Amtlicher Teil. 1 Wsblterte 14 5 Betr.: Gewährung von Rezeßbauvorgütungen. Birnen, Zwetſchen zu vermieten. 5 . 5 b Slonotppls un Viernheimer Tageblatt Wenbelner Bürger- Bi).— Ben. Ve tset Bezugs berechtigte Ortsbürger, welche An⸗— Aepfel ſpruch an Bau⸗ und Reparaturholz bezw. Ver⸗ Pfirſich, Zitronen 99 Wos ſagt der Veclag. ö. 5 95 SElernheimer Zeitung— Siernheimer Nachrichten) Stein ttiglich uu Ausnahme ber Sonn- und e.— eng Spee monatl. 1.50 Mart fre ius I Ange! zeiſe: Die einſpaliigge Petitzelle koſtet 25 Pfg., die Meklamezeile 66 Pfg., bei Wiederholung . 0 85 10 n 2 acht.— Gratis beilagen: wöchentl.. 115 145 eule Mußt tate Sengtags blatt NA 25 Aae att,— Annahmeſchluß für Inſerate und. vormittag 8 uber, größere Artikel einen Tas — gů tung dafü r pro 1927 ſtellen zu können glau⸗ it Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. de ſofort gef g„ halb! einen plan ſowie einen— Aunehme von Abonnements tüöglich vorher.— Inſerate müſſen bei gabe bezahlt werben, m jenigen,„ 4 ene a der Zeit vom bis einſchlie„d. Mts. auf dem Bau⸗ und Salatgurken, Weiß⸗ und Rotkraut, Tomaten, Endivien⸗ „ ien e de Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim an die Exped. das 11.— Peſtſchekleme Nr. 217/ Umt Frankfurt a. N. Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Ceſchäfte eke: Rathen. 28 J — Betr.: Verſteigerung. Mittwoch, den 18. Auguſt, nachmittags 5 Uhr, wird auf dem Rathauſe(Sitzungsſaal) der Aushub an der Sandhöferwegtränke in ver⸗ ſchiedenen Loſen an die Meiſtbietenden verſteigert. Gleichzeitig wird ein Los Eierzwetſchen im Großbruchfeld zwiſchen 1. und 2. Gewann ver⸗ büro anmelden. ſalat, Zwiebel, Kartoffel, Blattes erbeten. eee N 191 Soweit Neubauten in Frage kommen, ſind Kohlen und Briketts. Jüngeres anſtändiges 3 Pläne vorzulegen. 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Nun verlautet aber, daß die Reichsregierung zu einer neuen außenpoliti— ſchen Diskuſſion am 27. Auguſt zuſammentre— ten wird, um je nach dem Stand der Dinge entweder die Richtlinien für die deutſchen Vertreter in der Studienkommiſſion aufzuſtel⸗ len, oder aber den eingegangenen Bericht der »Studienkommiſſion zu prüfen und auf Grund „dieſes Berichtes die Entſcheidung zu treffen, ob und wann eine deutſche Delegation nach Genf fahren ſoll. Die deutſchen Teilnehmer Dan der Studienkommiſſion ſind der Pariſer »Botſchafter v. Hoeſch und der Miniſterial⸗ direktor Dr. Gaus. Bis zum 27. Auguſt —bürfte wahrſcheinlich die Einladung des Völ— „ kerbundsſekretariats zur neuen Tagung der Studienkommiſſion vorliegen. Es iſt zu er⸗ warten, daß die Reichsregierung ihre Vertre- ter in der Studienkommiſſion beauftragen wird, an den bisherigen Vorſchlägen der Stu⸗ dienkommiſſion für die künftige Ausgeſtaltung des Völkerbundsrates feſtzuhalten. Um Deutſchlands Völkerbunds⸗ . Eintritt. % Beſürchtungen des„Star“. 1 London, 17. Auguſt. In einer Veröffent⸗ ichung des„Star“ zu der bevorſtehenden 0 — Völkerbundstagung heißt es im Hinblick auf den Eintritt Deutſchlands, man gewinne in politiſchen Kreiſen immer mehr den Eindruck, daß wieder die alten Intrigen gegen Deutſch⸗ land im Gange ſeien. Man gehe ſogar ſo weit, daß Deutſchland das Opfer einer Er⸗ vreſſung werden ſolle. Falls es Spaniens Wünſche in der Ratsſitzfrage unterſtütze, wolle man ihm ein Beſtechungsgeld in der Form einer ſchnelleren Räumung der Rheinlande durch die Beſatzungstruppen anbieten; im an⸗ deren Falle drohe man Deutſchland mit der politiſchen Iſolierung. Immer mehr gewinnt es als ob die britiſche Regierung in der Beſat⸗ zungsfrage die kürzlich in den„Times“ dar—⸗ gelegte Auffaſſung gutheißt, daß nach einer ſofortigen Verminderung um 6000 Mann die Angelegenheit vorläufig ruhen ſoll. Die ſpaniſchen Anſprüche. Berlin, 16. Auguſt. Die Studienkommiſ⸗ ſion des Völkerbundes wird auf Antrag Spa— niens in etwa 14 Tagen zuſammentreten, um die Wünſche der Madrider Regierung zu be— friedigen. Spanien hat bekanntlich ſeine An— ſprüche formuliert dem Völkerbundsrat zu⸗ gehen laſſen. Die ſpaniſchen Wünſche gehen dahin, den dreijährigen Ratsſitz mit dreijäh⸗ jähriger Prolongierarbeit mindeſtens in eine Sitz von 5jähriger Dauer umzugeſtalten. Der deutſchen Regierung ſind die ſpani⸗ ſchen Anſprüche ofſiziell noch nicht zugegan⸗ gen, ſodaß ſie hierzu bisber auch noch nicht Stellung nehmen konnte. Die ganze oisherige Haltung Deutſchlands in Bezug auf die Er⸗ weiterung des Völkerrates läßt erwarten, daß Deutſchland zu den ſpaniſchen Forderungen nicht Stellung nehmen wird, da es damit für ſeine bisher geübte Zurückhaltung aufge⸗ ben würde. Deutſchland dürfte ſich nicht in den Meinungsſtreit einmichen, wie a durch die neuen ſpaniſchen Wünſche entwickeln dürfte, ſondern auf die während der. März⸗ tagung eingenommene Haltung verweiſen. den Anſchein. 8 l Deutſches Reich. Eine Entſcheidung des Reparationsagenten. Berlin, 16. Auguchſt. Nach einem Pa⸗ riſer Drahtbericht einer Berliner Mittags⸗ zeitung ſcheint es ſich zu beſtätigen, daß der „Reparationsagent über die nach den laufen⸗ den Lieferungsplänen für deutſche Repara⸗ tiunswaggons bereitgeſtellten Beträge zum großen Teil bereits anderweitig verfügt hat. Hiervon ſoll auch der urſprünglich an die Bahnbedarfs A. G. in Darmſtadt vergebene und ſpäter an die Gockelwerke und die Firma van der Zypen und Charlier in Küln⸗Deutz zuübergegangene Auftrag betroffen ſein. „ Vor Wieder vereinigung der Beamtenbünde. N Berlin, 16. August. Der Plan der Wieder⸗ vereinigung des Deutſchen Beamtenbundes mit dem Allgemeinen Deutſchen Beamtenbund „gewinnt jetzt greifbare Geſtalt. Eine Kommiſ⸗ ſion des Deutſchen Beamtenbundes ſoll mit dem Allg. Deutſchen Beamtenbund nunmehr weiter verhandeln. Wie wir erfahren, ſind jedoch die Hauptſchwierigkeiten bereits beſei⸗ tigt, umſomehr, als auch große Gruppen der »Eiſenbahner im Deutſchen Beamtenbund ſich „für die Zentraliſierung der Beamtenbewegung ausgeſprochen haben. Eine Enquete über den Kleinkaliberſport. f Berlin, 17. Auguſt. Der Reichsminiſter des Innern hat, wie der Sozdem. Preſſedienſt erfährt, den Regierungen der Länder eine Umfrage über ihre Erfahrungen mit dem Kleinkaliberſport zugehen laſſen. Das Ergeb⸗ Inis dieſer Enquete ſoll zum Anlaß von neuen reichsgeſetzlichen Beſtimmungen über den Kleinkaliberſport genommen werden. Der (Reichsminiſter des Innern beabſichtigt, bevor Gegen den„Stahlhelm“. Berlin, 17. Aug. Wie eine hieſige Nachrich⸗ tenſtelle erfährt. wird der Oberreichsanwalt mit den im„Stahlhelm“ erſchienenen Artikeln, 12 ſonders mit dem letzten Aufſatz über die Wei⸗ marer Verfaſſung vom 15. Auguſt beſchäftigen. In dem genannten Artikel wird das Werk von Weimar angegriffen. ſodaß angeblich von meh⸗ reren Stellen der Reichsregierung ein Verbot des Blattes gefordert werde. Aus dem Jahresbericht des Völkerbundes. Genf, 17. Aug. Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht ſeinen Jahresbericht, aus dem her— vorgeht, daß die Zahl der beim Völkerbund nach Artikel 18 der Völkerbundsakte regiſtrierten in⸗ lernationalen Verträge ſtändig zunimmt. Sie betrug im Laufe des letzten Jahres 305 und ins geſamt ſeit Beſtehen des Völkerbundes 1169. Im letzten Jahre haben nebſt England mit“ 45, Un⸗ garn mit 40, Deutſchland mit 36 und Frankreich mit 32 die meiſten internationalen Verträge re⸗ giſtrieren laſſen. Im übrigen ſind beteiligt Lettland mit 24. Schweden, Dänemark und Fiun⸗ land mit 20, Italien und Holland mit 15, Polen mit 14, Norwegen und die Tſchechoſlowakei mit 11 Verträgen uſw. 25 Verträge des letzten Jah⸗ res betrafen politiſche Abmachungen, acht ſind Schiedsverträge, 36 betreffen Rechtshilfe⸗ und Auslieferungsfragen und der größte Teil der Verträge ſind naturgemäß Handels-, Wirtſchafts⸗ poſtaliſche und ſonſtige Verkehrsabmachungen. Japan, China, Finnland, Lettland, Dänemark und Polen haben auch Verträge mit der ſowjet⸗ ruſſiſchen Republik eintragen laſſen. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat, wie ſeinerzeit bereits gemeldet, dem Völkerbunds⸗ ſelretariat im Lauf des vergangenen Jahres mit⸗ geteilt, daß ſie die von den Vereinigten Staaten abgeſchloſſenen internationalen Verträge künftig zur Kenntnisnahme, alſo nicht zur offiziellen Eintragung dem Völkerbund übermitteln werde. Ausland. betont, chef Gaida nehmen immer größeren Um⸗ fang an. Jetzt wird aus Belgrad gemeldet, daß ſich das ſüdſlawiſche Offizierskorps ein⸗ mal gegen einen Beſuch Gaidas entſchieden verwahrt hat und daß ein Belgrader Arzt be⸗ weiſen will, daß Gaida in Rußland Betrüge⸗ reien ſchlimmſter Art begangen habe.„Norody Liſti“ berichtet, daß ſich die Unterſuchung auch auf eine Anzahl Offiziere erſtreckt, weil ſie an den Vorbereitungen eines faſchiſtiſchen Um⸗ ſturzes unter General Gaida teilgenommen haben ſollen. Durch die Unterſuchung ſollen die Grundlagen für eine Degradierung Gai⸗ das getroffen werden. Nach dem Blatt ſtehe man in der Tſchechoſlowakei am Vorabend großer Ereigniſſe. Abermals drohende Finanzkontrolle für Oeſterreich. Wien, 16. Auguſt. Wie der„Morgen“ mel⸗ det, iſt die öſterreichiſche Regierung vom Völ⸗ kerbund eingeladen worden, auf der Herbſt tagung des Völkerbundes zu erſcheinen. Es handelt ſich um eine Rechtfertigung vor dem Finanzkomitee des Völkerbundes wegen der der Zentralbank deutſchen Sparkaſſen gezahl— ten 621/ Millionen Schilling. Wie das Blatt weiter berichtet„‚ſoll, wenn das Finanzkomitee die Stabilität der öſterreichiſchen Finanzgeba⸗ rung für gefährdet erachtet, die erſt am 30. Juni aufgehobene Finanzkontrolle über Oeſterreich wieder eingeführt werden. Die Re⸗ gierung ſei daher bemüht, die 62½ Millionen Schilling, die ſie für die Zentralbank hergege— ben hat, nicht in das ordentliche Budget auf⸗ zunehmen und verhandle eifrig mit Banken u. ſoll in Paris eingehende Beſprechungen mit Poincare und dem Gouverneur der Bank von Frankreich haben. 4 Spaniens Anſpruch auf Tanger. Auch Muſſolini meldet ſich. Paris, 16. Aug. Primo de Rivera forderte erneut in einer Unterredung die Einverleibung der Tangerzone in das portugieſiſche Hoheitsge⸗ biet. Wenn Spanien trotz ſeiner großen Opfer an Menſchen und Geld die Tangerzone nicht er⸗ halte, werde es ſich überlegen müſſen, ob es ſich lohne, um Tanger eine Zone beſetzt zu halten, die ſtändig neue Opfer fordere. Die Neutralität der Tangerzone habe es den Aufſtändiſchen er⸗ möglicht, ſich mit Munition und Lebensmitteln zu verſehen. Man werde niemals in Frieden leben können, ſolange Tanger nicht ſpaniſch ſei. Muſſolini hat nach einer Meldung der„Daily Mail“ dem Londoner auswärtigen Amt ein Me⸗ morandum überreicht, wonach er für Italien die Teilnahme an der Verwaltung der Tangerzone auf gleichem Fuße mit Frankreich, Spanien und Großbritannien fordert. Kleine politiſche Nachrichten. Kamenew ſeines Poſtens enthoben. Moyslau, 16. Augnſt. Der Volkskommiſſar; Kamenew wurde wegen Meinungsverſchie⸗ denheiten mit der Mehrheit des Zentralaus⸗ ſchuſſes vom Poſten der Volkskommiſſare für Innen- und Außenhandel enthoben. Zu ſei⸗ nem Nachfolger wurde Miko jan, der zu⸗ gleich Mitglied des Zentralausſchuſſes und Kandidat für die Mitgliedſchaft des politiſchen Büros iſt, ernannt. Sparkaſſen über einen Ausweg, durch den ſie von dieſer Summe entlaſtet werde. Franzöſiſche Manöver im Rheinland. Paris, 16. Aug. Nach einer Meldung des „Petit Journal“ findet vom 8.—14. September unter der Oberleitung Marſchall Fochs große Rheinlandmanöver ſtatt. An den Manövern wird aus Erſparnisgründen nur die Hälfte der ſonſt verwandten Truppen und zwar eine Divi⸗ ſion des 32. Armeekorps teilnehmen. Die übri⸗ gen Formationen werden nur durch die Cadres vertreten ſein. Mellon reiſt nach Paris. Paris, 17. Auguſt. Wie die Pariſer Preſſe meldet, beabſichtigt der amerikaniſchc Schatz⸗ ſekretär Mellon, ſich zu Beſprechungen mit Poincare nach Paris zu begeben. Die Preſſe daß dieſem Beſuch angeſichts der gegenwärtigen Spannung zwiſchen Frankreich auftragt über die Schuldenfrage zu verhandeln. und Amerika wegen der Schuldenfrage eine außerordentliche Bedeutung beizumeſſen ſei, da der Schatzſekretär mindeſtens offiziös be⸗ wäre, in Rom, Paris und 1 67 FIT Goldverſchiffungen nach Deutſchland. Newyort, 16. Aug. Die Federal Reſerve Bank verſchiffte am Samstag 7,5 Millionen Dollar Gold nach Deutſchland. Das Gold ſtammt aus Beſtänden, die die Reichsbank dort aufgeſammeld hatte. Weitere Verſchiffungen werden erwartet Das deutſch⸗ruſſiſche Amneſtie⸗Abkommen. Berlin, 16. Auguſt. Wie wir erfahren, ſoll das deutſch-ruſſiſche Amneſtieabkommen, durch das u. a. die deutſchen Studenten Kin⸗ dermann und Wolſcht und der Ruſſe Skob⸗ lewski amneſtiert werden, Ende dieſer Woche unterzeichnet werden. Die Kämpfe in China. London, 16. Auguſt. Wie„Daily Mail“ aus Peking berichtet, habe Tſchangtſolins Sohn mitgeteilt, daß bei der Einnahme des Nakau⸗Paſſes durch Tſchangtſolin und Wu⸗ peifu nach ſchwerem Artilleriefeuer und Luft⸗ beſchießung die Kuomintang-Truppen viele Verluſte an Toten, Verwundeten und Gefan⸗ genen erlitten hätten. Sie würden bei ihrem eiligen Rückzug von den alliierten Truppen verfolgt und man erwarte, daß Kalran in einer Woche beſetzt werden könnte. Frankenſtabiliſierung und Schuldenratifizierung. w. Paris, 16. Aug. Der Pariſer„Soir“ glaubt zu wiſſen, daß der amerikaniſche Schatz ſetretär Mellon ſich nach Beendigung ſeines Aufenthaltes in Evian höchſtwahrſcheinlich zu Beſprechungen mit Poincare und dem Gouver⸗ neur der Bank von Frankreich Moreau nach Pa⸗ ris begeben werde. Dann werde er ſeine Son⸗ dierungen in Brüſſel und London fortſetzen und im Laufe des September nach Newyork zurück⸗ kehren. Das franzöſiſche Finanzminiſterium habe noch keine näheren Angaben, wann Mellon nach Paris komme. Man meſſe aber den bevorſteh⸗ enden Beſprechungen großſe Bedeutung bei. Pyin⸗ care habe ſich zu der Anſicht der Techniker des Finanzminiſteriums und der Sachverſtändigen betehrt, daß die