch⸗ ſtehende Grundwaſſer ſich ſoweit geſenkt hat, daß die Ausgrabung möglich wird.— Neben dem Waſſerwerk der Stadt Darmſtadt in der Griesheimer Tanne wurde das wohlerhaltene Hockergrab eines etwa 40jährigen Mannes gehoben. Die Maul- und Klauenſeuche in Heſſen. Darmſtadt, 27. Juli. Nach dem Stande bom 15. Juli waren in Heſſen 129 Gemeinden (davon 24 neu) mit 1329 Gehöften(davon 530 neu) durch Maul- und Klauenſeuche ver⸗ herſeucht. Uneinigkeit unter den Sowjet⸗ führern.— Sinowjef geſtürzt. Sinywjeff. Das Zentralkomitee der Kommuniſtiſchen Partei beſchloß, zwecks Wahrung der Einheit der Partei, Sinowjeff aus der Spitze der Parten, dem politiſchen Büro zu entfernen. Sinowjeff, — früher einer der einflußreichſten Perſönlich— leiten der Partei,— war in der letzten Zeit der Führer der radikalen Oppoſition geweſen. Sein 1 iſt auf den Einfluß Stalins zurückzufüh⸗ en. Beſtellen Sie heute noch den„Viernheimer Anzeiger“! Der Goldammer erbrütete ein Ei der Garn, * Zur Wirbelſturmkataſtrophe im Freibad Grünau bei Berlin. Sonntag mittag zog über den Süden und Südoſten Berlins ein Gewitter, das in Grünau zur Bildung einer Windhoſe führte, die im Frei— bad und deſſen Umgebung große Verheerungen anrichtete. Im Freibad wurden faſt 40 große, alte Kiefern entwurzelt oder umgebrochen. Dabei wurde eine Frau ge— tötet und neun Perſonen mehr oder minder ſchwer verletzt. und in deſſen Nähe Dampferfahrt auf grünem Rhein Wo die Welle raſtlos zieht, Herz was könnte ſchöner ſein, Klingt dazu ein deutſches Lied! Kein Deutſcher ſollte es verſäumen, den geweihten Boden des Rheinlandes einmal aufzuſuchen, denn kaum ein deutſches Land wird ihm ſo viel von der geſchichtlichen Ver⸗ gangenheit, von freud⸗ und leidvollen Tagen erzählen können. Kein deutſches Land iſt mit ſo viel Liebe und Andacht von den Dichtern beſungen worden, kein deutſcher Strom hat den Reichtum der deutſchen Poeſie auch nur annähernd ſo geſtärkt. Ein Heinrich Heine, der in verträumter Abendſtimmung am Rhein die Loreley beſang, der mit dieſem ſchlichten kleinen Lied die Herzen auch ſeiner Feinde gewann, ſagt deutlich genug, welch herrlicher Quell für das deutſche Gemüt aus ſeinen Waſſern entſpringt. Wer in ſommerlicher Abendſtunde die letzten Grüße der ſcheidenden Sonne empfängt und den Blick über die tänzelnden Wellen gleiten läßt, wird ebenſo wie der Dichter in weltentrückter Andachts⸗ ſtimmung den Schiffer auf dem Kahne dahin⸗ gleiten ſehen, deſſen trunken Auge die Wun⸗ dermaid auf dem Felſen ſucht. Man erlebt die herrliche Romantik, die unſere großen Dichter um den Rhein gewoben haben, der tief unten auf ſeinem Grund den Nibelungen⸗ ſchatz bergen ſoll, der ihm in heimlicher Nacht⸗ ſtunde anvertraut wurde. Man erlebt die wunderbaren Sagen des Nibelungenliedes, dieſes herrlichen deutſchen Epos, der in den herrlichen Tälern, in den Klüften und Schluch⸗ ten ein Stück germaniſchen Schickſals erzählt. Weit in der Ferne grüßen uns die Türme der alten kleinen Städte, die verträumt aus dem dunklen Grün hervorlugen. Dieſe Schön⸗ heir des Augenblicks ruft unwillkürlich den Eindruck hervor, als müßte man ſchon vor langen, langen Zeiten an dieſer Stelle ge— ſtanden und ſein wonnetrunken Herz klopfen gehört haben. Man gedenkt mit feierlicher Andacht der Ritter und Edelfrauen, die einſt in fernſter Zeit das unbeſchreibliche Glück hatten, auf dieſen erhabenen ſchönen Höhen zu leben und allabendlich ihren Blick auf die wunderbare Landſchaft von den Zinnen des Turmes werfen durften. 