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Aug.„Daily Telegraph“ berich— tet aus Mexiko, der Beſchlagnahme der amerika— niſchen Kirche von San Joſe durch die mexikani— ſche Regierung werde große Bedeutung beigemeſ— ſen, weil man es für wahrſcheinlich halte, daß es nunmehr zu einem Zuſammengehen zwiſchen Waſhington und London kommen werde.— Da— „Times“ aus Newyork, das amerikaniſche Staatsdepartement ſcheine eutſchloſ— ſen, ſolange wie möglich zu vermeiden, in den Kirchenkonflikt verwickelt zu wer— „Aſſociated Preß“ meldet aus Mexiko, der amerikaniſche Generalkonſul hat beim Staats— departement gegen ſeit 1857 amerikaniſcher Beſitz, die Uebernahme des tums der amerikaniſchen Epiſkopatkirche de Gracia Einſpruch erhoben. Die Kirche iſt wurde aber von verwaltet. Die Eigen⸗ San Joſe einem mexikaniſchen Geiſtlichen Regierung hat auf den Einſpruch erwidert, der Geiſtliche habe das Kirchenbuch nicht in der vor geſchriebenen Weiſe geführt. Aeußerungen Mſgr. Creſpis. Wie„Aſſociated Preß“ aus San Antonia (Texas) meldet, iſt der aus Mexiko ausgewieſene päpſtliche Legat Mſar. Creſpi geſtern in Newyork eingetroffen. Er erklärte, daß es in Mexiko zu keiner Revolution kommen werde, wenn der Hei lige Stuhl es Arten zur Beilegung des vermeiden könne. Es Streits. Die eine ſei ein Kompromiß zwiſchen den Katholiken und der Regierung in Mexiko und die andere ein Ein— greifen der diplomatiſchen Vertreter. ſchen Episkopats mexikaniſche Regierung werde mit allen Mit⸗ teln der durchgeführt war. ihre Zurückhaltung beweiſe, daß ſie ihrerſeits wollten. Grenzen bewegte. Abgelehnter Waffenſtillſtand in Mexiko. Newyork, 3. Auguſt. Präſident Calles hat das Waffenſtillſtandsangebot des mexikani— ccbgelehne und erklärt, die die Durchführung der Kirchengeſetze er— zwingen. Trotzdem ſind erneute Verſuche im Gange, zwiſchen den Parteien zu vermitteln. Die Regierung eröffnete in vielen Orten wie— die Kirchen, dachdem die Enteignung Die Katholiken erklären, jeden Anlaß zu Blutvergießen vermeiden Wegen des geplanten Attentats auf Calles wurden weitere ſieben junge Leute ver haftet. Amerikaniſcher P: Newyork, 3. Auguſt. Der amerikaniſche Gre ſchäftsträger in Mexiko überreichte einen Pro⸗ teſt ſeiner Regierung wegen Beſetzung der amerikaniſchen Kirche durch mexikaniſche Truppen. oteſt an Mexiko. gebe zwei 0 43. ahrgang Briands Locarno⸗Politik. Deutſch⸗franzöſiſche Zuſammenarbeit. Verſtändigungswillen auf beiden Seiten. Nachdem es dem neuen Kabinett Poincare ge- vo lungen iſt, für die Beſtrebungen zur endlichen Sanierung einen guten Auftakt zu finden, wen⸗ det ſich langſam auch in Frankreich das Intereſſe wieder den brennenden Fragen der Au ßen ⸗ politik zu, umſomehr, als in wenigen Wochen die außerordentlich bedeutſame e Sta gung in Genf bevorſteht, in der ſoll. Das allgemeine Intereſſe beanſprucht allem die Frage. welche Richtlinien das neue fran zöſiſche Kabinett außenpolitiſch verfolgen wird. Zu dieſer Frage hat nunmehr Außenmi— niſter Briand Stellung genommen in einer Un— terredung, die er mit dem Berliner Vertreter der„Wiener Neuen Freien Preſſe“ in Paris hatte, in der er 10 wie 1615 äußerte: Die e mne Werd keine b Uerberung in der Außenpolitk vornehmen. Ein Beweis dafür ſei ſchon die Ueber⸗ nahme des Außenminiſteriums durch ihn ſelbſt. Der Name Poincare Finanzprogrammes, jedoch kein neues außen⸗ politiſches Programm. Er werde die Locarno⸗ politik fortſetzen. Schon vor der Konferenz habe er eine Milderung des Rheinlandſyſtems angeſtrebt. Der Reſt der noch zu verwirklichenden Abmachungen werde verwirklicht werden. Nur durch die Regierungs⸗ kriſe habe ſich die Abwicklung der Verpflichtungen verzögert. Guter Wille ſei auf beiden Seiten not⸗ wendig, 4 Im Mbeinlaude habe es in der letzten Zeit allerlei Vorgänge gegeben. welche die öffentliche Meinung Frankreichs irritierten. So z. B. gewiſſe„Geräuſchvolle Erinnerungsfeiern.“ Auch ſei Deutſchland in allerlei kleinen Er utwaffnungs⸗ einzelheiten im Rückſtand. Er, Briand, meſſe dem weiter keine Bedeutung bei. Aber die franzöſiſche Oeffentlichkeit werde beunruhigt, wenn ſie erfahre, daß die Entwaffnung Deutſchlands auf kleine Schwierigkeiten ſtoße. Er würde wünſchen, daß Deutſchland die noch übrigbleibenden Maßnahmen durchführe und er ſei der feſten Ueberzeugung, daß ohne eine franzöſiſch⸗deutſche Annäherung das politiſche G leichgewicht in Europa nicht wieder⸗ hergeſtellt werden kann. Die Locarnopol itik bedeute eine Politik der Verſtändi gun. mit Deut ſchland. Im Herbſt werde er nach Genf e geh hen, um bei der Auf⸗ nahme Deutſchlands in den Völkerbund mitzuwirken. Dieſer Aufenthalt ſei eine willkommene Gel egenheit, Riera nen mit den deutſchen Staatsmännern zu führen und zwar ſehr ausgedehnte Unterhand, lungen. Wenn er von einer Ausgeſtaltung der Politi ö dentſche die Aufnahme Deutſchlands in den Bund zur Tatſache werden vor bedeute nur die Schaffung eines. darauf, daß Frankreich unter jene n Locarno ſpreche, mögl ichſt weilgehende zwiſchen Frankreich und Der ſchaftliche D urchdringung. Es von Wirtſchafts gebieten, ge be eine a auf denen zuſamme narbeit t möglich ſich ſeinerſei 8 angelegen ſein laſſer arbeit zu fördern. Seit kürz lich he Zweck deutſche und f e Verbindung geſetzt. zwiſchen Frankreich und 1 künftig eines ſeiner Ziele ſein. N wäre. Erfreulich iſt das entſchiedene Bekenntnis Briands zur weiteren Verfolgung ſeiner Politik in ſeiner jetzigen Eigenſchaft als Außenminiſter in demſelben Geiſte, von dem ſie getragen wurde, als er als Miniſterpräſident die Geſchicke Frank reichs leitete. Von beſonderer Wichtigkeit iſt die Erklörung Briands, er habe ſerenz von Locarno auf eine heinlandregimes hingearheitet. hmachungen, der noch Milderung des Reſt zu verwirklichen iſt, wer verwirklicht werden, und vielleicht wöre das ai ſch on geſchehen, wenn die franzöſiſche Regie⸗ ungsbiſdung nicht die Abwicklung aller anderen Angeleg enheiten verzögert hätte. 