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Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim cher 117.— Poſtſchecklonto Nr, 21577 Amt Frankfurt a. M. Das berühmt gewordene heſſiſche Volksbegehren. Eine moraliſche Niederlage des Ordnungsbluocks. — Eine ſalſche und gefährliche Parole. Von Rechtsanwalt Nuß, Worms, M. d. L. Die Verhandlungen des Landesabſtimmungs— ausſchuſſes in Darmſtadt vom 12. Auguſt 1926 geſtalieten ſich zu einer großen moraliſchen Nie— derlage des aus den drei Rechtsparteien beſtehen— den Wirtſchafts⸗ und Ordnungsblocks in Heſſen. Von 2290 Liſten, die zwecks vorzeitiger Landtags⸗ auflöſung unterſchrieben worden waren, mußten 2130 zur Abſtellung von Mängeln zurückgegeben werden. Hiervon ſind 208 Liſten überhaupt nicht mehr zurückgeſandt worden. Es wurde feſtgeſtellt, daß ſogar Ausländer— Schweizer, Holländer und Tſchechen— unterzeichnet hatten. Der Ord— nungsblock brachte ſogar zur Herſtellung größerer Ordnung das Kunſtſtück fertig, Tote(!) unter— ſchreiben zu laſſen. Es ſind auch doppelte und dreifache Eintragungen von den gleichen Perſo⸗ nen vorgenommen worden. Wenn auch die not⸗ wendigen 42 494 Stimmen für das Volksbegehren auf Auflöſung des 3. heſſiſchen Landtags aufge— bracht worden ſind, ſo bedeuten die von dem Ab— ſtimmungsausſchuß bis jetzt getroffenen Feſtſtel⸗ lungen zweifellos eine moraliſche Blamage der Urheber, die doch mit großem Pathos gerade für Ordnung und Sauberkeit im Volksſtaat Heſſen einzutreten verſprachen. Der verantwortliche Redakteur des Zentrums— blattes in Bingen empfiehlt nun in Nr. 187 der „M. V. Z.“ den Regierungsparteien als„beſte Taktik“, ihren Anhängern alleſamt zu ſagen, ſie möchten von der Abſtimmung über den Volks⸗ entſcheid(alſo bei der Volksabſtimmung) fern⸗ bleiben.„Durch eine'ſolche Parole würde die Bedeutung der Abſtimmung hinreichend charak— teriſiert und am wirkſamſten bekämpft.“ Wir warnen dringend, dieſe Parole in die Tat umzuſetzen; denn ſie iſt falſch und gefährlich. Sie beruht nämlich auf einer Unkenntnis des heſſiſchen Geſetzes über Volksbegehren und Volks— abſtimmung und auf einer Verwechſelung der Volksabſtimmung in Heſſen mit dem Volksentſcheid im Reich. Im Gegenſatz zu dem Reichsvolksent-⸗ ſcheid gilt nämlich beim heſſiſchen Volksentſcheid (Volksabſtimmung) die einfache Majorität, um den Sieg herbeizuführen Der maßgebende Arti— kel 29 lautet:„Die einfache Mehrheit der abge— gebenen gültigen Stimmen entſcheidet.— Soll durch die Volksabſtimmung eine Verfaſſungsän⸗ derung beſchloſſen werden, ſo entſcheidet eine Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen gültigen Stimmen.“ Wenn wir die Parole der„M. V. Z.“ vom 13. Auguſt auf Stimmenthaltung befolgen wür⸗ den, ſo hätte der heſſiſche Wirtſchafts- und Ord⸗ nungsblock bei der kommenden Volksabſtimmung den Sieg kampflos in der Taſche, weil er ja dann die abſolute Mehrheit unter allen Umſtänden erreichen würde. Wir müſſen alſo ſchon eine poſitivere Parole machen. Wir werden uns da⸗ rauf einſtellen müſſen, daß wir einer klaren Ent⸗ ſcheidung nicht ausweichen können. Die Germersheimer Vorfälle. Fortſetzung der franzöſiſchen Preſſehetze. Paris, 16. Auguſt. Nachdem der„Temps“ am Samste; abend ſich in den ſchärfſten Aus⸗ drücken gegen die deutſche Auffaſſung über die Vorfälle in Germersheim erging, wird dieſe Hetze in der Sonntagspreſſe fortgeſetzt. Hef⸗ tige Angriffe richtet u. a. das„Journal“ ge⸗ gen die Reichsregierung und benutzt die glei⸗ chen Unterlagen wie der„Temps“, ſodaß man beinahe auf den Gedanken kommen könnte, daß der Artikel im„Temps“ auf amtlichen Einfluß zurückzuführen ſein könnte. Das „Journal“ ſchreibt: Vor der Ablehnung dieſer Schlußfolgerungen hätte die Reichsregierung, ſo ſcheint es, noch ihren Irrtum erkennen und ſich den Entſchuldigungen anſchließen können, die von den Ortsbehörden ausgeſprochen wor⸗ den ſind.—„Die Geduld und Mäßigung der Alliierten verdient eine andere Belohnung als den Skandal von Germersheim.“ i Von einer Entſchuldigung der Orts behör⸗ den kann ſelbſtverſtändlich keine Rede ſein. Franzöſiſcherſelts kehrt man ein“ Spieß Berlin, 14. Aug. Eine Berliner Korrefpon⸗ denz meldet aus Mainz: Im franzöſiſchen Ober⸗ kummando in Mainz hat, wie wir erfahren, am Donnerstag eine Beratung ſtattgeſunden, an der außer dem Oberkommandierenden, General Guil⸗ laumat, deſſen Generalſtabschef, General Putois, fämtliche kommandierenden Generäle der Rhein⸗ armee ſowie General Carence, der Kabinettschef des Kriegsminiſters Painleve und der General⸗ ſtabschef des Marſchalls Foch, General Vontrirer, teilnahmen. Die Beſprechung hat ſich, ſicherem Vernehmen nach, im weſentlichen mit der bevor⸗ ſtehenden Verringerung der Beſatzungstruppen und mit der Neuorganiſatioun der Formationen nach Durchführung dieſer Maßnahmen beſchüftigt. Engliſche Urteile. London, 14. Aug. In einem Leitartikel drückt die„Times“ ihre Befriedigung darüber aus, daß das Kabinett Poincare als einen erſten ſeiner Beſchlüſſe in auswärtigen Fragen ſich zu einer Herabfetzung der Beſatzungstruppen am Rhein be— reit erklärt habe. Dies ſei umſo bemerkenswer— ter, als der Führer der gegenwärtigen franzöſi— Dienstag, 17. Auguſt 1926 0 Der Beſatzungsabbau. Eine franzöſiſche Generalſtabskonferenz. ſchen Regierung es war, der ſeinerzeit die Be— ſetzung des Ruhrgebietes befahl. Nichts könne beſſer dazu angetan ſein, dem deutſchen Volk den aufrichtigen Wunſch Frankreichs vor Augen zu halten, ſeine in der letzten Zeit befolgte Verſöh— nungspolitik fortzuſetzen. Es könnte mit Be⸗ ſtimmtheit innerhalb eines Monats mit der Zu⸗ rückziehung von ewa 6—10 000 Mann franzöſi⸗ ſcher Truppen gerechnet werden. Wenn gewiſſe kleinere Bedingungen an die Verminderung ge— knüpft würden, ſo ſei zu hofſen, daß dieſe nicht in die Annäherung Deutſchlands an den Völker⸗ bund eingreifen werde. Das Blatt ſchließt mit der Bemerkung, man ſolle nicht üder Punkte ſtretzen, die nicht bital ſeien. Auch„Daily Chronicle“ befaßt ſich in einem Leitartikel mit der Frage der Herabſetzung der Beſatzungstruppen im Rheinland im Zuſam⸗ menhang mit dem Eintritt Deutſchlands in den Völterbund. Der Verfaſſer bezweifelt den Vor- teil eiyer dauernden Beſetzung am Rhein. Die Trupfſen müßten mindeſtens um 30 000 Mann herabgeſetzt werden. Man dürfe nicht vergeſſen, daß eine Beſetzung die Fortdauer einer heftigen Erregung in Deutſchland bedeute. Sollte die Aufnahme Deutſchlands in den Völ— kerbund auch diesmal wieder ſcheitern, ſo würde dis der Todesſtoß des Völkerbundes ſein. um und die franzöſiſche Preſſe ſpricht in ihrem Sinne von einem„Skandal von Germers— heim“. Deutſcherſeits muß die Forderung der Beſtrafung der an den Vorſllen ſchuldigen franzöſiſchen Militärperſonen aufrecht erhal— ten werden, trotz der im Zuſammenhang mit den deutſchen Forderungen auf Herabſetzung der Beſatzungsſtärke ſich wie toll gebärdenden franzöſiſchen Preſſe. Ablehnung des deutſchen Vorſchlags auf eine internationale Unterſuchungskommiſſion. Berlin, 14. Auguſt. Ein Berliner Blatt meldet heute morgen, daß ein