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Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet abgeſtufter Rabatt.— vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, ſterei und des Polizeiamts Viernheim ſſiſchen Bürgermei Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 — ß ꝗ— ——— — 1 hat heute am Schluſſe ſeiner Vormittagsſit⸗ Die Samstagsſitzung. Genf, 4. September. Der Völkerbundsrat zung um 1 Uhr die vom Grafen Iſhii dem Berichterſtatter über den Reformplan, in der Studienkommiſſion heantraate Reſolution angenommen. Der Rat erklärt darin: 1. Den Bericht der Studienkommiſſion über die Ratsfrage zu billigen 2. infolge und auf Grund der Ermächti gung des Artikels 4 des Völkerbundspaktes zu beſchließen: a) Die Bezeichnung Deutſchlands als ſtändiges Mitglied des Vülkerbundsrates alsbald nach ſeinem Eintritt in den Völker⸗ bund, h) die Erhöhung der nichtſtändigen Sitte des Rates auf 9: 3. der Verſammlung die Genehmigung dieſen Enutſcheidungen zu empfehlen, 4. Der Verſammlung zu empfehlen, ſie möge die vom Studienkomitee üßer den Wahl⸗ midus für die nichtſtändigen Mitalieder des Rates und über die Regelung ührer Amts⸗ dauer geſtellten Anträge wohlwollend prüfen. Nach Annahme dieſer Neſolution Iſhiis machte der ſchmediſche Ratsdelegierte U nden den gleichen Vorbehalt. den die ſchwedidche Regierung bereits in der Studfeulommiſſion erhoben batte, wonach ſie der Regelung zu— imme mit der Reſerve, das dadurch eine Lüſung der gegenmörtigen Matskriſe erreicht wird. Der Not beſchloß meiter. ſich die von Lord Robert Cecil in der Stiudienfommiſ ſion beantragte und von dieſer angeramme⸗ nen Regelung zu eigen zu wacden und ſie dem ſpaniſchen Ratsdelegierten in der Kommiſſion zu übermitteln. Berliner Befriedigung über das Genfer Frgehnis. Mie kur: berichtet traf Mi Gaus heute früh zur Be⸗ richterſtattung über Genf in Berlin ein. Reichs⸗ außenminiſter Dr. Streſemann hat, die geen Reiſe nach Dresden. wo er in der Mitgliederper⸗ ſammlung des Reichsverbandes der deutſchen In⸗ duſtrie über die allgemeine politiſche Lage refe⸗ rieren wollte, nicht angetreten. um den Bericht Dr. Gaus entgegenzunehmen. Nach der Konſe⸗ renz Dr. Streſemanns wird Dr. Gaus den 5 ſtändigen Referenten leichfalls berichten. Wie verlautet, ſoll man in den betreffenden Hreiſen im großen und ganzen über den Eindruck, den Dr. Gaus aus Genf mitbrachte, befriedigt ſein. Der weitere Verlauf in Genf. Eröffnung der Vötterbundsverſammlung. Genf, 5. Sept. Heute vormiſtag 11 Uhr wird, wie angekündigt, die Vöterbundsverſammlung 115 öffnet werden. Nach Rede Beneſchs nen die Wahl des Pröſidenten vorgenommen werden. Ob heute noch die deutſche„Aufnahme beraten wird, iſt noch ungewiß. Auf der Wölterbunds⸗ verſammlung fehlen Spanien und„Braalien. Beim Völkerbund iſt eine Mitteilung der ſpani⸗ ſchen Regierung immer noch nicht eingegangen. Berlin, 4. Sept. niſterialdirektor Dr. der 43. Fuhrgang ie Beschlüsse des Völherbundsrutes genüber dem Völkerbund wieder in den Rat wäh⸗ len ſoll. Schwedens Rolle wird im Zuſammen— hang mit der gegenwärtig durch Spanien und Braſilien heraufbeſchworenen Kriſe viel beſpro— chen. Es ſcheint aber ſicher, daß der ſchwediſche Vorbehalt, der bei der Beſchlußfaſſung über die Ratsreform vorbelegt wurde, in der Völkerbunds— verſammlung nicht geltend gemacht wird. In Genf ſind Gerüchte verbreitet, daß beab— ſichtigt ſei, keine Ratsſitzung einzuberufen. ehe nicht auch Polen Mitglied des Völkerbundsrates geworden ſei, ſodaß auf dieſe Weiſe Deutſchland und Polen doch gleichzeitig in den Rat eintreten würden. Polen bekäme dann zwar einen nicht— ſtändigen, aber wieder wählbaren Sitz und hätte außerdem den aus Preſtigegründen ſo angeſtreb— ten Plan durchgeſetzt. daß gleichzeitig mit Deutſchland in den Rat eintritt. Der Einzug der deutſchen Delegierten wird höchſtwahrſcheinlich Freitag oder Samstag erſol— gen. Die Wahl des jugoſlawiſchen Außenmini ſters Dr. Nintſchitſch um Präſidenten der ſieh— ten Völkerbundsverſammlung ſcheint feſtzuſtehen, weil Nintſchitſch dieſes Ehrenamt bereits zuge ſagt worden war, als noch nicht vorauszuſehen war, daß zufälligerweiſe ein anderer Außeneninn— ſter der Kleinen Entente, Beneſch. die nächſte Ta— gung des Rates präſidieren würde. 48 Ein Telegramm Primo de Riveras Genf, 5. Sept. Geſtern abend gaben die fran zöſiſche und engliſche Delebation ein Telegramm Primo de Riveras an Briand und Chamberlain bekannt, in welchem ausgeführt wird. wie fick der ſpaniſche Diktator durch eine Depeſche„der beiden eminenten Staatsmänner gerührt fühle“ Note überreicht worden, in der mit ernſten Ge- genmaßnahmen gegen die Türkei gedroht wird, falls der in Haft beſindliche Schiffsleutnant Demos nicht freigelaſſen würde. Die franzöſiſchen Einſchränkungsmaßnahmen. Paris, 5. Sept. Das Polizeipräſidium von Paris veröffentlicht eine Verordnung, womit die bisherigen Beſtimmungen über die Einichränkung des Verbrauches in den Reſtaurants noch bedeu— tend verſchärft werden. Es dürfen in Zutunf: pro Mahlzeit nur noch zwei Gänge ſerviert wer den, wobei Fiſch, Fleiſch. Eierſpeiſen und Ein⸗ zelgemüſe als Gänge angeſehen werden. Es dür fen nicht mehr als vier Fleiſch- oder Geflügelſor ten und drei Gemüſe angeboten werden. Nicht gerechnet werden in einem oder anderen Falle die Kalbffleiſchgerichte. das Wildpret, die Teig warengerichte und die Salate. Dieſe Beſtimmungen ſtellen ganz Einſchränkungen gegenüber den bisherigen Me— nus dar. Die Regierung erwartet von dieſer Maßnahme eine Preisſenkung für Nahrungsmit— tel zu Gunſten der zu Hauſe ſpeiſenden Bevöl— kerung. ſowie eine Verbeſſerung der Außenhan Felabiſanz dels bilanz. bedeutende 5— 2 Die Kämpfe in China. London, 5. Sept. Nach Meldungen aus Pe king ſind in Hankau 250 japagiſche Matroſen ge landet worden, außerdem ſind engliſche, amerika niſche und japaniſche Kanonenbgote vor der Stadt erſchienen. Im übrigen lauten die Meldungen über das Schickſal Wupeifus andauernd wider ſprechend, doch erhölt ſich das Gexücht, wonach Wupeifu von ſeinen Truppen an Bord eines chi- neſiſchen Kriegsſchifſes gefangen gehalten werde, mit großer Hartnäckigkeit. ö Paris, 5. Sept. Nach einer Meldung der Britiſh United Preß aus Peking iſt Wutſchang und es dann wörtlich wie folgt heißt:. Meine perſönliche Meinung wäre, unvechüg- lich der darin(d. h. in der Chamberlains) gemachten Anregung leiſten, wenn es nicht meine Pflicht würde, über das Preſtige dieſes alten chen und gielgeliebten Spaniens zu wachen. weſches, auf eine niedrigere Stufe als ihm ge bührt, zurückgeſetzt. eine geziemende Haltung in einer wirklichen Enthaltung ſuchen muß.. Ich bin überzeugt, daß unſer Eutſchluß kein Intereſſe und keinen Grundſatz des Völkerbun⸗ des bloßſtellt, da Spanien, ſein König und ſeine Regierung für den Frieden die heißeſten Wünſche 0 990 91 21 Schluß des Telegramms bildet eine leb hafte Danfſaaung für die Spanien erieſene Ehre und das tiefe Beda iern varüber, daß Pai⸗ mo de Rivera der Anregung nicht folgen könne Folge zu gebieten ruhmrei— Abreiſe der deutſchen Delegation am Freiteg. Berlin. 