* viernheimer Anzeig Glernhelmer Zeltung—. Blernheimer Nachrichten) Viernheimer Tageblatt Giernheimer Bürger- tg.—. Biernh., Volkablatg Srſcheinttäglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ius Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung Haus gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag ab Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in fd. Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Cernſprecher 117. Joh. 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Lorſcherſtraße 10. berichtet, haben unter dire firma in gehe gegenſeitigen Beziehungen eine durchaus eines ö maskus ſind vier franzöſiſche Abteilungen von etwa 5000 Mann in der den ſyriſchen Freiheitskämpfern eingeſchloſſen. kus ſchießung im Oktober v. J. Din.. due Stadt ſeit 3 Tagen richte im Umlauf, daß ſich Poinare deutſche Kredite zu dieſem Zwecke verſchaffen werde. Engliſche Waffenlieferung * 2e, 14 an die Türkei. London, 2. Auguſt. Wie„Daily Chronicle“ ter Billigung des Außenminiſters Chamberlein die britiſche Regierung und eine Birminghamer Rüſtungs⸗ ner Weiſe mit der Türkei wegen es Verkaufes von 100 000 britiſchen Geweh⸗ ren mit Bajonetten, Modell 14, und 100 Milli⸗ onen Patronen verhandelt. Der von der Firma geforderte Preis betroge 950 000 Pfund. Die Waffen ſpllten entweder nach Smyrna oder Konſtantinopel verſchifft werden. Angebot war begleitet von einem Schreiben der in Frage kommenden Firma in Birming⸗ ham H das Ende März abgeſandt wurde. dem Schrei Das In ben wird erwähnt, daß das Ange bot nicht früher gemacht werden konnte wegen der von der die ſer auf der Mörstagung Völkerbundes in Genf weilte und deſſen Zu daau war„Daily betont. ſolche Transaktion daß die britiſche Regieruno den Ver— fauf von br Waffen an die Türkei bil⸗ lige und bewerkt dazu in einem Leitartikel, daß eine ſoſche Aftion neue Unruhe und großes Mißtrauen in den angrenzenden Ländern her— vorrufe üſſe. Ein ſolcher Verkauf verſtoße zudem auch gegen die Völkerbundsſatzung. Abwoſenheit Chamberleins London. 30 Zeit ſtimmung Chronic“ notwendig eine hemeiſe. itiſchen Chamberlein erklärte in Bezug auf die Preſ— bevorſtehende engliſche iſche Regierung u roflichtungen könnten im Unterßauf ſoerörterungen über Waffenverkäufe an die tü a., die internationalen Ne England nicht veranſaſſen, etlichen Firmen den Verkauf von Woffen zu bieten. Auch in der beſtünden denken dage⸗ gen. dieſem Jahr hätten keine offiziellen Verhandlungen zwiſchen der enaliſchen und der türkiſchen Regierung über Wafſenſiefer— ungen ſtattgefunden. Pisher ſei auch noch kein getätigt worden. Auf weitere Ein— erkte Chamberlein noch, ein Krieg Türkei köme nicht in Frage. da die be N.„ Preisfrage J In Verkauf würfe ber mit der friedigende Grundlage hätten. 87 z GNU Die Lage in Syrien. Franzöſiſche Verluſte bei Damgskus. Jeruſalem, 2. Auguſt. Nach Meldungen amerikaniſchen Einwohners aus Da— 1e — Oaſe von Ghuta von Bei den letzten Kämpfen ſind mindeſtens 2000 Franzoſen getötet worden. Verzweiflung in Damaskus. London, 2. Auguſt. Nach einer„Times““ Meldung aus Jeruſalem herrſche in Damas— eine größere Erregung als bei der Be— Am 13. Juli war vollkommen iſoliert. Der Zugverkehr war vollſtändig unterbrochen und auch der Telephon- und Telegraphenver— kehr war eingeſtellt. In der Stadt ſelbſt ſei man auf alles gefaßt. Die Armenier denken mit Schrecken an ihr Los, wenn wie erwartet, die Aufſtändigen die Sieger bleiben würden. Ein Dementi des franzöſiſchn Kriegs⸗ miniſteriums. Paris, 3. Auguſt. Geſtern wurde vom fran⸗ zöſiſchen Kriegsminiſterium die ausländiſche Preſſemeldung dementiert, daß die Stadt Da⸗ maskus ſeit drei Tagen von den Auſſtänd⸗ iſchen eingeſchloſſen ſei. Die Verbindungen. funktionierten vielmehr normal. Ueber die in engliſchen Meldungen genannte Höhe der franzöſiſchen Verluſte in Syrien ſchweigt ſich das Dementi aus, desgleichen über die neuer⸗ luichen Erfolge der aufſtändiſchen Druſen. 0 Schriftleitung, Druck und Verlag: Auguſt 1926 43. Jahrgang Kirchenfeinde.— Der Die trüben Erwartungen, welchen der Hl. ter bei ſeiner Anſprache beim Konſiſtorium 1 Va⸗ in erſchreckender Weiſe erfüllt. Biſchöfen wurden abgeſetzt, verſolgt und des Landes verwieſen. Ein ſchändlicher Feldzug wurde gegen den päpſtlichen Abgeſandten Mſgr. Caruana angezettelt. Eine große Erregung hat ſich der Katholiken des ganzen Landes bemächtigt. Der entſchloſſenen Abwehr unſerer Glaubensbrü der tritt die freimaureriſche, ſozialiſtiſche Regie— rung mit allen Mitteln der Liſt und Gewalt ent gegen. Soeben wird das hinterhältige Treiben der Regierung aus den jüngſten Wochen bekannt. Als die Erzbiſchöfe und Biſchöſe von Mexiko un— ter Führung des Primas, Erzbiſchof Msgr. Jo⸗ ſeph Moral y del Rio von Mexiko-Stadt, Gäſte der Stadt Chicago anläßlich des Euchariſtiſchen Kongreſſes waren, wurde die Polizei von Chi cago vor einer Gruppe mexikaniſcher Ge⸗— heimagenten der Calles- Regierung ge— warnt, welche den mexikaniſchen Kirchenfürſten überall hin folgten, um ſie bei ihren Re den in den Verſammlungen zu überwachen Es ſind im ganzen etwa 900 katholiſche Merita ner auf dem Chicagoer Kongreß zugegen gewe— ſen. All ihr Tun und Laſſen wurde von des Nec ierungsſpionen ſorgfältig aufgezeichnet und durch beſondere Agenten dem kirchenkeindlichen merxikaniſchen Präſidenten überm'tteit Einige Blätter wußten damals ſchon zu berichten, daß die mexikaniſche Regierung eine„Verteidigungs— Propaganda“ eröffnen wolle, bei der weder an Eine Reihe von des 7 Gründlichkeit noch an Koſtenaufwand geſpart werden ſolle. Daß die Propaganda nicht ſchon während des Kongreſſes zur Auswirkung ge langte, wird dem Umſtande zugeſchrieben, daß die Waggonſendungen mexikaniſcher kirchenſeind licher Schmähſchriften, nicht zeitig genug ange— kommen ſind. tet, daß die Sendlinge Mexikos von dem Stadt— oberhaupte von Chicago einen deutlichen Wink erhalten haben, wonach eine unfreundliche oder [gar katholikenſeindliche Propaganda unter den fatholiſchen Kongreßteilnehmern durch die ſtädti ſchen und ſtaatlichen Behörden nicht geduldet würde. Wie jetzt bekannt wird, hat die Calles-Regie rung die unglaubliche Dreiſtigkeit beſeſſen, auf dend Umwege über ihre Vertreter im Konſulats— dienſt in den Vereinigtn Staaten im Anſchluß an den Euchariſtiſchen Kongreß Nordamerika mit unwahren und irreführenden Provagandaſchriften bezgl. der Kirchenverfolgung in Mexiko zu über— ſchwemmen. Die Propaganda trägt ganz ofſenen katholikenfeindlichen Charakter. Die von der Calles-Regierung auf di in Zehntauſenden von Exemplaren in einigten Staaten verbreitete Schmähſchrift beſteht, wie der„Maasbode“ näher beſchreibt, aus einer Broſchüre von 18 Seiten in großem Format in anſprechendem farbigen Umſchlag. Sie iſt auf gutem Papier gedruckt, glänzend aus— geſtattet und mit techniſch guten Illuſtrationer verſehen. Sie enthält einer Serie von 16 Arti— teln, deren jeder mit großer Gewiſſenhaftigkeit geſchrieben, unter der gleißneriſchen Darſtellungs— eſe Weiſe den Ver— ten weiſe jedoch einen wütenden Angriff auf die katholiſche Kirche darſtellt. Zur Ver— tiefung ihrer Wirkung iſt jede Seite der Bro— ſchüre in ſpaniſchem und engliſchem