—. ͤ——————————— ul: ent bre: fürdie, Emmen Verwaltungsſtelle Mannheim K 1, 16, Ortsgruppe Viernheim. ——— ˙——ꝛÜꝛꝛꝛmm fest programm 0 en dem am Sonntag, den 22. Auguſt 1926 ſtattfindenden 20 jährigen Stiftungsfeſt im Lokal„Freiſchütz“ in Biernheim. Morgens ¼ 8 Uhr gemeinſamer Kirchgang Morgens 10 Uhr Bezirkskonferenz im Lokal Freiſchütz. Referent: Zeutral⸗Vorſitzender Wiedeberg, Berlin des Feſtzuges am Rathaus. Der Feſt⸗ Bürſtädter⸗, Neuhäuſer⸗, Rathaus, Stein⸗, Mannheimer⸗, Nachm. 2 Uhr Aufſtellung zug bewegt ſich durch folgende Straßen: Anna⸗, Bismarck⸗, Moltke⸗ Weinheimer⸗ und Waſſerſtraße zum Freiſchütz. 1. Begrüßungsmarſch. 2. Begrüßungsanſprache des Vorſitzenden ſtelle Heinrich Kießer. 3. Geſangsvortrag. 4. Feſtrede: 5. Muſik⸗ Vortrag 6. Ehrung der Jubilare. Geſangs⸗Vortrag. Nachm. ½4 Uhr Jubiläums⸗Feier auf dem Feſtplatz Freiſchütz. Bezirksleiter und Landtags abgeordneter Heurich 7. 8. Anſprache des Kollegen Schmitt, Viernheim. 9. Muſik⸗ und Liedervorträge, Volksbeluſtigung ſucht 0 der Schule. d. Bl. 7 Lehrerin Ambdl. Ammer möglichſt in der Nähe Näheres in der Exped. leh die Wirtschaft Linoleum 240, 295, 350.1 8 1 1 Küchen la naturlassiert mit Teilsahlung gestattet, Inrensleln Maunhelm 8 4, 23/24 übernommen habe. Als langlähriger „Zum schwarzen Peter“ Soln, meine Gäste und Kunden auf das Beste zu bedlenen. für gute Speisen, Blere und ff. Welne ist stets Sorge getragen. 2 Wirtschafts- Uebernahme und Empfehlung. Der verehrl. Einwohnerschaft Viernhelms und Umgebung zur Kenninls, daß e Se Oberkellner Wird es mein dauerndes Bestreben 7 11 Lampertheimer⸗, 9 Reife 0 hat zu verkaufen der Berwaltungs⸗ 9 n e Uhr Unterhaltung mit anz 6 N. B. Es wird gebeten, den Hauſern Flaggenſ 6 Der Feſtausſchuß. —— 0 Münmumamanmnuneapmamwutduunnmimmunnuuna adam Mak. Jünglingsſodalitäl. Sümtliche Mitglieder werden gebe⸗ ten, an der morgen ſtattfindenden Ver⸗ anſtaltung des Lontral-Ver bandes Chill. Bauarbeler Deutschlands N teilzunehmen. Halb 8 Uhr Kirchgang 1 Zuſammenkunft am Freiſchütz. Halb 3 Uhr Feſtzug. 4 Uhr Hauptverſammlung im Freiſchützſaale. Um rege Beteiligung bitter Der Vorſtand. ddnminmeenemenneenenen ene Holst. Pochuurst 71a. 1.90 dgl. Inür. Ceruslel- U. Salamfwurst rein amerik. Schwelnesenmal Pd. 9 3 Dorlelnafes angebol u duller und läse. löl. Holl. Buller ru. l. 90 % kamerhüss n. 75 5 ia Schwelzer hase% Pia. 0 15 LL Juangenkäss. 10 A kuamer-, Münster, ahmkase Camembert- Rouustort- dorvals us irischer Röstung! Laa donne. 1% 2.30 f 1 ö. 10 8 neue drankerne u flo. demahlen Pld. 983 Filra la. Arümerne. d. dunn pit. fl Au und Beamte. als eigene Gruppe anschliessend den Kath. Männer-Verein an dem Festzug und der Jubiläumsfeier Neger Verein Kath. Kaufleute f Mehsehueine Jakob Winkenbach g d ee 7 Machhärchwain in Hüuenteld Ab morgen Sonntag nachm.- Tanzbelusgung im Gasthaus zur Sonne(EIchenauer) Original Jazz- Kapelle. i c Der Verein beteiligt sich vollzählig und zwar N an des Zentral-Verbands der christlichen Bauarbeiter. Um 2 Uhr Aufstellung zum Festzug am Rathaus. Es wird vollzühlige und corporative Teilnahme aller Mitglieder erwartet Der Vorstand. 4 dee menenmen A 2 5 15 TITHITIHIHHHHH,τννννjQu ai ni n.¹,jãug — — N und Gartenfest Es ladet freundlichst ein große 88S SS SSS SS CSG CC Morgen Sonntag, den 22. August 1926, nachmittags abends mit musikallscher Unterhaltung. Bel ungünstiger Witterung finden die Veranstaltungen in dem Lokal statt. SO SSS S 8888888888888 MViernheimer Jungbauernl Morgen, Sonntag d. 22. August, abends 8 Uhr Ernte-Fest Italienische Nacht Der Restaurateur J. Ludwig. 882282288822 Saftladen zum grünen Laub. Alle Mitglieder nebst Angehörige sind zu dieser Feiler herzlichst eingeladen. Der Vorstand. SSS SSS Vebr. Maflanzüge 10 von Mk. 15.- an Wintermänte! 0 von Mk. 10. an gebr. Damenschuhe 5 von Mk. 2,50 an Herrenschuhe von Mk. 3.- an Hosen u. Reisekoffer in großer Auswahl 0 Ein großer Posten [DDamen-, Herren- u. Kinderschuhe 5 billig abzugeben. Verhauls zentrale Mannheim J 1. 20 Neuer ungebrauchter weiß emallterter Roeder⸗ Herd 3 Danksagung. Für die vielen Beweise herzinniger Anteilnahme bei dem so schmerzlichen Verluste meines lieben Gatten, unseres herzensguten Vaters, Sohnes, Schwiegersohnes, Bruders, Schwagers und Onkels, Herrn a Emil Maisack ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte und für die vielen Kranz. und Blumenspenden sagen wir hierdurch unseren herzlichsten Dank. Ganz besonderen Dank Herrn Pfarrer Roos für den tröstenden Beistand, den Schwestern und Aerzten des Hildegardis-Krankenhauses in Mainz a/ Rh. für die auf- opfernde Pflege. Viernheim, den 21. August 1926. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Sabina Maisack geh. Burkert. billig zu verkaufen. 8 Von wem, ſagt die Exped, Inſerieren d. Blattes. hat Erfolg! Uoereim biernneim Heute Abend 9 Uhr Nadfahrer⸗Verein„Einigbeit' Am Sonntag beteiligt ſich die Rennmann⸗ ſchaft in A- und B⸗Klaſſe an dem großen Abfahrt 6 Uhr. Nach⸗ mittags beteiligt ſich der Verein am Corſo⸗ Rennen in Weinheim. Alle Mitglieder werden erſucht, ſich I fahren. Sonntag, den 22. Auguſt an dem 20 jähr. Gtiftungsfeſt 8 det chritl. Heweräſchaft„Bauarbeiter“ UI zahlreich zu beteiligen. %s Uhr: Gemein ſamer Lirchgang. Auſſtellung im Freiſchütz. ½ Uhr: Festzug. Aufſtellung am Rathaus. Der Vorfiand. 1 Kuh. Minner⸗ Verein; un EEE EEEE EEE Hutinnnnduumsnnnun,u.“˖,uan ...... ˙ Aal Abelr-Uarel Der Kath. Arbeiterverein beteiligt sich morgen Sonntag vollzählig am Stittungs-Fest des christl. Bauarheiterverhandes. Besonders beim gemeinsamen Kirch- gang um/ Uhr und beim Festzug um 2 Uhr darf keiner fehlen! Der Vorstand. Vollzähliges Erſcheinen wird gewünſcht. Oer Vorſtand. Aided Es fehle kein Sänger Der Dirigent. D. J. K. Unſere Sportabteilung betei⸗ ligt ſich morgen am Turnerbund. Sonntag vorm./ 10 Uhr Turuſtunde halb 11 Uhr Bokſtaudsſitzung im Frelſchütz. Oer Vorſtand. Jpezitksſeſt der O. J. K. des Bezirks Südheſſen in Lorſch und erwartet reſtloſe * Beteiligung. Der Sportleiter⸗ NB. Abfahrt präcis halb 10 Uhr per Rad ab Lokal. Sporwaclnigung Anſclin 00. % Sonntag, den 28. 8. 1926 Aualiſikations⸗ Rückſpiel Radlahrer-Verein„Eintracht.“ Auguſt beteiligt ſich des 1. Stiftungs fettes des Rab⸗ fahrer⸗Clubs„Wanderer“ Weinheim an dem dortigen Morgen Sonntag, den 22, unſer Verein anläßlich preiskorsofahren Zuſammenbunft im Vereinslokal. lich halb 1 Uhr. der erwünſcht er Vorſtand. Abfahrt pünkt⸗ ollz ählige eee der Mitglie⸗ m Weinheim. Abſahrt 1,43 O. E. Heute ab 6 Uhr 5 Training A anſchließend halb 9 Uhr Zuſammenkunft Der Spielausſchuß. Stemm⸗ u Ringklub 1896 (Lokal Stern) Raufahrerhund Viernheim Unſer Verein beteiligt ſich am Sonntag, den 22. 8. 26 am n welnbeim. Abſahrt/ Ahr dene Samstag abend 8 Uhr Aſigiiederversammlung im Lolal zum Deuiſchen Michel. Um ſcheinen bittet vollzähliges Er⸗ Der Vorſtand. e e 21. 8, Verfa zung Miiglieder⸗ 4 Berſanmlung. Tagesord 1 47050 im Lokal bekann. ee de keen gebracht.