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Al Um geneigten Zuspruch blttet Abſchluß der Tagung des Reichs verbandes ebenſo damit rechnen, daß von den Staaten, die DAA Läuler- Stets Eingang von Neuheiten i 5 f Sollheine Manlel- Stoffen 1 54 Hleider- Luisenstr. 10. 5 Noslüm- Zwei guterhaltene Lindener-Cöper-Samt in schwarz und farbig. Bett- Waschsamt Stellen in vielen Farben in nur guten Qualitäten mit Matratzen, billig zu billigen Preisen. N. Steiert e 8 Wo, ſagt der Verlag. 1 Weinheimerſtraße. bebe rr ge bb le Absage Männer-Gesangvereim Uiernneim. AEN ſucht an allen Orten Da⸗ men, Putzgeſchifte, Weiß⸗ Am Donnerstag, den 9. September 1926, abends ½9 Uhr näherinnen, die nach Muſter Taschentücher 7 Vorstandssitzung 8 im Fürſten Alexander. gegen Rabatt an Private Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung Epielerverſammlung lauf gemacht werden können. Der Spielausſchuß. im Lokal„zur Harmonie“, wobei auch noch Anmeldungen zum Wald⸗ Vollzähliges Erſcheinen erwartet Pfd. 22, 24, 26 Pfg. Pfb. 60, 70, 90 und 1.— Tomor Laurin(koſcher) Fſt. 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Die beiden Gutachten des Miniſterialrats Dr. Scharz⸗Darmſtadt und das Gutachten des Miniſterialrats Dr. Kaiſenberg aus dem Reichsminiſterium des Innern ſtimmen im Weſentlichen überein. während die anderen Gutachten von Profeſſor G melin-Gießen, Prof. Gieſe⸗Frankfurt u. Prof. An ſch il tz⸗ auf dem Standpunkt des Abſtim— mungsleiters Borne ſtehen, daß die Mängel berichtigt wer— unmittelbar Ein neuer Staats⸗ ſtreich in Griechen⸗ land? ö Paris, 7. Sept. Aus einer Athener Mel⸗ dung, wonach die Republitaniſche Garde nachdem ihre Patrouillen zu Fuß und zu Pferd nachgeſandt worden waren, nach Athen zurückkehrte, ſcheint hervorzugehen, daß wie⸗ der Unruhen in Athen ausgebrochen ſind und die Republikaniſche Garde gegen die neue Während Polen in den letzten Wochen mehr oder weniger in der Diskuſſion über die Reform des Rates eine untergeordnete Rolle gegenüber Spanien ſpielte, hat es jetzt den Anſchein,— ins⸗ beſondere, nachdem Spanien als Anwärter auf einen halbſtändigen Sitz vorläufig auszuſcheiden ſcheint— als ob Polen im letzten Augenblick wieder mit neuer Kraft die Durchſetzung ſeines alten Anſpruches betreibt, unter allen Umſtänden gleichzeitig mit Deutſchland in den Völkerbunds— rat aufgenommen zu werden. Es iſt nicht weiter auffallend, daß man dieſe Tendenzen von dem Augenblick an feſtſtellen konnte, da Briand wie der in Genf eingezogen iſt. Denn es iſt bekannt, daß ſeinerzeit Briand in Locarno den Polen in dieſer Hinſicht gewiſſe Zuſagen gemacht hat und nichts berechtigt zu der Auffaſſung, daß Po len auf die Einlöſung dieſes Verſprechens ver zichtete. Es iſt bezeichnend, daß gerade jetzt das offizielle Organ des Marſchalls Pilſudski in War ſchau,„Glos Prawoy“, die gleichzeitige Aufnahme Polens mit Deutſchland in den Völ kerbundsrat als eine Grundforderung hinſtellt und hier Polen nicht zurücktreten könne. Wörtlich ſagt das Blatt: „Deutſchland darf niemals ohne Polen im Völkerbundsrat vertreten ſein. Deutſchland wird verſuchen, die polniſchen Rechte anzuta— ſten und das muß auf alle Fälle verhindert werden.“ In dieſem Zuſammenhange wird davon geſpro dieſe Verquickung für inopportun halten, auf ge⸗ ſchäftsordnungsmäßigem Wege in der Vollver ſammlung gegen dieſe Abſicht Proteſt eingelegt wird. Während für Deutſchlands Aufnahme ſämtliche Staaten zu ſtimmen bereit ſind, beſteht bei einer Anzahl der Delegierten jetzt überhaupt eine grundſätzliche Abneigung gegen die Vermeh rung der nichtſtändigen Ratsſitze. Das iſt da rauf zurückzuführen, daß die beiden Hauptſtaaten in deren Intereſſe eine neue Organiſation des Rates beraten wurde, inzwiſchen freiwillig als Anwärter ausgeſchieden ſind, nämlich Braſilien und Spanien. Man wird damit rechnen müſſen, daß zum mindeſten von Seiten Schwedens mor— gen der Antrag geſtellt wird, über die beiden Fragen getrennt abzuſtimmen, die Aufnahme Deutſchlands zu beſchließen, den zweiten Punkt aber der Kommiſſionsberatung zu überweiſen. Der deutſche Standpunkt iſt nach wie vor der, daß Polen unter keinen Umſtänden mit Deutſchland in den Rat aufgenammen werden darf. In Berlin ſieht man der Entwicklung der Dinge mit Ruhe entgegen. Vor Deutſchlands Aufnahme in den Völkerbund. Berlin, 7. Sept. Wie mir vor zuſtändiger Stelle erfahren, iſt ein Termin für die Abreiſe der deutſchen Delegation noch nicht feſtgeſetzt wurden. In Berlin rechnet man damit, daß die Völterbundsverſammlung am Mittwoch die Auf 0 der deutſchen Induſtrie. Eine beachtens⸗ werte Rede von Geheimrat Silverberg.— Dos Betenntnis zur Republik. Dresden, 5. Sept. Zu Beginn der Samstag Vor⸗ mittagsverſammlung teilte der Vorſitzende mit, daß Min iſter Streſemann unabkömmlich iſt. Seim Referat fällt alſo aus. Wo folgender: Generaldirektor Dr. Silverberg: Die politiſche Revolution, mit der nach dem Kriegsverluſt die Nachkrie anfing, wurde ſehr bald zu einer wirtſchaftlichen und ſozialen Revolution. 0 eutſche Unternehmertum ſah ſich plötzlich als Objekt des politiſchen Kampfes. Es ſah als ſeine unmittelbaren Gegner die revolutionäre Arbeiter- ſchaft und den von ihr beherrſchten Staat. Dieſer Kampf mußte wenigſtens ſo weit geführt werden, daß für Volk und Wirtſchaft eine erträglich ſtandfeſte Baſis erſtritten und errichtet wurde. Dieſes Ziel iſt! heute in gewiſſem Umfang icht, und die politiſche Not des geſamten V nternehmertum ind nachrevolutionäre R aktiver ammenarbeit Die Ein⸗ ing des Unternehmertums gen Staat F iſt auf eine klare Linie gebracht worden: errei Das deutſche Unternehmertum ſteht reſtlos ſtaatsbejahendem Standpunkt. auf enſthaften und pflichtbewußten Menſchen haben den Boden des heutigen Staates Reichs ſſung geſtellt, der Reichsver— Regierung einen mißglückten Putſch verur⸗ ſacht hat. In einer ſpäteren offiziellen Mit⸗ teilung heißt es, daß infolge„eines ſchmeren it allen den Beſtimmungen, die n manchen unklaren Punkten vor- ſehen. r wir auch angeſichts des Vorgehens Mechanikermſtr. Bis marckſtr. 46 Tel. 136 nahme Deutſchlands in den Völkerbund beſchlie ſſen wird. Falls die offizielle Nachricht hierüber dem Auswärtigen Amt durch das Völkerbunds vermitteln. Die Kollektion iſt pracht⸗ fehle kein Mitglied. 