Text ver— faßt. An der Verfolgung der Katholiken nehmen durch ihre perſönliche Initiative der ſosialiſten— freundliche proteſtantiſche Präſident Plutarco Elias Calles und ſein famoſer Innenminiſter Tejada hervorragenden Anteil. Letzterer hat den Regierungsagenten befohlen, alle Kirchen in Be— ſitz zu nehmen. Er geht dabei von der bezeich— nenden Theorie aus, daß die Kirchen Staats⸗— eigentum ſeien. die dem Klerus nur zum Ge— mehr gebraucht werden, wieder an den Staat zu— rückfallen. Man könnte über dieſe mehr wie ſonderbare Logik lachen. wenn die ganze Ange— legenheit nicht ſo unſagbar traurig wäre. Die prachtvollen Kathedralen und Gotteshäu— ſer Mexikos ſind von der Liebe und Opferfreudig— keit der Katholiken erbaut worden. Sie ſtammen meiſt aus der Zeit, da Mexiko eine ſpaniſche Ko— lonie war, ſind alſo zum Teil annähernd vor fünf Jahrhunderten gebaut, alſo zu einer Zeit, wo man an die kleinen gewalttätigen„Staats- männer“ ſozialiſtiſcher Färbung von heute noch gar nicht dachte. Und dieſe Leute, die mit dem Eigentumsbegriff von Hauſe aus auf dem Kriegs— fuß ſtehen, erdreiſten ſich heute auf dieſe alten Beſitztümer der Katholiken Anſpruch zu erheben! Die Formulierung des Beſitzergreifungsbefehls, vom 14. Dezember 1925 Ausdruck verlieh, haben ſichſiſt mit Vorbedacht gewö Von anderer Seite wird behaup— brauch(!) überlaſſen ſind, ſo daß, wenn ſie nicht! Der Kulturkampf in Mexiko. Die Freimaurerfronde an der Arbeit.— Eine Schmäh Yſchrift der er Widerſtand der Katholiken. die Kirchen) verantwortlichen hlt. nicht nur den etwa Klerus, ſondern auch kirchentreue Laie ſchieben. Der Klerus hatte, wie in D in den Kulturkampfjahren von 1872 die und ſonſtigen kirchlichen Gebäude an beſonders vertrauenswürdiger Laien ü Die von der Regierung bedrohten kir ſitztümer haben nach flüchtiger Wert von mehreren hundert Mil⸗ lionen. Das erklärt ſich daraus, daß nur die großen und die mittleren Städte auch die kleineren Orte und Dörfer Zahl von Kirchen beſitzen. Eine von Kathedralen und Kirchen ſind Schmucks. hochwertiger Altäre und Ge— Rer. Pet! ſtehen“ 5 Die Regierung! nämlich Kirchen bertr lichen Schätzung einen gen. koſtbaren A mälde, die old, Silber und koſtbaren ei nen überk 5 Viele dieſer Kunſtſchätze haben einen Wert. Es beſinden deren alten Meiſtern. Es ſteht kegierung dieſe Schätze in zu befürchten, daß die Staatsmuſeen die J d bring Unterdeſſen herrſcht die unbeſchränkt. 40 Verteidigung der Gewalt Liga zur willkürliche 50 Mitglieder der kirchlichen heit ſind ver tet worden. Die Verhaftungen gehen Die Frauenwelt trägt trotz Hitze farbige, geſchweige denn helle Kleider liegt bekanntlich auf demſelben Breite fri die kirch entreue Fra Trei reit der nenn Uenm Düſſeldorf, 2. itten de 1 daß chen verſammeln und aus den Gebetbü ten, in der gleichen Weiſe, als ob ein am Altare ſtehe. dürſen den kranz vor niemand darf aher im chor Platz nehmen. Die Katholiken ſind ſchloſſen, dem gewaltt ma Die Laien eten, ätigen Vorgehen fſten Widerſtand entgegen— zen. eber eine ſogen. tion“ weiß die„Frankf. Be zeigt. wie dieſe worden iſt. Das genannte bis „antiklerikale Demonſt Ztg.“ zu berichten. Der Demonſtration„gemacht“ Blatt berichtet darüber: rigen Höhepunkt des offenen Kon— Staat und dete der geſt— rige emonſtra Arbeit teien und Gewerkſch ie Politik Kirche, an dem 50 001 0 nter Frauen, teilnahmen. 01 ttenen Posen eskortierte 3 führte rieſige Banner mit ſich, auf denen die Kirche ſ wurde. Hälfte der Demonſtranten waren B ie Regierung in einem Rundſchr den angewieſen hatte, d jahme an enn Demonſtrationszug obligatoriſch für alle Beamten zu machen. Eine Gruppe Beamter und Zeitungsangeſtellter hat gegen die Anordnung öffentlich proteſtiert. Die Demonſtration verlief ohne jeden Zwiſchenfall. Die Straf durch die ſie ſich bewegte. waren zum e Teil leer; die wenigen Zuſchauer verhielten ſich völlig teilnahmslos. Wöhrend der Zeit, in der die Demonſtration ſtattfand, waren die Kirchen oſtentativ gefüllt. ö Alſo abkommandierte Beamte„demonſtrieren“ gegen die Kirche, ziehen durch leere Straßen, während zur gleichen Zeit die Kirchen überfüllt ſind. Das zeigt zur Genüge, daß die freimau reriſch⸗ſozialiſtiſchen Gewalthaber ſich ausſchließ lich in der Geſellſchaft öl befinde S dor 5000 Zuta Zug alle ſelbſt le von El mit denen anſtändige Leute im zu tun haben wollen. nenten, Britiſcher Einſpruch. London, 2. Aug. Nach einer Meldung des „Daily Telegraph“ aus Mexiko-Stadt hat der britiſche Geſandte in Mexiko formelle Vorſtellun- gen beim mexikaniſchen Außenamt wegen der Kathedrale erhoben, die der Andachtsort der bri tiſchen Kolonie in Mexiko iſt. Ein Komplott gegen Calles? Paris, 2. Aug. Die Polizei von Mexiko-Stadt verhaftete ſieben Frauen und zwei Männer, die in ein gegen das Leben des Präſidenten Calles gerichtetes Komplott verwickelt ſein ſollen.(7) Nach den Angaben der Polizei ſollen() die Verhafteten dem Bund für die Verteidigung der religiöſen Freiheit angehören. (Die ganze Meldung trägt den Stempel der Unwahrheit an der Stirn. Die Machthaber ſu— chen ihre Willkür zu bemänteln. Die Red.) Die Franhenſtabiliſterung Paris, 2. Aug. Dem„Matin“ zufolge hat Poincare keineswegs die Abſicht, das belgiſche Schotzſcheine nachzuahmen. Eine große Aufmerk⸗ ſamteit werde die Regierung in den nächſten Ta⸗ gen der Frage widmen, auf welchem Niveau der Franken ſtablliſtert werden ſoll. Zu dieſem Zweck werde Potncare die Sachverſtändigen verſam⸗ Heiſpiel der Zwangskonſolidierung der ſtaatlichen] melu, die den Sachverſtändigenplan ausgearbeitet „die nicht unter der Bewachung der dafür(für ruppen nicht eamte, haben. Er ſei der Anſicht, daß an die Fixierung dieſes Niveaus erſt gedacht werden könne, wenn nach Annahme der Finanzgeſetzgebung der Kurs Niveau erreicht haben wird, das dem wieder zurückgekehrten Vertrauen in den ſtaatlichen Kre⸗ dit entſpreche. Erſt dieſes Niveau werde die Grundlage dafür abgeben, zu welchem Kurs end— gültig der Franken ſtabiliſiert werden könnte. 1 D 2 er Stand des Franken. Der Franken chwankungen. zeigte auch Daß Pfund be⸗ 1 Dollar mit 4½%½8. Der tiefſte Kurs war 189,50 bezw. 34,95. Bis gegen Mittag ſtieg das Pfund wieder auf 191,50, der Dollar a1 Au 9 der Deutſches Reich. Vertagung des Reichsehrenmalplanes? Bo- Be Aug. Wie wird inettsſitzung Frage Errichtung beſchäftigen. Nach der vo angeregten und ſtattgefundenen 2 tigung der Inſel Lorch im Rhein haben die vier großen Frontkämpferverbände ihre 2 etwaige Wahl der Inſel Lorch bracht. Bei dieſer Sachlage iſt in der Rei gierung die Anſicht vorherrſchend, das Projekt vorläuſig ſo lange zu vertagen, Einigung der bei dem Reichsehrenmal den Gruppen zuſtand wir Reichsregierung Ver 2 Derim, 2. hören, die Kab der Seite nächften von zedenken gegen zum Ausd bis führen führen egekommen egek iſt. Zuſammenſtoß. Politiſcher Z Aug. In den frühen Morgen⸗ ſtunk n des heutigen Tages kam es an der Ecke der Gart und Sußmannſtraße zu einer Schlä⸗ Stahlhelmleuten und Angehö 6 Schwarz⸗Rot⸗Gold. 0 i waren ungefähr 30 Perſonen tei 5 Perſonen wurden der Wache vorgeführt; Perſonen hatten ſogenannte Totſchläger im Deutſchlandlied Gebiet. Aug. verbotene im beſetzten Köblenz, nahmen kü in und Rheiniſche ürzlich eine Dampferfahrt auf dem 8 ſangen dabei beim Paſſieren don Koblenz das Lied„Die Wacht am Rhein“ und das Deutſchlandlied hatte nunmehr ein Nachſpiel vor dem hieſigen franzöſiſ Militär⸗ gericht. Der Rektor Bertram aus Rüdesheim ö zu einer Geldſtrafe von 500 Mark oder Ge is verurteilt. tien Schülern das Abſingen bezei Lieder am Deutſchen Eck nicht unterſagt hatte. Gymnaſiaſten Dies en Nonaten weil er dor Heften der nete 0 Kleine politi Berlin, Aug. hat der Geſchäfts ternati die Maßnahr tees der Partei gegen Sinowjew dem Zentralkomitee ſein Vertrauen chen. Sinowjew wird alſo demnächſt dem Geſamtvorſtand ausſcheiden. 