— Grat! 1 . ald Sbeilsgen Lahe in einen plan ſowie einen Erſte und älteſte Zeitung am Platze. 8 das achtſeitige ſluſtrierte Sonntagsblatt„Sterne kalender.— Annahme von Abonnements täglich u Ur.— Voſtſchecklonte Nr. 71877 Amt Frankfurt a. 194 Gebet zu Maria. nach Dante. O Mutter aller Tugend, Licht der Ewigkeiten, Du haſt den Herrn und Heiland einſt getragen, Der für uns Sünder ſtarb am Kreuze ſonder Klagen, Um uns beim Vater ew'ge Wohnung zu bereiten. Letztes Du milde Herrin aller Zonen, Aller Zeiten, O geh Lich hin zu deinem Jeſus, ihm zu ſagen, Mit ſtarkem Arme mög er mich hinübertragen, Wo ſich zu ew'ger Freundſchaft ſammeln alle Gottgeweihten. Du weißt: ich baue ſtets auf dich ein Hofſen ohnegleichen; nur du allein warſt meine einz'ge Freude, Drum hilf mir nun, du gütig Weſen. laß di doch erweichen. Du weißt: Ach, hilf mir doch, ich bin ſo nah am Hafen heute, Ich muß es zwingen, ſei's mit letzter Kraft ihn zu erreichen: Verlaß mich nicht: ſchon hör' ich heimatlich Geläute. . Und hab ich je in dieſem Leben Sünd' begangen: Es tut mir leid— ach, vor dem Richter will mir bangen. e ö ö eee Aufgaben der Zukunft. Für die Männerwelt. Im erſten Kapitel des zweiten Buches Moſes ſteht ein kleines aber lehrrreiches Sätz⸗ chen:„Da gebot der Pharao ſeinem geſamten Volte und ſprach: Alles, was geboren wird und männnlichen Geſchlechtes iſt, das werfet in den Strom; was vom weiblichen Geſchlech⸗ te iſt, das laßt am Lehen.“ Dias iſt ein Wort von höllenmäßiger Deut⸗ lichkeit, aber auch Bosheit. Aber es wird heut⸗ zutage noch gerade ſo gemacht. 5 Die Kinder Gottes hatten ſich vermehrt und bildeten ein ſtarkes Volk im Laude Aegypten. Es war ihnen nicht beizukommen. Je mehr man ſie bedrückte, deſto zahlreicher und kräf⸗ tiger wurden ſie. Da wurde es den Herren, Aegyptern doch ein wenig bange. Man tuſchel⸗ te ſich im ſtillen zu:„Sehet, das Volk der, Kinder Israel iſt ſo zahlreich und iſt uns. überlegen: auf, wir wollen es mit kluger Vor⸗ ſicht unterdrücken!“ Venite, ſapvienter opprimamus eum! Sapienter! Mit kluger Vorſicht, unter Wahrung des äußeren Scheines, muß es ge⸗ macht werden! Nicht gleich zu forſch anfaſſen, ſonſt merken ſie es!— Erſt als dies nichts half, wurden die Aegypter deutlicher. Man meint, man höre die Leiſetreter unſerer Tage reden. Auf allen Seiten blaſen ſie nämlich auf, zur fröhlichen Hetze gegen die Katholiken. Wenn man es aber ſagt und fragt: Ci, Ei, ihr Herren was ſoll denn das friſche fröhliche Jagen? dann beißt es auf einmal: Was wollt ihr denn eigentlich? Wir wollen ja doch der katholiſchen Religion nichts, nur die Ultramontanen, auf die haben wir es abgeſehen. a 10 Iſt das nicht das Sapienter opprimamus? „Auf, unterdrückt ſie: aber Vorſicht, Vorſicht!“ Es wäre zum Lachen, dieſes Verſteckenſpie⸗ len, wenn es nicht gar ſo traurig wüäre. Aber es iſt ſo. chriſtlicher Mann und Jüng⸗ ming. Auf uns Katholiken haben ſie es abge⸗ ſehen, und auf das Männergeſchlecht zu aller⸗ erſt! Sie wollen es ganz allmählich und unver⸗ merkt dahinbringen, daß in der Tat zur Wahrheit wird, was ſie ſchon jetzt der katho⸗ liſchen Religion hämiſch zum Vorwurf machen: ſie ſoll eine Religion von Frauen werden. Und wie machen ſie das? 1 Sie haben Befehl ausgehen laſſen: Alles, was Mann heißt, das werft in den Strom? In welchen Strom? In den Rhein? In wie Donau? In die Oper? Viernheimer Tageblatt G eint tig lich mit Ausnahme ber Sonn- und Feiertage. 8636p eis monatl. 1.50 Mark frei ins 1 abgeſtufter vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werben, — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermei (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt) Anzeigenpreise: inſp Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate Oben: Der Breslauer Dom, vom Kreuzkirche aus geſehen.— Unten: ——————— ——— . —— Turm der Innenan⸗ ſicht der Matthiaskirche in Breslau. Vom 22. bis 24. Auguſt findet die deutſchen ralverſammlung der Breslau ſtatt. O nein, das geyt nicht, das gibt Radau: Sapienter, Sapienter: Vorſicht, Vorſicht! Und darum werſen ſie unſere Männer und Jünglinge in den Strom der Genußſucht, und in den Strom der öffentlichen Meinung, oder beſſer geſagt des allgemeinen Beiſpiels und der Menſchenfurcht. Der ſoll ſie mitreißen und .erxſäuſen. Nicht war, ganz des Satans würdia. ein großartiger Feldzugsplan, an Schlaubeit ſo⸗ 65. Gene⸗ Katholiken in —————— wohl wie an Bosheit. Denn Satan, der Geiſt per Finſternis, iſt zwar nicht der Generalfeld— marſchall in dieſem Kriege— zum offenen Auftreten iſt er zu vorſichtig— aber er iſt der Chef des Generalſtabes! Er macht die Pläne; 10 Kriegspläne werden immer geheim gehal⸗ n Aber laßt euch nichts vormachen, chriſtliche Männer und Jünglinge; ihr ſollt in die Wo⸗ gen der Genußfſucht u. in den Strom der Men⸗ ſchenfurchtstyrannei mit bineingeriſſen und ſo Die einſpaltige Petttzeſle koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bel Wiederholung und Notizen vormittags 8 Uhr, 4 155 5 Artikel einen Toß mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung stehen. ſterei und des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäfts ſtelle: Nathans ser. 88 ——. 43. Jahrgang entnervt und fur eure Kirche wertlos gemacht werden. Denn was können der Kirche ſolche Waſchlappen von Männern helfen, die vor Genuß und vor Menſchenfurcht das Rückgrat verloren haben? ulſo Augen auf, chriſtlicher Mann und Jungline! Heraus aus dem Strom der Ver⸗ nüigungsſucht und Menſchenfurcht in den eretnen und ſonſtwo! baltet euch zu den Streitern eures Vollez. Denn der Tag des Auszuges ans Aegypierland iſt nicht mehr ferne! P. R. m,. Für die chriſtliche Frau und Mutter. Auch für dich, chriſtliche Mutter, iſt die Ge⸗ ſchichte von dem Befehl des grauſamen Pharao von der größten Bedeutung, und zeigt dir, was du für die Zukunſt zu tun haſt. Du weißt, der Pharao hatte den Befehl gege— ben, alle männliche Geburt mußte in den Strom geworſen werden. War das nicht eine himmelſchreiende Unge— rechtigkeit, der Mutter das„ind wegzunehmen, das ſie geboren hatte, uns auf das doch niemand außer ihr und ihrem Manne ein Anrecht hatte?, Gewiß, das Kind gehört den Eltern; das iſt die erſte Forderung des Naturrechtes. Aber was kümmert ſich der Pharao darum? Er nimmt es der Mutter nicht nur vom Herzen weg, ſondern er bringt es ſogar noch um; denke nur an He⸗ rodes, den Kindermörder von Bethlehem; hat der es nicht ganz genau ſo gemacht, wie der Pha— rao in Aegypten? Und genau ſo machen es Pharao und Herodes noch heutzutage. Denn Pharao und Herodes ſind Werkzeuge, ſind Bilder des Höllenfürſten, der auch heute noch eine unheimliche Macht beſitz! Da er und ſeine Helfershelfer nun haben ei ſehen müſſen, daß ſie die Religion mit Gewat: maßregeln nicht aus der Welt ſchaffen könne: ſo machen ſie es jetzt etwas ſchlauer. Sie mö ten gar zu gern unſere Jugend vergiften, erſt durch Simultanſchulen, und dann ſpäter durch religionsloſe Schulen; deren haben wir ja noch