5 Sept. Reichs präſident von Hinden— Furg beabſichtigt nach dem„L. A.“ erſt am 14 September aus Oberbayern noch Berlin zurück zukehren während die deutſche Delcgation vor⸗ aus ſichtlich am Donnerstag. ſpäteſtens Trettas dieſer Woche nach Genf abreiſen wird. Der Reichs⸗ präſident beahſichtigt ferner, von Berlin aus noch zwei Toge nach Bad Mergentheim zu fah⸗ ren. um den dortigen Manövern der Reichswehr beien wohnen. l Miniſterialdirektor Di. Gaus bat am Sams⸗ ſag dem Reichskanzler über die Arbeiten der Studienkommiſſion in Genf Bericht erlattet. Heute werden die Erörterungen im Auswörtigen In den Kreiſen der Delegar ion herrſcht noch keine Klarheit darüber, ob man die ſpaniſche Re⸗ gierung trotz ihrer ſaſt unhöflichen Haltung ge— Amt über die Genfer Vorgänge fortgeſetzt wer— den Verſchärfung des Kultur⸗ kampfes in Mexiko. London, 5. Sept. Aus Mexilo wird gemeldet: Das Miniſterium des Innern bereitet neue Kir— chengeſetze vor, die nach ehrer Annahme durch den Kongreß die vor kurzem erlaſſenen erſetzen wer⸗ den. Einzelheiten ſehlen noch. Trotzdem ſagt man ſchon, daß die neuen Geſetze die Zahl der »Prieſter in jedem Lande beſchränken daß ſie aber geſtatten werden, daß ein ausländiſcher Prieſter in jeder ſich im Beſitz einer ausländiſchen Kon⸗ gregation befindlichen Kirche amtiere. Der Se⸗ nat iſt noch nicht zuſammengetreten, da die gebniſſe der letzten Wahlen noch nicht endgültig Kr feſtgeſtellt ſind. Deutſches Reich. Deutſche Reparationsleiſtung an Amerita. Berlin, 4. Sept. meine Zeitung! aus amerikaniſche Schatzamt agenten Parker Gilbert eine Millionen Dollar erhalten. 0 die erſte Barzahlung, die Amerika unter Er⸗ beenden und nach Bertin zurückkehren. Wie die„Deutſche Allge- Newyork berichtet, hat das von dem Reparations⸗ Barzahlung von 50 dingungen des Dawesplanes erhalten hat und die zur Liquidation der Schadenerſatzanſprüche der amerikaniſchen Regierung und amerikaniſchen Bürger an Weutſchland dienen ſoll. . Altershilfe für die deutſchen Angeſtellten. Hamburg, 5. Sept. Auf der dritten Bundes⸗ tagung des Gewerkſchaftsbundes der Augeſtell⸗ ten wurden heute die von den leitenden Körper⸗ ſchaften des Bundes vorgelegten Anträge auf Einführung einer großzügigen Altershilſe für die deutſchen Angeſtellten und die Erhöhung des Hinterbliebenengeldes angenommen. Hindenburg bei den Reichswehrmanövern. Berlin, 5. Sept. Reichspräſident von Hin⸗ denburg wird am 15. September ſeinen Urlaub Er wird ann nach Bad Mergentheim begehen, um an den dort ſtattſindenden Manövern wehr teilzunehmen. ſuch des Kronprinzen Rupprecht erhalten. Ausland. Androhung franzöſiſcher Gegenmaſinahmen 1 gegen die Türkei. Dieſe Zahlung iſt! Paris, 3. Sept. den Be Depeſche Briands und der R eichs⸗ Reichspräſident von Hindenburg, Ader ſich ge⸗ genwärtig in Dietramszell auſhält. bat den Be⸗ Auf Grund eines Beſchluſſes „des Kabinetts iſt der türkiſchen Regierung eine von den Kantontruppen eingenommen worden. Eine Beſtätigung dieſer Meldung iſt umſo mebr erforderlich, als die Einnahme dieſer Stadt, wie auch die von Kankau, ſchon mehrach gemelde und wieder dementiert wurde. Nach der gleichen Meldung haben die alliierten Truppen Hankau geräumt und ihre Artillerie auf ciner benachbar— ten Anhöhe bei Haniang aufaeſtellt. Die Kan- Nokobama ſind zwei Schiffe tontruppen haben dagegen Hankau noch nicht de⸗ ſetzt, ſodaß die Stadt gegenwärtig zwiſchen den beiden Fronten liegt. Letzte Meldungen Ein verheerender Taifun in Japan. London, 5. Sept. Aus Tokio wird gemel⸗ det, daß durch einen Taifun ein Eiſenbahnzug in der Nühe von Hamamatſu aus den Schie⸗ nen gehoben wurde. 50 Reiſende wurden ge⸗ tötet oder verletzt. Außerdem hat der Taifun in größerem Umkeiſe ſchwere Schäden verurſacht. 40 Mili⸗ tärflugzeuge des Flugplatzes Nagoia ſind teils zerſtört, teils ſchwer beſchädigt worden. In Toyohaſhi iſt eine Schule eingeſtürzt. 12 Schulkinder wurden getötet, 20 ſchwer ver⸗ letzt. In Hamamatſu wurde eine Textilfabrik zerſtört und dabei 6 Arbeiter getötet und 23 verletzt. In Tochigi ſind 40 Häuſer mehr oder weniger ſchwer beſchädigt und eine Anzahl Perſonen verletzt worden. Auf der Höhe von untergegangen. mobei 5 Perſonen ertranken. Im ganzen Sturmgebiet ſind die Telephon- und Telegra⸗ phenleitungen unterbrochen. Der Schaden wird auf mehrer Millionen Yen geſchätzr. 77 Reviſion im Faulhaberprozeß. S 0 Joi ner zei 101 4 Hamburg, 4. Sept. In dem ſeinerzeit viel er rierten Beleidigungsprozeß des Münchener Kar- ys von Faulhaber gegen den Hamburger teller Huppertz har ſich die Staatsanwalt⸗ ſchaft durch Berufung gegen das freiſprechende Ur⸗ geil des Schöffengerichtes Hamburg dem Verfahren angeſchloſſen, ſo daß an Stelle der Privatbeleidi⸗ gungsklage nunmehr die Offizialklage tritt. ſind die kommiſſariſchen Vernehmungen der dem Angeklagten benannten Zeugen abge⸗ Termin zur neuen Hauptverhandlung 2 fe 7 1157 0 N Strafkammer iſt auf den 10. November worden. Jetzt von ſchloſſen. vor der angeſetzt Berlin, 5. Sept. Nach verſchiedenen über Genf und Paris aus Madrid gier vorliegen den Madrider Nachrichten ſoll in Spanien die Revolution ausgebrochen ſein. Auf jeden Pall müſſen die Nachrichten. die von offener Auf lehnung gegen die Diktatur Primo de Rive ras ſprechen, ernſt genommen merden. Der König iſt von Santander nach Madrid abge reiſt. Die ſpaniſche Regierung hat vom König die Ermächtigung zur Verhängung des Bela— gerungszuſtandes über gan: Spanien gekor dert. Allgemein iſt man der Anſicht. daß Spa⸗ nien am Vorabend ernſter und bedeutungs⸗ voller Ereigniſſe ſteht. Einer weitere nMadrider Meldung zufolge hat der Chef der ſpaniſchen Artillerie ohne Ermächtigung des Kriegsminiſteriums den Befehl erteilt. ſämtliche Artillericoffiziere von ihrem Urlaub zurückzuberufen. Führer des Artillerieregiments in Seagovia bat Truppen ſeiner Garniſon den Befehl gegeben, ſich in den Kaſernen aufzuhalten. Die Schüler der Militärakademie von Valladolid zeigen ebenfalls Ungehorſam gegenüber ihren Vor— geſetzten. Daraus ſind durch ein könialiches Dekret alle Artillerieoffiziere, mit Ausnahme der in Marokko, aus dem Heere entlaſſen wor— den. Auch das Traden der Uniform wird ihnen verboten. Alle ihnen bisher Untergebe nen ſind der Grußpflicht enthoben und haben das Recht erbalten. die Offiziere zu verhaften. wenn dieſe ſie zur Gehorſams verweigerung überreden ſoltten. Offiziere der Peſerve über nebmen die Bewachung der Kafernen. Mich andere Waffengattungen ſollen noch f zugezogen werden Alle Artilleriefabriken werden der Arheiterſchaft unter dom Befehl eines Offisſors. Artillerie— akademie beſchloß, ſämtliche Kadetten zu ent⸗ laſſen. Amtlich wird in Madrid znaegeben. daß ver ofene Widerſtand beim Oſſizierskorvs det Artillerie zur Meuterei geführt habe. Die Te: legraphen⸗ und Telephon verbindung zwiſchen Madrid und Paris iſt ſeit Sonntag abend Der den den Faru noch pin uyterſtellt Die Revolutionsausbruch in Spanien. Abſetzung fämtlicher Artillerieofſiziere.