Vorſchlag der deutſchen Regierung, den Germersheimer Vorfall durch eine internationale Unterſu— chungskommiſſion prüfen zu laſſen, von der franzöſiſchen Regierung abgelehnt worden ſei. Nach unſeren Informationen an zuſtän⸗ diger Stelle trifft dieſe Meldung zu. Die deutſche Regierung habe, ſo wird erklärt, da ſich in der Germersheimer Angelegenheit die franzöſiſche und die deutſche Theſe direkt gegenüberſtehen, ſchon von Anfang an das lebhafte Intereſſe daran gehabt, die Angele— genheit durch eine unparteiiſche Inſtanz klä⸗ ren zu laſſen. Zu dieſem Zweck ſind der fran— zöſiſchen Regierung eine Reihe von Vorſchlä— gen übermittelt worden, u. a. auch der, wie zu erwarten war, abgelehnte. Die deutſche Regierung wird nun verſuchen, durch einen anderen Modus die Entſcheidung des Falles nach Recht und Billigkeit herbeizuführen. Die Entſcheidung im Fall Graff. Berlin, 14. Auguſt. Bekanntlich iſt in Hamborn in der Nacht vom 22. zum 23. Sep⸗ tember 1922, zwei Tage nachdem ein deut⸗ ſcher Polizeibeamter von einem Agen⸗ ten des belgiſchen Militürſicherheitsdienſtes getötet worden war, auch der belgiſche Leutnant Graff ermordet worden, Durch Ur⸗ teil vom 27. Jan. 1923 erkannte das Kriegs⸗ gericht der Beſatzungsarmee gegen vier an⸗ gebliche Täter, nämlich Reinhart, Klein, Gra⸗ bert und Riepke auf Todesſtraſe und gegen einige weitere Angeklagten auf Zwangsarbeit. Wie ſerner erinnerlich bezichtigten ſich im Ja⸗ nuar 1923 die wirklichen Täter Engler und Kaws, vor den deutſchen Behörden des Mor⸗ des. Das Schwurgericht in Stettin verur⸗ teilte durch Spruch vom 8. Juni 1924 Kaws und Engler zum Tode. Es ergab ſich alſo, daß zwei von den Gerichten der beiden Staa⸗ ten erlaſſene Urteile für ein und dasſelbe Verbrechen verſchiedene Perſonen verurteilten. Andererſeits war kein Rechtsmittel gegen die Entſcheidung des belgiſchen Militärge⸗ richts gegeben. Unter dieſen Umſtänden ent⸗ ſchloß ſich die belgiſche Regierung, die Ange⸗ legenheit einer internatlonalen Juriſtenkom⸗ miſſion zu unterbreiten, die im November 1925 im Einverſtändnis mit der deutſchen Re⸗ gierung gebildet wurde. Dieſe Kommiſſion hat nun ein Gutachten erſtattet, das der deut⸗ ſchen Regierung ſoeben zugegangen iſt. Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, daß im Gegenſatz zu der von dem belgiſchen Militär- chen tatſächlich von Kaws und Engeler be— gangen worden iſt. Angeſichts dieſer Schluß⸗ folgerung der internationalen Juriſtenkonfe— renz hat der belgiſche König nunmehr die in Aachen Verurteilten begnadigt. Die deutſche Regierung hat der belgiſchen Regierung die Verſicherung abgegeben, daß ſie über die ge— rechte Sühne des Verbrechens wachen werde, deſſen Kaws und Engeler durch das Stetti— ner Schwurgericht für ſchuldig erachtet wor— den ſind. Der Kampf um die Frankenſanferung. Eine franzöſiſche Preisſenkungsaktion? Paris, 14. Auguſt. Zur Regelung der Kleinhandelspreiſe wurde geftern auf Anre— gung des Handelsminiſters Bokanowski eine techniſche Kommiſſion für Ernährungs— fragen“ gegründet, der ſieben Vertreter des Lebensmittelkleinhandels und des Groß— handels angehören. Aufgabe des Komitees iſt es, durch ſtatiſtiſche Aufzeichnungen die Preisſteigerungen am Lebensmittelmarkt ge— nau zu verfolgen und ihre Gründe feſtzuſtel— len. Außerdem ſoll es Grundſätze für die Aus⸗ und Einfuhr von Lebensmitteln und die Aus— nutzung der franzöſiſchen Kontrolle ausarbei— ten. Es ſollen Mittel gefunden werden, die eine Standardiſierung gewiſſer Produkte und eine allgemeine Preisſenkung möglich machen. In der nächſten Woche wird im Finanzmini⸗ ſterium eine Beratung ſtattfinden, bei der die Vorſchläge über das Spar- und Einſchrän⸗ kungskomitee gevrüft und endgültig beſchloſſen werden ſollen. Nähere Einzelheiten über dieſe Maßnahmen ſind bisher noch nicht bekannt geworden. Inkrafttreten des Handelsproviſoriums Paris, 14. Auguſt. Nach einer Ankündi⸗ gung im„Journal Officiel“ tritt das deutſch⸗ ſranzöſiſche Handelsproviſorium am 20. Aug. um Mitternacht in Kraft, jedoch nur unter der Bedingung, daß bis dahin der Reichsrat und die zuſtändige Kommiſſion des Reichs tages das Abkommen ratifiziert haben wer⸗ den. Aber auch dann werden die in dem Ab⸗ kommen vorgeſehenen neuen Zollſätze erſt am gericht getroffenen Entſcheidung das Verbre- . Auguſt in Kraft treten. 6 Erweiterung des Bau⸗ programms. Berlin, 15. Auguſt. Zwiſchen dem Reichs⸗ finanzminiſterium und dem preußiſchen Fi⸗ nanzminiſterium it in Erweiterung des ur⸗ ſprünglichen Bauprogramms eine Vereinba⸗ rung getroffen worden, die innerhalb Preu⸗ ßens den zuſötzlichen Bau von 12 000 Woh⸗ nungen vorſieht. Die Mittel dazu werden aus dem 200⸗Millionen⸗ʒonds genommen, den das Reich für eine Erweiterung des Woh— nungsbaues im Frühjahr ds. Is. zur Verfü⸗ gung geſtellt hat. Preußen erhält davon 120 Millionen Mark. Zur Durchführung des Zu⸗ ſatzprogramms gewährt das Reich denjenigen Ländern, die wie Preußen neben dem ordent⸗ lichen noch ein beſonderes Bauprogramm durchzuführen beabſichtigen, ſofern vorſchuß⸗ weiſe die zur Aufnahme der Arbeiten erfor- derlichen Mittel, die dann von den Ländern au sder Hauszinsſteuer oder durch Anleihen aufgebracht werden müſſen. Die Beſchaffung der erſten Hypotheken iſt auf Grund von Ver⸗ handlungen des Reiches mit den Realkredit⸗ anſtalten ſichergeſtellt. Das Reich hat durch die Gewährung von 200 Millionen die Beſchaf⸗ fung der Wohnungsgelder und der erſten Hy⸗ potheken erleichtert und eine Senkung des Zinsfußes geforder, die jetzt bei den Hypo⸗ thekenbanken von 91½ Prozent und bei den Sparkaſſen zu einem noch billigeren Zinsfuß zur Verfügung ſtehen. gelder ſelb ſtbetragen 77/ Prozent. Die Zinſen für Bau⸗ Das Reichs arbeitsminiſteriums hält aber eine wei⸗ tere Senkung des Zinsfußes, der noch immer doppelt ſo hoch iſt, für unbedingt notwendig. Deutſches Reich. Der deutſcheruſſiſche Gefangenenaustauſch. Berlin, 15 Aug Wie bereits mitgeteilt, hat das Neichstabinet' u. a. auch den wichtigen Be⸗ ſchluß gefaßt, den am 23. April v. Is. in Leipzig achtmal zum Tode verurteilten und ſpäter zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilten ruſſi⸗ ſchen Tichekoangehörigen Alexander Skoblewsky, deſſen Feßſetzung von den Ruſſen mit der Ver⸗ haftung einer ganzen Anzahl von Deutſchen be⸗ antwortet wurde, gegen die bisher in Moskau verhafteten Deutſchen auszutauſchen. Es handelt ſich hierbei um folgende 14 Deutſche: Student Wolſcht und der mit ihm verurteilte Dr. Kinder- mann, Konſularagent Schmitz. Frau Schmitz, Konſularagent Cornelſen, Konſularverweſer Eckt, Frau Auch. Herr und Frau Vogelei, Herr Scholl, die Kaufleute Lorenz, Ludwig Beyerm, Arendt und Müller. Kleine politiſche Nachrichten. Die pfälziſchen Manöver. Berlin, 14. Auguſt. Wie in Frankreich ſelbſt, ſo ſind jetzt auch die in der Pfalz ge⸗ plant geweſenen großen Diviſionsmanöver des 32. Armeekorps abgeſagt worden. Es finden lediglich Uebungen ganz kleinen Maß⸗ ſtabes zwiſchen den einzelnen Garniſonen und Schießübungen ſtatt. Der Kulturkampf in Mexiko. Wathington, 14. Aug. Der Bund der Kolum⸗ busritter, der 800 000 Katholiken umfaßt, hat Coolidge eine energiſche Aktion in Mexiko vorge- ſchlagen. Der Präſident des Bundes. Flahertv. hatte am Freitag eine dahingehende Unterredung mit Staatsſekretär Kellogg.