wenige, aber ſie möchten ſie gar zu gerne überall einrichten. Frage einmal Leute, die etwas davon verſtehen, und ein Herz haben für die katholif Kirche, die werden dir beſtätigen, daß ſo e im Gange iſt. Alſo, chriſtliche Mutter, du wirſt darauf rech⸗ nen müſſen, daß deine Kinder oder deine Ene in der Schule nicht mehr den religiöſen Geiſt e atmen, den du noch aus der Schule mitgebra. haſt. Nein, in Zukunft wird die Schule für dei; Kinder die erſte und die größte Gefahr ſein, di in ihrem jungen Leben ihrem Glauben, und mit auch ihre Unſchuld, ihr Lebensglück und ih Seelenheil bedroht. Und da wir eine Zwang ſchule haben, in die jedes Kind hinein muß, o kannſt du dir denten, wo der Strom iſt, in d du in Zukunft deine Kinder wirſt werfen müſ in religionsloſe, gottesfeindliche Schule. Darin will man den kirchlichen Glauben der Kleinen in Zukunft erſäufen. Wenn du es nicht glaubſt, daß ſo etwas mög⸗ lich iſt, dann laß dir einmal von jemand, der es weiß, über Frankreich und franzöſiſche Schulen erzählen. Dann wirſt du mir glauben, was alles möglich iſt heutzutage. Wenn es nun ſo käme, was wäre dann deine Aufgabe für die Zukunft? 1 Dann müßteſt du ſelber ſo fromm, ſo begei⸗ tert für deine Religion und ſo wohlunterrichtet darin ſein, daß alle böſen Menſchen, die dein Kind verführen wollten, nichts gegen deine müt⸗ terliche Belehrung und Erziehung ausrichten könnten. Kurzum, du wirſt damit zu rechnen haben, daß du vielleicht in Zulunft den Pfarrer oder den chriſtlichen Lehrer oder die Lehrerin ſelber in eigener Perſon an deinen Kindern wirſt vertreten müſſen. Wäreſt du, wie du jetzt biſt, imſtande, deinen Kindern das zu geben, was ihnen bis jetzt noch ein pflichteifriger Prieſter, ein kirchlich treu ge⸗ 4 e b d c U vr ſfinnter Lehrer, eine fromme Lehrerin haben bei⸗ bringen können? Sage nicht zu ſchnell ja, chriſtliche Mutter; denn dazu gehört viel, ſehr viel: Mutterliebe, Frömmigkeit, gründliches Wiſſen und Erzieher⸗ geſchick. Haft du das alles? Haben es Deine Töchter, vie Mütter der zukünftigen Generation? Oder müßte man auf dich und deine Tochter, wenn je der obengenannte Fall einträte, das Wort anwenden:„Die Kleinen baten um Brot (um das Brot der Seele); aber niemand war, der es ihnen brach“? Sieh, chriſtliche Mutter, das iſt die Ausſicht der chriſtlichen Mutter im zwanzigſten Jahrhun⸗ dert: ſie wird wohl an ihren Kindern den Prle⸗ ſter und die chriſtliche Schule erſetzen müſſen.“ Bift du fromm, unterrichtet. geſchickt genug. u Das leiten zu ronnen: Siehe, das iſt deine und delner Töchter Auf⸗ gabe für die Zukunft. Wie ſollſt du ſie löſen: Denke an die arme Mutter Moſes. Sie mußte ihr Kind dem Strome preisgeben. Man zwang ſie einfach dazu. ö Was tat die bedrängte Mutter? Sie legte ihren Liebling in ein Binſenkörbchen und ließ ſihn, auf Gott vertrauend, treiben. Mehr als ein Binſenkörbchen konnte ſie nicht zu ſeiner Rettung aufbieten. Aber ſie tat doch wenigſtens alles, was ſie tun konnte; das übrige überließ ſie Gott uind wurde wunderbar für ihr Vertrauen be⸗ lohnt. Nicht nur wurde ihr Kind gerettet, ſon⸗ dern in ihm erſtand dem ganzen Volke der lang⸗ erſehnte Retter. Wer weiß, ob nicht auch du vielleicht einen Retter oder eine Retterin deines Volkes auf deinen Mutterarmen trägſt? 1 Alſo ſorge für das Binſenkörbchen. Das iſt eine chriſtliche Erziehung, ſo dauerhaft, ſo feſt, ſo gut gearbeitet, wie es nur möglich iſt. Aber vergiß nicht, liebe Mutter, die beſte Erziehung, die du dem Kinde geben kannſt, iſt nicht viel⸗ mehr als ein Binſenkörbchen. Das Kind kann moch immer darin ertrinken, das heißt, bei der beſten Erziehung kann ein Kind noch verloren gehen. Aber dann haſt du wenigſtens das Außerſte getan, was dir möglich war, gerade ſo wie die Mutter Moſis das Aeußerſte getan. hatte um ihr Kind zu retten. 1 Weil ſie aber ihre ſchwachen Kräfte als Mut⸗ ter bis aufs äußerſte angeſtrengt hatte, darum tat der liebe Gott durch ein Wunder alles, was ſie nicht leiſten konnte. Und der Pharao und alle Agypter konnten in der Schlechtigkeit nicht groß genug ſein, um das Kind einer ſolchen Mut⸗ ter zu verderben, wachte. Sieh, Mutter, das iſt deine Aufgabe für die Zutunft. Uebe dich im Anfertigen von Binſen⸗ körbchen! terkunſt bald gebrauchen können, und wenn du nicht, dann ſicher deine Tochter oder deine Enke⸗ lin. Denn die Zeiten ſind ſchlimmer, als die Tage des Pharao von Aegypten. P. R. M. über dem das Auge Gottes Zur Lehr. Unſere Lektüre. „Gute Bücher zu leſen“, ſagt Faber in ſeinen geiſtlichen Reden,„bringt dem Geiſte Licht und Gewinn an Kenntniſſen; befreundet mit Gott und ſeinen Heiligen: nährt das Gebet, wie das Oel die Lampe; iſt eine nützliche Verwendung der Zeit; bevölkert den Geiſt mit guten Ge⸗ danken; verhindert Zerſtreuungen; macht Frömmigkeit anziehend; erweitert den Horizont; macht frei von Menſchenfurcht, ernſt, friedlich, froh, und bereitet für höhere Gnaden vor.“ Die ſchönen Hände. Eine britiſche Dame(noch im 17. Jahrhun⸗ dert), die auf die Schönheit ihrer weißen Alaba⸗ ſterhände ſoviel ſich zu Gute tat, daß ſie einſt bei einer Tafel einige Kirſchen vom Präſentier⸗ teller nahm, ſie mit den Stielen zwiſchen ihre Finger einfügte, und zur beſſeren Erklärung der Sache dieſe Worte dazu tat:„Wie ſchön ſteht doch dies Rot zu dieſem Weiß!“ verſiel nicht lange nachher in ſolche Verarmung, Siechtum und Not, daß ſie gezwungen ward, mit eben die⸗ fh Lilien- und Roſenhänden, die nunmehr erd— ahle, runzliche Hände waren, nach Almoſen zu langen, die barmherzige Vorſehung hatte ſie nun zu ihrem Heile mit dem armſeligen Gewande des Lazarus bekleidet. Ach, wenn doch die Menſchen ein wenig nachdenken und ſogenannte Erdengü⸗ ter auf ihren wahren Wert prüfen möchten. Sie würden ſoſort einſehen, daß der Wert nur ſchein⸗ bar iſt, er iſt weiter nichts als eine lügenhafte Ueberſchrift auf einem Unwerte.„Eine Stimme“ ſpricht:„Predige!“ f Da ſprach ich: Was ſoll ich predigen! 