3 zufolge unge Onale ausg. auch Italien. Einheitsbrot in Nom, 3. Aug. Geſtern wurde in Italien eine Verfügung des Miniſterrates das Ein brot eingeführt, zu deſſen Herſtellung nur r u, Weizenmehl im Verhältnis von 80-85 Pr verwendet werden darf. Herſtellung von Lu und Süßigkeſten aus mehl ift verboten. Durch eine Reihe von maßnahmen iſt eine Verminderung des umlaufes und eine Verminderung lichen Schuld um 15 Milliarden worden. brot, Backwaren Wei 80 D Lire Zuſammentritt des Dawesausſchuſſes. Lundun, 2. Aug. Wie„Daily Chronicle“ be⸗ richtet, iſt die erſte Zuſammenkunft des Dawes⸗ ausſchuſſes, der hier zuſammengetreten ift, am Samstag in der Bank von England abgehalten worden. Sachverſtändige der verſchiedenen Län⸗ der nehmen daran teil. Den Vorſitz der Verhand— lungen führt Parker Gilbert. Eröffnung des panaſiatiſchen Kongreſſes. London, 2. Aug.„Daily Mail“, die über die Eröffnung des panaſiatiſchen Kongreſſes in Na⸗ gaſaki berichtet, ſchreibt, daß dieſer der erſte Kon⸗ greß der Weltgeſchichte ſei, in dem Delegierte der farbigen Raſſen die Raſſengleichberechtigung for⸗ derten und die Vorherrſchaft der Weißen verur⸗ teilten. Der japaniſche Redner wies vor allem auf die japanfeindliche Stimmung Amerikas hin. Der Kongreß ſelbſt wird von der Polizei ſtreng überwacht und alle Zugänge zu dem Kongreß ſelber ſind mit Polizeipoſten beſetzt. 1 E — Ausland. Eingeſtellte Einlöſung belgiſcher Schatzſcheine. Brüſſel, 2. Aug. Um die Erhöhung des Bank notenumlaufes zu vermeiden, hat auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes vom 16. Juli das belgiſche Kabinett die Einlöſung der Schatzſcheine einge⸗ ſtellt.„Der diesbezügliche Beſchluß des Königs, den ſämtliche Miniſter unterzeichneten, iſt im Stabtsanzeiger veröffentlicht worden. Die Zei⸗ kungen billigen ohne Parteiunterſchied dieſe Maß⸗ nahme durch die freilich der Staatskredit ſchwer Mitleidenſchaft gezogen werden dürfte. Ob durch einc dauernde Sanierung des belgiſchen an erfolgen wird, iſt allerdings eine offene Frage. Die Maßnahme der Regierung hat zu⸗ eee 6 0 0 außerordentliche Beſtürzung da man werw ir⸗ kungen von ihr ebe e Zweieinhalb Millionen Mark für eine Bibliothel Die Clawſen⸗ Bibliothek in New⸗York, die Hauptſächlich Bücher aus der Zeit der Stuarts und der Königin Eliſabeth enthielt, iſt dieſer Tage für den enormen Betrag von 650 000 Doll. werſteigert vorden. Unter den 926 Nummern die⸗ ſer Bücherſammlung befanden ſich Erſtausgaben von Miltons,„Coumes“ und eine Anzahl von Shakesſpäre'ſchen Dramen. Daneben ſeltene Werke Spencer. von Bryon, Whitman und Herbert Vermiſchtes. Schwings Geſtändnis. Gießen, 1. Auguſt. Der in Frankfurt ver⸗ haftete Schwing hat ein volles Geſtändnis über den Fememordverſuch an Oberleutnant Wagner, in Verbindung mit dem Rathenau⸗ mörder Kern und deſſen Helfer von Salomon, abgelegt. ö Feuer im Pariſer Zoo. Paris, 1. Auguſt. Im Zoologiſchen Garten von Paris iſt geſtern die Abteilung mit den nusgeſtopften Tieren und Jagdtrophäen durch Feuer zerſtört worden. Das Feuer griff auch auf die Abteilung der lebenden Tiere über, insbeſondere wurden 60 Papageien, die die einzigen in dieſer Art auf der Welt ſein ſollen, vernichtet. Die Affen konnten in den Bois de Boulogne entweichen. * ö Großfeuer in einer Seidenfabrik. Mailand, 1. Auguſt. In der Kunſtſeidefab⸗ 2 Chetillon im Koſta⸗Tal iſt ein großer and ausgebrochen, der ſehr raſch um ſich und beſonders in den Baumwoll⸗ und Seidelagern großen Schaden anrichtete. Die enerwehr konnte den Brand nach mehrſtün⸗ digen Bemühungen löſchen. Der Schaden er⸗ reicht 15 Millionen Lire. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht bekannt. Die Schüden des Wirbelſturmes. New Pork, 1. Auguft. Nach den letzten uldungen iſt der Schaden, der durch den irbelſturm in den Antillen angerichtet wurde bedeutend größer als zunächſt angenommen g en konnte. Auf den Bahama⸗Inſeln wird er auf 8 Millionen Dollar geſchätzt. 150 Per⸗ ſonen werden vermißt, 200 kleine Schiffe ſind nicht in die Häfen zurückgekehrt. Von den 60 Schiffen, die im Hafen von Naſſau verankert waren, blieben nur drei unverſehrt. 8 Schiffe, die den Alkoholſchmugglern gehörten, ſind an der Küſte geſcheitert und vollſtändig vernichtet worden. Auf Florida und auf Portorico wird der Schaden auf 10 Millionen Dollar geſchätzt. Die Zahl der Toten beträgt in Florida 200, in Portorico 100. ein dunnes Rätsel Roman von Alfred Wilſons, in auto riſterter Ueberſetzung von Johanna Zunk. 0 Die Straße, in welcher ſte anden, war zwar ſchmal, eng, kurz, aber die Häuſer machten einen ſoliden Eindruck, ſo daß man keineswegs vermuten konnte, daß lichtſcheues Geſindel hier ſein Weſen treibe. „Vielleicht iſt er hier in einem der Häuſer,“ ſagte Sterret prüfend, als ob er ins Innere der Wohnungen hineinſehen wollte. vielleicht auch nicht. Vielleicht har er die Hülſe,— wenn ſie ihm wirklich gehört, auf dem Wege nach den Docks verloren, und vermißt ſie erſt auf der Fahrt nach Amerika. Wer kann's ſagen!“ Gordon gab nicht gleich eine Antwort, er ſah angeſtrengt auf die Erde.„Wenn wir die Fußſpur, lange, ſchmale Füße, mit leichtem Schritt, finden könnten,“ ſaßzte er zu Sterret und ſpähte die Straße eutlang. die meiſten Spuren unkenntlich. Gordon ſtieß auf eine und die andere, die ihn wohl an die, welche er in Minden Lane gefunden hatte, er⸗ innerte, aber immer wieder fand er doch Ver⸗ ſchiedenheiten von jener, daß er einſehen mußte, er war auf falſcher Spur. Verzweifelt wollte er ſchon die ganze Sucherei aufgeben, als Sterret einen Ruf der Ueberraſchung ausſtieß. ö Der Junge hatte ſich nach den erſten Worten von Gordon an die Arbeit gemacht. Er hatte ſich in einiger Entfernung von den beiden auf⸗ geſtellt und ſchien denn auch wirklich Erfolg; gehabt zu haben. Sein hellleuchtendes Auge und ſein raſches Winken lündete an, daß er etwas entdeckt zu haben glaubte; beide Männer traten zu ihm heran. Er zeigte auf eine Spur, die ungefähr fünfzig Schritte von dem Platze ent⸗ fernt war, wo Sterrets Stock auf den Boden geſtoßen. Mrüfend ſab Gordon binunter, er tat einen Zu einer impoſanten Kundgebung verſam⸗ melten ſich anläßlich der Tagung der„Deut⸗ ſchen Jugendkraft“ in Düſſeldorſ am vorletzten Samstag viele Tauſend Teilnehmer einer Kundgebung junger Menſchen, die in unermüdlicher Arbeit ſeit Jahr und Tag ſich bemühen, ihre körperlichen und ſeeliſchen Kräfte zu wecken, zu ſtärken, deutſcher Jugend Kraft in ſolche Bahnen zu lenken, die unſerem Volkskörper all jene Aufbauſtoffe zuführen, die er allzu notwendig braucht, um ſein koſt⸗ barſtes Kapital, die Volksgeſundheit ſich meh⸗ ren zu ſehen. Alt und Jung fanden ſich da ein, Väter und Mütter. Söhne und Töchter. Päda⸗ gogen und geiſtliche Herren, hohe Beamte, Vertretungen der Stadt, der Parteien, des Landes, des Reiches. Bereits vor Beginn der Feierſtunde waren Paterre und Tribüne faſt dicht beſetzt.