Stabiliſierung nicht ohne aus⸗ reichende Kredite vorgenommen werden könne. Daher müſſe man früher oder ſpäter zur Diskuſ⸗ ſion der Schuldenablommen ſchreiten. Die Re— gierung beſchäftige ſich damit, aber nicht ohne Schwierigleiten, denn es ſei bekannt, daſt ſelbſt innerhalb des Kabinetts die Meinungen über die Ratifizierung der Abtommen geteilt ſeien. Zuerſt Annahme des Schuldenabkommens, dann neue Kredite. Aus unterrichteten Kreiſen verlautet, daß Ame⸗ rikas Schuldenpolitik unverändert bleibe und Frankreich erſt Kredite erhalte nach Annahme des vorliegenden Schuldenabkommens. Amerika lehne eine Verquickung der Reparationsfrage mit dem Schuldenproblem in allerſchärſſter Form ab. Man erwarte demnächſt die Berichterſtattung der Botſchafter Hougton und Herrick über Schul⸗ den⸗ und Entwaffnungsfrage. In Waſhington iſt man bereits überzeugt, daß die Genfer Kon⸗ ferenz völlig im Sande verlaufen wird. Es taucht daher erneut die Abſicht auf, daß Amerika von ſich aus eine Entwaffnungskonferenz einbe⸗ ruſen werde. Einſchränkungsmafmahme in Frankreich. Paris, 16. Aug. Das Regierungskomitee für die wirtſchaftliche Einſchränkung arbeitet an einem Programm, das unbedingt eine vollkom⸗ men ausgeglichene Handelsbilanz herſtellen ſoll. Insbeſondere wird zum Brotſparen aufgefordert. Anſtelle des Bohnenkaffees werden allerlei Erſatz⸗ mittel angeprieſen. Um die Kohlenerſparnis Zu ermöglichen, wird ſich die Lichtreklame eine Ein⸗ ſchränkung gefallen laſſen müſſen. Im äußerſten Notfalle ſoll der Gasbezug von Mitternacht bis eee Das ſchwie⸗ Mornheimer Anzeiger Newyork, 16. Aug. Zwiſchen Präſtdent Coo⸗ fünf Uhr morgens geſperrt werden. Der Gaida⸗Skandal. lidge 228 Emtesektetur fell ſiud Veſprechun⸗ tigte würde die Konengentlerung der ſcheinen Prag, 17. Auguſt. Die Enthüllungen über gen über die Schuldenfrage, das Entwaffnungs⸗ wolle und des Petroleums ſein. Hier ſcheinen den inzwiſchen verabschiedeten Generalſtabs⸗I programm und die Lage in Mexito im Gange. keinerlei Maßnahmen Erfolg zu verſprechen. derartige Maßnahmen getroffen werden, mit A. i Walter den e ee perſönlich Rückſprache 9* 7 zu nehmen. Eine entſprechende Konferenz iſt vorläufig für Anfang September in Ausſicht denommen. 1. d . e- Sattlerei Kempf Nathausſtraße Telelon 84 rn*.„ ee eee eee Vom Aufbau des Bolſchewismus. Es iſt ein bisher vielerörtertes Geheimnis geweſen, wie es möglich iſt, daß etwa 600000 organiſierte muniſten in Rußland heute das Heft in der Hand aben und weit über 100 Millionen anderen Ange ⸗ igen des weiten Kuſſiſchen Sowjetreiches ihren Willen aufzwingen. Ein Blick in die neuen Sta⸗ tuten der Kommunfſtiſchen Partei des rüſſiſchen Sowjetbundes, die vor kurzem bekannt ge⸗ werden ſind(„Voſſ. Zig.“ 4928, 166) gibt teilweiſe wf ſtigſtens eine Antwort auf dieſe Frage. Der erſte Abſchnitt des Statuts handelt von der Witgliedſchaft zur Partei.„Als Mitglied gilt jeder, der das Programm der Partei anerkennt, 55 einer ihrer Organſſationen arbeitet, ſich ihren Anordnungen unterwirft und die Beiträge zahlt.“ Neue Mitglieder müſſen das Vorſtadium der„Kan⸗ ädatur durchlaufen, in der ſie die politiſche Schulung erhalten. Für die Neuaufnahme werden Kategorien gebildet: 1. Arbeiter und Rote Soldaten aus dem Arbeiter- und Bauernſtand. 2. Bauern und Handwerker, die keine fremde Arbeit gusbeuten. 3. Beamte, Angeſtellte uſw. a Die erſte Kategorie zerfällt in zwei Gruppen: 1. Induſtriearbeiter, die ununterbrochen körperliche ohnarbeit leiſten. 2. Arbeiter außerhalb der In⸗ dduſtrie. Rote Soldaten aus Arbeiter⸗ und Bauern⸗ ſſtand und Tagelöhner der Landarbeit. 5 Der Unterſchied in den Kategorien und Gruppen liegt in den Aufnahmebedin gungen. Wäh⸗ rend die Schwerarbeiter der erſten Gruppe bloß zwei Einführungen durch Mitglieder mit einjähriger Par⸗ tteizugehörigkeit brauchen, ſteigert ſich dieſe Anforde⸗ früng bis zu fünf Einführungen von Mitgliedern mit fünfjähriger Parteizugehörigkeit für die letzte Kate⸗ gorie, mit beſondern Kautelen für frühere Angehörige anderer Parteien. Gegen das frühere Parteiſtatut ſind dieſe Bedingungen weſentlich ver⸗ ſchärft. Die tatſächliche Mitgliederziffer ohne Kan⸗ didatur beträgt heute nur 600 000. Weitete Abſchnitte des Statuts behandeln den or⸗ ganiſatoriſchen Aufbau der Partei: An der Spitze der Parteitag des Bundesgebiets, darunter die Verſammlungen der Bundesrepubliken, der Natio⸗ nalitäten, der Gouvernements, Kreiſe Landſchaften, Städte, Dörfer, Armeeabteilungen und Zellen. Als Grundprinzip des organiſatoriſchen Aufbaues wird der demokratiſche Zentralismus hingeſtellt. Das. demokratiſche Prinzip ſoll gewahrt werden durch die! Wahl, nicht durch die Ernennung der untern Or- game und durch die fortlaufende Infor mierung. von oben her. Ganz oben ſteht das Zentral⸗ komitee(3 K.). Es„leitet die ganze Arbeit der. Partei, repräſentiert ſie in den Beziehungen zu den dern Parteien, Organiſgtionen und Behörden, leitet die Tätigkeit der eigenen Organiſationen, ernennt 2 die Redakteure der Organe. leitet die Unterneh- Augen von all geerſter gſelkſchaftkicher Bedeutun disponiert über die Kräfte und Mittel der Parte ſund verwaltet die Zentralkaſſe. Das Z.K. leitet durch die kommuniſtiſchen Parteifunktionäre und dei Staatsſowjet und durch geſellſchaftliche Organk! ſationen die Arbeit.“— In dieſem Satz kann man den Schlüſſel zur Beherrſchung des geſamten Stgats⸗ apparates durch die Martei orie i 1 Der engere Ausſchuß des Zenkralkomitees iſt daf bielgenannte Politiſche Büro(Polbüro). Ferner Bildet das Zentralkomitee ein Organiſationsbüro und ein ausführendes Sekretariat. ſich damit, dieſe Einrichtungen kurz zu erwähnen. In Wirklichkeit iſt das Politiſche Büro der gentliche Sitz der Macht über d! ganzen Sowjetbund und über die Kom⸗ muniſtiſchen Parteien Europas. Es um⸗ ſpannt die Sowjetregierung, die Kommu“ niſtiſche Internationale und die Mos⸗ kauer Gewerkſchafts-Inter nationale. Arbeitsteilung und Vereinigu Das Statut begnügt 8 inigung. „ Ueber die Kontrollkommiſſionen wird ge⸗ Die Präſidenten aller dieſer Körverſchaften: Kalinin Wenn die Schatten weichen Roman von Ferdinand Runkel. . 4. Kapitel. Eine Woche war vergangen, ſeit Max in die Heimat zurückgekehrt war. Seit geſtern hatte er den„Falken“ verlaſſen und die eigene Wohnung bezogen. wiſſe Ruhe ſeines Herzens gewonnen, er fühlte ſich von neuem bekannt in dem fremd⸗ gewordenen Kreiſe, und die von außen auf hn einſtürmenden Erinnerungen ließen all⸗ mählich nach. Er ſah wieder ſeine alten Möbel um ſich und ſeine Bücher. 