1 Der Organ des Reichs die Tögliche Rundſchau“, ſaat Dieſe Aeußern ngen Briands werden in D eutſchl land gern zur Kenntnis genommen wer den. Das beſetzte Gehiet habe gerade in dieſer letzten Zeit wieder berechtigte Zweifel darein ſetzen müſſen. ob die Politik Frankreichs wirklich noch die Politif von Locarno ſei. Briands Aus führungen. insbeſondere ſeine Erklärung. im September in Genf bei der Aufnahme Deutſch lands in den Nölkerbung mitwirken zu wollen, müßten der Hoffnung und Erwartung Raum geben. daß er den Weg zu dieſer Aufnahme jeht zu ohnen beginne indem er heute für den Einzug einer Poli tik im Geiſte carno in den beſetzten Gel ieten Das Streſemann. hierzu? von Lo⸗ Sorge tragen. Gegenüber einzelnen Vorfällen, die ſich in der letzten Zeit im Rheinland ereignet und nach der Erklärung Briands die öffentliche Meinung in Frankreich erregt haben, bemerkt die„Tägliche Rundſchau“: Wenn irgendwo Grund zur Erre gung vorlag, ſo war er doch wegen der Vorfz ile in Germersheim vorhanden, aber nicht beim franzöſiſchen, ſondern beim de lische en Volke. Es wäre verfehlt, der deutſchen Regierung hier auch nur eine Spur von Schuld 1 zu wollen. Das deutſche Volk aber wartet noch vergebens Vorfall einen ich zieht. in Deutſchland befriedigend wonach die Wirtſchaftsverhandlungen Frankreich im allgemeinen recht günſtig ſt erklärte heute„Journee induſtrielle“, daß ge genüber allen Meldungen von einem vorſtehenden Abſchluß des Handelsprovpiſori— ums die größte Zurückhaltung zu üben ſei. Die Frankenſanierung. Kleine politiſche Nachrichten. Poincares Finanzmaßnahmen. Paris, 3. Auguſt. Neben dem Geſetzent— wurf über die Errichtung einer Amortiſati— onskaſſe für die Bonds der nationalen Vertei⸗ digung wird Poincare morgen auf dem Kam— merbüro einen weiteren Entwurf niederlegen, durch den ein zwiſchen dem Staat und der Bank von Frankreich geſchloſſener Vertrag über den Ankauf ausländiſcher Deviſen durch die Bank gebilligt werden ſoll. Poincegre wird die Erledigung dieſes Geſetzentwurfes unmit⸗ telbar im Anſchluß an das Amorttiſations⸗ Leſetz fordern. Weitere Erholung des franzöſiſchen Franken. Berlin, 8. Auguſt. Im heutigen Deviſen⸗ freiverkehr konnte ſich an der Berliner Börſe der Franken weiter befeſtigen. Die Spekulation zeigte ſich jedoch, wie ſchon am Vortage, recht zurückhaltend, ſodaß ſich das Geſchäft in engen Gegen 10 Uhr 30 nannte man London gegen Paris mit 182, London gegen Brüſſel mit 180 und London gegen Mai⸗ land mit 149,25. Der Franken hat ſomit wieder einen Wert von 11,2 Pfennig. Die deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchafts⸗ Verhandlungen. Paris, 3. Auguſt. Gegenüber den geſtrigen Aeßerungen von maßgebender Stelle in Berlin Die Bymbenattentate in Oſt-Oberſchleſien. Beuthen, 3. Aug. In einer Statiſtik über die Bombenattentate der letzten drei Jahre in Oſt— Oberſchleſien ſtellte die„Polonia“, das Kattowitzer Sprachrohr Korfantys, feſt, daß in dieſem Zeit— raum 42 Bombenanſchläge und zwar zum größ— ten Teil gegen führende deutſche Perſönſichkeiten und gegen deutſche Unternehmungen geſührt wur— den. Das Blatt glaubt, daß dieſe Verbrechen durch irgend eine Zentrale veranlaßt wurden und rügt die geringe Aufmerkſamkeit, welche die polniſchen Behörden gegenüber dieſer Atentats— ſeuche geübt haben. Politiſcher Zuſemmenſtoß. Kriegsfeld, 3. Aug. Nach einer nationalſozia⸗ liſtiſchen Verſammlung kam es in der Nähe von hier zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen National- ſozialiſten und Reichshannerleuten. Dabei erlitt der Landwirtsſohn Wilhelm Mühlberger aus Oberhauſen ſchwere Verletzungen am Kopf, die eine ſofortige Operation notwendig machten. Der Verletzte ſchwebt in Lebensgefahr. Im Ver⸗ lauf der polizeilichen Unterſuchung wurden ſechs Perſonen verhaftet und in das Amtsgerichtsge⸗ fängnis in Kirchheimbolanden eingeliefert. Der Prozeß gegen die türkiſchen Verſchwörer. Konſtantinopel, 3. Aug. Geſtern begann vor dem Unabhängigkeitsgerichtshof in Angora der Prozeß gegen 60 Mitglieder des Komitees für Einheit und Fortſchritt, das beſchuldigt wird, die Verſchwörung gegen Muſtaphaſtemal Paſcha nahe be⸗ Staatsanwalt forderte für 16 Führer und für die übrigen Ange eingeleitet zu haben. Der lebenslängliches Zuchthaus 3 zehn Jahre Zuchthaus klagten. Einſchränkung des Brüſſel, 3. Aug. Der Zwiſchenf Viehmarkt in Cureghem bei Brüſſel hat den Landwirtſchaftsminiſter veranlaßt, den Fleiſch— export einzuſchränken. Fleiſcherport darf nur noch mit Ausfuhrhewilligung ſtattfinden. Vor— übergehend wird der Export unterſagt werden. belgiſchen Fleiſchexports. lauf dem * 4 Luftſchiffahrt. Deutſchland baut das grüßte Flugboot der Wekt. Friedrichshafen, 3. Aug. Während England vor kurzem das bisher größte Verkehrsflugzeug in Dienſt geſtellt hat, wird Deutſchland noch im Herbſt dieſes Jahres über das größte Flugboot der Welt verfügen. Auf der Dornier-Werft in Manzell bei Friedrichshafen nähert ſich der Dornier⸗Superwak ſeiner Vollendung. Dieſes Flugboot wird 20 Fluggäſten Raum bieten und über eine vierköpfige Beſatzung, nämlich zwei Piloten, einen Bordmonteur und einen Funker verfügen. Die Maſchinenanlage wird aus zwei Motoren mit insgeſamt 1300 PS. beſtehen. Die neue Maſchine iſt in erſter Linie für den Hoch⸗ ſeeverkehr, für das Ueberfliegen weiter Seeſtrek⸗ len, beſtimmt. Mit den Probeflügen dürfte noch im Herbſt dieſes Jahres begonnen werden. Flugzeugunglück. Mailand, 3. Aug. Ein von Turin kommendes Militärflugzeug iſt heute Vormittag über Stadt Mailand aus unbekannter Urſache abge⸗ ſtürzt. Es fiel mitten auf die belebte Via Ti⸗ ziano, ohne jedoch Perſonen zu verletzen. Der Apparat wurde vollſtändig zertrümmert. Der Pilot konnte nur als ſchrecklich verſtümmelte 2 0 unter den a e r en K 41 ungünſtig 5 1 ſchon vor der Kon⸗ Die Steuerabſchlußzahlungen für 1925. Wie wir aus dem Reichs⸗ inanzminiſterium erfahren, führt die genaue Feſtſtenung des 1925 bezogenen Einkommens in . tbeſcheiden, die den Steuerpflichtigen hen, bei Perſonen, deren Wirtſchaftslage war, zu Erſtattungen. Dagegen erge⸗ ben ſich bei Verſonen, deren Einkommensverhält⸗ niſſe im Vergleich zu ihren Berufsgenoſſen und anderen Erwerbszweigen günſtig waren, Nach⸗ zahlungen. Die Notwer digkeit einer gleichmä⸗ ßigen gerechten Beſteuerung mache es der Finanz⸗ verwaltung zur Pflicht, grundſätzlich und mit Nachdruck den rechtzeitigen Eingang dieſer Be— träge ſicherzuſtellen. Für ſolche Fälle jedoch, in denen die Entrichtung der Nachzahlungsheträge in einer Summe den Pflichtigen mit Rüchkſicht auf ihre gegenwärtigen Einkommensverhältniſſe außerordentliche wirtſchaftliche Schwieriakeiten bereitet. hat der Reichsfinanzminifter bereits in einem Erlaß vom Juni 1926 die Finanzämter! angewieſen, die Abtragung der Abſchlußzahlungen in Ratenzahlungen in Anpaſſung an die wirt⸗ ſchaftliche Leiſtungsföhigteit der Steuerpflichti⸗ gen geſtatten. Dem Steuerpflichtigen der ſich durch die a nwärtige Veranlagung bhbeſchwert fühlt, er volle J tͤſchutz der Reichsab⸗ Berlin, 3. Aug. ſtoht der f anlagung nicht das Einkommen. gabenordnung zur Verfügung Bekanntlich war für die Einkommenſteuervor⸗ zahlung 1925 mangels einer Ver⸗ ſondern äußere Umſatz oder das 1 aus im Ja hre Merkmale— regelmä Vermögen— mn zig der ßgebend. außenminiſters Dr. Deutſchland und Genf. Berlin, 3. Aug. wir Stelle erfahren, iſt die Frage, der bevorſtehenden Sept bundes eine beſondere Wie von