— Da! ein Händeklatſchen, ein freudiger Zuruf und in farbenfrohem Zuge zogen die Tiroler Landesſchützen, deutſche Brüder und Schweſtern, mit Banner, Schild und Inſtrumenten, immer wieder freudig be⸗ grüßt, in die Rheinhalle ein. Dann folgte das grün⸗weiße DIͤK⸗Banner, das mit dem der Tiroler vor dem Podium Aufſtellung nahm, und wenige Augenblicke ſpäter klang der Innsbrucker flotter Marſch durch den lichten Raum. Als dieſer verklungen, ſangen die ver⸗ einigten Kirchenchöre des Dekanats Düſſeldorf, begleitet von der Kapelle des Zoologiſchen Gartens, Beethoven's„Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre... Reicher Beifall lohnte die treffliche Darbietung. Lehrer Deutſch, der Verbandsleiter der Deutſchen Jugendkraft, hatte inzwiſchen das Rednerpult betreten und begrüßte die überaus ſtattliche Anzahl Sportler und Gäſte mit einer zündenden Anſprache. g „Deutſche Jugend am deutſchen Rhein“ ſo ſprach Redner u. a., aus allen Gauen des Reiches, vom Oſten, wo der erſte Morgen⸗ ſtrahl deutſches Land begrüßt, bis zum Weſten zur immer deutſchen Saar, von der brauſenden Nordküſte bis zum Süden der hohen Alpen ſeid Ihr, Mitglieder der DIK., nach Düſſel⸗ dorf gekommen. Heute wollen wir aller Welt verkünden, was die DK. will und wie ſie arbeitet. Als Leiter des Verbandes darf ich Sie alle hier begrüßen, und ich begrüße be⸗ ſonders unſeren 1. Vorſitzenden, den General- vräſes Moſterts, der nach kaum alücklich über⸗ ſtandener Halsoperation es nicht unterlaſſen konnte. heute abend in unſerer Mitte zu wei⸗ len. Wir alle wünſchen ihm eine baldige Ge⸗ neſung. In ſeinem Namen habe ich die Ehre Sie alle herzlich willkommen zu heißen. Ich begrüße den Vertreter der Staatsregierung, den der Provinzialverwaltung, Landeshaupt⸗ mann Dr. Horion, die Vertreter der Stadtver⸗ waltung. die Stadtverordneten, die hochw. Geiſtlichkeit, die wir bereits heute vormittag in unſerer Mitte ſahen. Hier möchte ich all der ſchriftlichen Grüße und Wünſche gedenken, die uns zu unſerem Verbandstag ſo zahlreich zu⸗ gegangen ſind. Alle Schreiben kann ich nicht verleſen. Nur eines, es iſt das Schreiben des vor wenigen Tagen im Herrn verſchiedenen in der Rheinhalle die Zeuge ſein wollten von, Deutſche Jugend am deutſchen Rhein Eine impoſante Feſtfeier der Deutſchen Jugendkraft in Düſſeldorf. ſchreibt er uns von ſeinem Krankenbette fol⸗ gendem Gruß:„So hoch ich den Wert der DI,. einſchätze, ſo ſehr ich den Beſtrebungen, die ſie verfolgt, aus einem Körperkult zu einer gewiſſenhaften Körperkultur zu gelangen, An⸗ erkennung zolle, es iſt mir leider nicht möglich, bei dieſer Ihrer Tagung zu weilen. So muß ich Ihnen aus der Ferne meinen Gruß und meinen Segen ſenden.“— Solche Worte mö⸗ gen uns, ſo ſprach Verbandsleiter Deurſch zur ſichtlich bewegten Verſammeung, wieder Mut und Begeiſterung geben zu froher und kraft⸗ voller Arbeit. Vor allem auch mein Gruß dem Peter⸗Mayr⸗Bund“ aus dem deuiſchen Tirol. Ihr, Tiroler Brüder, ſeid zu uns gekommen, weil Ihr Euch eins mit uns fühlt, weil Ihr hervorgegangen ſeid aus den Vereinen, aus denen auch die DI K. hervorging, aus den katholiſchen Standesvereinen. Möge der Tag nicht mehr fern ſein, da auch wir mit Euch wieder ſind ein einig Volk von Brüdern. Und nun wollen wir unſeren Freunden und Gäſten unſeren Verbandsruf entgegenrufen. Darum erhebt Euch von den Sitzen, ihr Jugendkraft⸗ anderer Weiſe befriedigt werden, und das Abfindungs⸗ ler. Unſeren Freunden und Gäſten ein drei⸗ faches„Jugendheil“! Kromolickis„Hymne“, zum Vortrag ge⸗ bracht von den vereinigten Kinderchören, folgte der Begrüßungsanſprache, die großen Beifall auslöſte. Graf Neipperg, der Protektor der Deut⸗ ſchen Jugendkraft, ſprach nunmehr über die Aufgaben und hohen Ziele der katholiſchen Spiel und Sport treibenden Jugend. Inzwiſchen war Reichstagsabgeordneter von Guerard(Koblenz) erſchienen, von den Herren des Verbandsvorſtandes herzlichſt be⸗ grüßt. Nach einem trefflichen Marſch der Tiroler, und dem„Jubilate Amen“ von Bruch zu dem Fräulein Olga Kockerols abermals die Soli ſang, nahm der zweite Vorſitzende des Verbandes, Reichstagsabg. Hofmann, Ludwigshafen das Wort, um zu dem Tema: „Unſere Forderungen an Gemeinde und Staat“ zu ſprechen. Dann erklang vieltauſendſtimmig das Deutſchlandslied. Uebervollen Herzens ſang die Menge dieſe Huldigung an das Vaterland, und die deutſchen Brüder aus Tirol und Oeſtereich ſangen freudig mit Karl Zobl aus Innsbruck rief, als das Lied zu Ende, den deutſchen Brüdern zu Herzen gehende Worte zu. In den brauſenden Jubel und Beifall der Tauſende miſchten ſich die ernſten Klänge des Andreas⸗Hofer⸗Liedes. In mehr denn einem Auge glänzte heimlich eine Träne, als es ernſt und getragen durch den Raum erſcholl: ...„Es blutet der Brüder Herz, Ganz Deutſchland lag in Schmach u. Schmerz, Mit ihm ſein Land Tirol...“— Unvergeßlich dieſe Augenblicke, die die Ge⸗ danken ſüdwärts eilen ließen in die Täler des, Brenner, nach Insbruck und Bozen.— Noch einmal ſang der Chor. Diesmal den „Barbaroſſa“ von Jakobs. Dann klang der Schlußmarſch durch die weite Halle, aus der die vielen tauſend Freunde der„Deutſchen Biſchofs Paul Wilhelm v. Keppler vonRotten⸗ burg. Eigenhändig, mit zitternder Hand langen Atemzug.„Vas ſtimmt,“ ſagte er.„Ich bin deſſen ganz ſicher. So iſt es auch Uſhers Bleiſtifthülſe, denn die Spuren ſind's auch.“ Vor ihnen lag genau auf dem weichen Boden zu erkennen, die Abzeichnung der langen, ſchmalen Stiefel Uſhers. Für jeden andern wär's doch noch ſchwierig geweſen, die Spur weiter zu verfolgen, aber für Gordon nicht. Die Er⸗ fahrungen, die er in Afrika geſammelt hatte, kamen ihm gut zu ſtatten. Er fand ſie, obgleich, oft von andern Tritten unterbrochen und ver⸗ wiſcht, jedesmal wieder, wenn Sterret und ſein Sohn ſie ſchon verloren glaubten. Es war ein glücklicher Zufall, daß die Straße ſo ſtill und waren heruntergelaſſen; aus dem Schornſtein ſtieg Aber die Straße war naß und ſchmutzig; es hatte die letzten beiden Tage geregnet. Obgleich in der Gaſſe keine beſonderen Läden waren, und wenig Menſchen ſie zu paſſieren ſchienen, waren doch ruhig war, und daß ſie keines Menſchen Aufmerk⸗ ſamkeit erregten, denn aus den kleinen, einfachen äuſern ſah ihnen niemand zu. Bei einem Heuſe welches ebenſo ſtill wie die andern ſchien, machten ſie Halt. Hier verloren ſich die Spuren. Das Haus ſtand ein wenig an der Seite, ſie ſahen es ſich genau an. Aber von außen war nichts Beſonderes daran zu finden. Es konnte leer ſein oder auch bewohnt. Die Vorhänge kein Rauch empor, kein Laut verriet, ob Leben darm ei, wos um das Haus herum⸗ DD. Als er nach einigen Minuten wiederkam, ſagte er:„Es iſt keine Hintertür da, aber ich habe meinen Jungen für alle Fälle dort poſtiert. Ob unſer Mann nun drin iſt, oder ob nicht. Das werde ich auf alle Fälle bald heraus haben.