— Volksabſtimmung. unterbrochen, was darauf ſchließen läßt, daß ſich die Lage in Spanien verſchärft hat. Das Direktorium hat einen Apyell an das Volk ge⸗ richtet mit der Aufforderung, ſich um die Re⸗ gierung zu ſcharen und ſich gegen die Meu⸗ terer zu menden. König Alfons ſoll mit Primo de Rivera über die Ergreifung energiſcher Maßnahmen beraten haben, um die Meuterer unterdrücken. Ein amerikaniſches Blatt berichtet aus Madrid, daß General Magaz. der Vize „rßſident des Direktoriums und gegenwärtige; Botſchafter Spaniens beim Vatikan, dem— nöchſt vom König beryſen merden könnte, um als Nachfolger Primo de Riveras die Regie— rung zu öhernehmen. Das Blatt böft es für ausgeſchloſſen daß es Primo Rivera ge— lingen wird, ſeiner militäriſchen Geaner Herr zu werden. Genera! Magaz iſt in Madrid eingetroffen. In dem erwähnten Ma⸗ nifeſt Primo de Riveras werden Fort ſchritte der letzten Fohre dem Beſtehen des Firektoriums zugeſchrieben. Immerhin er ſcheine es Primo de Rivera„Hug, eine oberſte Nationalverſammlung einzußerufen. in der alle Klaſſen end alle Intereſſen vertreten ſein ſollen der in beſtimmten Tällen die Prüfung und Billiaung von Reaberungsbe— ſchlüſſen vorbelegt werden ſoll“ Bereits die Ernennung Berengyers, des erklärten Geg⸗ ners Primo de Riveékas. zum Chef des könio⸗ lichen Habinetts hat gezeiat, daß König Al— ſich von Nrimo de Rivera zu löſen ver⸗ und für die unzufriedenen Artillerie- offizjere Partei nimmt. 211 1¹ de hoxeits alſe und in 750* sicht Einer weiteren Meldung aus Spanien zu- falge mird am 11., 12. und 13. September in ganz Syenien eine Volfsabſtimmung ſtattfinden. hei der alle ſpaniſchen Staatsangehörigen. männ⸗ len und weiblichen Geſchlechts, über 18 Jahre, ſich über die Milligung oder Nichtbilligung der ecgcnwörtigen Regierung ausſprechen ſollen. Die AMöttimmung wird in der Weiſe vorgeno umen werden. daß jeder Einwohner vor einem be deren Mahlausſchuſt ſeines Wohnortes ene. nen hat. & 8 Mexiko. Die volle Wahrheit über die der⸗ zeitigen Zuſtände. B Von Biſchof Franeis C. Kelley, D. D. Die Lüge iſt das Fundament, auf dem ſich der Kampf gegen die Religion in Mexiko abſpielt. Die mexikaniſchen Revolutionäre von Comon⸗ fort bis zu Calles haben von den deutſchen Für⸗ ſten der Reformationszeit und von den Führern der franzöſiſchen Revolution gelernt. Sie be— gannen damit, eine Reihe von Kinderlegenden, Unwahrheiten und Halbwahrheiten als aner— feel und unwiderlegliche Grundſätze hinzu— ſtellen. Die erſte lautet: Die Demokratie im republi— kauiſchen Gewand iſt au ſich die einzig richtige Regierungsform für alle Nationen und deshalb auch für Mexiko. Daß die mexikaniſchen Revo⸗ lutionäre ſich das Schlagwort Demokratie zu ſeigen machten, hatte freilich den Vorteil. für ſie, beſonders für uns Amerikaner anziehend zu ſein, die wir geneigt ſind, alle Verhältniſſe vom Standpunkte unſeres eigenen Erfolges zu beur— teilen. Die zweite Unwahrheit, die die mexikaniſchen Revolutionäre ausgeſtreut haben, iſt die Behaup⸗ tung, daß ſie Mexiko wirklich eine Demokratie ſchenken würden. Niemals hat das mexikaniſche Volk eine Demokratie beſeſſen. Seit einem Jahr⸗ hundert triumphieren die Revolutionäre. Ein Präſident folgt dem anderen, aber noch nie wur⸗ den die Stimmen wirklich gezählt, und der Wille des Chefs vertritt den Willen des Volkes. Der Weg eine Partei oder einen Führer zu ſtürzen, war in Mexiko immer ein blutiger Weg. Noch gibt es kein Anzeichen dafür, daß es für andere Generationen ein unblutiger Weg ein wird. Die dritte Lüge iſt, daß die katholiſche Kirche für Mexiko nichts getan habe, daß ſie im Gegen⸗ eil die Verantwortung für Mexikos gegenwär⸗ ligen Zuſtand trage, für die Unwiſſenheit der Bevölkerung und für die Würdeloſigkeit ihrer ſozialen und politiſchen Einrichtungen. Dieſer Vorwurf wird von allen— bezahlten oder unbe— zahlten— Propagandiſten der mexikaniſchen Re- gierung erhoben. Ein Volk muß erſt zu gehorchen gelernt haben, um für die Demokratie vorbereitet zu ſein; denn Demokratie iſt nicht Zügelloſigkeit, ſondern die Freiheit aller, behütet durch die in der Verfaſ⸗ zung niedergelegten Fundamentalſätze der Gerech⸗ ligkeit und durch Geſetze, die das Volk ſelbſt in ſelbſtloſer Arbeit geſchaffen hat. In der Demo⸗ kratie iſt die Mehrheit nur ein Poſten, der in gleicher Weiſe vor den Rechten der Mehrheit wie den Rechten der Minderheit Wache hält. Für eine ſolche demokratiſche Regierungsform iſt Mexiko heutzutage ebenſowenig geeignet wie vor 100 Jahren. Alle gebildeten Mexikaner wiſſen dies, die Revolutionäre wiſſen es auch. Sie hatten niemals eine Demokratie, obwohl ſie ſie immer wieder verſprochen hatten. Ja, ſie haben gar nicht die Abſicht je eine zu Haben, weder heute noch in Zukunft, obwohl ſie ſicherlich auch weiterhin darüber reden werden. Aber die Geſchichte der vergangenen 100 Jahre redet eine ebenſo deutliche Sprache, wie die Zu— ſtände von heute. Das ganze Gerede von der Demokratie in Mexiko iſt Lüge vom erſten bis zum letzten Wort, noch dazu eine Lüge, die ge⸗ rade kein Kompliment für uns Amerikaner dar— ſtellt, weil ſie ſich auf die Ueberzeugung gründet, daß war nicht genug Verſtand beſitzen, um ſie zu durchſchauen. Die katholiſche Kirche wurde in dieſen Kampf perjönlichen Ehrgeizes, der ſich dort Revo- lution nennt, aus verſchiedenen Gründen hinein— ortogcn. Einer davon iſt. daß ſie. wie man wobl wein. Wenn die Schatten weichen Roman von Ferdinand Runkel. —„Machen Sie ſich keine Sorge, Herr Ober förſter. Ein Förſterſohn, der faſt mit der Büchſe zur Welt gekommen iſt, wird den Hahn nicht fehlen.“ J„Ich habe auch in meinem Leben ſchon hier und da einen gefehlt, und meine Eltern und Ureltern, ſo weit ich zurückdenken kann, waren Forſtleute Aber was ich noch agen wollte, paſſen Sie mir auf den Wächter auf, er hat meinem Freund, dem Doktor, gegen— über ausgeſprochen, er wolle mich kaltmachen.“ Ueber das verwitterte Geſicht des Förſters glitt ein höhniſches Lächeln. „Laſſen Sie ihn doch wollen, Herr Ober förſter.“ „Das meine ich nämlich auch.“ ö„Oder glauben Sie, Herr Oberförſter, daß es jemals einen Wilddieb gibt, der einen von Der grünen Gilde nicht kaltmachen will? Er ſtreicht viel im Wald herum, der Peter, aber immer ohne Gewehr, drüben beim Denkmal des Herrn Grafen. Natürlich, es zieht den Mörder ja immer dahin, wo er gemordet hat. Ich habe ihn die ganze Zeit her ſchon beob⸗ achtet, jetzt zur Rehbockszeit muß man vor⸗ ſichtig ſein,“ und dann zu Max gewendet: „Wenn Sie einen Vock ſchießen wollen, Herr nor „Dann geh' nur mit Kaiſer, der hat ſie alle am Schnürchen.“ Ritter lachte laut und luſtig auf.„Und wenn du ihn vorm Rohr haſt, dann warnt er ihn. Der Kaiſer iſt nämlich ein drei⸗ fach Genähter und pflegt ſeine Böcke, wie die Bauersfrau ihre Käſe.