5 Alles Fleiſch iſt Heu und alle ſein: F r wie die Blume ds Feldes. Das 2 verdorrt, die Blume fällt ab, wenn der Wind Dareinbläſt. Wahrlich. Heu iſt das Volt. Des A 5 11 Penndie Schatten weichen cs hat ſich auch wohl niemand die Mühe genommen, Unterſuchungen anzuſtellen, nd ſo können wir nur ſagen, daß der Gan e ede en ganz in der Nähe des Kloſters im Walde ausmündete, um den Mönchen un⸗ geſtört Zufuhren in den Zeiten des Bauern⸗ Frieges zu ermöglichen. Trotzdem werden an dieſen unterirdiſchen Gang nach der Marienkirche, der ja nahezu zwei Stunden lang hätte ſein müſſen, Märchen aller Art geknüpft. Sogar grauſige Geſpenſter⸗ geſchichten von umgehenden Brüdern, die nächt⸗ licherweile den Gang bewachen, machten und machen noch heute in dem Volk die Runde, ja noch mehr, ſie werden geglaubt. Die Bauern hüten ſich, zur Nachtzeit den weit näheren Fußweg über die Ruinen zu gehen, aus Angſt, ſie möchten mit einem geſpenſtiſchen Mönch zuſammentreffen. Ich bin zu jeder Stunde des Tages und der Nacht bei den Ruinen geweſen, mir iſt niemals ein Geiſt begegnet, trotzdem ein alter Wildhüter des verſtorbenen Grafen Löbau“— Max warf einen ſcharfen Blick nach Ritter hinüber, konnte aber keine Veränderung im Geſicht des Ober⸗ förſters entdecken—„bis zu ſeinem Tode da⸗ bei verblieb, er habe einen Servitenbruder wiſchen zwölf und eins mit ſeinem eigenen opf in der Hand vom Brunnen zur Kapelle ſchweben und dann bei der Pforte des. unter⸗ irdiſchen Ganges verſchwinden ſehen. Ich habe nie glauben können, daß dieſe Erſcheinung auf Wahrheit beruhe, noch weniger, daß der Servitenbruder ſeinen Kopf in der Hand ge⸗ tragen habe, vielmehr glaublich ſcheint es mir, daß der alte Wildhüter ſeinen Kopf nicht an der rechten Stelle hatte. Jedenfalls haben alle dieſe Sagen und Märchen das eine Gute ge⸗ habt, daß die Ruinen des im Anfang des Dreißig jährigen Krieges vollſtändig zerſtörten Kloſters uns ſo gut erhalten geblieben ſind. Denn hätte nicht die abergläubiſche Furcht die Bauern abgehalten, ſo wäre wahrſchefnlich kein Stein auf dem andern geblieben. ſie hätten alles Ich glaube, du wirſt dieſe Korbflech- die ven veroorrt, die Wiume faut ab, aber das Wort des Herrn bleibt ewiglich“(Iſ. 40.) Gebrauche mit Furcht und Zittern deine irdiſchen Gaben. Bilde dir nichts, gar nichts daranf ein, ſel nicht eitel, verachte niemand. Nimmt ſie dir Gott weg, ſo weiß er warum er es tut. Die Seele des armen mit Geſchwüren bedeckten Lazarus war ſchöner, als die Seele des reichen Praſſers und ſeiner üppigen Gäſte. 05 15 Sie ſind dahingegangen. N Eine alte Stadt Deutſchlands trägt auf einem Tore die Inſchriſt:„TTranſierunt.“„Sie ſind dahingegangen.“ Wer iſt dahingegangen?! Die Völker, welche der Reihe nach einzogen und wie⸗ der hinausgejagt wurden, die Helden, welche im Kampfe erlagen, die Gelehrten, welche jahrelang über dieſe, jene Frage brüteten und doch keine Löſung fanden, die Reichen, welche gegen Noui⸗ leidende um ſo hartherziger wurden, je mehr ſie Geld gewannen, auch die Armen mit ihrem Kummer und Verachtung. Alles, alles ging da⸗ hin.— Wohin? In das Haus der Ewigkeit. „Der Menſch geht in ſein Haus, wo er ewig blei⸗ ben ſoll... ehedem die ſilberne Schnur zerreißt, und die goldene Binde aufgeht, ehe der Krug am und zerbrochen das Brunnen zerbrochen wird, Schöpfrad an der Ciſterne, und der Staub wie⸗ der zu ſeiner Erde kommt, von wo er war, und der Geiſt wieder zu Gott zurückkehrt, der ihn ge⸗ geben hat. Prediger, alles iſt Eitel.“(Pred. 12,5.8). O, halte Eitelkeit der Eitelkeiten, ſprach der dich an deinen lieben Gott im Leben, dann haſt 5 du ihn auch im Sterben, dann iſt ſelig dein Tod und folglich ſelig deine Ewigkeit. So bleibſt du obgleich du hingegangen biſt. Du bleibſt dem, der da„iſt“! 2 Bibliſche Leſung. Vom Schöyfer. bei Toren ſind alle Menſchen, die keine Erkennt⸗ nis von Gott haben, die aus den ſichtbaren Gü⸗ tern, den nicht zu erkennen vermochten, der da iſt, und bei der Betrachtung der Werke den Mei⸗ ſter nicht erkannten; ſondern entweder das Feuer oder die Luft oder den Sturm oder den Kreis der Sterne oder das gewaltige Meer oder Sonne und Mond für weltbeherrſchende Götter hielten. Wenn ſie, von deren Schönheit eingenommen, Dieſe Dinge füx. Götter gehalten baben. ſo bätten * iſt, geſchaffen. Und wenn ſie die Kraft Wirkungen dieſer Dinge angeſtaunt haben, ſo hätten ſie daraus erkennen ſollen, daß der noch mächtiger iſt. der ſie erſchaffen hat. man auf den Schöpfer ſchließen. verdienen dieſe weniger Tadel, wollen. nehmen, was ſie ſehen, weil es gut iſt. Aber doch ſind auch ſie nicht zu entſchuldigen; denn wenn ſie ſoviel zu erkennen vermochten, daß ſie die Welt beurteilen konnten: wie kam es, daß ſie nicht noch leichter den Herrn derſelben gefunden haben? Weisheit 13, 1 ff. Der Hl. Vater mahnt die Frauen an ihre Würde. Der Hl. Vater hat anläßlich eines Empfanges von 1000 Mitgliedern der katholiſchen Mädchen- vereine Roms eine Anſprache gehalten, in der er unter anderem ſagte:„Wir ſind ſicher, daß die katholiſche weibliche Jugend in ihrem heiligen Kreuzzug zur Verteidigung der echten Weiblich⸗ keit ausharren wird. Denn dabei handelt es ſich nicht nur um die Ergebenheit für den Heiland, ſondern um die ureigenſte Ehre des Weibes. Wenn den Frauen der Sinn für Reinheit, Be⸗ ſcheidenheit und Ehrharkeit ſchwindet, ſo geſchieht es, well ſie den Sinn für die eigene Würde ver⸗ loren haben. Man kann ſich ſehr leicht von der Ueberlegenheit deſſen, was die Kirche hinſichtlich dieſes Punktes lehrt, überzeugen, wenn man es mit dem vergleicht, was die Welt einflüſtert. Die Kirche zeigt inemer auf das glorreiche Beiſpiel der Jungfrauen, der Heiligen, der Mutter, der chriſtlichen Märtyrer und ſie verherrlicht dieſes Frauenideal vor allem in dem erhabenen Bilde der ſeligſten Jungfrau. Die Kirche ſtellt dieſe zart dar, damti die Herrlichkeit nicht nur das chriſtliche Gewiſſen, letzung zu bewahren umſo leuchtender erſcheinen! mögen. Die Welt hingegen, jene Welt der ma⸗ terialiſtiſchen Sinnesart, für die Jeſus, der für alle Meuſchen, ſelbſt für ſeine Kreuziger betete, und der ſelbſt Judas noch da dieſer ihn verriet. Freudiges Wiederſehen in Biſſingen! Fräulein Gertrud Ederle mit ihrer ſtolzen Großmutter in Biſſingen a. d. Teck. verſchleppt und ihre Chauſſee damit gepftaſtert, wie ſie es mit den römiſchen Kaſtellen, die wir. hier in der Gegend aufgedeckt haben, auch getan. i Das iſt es, was ich von den ſpärlichen Nachrichten über das Kloſter des heiligen Wolf⸗ gang finden konnte. Die Erinnerung an die heiligen Männer, die hier in der Wildnis ihr Leben führten, wird aber nicht verlöſchen, auch wenn kein Stein von dieſen Ruinen mehr vor⸗ handen iſt. Der Name wenigſtens, der auf die Oberförſterei überging, wird für alle Zeiten bleiben.“ 5 Max führte nun ſeinen Direktor und die Schüler an die Stelle, wo der unterirdiſche Gang anfing. Es war eine faſt vollſtändig ver⸗ fallene Kellerwölbung, in die man kaum brei Schritte hineinzudringen vermochte. Dann be⸗ gaben ſich alle nach einer Waldblöße, und Max arrangierte mit den Primanern und Quin⸗ tanern Wettſpiele, denen der Direktor und das Ehepaar Ritter zuſchauten. eee „Ein prächtiger Kerl, dieſer Müller,“ wandte ſich der Oberförſter an Römhold.„Sehen Sie nur, wie er ſich mit den Buben herumhetzt, und wie ſich die Kleinen freuen, wenn ſie ihm nachlaufen können.“ 5 6 „Ja, das iſt es eben, lieber Ritter, darin liegt eine große Bebeutung. Der Lehrer darf nicht immer der Klaſſengewaltige ſein, der überlegene Inſtruktor der Jugend, er muß auch einmal mit den Jungen jung ſein, mit ihnen ſpielen können, und ſehen Sie die vorzügliche Wirkung, meine blaſierten Primaner, die ſchon halb die Studenten ſpielen, beteiligen ſich mit vollem Intereſſe am Barlauf. Sie würden es wahrſcheinlich nicht tun, wenn ihr Lehrer nicht gleichfalls mitſpielte, ſondern ſie würden ſich an den Waldrand ſetzen und den Quintanern zu⸗ ſchauen.“ „Sie halten wohl große Stücke auf den Doktor?“ fragte jetzt Molly. 