(es verlautet aber, daß Coolidge einer ſolchen Aktion nach wie vor abgeneigt ſei. Wieder Kämpfe im Rifgebiet. Paris, 14. Aug. Nach Blättermeldungen aus Fez iſt die Kampftätigkeit an der Nordfront wie- der aufgelebt. Eine Aufſtändiſchengruppe hat einen Vorſtoß bis an das rechte Ufer des Uergha— Fluſſes gemacht. Leider ſei es immer noch nicht gelungen, den Rifleuten Tarquiſt und die umlie⸗ genden Orte der Beni Meſtava abzunehmen. In der ſpaniſchen Zone iſt der Kaid Aluſch bei den Beni Homara zu den Aufſtändiſchen übergegan⸗ gen. Keine Antwort auf Clemenceaus Brief. Waſhington, 14. Aug. In unterrichteten Krei⸗ ſen erklärt man, daß Präſident Coolidge endgül⸗ tig beſchloſſen habe, auf den Brief Clemenceaus keine Antwort zu erteilen, da er Clemenceau le⸗ diglich als franzöſiſche Privatperſon anſehe und die Schuldenfrage nur auf dem gewöhnlichen diplomatiſchen Wege verhandelt werden könnte. Aus dem gleichen Grunde departements und das atzamt geweigert, zu dem Brief offiziell Stellung zu nehmen oder gar wie der Friedens zinsfuß, 1 — ätten ſich die Staats⸗ irgend einen Kommentar dazu zu veröffentlichen. Polen und Litauen. a Alarm der„Isweſtija“. Moskau, 16. Auguſt. Die„JIgweſtija“ wiederholt die bereits früher veröffentlichte Meldung über Truppenkonzentrationen Po⸗ ens an der litauiſchen Grenze. Das Blatt be⸗ 1 Polen habe ſeine gegen Litauen ge⸗ kichteten Pläne nicht aufgegeben, ſondern nur aufgeſcho ben. Die polniſchen Dementis ſeien unzutreffend. Uunſere Handelspolitik. Die bisherigen Erfolge. Die deutſche Handelspolitik ſtand in der Nachkriegs— f zeit vor ſchweren Aufgaben. Sie hatte ſich das Ziel gesetzt, für die deutſchen Waren auf dem Weltmarkt die allgemeine, uneingeſchränkte, gegenſeitige Meiſt⸗ begünſtigung zu erreichen und auf einen Abbau der hohen Zollmauern vieler ausländiſcher Staaten, die ein ſchweres Hemmnis für unſere Ausfuhr bedeuten, hinzuwirken. Unſer Warenverkehr auf dem Welt⸗ markt ſollte wieder eine Rechtsbaſis haben. Die deutſchen Erzeugniſſe ſollten, wenn ſie unſere Grenzen verlaſſen, im fremden Lande nicht ſo behandelt wer⸗ den, wie es dieſem beliebt. f „Heute iſt es wohl angebracht, zu frag e n, in wi e- weit unſere Handelspolitik Erfolg gehabt hat. Dabei dürfen wir bei aller berechtigten Kritik, die Tatſache nicht vergeſſen, daß erſt ſeit 1 Jahren eine aktive deutſche Handels politik möglich war. Bis zum 10. Januar 1925 mußten wir den alliierten Mächten auf Grund des Vertrages von Verſail⸗ und aſſoziierten les die einſeitige Meiſtbegünſtigung gewähren, wäh⸗ rend unſere Erzeugniſſe in dieſen Staaten einer willfüplichen Zolklbehandlung ſchutz⸗ Jos preisgegeben waren. Wir waren umgeben von Hochſchutzzöllen und Abſperrmaßnahmen. Dem deutſchen Kaufmann war es kaum möglich, ſich in den Staaten des ehemaligen Feindbundes niederzulaſſen und neue Geſchäftsbeziehungen anzuknüpfen. Hinzu kam noch eine Unterlaſſungsſünde unſerer Regierung and Volksvertretung, die ſich in der im Herbſt 1924 einſetzenden Handelsvertragsperiode bitter gerächt hat. Wir hatten damals noch kein geeignetes Verhand⸗ Aungsinſtrument. Erſt die kleine Zolltarif ⸗ novelle vom 13. Auguſt 1925 gab unſern Unterhändlern das unentbehrliche Rüſtzeug, mit deſſen Hikſe ſie alsbald die erſten Tarifverträge erkämpfen konnten. Schon vorher war am 2. Dezember 1924 zwiſchen Deutſchland und England ein Meiſte begünſtigungsvertrag zuſtande gekommen, der aller⸗ dings ſpäter durch die engliſche Schutzzollbewegung entwertet wurde. Denoch hatte er ſeine große Be⸗ deutung, weil er neben den Handelsver; trägen mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika, die auch auf dem Grundſatz der uneingeſchränkten Meiſtbegünſtigung beruhen, weg⸗ weiſend wurde für die neue Entwicklung unſerer Han⸗ delspolitik und den andern Verbandsmächten zeigte, daß es auch in ihrem eignen Intereſſe nützlicher iſt, der deutſchen Ware und dem deutſchen Kaufmann die Weltbewerbsmöglichkeiten nicht weiter künſtlich zu unterbinden. 1 18 0. Die Handelsvertragsverhandlungen mit Eng ⸗ land und den Vereinigten Staaten führten in kurzer Zeit zu einem Ergebnis, weil es ſich um reine Meiſtbegünſtigungsverträge ohne Tarifabreden handelte. Anders bei den Ver⸗ handlungen, in denen man ſich über ſchwierige Tarif ⸗ fragen einigen mußte, die daher meiſt lange Zeit be ⸗ anſpruchten. Dennoch ſind in 1 Jahren eine ganze Reihe Tarifverträge unter Dach und Fach gekommen, wobei unſere Delegation harte Geduldsproben ab⸗ legten. Von beſonderer Bedeutung nach Inbalt und Roman von Ferdinand Runkel. Pandea Max nickte ſtumm. Er erinnerte ſich noch jenes Tages, als man ſeinen Vater, den linken Oberſchenkel von einem Schmerb 5 furchtbar getroffen, halb tot vor Schmerz, Fieber und lutverluſt im Walde aufgefunden hatte. Eine Auskunft über ſeinen Gegner brauchte er nicht zu geben, denn eine breite Blutſpur führte vom Orte des Kampfes bis an das Kinzigufer, wo der Wildſchütz wie ein verwundeter Eber im Fluſſe Kühlung geſucht, aber ohnmächtig niedergeſunken und geſtorben war. Die Hand des alten Müller war, trotzdem er ſchon die Wunde empfangen, noch ſo ſicher, daß er den enteilenden Mörder tödlich getroffen hatte. Es war eine böſe Gegend, das Katten⸗ hauſen mit ſeinen weiten tiefen Waldungen, ſeinen Höhenzügen und ſeinen ſcharf ein⸗ geſchnittenen Flußtälern. Die grüne Gilde führte hier einen unabläſſigen Kampf gegen die Wilddiebe, und der Sieg war durchaus nicht immer auf der Seite des Rechts. „Ich kann das nicht begreifen,“ begann Max nach einer Weile,„warum man einer ſo klaren Ausſage gegenüber nicht alle Hebel in Bewegung geſetzt hat, die Wahrheit zu er⸗ forſchen. Oder wußte das Goldhändchen von dem Gegenſatz, der zwiſchen Löbau und dem Oberförſter beſtanden hatte?“ „Sie wiſſen ja, wie eine kleinſtädtiſche Ge⸗ ſellſchaft iſt. Der Oberförſter und die Gräfin taten immer ſehr vertraut miteinander, und unſere lieben Kattenhauſener Damen klatſchen gerne, wie alle ihres Geſchlechts.... ja, du gehörſt auch dahin, meine liebe Erna, droh' mir nur nicht mit dem Finger. Wenn ein Herr und eine Dame ein bißchen freundlich mitein⸗ ander plaudern, ſo denkt ihr gleich, es müſſe ein Liebesverhältnis auf Tod und Leben ſein. Tatſache iſt, daß die Gräfin nach dem Tode ihres Mannes Kattenhauſen verlaſſen hat und daß keine nachweisbaren Beziehungen zwiſchen Ritter und ihr mehr beſtehen. Vielleicht haben gar keine beſtanden, vielleicht war die Sache wirklich nur unnützes Gerede. Daß Wächter dieſes Gerede kannte. ſcheint mir zum mindeſten Ke wague Und die Verrruge mit velgien, Fra( en, Spanien und Schweden. Hinzukommt noch eine Menge von Teſlabtommen 1 90 Provi ⸗ lorien, die in der Nachkriegszeit mit Bulgaxien, Finn⸗ kand, Eſtland, Letland Litauen, Griechenland, Guate⸗ mala, Jugoſlavten, Holland, Norwegen, Oeſterreich, Wortugal, der