1 Manchmal ſcheint es, als ob viele Deut⸗ ſche ihren Rhein vergeſſen haben, als ob der Reiz, den die rheiniſche Schönheit auf das deutſche Gemüt ausübt, im Schwinden begrif— fen wäre. Zwar hört man noch allerorts die ſehnſuchtsvolle Weiſe:„Nur am Rhein da möcht ich leben....“, aber es iſt auffallend ſtill geworden an den rheiniſchen Ausflugsorten, die heute bei weitem nicht mehr ſo ſtark beſucht werden, wie vor dem Kriege. Die Beteiligung an den Rheinfahrten hat beängſtigend nachgelaſſen. 0* Grau begann der Tag, als ein Sonder⸗ zug die Fahrtteilnehmer, es mochten gegen 300 Perſonen ſein, aus den Mauern Viern⸗ 1 1 heims führte. In raſcher Fahrt näherte ſich der Zug dem Ausgangspunkt der Dampfer⸗ fahrt, der altehrwürdigen Kaiſerſtadt Worms. In maſjeſtätiſcher Ruhe wiegt ſich am Landungsſteg der Doppeldeckdampfer„Nieder⸗ wald“, der die Teilnehmer aufnehmen ſoll. Bald hatte man es ſich auf den einzelnen Decks gemütlich gemacht. Ein angenehmer und bequemer Aufenthalt auf dieſem ſchön und modern ausgeſtatteten Schiff der Köln ⸗ Diüſſeldorfer Rhein⸗Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft, *— Die Mheinfahrt des Turnerbundes. die in dieſem Jahr auf ein hundertjähriges Beſtehen zurückblicken kann. Gegen ¾6 Uhr löſten ſich die Taue, in raſcher Fahrt furcht der Waſſerrieſe die grünen Fluten des Rheins. Bald tauchen die bekann⸗ ten Weinorte Oppenheim und Nierſtein auf, auf der Höhe kommt die erſte Ruine, die Landskron in Sicht. Auf dem Schiffe ſelbſt laſſen die Kapelle Blank und die Feuerwehr- kapelle ihre beſchwingten Weiſen ertönen. Bei Gläſerklang und frohem Mädchenlachen war ſehr bald die Harmonie innerhalb der Fahrtteilnehmer hergeſtellt. Der Bann war gebrochen. Die Zinnen der alten Biſchofsſtadt, das goldene Mainz, tauchen auf. Das herrliche Stadtbild zieht vorüber. Der vieltürmige Dom, gegenwärtig berüſtet, Stadthalle uſw. feſſeln die Aufmerkſamkeit Raſtlos weiter fährt das Schiff, in den geſegneten Wein⸗ und Rheingau hinein, dem Ztele entgegen. Eine Ortſchaft löſt die andere ab. Vorüber an reizenden, vornehmen Villen, das dunkle Laub der Reben grüßt herüber. Es plätſchern und rauſchen die Wellen des gewaltigen Stromes, ſingend ein Lied von Lebensfreude und ſchöner Sommerzeit. Biebrich, Schierſtein und Eltville, die Abtei Eberbach, Oeſtrich⸗Winkel mit dem äl⸗ teſten Haus Deutſchlands, dem„Grauen Haus“, Schloß Johannisberg uſw. ſind paſſiert. Im Hintergrund ſind die gewaltigen Taunus vieſen fichtbar. Das Niederwalddenkmal mit dem erha— benen Sinnbild deutſcher Einheit und Einig— keit, der„Germania“ taucht auf, und mit ihm beginnt der Mittelpunkt des Rheinpanoramas, es reihen ſich unmittelbar die ſchönſten Natur⸗ gemälde rheiniſcher Farbenpracht und die Ko— loſſalgemälde rheiniſcher, altdeutſcher Sagen⸗ romantik an. Bilder aus deutſcher Kultur und deutſcher ruhmvoller Vergangenheit ziehen in wechſelvoller plaſtiſcher Form am Auge vorüber. Was könnte einem die Jahrtauſende deutſcher Geſchichte und deutſcher Lande beſſer begreiflich machen, die Jahrhunderte in ihrer ſchönſten Symbolik deutlicher zeigen als dieſe Burgen am Rhein. Wie grüßen ſie im Dunſt des Sommertags.