75 baldige Schulanfang zwang ihn zur Tätigkeit, und ſo d ber Bale die ee wie i nder? am auf die friſch aufge⸗ riſſenen Wunden. f e ee Freilich, wenn er mit der Direktorin zu⸗ ſammenkam. was in dem kleinen Städtchen naturgemäß ſehr häufig geſchoh, wurde von nichts anderem geſprochen, als von Molly. Die Jugendfreundin ſchien es ſich zur Aufgabe ge⸗ macht zu haben, wie ſie früher die Beſchützerin deiner Liebe geweſen, jetzt die alten Gefühle von neuem zu erwecken. Bald hatte ſie dies, ö ald jenes flüchtig im Vorübergehen zu er⸗ en ſie habe Molly geſprochen, die auf de eſuch des Jugendfreundes brenne und eine usſprache mit allen Schmerzen lang unter⸗ drückter Neigung herbeiſehne. Aber Max wich ſoviel als möglich aus und ließ ſich trotz wiederholter freundlicher Einladungen Jutters nicht bewegen, nach dem Wolfgang zu gehen. 0 Zwar lebte in ſeinem Herzen ein heißer Drang, alle die Stätten ſeiner Jugendſpiele, ſein Geburtshaus, die Ruinen des alten Kloſters, den träumeriſchen Wald und die rauſchende Kinzig wiederzuſehen, aber die Angſt vor dem Geſpenſt der Jugendliebe zwang ihn, nicht nach jener Richtung zu gehen. Nun begann die Schule. Max wurde herzlich aufgenommen vom Lehrerkollegium und ganz beſonders warm von den älteren Kollegen, die ihn noch als Schüler gekannt hatten. Er lebte in ibrer Grinnerung als ein Damit hatte er eine ge⸗ 1 Für den freien Rhein! Tagung der Pfälzer, Rhein und Saarländer in Köln. Köln, 16. Aug. Bei der geſtrigen großen Kund⸗ gebung für Rhein, Pfalz und Saar, in der großen Meſſehalle hieß der Ehrenvorſitzende Landeshaupt⸗ mann Dr. Horien die Erſchienenen, darunter als Vertreter der Reichs⸗ und Staatsbehörden Oberpräſident Dr. Fuchs, herzlich willkommen. Er führte dabei aus: Zu der heutigen Kundgebung 1 die in ganz beſonderer Not bedrückten heinländer, Saatländer und Pfäl⸗ zer und unſere deutſchen und ewig deutſch bleiben⸗ den Brüder in den abgetretenen Gebieten mit Ver⸗ tretern aus ganz Deutſchland ſich vereinigt, um die Stimme zu erheben, zu dem einheitlichen Bekenntnis der deutſchen Treue zum deutſchen Vaterland und des Willens, einander zu ſtützen und zu helfen, daß kein Funken Deutſch⸗ unis uns verloren gehen ſoll. Unmöglich wird eine einzelne Partei in der Lage ſein, Deutſchland wieder hoch zu führen und auch unſere 1 0 5 0 zu ſchützen, dies iſt nur möglich, wenn alle zu⸗ ſammenſtehen. Möge die heutige Kundgebung un⸗ eren Stammesbrüdern, die unter fremder Herr⸗ ſchaft ihre Nationalität, Sprache und Kultur hoch⸗ halten und verteidigen, und unſeren Brüdern, die zunter fremder Beſatzung noch dem Tage der Frei⸗ heit engegenharren, zeigen, wie ganz Deutſch⸗ land hinter ihnen ſteht und mit ihren Nöten denkt und fühlt, und möge von dieſer Kundgebung ausgehen ein neuer Strom nationalen Gefühls überallhin, wo deutſche Herzen Fugen; 0 Im weiteren Verlaufe der Kundgebung hielt Präſident Dr. Kü uff man n⸗Berlin, Vorige des Reichsverbandes der Rheinländer, eine Rede für Rhein und Pfalz, in der er u. a. ſagte: Wie bei jener denkwürdigen Kölner Befreiungsfeier ſchlägt auch heute unſer Herz laut und teilnahme⸗ voll für unſere Volksgenoſſen am Rhein, in der Pfalz und an der Saar. Treues Gedenken gilt auch Eupen⸗Malmedy und unſeren Brü⸗ dern an der Donau, die hoffentlich bald ihre Lebenslinie auf Gedeih und Verderb mit der unſe⸗ rigen vereinigen dürfen. Die Rheiniſche Tauſend⸗ . fe raubte den franzöſiſchen Machtpolitikern die letzte Hoffnung auf eine Löſung der Rheinfrage im ſeparatiſtiſchen Sinne. Es gilt, den vaterlän⸗ diſchen Geiſt, der die Tauſendjahrfeier durchwehte, als dauernden Beſitz unſerem Volke zu erhalten. Ein Geſchlecht, das aus Zerriſſenheit zur Einheit ſtrebt, kann nicht im Untergange enden. Es wird Deutſchland zu neuer Größe und unſer geliebtes Rheinland zu neuem Glanze führen. Köln, 16. Aug. Die geſtrige große Kundgebung für Rhein, Pfalz und Saar wurde durch einen Jeſtzug eingeleitet, der ſich bei ſchönſtem Sonnen⸗ welter durch die von einer dichten Zuſchauermenge umſäumten Straßen zur Meſſehalle bewegte. Unter den darin zahlreich vertretenen landsmann⸗ chaftlichen Verbänden befanden ſich ne⸗ un Saar-, Pfalz⸗, Eupen⸗Malmedey-Monſchau auch Abordnungen aus Oſt⸗ und Weſtpreußen, 2 nder — Württemberg, Oberſchleſien u. a. Die Feiler in der Meſſehalle begann mit einem Orgelvortrag, worauf Landeshauptmann Dr. Horion die be⸗ reits mitgeteilte Begrüßungsanſprache hielt, mit großem Beifall aufgenommen wurde. 0 Nach dem gemeinſchaftlich geſungenen Deutſch⸗ landliede ergriff„5 5 Oberpräfdent Dr. Fuchs das Wort, der die Grüße und Wünſche der Reichs⸗ regierung und der preüßiſchen Staatsregierung zu der Heimatkundgebung überbrachte. Der Redner betonte u. g., unter der von der preußiſchen Re⸗ ierung eifrig unterſtützten Außenpolitik der deut⸗ feen, eichsregierung beginne die Kriegslei⸗ enſchaft unter den Völkern zu wei⸗ en. An die Stelle der Kriele denſchaft ſetze ch allmählich die Vernunft, die Einſicht, daß nur er Wille zur Verständigung den Völkern Euro⸗ s den wahren Frieden und damit die einzige töglichkeit zur Rektung vom Untergang und zum wirtſchaftlichen und ſitklichen Wiederaufbau geben erde. Die Reichsregierung und die Regierungen er beteiligten Länder ergrlffen die heutige Gele ag ern, um den landsmaunſchaftlichen Ver⸗ bdänden Dank und Anerkennung für ihre auf⸗ erungsvolle Tätigkeit zu 160 Die Trennungs⸗ ranken zwiſchen uns, ſo ſchloß der Redner, und denen, die zu üns gehören, müſſen fallen. 9 2 Pfarrzt Schlich⸗Saarbrücken, der alsdann als Redner des Bundes der Saarvereine das Wort er⸗ griff, erklärte zur Saarfrage, daß dieſe nur die Lö⸗ ſung finden dürfe: re tlofe bald möglich ſte Wiedervereinigung des Sgargebie⸗ tes mit dem deutſchen Mutterkande. Mit Bezug auf die Frage der Saar erklärte er u, a., wir deutſchen Saarländer halten an ſich eine Abſtimmung nicht mehr für nötig. Unſere Ab⸗ ſtimmung war die l dont Jahrtauſendfeier. Mit einem weiteren Vortrag des Männergeſang⸗ ekeins ſchloß die erhebende Feier. 0 Anläßlich des Jahrestages des Reichsverbandes der Rheinländer, der im Rahmen der großen deutſchen Kundgebung für Rhein, Pfalz und Saar, vorgeſtern hier Aegean würde, wülrde auch die Frage der Errichtung des Reichsehren⸗ mals behandelt und When Entſchließung ge⸗ foi die an die Reichsregierung weilergeleitet würde: 2 „Die im Hanſa⸗Saal des Kölner Rathauſes ver⸗ ſammelten Vertreter des Reichsverbandes der Rheinländer aus dem Reiche unterſtützen nach⸗ drücklich den Wunſch ihrer Landsleute, daß das b am Rhein, dem deut⸗ ö ſchen Schſckſalsſtrom, der alten Völker ſtraße, errichtet werde. Sie hoffen, dringend, daß es gelinger werde, ein⸗ Einigun um Zwecke der Erfüllung PielezWunſches baldiaft erbetzuführen“. (Jenkralexekutiwe), Rykow(Präſident des Rats der Volkskommiſſare), Sinowjew(Komintern) und Tomſki(Profintevn) ſitzen zuſammen mit dem Gene⸗ ralſekretär Stalin und den Sekretären Molotow und Uglanow(alſo betonte Stellung des Parteiſekreta⸗ riats) im Polbüro. Dies iſt die wohlberechnete ſagt:„Zum Zwecke der Sicherung der Parteilinie in allen Beziehungen bei ihrer Tätigkeit in den Sowjet⸗ organen und zum Zwecke der Ausarbeitung von Maß⸗ nahmen zur Verbeſſerung und Sicherung des Sowjet⸗ rates werden durch Wahle i N appara s werden durch Wahlen der Parteitage Kon⸗ trollkommiſſionen gebildet, die den ſie wählenden Or⸗ ganen gegenüber verantwortlich ſind.