zuſtändiger ob Deutſchland zu rtagung des Völker⸗ inladung erhalten wird“ und wann noch keinesr geklärt. Da es ſich diesmal nicht wie im März um eine außerordent⸗ g Bundes handelt. beſteht durch⸗ lichkeit, daß D eutſchland vor Beginn a nicht einge d, ja daß Dl Einladung überhaupt davon abhängt, ob zunächtt in Genf eine Finigung er di Ratsſtsfrage unde die damit zuſammenhängenden Fragen erzielt wird oder nicht. Es iſt durchaus möglich. daß! Deutſchland erſt ganz urz vor ſeiner Aufnahme; in den Bund, die als ei der let den Proar amm-⸗ nunfte der mehrere Wochen umfaſſ 0 g in Nusſicht genommen iſt Genf erhält. Deutſches Reich. Hirtſiefer klagt wegen Beleidigung. vormittag fand vor Schöffengericht Berlin-Mitte des Amtsgerichtsrates Keßner dis Verh. andlung wegen verleumderi ſcher Beleidigung des W fepei niſters den po⸗ litischen Redakteur des ageblattes“. Dr. Julius Lippert statt. Wie er„hatte der Angeklagte die Behauptung aufgeſtes der Miniſter während ſeines amtlichen Beſuches in Wien in zweifelhafter Begleitung angetroffen worden ſei. Als die Verhandlung beute früh 9 Uhr beginnen ſollte, ſtellte ſich heraus, daß der Angeklagte nicht erſchienen war. Staatsanwalt⸗ ſchaſtsrat Kirſchner beantragte nunmehr den Erlaß eines Haftbefehls, weil der Angeklagte ohne Grund den Verhandlungen ferngeblieben ſei.“ Auch von Rechtsanwalt Dr. Pindar, dem Rechts⸗ beiſtand des Miniſters, wurde ein Haftbeſehl für dringend notwendig erachtet, da der Angeklagte! ſich in der Schweiz befinde und Fluchtverdacht vorliege. Berlin, 3 Aug. dem erweiterten unter Vorſitz an Heute Hirtf ſie er gegen Zum Schutze der rheiniſchen Ernte vor Manöver⸗ ſchäden. Aug. Zum Schutze der kommen⸗ Reichskommiſſar für die be⸗ Vermittlung der Koblenz, 3. den Ernte hat der ſetzten rheiniſchen Gebiete durch Interalliierten Rheinlandkommiſſion die Armee⸗ oberkommandos um Vorkehrung gebeten, daß in; der bevorſtehenden Erntezeit ſede mit den mili täriſchen Notwendigkeiten irgend vereinbarte der Rückſicht auf die zu einer guten Einbringung der Ernte erforderlichen Arbeiten genommen wird und insbeſondere in dem Aufmarſchgelände zu;, Truppenübungsplätzen uſw. Scheunen und Stal⸗ lungen in dieſer Zeit von jeder militäriſches; Belegung frei bleiben. Die Interalliierte Rhein⸗ landoberkommiſſion hat dem Reichskommiſſar mitgeteilt, daß die Militärbehörden trotz der Unmöglichkeit der Uebernahme einer grunbſätz⸗ lichen Verpflichtung im Sinne des Antrages alle Anſtrengungen machen werden, um die aus dem Durchmarſch der Truppen für die Bevölkerung ſich ergebenden Laſten zu mildern. Filmverbot der Rheinlandkommiſſion. Koblenz, 3. Aug. Die Interalliierte Rhein- landkommiſſion hat am 23. Juli dez Film.Die Wacht am Rhein“, hergeſtellt von det Koop Fülm G. m. b. H. Berlin, für das beſetzte Gebiet ver⸗ boten. e 1 8 5 98 Verbrecherkranspert Aegypken · Oeulſchland. Der Tod des Holzhändlers Karam Bei. Im Jahre 1924 wurde der griechiſche Holzhänd⸗ ler& 95 190 Bei in 119 Villa in Alexandria von zwei deutſchen Seeleuten er⸗ mordet und beraubt. Auf die 000 en der Mörder war eine Belohnung von 1000 Pfund ausgeſetzt worden. Im Herbſt vergangenen Jahres wurde der eine, ein gewiſſer Klaus, in Bombay efaßt, bald darauf der andere, ein gewiſſer Dewitſch, in Trieſt. Sie hatten gemeinſam Narant Bei im Bett überfallen. Dewitſch ſchlug zen Ueberraſchten mit einer Eiſenſtange nieder, und Klaus ſchoß ihm zwei Kugeln in die Stirn. Von dem deutſchen Konſulargericht in Kairo wur⸗ den beide zum Tode verurteilt, die Strafe wurde jedoch ſpäter in lebenslängliches Zuchthaus umgewandelt. Da ſie als deutſche Staatsangehörige die Strafe in Deutſchland abſitzen ſollten, entſandte die Berliner Kriminalpolizei zwei Kriminalſekre⸗ läre, die die Verbrecher nach Deutſchland bringen ollten. Das Konſulat in Kairo gab den Beamten noch zwei deutſche Defraudanten mit auf den Transport. Dieſe beiden hatten vor etwa drei Monaten einer Hamburger Firma 42 000 Mar! tnterſchlagen und waren damit, wie die Er⸗ nittlungen der Berliner Kriminalpolizei ergaben, ſach Aegypten geflüchtet. Die beiden ungetreuen Buchhalter namens Kühn und Hein ich wurden uf die überſandte Perſonalbeſchreibung hin in inem Hotel ver baftet. Sie hatten noch 30 000 Mark bei ſich. Der Heimtransport verlief dan! der Unterſtützung, die der Kapitän den Beamten zuteil werden ließ, ohne jeden Zwiſchenfall. In Wamburg wurden die beiden Defraudanten dem Gericht übergeben, während die Mörder einem Zuchthaus zugeführt wurden. de Mühlenbrand. Halle, 3. Aug. Durch einen gewaltigen Brand itt in der Nacht zum Sonntag ein großer Teil der der Stadt Leipzig gehörenden Cöſche⸗ ner Mühle mit Maſchinen und Geräten ein— geäſchert worden. Es verbrannten 3000 Zent- ner Mehl. Der Schaden beläuft ſich auf unge⸗ fähr 300 000 Mark. EF— .* Flugzeugunglück. Parma, 3. Aug. Bei einer Notlandung auf dem Fluſſe Taro geriet ein Verkehrszwecken die⸗ mendes Waſſerflugzeug in die Drähte einer Elek⸗ trizitätsverteilungsſtelle und ſtürzte ab. rei Perſonen wurden getötet und drei ſchwer verletzt. Vermiſchtes. Die Rügener Juwelendiebſtähle. Stettin, 3. Aug. Wie aus Binz auf Rügen gemeldet wird, ſind die Nachforſchungen nach dem Juwelenräuber Frank bis jetzt immer noch ohne Erfolg geblieben. Umfangreiche Streifen wurden auch am geſtrigen Montag veranſtaltet. Man glauht Anhaltspunkte dafür zu haben, daß Franks Flucht vorbereitet war durch Bereitſtel- lung eines Bootes. Die Nachprüfung der Anga- ben der betreffenden Kriminalbeamten über die Flucht Franks iſt beendet worden. Das Ergeb- nis wurde dem zuſtändigen Oberſtaatsanwalt zugeleitet. Von dem Ausgang der richterlichen Strafverfolgung werden die diſziplinariſchen Schritte abhängen. Die Krankheit des ſpaniſchen Thronfolgers. Barcelona, 2. Auguſt. Gegenüber ins Aus⸗ land gelangten Meldungen von einer ſchweren Erkrankung des ſpaniſchen Thbronfolgers wird —. ˙¹¹ðͥ 222 Penn die Schatten weichen Roman von Ferdinand Runkel 1. Kapitel. Da lag nun ſeine Berufung vor ihm. Es war ihm faſt wie ein Traum, daß er die Ober⸗ jehrerſtelle in Kattenhauſen erhalten hatte; er, der doch noch verhältnismäßig jung war und ſicher viele ältere und bewährtere Kräfte als Konkurrenten gehabt hatte. Seltſam! Wie es ihn bewegte, in ſeiner Vaterſtadt, an demſelben Gymnaſium, das er beſucht, in denſelben Klaſſen, in denen er ge⸗ ſeſſen, nun die heranwachſende Jugend zu unter⸗ richten. Ueber die ausgetretenen chwellen, über die er als Knabe nach der Freiviertelſtunde, vom Spiel auf dem Hofe erhitzt, hinweggeſtürmt war, ſollte er jetzt als Lehrer ſchreiten. Es wollte ihm noch gar nicht in den Kopf. Und doch! Das 25515 Unglaubliche war zur Wirklichkeit geworden. a lag ja immer noch das Schriftſtück, das den Hilfslehrer, Dr. Max Müller, als Oberlehrer an Das Gymnaſium na Kattenhauſen rief. f Wem verdankte er wohl dieſe Gunſt? Sicherlich niemand anderem, als dem Direktor, der vor fünfzehn Jahren, da er gerade nach Oberſekunda einrückte, als junger Hilfslehrer in das Kollegium eingetrete- war. Er erinnerte ſich noch deutlich des Tages, da der Direktor den ungen Mann zur erſten Liviusſtunde in die Klaſſe egleitete, um ihn den Schülern vorzuſtellen. Er ah ihn noch vor ſich mit dem zierlichen dunklen Schnurrbart, den ſilberig ſchimmernden Narben nuf Stirn und Wangen, Zeugen einer fröhlich und kühn verbrachten Studentenzeit, den faſt ſchwarzen Jupiterlocken und den feinen langen Händen. Er hörte faſt noch die leiſe, liebe timme, die nie hart und grauſam klang, ſelbſt wenn die Klaſſe Grund zu ernſter Unzufriedenheit egeben hatte. 