— Wie ſchmiegen ſich die Städtchen und Kirchen an den Strom. Da ein reifes Aehrenfeld, wie ein Goldband ſchlingt es ſich um den Berg. Hier Rüdesheim, da die„Perle des Rheins“, Bingen mit Burg Klopp, im Hintergrund der Rochusberg mit Kapelle und das Nahetal, das Tal der Roſen und Nachtigallen. Geheimnisvoll rauſcht es am Binger Loch, murmelnd werfen ſich die Wellen gegen den Mäuſeturm. Alte Sage ſingt, alte Namen kehren in Erinnerung zu— rück. Enger rücken die Berge zuſammen. Wahr⸗ zeichen alter Zeiten und Herrſchergeſchlechter paſſiert das Schiff. Die Burgen„Rheinſtein“, Ruine„Ehrenfels“, das liebliche Aßmanns⸗ hauſen, die Ruinen„Falkenburg“,„Sonneck“, „Heimburg“,„Fürſtenberg“ und„Nollich“, Bacherach mit der bekannten Wernerkapelle, auf der Höhe Ruine„Strahleck“ grüßen her— über. Im Strome die Lorcher Inſeln, wo man den gefallenen Helden eine würdige Ge⸗ denkſtätte errichten will.„Elslein o Elslein, du Roſe von Caub!“ Da liegt ſte, die alte Rheinpfalz. Blüchers Denkmal am Ufer feſſelt die Aufmerkſamkeit. Dann tauchen die Reſte der Ruine„Schönburg“ auf, an deren Fuße Oberweſel ſich erſtreckt. Jetzt ſind wir im Sagenreich der Loreley.„Ich weiß nicht, was ſoll es bedeuten...“ Ja, ſinge nur, du ſtolze, blonde, verführeriſche Lore Ley, wir grüßen deinen ſtolzen Felſen, winken dir und ſingen dein Lied, das Charakteriſtikum deutſcher Ge⸗ fühlsveranlagung. Noch einen Blick auf St. Goarshausen mit der Burg„Katz“, die Burgen„Maus“, „Liebenſtein“, die„Feindlichen Brüder“, und der Dampfer legt in St. Goar, dem Endziel der Fahrt an. Im Kreisſtädtchen St Goar nahm man einen 1½ ſtündigen Aufenthalt, wo die Teil⸗ nehmer zum Teil die Ruine„Rheinfels“ be⸗ ſuchten, andere wanderten durch das Städtchen. Nur zu ſchnell verging die Zeit, nur zu raſch ſchlug die Stunde der Heimkehr. An Bord iſt es recht lebhaft geworden. In den Gläſern weinfroher Zecher blinkt goldner Wein und deutſche Lieder erſchallen.... In Bingen macht der Dampfer Halt, einige„Seß⸗ hafte“, die die Abfahrtszeit in St. Goar ver⸗ ſäumten und mit dem Auto bis Bingen fahren mußten, um den Dampfer zu erreichen, an Bord zu hiſſen. Nochmals können die Fahrt⸗ teilnehmer die Schönheiten beider Ufer in ſich aufnehmen. * Es iſt Abend geworden. Entzückende Ballorcheſter haben ſich zuſammengefunden. Die Inſtrumente jubeln und ſchmeicheln um die Wette. Leichte Mädchenfüße ſchweben da⸗ hin in wiegendem Reigen. Wie ſie ſich drehen und wiegen. Die Nixen des Waſſers aber liegen im Silberſchein der Wellen und freuen ſich ihrer menſchlichen Schweſtern. Als man in Worms wieder eintrifft, iſt die Dämmerung hereingebrochen. Silbern glitzern im Mondenſchein die eilenden Waſſer und winken den Scheidenden einen letzten Gruß zu. Der letzte Ton einer Geige, einem i ſüchtigen Seufzer gleich, oder— war es die Klage eines jungen Herzens, daß der ſchöne Tag