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Einladung Sum Empfang des Hochwürdigſten Herrn Biſchofs heute Freitag Abend werden die Mitglieder der Uatholiſchen Vereine des: katl kat kat Arbeiter ⸗Vereins Raufm.⸗Dereins Männer ⸗Dereins kath. Jünglingsſodalität recht herzlich und dringend eingeladen. Die Vereine nehmen um ½'7 Uhr auf dem freien Platze vor dem Por— tal der Uirche mit ihren Fahnen Aufſtellung. Das kath. Pfarramt: N Wolf, Geiſtl. Rat. . 2 gonglige gemüse 35555 5 9 écé(ctc(ectcccc(cee en Enatt. 1 D. J. K ECE Heute Freitag Abend 8½ Uhr Mialader- l. Spieler bersammfung Wer für die kommenden Herbſt- ſpiele in eine Mannſchaft eingereiht werden will muß zur Stelle ſein. Gleichzeitig wird darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß ſämtliche Bereinstricot zwecks Kontrolle mit⸗ zubringen find. Der Spielausschuss. Stemm- und Ringkluh 1896 Lekal Slern— le . * S ο αααιααααιεεννα Na Der gewaltigste Schmuggler- und Aben- teuerfilm wie er noch nie in Viernheim zur Aufführung kam, mit den besten Darstellern wie ya de Putt, Ernst Rückert, Hans f. Sehlettiow, krch Aaiser fietz eine Besetzung wie sie noch nie war, eine wahre Begeben- heit in 6 Akten. Achtung! Luciano Alberiin? achtung! der verwegene Abenteurer, der Mann aus Stahl, der Mann mit den eisernen Nerven, in seinem allergrößten Sensations- und Abenteuerfilm Die Heimkehr des Odysseus ein Sensationsfilm in 6 Riesen-Akten. Sämtliche Sensationen sind von Lucian Ahbertinl nach eigenen Ideen in Wirklich- keit ausgeführt. Dieser Film übertrifft sämtliche Sensationsfilme vollständig Ibertini setzt ioo Mä. Belehaung aus, für den der ihm die Sensationen gachmact. Dies ist ein Riesen-Prachtprogramm in 6 7 Akten, wie es nur selten zu sehen ist. Die bekannte Wochenschau ver- vollständigt den Riesenspielplan. Sonntagnachmittag rolle Minder-Vorstellung Anfang 3 Uhr a An allen 3 Tagen Anf. 8 Uhr Ende 11 Uhr Darum heifit die Parole: fuf ius Unteg- Inaater wo Lefane-Albertin! u. Lia 4e Fut das Zepter schwingen. 5 Eretklasslees Hünstler- Orchester Voranzeige: Der Fim init den 20080 Darats stern khemmI1 mie Leltang. . Meisterprüfung. Heute Freitag Abend ½9 Uhr im Gaſthof Zum Engel Zuſammenkunft aller diesjährigen Meiſterprüflinge, zwecks Ausſprache über die Teilnahme in Darmſtadt. Turnerbund Viernheim. Am Samstag Abend punkt 8 Uhr Vorftands⸗ Eitzung. um 9 Uhr wichtige Manuſchafts⸗ VBerſammlung. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung ift reſt⸗ loſes Erſcheinen erſor⸗ derlich. Der Vorſtand. Freitag nach der Turnſtunde Iurnausschull- Sitzung zum Schauturnen. Der Vorstand. 5 (Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) * — biernheimer Anzeiger Viernheimer Tageblatt Erſcheinttäglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark ſrei ins Haus gebracht.—Gratisbeilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich Anzeigenpreiſe: abgeſtufter Rabatt. 2 vorher.— Inſerate müſſen bei (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 32 — eee Stille. Still beſcheiden Gutes üben, Stille Gott und Menſchen lieben, Stille meine Pflicht erfüllen, Still erfaſſen Gottes Willen, Still mit andern mich erfreuen, Still bei fremden Fehlern ſein, Stille, wenn mich Menſchen kränken, Stille meiner Schwäche denken, Stille teilen fremden Schmerz, Stille fliehen himmelwärts, Still im Wünſchen und Verlangen, Stille Jeſu Kreuz umfangen, Stille Opfern und entſagen, Still des Lebens, Wechſel tragen, Still dem Freunde mich vertraun, Still zur Himmelsheimat ſchaun, Stille Tugend mir erwerben, Stille— Stille— bis zum Sterben. Selbſtbeherrſchung. Auf den Namen eines tugendhaften Menſchen kann nur der Anſpruch machen, der in allem tut, was vernünftig iſt; wer davon abweicht, was ihm zie Vernunft als das im vorliegenden Falle einzig Richtige anrät, der begeht nicht nur eine Unver- unft, ſondern auch eine Sünde: denn er handelt licht menſchenwürdig und handelt gegen Gottes Zebot. Aber daß es ſo viele Sünder, alte und junge. zuf der Welt gibt, das kommt am allerwenigſten daher, daß der Betreffende im Augenblick des dandelns nicht gewußt hätte, was vernünftig iſt; tein, er hat es gewußt, aber er hat es nicht ge— vollt. Denn darin beſteht ja gerade die Sünde: etwas Unvernünftiges wollen gegen beſſeres Liſſen. Woher kommt es denn, daß der Sünder das Vernünftige nicht will? Nein, kein Menſch wird emals mit Wiſſen und Willen unvernünftig han⸗ eln wollen; ſondern wenn einer etwas tut, dann ſorgt er erſt dafür, daß es ihm wenigſtens ver— nünftig ſcheint. Eher kann er es gar nicht wollen. Woher kommt es nun, daß ihm diesmal, un- ler dieſen Umſtänden, für ſeine Perſon etwas bernünftig ſcheint, was er ſonſt bei anderen im- mer für unvernünftig hält? Das haben ſeine Triebe und Neigungen fer— tig gebracht, die haben ihn verlockt. Wie die Sünde im Paradies angefangen hat, ſo geſchieht ſie noch heutzutage: die Triebe und Neigungen ſpielen die Schlange und reden der Eva und dem Adam ihr beſſeres Wiſſen und Gewiſſen aus. Und wenn dieſen Trieben einmal Gehör geſchenk— wird, dann geht's nach dem alten Sprichwort: „Quod volumus, credimus libeuter— Was man gern möchte, das hält man auch leicht für das Richtige.“ Ja, dieſe Triebe und Neigungen unſeres Ge— mütes! Wenn die nicht wären, o es wäre eine Luſt, brav und tugendhaft zu ſein. Denk dir ein⸗ nal, du wäreſt von Natur ſo unempfindlich gegen alles, was Sinnlichkeit heißt, wie ein Aloiſius: du wäreſt, was Zorn und Aufregung angeht, ein vahrer, ſanfter Heinrich: o wie leicht wäre es, rav und tugendhaft zu bleiben! Aber nun ſind wir von Natur weder Aloiſii noch ſanfte Heinriche, ſondern jedes Kind Adams bringt eine tüchtige Portion Sinnlichkeit, Emp⸗ findlichkeit, Größenwahn und andere ſchöne Sa— chen mit auf die Welt; und wenn man nun ver⸗ nünſtig handeln möchte, redet einem die Sinn⸗ lichkeit, die Empfindlichkeit, der Größenwahn und all das andere Schlangengezücht dazwiſchen. und wehe, wenn nicht entweder wie des Odyſſeus Ge⸗ fährten ſich die Ohren verſtopft oder, wie Odyſ⸗ ſeus ſelber, der ſich die Ohren nicht verſtopſen Follte, an einen Maſt angebunden iſt: man wird nweigerlich der Sirene zum Opfer fallen. Nun, ſich die Ohren verſtopfen gegen die Ein flüſterungen des Trieblebens, das geht nicht In ledem Menſchen regen ſich verkehrte Triebe. Man kann den Anläſſen dazu vorſichtig ausbiegen. man kann viel vermeiden: aber daß man nie die Stimme der Triebe hört, das geht nicht. Zuwei⸗ en muß man ſie wider ſeinen Willen hören. Da zilft kein Ohrenverſtopfen; da hilft nur eines mehr: ſich an den Maſt feſtbinden, und dieſer Maſt iſt die Tugend der Selbſtbeherrſchung. Wer dieſe Tugend hat und ſie übt, den beirrt und ver— lockt die Sirene nicht: er iſt wie an einen Maſt gebunden. Mögen die Triebe noch ſo ſehr gegen das Gebot der Vernunft wüten: laß ſie nur to⸗ ben! Toben können ſie, aber ſie erreichen nichts. denn der Maſt der Selbſtbeherrſchung hält durch zöttliche Kraft nicht nur dem ſtärkſten Anprall gon Wind und Wogen ſtand, ſondern auch dem viel gefährlicheren Locken der Höllenſirene, d. h. unſerer verderbten Neigungen. Selbſtbeherrſchung iſt alſo die Gabe, die For⸗ derungen der Vernunft gegen die Lockungen des Trieblebens zu behaupten und dieſen zum Trotz. auszuführen. Die Triebe verlocken aber faſt im⸗ mer zu Ausſchreitungen in dem, was dem Men⸗ ſchen naturgemäß iſt. Denn jedes naturgemäße Verlangen erzeugt, wenn es befriedigt wird. eine gewiſſe Befriedigung oder Freude. f Der Menſch hat aber von Natur ein gewiſſes Verlangen nach folgenden fünf Hauptgütern: nach Genuß, nach Größe, nach Vergeltung, nach Maß im Drange nach Vergeltung, Maß in der äußeren Betätigung. 775 7 Auf allen dieſen fünf Gebieten gilt es, Maß zu halten: Maß im Genuß, Maß im Verlangen nach Größe, Maß im Forſchen nach Wahrheit, nac äußerer Betätigung. Maß im Sinnengenuß: das zu bewirken ha— ben zwei Tugenden die Aufgabe: die Mäßigkeit in Speiſe und Trank und die Keuſchheit. Maß im Verlangen nach Größe: dafür ſorgt die Tugend der Demut. Maß im Forſchen nach der Wahrheit: das iſt Sache der„ſtudioſitas“, einer Art geiſtiger Beſcheidenheit. Maß im Verlangen nach Rache und Vergeltung ſchafft die Sanftmut. Und endlich Maß in der äußeren Betätigung: dafür ſorgen in ernſten Dingen die Ordnungs- liebe, das Anſtandsgefühl, der Lebensernſt, und in den äußeren Dingen die Genügſamkeit und Einfachheit der Lebenshaltung. 1 O könnte ich den Leſer für dieſe auserleſene Schar edler Tugendgeſtalten begeiſtern! Könnte ich es bei jedem meiner Leſer dahin bringen. daß er von der königlichen Selbſtbeherrſchung ſagen könnte:„Hane amavi et qugeſivi ſponſam eam mihi aſſumere: quia amator factus ſum ſormae illius— Ich habe ſie lieb gewonnen und habe ſie mir zur Braut auserwählt: denn ihre Schönheit hat mir's angetan.“ 5 Schön, himmliſch Selhſtbeherrſchung. Fragt nur den heiligen Thomas über ihr Ge— genteil, den Mangel an Selbſtbeherrſchung. Was für ſtarke Ausdrücke braucht er von ihr: Facit beſtiales et ſerviles— Sie macht ihren Diener zum Tier und zum Sklaven!“ Er ſagt weiter, die Leidenſchaftlichkeit ſei ein puerile peccatum: ein Laſter für dumme Jungen. Denn. ſo führt er aus, Leidenſchaftlichkei“ und dumme Jungen gleichen ſich in drei Dingen: beide nehmen keine Vernunft an; beide werden von Tag zu Tag ungezogener: und beide verdie nen Prügel! Wie ſchön iſt dagegen die Tugend der Selbſt⸗ beherrſchung.. Sankt Thomas ſagt von ihr:„Alle Tugend macht die Menſchen ſchön: aber keine ſo ſchön wie die Selbſtheherrſchung. Denn alle Schönheit be⸗ ſeht in inmiaſter Harmonie.“ Die Selbſtheherr chung aber bewahrt die Harmonie zwiſchen Leib und Seele, zwiſchen Pflicht und Neicung. Sie ſt es, die die liebenswürdigen Menſchen ſchafft, enes ſchöne Geſchlecht im Tugendalanze das hei Zott und den Menſchen in Ehren ſtebt. Sie chafft die Helden. Denn: tapfer iſt der Löwen— jeger, tapfer iſt der Weltbezwinger, tepferer. wer ich ſelbſt bezwang.„P. R. M. ECC 1 Sternentroſt. Es gäb noch mehr der Zößhren In dieſer trüben Welt, Wenn nicht die Sterne wären Dort an dem Himmels zelt: Wenn ſie nicht niederſchauten In jeder klaren Nacht Und uns dabei vertrauten, Daß einer droben wacht. ſchön iſt die Tugend der Die Verdienſte der kath. Kirche um Mexiko. Der mexikaniſche Geſchäftsträger in Waſhing ton gab jüngſt eine Erklärung ab, die gegen die katholiſche Kirche die ſchwere Anſchuldigung er hob, ſie hahe ſich in den drei Jahrhunderten der ſpaniſchen Herrſchaft und ebenſo im 19. Jahrhun— dert nicht als konſtruktives Prinzip erwieſen. Dieſe Behauptung widerlegt ſich am beſten durch einen Vergleich zwiſchen dem Mexiko der ſpani ſchen Zeit und dem Mexiko von heute. „Keines der alten Vizekönigreiche des ſpani— ſchen Amerika,“ ſo ſagt ein Kenner der Verhält— niſſe(Franz Duflos de Mofras bei Thümmel, Mexiko und Mexikaner 411 f.)„hat die traurigen Folgen der neuen politiſchen Aera, die ſich an maßenderweiſe mit dem Prunktitel eines Zeit— alters der Unabhangigleit brüſtet, nefer empfun— den als Mexiko. Denn die Ruhe, in der ſich Neu-Spanien beſand, ſind unaufhörlich Unruhen, allgemeines Elend und deutliche Spuren einer allmählichen Auflöſung gefolgt.“ Keineswegs hat, wie der oben zitierte Beobachter nachweiſt,„ſpaniſche Mißwirtſchaft und Deſpotie“ die Revolution am Anfange des 19. Jahthunderts hervorgerufen, ſondern der Freiheitstaumel der franzöſiſchen Revolution und die politiſchen Intrigen Englands und der Ver— einigten Staaten. Unter der ſpaniſchen Herrſchaft, die der Kirche maßgebenden Eififluß auf die Ge— ſtaltung des Staatslebens einräumte, war Me— riko ein friedlich ſich entwickelndes Land. Schauen wir auf den Stand einiger ſozialer Probleme, mit denen das alte und das moderne Mexiko zu ringen haben Die Raſſenkämpfe, die eine der Haupt⸗ kriebkräſte der Revolutionen im 19. und 20. Jahr⸗ hundert bilden, waren in der ſpaniſchen Periode micht vorhanden. Was immer die Spanier an⸗ derwärts an den Indianern geſündigt haben mögen: die Geſchichte Mexikos iſt in dieſer Be⸗ liehung unbefleckt. Unter der Beihilſe des Staa⸗ es nahm ſich die Kirche der Indianer an die ar Zeit der Aztekenherrſchaft noch jährlich 100 000 auf den Wohlſtand und Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 DDS p x xpůpů Mir iſt ſchon längſt die ganze Luſt Am Lob der Welt verleidet. Nicht, was du ſchaffſt, nicht was du tuſt, Nur was du biſt, entſcheidet. Menſchen(die Zahl iſt wiſſenſchaftlich haltbar) auf Porphyraltären ſchlachteten, und erzog ſie zu einer Geſittung, wie die Verhältniſſe ſie zuließen. Sie baute Tauſende von Kirchen für dieſe India— ner. Die größte Maſſe der im 16. Jahrhundert in Mexiko gedruckten Werke diente dem Religions- und Schulunterricht der Eingeborenen. Schon in der erſten Generation nach der Conquiſta(Erx⸗ oberung) gab es einheimiſche(indianiſche) Schrift- ſteller. Die Kirche und die ſpaniſche Regierung errichteten für Indianer Gewerbeſchulen und Bil- dungsanſtalten aller Art. Acht Jahre nach der Eroberung wurde die erſte Schule für begabte Indianer errichtet. Mexiko hatte ſchon 1553 eine Univerſität! 56Jahre nach der Landung von Cortez beſtanden im Lande bereits ſieben höhere Lehrenſtalten. Da das geſamte Schulweſen un⸗ ter maßgeberdem Einfluß der Kirche ſtand, ge— bührt dieſer das Verdienſt für dieſe kulturellen Leiſtungen im beſonderen Maße. Alexander Hum boldt(Verſuch über den politiſchen Zuſtand des Königreiches Neuſpanien 1— 1809— 167) ſchreibt von der Hauptſtadt Mexiko:„Von allen Städten des neuen Kontinents, ſelbſt die Vereinigten Staaten nicht ausgenommen, iſt keine im Beſtitz ſo großer und feſtgegründeter wiſſenſchaftlicher Anſtalten als die Hauptſtadt von Mexiko.