„Gelbe fsche-Stoffe vollbreit. Mtr. 38 Pf. Hemdentucl emdentuch 42 5 gute Gebrauchsware, Mtr. 50, Hemdentuch 65 starke Qualität..... Mtr. Pf. MIssel- Und Bettuch-Haldleinen Kissen-Halbleinen, stark und 98 Solid..... Statt 1.45 Mtr. fe Bettuch-Halbleinen 1 40 solide Ware statt 1.95 Mtr.* 1.60 Zeitdamaste Blumen-Damaste, 130 em breit 1 25 solide Qualität... Mtr. 1.75, 7 Streifen-Damaste, 130 em breit 1 50 haltbare Qualität 7 Strelfen-Damaste, 130 em breit 1 90 prima u. extrafest. Mtr. 2.25, Wäschetuch mit Leinen, Appret., blend. weiß, starke 88 pf Qual., spez. für Kissen, Mtr. N 150 om breit. statt 2.10 Mtr. lob“, 150 em br., extra stark Bettuch-Halbleinen Bettuch- Halbleinen, Frauen- 2 25 und haltbar statt 2.75 Mtr.. Blumen-Damaste 2 25 130 em br., extra stark Mtr. 2.65, 0. Mecco-Batist, vollbreit 78 rein. Maccoo. t. Mir. Pi. Macco-Batist Edel-Oualität... Mtr. 1.10 Bettuch-Halblelnen Rasenbleiche. statt 3.35 Mtr. Bettuch-Halbleinen, Herkules- Qualit., verst. Mitte, statt 3.60 2.60 2.95 Blumen-Damast, 130 em breit 3.50 Edel-Macco-Qualität... Mtr. 9“ Bordeaux-Damaste, 130 em br., 2.65 echtfarbig.... Mtr. 2.90. 8. 22 Bettbarchent, echtrot und feder- 1 20 dicht, Kissenbr., statt 1.60 Mtr.““ Bettbarchent, echtrot und feder- 1 90 dicht, Deckbettbr., st. 2.75 Mtr.*“ Bettbarchent, prima Qualität 1 75 Kissenbreite. statt 2.35 Mtr. Bettbarchent, prima Qualität 2 65 Deckbettbreite, statt 3.60 Mtr.“ Bettbarchent für 2 schläfr. Bett, 3 80 160 om br., Ia. Qual., statt 4.65“ Daunen-Köper, echtrot, feine 2 75 Qual., Kissenbr., st. 3.50 Mti.““ Daunen-Köper, echtrot, feine 3 75 Qual., Deckbettbr., statt 4.95 97 ERK A Eine Gelegenheit, Qualitàtswaren mit bedeutenden Preisvorteilen zu erwerben! Cardinen u. Möbelstolte weit unter Preis Scheiben-Gardinen, Spannstoffe, Etamin, Halbstores, Garnituren, Madras- Garnituren, Möbelstoffe. Schürzenzeuge 85 5 120 em br., Cottonade Mtr. Schürzenzeuge e Cual K. 1.35 Suat 1.10 ſenſchaſt 1893. Sonntag, den 1. Auguſt, machen die Spielleute einen Aus flug nach dem ſchöngelegenen Sport⸗ platz der Freien Turner in Küfer⸗ Treffpunkt nachmittags 2 0 Uhr im„Goldenen Ritter.“ . 8 Alles per Rad. Auch können ſich Mitglieder des obengonannten Vereins am Ausflug be⸗ thak. * teiligen. Fettel, Stabführer. Samstag, den 31. Jult 1926, abends 9 Uhr findet im Gaſthaus zum Kaiſerhof bei Mitglied Knobloch eine Vorſtandsſitzung ſtatt. Um vollzähliges Erſcheinen aller Vorſtandsmit⸗ Der Vorſitzende. glieber erſucht Draulgestefte E n 1.— 1.90 2.50 3.30 Mk. Sümiliche Zubehör in nur erster Quali- tät zum Selbstanfertigen von Lampenschirmen, Lampen für Gas und Elektrisch. Nàkerinnen u. Wiederverkäufer erhalten Rabatt. Jäger Mannheim D 3, Mr. 4 — Uunpenschpmfabrgalon Id. Eiderfettkäse 9 Pfund Mk. 6.— franko Dampfnäſefabrik Rendsburg S enlalzummer Eiche mit Spiegel und Marmor 650-595. 495- 375. Teilzahlung gestattet Möneln. Ohrenstein, Mannnelm, 8 d, 23/24. Brief⸗ Papier n jeder Ausſtattung, ſowie lle schreibwaren ſtets zu haben in der Viernheimer Anzeiger. Rebenſtelle Viernheim Offene Stellen: Geſchäfts führer, Gummiarbetter, Folgende hier wälder Bote. für Mädchen. Arbeitsnachweis. koſtenlos. Nehmt Zwiſchenvermittelung vor. Arbeitsnachweis Büro: Rotes Kreuz. Tel. 87 Mehrere landw. Arbeiter und Arbeiterinnen, Dienſt⸗ mädchen, Pfläſterer, ledig. Sattler und Tapezierer als Kranken⸗ pfleger, Silberſchmiede, 10 Muſiker, Herrſchaftsdiener u. mehrere Lehrſtellen verſchiedener Art. Stellenliſten bezw. Zeitſchriften liegen zur Einſicht offen: Der Deutſche Arbeitsmarkt, die Stollenliſten yon Heſſen, Heſſen⸗Naſſau, Baden und Pfalz, ſowie der Schwarz⸗ In letzterem find ſehr viele offene Stellen Arbeitgeber, benutzt den Derſelbe vermittelt ſchnellſtens und keine 15 0,* 2 5 Ne Arbeit, Arbeit, Arbeit st das Geheimnis der Höchstleistung Es gibt hierfür keinen dessetep Beweis als die extrem milde und duftige Cigarette RE EMT SMA SASCHA (S P..) Feen ee Gasbackherd Imperial N Es gibt nichts Besseres Zu beziehen, auf Wunsch auch auf Ratenzahlung zu den Be- dingungen des Gaswerks Viernheim durch sämtliche einschlä- gige Spezialgeschäfte am hiesigen Platze und zur Besichtigung ausgestellt im Gaswerk Viernheim. ieee eee nenen ur fettig gepackten Koffern ſtehen viele deutſche Miſ⸗ 1 ſionare und Miſſions⸗ ſchweſtern, müſſen die! T nie Ferienzeit bringen wir große Schlager in Saudade, Hatert. Halh- U. Spangenschunen in jeder Ausführung zu Spottpreisen. Nur einige Beispiele: Abreiſe in die Heiden⸗ länder aber immer wieder aufſchieben, weil ſie die Fahrkarte für die See⸗ fahrtnicht zahlen können. Wer hilſtdurch ein Scherf. (lein, daß dieſe Männer und Frauen den Heiden das Licht des hl. katho⸗ liſchen Glaubens bringen können? Alle Gaben vermitteltder Franziskus⸗ Kapirus⸗Miſſionsper ein in Aachen Pantoffel Mannheim Tattersallstr. 12(Nähe Hauptbahnhof) Reines amerik. Schweineschmalz piund O2 pig. Kristallzucker s 3 Eries zucker in 33 Mürtelzucker“ bn 36 klein Domino Würfelzucker klein Domino Frankenthaler Fabrikat Pfund 38 Himbeersaft., 1.40 Weinessig e. 32 20% Edamer Mäse in Kugeln Pfund 65 Gamembe Schachtel cn. 90 Gramm 28 grau Tuch, mit Leder- 1 10 Sohlen* Mnahenstiefel 36/39, weiß oe Kräftig Rindbox 4 Herrenstiefel 9 40/40, weiß gedoppelt 50 199012* Kräftig Rindbox ſlerrenstiefel 40/46, Erfurter Rahmen- arbeit, kräftig Rindbox 12.50 Touren- und Sportstiefel für Damen, Herren, Mädchen u. Knaben Enorme Leistungsfähigkeit sehr billig Beilueme Malhschuhe u Stiefel für Damen u. Herren. sehr billig. für empfindl. Füße sehr empfehlenswert Besichtigung zwanglos erbeten. Der weiteste Weg macht sich glänzend bezahlt. bebrüder Major, Mannheim, Schwetzingerstr. 39. N Bite dress genau beachten!] e 1.95 Poſtſcheckk. Köln 47860. Kein Geld in gewöhnliche Briefe legen, es geht ſehr ö oft verloren. —.—¹ 0 1G— Küchen in aparten, entzücken- den prachtvollen Mo- dellen. Einige Preis-Beispiele: 169. 187. bis 595. Schlafzimmer echt Eiche, nußb. u. imit. m. groß. 9 8 8 schrank, Mark 298.— und höher. Hieiderschränke Mk. 37.— und höher echt nußb.-pol. Bettstellen Mk. 64.— und höher Maschkommetlen. Hachtschränke. E Johann Adler 9. e fe ene n mehr in der Lage, außer ſolide Werkmannsarbeit zu liefern. Wollen Sie jedoch erſtklaſſig bedient feir, dann kaufen Jelefon 39 empfiehlt in prima Oualität: Sdatwicken, Saatelbsen, Wintepvicken, Ffühkleesamen, Exiger Kleesamen, Rüb- damon, Sowie samtſlehe Gartensämerelon. Ferner: Welrenfuttermohl, Welzenkleie, Malzkeime Huhnerfutter, sotlort und gemiseht, Weizen- und oggenmehle Ce e Jakohstr. 10 ihrem Maſſenfabr. Sie das ſtung ohne Rifiko.— Mannhelm- Lindenhof Bellenstr. 24. enn Kein Laden! mit d.einzigartigen Rahmen ⸗ verſtärkung. 15 Ztr. Vela⸗ Fneurich Penn, Mannh. p 3, 11, Tel. 10190. Filiale Viernheim bei Froschauer, Lorſcherſtr, Matratzen etc. eic. spottbillig. Wegen Ersparnis hoh. Ladenmiete u. Ange- stellten-Spesen uner- hört niedrige Preise. Teilzahlung gestattet. Möbelhaus bar! dpa Blumemvasen in grosser Auswahl Buchhardlung N. Empfehle: Birnen, Pflaumen, Mirabellen, Apfel, Zitronen, Bananen und Erbſen, Ka⸗ rotten, Tomaten, Salatgurken, Weiß⸗ u. Wirſingkraut, Kohlrabi, Bohnen, Salat, Rettich, neue Kartoffeln, Merettig, Zwiebeln. Knoblauch, Eier, Butter, und Käſe uſw. Georg Winkler XII. Hofmannstr. 12. n heinische Predltbang Niederlassung Weinheim a. d B. Aktienkapital Reserven Mark 24 Millionen Mark 4 Millionen Besorgung aller bankmäßigen Geschäfte Annahme von Spareinlagen zu günstigen Zinssätzen ee eee eneeeeswaseuseransvegltenrndle Viernheimer Anzeiger. 1d. 20% Stungenkäſe„ 5 15. im Ganzen das Pfund 5 3 Edamer Käſe 1% vfb 30. echten Gchweizerkäſe billigt. gut gekühlte Matjesheringe 2 öt 25 Rollmops 1 Stück 8„, Bratheringe 1„ 18, Hinbeet ſaft offen und in Flaſchen Beisel, 1 0. 06 Beſtes Fabrikat dchſenmanlſalat„-e 80.) Aal. Uuinhenbach Tel. 88. Lorſcherſtraße 10. 75„7 77 55 offen 1 Pfd. 605 8 8 8 viernhei (Biernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) einttäglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins 8 l ec 15 Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne 85 Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen anbkalender.— Annahme von Abonnements täglich Heruſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 11 16 mer Anzeiger (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Viernheimer Tageblatt Samstag, den 31. Juli 1926 Anzeigenpreiſe: abgeſtufter Rabatt. Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung — Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und dez Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathansſtr. 86 1 43. Jahrgang I Für den Sonntag. 