“ ö Gordon nickte und der Beamte zog die Klingel. Nach einigen Sekunden kamen Schritte die Treppe herunter, die Tür wurde geöffnet und ein junges Dienſtmädchen fragte nach ihrem Begehr. Sterret nahm aber gar keine Notiz von ihr, ſondern drängte ſich brüsk vorbei und trat in den Gang hinein. Da rechts war eine Tür, er öffnete ſie und ſah hinein. Gordon, der ihm ſchnell gefolgt war, ſah ihm über die Schulter und eine Sekunde blieben beide regungslos, denn vor ihnen ſtand Uſher! „Sie?“ ſchrie er, ee See Jugendkraft“ hinausſchritten, langſam, beſinn⸗ lich, in den warmen, duftigen Sommerabend. Sterret ließ Gordon zur Seite treten und ö ſchloß die Tür ab. „Sie werden unter Mordverdacht von der Polizei geſucht! Hier iſt der Haftbefehl gegen Sie!“ Uſhers bleiche Lippen zitterten, als er auf das Papier ſah, aber er raffte ſich zuſammen. „Der Teufel hole Sie und Ihren Haftbefehl!“ ſagte er.„Meinen Sie, ich bin ein ſolcher Dumm⸗ lopf, daß ich mich lebendig ſo leicht fangen laſſe? Sie haben ja die Verfolgung ganz geſchickt und ſchlau durchgeführt, aber ein Tiger, der aus ſeinem Lager aufgeſtöbert iſt, iſt noch lange kein ge⸗ faͤngener Tiger! Sehen Sie ſich vor!“ Sterret war gerade noch zur rechten Zeit zur Seite geſprungen, denn Uſher hatte ſeinen Revolver gezogen und mit äußerſter Schnelligkeit abgefeuert. Dies ſchnelle er Sterrets hatte ſein Leben gerettet, der Schuß ſtreifte nur ſeine Schulter. Gordon ſprang auf Uſher zu, um ihn am Schießen zu verhindern. Aber der Spieler war ſchneller als er. Unter Gordons Arm hinweg, an dem in Rauch gehüllten Sterret vorbei, er⸗ reichte er die Tür. Im nächſten Augenblick hätte er die Klinke heruntergedrückt gehabt, wenn ſich plötzlich nicht die Tür geöffnet hätte. Eine alte, 1. Dame mit weißem Haar ſtand auf der Schwelle und 5 ihre Augen mit Furcht und Erſtaunen von Uſher zu den beiden anderen wan Phil f Philipp!“ ſchrie ſie entſetzt. Uſher, der einen Verſuch machte, den Revolver zu verſtecken, land totenbleich mit geſenktem Haupte und herabhängenden Armen da. Er ſchien ganz außer Faſſung zu ſein. Die alte Dame wandte ſich an Gordon und Sterret. „Wer ſind Sie? Was tun Sie hier? Was ſoll das bedeuten?“ fragte ſie ſtreng. „Gordon fühlte bei ihrem Anblick etwas wie Mitleid in ſich aufſteigen, er gab keine Antwort. Aber Sterret ſiel ihr ins Wort. „Wenn Sie's gern wiſſen wollen. weshalb wir hier ſind, ſo hören Sie denn: Ich habe einen Haftbefehl für jenen“ und er zeigte barſch auf Uſher.„Und er hat eben den Verſuch gemach mich aus dem Wege zu räumen, er geht ein bißchen leichtſinnia mit dem Revolver um.“ Bunte Zeitung. Die deutſchen Kriegergräber in Ruffland. Die Inſtandſetzung der Gräberanlagen für die etwa 25 000 im heutigen Litauen ruhen⸗ den deutſchen Soldaten, die 1924 von der deut⸗ ſſchen Geſandtſchaft in Kowno nach zweijähri⸗ ger Unterbrechung erneut in Angriff genom⸗ men wurde, iſt unter Aufwendung erheblicher Mittel ſo gefördert worden, daß für Herbſt 1927 mit der Beendigung der Herſtellungsar⸗ beiten gerechnet werden kann. Die Ausfüh⸗ rung der Arbeiten erfolgt planmäßig unten der Leitung von fachkundigen, bereits beim Ausbau der Ehrenfriedhöfe in Oſtpreußen be⸗ ſchäftigten Kräften. Bisher haben rund 14 000 Ruheſtätten deutſcher Krieger neue Grabzei⸗ chen mit Inſchriften erhalten und rund 140 größere Ehrenfriedhöfe ſind wiederhergeſtellt worden. In der Kopenhagener Zeitung„Po litiken“ leſen wir die folgende Notiz: Diel Wenigſten wiſſen, daß ſich hier im Lande etwe! 70 deutſche Kriegergräber von dem Weltkriege her befinden. Die meiſten der Gräber bergen junge Matroſen, die an unſeren Küſten ange⸗ trieben ſind. Ein Mann, der kürzlich in Süd fünen und Lengeland Gelegenheit hatte, einen Teil dieſer Gräber mit namenloſen jungen Deutſchen zu ſehen, erzählt, daß die Bewohner die mit rübrender Pietät behüten., andbrieſe als Aufwertung. Bei der Auſcper⸗ 106 1 die ee e daß die Glän⸗ biger durch Gewährung von Goldpfandbriefen oder in verfahren regeln. Der neue Reichsminiſter der Juſtiz hat jetzt in einer Verordnung über die weitere Durch⸗ führung der Aufwertunge von Pfandbriefen und ver⸗ wandten Schuldverſchreibungen die näheren Beſtim⸗ mungen für die Abgabe von Liqnidations⸗ und Mo⸗ biliſierungspfandbriefen getroffen. Insbeſondere wer⸗ den die Rechte der Hypothekenbanken feſtgeſetzt. Die Prüfungs⸗ und Lehranſtalten der Zollverwal⸗ tung. Für die Techniſchen Prüfungs⸗ und Lehran⸗ ſtalten der Reichszollverwaltung iſt eine beſondere Ge⸗ ſchäftsordnung erlaſſen worden. Die Anſtalten be⸗ finden ſich in Berlin auch für die Bezirke der Landes⸗ finanzämter Brandenburg, Königsberg, Magdeburg. und Stettin, in Dresden auch für Breslau, Leipzi Oberſchleſien und Thüringen, in Hamburg für Han mover, Mecklenburg⸗Lübeck, Oldenburg, Ful aa Holſtein, Unterelbe und Unterweſer in Köln auch für Caſſel, Darmſtadt, Düſſeldorf und Münſter, in München auch für Karlsruhe, n Stuttgart und Würzburg. Zum Teil ſind die Haupklehranſtalten zugleich Sehanftalten für Zollbeamte. Aufgabe iſe ie Prüfung und Begutachtung von soll- und ſteuer⸗ techniſchen Fragen und die Ausbildung der Oberbe⸗ amten oder Anwärter dazu aus der Verwaltung der Zölle und Verbrauchsabgaben, die zu Lehrgängen ein⸗ berufen werden. Die Einheitskurzſchrift im Heer, Die Kenntnis der Einheitskurzſchrift ſollen die Heeresangehörigen nach einer Verfügung des Reichswehrminiſteriums ſich für den Dienſt und ſpäter als Verfſorgungsanwärter er⸗ 9955 Die Schrift ſoll auch im inneren Betriebe der! ehörden, in Zukunft im Verkehr miteinander ang wandt werden. Zur Uebung und Fortbildung wird die Bildung von Gruppen erpünſcht, deren Leitung ein geeigneter Heeresfachſchullshrer oder ein Mitglie bes Verbandes der Stenographenvereine übernehmen könnte. Die Kommandanturen und Standortälteſten ſind erſucht worden, die Einrichtung von Lehrgängen zu veranlaſſen. Luftpoſten nach dem Ausland im Auguſt. Die Luft⸗ bie hat einen derartigen Umfang angenommen, daß die 10 0 in ihrer monatlichen Zuſammenſtellung nur noch die nach dem Ausland aufführt. Sie gehen nach Amſterdam, Rotterdam, London, Kopenhagen, Malmö, Kalmar Stockholm, Oslo Helſingfors, Dan⸗ 89. Memel, Kowno, Warſchau, Smolenſk, Moskau, Straßburg, Paris, Lyon, Marſeille, Baſel, Zürich, Genf, Innsbruck Prag, Wien, Budapeſt, Belgrad, Bukareſt und Konſtantinopel. In Moskau iſt An⸗ ſchluß an fünf verſchiedene Linien. Benutzt werden außerdem die ausländiſchen Verbindungen Kairo⸗Bag⸗ dad, Newyork⸗San e mit 11 Anſchlußlinien und Barxanquilla⸗ buftanſchlüſſe und Bahn iſt an dieſen Verbindungen n der Hauptſache ganz Deutſchland angeſchloſſen. ava in Kulumbien. Durch Die Dame erſchrar und als ſie das Wort „Haftbefehl“ hörte, fuhr ſie mit der Hand nach dem Herzen, aber ſie richtete ſich mit Auſtrengung wieder auf. Ich weiß nicht, weſſen man meinen Sohn beſchüldigt, meine Herren,“ ſagte ſie. Stolz fügte ſie hinzu:„Es iſt ſicherlich nichts Schlimmes. Vielleicht ein Mißverſtändnis, welches er ſicher bald aufklären wird, Mein Sohn iſt mit einer jungen, ſehr reichen Dame, Miß Gaunt, verlobt. Augenblicklich 4150 es uns nicht beſonders, ſonſt würden wir nicht in einem ſolchen Hauſe wohnen. Wenn mein Sohn erſt das junge Fräulein Gaunt heiratet—“ Uſher hieß ſie durch eine Gebärde ſtill⸗ ſchweigen, aber ſie achtete nicht auf ihn und fuhr fort:„Die Dame iſt die Tochter eines ſehr reichen Mannes; wenn ſie erſt verheiratet ſind, wird mein Sohn auch Geld haben. Wir werden dann alles arrangieren. Bedenken Sie doch das, meine Herren. und haben Sie noch Nachſicht mit ihm.