75 Der Präſident. chen, daß in der Sitzung der Vollverſammlung am Mittwoch Briand eine gleichzeitige Beſchluß— Ther gut laufen will, Kauft; valentin Schalk 4. N 2 über voll und daher leichter Ver⸗ Radf.-Verein„Eintracht“. kauf und fichert guten Ver— dienſt. Morgen Mittwoch äbend halb 9 Uhr im Vereinslokal Offert. unter„Taſchen— . 7 1 1 tücher“ an Ala Haaſen⸗ ſtein u. Vogler, Halle Vollzähliges Erſcheinen erwarter Fehlt kann abgeladen werden Hiess tr. 6. Frau zum Waſchen u. Putzen ſofort geſucht. Näheres im Verlag. 2 Acker in der Nähe des Dorfes zu verpachten. Wer? ſagt der Verlag. an . 5 ö El empfiehlt ſich Brechtel, am Denkmal. Fehr bfg! aller Vorſtandsmitglieder Der Vorſitzende. Petguügungs⸗peſellſchaft Edelweiß Heute abend 9 Uhr Manoleder- Versammlung im Lokal zum Brauhaus. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Fſt. friſch geröſt. 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Berlin, 7. Sept. Nach einem Telegramm aus Madrid, das heute früh bei der Berliner der Artillerieagkademie von Damit die Profeſſoren Sogovia der Regierung unterworfen. könne man den Widerſtand der Kommandeure und der Offiziere der Artillerie gegen die Staatsgewalt als beendet betrachten. Dieſe Offiziere würden nunmehr durch Militär⸗ gerichte abgeurteilt werden. * Es iſt zu bemerken, ſo fährt der Bericht fort, daß die jetzigen Vorkommniſſe in Spa⸗ nien in Wirklichkeit weder eine militäriſche noch eine politiſche Revolution darſtellten, ſondern eine koporative Auflehnung zur Ver⸗ teidigung einer Auffaſſung, die der Regie⸗ rungsmeinung entgegengeſetzt war. Die öf⸗ fentliche Meinung habe ſich vollkommen auf die Seite der Regierung geſtellt, weil dieſe das ſchwierige Problem aradlinig angefaßt habe, ein Problem, das ſchon ſeit 50 Jah⸗ ren die Rechtsordnung des Landes gefährde. Ruhe und Ordnung ſeien dabei ſowohl in Spanien ſelbſt wie in Marokko, auf den Ka⸗ nariſchen und Baleariſchen Inſeln aufrechter— halten worden. 4 1* Die Lage in China. Kampf engliſcher Kanonenboote in China. London, 8. Sept. Einer Pekinger Meldung der„Times“ zufolge ſind engliſche Kanonen⸗ (boote auf dem Jangtſe⸗Fluß mit chineſiſchen Streitkräften der Wupeiſu unterſtellten Dang Sen in ein Feuergefecht geraten. Die Kano— nenboote wurden zum Rückzug gezwungen. Der Ausgangspunkt der engliſchen Marine⸗ aktion auf dem Jangtſe war die Beſchlag⸗ nahme von zwei engliſchen Handelsdampfern, die vor einigen Tagen zwei Dſchunken mit Soldaten von Wupeifu gerammt hatten. Zuerſt machte der engliſche Konſul in Hankau, der ſich flußabwärts begab, den Verſuch, die Freilaſſung der Dampfer durch perſönliche Vorſtellungen bei dem örtlichen Befehlshaber Wuveifus zu erreichen. Der Konſul iſt aber bisher von ſeiner Miſſion noch nicht zurück⸗ gekehrt. Man nimmt jetzt an, daß er erſchlagen wurde. Die Rückgabe der beiden engliſchen Handelsſchiffe konnte nicht erreicht werden. Eine engliſche Strafexpedition nach dem obe⸗ ten Janatſe ſoll vorbereitet werden. faſſung die Frage der Zuerkennung des ſtändigen Ratsſitzes an Deutſchland und über die Frage der Vermehrung der nichtſtändigen Rats ſitze von 6 auf a9 betreiben werde. Gegen dieſe Abſicht haben eine Reihe von Völterbungsſtgaten, insbeſondere die früheren ſo— genannten neutralen Staaten, die größten Be— denken und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß es we⸗ gen dieſer Angelegenheit in der hiſtoriſchen Sitz— ung des Völkerbundsrates am Mittwoch, die über den Eintritt Deutſchlands entſcheiden ſoll, zu unliebſamen Zwiſchenfällen kommt. Man wird ſich erinnern, daß der Rat am Samstag einen einheitlichen Beſchluß dahin ge— ſaßt hat, daß erſtens Deutſchland alsbald nach ſeiner Aufnahme einen ſtändigen Ratsſitz erhält und zweitens die Zahl der nichtſtändigen Sitze von 6 auf 9 erhöht wird. Wie ſchon erwähnt, beſteht auf franzöſiſcher Seite die Abſicht, dahin zu wirkten, daß dieſer Beſchluß am Mittwoch ein⸗ heitlich bühne Kommiſſionsberatung angenommen und damit rechtskräftig wird. Man noch kann aber ſekretariat unch am Mittwoch übermittelt würde, beſteht die Wahrſcheinlichteit daß die Delegation dann noch am Mittwoch Abend die Reiſe nach Genf antritt. Der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund iſt bekanntlich entſcheidend für das Inkrafttreten der Lucarnn-Verträge. Es jedoch darauf aufmerkſam gemacht werden, daß das Inkrafttre— ten dieſer Verträge außerdem noch von der De unnierung der beim kretariat des Völkerbundes abhängig iſt. muß MRatifikatipnsurkunden Se⸗ Verſtärkung der deutſchen Delegation. Berlin, 8. Sept. Der Genfer Berichterſtatter des„L. A.“ teilt mit, daß der deutſche Geſandte in Bern, Adolf Müller. der Mitglied der deut ſchen Delegation iſt, geſtern abend in Genf getroffen ſei. Man führe das darauf zurück, daß ein die deutſche Regierung den dringenden Wunſch habe, ſich noch heute früh mit den maßgebenden Stellen des Völkerbundsrates auseinanderzu ſetzen. bevor Beſchlüſſe gefaßt würden, die für Deutſchland die Lage weſentlich erſchweren könn 0 Dr. Külz über den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund Berlin, 8. Sept. Die Berliner demokratiſche Parteikorreſpondenz verbreitet Aeußerungen des Innenminiſters Dr. Hülz über Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund. Dieſer ſtelle den größten moraliſchen Erfolg der deutſchen Außen- politik in der Nachkriegszeit dar. Freude über das Ergebnis dürfe aber nicht darüber täu— ſchen, daß die weſentlichen Auswirkungen des Beitritts zum Völkerbund noch erſtrebt werden müßten. Der Miniſter erklärte hierzu wörtlich: Mit der vom Bunde garantierten Hoheitsſtellung ſeiner Mitgliedsſtaaten vertragen ſich die Funk- tionen der interalliierten Kontrollkommiſſion ebenſowenig wie die fernere Beſetzung deutſchen Landes mit der Unverletzlichkeit des Gebietes der Völkerbundsſtaaten. Für die interalliierte Kon— trollkommiſſion und für fremde Beſatzung iſt in einem Deutſchland, das mit ſeinem Feind von geſtern nunmehr in ein und demſelben Bund zu— ſammengeſchloſſen iſt, kein Raum mehr. Aus- aleich und Verſtändigung würden unvollkommen ſein, wenn nicht auch an der Saar politiſche und wirtſchaftlich ſoziale Zuſtände erreicht werden könnten, wenn Deutſchland nicht bei der erſten ſich bietenden Gelegenheit in den Kreis der Mächte zugelaſſen würde, die an der kolonialen Erſchlie⸗ ßung der Welt beteiligt ſind. Die Deutſches Neich. Kein Rücktritt Parker Gilberts. 