Schweiz, Sſam, der Tſchechoflowake der Türket und Ungarn abgeſchloſſen find. In e Verhandlungen müſſen ſie noch ausgebaut ad n. 1e. 5 12 15 1 1 Nur mit zwel europäiſchen Staaten haben sir no ch 14 0 5 5 mit Polen und Frank reich. Mit Polen leben war ſelt faſt einem Jahre im Zollkrieg. Die Ausſichten zu ſeiner Beſei⸗ tigung ſind nichk ungünstig. Allerdings muß dieſer etwas übermütige Staat einſehen, daß ein mit ihm W e p Handelsvertrag für Deutſchland nur art hat, wenn unfere Kaufleüte das Recht der Ein⸗ reiſe und Niederlaſſung erhalten und unſere For⸗ derungen auf Bindung ſeſter Zollſätze erfüllt werden, Die Verhandlungen mit Frankreich werden ſchon ſeit zwei Jahren gepflogen. Sie haben ſich in einzelnen Zeitabſchnitten faſt dramatiſch geſtaltet. Die Schuld an ihrer Ergebnisloſigkeit e in der Haußt! ſache darin, daß Fvankreich die echte eiſtbegünſtigtnig auf zolltariflichem und allgemeinem Handelsgebie“ nicht einräumen will und in der Nachkriegszeit ein eigenartiges Tarifſyſtem aufgeſtellt hal. Ueber den Abſchluß von Propiſionen iſt man bisher noch nit hinaus gekommen. Trotz der im ganzen beachtensſderten Erfolge im ganz 9% unſerer Handelspolitik üben weite Kreiſe an ihr eine 5 abfällige Kritik. Das hat ſeine Gründe! denn es wird wohl ſelten möglich ſein, in einem Handels ⸗ vertrag die vielen oft überſpannten Forderungen und Münſche der industriellen und agrariſchen Intereſſen⸗ vertretungen zu erfüllen. Ferner kann ein Handels⸗ vertra im allgemeinen nur zultande kommen, wenn beide Teile Zugeſtändniſſe machen. Und gerade dieſe lind es, welche der Kritik weite Angriffsflächen bieten. Unſere Zugeſtändniſſe haben zwar den ver⸗ ſchtedenſten heimiſchen Produktionszweigen oft ſchwere Opfer airferlegt. Doch weſentlich für die Beurteilung eines Vertrags im ganzen iſt, ob die beiderſeitigen Zugeſtändni ſe ſich das Gleichgewicht halten. Die⸗ lem Geſichtspunkt iſt im allgemeinen echnung getragen worden. 3 Ein endgültiges Urteil darüber, ob die bis⸗ herigen Methoden unſerer Handelspolitik unſern Ext bort und einen frejern Warenverkehr in der Welt zu fördern geeignet ſind, wird man erſt fällen können, wenn in Euroßa wieder normale Wettbe! 4 4 ab e hältni 5 herrſchen und insbeſondere 0 ungen unſerer Haurptkonkurrenzländer babiliſiert ſind ea Zum Langenbacher Eiſen⸗ bahnunglück. . erſchütterung eingeliefert. Amtliche Erklärung. München, 15. Auguſt. Die direktion München gibt zu unglück bei Langenbach eine amtliche Erklä⸗ rung, in der es heißt: Ueber die Urſache des Unfalles in Langenbach kann auch heute ein abſchließendes Urteil noch nicht gegeben wer⸗ den. Die Zerſtörungen an den Weichen⸗ und Gleisanlagen, wie auch an den Fahrzeugen ſind derart ſchwer und umfangreich, daß es noch nicht möglich iſt, ſich ein beſtimmtes Bild darüber zu machen, was Urſache und was Folgeerſcheinung war. a Begleitumſtände des Unglücks. ö München, 14. Auguſt. Anläßlich des Eiſenbahnunglücks bei Langenbach hat erſter Reichsbahn⸗ dem Eiſenbahn⸗ Bürgermeiſter Scharnagel dem Präſiden⸗ ten der Reichsbahndirektion München die herz. lichſte Anteilnahme der Stadt in einem Schrei⸗ ben ausgedrückt. Wahrſcheinlich.“ 77. N „Die Tatſache, kieber Richard, iſt aber doch nicht abzuleugnen, daß der Wilddieb bis zu ſeiner Verurteilung dabei blieb, der Oberförſter habe geſchoſſen, nicht er, und daß ein unheil⸗ barer Bruch zwiſchen Ritter und dem Grafen ſtattgefunden hatte, iſt auch erwieſen. Wenn ſich aber zwei Männer ſo furchtbar haſſen, wie dieſe beiden, dann ſteht immer eine Frau da⸗ zwiſchen. Kurz, ich will Ihnen nur beweiſen, lieber Freund,“ wandte ſich die Direktorin jetzt an Max,„was Kattenhauſen über den Ober⸗ förſter denkt. Ein ſo hartes Urteil kommt nie ohne Veranlaſſung, es hat immer ſeinen Grund. in dem Benehmen des Beurteilten, und ich muß ſagen, die ganze Art des Oberförſters ſpricht dafür, daß er ſo etwas tun kann.“ ö „Aber Erna, wie kannſt du ſo reden. Ein Wilddieb, der überraſcht wird und ſeinen Gegner niederknallt, handelt ganz ohne Ueber. legung, er ſieht nichts als das Hindernis, und die Waffe in der Hand wirkt wie ein natür⸗ liches Verteidigungsmittel. Er drückt los und befreit ſich von dem Hindernis. Aber der Fall Ritter⸗Löbau liegt doch anders. Der Oberförſter mußte ſofort die ganze Situation überſchauen, er mußte mit vollkommener Ueberlegung handeln, und dazu gehört doch ſchon eine Ver⸗ kommenheit, wie ſie Ritter in keiner ſeiner Hand⸗ lungen bisher nachzuweiſen iſt. Ich meine, doch, man ſoll da äußerſt vorſichtig ſein, und das Gericht hat ſehr recht getan, daß es der Ausſage eines notoriſchen Wilddiebes nur ſo⸗ weit Glauben beimaß, als es in eine ernſthafte Prüfung von Ritters Schuldfrage eintrat. Die Kattenhauſener ergreifen gerne Partei für einen Wildſchützen. Das iſt ſo ein altgermaniſcher Zug. Das Wild läßt dey liebe Gott für jeden Mann wachſen, ſagen 0 ſich, warum ſoll die Jagdberechtigung nur den beſſer ſituierten Leuten zuſtehen. Mit der Sympathie für den Wilddieb geht naturgemäß die Antipathie gegen den Förſter.“ f „Jedenfalls iſt es eigentümlich, Herr Direktor, daß ein 1 Verdacht überhaupt in dem Sedankenkreſs der Kattenhauſener Geſellſchaft Platz greifen konnte.“ eee „das auffälligſte iſt das milde Urteil gegen den Peter Wächter, er hat, glaube ich, nue äwei Jabre befommen. meil ihm tatiächfiqh babe.“ . Durch den ſtarken Zuſtrom von Kraft wagen, Motorrädern und anderen Fahrzeu gen zur Unfallſtelle wurden mehrere Unfälle verurſacht. Ein Motorfahrer erlitt durch Sturz Veletzungen und mußte mit einem Sanitäts⸗ auto abtransportiert werden. Ein Flugzeug das von der Unglücksſtätte Luftaufnahmen machte, war wegen Motordefektes gezwungen niederzugehen. Es wird wahrſcheinlich ab! montiert werden müſſen. Die beiden Inſaſſen blieben unverſehrt. üſt nunmehr ſeſtgeſtellt worden. Es handelt ſich um den 8 Jahre alten Sohn der Eheleute Buchner. Damit iſt die ganze Familie Buch ner beim Eiſenbahnunglück ums Leben ge⸗ kommen. Im Krankenhaus zu Freiſing befin⸗ den ſich noch 6, in Moorburg 9 Verletzte. f Der angeblich geflüchtete, ſchuldtragende Vorarbeiter wurde vom Bahnvorſtand vom Dienſt ſofort wieder entlaſſen. Daraus laſſen ſſich die Gerüchte erklären, ergriffen habe. Von der Reichsbahn wird er⸗ klärt, daß bei den Gleisausbeſſerungsarbeiten die größte Sorgfalt und Aufmerkſamkeit auf⸗ gewendet werde. Zum Langenbacher Eiſenbahnunglück. Freiſing, ſind die Aufräumungsarbeiten beendet; nur der umgeſtürzte Wagen iſt noch nicht weg⸗ geräumt worden. Der zweigleiſige Betrieb in beiden Richtungen iſt geſtern nacht 12 Uhr wieder aufgenommen worden. N Im Freiſinger Krankenhaus iſt heute nacht die ſiebenjahrige Johanna Buchner ihren Verletzungen erlegen. In Lebensgefahr befin⸗ det ſich noch der ſchwerverletzte Bäcker Kon⸗ rad Lehner aus Nürnberg. Im Laufe des geſtrigen Tages wurden noch eingeliefert eine Frau Lieſelotte Schnacker, geb. v. Nordheim aus Erfurt, die eine ſchwere Gehirnerſchütte⸗ rung davongetragen hat. Das Befinden der übrigen im Krankenhaus untergebrachten Ver⸗ letzten iſt zufriedenſtellend. 