“ Wenn bei Abſchluß der Kolonialperiode noch ein relativ hoher Prozentſatz Analphabeten ſich im befand, ſo lag die Schuld nicht an der Kirche, ſondern an dem ungleichen Verhältnis zwiſchen den zur Verſügung ſtehenden ziviliſatoriſchen Kräften des ſpaniſchen Mutterlandes und der ungeheuren Ausdehnung ſeines Kolonialbeſitze Und iſt es nicht ſchließlich ein großartiger Kul⸗ turerfolg, daß Kirche und Staat den entſetzlichen, Hekatomben von Blutopfern, die man den Göt tern darbrachte, ein Ziel ſetzten? Der Proteſtant Dr. Wappäus(Handbuch der Geographie und Statiſtit 1. Bd.) macht verſchiedentlich darauf aufmerkſam, daß die Prieſter ſogar nach der Re⸗ volution und der Loslöſung Mexikos vom Mut— terlande viel mehr die Beſchützer der Indianer waren, als irgendeine andere Klaſſe der Geſell— ſchaft. Er weiſt darauf hin, daß die Indianerbe— völkerung Mexikos ſich ſtets in demſelben Ver hältnis vermehre wie die übrigen Raſſen,„was bei einem ſo hohen Grade von materiellem und moraliſchem Elend(in dem die Indianer angeb— lich von der Kirche gehalten würden) unmöglich wäre.“ Und dieſer proteſtantiſche Forſcher meint, die ſogenannten Patrioten würden ſich einer ver— hängnisvollen Täuſchung hingeben. wenn ſie eine! geiſtige und ſittliche Ethebung der Vevölkerung anders als mit und durch den Klerus erſtrebten. Der große Naturforſcher Alexander von Hum— boldt ſtudierte um das Jahr 1800 das„Agrar- problem“ des Landes, das heute von dem ſo— zialen Hintergrund des Kulturkampfes ſich ſtark abhebt.„Nirgendwo,“ ſo ſagt er,„genießt das gewöhnliche Volk die Frucht ſeiner Arbeit mehr als in Mexiko. Der indianiſche Arbeiter iſt arm, aber er iſt frei. Seine Lage iſt derjenigen des Landvolkes in einem großen Teile Europas vor zuziehen.“ Dieſes Urteil verdient feſtgehalten zu werden, wenn auch berückſichtigt werden muß, daß zur Zeit, wo Humboldt dieſes ſchrieb, in weiten Teilen Europas die ſoziale Lage des Bauernſtandes(oſſene oder verſteckte Form der Leibeigenſchaft) recht traurig war. Sicher iſt, daß die wirtſchaftliche Lage des indianiſchen Bauern- ſtandes zur Zeit der ſpaniſchen Herrſchaft gün— ſtiger war als heute. Herrlich entwickelt war im alten Mexiko das kirchliche Caritasweſen. Der Amerikaner Lummis(The awakening of a Nation. S. 56) berichtet:„Es iſt nicht möglich, die philantropi ſchen Anſtalten der Hauptſtadt auch nur aufzug zählen... Keine andere Nation hat in ihren Kolonien in ſo ausgedehntem Maße dergleichen Wohltätigkeitsauſtalten gegründet. Man ſuche ſich demgegenüber doch einmal vorzuſtellen, Eng— land hahe einſt Neu-England mit Schulen, Spi⸗ tälern, Aſylen. Kirchen ſür Indianer überſät! Die bloße Vorſteltung wirkt komiſch. Aber gerade das hat das vielgeſchmähte Spanien vor dreihundert Jahren in Neu-Spanien getan, und zwar über die ganze Länge und Breite eines Landes hin, 1 damals ein Gebiet mehr wie hundertmal größer als Neu-England umſpannte.“ Noch in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, wo die Kirche mehrmals überplündert worden war konnten die Anſtalten chriſtlicher Liebe und Barmherzigkeit in Mexiko an Zahl und Umfang ſich mi: denen der Vereinigten Staaten meſſen! Was hat nun das Morgenrot der„Freiheit“, daz, Calles ſo preiſt, Mexiko gebracht? Zunächſt von 1821 bis 1867 Hunderte von Repolutionen und Aufſtönden, die bis heute weiterflackern. wenn man von der langen Regierung des Präſidenten Diaz abſteht, wo das Land politiſch und wixt⸗ ſchaftlich ſich vorübergehend konſolidierte. Die moraliſch⸗religiöſen Kräfte, die dem Staate Le⸗ benskraft geben, wurden durch Unterdrückung der Kirche, in der mau den Schutzherrn der Reaktion ſah, abgedroſſelt. Die Raſſenkämpfe führen zu dauernden Erſchütterungen. da jede Regierung Ccqritas ſind kaum Anſätze vorhanden. menfürſorge, N 43. ahrgang nur durch unlerorugung der nicht an der Herr⸗ ſchaft beteiligten Gruppen ſich halten kann. Den Indianern will Calles durch eine kommuniſtiſche Bodengeſetzgebung helfen. Die großen Landgüter verden an ſie verteilt. Die Indianer bewirtſchaf⸗ en ſie nicht verkaufen die Landloſe an Boden⸗ ſpelulanten und ſetzen den Erlös in den berüch⸗ tigten Tequila(Schnaps) um. Moraliſches und wirtſchaftliches Elend iſt die Folge. Cin ameri- zaniſcher Berichterſtatter ſand, daß ein großes Gut von 30000 acres(1 acre- 4047 qm) nach der Landverteilung nur noch zu einen Drittel Fläche bebaut wurde! Was der hochbetagte Erz— biſchof von Mexiko, Moray del Rio, in einer Kundgebung ſagte, iſt volle Wahrheit:„Die ſo⸗ zialiſtiſchen und Laienpolitiker ſind unfähig, das Boden- und Arbeitsrecht zu regeln. Der Friede wird geſtört durch ſtändig wuchernde Streiks und die Ausbreitung kommuniſtiſcher„Zellen“.“ Das Schul- und Bildungasweſen liegt darnieder, ſeit man es grundſätzlich dem Einfluß der Kirche entzog. 70—80 Prozent An⸗ alphabeten ſind nach eigenem Geſtändnis der Regierung im Lande. Wenn es nicht 95 Prozent ſind, ſo verdankt Mexiko dies der ka⸗ tholiſchen Kirche, die trotz Knebelung und Beraubung ihrer Einkünfte bis heute faft das ge— ſamte Schulweſen mit ſtiller Duldung der Regie⸗ rung leitete. Zu einem ſtaatlichen Aufbau der Die Ar⸗ Siechenfürſorge, die Krüppel⸗ und die Krankenpflege ſind noch heute Domäne der kirchlichen Wohlfahrtspflege. e f Es iſt ganz ausge- ſchloſſen, daß die Regierung unter den beſtehen⸗ den Verhältniſſen die Leiſtungen der kirchlichen Bildungs- und Caritosarbeit erſetzen kann. Das Jahrhundert der Emanzipation von dem viufluß der Kirche hat Mexiko weder moraliſch noch kulturen noch wirtſchaftlich ernſtlich vor wärts gebracht. Gewiß hat der Klerus durch Nachläſſigkeit und Mangel an Anpaſſungsfähig⸗ keit teilweiſe für eine notwendige Sozialreform nicht das notwendige Verſtändnis gezeigt und erntet nun, wie der ermordete Bekennerbiſchof von Huejutla in ſeinem berühmten 6. Hirtenbrieſ gte, die Folgen dieſer Nachläſſigkeit. Aber im allgemeinen hat man von kirchlicher Seite trotz der Ausſchaltung, welche die revolutionären Ver— faſſungen ſeit Jahrzehnten gegenüber der Kirche anwendten, trotz der durch Säkulariſation der Kirchengüter herbeigeführten verminderten Bil— dungsmöglichkeiten der Geiſtlichen für eine chriſt⸗ liche Sozialreſorm ſich eingeſetzt. Nach eingehen⸗ dem Studium kommt der Sonderberichterſtatter des nordamerikaniſchen Katholikenkomitees in Mexiko zu dem Urteil:„Die Geſchichte der So— zialreform in Mexiko zeigt, wenn ſie ehrlich ge⸗ leſen wird, daß die katholiſche Kirche hier Pio— nierarbeit leiſtete und weder Gegner der Reform war noch ihr indifferent gegenüberſtand. Calles hat die auten Dienſte der Kirche in der Milderung der Raſſengegenſätze, in der Erziehung des Volkes zur Achtung der Autorität, in den wichtigſter Kulturfragen(Bildungs- und Caritasweſen) und in der Sozialreform zurückgewieſen. Was die Kirche für Mexiko bedeutete, wird die nahe Zu— unft erweiſen. Sie wird eine Apologetik der katholiſchen Sache ſein!. Zur Lehr. Zwölf Regeln für chriftliche Erzieher. 1. Sei, wie die Kinder werden ſollen. 2. Tue, was die Kinder tun ſollen 3. Unterlaſſe, was die Kinder unterlaſſen ſollen. 4. Lebe ſo, wie deine Kinder leben ſollen, nicht nur, wenn ſie dich ſehen und hören. ſon⸗ dern auch, wenn ſie dich nicht ſehen und hören. 2 5. Fehlt es bei den Kindern. ſo unterſuche dein Sein, dein Tun und Laſſen— deinen Wandel. 6. Findeſt du bei dir kehrtheiten, ſo beſſere dich zu die Kinder zu beſſern. 7. Gedenke, daß deine nicht anders iſt, als Seins. ehler, Sünden, Ver⸗ ſt: alsdann ſuche Umgebung ſo und der Widerſchein deines 8. Wenn du dich tzalich ziehen läſſeſt vom Herrn. ſo laſſen ſich deine Kinder lieber ziehen von dir. 9. Je gehorſamer du gegen Gott biſt, deſto gehorſamer pflegen deine Kinder gegen dich zu ſein. Darum bat nder weiſe Salomon den Ferrn um ein gehorſames Herz. damit er ſein Volk richten und regieren könne. f 10. Jede Scheidewand zwiſchen Gott und einem Erzieher iſt ein großer Schaden für die Kinder. 11. Ein Vorbiſd ohne Liebe zu den Kin⸗ dern gleicht dem Mond, der wohl leuchtet, aber nicht wärmt. 12. Ein Vorbild mit einer herzlichen und innigen Liebe zu den Kindern gleicht de Sonne die mit ihren Strahlen alles belebt. (Aus Die„Kath. Volksſchule“, 1912, S. 201.) Bibliſche Leſungen. Höret, ihr Himmel, und horche auf, Erde: denn der Herr redet: Söhne habe ich aufgezogen und emporgebracht; ſie aber ha⸗ ben mich verachtet! Es kennt das Rind ſein Beſitzer und der Eſel die Krippe ſeines Herrn: Israel aber kennt mich nicht, und mein Volk iſt ohne Verſtändnis. Wehe dem fündigen Volke, dem Volke, das mit Miſſetat belaſtet, dem böſen Geſchlechte, den laſterhaften Söh⸗ nien! 2 Iſaias 1. 2 ff. Was hätte ich meinem Weinberg noch tun. ſollen, das ich nicht getan habe? Warum habe ich gehofft, daß er Trauben brächte, und er brachte Herlinge? So will ich euch nun ver— künden, was ich meinem Weinberg tun werde: wegreißen werde ich ſeinen Zain, daß er ver— wütet wird, abbrechen ſeine Mauer, daß er zertreten wird Und ich will ihn zur Wüſte machen: er ſoll nicht beſchnitten und nicht um⸗ gegraben werden. Diſteln und Dornen ſollen aufſchießen, und den Wolken will ich gebleten daß ſie keinen Regen auf ihn fallen laſſen. Iſaias 5, 4 ff. Entſetzet euch darüber, ihr Himmel und ihr Himmelspforten, betrübet euch gar ſehr! ſpricht der Herr: denn doppeltes Unrecht hat mein Volk getan: mich haben ſie verlaſſen, die Ouelle lebendigen Waſſers, und haben ſich Ziſternen gegraben, riſſige Ziſternen, die das Waſſer nicht zu halten vermögen. Jeremias 2, 12 ff. Kann etwa ein Weib ihres Kindes ver— 0 wie geſſen, daß ſie kein Erbarmen hätte mit dem Sohne ihres Leibes, und wenn ſie deſſen ver— gäße, ſo werde ich doch deiner nicht vergeſſen! Iſaias 49, 15. Dämmerſtunden. ... Und meine Seele ſpannte weit ihre Flügel aus Flog durch die ſtillen Lande, als flöge ſie nach Haus.. Worte Lenaus, die wie! keine anderen die Stim— mung der Dämmerſtunde ausſprechen. Denn Däm— merſtunden beſitzen die Macht, die Seele von allen Feſſeln zu befreien, die ſie ſonſt gebunden halten.— Dämmerung! Der Tag geht zur Ruhe, als Vorboten der Nacht ſenken ſich leichte graue Schleier auf die Erde hernieder. Noch glimmt der letzte Schimmer der Sonnenkugel weit hinten am Horizonte,— nun verlöſcht auch er, um in wenigen Sekunden zu ſterben. — Eine ſeltſam ſüße, frohe und leichte, faſt ver— klärende Ruhe kommt über die Menſchen, die gewöhnt ſind, Dämmerſtunden zu halten. Es iſt, als wenn die Seele in dieſen Stunden ſtärker und beſſer fühlte, Zwieſprache halten wollte mit unſerem zweiten Ich. Es iſt, als brächten dieſe Dämmerſtunden die Seeie Gott näher, denn reine und gute Gedanken ſteigen in uns empor. Wir denken daran, wie haſtig doch der Tag war, wie manches Wort beſſer ungeſprochen geblieben wäre, wie mancher Streit nicht nötig, wie manche Sorgen unnütz waren. Wie überdenken gleichſam in der Stille unſeren Tageslauf und neh— men uns vor, am nächſten Tage anders zu handeln. Das iſt gut, das heißt bewußt leben. Dämmerſtunden ſollten wir alle halten, denn die Seele braucht einen Augenblick der Ruhe und der Einkehr in des Tages wildem Getriebe. Sie erkennt dann erſt ſo recht, daß der Menſch doch winzig klein iſt, an der Größe Gottes gemeſſen. Und es tut gut, daß der Menſch erkennt.— Dämmerſtunde, heilige Stunde! Die Vergangenheit zieht an uns vorüber, all ihre Freude, ihren Schmerz empfinden wir von neuem. Doch unſer Herz iſt ruhig geworden, der Zauber der ſtillen Stunde hat es in ſeinen Bann geſchlagen, es ruht in des Tages erlöſchendem Licht. — Wie ein leiſes Raunen geht es durch den Raum, — es iſt, als ob die Seele ihr Abendgebet ſpräche. Laß Deine Seele jeden Tag ein ſolches Abendgebet ſprechen,— dann wird der nächſte Tag beſſer und eichter für Dich werden. Was ſo vielen Menſchen fehlt, die übernervös geworden ſind, iſt ſolch ein Stündchen der Ruhe und Einkehr in ſich ſelbſt. Wer es aber einmal gefunden hat, der möchte es nie wieder miſſen. Jenny Ritzhaupt. das eee Erntefeſt. Mit einem erlöſenden„Gott ſei Dank“ ſchließt der Bauer hinter dem letzten Wagen, der die Erträge ſeiner Ernte birgt, ſeine Scheunentor. Was gibt es aber auch alljährlich für eine Sorge, bis der letzte Halm geborgen iſt. Saure Wochen im Sinne des Wortes. Jede Wolke am Himmel wird kritiſch geprüft, ob nicht eine Gefahr für Feld und Wieſe her⸗ aufziehe. Saure Wochen: Die Tagesarbeit be— ginnt mit Sonnenaufgang und endet mit ihrem Untergana. In Sonnenglut und Re⸗ genſchauern heißt es unverdroſſen ſchaffen. Und doch kann aller Fleiß letzten Endes um⸗ wenn Wetterkataſtrophen Sein„Gott ſei Dank“ iſt darum zu verſtehen und kommt ſonſt geweſen ſein, verderbenbringend hereinbrechen. ihm auch von Herzen Nun aber ſoll auch ſein Haus einige Freu⸗ dentage und liebe Gäſte haben. Da beginnt der Bäuerin ihre große Zeit, denn das läßt ſie ſich nicht nehmen, das ganze Haus muß blitzſauber ſein. Die Mägde ſchaffen mit fröh⸗ lichem Geſicht, denn ſolch ein Feſt gibt es nur einmal im Jahre. Nachdem vom Dachboden bis zum Keller alles geſcheuert worden, wird eine Unmenge Kuchen gebacken, und dann kommt die Vorbereitung für das Feſtmahl. Wer das Glück hatte, ſo eine echte, rechte Kir⸗ mes auf dem Lande und als Gaſt eines ſpen⸗ dablen Bauern mitzumachen, der wird das ſicher nicht vergeſſen, denn ſo reichlich ſpeiſt er nicht alle Tage. Ein friſch geſchlachtet Schwein liefert einen köſtlichen Braten und das fette Huhn mußte ſein Leben um einer Suppe wil⸗ len laſſen; gebratene eine hübſche Abwechſelung, wobei der Kompotte und Früchte gedacht werdel muß. b * Ein gutes Eſſen erfordert aber auch einen guten Trunk, und der wird in mancherſei Ge⸗ ſtalt ſerviert, je nach Geſchmack des Gaſtge⸗ bers. Es perlt ganz verſchieden in den Glä⸗ ſern und wenn es ſo goldig darin ſchimmert ſonnenbeſchienene reife Getreidehalme, dann faßt der Bauer wohl ſein Glas feſter, denkt an das geborgene Getreide u. ſtößt recht ernſt und gemeſſen auf einen Danktrunk an. Der da im Glaſe iſt. und ein Freudenſpender, iſt auch ein Herrgottsgetränk und der Wein⸗ bauer hält ſeine Ernte mit dem Getreidebauer, und beiden Pflanzen ſinat der Sturm das Wiegenlied, beide wäſcht der Regen u. trock⸗ net der Sonnenſchein, der ſie gemeinſam rei⸗ fen läßt. Naturkinder beide: Korn und Wein. Und darum gibt der Traubenſaft dem Ernte⸗ feſt auch etwas ganz beſonderes. Zwei Käm⸗ pfer ſind ſie im Garten Gottes, die im Kampfe mit den Naturgewalten im vorderſten Schüt⸗ zengraben ſteben. Beide ſind in unſerer Reli⸗ gion ſymboliſch feſtgehalten. darum iſt des Bauern Danktrunk ernſt, weil beider Gedeih in Gottes Hand liegt und bier einmal ſo ganz menſchliche Geſchicklichkeit keine Rolle ſpielt. „Saure Wochen frohe Feſte“, nun kommt, der Frobſinn zu ſeinem Recht. Von der Diele her ſchallt das Gekicher der Mägde, die nach der guten Beſpirtung es kaum erwarten kön— nen, das Tanzbein in Bewegung zu ſetzen u. die nur noch auf die Burſchen warten, die ſie zum Dorfkrug führen. Dort ſind die Geſtſtuben dicht gefüllt: um eine lange Tafel drängt ſich Mann und Frau und Kind. Schöne rote Pfef⸗ ferkuchenherzen leuchten verlockend von Wand⸗ kegalen, in die ſie recht 0 verführeriſch geſtellt ſind. Verliebt ſtößt die Annemarie den Karl un die Seite, und der hat heute die Spendier— hoſen an, die darf ihr Glück verſuchen, und um ſjolch ein Herz würfeln. Glückſtrahlend nimmt ſie ein recht ſchön mit Zucker verziertes Herz in Empfang und vertieft ſich in den Sinn⸗ ſpruch, den es auf weißen Papierſtreifen trägt:„Liebe klebt wie Börendreck. man kriegt ſie nicht vom Herzen weg“.