5 Berlin, 8. Sept. Eine Berliner Nachrich⸗ tenagentur verbreitet eine Meldung. wonach in hieſigen diplomatiſchen Kreiſen Gerüchte umgingen, daß der Generalagent für die Re parationszahlungen, Parfer Gilbert, nach der Herbſtſitzung der Reparationskommiſſion von ſeinem Poſten zurücktreten werde. Gilbert ſoll beabſichtigen, in eine amerikaniſche Groß bank als Teilhaber einzutreten.— Auf unſere Anfrage im Büro des Revarationsagenten hin wurde erklärt, daß von Rücktrittsabſichten Gilberts nichts bekannt ſei. Zeo Weismantel. München, 7. Sept. Nach Blättermeldungen iſt der bayeriſche Landtagsabgeordnete Weiß man— tel aus der Deutſchen Zentrumspartei ausgetreten. Er bezeichnet ſich jetzt wieder als Abgeordneter der Chriſtlichſozialen Partei, die ihn im Mai 1924 auch in den Landtag gewählt hat. Auseinanderſetzung zwiſchen Preußen und den Hohenzollern. Berlin, 7. Sept. Die Generalverwaltung des früheren preußiſchen Königshauſes teilt über die Be⸗ ſprechungen über neue Ve gleichsmöglichkeiten der Hohenzollern folgendes mit: Die durch die Zeitunge gehende Nachricht über einen angeblichen neuen Ver glichsvorſchlag des Bevollmächtigten, Herrn v. Berg in Berlin entſprechen in d. in verſchiedenen Zeitun gen angegebenen Form nicht den Tatſachen. 2 Beſprechungen über neue Vergleichsmöglichkeiten ſind allerdings bereits aufgenommen worden und ſollen ſo raſch als möglich gefördert werden. Man hofft, daß ſich aus dieſen Beſprechungen ein brauchbarer neuer Vorſchlag ergeben wird, der tunlichſt noch im Sep⸗ tember dem preußiſchen Landtag zugehen könnte. Die der preußiſchen Regierung gegen indir ſolidgriſch in die Verte sſtellung gedrängt ſind, dadurch ach ſchweren n ie darum umſo feſtere t rauben. Ein⸗ Auf wirtſchafts⸗ und finanzpolitiſchem Gebiete die Gefährdung des deutſchen Unternehmertums i urch die Vor ge, die man mit dem ion zuſammenfe ieſe Diktion Statt Inflation if meines Er⸗ Verſchwin⸗ N 77 0 in ert zu haben. Es 1. Aber allein von ten Anlagen leben er und da pla dem Ziele der W̃ tung iſt aber viel weniger ſchlimm, 100 Ich und Fabri⸗ t neben dem 5 toch Und die wachſende itals hat dem für das im mehr wie un- nannten Aktienpaketen iſt ein Irrtum, anzunehmen, er immer mehr in aktien⸗ riebenen Produktion davon ihren Kapitalbedarf auf zu ſtützen, zu denen, Das große Problem war die gewaltſame oder organiſche Reinigung des induſtriellen Unternehmer⸗ a tums von nicht mehr lebensfähigen Unternehmungen. ö Außer durch die zahlreichen Zuſammenbrüche iſt der Ausſcheidungsprozeß vom Unternehmertum nach der poſitiven Seite durch ſyſtematiſche Zuſammen⸗ ſchlüſſe gefördert worden. Wenn etwas eine wirt⸗ haftliche Kataſtrophe ſchroffſter und ſchärfſter Art Zehindert hat, war es die Arbeit der Syndilate und Kartelle. Zum Glück hat ſich die Aktion des Herrn Dr. Luther gegen Syndikate und Kartelle, die unter der Flagge des Preisabbaues erfolgte, als einen Schlag ins Waſſer erwieſen. Aber ich glaube nun nicht daran, daß alles individualiſtiſche Streben erledigt iſt, Für Fndivisuelle Qualitätsarbeit wäre die Unterdrücküng der Klein- und Mittelbetriebe tief bedauerlich. Die„Moderniſierung der Auffaſſung“ bei den Syn⸗ dikaten und Kartellen zeigt ſich heute merkber in der Einſtellung zum Handel. Die Syndikate überſahen, daß ſie zur Produktionsſeite gehören. Das induſtrielle Unternehmertum, das organiſierte und micht ergani⸗ ſierte, erkannte ſchließlich nach großen Schäden, nach Vernachläſſigung des Inlandsmarktes, welche uner— ſetzbare Bedeutung für die Produktioa ein leiſtungs⸗ ähiger, intereſſierter Handel und insbeſondere der Großhandel hat, ſowohl für die Abſatzwerbung wie für die billigſte Bedarfsdeckung. wie nicht zuletzt für die Geld- und Kreditvermittlung zwiſchen Produktion und letztem Konſumenten. Das induſtrielle Unter— nehmertum hat ſich beim Wiederaufbau der liquiden Herriebsmittel ſelbſt geholfen. Es ift mit Energie an eine vorübergehend ungeheuer keſtſpielige Einſchrän— kung der Produktion herangegangen, um die Vorräte und die Ganz- und Halbfabrikate zu liquidieren, auch dier nicht unterſtützt von der Staatsgewalt. Aber es wäre nicht möglich geweſen, die Produktion wieder in Wang zn ſetzen, wenn nich. vas Unternehmertum iich erfebliche Auslandskredite verſck und wenn (nicht bie deutſche Arbeiterſchak“ eine drückende, ſchwere Arbeitsloſigkeit auf ſich genommen hätte. Noch zweier— lei verlangt das Unternehmertum mit Recht und Be— rechtigung vom Staat und ſeiner Regierung: Oeff- biung der Abſatzmärkte im Auslande durch eine ent— prechende Handelspolitik. Dann aber vor allem eine wirtſchaftlich ſich rechtfertigende und erträgliche Wirt— ſchafts- und Finanzpolitik. Es iſt kein Zweifel, daß das Eindringen des Staates in die Privatwirtſchaft zu den bedenklichſten Erſcheinungen in der wirtſchaft⸗ lichen Entwicklung der Nachkriegszeit. Ich will hier diega Grundſätze wiederholen, auf die ſich Präſidium und Vorſtand als Grundlage für die Weiterbehand⸗ lung dieſes Problems vorläufig geeinigt haben: „Von ſeiten der öffentlichen Körperſchaften ſollen nicht lediglich des Gelderwerbes wegen Unternehmun— gen errichtet oder übernommen werden; die Errich— tung oder Uebernahme von Unternehmungen kann mur dann gebilligt werden, wenn es ſich um beſondere Zwecke handelt, die die Privatwirtſchaft nachge— wieſenermaßen nicht oder nicht mehr erfüllen kann. Die Betätigung der öffentlichen Hand auf wirtſchaft— lichem Gebiet darf ſich nicht heimlich vollziehen, noch weniger dürfen Steuermittel für derartige Unter- nehmungen verwendet werden. Vielmehr iſt in jedem einzelnen Falle die Uebernahme der zu in— veſtierenden Kapitalien auf Anleihe und damit die Benehmigung der Parlamente und für Betrieb und berwaltung die dauernde öffentliche Kontrolle der Parlamente und der Oeffentlichkeit erforderlich. Jede Einwirkung der Politik auf die geſchäftliche Betä— tigung der öffentlichen Hand und jede Einwirkung auf die Politik ſind unbedingt abzulehnen.