5 Sommerabend. Sommerabend. In des Sommerabends Stille Wandle ich ſo gern allein, Liebe, lichte Träume hegend, Durch den hohen Buchenhain. Rauſchen hör ich es und rauen Durch den weiten grünen Raum, Und wie leiſe, fromme Chöre Tönt es fort von Baum zu Baum. Nachtigall ſchluchſt aus der Ferne, Und der Mond bricht ſtill hervor, Alles wunderſant umſpinnend Rings mit Silbernebelflor. Waldesrauſchen. Mondnachts zauber Und der Sehnſucht ſüßes Lied Mir wie ein Gebet zum Höchſten Machtvoll durch die Seele glüht. Bibliſche Leſungen. Magnificat der Natur. Die Himmel erzählen Gottes Herrlichkeit, und ſeiner Hönde Werk verkündet das Firma— ment. Es ſtrömt der Tag dem Tag die Rede zu, es bringt die Nacht der Nacht die Kunde. Es ſind nicht Reden, ſind nicht Worte, deren Laut man nicht vernehmen könnte: in alle Welt geht aus ihr Schall, bis an des Erdballs Grenze ihre Worte. Er ſchlug ſein Zelt ſich in der Sonne auf, ſie gleicht dem Bräutigam der ſein Gemach verläßt; ſie jubelt wie ein Held, die Bahn zu laufen: vom fernſten Himmel nimmt ſie ihren Lauf und eilt dahin zum an— dern Ende; und niemand kann ſich ihrer Glut entziehen. Pſalm 18. Schöpfungslied. Preiſe, meine Seele, den Herru! O Herr, mein Gott, du biſt gewaltig groß, du biſt mit Majeſtät und Pracht bekleidet, von Licht um— hüllt, gleich wie mit einem Mantel! Du ſpannſt den Himmel wie ein Zelttuch aus, be— deckſt mit Waſſer ſeinen Söller, machſt das Gewölk zu deinem Wagen und fährſt einher auf Windesflügeln. Du machſt zu deinen Boten Winde, zu deinen Dienern Feuerflam— men. Du gründeteſt die Erde auf ihr Funda— ment, ſie wird in Ewigkeit nicht wanken. Das Meer umhüllte ſie wie ein Gewand, hoch auf den Bergen ſtanden die Gewäſſer. Vor deinem Dräuen fliehen ſie, vor deines Don— ners Stimme ſchrecken ſie zuſammen. Es ſtei⸗ gen Berge auf und Töler ſinken ein, hin au den Ort, den du für ſie gegründet. Du gabſt die Grenzen an, die ſie nicht überſchreiten, ſie ſollen nicht die Erde wiederum bedecken! Du läßt in Tälern Quellen ſprudeln, die Waſſer fließen zwiſchen Bergen hin. Sle tränlen alles Wild des Feldes, Waldeſel harren dort in ihrem Durſte. Des Himmels Vögel wohnen über ihnen, aus Felſenklüften laſſen ſie ihr Lied erſchallen. Er tränkt von ſeinem Söller her die Berge, die Erde ſättigt ſich von deiner Werke Frucht. Du läſſeſt Gras aufſproſſen für das Vieh und Pflanzen zu der Menſchen Dienſt, um aus der Erde Brot hervorzubrin gen, daß Wein des Menſchen Herz erfreue, daß er durch Oel das Angeſicht erheitere, daß Brot das Herz des Menſchen ſtärke. Des Fel- des Bäume werden ſatt und auch die Zedern des Libanon, die er gepflanzt: die Vögel niſten dort, ihr Vorbild iſt des Reihers Neſt. Das Hochgebirge iſt der Hirſche und der Fels der Igel Zuflucht. Er ſchuf den Mond, die Zeichen anzuzeigen; es weiß die Sonne ihren Untergang. Du ſetzeſt Finſternis, da wird es Nacht, es regen ſich in ihr des Waldes Tiere alle. Die jungen Löwen brüllen nach dem Raub und fordern ihren Fraß von Gott. Es geht die Sonner auf, ſie ziehen ſich zurück und ſtrecken ſich auf ihre Lagerſtätten. An ſeine Arbeit geht der Menſch und bis zum Abend an ſein Tagewerk. Wie groß ſind deine Werke, Herr! Sie alle haſt du in Weisheit ge— macht: die Erde iſt von deinem Eigentum er— füllt. Da iſt das Meer ſo groß und weit nach beiden Seiten, darin ein Tiergewimmel ohne Zahl, von Tieren klein und groß, dort fahren Schiffe hin und her, dort iſt das Ungeheuer, warten alle, daß du ihnen Sveiſe gibſt zur rechten Stunde. Du gibſt ſie ihnen, und ſie leſen auf; du öffneſt deine Hand, und alles ſättigt ſich an deiner Güte. Doch wendeſt du dein Antlitz ab, erfaßt ſie Schrecken. nimmſt dit den Odem weg, ſo ſinken ſſe dahin und lehren in den Staub zurück. Du ſendeſt dei⸗ durch welches du noch größere Herrlichkeit im an deren Leben verdienen kannſt. Bedenke, daß das, mehr möglich iſt. das du ſchufſt, darin zu ſpielen. Von dir er⸗ nen Odem aus, da werden ſie erſchaffen, und dit erneuerſt das Angeſicht der Erde. Es währe Gottes Herrlichkeit in Ewigkeit! Der Herr erfreue ſich an ſeinen Werken! Er ſchaut ie Erde an und macht ſie zittern, berührt die Berge und ſie rauchen. Mein Leben lang will ich den Herrn lobpreiſen, ſolanag ich lebe, mei— nem Gott lobſingen! O möge ihm mein Lied gefallen! Ich aber will im Herrn mich freuen! Die Sünder ſollen von der Welt verſchwin den, und die Gottloſen ſollen nicht mehr ſein. Pſalm 103. * Goldkörner aus den Schriften der Heiligen. 5 ö Eine Sache, die an ſich nicht ſchlecht iſt. darf, man nicht wegen einiger kleiner Mißhräuche' ganz abſchaffen: man würde dadurch Werke ver hindern, die zur Ehre Gottes großartig beitra— gen können.(Hl. Ignatius v. Loyola.) Betrachte jede Gelegenheit nung als ein von Gott zur Selbſtverleua— kommendes Geſchenk, 1 vas heute getan werden kann, morgen nicht (Hl. Alfons v. Liguori.) * 1 1 „Aber“, bemerkſt du,„wo kann ich auf Erden finden? Wo ihn finden, daß ich ihm geben kann?“ Spende Almoſen auf Erden, und du haſt Chriſtum im Himmel geſpeiſt. (Hl. Auguſtinus.) Chriſtum * Was iſt törichter als eitle, hinſöllige lieben und die wahren, dauernden haſſen? Hat es dir etwas geſchadet. wenn du eines unerlaubten Dinges enthalten haſt? Warum willſt du wiſſen, wie es mit anderen ſteht, ſolange du dir ſelbſt ſo unbekannt biſt? Warum freuſt du underen? Was haſt du gewonnen, wenn du Gott ver— loren haſt wegen eines vergänglichen Dinges, das du wieder verlaſſen mußt? Iſt es nicht ein großes Elend um die Blind— heit eines Menſchen, der ſich ſchwach und ſünd— haft ſühlt, es aber nicht leiden will, daß ihn an— dere dafür halten? Armer Menſch! warum willſt du geehrt ſein wegen eines Gutes, von dem du am beſten weißt, daß es dir nicht gehört? Was nützt dir eitles Menſchenlob, wenn dich dein Gewiſſen inwendig der Sünde und der Schwärze zeiht? Dinge dich dich über den Fall eines (Thomas von Kempen.) Zur Lehr. Für Liebe— Ein großer und geiſtreicher Herr, Alphonſus von Arragonien, legte einſt einem Kreiſe gelehr— ier Männer, die er eben vor ſich hatte, dieſe Seu— tenz des lateiniſchen Klaſſikers:„Willſt du geliebt Haft. FJeſus! lindank. werden, ſo lebe!“— vor, um ihre Meinung ſie fragend, ob dieſelbe ohne Ausnahme Geltung habe? Faſt alle entſchieden ſich für die Wahr heit des Satzes; um die Liebe der Menſchen zu gewinnen, verſicherten ſie, ſei kein wirkſameres Mittel, als ihnen Liebe zu erweiſen.„Was mich anbelangt,“ ſagte König Alphonſus,„bin ich die— ſer Meinung nicht. Ich weiß einen, der uns überſchwenglich lieht und doch nicht wieder ge— liebt wird. Wer von uns zweifelt daran, daß Gott mit ewiger Liebe uns gelieut hat und, daß er um unſertwillen Menſch geworden ſei, um von uns nöher gekannt und inniger geliebt zu werden? Wo aber iſt der zu finden, von dem man rühmen könnte, daß er ſolche Huld aus allen ſeinen Kräften mit gegenſeitiger Liebe ver— gilt?“ Das ewige Wort iſt aus Liebe zu uns Menſch geworden, iſt ein armes, ſchwaches Kind— lein in der Krippe und wer denkt daran? Wer vergilt dieſe Liebe mit Gegenliebe? Das ewige Wort hat für uns Unausſprechliches gelitten an allen ſeinen Gliedern bis er des ſchmach- und ſchmerzvollſten ſtarb, und wer denkt da— ran? Wer ſucht Liebe mit Liebe zu erwidern? Das ewige Wort hat ſich bis zum Nichts ernied— tigt, indem es ſeine Gottheit und Menſchheit unter den niederſten Geſtalten von Brot und Wein verbirgt, Tag und Nacht in unſerer Mitte weilt, unſere Opfer, unſere Speiſe. unſer Alles geworden iſt und wer denkt daran? Ja, wie viel Unglauben, Schmach. Verachtung. Haß erntet Für die arößte der ſchwärzeſte iſt Gottes Todes Liebe Dies Los! Gutt die Ehre. Konſtantin ließ auf dem Markte jeine Bildſäule auſſtellen, und um öffentlich zu bekunden, welcher Hilſe er ſeinen Sieg verdanke gab er der Bildſäule ein Kreuz in die Hand und die Inſchrift:„Durch dieſes heilbringende Zei chen habe ich eure Stadt vom Joche des Tyran— nen befreit, dem römiſchen Senat den alten Glanz und das alte Anſehen wiedergegeben!“ Gar oft iſt es doch Gott, durch welchen der Menſch irgend ein Werk alücklich beginnt und vollendet, und ſiehe, der Menſch vergißt ſeines Wohltäters, er maßt ſich ſelbſt an, was ihm gar nicht gebührt. Nicht Gott gibt er die Ehre. er raubt ſie Gott, um damit ſelbſt zu flunkern. Das iſt auch eine Art von Gottesraub.„Wenn der Herr das Haus nicht baut, ſo arbeiten die Bay leute umſonſt: wenn der Herr die Stadt der Stadt nicht behütet, ſo wachet der Hüter umſonſt.“(Pf. 126,4.) Evangelium. In jener Zeit, als Jeſus ſich Jeruſalem näherte und die Stadt onſah, weinte er über ſie und ſprach:„Wenn doch auch du erkannt hätteſt und zwar an dieſem deinem Tage, was dir zum Frieden dient! Nun aber iſt es deinem Auge verborgen! werd Tage über dich kommen, da deine Feinde dich mit einem Wall umgeben, dich rinas einſchlie⸗ ßen und einengen werden allen Seiten. Sie werden zu Boden ſchmettern dich und, deine Kinder, die in dir ſind, und werden in dir nicht einen Stein auf dem anderen laſſen, dafür, daß du die Zeit deiner Heimſuchung nicht erkannt baſt!“ Dann aing er in den Tem- 5*— Venn es von dag Muſoum der Norſicht. Eine intereſſante Darſtellung der Gefährlichkeit des Anhuſtens. Ein ſehr lehrreiches, aber nur wenig bekann⸗ tes und beachtetes Muſeum befindet ſich in der Frauenhofer Straße in Berlin; es iſt das„Mu⸗ ſeum für Arbeiter⸗Wohlſahrt“, a zeigt viele intereſſante Beiſpiele vermeidbarer Unfälle, Sicherheitsvorrichtungen und ſonſtige Darſtellungen des Arbeiterſchutzes, gleichzeitig viele Plakate, die zur Vorſicht mahnen. Das Muſeuer pel und fing an, die Käufer und Verkaufe hinaus zutreiben, und ſprach zu ihnen:. ſteht geſchrieben: Mein Haus iſt ein Haus de Gebetes; ihr aber habt es gemacht zu einer: uberhöhle!