“ „Aber Herr Oberförſter, wenn ich dem Sohn eines Kollegen einen Bock verſpreche....“ „Ich kenne Sie, Sie ſind ein alter Juchs. Nach dieſen Worten rückte er ſich mit dem Daumen den Gewehrriemen auf der Schulter 1 5 und verließ von Max begleitet das irkenhäuschen. 1 5 8 * die Zuneigung und Hingevbung des mexikaniſchen Volkes beſitzt und daß ſie deshalb eine Bedrohung der Räuber und Ausbeuter bedeutet. Die katholiſche Kirche wird, das wiſſen dieſe wohl, niemals ihre Zuſtimmung dazu geben, daß die zehn Gebote außer Kraft geſetzt werden. Sie wird in einem räuberiſchen Spiel nicht mitſpielen. Sie mag unter dem Druck der Verfolgung ſtill ſein, ſie iſt aber da, eine Beleidigung für die Augen von Mördern und ein ſteter Vorwurf für jene, die ein Volt zum Vorteil ihrer eigenen Taſche ausplündern möchten. Sie wird daheer von den mexikaniſchen Politikern gehaßt und ſie muß von ihnen gehaßt werden. Das iſt ihr Schickſal und ihre Beſtimmung. Sie hat nur eine Antwort für jene, die ihr mit der Unterdrückung drohen— die Tatſache, daß ſie trotz alledem die Kirche von 98 Prozent des mexikaniſchen Volkes iſt. Dieſes hat allen Anſtrengungen Widerſtand geleiſtet, ſie aus ſeinem Herzen und aus ſeinem Leben zu reißen, Anſtreng— ungen, die mit Geld, mit Macht, mit irdiſchen Mitteln jeder Art in Szene geſetzt wurden. Die Revolutionäre haben noch einen anderen, und zwar einen für ſie ſehr charakteriſtiſchen Grund, die katholiſche Kirche zu verfolgen und ihre Feinde zu unterſtützen. Sie ſind ſchlau genug zu wiſſen, daß für ſie der einzige Weg, Geld zu machen, der iſt, es zu ſtehlen. Das können ſie nicht ungeſtraſt, ſolange die Kirche ihren Einfluß bewahrt. Der amerikaniſche Rentner iſt ihr Freiwild. Er hat in Mexiko Geld verdient. Die Politiker müſſen es ihm nehmen, wenn ſie ihr eigenes Volk nicht länger beſtehlen können, aber ſie müſſen es nehmen, womöglich mit der Sympathie der Nation, deren Angehörige ſie beſtehlen. Sie finden nun, daß die katholiſche Kirche die Kirche einer Minderheit in den Vereinigten Staaten iſt. Sie wiſſen, daß ſich in Amerika wiederholt Ausbrüche eines ſonſt längſt überlebten Fanatismus und der Unduldſamkeit gegen die Katholiken ereignen. Sie wiſſen, daß es dort eine große Mehrheit gibt, die die katholiſche Kirche, wenn ſie ſie ſchon nicht haßt, doch nicht liebt. Das ſcheint nun eine günſtige Gelegenheit, Sympathien zu ge— winnen. Die katholiſche Kirche zu verfolgen, meint man, heiße, dem nur für das Geſchäft lebenden Durchſchnittsamerikaner gefallen. Gefällt ihm aber etwas, dann merkt er, ſo glaubt man wieder, die Hände nicht, die ſich nach ſeiner Uhr und nach ſeiner ſrrawattennadel ausſtrecken. Die Politik zur Zeit Wilſons bewies ihnen, daß ſie recht hatten, und die gegenwärtige amerikaniſche Politik gibt ihnen auch nicht ganz unrecht. Der amerikaniſche Unternehmer in Mexiko und der Rentner, der ſein Geld in mexi⸗ kaniſchen Unternehmungen inveſtiert hatte, wurde unter Bryan im Staatsdepartement ebenſo willkom— men geheißen, wie von den Spöttern auf der Straße. Der Amerikaner, der unſer Volksvermögen um Milli— onen vermehrt, der den ausländiſchen Handel für unſere Induſtrie erſchloſſen, der Oel für unſere Schiffe gefunden und unſere eigenen Felder vor zu raſcher Ausnützung bewahrt hatte, den ſtellte man hin als „den Burſchen, der in Mexiko eine Kuh verloren hat.“ Der mepikaniſche Politiker verſteht das ſofort. Auf ehrliche Weiſe, durch fleißige Arbeit Geld verdienen kann er nicht, aber er iſt nicht dumm. Der große Krieg lehrte den Wert der Propaganda unk ſeitdem er Geld hatte, legte er es kleinweiſe auf große künftige Gewinne hin an. Er fand„dumme Ameri— kaner“, die er mit Bargeld oder aber auch mit Gunſt— bezeugungen kaufen konnte. Er entdeckte den Wert welchen die Tätigkeit der amerikaniſchen proteſtan⸗ tiſchen Miſſion für ihn hatte, gleichzeitig verſprach er ihnen, Mexiko in das„reine Licht des Evangeliums“ einzuführen— wenn ſie mitgeholfen haben würden, die katholiſche Kirche in tiefſte Dunkelheit zu ſtürzen Dazu kam dann eine noch ausgiebigere Entdeckung: Das liberale Element hier in unſerer Mitte, Der mexpikaniſche Politiker konnte es, ohne daß er en zu bitten brauchte, bekommen, es lief ihm zu, nich: ganz umſonſt, aber es war ſehr billig. Mit ihm kam die Arbeitergewerkſchaft und ſogar einige Katholiken. „Wollen wir über die Falkenwieſe gehen und vielleicht einen Stößer ſchießen?“ „Ja, gerne.“ „„Na gut. Mahlzeit, Kaiſer.“ „Gehorſamſt auf Wiederſehen, Herr Ober förſter, nicht zu ſpät heute nacht.“ „Ich denke, Sie wecken mich.“ „Wenn Sie befehlen, natürlich.“ „Gut, dann befehle ich's.“ „Schön, Herr Oberförſter.“ ö„Boehüt' Gott.“ „Gehorſamſt behüt' Gott, Herr Oberförſter, behüt' Gott, Herr Doktor.“ Kaiſer legte die braune behaarte Hand an die Mütze und nahm die Beine zuſammen, wie ein alter Feldwebel vor ſeinem Hauptmann. Als ſie in langſamem Vorſchreiten die Falkenwieſe erreicht hatten, ſtand plötzlich der Griffon. Er ſtreckte die Rute lang von ſich, ſchob den Kopf vor, ſeine Lichter flammten, und den rechten Vorderlauf hatte er wie zum Schlage erhoben. 5„Pack an, Feldmann.“ g Im nächſten Augenblick ſchoß der Hund durch das Geſtrüpp. Ein lautes Schreien er⸗ folgte. Dann ein Knurren und ein ſeltſames Röcheln. Der Oberförſter war mit drei Sprüngen an dem Wieſenrand und ſah ſich nun plötzlich ſeinem Todfeind, dem Goldhändchen gegenüber, der ein langes blutiges Einſchlagmeſſer, als ob nichts geſchehen wäre, am Zipfel ſeiner Leinen⸗ jacke abwiſchte und in die Taſche ſchob. „Ach, der Herr Oberförſter.“ „Was tuſt du in meinem Revier, du Hund?“ i „Der Herr Doktor iſt mein Zeuge, daß Sie geſchimpft haben, Herr Oberförſter, und was ich hier tue? Ich gehe ſpazieren, und wahrſchein⸗ lich ſind Sie es geweſen, der mir die Beſtie auf den Hals gehetzt hat, die mir an die Kehle ſprang. Haben Sie keine Angſt, der ſchöne Griffon tut keinem mehr weh. Wer unter meine Fauſt gerät, iſt geliefert. Wollen Sie ſich ihn ausſtopfen laſſen, dann trage ich ihn nach dem Forſthaus.“ „Was, was, du Schuft, du haſt meinen Griffon umgebracht?