— Nun hat die Guſtel Mut gekriegt und will es auch mit! einem Wurf verſuchen; zwar hat ſie keinen Kavalier. weil ihr der Wilhelm untreu ge— worden iſt, aber vielleicht verheißt ihr ſolch Orakelſprüchlein etwas für die Zukunft. Sie hält auch bald ein wunderbares Pfeffer— kuchenherz im Arm mit dem Troſtſpruch: „Setz dich über alles weg, und freu dich über jeden Treck.“ Und jedwedes Mägdlein holt ſich ſein Her; und ſein Sprüchlein und auch die Burſchen zeigen unter lautem Gelächter, was ihnen ſolch„ſüßes“ Herz weisſagt. Nun aber zun Tanz und es wird mit Andacht und ———üʒã4—m4᷑.— — Enten und Gänſe bilden rühmend wehr Gartens die Preisverteilung 65 Anſchließend dankte Gefühl getanzt. Seiß und ſtaubig wird es im Saale und die trockene Kehle wird fleißig an- geſeuchtet. Kirmes iſt im Jahre nur einmal.. Aus Nah und„ern. Heidelberg 3. Sept.(Eiſenbahnunfall bei Schlierbach. Der geſtern Abend 6,43 Uhr von hier in Richtung Neckargemünd abgehende Per— ſonenzug fuhr auf dem Bahnhof Schlierbach auf einen dort haltenden Güterzug auf. Nur des langſamen Fahrtempos halber wurde größeres Unglück verhütet. Menſchenleben kamen nicht zu Schaden. Die letzten Wagen des Güterzuges und der Gepäckwagen des Perſonenzuges wur— den jedoch ſtark beſchädigt. Bingen, 2. Sept. Es läßt nicht nach! Auf die Straßenbahnſchinen der Strecke nach Büdesheim wurde ein 50 Pfund ſchwerer Stein gelegt. Der Wagenführer eines herankommenden Straßen— bahnzuges konnte trotz ſcharfen Bremſens eine Entgleiſung nicht verhindern. Es entſtand nur Sachſchaden. Ludwigshafen, 2. September. Beim Baden ertrunken. Geſtern Nachmittag ertrank beim Baden im Rhein beim Stadtpark der ledige 28 jährige Kernmacher Ernſt Scheib von hier. Die eiche wurde noch nicht geländet. Brand in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Heppenheim. Heppenheim a. d. B., 2. Sept. In det Naht von Mittwoch auf Donnerstag gegen 12 Uhr brach im Wirtſchaftsgebäude der Heil, und Pflegeanſtalt ein Dachſtuhlbrand aus, Der ſofort anweſenden Heppenheimer Feuer— gelang es mittels Motorſpritze, den nicht unerheblichen Brand zu lokaliſieren. Sport und Spiel. Der Sporttag in Lorſch. a Die Arbeit im Bezirk geht langſam aber ſte— tig voran. Nachdem noch im Frühjahr alles darniederlag, konnte der Bezirk in Lorſch den Erfolg ſeiner bis jetzt geleiſteten Mühe ſehen. Die Veranſtaltung ſelbſt war ein Beweis, daß auch in der D. J. K. gute Leiſtungen getäti. werden. Das zeigte ſich beſonders bei den Vier⸗ kämpfen am Morgen, wo durchweg Vorzügli⸗ ches geboten wurde. Am Nachmittag zogen die Jugendkraftler zurück zur altehrwürdigen Mi⸗ chaelskapelle. Hier hielt der Bezirksvorſitzende Hochw. H. Kaplan Krieger eine zu Herzen gehende Anſprache und kurze Andacht. Darauf ſetzte ſich der ſtattliche Zug nach dem Lokal Jä⸗ ger in Bewegung. Hieran anſchließend fanden L leichtathletiſche Kämpfe ſtatt, woran ſich ein Fuß ball⸗ und ein Handball-Provagandaſpiel reihte. Eine Barren-Riege aus Lampertheim wartete mit ganz vorzüglichen Leiſtungen auf und fand reichen Beifall, Im Lokal erfolgte daraufem Pavillon des ind Siegerehrung, der Bezirksleiter den 4 190 J 1 9. 65 Sportlern unv auen venen, durch ihre Tätigkeit verſchönen halfen. Hoffen wir, daß der diesjährige Sporttag ei⸗ nen Markſtein bedeutet in der Aufwärtsbeſweg⸗ ung unſerer katholiſchen Sportbeweoung in dem Bezirk Südheſſen. Das walte Gott! Als Sieger in den einzelnen Kämpfen gin gen haͤrvor: Vierkamtf: Oberſtufe. Hechler, Viernheim, 2. Preis Hans Sauer, Bir, kenau, 3. Preis Fritz Eiſenbraun, Lampertheim 4. Preis Ludwig Kronauer, Lampertheim. Mittelſtufe: Bezirksmeiſter Adam Helferich. Fürth 2. Preis Joh. Koch, Bürſtadt, 3 Preis Georg Stephan, Birkenau, Adam Schnitzer, 4. Preis Adam Lorſch. i Unterſtufe: Bezirksmeiſter Rothenheber Daniel, Lorſch. 2. Preis Biſcher Karl, Bürſtadt 4 Preis Gebhardt Heinrich, Bürſtadt. Schüler: 1. Preis Gabler Paul, Lampert⸗ Beim, 2.Preis Günderoth Friedr. Lampertheim. 3. Preis Gabler Adam Lampertheim, 4. Preis Müller Richard, Unterflakenbach. 200 Meter⸗Lauf: Bezirksmeiſter Jakob Win⸗ kenbach, Viernheim, 2. Preis Adam Schnitzer, Lorſch. 0 6 mal 200 Meter Stafette: Bezirksmeiſter 1 Mannſchaft Viernheim, 2. Preis 2. Mannchaft Viernheim. 4 mal 100 Meter Stafette: Bezirksmeiſter 1. Mannheim Viernheim, 2. Preis 2. Mannſchaft Viernheim. „ 100 Meter⸗Lauf: Bezirksmeiſter Hauf Adam, Viernheim, 2. Preis Neudörfer Ferd. Viernheim Kugelſtoßen: Bezirksmeiſter Otto Georg, Unterflockenbach, 2. Preis Hans Sachs, Birke⸗ nau, 3. Preis Ludwig Kronauer. Lampertheim. Hochſprung: Bezirksmeiſter Georg Stephan, Nane 2. Preis Ludwig Kronauer, Lampert— heim. 5 Weitſyrung: Bezirksmeiſter Herſchel, Philipp, Viernheim, 2. Preis Adam Helfrich, Fürth. ——— Handel und Indutrie. Mannheimer Produktenbörſe. Jafolge der erhöhten Auslandsforderun⸗ gen iſt man hier zurückhaltend. Die Geſchäfts⸗ tätigkeit beſchränkt ſich auf den Einkauf des notwendigſten Bedarfs. Man nannte in nicht— offiziellem Verkehr um 12½ Uhr mittags Weizen inl. 28½ 29, ausl. 3033.25 Rog⸗ gen inl. 21— 21.50, ausl. 23 nominell, Brau⸗ gerſte inl. 24— 27.50, Braugerſte ausl. 2729, Futtergerſte 10— 20.50, Hafer inl. 18.75— 19 ausl. 19—23, Mais mit Sack 18.50, Weizen- mehl Baſis 0 41.50— 41.75, Weizenbrotmehl 90.38, Roggenmehl 31.50-33.50, Weizen⸗ leie 8.50—9.50. Biertreber mit Sack 14.75 bis 15, Raps 37 Mark, alles per 100 Kilo⸗ waggonfrei Mannheim. 1 Mannheimer Effektenbörſe. Bei feſter Tendenz notierten heute: Ba⸗ diſche Bank 151, J. G. Farben 288½, Werger 133, Mannheimer Verſicherung 92½, Württb. Transport 29, Seilinduſtrie 55. Benz 89, En⸗ ſinger Union 90, Emaillier Maikammer 48, Fuchs Waggon 0,65. Karlsruher Maſchinen 49, Knorr 122½, Portland Heidelberg 134, Koſtbeimer Zelluſoſe 65, Pfälz. Nähmaſchinen 53, Rheinlektra 138/, Zellſtoff Waldhof 189, Zucker Frankenthal 79, Zucker Waghäuſel 92, Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem geſtrigen Kleinviehmarkt waren zuge— führt: 25 Schafe, 29 Kälber, 39 Schweine(al⸗ ter Beſtand 45). 843 Ferkel und Läufer. Be⸗ zahlt wurden für je 50 Ka. Leßendgewicht: Schafe 38—50, Kälber 58—86. Schweine 71 his 83, Ferkel bis 4 Wochen 16—25. üßer 4 Wochen 28—35 und für Läufer 40—53 Marl ver Stück. Marktverlaßf: Mit Kälbern leb— haft. ausverkauft: mit Schweinen lanaſam geräumt und mit Ferkeln und Läufern kleiner leberſtand. Lolale Nachrichten. * Viernheim, 4. Septembe Seplember. Der Zaubermonat im Zeitlauf des Jahres hebt an Der September iſt der farbengewaltigſte Künſtlei unter ſeinen zwölf Brüdern, der aus dem bunter Reichtum von Gottes Farbenpalette der vergehen! Natur noch einmal ein in leuchtender Schönheit ſchillerndes Gewand überwirft, ehe ſie das graue Kleid des Spätherbſtes anzieht. Wohl iſt das bunte Moſan der Felder unter dem Hieb der Senſe, die Blüten⸗ ppacht der Wieſen im Grummet vergangen, dafür zuellen aber immer neue Farbep aus dem dunklen Grün der Wälder hervor, hinter denen die Sonne ir. ſattem Rot als glühender Feuerball verſinkt. Es muß Wunder nehmen, daß der September ſo wenig beachtet oder doch zu wenig genoſſen wird, Er ſteht vielleicht etwas außerhalb der Saiſon. Es iſt nicht mehr recht Sommer und noch nicht ganz Herbſt. Die Reiſezeit iſt vorüber, die duftigen Kleid chen heißer Sommertage verſchwinden, die Garten⸗ plätze werden leer und eine raſche Dämmerung läßt, früher als ſonſt die Lichter des Abends erglimmen. Wenn uns auch warme Septembertage, die uns heuer bevorſtehen ſollen, noch veranlaſſen, vom Sommer zu ſprechen, und uns im Sommer zu fühlen, der Abend mit den ſteigenden Nebeln über den Wieſen, der küh⸗ len Dämmerung der Wälder, der bald in Nacht ver⸗ ſinkenden Stadt, gemahnen uns doch an die Nähe des Herbſtes. f g Aber auch der September hat ſeine Freunde nicht nur unter denen, die mit der Büchſe auf der Schulter über die Stoppelfelder oder durch die buten Wälder ſchreiten und nicht nur bei der Jugend, die ſich auf den leeren Feldern mit ihren Drachen tummelt, nein, bei allen denen, die Schönheit des Sterbens der Natur mit frohen Augen zu ſehen vermögen, die erkannt haben, daß alle Freude Wechſel iſt und denen ſich das Wunder des Lebens in jedem fallenden Blatt offen ⸗ bart. Ihnen wird vielleicht der September der liebſt Monat des Jahres ſein. Me a me den Sporttag de See unter den d ſtatifinden. ſchmuck, ebenſo zeigte der Bezirksmeiſter Phil. ſtark und treu mache in ihrem Glauben. e s getter 1 Die Ankunft Abend ff nibar ungünſtigſte 1 per- hältniſſen. Die e e ſelerlich ſeiten am Portal der Klrche konnten lelder nicht le Straßen gin relchen Fahnen ⸗ ingang zur Kirche feſtliches Gewand. Kurz nach 1/7 Ühe traf das Au des Hochwürdigſten Herrn eln. In der Kirche, die elne große Anzahl der Gläubigen barg, hielt der Hochwürdigſte Herr eine kurze Predigt. Er ſchilderte die Ginſetzung des Sa⸗ kramentes der hl. Firmung durch unſeren Herrn Jeſus Chriſtus, wie dle Apoſtel und die Ver⸗ ſammelten beteten und zu Gott flehten, daß der heilige Geiſt über ſie kommen möge 2 il eſe Sehnſucht und ſolches Verlangen ſollten auch die Firmlinge in ſich tragen; denn je größer das Verlangen, um ſo tiefer wird der heilige Geiſt in die Seele und das Herz eindringen, und fie ſtärken und kräftigen für den Kampf des Lebens. Hart und ſchwer iſt der Lebenskampf eines ech ⸗ ten und wahren Katholiken, der treu und feſt zu ſeinem Glauben ſteht. Darum iſt es doppelt notwendig, daß er gehacniſcht werde durch die Kräfte des heiligen Geiſtes. Nachdem der Hoch⸗ würdigſte Herr den Gläubigen den Biſchöflichen Segen geſpendet hatte, waren die Empfansfeler⸗ lichkeiten zu Ende. Tief und hehr war der Ein⸗ druck, den die Worte des Hochwürdlaſten Herrn in aber Herzen hinterlaſſen. Benedictus, qui venit in nomine Domini! * Die heilige Firmung wurde heute Samstag früh durch unſern Hochwürdigſten Herrn Biſchof Dr. Ludwig Maria Hugo, ca 800 Kindern unſerer Gemeinde geſpendet. Unermeßliche Gnaden ⸗ ſchätze hat der Hochwürdigſte Herr hierdurch un⸗ ſerer Gemeinde zufließen laſſen. Mögen alle dieſe Gnaden auf fruchtbaren Boden gefallen ſein, damit ſie wachſen und tauſend fällige Feucht tragen. „» Wertungsſingen der. kath. Kir⸗ chenchöre in Heppenheim, Zu dem Wer⸗ tungsſingen der kath. Kirchenchöre in Heppenheim lädt auch der kath. Kuchenchor„Cäcilia“ Viernh. ſeine Mitglieder recht herzlich ein. Abfahrt mit der O. G. G. 705 Uhr. Ankunft in Heppenheim 801. Um 9 Uhr Hochamt anſchließend Wertungs⸗ fingen. Nachmittags Feſizug und Wertungsſingen. Hierauf Kriuk und gemütliches Beiſammenſein. Der Viernheimer Kirchenchor iſt im kalh Vereins ⸗ haus untergebracht, wo auch das gemeinſchaftliche Mittageſſen ſtauftadet. Die Fahrt mit Sonn ⸗ tagskarte beträgt 1,10 Mk. Zur obigen Veran- ſtaltung wünſchen wir dem Herrn Dirigenten Lehrer Beller mit ſeiner wackeren Sangerſchar benen Eifolg. „Gemeinderatsſitzung. Am kommenden Dienstag den 7. Sept., abends 8 Uhr, findet im Sitzungsſaal des Rathauſes eine öffentliche Sitzung des Gemeinderats mit ſolgender Tages ⸗ ordnung ſtatt: 1. Erlaß einer Satzung über die Erhebung einer Wertzuwachsſteuer; 2. Waſſer⸗ verſorgung: hier Aufſtellung von Waſſermeſſern. 3. Desgl.zhler Aus führung Hausinpallat. gegen Teilzahlung; 4. Jerngasverſorgung: hier Vertrag mit der Sleferungsgeſellſchaft Rheinau; 5. Scha⸗ denſache des Peter Weidner III.: hier Entſchei⸗ dung über den Gatſchädigungsan ſpruch; 6. Wahl von 3 Mitgliedern des Schulvorſtandee; 7. Ver⸗ ſchiedenes. b * Ein ſchweres Gewitter entlud ſich in den geſtrigen Nachmtttagsſtunden über unſere Gegend. In ununterbrochener Folge zuckten grelle, krachende Blitze herab, zugleich öffneten ſich die himmliſchen Schleußen. Die gewaltigen Regen maſſen, die herniederſtrömten, gingen über das Maß der Wünſche weit hinaus. Wie ſchon immer, ſo mußten auch geſtern die bedauerns⸗ werten Anwohner der Seegartenſtraße uſw. das Waſſer aus ihren Kellern pumpen. Manche ſollen bis Mitternacht im Schweiße ihres Ange ſichts geſchafft haben Die Kanaliſation ver⸗ mochte die Waſſermengen nicht zu faſſen, ſodaß das Waſſer längere Zeit die Straßen überflutete. Bom O. E. G.⸗Bahnhof zur Schulſtraße hatte fich ein regelrechter Pendelverkehr mittels Hand⸗ wagen entwickelt. Das ſo geſchaffene Provlſo⸗ rium konnte jedoch den Bettſeb nicht ganz be⸗ wältigen, ſodaß viele zur Selbſthilfe ellen. Da ſah man geſtern ſehr gut angezogene Herren und Damen, die ihres Weges„fürbaß“ oder vielmehr„barfüß“ gingen, und den See durch⸗ kreuzten, der ſich ſo unverhofft dortſelbſt gebildet haſte und den Helm weg verſperrte. Einige Blitz⸗ ſchläge trafen die elektriſche Leitung, davon ging einer in das Türmchen an der Wagenhalle der O. E. G., ohne nennenswerten Schaden anzu⸗ richten. Am Abend war die Lichtverſorgung auf längere Zeit unterbrochen. Herr Gasmeiſter Mandel, fand nach emſigen Suchen in der Nähe der Korſettfabrik die Urſache der Störung in Geſtalt eines abgebrochenen Aſtes, welcher auf den Drübten hing und Kurzſchluß herbeigeführt hatte Nach 12 Uhr war die unangenehme Störung beſeitigt Auch ſonſt hinterließ das Wetter ſelne Spuren. Erde wurde ſortgeſchwemmt, Aeſte, teiweiſe von ansehnlicher Stärke, brachen herunter. So wurde auf dem Platze vor der Goetheſchule einer der ſchönen Bäume ſtark in Mltleidenſchaft gezogen. Gegen /¼8 Uhr hatte ſich das Gewitter ausgetobt und zog in Richtung der Bergſtraße ab. » Geſchäftseröffaung. Bürger unſerer Gemeinde, die Herrn Franz Köhler und Ludwig Roos haben unter der Firma Köhler u. Roos eln Juſtallationsgeſchaft verbunden mit — * Spmglerel und mechau. Werklältte ir bet Weln⸗ wehr⸗Kapelle findet morgen Sonntag, und Zwel junge ö helmeiſtr. 