“ und er lehrte täglich in dem! Tempel. ——— Gedanken zum Sonntags⸗ Evangelium. Von P. Albertus M. Kaufmann, O. Erſter und zweiter Tod. Wohl mag es dich ganz eigenartic rühren, als Ueberſchrift die Worte zu leſen: Erſter und zweiter Tod. Klingt doch das Wort Tod jedem Sterblichen unangenehm in den Ohren und das Sterben iſt eine ſo furcht— bare und ernſte Sache, daß jeder— wie du meinſt gerade genug hat an dem harten Geſetze, das da lautet:„Es iſt dem Menſchen beſtimmt. einmal zu ſterben“ Hebr. 9, 27). „Einmal“ heißt es, ſagaſt du, damit ſoll es genug ſein. Was ſoll da noch ein„Zweiter Tod“? Gibt es denn auch noch einen ſolchen? Gewiß, es ſollte genug ſein mit dem einen Tode, und es liegt bei dir, daß es mit ihm ſein Bewenden hat. Du haſt zwar eben den Apoſtel angerufen, der ſagt, daß es„dem Menſchen beſtimmt iſt, einmal zu ſterben“; der Apoſtel fügt aber gleich hinzu:„darnach aber folgt das Gericht“. Wenn du in ihm be⸗ ſtehſt, und das liegt bei dir, dann bleibt es bei dem einen Tode; beſtehſt du aber nicht im Gerichte, dann folgt durch Schuld auf den erſten ein zweiter). Das iſt kein Spiel mit Worten, das iſt vielmehr die aller— ernſteſte Sache, die es überhaupt gibt und geben kaun. Und iche und Wort ſtehen im Worte Gottes, aufgezeichnet vom hl. Johan- nes in der Geheimen Offenbarung:„Und ich ſah die Toten, groß und klein, vor dem Throne ſtehend. Und Bücher wurden aufge⸗ tan und ein anderes Buch ward geöffnet, das Buch des Lebens. Und die Toten wurden ge— richtet nach dem, was in den Büchern geſchrie⸗ ben war, gemäß ihren Werken. Und das Meer gab die Toten, die in ihm waren, her— aus, und der Tod und das Totenreich gaben ihre Toten, die in ihnen waren: und ſie wur⸗ den gerichtet, ein jeder nach ſeinen Werken. Und das Totenreich und der Tod würden in den Feuerpfuhl geworfen. Dies iſt der zweite Tod. Und wer nicht in dem Buche des Lebens! aufgezeichnet erfunden war, wurde in Feuerpfuhl geworfen“(20, 12-15). und Deine den Jetzt weißt du, woher das Wort„zwei— ter Tod“ ſtammt, was bedeutet und wen er trifft. Er braucht auf den erſten Tod zu folgen, aber er folgt ihm leider allzuoft. Er folgt ihm durch des Menſchen eigene Schuld:„Der Menſch hat vor ſich Leben und Tod, Gutes und Böſes: was er will, wird ihm gegeben,“ heißt es im Buche Sirach(45, 18). Alſo dein freier Wille iſt es, der darüber entſcheidet, ob es bei dir einmal heißen wird: Erſter und i ter To d. Bei dir liegt es; denn„Gott den Menſchen von Anfang geſchaffen und ihn im Beſitze freier Willensentſcheldung gelaſſen. Dazu gab er ſeine Geſetze und Gebote... Er gebietet niemanden, gottlos zu handeln, gibt niemand die Erlaubnis, zu l denn er verlangt nicht nach vielen Kindern, wenn dieſe untreu und unnütz ſind“(Sirach 15, 14—15, 21—22). Noch einmal, bei liegt es, nicht bei Gott. Höre nur, was den Iſraeliten und in ihnen auch dir dur den Mund des Propheten ſagen läßt: zu ihnen: So wahr ich lebe, Gott, ich will nicht den Tod des Gottloſen, ſondern daß der Gottloſe ſich bekehre und lebe. Bekehret euch, bekehret euch von euern ſehr ſchlimmen Wegen!“ Denn warum wollt ihr des Todes ſterben, Haus Iſrael? Du alſo, o Menſchenſohn, ſprich zu den Söhnen deines Volkes: Die Ge— rechtigkeit wird den Gerechten nicht retten an — Tod nicht dieſer zweite o 3 We ſündiger Sur „Sprich ſpricht der Herr, dem Tage, da er ſündigt: und die Gottloſig— keit wird dem Gottloſen nicht ſchaden an dem Tage, da er ſich von ſeiner Gottloſigkeit be kehrt; aber auch der Gerechte wird nicht am Leben bleiben können durch ſeine Gerechtigkeit an dem Tage, an dem er fündiat. Wenn ich ſchon zu den Gerechten ſage, daß er ganz ge⸗ wiß leben ſoll, er verläßt ſich aber auf ſeine Gerechtigkeit und tut Böſes, ſo ſollen alle ſeine Gerechtigkeiten der Vergeſſenheit an⸗ heimfallen, und durch ſeine Sünde, die er be⸗ gangen, durch dieſe ſoll er ſterben. Wenn ich aber zu dem Gottloſen ſage: Du wirſt des Todes ſterben und er Buße tut für ſe ine Sunde und Recht und Gerechtigkeit übt, das Pfand zurückgibt, er, der zuvor gottlos war, und das Geraubte wieder erſtattet, nach den Geboten des Lebens wandelt und kein Unrecht begeht: wahrlich, der ſoll leben und nicht ſter⸗ ben! Alle ſeine Sünden, die er zuvor began⸗ gen, ſollen ihm nicht angerechnet werden; denn er hat Recht und Gerechtigkeit geübt: er wird gewißlich leben. Es ſagen die Söhne deines Volkes: Der Weg des Herrn is nicht recht! während doch ihr eigener Weg unrecht iſt. Denn wenn der Gerechte ſich von ſeiner Gerechtigkeit abwendet und Böſes begeht, ſo wird er deswegen ſterben. Und wenn der Gottloſe ſich von ſeiner Gottloſigkeit abwen— det und Recht und Gerechtigkeit übt, ſo wird er deshalb leben. Und ihr ſagt: Der Weg des Herrn iſt nicht recht! Aber einen jeden von euch, Haus Israel! werde ich nach ſeinem Wandel richten“(Ezech. 33, 11-20). Ich habe hier mit voller Abſicht den lie— ben Gott ſelber zu dir ſo ausführlich reden laſſen, damit du aus dem Munde deſſen, der einmal auch dich nach deinem Wandel richten wird, höreſt, daß er nur notgedrungen, durch den Menſchen dazu gezwungen, den zweiten Tod verhängt. Wie nahe dieſer zweite Tod ſovieler Menſchenkinder dem Herzen Gottes geht, darüber berichtet der hl. Lukas im heu— tigen Sonntagsevangelium vom menſchgewor— denen Gottesſohne, dem künftigen Richter der Lebendigen und Toten:„Und als er nahe ge— kommen u. die Stadt ſah, weinte er über die— ſelbe.“ Gottes Sohn weint! Schon frü⸗— her einmal hatte Chriſtus in ſeinem irdiſchen Leben geweint. Seine Tränen galten einem Menſchenkinde, das den erſten Tod ge⸗ ſtorben war; ſie galten einem Freunde Jeſu, dem kein zweiter Tod beſchieden.“ Da nun Jeſus ſah, wie ſie— Maria Magdalena, die Schweſter des Lazarus— weinte, er— ſchauerte er im Geiſte und erbebte innerlich und ſprach: Wo habt ihr ihn denn hingelegt? Sie ſprachen zu ihm: Herr, komm und ſieh! und Jeſus weinte“(Johannes 11, 33-35): Dieſe Tränen Chriſti redeten eine echt menſch— liche Sprache. Da ſprachen die Juden:„Sehet, wie lieb er ihn hatte!“(36). Hier handelte es ſich nur um den erſten Tod, den Tod des Lei— bes; hier konnte der Herr über Leben und Tod ſeinem Herzen voll Liebe freien Lauf laſſen. Darum rief Jeſus mit lauter Stimme: „Lazarus, komm heraus! Und ſogleich kam der Verſtorbene heraus“(43, 44). Ganz anderer Art aber ſind die Tränen, die Chriſtus geweint beim Anblick der Stadt Jeruſalem. Auch hier war es der Tod, der ſie ihm auspreßte,— aber der zweite Tod. Sie galten einem Toten, der leiblichen Leben ſtand, aber tot war und es bleiben würde bis zum erſten Tode und über ihn hinaus. Chriſti allwiſſen— des Auge ſah, daß dieſer geiſtig Tote bis zu ſeinem irdiſchen Ende nicht mehr erkennen würde, trotz der ihm reichlich zugemeſſenen Zeit„der Heimſuchung“, der immer wieder und wieder angebotenen Gnade von ſeiten Gottes. Was das allwiſſende Auge Chriſti erſchaute, das ergriff ſein liebevolles Herz, und ſeinen Lippen entrangen ſich die ſchmerz⸗ bewegten Worte:„Wenn doch auch du es er kannt hätteſt, und zwar an dieſem deinem Tage, was dir zum Frieden dient!“„Du aber haſt nicht gewollt!“(Matth. 23, 37.) Und ſeine Augen füllten ſich mit Tränen ob der Verblendung und Verſtocktbeit dieſes Leben⸗ dig, Toten. Meinſt du nicht, daß es hoch an der Zeit wäre, einen genauen, ſcharf prüfenden Blick in das Buch deines bisberigen Lebens au Büchern geſchrieben war, zwar noch im geiſtig bereits werfen? Die Tränen Chriſti mahnen dich doch recht eindringlich, es zu tun. Und während du hineinſchauſt, denke an das Wort aus der Ge⸗ heimen Offenbarung:„Ich ſah die Toten, groß und klein, vor dem Throne ſtehend. Und Bücher wurden aufgetan(das deinige wird auch dabei ſein), und ein anderes Buch ward geöffnet, das Buch des Lebens. Und die To⸗ ten wurden gerichtet nach dem, was in den, gemäß ihren Wer⸗ ken.“ Nach deinem Buche entſcheidet es ſich, ob auf deinen erſten Tod, den leiblichen, ein zweiter folgt oder das ewige Leben. Von Biſchof Keppler, der uns Freude brachte und Troſt. Als vor Jahresfriſt bei Gelegenheit ſeines Doppeljubiläums, des ſilbernen Biſchofs⸗ und goldenen Prieſterjubiläums„das mit dem letzten Katholikentag in Stuttgart verbunden war, Bi ſchof Wilhelm von Keppler vom ganzen katholi— ſchen Deutſchland auch von beachtenswerten Krei— ſen anderer Bekenntniſſe und Länder herzliche Beweiſe hoher Verehrung empfangen durfte, hat der damals 73jährige Oberhirte der Rottenbur— ger Diözeſe ſeinen letzten Wunſch kundgetan: 1 0 1 ö ben iſt, dann tun Sie mir die letzte Liebe eines Gedenkens in Ihrem Gebet und widmen Sie mir ein Requiem geternam!“— Faſt vom Altar weg hat er vor acht Tagen den Gang in die ewige Heimat angetreten. In der Tat hat die Botſchaft von ſeinem Hinſcheiden bei Trauer und herzliches Bedauern ausgelöſt. Denn vielen der verſtorbene Kirchenfürſt war eine überragende berſönlichkeit. Sein Lebensweg war reich an zaten des Geiſtes, der Kunſt. der Schönheit und Menſchenliebe. Im ſtillen Neckarſtädtchen hat der anſpruchsloſe und in ſeiner Lebensweiſe be ſcheidene Biſchof gewirkt und gebetet, betrachtet ter Tagesregel, die ihm die geiſtige und körper— liche Friſche bis zur letzten Stunde ſicherte. der großen Welt hat der Biſchof wie ein Arzt, der feſt und ſicher die Hand am Puls hält und die Krankheitszeichen zu erkennen ſucht, als auf— horchender und ſcharfblickender Beobachter der heutigen Zeit, ihren Geſchehniſſen. ihrem religiö— ſen, ſittlichen, ſozialen und kulturellen Leben gegenüber geſtanden. hat ihren Geiſt ihre Gedanken in ſich aufgenommen, auch Sehnen und Streben in ſich gehabt. auf un— ſere Zeit einzuwirken, ſuchenden, ringenden, fra— genden Menſchenherzen die rechtn Heilkräfte zu bieten. Ihn hat ja der Geiſt Gottes berufen zum Propheten des Reiches Chriſti. zum Führer und Wegweiſer für andere. Keppler hat das mahnende Wort des Herrn befolat.„Die Zei— chen der Zeit“(Matth. 16,4) zu ſtudieren, d. h. ihre Lichtſeiten ehrlich anzuerkennen und zu lie— ben, ihre Schattenſeiten richtig zu ſehen und zu beurteilen. Die Prieſter der württemßeraiſchen Diözeſe empfingen von ihrem Biſchof immer wieder den Aufruf:„Wer den Menſchen heute etwas auflegen will, wer ſie heilen möchte, muß zuerſt ſie verſtehen, ihren Gedanken nachgehen, ihren Fragen und Zweifeln nachſpüren. in die Herzen und Seelen mit ihnen hinabſteigen und auf ihre Nöten, Drangſale. Trübſale, Kämpfe in teilnehmender Liebe ehrfürchtig lauſchen.