“ Sbenan ſteht Feißiger, geiſtvoller Schüler, der durch ſeine Fragen und Arbeiten den Unterricht merk⸗ würdig angeregt hatte. Da war der alte Rückert, der als junger Hilfslehrer jene Sexta gehabt hatte, in die Max eingetreten, und der nach beinahe fünf⸗ undzwanzigjähriger Tätigkeit heute noch als e Oberlehrer und Prorektor an der Schule wirkte. Da war der kleine Mathematiker, der Max in Quarta die erſten geometriſchen Geſetze ö beigebracht hatte, und der immer noch dieſelbe verbogene goldene Brille mit den dicken Gläſern trug, über die ſeine blauen Augen jetzt noch viel mehr als früher in weltenweite Fernen zu ſtarren ſchienen. Er war der Mann der großen kosmiſchen Probleme, der Natur⸗ forſcher im höchſten Sinne des Wortes. Längſt nicht mehr bearbeitete er Winkel und Linien in Quarta und Tertia, ſondern er führte die Primaner den hohen Flug mathematiſcher Weisheit durch die Geſetze der Analytik und der Funktionen. Wenn auch der Direktor manchmal den Kopf ſchüttelte und mit warnendem Finger auf die Lehrpläne wies, ſo antwortete Dr. Dunker zunächſt mit einem freundlichen liebenswürdigen Lächeln, dann beſann er ſich ſo lange, was er dem Direktor ſagen wollte, daß er die ganze Warnung ver⸗ gaß und von irgend etwas ganz Gleichgültigem, was die Schule gar nicht berührte, zu ſprechen anfing. Der Direktor klopfte ihm dann wohl⸗ agen: auf die Schulter und beſchied ſich zu agen: „Mit euch Mathematikern iſt eben nichts anzufangen.“ Dann lächelte der kleine Mann noch freundlicher und die Sache war wieder einmal für ein Jahr abgetan. Er durfte wieder un⸗ geſtraft mit ſeinen Primanern über die Lehr⸗ pläne hinausgehen und ſich bis in die Ge⸗ heimniſſe der Differentialrechnung verlieren. Das Provinzialſchulkollegium war bei jedem neuen Examen erſtaunt über die fabelhaften Leiſtungen der Kattenhauſener Primaner in der Mathematik, bei denen ſelbſt Schwächlinge gegen die Schüler anderer Anſtalten exellierten. Und der Schulrat ſagte öfter zu dem Direktor, wenn dieſer ſeine Bedenken 1 machte: —Laſſen Sie ibn gehen. den Dunker. er, die vom Partektag gewählte Zentralkontrollkommiſs ſion(3. K.K.), die aus Arbeitern und Bauern mit entſßrechender Parteipraxis beſtehen ſoll, und für die nach der verſchärften Beſtimmung mindeſtel zehnjährige Parteizugehörigkeit erforderlich iſt. Das bedeutet alſo Zugehörigkeit noch vor der Revolution bon 1917, wirklich alte bolſchewiſtiſche Garde. Die Mitglieder der Z. KK. dürfen nicht gleichzeitig Mit⸗ glieder des Zentralkomitees ſein oder ſtaatliche Poſten bekleiden. Die Z. K. K. bildet ein permanentes Prä⸗ ſidium von einundzwanzig Mitgliedern, das ſtändig tagt. Ein beſonderes Kollegium des Präſidiums beſchäftigt ſich mit den Verletzungen der kommuniſl ſchen Ethik, des Parteiſtatuts und programms. Das Präſidium der 3. K.K. delegiert drei Mitglieder zur Teilnahme an den Sitzungen des Polbüros mit be⸗ denn man häusliche Arbeit in der Mathematik. eben eine von jenen ſeltenen Lehrernaturen, die durch ihre eigene Kühnheit die Schüler ſo dingungslos folgen, wohin ſie vorausgehen.“ Das war die Atmoſphäre, in der e e leben ſollte. Ein e feiner Dunſtkreis von Klaſſik und Schönheit. Freilich nicht ohne Männern eigen iſt, die den großen hiſtori Sinn haben. f Maßen bi e Max konnte ſeine Schwingen noch nicht voll entfalten, denn er war ja in ven Kreis von Quintanern gebannt, und die deutſchen Stunden in den oberen Klaſſen verwirrten ihn mehr, als ſie ihn geiſtig erhoben. Un⸗ willkürlich wurde er in der Quinta ſchwer und unverſtändlich und in der Prima geriet er manchmal unter das Niveau der Klaſſe. Das dauerte aber nur kurze Zeit, dann begann der Ausgleich, zumal der Direktor ihm den deut⸗ ſchen Unterricht in der Quinta abgenommen und ihm ſo die Beziehung zwiſchen den beiden Klaſſen vollkommen unterbrochen hatte. f Schon bei ſeinem erſten Eintritt in die Klaſſe der Kleinen war ihm ein für ſein Alter großer und ſtarker Burſche aufgefallen, der unverkennbar Mollys Züge trug. Er hatte ihn nicht nach dem Namen zu fragen brauchen, er wußte, daß es der Sohn der Jugend⸗ eliebten ſei. Und es war ihm eine große Er⸗ eichterung, daß der Junge ihm keinen Anlaß zur Unzufriedenheit gab, daß er vielmehr zu ſeinen begabteſten, fleißigſten und gehorſamſten Schülern gehörte. Quintaner haben einen feinen Inſtinkt für die Schwächen ihrers Lehrers, und ſie hatten auch bald herausgefunden, daß ſie durch Ritters Vermittelung alles erreichen konnten, was ſie wollten. So fand Max eines Morgens im Ausgang des Mai folgenden Vers an der Tafel angeſchrieben: i „die Luft iſt blau, das Wetter iſt ſchön, Herr Doktor, wir wollen ſpazieren gehn.“ Es war die übliche Form, in der die Schüler ihrem Ordinarius die Bitte um einen Klaſſen⸗Spaziergang zur Kenntnis brachten, iner ſoſchen Bitte durfte der Ordinarius in a wort auf das obige heheimni⸗ ergeben N die ſcheint es doch mir velchigreit zu erreichen, hört nie eine Klage über zuviel Er iſt zur Begeiſterung fortreißen, daß ſie ihnen be⸗ eine gewiſſe Weltentfremdung, die allen den ö Lalender Stimme. Schon aus deeſem Uaherdlis dürſte ſch in Verbindung mit ſtrafſſte 5 die Partei zuſammen und gestatten ihr die Beherrſchun des ruſſiſchen Rieſenreiches. Von hier aus laufen— Fäden zu den Sektionen der Kommuniſtiſchen Inter⸗ Lationale in den einzelnen Ländern der Welt; von hier aus erhalten dieſe ihre Direktiven zu dem Ziel Welt⸗ revolution und Aufrichtung des kom⸗ muniſtiſchen Weltreiche s. 0 Die Frontkämpfer⸗Verbände für Berka. Berlin, 16. Auguſt. Wie die„Voſſiſ Zeitung“ mitteilt, haben die großen abi kämpferverbände dem Reichspräſidenten, der Reichsregierung, ſowie dem Präſidenten des neutſchen Reichstages erneut erklärt, daß ſie ach wie vor am Gedanken des Ehrenhains und als Ort für den Ehrenbain an dem im Mittelpunkt Deutſchlands gelegenen Berk feſthalten. Dieſe Erklärung haben abgegeben das Reichsbanner Schwarz⸗rot⸗gold, Stahl⸗ helm, Reichskriegerbund Kyffhäuſer, Reichs⸗ bund jüdiſcher Frontſoldaten, Reichsverband der Kriegsbeſchädigten. Gleichzeitig betonen nach dieſer Meldung die genannten Verbände, daß jede äußere Ehrung ihrer gefallenen Kameraden nur dann Sinn habe und verſtanden werde, wenn gleich⸗ zeitig auch das Los der durch den Krieg ſchwer betroffenen Kriegsbeſchädigten, dans euer und Waiſen, ſowie Hinterbliebenen fühlbar gebeſſert werde. 5 Aus der hatholiſchen Welt Pfarrer von St. Stephan in Mainz 7. Mainz, 19. Aug. Heute vormittag erhal⸗ ten wir die Trauerkunde, daß Herr Geiſtlicher Rat Schäfer, Pfarrer von St. Stephan, ge⸗ ſtorben iſt. Damit hat der Tod abermals eine ſchmerz⸗ liche Lücke in die Reihen des Klerus unſerer Disözeſe geriſſen; denn der Verſtorbene war ein würdiger Diener Gottes, der beſtrebt war, ſeinen Mitmenſchen den Weg nach oben zu weiſen und ihnen aber auch in dieſem Jam⸗ mertal nach Kräften beizuſtehen. Ein ſeelen⸗ eifriger Prieſter, der ſich auch auf ſozialem Gebiet vielfach erfolgreich betätigt hat, iſt mit ihm dahingegangen. — Speyer, 12. Aug.