“ Sie hielt inne und ſah Sterret und Gordon zögernd an, Uſher ſtand mit geſenktem Haupte dabei. Aber etwas in den Geſichtern der Männer ſchien ſie zu beunruhigen ſie wurde noch bleicher. „Weshalb, weshalb kommt dieſer Haftbefehl?“ ea ſber er wandte ſich zu Sterret.„Ich bi i kommen Sie schnell e Aber die alte Dame hielt Sterret zurück. . 51 dieſer Haftbefehl? Was iein Sohn verbrochen? will es wiſſen!“ 50 5 ch Ich will es wiſſen . ordon fühlte Mitleid und ſelbſt S 1 0 wic e ich ſagte er:„Es liegt Verdacht: Mordes gegen ihn vor! So! e 5„Mein Gott, Mord? das iſt ja unmöglich— Aber plötzlich hielt ſie inne, denn Uſher hatte aufgeſehen und ihre Augen hatten die ihres Acht Lache f 5 ie ſchrak zuſammen, aber mit äußerſter Selbſtbeherrſchung ſagte ſie:„Es muß unn ſein. Da waltet ein Mißverſtänduis. Es iſt alles meine Schuld; er tat es für mich! nur für mich! — Wir ſind arm, ſehr arm, wie Sie ſehen. Er wollte unſer altes Haus für mich zurückkaufen. Es war der letzte Munſch meines Lebens. Das Anfähigkeit Nechtsbrief kaſten Friſtloſe eden Anhaltende Krankheit iſt ſowoh nach dem Handelsgeſetzbuch, das für Handelsgehilfer und Lehrlinge in Frage kommt, wie nach der Ge⸗ werbeordnung, deren Beſtimmungen Betrſebsbeamte Werkmeiſter uſw. ſowie gewerbliche Arbeiter unter. tehen, als ein wichtiger Grund anzuſehen, der den Arbeitgeber zur friſtloſen Kündigung berechtigt. Für die Beurteilung, ob ein ſolcher wichtiger Grund nach Lage des Falles vorliegt, iſt nach der herrſchenden Rechtſprechung nicht erforderlich, daß eine dauernde zur Forxtſetung der Arbeit vorliegt. Es muß ſich aber zur Zeit der Kündigung das Ende der Krankheit nicht 1 U laſſen oder doch anzunehmen ſein, daß ſie noch längere Zeit dauern werde. Wiebererlangung verſchleuderten Grundbeſitzes. Eine Anfechtung des zwiſchen Ihrer Mutter und dem Käufer im Jahre 1923 abgeſchloſſenen Grundſtückskaufvertrages iſt nicht möglich. Der Vertrag war, wie Sie mit⸗ teilen, von der zuſtändigen Behörde, d. h. dem Landrat, genehmigt. Ein ſogenannter Schwarzkauf lag auch nicht vor, da der Kaufpreis von beiden Vertragsteilen richtig wiedergegeben war. Daß ſich Ihre Mutter über den Wert des Geldes geirrt hatte, iſt nach den neueſten Entſcheidungen des Reichsgerichts unbeachtlich, es ſei denn, daß der Käufer eine ihm bekannte Notlage Ihrer Mutter ausgenutzt hatte, obwohl er ſelbſt genau den Grundſtückswert und den Minderwert ſeiner Kauf⸗ preiszahlung erkannt hatte. Dieſer Nachweis dürfte ſchwierig ſein. Schuldlos geſchiedene Mutter. Da Ihr Ehemann für allein ſchuldig erklärt worden iſt, ſo ſteht Ihnen das Kind zu, deſſen Aufenthaltsort Sie nunmehr auch zu beſtimmen haben. Der Mann hat aber einen Anſpruch darauf, daß er das Kind von Zeit zu Zeit ſehen kann. ſo regelt 1 05 Antrag das Vormundſchaftsgericht den Verkehr mit dem Kinde. Der Vater iſt auf jeden Fall verpflichtet, für den ſtandesgemäßen Unterhalt des Kindes zu ſorgen, ſoweit er Einkommen beſitzt. Trifft er mit ſeiner zweiten Frau abſichtlich eine Vereinbarung, um zu verhindern, daß eine Jwangsvollſtreckung wegen der Unterhaltsgelder gegen ihn durchgeführt werden kann, und hat die zweite Frau davon Kenntnis, ſo haftet ſie dem Kinde für den entſtandenen Schaden, alſo für die Unterhaltsgelder. Vergleich über Aufwertung. Trotzdem Sie im Auguſt 1928 einen Vergleich über die Rückzahlung der durch die Hypothek geſicherten Neſtfaufſchuldforderung abge⸗ ſchloſſen hatten, können Sie die Aufwertung verlangen. 10 67 Aufw. Gel.). Auch die erſt April 1924 erfolgte Nachzahlung ſteht dem nicht im Wege, wenn es ſich hier nicht um einen neuen Vergleich gehandelt hat. Die Anrechnung der Auguſt 1923 erfolgten Jahlung erfolgt nach der Umrechnungstabelle des Geſetzes, die der Zahlung im April 1924 zu dem Goldmarkbetrag. Rennwert). 6 78 Aufw. Gef.. Invaliditäts⸗Nente. Der Umtauſch der Invalidenver— ſcherungskarte ſoll binnen zwei Jahren erfolgen. Iſt ies verſäumt, ſo muß im Streitfall der Verſicherte beweiſen, daß die Anwartſchaft erhalten iſt. Ein Streit⸗ fall beſteht aber nicht, wenn aus den Entwextungsdaten der Marken zu erſehen iſt, daß vom Ausſtellungstage der Karte ab für je zwei Jahre mindeſtens 20 Marken verwendet find. Bei richtiger Markenverwendung und richtiger Entwertung kann alſo die Karte länger als zwei Jahre benutzt werden. Untervermietung, Wenn Sie das leere Zimmer Ihrer Wohnung, das Sie untervermietet haben, jetzt dringend für eigene Zwecke gebrauchen, ſo können Sie aufAufhe⸗ bung des Mietverhältniſſes klagen. Das Mieterſchutz⸗ geſez ſagt: Das Intereſſe an der Rückgewähr des Raumes muß ſo dringend ſein, daß auch bei Berüch⸗ loch der Verhälkniſſe des Mieters die Vorent⸗ 58 tung eine ſchwere Unbilligkeit für den Vermieter bedeuten würde. Das Gericht kann, wenn es dem Klageantrage zuſtimmt, den Vermieter verpflichten, dem Mieter die Umzugskoſten ganz oder teilweiſe 10 erſtatten. Auch kann das Gericht die Zwangs voll- ein entsprechender Erſatzraum geſichert iſt. Deutſche Urteile in Frankreich. Sie müſſen noch ein Vollſtreckungsurteil vor einem franzöſiſchen Gericht zu dem bereits erſtrittenen deutſchen Urteil erwirken. Dies dürfte erheblichen Schwierigkeiten begegnen, da das franzöſiſche Gericht nicht etwa nur die Ordnungs⸗ mäßigkeit des vorliegenden Erkenntniſſes prüft, ſondern ſelbſtändige Erwägungen anſtellt, ob das deutſche Ge ⸗ richt im Sinne des franzöſiſchen Rechts zuſtändig war, ob dem Gegner genügend Verteidigungsmöglichkeiten gegeben waren, ob das Urteil auch nicht etwa gegen Intereſſen des franzöſiſchen Stagtes verſtößt und auch, ob es dem allgemeinen Gerechtigkeitsgefühl entſpricht. Sie müſſen einen Anwalt zu Rate ziehen. gat ihn dazu gefuhrt. Es iſt, o, meine Herren, laſſen Sie mich—“ Gordon ſprang hinzu, um ſie aufzufangen, es war zu ſpät. Sie war zu Boden geſtürzt. Üſher ſah die beiden ſtreng an, er ſtand zwiſchen ihnen und ſeiner ohnmächtigen Mutter. „Ich bin bereit, Ihnen zu folgen,“ ſagte er. „Wir gehen, ehe ſie wieder zu ſich kommt. Es iſt wahr. Ich tat's um ihretwillen. Ich kann nichts weiter ſagen. Komnien Sie“— als die beiden noch zögerten.„Um Gottes willen, ommen Sie!“ Gordon ſah auf die Bewußtloſe auf der Erde, aber der ſtumme Vorwurf, der aus des Spielers Stimme klang, beſtimmte ihn zum Gehen. In der Vorhalle legte Sterret Uſher Feſſeln um die Handgelenke, doch deſſen Widerſtand war augenſcheinlich gebrochen. Gordon nahm in der 1 die Gelegenheit wahr und flüſterte dem fungen ienſtmädchen, welches mit neugierigen Augen in der Küchentür ſtand, zn: „Gehen Sie ſchnell zur gnädigen Frau und kaufen Sie nachher, was notwendig für ſie iſt. Ihr iſt unwohl geworden. Dies hier iſt für ie—“ Er gab ihr ein Trinkgeld und außerdem einen Sovereign. 