“ Biſchof Keppler ſah unſerer Zeit ſcharf ins Antlitz und las genau ihre Krankheitszeichen ab. Trotz aller teſchniſchen Forſchritte. trotz aller Verſchönerung des Daſeins und der Verbeſſer— ung ihrer Lebens bedingungen. trotz aller Ver— feinerung der Lehensgenüſſe kann unſere Kultur den innerſten Menſchen nicht befriedigen, ſon⸗ dern verarmt, verflacht und verödet ihn, und endet daher mit einer kläglichen Unterbilanz von Freude. Ein dunnles Rätsel. Roman von Alfred Wilſons, in auto riſierter Ueberſetzung von Johanna Zunk. Wer eine tert nannte eine kleine Summe. Gordon ſagte:„Ich gebe Euch'n Sovereign! Wollt Ihr?“ Er dachte, daß er von ſelbſt mehr gegeben hätte.— „Schön,“ riefen beide, wie aus einem Munde. „Das gilt.“ Gordon fand das Fleiſch richtig in der Ecke emes Käfigs, und ſpießte es auf eine kleine Eiſen⸗ ſtange. „Halten Sie's nach unten,“ ſchrie ihm der erſte zu.„Das Tier muß es ſehen. Wir haben keins mehr, wenn das nicht zieht.“ Gordon tat, wie ihm geraten. Der Tiger war ſchon aufmerkſam geworden und als Gordon die Hand durchs Gitter ſtreckte, ſprang er auf. Er zog das Fleiſch bis in die Mitte des Käfigs und zog dann langſam die Hand zurück. Einen Moment blieb der Tiger noch ruhig, aber dann ſprang er laut aufheulend in den Käfig, ergriff vas Fleiſch und zerrte es wild auf und nieder. Würde er im Käſig bleiben, oder nicht? Das war die bange Frage, die Gordon ſich vorlegte. Aber der Kerl, der zuerſt von der Bezahlung ihſprochen hatte, ſchien nicht auf ſeinen Anteil dei dem Handel verzichten zu wollen. Er ſchlich lich ganz leiſe dicht an den Käfigen hin und näherte ſich bald der Tür, durch die Uſher ent⸗ kommen war. Als er an den offenen Tigerkäſig kam, ſtand die Beſtie drinnen ſtill, das Fleiſch im Maule, und blickte wild zu ihm hin. Go don, der an ſeinem Platze knieend alles genau beobachtete, konnte ſich der Angſt nicht erwehren. Ihm fiel ein, daß euer nicht wiſſen konnte, daß die Tür verſchloſſen und nur nach der anderen Seite hin aufzuſchließen tar. Er hafte vermutlich im Sinne, die Tür ein⸗ fach zuzuſchlagen, aber das ging nicht, da das Schloß heraus ſtand und er erſt aufſchließen mußte. Würde jener dazu die Zeit finden? Oder würde er den Kopf verlieren und zurücklaufen, vielleicht von der Beſtie verfolgt? 5 5 Der zweite Mann ſtand mit ſpähendem Blicke an der Tür. Ex batte ebenſo wie Gordon die Gefahr errannr und hätte veinahe laut aufge⸗ ſchrien. Aber er bezwang ſich; beide verharrten regungslos und beobachteten den andern. Wahrſcheinlich ſah dieſer jetzt auch, als ſein Blick auf das Schloß fiel, wie die Sachen ſtanden; denn er ſchien zu erſchrecken, als er davor ſtand und die Hand darauf legte. Aber er verlor nicht einen Augenblick die Geiſtesgegenwart. Und Gordon, der immer eine große Be— wunderung für wahren Mut hegte, fühlte für dieſes alte ſchmierige Londoner Kind aus dem Volke ſein Herz warm ſchlagen. Denn der Alte zog die Hand nicht ſogleich wieder vom Schloſſe weg, ſondern ließ ſie ruhig eine Sekunde darauf liegen. Dann ſteckte er mit äußerſter Vorſicht die andere Hand in die Hoſentaſche und zog einen Schlüſſel heraus. Der Tiger ſah ihm ängſtlich zu, ſein Schweif wedelte hin und her; er ſtieß ein leiſes Geheul aus, aber er bewegte ſich nicht. Der Mann ſteckte den Schlüſſel ins Schloß und drehte ihn herum. In dieſem kritiſchen Augenblicke wagten die beiden anderen Menſchen nicht zu atmen. Der Tiger hob den Kopf und ſah zu, wie ſich das Schloß drehte. Der Laut war ihm bekannt und rief ihm vielleicht ins Gedächtnis, daß vor einem Augenblick noch ſein Käfig offen geweſen ſei. Als der Mann das Schloß zurückgeſchloſſen und die Tür blitzſchnell zuwarf, kam der Tiger heran; aber es war zu ſpät. Der kräftige Wurf ſchleuderte ihm die Tür ins Geſicht. Jetzt ſchlug das Vieh wild mit dem Schweife um ſich, aber es konnte den Arm des Mannes nicht treffen und ſchlug in die leere Luft. Das Schloß klinkte ein und der Tiger war gefangen. Ein tiefer Seufzer der Erleichterung hob Gordons Bruſt. Jener aber tat ſo, als ob das gar nichts Beſonderes für ihn geweſen, als ob es alle Tage paſſieren könnte. Ruhig kam er an Gor⸗ dons Käfig und ſchloß ihn auf. Gordon ſchüttelte ihm herzlich die Hand, gab ihm das Geld und fügte noch ein gutes Trinkgeld hinzu. N Das haben Sie famos gemacht, Alter,“ ſagte er zu ihm. „O, das kann alle Tage vorkommen, Herr,“ erwiderte der beſcheiden.„Und Bill hätte es für die Hälfte getan! Holla! Wo ſteckt der denn?“ Gordon ſah zur Tür und bemerkte dort au geſpürt, hat aber 0 3 te. gemacht. Scheinbar einſam und fern den Ereigniſſen Brüdern und Söhnen Damit erklärt Ne fob ihren Mankerate —.M̃r:“dH ʃ:ßkꝑpʒ᷑ĩ k—é—— uũÖ n N N und abertauſende und geſchwiegen ſeit 26 Jahren in ſtrenggeordne⸗ 0 Heute 2 Blätter(8 Seiten) Wie der „ent lonſtatiert ſie, daß ſie im Mark faul und krank iſt: denn jede geſunde Kultur blühet auf und blühet aus in Freude. Die wahre Kultur muß im tieſſten Weſen Innenkultur, Herzens⸗ und Seelenkultur ſein. Eine Bildung. die nicht nur in dem Verſtand, nicht auf den Grund der Seele dringt, iſt freudearm, weil ſie den inneren Menſchen nicht beglücken kann.“ So ſchreibt Keppler in ſeinem einzigartigen Buch:„Mehr Freude.“ Wenn er uns nichts anderes geſchenkt hätte als dieſe Blätter der Lebenskunſt und Le⸗ bensweisheit, müßten Millionen dem Biſchof zutiefſt heute dankbar ſein. In der Sprache der neuen Zeit hat er, der Evangeliſt der Freu. de, die Frohhotſchaft des Engels forigeſetzt und erläutert:„Siehe. ich verkünde Euch eine große Freude.“ Ungezählte gequälte und zermürbte Menſchenkinder haben die Hände nach dem Büch⸗ lein mit ſeinem beſcheidenen Titel— es iſt in 14 Sprachen überſetzt— ausgeſtreckt und wur⸗ den nicht enttäuſcht. Damit hat der Biſchof die erſte Kraft- und Heilquelle Jetzzeit erſchloſſen. Hochdruck von Leiden.“ wirklich befreien will. war auch das Leiden nicht fremd. . 0.„Das Freu⸗ denbuch“, ſo heißt es im Vorwort der„Lei⸗ 5 5 densſchule“, hat von Anfang an n einem „Wenn Sie nun bald einmal in der Zeitung le— et e und 1 lala 555 f ſen werden, daß der alte Biſchof Keppler geſtor⸗ verlangt. Denn wer auf Erden Freude ſagt, der ſagt auch Leid, wer Leben ſagt, der ſagt auch Leiden. Viele ſind ſo leideuskrank, daß ſie den Wein der Frende noch gar nicht vertragen.“ Das„Problem des Lei⸗ dens“ hat der Biſchof lange Zeit mit ſich herum⸗ getragen und ſeine Löſung am innerſten Leben durchprobt, bis dieſe im erſten Kriegsjahre 1914 als Büchlein hervortreten konnte, damals als das Leiden mit ſeiner ganzen Wucht über die Menſchen herfiel, als„die höchſte Häufung aller leiblichen und ſeeliſchen Schmerzen und Peinen über einzelne und ganz Völker hereinbrach“. Das Buch von der„Leidensſchule“ hat tauſende gedrückte Menſchenherzen im ſeinen kleinen und großen Leiden aufgerichtet. hat ihnen das Leben wieder leicht und erträglich Die große Troſtbotſchaft:„Unſere to— ten Helden“ gab der Biſchof denen, die im Welt— krieg glaubten, bei den Verluſten von Gatten, vor Schmerz zu Boden gedrückt zu werden. 5 In unſeren trüben, verzweifelten Zeitläuften hat Keppler ſich ſchier unſterbliche Verdienſte er— worben dadurch, daß er die geſunde Lebenshoff— nung, dieſes Stiefkind unſerer Tage und die Freude wieder geweckt, den ſchmerzenden und leidenden Menſchen ſtarke Quellen des Troſtes eröffnet hat.— Keppler hat vielen innerlich lah— men und müden Kindern der Kirche den Glau— ben wieder kräftig und ſieghaft gemacht, hat ihnen zum Bewußtſein gebracht: katholiſche Kir- che bedeutet Liebe, Freude und Schönheit. Der Name des Biſchofs von Rottenburg wird für immer mit hellem, freudigen Ton erklingen, weil er jedesmal mit Freude und Troſt aufs engſte verbunden bleibt. Die letzten Bilder des greiſen Hirten zeigen ernſte und doch gütige Züge, zeigen den ſinnenden Denker, der tief in die Menſchenſeele und in bas Menſchenleben hineinzuſchauen wußte. In dem Verfaſſer von „Mehr Freude“ und der„Leidensſchule“ wohnte innerer Friede und Seelenfreude ebenſoſehr wie der Adel des Leidens, weil„Gott ihm an jenem Kreuz reichlich Anteil gab, das am weniaſten einem Prieſter und Biſchf heutzutage erſpart bleibt.“ Es iſt bezeichnend für die Geſinnung des ed— len Verſtorbenen, daß ſein letzter privater Be— ſuch einem ſchwer kranken Kinde galt, dem er Freude gebracht hat in ſeinem Leid.— Unſer Gebet für Biſchof Keppler, den Künder der Freude, aber ſei, daß er als ewigen Lohn den Ruf vernommen habe:„Geh' ein in die Freude deines Herrn.“(Matth. 25, 21.) N. Sch. ne großen Freude Sterret, der mit dem anderen ſprach. Der Exlorporal kam zu Gordon hin.„Er iſt Ihnen wieder entkommen, Herr? Nicht? Unſer Wagen hatte unterwegs einen Unfall, aber ich bin Ihnen ſo ſchnell ich konnte, nachgefahren! Ich ahnte, daß Sie hier wären!“ „Ja, der Schurke iſt weg,“ entgegnete Gordon. „Er ſpielte mir einen ſchönen Schabernack und iſt jetzt ſicher über alle Berge.“ „Ich glaub's nicht, Herr! ſchon zur rechten Zeit noch!“ „Wie, wo, was meinen Sie damit? Haben Sie eine Fährte?“ „Mein Jüngſter iſt ihm auf den Ferſen; wir ſahen ihn, als er von hier in größter Eile wegſtürmte. Mein Junge lief ihm nach.“ „Gott im Himmel,“ rief Gordon.„Warum machten Sie ſich nicht ſelbſt hinterher? Warum überließen Sie das dem Jungen?