“ JAiſt In der Beſitzſchichtung ſtellt das Eigentum an der Arbeitskraft einen beſonders zu behandelnden Kom⸗ plex dar. Es muß rückhaltlos und dankbar anerkannt werden, daß die alten Gewerkſchaften— ich nenne hier, ihn und uns ehrend, den Namen Legien— ſich große Verdienſte dadurch erworben haben, daß ſie ernſtlich mitwirkten, die revolutionäre Bewegung von den Arbeiter⸗ und Soldatenräten wieder zu einer ge⸗ ordneten Staatsverwaltung zu führen. Und dankbar ſei an dieſer Stelle und in dieſem Zuſammenhaug des erſten Reichspräſidenten Friedrich Ebert ge⸗ dacht. Aber wie die Gewerkſchaften manch uner⸗ wünſchten Zuwachs aus den ſogenannten November⸗ Sozialiſten erfuhren, ſo iſt auch manche gewertiſchaft⸗ liche Organiſation als Novembergewerkſchaft anzu⸗ ſprechen. Ich hofſe aber, daß die„Reinigungslriſe“ vor ihnen und auch den Ueberorganiſationen, die ſich iu dem Verbandsweſen des induſtriellen Unternehmer- tums ausgebildet haben, nicht haltmacht. Groß und ſchwer iſt der Tribut, den die Arbeiter- ſſchaft zahlt, und was bei dem Unternehmertum ſich als Verluſt an Vermögen und mobilem Kapital dar— ſtellt, das iſt für die Arbeiterſchaft das Verſchwinden nunbarer Arbeits gelegenheit. Daß dieſe Lage für die Arbeiterſchaft verſchärft wurde durch die Steuer— und Finanzpolitik nach der Markſtabiliſieruna. kommt Wenndie Schatten weichen Roman von Ferdinand Runkel. „Sehen Sie nur hin, über dem Main kommt ſchon die Sonne wieder heraus. Es iſt ganz gut, daß wir bei dem Graben nicht in dem trockenen Staub arbeiten müſſen. Aber im Walde wird es furchtbare Verwüſtungen an— gerichtet haben, und mit unſerer Birkhahnjagd wird es nichts.“ „Da könnteſt du recht haben, Karl, denn bei der ſtürmiſchen Nacht, die auf das Gewitter ſicher folgt, ſind die Hähne meiſt ſtumm. Aber wenn Kaiſer den Hahn gut verhört hat, kann man ihn auch ſtumm ſchießen.“ „Ja gewiß, Max, aber das iſt eine un— ſichere Sache, und ich glaube, wir bleiben beſſer in unſerer Falle liegen.“ f Draußen hatte jetzt der Wolkenbruch nach⸗ gelaſſen, und die Tropfen fielen weniger dicht nieder. Von Weſten her huſchte der erſte röt— liche Sonnenblick wieder über Garten und Wald, und nun ging Ritter hinaus und kam gleich Darauf im Regenrock mit der Büchſe auf der Schulter zurück. 5 „Entſchuldigen mich die Herren, aber ich muß einmal hinüber in den Buchenſchlag gehen, mir iſt es, als ob der Blitz dort ziemlich viel Unheil angerichtet hätte. Entſchuldigen Sie mich.“ „O, bitte ſehr,“ antworteten alle drei Herren wie aus einem Munde. „Einen Forſtmann leidet es nicht zu Hauſe, wenn in ſeinem Wald Schaden geſchehen iſt.“ Er ging die Treppe der Veranda hinunter und ein Stück in den Garten hinein, blieb aber ſtehen und ſah rechts den ſchmalen 1 ent⸗ lang, auf dem gleichfalls im Regenrock Kaiſer auf ihn zukam. „Was gibt's, Kaiſer?“ hörte die Geſellſchaft auf der Veranda den Oberförſter noch fragen, dann ſahen ſie die beiden ziemlich aufgeregt ae e ſprechen, verſtanden aber nichts. aiſer entfernte ſich wieder, 1 die Hand an die Mütze legend, und Ritter kam aurück. letzt bei der Aröeiterſchaft zur Erkenntnis. Während das Unternehmertum ſich wirtſchaftspolitiſch, inanz⸗ techniſch und organiſatoriſch umgeſtaltete, läuft bie Sozialpolitit noch in den alten Gleiſen der behörd⸗ lichen Fürſorge und Bevormundung der Arbeitszeit⸗ und Lohnregelung ohne neue Ideen und immer mehr mechaniſierend ſtatt geiſtig erneuernd und aufbauen Rückwärtsſchauend kann man nicht ſagen, daß die Einſtellung des Unternehmertums zur Arbeiterſchaft und ihren Organiſationen immer glücklich geweſen iſt. Das Unternehmertum hat ſich zu ſpät entſchloſſen, in den Gewerkſchaften die Vertretung der Arbeiter⸗ ſchaft anzuerkennen. Es ü unverkennbar. daß die überwiegende Mehrheit der Arbeiterſchaft in der Sozialdemkratie, eine Minderheit in der Zen⸗ trumspartei, ihre politiſche Vertretung findet. Deshalb iſt es eine auf die Dauer in höchſtem Maße allgemeinpolitiſch und wirtſchaftspolitiſch unerträg— liche und ſchädigende Lage, wenn eine große Partei wie die Sozialdemokratie in einer im deutſchen Par⸗ lamentarismus mehr oder weniger verantwortungs- freien Oppoſition ſteht. Es kann nicht ohne die Ar— beiterſchaft regiert werden. Die deutſche Sozialdemokratie muß zur veraut⸗ — worllichen Mitarbeit heran. Und ſie wird auch als Partei zugrunde gehen, wenn ſie ſich nicht hierzu entſchließt. Dazu iſt von unſerem Standpunkt aus Vorausſetzung, daß die ſoziale Demokratie auch den Mut hat, die Folgerungen aus den Lehren zu ziehen, die ſie in und ſeit der Revolution erhalten hat. Wir leben in einer Welt, die ihre Exiſtenz und ihre Kultur auf kapitaliſtiſchen Wirtſchaftsmethoden aufgebaut hat, auf einem Kapitalismus als Grundlage einer durchorganiſierten Produktion und einer rationaliſierten Güterver— teilung bis zum Güterkonſum. Wenn eine ſoziale Demokratie ſich ſo auf den Boden der Tatſachen ſtellt, wird ſie zuſammen mit dem Unternehmertum Deutſch⸗ land und die deutſche Wirtſchaft wieder zu Erfolgen und zur Blüte führen. 7 Als nächſter Redner ſprach Staatsſekretär a. D. v. Simſon, der Vorſitzende des Handelspolitiſchen Ausſchuſſes des Reichsverbandes über Ziele und Methoden der deutſchen Handelspolitik. Als nächſter Redner wandte ſich Miniſterialdirektor Hog vom Preußiſchen Finanzminiſterium gegen den Vorwurf, daß, während im Reich alles in Ordnung gebracht ſei, in den Ländern und Gemeinden finanzpolitiſche Miß⸗ wirtſchaft herrſche. Als letzter Redner vertrat Geheim— rat Bücher die vom Vorſtand angenommene und der Hauptverſammlung zur Entſchließung vorgelegte Reſolution. Die in Leipzig beſchloſſene Reſolution wurde einſtimmig angenommen, ebenſo wurde ein— ſtimmig beſchloſſen, die nächſtjährige Haupttagung in Frankfurt a. M. und die Tagung 1928 in Breslau abzuhalten. Zum Schluß zwiſchen kam es dann zu einer Diskuſſion Dr. Silverberg und dem Syndikus Reichert. Hierauf ſchloß Prof. Duisberg die Tagung mit einem Hoch auf das deutſche Volk. 1 40 Jahre Kath. Männer und Arbeitervereine der Diözeſe Mainz. Der Verband der Katholiſchen Männer und Arbeitervereine der Diözeſe Mainz feierte am Sonntag das Jubiläum ſeines 40jährigen Beſtehens. Dem Ruf des Verbandes waren die Verbandsvereine und Verbandsmitglieder in ſtarkem Maße gefolgt. Schon in aller Frühe entwickelte ſich auf den Bahnhöfen u. den Straßen der Stadt Mainz ein reges Trei— ben. Die Feier zerfiel in eine Reihe von feſt— lichen Veranſtaltungen. Der Feſtgottesdienſt mußte in der Pfarrkirche St. Stephan abge— halten werden, da der Dom zur Zeit wegen baulicher Veränderunnen nicht- benutzt wer „Das ändert allerdings die Sache, meins Herrſchaften. Liebe Molly, wenn du die Güte haben willſt, dich um das Abendeſſen umzutun, wenigſtens für mich, denn ich muß in einer Stunde fort.