“ e Ritters Geſicht wurde feuerfackelrot, ſeine Augen ſprühten wilde Blitze, und mit geballten FJäuſten aging er auf den Wildſchützen los. Der 1 deren politiſcher Ehrgeiz ſtarter war als ihre Grund ſätze. Sie alle haben glänzende Dienſte geleiſte der an ſich undankbaren Arbeit, Tonnen von Kaſta⸗ nien aus einem feurigen Ofen von Zügelloſtgkeit und Diebſtahl zu holen. f Aber das iſt noch nicht glles. Der mexikaniſche Revolutionär hatte höheren Ehrgeiz. Er hat keine rechte Liebe zu dieſen Vereinigten Staaten. In Wahrheit haßt er uns noch eher mehr, als er die katholiſche Kirche haßt. Sein Lieblingstraum iſt ein Bündnis mit unſeren Farbigen und mit den Japanern. Der Grund hiefür iſt der, daß wir Truppen an der Grenze hielten, während wir in den Krieg zogen. Unter den gegenwärtigen Verhältniſſen iſt wenig Hoffnung auf einen amerikaniſch-japaniſchen Krieg. Oel 4iſt als Heizmaterial für Kriegsſchiffe überall vorhanden. Aber der Mexikaner möchte Japan einen Stützpunkt auf dieſem Kontinen: verſchaffen. Südkaliſornien mit der großartigen Magdalenabay ſteht der Einwanderung ofſen. Ohne Unterlaß werden die Fühler ausgeſtreckt, um den richtigen Augenblick auszuſpähen, in dem man Japan einladen könnte, als friedlicher Einwanderer zu kommen. Die Zeit wird ein übriges tun. Natürlich hat die katholiſche Kirche damit nichts zu tun, höchſtens inſoweit, als ſie ihren Verfolgern Sympathien verſchaffen und den„dummen Amerl⸗ kaner“ blind machen kann gegenüber Vorbereitungen zu ſeinem eigenen Verderben. Der Mexikaner erlebt einen glänzenden Beweis dafür, wie 105 Voltaire recht hatte, denn ein paar Lügen bleiben immer haften. Mit Leichtigkeit ſchluckt der„dumme Ameri⸗ kaner“ alles, wenn es nur mit dem Zucker eines Nachteiles für die katholiſche Kirche verſüßt iſt. Wenigſtens iſt dies die Meinung des mexikaniſchen Politikers! So geht das Wild fröhlich in die Falle.. Wie ſteht es in Wirklichkeit? Die katholiſche Kirche hat, weit davon entfernt, in Mexiko bankrott gemacht zu haben, das weiſeſte eifrigſte, erfolgreichſte, erhebendſte Miſſionswerk der Weltgeſchichte ſeit den Tagen der erſten Chriſten be⸗ gonnen und durch drei Jahrhunderte fortgeſetzt. Die katholiſche Kirche bewahrte und be⸗ ſchützte die Indianer und das mexikaniſche Volk vor der böſeſten Form der Grauſamkeit auf, Erden eben ſowohl, wie vor der Gier der Eroberer. Die katholiſche Kirche brachte Mexiko während der ganzen Zeit der ſpaniſchen Herrſchaft die Gründung von Erziehungsanſtalten aller Art, gleich⸗ wertig jenen, die Europa in der damaligen Zeit beſaß und weit überlegen jenen, die damals in den Vereinigten Staaten von Amerika beſtanden. Die Reihe der Revolutionäre in Mexiko von Hil⸗ dago bis Calles vernichteten die mexikaniſche Nation dadurch, daß ſie ihre Schulen zugrunde richteten, die Religion abſchafften, die Freiheit mordeten, das Geſetz in den Kot zerrten und das Laſter großzogen. Aus Heſſen. den Des Kindes Engel. Mainz, 3. September. jähriger Junge tummelte ſich auf einem Ba — * kon des erſten Stockes eines Hauſes auf dem einen Bebelring herum. Er kletterte auf Stuhl, beugte ſich zu weit über das Geländer, verlor das Gleichgewicht und ſtürzte in den Hof in einen dort ſtehenden leeren Kinder⸗ wagen. Außer dem großen Schrecken der in der Küche befindlichen Mutter hatte der Sturz für den Kleinen weiter keine Folgen. Das neugeborene Kind ins Kleefeld geworfen. Mainz, 3. September. Geſtern früh fand ein Landwirt in Biſchofsheim auf ſeinem am Mainweg gelegenen Acker ein aber blieb ruhig wie ein Baum ſteyen. „Nach der Kehle iſt ſie mir geſprungen, die Beſtie. Soll ich mich vielleicht zum Vergnügen des gnädigen Herrn abwürgen laſſen, wie ein krankgeſchoſſener Haſe? Proſt Mahlzeit, Herr Oberförſter, beſſer ich ihn, als er mich.“ Und nun glitt wieder das höhniſche Lächeln über das Geſicht Peters. „Aengſtigen Sie ſich nicht, er hat nicht lange gelitten. Ich habe ihn an der Gurgel gefaßt und ihm mein Einſchlagmeſſer vors Blatt ge⸗ ſetzt. Den Fang hält kein Geſchöpf Gottes aus.“ Der Oberförſter wollte etwas ſagen, aber man ſah es, die Kehle war ihm wie zu⸗ geſchnürt. Er bewegte nur die Lippen und brachte kaum einen röchelnden Laut hervor. Endlich löſte ſich die furchtbare Spannung, und er brüllte wie ein verwundetes Tier. „Mein Griffon, mein Griffon, jetzt mußt du ſterben,“ und er warf die Büchſe von der Schulter, faßte den Wilddieb mit beiden Händen an der Bruſt und ſchüttelte ihn. Das Gold⸗ händchen aber griff mit ſeinen Rieſenhänden nur aus und zog ben kräftigen Mann an ſich, daß ihm die Knochen krachten. Aber der Ober⸗ förſter war ein ebenbürtiger Gegner und jünger als der Wilddieb. Er machte ſich los und ſchleuderte ihn mit einem furchtbaren Ruck ins hohe Gras nieder, ſetzte ihm das Knie auf die „Bruſt und ſchnürte ihm mit der ledernen Hunde⸗ leine die beiden Fäuſte zuſammen. Dann rief er: „Max, mach mir mal meinen Gewehr⸗ riemen los.“ 5 Mit dem Gewehrriemen band er ihm dann die Füße und kehrte den Wehrloſen mit dem Geſicht nach der Erde um. „Um Gottes willen, was haſt du vor?“ Das grauſame kalte Geſicht des Oberförſters meisſaate nichts Gutes. „Sei nicht unvorſichtig, der Mann hat ſi nichts zuſchulden kommen laſſen.“ 55 g„Er hat mich mit dem Tod bedroht.“ Nach dieſer kalt hingeworfenen Antworſ 795 Ritter ſein Meſſer aus der Taſche und chnitt ein paar Schritte im Wald eine ſchlanke fingerdicke Haſelſtaude ab, mit der er wieder zu dem gebundenen Wächter hintrat. „Höre, was ich dir ſage: Du baſt dem Hern Ein kleiner drei⸗ gut entwickeltes Mädchen handelte, das ern vor kurzer Zeit das Licht der Welt erblickt hatte und wahrſcheinlich von der unmenſch⸗ lichen Mutter von dem Weg aus in den Acker geworfen wurde. Die Ortsbehörde nahm das Kind in Verwahrſam. Im Stich gelaſſen. Groß⸗Gerau, 3. September. Ein Händler von hier verkaufte ſein Haus, ließ ſich den Erlös ausbezahlen und verſchwand, indem er ſeine, Familie, Frau und 4 Kinder, ohne Mit⸗ tel zurückließ. Man vermutet, daß er nach Südamerika gefahren iſt. Aus Nah und Fern. Oppau. Bei Bauardeiten ſtuürzte vorge⸗ ſtern aus einer Höhe von 16 Meter der veidara⸗ tete 28 Jahre alte Johann Reffert aus Edig⸗ heim und erlitt erhebliche Kopf⸗, Bruſt⸗ und Rük⸗ kenverletzungen. Frankenthal. Der Rangiermeiſter Rauſch aus Dirmſtein, der, wie wir bereits 1 gemeldet haben, im hieſigen Rangierbahnh zwiſchen die Puffer geraten war, iſt im ſtädt. Krankenhaus geſtern ö deſee ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Man hatte ihm den Unterarm amputieren müſſen, doch waren die erlittenen inneren Verletzung⸗ gen zu erheblich geweſen, als daß der Bedauernswerte hätte gerettet werden können. ö Frankenthal. Wegen verſchiedener Ein⸗ brüche wurde ein gewiſſer Fritz Knoblauch aus Kaiſerslautern von der hieſigen Strafkammer zu fünf Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverluſt und Stel⸗ jung unter Polizeiaufſicht auf die Dauer von einem Jahr ſowie zur Tragung ſämtlicher Koſten verurteilt, Die Unterſuchungshaft wurde auf die Strafe nicht angerechnet. 5 g.. Speyer. Zu dem Mad ſenſchuhdied⸗ ſtahl, ausgeführt bei der Fa. Landberger hier, er⸗ fahren wir noch folgendes: Der 17jährige Täter Albert Harz von hier hat nach ſeinem reuigen Ge ſtändnis ein ganzes Jahr hindurch derartige Dieb⸗ ſtähle verübt und mit dieſem umfangreichen Dieb⸗ ſtahl ſeine Firma um etwa 12 000 Mark geſchä⸗ digt. Er wurde wieder auf freien Fuß geſetzt, da keine Fluchtgefahr beſteht. Als Helfer wurden der 44 Jahre alte Ludwig Aufenfeld von hier, ein ge. wiſſer Gimpel aus Hockenheim und Kuppinger aus Neulußheim ermittelt und beim hieſigen ſowe Schwetzinger Amtsgericht in Unterſuchungshaft gebracht. f Rheine i. W., 3. September.