“ „Weil's in heller Junge iſt, Herr, und ich weiter nichts tun konnte. Ich habe noch keinen Verhaftbefehl. Aber er muß bis Abend eintreffen. Der Junge gibt mir ſchon Nachricht, wo er ſich hinwendet und dann faſſen wir ihn ſchon.“ „Dank dem Himmel, Sterret; ich weiß gar nicht, wie ich mich erkenntlich zeigen ſoll!“ „Vergeſſen Sie nicht mein kleines Bureau, Herr.“ entgegnete Sterret.„Ich kriege ſicher etwas vom Hauptquartier für dieſe Sache; aber das käme Ihnen eigentlich zu, denn Sie haben die ganze Angelegenheit doch ſo fein herausge⸗ arbeitet. Aber ohne Haftbefehl können wir ihn nicht feſtnehmen. „So kommen Sie, und laſſen ihn uns beſorgen.“ „Ich werd' ſchon machen; aber Sie, Herr, werden von der jungen Lady in Peutruville erwartet. Der Papa iſt krank. Die Schießge⸗ ſchichte hat ihn ſehr aufgeregt. Die alte Dame, bei der ſie ſind, weiß nicht ein noch aus und fragte ſchon, wann Sie kämen.“ „Natürlich, da muß ich gleich hin. Sofort gehe ich. Ich weiß ja, daß ich auf Sie rechnen kann. Sie werden's ſchon nicht fehlen laſſen.“ 22. Kapitel. Gordon traf gerade Miß Gaunt, als er in Peutruville ankam und in die Vorballe trat. Ich kriege ihn rigen für die Nöten der Auch ihr zweites Merkmal hat Keppler feſt⸗ geſtellt.„Unſere heutige Kultur ſteht unter einem 0 Der wahre Helfer der Zeit muß auch Leidenskraft geben, wenn er ſie Dem Biſchof der Freude Glaube, ſo der Mann. Während eines Gebirgsmarſches im ſiebenjäh⸗ riege ging Friedrich 2. einmal, ungedul⸗ dig über das Vorrücken des Geſchützes, durch einen Engweg zu Fuß bergan; mit ihm der Ge⸗ neral⸗Leutnant Graf Schmettau. Während dieſs verdrießlichen Ganges fing der König, um ſich die Langweile zu vertreiben, an, den Grafen, einen ſehr reliöſen Mann, ein wenig zu necken. Er er⸗ kundigte ſich nach deſſen Beichtvater in Berlin, ob ſich derſelbe noch wohl befinde, und ließ einem 7 0 0 von Scherzreden und Spöttereien freien auf. „Ew. Majeſtät ſind viel witziger als ich, und auch ſehr viel gelehrter“, erwiederte Schmet⸗ tau, als er endlich einmal zu Wort kommen konn⸗ te.„Ueberdies“, fügte er hinzu,„ſind Sie auch mein König! Der geiſtige Kampf iſt alſo zwiſchen Ihnen und mir in jeder Hinſicht ungleich. Den⸗ noch können Sie mir den Glauben nicht nehmen. Und gelänge es Ihnen auch— nun, ſo hätten Sie mir zwar nnermeßlich geſchadet, aber zugleich ſich ſelber auch nicht unbedeutend mit.“ Der König blieb ſtehen und machte Front ge⸗ gen Schmettau— das Blitzen des Unwillens in den mächtigen Augen.„Was ſoll das heißen, Monſier Schmettau?“ ſagte er.„Ich ſollte mir ſchaden, wenn ich ihm ſeinen(katholiſchen) Glau⸗ ben nähme! Wie meint er das?“ Mit unerſchütterlicher Ruhe entgegnete der General:„Ew. Majeſtät glauben jetzt einen gu⸗ ten Offtzier an mir zu haben, und ich hoffe, Sie krren nicht. Könnten Sie mir aber meinen Glau⸗ ben nehmen, da hätten Sie ein erbärmlich Ding an mir— ein Rohr im Winde, auf das nicht der mindeſte Verlaß wäre, weder bei Beratungen noch in der Schlacht.“ Der König ſchwieg und ging eine Zeit lang im ſtillen Nachdenken weiter. Dann fragte er mit freundlicher Stimme:„Sage Er mir doch, Schmettan, was iſt eigentlich ſein Glaube? „Ich glaube“, ſagte Schmettau freudig,„an eine göttliche Vorſehung, die jedes Haar auf meinem Haupte zählt; an die göttliche Erlöſung von allen meinen Sünden, und an ein ewig ſeli⸗ ges Leben nach dem Tode.“ „Das glaubt Er wirklich?“ ſagte der König, „das glaubt Er ſo recht mit voller Zuverſicht?“ „Ja, wahrhaftig, Ew. Majfeſtät.“ Der König faßte vewegt Schmettaus Hand, drückte ſie im ſtark und ſagte:„Er iſt ein ſehr glücktcher Menſch!“ Dann ging er nachdentend weiter, und nie wieder hat er Schmettaus Glau⸗ ben verſpottet. 4. 2 Das„feine“ Benehmen in der Kirche. Das„ſeine“ Benehmen in der Kirche. ... Nun kommt die Aufnahme eines ſeinge⸗ bildeten Jünglings. eines feingebildeten. Er be⸗ tritt die Kirche. Gewiß wird man ſich an ſei— nem Benehmen erbauen. Vornehm kommt er durch den Gang herauf, ſehr vornehm, er geht genau ſo, wie man auf den Promenaden zu gehen pflegt, wo man ſich ſelbſt ſpazieren führt. Im voraus ſucht er den Stuhl, den er mit ſeiner Gegenwart auszeichnen will, es iſt wegen der Nachbarſchaft, die muß ebenbürtig ſein; daß in der Kirche Gott ſein erſter Nachbar wird, fällt ihm nicht ein. Glücklich hat er eine Bank erblickt, die ihm paßt. Er kommt da neben einen guten Kollegen zu knien, mit dem er vor wenigen Tagen einen Streich geſpielt hat, er kann ſich dann während des Gottesdienſtes gerade noch darüber aus— ſprechen. Ehe er vom Gange in die Bank ſchwenkt, tut er etwas, man weiß nicht genau, was, aber et⸗ was muß es ſein. Er nimmt den ſchänen Hut Sie war ſeyr viaß und ihre Augen zeigten Tränenſpuren. Um die Stirn hatte ſie eine Binde gelegt, um die Wunde, die Uſhers Kugel ihr zugefügt, zu ſchützen. Sie ſah ſo lieblich aus, daß Gordon auch nicht einen Augenblick Bedauern über die vielen Gefahren, in die er ſich um ihret⸗ willen geſtürzt, fühlte. Er pries den ſeltſamen Zufall im ſtillen, der ihm zu ihrer Bekauntſchaft verholfen. „Ich hörte, Ihr Herr Papa iſt ſo krank, das tut mir leid! Wie geht es ihm jetzt?“ Virienne ſchüttelte den Kopf; ſie konnte vor Traurigkeit nicht antworten. ö„Es geht ihm noch nicht beſſer,“ ſagte ſie endlich mit Anſtrengung.„Ich fürchte, es wird immer ſchlimmer; ich habe keine Hoſſuung mehr für ihn!“ Gordon ſah ſie mitleidig an.— „Iſt's denn ſo gefährlich? Ich hatte keine Ahnung davon. Sterret ſagte mir, daß er krank ſei, aber—“ „Er befindet ſich ſehr ſchlecht, ich glaube, es geht zum Sterben, Herr Hauptmann. Er hat zu viel in der letzten Zeit durchgemacht; es war zu viel für ihn. Er hat wieder einen ſchlimmen Anfall gehabt und der Doktor meint, ich ſoll auf alles gefaßt ſein. Es wäre nutzlos, mich darüber zu täuſchen! Ich bin Ihnen ſo dank⸗ bar, daß Sie noch gekommen ſind, Herr Hauptmann!“ „Sie wiſſen doch, Fräulein, wie gern ich Ihnen einen Dienſt leiſte,“ erwiderte Gordon ernſt. „Ja, das weiß ich!“ entgegnete ſie. Ihre lieblichen Augen begegneten ſchüchtern der ſeinen, Und deshalb ließ ich ſie auch herbitten. Ich bin ſo ängſtlich, und wir haben weder Freun de, noch Verwandte hier. Sie haben ſchon viel ür uns getan, daß— „Ich habe gar nichts tun können, unglück⸗ licherweise, oder es war nur ſehr wenig was ich tat. Verfügen Sie über mich, wie Sie wünſchen. Iſt Ihnen denn auch nichts nach⸗ gekommen durch den Schuß jenes Schurken?“ Mein, ganz und gar nicht; es iſt nur eine Schramme. Aber möchten Sie denn nicht einmal zu Papa hineingehen? Das würde ihm ſehr freuen!“ Gordon nickte zuſtimmend und Virienne ging nach oben nach dem Schlafzimmer voraus. (Fortſetzung folgt) 7 0 in die Linke, hebt vie Rechte gegen das Geſicht herauf und läßt ſie wieder ſinken und klopft dann die Weſtenknöpfe ab. Wie geſagt, man kann nicht genau fagen, was das zu bedeuten hat. Unſer Zeitalter iſt jedoch beſonders ſtark in der Entwicklungsgeſchichte, und ſo geht die Mei⸗ ſelhaſte Bewegung aus einem Kreuzzeichen her⸗ ausgebildet habe, wie es bei den früheren Chri⸗ ſten Brauch geweſen ſei. Auf ähnliche Weiſe ſoll eine andere Bewegung zu erklären ſein, denn zu gleicher Zeit, da die rechte Hand ſich hebt, gibt der elegante Herr dem einen Knie einen Dreher, es erinnert einigermaßen on den Tanzboden, was es aber genau iſt, kann man nicht ſagen; doch die Gelehrten behaupten ſteif, dieſe Schwenkung habe ſich aus einer Kniebeugung entwickelt, die früher allgemein der Brauch geweſen ſei. Nachdem dieſe Schwenkung ihn in die Bank gebracht hat, bleibt er nicht etwa ruhig; ſein Adel entpuppt ſich als ſehr löcherig, der elegante Ritter wird zu einem Raufbold; obwohl alle noch prächtig Platz fänden, ſängt er doch an zu drücken und zu preſſen, rein der Unterhaltung wegen. Nach und nach verleidet ihm das, und da ſucht er eine möglichſt bequeme Stellung einzu⸗ nehmen. Es ſetzt ein langes Probieren ab; er hebt den rechten Fuß auf die Bankleiſte, er ſchiebt ihn wieder hinab und ſetzt den linken herauf, er rutſcht hin und her, er buckelt zuſammen, läßt den Kopf zwiſchen den Achſeln einſinken, ſtützt die Arme auf die obere Bankleiſte, um möglichſt mühelos zu ruhen; denn ſo ein Gottesdienſt iſt nung vieler Gelehrten dahin, daß ſich dieſe rät⸗ berflixt lang, man muß ſeine Kräfte ſchonen, dle ö man ſo notwendig braucht, um auf dem Tanz«⸗ boden und dergleichen Orten ſtramm ſtehen zu können. Endlich bat er eine zuſagende Stellung ge— funden, ſie iſt zwar nichts weniger als elegant. Die Mutter hat dem jungen Herrn vor dem Gehen noch ein Gebetbuch und einen Roſenkranz in die Taſche geſteckt, ein ganz ſchmales Gebet— buch, denn ein dickes hätte er voll Entrüſtung zurückgewieſen, weil es in den Rockſack einen Buckel mache, und einen ganz dünnen Roſen— kranz, denn einen dicken hätte er ebenſo entrüſtet zurückgewieſen, weil er ſo klingle. Als die ſchweifenden Blicke entdeckten, daß ſeine Nachbarn aus dem Grunde ihres Herzens beten— man muß das annehmen, denn ſie brauchen kein Gebetbuch und keinen Roſenkranz —, da wagt er nicht, das Gebethuch oder den Roſenkranz hervorzuziehen, er will nicht als Betbruder erſcheinen, nicht etwa aus Menſchen— furcht! beileibe nicht, er iſt ein tapferer Kerl, aber gerade darum will er nicht als Betbruder daſtehen. Was ſoll man doch tun, dienſt ſo lange dauert! Der junge Herr fängt an, mit den Nachbarn zu ſchwätzen. Als ihnen auch der Stoff zum Schwätzen ausgeht, da wech— ſelt er ſchwerfällig wie ein Roß die Stellung und dreht ſich auf die andere Seite hinüber, zu den Mädchen. Das iſt der Grund, warum er eine Bank bevorzugt, die ſchon ziemlich gefüllt iſt; man hat dann eine beſſere