28 eröffnet. g „Ein Garten⸗Konzert der Feuer⸗ zwar ab nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr im Reſtaurant„Deutſcher Kalſer“ am O. E. G. Bahnhof, Beſitzer Karl Lamberth, ſtatt. Man hat alles aufgeboten, den Gäſten einige ange⸗ nehme Stunden zu bereiten und iſt ein Beſuch ſehr zu empfehlen. d „ Zentralverband. Morgen Sonntag mittag 2 Uhr Verſammlung in der Goetheſchule. Siehe Inſerat. „ Radfahrer⸗Bund Viernheim. Mor⸗ gen Sonntag halbjährliche Generalverſammlung im Vereinslokal. „Ein Gartenfeſt mit anſchließender italieniſcher Nacht veranftaltet morgen Sonntag das Etabliſſement„Schwarzer Peter.“ * Gartenſeſt. Der Radſport Germania neranſtaltet morgen Sonntag in ſeinem Lokal „Zum Schützenhof“ ein Gartenfeſt großen Stils. Verloſung, Komiſche Vorträge etc. wechſeln in bunter Reihenfolge und werden den Beſuchern ſchöne Stunden bereiten. Der Beſuch kann einem jeden beſtens empfohlen werden. * Reichsbaunner. Morgen, Sonntag vorm. 1045 Abfahrt der Mitgtleder nebſt Fami⸗ Ulenangehörigen vom Staatsbahnhof zum Re- publikaniſchen Tag nach Worms. Fahr⸗Preis Sonntagskarte 1,10 Mk. Perſonalausweis nicht wergeſſen. „ Zur„Weinheimer Woche“. Man kann ſich von der Ausdehnung dieſer Veranſtal⸗ tung wohl dann am beſten ein Bild machen, wenn man erfährt, daß rund 160 Firmen aus Handel, Induſtrie und Gewerbe den Beſuchern Gelegenhelt bieten, ſich von der Lelſtungsfählg⸗ keit und Güte heimiſcher Produkte zu überzeugen. Außer den aus dem Inſerat erſichilichen Programm- punkten ſind noch Leichtathletik Wettkämpfe und Kleinkaliberſchleßen geplant. Als letztes ſport⸗ liches Ereignis ſoll eine Sternfahrt des A. D. A C. ſtattfinden, zu der ſich bereits ca 150 Motor⸗ rad⸗ und Autofahrer gemeldet haben. So bat die Ausſtellungsleitung in unermüdlicher Arbeit es verſtanden, jedem Geſchmack Rechnung zu tragen und hat ein Werk vollendet, daß ſich jedem balf. Die„Weinheimer Woche“ ſoll elne Macht ⸗ kundgebung heim. anderen gleicher Art würdig zur Seite ſtellen U es Helmatgedankens und auch der A 0 gleit heimiſcher Indyſtrie und hei⸗ miſchen Handels ſein. Ihr alle Bedürfuſſſe und jeden Geſchmack iſt ſomit Rechnung getragen. Gafhöfe werden auch ihr Beſtes tun, um jedem Beſucher angenehme und frohe Stunden zu be⸗ reiten. Ein Beſuch dieſer Ausſtellung iſt j der⸗ mann zu empfehlen; für die Heimfahrt ſind ſpäte Extrazüge vorgeſehen. * Ortsmeiſterſchaften im Nadſport Der Radfahrer Verein Einigkeit häu am 19. Sept. 26 ein Waldfeſt ab, verbunden mit Orts- meiſterſchaften. Es haben ſämtliche Verelne ihre Meldung abgegeben und ſind deshalb hartnäckſge Kämpfe zu erwarten. Heiß wird es her ehen um den Orismeiſter im Mannſchaftsfahren, denn hier find ſich alle Mannſchaften gleich und nie⸗ mand kann die Slegermannſchaft ſchon j zt be⸗ nennen. Heißer noch wird um die Palme des Sieges im Elnzelfabren geſtritten werden, denn es werden die Ottsmeiſterſchaften herausgefahren im Fliegerrennen in 3000, ſowie in 1000 mtr. Auch im Lanaſamfahren winken dem Sieger die Ortsmeiſter Plaketten. Geſagt kann ſchon jetzt werden, daß dieſer Tag eine Senſatſon für Vlern⸗ heim iſt, daß dieſer Tag ein Hochgenuß für jeden Sportsmann ſein wird. „Circus Carl Hagenbeck in Mann- Wir möchten nicht verfeblen, nochmals darauf hinzuweiſen, das Crcus Carl Hagenbeck Samstag und Sonnabend je zwei Vorſtellungen, nachmittags 3 Uhr und abends 7¼ Uhr veran⸗ ſtaltet. Die Nachmittagsvorſtellungen enthalten ungekürztes Abendprogramm, obwohl Kinder unter 14 Jahren nachm. halbe Preiſe bezahlen. Die letzte Mannheimer Vorſtellung des Circus Carl Hagenbeck findet unwiderruflich ſchon am Donnerstag, den 9. Sept, abends 7/ Uhr ſtatt. „Sportliche Erfolge. Zu dem am vergangenen Sonntag ſtaltgefundenen Jubiläums Wettſtreit in Frankfurt, hatte der V. f. Sp u. K. Viernheim 4 Mitglieder entſandt. Unter ſtarker Konkurrenz gingen Schwab und Benz ſtegreich hervor. Nicht zu vergeſſen ſei auch der Kampf zwiſchen Peter Samstag, und dem Meiſter Gehring. Sams tag mußte jedoch in der 18. Min. elne Niederlage einſtecken, was ihm alle Ehre macht. Schwab und Benz holten ſich zwei ver⸗ diente Siege den 6. und 8. Preis. Kraft Hell die Antwort, „törichte“ Frage gegeben wird. Man bedenkt eben nicht, daß es viele Dinge gibt, die— dem edlen Sport 1 Geſchäftliches. „Das weiß doch jedes Kind“ ist die höufig auf eine vermeintlich trotzdem ſie eigentlich jedem Schulkinde ſchon geläufig ſein müßten— ſelbſt manchem Er⸗ wachſenen unbekannt geblieben ſind. So trifft man z. B. auch noch Hausfrauen an, die nicht wiſſen, daß ſie vieler Sorgen enthoben ſind, wenn ſie Maggi's Würze vorrätig halten. Wenige Tropfen der altbewährten Maggi's Würze genügen nämlich, um ſchwache Suppen und fade Soßen zu verbeſſern und um Ge⸗ müſen und Salaten feinen Wohlgeſchmack zu verleihen. Gottesdienſt⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde. 15. Sonntag nach Pfingſten ½7 Uhr bl. Meſſe. ½8 Ubr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kinderweſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. Darauf kirchliche Verſammlung der jünge ren Abteilung der Marian Jünglings⸗ Sodalität(Anweiſung der Plätze.) 2 Uhr Andacht. Die Verſammlung der 1. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongregatlon fällt aus. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: 6 Uhr beſt. Amt für Anna M. Hofmann geb. Winkenbach, Eltern, Schwie⸗ gereltern und Ahgehörlge.. ¼7 Uhr beſt. E⸗A. für Joh. Hoock 8., Krieger Sohn Michael und Schwie⸗ gerſohn Edmund Adler, Eltern, Schwie⸗ gereltern und Angehörige. N Dienstag: 6 Uhr beſt. Amt für Michael Weis, Ehifcau Maria geb. Winkenbach, Tochter Anna, Großmutter u. Angehörige.. ¼7 beſt. Amt für Kath. Schloſſer geb. Mittwoch: ½6 Uhr beſt. E. A. für ledig 7 Jakob Schmitt, Sroßvater Jakob Helbig und Sohn 1 Krieger Leonhard Helbig nnd Tochter Barbara geehl. Martin. ¼7 uhr beſt. G.-A. für Jakob Kempf 4., Eltern, Schwiegereltern und Schwager Andreas Zöller. N Donnerstag: 6 Uhr beſt. Amt für Kath. Wunderle geb. Herſchel, Eltern, Schwieger · eliern und Mutter Magd. geb. Haas. 7 Uhr beſt G.⸗A. für Luiſe Bugert geb. Schloſſer, Tochter Luiſe geehl. Beikert und Schwiegertochter Anna geb. Effler. Freitag: 6 Uhr beſt. Amt für die beiden Schweſtern Kath. u. Anna Barbara Hoock geb. Klod, Kinder Valentin und Marg. ¼7 Uhr beſt. E-A. für Adam Lanz, Schwiegereltern u. Schwlegertochter Anna Lantz geb. Eiſinger. Samstag: 6 Uhr beſt. Amt für Joh Frz. Mandel, Vater, Schwiegereltern Lorenz Adler 4, Ehefrau Cäctlie geb. Gutperle und Tochter Magdalena f 0 7 Uhr beſt G. A. für lediz +Auguſt Werle, belderſeltige Großeltern Ad. Werle und Cäcilte geb. Adler und Philipp Berg⸗ mann und Anna Maria geb. Barth und Angehörige Am Montag iſt bei den Engl Fräulein, am Donnerstag bei den barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt um ½7 Uhr gemelnſchaflliche hl. Kommunion für die 1. und 2. Abtellung der Jungfrauen⸗Kongre⸗ gallon zugleich auch für die Schülerinnen der Herren Rektot Gillig, Lehrer Walter und Frl. Koob. Beicht Samstage 2 Uhr. Es wird den Gläubigen bekannt gegeben. daß wieder Beſtellungen von Aemtern entgegen⸗ genommen werden. Am nächſten Mittwoch iſt Maria Geburt. Darum am Dienstag von ½6 bis 7 Uhr Beichtgelegenheit. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Sonntag, den 5 September 1926. Vorm. 8 ½ Uhr: Chriſtenlehte. Vorm. 9¼ Uhr Gottesdienſt. Vorm. 10½% Uhr: Kindergottesdlenſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein u. Mädchen · bund. 1 Knapp Schwiegervater Nikolaus Schloſſer und Angehörige. Donnerstag. den 9. September 1926: Abends 8⅛ Uhr: Uebungsſtunde des Frauenchorz Anitlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Aufſtellung von Urliſten zur Be⸗ rufung von Schöffen und Geſchworenen. Die Liſte zur Berufung von Schöffen und 98 Geſchworenen für das Jahr 1927 liegt vom 3. bis einſchließlich 10. d. Mts. auf dem Rat⸗ Haus— Zimmer 23— während der üblichen Büroſtunden zu jedermanns Einſicht offen. Viernheim, den 2 September 1926. Heſſ Bürgermeiſterei Viernheim. J. V. gez. Roos. Untererhebſtelle. Nächſten Montag, Dienstag und Mittwoch 5 wegen dringlicher Abrechnungen geſchloſſen. Nächſe Zahltage ſind Donnerstag, Freitag X nud Samstag. Kirchner. Lepensonaltsberstesgerung. Am miwwoch, b. 15 Sept. 1026 vormittags 9 Uhr Laſſen die Erben der Joh. Adam Moos J. Gheleute von Viernheim, die nachgenannten, in der Gemarkung Viern⸗ cheim gelegenen Grundſtſicke, als 1. Flur, J. Nr. 748 Grabgarten Mannh.ſtr. am 381 2. Flur. 1 Nr. 749 Hofreſte Mannh.ſtr Nr 10m 356 3. Flur XVI, 93 Acker an der Hühnerheck qm 1556 4. Flur V Nr. 159 Acker im Berlich 2 Gew. am 3450 auf dem Oetsgerichts büro dahier öffentlich freiwillig moſſtbietend verſteigern. Die Verſteigerungsbedingungen ſowie der Auszug „aus dem Grundbuch können auf dem Geſchäfts zimmer des heſſiſchen Ortsgerichts während der Geſchäftsſtunden eingeſehen werden. Biernheim, am 3. September 1926. Heſſ. Ortsgericht Viernheim. 11 Schuchmann. ppeler-örsahbberen Harmonſe kitglled des Deutschen Arheitersfngerhundes. Heute abend ½ 9 Uhr * e Um vollzähliges Erſcheinen n leitet ö K Der Vorſtand. 8 direkt am O. E. G. ⸗ Bahnhof. 1 Es laden freundlichſt ein Feuerwehrkapelle Viernheim f Für 1a Speiſen und Getränke und abends Gartenfest Es ladet freundlichst ein 30e S 2 8, denſſher Kaser Sonntag nachmittag ab 4 Uhr und abends ab 8 Uhr großes 98 enRfEN-HonzkRf ausgeführt von des hieſigen Feuerwehr Kapelle. kannter Güte iſt beſtens Sorge getragen. mit musikalis cher Unterhaltung. Der Restaurateur. J. Ludwig. Bei ungünstiger Witterung findet die Veranstaltungen im Lokalstatt. 2 herzlichst ein. gesorgt. Karl Lamberth. 5 in alsbe⸗ Wir laden hierdurch nochmals alle niesigen Vereine sowie Freunde und Gönner des Vereins zu unserem morgigen Gartenfest im Lokal zum„Schützenhof“ Für gute Unterhaltung ist in jeder Weise bestens Der Vorstand. zielle Unterstützung sugen wir auf Danksagung. 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Er erklärte u. a., der Völkerbund biete augenblicklich die ſicherſte Garantie für den Frieden der Welt. Er 5 davon ſchon Beweiſe abgelegt. Alle Staaten, die Mitglieder des Völkerbundes ſeien, müßten in freimütiger Solidarität ihre vorübergehenden Sor⸗ gen der Eigenliebe und des Sonderintereſſes zu⸗ gunſten des 9 0 Friedensinſtituts zurückſtellen. Für mich perſönlich, fuhr er fort, heißt die Ver⸗ teidigung des Völkerbundes die Verteidigung des Friedens ſelbſt. Ich bin feſt entſchloſſen, in den jenſt des Völkerbundes alle meine Kräfte und meinen ganzen Geiſt zu ſtellen. Ich verlaſſe Pa⸗ ris, mehr als jemals von dieſen Gedanken inſpi⸗ riert, die mich übrigens bisher immer nach Genf begleitet haben.— Er verheimliche ſich keineswegs die Schwierigkeiten, die die Hinderniſſe böten, die noch zu überwinden ſeien, um das Locarnowerk zu vervollſtändigen und ihm volles Leben zu ver⸗ leihen. Er ſei gewiß, daß Kritiken ihm ſicher ſein würden und er ſehe voraus, daß das Friedens⸗ werk von Genf und Locarno nicht ohne Schwierig⸗ keiten in die Tat umgeſetzt werden könnten. Der Friede ſei aber ſein Ziel und ihm widme er alle ſeine Mühe. Alle Staaten, die Mitglied des Völ⸗ kerbundes ſeien, müßten ihren ganzen Mut u. ihre ganze Loyalität aufbieten für das Genfer Inſtitut, für den beſten Erfolg des Friedenswerkes. Die icherſten Unterpfande des Friedens ſeien Aufrich⸗ ligkeit, guter Wille und Loslöſung von allen Son⸗ derintereſſen. Eine Tangerkonferenz in Genua. London, 2. Sept.„Daily Telegraph“ teilt mit, in Londoner politiſchen Kreiſen nehme man an, daß Genua Tagungsort für eine nach Beendigung der Völkerbundsverſammlung einzuberufende Tangerkonferenz ſein werde. Die„Mor⸗ ming Poſt“ ſchreibt über die Aufnahme Deutſch⸗ lands in den Völkerbund u. über die Beſatzungs⸗ frage, die Fortdauer der Beſatzung ſtimme nach allfierter Auffaſſung dadurch mit dem Locarno⸗ vertrag überein, da dieſer den Verſailler Vertrag nicht abändern könne. Immerhin wären die Alliierten zu einer beträchtlichen Verminderung der Beſatzungsarmee bereit. Das offizielle Me⸗ morandum der Botſchafterkonferenz ſpreche von einer reduction ſenſible, wobei ſich jetzt die Frage ergebe, was hierunter zu verſtehen ſei. Die au⸗ deren Schwierigkeiten, fährt das Blatt fort, er⸗ geben ſich aus der Kontrolle der entmilitariſier⸗ ten Zone. Es heißt, Frankreich werde in Genf die Einſetzung einer dauernden Kontrollkommiſ⸗ ſion für das Rheinland verlangen. Berlin, 2. Sept. Die„Tgl. Rundſchau“ er⸗ fährt von unterrichteter Seite, daß die Meldung, wonach auf einer nach der Völkerbundstagung einzuberufenden Konferenz über die Tangerfrage auch Deutſchland hinzugezogen und eventuell auch ſpäter an der Verwaltung des Tangergebietes beteiligt werden ſolle, nicht den Tatſachen ent, ſpricht. Die Frage der Zuziehung Deutschlands Verhandlungen über die Tangerfrage ſei bei ben letzten Verhandlungen der Juriſten überhaupt nicht berührt worden. Es ſei auch nichts darüber bekannt, daß bei den in der Tangerfrage intereſ⸗ ſierten Mächten die Abſicht beſtehe, Deutſchland zu Beſprechungen über die Tangerfrage zuzuziehen. 