“ „Wohin willſt du denn, iſt etwas paſſiert?“ „Ach, paſſiert iſt nichts, wenigſtens nichts von Bedeutung. Kaiſer meldet mir eben, daß er durch einen Vetter, der in Rückingen wohnt, Nachricht bekommen habe, unſere bäuerlichen Wildſchützen wollten heute nacht unſern Reh⸗ böcken einen Beſuch machen. Er geht zunächſt nach dem Chauſſeehaus hinüber, wo ſich die Förſter aus der Umgegend an einem Sonntag⸗ nachmittag ſicher zuſammenfinden, um ſie auf⸗ aubieten. Den Sekretär ſchicke ich nach Katten⸗ pauſen zum voerwachtmeiſter, einigechendarmen zu requirieren, und nachher wollen wir uns ge⸗ trennt immer zwei und zwei in den Wald be⸗ geben, um die Burſchen mit einem Schlage zu fangen, dann haben wir Ruhe.“„ „Aber Karl, das kann ein blutiger Zu⸗ ſammenſtoß werden.“ „Laß es doch,“ antwortete Ritter, und ein blitzartiges Leuchten glitt über ſein Geſicht. Dann wandte er ſeinen Kopf herum und ſah e e in die Augen. „Warum ſtehſt du noch, ich ſagte dir doch, du ſollteſt das Abendbrot Achten s 0 Die ſchöne Frau fuhr zuſammen, als ob ſie einen Peitſchenhieb bekommen hätte, und warf zweifelnde traurige Blicke auf ihre Gäſte, um dann ſchnell aus dem Saale zu ver⸗ ſchwinden. .„Die arme Frau,“ ſagte Poirier laut. gil f Freund, Sie müſſen nicht ſo derb und wild mit ihr umſpringen.“ rn, Ach guter Profeſſor, das verſtehen Sie dacht. Sie ſind alt, in einem ruhigen Beruf alt geworden.... es iſt nicht ſo bös gemeint, glauben Sie mir, aber Sie müſſen entſchuldigen, der einzige, der mich hier verſteht, iſt Müller. Es kann wohl einen blutigen Zuſammenſtoß geben... da wird man ein bißchen nervös, und die galante Bitte wird leicht zu einem groben Befehl. Wer weiß, ob ſie mich morgen früh oder heute nacht nicht nach dem Wolfgang zurückbringen auf zwei Gewehren, mit Grünem zugedeckt.“ Er aba die Stirn in finſtere Falten und 6 Stadthalle am Rhein endete, verſammlung ſtattfand, ſenden Miniſter ö ö ö 75 ö . 1 ö ö ö 6 — 1 den kann. Das Hochamt hielt der Hochw. Herr Domdekan May, die Feſtpredigt der Hochw. Herr Domkapitular Lenhart. Der Feſtgottesdienſt erhielt ein beſonders feſtliches Ausſehen durch die Anweſenheit dei zahlreichen Fahnen⸗Deputationen der Ver⸗ bandsvereine. Nach dem Gottesdienſt begaben ſich der Verbandsvorſtand des Diözeſanver⸗ bandes und die Fahnen-Deputationen nach dem Friedhof zu einer Gedüchtnisfeier am Grabe des verſtorbenen Diözeſanpräſes Prälaten Forſchner, der über 30 Jahre als Präſes dem Diözeſan⸗ verband vorgeſtanden hat. Die Gedächtnisrede hielt der Generalſekretär des Verbandes, Hr. Lorenz Diebl-Mainz. Die Gebete verrich⸗ tete der derzeitige Dißzeſanvräſes, der Hochw. Herr Dekan Eich- Bingen. Gegen 2 Uhr ſtellte ſich dann auf dem Ballplatz der Feſtzug auf. Insgeſamt zäblte man zirka 50 Fahnen im Feſtzug, der in der wo die Feſt⸗ Eröffnet wurde die Feier mit einer Begrüßungsanſprache des derzeitigen Verbandspröäſes, Herrn Dekan Eich. Er gedachte zunächſt des jahrzehnte— langen Führers des Verbandes, des verſtor— benen Prälaten Forſchner, und begrüßte alle Männer und Frauen, ob ſie einem Verbande angehörten oder nicht. Beſonderen Gruß ent⸗ bot er dem Vertreter des am Erſcheinen ver— hinderten, Hochw. Herrn Biſchofs, dem Hochw. Herrn Domkapitular Prof. Lenhart. Be⸗ ſonders herzlich begrüßte er auch den anwe— des Innern von Bren⸗ der den Feſtveranſtaltungen bei— mohnte. Von Abhaeordneten des heſiiſchen Landtags bemerkten wir die Herren Amts— gerichtsrat Schü- Offenbach a. M., Rechts⸗ anmalt Nuß Worms, Studienrat Hain— ſtadt⸗ Bensheim, Blank-Gaulsheim. An⸗ knüpfend an den Euchariſtiſchen Weltkongreß und den deutſchen Katholikentag entwickelte der Redner das Thema:„Chriſtu- ante“ Seine Rede beſchloß der Herr Dekan mit einem Hoch auf unſeren Heiligen Vater Pius 11. Nachdem das Papſtlied vereſungen war. erteiſte der Verbandspröſes dem Feſtredner des Tages. Herrn Lanßtaasabgeordn. Prälat Schofer-Freiburg das Wort zu ſeiner Rede iber Die Gegenwarts aufgaben der Katholi— ken. Die Ausführungen des Feſtredners wur— den häufig durch Beifollsbezeugungen unter— brochen. die am Schluß nicht enden wollten. Nach kurzen Dankesworten des Verbands- präſes an den Feſtredner ergriff u. a. noch Herr Vomfavituſar Prof. Lenhart-Mainz das Wort zu einer Begrüßungsanſprache in ſeiner Eigenſchaft als Vertreter des Biſchofs Die Reden wurden unterbrochen durch Goſanasvortröge verſchiedener Geſangvereine, Muſikvorträge einer Muſikapelle, ſowie ge— meinſam geſungenen Liedern. Es war ein ſchönes Feſt, auf das der Verband katboliſcher Männer- und Arbeiter— vereine der Dißzeſe Mainz mit Genugtuung zurückblicken kann. tano, Aus Nab und Fern. Erlangen. 7. Sept.(Vergiftungen durch Fluß waſſer.) Die Stadt Erlangen hat die ſoſortige Schließung ihrer Flußbäder in der Regnitz und Schwabach angeordnet. da einige Badegäſte. die Waſſer geſchluckt hatten. an Veraiftungserſch“ nungen erkrankt ſind. Einer der Erkrankten, ein Arzt aus München. iſt geſtorben. Nach den Feſt⸗ stellungen des ſtädtiſchen Goſundbeitsamtes ſoll drückte die Augen ſeir zu. „Aber dann gehen Sie doch nicht mit. Es iſt doch nicht die Sache des Oberförſters, ſich totſchießen zu laſſen,“ warf Profeſſor Rückert ein. Ritter öffnete die Augen halb und blitzte den Sprecher ſeltſam an, dann lachte er jäh auf. „Profeſſorchen, Profeſſorchen, es iſt Sache des Offiziers, in der Schlacht zuerſt vorzu⸗ ſpringen. Nein, nein, reden Sie mir da nichts hinein. Ich gehe, und wenn der Satan ſelbſt mir gegenübertreten wollte. Hat er nur eine Büchſe, wie ich, ſo ſoll er kommen.“ „Ja, ja, ich glaube es Ihnen ſchon,“ der alte Poirier nickte, und ein liebes Lächeln ver⸗ klärte ſein freundliches altes Geſicht.„Sie fürchten ſich vor dem Teufel nicht.“ „Ritter lachte vergnügt. 5„Aber exponiere dich nicht, Karl.