Ausſicht auf die an- dere Seite, und das iſt für dieſen Herrn viel wichtiger als ein freier Blick auf den Hochaltar. i Es gibt aber nicht bloß elegante Herren, es gibt auch feine Fräulein, und damit ſich die Her— ren nicht beklagen, man habe nur ſie bloßgeſtellt, ſollen auch die Fräulein einen Platz finden. Aus Franz Michel William: Tempelreinigung. Reiſebrief. Durch blühende Heide. Lüneburg, im Juli 1926. Weit ab von dem lärmenden Getriebe moder⸗ ner Erholungsſtätten liegt noch träumend in rot⸗ glühender Blütenpracht, das Dornröschen deut⸗ ſcher Erde: die Lüneburger Heide. Der eigen- artige Zauber ihrer Landſchaft gibt Bilder von berückender Schönheit. Auf den braunen Heide- flächen wuchert in üppiger Fülle die Erika: und wie alte Philoſophen ſtehen ernſt und würdig in Form und Farbe die Wacholderbüſche. Man mutet ihnen wohl geheimen Zauber zu, und lebte man nicht in einer„aufgeklärten Zeit“, dann könnte man meinen, daß ein Bann ſie an; ihren Ort halte. Einer verſammelten Gemeinde! aleich, ſtehen ſie; jeder Strauch eine eigenartige Geſtalt. Wenn man ſich früß aufmacht und zu den Wacholdern kommt, wenn der Morgennebel! ſich von der braunen Heideiſche hebt, ilt's. wenn der Gottes— 6 dann; als ob die Gewönder fliebender Geiſter ſich! loslöſten, die die feinen Aeſte der Wachholdei noch nicht freigeben wollen. Fort möchten ſie— losgelöſt ſein von dem Erdenbann, denn gar zu viel erlebten ſie mit den Menſchen. Geht aber der Wind durch ihre Zweige und beugt die Wip⸗ fel wie nickende Häupter, dann erzählen ſie ſich von all dem, was lang zurückliegt und immer noch in ihnen lebt, weil es ihre armen Seelen tief erſchüttert hat. Ich verſtehe ihr Raunen) ſehr wohl und weiß, was ſie ſagen: „Siehſt du die Femlinde dort im Dorf? Da ſitzt der Herzog, umgeben von ſeinen Getreuen; er ſpricht das Urteil über Stammesverrat. Ge⸗ hengt ſoll der werden. der dem Feinde die Zahl der Mannen verriet und das Lager! Hell tönt der Klang der Schwerter von den Schilden, und ein Murmeln des Beifalls geht von Mund zu Mund... Und jene aneinandergelehnten Stein⸗ koloſſe bergen die toten Könige der heidniſchen Germanen; die langen Hügel ſind Gräberſelder der Hühnen. Sie haben Wache gehalten bei den Nachkommen, daß ſie Sitten und Gebräuche heilig hielten. Als die dort Ruhenden noch leb— ten, da gab es frohe Gelage bei ſelbſtgebrautem Meth, und das Trinkhorn machte gar fröhliche Runde; gar mancher Trunk wurde Wodan zu Ehren getan, bis Karl der Große mit eiſerner Strenge die chriſtliche Religion einführte, und der Sachſenherzog Wittekind mit Tauſenden von ſeinen Getreuen ermordet wurde.„Witte— kind— Wittekind“ nickten ſie alle und verſallen in ihr altes dämmerndes Träumen. Heim führt mich der Weg in einen der vielen kleinen Orte, die in der Heide entſtanden ſind und gut Unterkunft bieten. Es war ein heißer Tag geweſen und gar köſtlich ſchmeckte im ſchat⸗ tigen Garten ein Glas Heidelbeerwaſſer. Am nächſten Morgen weht die Luſt etwas kühler durch die Ebene, die Ilmenau glitzert, und in ih— rem klaren Waſſer ſpiegeln ſich die Birken und Trauerweiden. Viele Windungen macht der ſchmale Fluß und bietet Stellen von maleriſcher Schönheit. Die Hügelkette, die ihn begleitet, hat zwar nur Erhöhungen bis zu ungefähr 180 Meter, doch liegt es wie Märchenſtimmung da— rin: Die hinausſchimmernde Sonne läßt die Stimme der Kiefern rot aufleuchten, wie das Haar tanzender Elfen, während nach dem Wal— desſaume zu das Laub der Eichen, Buchen und Birken in mannigfachen Farben prunkt. Nied— rig nur ſind die„Berge“, aber lieblich wie grüne Kränze, die um ein Landſchaftsbild gewunden ſind. Die freundlichen roten Häuschen, die am Dachfirſt noch hin und wieder das heidniſche Symbol, die Pferdeköpfe tragen, winken aus die— ſem Bild ein herzliches Willkommen... So entrückt von dem Jagen und Haſten der Welt dadraußen, zieht ein wohltuender Friede durch das ganze Empfindungsleben, eine Ruhe, die faſt wunſchlos wird.— In einem geheimen Schrein meiner Seele will ich die Erinnerung an die Heide legen.— Nicht die Schwere him— melhoher Berge nahm ich auf, nicht das Meer in ſeiner unendlichen Weite und wilden Bran? dung, nicht weltbezwingende Wunder menſch— licher Schöpfungen, ſondern von Gottes weiter Welt ein Stückchen, gerade genug, um in eines Wanderers Herz das Leuchten ſtiller Schönheit zu ſenken. Maria Gröhn.“ unte Zeitung. Das ſchreibende Klavier. Endlich iſt es gelungen, und zwar einem deut- ſchen Erfinder, Wege zu finden, die es ermög— lichen, auf dem Klavier geſpielte Phantaſien gleichzeitig mechaniſch feſtzuhalten. ſo daß man im Verlauf einer einzigen Stunde eine ganze Kompoſition in druckreifer Notenſchrift vor ſich hat. Der Erfinder hat zunächſt eine Noten- ſchreibmaſchine mit 49 Taſten konſtruiert, mit der ſich alle Noten, Buchſtaben und Zeichen darſtellen laſſen. Zu dieſer Maſchine gehört nur ein Kla— vier, das mit Hilfe des elektriſchen Stromes je— den angeſchlagenen Ton ſowie deſſen Stärke un— ter Anwendung einer Notenhilfsſchrift regiſtriert. Dieſe Hilfsſchrift wird ſchließlich vermittels der Notenſchreibmaſchine in die allgemein übliche Notendruckkunſt übertragen. Die Erfindung löſe ein altes Problem und eröffnet ungeahnte Mög— lichkeiten zur Zuſammenſtellung neuer Kompo— ſitionen. Die Stadt der dreihundert Kino's. Nach der neueſten Statiſtik peſitzt unſere Reichs— hauptſtadt jekt weit über dreihundert Kinos. mit rund 110 000 Plätzen. Da jedes Programm meiſe awei⸗ bis dreimal am Abend Izuft. fann man ſich aauusrechnen, Film huldigenden Beſucher ſein muß, ſelhſt wenn Humor des Tages. Teuerung in Paris. Was, auch die Butter iſt teurer? Ja, wiſſen denn ſchon auch die Kühe, was an der Börſe vorgeht? wie gowaftig die Menge der dem die Räume nur zur Hälfte gefüfſt ſein ſollte. Wen will es da wundern, wenn die Theater mit ihren hohen Preiſen oft gähnende Leere auſweiſen. Der„Sieger“. Kopenhagen, 27. Juli. Unter der Ueberſchrift „Ein Bild von Europa“ ſchreibt„Fyns Venſtre⸗ blad“ in einem Leitartikel, daß es augenblicklich den Siegern ſchlechter gehe als den Beſiegten und ſagt dann wörtlich:„Wenn in dieſen Tagen jemand, der die Geſchichte der letzten 20 Jahre nicht kennt, nach Frankreich käme und die Zu— f ſtände des Landes kennen lernte und man ibm erzählen würde, daß er in dem Lande ſei, das den größten Krieg der Weltgeſchichte gewonnen habe, ſo würde er ſicher erwidern: Dann möchte ich den Ueberwundenen ſehen! Den Ueberwun— denen wird er auf der anderen Seite des Rhei— nes ſehen. Zu beiden Seiten des großen Grenz— fluſſes ſitzen der Sieger und der Ueberwundene und ſuchen die Wunden zu heilen, die der Krieg in gleicher Weiſe ihnen ſchlug. Funde aus alter Zeit. Koblenz, 27. Juli. In Kalt bei Münſter⸗ Maifeld fand ein Landwirt einige Lehmtöpfe, die als Grabfunde aus der mittleren Hallſtattzeit 500 vor Chriſti feſtgeſtellt worden ſind. Die Sa— hen wurden in das Provinzialmuſeum in Bonn eingeliefert. Es ſind dies dies erſten Funde, die dort gemacht worden ſind. Planmäßige Ausgra— dungen werden demnächſt folgen. Deutſche Photographiſche Ausſtellung in Frankfurt a. M. Die Ausſtellungsleitung Frankfurt a. M. hat ſich bemüht, für alle Gruppen der Deutſchen Pho— tographiſchen Ausſtellung Staatspreiſe vom Reich zu erhalten; ſolche wurden ſeit Ende des Krieges nicht mehr vergeben. Nun hat das Reichsmini— ſterium des Innern anläßlich der Deutſchen Photographiſchen Ausſtellung mit dieſem Prin— zip gebrochen und dieſer Ausſtellung 15 Staats— preiſe zur Verfügung geſtellt, welche in Form von Medaillen die Inſchrift tragen:„Ehrenpreis des Reichsminiſters des Innern— Deutſche Pho— tographiſche Ausſtellung 1926“. Auch von deut⸗ ſchen Länderregierungen, Behörden und ſeitens einzelner Städte und zahlreicher Verbünde wer⸗ des Photoaraphiſchen und der Wiſſenſchaft den den Beſtleiſtungen Gewerbes, der Induſtrie wertvolle Auszeichnungen zur Verfügung geſtellt. ö zwar dieſe, aber nicht die in ihr befindlichen Bakterien Eintritt in die Flaſche finden. Ein Aus dem ſauren Gurlkentopf. Schwetzingen, 27. Juli. Der„Schwetzinger Zeitung“ wird mitgeteilt, daß ſich in der Heidel- berger-Straße in Schwetzingen eine moderne Henne tüchtig im Krähen übt. Dieſe Henne iſt trotz ihrer männlichen, krähenden Hahnſtimme, trotz völliger Emanzipation— im ganzen. Hüh⸗ Kirche der hl. Genoſeva, der Schutzpatronin Hherausgreifen, Pariſer Plauderei. (Von unſerer Pariſer Mitarbeiterin.) Napoleons Grabmal.— Die Schutzpatronin von Paris.— Lateiniſche Renaiſſance und Germanentum.— Das Loſungswort des Papſtes.— Kunſt.— Ewige Jugend.— Mode. Wenn man die unzähligen Beſucher aller Nationen und Raſſen ſieht, die zu der unver⸗ gleichlich ſchönen Grabſtätte Napoelons kom⸗ men, ſich ſtill, entblößten Hauptes über die Krypta beugen und in ſichtbarer Ergriffenheit den Marmor des Sarkophags in ſeiner erha⸗ benen Schönheit mit ihren Blicken durchdrin⸗ gen möchten, verſteht man wohl den Gedanken des Verfaſſers. Auf meinem Kirchwege zu St. Francois Havier blinkt immer vor mir die goldene Kuppel des Invalidendomes, wo der große Büßer von St. Helena ruht, der inmit⸗ ten ſeines Volkes, am Ufer der Seine, weiter ſchlafen wollte, des Volkes, das heute in ſei⸗ nen Wirren nach einem großen Mann ver⸗ langend ruft. P. de la Gorce greift auch in die Geſchichte und ſpricht von Ludwig 18., deſſen Porträt ſich in Verſailles befindet. Man kann den Gedanken einer Aktualität daß die Staatsmänner auch nur Menſchen ſind und die Menſchen durch die Jahunderte hindurch immer dieſelben; die Laterna magica der Namen blendet noch im⸗ mer die Völker! Am 14. Juli verſteht man das Volk hier am Nationalfeſt gar gut zu tröſten, und mit dem Defiler der Sieger von Marokko am Grabe des Unbekannten Solda⸗ ten erobert man von neuem ſein Herz. Bewe⸗ gend war die neuntägige Andacht in der von Paris. Man flehte um gutes Wetter für die Ernte. Seit 1914 wurde zum erſtenmal der Reliquienſchrein dieſer Heiligen, die, wie wir; wiſſen, Paris von Attila und der Hungersnot rettete, in Prozeſſion draußen um die Kirche getragen. Das zahlreiche Volk flehte und rief: „Heilige Genovefa, rette Frankreich! Rette den Franken!