5. Das Mädchen nickte freundlich, ihre Blicke folgten Uſher und Sterret verſtändnislos. Gordon war zufrieden, daß ſie wenigſtens jetzt Geld hatte, ſie machte ihm einen ehrlichen Eindruck. „Was ich doch für'n Schwächling bin,“ fuhr ihm durch den Sinn,„jener iſt der Mörder und ein Schurke obendrein, und mir iſt zu Mute, als hätte ich ein Verbrechen begangen.“ a Auf der Straße ſchloß ſich ihnen der junge Sterret an, vergnügt ſah er auf den gefeſſelten Uſher. 1 Aber auch der Exkorporal konnte erſt nach und nach auf dem Wege zur Stadt das Gefühl des Mitleids verwinden, welches heute ſeine ſonſt ſo wenig empfindliche Natur überkommen hatte. Sein kleines Büreau war ihm ja ganz ſicher⸗ aber er mochte jetzt nicht in Gegenwart von Uſher davon ſprechen. Stillſchweigend legten die drei die Reiſe nach London zurück, jeder mit ſeinen Gedanken beſchäftigt. Hindenburgs Gruß an die deutſche Studentenſchaft. Der Reichspräſident der Deutschen Ber1 19, den 14.011 1926. Stugdenbenschaft unsche h für den Studententag p dee schone n, nunmehr end Iich de f reiten Bonn vol leb Erfolgs udge 61e skademtsche Jugend 1 der pflege vaterländtzscbher Cee nung. 1D ernstem Streben nach eachlicher Arde 1m und u der bbervtudung pol tt ische besen- Atze ur 2101 seh en! n + 4 (Aus dem Auguſt⸗Heft der„Berliner Hoch⸗ 4 ſchul⸗Nachrichten“.) 7 Am 30. Juli begann in der Beethovenhalle die Bonner ſtudentenſchaftlichen Verbindungen! zu Bonn der 9. Deutſche Studententag, zu dem mit dem Rheiniſch. Kreis 5 eingeladen hauen. Kommt hierüber eine Einigung nicht zuſtande, un 5 ö fuhren nicht verhindern können. ſtreckung davon abhängig machen, daß für den Mieter Genußmilleleinfuhr im verarmlen Deulſchland. Will das deutſche Volk nach Möglichkeit ſich wieder die Lebenshaltung erringen, über die es vor dem Kriege verfügte, dann muß es nicht nur die Höhe der Ausfuhr zu erreichen ſuchen, die unſer Vaterland vor dem Kriege aufzuweiſen hatte, ſondeen noch einen Ausfuhrüberſchuß, aus welchem di⸗ Reparationslei⸗ ſtungen zu beſtreiten ſind. Erleichtern kann es ſich dieſe Aufgabe, wenn es umgekehrt ſeine Einfuhr einzudämmen ſich bemührt. Das kann auf zweierlei Wegen geſchehen. Einmal dadurch, daß wir mit allen Mitteln beſtrebt ſind die Ertragsfähigkeit des deutſchen Grund und Bodens zu ſteigern und die Lebensmittel, die wir im eignen Lande erzeugen kön- nen, ſelbſt Ferant Zweitens dadurch, daß wir den nicht lebensnotwendigen Export, insbeſon⸗ dere die Luxuseinfuhr, vermeiden und von dieſer Seite zu einer Entlaſtung der Handelsbilanz wirkungsvoll beitragen. Wie groß der letztere trotz der Verarmung des deutſchen Volkes noch iſt, ergibt ſich daraus daß ein⸗ geführt wurden in den erſten elf Monaten 19235(in Mk. 1000): Tafeltrauben 33 522, Bananen 23 931, Apfelſinen, Mandarinen und Zitronen 61 204, Feigen Korinthen und Rofſinen 29 412, Datteln 395, Mandeln 34291, Ananas 4839, Kokosnüſſe 8752. Für dieſe Südfrüchte wurden alſo insgeſamt 196 346 000 Mk. an das Ausland gezahlt. An Genußmit⸗ teln wurden in der gleichen Zeit aus dem Ausland eingeführt:(im Werte von Millionen Reichsmark): Opium 8,7, Wein und Moſt 57, Rohtabak 254, Kaffee 215, Tee 13 Kakao 72, Kaviar 4, Auſtern, Krebſe, Hummern 1.4, Sardellen 19,2, Sardinen 3. Im gan⸗ zen alſo für 647 303 000 RMk., mit vorſtehenden 196 340 000 zuſammen rund 843 Millionen RMark. Ganz wivpd man, wie es ja auch naheliegt, dieſe Ein⸗ inder Um ſo mehr wird man von der Einſicht und Selbſtdiſziplin⸗ der Konſumenten erwarten müſſen, daß ſie ſich in dem Verbrauch nicht lebensnotwendiger Di. ge eine Beſchränkung auferlegen, die durch die wirtſchaft⸗ liche Lage des deutſchen Volkes, ſo wie ſie zurzeit iſt und auf abſehbare Tage ſein wird, geboten erſcheint. Soweit aber die Ertragsfähigkeit der Landwirtſchaft gehoben werden muß, werden Regierung und Berufsor 900 niſationen mit mehr Nachdruck 5 0 25 n. 15 b herbe und Projektmachen iſt ieſe Intenſiwierung nicht herbeizuführen, ſondern nur durch Beiſpiel und Tat. ene 24. Kapitel. Knapp eine Stunde nach ſeiner Rückkehr in die Stadt ſchlug Gordon den Weg nach Peutru⸗ ville ein. Er fand Herrn Gaunt im Sterben liegend. Diesmal gab's keinen Zweifel mehr. Er hatte ganz recht gehabt, als er von ſeinem heran⸗ nahenden Ende geſprochen, und die Prognoſe des Arztes hatte ſich nicht bewahrheitet. Die Beſſerung hatte nicht lange vorgehalten; es war wieder ein Rückfall eingetreten und Gordon kam gerade noch zur rechten Zeit. Alles im Hauſe war ſtill und mit leiſen Schritten ſtieg er die Treppe hinauf. Er fand Virienne im Krankenzimmer an des Vaters Bett knieend. Als er eintrat, konnte er gerade ſehen, wie ihr Vater ihre Hand, die er feſt umfaßt hatte, zärtlich drückte. Virienne hatte die Augen niedergeſchlagen und hob ſie auch nicht, als er näher hinzutrat. Herr Gaunk ſtreckte ihm die andere Hand entgegen. Gordon nickte ihm zu, als er die ſtumme Frage in ſeinen Augen las. „Wir haben ihn gekriegt, er ſitzt im Ge⸗ fängnis,“ ſagte er.„Er hat alles geſtanden.“ Virienne ſah auf und auch ihr Vater ſtieß einen Seufzer der Erleichterung aus. ö „Gott ſei Dank,“ ſagte er.„Dann hat die Zukunft keine Schrecken mehr! Nun will ich Tuch beiden noch etwas ſagen. Gordon, ich babe mit meinem Kinde geſprochen,— unterbrich mich nicht, Virienne!— Ich habe ihr erzählt, was ich Ihnen geſagt und was Sie geantwortet haben. Sie wiſſen, wie ſehr mich Ihre Antwort gefreut und wie ſie mir mein Sterben erleichtert h.. Doch noch glücklicher hat es mich gemacht, als ich gehört,— aber gebt mir lieber Eure Hände, Kinder; da— ſo, nun habe ich Euch miteinander verbunden! Gordon, mein Junge, Du haſt ſchon viel für ſie getan: halt' ſie gut! Ich weiß, Du wirſt's immer tun!“ Weich und warm lag Viriennes Hand in ver Gordons, und als ſich beide über das Bett beugten, drückte er ſie zärtlich und flüſtekte ihr Liebesworte ins Ohr, die ſie erröten ließen. Alle anderen Bedenken ſchwanden ihr, ſie fühlte nur die Nähe des Geliebten, der ſo viel für ſie getan hatte. 1 Lokale Nachrichten. die liebe Sonne. obachten. verkehr auf den Landſtraßen und Feldern. Sckwaden in Bündel zuſammen. 9 Tätigkeit gemütlich gemacht fallen über das Geſicht. Bild aus der Höhezeit der Ernte. Dinge. Ausnahmen gibt es nicht. Sturm legt ſich meiſtens bald wieder. das gleiche Bild wle geſtern. Feldein und an den Maſchinen. ſten Tage und Wochen gehen. Dtn Waun verrauerte ihren Vater, an dem ſie mit inniger Kindesliebe gehangen, tief und ſchmerzlich. Doch die Zeit verrauſcht; ſie lindert jeden Schmerz, und die junge, wachſende Liebe, mit der Gordons ſtilles Werben ſie umgab, verwandelte nach und nach ihre Trauer in ſanfte Wehmut. Gordon überließ ſie in der erſten Zeit ruhig ihrem Schmerze; wußte er doch, daß auch für ihn bald die Zeit des Glückes, die Stunde des Lohnes kommen würde. Und dann, an einem Tage, als alles in der Natur der Sommerreiſe entgegenging, da hielt auch er die Hand ſeiner geliebten Virienne feſt in der ſeinen. Er ſah ihr glücklich lächelnd in ihre ſchönen, dunklen Augen und küßte ſie auf den Mund. „Willſt Du mir nun als mein liebes Weib angehören?“ „Und zärtlich zu ihm aufſehend, antwortete ſie ihm:„Ja, ich will für die Zeit und Ewigkeit.