14 „Ob ich das tue, meine verehrte gnädige Frau. Und nicht bloß wegen ſeines vorzüg⸗ lichen Wiſſens, ſondern auch wegen ſeiner reinen, vornehmen Natur und ſeiner großen Liebe zum Beruf. Er iſt keiner von jenen Schulmeiſtern, die ſich, wenn ſie einen Schritt aus der Klaſſe getan haben, um ihre Jungen nicht mehr kümmern, ſondern er iſt einer von denen, die im Lehren ein Lebensbedürfnis finden, und er wird auch niemals von zu i Bezahlung, zu vieler Arbeik und wie die Schlagworte alle heißen, ſprechen, denn die Arbeit iſt ihm leicht, er empfindet ſie nicht als Laſt, er empfindet es nicht als Langeweile, ſich ſein Penſum immer und immer wieder an⸗ zuſehen, denn er richtet ſein Augenmerk bei jeder neuen Vorbereitung auf etwas anderes, er ringt nicht mit der Methode, denn ſie iſt ihm Fleiſch und Blut ö„Na, lieber begeiſtert. Auf dieſe Weiſe werden Sie Max bald aus Kattenhauſen hinausgelobt haben.“ dazu. ſeine Zeit gekommen ſein. 1 noch dauern, gehen einige der älteren Herren in Penſion, und er rückt naturgemäß vorwärts. Ich ſehne ſchon die Zeit herbei, wo ich ihn als Prorektor an meine Seite rufen kann.“ b Max tollte mit ſeiner Jugend abſichtlich lange auf der freien Wieſe umher. Es war ihm peinlich, mit Molly zuſammen zu ſein und doch nicht über das ſprechen zu dürfen, was ihn im Innerſten bewegte. Sein Direktor mochte wohl über ſeine Jugendgeſchichte unter⸗ richtet ſein, das hatte wohl ſchon Erna be⸗ ſorgt; aber der Oberförſter war ſcheinbar voll⸗ ſtändig im unklaren, und wie die Verhältniſſe lagen, hätte es wohl geſchehen können, daß das Uebermaß der Empfindungen, das Molly und ihn beherrſchte, ſich in ihren Reden und Blicken ausgedrückt hätte. Dann aber hätte der Oberförſter wahrſcheinlich bemerkt, wie es um Molly ſtehe, und das wäre ein neuer Grund geweſen, ſie zu quälen und zu peinigen. ö Alſo mußte er ſich ſoviel wie möglich zurückhalten. Er wußte ja gar nicht, wie ſich Molly mit ihm zu ſtellen wünſchte, und er mußte immer wieder daran denken, daß ſie bei der erſten Begegnung in den„drei Haſen“ nicht gleich das alte kameradſchaftliche Du ge⸗ funden, daß es erſt eines Hinweiſes Ritters bedurft hatte, der gewiſſermaßen wie eine Er⸗ laubnis ausgeſehen. Sie war unglücklich in ihrer Ehe, das hatte er ja ſchon von Erna er⸗ fahren, aber ſie trug das Unglück mit be⸗ wundernswerter Kraft, und wer weiß, ob es ihr angenehm war, wenn er daran rührte. Die Direktorin hatte zwar geſaat, Molly brenne J 1 Denn aus der Größe und Schönheit der Schöpfung kann Gleichwohl erdie. denn ſie irren vielleicht, während ſie Gott ſuchen und ihn finden Denn indem ſie bei ſeinen Werken ver⸗ weilen und forſchen, laſſen ſie ſich von dem ein⸗ Hirektor, Sie ſind aber ſehr „Wenn es zu ſeinem Glück iſt, warum nicht? Aber vorläufig iſt noch keine Ausſicht Er wird nun erſt bei uns Stufe um Stufe vorwärtsſchreiten, und dann wird auch Wie lange wird es etrennen ſonen, wievtel herrlicher deren Herr denn der Schöpfer der Schönheit hat 90 12 un e und nannte, min vinen wonte kund das iß eicht das 1 „ vieſe Welt will der Frau jeden Sinn l re Würde rauben, in dem ſie die Verfüh⸗ rung zur Schamloſigteit und Unſittlichteit in allen Formen, beſonders aber ee der Toiletten vermehrt. Es genügt dieſer Hinweis, um zu verſtehen, was man von gewiſſen moder⸗ nen Tänzen zu halten hat, in denen ſich alle per⸗ ſiden Verlockungen wie alle ſchlimmen Tenden⸗ zen der Welt enthüllen. Die Kirche fordert dazu auf, die Beiſpiele großer, heiliger, glorreicher Frauen, insbeſondere das größte, das der ſelig⸗ ſien Jungfrau nachzuahmen. Erhebt man die Augen zu dieſen Vorbildern, ſo empfängt man die höchſten, heiligſten und reinſten Eindrücke. Die Welt hingegen ſucht die Aufmerkſamkeit der Frau auf ſalſche und verlogene Liebeleien hin. zulenten, die in Wirklichkeit nichts anderes ſind fals ſchmähliche Beleidigung ihrer Würde..“ Der Fl. Vater ſagt dann anknüpfend an den Be⸗ ſuch der vor ihm erſchienenen Mädchen in den Latakomben:„Nicht immer verlangt man von uns Opfer des Lebens. Es gilt jedoch andere Arten des Martyriums, denen ſich niemand ent⸗ zlehen kann, wie die Standhaftigleit, und das Ansharren in der ſtändigen Erfüllung der Pflich⸗ zen, welche das chriſtliche Leben erfordert. Das i ja anch Weiſung und Ziel der katholiſchen Elrtinn.“ Goldkörner aus den Schriften der Heiligen. Wir müſſen die Augen nicht zu genau auf jene Gaben werfen, die Gott anderen mitgeteilt hat, damit wir jene nich gering ſchätzen, die er uns verliehen hat. Man muß Gott loben wegen des einen, und wegen des anderen nicht undank⸗ bar ſein.(Hl. Franz v. Sales.) Wenn Gott uns trotz unſerer Fehler als die [Seinigen erkennt, ſo iſt es billig, daß wir auch eben ſo einer gegen den anderen handeln und Ipvealgeſtalten ſo hoch, ſo ſchön, ſo würdig unde der Mahnung,, 1 7 i ſondern auch! die menſchliche Würde der Frau vor einer Ver⸗ Fel mit Vernunft wachen, gleich vorſichtig, we⸗ uns mit Liebe ertragen, wie er uns erträgt. i(Joh. v. Avila.) Ueber den Körper, die Leidenſchaften muß die er ihn zu erdrücken, drücken zu laſſen. Man ſoll immer noch ſich von ihm unter⸗ (Hl. Gregor der Große.) dem eigenen Urteil miß⸗ trauen; es iſt um ſo verblendeter, fim je aufge⸗ flärter man es hält.(Hl. Ignatius v. Lovola.) O wenn alle Sünder zu Maria ihre Zuflucht nähmen, jedoch mit dem Vorſatze, ſich zu beſſern, wer würde wohl jemals herlotren gehen? (Hl. Alfons v. Liguori.) Bunte Zeitung. Der Leuchtturm des Heldenmutes. Es gibt in der Nähe der franzöſiſchen [Küſte einen Leuchtturm, der von einem In⸗ genieur auf eine Felſeninſel gebaut phiſchen Lage wurde, die mitten in der Brandung ſich befindet, und daher der„Leuchtturm der Hölle“ im Volks⸗ munde heißt. Dank der eigenartigen geogra⸗ brauſen hier tagein, tagaus haushohe Wellen und iſt nur zu Stunden für Schiffer erreichbar. Hier halten die Leucht⸗ turmwächter ſelten länger wie einige Monate aus, denn das raſende Toben der Wellen hat zum Beiſpiel einige geiſtig vollſtändig zer⸗ mürbt, und die dauernde Gefahr zwingt zum Wechſel im Leuchtturmdienft. Es iſt nicht ſel⸗ ten, daß es drei, vier Monate lang unmöglich iſt, daß ein Schiff dieſe Stätte beſuchen kann. Da geraten die Wärter oft auch in ernſte Ne lagen, da auch die Verproviantierung mit Konſerven des beſchränkten Raummangels wegen enge Grenzen hat. — Darauf, ſich mir ihm auszuſprechen. Aber was hieß in dieſem Falle ausſprechen? Wahr⸗ ſcheinlich nicht, wie Erna glaubte, an jene vergangene Zeit anknüpfen, ſondern ſicherlich wollte ſie bloß eine Entſchuldigung dafür finden, daß ſie ihm die Treue gebrochen hatke. Wenn es das nur war, ſo wäre er am liebſten jeder Ausſprache ausgewichen, wenn ſie aber, wie Erna meinte, den Jugendfreund aufſuchte, um ihm ihr Herz auszuſchütten, wenn ſie gewiſſer⸗ maßen ihr eheliches Unglück als eine Strafe für den früheren Treubruch anſah und zu ihrer eigenen Beruhigung ſeine Verzeihung haben wollte, dann freilich.... dann freilich „Herr Doktor, Herr Doktor, Sie werden gefangen!