“ Das ſchöne Wetter hat eingeſetzt. In der Grande Salle des Societes Savantes“ konnte man kürzlich intereſſante Vorträge hören, ſo von Profeſſoren des„Inſtitut Catholique“, des Chefredakteurs der Revue Univerſelle u. a. über die„Renaiſſance latine“. Der tenden⸗ zißſe Verſuch. das Germanentum aus der lateiniſchen Ziviliſation auszuſchließen, muß als verunglückt betrachtet werden: wie wollen die berühmten Redner die Einheit der katho⸗ liſchen Kirche, ihre lateiniſche Kultur— wenn ich ſo ſagen darf— bei allen Völkern erklä⸗ ren? Sie mußten wiſſen, daß gerade Deutſch⸗ land mehr Kenner des Horaz, des Julius Cä⸗ ſar, des Tacktus, überhauvt des römiſchen Rechts aufweiſt, als zum Beiſpiel auf dem Balkan, und daß gerade zwiſchen Frankreich und Deutſchland eine ſtarke Gemeinſchaft be⸗ ſtehen könnte! Als ich vor kurzem meine perſönſichen „katholiſchen“ Erfahrungen einem hoben Geiſtlichen in Paris klaate, war er ganz be⸗ ſtürzt und ſagte:„Ja aber das Loſungswort des Pavpſtes iſt doch Frieden und Verſöh⸗ nung?!“—— Auf dem Platz des Malesherbes wurde das Denkmal der großen Sahara Bernhardt feierlichſt eingeweiht. Die Statue des Mei⸗ ſters Sicard ſtellt Sarah Bernhardt in einer ger Mittelſchule zu veröffentlichen. der Kinder nicht ſprache einigermaßen fehlerlos zu ſchreiben. auch Fleiſch uſw. einfach geeſchloſſen. nerhof iſt kein Hahn!— eine ſehr gute Henne, die fleißig ihren weiblichen Pflichten, nämlich dem Geſchäft des Eierlegens, obliegt Wie die elſäſſiſchen Kinder deutſch ſchreiben. Straßburg, 27. Juli. Der„Elſäſſer“ hat ſich die Mühe gemacht, mehrere deutſche Diktatübun⸗ gn aus der zweitoberſten Klaſſe einer Straßbur⸗ Das Ergeb⸗ nis iſt geradezu niederſchmetternd. Nur zwei Arbeiten konnten als„ſehr gut“ bezeichnet wer⸗ den; ſie enthielten 7—8 Fehler; zwölf Arbeiten mit 20—25 Fehlern wurden mit„gut“; 16 Arbei⸗ ten mit 35—45 Fehlern als„genügend“, 7 Ar⸗ beiten mit 52—56 Fehlern mit„mangelhaft“ und 2 Arbeiten mit 70—72 Fehlern mit„ungenügend“ bezeichnet. Die Arbeiten umfaſſen in der Wie⸗ dergabe des Blattes nicht mehr wie 20 Druckzei⸗ len. Dabei wurde von den Lehrern durch ganz genaue Ausſprache und durch 2—4malige Wie⸗ derholung eines jeden Wortes verſucht, ein mög⸗ lichſt günſtiges Reſultat zu erlangen. Von den 39 Kindern, werden 13 nächſtes Jahr aus der Schule entlaſſen. ö Der„Elſäſſer“ bemerkt zu ſeiner Veröffent⸗ lichung:„Die Feder verſagt, zu dieſem zum Wei⸗ nen ſchreiben. nämlich ſelbſt die beiden beſten Arbeiten mit 7 und 8 Fehlern die Note„ungenügend“ erhalten. traurigen Reſultat einen Kommentar zu Bei geordneten Zuſtänden hätten Falls man aber der Zeitumſtände halber heute Milde walten laſſen kann, und den beiden Schü⸗ lerinnen“ ein„ziemlich gut“ ins Notenheft ein⸗ trägt, bleibt dennoch die Tatſache beſtehen, daß alle anderen Arbeiten„ungenügend“ ſind. Nach dieſer Probe zu ſchließen ſind alſo 95 Prozent mehr imſtande, ihre Mutter⸗ Modernes Früchteeinkochen. Auch auf dem Gebiete der Früchte⸗ und Gemüſekonſervierung hat die Wiſſenſchaft den Hausfrauen neue Fingerzeige gegeben. Die Methoden der Großmutter ſind veraltet, auch das Steriliſieren im Weckapparat iſt ein über⸗ wundener Standpunkt. Man weiß genau, daß niemand anders als Bakterien die Schuld ha⸗ ben, wenn eingekochte Früchte und Gemüſe ſich nicht halten, wenn ſie ſchimmeln, ſauer werden uſw. Im Prinzip hat man alſo nur nötig, die Früchte uſw. zu kochen, dadurch die vorhandenen Bakterien zu vernichten und die Gefäße ſo zu verſchließen, daß neue Bakterien nicht Zutritt finden. In der Großinduſtrie er⸗ reicht man dies auf einfache Weiſe dadurch, daß man die Früchte und Gemüſe in Gläſern oder verlöteten Blechbüchſen luftdicht ver⸗ ſchließt und im Dampf kocht. Die Methode der Konſervierung in Gläſern wenden auch unſere Hausfrauen an, ſie hat ſich, wenn rich⸗ lig vorgenommen, durchaus bewährt, iſt aber immerhin zu umſtändlich und koſtſpielig, und oftmals gelingt ſie auch nicht, ſo daß ſchon viele Nahrungsmittel verdorben ſind. Nach dem modernſten Verfahren, das übrigens von ider bakteriologiſchen Wiſſenſchaft, in Apothe⸗ ſten uſw. ſchon längſt angewandt wird, gibt man die zu konſervierenden Früchte, Gemüſe, ö in weithalſige Fla⸗ ſchen, verſchließt dieſe feſt mit einem Stopfen aus geruchloſer, antiſeptiſcher Verbandwatte, deckt noch eine Kapſel aus Pergamentpapier. darüber und ſtellt nun die Flaſchen ins Waſ⸗ ſerbad. Der Inhalt, der natürlich ſchon vor⸗ gekocht werden kann, wird nun genügend lange gekocht, damit auch die letzten Bakterien getötet werden.„Luftdicht“ braucht der Ver⸗ ſchluß durchaus nicht zu ſein, nur„bakterien⸗ dicht“. Die Verbandwatte filtriert gewiſſer⸗ maßen die neue hinzutretende Luft, ſo daß Verderben des Inhalts iſt ſomit völlig aus⸗ Da die einfachen Flaſchen viel billiger ſind als Konſervierungsgläſer mit ihren Gummiringen, ſo iſt das neue Verfah⸗ ren doppelt zu empfehlen und ſollte von jeder Hausfrau wenigſtens einmal verſucht werden. a eee er arr. ihrer Glanzrollen dar in„Phöodre“ in all ihrer Schönheit und Kraft. Man lieſt die ein⸗ fachen Worte: 1844— Sarah Bernhardt— 1923 ihre Kameraden und Bewunderer! Die vornehme Welt bevölkert jetzt die klei⸗ nen und großen Seebäder. Geſchäftsintereſſen dewirken auch das das Einſtellen auf„eng⸗ liſch“. So wird in Saint Jacut auf einem etwas belebteren Strande Tee gegeben und die gute Teefrau wird beim Gehen nicht ver⸗ fehlen, den nett gelernten Satz herzuſagen: „ J hope to ſee vou again!“(Ich hoffe, Sie wiederzuſehen.) Auch hier am ſtillen Ort hal⸗ ten die Engländerinnen auf Abendtoilette zum„Dinner“(Abendmahlzeit). Sie ſtehen den Franzöſinnen in Eleganz nicht mehr viel nach. Das ſchwarze Seidenkleid mit mäßigem Ausſchnitt dient gern dieſem Zweck. Der kurze Rock iſt allgemeines Loſungswort, und die Königin von England findet mit ihrem Beiſpiel, lange Kleider zu tragen, wenig Nachahmung. Bei dem kürzlichen Beſuch des ſpaniſchen Königspaares in Paris trug die Königin auch geziemend kurze Kleider, u. a. ein ſchönes zartgrünes Schneiderkoſtüm. Die Dame wird auch hier Maßhalten! Auch ältere Damen— d. h., die gibts nicht mehr— tra⸗ gen kurze Röcke, da ſie meiſt feine Feſſeln ha⸗ ben, ſo in Paris, wirkt das durchaus nicht unſchön oder lächerlich. Wenn alles im Ein⸗ klang ſteht und die feine Grenze nicht über⸗ ſchritten wird, iſt eine gewiſſe Anmut unver⸗ kenbar. Es iſt eine andere Art„Jugend⸗ bewegung“ mit der Löſung des Problems „Ewige Jugend“! Da die Ehemänner auch ſehr zufrieden ſcheinen, daß ihre Frauen nicht mehr alt werden, iſt dieſes Syſtem im gol⸗ ing durchaus nicht zu verwerfen. Wie in eee. — denen Mittelweg und individueller Behand⸗ Italien trägt man gern für den Kirchgang, auch für die Straße, ſchwarze Seidenmöntel, auch andere, die der Heiligkeit des Ortes Rechnung tragen Im Jahrhundert des Seidenſtrumpfes ſpielt der ſchine Strumpf mit die Hauptrolle. Die blühende Strumpfinduſtrie wird eine an⸗ dere Mode ſobald nicht aufkommen laſſen. Das zeigte auch das große Heer der„Manne⸗ quins“, die die großen Pariſer Schneider zum „Grand Prix“ nach Longchamps ausſandten. Wenn man im allgemeinen in Paris die ge⸗ rade ſchlanke Linie bevorzugte, geht die Ten⸗ denz dahin, ſich im Kleid, das ſeine Einfach⸗ heit behält, bequem bewegen zu können. Wunderſchöne Farbtöne beleben mit das ſommerliche Bild. Im nahen Dinard, dem eleganten Modeſtrandort, herrſcht natürlich Pariſer Ton vor: Samtkleider und Samthüte. ſchwarz oder in gewählten Farben, wie man ſie jetzt lanziert, ſind durchaus nicht Vorſchrift für die heißen Tage. Ein Einheitstyp iſt überhaupt nicht aufzuſtellen, auch nicht mit der Haarfriſur. Man ſieht graue und weiße Köpfe im Bubikopf und blonde und braune mit dem zur 8 gelegten Haarknoten. Man trägt, was man will, große oder kleine Hüte, alles iſt frei und großzügig und kein Erftau⸗ nen beirrt irgendwelche Eigenheiten, wenn ſie nur die Schönheit und den Anſtand wahren! So erhielt— entgegen der Mode des Reit⸗ beinkleides— Mlle. Molitor im klaſſiſchen Reitkleid von hellgrauer Farbe bei einem Wettbewerb im Bois de Boulogne den erſten Preis als ſchönſte= nzone. Hedwig Fiſcher. mama geht mit den Kleinen aus! Mobdiſche Kinderkleidung Einfachheit und Fweckmäßigkeit/ Mäntelchen und Kleidchen in hängeſorm/ häubchen und Hütchen ſchützen vor Sonnenſtrahlen/ Beſuchs⸗ und Spielanzug als Complet/ Spielkleidung: Spielhöschen und Schürzen aus waſchbarem Material/ Trikot für kühlere Tage das Trikotkleid der Mama für den Spielplatz. Abb. 248. Praktiſches Spielhöschen für unſere Kleinen aus kariertem Waſchſtoff. Die ſchmalen Bündchen an den Hoſen— beinen und den kurzen angeſchnittenen Aermel— chen, ſowie der ſchmale Kragen und die Taſchen— blenden ſind aus alattem Stoff. 8 Helles Sommerkleid, ſeide oder Leinen Der einzige Aufputz beſteht aus dem ſchmalen Kra— gen und ſeitlich zur Schleife geſchlungenem Gürtel. Geſtreifter Stoff wird für dieſes Kittelhöschen, 250. quer und der Länge nach verarbeitet und mit einem Gürtel zuſam— mengehalten. Praktiſches Koſtüm, 251, aus in ſich gemuſter⸗ tem Wollſtoff oder Trikotſtoff. 