5 1 Bei den im Krankenhaus Moosburg un tergebrachten Verletzten beſteht zurzeit kei Lebensgefahr. Geſtern abend wurde noch de Werkmeiſter Karl Bayer aus Weinaberg wohnhaft in Heilbronn, mit einer Gehirn⸗ Die Unglücksſtätte. o hakells tell ſreſßing U Vermiſchtes. Keine Beſtimmungsmenſuren mehr. 0 Heidelberg, 15. Aug. Wie das„Heidelberger Tageblatt“ meldet, teilte geſtern in der Preſſebe⸗ prechung Polizeidirektor Atbenſtadt mit. daß auf ———— nichr nachzuweiſen war, daß er geſchoſſen hatte. Und, ſehen Sie, ein anderer Punkt, der Poſten⸗ lauf in Ritters Drilling war abgeſchoſſen, wie leicht hätte der Oberförſter, wollte er jedem Verdacht begegnen, den Lauf reinigen und eine neue Patrone einſchieben können. Aber er tat es nicht, ſondern räumte ganz ruhig ein, daß er nach einem Fuchs geſchoſſen, ihn aber gefehlt „Und das Gewehr des Wildſchützen?“ N„Ja, daraus war nichts zu erſehen. Wächter führte eine amerikaniſche Mehrladeflinte mit zehn Schüſſen, und im Magazin ſteckten fünf Patronen. Der Wilddieb behauptete, er habe das Gewehr nicht vollgeladen, weil es ſonſt zu ſchwer ſei, auch ein plauſibler Grund.“ ö f„Dann mußte aber doch am Ort der Tat entweder die Patronenhülſe des Wilddieb⸗ oder die des Oberförſters gefunden werden“ 1„Keins von beiden iſt geſchehen.“. „„Dann muß der O bein angeben, an welcher Stelle er nach dem Fuchs geſchoſſen, und dort muß die Patronenhülſe gefunden werden.“ i„Ritters Patronenhülſe iſt ja da, er habe die Gewohnheit, gab er an, auf einfachen Pirſch⸗ gängen die abgeſchoſſenen Hülſen in die Taſche Zu ſtecken, um ſie wieder zu benutzen.“ FS blieb aſſo nür die Frage nach der Hülſe des Wildſchützen.“ f„Die hat man eben trotz eifrigſten Suchens nicht gefunden. Aber auch das iſt kein Grund zur Annahme, der Schuß ſei nicht aus Wächters Gewehr gefallen, denn ſo eine Patronenhülſe iſt ein kleines Ding und entzieht ſich leicht dem Auge. Beſonders an einer Stelle, wie der, wo der Mord begangen wurde. weiß micht, lieber Kollege, ob Sie ſich des ſchmalen Pfades erinnern, der anfänglich an der Kinzig entlang, dann plötzlich tief in den Wald ein⸗ biegt und ſchließlich auf eine Schonung läuft, ie ſchon zum Löbauſchen Revier gehört. Am ande dieſer Schonung, die außerordentlich dicht und ſtruppig bewachſen iſt, hat das Ren⸗ ontre ſtattgefunden. e leicht kann da eine Patronenhülſe verloren gehen. Die Unter⸗ uchung hat ſich zwar alle Mühe gegeben, rundum wurde das Geſtrüpp raſiert, aber das corpus delioti nicht gefunden. Es kann nie⸗ mand behaupten. daß das Feblen der Hülſe daß er die Flucht 14. Auguſt. Auf der Unfallſtelle were Anpronung wemmmaungsmenſuren nia eh daß d 1 r geduldet ſind und die Polizei nächſten Semeſter ab dagegen mit aller Schürſe vorgehen wird.(Hoffentlich wird die here Anordnung auch wirklich durchgeführt. Anderen Läudein zur Nachahmung empfohlen. Die Red.) Das Reichsehrenmal gehört an den Rhein. Köln, 15. Aug. Sch ſammlung des Reichsverbandes der Rheinländer wurde zur Frage des Reichsehrenmals folgende Entſchließung gefaßt: Auch die letzte, bisher unbekannte Leiche „Die im Hanſaſaal des Kölner Rathauſez verſammelten Vertreter des Reichsverbandez der Rheinl“'r aus dem Reich unterſtützten nachdrücklich Wunſch ihrer Landsleute, daß das Reid,„renmal am Rhein, dem deut⸗ ſchen Schickſalsſtrom, der alten Völkerſtraße, errichtet werde. Sie hoffen dringend, daß es gelingen werde, eine Einigung zum Zwecke der Erfüllung dieſes Wunſches baldigſt her⸗ beizuführen.“„„ g Ein 80 jähriger Auswanderer. Wimpfen, 13. Aug. Der weithin bekannte „Erbachbauer, Vater Joos“ verließ heute ſeinen mit vieler Mühe und großen Koſten auf die Höhe gebrachten Oof, um als 80jähriger nach Amerika auszuwandern. Jenſeits des großen Waſſers ſhaben ſeine ſieben dort anſäſſigen Kinder dem alten Vater ein warmes Neſt bereitet. 103 Jahre alt. Bitburg(Eifel), 15. Aug. Im hieſigen Orte vollendete vor einigen Tagen die Witwe Gregor Müller ihren 103. Geburtstag. Die Greiſin iſt zwar infolge Schwäche bettlägerig, aber ſonſt noch geſund und munter. Aus aller Welt. Kinder⸗Ferienfahrt. Berlin, 13. Aug. Heute morgen kurz nach 6 Uhr trafen auf dem Anhalter Bahnhof 900 Kin⸗ der aus dem Saargebiet, aus Rheinheſſen und aus der Rheinpfalz ein, die durch Vermittlung des Vereins„Landaufenthalt für Stadtkinder“ Aufnahme in verſchiedenen Oſtſeebädern finden werden. Bei der Ankunft wurden die Kinder vom preußiſchen Wohlfahrtsminiſter Hirtſiefer begrüßt. Nach ihm ſprachen Vertreter der baye⸗ riſchen und heſſiſchen Geſandtchaft. Die Ferien⸗ kinder wurden ſodann von Damen der vaterlän⸗ diſchen Frauenvereine gepflegt und betreut. Ge⸗ gen Mittag ſetzten ſie ihre Reiſe nach der Oſtſee⸗ küſte fort. Die argentiniſchen Flieger am Ziel. ö Newyork, 14. Auguſt. Nach einer Mel⸗ dung aus Buenos Aires ſind die argentini⸗ ſchen Flieger, die vor 2j Monaten von New⸗ vork aufgeſtiegen waren, am Freitag in Buenos Aires, dem Endziel ihres Fluges, eingetroffen. 30 Perſonen in Korea verſchüttet. f London, 14. Auguſt. Aus Tokio wird ge⸗ meldet, daß durch einen Erdrutſch in Vicu in Nordkorea 30 Perſonen verſchüttet worden ſind. Bis jetzt wurden 9 Tote geborgen. Die Fremdenſteuer in Belgien. Brüſſel, 14. Auguſt. Die Ausländerſteuer tritt am heutigen Tage in Kraft. Sie beträgt 10—20 Prozent für die Hotelrechnungen und 10—15 Prozent für die vollſtändige Penſion. Ausländer, die aus einem Land mit niedriger Valuta kommen, haben die Sonderſteuer nicht zu bezahlen. Als Länder mit entwerteter Va⸗ luta gelten Belgien, Frankreich, Luxemburg, Griechenland, Italien, Polen, Portugal, Ru⸗ mänien, die Tſchechoſlowakei u. Südfſlawien. ein Beweis für die unſchuld Wächters geweſen wäre, auch nicht der Umſtand, daß das Ge⸗ wehr, als es der Oberförſter konfiszierte, von neuem fertiggemacht war. Wir alle wiſſen, daß bei den Mehrladegewehren die Bewegung des Auswerfens der Patrone mit dem Wieder⸗ laden identiſch iſt. Kurz, der Fall iſt dunkel und wird wohl nie aufgeklärt werden. Der einzige Zeuge iſt tot, und wer weiß, ob der Graf, ſelbſt wenn er noch lebte, eine richtige Vorſtellung von dem Geſchehenen gewannen hätte.“ „Sehr ſeltſam, ſehr ſeltſam! Soll ſi Ritter ſo 1 ſeinem Nuchteil entwickelt 11 ö„Ja, das hat er.“ „Sprich kein abſolutes Urteil aus, liebe Erna, der Fall iſt dunkel, dunkel, dunkel, und wir haben nicht das Recht, zu richten. Eure Gefühle, ihr Frauen, ſind immer falſch, weil 175 ſubjektiv ſind. Du weißt einmal, daß Ritter deine Jugendfreundin ſchlecht behandelt, das genügt vollkommen für dich, ihn auch eines Mordes für fähig zu halten. Ich dagegen meine, das Vorleben des Oberförſters ſpricht keineswegs für eine ſolche Tat. Gewiß, er iſt eine etwas brutale Natur, und er führt ein wildes Leben, behandelt ſeine Gattin ſchlecht, fümmert 916 nicht um ſeine Kinder, aber er ſſt doch ein Beamter von vorzüglichen Qualitäten und hochangeſehen bei ſeinen Vorgeſetzten, und ein ſo ſchwerer Vorwurf, wie der des Mordes, verdiente doch eine ernſthaftere Begründung, als die, daß Ritter ein Haustyrann iſt.