(Pilzvergif⸗ tung— 5 Tydesfälle in einer Familie.) Nach dem Genuß von giftigen Pilzen iſt hier eine ganze Familie erkrankt. Zwei Kinder im Al⸗ ter von 9 und 14 Jahren ſtarben kurz nach dem Genuß der Giftpilze, beide Eltern und ein 15jähriges Kind ſind tags darauf geſtor ben. N e i . Rhgtein-Dürtheim, 4. September.(Feuer durch Blitzſchlag.) Geſtern abend ſchlug der Blitz in die Scheune des Herrn Wend. Geiger. Sämtliche Erntevorräte wurden durch Feuer vernichtet. Auch wurde ein wertvolles Pferd vom Blitz erſchlagen. Durch raſches Eingrei⸗ fen der Feuerwehr konnte das Feuer auf ſei⸗ nen Herd beſchränkt werden. Der Schaden iſt neugeborenes Kind. Der Arat ſtellte feſt. daß es ſich um ein zum Teil durch V edeckt. n t nach Oggersheim. Mittwoch, 8. September Wallfahrtstag. Am Voraßhend, 7. Sept., Vorabendpredigt. Am Feſt⸗ tage ſelbſt, um halb 6 Uhr ab Hl. Meſſen und Gelegenheit zum Empfange der hl. Sakramente. 10 Uhr Feſtpredigt und feierliches Hochamt, 2 Uhr nachm. Marianiſche Andacht, Prozeſſion, Te Deum und Sakramentaliſcher Segen. Alle Gläu⸗ bigen ſind herzlich eingeladen. Dortor gegenuver geäußert, du woueſt mich tot⸗ ſchießen, iſt das wahr?“ Ja.“ „Wenn ich dich anzeige, kommſt du wieder nach Numero Sicher. Und du haſt jetzt meinen Griffon umgebracht.“ „-WMeil Sie ihn auf mich gehetzt haben.“ i„Du biſt Jäger genug, um zu wiſſen, was du mir getan haſt. Ins Gefängnis will ich dich nicht bringen, aber einen Denkzettel für alle Zeiten will ich dir geben,“ und nun hob er die Haſelſtaude. „Schlagen Sie nicht. Schande überlebe ich nicht.“ Ein grauſames Lachen war die Antwort, und in der nächſten Minute ſauſte Hieb auf Hieb auf den wehrlos daliegenden Wilddieb nieder. 4 le„Um Gottes willen, Karl, laß es genug ein.“ „Fünfündzwanzig muß er haben, wie es der Brauch iſt.“ „Tu's nicht, ich fordere es als einen Freund⸗ ſchaftsdienſt von dir.“ „Nun denn, dir zuliebe.“ Er warf die zer⸗ ſplitterte Rute weg, löſte den Wilddieb von ſeinen Banden und ſpannte dann ruhig den Hahn ſeiner Büchſe und ſagte: „Nun ſteh' auf und mach' dich zum Teufel.“ Der Wilddieb rührte ſich nicht. Da wandte ſich Ritter ab, knöpfte ruhig ſeinen Gewehr⸗ riemen in die Bügel, warf die Waffe über die rechte Schulter und verließ ohne einen Blick Die Schande, die auf den Wilddieb die Wieſe in der Richtung des Birkenhäuschens. Als die beiden 9 85 verſchwunden waren, prang der Wilddieb auf die Füße, ballte drohend ie Fauſt hinter ihnen her. „Noch ein Grund mehr, du Satan, jetzt mußt du dran glauben.“ b Und mit langen Schritten über die Wieſe hinweg verſchwand er im Wald. 0 Ritter ging bis zu dem Birkenhäuschen. benachrichtigte Kaiſer von dem Unglücksfall und. ſchickte einen Waldarbeiter, den koten Griffon an der Stelle, wo er gefallen, zu begraben und ein kleines Kreuz von Tannenholz auf den Hügel au fenen. 0 FGortſezung folgh. Iſtand gekommen. der Mörder dier Gräfin Lambsdorff. 5 85 — 977 1 8 0 15 75 7 Karl Böttcher. Der Mord an der Gräfin Lambsdorff, der am 7. Mai dieſes Jahres in der Nähe von Straus— berg begangen wurde, konnte jetzt aufgeklärt wer⸗ den. Der Mörder iſt der 25jährige Karl Böttcher, Es beſteht der drin— gende Verdacht, daß der Feſtgenommene auch ſar der ſoeben verhaftet wurde. weitere unaufgeklärte Straftaten in Frage kommt. Verſchiedene in ſeinem Beſitz vorgefundene Sa- chen laſſen darauf ſchließen, daß Böttcher noch andere Raubüberfälle ausgeführt hat. 7 Der Klopfgeiſt auf der Inſel Urk. Es war eine große Aufregung unter den Forſchern und Sommergäſten der kleinen hol— ländiſchen Inſel Urk, denn in einem der klei— nen Häuſer war es nicht geheuer. Tag und Nacht hörte man ein verdächtiges Geraſſel und ſo ſehr auch die Bewohner nach der Urſache des Lärms forſchten, es gelang ihnen doch nicht, ſie zu ergründen. Mitunter ſchwieg das ſonderbare Klopfen, um dann, namentlich am Abend, deſto heftiger aufzutreten. Alte Fiſcher holten Erinnerungen an fliegende Holländer und verwunſchene Seeweibchen hervor, und die ganze Inſel ſtand im Zeichen der Spuk— geſchichten. Endlich ſtellte man doch feſt, daß das Rumoren der finſteren Mächte aus einem Keller ſcholl. Aber niemand wagte hinein— zugehen und nachzuſuchen. Endlich fand ſich ein mutiger Mann, und er unterzog einen der großen Käſten, die dort ſtanden, und in den der Geiſt hineingebannt zu ſein ſchien, einer genauen Unterſuchung. Und als er! faſt auf den Boden der Kiſte gekommen, fand er den Klopfgeiſt in Geſtalt eines kleinen Mäuschens. das in eine große Blechbüchſe eingedrungen, und dank der glatten Wände vergeblich her— auszukommen trachtete. Es war durch ein kleines Loch des Deckels hineingeſchlüpft, hatte ſich an dem Fett der Büchſe dick gefreſſen, und konnte nun nicht mehr heraus; und jedesmal, wenn es am Rande abglitt, entſtand jenes klopfende Geröäuſch. So können oft kleine Ur— ſachen große Wirkungen haben. Statiſtiken. ——ů HGeburten-u ſodesststfistik 755 in kuropa. 8 2 8 2 2 SS r SSA 1 ——— S n S AA S SS AA n BAA S D SS SS r n n Sp n — — n — NN NN rr rer Ceburten K 8 PPA Z EA S 1 F fodesfelle Schon vor dem Kriege konnte man in faſt allen Kulturſtaaten einen allmählichen Rück⸗ gang der Geburtsziffer feſtſtellen. Während des Krieges oahm dieſe Entwicklung an Schär⸗ ſe und Aus dehnung zu, ſo daß heute ſämtliche 5 europäiſche Staaten eine niedrigere Geburten⸗ dilter aufweiſen als vor dem Kriege. Während vor dem Kriege die Geburtenziffer etwa be 25 je 1000 Einwohner lag 1 0 vor 1785 Menſchenalter bei 30), ſtellt ſich die gleiche Zif⸗ fer für das Jahr 1924 auf nur 20. Trotz dieſer außerordentlich ungünſtigen Entwicklungsten⸗ denz der Geburtenzahl, iſt der natürliche Be⸗ pölkerungszuwachs in Europa nicht zum Still hygieniſchen Verhältniſſe und der Beſſerung auf dem mediziniſchen Gebiete iſt ein nich unweſentlicher Rückgang der Todesfälle vor ſick gegangen, der den Rückgang der Geburten- ziffer in den meiſten Ländern mehr als wett⸗ gemacht bat. durch Infolge der Beſſerung den ſtimmt aus bezahlt AInichriften. Aus alten Quellen geſammelt v. Frz. Lächlen Auf einer Sonnenuhr ſtand zu leſen: f Me lumen, vos umbra regit!“ (Mich leitet das Licht, Euch leitet d. Schatten.) An der Tür eines neu errichteten Narren— hauſes ſchrieb jemand: f Des Stifters Mild' iſt lobenswert, Der hier ein Dutzend Narren nährt; Doch ſind zu wenig auserſeh'n, Weil viele noch vorübergeh'n. Auf einer alten Kanone ſtand: Dies ungeheure Krokodil Schleicht langſam und erhaſcht doch viel. Die alte Heldelberger Brücke hatte zum Wahrzeigen einen Affen mit der Inſchrift: Was tuſt du mich hier angaffen? Haſt du nicht geſehen den alten Affen? Zu Heidelberg ſieh dich um hin und her, Da findeſt du mein Gleiches mehr.“ In Oſtfriesland befand ſich eine Schule mit nachſtehendem Schilde an der Haustüre: Allhier erzieht man die Jugend Zu jeder Wiſſenſchaft und Tugend: Auch bearbeitet man unartigen Kindern Den widerſpenſtigen Hintern, U An dem Hauſe eines Tierarztes las man: Hier wird geheilt, was jeder begehrt: Ochs, Kuh und Ziegen, Schaf und Pferd, Doch: Gott ſei nur allein geebrt!