249, aus bedruckter Roh⸗%. Spielkleidchen für 2 kleine Mädchen, 252, wird* aus einem Stück gear— beitet. mit Blenden ein⸗ gefaßt und mit einem Gürtel zuſammenge— halten. Für kühle Tage ein Mäntelchen, 253, für kleine Mädchen. Der Mode der Er— 5 wachſenen iſt angelehnt 55 das Kleid 254, aus Rock, 812 Batiſtbluſe und ärmel⸗ loſer Weſte beſtehend.— Das Röckchen wird in 5 der vorderen Mitte in eine gegenſeitige Falte geordnet und greift mit einem ſchmalen Gürtel über die Bluſe. Abb. 255. Wäſche⸗ garnitur für kleine Mädchen, beſtehend aus Hemd, Beinkleid, Nacht— hemd u. Unterkleidchen. 4 „Seine Majeſtät, das Kind“ „Seine Majeſtät, das Kind“ — ſo charakteriſieren die Ameri— kaner von heute mit einem Schlag— wort die Stellung, die die Klei— nen im Leben ihres Volkes ein— nehmen. Wir Deutſchen lieben ja nun zwar die ſtarken Schlagworte nicht ſo, wie die Bürger von Dollarika; aber auch wir wiſſen, daß das Kind von heute der Trä— ger der Zukunft von morgen iſt: mit allen Mitteln ſuchen wir ſeine Lebensbedingungen, ſeine geiſtige und körperliche Entwicklung zu fördern, ſo daß Ellen Keys prophe— tiſches Wort, unſer Jahrhundert ſei das Zeitalter des Kindes, im Laufe der Jahre Wahrheit ge— worden iſt! An dieſer Zeiterſcheinung kann da natürlich die Mode, die immer der beſte Spiegel des Zeitgeiſtes war, nicht vorübergehen; ſie bemüht ſich alſo, für das Kind die richtige Kleidung zu ſchafſen, die zugleich zweckmäßig und hübſch iſt. Zweckmäßigkeit iſt natürlich notwendig, denn das Kind ſoll von der Kleidung nicht beengt, durch Rückſicht⸗ nahme auf ſie nicht behindert werden; hübſch aber muß ſie erſt recht ſein, um ſchon frühzeitig im Kind Freude am Schönen und guten Geſchmack zu wecken. Das fordert natür— lich beſonderes Verſtändnis von der Mama, die heute ja meiſt mit liebevoller Hand die Kleidung der Kleinen ſelbſt anfertigt, wo es nur irgend geht. Es iſt ja immer für die Mütter eine beſondere Freude, Mannigfaltigkeit der Garnierung durch Stickereimotive, Bordüren, flatternde Bänder, zierliche Schleiſchen und far— bige Einfaſſungen immer wieder variiert werden. Damit der Straßenſtaub aber dieſe kleinen Duftigkeiten nicht be— einträchtige, oder gar ein Regenſchauer ihre Friſche zerſtöre, wird das Mäntelchen angezogen oder doch zur Sicherheit mitgenommen. Genau wie das Kleidchen iſt es als weites Hängermäntelchen gearbeitet, vielleicht mit einer Paſſe, die in feinen Fältchen die Weite an der Schulter einfängt und in den Aermel übergeht. Ein rundes Krägelchen und kleine Stulpen, entweder aus dem gleichen Stoff wie der Mantel, alſo aus paſtellfarbenem Rips, Baumwollkrepp oder auch Flanell, ooͤer aus blendend weißem Pikee, zieren den kleinen Mantel, ohne ſeine Einfachheit zu beeinträchtigen. Natürlich darf auch das niedliche Hütchen nicht fehlen: aus Filz— ganz wie bei Mama!— oder aus Wollſtoff, derbem Leinen, feinem Batiſt oder, zum Seidenkleidchen, aus Crépe de Chine, immer entweder zum Mäntelchen oder zum Kleidchen ſarbig abgeſtimmt, zeigt es glatte Kappenſorm mit breitem, aufgeſchlagenem oder heruntergeſchlagenem Rand und ſchützt mit ſeiner Krempe die hellen Kinderaugen vor allzu ſtarkem Sonnenlicht. Dem Kleinchen, das noch beinahe in den Baby⸗ ſchuhchen ſteckt, wird vor allem das duftige Häubchen aus Lingerieſtoffen, deſſen Kopf ein breites Seidenband ziert— mit ſeinen langen Enden zu breiter Schleife unter dem Kinn geknöpft— immer reizend ſtehen. Führt der Beſuch Mama und Töchterchen in das Haus lieber Freunde, wo auch kleine Spielkameraden den Gaſt erwarten, dann verzichtet die kluge Mutter lieber auf die duftige Pracht und wählt das„Complet“, das ſowohl als hübſches Beſuchs- wie als praktiſches Spielkleidchen verwend— beſonders vernünſtig angezogen ſein: Spiel iſt ja für ſie der Hauptinhalt des Lebens! Alſo gehört in den Kleider— ſchrank unſerer Lieblinge ſtets das Spielhöschen: ein ein— faches, ziemlich weites Kittelchen, dem Höschen angcearbeitek ſind. Dieſe Höschen krauſt man unten zweckmäßig ein, da— mit ſie feſt die kleinen Beinchen umſchließen: ſo bleibt auch beim eifrigſten Kuchenbacken im Saudhaufen die Unter— kleidung ſtets ſauber. Wenn es allerdings recht heiß iſt, dann wird ja die verſtändige Mutter, wenn ſie das Kleine zum Spielplatz begleitet, Unterkleidung überhaupt fortlaſſen, damit tüchtig Luft an den kleinen Körper heran kann. Als Material dient jeder waſchbare Stoff, Perkal, Zephir, Neſſel, Leinen, den man in allen möglichen bunten Farben wählen und mit abſtechender Einfaſſung an Kragen, Höschen und den meiſt kurzen Aermelchen hübſch verzieren kann. Aus gleichem Material bekommt auch die ſchon etwas größere Tochter ein hübſches Aermelſchürzchen, das buntbedruckt oder einfarbig, mit abſtechender Blendenverzierung und Gürtel, auch wohl aus Bordürenſtoff, zugleich praktiſch und hübſch iſt. Iſt es aber einmal kühl, dann tritt der wärmende Trikot für den Spielplatz in ſeine Rechte: Mädi bekommt ein Röck— chen und einen kleinen Sweater in luſtig bunten Farben mit abſtechender Einfaſſung angezogen, während Bubi im Trikotkittelchen mit angearbeitetem Höschen beſonders nied— lich ausſieht, wenn Mama durch ein weißes Krägelchen ſeinen Spielanzug ſchmückt. Mama geht aber nicht etwa nur als„Aufſichtsperſon“ mit auf den Spielplatz! Sie iſt ja für die Kleinen der beſte Spielkamerad, der immer zu allem bereit iſt. Darum läßt ſie den„Staat“ heute zu Hauſe und zieht ebenfalls das praktiſche Trikotkleid an: den Jum-⸗ Slernhei Arſcheit ehr —+ plum Zu den den weiter uns von Der R empfänger geſunken i ringfügige wohl zun Getreideer beiterbedat wicklung i terung bei Meldunger ſchichten u Belegſchaft rbeiterſtre eſſerung mehr habe den,. und Zeit auch iiſt es eige Kohlengeſe heeſteigertet WVjTSunahme fſtärkerem kann. Do en Arbei Erſcheinun Die Un pen verſta fſtrom der t für die ſchäftsruhe marktes z. aus Me tungen in Arti! wandt „Daily Regieru tervenit ternehm zöſiſchen hen ſich, Bewegu freundſec gionsſtr die kleinen Lieblinge zu Freunden und Bekannten mitzu⸗ bar iſt. Die kleine Dame bekomme zu dem glatten Röckchen per mit langen Aermeln und angearbeitetem Rock, bei dem Nei nehmen! Und die Kleinchen, beſonders die Mädelchen, wiſſen mit vorn tiefeingelegter Falte, das ihr freies Herumtollen ein eingearbeitetes Gürtelteil die Anſatzlinie überbrückt und gierung es auch ſchon ganz beſonders zu ſchätzen, wenn ſie dazu das möglich macht, und dem einfachen Weſtenblüschen aus Leinen zugleich einem Paar eingearbeiteter Taſchen Platz bietet: Truppei ſeidene Hängerkleidchen, das zierliche, bunt aufgedruckte mit runden Krägelchen und niedlicher Knopfpaſſe einfach wird es ihr ein wenig zu kühl, dann iſt raſch der offene Roll— Kirchenk Blümchen und Blütenſträußchen ſchmücken, oder das feine, eine vorn offene, ärmelloſe und gerade geſchnittene Jacke kragen geſchloſſen. In dem Anzug kann ſie jeden Anſturm dienſte von Mutters Hand mit farbigen Pünktchen beſtickte Hänger- aus dem gleichen Stoff wie das Röckchen, vielleicht einem ihrer Lieblinge aushalten, ohne daß das Kleid verdrückt. tag unt chen aus Batiſt anziehen dürfen. Die ſchlichte Hängerform karierten, leichten Wollſtoff, überzogen: auf der Straße und wird, und ſeine gedämpfte graue, beige, rötliche oder grau— 1 8 fta 5 feht ja auch den zukünftigen jungen Damen immer am am Kaffeetiſch iſt ſie dann ganz„angezogen“ und kann zum grüne Farbe läßt weder die Sandſpuren noch die Abdrücke 1 di igt f beſten und kann durch Wahl des Stoſſes, vom duftigen Spielen mit den kleinen Freundinnen nachher das Jäckchen nicht immer ganz einwandfreier Kinderhändchen merken. Diplom Crépe de Cbine bis zum wärmeren Wollſtoff, durch die ablegen. Denn zum Spkelen ſollen unſere Kleinen ſtets Anita Sell. 10 1 e 5 5. ird d eee eee 15 5 4 einer ke 2 2 5 1 1 5 Empfehle 2 meiſter Den Landwirten foöndorei Schalk 6 Frisch eingetroffen: Bir ü be 5. gen empfehle 5 nducmmunanmnmnnnndnnnnnfamnnſdnguanunnn 5 rnen, Pflaumen po empfiehlt seine erstklassigen 4 5 Mi b I macht. gunmete, Unterkunnete, Aer: Snezial-Sneise. k. een us ll blen rabellen, aue 2 2* E 5 1 rani 0 ein arbig, 7 1 Net. 2 ſtrünge, Atkerleinen, Peitſchen, EZIa Eee. Eise. Herren Schreinermeiſtern beſonders empfohlen. Stachelbeeren, Aepfel, Zitronen ung„ ** Sommer⸗ und Regendecken 0 aus 1 reifer Frucht, ohne Eis- Scheibeufilz Bohnen, Erbſen, ſuſamm g pulver oder sonstige künstliche Zusätze in fol-. kkateure. 32 b in reicher Auswahl zu jeder Preislage. genden Sorten:. den Kue Gelberüben, 3¹ Fürst Pückler Eis, Vanille Rahm Eis, Sommerdecken T i Ferner empfehle ich Vanille Schokolade- und Nuß Eis 5 lslagen f Tomaten, Salatgurken, Weißkraut, 2 2 In Fruchteis in reicher Auswahl und verſchiedenen Preislagen Endivienſalat, Rettich, Zwiebel, 85 Divan, Chaiſelongues Citron, Erdbeer, Himbeer, Annanas Alk 0 Ohrenka en e Aprikos usw. ernetze un pp Neue Kartoffel 5 f und Matratzen Eishonbons in Bindfaden und Aloe⸗Ausführung Lon ilhaft gut und bill zu ½—1 u. 1½ Liter 175 g iitel hausſitz vorteilhaft gut und billig. in jeder beliebigen Form werden auf Bestellung Stränge und Ackerleinen Lebensmittelhaus 1 6 0 a verſchiedene 1 5 1005 Preislagen* Gee — a— Geburtsſtricke— b. Frz. Brechtel]] valenun Schalk bier Roschauef f Konditorei und Kaffee Sattlerei Kem f eine ädterſtraße 28. 15 m Rebſtock. 10 1 Bürſtädterſtraß Lorscherstr. 4 Tel. 116. Rathaus ſtraße Telelon 54 Fan hf nomme