“ „Das ſcheint mir allerdings richtig. Und wenn ich ehrlich 0 ſoll, ſein ganzes Auftreten ic den eh 8 1„Drei Haſen“ machte n Eindruck, als ob er eine e Schuld auf der Seele hätte.“ 6 7 „Ich weiß doch ni ich da nicht täuſchen. Eine ſo offen zur Schau getragene laute Luſtigkeit braucht nicht immer 99 zu ſein. Aber abgeſehen davon, 10 kann mich nur ſchwer entſchließen, an das Katten⸗ e 2 au glauben.“ i „Du haſt ja immer ein Faib Ob. e. Faible für den „»Ein Faible iſt vielleicht ein bißchen zu vie eſagt, Erna, aber daß mir ſoſche 15 aturen nicht unſympathiſch ſind, geſtehe ich kerne zu.“ t, lieber Kollege, ob Sie i Zugentgletſung. 8 Tote⸗- London, 15. Auguſt. Bei Riverſide bei Long⸗Jsland ſind durch eine Zugentgleiſung J Reiſende getötet und 20 verletzt worden. Cholerafälle in China. London, 15. Auguſt. Wie aus Schanghai ſemeldet wird, wurden der dortigen Geſund⸗ eitskommiſſion im Monat Juli 1400 Chole⸗ tafälle angezeigt, die wahrſcheinlich auf die schlechte Kanaliſation zurückzuführen ſind. Aus Tientſin werden gleichfalls zahlreiche Cholerafälle gemeldet, ſodaß man eine wei⸗ ſere Ausdehnung der Schanghaier Epidemie befürchtet. Schweres Unwetter über Newpork. Newyork, 15. Auguſt. Geſtern nachmittag tobte über Newyork ein äußerſt heftiger Sturm, der 70 Minuten anhielt. In dieſer Zeit fielen 3,24 Zoll Waſſer, was man in Newyork noch nicht erlebt hat. Alle Straßen waren förmlich überſchwemmt. Das Waſſer drang nicht nur in die Keller, ſondern auch über die Treppen Während mehrer Stunden war der Straßen⸗ verkehr vollſtändig unterbrochen. Da das Ge⸗ 0 witter um 5 Uhr nachmittags ausbrach, waren Tauſende von Newyorkern verhindert, in ihre Vorſtadtwohnungen zurückzukehren, und ge⸗ zwungen, in Newyork zu übernachten. Zwei Perſonen wurden getötet und 50 verletzt. Ein Mann wurde vom Blitz auf der. Straße er⸗ ſchlagen ein anderer fiel vom 3. Stock auf die Straße. Der Blitz hat in 32 Häuſer eingeſchla⸗ gen und 12 Brände verurſacht. Der Schaden wird auf eine halbe Million Dollar geſchätzt, —— Die Milderung der Arbeitsloſigkeil. Berlin, 13. Aug. Wie aus Kreiſen des Arbeits⸗ miniſteriums verlautet, dürfte die Beſtandsaufnahme am Stichtag des 1. Auguſt 1926 einen Rückgang der Erwerbsloſenziffer um etwa 50 000 zeigen. Schon letzt beginnen ſich die der Wirtſchaft gewährten Kredite, namentlich für die Belebung des Zwiſchen⸗ geſchäftes, auszuwirken. So ſei bereits eine Ver⸗ ringerung der Zahl der Kurzarbeiter erfolgt. Auch die der Reichsbahn gewährten 100 Millionen werden ebenfalls zu einer Verminderung der Erwerbsloſen⸗ zahlen beitragen. Ein Teil des gewährten Kredites wird der Reichsbahn bereits am 17. Auguſt zur Ver- fügung e werden. In der letzten Zeit hat ſich auch ein Rückgang der Notſtandsarbeiter von etwa 475 000 auf 145.000 ergeben. Man rechnet allerdings damit, daß die Zahl der Notſtandsarbeiter ſich wieder, weſentlich erhöhen wird, da einige Zeit vergeht, bis die in Auftrag gegebenen Notſtandsarbeften zu wirken beginnen. 1 Die Neuregelung der Sonnkagsruhe. Berlin, 13. Auguſt. In dem im Reichsarbeits— miniſterium jetzt ſertiggeſtellten vorläufigen Entwurf eines Arbeitsſchutzgeſetzes iſt auch eine Neuregelung der Sonntagsruhe vorge⸗ ſehen. Die Einrichtung von Ausnahmeſonntagen foll aufrecht erhalten bleiben. Die Beſchäftigungszeit ſoll von acht auf ſechs Stunden herabegſetzt werden. In der 6 Uhr-Schlußſtunde ſoll mit der 1 feſt⸗ gehalten werden, daß an höchſtens drei Sonntagen eine e bis 7 Uhr zuläſſig ſein ſoll, ſofern an dieſen Tagen die Beſchäftigungszeit fünf Stunden nicht überſteigt. Auch an der heutigen Möglichkeit, für die ſogenannten Bedürfnisgewerbe für jeden Sonntag eine allgemeine Verkaufszeit zu ane fol feſtgehalten werden. Die Begriffsbeſt immung „Bedürfnisgewerbe“ ſoll dur den Reichsarbeſts⸗ miniſter bzw. die Länder erfolgen. Als neue Be⸗ 1 iſt die Genehmigung einer regelmäßigen erkaufszeit für nicht unter das Bedürfnisgewerbhe fallende Verkauſsſtellen eingeführt worden. Die Notwendigkeit der Ladeneröffnung für dieſe Ver⸗ kaufsſtellen muß ſich aber aus weitläufiger Sied⸗ lungsweiſe ergeben. ö 1 Biſchofsgräber im Mainzer Dom. Mainz, 13. Aug. Bei den ee des Mainzer Domes wurden in den letzten Stunden eine größere Anzahl Biſchofsgräber der Vergangey⸗ heit gufgefunden. Auch andere Gräber aus früh⸗ mittelalterlichen Zeiten wurden freigelegt und dürften durch ihre kunſthiſtoriſchen Arbeiten, beſonders durch Freskomalereien, die Kenntnis des 14. und 15. 10 1 0 hunderts bereichern. Aeltere kunſthiſtoriſche wichtige Grabſtätten werden zur Zeit noch näher unterſucht. Aus Nah und Fern. Gimbsheim, 15. Aug. Schwer betroffen wurde die Familie Lehrer Dexheimer. Eine Nichte im Alter von 23 Jahren, die ſchon einige Jahre bei ihnen iſt, wollte heute morgen im Keller etwas olen. Sie fiel die Treppe herab und war ſo— fort tot. Der herbeigerufene Arzt ſtellt vergeb⸗ lich Wiederbelebungsverſuche an. Neuſtadt, 14. Auguſt.(Automobilzuſam⸗ menſtoß.) Geſtern abend ſtieß ein Auto der Frau Dr. Boſſung aus Edenkoben auf der Fahrt nach Venningen mit einem auf raſcher Fahrt befindlichen franzöſiſchen Militärauto ſo heftig zuſammen, daß beide Autos ſchwer veſchädigt wurden. Die Inſaſſen erlitten mehr oder weniger ſchwere Verletzungen. Frau Dr. Boſſung mußte ſich wegen einer Fußverletzung lee Landau begeben. Unterſuchung iſt einge⸗ Kaiſerslautern, 14. Auguſt. Geſtern nach⸗ nittag gegen ½2 Uhr ſtürzte ſich eine 58 Jahre alte Frauensperſon aus dem Fenſter ihrer im dritten Stock gelegenen Wohnung auf die Straße, wobei ſie ſchwere Verletzunger erlitt, an denen ſie im Krankenhaus geſtorben iſt. Die Frau war ſchon längere Zeit leidend und dürfte in einem Anfall geiſtiger Depreſ⸗ ſion gehandelt haben. Koblenz, 13. Aug.(Verurteilte Kapellmeiſter.) In der geſtrigen Sitzung des franzöſiſchen Mili⸗ tärpolizeigerichtes wurde verhandelt gegen den Obermuſikmeiſter a. D. Bauſch und den Chorlei⸗ ter der Beamten vereinigung, ehemaliger Berufs⸗ muſiker, e gänge im Feſthallegarten am Vorabend des Franzöſiſchen Nationalfeiertages. Den Beſchul⸗ digten wird zur Laſt geleat. daß ſie beim Vorbei⸗ 750 in die Untergrundbahn. bei Bäckermeiſter Geiger ir 1 Diebſtahl im Bahnhof von Weinsheim, 3. einen ſchweren Diebſtahl bei wegen der bekannten Vor Deer Stand der Reichs finanzen. optimiſtiſche gußzerungen des Reichs ſinanzminiſters. 