vorüber, 95 Uhr führt das Dampfroß die Fahrtteilnehmer nach Viernheim zurück. Der Tag war zu Ende. * Wenn man nun an die unvergeßlichen Eindrücke, die die Fahrt mit ſich brachte, im Geiſte Revue paſſieren läßt, ſo fuͤhlt man das Bedürfnis, dem Veranſtalter, dem Turner⸗ bund Viernheim für das erlebte herzlichſt zu danken. Man hätte ihm eine zahlreichere Be⸗ teiligung gewünſcht. Auch der Feuerwehr⸗ kapelle und der Kapelle Blank, die un⸗ ermüdlich für Unterhaltung ſorgten, ſei ein gutes Lob gezollt Den Herren Bräunling und Müller für die rezirativen Darbietun⸗ gen ſei ebenfalls der Dank der Teilnehmer an der Fahrt ausgeſprochen. Alle, die dieſe Fahrt mitmachten, werden ſich gern und freu. dig dieſer erhebenden Stunden erinnern. Es ſei dies eine beſondere Genugtuung für den Veranſtalter. G. Hentze. Lokale Nachrichten * Viernheim, 29. Juli. » Deuntſch⸗Oeſterreichiſcher Volks⸗ kunſtabend. Einen Abend, wie man ihn in künſtleriſcher Hinſicht ſelten hier geboten bekommt, beſcheetten uns die Mitglieder der Jugend⸗ gruppe Salzburg-Wien des Deutſchen Schulvereins geftern Abend im„Freiſchütz“. Das Enſemble, welches neben der Pflege alter öſterreichiſcher Volkskunſt den großdeutſchen Gedanken verbreiten will, wartete mit einer echten unverfälſchten Koſt auf und eroberte ſich die Herzen der Gäſte im Sturm. In einigen einleitenden Worten gab ein Gruppenführer der Truppe der Hoffnung Aus- druck, ſein Baterland recht bald mit dem Deut⸗ ſchen Reich vereinigt zu ſehen. Das Programm ſelbft bot eine abwechſelungsreiche Vortragsfolge. Es gab keinen Punkt, wo man den Hebel der Kritik anſetzen könnte. Ein Wiener Schrammel⸗ quartett, welches die Wiener Walzer des Walzer⸗ königs Joh. Strauß zum Beſten gab, erntete rieſigen Beifall. Das war Wiener Muſik, Freud und Herzeleid klang heraus. Die Tänze von Schubert wurden von weiblichen Mitgliedern mit einer Anmut und Grazie zum Vortrag gebracht, die in der Tat bezauberte. Beſtechend war die Mimik. Es folgten Altwiener Lieder, vom Schrammelquarten aſſiſtierr. Man konnte hier eine glockenklare Stimme, gepaart mit einem ſchönen warmen Timbre, bewundern. Den Wiener Teil beſchloſſen Wiener Volkslieder des Schrammelquartetts, wie man ſte beim„Heurigen“ hört. Im Salzburger Teil folgten in bunter Reihe Lieder, Tänze und mundartliche Vorträge. Schmucke Burſchen und Mädchen in Alplertracht zeigten uns die ländlichen Volkstänze wie Drei⸗ ſtelrertanz, Schuhplattler, Watſchenplattler und Bandlianz in einer ſo echten, überzeugenden und doch anmutigen Weiſe, daß die Anweſenden zu demonſtrativen Beffallsäußerungen hingeriſſen wurden. Es war ein prächtiger Abend, an den man gern zurückdenken wird. Bedauerlicherweiſe war der Saal nicht in dem Maße beſetzt, wle man es dem Enſemble von Herzen gewünſcht hätte. Die Aufnahme, die die Künſtler mit ihren Darbietungen fanden, wird ſie jedoch da⸗ rüber hinweg getröſtet haben. Die Hauptbahnhofs verhältniſſe in Weinheim erfahren inſofern eine Veränderung, als man beabſichtigt, demnächſt einen Bahnſteig⸗ tunnel, der dem öffentlichen Verkehr dlenen ſoll, unter dem ganzen Bahnkörper hindurch nach dem Gelände weſtlich zu den Induſtrlewerken zu bauen.