15 Wag kam dann auch in Gedanken zu dem Augenblick, wo er den erſten geiſtigen Waffengang mit dem jungen Hilfslehrer ausgefochten hatte, als ihm nach ſeiner Meinung ein Fehler im lateiniſchen Extemporale zu Unrecht angeſtrichen worden war. Er Krinnerte fich. mie er dann keine Ufer zu bringen. unter ſich verſpürte und ſich von ſeinem Schrecken wenn ech erſoffen wär.“ j Reiterregiments Nr. 11 auf dem Truppenübungs⸗ platz in Döberitz iſt eine Typhusepidemie ausge⸗ brochen. Einer der Erkrankten iſt bereits ae⸗ CCC ðͥł? TTT den Spitzenleiſtungen deutſcher Technik auf der Internationalen fan für Binnenſchiffahrt und Waſſerkraftnutzung in Baſel. Unſer Bild zeigt eine Propellerturbine für die Kachletſtufe bei Paſſau a. d. Donau. Im Hintergrund: das Turbinengehäuſe mit den ſogenannten Leitſchaufeln, durch die das ein— ſtrömende Waſſer in beſtimmter Richtung auf das eigentliche Laufrad der Turbine geleitet wird. Im Vordergrund: das Laufrad von 4,6 Meter Durchmeſſer mit den Propellerflü⸗ geln.— Auf der Internationalen Ausſtellung für Binnenſchiffahrt für Elektrizitätswerke im Gebirge durch be— ſondere Anlagen gezeigt. Viel Beachtung fand in Fachkreiſen die von der Firma J. H. Voith, Heidenheim a. d. Brenz ausgeſtellte Propeller⸗ turbine für die Kachletſtufe bei Paſſau a. d. Donau. und Waſſerkraftnutzung rtlarr, daß dieſe Meldungen übertrieben ſind. Allerdings ſei der Thronfolger von ſchwäch licher Konſtitution und leide an Haemopholie, ſodaß man auch in Hofkreiſen nicht daran glaube, daß er einmal zur Regierung kommen werde. Der zweite Sohn des ſpaniſchen Kö⸗ nigs iſt taubſtumm. Die übrigen vier Kinder, zwei Knaben und zwei Mädchen, ſollen geſund fein. Ueberſchwemmung in China. London, 2. Auguſt. Nach Meldungen aus Pecking iſt ein Teil der Provinz Honau und Hupei völlig überſchwemmt. In Honan, dem Pauptquartier Wupeifus, ſollen 4000 Menſchem ertrunken ſein. ö 7 Jugendlicher Humor. Siegen, 30. Juli. Ein heiteres Vorkommnis wird der Siegerer Zeitung aus Herdorf berich- tet: Mehrere Schulkinder ſpielten am nahen Hellerbach, als plötzlich ein Achtjähriger im naſſen Element verſchwand. Auf die Hilferufe der Kin⸗ der eilte ein in der Nähe beſchäftigter Arbeiter herbei, dem es gelang, den Knaben lebend ans Als der Kleine feſten Boden etwas erholt hatte, hub er plötzlich an„Uju, watt ſoll ich Schleig va meiner Mutter kriegen hon, Letzte Meldungen. Taphusepidemie im Reiterregiment 11. Berlin, 3. Aug. Unter den Mannſchaften des Selegenheit hatte vorübergehen laſſen, um Dr. Römhold— ſo Ließ der damalige Hilfslehrer, und jetzige Direktor— hineinzulegen, wie aber der junge Philologe jeden Angriff glänzend parierte und aus der Tiefe ſeines unendlichen Wiſſens heraus über die raffiniert geſtellten Fragen aus entlegenſten Gebieten mit vollkommener Sicherheit Auskunft erteilte. Da hatte er zum erſten Male Achtung vor ihm bekommen, zum erſten Male hatte ſich der Wunſch in ihm geregt, auch einmal einen ſolchen Schatz von Wiſſen zu beſitzen. Damals war auch Dr. Römhold zum erſten Male aufmerkſam auf jenen Schüler geworden, der ſeine Meinung mit einer Kraft und einem Wiſſen verteidigte, die ihn weit über das Niveau ſeiner Mitſchüler erhoben, und darum hatte er auch unverzüglich, als er unter den Meldungen den Namen Max Müller erblickte, die Berufung veranlaßt. Wenn ſich der junge Mann, dem er während der letzten drei Gymnaſialjahre die Ge⸗ heimniſſe der antiken Literatur erſchloſſen, nur einigermaßen ſo fortentwickelt hatte, mußte er eln glänzender Philologe geworden ſein. Zwölf Jahre waren nunmehr verfloſſen, ſeit. dem Max von ſeiner Heimat entfernt gelebt, zwölf lange Jahre, und doch war ſeine Freude, a r hauſen Dach de gde nicht ungetrübt. fürchtete, daß die Bilder längſt vergangener Tage in dem alten heſſiſchen er wieder vor ihm auftauchen würden. ber eine Stelle ab⸗ lehnen, um die man ſich beworben, war in der heutigen Zeit nicht gut angängig. Er mußte an⸗ nehmen, denn das kleine elterliche Vermögen war nahezu aufgebraucht, und Max war dreißig Jahre alt. Dreißig Jahre! In dieſem Alter ſollte man f doch die Kraft haben, ſich mit einer getäuſchten Jugendhoffnung abzufinden, und außerdem wohnte jenes ſüße Mädchen mit den wie Waldesnacht tiefen Augen und dem rotgoldenen Haar, das die Träume des Primaners einſt erfüllt, deſſen Beſitz ſeine ganze Sehnſucht ausgemacht hatte, nicht in Kattenhauſen, ſondern auf dem beinahe zwel Stunden entfernten Forſthaus„Wolfgang“. Er brauchte ihr ja gar nicht zu begegnen, wenn er nicht wollte, er konnte ihr ſa ausweichen. Wenn er ihr aber begegnete, das fühlte er wohl, dann würden all die alten Schmerzen wieder aufleben. Er batte ſie nicht vergeſſen können in den awöll bes geſtern ein heftiger Erdſtoß verſpürt worden, der in der Stadt eine Panik hervorgerufen hat. Eine [rücke und eine Eiſenhahnlinie in der Nähe der Stadt wurden heſchädigt. Häuſer eingeſtürzt und die Tetephon- und Tele— graphen verbindungen ſollen geſtört ſein. ger Mordſache iſt die nach Köln führende Spur durch Berliner Kriminalbeamte erneut aufgenom- men worden. burg kommend, Kriminaſoberinſpektor Dr. Rie⸗ jimann und der Friminalkommiſſar Brachwitz ein, um die Praut Schröders. Hilde Goetze, feſtauneh⸗ men. die mit Schröder bis zu deſſen Verhaftung in Beziehung geſtanden hat. pon der Ermordung Hellings Kenntwis zu hanen. ſtorben. Das Regiment hat ſeinen Standort die ſer Tage von Altengrabow bei Magdeburg ge— wechſelt und die Krankheit ſcheint von dort her, eingeſchleppt zu ſein, da im Lazarett von Burg jetzt ebenfalls ein Reichswehrſoldat des 11. Rei⸗ terregiments wehrminiſterium teilt auf Anfrage mit, daß alle Vorkehrungen zur Verhinderung einer weiteren Ausdehnung getroſſen wurden. nannte Regiment iſt ſofort Urlaubsſperre ver⸗ hängt worden. an Typhus ſtarb. Das Reichs⸗ Ueber das ge⸗ Erdbeben in Japan. Berlin. 