“ Auf einem alten Richterſchwert ſteht: f Alles was du duſt, nimm wohl in Acht; Von allem du das End' betracht! Wer eh' kauft, eh' geboten wird; Eh' findet, eh' verloren wird: Der ſtirbt eh' er krank er wird. Auf dem Hauſe eines Beſenbinders die Inſchrift angebracht: Hier bind't man zu Beſen viel Birkenreiſer, Zu röthen den Hintern, zu weißen die Häuſer. war * Lobwerth die Beſenbinder ſein: Sie machen die Sitten und Stuben rein. Wieder ein Millionen⸗Erbſchafts⸗ Schwindel. Die Dummen werden nicht alle. Wenn es ſich um den vermeintlichen Gewinn Geldſummen dreht, ſchenken 75 Prozent aller Menſchen einem geſchickt auftretenden Routi⸗ nier gern ihr Vertrauen und oft auch ihr Por- temonnaie. Ein von einem kleinen Mann recht großzügig angelegter Millionen-Gulden⸗ ſchwindel dieſer Art zieht zur Zeit wieder ein— mal am Niederrhein ſeine Kreiſe. Es iſt das kleine Städtchen Mörs, das zuſammen mit der Großſtadt Düſſeldorf im Mittelpunkt die— ſer holländiſchen Rieſenerbſchaft ſteht. Von mehreren Monaten erzählte ein kleiner Be— amter der Mörſer Kreisbahn namens Hee— ſer ſeinen Kollegen, Freunden und Bekann— ten hocherfreut, er werde bald ein ſteinreicher Mann ſein, denn es warte auf ihn in Holland eine Rieſenerbſchaft von ſeinem verſtorbenen Onkel, die er mit einigen noch zu ermittelnden Verwandten antreten ſolle. Auf ihn entfalle ein Objekt von 1½ Millionen holländiſchen Gulden, teils in bar, teils in Grund⸗ und Gebäudevermögen. Eine ſcher und holländiſcher Sprache war, zeigte er überall herum. „Die Sache ſand bei den guten Freund— ſchaftsbeziehungen des Mannes in weiten Kreiſen Glauben. H. war bald gern der Mei— nung ſeiner Bekannten, er müſſe die Sache g einen Rechtsbeiſtand gewiſſenhaft be— treiben laſſen. Ein ſolcher fand ſich nach den niedergelegt Angaben des Millionenerben in dem Nechts— dertreter S. aus Eſſen. Doch das koſtete Geld und H. war nur ein kleiner Beamter. Er fand aber Glauben und Vertrauen mit ſeiner Erb— ſchaftsgeſchichte, und das iſt ja ſchon genügend Kredit. Man half ihm ſchon. Zuerſt ſtreckten die Freunde einige Hundert vor, ſchließlich floſſen ſogar von auswärts noch einige Tau⸗ ſende hinzu, die Sache gewann immer mehr Vertrauen und der Kredit erhöhte ſich, je mehr die Chancen zu einem feinen Geſchäft wuch⸗ ſen. H. machte ſeine Geldgeber noch ſicherer, indem er ſie eines ſchönen Tages ſogar im Flugzeug mit nach Holland nahm und ihnen von oben das geprieſene Land zeigte, aus dem ſie alle bald anſehnliche Schätze ziehen wür⸗ den. Bald reiſte H. ſamt ſeiner Familie und dem Herrn Rechtsvertreter aus Eſſen nach Holland, und beide erwarben dort kürzlich die holländiſche Staatsangehörigkeit. Seine Stel⸗ lung bei der Kreisbahn hatte der ausſichts⸗ reiche Guldenerbe als überflüſſig und hinder⸗ lich längſt aufgegeben. Die Regelung der Erb⸗ ſchaft, die angeblich von der holländiſchen Re⸗ gierung verwaltet werden ſollte, zog ſich zwar etwas in die Länge, und der eine und der an⸗ dere bekam es ſchon mit der Angſt zu tun. Doch es kamen vom Standort in Holland regelmäßige„Lagerberichte“. Der darin ent⸗ haltene Troſt und Zuſpruch muß jedoch bald an Ueberzeugungskraft verloren haben. Am 15. Juli ſollte zuletzt die Erbſchaft ganz be⸗ und dan ſofort die Kre⸗ dite ſamt guter Proviſion an die lieben Freunde zurückfließen. Es kam jedoch wieder anders. Auch dieſer Termin verſtrich ergebnis⸗ Schwierigkeiten gekommen. en beginnt. großer anſehnlichen Zei⸗ e and f N. N 3 0 tſe Viehz e tungsnotiz, worin die Angelegenheit in deut⸗ Nane ders e ſolchen Leihbibliothek mitreiſt, wie ein rettender Engel begrüßt, bhungerten Menſchen werfen ſich begeiſtert auf die [Kirchengeſangverelne anweſend. 1 los. Jeut wurve emigen Kreditgevern in! die Vereine, die hohe Geiſtlichkeit und alle Sän⸗ 1 gerfreunde im Feſzuge durch die Straßen den „Stadt zum Feſtlokale„Saalbau Kärchne“ zum Düſſeldorf die ganze Geſchichte doch verdäch⸗ t., und ſie zeigten H. bei der dortigen Krimi⸗ nalpolizei wegen Betrugs und Erbſchafts⸗ ſchwindels an. Die erſten Vernehmungen über den Fall haben dort bereits ſtattgefunden. Bald meldete ſich dann auch in Mörs, Hom⸗ berg, Vluyn und anderen Orten bei den Be⸗ hörden noch eine ganze Reihe anderer Ver⸗ trauensſeliger, die H. ihre hilfreiche Hand ge— leiſtet haben. Wie man hört. ſind einige der Geldgeber, darunter ein Kaufmann und einer, der ſogar ſein Haus verkauft hat. um H. bei⸗ ſpringen zu können, nunmehr ſelbſt in größte — Inzwiſchen iſt es der Düſſeldorſer Krimnalpolizei gelungen, den Kreisbahnſelretär Heeſen ſeſtzunehmen. Das Heidelberger Schloß in Gefahr. Mannheim, 2. September. Nach einer Mit⸗ teilung von Dr. Speper im„Mannheimer Volks— blatt“ haben im Auguſt dieſes Jahres vorge— nommene Feinmeſſungen ergeben, daß bei kla— rem Wetter von Mittags an bis gegen halb 6 Uhr nachmittags eine Bewegung der Faſſade des Otto⸗Heinrichs-Baues im Heidelberger Schloß erfolgte. Einwirkung der Sonnenbe— ſtrahlung eintritt. Der Ausſchlag, um den die ganze nach Weſten gerichtete Vorderwand ſich nach vorne bewegt, beträgt 12 Mlm. Mit Weg⸗ gang der Sonne gebt die Wand in ihrer ur— ſprünaliche Lage zurück. Die ganze Bewegung ſtellt ſich dar als eine Summierung wohl der Bewegung der kleinſten Teilchen, ſowohl des Bundſandſteins wie des verbindenden Mörtel— materials. Der Vorgang iſt der thermodyna— miſche der Ausdehnung der Körper unter Wär— meeinwirkung. Solange die Faſſade als Ganzes noch elaſtiſch nach Abkühlung in ihre urſprüng⸗— liche Lage zurückkehrt, beſteht für den Bau keine Gefahr. Anders wird es ſein, wenn dies nicht mehr der Fall iſt, wenn die Wand überzuhäng— er. Dann muß, da Gefahr im Verzug iſt, auf andere Weiſe, etwa durch Aufführung einer Stützmauer oder Bedachung für die Er— haltung des Bauwerkes Sorge getragen wer— den. Bunte Zeitung. Zahl der Studierenden in Deutſchland. Die Ge⸗ ſamtzahl der reichsdeutſchen Studierenden aller Hochſchulen betrug im Winterhalbjahr 192520 82 602; ſie iſt um 13 000 höher als in der Vorkriegs⸗ zeit und gegenüber den beiden vorhergehenden Semeſtern um 1 v. H. reſp. 4 v. H. geſtiegen. Die Zahl der Theologie Studierenden hat wieder gegen⸗ über dem letzten Semeſter abgenommen, und zwar ie der evang. Theologen um 4 v. H., die der katho⸗ liſchen Theologen um 9 v. H:; gleichfalls vermindert ſich die Zahl der Chemie und Pharmazie Studieren⸗ den und die der Volkswirtſchaftler. Die Zahl der Medizin Studierenden, die im Sommerhalbjahr um 5, v. H. geſtiegen war, hat ſich in dem Winterhalbjahr 192526 nicht mehr vermehrt. Ihre Zahl beträgt. 