“ Ende. b An der Tür des Garlen⸗ hauſes. Tritt aus dem Hauſe, ſinke in die Ruh Tauſend Geſchicke hegt in Tier und Blatt, In Wald und See und Garten, überall. Die Welt, in der du lebſt, entließ dich matt; Laß gleiten, was ſie dich noch bergen heißt Von mürber Hoffnung einen fahlen Traum. Du Müder ſiehe hier, den Kirſchenbaum! Die ſanften Kugeln wollen ihm erglühn, Fließ' ein, ſei nur ein Blatt ſpitz⸗edel grün, Und atme, wie du es von Pflanzen weißt, Füll dich mit Fruchtendem, mit Erde ſatt! Dein Auge— wurzelt ſchon,— die Möven ziehn. Ton. Werner Schendell. * Viernheim, 4. Auguſt. * Erutewetter, ſo wie es um dieſe Zeit ſein muß, iſt mit dem geſtrigen Tage eingetrof⸗ fen. Man ſchelnt im Obſervatorium des Wetter · machers die vielen Wünſche und Stoßſeufzer aus bangem Herzen verſtanden zu haben, denn nach Tagen unfreundlichen Wetters ſcheint nur Wie dringend notwendig die⸗ ſes Wetter war, wie man nur darauf gewartet hat, konnte man am beſten geſtrigen Tags be⸗ Bereits in aller Herrgottsfrühe ging es los. Den ganzen Tag über war me 0 der Beſchauer hinblickte, überall ſah er fleißige Menſchen, mit der Ernte des goldenen Segens beſchäftigt. Hier wurde Getreide gemäht; ſonn⸗ verbrannte Arme führten Streich um Streich. In dichten Schwaben fallen die goldenen Halme, ſterbend ſinkt der leuchtende Mohn, die blaue Kornblume und wie ſie alle heißen in ſich zu⸗ ſammen. In wenigen Minuten hat die Sonne ihre Pracht zerſtört. Dort binden andere die Auf den Land ſtraßen ſchwanken hochbeladane Erntewagen heran. Auf einigen hat man ſich's nach angeſtrengter Perlende Tropfen Erntezeit bringt viel Arbeit. Und doch, wie gern macht man ſie. Auf den Plätzen an den Dreſchmaſchinen, die jetzt den ganzen Tag brummen, das typiſche Dicht ge⸗ drängt ſteht Wagen an Wagen und harrt der Es geht alles ſchön der Reihe nach. Manchmal geraten doch die ſonſt friedlichen Geiſter in die Haare, wenn ſie glauben, benachteiligt zu ſein. Der Heute Alles iſt auf den So wird es, wenn das ſchöne Wetter anhält, die ganzen nach Und dann, eines Tages werden die Felder leer ſein und der CCCC.ͤ ͤĩ2(y..—K— ————————— Des Wachſenden da draußen, das im Schwall Es branden Bäume,— ferne iſt die Stadt— Es treiben Roſen, bald auch Flox und Mohn: Hier ſpringt der ewige, vom— Glück— den 1 Wind wird über die Stoppeln wehen. Die Erntezelt, und mit ihr die ſchöne lachende Som ⸗ mergzeit ſind dann zu Ende. * Die Mühle Heſſ. Haus iſt wieder in vollen Betrieb. Getreide zum Mahlen kann wieder aufgeliefert werden. N * Radſport⸗ Germania:(Lolal„Zum Schützenhof“). Bel dem anläßlich des Stiftungs⸗ ſeſtes des Nadfahrervereins„Amſcltia“ ſtattge⸗ fundenen Fllegerrennen und Korſofahren konnte unſer junger Verein wiederum preisgekrönt nach Hauſe fahren. Die junge Rennmannſchaft be⸗ ſtehend aus den Sportsfreunden: Adam und Jakob Sommer, Valentin Koob, Georg Haas u. Karl Hofmann, konnte troß zahlreicher und ſchwerer Konkurrenz den 4. Prels erringen. Beſonders bemerkenswert dabei iſt, daß die Ver⸗ treter unſerer Farben als erſte von den hieſigen Vereinen das Ziel paſſierten. Durch dieſen Sieg angeſpornt, verſtanden es die Mitglieder auch beim Korſofahren, bei welchem die ſtattliche Zahl von 39 Mitzliedern vertreten war, durch muſtergültiges Verhalten ſich den 2. Preis in Klaſſe C zu erobern. Auch beim Langſamfahren auf dem Feſtplatze konnten drei Sportfreunde unſeres Vereins ſich Slege erwerben und zwar Peter Hauf den 2. Preis, Franz Knapp den 5. Preis und Georg Haas den 6. Preis. Wir fühlen uns veranlaßt, dem feſtgebenden Verein an Stelle für die freundliche Einladung unſern herzlichſten Dank auszuſprechen. Nicht minder Dank ſei auch allen Mitgliedern, beſonders den Siegern, die ihre Dienſte dem Verein zur Ver⸗ fügung ſtellten. Nach einigen gut verlaufenen Stunden kehrten wir in feuchtfröhlicher Stimmung ins Lokal zurück, wo wir noch längere Zeit bei fideler Unterhaltung und komiſchen Vorträgen, welche von einem Kollegen unſeres Sportfreundes Karl Mandel vorgetragen wurden, belſammen waren. Wir widmen dem Verein für ſeine ſchönen Erfolge und ſein weiteres Aufblühen ein drei⸗ ſach kräftiges„All Heil!“(Anm. d. Rd. Der Bericht erſchien bereits in geſtriger Ausgabe ge⸗ kürzt. Wir kommen hiermit dem Wunſche des Vereins nach und bringen den eingeſandten Be⸗ richt heute komplett.) » Vergebung von Arbeiten. Die Maurer⸗ und Schlsoſſerarbeiten zum Umbau des Ziegenbockſtalles kommen zur Vergebung. An gebote ſind bis Samstag einzureichen. Siehe amtl. Teil. Verein für Hundefreunde. Hente, Mlttwoch abend 8½ Uhr wichtige Mitglieder⸗ Verſammlung im Vereinslokal. Siehe Junſerat. * Zur Weinheimer Woche(5. bis 13. September), wo u. a. auch eine große Gewerbe⸗ und Induſtrie⸗Ausſtellung ſtatiſtudet, haben ſich dis jetzt 118 Ausſteller angemeldet In der Turnhalle des Gymnaſtums findet im gleichen Zeitraum eine Obſt⸗, Garten- und Weinbauaus- ſtellung ſtatt.— Die Beleuchtung der beiden Burgen Windeck und Wachenburg iſt auf Sonn⸗ tag, den 5. September anberaumt. Beginnen wird ſie bei Anbruch der Dunkelheit. * Bauernregeln für Auguſt. Fängt der Auguſt mit Hitze an, bleibt der Winter lange weiß.— Bläſet im Auguſt der Nord, dauert gutes Wetter fort.— Hitze an St. Dominicus(4.) ein ſtrenger Winter folgen muß.— An Dominik wachſen die Rüben dick. Wenns im Auguſt ſtark tauen tut, bleibt auch gewöhnlich das Wetter gut.— Laurentius (10.) heiter und gut, einen ſchönen Herbſt ver⸗ heißen tut.— Um St. Laurenti Sonnen⸗ ſchein bedeutet ein gutes Jahr mit Wein.— Sind St. Lorenz und Bartel ſchön, iſt guter Herbft voraus zu ſehn.— Schön Wetter zu Maria Himmelfahrt, verkündet Wein von beſten Art.— Mehltau im Auguſt iſt ſehr ungeſund— ungereinigt Ob nimm nicht in den Mund.— Wenn die Ameiſen ſich ver⸗ kriegen, werden wir bald Regen kriegen.— Der Sichel vergißt nicht Barnabas, ex ſorgt gern fürs längſte Gras.— Nach St. Barto⸗ lomäus Geſicht meiſt der ganze Herbſt ſich richt.— Gewitter um Bartolomäe bringt Hagel und Schnee.— Wenn der Kukuk lange nach Johanni ſchreit, ſo rufet er teuere Zeit. — Wer im Heuet nicht gabelt, in der Ernte nicht ſattelt.— Um Auguſtin ziehn Wetter hin.(28.)— Wenn goldblumig wir viele Diſteln erblicken, will Gott gar guten Herbſt uns ſchicken. Wurfſendungen. Es iſt noch wenig bekannt, daß die Deutſche Reichspoſt mit der Keen lan Wurſſendungen der Geſchäftswelt ein wirk ſames und einfaches Werbemittel in die Hand gegeben hat. Als Wurſſendungen können auf⸗ ſchriftsloſe unverſchloſſene Druckſchriften an belie⸗ bige Gattungen von Empfängern, z. B. ſämt⸗ liche Haushaltungen, beſtimmte Berufsklaſſen, wie an ſämtliche Bäcker“ uſw. verteilt werden. Aus Nab und Fern. Homburg., 1. Auauſt. Wieder eine Warnung. Im Landeskrankenhaus ſtarb vor einigen Ta⸗ gen der 8⸗jährige Sohn des Beramanns Lud⸗ wig Dojon aus Kirrberg der nach dem Genuß von Kirſchen Waſſer getrunken hatte. Paris, 2. Auguſt. Maſchinengeweßrſchieß⸗ übung auf die Fähre„Dover⸗Oſtende“. Wie aus Calais gemeldet wird, geriet geſtern die Fähre Dover⸗Oſtende in das Strichfeuer einer Maſchinengewehrabteilung, die auf den Fel⸗ 1 dern von Dover Schießübungen abhielt. Unter den Fahrgäſten entſtand eine Panik. Die Fähre wurde an mehreren Stellen getroffen. Perſonen wurden nicht verletzt. 1