4. Aug. Nach einer Funkmeldung „Berliner Tageblattes“ zuſolge iſt in Tokio In Jokohama ſollen Neue Verhaftungen in der Magdeburger Mordſache. Köln, 9. Aua. In der bekannten Maadehur⸗ Heute morgen trafen. von Maade⸗ Es handelt ſich um eine Hausangeſtellte, Sie wird ßeſchuldiat. gehabt: Die Ueperführung der Nerſafteten aach Magdeburg wird noch heute erfolgen. ſangen Jahren, er hatte ihrer ſtets mit ſtillen Wehmut gedacht, und dieſes Gedenken war ähm mit der Zeit ſo lieb geworden, daß er ſich zugunſten keines anderen weiblichen Weſens davon hätte trennen mögen. Es war ein Wageſtück, nach Kattenhauſen zu gehen, wo der Blondkopf zus jedem Fenſter der kleinen hochgiebligen Häuſer ſchaute, wo er ihm über die Sammet⸗ drüſtung der Logen im kleinen Theater zunickte, wo er in den weißgeſtrichenen hochlehnigen Kirchen- bänken erſchien, über das ſchwarzſamtne Geſang— buch gebeugt. In den engen Straßen mußte er das Rauſchen ihrer originellen Koſtüme hören und in den Wäldern den leichten Schritt, der die dürren Blätter faſt nicht zu zertreten vermochte. Es war ein Wagnis, aber Max war ein kraftvoller Mann und längſt nicht mehr der ſchwärmeriſche, dichtende Jüngling, der mit dem, glänzenden Abiturientenzeugnis in der Taſche das Gymnaſium verlaſſen. Er hatte ſich den Wind um die Naſe gehen laſſen, hatte ſich mit der Kraft und der jugendlichen Begeiſterung, die ihm eigen waren, auf ſeine Wiſſenſchaft geworfen, war als Hauslehrer von einem Gut zum andern, als Hilfslehrer von einem Gymnaſium zum anderen gezogen, und er wollte ſich nicht von den fahlen, wehmutigen Jugenderinnerungen daran verhindern laſſen, nun endlich in den Hafen einer geſicherten Stellung einzulaufen. Was iſt uns Hekuba? Er wollte darüber hinauskommen, er mußte darüber hinaus- kommen. Die ſchöne Molly hatte ja ohne zu zögern, ohne Mitleid mit ſeinen Schmerzen, ſeinerzeit den ſchönen Forſtaſſeſſor erwählt, der freilich eher Ausſicht zum Heiraten hatte, als der eben dem Gymnaſium entwachſene Max. Und der Forſtaſſeſſor brauchte nicht einmal auf . zu warten, denn er war ſehr reich. Tatſächlich hatte Karl Ritter ſehr ſchnell ge⸗ heiratet, war noch einige Jahre als Aſſeſſor hierhin und dorthin gewandert und ſchließlich nach dem Tode von Mollys Vater in deſſen Oberförſterei eingerückt. Nun lebte ſie dort als Gattin und Mutter, wo ſie als Kind geſpielt und als Jungfrau geſchwärmt hatte. Wahr⸗ cheinlich dachte ſie längſt nicht mehr an den leichen heißblütigen Max, den Sohn eines ſenden, da, einige 20 Meter einer Udet fliegt in Mannheim. Mannheim, 1. Auguſt. Zehntauſende pil⸗ gerten am Sonntag zu den Flugplätzen in Neu⸗Oſtheim, um zu ſehen, die Straßenbahnen waren zum Berſten voll, und immer neue Scharen drängten nach. Und ſicher ſind alle auf ihre Koſten gekommen. Denn was Udet auf ſeinem„Flamingo“,der ſchnittigen roten Zweidecker⸗Sportmaſchine bot, war einfach vrachtvoll, war eine Spitzenleiſtung. Kleine Ballons wurden losgelaſſen, nicht lange ſchwebten ſie in ihrem Element. Wie ein gro⸗ ßer Raubvogel ſchießt Udets Maſchine ihnen nach und trifft ſie, trifft ſie mit unglaublicher Sicherheit. Daß das Preis⸗Höhenſchätzen all⸗ gemeine Anteilnahme findet, verſtebt ſich. Und dann zeigt der Pilot die Hohe Schule der Fliegerei. Atemraubend ihm zuzuſchauen. Dieſe Loopings und Doppelloovings, der Ra⸗ dius dabei ſo klein, daß es ausſieht, als mache das Flugzeug Rieſenſchwinge um eine imagi⸗ näre Reckſtange. Und bei der nächſten Pro⸗ grammnummer hat er ſie in der Tat— eine ſFlaggenleine zwiſchen zwei Ballons iſt die Achſe, um die ſich„Flamingo“ dreht. Ver⸗ wegen iſt es, man wundert ſich ſchon gar nicht mehr, als er die Maſchine ſteil ſtellt und ſie niederſauſen läßt. Atemloſe Stille der Tau⸗ über dem Boden fängt er ſie ab und faſt berühren die Räder den Boden, als er in eleganter Kurve wieder hoch geht. Dazwiſchen führen zwei große Per⸗ kehrsflugzeuge Paſſagierflüge aus,— Frl. Vorescou ſpringt aus ihrer einem mit dem Fallſchirm ab und zum Schluß der Gipfel der Verwogenheit: Udet fliegt mit einem Begleiter der ſtellt ſich im Sitz, bleibt während der Loo⸗ pings ſtehen und— man traut ſeinen Augen kaum— klettert in der Luft heraus, ſetzt ſich auf die Tragfläche, als ſei das der natürlichſte Sitz der Welt. So ganz nebenbei hatten die beiden noch einen Ballon in Brand geſchoſſen. Alles in Allem: Mannheim iſt wieder um ein Ereignis reicher. VSulle— Dodd gut eingeſeqten gemmeclauden Im ged Mandein 70 dazu Voniſſe-Soße 4 7 POdding m. ein gehochfen Erdbeeren. und cdstlicher Geschmack dieser feinen Nachspeisen aus Dr. Oetlers Puddingpulvern stellen die verwöhntesten Ansprüche zufrieden. Einfach und leicht nach der jedem Päckchen auf- gedruckten Anweisung zu bereiten. Viele Sorten für den einfachen sowie besseren Tisch an Fest- und Besuchstagen.— Achten Sie beim Einkauf auf die Schutzmarke, Oetker's Hellkopf“ und verlangen Sie in den Geschäften die neuen farbig illustr. Re- zeptbücher, Ausgabe F für 15 Pfg., wenn nicht zu haben, gegen Einsendung von Marken von Dr. A. Oetker, Bielefeld. 1 wrem Vater untergevenen VForſters, ver, nach⸗ dem ihm kurz hintereinander beide Eltern ge⸗ ſtorben waren, in die Oberförſterei gezogen wurde, um Mollys jüngerem Bruder ein Mentor auf dem ſchweren Weg durch das Bymnaſium zu werden. Sicherlich hatte ſie ihn vollſtändig vergeſſen, trotzdem ſie ihn doch vor Jahren ſo ſehr geliebt hatte 5 * Die Nacht war vorüber. Durch die Fenſter des unaufhaltſam dahinſchießenden Schnellzuges blickte die Sonne. Max rieb ſich die Augen und ſchaute hinaus. Grüne Hügel, ſoweit ſein Auge reichte. Am Horizont waldige Kuppen, in den Tälern verſtreut, wie Nürnberger Tand, einzelne Dörfer mit altertümlichen Kirchen— das Reich des heſſiſchen Löwen. Jetzt würde es nur noch eine kurze Stunde dauern, dann fuhr der Zug in den alten Bahnhof von Katten⸗ hauſen ein. Max öffnete das Fenſter. Welch ein eigen⸗ tümliches Gefühl beſchlich ihn, welch eine ſehn⸗ ſüchtige Freude! Die Heimat übte doch immer noch den alten Zauber aus. Er ſah heſſiſche Bauern wieder mit zwei mächtigen Ochſen vorm Pflug lange Furchen durch den ſchweren Boden ziehen, ſah wieder heſſiſche Mädchen mit ihren kurzen Röcken und farbigen Zwickelſtrümpfen, und er ſah die alte Biſchofsſtadt Fulda wieder, wo vom hohen Verge das mächtige Kloſter des Rhabanus grüßte. Geheiligter Boden der Heimat, geheiligt durch die Geſtalt des Glaubens- helden Bonifatius, der hier gewirkt und ge⸗ predigt hatte. Der Zug eilte weiter und weiter. Die Vor⸗ berge des Speſſarts ſprangen mit ihren waldigen Kuppen dicht an den Schienenſtrang vor, dann traten ſie zurück, das