“ Eine fröhliche Knabenſtimme riß ihn, der in Gedanken über die Linie hinausgegangen war, von ſeinem Grübeln los und warf ihn von neuem in das heitere Spiel der Jugend hinein, bis eine allgemeine Erſchlaffung eintrat, und die Schüler ſich ſcharenweiſe über den Brunnen hermachten, um ſich nach heißem Naß zu erfriſchen. Ritter 15 ſeine Uhr und mahnte den langſam herankommenden Max daran, daß es Zeit ſei, wenn er mit ſeinen Schülern zur Wildfütterung gehen wollte. 8 Per junge Oberlehrer ſah ſeinen! Direktor an, und Römhold antwortete auf den Blick: 75„Hätten Sie etwas 9 bel Herr Kollege, daß wir der Einladung des O Ich meine, es iſt doch immer ein ſehenswertes Schauspiel. Wir brauchen ja die Herrſchaften nicht weiter zu derangieren und das uns gütigſt offerierte Abendbrot im Forſthaus zu nehmen.“ ö„Na, das wäre noch ſchöner, lieber Direktor, ſo was wollen wir doch nicht machen. Wenn Sie einmal mit Ihrer Jugend bei uns ſind, dürfen Sie uns auch nicht ehe 16125 f ch nicht ungeßeſſen erförſters folgen? „Ja, ich ſagte Ihnen ſa ſchon, Ritter, Sie ſind 110 5 a 5 „Und den Tyrannen muß man en,“ gte Molly mit leiſem Lächeln 5 bah cheinlich hatte auch ſie ſchon empfunden, da an lic n Lorena 555 5 5 (JFortſetzung folgt) 1 rau eden San. Auf der Babnſtrede von Singar 0 50 er Tag Die Elefanten und der Eiſenbahnzug. 0 r na den Malaienſtaaten ereignete ſich dieſer ein eigentümliches Eiſenbahnunglück: Der mit ungeheurer Geſchwindigkeit dahinraſende D⸗Zug blieb plötzlich mit ſchwerem Ruck ſtehen, wobei die Fahrgäſte weiter keinen Schaden erlitten; es ſtellte ſich heraus, zwei alte Elefanten ſich einen beim Anprall getötet hatte, während der andere ſchreiend die Flucht ergriff. Trotzdem es ſich um einen Zuſammenſtoß mit lebenden Weſen handelte, wurde die Lokomotive ziem⸗ lich ſchwer beſchädigt. Gerhard Hauptmann als Filmtextdichter. Berlin, 15. Auguſt. Gerh in, 1 hard Hauptman hat es übernommen, den Text für den fag gen Fauſtfilm der Ufa, der in der nächſten Zeit fertiggeſtellt wird, zu verfaſſen. Geburt eines 7901 8 15 Prinzen Philipp on Heſſen. Prinz Philipp von Heſſen⸗Kaſſel⸗R im 0 i. ⸗Rumheim, ein Verwandter des Ex⸗Kaiſers Witbelm hei⸗ ratete bekanntlich im vorigen Jahre die zweite Tochter des Königs von Italien, Mafalda. Aus dieſer Ehe iſt nun ein Sohn geboren, der zur Erinnerung an einen Vorfahren aus der 4 10 Heſſen, den Namen Karl Albert er⸗ Die Taufe nahm der katholiſch a f t he Pfarrer von Racconigi vor, nachdem im Ehekontrakt die katholiſche Kindererziehung in dieſer Miſchehe vereinbart wurde. Die Amerfkapfälzer in der Pfalz. Speyer, 17. Aug. Die Reiſe der Amerika⸗ 2 0 durch die Heimat ſteht in Wort und ild im Mittelpunkt des 2. Auguſtheftes der „Pfälziſchen Verkehrszeitung“. Ausgezeichnete photographiſche Aufnahmen erinnern an die wohlgelungene Fahrt und ihre Teilnehmer. Das Heft bringt außerdem noch leſenswerte Aufſätze aus den verſchiedenen Gegenden der Pfalz. Laßt wohlbeleibte Männer— ins Theater! Wer mehr als einen Zentner wiegt, mag es oft als unbequem empfunden haben, wenn er ſich im Theater auf einen Seſſel niederlaſ⸗ ſen mußte, örperfülle aufnehmen konnte. Um dieſem Uebelſtand(des Seſſels nicht der Körperfülle) abzuhelfen, hat ſich das Scalatheater zu Paris entſchloſſen, bei ſeinem Umbau einige Reihen nur für dicke Leute zu reſervieren. Und in der Tat bemerkt man jetzt mitten im Parkett einige Sitzreihen, deren Seſſel ganz ungewöhnliche Dimenſionen einnehmen. men, ohne befürchten zu müſſen, daß ihm die Seſſellehnen oder die Ellenbogen der Nachbarn die Rippen einquetſchen. Allerdings ſoll es Beſucher geben, die trotz ihres Gewichtes um keinen Preis ſich in„dicken Reihen“ ſetzen, ſondern ſich lieber bei halbem Vergnügen in — einen engen Seſſel zwängen. Das Windflugzeug. Wer zum erſten Male hafen der Deutſchen Lufthanſa beſucht, wird durch den Anblick einer über den Platz ziehen⸗ den Rauchfahne überraſcht. belehren, daß es ſich hierbei um das primi⸗ tivſte Mittel der Bodenorganiſation handelt, das die Luftfahrt mit Flugzeugen kennt: das Feuer, das den landenden Flugzeugen die Richtung des Windes angibt; ihm entgegenge⸗ ſetzt muß der Pilot landen und ſtarten. Ob⸗ wohl ſich dieſe einfache und zweckmäßige Maß⸗ nahme ſeit Jahren— u. bald darf man ſagen ſeit Jahrzenten— bewährt hat, ſo hat doch der Fortſchritt des Luftverkehrs auch auf dieſem Gebiet neue Einrichtungen erſtehen laſſen, die zur Sicherung des modernſten Verkehrsmittels bienen. So bemerkt man ſeit kurzem auf dem Berliner Flughafen Tempelhof ein auf hohem Sockel ruhendes Flugzeug, das, in einer Ku⸗ gel drehbar, auf den geringſten Wechſel der Windrichtung reagiert und ſeine Stellung ent⸗ ſprechend ändert. Der ſtartende oder landende Pilot kann aus der Lage des Flugzeuges ſo⸗ ſort die Richtung beobachten. Von großer Be⸗ deutung dürfte dieſe Neueinführung ſein als ein Teil der Nachtbodenorganiſation für den Nachtluftverkehr, da das erleuchtete Richtungs⸗ flugzeu« des Flughafens den kandenden Pi⸗ loten weithin ſichtbar iſt und ihm mühelos die Landungsſeite kennzeichnet. Eine Leiche als Schaufenſter⸗Reklame. In Amerika herrſcht die Gepflogenheit, die toten Angehörigen einbalſamieren zu laſ⸗ ſen, was die Leichenbeſtattungsinſtitute beſor⸗ n. Ein in Louiſiana lebender Italiener, dem der Vater geſtorben war, wandte ſich deshalb an eine Begräbnisanſtalt mit dem Erſuchen, die Leiche des teuren Verſtorbenen abzuholen und nach dem bewährten Verfahren einzubal⸗ ſamieren. Der Unternehmer ſchickte nach been⸗ digter Operation dem pietätvollen Sohn ein Schreiben mit der Aufforderung, den Toten abholen zu laſſen und gleichzeitig die Rech⸗ Heizi daß auf die Strecke zum Schlafen niedergelegt und die Lokomotive den a Jahrhundertwende der höchſtens zwei Drittel ſeiner Selbst der Dickſte der Dicken kann auf ihnen bequem Platz neh⸗ einen Verkehrsflug⸗ Bald läßt er ſich —————— Deutſche Bauernpolitik der Vergangenheit. Von Dr. M. B 1. Seit dem frühen Mittelater hatte in ganz eutſchland der Bauer an ſeinem Hofe nur das ogen. nutzbare Eigentum, das Obereigentum tand dem Gutsherren zu, dem gegenüber der hö⸗ ige Bauer auf Grund dieſes Rechtsverhältniſſes ald mehr, bald weniger Verpflichtungen ſach⸗ icher und auch perſönlicher Art, die ſeine Lage je tach dem Umfang der Leiſtungen drückender oder eniger drückender geſtalteten, zu erfüllen hatte. In all den Ländern und Landesteilen— hier⸗ u zählen ganz Süd⸗ und Weſtdeutſchland—, in denen ſich die Errungenſchaften der großen franzöſtſchen Revolution durchſetzten, wurden ieſe Verhältniſſe mit einem Schlage ohne jedes Entgelt aufgelöſt. In den von der Revolution micht erfaßten Teilen Preußens wurde das ge⸗ teilte Eigentum der Bauernhöfe wie auch die perſoͤnliche Unfreiheit der Bauern durch die Stein⸗Hardenberg'ſche Geſetzgebung beſeitigt; hier mußten die Bauern aber die gutsherrlichen Ober⸗ eigentümer entſchädigen. Ob ſo oder ſo, der Bauer wurde um