(Goldenes Prieſterſubiläum.) Am 13. Auguſt begeht der Generalvikar der Diö⸗ ſeſe Speyer, Monſgr. Prälat Joſ. Schwind ein goldenes Prieſterjubiläum. Bingen, 17. Aug. Vom 22. bis 29. Auguff finde: die Wallfahrt zum hl. Rochus ſtatt. Am Hauptwallfahrstag am Sonntag, den 22. Auguſt ſſt nach Ankunft der Prozeſſion am Außenchor der Kapelle ein Pontifikalamt, darauf Predigt dos Herrn Kater Langer O. M. J. Ockenheim, 17. Aug. Das Feſt des bl. Ver⸗ nardus wird am 20. Auguſt auf dem Jakobs⸗ berg begangen. Während des Hochamtes und der Nachmittagsandacht ſprechen die bekannten Volksprediger Pater Norbert aus Worms und Pfarrer Mertens aus Sprendlingen. jedem Sommer⸗ Quartal einmat entſprechem Das zweite Mal mußte der Spaziergang den Charakter einer wiſſenſchaftlichen Exkurſion tragen, ſonſt wurde des Direktors Geneh⸗ migung verſagt. Da die Bitte jetzt zum erſten Male an Max gelangte, ſo ſah er keinen Grund ein, ſich zu weigern, und erfragte dann, ob jemand einen Vorſchlag über das Ziel der Wanderung zu machen hätte. f Da ſtand Eddi Ritter auf und erklärte, 155 hätten ſich ger geeinigt, nach dem Kloten olfgang zu gehen. f 115 Wolle in der erſten Empfindung ſchroff ablehnen, aber wie konnte er ſich dem Wunſche ſeiner Schüler widerſetzen? Was hätte er für einen Grund angeben ſollen? Die Ruinen des alten Kloſters zogen jugendliche Gemüter unwiderſtehlich an. Die wunderbaren Waldungen mit ihren herrlichen Wieſenblößen waren trefflich geeignetzu Spielen, und das in der Nähe gelegene Dorf bot auch die Möglichkeit, in einer Gartenwirtſchaft das Verlangen nach Speiſe und Trank zu be⸗ iedigen. f„But, 115 er daher,„ich werde in der Pauſe mit dem Herrn Direktor ſprechen, und da wir ja heute um elf Uhr frei haben, können wir um ein Uhr abmarſchieren.“ 5 „Nun, was iſt noch r“ 5 „Herr Doktor, wir möchten bitten, daß Sie uns etwas über das Kloſter erzählen.“ „Ach, ihr wollt um die lateiniſche Gramma⸗ tik herumkommen. Heute nachmittag auf dem Spaziergang, bei der erſten Raſt oder bel den Ruinen will ich euch ſehr gerne über die Ge⸗ ſchichte des Kloſters berichten, aber in der Stunde nicht, und das ſage ich euch ſeihe finde ich einen ſchlecht vorbereitet, ſo bleiben wir zu Hauſe.“ Hie a wußten, daß ſie ihrem Lehrer mit einer Bitte nicht kommen durften, wenn nicht alles ſonſt klappte, und Max fand daher auch keinen Grund zum Tadel. In der Pauſe trug er dem Direktor den Wunſch der Quinta vnr. (Jortſetzung folgt) chung vorgeführt. Aus Nah und Fern. Gau Algesheim, 13. Aug.(Raſcher Tod) Der 54 Jahre alte Maurer Fate 110 9 hier erlitt an der Kirche, wo er mit Ausbeſfe⸗ rungsarbeiten beſchäftigt war, einen Schlagan⸗ fall und verſtarb kurze Zeit darauf in feiner Wohnung, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. Mainz, 16. Aug.(Bootsunglück.) Geſtern unternahmen drei jünge Leute, von denen einer aus Mainz, einer aus Köln und einer aus Ber⸗ lin ſtammt, eine Nachenfahrt. Der Kahn ſtieß in der Nähe der Ohaus'ſchen Badeanſtalt gegen die nkerkette eines Schiffes. Der Kahn ſtürzte um ud die drei Leute fielen ins Waſſer. Einer konnte ſich dadurch retten, daß er ſich am Boot eſthielt. Einer extrank; ein anderer konnte be⸗ 5 ußtlos, aber noch lebend an Land gebracht wer⸗ en. Nierſtein, e Weinbergverſteigerung. Am Montag gelangten einige in der hieſigen Ge⸗ markung elegene Weinberge 0 Zwangsverſtei⸗ gerung. Im ganzen kamen Weinberge, dar⸗ 9 aus den beſten Lagen zum Ausgebot, Der Erlös für die etwa 25 Morgen große Ge amtfläche betrug aber 100 950 M., pro Morgen alſo 4000 M., für das Klafter 10 M. . Wöllſtein. Abgeſchloſſene Unterſu⸗ un Vor nicht langer Zeit hatte ſich be⸗ kanntlich in dem Steinbruch der Firma„Hart⸗ teinwerke Pfalz⸗Heſſen“ ein ſchwerer Unglücks⸗ all zugetragen, der zwei der dort beſchäftigten Leuten das Leben koſtete. Die Heſſiſche Staats⸗ waltſchaft Mainz kam bei derUnterſuchung über die Entſtehungsurſache, nachdem eine örtliche Beſich⸗ tigung und Vernehmung aller Beteiligten erfolgt war, zu dem Beſchluß, daß weder eine fahrläſſige öl zu Ru, f ötung noch fahrläſſige Körperverletzung vorliege, ondern daß das Unglück allein auf nicht voraus⸗ laledende alurgewalten zurückzuführen ſei, Das Sſcherungswieſen der Eiſenbahn. Die Sicherungsvorrichtung, die ei f des Vor ſi 0 nals, 905 gewöhnlich 500 5g 9700 Meter vom Hauptſignal entfernt iſt dali ö und eine Erfindung ſöent ist unmöglich macht im Beiſein des Präſidenten der Reichseiſenbahn⸗ irektion Mainz, Herrn Lochte, ſowie vieler Fachleute guf der Binger⸗Alzeyer Strecke vorgeführt. Die Ein⸗ richtung iſt die denkbar einfachſte. Sie beſteht im weſentlichen aus einer ſtarken eſſernen Zunge— die nach allen Seiten hin beweglich iſt— die bei dem auf Halt“ ſtehenden! orſignal in wagerechter Lage nach dem Geleiſe hinzu zeigt. Am unteren Teil des Führerſtandes befindet ſich ein etwa 10 Millimeter ſlares Gigstohrchen Hat nun der Lokomotivführer das auf Halt ſtehende Vorſi i 0 5 1 gnal nicht beachtet, ſo 17 die Eiſenzunge die Glasröhre,'die 1 0 zeicht und bringk ſo den Zug zum Stehen. ie kleine Oeffnung der Glas röhre wird ein plötz⸗ liches und kucarkiges Halten des Zuges vermieden. Die Vekſüche, die bei 60 Km. Fährgeſchwindigkeſt vorgenommen wurden, brachten dem eder einen pollen Erfolg. Eine weitere ſinngemäße Einrichtuitg möglicht dem Lokomotivführer durch einen einachen ußdruck die Weiterfahrt. Dieſe Einrichtung wird in er Hauptſache dort Anwendung finden, wenn ein Weiterer. Zug in Unmittelbarer Nähe zu erwarten iſtz Letzte Meldungen. Schröder erneut geſtändig.— Lokaltermin in Rottmersleben. Magdeburg, 17. Auguſt. Einer amtlichen, Auslaſſung zufolge bat Schröder ſeinen Wi⸗ derruf in der Mordſache Hellina zurückae zo⸗ gen und ſein früheres Geſtändnis beſtätigt. Zu einem zehnſtündigen Lokaltermin in Rott⸗ mersleben. an dem der Stellvertreter Köllinas, Dr. Preißer. Oberſtaatsanwalt Rasmus. Po⸗ lizeipräſtdent Menzel und die Kriminalbeam⸗ ten teilnahmen. wurde auch die Braut Schrö⸗ ders, Hildegard Götze, unter Im Mordzimmer wurde mit Hilfe aller ermittelten Gegenſtände alles ſſo zuſammengeſtellt, wie es am 10. Juni 1925 ausſah. Die Roßhrſtühle, der Schachtiſch, der blutbefleckte Teppich waren zur Stelſe. Dann erfolgte eine erneute Vernehmemg der Zeugen. Schröder beſtätiate ſein urſprüngliches Geſtändnis, wonach er Helling mit ſeiner Kaution von 500 Mark nach Groß⸗Rottmers⸗ eben gelockt habe, um die angeßliche Anſtel⸗ lung abzuſchließen. Während Schröder und Helling allein im Zimmer waren. hat Schrö⸗ der ſein Opfer durch zwei Repolverſchiiſſe in den Hinterkopf getötet. Er hatte zzuächſt die Abſicht, die Leiche zu zerſtückeln und zu ver⸗ brennen. Er verſcharrte ſie ſchließlich im Kel⸗ ler. Als nach 10ſtündigem Verhör wieder abgeführt wurde, wurde er von erreg⸗ ten Zurufen der Menge empfangen, die ſich inzwiſchen angeſammelt hatte. Nur mit Mühe konnten die Polizeibeamten den Mörder vor Tätlichkeiten ſchützen. Zum Abſchluß der Eiſenverhandlungen. Berlin. 