1* „Berlin, 14. Aug. Reichsfinanzminiſter er elnhold empfing geſtern Mittag die ertreter der Preſſe, um ein ausführliches Bild über die Lage der Reichsfingn⸗ zen zu geben. Der Miniſter wandte ſich zunächſt ſchr cha egen die in der Preſſe vielfach auf⸗ getauchten ieee und Befürchtungen, daß die Entwicklung der Reichsfingnzen zu einem De⸗ fizit führen, würde. Denigegenüber erinnerte der Miniſter daran, daß er wiederholt im Reichstag der Anſchauüng Ausdrück gegeben habe, daß ſolcher Anſicht nach das laufende Rechnungsjahr ohne ein Defizit abſchließen wird, falls zwei Vorausſetzungen eintreten, erſtens, daß der Reichstag nicht mehr Ausgaben über den Etats⸗ antrag der Reichsregierung hinaus bewilligt, zwei⸗ tens, daß ſich die wirtſchaftliche Lage nicht erneut verſchlechtert, ſondern die Anſätze zur Beſſerung, wie ſie ſich im Frühjahr bemerkbar machten, wei⸗ ter anhielten. Der Miniſter erklärte, er ſtehe heute noch mehr als damals zu dieſen ſeinen Worten, und die bis⸗ herigen Ergebniſſe der Reichsfinanzen hätten ſeine damals ausgeſprochene Ueberzeugung beſtätigt. Züm Beweis nannte der Miniſter einige Ziffern aus dem Ergebnis der Reichseinna men im Monat Juli. Dieſes Ergebnis ſei außer⸗ ordentlich günſtig und übertreffe ſelbſt ſeine eigenen Erwartungen um ein Erhebliches. Die Reichseinnahmen im Juli betragen insgeſamt 708 Millionen und gingen da⸗ mit ſehr erheblich hinaus auch über die Einnah⸗ men, die ſonſt in den Quartalsmonaten, das heißt in den erſten Monaten eines Vierteljahres, erzielt wurden, ſo z. B. betrugen die Reichseinnahmen im April nur 584 Millionen Mark, obwohl damals die Umſatzſteuer noch nicht auf dreiviertel Prozent herabgefetzt war. Die Einnahmen im Januar 1926 betrugen 660 Millionen und im Oktober vorigen Jahres 676 Millionen Mark. In beiden Mo⸗ naten war das Steuermilderungsprogramm noch gar nicht in Kraft geſetzt. Trotzdem blieben die Ergebniſſe dieſer Monate hinter denen des Monats Juli 1926 erheblich zurück. Daraus gehe hervor, daß die ganze Steuerermäßigung durch ein auf die Wiederbelebung der Wirtſchaft zurückzuführendes höheres Aufkommen an Steuern mehr als wettge⸗ macht iſt.„Ich glaube“, ſo erklärte der Miniſter, „heute con ſagen zu können, daß die Politik, die Steuern in der Zeit einer großen Kriſis zu er⸗ mäßigen, ſich bewährt hat und daß die Beſſerung der Wirtſchaftslage gerade durch dieſe Ermäßigung im günſtigen Sinne beeinflußt worden iſt.“ Der Miniſter machte dann verſchiedene Angaben über die 5 Ergebniſſe der einzelnen Steuerarien, an denen man die günſtige Entwicklung der Reichs⸗ finanzen beobachten kann. So habe das Ergebnis der Steuer vom Lohnabzug im Februar des Jah⸗ res 81,4 Millionen betragen, im März ſei ſie in⸗ folge der in dem Steuermilderungsprogramm vor⸗ geſehenen Herabſetzung des Lohnabzuges auf 78,6 Millionen zurückgegangen. Das ſei jedoch nur eine vorübergehende Erſcheinung geweſen. Schon im April betrug der Ertrag vom Lohnabzug 79,4 Mil⸗ lionen, im Mai 85,5 Millionen, im Juni 88,7 Millionen und im Juli 99,3 Millionen, Die Stei⸗ gerung dieſer Ziffern laſſe am beſten erkennen, daß in Deutſchland— ganz abgeſehen von der Verrin⸗ erung der Erwerbsloſenziffern— die Beſſerung 5 Wirtschaftslage und die damit der undene Ver⸗ ringerung der Kurzarbeit die Steuerermäßigſing beim Lohnabzug wieder voll wettgemacht hat. Trotzdem würden allerdings die Ergebniſſe des Lohnabzugs auch künftighin unter dem Etatsvor⸗ anſchlag zurückbleiben, da es ausgeſchloſſen er⸗ ſcheine, daß das Minimum der erſten Monate durch die Ergebniſſe der nächſten Monate, wenn ſie auch eine beachtliche Höhe erreichen, wieder ausgeglichen werden kann. f eee e, Dagegen ſei die Entwicklung bei der reinen Ein. kommensſteuer durchaus günſtig. Hier dürf⸗ ten die Einnahmen wohl nicht unweſentlich ee werden als urſprünglich veranſchlagt wär.“ rotz der berſchiedenen Steuerſtundungen habe ſich der Ertrag der reinen Einkommenſteuer im Monat Juli auf 143 Millionen belaufen, eine Summe, die das Ergebnis des April um etwa 43 Millionen übertrifft. 05, Was die Umſatzſteuer anlangt, ſo ergibt ſich hier ein Bild, das zeigt, daß wir mit ſteigen⸗ den Umſätzen rechnen können. Die Ufnſatzſteuer war für den Monat Juli auf 75 Millionen ver⸗ anſchlagt worden. un e ſind jedoch 80.50 Millionen. Zum Vergleich verwies der Miniſter auf den Erkrag der Umſatzſteuer im Juli 1925, als die Steuer noch das Doppelte des gegenwär⸗ tigen Satzes betrüg, nämlich 17 Prozent, Damals ſeien 144 Millionen eingegangen. Ein Vergleich dieſer Ziffer mit den jetzt eingegangenen 80,5 Mil⸗ Millionen zeige, daß trotz der Ermäßigung des Steuerſatzes um die Hälfte der Ertrag der Steuer im Juli 1926 prozentual bedeutend höher war als im gleichen Monat des Jahres 1925. Auch die Senkung der Börſenumſatz ⸗ ſteuer hat ſich günſtig ausgewirkt. Während die noch nicht geſenkte Steuer im März 3 Millionen erbrachte, hat ſie jetzt nach ihren abgemilderten Sätzen 6,2 Millionen der Reichskaſſe eingebracht. Der Ertrag habe ſich alſo trotz der Senkung mehr als verdoppelt. Dieſer Fall ſei ein typiſches Bei⸗ ſpiel dafür, daß es durchaus falſch iſt, wenn man rein fiskaliſch mit hohen Steuerſätzen arbeite und die belebende Wirkung von Steuerherabſetzungen außer acht laſſen zu können glaub... Günſtig haben ſich weiterhin die Zollein⸗ nahmen entwickelt. Bis zum 30. Juni ſeien die Zolleinnahmen die einzigen Aufkommen geweſen, die weſentlich über den Voranſchlag hinausgegan⸗ gen ſind. Im Juli habe ſich dieſe Tendenz noch bedeutend verſtärkt. Die im Juli eingegangenen 130 Millionen Zolleinnahmen überſteigen den Etatsanſatz von 56 Millionen ſogar um das Dop⸗ pelte. Es iſt hierbei allerdings zu berückſichtigen, daß eine Reihe von geſtundeten Zollabgaben im Juli eingezahlt werden mußte. Immerhin dürfte feſtſtehen, daß der Ertrag der Zölle, auch wenn die nächſten Monate nicht ganz die Höhe des Juli— aufkommens bringen, den Etatsanſatz des ganzen Jahres um rund 200 Millionen überſchreiten werden. Schließlich habe ſich auch die Entwicklung der ſogen. verpfändeten Ein nah m'en günſtig geſtaltet. Lediglich die Bierſteuer habe einen kleinen Rückgang erfahren. Im ganzen haben die verpfän⸗ deten Einnahmen(Tabak, Branntweinmonopol, Bierſteuer uſw.) im Juli 287 Millionen erbracht. eine Einnahme, die bisher in keinem Monat auf. gebracht worden iſt. ö Lokale Nachrichten. „ Bierndeim, 17. Auguſt. » Verſammlung des Kath. Männer⸗ vereins! Im lath. Vereinsheim, im Ketteler ⸗ ſaal, hielt der K. M. B. nach längerer aut wieder einmal eine Verſammlung ab. Der Vor ſitzende, Herr Gemelnderat R. Mandel, be⸗ grüßte die Anweſenden und gab Kenntnis von den Veranſtaltungen, an welchen ſich der Verein beteiligen wird, nämlich an dem Feſt der cHriſtl.⸗ nat. Arbeiter und an der Männer⸗ wallfahrt nach Leutershauſen, welche je⸗ doch von September auf Oktober verlegt wurde. Darauf folgte ein Vortrag des Herrn Geiſtl. Rats. Anknüpfend an die Verfaſſungsfeier ſptach er über jene Verfaſſungsbeſtinmungen, welche Katholiken und Katholiſche Kirche beſon⸗ ders angehen, wobel auch manches intereſſante Streif licht auf Vergangenhelt und Gegenwart fiel. Jes ſteht, daß heute die Rachte der Kirche beſſer ge⸗ wahrt ſind als früher, dank der ausſchlaggeben⸗ den Mitwirkung der Zentrums parte beim Zu ⸗ ſtandekommen der Weimarer Verfaſſung.