“ N„Wie ſoll ich das machen, mein liebet Junge? Du weißt ja, was das Goldhändchen 2 hat, wie ſoll ich mich nicht exponieren? Wenn ich einen Schritt aus meinen vier Pfählen hinaustrete, kann er irgendwo gedeckt in einem Graben liegen und knallt mich nieder, am hellen Tage, wenn es ihm ſo paßt. Mein armer Griffon iſt ja tot, der konnte mich warnen, auf den Mago iſt kein Verlaß. Der Hund von Wilddieb hat es geſchickt angefangen.“ Max ſchauerte zuſammen, und er wußte nicht, ob es die Ausſicht war, die Ritter eben eröffnet hatte, oder der eigentümliche kühle Regenwind, der jetzt durch das Zimmer ſtrich. 15 Leiſe, wie es ihre Art war, kam nun Molly wieder ins Zimmer. 0 Darf ich die Herren zu Tiſch bitten?“ Ritter ging auf Molly zu, drückte ihr mii einer ſeltſamen Wärme die Hand.„Du biſt ein braves Weib, und ich wünſche dir alles Glück, wenn mich heute nacht der Teufel holt.“ Molly zitterte und bückte ſich jetzt, als ſeine Hand liebkoſend über ihren Scheitel glitt, während ein grauſam höhniſches Lächeln über ſein Ge⸗ ſicht huſchte. N „Kommen Sie, meine Herren. Haſt du Champagner kalt ſtellen laſſen, Molly? Win haben ja noch die Flaſchen im Keller von der Wette. Ich bin heute in einer ſeltſamen Stimmung, etwas wie Galgenhumor.“ „Wenn du C ee willſt....“ Ja, ich mi ir molſen noch einmal es ſich bei den Veraiſtungserſcheinungen um eine Abart 11 20 0 ſriebers handeln. Frankenthal. Am Sonntag abend gegen 10,45 U 105 der Invalide Johann Drlh, wahnhaſt in 5 irtſchaft n Sonne“, in angetrunkenem Zuſtand e a ben in 800 1 Fe e of⸗ rund ſein ohn retten den er l vor dem Tode des Ertrnkens. 1 5 en Regensburg, 7. Sept. Nach einer Meldung des„Regensburger Anzeigers“ ereignete ſich am Samstag Nachmittag an der ſchienengleichen Ueberfahrt zwiſchen Bogen und Bärndorf der Strecke Straubing⸗Cham ein ſchweres Auto- mobilunglück, indem ein mit Ziegelſteinen beladenes Laſtauto von einem Güterzug erfaßt wurde, der das Auto zertrümmerte, das in Brand geraten war. Der Chauffeur erlitt ſo eie Brandwunden an beiden Füßen und am Unterleib, daß er kaum mit dem Leben davon⸗ kommen dürfte. Eine Landwirtsfrau wurde ſofort getötet und vier weitere mitfahrende Per⸗ ſonen erlitten ſchwere Verletzungen. Es liegt Solbſtverſchulden des Chauffeurs vor. Alsheim, 6. Sept.(Großfeuer.) Ein Raub der Flammen wurden am Samstag morgen um 5 Uhr die Stallungen, die Scheunen und ſämtliche Erntevorräte des Dreſchmaſchinen⸗ beſitzers Michael Sperling, deſſen Sohn beim Retten des Viehs ſich erhebliche Brand- wunden zuzog und ſofort nach dem Städ Krankenhaus nach Worins verbracht werder nußte. Sein Zuſtand ſoll bedenklich ſein. Das Vieh konnte bis auf ein Schwein geret⸗ tet werden. Die Stallungen ſind bis auf die Mauern niedergebrannt. Aus der Umaebung waren ſämtliche Feuerwehren zur Hilfelei— ſtung eingetroffen. Hofheim(Ried), 7. Sept.(Zigeunerplage.) Eine wahre Plage ſind wieder in letzter Zeit ſtark auftretende Zigeunerhorden. Sehr häufig lagern die braunen Geſellen in größerer Anzahl am Ortseingang von Worms und am Bahndamm Worms Lampertheim unweit der Kreisſtraße Hofheim Worms. Sehr ungern geht oder fährt man in der Dunkelheit an ihren Lagern vorbei, wo die unheimlichen Geſtalten um ein Lager⸗ feuer verſammelt ſind oder mitten auf der Ver— tehrsſtraße ſtehen. Auch eine Anzahl Hunde läuft frei umher, ſodaß ſich der nöchtliche Wanderer wahrlich nicht ſicher fühlen kann. Heidelberg, 7. Sept. Am Samstag begann hier die Tagung des Reichsverbandes deutſcher Fein⸗ koſtkaufleute mit einem Begrüßungsabend. Die öffentlichen Verhandlungen wurden am Sonntag vormittag in der Stadthalle durch den Vorſitzen⸗ den der Heidelberger Ortsgruppe, Lanz eröffn ach den Anſprachen der Vertreter der Parteien, befreundeten Verbände uſw. hielt Verbandsdirek⸗ tor Klöpfer ein Referat über die Geſchichte des Feinkoſthandels in den letzten drei Jahren. Zum Schluß wurden Entſchließungen angenommen, die ein geſetzliches Verbot der Zugaben und den Ab⸗ Aus aller Welt. Die Attentatsſeuche. Osnabrück, 7. Sept. Auf der Strecke der Rieinbahn Piesberg nach Rheine wurde zwiſchen Werſen und Eversburg am Sonntag früh gegen, ö 015 auf einen Perſonenzug ein Anſchlag ver⸗ übt. Der Zug konnte aber noch früh genug zum Halten gebracht und die über die Schienen ge— legten Bahnſchwellen beſeitigt werden. Bei der Rückkehr des Zuges gegen 8 Uhr fand man wie— derum zahlreiche Schwellen üher die Schienen gelegt und zwar die doppelte Anzahl wie vorher. Auch dieſesmal konnte der Zug rechtzeitig zum Halten gebracht und das Hindernis beſeitigt werden. Kurz darauf fanden Landwirte auf den Schienen fünfzehn neue Hinderniſſe, die wa b ſcheinlich dem 11 Uhr⸗Zug galten. Der Täter, von dem anfanas jede Spur fehlte. konnte nach⸗ luſtig ſen, uno oann hinaus in den Wald.“ Bei Tiſch wollte die Unterhaltung erſt nicht vorwärts kommen, dann aber riß die üb ermüti— Stimmung des Oberförſters alle mit fort. Er machte einen Witz über den andern, erzählte tolle Jaadgeſchichten, ſchier unmögliche Münch⸗ hauſeniaden, daß ſelbſt die ſtille Molly zu einem Lächeln verleitet wurde. Dann plötzlich griff er nach dem Champagner in Eis, goß die Gläſer voll, ſtand auf und ſtieß mit allen an. „Das Leben iſt nur ein Augenblick, ſagte irgend ein Poet, der Tod auch nur einer. Wenn er mich heute draußen in der Waldes⸗ nacht mit flüchtiger Kugel ereilen ſollte, behaltet mich in gutem Andenken. Proſt, meine Herren, proſit, Molly!“ Er ſtieß mit ihr an, daß ſein Glas klirrend in Scherben ging, und der aufperlende Cham⸗ pagner ihm prickelnd über die Hand floß. Die Geſellſchaft war eigentümlich ſtumm geworden.* „Warum blicken Sie denn alle ſo erſtarrt und entſetzt auf mich? Das iſt eine gute Vor⸗ bedeutung, Scherben bedeuten Glück. Eidechſe, ein anderes Glas.“ Das Dienſtmädchen reichte ihm das Ver⸗ langte. Er goß es voll, daß der Schaum über⸗ lief, und ſtieß von neuem mit Molly und ſeinen Gäſten an, trank ſchnell aus, ſetzte es auf den Tiſch, ſchüttelte jedem die Hand und verließ mit feſtem Schritt das Zimmer. Einen Augenblick herrſchte ſchwüle Stille. Pol„Iſt er immer ſo, gnädige Frau?“ fragte oirier. „Nicht immer, es iſt etwas Eigentümliches in ihm heute.“ „Es mag wohl die Gewitterſtimmung ſein, die elektriſche Spannung, die ſich in dieſer forcierten Luſtigkeit löſt,“ meinte Rückert. „Oder eine Todesahnung,“ warf Max mit düſterer Stimme ein. „Ach lieber Kollege, wer wird von Todes⸗ ahnungen ſprechen.