17. Auguſt. Die Meldung eines Brüſſeler Blattes über ein Scheitern des Eiſenpaktes iſt bereits dementiert worden.“ Wie aus Paris gemeldet wird, iſt nur eine Vertagung eingetreten. Bekanntlich waren von anzöſiſcher und belgiſcher Seite Vorbehalte ſemacht worden und man hatte ſich die end⸗ ültige Entſcheidung bis 17. September vor⸗ behalten. Der Pariſer Korreſpondent der „Voſſiſchen Zeitung“ erfährt, daß die Wider ſtände im franzöſiſchen Lager nur geringer Natur ſeien. Die große Mehrheit der ftanzb⸗ aus Holland, Oeſterreich und der Schweiz. ſiſchen Induſtrie. namentlich die größten und influßreichſten Werke, ſei mit dem bisher fer⸗ ggeſtellten Abkommen völlig einverſtanden. Grades Bedenken geltend, Allerdings machten einige Häuſer zweiten die aber bei den ſpäteren Verhandlungen womöglich ſehr leich aus dem Wege geräumt werden könnten. An⸗ rs ſtehe es mit Belaten. die bela. Schwer⸗ 0 ö des Oberingenieurs Schäfer vom Binger Eiſen een der iſt, wurde ante 1 ſtarker Bewa⸗ Schröder Rheinhalle induſtrie ſtehe augemein in ſcharfer, au 15 und unbedingter Oppoſition 1 em Abkommen, weil die der belgiſchen In⸗ duſtrie gewährte Quote zu gering ſei unk weil nach belgiſcher Anſicht die luxemburgiſche Induſtrie viel zu ſehr im Vorteil ſei. In ge⸗ wiſſen frauzöſiſchen Kreiſen wird die Anſicht laut, daß die belgiſche Oppoſition nicht ganz iutereſſelos ſei, ſondern daß Belgien in Dienſe Englands handele, um die Verhand⸗ lungen von innen heraus zu zerſprengen. ö e Nein Beſchluß der Bergarbeiter. n London, 17. Auguſt. Die geſtrige Dele⸗ giertenkonſerenz der Bergarbeiter hat zu dem negativen Ergebnis der Urabſtimmung über die Vorſchläge der Biſchöfe Stellung genom⸗ men und ſich dann ohne Beſchluß vertagt. Wie die Blätter melden, ſteigt die Zahl der Arbeitswilligen ſtändig. Zur Budapeſter Exploſionskataſtrophe. Budapeſt, 17. Auguſt. Ueber die Explo⸗ ſionskataſtrop;he auf der Inſel Szepel ſind immer noch widerſprechende Nachrichten ver⸗ breitet. Die Inſel iſt noch nicht betretbar. An⸗ geblich ſollen trotz aller gegenteiligen Mel⸗ dungen 24 Tote geborgen worden ſein. Die Zahl der Schwer- und Leichtverletzten wird 1 jetzt auf 42 bezw. 200 angenommen. Auf der Inſel iſt kein Haus unbeſchädigt geblieben. Verhaftung roter Frontkämpfer. Stuttgart, 17. Auguſt. Von der Polizei wurden in den letzten 10 Tagen insgeſamt 25 rote Frontkämpfer verhaftet. dieſen Vethaftungen iſt noch nicht bekannt. Der Tod in den Bergen. Der Anlaß zu, München, 17. Auguſt. Nach einer Mittei⸗ lung der„Bergwacht“ iſt am Samstag der Chemiker Fritz Otto Foeckerer aus München beim Aufſtieg auf den Hohen Göll tödlich ver⸗ undglückt. Die Leiche wurde nach Berchtesga⸗ den gebracht. Kindermord im Schifferſtädter Wald. Schifſerſtadt, 16. Aug. Die 9 Jahre alte Toch⸗ ter des Feldhüters Konrad Thomas wurde ge⸗ ſtern Nachmittag im Walde tot aufgefunden. Das Kind ſoll, als es mit einem gleichaltrigen Mädchen Haſelnüſſe ſuchte, durch eine männliche, Luft ent⸗ Durch Perſon in die Haſelnußſträucher gezogen. und, wie die„Neue Pfälziſche Landeszeitung“ meldet, vergewaltigt und erwürgt worden ſein. Der Schifferſtadter Mord. Schifferſtadt, 16. Aug. Ueber den grauenvol⸗ len Luſtmord im Schifferſtadter Wald erfahren wir noch: Agathe des Die ermordete 9 Jahre alte Tochter penſionierten Feldhüters Konrad Thomas begab ſich am Sonntag Nachmittag mit ihrer Schulfreundin in den Wald, um Haſelnüſſe Die Mädchen hörten plötzlich ein Ge⸗ räuſch und kurz darauf ſprang auch ſchon ein Mann in gebückter Haltung aus dem Gebüſch auf die Mädchen zu, ergriff die Thomas und ſchleppte ſie in den dichten Wald. Auf der Suche zu ſuchen. nach Hilfe begegneten der Freundin zwei Schif⸗ ſerſtadter Frauen, die dann mit Vermittlung einer Radfahrerin die Ortseinwohner benach⸗ richtigen ließen. Der Vater des ermordeten Mädchens war einer der erſten am Tatort. fand ſein Kind im Gebüſch tot vor. Der Mör⸗ Enthünun des Friedrich Ebert. ö Denkmals in Frankfurt a. M. N Unſer Bild zeigt das Friedrich Ebert⸗ Denkmal der Stadt Frankfurt a. M., ein Werk des Frankfurter Bildhauers Scheibe, das am. Verfaſſungstag feierlich enthüllt worden iſt. Es iſt eine Bronzeſtatue, eine Jünglingsfigur darſtellend, die von dem Frankfurter Gießer Andreas Como gegoſſen worden iſt. ö wahl. An wichtigen Beſchlüſſen ſei an erſter Stelle die Preſſetagung genannt, die am 18. und 19. September dieſes Jahres in Frankfurt am Main ſtattfindet. Das Verbandsfeſt 1927 wurde für den 19.—21. Auguſt 1927 in Dort⸗ mund oder Köln feſtgelegt. Der nächſte Ver⸗ bandstag wird Oktober 1927 in Berlin abge⸗ halten. Zur Durchführung des Werbetages wird der Monat Mai freigegeben. An dem internationalen Turn⸗ u. Sport⸗ N feſt Anfang September in Rom nimmt unſer G der hat dem aus Angſt ſchon wehrloſen Mädchen mit einer Schnur beide Hände zuſammengebun⸗ den, als Knebel geſteckt und durchſchnitten. ein Taſchentuch ihr ſchließlich in den Mund die Halsſchlagader Die inzwiſchen erſchienenen Sicherheitsorgane, zu denen ſich zahlreiche Einwohner Schifferſtadter Feuerwehr geſellten, den Wald und trafen gegen 8 Uhr abends am Ortsausgang auf der Speyerer Straße den auf Wanderſchaft befindlichen ledigen Heizer Ernſt Meier aus Ars(Kreis Metz), der, weil er der Tat ſehr verdächtig erſchien, feſtgenommen wurde. Man konnte an der rechten Hohlhand ſowie 9 ſowie verſchiedenen anderen Stellen Blutſpuren be ihm feſtſtellen. Der Verhaftete leugnet, die Tat trotz wiederholter Gegenüberſtellung mit der Leiche. Meier wurde indeſſen als dringend ver dächtig in das Landgerichtsgefängnis Franken thal eingeliefert. Das weiter verbreitete Gerücht, daß auch ein Mädchen vom Limburger Hof, vermutlich auff dieſelbe Art,. Sonntag ſpurlos verſchwunden! ſoin ſoll, iſt„rerteffend. ——— Deutſche Jugendhkraft. Glanzvoller Verlauf— Ausländiſche Gäſte— Jahresprogramm 1926—27— Preſſetagung — Romfahrt. Der Verbandstag zeigte in allen Teilen vollſtes Gelingen. Sämtliche Kreiſe entſandten insgeſamt 79 Vertreter. Den Höhepunkt bil⸗ dete die Kundgebung in der prachtvollen (Planetarium) der Düſſeldorfer Geſolei, die in jeder Hinſicht unerreicht da⸗ ſtehen dürfte(4500 Teilnehmer). Eine beſon⸗ dere Note gaben dem Ganzen unſere Tiroler Freunde(Peter Mayr⸗Bund) mit Blasorcheſ⸗ ter) in ihrer ſchmucken Eiſacktaler Tracht, die allüberall jubelnd begrüßt wurden. Nicht min⸗ der herzliche Aufnahme fanden die Vertreter Aus den Wahlen ging zunächſt für den ausſcheidenden ſtellvertretenden. ö Hochw. Herrn Dr. Schiela⸗München Hochw. Herrn Generalpräſes Hürth⸗Köln vom 11 55 178, Benz 81, er⸗ bandswarte und Unterausſchüſſe ergaben bis Jello z Waldhof 17875. Tendenz dig Geſellenverband einſtimmig hervor. zuf wenige Ausnahmen einſtimmiage Wieder die durchſuchten Verband durch eine Muſterriege, die durch Ausſcheidungskämpfe beſtimmt wird, teil. Die Fahrt beginnt