— Nach Beſprechung einiger örtlichen Fragen lonnte der Vorſitzende die Verſammlung gegen 7 Uhr ſchließen. * Ausflug der Jungfrauen⸗Kongre⸗ gation. Nur zu gut meinte es die Sonne am Sonntag, als ſie uns ein ſo herrliches Aus flugs⸗ weiter beſcherte. Von der Kongregation Zwingenberg am Bahnhof zu Auerbach abgeholt gings nach Zwingenberg, wo wir in dem ſchönen neuen Dlaſporaktrchlein erſt eine kurze Nachmittagsandacht hielten. Herr Pfarrer Fr. Brückner gab uns dann das Geleit und führte uns über die Notgottes zum Auer ⸗ bacher Schloß; immer im Schatten des dichten Laubwaldes. Für Viernhelmer Kinder, die nur flaches Land gewöhnt ſind, ein immerhin an ⸗ ſtrengender Weg. Um ſo angenehmer war die Erftiſchung, die unſer dort harrte. Nach der Beſichtigung und Erklärung des Schloſſes, das niemand verließ ohne einmal nach Viernheim hinüber geſchaut zu haben, ging es weiter. Daß beim Abſtieg die ſtürmiſche Jugend in berech⸗ tigtem Uebermut, der aber nicht allen gut be⸗ kommen iſt, lieber die ſteilen Hänge herunter kletterte, als die angenehmeren langen Zichgack⸗ wege zu benutzen, iſt leicht begreiflich. Jedes wollte zuerſt unten ſein, zum großen Gaudi der ganzen Geſellſchaft. Den Weg nach dem Fürſten⸗ lager ſchenkten wir uns, um noch in Auerbach in einem Sälchen froh und gemütlich belſammen ſein zu können, wo wir bei Geſang, luſtigen Vortcägen und kühler Labung beinahe unſeren Zug verſäumt hätten. »Verfaſſungsfeier in der Schule. Unſerse beiden Schulen halten am Donnerstag, morgens 7 Uhr, die amtlich vorgeſchriebene Ver ⸗ faſſungsfeler. Die Feier für die Mädchenfort⸗ bildungs ſchulklaſſen II, IIf, II b, II d, Ille, welche am Donnerstag Unterricht hätten, findel eben⸗ falls morgens 7 Uhr in der Scqhillerſchule ſtatt. 1 marſch des Fackrzuges einen Mititärmarſch hät⸗ ten ſpielen laſſen, Fackelzuges übertönt hätte. ten, den Fackelzug der Beſatzung zu ſtören, viel⸗ mehr wäre infolge der eigenen Muſik von ihnen der Vorbeimarſch nicht bemerkt worden. Das Gericht verurteilte den Muſikleiter zu einem Mo⸗ Der Leiter der Vereinigung erhielt eine Geldſtrafe in nat Gefängnis und 1000 Mark Geldſtrafe. Höhe von 500 Mark. Lampertheim, 14. Aug. lungen in der Diebſtahlsſache e des Herrn Seelinger von hier iſt es der hie⸗ ſigen Polizei gelungen, noch folgende Dieb⸗ Bei den Ermitt⸗ ſtähle, die die gleichen Täter ausgeführt ha⸗ ben, zu ermitteln: 1. einen ſchweren Diebſtahl in Horchheim, 2. einen ſchweren dem Kaufmann Prior in Pfeddersheim. 4. einen ſchweren Diebſtahl bei Gaſtwirt Becker in Pfeddersheim, 5. einen ſchweren Diebſtahl bei Bäckermeiſter Wolpert in Roxheim, 6. einen ſchweren Diebſtahl bei einem gewiſſen Kark in Sandhofen, 7. einen ſchweren Dieb⸗ ſtahl bei Wirt Weigel in Scharhof und 8. einen ſchweren Diebſtahl beim Gartenbauver⸗ ein Waldhof. Als weiterer Täter wurde ein gewiſſer Guckert aus Sandhofen ermittelt. Die geſtohlenen Gegenſtände konnten zum Teil zur Stelle geſchafft werden. Die Täter ſind in allen Teilen geſtändig. Sie wurden dem hie⸗ ſigen Amtsgericht zugeführt. —5 Zum Monsheimer Mord. Der angebliche Mörder in der Irrenanſtalt Alzey geſtorben. lpk. Monsheim, 14. Auguſt. Kürzlich iſt der hier wohnhafte Elektro Monteur Ah fel, der angeblich ſeine Haushälterin erſchoſſen, haben ſollte, und ſich dann ſelbſt eine Kugel in der Irrenanſtalt“ n Ko ejagt hatte, in f Agen A Apfel, der ſeit ſeiner Ver⸗ wundung im Wormſer Krankenhaus lag, mußte, da er Tobſuchtsanfälle bekam, nag Alzey gebracht werden. Die Kugel konnt cht aus dem Kopf entfernt werden. Durch den Tod dieſes Mannes wird das Geheimnis dieſes Falles ewig unaufgeklärt bleiben. ö die dadurch die Muſik des Die Beſchuldigten f erklärten, daß ſie in keiner Weiſe beabſichtigt hät⸗ zum Nachteil Trauriger Unglücksfall. Aus der Schweiz kam am Sonntag die telegrayhiſche Nachricht, daß Pfarrer Dr. Karl Neundörfer, Pfarrer von St. Quintin in Mainz, am Freitag durch Abſturz tödlich verunglückt iſt. In ſeiner Begleitung beſand ſich Prof. Dr. Guardini, zurzeit Ber⸗ lin, der die telegraphiſche Nachricht ſeinen An⸗ gehörigen übermittelte. Pfarrer Dr. Neundörfer war in den Jah— ren 1911—13 hier in Worms Kaplan und nach dem Tode des Herrn Geiſtl. Rat Wiedemann ö Pfarrverwalter an St. Martin.— Vorausſicht⸗ ö lich wird die Leiche am Donnerstag in Lorſch, im Ried im Familiengrabe ſeiner Eltern bei“ geſetzt. Nähere Nachrichten ſtehen noch aus. Letzte Meldungen. Die Eiſenverhandlungen geſcheitert? Brüſſel, 16. Aug. Einer bisher unbeſtätigten Meldung der„Dornier Haute“ zufolge ſollen die in Paris geführten Eiſenverhandlungen zwiſchen den deutſchen, franzöſiſchen, lurxemburgiſchen und belgiſchen Induſtriellen wegen des belgiſchen Widerſtandes in der Quotenfrage geſcheitert ſein. Belgien ſoll ein höheres Produktionsquantum gefordert haben, als es Belgien überhaupt zuge— ſtanden werden ſollte. Autounglück. Berlin, 16. Aug. Ein furchtbares Autounalück ereignete ſich geſtern bei Wünsdorf in der Nähe von Berlin. Ein Privatauto, in dem ſich zwei Männer und drei Frauen befanden, verlor ein Vorderrad, wurde gegen einen Prellſtein ge— ſchleudert und überſchlug ſich. Die Inſaſſen des Wagens, zwei befreundete Familien aus Ber— lin, kamen unter das Auto zu liegen. Im gan⸗ „% e vier Perſonen verletzt und eine ge— tötet. Das Märchen von Lord Kitchener. London, 16. Aug. Die Preſſe veröffentlicht ſenſationelle Mitteilungen über die Ausgrabung der Leiche Kitcheners in Norwegen und ihre Ueberführung nach England. Ein gewiſſer Fritz Power ſoll Baldwin mitgeteilt haben, daß er die Leiche der britiſchen Regierung zur feierlichen Beiſetzung zur Verfügung ſtelle. Unentſchuldigtes Fehlen wird mit Schulſftrafe geahndet. Nach der Feier iſt ſchulfrel, Beginn der Erdarbeiten für die Waſſerleitung. mit dem geſtrigen Tage 0 haben die Erdarbeiten für die kommende Waſſek⸗ leitung ihren Anfang genommen. In verſchie⸗ denen Straßen werden Backſteine, für dle Schächte zum Hau anſchluß beſtimmt, angefahren. In der Weinheimerſtraße ſtnd die Ausſchachtungs⸗ arbeiten bereits in Angriff genommen. *Verſteigerung. Da zur geſtrlgen Ver⸗ ſteigerung nur wenig Intereſſenten erſchlenen waren, findet im Sitzungsſaal des Rathauſes morgen Mittwoch nachmittag 5 Uhr ein noch⸗ maliger Verſteigerungs⸗Termin für den Aushub der Sanbhöferwegtränke losweiſe an die Meiſt⸗ bietenden ſtatt. Oleichzeltig kommt ein Los CEierzweiſchen im Großbruchfeld zur Verſteigerung. Bekämpfung der Mäuſeplage. Am Donnerstag nachmittag von 4—6 Uhr kann im Rathaushof Mäuſeglft in Empfang genom⸗ men werden. Da die Feldmäuſe in dieſem Jahre außerordentlich zahlreich auftreten, ſind durch⸗ greifende Vertilgungs maßnahmen unumgaͤnglich notwendig. » Gewährung von Rezeßbauver⸗ gütnugen. Wir machen alle Intereſſenten auf die Bekanntmachung der Bürgermeiſterei in heu⸗ tiger Nummer aufmerkſam. Handel und Induſtrie. Abenheim, 14. Aug. Die Abhaltung eines Gurkenmarktes in der hieſigen Gemeinde hat ſich ſehr gut bewährt. Infolge der reichlichen Anfuhr ſind am letzten Markttag die Preiſe von 1 Mart für 100 Stück auf 80 Pfg. gefallen. Die Frucht⸗ ernte geht zu Ende. Der Ertrag iſt im allgemei⸗ nen befriedigend. Mannheimer Efſektenbörſe. Mannheim, 14. Auguſt. Heute notierten bei ſeſter Tendenz: Badiſche Bank 143, Rhei⸗ niſche Hypothekenbank 127, J. G. Farben 297½, Rhenania 79, Durlacher Hof 108, Eich⸗ baumbrauerei 150. Badiſche Aſſeknran: 178. Mannheimer Verſicherung 87, Gebr. Nahr 33. Mez Söhne 70, Portland Zement Heidelberg 124, Zellſtoff Waldhof 165.