5 . Vom ſländigen inkernakionalen 5 Gerichtshof. Viernheimer Ein Teil der in⸗ und ausländiſchen Zeitungen hat vor Nen ge Tagen viel über erſchütternde Ereigniſſe in etvußland zu berichten gewußt. Hätte man allen dieſen glauben gewollt, ſo gäbe es in Rußland keine Bolſchewiken mehr: ihre Führer hätten einander au ſſen. Dieſe Meldungen in der troſt⸗ loſen und ereignisarmen Sauregurkenzeit waren direkt aus dem Finger geſogen. Aber etwas hat ſich dennoch zugetvagen. Ohne Feuer gibt es keinen Rauch und den ſchwelenden Rauch ſpürt man. Mehr noch: in Rußland vollzieht ſich eine tiefere Wandlung, als die blutigen Ereigniſſe, über die in ſenſationeller Aufmachung be⸗ richtet wurde, bedeuten konnten. Dem lüſternen Leſer muß man blutrünſtige Geſchichten auftiſchen, zumal über Nußland, wo die ſchauerlichſten Sachen vorkommen können. Der aufmerkſame Beobachter wird mehr ſehen, als nur die roten Blut- und Feuer- flammen einer neuen modernen Revolution. Er wird den Modergeruch des Bolſchewismus ſpüren. Der ruſſiſche Schrecken ohne Ende kann ein ſchreckliches Ende nehmen, aber er hat es diesmal wicht getan. Lenins Tod brachte einen verhängnis⸗ vollen Riß in die Partei. Es ſchien damals, vor zweieinhalb Jahren, ſie würde in die Brüche gehen. Scharf wurde der Kampf um den Sitz des bolſche⸗ wiſtiſchen Dalai⸗Lama geführt und Trotztiunter⸗ lag damals der Partei, der Kaſte. Man ſchickte ihn an die friſche Luft und ſein Hitzkopf beruhigte ſich. Lenin wurde durch die„Troika“ Stalin⸗Sinow⸗ jew⸗Kamen ew eerſetzt. Der erſte hatte die nötige Härte und Geradheit, der zweite war der Großredner der Kaſte und der dritte war eine Null, vor der ein- mal Lenin als Nennzahl geſtanden hatte. Ueberhaupt gehörte gerade Sinowjew und Kamenew zu der alten Garde der Bolſchewiken.(In Paris gab es einmal überhaupt nur dieſe beiden und Lenin in der Partei.) Mit der Schaffung der Troika erging Befehl, die Diskuſſion zu unterbrechen. Und die Diſziplin war ſo groß und der kürzlich verſtorbene Dzerzinſky ſo all⸗ gewaltig, daß man die theoretiſchen Erörterungen über das, was Lenin eigentlich mit der Revolution vorgehabt hatte, ſofort unterbrach und ſelbſt Trotzki aus dem Exil zurückkommen ließ, weil er ſchon maul⸗ tot und ſomit ungefährlich geworden war. Was hatte er gewollt? Er wollte eine Fraktion in der Partei ſehen, der es geſtattet wäre, Kritik zu üben. Er wollte nur eine zahme Oppoſition inner⸗ halb der Partei, ein wenig Parlamentaris⸗ mus. Er wollte der Partei allmählich aus den Scheu⸗ klappen des mit ſeinem Meiſter erſtarrten„Leninis⸗ mus“ heraushelfen. Die Deuter und Epigonen Lenins hatten nicht das nötige Talent, lebenskräftige Folge⸗ rungen zu ziehen. Lenin hatte manches fieberhafte Zeug zuſammengeſchrieben, vieles nur im Schema ge— geben und weil aus dem Ganzen richtig nichts zu machen iſt, konnten die Theoretiker(Bucharin, Ka— menew) weiter nichts erfinden, als das leninſche Dogma kritiklos wiederzukäuen. Aber das Leben ſchmiß eins nach dem anderen aus dem leninſchen Kram über den Haufen. Hatte man die Kritik in der Partei gedämpft, ſo war ſie trotzdem da und vom Leben ſelbſt gegeben. Die gelehrten Mot— ten der Revolution konnten weiter an dem leninſchen Archiv ſchnuppern, aber für die Großhälſe waren die glücklichen Tage vorbei. Die hohen Reden zogen nicht mehr. Sinowjew war überflüſſig. Er war auch bis dahin nur ein Planet Lenins geweſen, der nur auf der Rednerbühne in fremdem Licht ſtrahlte. Die Was geht in Rußland vor ſich? ihnen getriebenen Oypoſition Partei hatte 1924 ihm, das Leben Trotzki und der nach Anzeiger Stow; jew ſah dies wohl und um ſich für ede Mögltehkelt die 2 zu ſichern, g. er wieder auf die berüchtigte Weltrevolution. zei iſt ex zweimal unangenehm hereingefallen: vor den engliſchen Wah⸗ len im Herbſt 1924 und mit dem Streik der engliſchen Grubenarbeiter. Den Zuſammenbruch des Streikes ſchiebt man in Rußland dem Vorſitzenden der„Ko⸗ mintern“ in die Schuhe, der nicht genug Klugheit walten ließ. Da ſtarb Dzerzinſſky. Und wieder dam die zurückgehaltene Oppoſttion zum Durchbruch. Es iſt ſchon bekannt, welche Grobheiten ſich die bol⸗ ſchewiſtiſchen Miniſter an den Kopf geworſen haben und was Dzerzinſty über einige ſeiner Kollegen geſagt hat... Es kam in der Folge zu argen und ſehr heftigen Auseinanderſetzungen, Sinowjew flog aus dem Politiſchen Bureau der Partei hinaus, ebenſo mehrere ſeiner Freunde, Kamenew verlor ſeinen Poſten als Handelsminiſter. Um ein Haar wäre die Disbuſſion in die Provinz übergegangen. Aber noch einmal ſiegte der Kaſtengeiſt der Partei: es erschien eine Order, den Streit zu unterbrechen und ſchon regnet es Reſolutionen aus der Provinz, die ſich ge⸗ gen die Bildung von Fraktionen in der Partei aus⸗ ſprechen und die Oppoſition gibt defattiſtiſch klein bei. Trotzki bliebdiesmal im Schatten. Er war klug genug und ſchwieg. Er ſelbſt hat einmal Sinowjew einen Dummkopf genannt und wußte, daß dieſer Lebemann mit dem Nerogeſicht kein Führer ſein konnte... Trotzki war es, auf den ſich viele Augen richteten. Man weiß, daß er in der Armee Anhang hat, aber er ſelbſt fürchtet dieſe Armee. Eine neue Prätorianerrevolte würde ſich in nächſter Zu⸗ kunft gegen ihre kommuniſtiſchen Helden richten. Denn die Armee iſt nicht mehr kommuniſtiſch, ſie iſt nicht einmal politiſch gefärbt. Ihr kommender Dik⸗ tator wird die Galgen für die Bolſchewikenführer aurf⸗ richten.... Daher wagte es auch die Oppoſition nicht, an die Armee zu appellieren. Und ohne mili⸗ täriſche Gewalt iſt nichts zu machen. Die Arbeiter laſſen ſich nicht mehr auf die Barrikaden locken. Da⸗ her hat ſich die Partei auch jetzt behauptet, weil ihr die Polizei und die umgetaufte Tſcheka treu blieben und die Armee auf ihren Mann wartet, den Trotzki auf die Dauer noch nicht ſtellen kann. Die größte Maſſe iſt paſſiv. Unter der kom⸗ muniſtiſchen Walze würbe geworden. Und nach dem großen Aderlaß der letzten Jahre kaum gewillt, wieder einmal das Kanonenfutter der Revolution zu liefern. Die Maſſe fürchtet ſich inſtindtiv vor einem neuen Umſturz. Sie verfolgt mit Intereſſe den Zerſetzungsprozeß innerhalb der kommuniſti⸗ ſchen Partei und ſie duldet die Zwangsherrſchaft, wie ſie den Zarismus in den Jahren ſeiner Fäulnis ertrug. Aber gerade aus dieſer Fäulnis ſtammt der Frühling 1917, der Frühling der ruſſi⸗ ſchen Freiheit. Man muß ihn nur abwarten können. In Rußland hat es in den letzten Wochen keine Senſationen gegeben. Und trotzdem iſt vieles ſichtbar geworden: 1. es gibt eine ſtarke Oppoſition innerhalb der Partei; 2. die ſanatiſchen Nachfolger Lenins werden allmählich politiſch kaltgeſtellt; 3. die Brücke zwiſchen der bolſchewiſtiſchen Regie⸗ rung und der Dritten Internationale(Sinowjew) iſt zuſammengebrochen! 4. die Armee hat mit keiner Gruppe mitmachen wollen, ja keine dieſer Gruppen Armee. len. Die üble Methode, den politiſchen Gegner dadurch matt zu ſetzen, daß man ihn perſönlich verunglimpft, hat in der Tat Formen angenom⸗ men, gegen die ſich die Anſtändigen von rechts bis links zu einer gemeinſamen Front der Abwehr Genf, 2. Sept. die Konf der Signatarmächte des Statuts des ſtän digen internationalen beſprach in verhandeln wird. Der Vorſitzende ſeiner Eröffnungsanſprache die Vorgeſchichte der Konferenz und erklärte, man ſolle ſich den Aus- ſpruch Chamberlains zum einigten Staaten zu befriedigen. ſtändigen Gerichtshofes von großer Bedeutung ſein. Der Vorbehalt der Vereinigten Staaten habe ſeinen Grund darin, daß dieſe zwar das Protokoll des ſtändigen Gerichtshofes annähme, jedoch nicht wünſchten, Mitglied des Völkerbun⸗ deß zu werden, ſchon darum nicht, weil der Völ⸗ kerbundspakt auf dem Verſailler Vertrag beruhe, 17% eee Einheitsſront der Anſtändigen. Der Einheitsfront der Anſtändigen, die ſich angeſichts des tückiſchen An⸗ ſchlags auf die Ehre des Miniſters Se⸗ vering gebildet hat, ſchließt ſich jetzt der parteiamtliche Preſſedienſt der Deutſchen Volkspartei, die„Nationallibe⸗ rale Korreſpondenz“, mit fol⸗ gender Erklärung an: „Mehrere Zeitungen hatten in den letzten Ta⸗ gel, gestützt auf augebliches Material eines ftü⸗ heren Sozialiſten Schlichting, Anklagen gegen den preußiſchen Innenminiſter Severing erhoben. Se⸗ bering hat ſoſort die gegen ihn erhobenen Be⸗ ſchult gungen widerlegt und zurückgewieſen. Neue⸗ ren Preſſemekdungen zuborg: hat nun der deutſch⸗ le Landtagsa nete nation Juſtizrat Lüdicke das Mandat für Schlichting ae ge. diefer nter dem U ö ücken des Verteidigers leert 1 ö ge* für die meue 12— gegen Bolte das zutreſſen, ſo wäre es ein 2— Abe de 6 5 1 ga ae ae E immer flürker abgestoßen für Geſtern trat hier die Konferenz Gerichtshofes zu⸗ ſammen, die über die amerikaniſchen Vorbehalte Motto e de es nicht ſchwer ſein dürfte, die Wünſche der Ver⸗ e ae ö Der Beitritt Vereinigten Staaten werde für die Zukunft des zuſammenſchließen müſſen. Der perſönliche Kampf iſt ein Zeichen politiſcher Unreife. Vielleicht iſt er dadurch zu erllären, daß wir noch ein politiſch junges Voll ſind. Die politiſche Oppoſition hat vor dem Privatleben und der Privatſvohnung des Gegners halt zu machen. Kehre jeder vor ſeiner Tür. Anders können die Dinge freilich liegen, wenn es ſich um Fälle nachgewieſener Korruption oder um kriminelle Vergehen handelt. Aber wo iſt der Politiker mit normalem Verſtand und geſun⸗ den Sinnen, der derartiges dem preußiſchen In⸗ tenminiſter zutrauen wollte! Wir haben das Sy⸗ ſtem Sevcring oft geung bekämpft, aber gerade des⸗ halb auch anerkannt, daß Severing ein Mann von politiſchem Format und zweiſelsſreier moraliſcher Qualität iſt. Hoffen wir, daß der neueſte„Fall Severing“ durch die ſaſt allgemeine Ablehnung, die das Vorgehen Schlichtings und ſeiner Geſin⸗ nungsverwandten gefunden hat, zu einer Beſſerung der politiſchen Sitten führt. Es ſollte auch iu Deutſchland felbſtverſtändlich ſein, die perſönliche Unantastbarkeit des politiſchen Gegners anzu⸗ erkennen.“ 1 Ein Brief aus Doorn. Vor einiger Zeit wurde ein Brief erwähnt, den Wilhelm U. aus Doorn dem amerikani⸗ ſchen Profeſſor Hermann Bernſtein hat zu⸗ gehen laſſen. Profeſſor Bernſtein hat ein Buch „The Road eto Peace“,„Der Weg zum Frie⸗ den“, geſchrieben. Ein Exemplar hat er nach Doorn geſchickt. Wir ſind in der Lage, jetzt den Wortlaut des kaiſerlichen Briefes wiederzugeben: Haus Doorn, Holland, 26. Juni 1926. Herrn Hermann Bernſtein, New⸗Pork. Sehr geehrter Herr! Mit Bezug auf Ihr an Se. Majeſtät den Kai⸗ 5 gerichtetes Schreiben vom 17. Juli habe ich ie Ehre wie ſolgt zu antworten: a Der einzige Weg zum Frieden beſteht darin, Deutſchlands Schuldloſigkeit am Kriege anzu⸗ erkennen und das ſchmachvoll auferlegte Ver⸗ ailler Schanddiktat zu beſeitigen. das auf die Mothe von Deutſchlands Schuld gegründet iſt ſewie Deutschland zu ſeinem Varlriegszultande einer Monarchie unter ſeinem Kaiſer zuruczu⸗ führen. Ohne dies wird es niemals Frieden geben! Der deutſche Kaiſer hat dreißig Jahre lang den Frieden der Welt zu bewahren gewußt; mit Gottes Hilfe wird er es wiederum tun. Auf Allerhöchſten Befehl Sr. Majeſtät des Kaiſers und Königs. ö (gez.) Graf Finkenſtein. Wilhelm II. iſt noch immer überzeugt, daß es ohne ihn nicht gehe. Wenn er nicht wieder er wird, iſt jeder Gedanke an Frieden ausgeſchloſſen. Die früheren Leiſtungen ſeines politiſchen Genies haben allerdings bei denjenigen, die ſchaudernd das Reſultat geſehen haben, nicht gerade ein un⸗ eingeſchränktes Vertrauen hinterlaſſen. Aber Wil⸗ helm hat nach wie vor einen ſchönen Glauben an ſich ſelbſt und an ſeine göttliche Sendung und da kann man, wie die populäre Redensart heißt, nichts machen. Eine Länderkonferenz in Berlin. Berlin, 2. Sept. Wie verlautet, dürften in der dritten Septemberwoche die Vertreter der Länderregierungen zu einer Konferenz über eine Reihe von Geſetzentwürfen, die im Reichsminiſterium des Innern fertiggeſtellt wor⸗ den ſind, zuſammentreten. Was den Referenten- entwurf des Reichsinnenminiſteriums zum Aus⸗ führungsgeſetze betreffend Artikel 48 der Reichs- verfaſſung anlangt, machen ſich von juriſtiſcher Seite gewiſſe Bedenken bezüglich einer Reihe von Einzelheiten geltend. Man rechnet daher mit eini— gen Abänderungen. Dr. Marx an die Konferenz für europäiſche Verſtändigung. Berlin, 2. Sept. Ein Telegramm des Reichs⸗ kanzlers Dr. Marx an die Konferenz für euro⸗ päiſche Verſtändigung hat folgenden Wortlaut: „Namens der Reichsregierung, die den Beſtre⸗ bungen der Konferenz für europäiſche Verſtändi⸗ gung größtes Intereſſe entgegenbringt, übermittle ſch der Tagung die beſten Wünſche zu einem ge— Samstag, den 4. September 1926. Miniſter Dr. Bell kommt ins Rheinland. Beſuch in der Pfalz. Berlin, 2. Wie wir von zuſtänditer Stelle erfahren, wird Reichsminiſter Dr. Bell in ſeiner Eigenſchaft als Reichsjuſtizminiſter am Deu r e ee in Köln, der in der übernäch⸗ ſten Woche ſtattfindet, teilnehmen. Am erſten und zweiten September hält ſich Dr. Bell, der be⸗ kanntlich auch Miniſter für die beſetzten Be⸗ biete iſt, in Koblenz auf, wo er als Vertteter der Reichsregierung an der Tagung der Görres⸗Geſellſchaft und an der großen Görres⸗Kundgebung teilnehmen wird. Von Kob⸗ lenz begibt ſich Dr Bell nach Köln, wo er bei den Begrüßungsfeierlichkeiten auf dem Juriſtentag eine Rede halten wird. Weiter iſt ein Beſuch in Düſſeldorf vorgeſehen. Hier wird Dr. Bell eine Beſprechung mit führenden Perſönlichkeiten des Rheinlandes haben. In Düſſeldorf wird der Reichsjuſtizminiſter Gaſt des Landeshauptmanns der Rheinprovinz Dr. Horion ſein. Wie wir weiter erfahren, wird der Miniſter außerdem Ende des Monats noch einmal eine beſondere Informationsreiſe ins beſetzte Gebiet au⸗ treten, die ihn außer ins Rheinland auch nach Heſſen und der Pfalz führen wird. Der Niedergang des Handwerks und deſſen Wiederaufſtieg. Dr. H. W. Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts beherrſchte das Handwerk das gewerbliche Gebiet. Mit der erfolgten Aufhebung der Zünfte waren Ver⸗ hältniſſe eingetreten, die auf die Lage des Handwerks verſchlechternd wirkten. Die nun N Gewerbefreiheit gab, wie es hieß, dem Handwerks⸗ meiſter die Möglichkeit, ſeine perſönliche Tüchtigkeit voll zur Geltung zu bringen. Tatſächlich ſind auch viele Handwerker zum kleinkapitaliſtiſchen Unter⸗ nehmer oder gar zum großen Fabrikanten empor⸗ geſtie gen. Doch die Zahl derer, die zu Flick⸗ arbeitern, Heimarbeitern und Fabrikarbeftern herunterſanken, war viel größer. Nun ſchrieb man alle Uebelſtände der Gewerbefreiheit zu. Aber hier war nicht der entſcheidende Grund für den Niedergang des Handwerkes 5 zu ſuchen, ſondern im Bereich der volkswirt⸗ ſchaftlichen Bedarfsgeſtaltung. Zunächſt in der Konzentration des Bedarfes. Die ganze Ent⸗ wicklung des 19. Jahrhunderts hat einen Maſſen⸗ bedarf von Induſtrieprodukten geſchaffen. Wohl hat die obere Schicht des ſtädtiſchen Hand⸗ werks es verſtanden, ſich techniſch und kauf⸗ männiſch den Bedürfniſſen der Gegenwart anzupaſſen.(Einrichtung don Verkaufsmagazinen, Einführung von Maſchinen im Produktionsbetrieb uſw.). Doch zeigte ſich beim weitaus größten Teil des Handwerks die Tendenz des Niederganges, der allgemein mit dem größten Intereſſe entgegenge⸗ arbeitet wurde. Es ergibt ſich aus all dem die Wichtigkeit der auf Grund dieſer Verhältniſſe entſtandenen Hand⸗ werkerfrage, da die Zahl der in den Städten und auch auf dem Lande tätigen Handwerker immer⸗ hin noch außerordentlich groß iſt. Es darf dabei nicht vergeſſen werden, daß die Lage des Handwerks be⸗ ſonders mit der Lage des kleinen und mittleren Handels enge verknüpft iſt. Deshalb müſſen auch die Maßregeln zur Löſung der Handwerkerfrage dem mittleren und kleinen Handelsſtande zu Gute kommen. Aller chriſtlichen Sozialpolitik muß an der Handwerkerfrage deshalb viel gelegen ſein, weil die ſelbſtändigen Handwerker einen großen Prozentſatz des Mittelſtandes, beſonders in den Städten aus⸗ en. Wenn man ſich nach den Urſachen des Niederganges s Handwerks bemüht, wird man 118 A— dürfte kaum einem Zweifel unter⸗ iß zum Beiſpiel die Weberei heute vollſtändig ört hat, ein Handwerk zu ſein, eben weil die ine hier qualitativ mindeſtens die gleiche Arbeit Handwerk und quantitativ es weit rifft. iterer Grund iſt zu nennen die hebung der lokalen Gebundenheit dwerkes und di it geſchaffene Frei- 0 it. Dieſe Freiheit hatte zur Folge, daß nunmehr, ohne jede Rückſichtnahme auf Handwerker gemeinheit der maſchinelle Großbetrieb überall hrt wurde, wo man einen pekuniären Vorteil hoffte. Dazu kam, daß gerade in dieſer Zeit die Entdeckung der Dampfkraft und die mit ihr be⸗ ginnende Verwendung von Maſchinen zur Waren⸗ produktion zuſammenfiel mit den Ideen des öko⸗ nomiſchen Liberalismus, deſſen Ziel darin beſtand, alle ſtaatlichen Schranken der Erwerbsfpei⸗ heit abzuſchaffen und der die unter den arbei⸗ tenden Ständen beſtehenden Korporationen als fort⸗ ſchrittfeindlich und kulturſchädlich aus⸗ gab. Durch die Gewerbefreiheit waren die Kapitaliſten in der Lage, vermittelſt ihrer Kapitalien das Hand— werk durch bezahlte Angeſtellte in großer Ans dehnung zu betreiben und ſo den kleinen Hand⸗ werkern ihre Kundſchaft zu entziehen. Letzteren blied infolge dieſer handwerksmäßigen Großbetriebe nichts anderes übrig, als bei anderen für Lohn zu arbeiten, mit andern Worten, ſie verſanken lang⸗ ſam im Proletariat. Den Beſitzern ſolcher handwerks⸗ mäßiger Großbetriebe fällt es um ſo leichter den kleineren Handwerker zugrunde zu richten, da ſie mit Hilfe ihres Kapitalbeſitzes in der Lage ſind, alle Vorteile, die ein Großbetrieb bietet, auszunützen, wöbrend ſehterer, ohne größeren Kapifalbeſik, por der Unmöglichkeit ſteht dieſer Konkurrenz ſtandzuhalten. So diente die Gewerbefreiheit dazu, den gewerblichen Mittelſtand materiell zu vernichten und jene, die bereits mehr als ein zum Leben vollkommen aus⸗ reichendes Vermögen beſaßen, noch mehr zu bereichern Das immer 75 JN Vermögen der Großbetriebe deihlichen Verlauf.“ — 4—— ermöglichte dieſem die Gründung von Filta⸗ len. Es wurden ſo durch dieſe Kapitalanlage die Handwerker in einer aroßen Kabl von Städten be⸗ bentend geschädigt, kn ein und derſelben Hand, wel dur 5 Get d. betrieben werden. Der Umſtand, da ein ch äft dann vor allem rentabel wurde, wenn 0 9 1 zur Bas ne Ausdehnung desſelben und hatte omit die Unterdrückung einer großen Maſſe kleiner es in großem Umfange betrieben wurde, drän ndwerker zur Folge. Dazu trat die ungezügelte Konkurrenz Gewerbefreiheit geſchaffene Freizi ihren ließ dcben iheit ne Freizügigkeit lie en Handwerker ſein Handwerk 1 5525 wo n unter den Gewerbetreibenden ſelbſt. ex wollte. Die Folge war die gleiche, wie bei 755 Großinduſtrie, 1 10 ſtarke Drückerei der reiſe für ihre Leiſtungen. Dieſe Preisdrückerei nützte niemanden, ſchadete vielmehr allen, dem Handwerker(Produzenten) wie dem Käufer(Kon⸗ ſümenten). Den letzteren vor allem deshalb, weil der Handwerker ſich genötigt ſah, infolge der ſinkenden Preiſe ſchlechtere Ware zu liefern. Speziell hervor⸗ gehoben werden muß das Moment der unred⸗ kichen Konkurrenz, d. h. die Anwendung ſol⸗ cher Mittel im gegenſeitigen Wettbewerb, deren Unge⸗ vechtigleit nicht ſo offen zu Tage tritt und ſich nicht ſchon beim erſten Anblick jedermanns Auge in ihrem wahren Charakter darſtellt. Durch das Prinzip des Liberalismus, nach dem ſich der Staat ſo wenig als möglich um die Erwerbsweiſe der Untertanen kümmern ſoll, wurde dieſe illoyale Konkurrenz frei gelaſſen. Der gewiſſenhafte Handwerker konnte es mit ſeiner Ehre nicht vereinbaren, ſich ſolcher unred⸗ licher Mittel zu bedienen und hatte ſo infolgedeſſen unter dem Druck der unredlichen Mitbewerber zu leiden. Daß zur Erhaltung des Handwerkerſtandes aher die Erfüllung der Forderung, den Quali⸗ tätsarbeit liefernden, ehrlichen Hand⸗ werker zu ſchützen, notwendig iſt, lag klar auf, der Hand. Denn durch das Ueberhandnehmen der un⸗ redlichen Konkurrenz trat auch die Schädigung des Gemeinwohles zu Tage. Neben dieſen Hauptursachen des handwerklichen n dann noch einzelne ſekundäre Ur⸗ che zu berückſichtigen. Zu dieſen, die zum größten auch wieder auf die Gewerbefreiheit zurückzu⸗ führen ſind, gehört die Einrichtung von Wan⸗ erlagern, d h. die Uebertragung einer wohn Menge handwerksmäßig oder doch wenigſtens gewöhn⸗ lich von Handwerkern produzferter Waren von Ort Ort und der Verkauf derselben zu billigem Preiſe Jo daß Neun die Bedürfniſſe der beſuchten Orte ge⸗ deckt und den daſelbſt tätigen Handwerkern die Käufer entzogen werden. Solche Wanderlager ſchaden dem Handwerker der beſuchten Orte beſonders dann, wenn e in regelmäßigen Zwiſchenräumen wiederkehren. Als weftere Urſache iſt noch der Dauſierhandel zu erwähnen, d. h. der durch einzelne Perſonen von Haus zu Haus betriebene Warenhandel. Wenn man übergeht zur Betrachtung der 3 Mittel, die geeignet ſind dem Notſtande des Handwerkes abzuhelſen, iſt zu beachten, daß ſchon die Regelung der Kon. kurrenz in der Großinduſtrie auf dem Wege den Genoſſenſchaftsbildung, die von der Staatsgewalt zum Zwecke des Gemeinwohles zu för. dern iſt, auch dem Handwerker zum größten Nutzer gereichen wird. Man kam r Anſicht, daß die Zu⸗ lunft des Handwerkes als ſelbſtändigen Berufsſtandez und die für große Gebiete desſelben noch mögliche Ge— jundung im weſentlichen auf genoſſenſchaf chem Felde und in der Heranziehungdes Nachwuchſes liegt. Alle anderen Mittel gewäh⸗ ren dauernd keinen Schutz gegen das Ueber⸗ wuchern anderer Formen der Produktion. Exſt durch e Konzentrationen und Fachbildung N die b ben, den Handwerkerſtand wie⸗ Möglichkeit gege der zur Bfüte n bringen. Die boutzgen Norhältniſſe wenn nicht ganz zugrunde gerich⸗ ket. ade ſo üble Folgen für das Handwerk hatle Dieſe ede eee e Patriotendämmerung. „Der politiſch gewerkſchaftliche Zeitungsdienſt(Rich⸗ bung Stegerwal d) ſchreibt: In der zurzeit wegen einer holitiſchen Entgleiſung verbotenen„Standarte“, eimer Zeitſchrift des Win Nationalismus, die dem Stahl⸗ helm naheſtehr und im übrigen in mutiger Weise für eine Erneuerng der nationalen Bewegung kämpft. fanden wir vor kurzem einen Auſſatz mit der Ueber⸗ chrift„Pat riotendämmerung“, in dem gegen einen gewiſſen Pakriotismus alben Stils Stel⸗ lung genommen wurde, der auf früherer Autorität ußend das Patriotiſche in Erbpacht genommen zu aben glaubt. Etwas ähnliches wie eine Patrioten ⸗ dämmerung ſcheint ſich zurzeſt um die Vereinig⸗ ee Verbände“ herum ab⸗ Die„Jereinigten Vate rländiſchen Verbände“ kurz V. B. V. genannt. ſind eine Geſchäftsſtelle⸗ die zu dem Zweck gegründet wurde, um für intereſſierte Kreiſe eine Plattform für politiſche Kundgebungen zur Ver⸗ g zu haben. Sie haben ets gern im Namen r vaterländiſchen Bewewung deſprochen und den Auſchein erbpeckt, als wären ſie dazu befugt. Es ift ja bekannt. daß gerade die großen und wefentlichen Wehrverbände. die zum Nationalismus rechnen ſind, der Stahlhelm. der Jung⸗ beulſche Orden, der Wehrwolf und Ober⸗ kan d, ſtets Wert darauf gelegt haben, felt daß ſie micht zu den V. B. V. gehören. Nun iſt neuer⸗ dings der Jungdeutſche Orden ganz oſfenſichtlich von den V. B. V. abgerückt und bat die Behauptung auf ttellt, ſie hätten in Wahrheit nichts hinter ſich außer keinen zuſammengewürfelten und zum größten Teil unbedeutenden Verbänden. Im übrigen würden ſie von Intereſſenten zu politiſchen Zwecken finanziert. Auch der Preſſechef des Stahlhelm. Freiherr von Grote, hat bereits vor einiger Zeit ſich gegen die durch den Begriff der V. V. V. bewirkten Irre. führung der öffentlichen Meinung gewandt. Solche Veröffentlichungen ſind nun den beſagten V. P. VB. auf die Nerven gefallen. Sie haben am 25. Auguſt eine Entſchließung gefaßt, in der es heißt, daß in einer äußerſt zahlreich beſuchten Vertreterverſamm⸗ zung“ in der iele Führer von Landesverbünden und Ortsgruppen aus dem ganzen Reich“ vertreten geweſen ſeien, alle Redner dem Gedanken zugeſtinmmt hätten, daß das„jetzige Prinziß der Ortsgruppen und Landesverbände mit einer Spie in Berlin ſich durchaus bewährt babe und weiter ausgebaut“ werden wwüſſe. Jeder Verſuch. die ſo nötige Einiouna auf Arbeit erzielten gie zu erzielen, würde den in mühsdoller bau niederreißen und deshalb ich ſein.“ Alle Anweſenden bätten ſich unverantwortl verpflichtet, die noch abſeits ſtehenden Führer zu be⸗ einfbuſſen. Die Germania“ bemerkt dazu mit Recht. daß die V. B. V. leider wieder einmal vergeſſen haben, anzugeben, für wen und in welchem Auftrage ſie denn eigentlich reden. Auch vermißt ſie, ebenſo wie wir, irgendein Wort der Widerlegung gegenüber den Be⸗ hauptungen des Jungdeutſchen 0 der Oeffentlichkeit überall diskutiert worden ſind. chen Ordens, die doch in Wir können auf die Frage der„Germania“, wer denn an dieſer neuerlichen Kundgebung beteiligt ſei, mitteilen daß weder die Zentralleitur 5 Stahlhelm noch der Jungdeutſ wolf und Oberland beie dieſer Vertreterverſammſung ſich beteiligt haben und daß alſo auch hier in der Tat ohne Auftrag im N iſchen Be wegung gesprochen worden iſt. In der Oeffentlichkeit iſt auch die Frage aufgeworfen worden, wie ſich denn die Deutſche Turnerſchaft zu den B. i die bisweilen als Mitglied aufgeführt worden iſt. Jedenfalls wird uns mitgeteilt, daß die oben gewann⸗ ten Wehrverbände ſich unter allen Umſtänden dagegen verwahren. daß die B. als ſprächen ſie in ihrem Namen. ug des Orden, der 8. Namen der vaterländiſchen Be⸗ V. V. verhält. V. V. den Anſchein erwecken, Graf von der Goltz, der für die drei V. ſeinen Namen gibt, hat ſich kürzlich über die gegen ſeine Ge⸗ ſchäſtsſtelle gerichteten peinlichen Anfragen ſehr ent⸗ rüſtet. Aber wir geben zu bedenken. Stelle tatſächlich alles menſchenmögliche getan worden 5 ken nicht nur im Lager der großen nationalen n, daß ſeitens dieſer ſondern auch vor allem im Lager der nationalen Arbeitnehmerſchaft Unwillen zu erregen, Die genannte Stelle bat ſich des öfteren mifbrauchen ſen, um den von patriarchaliſch oder klaſſenkämpfe⸗ 110 eingeſtellten Unternehmern ausgehaltenen gelben Verbänden 8 zu leihen und hat kürzlich ſogar auf einem Schulungs⸗ kurſus der von dort veranſtaltet wurde, dem Propa⸗ gandaredner der Werksgemeinſchaft Herrn Dr. Stadler eine Plattform für ſeine gewerkſchaftsgegneriſche Agitation gegeben. Hand und noch dazu unbefugt greift, die man offenbar nicht überſchaut, kann man ſich nicht wundern, wenn man von allem Seiten Ab⸗ ſagen erhält. und Werksgemeinſchaften eine Faſſade „täppiſcher in Verhälniſſe ein⸗ Wenn man ſo mit der gewerduchen Großverrievde und hieran kein Hin⸗ derungsgrund. Daher liegen auch die halt tauf⸗ gaben des Staates, die er zur Erhaltung eines Standes zu erfüllen hat, der eine Beßz und außer- ordentlich konſervative Maſſe der Bevölkerung um⸗ faßt und der neben der Induſtrie und Landwirtſchaft einer Reiche hauptſächlichſten Unterlagen bildet, in dieſer Richtung. e Bei der e Genoſſenſchaftsbildung im Handwerk ö müſſen ohne Zweifel an erſter Stelle die Berufs⸗ enoſſenſ aten genannt werden. Daß die amtes von Natur aus die Berechtigung haben, Genoſſenſchaften unter ſich zu bilden, ohne jene erſt vom Staate zu erhalten, liegt klar auf der Hand. Es iſt notwendig dieſes natürl. Recht ihnen unter den heu⸗ tigen Verhältniſſen umſomehr zuzuerkennen, als die Handwerkergenoſſenſchaften nicht etwa nur eine Ver⸗ beſſerung der materiellen Lage ihrer Mitglie- der anſtreben, ſondern vielmehr einfach zur Erhal⸗ tung der wirtſchaftlichen Exiſtenz der Handwerker und zur Verhütung des Herabſinkens der— Asien gl. GerapihangL0 8 5 8 Ane 947555 5 2 5 0 0 5 Wenn die Schatten weichen Roman von Ferdinand Runkel E„Ma, du wirſt dich doch nicht beſinnen, Max, du wirſt doch deinem alten Freund keinen Norb geben Denke dir, wenn du wieder eh aufwachſt in deinem alten Stübchen und fehſt die Sonne mit ihrem erſten Frühſchein über die grünen Wipfel des Waldes zucken, der Doch ſo recht eigentlich deine Heimat iſt, lockt dich das nicht?“ N „Nun, und den alten Poirier.“ „Sagen Sie ihm nicht, daß er alt ſel, Profeſſor, das nimmt er übel.“ .„Ja, ja, das nimmt er übel, da haben Sie recht, er will noch nicht alt ſein... Ich wollte agen, den alten Poirier nehme ich auf mich. aß er mitgeholfen hat, eine Entdeckung zu machen, wie die Brüder Grimm, das überwindet edes Bedenken bei ihm. Ich ſtehe dafür, er kommt mit heraus.