Tal wurde breiter und breiter, ein kleiner Fluß ſchoß in leidenſchaft⸗ licher Eile dahin. Ganz in der Ferne zeigten ſich hohe rote Sandſteinfelſen, vereinzelte Häuſerchen flogen vorüber, endlich ein kurzer Pfiff, und der Zug hielt. Max kannte das Städtchen mit den bergigen buckligen Straßen, dem eigentümlichen etwas windſchiefen Turm und den Ruinen einer kaiſerlichen Pfalz aus der Hobenſtaufen Die Inflation in Belgien. Küln, 3. Auguſt. Die„Kölniſche Voltszei⸗ tung“ veröffentlicht einen Brief ihres Brüſſe⸗ ler Vertreters über die zunehmende Teuerung in Belgien, dem wir u. a. folgendes entneh⸗ hen: Der Lebenshaltungsinder iſt um 58 Punkte geſtiegen, ein Maßſtab für die betröcht⸗ Teuerung im Land. Der Fremdenzuſtrom, vor allem aus Holland, hält unvermindert an. Die von der Grenze kommenden Züge ſind dicht beſetzt. Die Regierung hat beſchloſſen, den Fremden eine Aufenthaltsſteuer aufzuerlegen, von der nur Franzoſen, Polen und Luxem⸗ burger ausgenommen ſind. Im ganzen Land ißt man Schwarzbrot. Krieasbrot iſt es nicht, aber es ähnelt ihm doch. Die Bars ſchließen ihre Pforten nachts um 1 Uhr. Warme Mahl⸗ zeiten kann man nur zu beſtimmten Tages— ſtunden haben.— Die Demiſſion der Eiſen⸗ bahnobligationen wird in Kürze erfolgen. Die Zinſen betragen 6 Prozent feſt, wozu ein wechſelnder Zinsfuß tritt. Die Emiſſion er⸗ folgt auf der Baſis eines enaliſchen Pfundes gleich 175 Franken. Mit dem Steigen des eng⸗ liſchen Pfundes wachſen auch die Zinſen, ſo daß ſie etwa beim Kurſe von 233 für das Pfund 8 Prozent betragen würden. Kaſſen⸗ ſcheine und Anleihepapiere können nach be— ſtimmten Modalitäten umgetauſcht werden. Damit hofft die Regierung, die Dezember— fälligteit in Höhe von 88 Milliarden regeln zu können. — Diözeſan⸗Sonntag in Darmſtadt. Der Mainzer Diözeſenverband der kathol. Jugend⸗ und Jungmännervereine. bält am Sonntag, den 8. Auguſt ſeinen erſten Diözeſentag in Darmſtadt ab. Jeder Perein ſoll außer dem Präſes 2 Vertreter entſenden. Vereine über 100 Mitglieder hahhen 3 Verire⸗ ter. Die Tagung nimmt ihren Anfang mit der Teilnahme der Vertreter am Hochanit in St. Ludwig um 9½ Uhr. Nach dem Gottesdienſt gegen 11 Uhr beginnt der Vertretertag im Konkordiaſaal(Ualdſtraße). Hier werden re⸗ ferieren der Diözeſenpräſes über das neue Verbandsſtatuts, der Gaupräſes Niklaus über Verein und Jugendkraftabteilung, Pfarrer Vormwald über die Entſchließungen des Ver⸗ bandstages in Eſſen. Am Nachmittag werden die Vertreter in Arbeitsgruppen den Inhalt — Pefergte Fbeibrechen, um Folgerungen zu, ziehen und Entſchlüſſe zu faſſen für die rechte! Geſtaltung des Lebens im Verein und Ver⸗ band. Eine Schlußverſammlung um 5 Uhr wird den Bericht über die Ergebniſſe der Ar⸗ beitsgruppen entgegennehmen, die Wahl des Diözeſanleiters und der übrigen Vorſtands⸗ mitglieder tätigen und Beſchluß faſſen über Reſolutionen. Zum erſten Male trefſen ſich in Darmſtadt die Vertreter der Jungmänner⸗ welt der Mainzer Diözeſe, um in ernſten Be⸗ ratungen an dem neuzeitlichen Auf⸗ und Aus⸗ bau des Diözeſanverbandes mitzuarbeiten. Rein Verein darf ohne Vertretung bleiben. N ö ö ö 1 f Aus Nah und Fern. Mainz. 3. Juli. Herr Pfarrer Blamör in Weißkirchen(Kreis Offenbach) wurde zuin Pfarrer in Offſte in ernannt. Herr Pfarrver⸗ walter Leinberger in Offſtein wurde Pfarrer in Weißkirſchen. Beide Herren haben ihre neue Stelle bereits angetreten. Ludwigshafen, 3. Aug.(Unalücksfall.) Ge⸗ ſtern vormittag ſtürzte ein 17 Jahre alter Gerüſt⸗ bauer beim Abbauen eines vor einem Hauſe in der Mundenheimerſtraße aufgeſtellten Gerüſtes aus etwa 11 Meter Höhe ab. Er erlitt einen Schädelbruch und ſchwere innere Verletzungen. Die Rettungswache verbrate ihn ins Kranken- Hens. ö Weinheim, 3. Aug.(Selbſtmordverſuch.) Am 1. ds. Mts., vormittags geden 9 Uhr machte ein verheirateter Ingenieur während der Abweſen⸗ beit ſeiner Familienangehörigen in ſeiner Woh⸗ nung durch Einatmen von Leuchtgas einen Seſlbſtmordperſuch. teten Wiederbelehungsverſuchen wurde er in das bieſige Krankenhaus verbracht. Grund zur Tat bürften Nahrungsſorgen ſein. London, 4. Aug.(Vom Vergnügen in den. Tod.) Ein furchtbares Unglück ereignete ſich neſtern im Hoodpark in Kempscon währens eines Volksſeſtes. Mehrere Feſtteilnehmer waren in einem Feſſelballon ungefähr 80100. Meter hoch aufgeſtiegen. Die Stricke. die den Paſſaaierkorb hielten, riſſen und dieſer ſtürzte in die Tieſe. Der Wilot und zwei weitere Paſſagiere ſprangen in etma 50 Fuß Höbe vom Korb aus ab. Der Pi⸗ lot und drei Paſſagiere wurden getötet, ein an⸗ derer ſchwer verletzt. Hanau a M., 2. Aug.(Grubenbrand.) in der Nähe von Lettingen bei Hanau gelegene Braunkohlenſchacht der Gewerkſchaſt„Guſtav“ neriet am Sonntag vormittag durch Entzündung von Kohlenſtaub in Brand. Da das Feuer un⸗ ter ſtarker Rauchentwicklung ſich ſehr ſchnell aus⸗ dehnte, alarmierte die Werkdirektion die Hanauer Feuerwehr, deren Maunſchaft aber die Einfahrt in die Grube ablehnte. Die nunmehr herbeige⸗ rufene Frankfurter Feuerwehr griff unter An⸗ wendung neuer Sauerſtoffapparate mit mehreren Schlauchleitungen den Brandherd an. Nach faſt achtftündiger angeſtrengter Arbeit mußte aber die Wehr die Arbeiten einſtellen. Die Bergwerks⸗ direktion wird nunmehr den Schacht Waſſer ſetzen laſſen. Eiſenach, 3. Aug.(Aus Liebestummer in den Tod.) Heute früh legten ſich der 20jährige Bach⸗ mann und ein 17 Jahre altes Mädchen namens Buſch vor die Lokomotive des D-Zuaes Frank- furt a M.— Berlin. Die fungen Leute waren Jofort tot. Nach den von Erfolg beglei⸗ Der unter Der Grund des Selbſtmordes ſoll Mathilde Rathenau, die Mutter Walter Rathe⸗ naus geſtorben. nach einem bei der furchtbar verſtümmelten Leicht des fungen Mädchens vorgefundenen Briefe Lie beskummer ſein. Pirmaſens, 2. Aug. (Das Mottenflugzeug.) Am Samstag mittag 0 iſt der Flieger, der die und Eppenbrunn vornehmen wird, kommend, auf dem Hornberg landet. Es iſt eine Junkersmaſchine, die von der chemiſchen Fabrik Merck in Darmſtadt(der Herſtellerin des Sturm'ſchen Mittels gegen die Peronoſpora) zum Zwecke der Bekämpfung des Kiefernſpanners gepachtet wurde. Thorn, 2. Aug.(Revolte im Graudenzer Ge— fängnis.) Aus Graudenz wird gemeldet, daß dort ein Aufruhr im Zuchthaus ausgebrochen iſt. wo— bei etwa 300 Gefangene mit Tiſchen und Betten die Türen zertrümmerten und verſuchten, auszu⸗ brechen. Der Polizei gelang es, den Aufruhr niederzuſchlagen. Die Urſache war die ungenü— gende Ernährung der Gefangenen. Rom, 3. Aua.(Raketenexploſion.