am 30. Auguſt uid führt über Zürich— Mailand— Genua—Piſa nach Rom(Ankunft 1. Septemben). Rückfahrt Dienstag, den 7. September über Aſſiſſi— Florenz— Venedig— Mailand— Tirol. Wenn wir heute rückſchauend den Verbands⸗ tag betrachten, zeigte er ein bedeutendes, ö freuliches Wachſen unſerer Bewegung nach innen und außen. Er gab uns erneut Freude, e und Arbeitsmut für das große Ziel: Gewinnung des geſamten katholiſchen Volkes für die Idee der Körperertüchtigung im Rahmen des kathol. Geſamt⸗Erziehungszieles, Handel und Induſtrie. Mannheimer Viehmarkt. Dem geſtrigen Viehmarkt waren zuge⸗ führt: 322 Ochſen, 190 Bullen, 749 Kühe und Rinder, 717 Kälber, 74 Schafe, 2680 Schweine. Die Preiſe verſtehen ſich in Reichsmark per 50 Kg. Lebendgewicht: Ochſen 2660, Bullen 32-51, Kühe 13—47, mäßig genährtes Jung⸗ vieh 42—62, Kälber 48—75,, Schafe 34— 45, Schweine 68—81. Marktverlauf: Mit Groß⸗ vieh ruhig, Ueberſtand; mit Kälbern mittel- mäßig, geräumt; mit Schweinen mittelmäßig, kleiner Ueberſtand. ö ö ö 1 Frankfurter Getreidebörſe. An der heutigen Frankfurter Getreide⸗ ö börſe notierten bei ruhiger Tendenz: Weizen, neuer, 28.50, Roggen, neuer 19.75 20, Hafer ausländiſcher 20— 21.50, Mais 18— 25, Wei⸗ zenmehl 42—45, Roggenmehl 30—31, Weizen⸗ kleie 8.75, Roggenkleie 10.50, Erbſen 32—43, Liaſen 45— 75, Heu, neues, 7.75, Stroh altes 5.506, neues 3.50—4, Briertreber 15 Reichs⸗ mark. Frankfurter Viehmarkt. Aufgetrieben waren 1588 Rinder, Kälber, 55 Schafe und 4360 Schweine. No⸗ tiert wurde der Zentner Lebendgewicht: Och⸗ ſen 4361, Bullen 45—54. Färſen und Kühe 1860, Kälber 44 78, Schafe 35 50, Sauen und Eber 65—75, Schweine 74—83. Markt⸗ verlauf: Bei Schweinen und Kälbern tuhiger, be, Kleinvieh mäßig reger Handel. bei Ain⸗ dern und Schweinen geringer Ueberſtand. Mannheimer Effektenbörſe. Mannheim, 16. Auguſt. Heute notierten: J. G. Farben 292½, Durlacher Hof 110, Schwarz⸗Storchen 120, Badiſche Aſſekuranz Gebr. Fahr 37, Zementwerke Germania Linoleum 180, Heidelberg 126, Weſteregeln 148, Wayß u. Freitag 1183, Mannheimer Produttenbörſe. Mannheim, 16. Auguſt. In den Vormit⸗ kagsſtunden nahm der Markt einen feſteren Verlauf, geſtützt auf höhere Auslandsmeldun⸗ gen und auf die ungünſtigen Wetternachrichten aus Mittel⸗ und Nordbaden. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr gegen halb 1 Uhr: Weizen inl. 28— 28.50, ausl. 31.50— 33.50, Roggen inl. 20.50— 21.50, ausl. 23— 23.50, Hafer ausl. 19.50— 22.50, Braugerſte inl. 24 bis 25, ausl. 26.50— 27.50, Futtergerſte 19. 20, Mais mit Sack 19, Brotmehl 2833. Wei⸗ zenmehl Spezial 0 42.5043, Roggenmehf 30.2532, Futtermehl 11—12, Weizenkleie 8.50, Roggenkleie 11.50, Raps 37—38 Mark, alles per 100 Kilo Bahnhof Mannheim. eee Lokale Nachrichten. * Viernheim, 18. Auguſt. * Arbeitertag. Am lommenden Sonan⸗ tag feiert dle Gewerkſchaft der chrlſtl. Banar⸗ beiter, Ortsgruppe Viernhelm, ihr 20jähriges Stiftungsfeſt. Zu dieſer Feier ſind alle konfeſ⸗ ſtonellen Vereine, wie die Gründer des Jubel⸗ vereins, auch wenn ſie heute nicht mehr Mitglied ſind, herzlich eingeladen. Aber auch die Ingend wird zur Teilnahme an dieſem Ehrentag beſonders gebeten. Das Feſt ſoll hauptſächlich dazu bel⸗ tragen, den Gedanken der chriſtl. Gewerkſchafts⸗ bewegung zu ſtärken. Das vorgeſehene vielſeltige Jeſt- Programm iſt im heutigen Inſeratentell er⸗- 425 unſeres Blattes erſichtlich. * Kath. Kaufm. Verein. Vereins⸗ abend mit Vortrag. Morgen Donnerstag 9 Uhr Vereinsabend mit Vortrag im Retteler⸗ ſälchen zum Freiſchütz. Alle Mitglieder auch dle der Jugendabteilung, ſind freundlichſt elnge⸗ laden und werden um zahlreiches Erſcheinen ge⸗ beten.(Siehe Inſerat.) * Gemeinderatsſitzung. Geſtern Abend vetſammelte ſich der Gemeinderat, um über einige Punkte zu beraten, die in der Freitag ⸗Sitzung der vorgerückten Zeit wegen zurückgeſtellt werden mußten. Den Vorſitz führte Herr Bürger ⸗ melſter Lamberth, das Protokoll Herr Verw⸗Oberſekretär Pfützer. Punkt 1: Das Wappen der Gemeinde Viernheim. Der Ge⸗ meinderat nimmt Kenntnis von einem Schreiben des Kreisamtes Heppenheim und beſchließt, dem Regierungsbaumeiſter Winkler, für die Aus⸗ arbeitung des Wappenentwurfes einen Beitrag in Höhe von 15 Mk. zu bewilligen. Ferner beſchließt man, 2 Wappenſchilder für Sitzungs⸗ ſaal und Rathausportal, 6 Gummiſtempel mit dem Wappen der Gemeinde, ſowie 22 Stück Wappen⸗ drucke, öfarbig ausgeführt, anzuſchaffen. Letztere ſollen teilweiſe in den Schulen zu Anſchauungs⸗ zwecken ausgehängt werden, die übrigen können von Intereſſenten(Reſtaurants, Vereine uſw.) erworben werden. Punkt 2: Elektrizitätsver⸗ ſorgung, hier Beſchwerde gegen die auftretenden Stbrungen. Auf Grund der am Sonntag, den 18. Juli eingetretenen längeren Stromunter⸗ brechung bat die Bürgermeiſterel am 21. Juli Beſchwerde bei dem Kraftwerk Rheinau einge⸗ reicht. In einem Erwiderungsſchreiben vom 24. Juli gibt das Kraftwerk die Urſachen der Störungen, deren Herd in der Nähe von Laden⸗ burg lag, bekannt und verſichert, mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln eine Wiederholung dieſer unliebſamen Erſcheinung zu verhüten. Der Gemeinderat gibt ſich der Hoffnung hin, daß künftig Störungen in dieſem Ausmaße nicht mehr zu fürchten find und beſchließt von der Errichtung einer beſonderen Station Abſtand zu nehmen. Stellvertreter für den Gasmeiſter blekbt nach wie vor Herr Michael Hanf. Punkt 3: Der vom Forſtamt vorgelegte Wirtſchaftsplan für das Jahr 1927 wird genehmigt. Dringend gewünſcht wird, daß einige Kulturen(Wingerts⸗ bickel uſw.) gründlich gereinigt und ausgebeſſert werden, um das Wachstum der Pflanzen nicht zu behlndern. Punkt 4: betr. die Polizei⸗Ver⸗ ordnung über die Auſſicht der Hunde, Dem vorgelegten Entwurf des Miniſteriums wird zu⸗ geſtimmt. Für die Girichtung eines Hundeaſyls und Anſtellung eines Hundefängers, wie im Ent⸗ wurf vorgeſehen, beſteht jedoch für unſere Ge⸗ meinde zunächft keine Notwendigkelt. Punkt 5: Den Eheleuten Jakob Lenz 2. wird die Erteilung der beantragten Löſchung der Sicherheits hypothek bewilligt, ſofern die erforderlichen Vorausſetzungen gegeben ſind. * Herr Bürgermeiſter Lamberth tritt mit dem morgigen Tage ſeinen dles jährigen Urlaub an. Die Geſchäfte der Bürgermelſterei verſieht für die Dauer des Urlaubs Herr Bei⸗ geordneter Roos. * Vergebung von Arbeiten. Die zur äußeren Herſtellung des Rathauſes erforderlichen Tüncher⸗ und Spenglerarbeiten ſollen vergeben werden. Wir machen die Intereſſenten auf die Bekanntmachung der Bürgermeiſterei in heutiger Ausgabe aufmerkſam. * Kabelarbeiten. Die zur Zeit in ver⸗ ſchiedenen Straßen vorgenommenen Erdarbeiten dienen dem Zwecke der Fernſprech⸗KRabellegung. Gleichzeltig wird das Kabel mit elnem berelts früher gelegten Fernſprechkabel zum Schutze mit Steinen abgedeckt. Geſtern wurde uns fälſchlich berichtet, daß dle Ausſchachtungsarbeiten für die kommende Waſſerleitungsanlage beſtimmt wären. Wir ſtellen hiermit die Sache richtig.