die frei, gleichberechtigtes Mit⸗ glied der bürgerlichen Geſellſchaft und unbe⸗ chränkter Verfügungsberechtigter ſeines Hofes. Von nun ab mußte er aber auch ſelbſt verantwort⸗ ich handeln, ſich ſelbſt um die Dinge in Wirt⸗ chaft und Staat kümmern; das war er nicht ge⸗ ohnt, und ſo ſtand er hilflos da. Dem ſchon amals hochentwickelten Verkehrsweſen, den Vor⸗ gängen auf dem Geld⸗ und Kreditmarkte war er nicht gewachſen, er war zu vertrauensſelig und leichtgläubig. Induſtrie, Handwerk und Handel, die Stadt überhaupt gewann im Gegenſatz zum Lande, be— ann ſich in ſtarken Verbänden zu organiſieren ind gewann dadurch maßgeblichen Einfluß auf ie Entwicklung der Dinge in Staat und Ge⸗ einde; der Bauer kannte ſo etwas nicht, er war uch ſonſt unbekannt, nur nicht, wenn es galt, von ihm Steuern zu erheben. Dieſe unverkennbaren Schwierigkeiten wurden 10 der Geldgeber wie der großen Grundher— en leidlich zu perſönlichen Vorteilen ausgenutzt, indem ſie den bedrängten Bauern ein Stück Frei⸗ heit nach dem anderen raubten, um ihn ſchließ⸗ lich ganz mit Haus und Hof einzuſtecken. Es ſehlte nicht an geſetzgeberiſchen Verſuchen, dieſem unheilvollem Gange der Dinge Einhalt zu tun; ſie alle aber haben keine wirkſame Ab⸗ hilfe zu ſchafſen vermocht, der Bauernſtand ſiand vor ſeinem völligen Zuſammenbruch. 1 2 In dieſer Zeit, 1861⸗62, war es Freiherr von Schorlemer-Alſt, damals Kommiſſar der Veranlagungskommiſſion im Kreiſe Steinfurt auer⸗Lorſch. verſetzen. In den Reihen des Großgrundbeſttzes waren doch auch jene Herren zu ſuchen, die, al Stein und Hardenberg die Bauernbefreiung plan⸗ ten, in Hinterpommern erklärt haben:„Unſere Güter werden für uns eine Hölle werden, wenn unabhängige böuerliche Eigentümer unſere Nach⸗ barn ſind.“ 0 Aber der„geſamte“ Bauernſtand mußte er? faßt werden; erſt dadurch konnte und ſollte die Organiſation und damit der Bauernſtand Kraft und Wirkung bekommen. f Anglog dem Dualismus: Geiſt— Körper i der kleinen wie in der großen Welt mußte die Organiſation neben der„materiellen“ mindeſtens in dem gleichen Umfange auch auf die„ideelle Fortentwicklung“ bedacht ſein. Es konnte in den Augen Schorlemers kleinen wirtſchoftlichen Fortſchritt geben. ohne daß aleich⸗ zeitig eine geiſtige und ſittliche Auſwärtsbewe⸗ gung Platz griffe. 9 3. Die große Idee war fertig; nun ging es an die Ausführung des Planes. Da kam die erſte Frage, wie muß das Fundament aufgebaut wer; den, welche Grundſätze müſſen aufgeſtellt und ge⸗ hütet werden, um das große Ziel: Die Erhaltung und Förderung des Bauernſtandes auch wirklich zu erreichen. Als Gegenvol gegen die„eiſigkalte. alles Edle verlachende und vernichtende materielle Richtung ſeiner Tage“ baute von Schorlemer ſeinen Bau⸗ ernverein in allererſter Linie„auf poſitiv chriſt; licher Grundlage“ auf, indem er ſich ſagte. daß überell da wo der Landbevölkerung der Glaube an Gott abhanden gekommen iſt. wo die chriſt⸗ ichen Tugenden der Genüagſamkeit und Mäßig⸗ tcik nicht mehr zu ſuchen ſind. wo ein echtes Fa⸗ milienlehen mit wahrer Geſchwiſter-, Eltern- uf Nächſtenliebe nicht mehr herrſcht, auch die Erhal⸗ tung eines kernigen Bauernſtandes nicht möglich ſei. Er legte darum auch in 8 2 der Statuten ſeſt, daß nur ſolche Landwirte Aufnahme finden könnten. die einer der beiden chriſtlichen Lonfeſ⸗ ſionen angehörten, und zwar nicht nur formell angehörten, ſondern auch die Vorſchriften ihrer Religion beſolgten und einen ſittlichen und nüch⸗ ternen Lebenswandel führten. Wenn die praktiſche Berufstätigkeit den Bauer zunächſt wohl auch auf den materiellen Erwerb irdiſcher Güter führt, ſo muß ſich doch der Chriſt bei all ſeinem Tun und Laſſen ſtets vor Augen halten. daß der Erwerb irdiſcher Güter nicht Selbſtzweck, ſondern nur Mittel zum Zweck ſein fann, Mittel zur Erreichung eines höheren. über., natürlichen Zieles, das im Jenſeits, in Gott liegt. f Dieſe Grundeinſtellung haben ſich die Bauern: (Weſtfalen), der mit ſcharfem Blick die Vorgänge erfaßte und klar erkannte, daß zweckmäßigere Mittel und Wege dringend erforderlich ſeien, um dem Bauernſtand zu helfen. Von Schorlemer war ſich klar darüber, daß„zur wirkſamen Be— kämpfung der ungünſtigen Entwicklung die Stimme und die Macht des einzelnen nicht aus⸗ reiche, daß vielmehr ein Fortſchritt nur zu er⸗ reichen ſei durch Vereinigung der einzelnen Fräfte zum gemeinſamen Schaffen, durch die Zuſammenfaſſung Vieler zur Klarheit zielbewuß— ten Wollens und Wirkens.“ 9. Schorlemer, der infolge ſeiner Leutſeligkeit und offenherzigen Natürlichkeit das Vertrauen weiter Preiſe der ländlichen Bevölkerung genoß, wurde von ſeinen Vertrauten dringend gebeten, unverzüglich ſeine Idee in die Praxis umzuſetzen und ſich an die Spitze der einzuleitenden Bewe⸗ gung zu ſtellen. Er tat es und ſchuf ſo die erſte beutſche Bauernorganiſation unter dem Namen Bauern verein. In 8 1 ſeiner Statuten wird der Zweck wie folgt beſtimmt: „Die unter dem Namen: Bauernverein ſich bildende Korporation ſtellt es ſich zur Auf— gabe, den mittleren und kleineren, kurzweg bäuerlichen Erundbeſitz in einer Genoſſen— ſchaft(= Gemeinſchaft, die nicht identiſch mit dem heutigen Begriff Genoſſenſchaft im Sinne des§ 1 des Genoſſenſchaftsgeſetzes. D. Verf.) zuſammenzufaſſen und dadurch ſowohl die religiöſe, intellektuelle und ſoziale Haltung und Hebung der Mitglieder zu fördern. als auch deren materiellen Intereſſen. insbeſon⸗ dere durch Ausübung ihrer ſtaatsbürgerlichen Rechte und gemeinſaine Hilfe wahrzunehmen.“ 6 v. Schorlemer will alſo den„bäuerlichen“ Grundbeſitz zuſammenfaſſen; von dem Groß⸗ grundbeſitz redet er in ſeinen Statuten nichts, er will ihn demgemäß nicht mit in ſeine Genoſſen⸗ ſchaft aufgenommen wiſſen. In ſeinem„Pro Memoria“ ſagt er hierüber:„Es iſt zunächſt zu bemerken, daß, wenn die Intereſſen des großen und bäuerlichen Grundbeſitzes auch vielfach zu⸗ ſammenfallen, der erſtere deshalb noch lange nicht der Vertreter des letzteren iſt, welcher, aus ſeiner früheren untergeordneten Lag emanzipiert, jetzt eine ſelbſtändige Stellung im Staatsleben ein⸗ nehmen muß, und dann, aber wohl auch nur dann mit jenem in vielen Hauptfragen verbündet ſein kann.“ v. Schorlemer würde ja ſeiner Sache wohl auch einen ſehr ſchlechten Dienſt erwieſen haben, wenn er den Großgrundbeſitz miteinbezo⸗ gen hätte; denn gerade er war es doch, der ſich anſchickte, dem Bauernſtand den Todesſtoß zu J vereine imwer erhalten, trotz Krieg und Revolu— tion. tro Materialismus und Sozialismus; ſie werden ſie auch weiter hochhalten. 