“ 1 Wieder wurde es ſtill. Aus dem benach⸗ barten Zimmer klang der Ruf der Kuckucksuhr, und feder der Gäſte zählte in Gedanken bis neun. 1 (Fortſetz nn fo 9. 7 0 12 Perſonen wurden getötet und 125 verletzt. mos im nayen Warde ſeſtgenommen werden. Es handelt ſich um einen arbeitsloſen Malerge⸗ ſellen aus Osnabrück. l Breslau, 7. Sept. Dem oberſchleſiſchen Eiſen⸗ bahnſchutz gelang es, drei Mitglieder einer zehn⸗ löpfigen Bande feſtzunehmen, die in der letzten, Zeit Anſchläge auf Eiſenbahnzüge verübten. Die Verhaftung erfolgte bei einem Verſuch der Bande, die Schranke des Bahnühergangs von der Bu⸗ chardie⸗Strecke nach der Siedlung Süd auf der Bahnſtrecke Gleiwitz—-Poremba m Sonntag morgen zu zerſtören. Die Banditen wollten einen Küterzug zum Stehen bringen und herauben. die Namen der entkommenen ſieben Perſonen ſind G emstelt Schweres Eiſenbahnunglück in Amerika. Chicago, 7. September. In der Nähe von Clybourn ſtieß ein Perſonenzug auf einen vor dem Bahnhof ſtehenden anderen Zug. 15 Eiſenliahnunglück durch Blitzſchlag. Newyork, 7. Sept. Infolge eines Blitz⸗ ſchlages ſtürzten aroße Erdmaſſen auf einen in einen 30 Fuß tiefen Schacht führenden Untergrundbahnzug. Die Erdmaſſen durch⸗ ſchlugen Fenſter und Dächer des aus ſechs Wagen heſtehenden Zuges und verletzten zahl⸗ reiche Füßrgäſte, unter denen eine ungeheure Panik entſtand. Die Zahl der Toten ſoll recht beträchtlich ſein. N Zum Kinobrand in Irland. London, 7. Sept. Bei dem bereits gemeldeten engliſchen Kinobrand in der Grafſchaft Limmerick ſind nach den bisherigen Feſtſtellungen mindeſtens 50 Perſonen ums Leben gekommen. Es handelt ſich jedoch nicht um ein eigentliches Kinotheater, ſondern um eine Scheune in einem kleinen Dorfe, auf deren Heudiele ausnahmsweiſe eine Kinovorſtellung veranſtaltet worden war, zu der man nur durch eine Leiter und durch eine enge Tür gelangen konnte. Als dex Film Fouer fing, drängten alle Zuſchauer nach dieſer Tür, aber nur den wenigſten gelang es, zu entkommen. Faſt alle Bewohner des Dorfes hatten an der Vorſtellung teilgenommen. Mehrere Familien ſind umgekommen. die Feuersbrunſt dauerte nur eine Stunde. Die Scheune brannte vollſtän— Aufklärung der Eiſenbahn⸗ kataſtrophe bei Leiferde. Geſtändnis der Attentäter. Berlin, 7. Sept. Wie bereits gemeldet, wurden Montag abend im ſtädtiſchen Aſyl für Obdachloſe der Elektriker Weber aus Schöttmar und der Muſiklehrer Otto Schle⸗ ſinger aus Stuttgart unter dem Verdacht, das Attentat auf den D-Zug bei Leiferde ausgeführt zu haben, verhaftet. Bei ihrer heute vormittag im Polizeipräſidium ſtattge⸗ fundenen Vernehmung wurde den Verhafte— ten das Verbrechen auf den Kopf znugeſagt. Nach anfänglichem eneragiſchen Beſtreiten leate Schleſinger dem Berliner Kriminalkom miſſar Doſt ein umfangreiches Ge⸗ ſtändnis ab. Als Grund für ſeine Tat, be— zeichnete er die Abſicht, die verunglückten Fahrgöſte des entgleiſten Zuges zu berau— ben. Zur Stunde dauern die Vernehmungen noch an: Einzelheiten liegen noch nicht vor. Ueber ihr Vorleben erklärten die Verhaſteten daß ſie zuſammen längere Zeit ſich auf Wan derſchaft befinden und über die Schweiz nach Italien und Spanien wandern wollten. Als, ihnen an der Schweizer Grenze Schwierigkei— ten gemacht wurden, wandten ſie ſich nach Mitteldeutſchland. Um ſich Geldmittel zu ver— ſchaffen, ſeien ſie auf allerhand Pläne verſal— len, bei denen auch Raubüberfälle auf Auto— mobile eine Rolle ſpielten. Der Fund eines Schraubenſchlüſſels habe ſie dann auf den Gedanken eines Eiſenbahnattentates gebracht. Der Mittäter Weber, ein Techniker, hätte aber gewußt, daß dazu noch andere Werk— zeuge nötig ſeien, die ſie ſich dann von einem Bahnwärterhaus holten. Die Anklage gegen Schleſinger und Weber. Berlin, 7. Sept. wie wir hören, wird dig nieder und alle Leichen ſind ſo verkohlt, daß es nicht möglich war, ſie zu erkennen. Der Attentäter auf die Kleinbahn Piesburg— Rheine. Hannover, 8. Sept. Zu den wiederholten An— ſchlägen auf die Kleinbahnſtrecke Piesburg— Rheine wird polizeiamtlich mitgeteilt, daß der Täter, ein gewiſſer Ihlenburg, eingeſtanden hat, daß er einen Zug habe zum Entaleiſen bringen gegen Schleſinger und Willi Weber in aller kürzeſter Zeit die Vorunterſuchung eröffnet werden und zwar werden ſich beide wegen Mordes zu verantworten haben. Die Unter ſuchung liegt in den Händen des Oberſtaats— anwaltes des Amtsgerichts Hildesheim. Das gedehnt werden, da dieſer mindeſtens ganz genau in den Plan eingeweiht worden iſt. wollen, um ſich ein ſolches Ereignis mit all ſei— nen erregenden Einzelheiten einmal aus nächſter Nähe anzuſehen. Er, der bereits einen an die Polizei gerichteten Brief über das Attentat in der Taſche hatte, gab weiterhin zu, daß er mit dem Verluſt von Menſchenleben gerechnet habe. Die Zuſammenhänge, insbeſondere der dreima. lige Attentatsverſuch an faſt derſelben Stelle und das Verbleiben des Täters am Platz, legen die Vermutung nahe, daß man es entweder mit einem ganz abgefeimten oder geiſtig nicht nor⸗ malen Menſchen zu, tun hat. Der Mädchenmord in Frankfurt. Der eigene Vater als Täter ermittelt. Frankfurt, 8. Sept. Zu dem Mädchenmord der Mainzerſtraße 47 erfahren wir noch: Der Vater des ermordeten Mädchens, der Hei— zer Otto Pötſch, der ſeit Jahren dem Trunke er⸗ geben war, führte ein ſehr zerrüttetes Familien- leben. Die Frau ſowie die Tochter des Trunken— bolds waren häufig ſeinen Mißhandlungen aus— geſetzt. Als die Tochter Katharina am letzten Samstag ſtatt um 6 erſt um halb 7 Uhr nach Hauſe zurückkehrte, ſtürzte ihr Vater auf ſie los und würgte ſie am Halſe. Die Ehefrau Pötſch verließ um 7 Uhr geſtern früh ihre Wohnung, um ihre Arbeit aufzuſuchen, während ihr Mann und ihre Tochter noch ſchliefen. Um 9 Uhr ſollte die Tochter die Frau dann in der Stadt treffen. Als die Tochter nicht erſchien, kehrte die Frau ungſterfüllt in die Wohnung zurück und fand die Tochter tot im Bette des Mannes mit Kiſſen be⸗ deckt vor. Die ſofort herbeigeeilte Mordkommiſ— in ſion ſtellte den Tod des Mädchens durch Erwür⸗ gen ſeſl. Der Vater, der als Täter in Frage kommt, iſt flüchtig gegangen und konnte bisher. noch nicht ergriffen werden. Abgabe der Steuer⸗ erklärungen. Herbſtveranlagung 1926. In der Zeit vom 1.