6438. Der Bergbau ſcheint immer weniger Studie. rende anzuziehen, nachdem ihre Zahl im Sommer⸗— ſemeſter ſchon um 18 v. H. gefallen war, iſt ſie jetzt noch um 4 v. H. geſunken, zugenommen hat dagegen das Studium der Hüttenkunde. Dagegen iſt eine ſtarke Zunahme zu bemerken bei dem Studium der Zahnheilkunde und der Deterinatnuseeee g techniſchen Fächern. Auch die philologiſchen Fächer finden mehr Beachtung. Die weiblichen reichsdeutſchen Studierenden haben keine erhebliche Zunahme auf⸗ zuweiſen. Ihre Zahl beträgt 6983 gegen 6923 im vorhergehenden Semeſter. Die Zahl der Aus⸗ länder, die an deutſchen Hochſchulen ſtudieren, hat ſich von 8597 auf 7801 vermindert; am größten war die Abnaßme an den techniſchen Hochſchulen. Der Bücherwagen in Amerika. Die wandernden Leihbibliotheken ſind eine für Amerika ſehr tppiſche Erſcheinung. Der Bücherwagen von heute iſt ein großes Laſtauto, das bis in die entlegenſten Farmen und zu den fernſten Siedlungen dringt. In die Block- ſelbſt in die proviſoriſchen Zelte der Grubenarbeiter wird die Bildung hinein⸗ getragen. Es iſt meiſtens eine Frau, die mit einer und ſo abenteuerlich und ſchön ſo ein Leben auf Fahrten durch ein oft von Eiſenbahnen noch unberührtes Land ſein mag, iſt es keineswegs bequem und geſichert. Eine ſolche Wander⸗ bücherei legt oft am Tage 100 engliſche Meilen zurück. und manchmal iſt die arme Frau genötigt, in einem Schuppen oder gar unter freiem Himmel auf dem Felde zu übernachten. Wenn ſie jedoch vor Anbruch der Nacht eine der fernen Farmen erreicht, wird ſie denn die ausge— geiſtige Nahrung, die ſie ihnen bringt. Selbſt in den intlegenſten kaliforniſchen Bergneſtern, die weit von jeder Eiſenbahnſtation entfernt ſind, hat die Leih⸗ hibliothok ihne ene N. 0 Lokale Nachrichten. „ Viernheim, /. September *Das Wertungsſingen der kath. Kirchenchöre in Heppenheim. Am Sonn ⸗ za] fand unter tegſter Beteiligung das Wertungs ⸗ ſingen der kath Kirchenchöre der Dekanate Bens. heim und Heppenheim ſtatt. Es waren neun Am Vormittag gegen 9 Uhr wurden die auswäriigen Vereine ſe erlich mit Muſik am Bahnhof abgeholt und zul Kirche geleitet, wo das Hochamt ſtatifand. Anſchlleßer d war in der Kirche ſrlbſt das Wert; unge ſingen für Rerchengeſang An ſecheter Stelle der Vortragefolg⸗ ſtand der hieſige Kirchenchor „Cäcil a.“ Der Cbor ſang unter Leitung ſeines Duigenten, Herrn Lehrer Beller,„Sanctus“ und„Benedletus“ von E. Tinel. Es war elne Elanzleiſtung. Der Cbor zeigte temperament⸗ vollen Vortrag und verriet fichere und meiſter⸗ bafte Führung, wie auch aus gezeichnete Schulung. Nachmittaos um 2 Uhr war Feſtpredigt, gehal⸗ ten von Hochw Herrn Pater Maternus vom Kloſter Ildenſtadt, darauf Andacht, die der Hep⸗ penheimer Klrchenchor durch feierliche Fefigeſänge feht verſchönte und aus ſchmückle. Dauach gingen Wertungsſingen für weltliche Chöre. Ein flott geſpielter Feſtmarſch der Feuerwehrkapelle Hep⸗ penheim leitete die Feier ein, Hochw. Herr Prälat Miſchler ſprach warme Worte der Begrüßung. Der Kirchenchor„St. Petrus“ Heppenheim eröff⸗ nete mit dem„Lob des Geſanges“ die Vortrags⸗ ſolge. Hiernach begrüßte Herr Prof. Rupp im Namen des Kirchenchors mit herzlichen Worten die Gäſte. Nun begannen die Geſangs vorträge. Der hieſige Kirchenchor„Cäcilla“ brachte den Chor„Wohin“? von M. Anſorge auf das Beste zum Vortrag. Im allgemeinen boten die Ver⸗ eine ganz ausgezeichnete Leiſtungen und verſtärkten durchweg die Eindrücke, die das kirchliche Wert⸗ ungsſingen ſchon vormittags gegeben halte Die Schlußrede hielt Hochw. Herr Pfarrer Hein fladt Lorſch. Er ſprach den herzlichen Dank der auswärtigen Vereine an den Bruderverein Heppenheim aus und die Hoffnung, daß der Zweck des Feſtes erfüllt werde, die Begeiſterung fur die Kirchenmuſik und die Feierlichkeir des Gottes⸗ dienſtes neu zu beleben. Danach zogen ſich die Vorſtände, die anweſende Geiſtlichteit und die Dirigenten der Vereine mit dem Schiedsrichter. Hochw Herrn Benediktinerpater Malernus zurück und nahmen die Keitilen entgegen. Hiermit ſchloß die offizielle Feier. Die auswartigen Vereine wurden wieder mit Muſik durch die reich mit Fahnen geſchmückten Straßen zum Bahnhof geleitet, wo ſie die Heimfahrt antraten. Jeder der Teilnehmer wird an dieſe ſchönen und ex⸗ hebenden Stunden ſtets mit Freude zurück denken Vom Gartenfeſt des Radsport. „Germania“. Einen ſchönen Verlauf nahn das am vergangenen Sonntag ſtattgefundene Gartenfeſt des Radſport„Germania“ im Lokal „Schützenhof“. Viele Müglteder, Freunde und Gönner des Vereins hatten ſich zuſammengefunden, um einige frohe Stunden zu verleben. Eine Kapelle ſorgte für Unterhaltungs muſik, dazu gab es ausgezeichnete Speiſen und Getränke, was Wunder, daß die Fröhlichkeit und Stimmung eine anſehnliche Hohe erreichte. Ein Glücksrad und ein Preiskegeln, bei welchen die glücklichen Gewinner nützliche Gegenſtände erhlelten, ſah recht zahlreiche Beteiligung. Des am Vormti⸗ tag abgehaltene Veteinstennen ſah gleichfalls eine gute Beteiligung. Der Verein hat gezeigt, daß er es neben ſeiner gewiſſenhaften und rechten Auffeſſung und Vertretung der ſportlichen Ideale und Ziele auch verſteht, Geſelligkeit zu pflegen und Feſte zu felern— Geſtern, Montag Abend, fanden ſich die Mitglieder bel eintge paar Faß Freibier im Lokal gemütlich zuſammen. * Klaxvier unterricht. Wie aus dem Inſerat eiſichtlich, findet auch in dieſem Jahre wieder ein Klavierunterricht von Liſſi Schletter, Lehrerin an der Mufikhochſchule zu Mannheim, hier ſtatt. Anmeldungen werden von Herrn Rellior Mayr und im Brauhaus entgegenge⸗ nommen. * Turnen. Am 29. Auguſt fand das in großem Stile angelegte Gauturnfeſt des Bad. Neckar⸗Turngaues in Weinheim ſtatt. Das Feſt wurde am Abend vorher durch einen großartigen Feſtkommers eingeleitet, dem eine Kampfrichter nutzung vorausging. 600 Wetturner ſtellten ſich am Sonntagmorgen auf dem ideal angelegten Sportplatz der Turngenoſſenſchaft Weinheim ein, um ſich im edlen Wenkampfe zu meſſen. Einen prachtvollen Anblick bot auch der große Feſtzug, in dem 38 Vereine marſchierten und der Zeugnis ablegte von den Idealen der deutſchen Turnor⸗ ſchaft. Auch der hieſige Turnerbund beteiligte ſich an den Wettlämpfen und konnte der Verein in der 2. Klaſſe den 2. Preis erringen. Bei den Einzelweiturnen errangen ſich unter ſtarker Kon⸗ turtenz folgende Turner einen Preis Oberſtufe Geräteturnen Hans Effler 10. Preis Hans Herſchel 20.„ Unterſtufe: Heinrich Kempf 10. Heinrich Ebert 36. Nickl. Bugert 37. Peter Roſchauer 42. Mich. Kood 43. Jugendklaſſe: Hermann Brügel 16. Peter Bauer 16. Michael Winkenbach 23. Oberfiufe. Deutſcher Sechs lampf. Beſtehend aus 1500 Mtr. 100 Mic. Stein⸗ ſtoßen, Schleuderball, Weitſprung u Hochſprung. Franz Bugert 37. Karl Mandel 38. Hans Bugert l. 42. Hans Bugert ll. 50. Wiut effler 60. Gut Heil! 5 Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 9. September. 1. Tiſchit Neujahrsfeſt Anfang 640 Uhr 10 Morgen 7„ 1 Nachmittag 4„ 4 55 Abend 70„ 10. Sept.„, Morgen 7 Wochenabſchnitt: Haſinu 11 Sept. Sabatt⸗Anfang 620 Uhr „ ⸗Morgen 800„ „ Nachm. 40. 0„Ausgang 73⁵ 7 Wochentag ⸗Abend: 7%„ „» Norgen: 51 757