— 8 Tote.) Während eines Kinderfeſtes explodierten in einem Gebäude des neapolitaniſchen Dorfes Caſtel- franes mehrere Kiſten mit Raketen. Nach den erſten Meldungen wurden acht Perſonen getötet und zahlreiche ſchwer verletzt. Zwei Häuſer wurden ſchwer beſchädigt. von Fürth Bunte Zeitung. Sven Hedins Pläne. Sven Hedin wird ſich im Auauſt für einige Zeit nach Deutſchland begeben. Dann wird er für vier Monate nach Südamerika fahren und vor allem Chile und Peru beſuchen. In (Buenos Aires wird er mehrere Vorträge halten und zwar auf Deutſch, Engliſch und Franzöſiſch. Vor, ſeiner Abreiſe wird er noch eine Monographie über Nordenſkiöld fertigſtellen, die im Oktober oder, November herauskommen wird. In nächſter Zeit wird auch ſein wiſſenſchaftliches Werk über Oſtperſien erſcheinen und im nächſten Jahre ein Buch über Kali⸗ 1 7 A 0 0 in 720 2 54 fornien. Außerdem plant er ein Buch über„Meine zu geftalten. ſengliſchen Freunde“, in dem er eine Charak⸗ teriſtik führender Engländer geben wird, darunter Curzon und Kitchener. 55 * .«„ Profeſſor Voßler der Pour le merite für Wiſſen⸗ ſchaft und Künſte verliehen. Der Orden Pour le merite für Wiſſenſchaften und Künſte iſt dem Prof. Dr. Voßler⸗München verliehen worden. Vogßler iſt einer der d Romaniſten Deutſchlands. Seine Hauptwerke ſind„Sprache als Schöpfung und Ent⸗ vicklung“,„Geiſt und Kultur in der Sprache“, Tlemeuceau und das Himmelreich. Vor einiger Zeit iſt in Paris das Haus in der Rue Franklin, in dem Elemenceau in den letzten dreißig Jahren während ſeiner Anweſenheit in Paris gewöhnt hat, verkauft worden. Bei dieſer Gelegenheit wurde eine amüſante Geſchichte erzählt: Als Clemenceau in das Haus ein⸗ zog, fand er ſeine Wohnung durch einen großem aum verdunkelt. Seine Nachbarn waren Jeſu⸗ iten, ohne deren Erlaubnis der Baum nicht gefällt werden konnte. Clemenceau entſchloß ſich daher, bei. m Jeſutienpater vorſtellig zu werden, um von e: das Einverſtändnis einzuholen. Er betonte dabes, dan ſeine Einſtellung der Kirche gegenüber unveränderb ei, daß er es jedoch als eine Tat der chriſtlichen Näch⸗ ſtenltebe der Jeſuiten empfinden würde, wenn ſie das Hindernis beſeitigen,„das ihm nicht erlaubte, den Himmel zu ſehen“. Der Jeſuitenpater der den Aae empfing, verſprach, den Baum fällen zu laſſen, aber den Dank Clemenceaus wehrte er mit einem leisem Lächeln ab:„Ich fürchte, Herr Clemenceau, daß Sie den Himmel trotzdem nie ſehen werden.“ Muhammed 6. Schulden bezahlt. Aus San Remo kommt die Nachricht, daß der Exkönig des Hedſchas die Schulden Mu⸗ hammed 6., die nur 200 000 Lire betragen hätten, bezahlt hat. Bekanntlich wollten die 1 Lokale Nachrichten. * Biernheim, 5. Auguſt. Neuer Roman. In heutiger Aus gabe beginnen wir mit dem Abdruck unſeres neuen Romans„Wenn die Schatten welchen“ von Ferdinand Runkel. Der Roman behandelt den Liebes- und Leidensweg einiger Menſchenkinder; der Ausklang dieſes Lebensſchickſals iſt ein er⸗ ſchütternder und tragiſcher. Wir hoffen, mit dieſem Roman den Geſchmack unſerer Leſer ge⸗ troffen zu haben. Gottbegnadetes Alter. In geiſtiger und körperlicher Friſche kann am heutigen 5. Auguſt Frau Jak. Frank 2. Wtw., Lud⸗ wigſtraße 24 wehnhaft, ihren 84. Geburtstag feiern. Den zahlreichen Glückwünſchen, dle der Jubilarin anläßlich dieſes Freudentages zugehen werden, ſchließen wir uns auf das herzlüchſte an. Möge es ihr beſchieden ſein, noch recht oft im Luftbekämpfung des Kiefernſpanners in verſchie⸗ denen Revieren der Forſtamtsbezirke Erlenbrunn bei Rodalben ge⸗ Uhr: Kreiſe ihrer Lieben in voller Rüftigkeit dieſen Tag zu ſeiern! Sängerfahrt nach Worms. Am kommenden Sonntag begiebt ſich der Männer⸗ Geſangverein nach Worms, um alte Sänger⸗ Freundſchaften mit„Harmonie⸗ Worms“ und „Sängerhalle-⸗Mannheim“, die ja bekanntlich zum hleſigen Jubelfeſte als Gäſte weilten, aufzufriſchen. In Worns iſt ein großes Treffen im Feſthaus. Man erwartet, daß die Deilnahme eine recht zahlreiche iſt. Perſonalausweis mitbringen. Näheres ſiehe Inſerat. * K. K. V. Kegelabend. Morgen, Freitag 9 Uhr, Kegelabend im Freiſchütz. Zu den Kegelabenden iſt nunmehr endgültig der Frei⸗ tag feſtgelegt. Die Mitglieder werden um zahl⸗ reſche Beteiligung gebeten. Die Freiw. Feuerwehr beteiligt ſich kommenden Sonntag an der Herbſttagung ver- bunden mit Bannerweihe der Freiw. Feuerwehr Hirſchorn. Vollzähliche Beteiligung wird erwartet. Abfahrt 616 am O. 6. G. Bahnhof. * Evangeliſche Gemeinde. Am 8. Auguſt ds. Is. veranſtalten die Poſaunen⸗ chöre der Provinz Starkenburg in Birkenau ihr erſtes Verbands- Feſt. Es ſoll ſich als evangeliſch⸗ kirchliche Feier bewußt abheben von dem ſeichten Feſtgetriebe der Gegenwart, kann aber nur eindrucks voll werden, wenn die Evangeliſchen von fern und nah gewillt ſind, durch freudige Teilnahme das Feſt zu einer Kundgebung evangeliſchen Lebens und Reichtums Es werden darum alle Poſauner⸗ chöre, Jugendvereine, Kirchenchöre und wer ſonſt noch lommen will, herzlichſt eingeladen. Die Feſtordnung(Klingen und Siagen von Sams⸗ tag Abend 9 bis Sonntag Abend 6 Ühr) iſt folgende: Samstag Abend 9 Uhr: Fackelzug, Sonntag Morgen 6 Uhr: Choralblaſen, 9½ Feſtgottesdienſt im Schloßpark, 11 bis 12 Uhr Platzmuſik vor dem Schloß, 2 Uhr: Jeſtzug, 3 bis 6 Uhr: Feſtverſamm ⸗ lung mit Darbietungen der einzelnen Chöre. Anſprachen und Schlußfeiler. Das ganze Jeſt iſt alkohol- und nlkotinfret. Saſthof„Zur Traube“. * Großes Schlachtfeſt iſt heute im Der Gaſtgeber ladet im Inſerat zu zahlreichem Beſuch ein, um⸗ im ſomehr, als man den Gäͤſten recht kulinartſche Genüſſe in Aus ſicht ſteht. „Einen Herbſttanzkurſus veranſtaltet die Tanzſchule Georg Kirchner. Morgen Freilag, abends 8 Uhr, werden Anmeldungen „Fürſten Alexander“ entgegengenommen. Sſkehe Inſerat. *Nachklänge vom Stiſtungsfeſt des Radf.⸗Bereins„Amicitia“. Als Sieger bei den Rennen und beim Corſofahren anläßlich des am vergangenen Sonntag ſtattgefundenen 2 jährigen Stiſtungsfeſtes des Radfahrer⸗Vereins „Amicitia“ gingen folgende Mannſchaften hervor: Mannſchaftsfabren: 1. Preis Radfahrer⸗Verein Gläubiger von San Remo den Sarg des Ex⸗ ſultans pfänden laſſen. Der Sarg konnte je⸗ doch noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht und nach Damaskus geſchafft werden. wo der ehemaliſche Beherrſcher aller Gläubigen und vieler Ungläubigen ſeine fand. Auch ſeine drei ſtandesgemäß abgefunden. letzte Ruheſtätte Gattinnen wurden Handel und Induſtrie. Mannheimer Produktenbörſe. a Bei ruhiger Haltung aber gut behaupteten Preiſen blieb nahe Ware weiter geſucht. Man verlangte für die 100 Kilo waggonfrei Mann heim: Weizen ausl. 32—34, Roggen ausl. 23 bis 23,50; Hafer ausl. 19,50—23; Braugerſte ausl. 26.50—27.75: inl. Brotgetreide und Braugerſte waren nicht angeboten; Futtergerſte 19—19,50: Mais mit Sack 19; Weizenmehl Spezial Null 43,5044; Weizenbrotmehl 28,50— 31,50; Roggen⸗ mehl 30,50—33; Kleie 9,509, 75. Mannheimer Viehmarkt. Zum Viehmarkt waren zugeführt und wur⸗ den je 50 Kilo Lebendgewicht nach Klaſſe gehan⸗ delt: 282 Ochſen 30—81, 143 Bullen 34—52, 699 Kühe und Rinder: Kühe 14—48, Rinder 44—62, 352 Kälber 50—75, 77 Schafe 35—45, 2347 Schweine 66—81. Marktverlauf mittel. Groß— vieh und Schweine geräumt, Kälber ausverkauft, „Germania“ Heddesheim, 2. Prels Radfahrer⸗ Vetein„Germanla“ Lorſch, 3. Preis Vereinigte Radfahrer Vereine Wallſtadt, 4. Preis Rad⸗ ſport„Germania“ Viernheim, 5. Preis Radfahrer Verein„Vorwärts“ Viernheim, 6. Preis Rad⸗ fahrer⸗Vereln„Einigkeit“ Viernheim; Corſofahren: Klaſſe A: 1. Preis Radfahrer⸗Verein„Eintracht“ Viernheim, 2. Preis„Wanderluſt“ Eppelhelm, 3 Preis Lorſch, 4 Prels„Germania“ Mann⸗ heim; Klaſſe B: 1. Preis„Wanderer“ Weinheim; Klaſſe C: 1. Preis Radfahrer⸗Verein„Vorwärts“ Blernheim. 