“ „Und die Soldaten quartiere ich auch bei mir ein, das ordne ich mit dem Major. Alſo, meine Herren, am zweiten Pfingſtfeiertag auf dem Wolfgang. „Schön, ſchön.“ . Sie ſchüttelten ſich die Hände und gingen einzeln oder in Gruppen nach verſchiedenen Seiten auseinander. C Ich nehme an, Karl.“ 2 8. Napitel. Alles war zu einer umfaſſenden Tätigkeit auf dem Begräbnisplatz des Kloſters vom heiligen Wolfgang eingerichtet. Am Nachmittag des zweiten Feiertags hatte der Bataillons kommandeur die Soldaten nach dem Forſthaus abmarſchieren laſſen, wo ſie, wie in den Manövertagen, einquartiert wurden. Die drei wiſſenſchaftlichen Leiter hatte Ritter zum Diner eingeladen, bei dem es recht luſtig herging. Der Hausherr führte die Gräfin Löbau und der alte Poirier Molly. Für die übrigen Herren, unter denen auch der mexikaniſche Marquis war, konnten Damen nicht auf⸗ getrieben werden. Das Diner batte alſo aana TTT. ͤ 0 naturuch ven wyararter emer Herrengeſeuſchaft, wobei die Anweſenheit von zwei Damen jedoch eine gewiſſe Reſerve gebot. Max beobachtete während der ganzen Zeit, die man bei Tiſch zubrachte, Molly, die ihm kaum einen Blick gönnte, ſondern ihre ſchönen Augen faſt nicht von der Gräfin und Ritter abwandte. Daß ihre feinen, leicht geröteten Lippen oft bebten, und ſich flüchtig wie eine Wolke über die Sonne eigenartige Schatten über die ſeelenvollen Augen legten, konnte dem aufmerkſamen Beobachter nicht entgehen. Es nagte etwas an ihr, das, trotzdem ſie ſich beherrſchte, Max und den anderen eic gegenüber als eine tiefe Verſtimmung erſchien. Niemand, als der alte Poirier, wagte es, die ſſchöne Frau des Hauſes zu fragen, ov ſie un⸗ päßlich ſei. Die andern, außer dem Virtuoſen, wußten, daß ſie unter der Anweſenheit der Gräfin litt. Wiederum aber mußten ſie ſich ſagen, weder hätte Molly die Einladung er⸗ gehen laſſen, noch die Gräfin ſie angenommen, wenn irgend etwas Wahres an dem Gerede der Kattenhauſener geweſen wäre. Einen beſonders günſtigen Einfluß konnte die Verſtimmung der Hausfrau natürlich nicht auf den Charakter des Diners ausüben, und ſelbſt der ſchwere Burgunder war nicht imſtande, die etwas ſchleppende Unterhaltung zu befeuern. So war jeder froh, als die Tafel auf⸗ 0 wurde, und die Herren ſich in den arten begaben, um ihre Zigarre zu rauchen, während ſich die Damen mit dem Marquis in den Salon zurückzogen. Der alte Poirier trat an Ritter heran und ſagte ihm: „Lieber Oberförſter, nehmen Sie mir's nicht übel, ich ſehne mich nach meinem Schläf⸗ chen,“ worauf Rückert einſiel: „Da haben Sie ganz recht, Poirier, das iſt ein guter Gedanke.“ Und nun geleitete Ritter die beiden älteren Herren nach ihren Zimmern, indes Max die Geſellſchaft der Damen im Salon aufſuchte. Bald war er in anregendem Geſpräch mit dem Geiger, mit dem er, da er ja ſelber die Fiedel ſtrich, eine ganze Menge Beziehungen Hatte. Er hätte gerne noch weiter geplaudert und in dem ſchmerzlich ſüßen Gefühl einer nie zu befriedigenden Sehnſucht die Gegen⸗ wart ber geliebten Frau aennſſen. aher der wen in das Prolerariat n orwenvrig ſſrnd. Ba ie Zunahme der Proletariſierung des Mittelſtandes großen Schaden und große Gefahr für das ganze Staatsweſen und der menſchlichen Geſellſchaft mit ſich bringt, vollbringen die ſich berufsmäßig organiſier den Mittelſtände und demnach auch die zu Berufsge- Salat tn d ſich einigenden Handwerker eine den Staat und die Geſellſchaft rettende und für das Ge⸗ meinwohl notwendige Tat. Es iſt die Bildung ſolcher Wer en deb von Wichtigkeit, weil ſie einem dee e 89 ee der u n die gleiche Baſtvehungen W gen, zur Exxeichung ihrer Zwecke, ſich einander anzuſchließen, entſprechen. Sie müſſen umſomehr betont werden, weil nur durch ſie die Handwerker die Möglichkeit erhalten, dem Großkapikal, welches ſonſt mit dem übrigen Mittel- laude auch ſie vernichten würde, erfolgreichen Widerſtand leiſten. 1 52 17 Bei der Betrachtung der Mittel zur Anbahnung einer günſtigeren und dem Gemeinwohl dienlicheren Lage der Handwerker iſt der durch Geſetz bedingte Be⸗ fähigungsnachweis eines der bedeutendſten. ———— 2—— 5 0 Igle letale. ee, f 0b 1 1 uber Vlg. allbeceliri.— 5 zurückkehrende yirter ueß das nicht zu. Sei es, daß es ihm unheimlich in der Gegenwart der beiden Frauen war, ſei es, daß der eigen⸗ tümliche Menſch eine wirkliche Sympathie für Max hatte, kurz, er riß ihn in ſeiner un⸗ widerſtehlichen, man möchte ſchon ſagen etwas brutalen Art aus der Geſellſchaft los, ſchleppte zn auf ſem Hummer, ſchlotz den Gewehrſchrant uif und ſagte: 6 .„Da, lieber Kerl, nun ſuche dir eine leichte flinte, geh auf deine Bude, den Weg weißt un ja noch, und mache dich fertig zu einem leinen Ausflug. Ich habe ſowieſo in der cähe zu tun. Du kennſt doch den kleinen Schlag beim Virkenhäuschen, in dem Kaiſer loch in den letzten Tagen einen ſtarken Birkhahn balzen hörte. Wenn es dir recht iſt, wollen wir ihn mit dem Grauen des morgigen Tages ichienen.“ — Dem konnte natürlich Max nicht wider⸗ ſtehen, das alte Jägerblut wallte in ihm auf. Das hohe fürſtliche Vergnügen, in der grauen, brodelnden Morgendämmerung den ſingenden Hahn von dem höchſten Gipfel herunterzu⸗ holen, das war doch nicht zu verachten. Frei⸗ lich brauchte er den Rekognoszierungsgang nicht, er kannte ja jeden Fußbreit des Waldes eine halbe Meile um die Oberförſterei herum, aber er konnte doch Ritter gegenüber nicht nein ſagen und ging darum auf ſein Zimmerchen, ſich fertig zu machen. f Sein Herz pochte, als er die immer noch wie in ſeinen Jugendtagen knarrende alte Holz⸗ treppe hinaufſtieg und von dem Geländer des Vorplatzes herunter in das breite Veſtibül blickte. Hier hatte er den erſten ſüßen Traum ſeiner Liebe geträumt. Da lag das Mädchenzimmer Mollys und hier, dieſem gegenüber, das kleine Gemach, das er mit dem Bruder der Geliebten geteilt hatte. Auf dieſes Treppengeländer ge⸗ fehnt, hatten ſie manchen Abend geſtanden und geplaudert, und, dann, wenn Max' kleiner 1 eingeſchleſtn, hatten ſie in Mollys Zimmer vom Fenſter hinausgeblickt in den Dunkelen, rauſchenden, ſauſenden Wald. Er hatte ſeinen Arm um die ſchlanke biegſame Ge⸗ ſtalt gelagt und Molly mit ihrem ſchönen Kopf an ſeiner Schulter geruht. Da hatten ſie Pläne gemacht über Pläne, wie ſie ſich ein glück⸗ liches beſcheidenes Heim aründen wollten. bis Bur Murnou welches mit b 1571 c ö iſche t g 5 mehr prariiſ enntniſſe; es werden viel die nur dur ö ban ungsnachweis ſoll darum in der Herstellung ein“ werker nicht durch keltet wird, ſie wird auch die Zahl Handwerter vermindern den Meiſtern alſo en beſſere Exiſtenz ermöglichen und dadurch zur Penne des ganzen be aber der hervorzuheben, v 0 e von anderen durch den obligatoriſchen [te ich demf Großka vereine zu erwähnen, welche vorzüglich zur bung des religös⸗ſittlichen Lebens und utend vervollkommneten mechanif ernen Punowertes, auch desſenigeſt⸗ dn keineswegs und techniſche Fähigkeiten erfordert, Uebung erworben e 215 Be⸗ kismäßigen Erzeugniſſes beſtehen. Die Nor⸗ wendigkeit eines Befähigungsnachweiſes wird ni zur Folge haben, daß dem ehrli 19 55 Hand. ſcher ſchädliche Konkurrenz be⸗ der ſelbſtändigen Hand werkerſtandes⸗ itragen. Als größter und weſentlichſter Vorteil iſt daß die Ausübung eines fähigungsnachweis faſt gänzlich unmögli ch macht ift. Auch erſchwert der Befähigungsnachweis ehr die Konzentrierung mehrerer Ge. werbe in einer Hand, da ein einzelner wohl nur in ganz beſonderen Fällen die für die ſelbſtändige Aus⸗ übung eines Handwerkes erforderliche Vorbildung be⸗ züglich mehrerer Handwerke durchmachen wird. Weiterhin wäre zur Hebung des Handwerkerſtandes die Einrichtung von Wanderlagern ge ⸗ etzlich zu verbieten. Dieſelben dienen aus ⸗ ital und ſchädigen in bedeutendem Maße die Handwerker, ohne dem Käufer zu nützen. Denn die von den Wanderlagern feilgebotenen Waren ſind infolge der Maſſenpro⸗ duktion meiſt weniger ſolid gearbeitet; ſie erſetzen durch Schein die Güte und Dauerhaftigkeit. Zur ene von geſetzlichen Reformen zu⸗ gunſten des Handwerks wurde die Bildung von Handwerkskammern betätigt. Da 9 6 vor⸗ züglich den Zweck haben den Regierungen als be⸗ ratende Organe zu dienen, falls Geſetze erlaſſen werden ſollen, welche die Intereſſen der Handwerker berühren, ſo ſezt die erſprießliche Tätigkeit der Hand⸗ werkerkammern bei den Regierungen den guten Willen voraus, die ihnen zur Hebung des Hand- werkerſtandes erteilten Ratſchläge anzuhören u. ſa weit das allgemeine Wohl es verlangt, auch zu be⸗ folgen. N Schließlich nd auch die verſchiedenen Handwerker⸗ He⸗ kann auch zum zeitlichen Wohle der Hand⸗ werker begründet wurden. Der Anfang wurde ge⸗ macht in den Geſellen vereinen. Den Alea der Förderung des religiöſen und ſittlichen Lebens er⸗ reichen ſie durch Fernhaltung und Ausſchlie⸗ ßung ſolcher Mitglieder, welche die Religioſität und Sittlichkeit der anderen Schaden zufügen könnten, und durch rege ꝛeligiöſe Betätigung. Das zeitliche Wohl. ſuchen ſie zu erreichen durch Vermittlung von Arbeit, Unterkunfts⸗ und Unterſtüt⸗ zungsgewährung an wandernde Geſellen uſw. Einen ähnlichen Zweck verfolgen die Meiſter⸗ und Lehrlingsvereine. Viel erreichen können dieſe Ver ⸗ eine, wenn ſie miteinander in Fühlung ſtehen, miteinander arbeiten und ſich gegenſeitig unterſtützen. Von größter Bedeutung für die Geſundung und den Wiederaufſtieg des Handwerkes iſt die 7 Durchdringung und Wiederbelebung des Hand⸗ werkerſtandes mit wahrhaft chriſtlichem Geiſt. Die gegenwärtige Lage des Handwerkes iſt nicht ohne Mitſchuld der Handwerker ſelbſt entſtan⸗ den, welche die Ideen des Liberalismus in ſich aufnahmen und ſich gegenſeitig unvernünftige und ſchädliche Konkurrenz bereiteten. Nur wenn die Hand- 1 von 5 ien Zach e er werden ſig den rechten Peg einſchlagen können zu ihrer Selbſtreftuftg. Festen f bemerkt derben dan, wennaleich die Handmerkerfrage durchaus nicht an Arbeiſſamkeil ndwerkern bedeutenden S Ein ſolider chriſtlicher Aufwand und Um den Großen Preis von Deutſchland. be turſacht hal. E 1 fab den übermäßigen nügungsſucht unter den 5 b ördert dagegen häuslichen on trägt ſo fur He⸗ des materiellen ohles der einzelnen Endlich muß belvorgeboben werden, daß für das Gedeihen der Handwerker enoſſenſchaften Falieder eine not wen⸗ Dieſelben ſollen ſich ollen vor einzel⸗ Went Mannheim, Renplersir. 19 2 Min. v. Hauptbahnhof, erteilt auf Grund jahr- zehntelanger Handelsun- terrichts- u. Bücher-Revi- sionstätigkeit am Tage u. abends gründlichen Unter- nicht aufkommen, Handwerker bei. ber chriſtliche Sinn ihret dige Vorbedingung ſſt. gegenſeitig mit Rat und Tat helfen, nen Opſern zu Gunſten der geſamten Ge⸗ noſſenſchaft nicht zurückſchrecken. Dazu iſt aber chſtenliebe und Selbſtver⸗ Allerdings werden dſeſe ten auch zum ſpäteren Wohle des ieles beitragen und ſer ſchon hier ihre Belohnung finden. chriſtliche Geſinnung bleibt notwendig, da vielen der weite Blick fehlt, um die aus augenblicklichen Opfern ſpäter zu erwar⸗ tenden Erfolge vorauszuſehen. nn es Studs Bes- eres fair Jie MGS geben? Gleielæeitio gil Sine Mice. O Homoson⸗- SSjfendulven(So Oelen Sie r HA t einem ſolel Seiiix (jb zum Heilen. Scheck- u. MWechssllehre ſo werden dieſe Einkeltskurzschrift Maschinenschreiben kranzüs. Sprache und anderen Fächern. C Berſchiedene Meldungen. London, 2. Sept. Nach den letzten Meldungen aus Liſſabon ſind geſtern auf den Azoren neue roſtöße verſpürt worden. Die bis jetzt er Toten beträgt 29, die der zu 400. Der von der Regierung skreuzer iſt in Horta angekommen⸗ ür die obdachloſe Ia. Eideriettkäse 9 Pfund Mk. 6.— franko Dampfnäſefabrik Rendsburg tgeſtellte Anzahl erletzten nahe zusgeſandte Hil Er hat mehrere tauſend Zelten f Bevölkerung und mehrere Tonnen Medikamente und Sanitätsartikel ausgeladen. ris, 2. Sept. Die franzöſiſchen Flieger Leut⸗ n Cale ee Wehſer haben einen ſtellt, indem ſie ohne Zwi⸗ aris nach Bendet am Perſi⸗ früheree Rekord Joſef Steltzer, der ſchnellſte Fahrer des Tages. Von unſerem Spezialzeichner auf der Avus⸗ Bahn gezeichnet.) Die Sonntagsrennen in Berlin haben den Beweis erbracht, daß die deutſche Motorräder isländigen Fabrikaten durchaus klaſſenſiegen fie⸗ und in dem 400 der großen Maſchinen der Münchener Steltzer mit ſeiner 500 cem und erreichte mit einer Stunden⸗ geſchwindigkeit 6 zeſchwindigkeit des Tages. In einer Kiesgrube verſchütkel. 1 Duisburg, 2. Septbr. Ein ſchweres Unglück er⸗ eignete ſich vorgeſtern vormittag in einem Kiesloch am Mühlenberg bei Hoch⸗Emmerich, dem zwei Men⸗ ſchenleben zum Opfer fielen. Mehrere Kinder ſpiel⸗ ten im Kies, als ſich plötzlich Kies und Erdmaſſ löſten und zwei Kinder unter ſich degruben. Die bei⸗ den kleinen vierjährigen Jungen wurden aus den Erdmaſſen herausgezogen und ſtarben auf dem Wege zum Krankenhaus. Es handelt ſich um zwei Berg⸗ mannskinder aus Rheinhauſen. Die Wohnung der Verunglückten befindet ſich laut„Duisburger Gene⸗ ralanzeiget“ direkt neben dem Haus, wo unlän ot dre Kinder einer Bergarbeitersfamilie den eine Pilzvergiftung fanden. Eine Petroleumquelle. Würzburg. 2. Sept. Aus Großwallſtadt durch Wünſchelrmengän⸗ ger eine Petroleumauelle mit 70—80 Prozent Eraiebigkeit feſtgeſtellt wurde. terſuchungsbohrungen nen werden. neuen Weltrekord aufge henlandung von chen Meerbuſen wurde auf der Strecke Paris— Omsk auf Der neue Rekord entſpricht ungefähr einer Strecke von Newyork nach Breſt. — 2— Permiſchtes. Die Arbeitsnachweife in den einzelnen Städten. Von den öffentlichen Arbeitsnachweiſen in Städten mit 50 000 und mehr Einwohnern hatte im Juli der von Altona 10215 Arbeitsgeſuche von Männern zu von Berlin 282 852, 5 Bochum 14 180, Bremen 14 542, Kaſſel 11 239, Chem⸗ nitz 28 197, Düſſeldorf 35 256, Duisburg 20 194. Eſſen Gelſenkirchen 11945, Glei⸗ wit 4353, Hagen 6402, Halle 8878. Hamburg 51 279, Hannover 28585, Hildesheim 3730, Kaiſerslau⸗ tern 7249, Karlsruhe 13 792, Köln 53 516, Krefeld 9094, Ludgwüägshaſen 7558, Magdeburg 17 774. Mainz 12554. München 28 945. München⸗Gladbach 18390, Münſter 3165, 5 8673, Stettin 17 36g, Wiesbaden 5565, Zwickau 5490. Auſwertungsfragen bas Kammergericht werte Entſcheidungen getroffen. N krafttreten des Aufwertungsgeſetzes geſtellter Antrag auf Aufwertung kann als rechtzeitig geſtellt gufgefaßt werden. Den Streit, ob überhaupt ein Zwiſchenzins abgezogen werden darf, entſcheidet das Prozeßge Die Auſwertungsſtelle befindet nur über die eines unſtreitig abzugsfähigen Zwiſchenzinſes. Da Ubemahme ciner Fremdhypothek durch den Käufer in n Kaufpreis tilgt die Kaufgeldſor⸗ in dem ffalle. daß ſich der vertrage zum ſpäteren Er⸗ jen beſten ar würd gemerdet, benbürtig ſind. Von ſechs 8 en vier an deutſche Räder, klm.