5 Des weiteren wurde die Bauernvereinsbewe; gung„auf dem Boden nationaler Wirtſchaftspo! litik“ aufgebaut. von dem Gedanken ausgehend, daß zur Erreichung wahrer Staats- und Volks wohlfahrt ein gedeihliches Zuſammenarbeiten aller Berufsſtände notwendig ſei, daß die Land— wirtſchaft Hand in Hand mit den anderen Er— werbsſtönden gehen muß, weil ſie ſich gegenſeitich bedingen und ergänzen, das Wohlergehen des einen Erwerbszweiges mehr oder weniger auch das des anderen bedeutet und umgekehrt. Schorlemer hat darum bei aller Entſchieden— heit ſeines Eintretens für die Bauernſache vor Verfolgung einſeitiger Intereſſenvolitik gewarnt und dem entſprechend bei jeder Gelegenheit den herechtigten Intereſſen der anderen Berufsklaſſen ſeine Anerkennung nicht verſagt. Der dritte Grundſatz, den Schorlemer für ſei neu Verein aufſtellte, war„Selbſthilfe“. Aus eigener Kraft, unabhängig von allem anderen nicht zuletzt auch in pekuniörer Hinſicht. ſollte der Verein, ohne um die Gunſt der Behörden oder beſonderer Intereſſenaruvpen buhlen zu müſſen, beſtens nur dem Wohle des Bauernſtandes und der Landwirtſchaft zu dienen in der Lage ſein. Weiterhin ſoll ſich der Verein„frei von Par— teipolitil“ halten. Es ſcheint in dieſem Punkte ſchon zu Schorlemers Zeiten nicht beſſer geweſen zu ſein als heute; denn er ſagt hierüher in ſeiner Pro Memoria:„Es iſt ein trauriger Umſtand! daß in unſeren Tagen die Fragen der Politik, die Kämpfe und Intereſſen der betreffenden Par⸗ teien der Gradmeſſer auch für Dinge geworden ſind, die eigentlich nichts damit zu tun haben ſollten. Nur die Rückkehr zu einem geſunden, korporativen Leben kann hier helfen, ſowohl um en Kampf der Parteien zu beſchwichtigen. als auch, um wieder einige Stetigkeit in die Geſetz⸗ gebung zu bringen, die jetzt ſe nach dem Vor herrſchen der einen oder anderen Partei, einen fortwährenden, traurigen, alle Reeßtsbegriffe verwirrenden Wechſel unterworfen iſt.“. Auch in dieſem Punkte unterſcheiden ſich die heutigen Bauernvereine in nichts von der Ein ſtellung Schorlemers; ſie haben ſich in ihre wirt ſchaftspolitiſchen Beſtrebungen durch parteipoliti⸗ ſche Geſichtspunkte nicht trüben laſſen; ſie haben darum auch führende Männer wie einfache Mit⸗ glieder bei allen bürgerlichen Parteien und ge⸗ rede dadurch in der letzten Zeit Errungenſchaften zu verzeichnen, die für den Bauernſtand von der allergrößten Bedeutung ſind.(Schluß folgt.) * krönter König. Art. auf deſſen Hemd und Mantel mehr Läuſe ſaſ⸗ jverſehen nung zu begleſchen. Ars der Sohn die S las, war er wie vom Donner gerührt und eiltz zu dem Unternehmer, um ihm mitzuteilen daß er nie ſo viel Geld beſeſſen und auch kei Ausſicht habe, jemals ſo viel zu beſitzen. Zu ſeinem Entſetzen wurde ihm der Beſcheidz „Wenn Sie nicht bezahlen können, bleibt der Tote im Geſchäft zu nutzbringender Verwen⸗ dung. Ich werde ihn im Schaufenſter ausſtel⸗ len und damit für mein Geſchäft Reklame ma⸗ chen.“ Vergeblich wandte ſich der Italiener a den Gläubiger, der auf ſeinem Schein ſtand den Konſul ſeines Landes. Auch dieſer W nicht zur beſſeren Einſicht bekehren. Es ka zur Klage mit dem Erfolg, daß ſich der Ri ter auf die Seite des Beſtattungsinſtituts ſtellte, mit der Begründung, daß jede Arbeit ihres Lohnes wert ſei, und daß es ſchon Ent⸗ gegenkommen(nug bedeute, wenn der Gläu⸗ biger daran genug ſein laſſe, ſich der nicht⸗ bezahlten Arbeit zu Reklamezwecken zu bedie⸗ nen und damit das Konto als ausgeglichen anſehe. Parlamentarier. Pitt und For liebten den Wein ſehr. Einf amen beide von einem Gaſtmahl, wo der Wein nicht geſpart wurde, ins Parlament u. trafen ſich an der Tür.—„Gott verdamm nich,“ ſagte Fox,„ich kann den Sprecher nicht ſehen.“—„Das ſchadet nichts“, erwiderte itt,„ich ſehe dafür zwei.“ Ein Rekord. Rekorde ſind da, um ge⸗ brochen zu werden. Der eine fährt ſo und ſo⸗ viel Kilometer mehr und dünkt ſich ein unge⸗ Ein anderer ſammelt viele tauſende von ſeltenen Steinen, und mußte zu ſeinem Schmerz erfahren, daß ein Kollege be⸗ reits eine tüchtige Portion mehr zuſammen⸗ gerafft. Etwas ungewöhnlich iſt es, einen Rekord in bezug auf die größte Läuſezahl auf⸗ zuſtellen. Man fand nämlich bei einer Kon⸗ trolle der Petersburger Nachtaſyle eine fürch⸗ terliche Verunreinigung durch Ungeziefer aller Und da entdeckte man auch einen Mann, ſen, als man überhaupt für möglich halten kann. Hemd und Mantel ſind in das Muſeum für Hygiene gebracht worden, während das Hemd eines anderen Mannes, das ähnliche Vorzüge aufgewieſen, dem Paſteurmuſeum in Paris geſchenkt wurde. Bei der Desinfektion mußte man die Tiere mit Spaten ſammeln. Hoffentlich kehrt nicht auch dieſe Gabe mit vielen anderen fragwürdigen Sachen als Gaſt der Sowietherrſchaft bei uns ein. Ein Haus in vier Tagen bezugsſertig.— Wie man in England die Wohnungsnot bekämpft. In London iſt dieſer Tage ein Haus für die öffentliche Beſichtigung freigegeben wor⸗ den, das aus zwei Stockwerken mit je zwel Zimmern beſteht, und das in der beiſpiellos kurzen Zeit von viereinhalb Tagen von der „Internationalen Baugeſellſchaft“ erbaut w mit einer vollſtändigen Innenausſtattung wurde. Das Haus befindet ſich in Horſeferry Road in London. Es wurde nach dem Syſtem Gavin Laſabie von 35 Arbeiter erbaut, die zwei Schichten je 8 Stunden ar⸗ beiteten. Bemerkenswerter Weise ſtanden neun Zehntel der beim Bau tätigen Leute dem Bauweſen vollſtändig fremd gegenüber und batten nicht die geringſten beruflichen Vor kenntniſſe. wurde in den Vereinigten Staaten Das hier angewandte Bauſyſtem in die Praxis eingeführt, und heute gibt es in Ams⸗ rita mehr als tauſend auf dieſe Weiſe ent⸗ e ee Häuſer. Sie beſtehen aus zwei Räu⸗ men, die als Salon, Arbeitszimmer oder „Speiſezimmer dienen können, drei Schlafz im; mern, einer Küche, einem Bad, einer Speiſs⸗ kammer und einem Keller. Jedes der Häuſer iſt aus Zementſchlacke erbaut, die das Stabl⸗ ſklettet der Stockwerke bekleidet. Die Baukoſten ſtellen ſich ohne Mobiliar auf je 150 Pfund Sterling, fertig möbliert ſtellt ſich das Haus auf 350 Pfund Sterling. Das Prattiſche dieſes Bauſyſtems beſteht darin, daß man beim Bau Leute verwenden kann, die keine handwerks⸗ mäßigen Kenntniſſe haben. In der Preſſe wie im Publikum begrüßt man die Einführung dieſer neuen Konſtruktionsart mit großen Hoffnungen, da ſie dazu angetan erſcheint, die Wohmungsnot zu beheben, die auch in Eng⸗ ſand außergewöbnlich aroß iſt. 3 Atentalsverfuch oder Lausbubenſtreich? Chemnitz, 19. Aug. Wie das Kriminalamt Chemnitz erſt jetzt mitteilt, iſt am vergangenen Sonntag abend halb 11 Uhr der Schnellzug Ber⸗ lin—Rieſa— Chemnitz auf freier Strecke zwiſchen den Stationen Schweigershain und Erlau durch Vorhalten einer Laterne mit rotem Licht zum Halten gebracht worden. Als Täter kommen vermutlich zwei junge Burſchen in Frage, die geflüchtet ſind und noch nicht ermittelt werden konnten. Die Zahl der in der Chemnitzer Ge⸗ gend verübten Anſchläge auf Eiſenbahnzüge hat ſich nunmehr auf acht erhöht. Trotz ausgedehn⸗ ter hoher Belohnung konnten in keinem Falle die Täter ermittelt werden. Pacelli fliegt nach Breslau. Berlin, 19. Aug. Wie wir erfahren, wird der apoſtoliſe de Nuntius Pacelli, der Doyen des dipomatiſchen Korps, ſich am Samstag zur 65. Heneralverſammlung der Katholiken Deutſchlauds mit einem Flugzeug der Lufthanſa von Berlin tach Breslau begeben. 2 7 1 Haul, 0 20 LU e r F Jauber 22 allbecelbri.— rikefis ———.