2. Preis Radſport„Germania“ Viern⸗ heim, 3. Preis„Radfahrer⸗Bund“ Vlernheim, 4 Preis Radfahrer⸗Verein„Einigkeit“, 5. Preis Radfahrer-Verein Ilvesheim, 6. Preis Radfahrer⸗ Verein Luzenberg⸗Waldhof. * Fußball. Amſcltla gewann am Sonn⸗ tag bel dem Sportfeſt in Hüttenfeld unter ſtärk⸗ ſter Konkurrenz, Waldhof, Lampertheim, Bürſtadt, Lorſch, Hemsbach, Hüttenfeld im Staffettenlauf „Quer durch Hüttenfeld“ mit 3 Meter Vorſprung den Pokal. Die Erſatzliga verlor gegen Lampertheim 1. Mannſchaft 0:4 und in Vlernheim mußte ſich die Ligamannſchaſt mit 2:4 geſchlagen bekennen.— Die Privat- Liga⸗ Mannſchaft konnte in threm erſtmaligen Auf⸗ treten gegen die komblinterte D. J. K. Mann; ſchaft einen eindrucksvollen 3:1 Sieg buchen. *„Oeutſcher Bau⸗ und Siedlungs⸗ tag au der Bergſtraße.“ Am kommenden Sonntag, den 8. Auguſt, findet in Bensheim im„Deutschen Haus“ a, b. B. im Hotel, Deutſches Haus“, na ½8 Uhr, für die Bergſtraße, das Ried, A deren Odenwald eine Tagung der Deutſchen Bau⸗ und Siedlungs gemeinſchaft e. G. m. b. H. Darm⸗ ſtadt ſtatt, bei der der Gründer der Gemeinſchaft, Herr Heilmann, über„Das Bauen mit ginsloſem Gelde“ ſprechen wird Nicht nur alle abkömm⸗ lichen Genoſſen, ſondern auch alle diejenigen, die ſich über das bisherige ſegensreiche Wirken dieſer wirklich gemeinützigen Genoſſenſchaft, die bereits vielen Jamilten in der kurzen Zeit ihres Be⸗ ſtehens, durch„zinsloſe“ Darlehen zu dem lang⸗ erſehnten Elgenhelm verholfen hat und den wei⸗ teren Ausbau unterrichten wollen, ſind zu dieſer Tagung herzlichſt eingeladen. Möge ſie zu einer machtvollen Kundgebung für einen wirklichen „Deutſchen Aufbau“ und Errettung der ſchaffenden Stände aus der chroniſchen Arbeltsloſigkeit werden Hoffentlich werden recht viele das„Angenehme“ mit dem„Nützlichen“ verbinden und am kom⸗ menden Sonntag an die ſchöne Bergſtraße wandern. Deshalb nochmals den Ruf, auf an die Berg⸗ ſtraße zur Tagung der Bau und Siedlungsge⸗ meinſchaft am 8. Auguſt nachmittags ½3 Uhr zu Bensheim. Vom heſſiſchen Provinziall tag. In der letzten Sitzung ſtand als alt tigſter Punkt die Ferngasverſorgun N vinz Starkenburg zur Hergang Nac ue eingehenden Referat des Vorſitzenden beſchloß der Provinziallandtag: Der vorgelegte Plan für die Gründung einer kommunalen Gasver⸗ ſorgungsgeſellſchaft wird in ſeinen Grundzü⸗ gen gutgeheißen. Der Ausſchuß wird ermäch⸗ tigt, im Einvernehmen mit den intereſſierten Kommunen und Kommunalverbänden die zweck⸗ mäßigſte Form der zu Grunde liegenden Ver⸗ träge zu ermitteln. Der Provinzialausſchuß wird ermächtigt, im Einvernehmen mit den intereſſierten Kommunen und Kommunalver⸗ bänden die Wahl zwiſchen den drei günſtigen Angeboten der Gruben zu treffen. Ferner wird der Ausſchuß ermächtigt, ſich mit einem Kapital entſprechend den finanziellen Kräften der Provinz und der für die Provinz zu er⸗ wartenden wirtſchaftlichen Vorteile an dem geſamten Unternehmen zu bereiligen und die hiernach erforderlichen Summen im Weg der Kapitalaufnahme aufzubringen. Die Verträge ſollen vor dem endgültigen Abſchluß nochmals dem Provinziallandtag vorgelegt werden. Einbruchs diebſtahl. In letzter N wurde bet Meßgermeiſter 5 dert Bed, mann, Lorſcherſtraße, ein Einbruchs diebſtahl verübt. Den bisher unbekannten Tätern ſollen zwei ſilberne Taſchenuhren, etwa 100 Mk. Bar⸗ geld und Kleidungsſtücke in die Hände gefallen ſeln. Elnige Kleidungsſtücke wurden über die Mauer des Grundſtückes„Zur Vorſtadt“ ge⸗ worfen, wo ſie heute früh gefunden wurden. Weſter fand man heute morgen die leere Kaſſe, wie auch ein Meſſer in der Bürſtädterſtr., Nähe Beamtenwohnhaus. Man vermutet, daß die Täter von auswärts gekommen find. Eingeſandt. Für Einſendungen unter dieſer Rubrik übernimmt bie Redbaltlen außer der preßgeſetlichen keine Berantwartung. „So etwas kann die Viernheimer Mu nicht bieten“. Solche und ahnlich Ausdenl konnte man wieder am vergangenen Sonntag, als die Weinheimer 25 Mann ſtarke Muſik⸗ Kapelle am hieſigen Platze gaſtierte von ver⸗ ſchiedenen Seiten hören. Dieſe Außerungen wären noch hinzunehmen, wenn man nicht in dummer Weiſe die hieſigen Muſider für das Fehlen einer ſolch ſtarken mit allen möglichen Inſtrumenten ausgerüſteten Kapelle verant⸗ wortlich machen wollte. Trifft nicht vielmehr die hieſige Einwohnerſchaft ſelbſt die Schuld, durch ihr intereſſeloſes Verhalten gegenüber dieſer edlen Kunſt. Würde man die hieſige Muſik nach Kräften unterſtützen und ihr junge Kräfte zuführen, anſtatt in ſchändlicher Weiſe zu unterdrücken, man würde in abſehbarer Zeit ſicherlich anderer Meinung ſein. Wenn man in Betracht zieht, daß Muſik erzieheriſch auf den Menſchen wirkt, ſo iſt es unbegreif⸗ lich, daß es Eltern gibt, die ihre muſikaliſch veranlagten Kinder dieſer Kunſt fernhalten. Iſt es denn dann verwunderlich, wenn dieſe jungen Leute auf andere Weiſe ihre Zerſtreu⸗ ung ſuchen und ſchließlich im Sumpf der Ver⸗— rohung und Sittenloſigkeit verſinken? Unge⸗ achtet dieſer traurigen Feſtſtellungen können wir mlt Recht behaupten, daß es trotzdem am hieſigen Platze eine Muſik⸗ Kapelle gibt, wenn auch keine 25 Mann,(welcher Verein wäre auch im Stande 25 Mann zu bezahlen) ſo doch dermaßen geſchult, daß ſie keinen Kon⸗ kurrenten zu ſcheuen braucht. Wer einmal den Klängen der Kapelle Hanf und Bland gelauſcht hat, wird dies vollauf beſtätigen müſſen. Dieſe Kapelle, beſtehend aus 6 Mann iſt für Vereinsfeſtlichkeiten gerade wie geſchaf⸗ fen. Wer noch nicht in der Lage war, diefe ausgezeichnete Muſi! zu hören, dem iſt in nächſter Zeit Gelegenheit gegeben, denn wie wir von unterrichteter Seite hören, beabſichtigt dieſe ſtrebſame Kapelle in den nächſten Tagen eine öffentliche Vorſtellung zu geben, um jeder⸗ mann von ihrer Leiſtung zu überzeugen, wo⸗ rauf wir heute ſchon aufmerkſam machen. Näheres wird noch im Inſeratenteil bekannt gemacht. * Mehrere Muſikfreunde.