⸗Rennen Mit den Un⸗ 5 9. h. mit 4715, ſoll demnächſt begon⸗ Ein entmenſchter Vater. Wien, 1. Sept. In Villach hat geſtern ein betrunkener Bahnarbeiter ſein 10 jähriges Töchterchen vom Fenſter werk gelegenen Wohnung auf die Straße ge⸗ ſtürzt, wo es tot liegen blieb. hatte das Mädchen nach Bier geſchickt. 5 einige Minuten ſpäter nach Hauſe kam, ward es vom Vater geſchlagen würgt. Die Mutter ſprang hinzu, um weitere Mißhandlungen zu verhindern. Zwiſchen bei⸗ den entſpann ſich ein kurzer Kampf, in deſſen Perlauf der Strolch das Mädchen aus den Armen der Mutter riß und durch das offene Fenſter auf die Sraße warf. Die Polizei hatte Mühe, den Mörder vor der erregten Menge zu ſchützen, die das Haus ſtürmen wollte. Der Verbrecher, der die Tat ruhig eingeſtand und keine Reue zeigte, iſt in das Klagenfurter Ge⸗ fäöngnis eingeliefert worden. ſeiner im 2. Stock⸗ Der Unhold Bielefeld 10 611, Aus aller Welt. Entführt zur Fremdenlegion. Duisburg, 1. September. Ueber eine geheim nisvolle Entführung macht ein 23jähr. junger Mann aus Rheinhauſen bei der Rheinhauſener Polizei folgende Angabe: Familiendrama in Ludwigshafen⸗ Mundenheim. n Am 29. Auguſt, nachm. 4.30 Uhr wurde die Polize davon verſtändigt. daß in Mundenheim in dem Hauſe Gabelsbergerſtraße 18 die Ehefrau des do l 8 Heinrich 10 ee Nate: Vollmer, geb. Jäger, durch einen Sturz e 2 den Keller ſich ſchwer verletzt habe Die Polizei veranlaßte auf ärzt⸗ n die Ueber führung der be⸗ s Krankenhaus. 47 538, Flensburg 3257, und am Halſe ge— Am Montag, den 16. bei der Eſſenheimer Kirmes g.. Dort habe ſich eine männliche unbekante und um Feuer gebeten. die Treppe in und bewußtlos ſei. liche Anordnung hi wußtloſen Frau in 30. Auguſt, vorm. u letzungen geſtorben. D den z. Zt. der Tat allei mann der Polizei angeg beſondere damit b immer an Schwinde Ein ſolcher ſei auch die Urſache Keller geweſen. 128 So wahrſcheinlich dieſe Blick ſchienen. ihrer Richtigkeit. K Frau gekannt haben. kon Nürnberg 24055, zu ihm geſellt Gemeinſam hätten ſie dann ein Zelt und einige Glas Bier ö Fremde bezahlt habe. Schließich ſei er betrunken einer Wagendeichſel f Nähe des Zeltes eingeſchſafen. Mann erwachte, habe er ſich mit ca. 20 jungen Männern in Metz in einem Fort als Gefange— Es ſei ihm dort geſagt worden., zur Fremdenlegion Nach erfolgter Unterſuchung habe man die jungen Leute per Bahn weitertransportie Dort iſt ſie am m 6 Uhr an den Folgen der Ver⸗ Dieſer Tatbeſtand wurde durch n im Hauſe befindlichen Ehe⸗ eben, wobei er den Sturz ins⸗ begründete, daß die Ehefrau ſchon lanfällen gelitten habe. des Sturzes in den Angaben auf den erſten doch bald ein Zweifel an eine jener Perſonen. die die nte ſich daran erinnern, ſe⸗ In Auſwertungsſachen har wieder verſchiedene bemerkens⸗ Ein vor dem In⸗ dort getrunken, Als der junge Mord und Raub in einer Poſtagenkur Breslau, 2. Septbr. In der vorgeſtrigen Nacht er⸗ brachen mehrere Banditen die Poſtagentur in Leube dei Neuſtadt in Oberſchleſien und raubten etwa 400 er ſich auf dem Wege Anrechnung auf de berung. Dies gilt auch Verkäufer bereits im Kauf 155 ihnen vor weuvigren die Augen miſielen und ſie ſich in heißem Liebeskuſſe trennen mußten. Dann war er hinausgegangen, hatte ſeine heißen Kopf in die weichen, kühlen Kiſſen ge⸗ drückt, und in leidenſchaftlichem Gebll daß Gott ihm doch die einzig Geliebte nicht nehmen möge, war er in ſelige goldene Träume von Sonnenſchein und Glück hinübergeſchlummert. Aber wie anders war es gekommen. Sie geſchmiedet an einen Mann, der ihrer längſi Überdrüſſig war und ſie dafür quälte, daß er ihrer überdrüſſig geworden. nach zwölf Jahren über die verlorene Jugend- liebe und unfähig, auf den Trümmern ſeines untergegangenen Glückes ein neues, wenn auch beſcheidenes aufzurichten. Er trauernd noch Und nun trat er ein und prallte faſt ent⸗ ö lade zurück. Das war ja noch alles wie früher, alles. über dem Waſchtiſch, derſelbe faſt ſchwarze Eichentiſch mit den beiden Stühlen und dem rohrgeflochtenen Lehnſtuhl. ein anderer geworden. Dieſelbe weiß und rot gehäkelte Decke ett, derſelbe ärmliche altertümliche Dieſelben Bilder... nur er war Ach was, er durfte dieſe wehleidige Stimme nicht ſeiner Herr werden laſſen, er mußte dar⸗ über hinwegkommen, mußte einen Entſchluß faſſen. Entweder liebte ihn Molly noch, dann mußte er ſie ihrer unglücklichen Ehe entreißen und ſelbſt über die ſcheinbar größten Schwierig⸗ keiten hinüber ein neues Glück zu ſchaffen ver⸗ ſuchen, oder ſie liebte ihn nicht, dann mußte Hein für allemal ein Ende gemacht werden, dann mußte er ſich freiringen. bie ſchön das klang, freiringen und doch immer reiringen, ie Einzige ſehen, immer den Gedanken in ſeinem Gehirn wälzen, daß ein anderer Beſitzer dieſes herrlichen Weibes ſei, der es gar nicht Hu ſchätzen wußte. Es war eine Qual. Hätte er doch Kattenhauſen nie wieder ge ſehen, dann wäre es vielleicht gegangen, dann wäre er ſchließtich ruhig geworden, aber fo.. Warum ſchoß ihm plötzlich die wilde Drohung durch den Kopf, die Peter, der Wilddieb, aus Salton hatte, er werde mit Ritter abrechnen as war ja der Ausweg, der einzige Ausweg, und er brauchte nichts au- tun. als nur. au ſchwei⸗ (Foriſetzung folgt). unbewachten Augenblick ſei er aus dem Zug geſprungen und zu Fuß nach Deutſch— — Die Rheinhauſener Polizei daß die Ausſagen Mark von den dort verwahrten Geldern. Die Poſt⸗ halterin und deren Tochter, von denen die Täter bei ihrer Arbeit anſcheinend überraſcht wurden, fand man am Morgen mit durchſchnittener Kehle tot im Poſt⸗ raum auf. Die Stunde, zu welcher der Mord geſchan. ift nicht genan feſtzuſtellen 4 ällen geſehen oder gehört ch veraulaßte zu eingehen⸗ abei wurde folgendes r lebte ſchon immer hl beide ein ſehr war Eiferſucht Streit. Am fraglicher zu ernſten Auseinan; mals etwas von ihren Anf zu haben. Dieſer Widerſpru den Nachforſchungen. feſtgeſtellt: Das Ehepaar Vollme lücklicher Che. Ob zurückgezogenes Leben führten, der Ehefrau ſtändiger Anlaß zu Nachmittage if 90 5 Neide Die derſetzungen zwiſchen beiden. i L 5 Alle übrigen Mitbewohne waren abweſend. Zur Verrichtung v begab ſich dag Ehepaar dorthin, in Tätlichkeiten aus art ſchlug zunächſt mit den Fäuſten auf ſtieß ſie mehrere Male auf den Boden, 1 blutende Verletzungen erlitt. Zunächſt ſetzte ſich die Ehefrau Vollmer zur Wehr der Ehemann em Hammer. g ſchlug wunmeyr die werbe der Fremdhypochek verpflichtet und mit dem Käufer für den Fall des Erwerbs neue Bedingungen okhek vereinbart hat. Witweubeihilfe. 2 Witwenbeihilſe der Unfall⸗ N dſätzlichen Entſcheidung des Reichsverſicherungsamts nur gegeben, wem nur der Tod des Verletzten und der Unfall zu phänat, ſondern auch ſämtliche ſo ben für den Anſpruch auf Wit 0 Witwe eines Schwerverletzter beihilfe. wenn ſie k auf Witwenrente hat, weil der Tod icht Folge eines Unfalles war. die Witwe eines nicht infolge! Verletzten ſich beſſer ſtellen als die Unfall Getöteten. Welt und Wiſſen. Hue Meſfſe von Braunfels. Walter Oraunfels arbeitet an der Partitur einer Meſſe. Das nene wird im März nächſten mann Abendroth dem Niederrheiniſ wiederholt werden. Tanzwiſſenſcha land gewandert. dem Vorfall wohl der Wahrheit entſprechen dürften. wegen dieſer Hyp FF ſpruch auf die einmalige verſicherung iſt nach einer arun e begannen in der r des Hauſes on Kellerarbeiten wo der Wortwechſel et e. Der Ehemann eine Frau ein, wobei ſie ſchon uſtigen Vorausſetz venrente erfüllt ſind. ten erhält dann die einen Anſpruch des Verletzten renfalls würde Unfalls verſtorbenen Witwe eines durch einmalige Witwen Ins dritte Dawesjahr. Mit dem 31. Auguft iſt das zweite Dawesjahr zu Während im erſten Jahre die an den Reparationsagenten geleiſteten 1000 Millionen faſt ausſchließlich cus der ſogen. Dawesanleihe ſtamm⸗ ten, ſind die Zahlungen des zweiten Jahres in der Höhe von 1220 Millionen aus der deutſchen Wirtſchaft den einzelnen belaſteken Poſttionen wurden abgeführt: 1924/25 vom Reich 800 Millionen Mark von der Eiſenbahn 200 Millionen Mark, zuſammen 1000 Millionen Mark. 1925,20 von der Eiſenbahn 595 Millionen Mark. von der In⸗ duſtrie 125 Mill. Mk. vom Reich an Stelle der Eiſen⸗ eee 500 Mill. Mk., zuſammen 1220 Mill. Mark. ungeſchickt gehandhabte Witrtſchafteporttr d einen 8 Dawesplanes in Wirkung geſetzt, der bei einer Steigerung des Aufkommens aus indirekten Steuern* 1926.27 eine vermehrte Belaſtung um 250 Millionen Mark vorſieht. Eine Abhilfe gegen dieſes Ungeſchick wird nicht möglich ſein, denn für jedwede Herabſetzung. des Steuerſatzes der verpfändeten Einnahmen ift die inwilligung des Reparationsagenten notwendig Die notwendige Einwilligung wird der Agent aber kaum wenn er ſich nicht von ſeinen Aufttgadebern 1 iner Pflichten zeihen laſſen will. 3 uns alſo ſelber eingebrotkt und es hts anderes übrig, als im kommenden gefamt 1450 Millionen zu zahlen. Wichtig iſt nunmehr das Wie dieſer Zahlung In Deutſchland iſt man ſich darüber einig, da rationszahlungen allein ii exportes geleiftet werden können. iſt man ſich in den Gläubigerländ i Export durch hohe Schutzzollwälle vom eigenen M Es kann aber nur eins geben. ent⸗ Ausland ſeine Zölle und nimmt die oder aber es willigt in eine Re⸗ viſion des Dawesplanes ein. Nach den neuren Nach⸗ daß das Ausland den letzteren ll. Eine wichtige Stimme iſt dafür engliſchen elektrotechniſchen In⸗ duſtrie. Es nimmt anläßlich der Stärke de Elektrizitätsinduſtrie nicht ſonderlich wunder. wenn gerade die engliſche Elketrizitätsinduſtrie unter dem Druck der Konkurrenz in dem Dan für die engliſche Wirtſchafd ſieht und eine Reviſion des Vertrages fordert. Da während des zweiten Dawesjabres derartige Stimmen laut wurden, darf man wohl in dem neuen Dawesfahr mit einem Fortschreiten der dadurch an⸗ gebähnten Entwicklung bechnen. es einer Reviſton des Vertvages kommt, iſt nicht gewiß. doch wird eines Tages eine Aenderung aus wirt⸗ ſchaftlichen Notwendigkeiten nicht zu umgeben Ende gegangen. Daraufhin hat egriffen und tkluchtende Frau Bewußtlos blieb ſie liegen, blutete ſtark während der Mann den blutigen Hammer abwuſch und alsdann um Hile rief(), unter der Angabe. die Frau ſei in den Keller geſtürzt und habe ſich dabei ve aus den Kopfwunden, Jahres in Köln durch Her. tigung des Tatortes durch eine Gerichtskom⸗ r N r miſſion und die Staatsanwaltſchaft haben inzwiſchen 15 50 feſt 1 ſtattgefunden. Der Ehemann Vollmer wurde in Haſt genommen. Er hat bereits ein Geſtändnis abge⸗ Bemerkenswert iſt, daß der Ehemann Vollmer allgemein als ſtiller Menſch geſchildert wird, der ſeit 16 Jahren faſt ununterbrochen bei der Ja. ulzer hier tätig iſt und überall in autem Anſehen ſtand. zum erſtenma Der Plan ſieht für das Dawesjahr 192027 eine ge⸗ Senkung der zu leiſtenden Zahlung vor. Im ganzen iſt ein Betrag von 1200 Mill. Mk. ar Reparationskonto abzuführen. ftler erkennen den Charleſton, nicht he Akademie in O e Entſtehung der die Entwicklung der ort hat ſich ver⸗ Die einzelnen Ebenſo einig aber mit 110 Millionen ern dieſen deutſchen mit 290 Millionen mit 550 Millionen mit 250 Millionen 1200 Millionen 1 akrafttreten des Dawesplanes haben Rechnet man die un⸗ Alla. Reichseinnahmen de dan dia eförderungsſteuer ulckr d Kxrage komm ichs! 5 Paul von Klenaus Oper„Die Läſterſ rt zur Urauff ünchen, Karlsru Bühnen erworben worden. Ein Nallet von Heinrich Heine„Dr. den Jahre 1851 ſtamme all bei der A. D. A. C. Reichsfahrt. Huſum, 1. Sept. Bei der deutſchen Reichsfahrk des Allgemeinen deutſchen Automobil-Clubs ereig⸗ nete ſich geſtern vormittag auf der Chauſſee Fried⸗ richſtadt—Huſum ein Unglücksfall. Ein Auto, in dem ſich fuͤnf Perſonen befanden, erlitt eine Rei⸗ hrzeug überſchlug ſich zweimal, ſtürzte die ſteile Chauſſeeböſchung hinab und be⸗ grub die Fahrgäſte unter ſich. Hierbei erlitten zwei Inſaſſen, und zwar der Kaufmann E. Heim aus Dresden und ein noch unbekannter Preſſever⸗ Ein weiterer Inſaſſe zog ſich Anglück weder ſenkt das 9 5 deutſche Ware auf, iſt ſchon jetzt richten ſcheint es Weg vorziehen wi ö 5 0 b wir bisher 2220 Mill. geleiſtet. der Verband der geheuren Summen, die wir zum Anguſt 1924 geleiſtet ha unter Zugrundelegung der 42 Milliarden Mark. and hätte nun eigentlich die Au Aursplündenung auf das Mindeſtmaß berabzudrücken. Leider hat die deut an ſich durchaus ſelbſtoerſt füllt. Die auf unſichtbarer olitik und auch die ür die auch der Rei n nun die Au esiahr Mill als es. uns durch nd, kommt in Kapellmeiſters Franz Skoor ben hinzu, ſo kommt man deutſchen Angaben auf Grubenunglück. beſtanden, die Senftenberg, 2. September: der Grube„Marie 3“ der Anh werke bei Senftenburg fuhr ein diwführern und einem Heizer beſetzt tive gegen die Trommel ei Fübrerſtand der Lokomotive anden die beiden verheiratet Regierung die lichb nicht er ⸗ Baſis aufgebaute Zoll⸗ Politik der indirekten Steuern, a mitverantworblich zeichnet, Arkung, daß wir im, dritten Mark mehr zaplen müſſen auferlegt worden iſt. Die Auf der Grubenbahn altiſchen fed e Abraumlokomo⸗ p p⸗B wurde eingedrückt. en Lokomotivführer den treter, den Tod. 5 5 chwere Beinverletungen zu. Ob es ſchon zu 1 ben, werden Sie überrsscht sein von gem hissigen Rohstoffen und Zutaten ut gen hergeste/it, wie men im Heaushaſt gute Ss H. I Murte/ fur A Jeſſer 13 Fg. fote Wuirfelpachung. 0 9 t einma probiert ha Macs Suppen. Djese Werden s Erfahrung in der gleichen Weise im go r noch mit Wasser æd hochen. eiche Sorte ennzeſchen: Der VN me MAGGI und qie geib Wenn Sie ens feinen Geschmech Grund 40j/äihrige“ Soppen bereitet.