—15. Septembegs haf die Abgabe der Steuererklärung für die Ein⸗ kommen-, Körperſchafts- und Umſatzſteuer der jenigen Steuerpflichtigen zu erfolgen, deren Steuerjahr(Wirtſchaftsjahr) in der erſten Hälfte des Jahres 1926 geendet hat. Der Kreis der Steuerpflichtigen erſtreckt ſich auf folgende Gruppen: 1. Landwirte: a) landwirtſchaftliche Be⸗ triebe einſchließlich der forſtwirtſchaftlichen Betriebe und der Gartenbaubetriebe; b) land⸗ wirtſchaftliche(forſtwirtſchaftliche uſw.) Be⸗ triebe, die nebenher einen Gewerbebetrieb ha⸗ ben, für den eine Buchführung nach den Grundſätzen des Handels-Geſetzbuches nicht eingerichtet iſt: 2. Buchführende Gewerbetreibende, deren Steuerabſchnitt in der Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 1926 einſchließlich geendet hat. Umſatzſteuer. Grundſätzlich ſind ſämtliche jetzt zur Ver⸗ anlagung ede Umſaßſteuerpflichtigen zur Abgabe einer Steuererklärung verpflich⸗ tet; die nicht buchführenden Landwirte, die durch ihre Vorauszahlungen nach den jeweils geltenden Umſatzſteuerdurchſchnittsſätzen ge⸗ leiſtet haben, ſind jedoch hiervon befreit. Vor⸗ ausſetzung dafür ist allerdings, daß ihre Um, 1 Den Attentötern dürfte in der nächſten Zeit ſchon der Prozeß gemacht werden. Weber u. Schleſinger werden im Laufe des morgigen Tages nach Hannover abtransportiert wer— den. An der Unglücksſtelle ſoll ein Lokal- termin ſtattfinden, bei dem die Verbrecher unter beſonderen Vorſichtsmaßregeln an Ort und Stelle den Hergang des Attentates ſchil— dern ſollen. Nach dem Geſtändnis der Verhaf— teten kommt Schleſingex als Haupt⸗ täter und Anſtifter in Frage, während We— ber nur Mitläufer und Mittäter wurde. Schleſinger machte ganz genau Angaben über die Ausführung des Attentats. Er ſagte auch aus, daß ſich beide ſchon acht Tage an der Stelle, wo ſie ſpäter den Anſchlag verübten, befanden und die günſtigſte Stelle auskund⸗ ſchafteten. Das Attentat glückte nicht ſofort, ſondern wurde dreimal verſecht. Zunächſt ver⸗ ſuchten ſie am Tage vorher durch einen Hemmſchuh den Amſterdamer D-Zug zur Entgleiſung zu bringen. Die Lokomotive die— ſes Zuges ſchleuderte jedoch das Hindernis beiſeite. Als die beiden Verbrecher ſahen, daß ſie ſo ihre Tat nicht durchführen konnten, ver— und Weber ſchilderten, daß ſie bei ihrer Ar⸗ beit durch das Herannahen von Zügen mehr⸗ mals unterbrochen wurden, verſtecken mußten. Die beiden Täter hatten es zunächſt ſehen, der kurz vor dem Unglück die Stelle paſſierte. Obwohl ein großer Teil der Schwel⸗ lenſchrauben ſchon gelockert war, entging die⸗ ſer Zug der drohenden Gefahr, da der Rad⸗ kranz der Wagen wieder in die Schienen zu⸗ rückſprang. Da auch dieſer Anſchlag mißlun⸗ genwar, ſteckten die Täter dann eine Schwelle zwiſchen die Schienenlaſchen und erſt dieſes Manöver zur Entgleiſung. in den D⸗ erklärt wird, 5 kt den Reichsbahnverwaltung bezüglich der Entſchä⸗ Verfahren wird auch auf Walter Weber aus-“ ö N 1 ſo daß ſie ſich auf den Amſterdagmer D⸗Zug abge⸗ brachte den D-Zug Berin- din ö In einer Unterredung, die der General-! direktor der Reichsbahngeſellſchaft dem Ver⸗ treter der„Voſſ. Ztg.“ gewährte, erklärte er in Bezug auf die ins Auge gefaßten weiteren Sicherungsmaßnahmen der Deutſchen Reichs- bahn, daß 3. dringend 7 2 1— 7— 4 B. bis Frühjahr 192“ die ſo, gewünſchte elektriſche Beleuchtung Zügen ganz allgemein ſein werde. * Die Entſchädigungsfrage. Wie weiter von der Reichs bahngeſellſchaf hat ſich der Standpunkt de digungsfrage in keiner Weiſe geändert, nach! dem jetzt durch das Geſtändnis Schleſingers feſtſteht, daß es ſich bei der Eiſenbahnkata⸗ ſtrophe von Leiferde um ein Attentat handelt. Es wird betont, daß die Deutſche Reichsbahn geſellſchaft in dieſem Falle nicht nach fistali⸗ ſchen und rein rechtlichen Grundſätzen vor⸗ gehen wolle, nach denen bekanntlich der Reichs bahngeſellſchaft bei Attentaten keine Entſchäödigungspflicht auferlegt iſt, ſondern, daß ſich die Verwaltung von menſchlichen Er- wägungen leiten laſſe und die Opfer und, Hinterbliebenen ſo entſchädigen werde, als ob die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft für das Unglück verantwortlich ſei. Der Handwerksburſche Schröder erhält die Belohnung. Berlin, 8. Sept. Der Hauptteil der für die Entdeckung der Attentäter von Leiferde aus— geſetzten Belohnung in Höhe von 27 000 Mk. dürfte dem Handwerksburſchen Schröder zufallen, der bereits einen Vorſchuß auf die Summe erhalten haben ſoll. Schröder befand ſich vor einigen Tagen in Schöttmar. Dort lernte er ſeinen Zunftgenoſſen Walter Weber ber kennen, mit dem er zwei Tage zuſammen war. Am dritten Tage wollte Weber weiter— wandern, vorher wollte er aber noch das Grab ſeines auf dem dortigen Friedhof ru⸗ henden Vaters beſuchen. Schröder begleitete, Weber zum Friedhai. Am Grabe des Vaters angekommen, ſank Weber in die Knie und be⸗ tete ein Vaterunſer. Dann wandte er ſich nach einigem Zögern an Schröder und ſagte, er müſſe hier ſein Herz erleichtern. Im Verein mit ſeinem Bruder und einem Dritten habe er ein Eiſenbahnattentat geplant. Er ſei aber, vor der Ausführung des Planes zurückgetre— ten. Die beiden anderen hätten den Plan dann ausgeführt. Es bandele ſich um das Attentat bei Leiferde. Am nächſten Tage trennten ſich die beiden. Schröder wanderte nach Hannover und erſtattete der dortigen Kriminalpolizei Anzeige, die nun der Spur; ſchafften ſie ſich die nötigen Werkzeuge, um die Schwellenſchrauben zu löſen. Schleſinger D 75 ſätze ſich im Rahmen des Betriebes der Land— wirtſchaft im engeren Sinne bewegen. 0 Bei den buchführenden Gewerbetreiben— iden betrifft die Veranlagung lediglich Umſätze aus dem Wirtſchaftsjahr 1925— 26. Der Steuerſatz beträgt für die Zeit vom 1. Juli bis 30. September 1925 1,5 Prozent, für die Zeit vom 1. Oktober 1925—31. März 1926 1 Prozent, für die Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1926 0.75 Prozent. Einkommen⸗ und Körperſchafts⸗ ſteuer. Zur Abgabe einer Einkommenſteuererklä— rung für die Steuerabſchnitte ſind verpflichtet deren Einkommen im alle Steuerpflichtigen, Wirtſchaftsjahr 1925—26 den Betrag von 8000 Rentenmark überſchritten hat. ſowie ohne Rückſicht auf die Höhe des Einkommens derjenigen Steuerpflichtigen. die ihren Ge— winn auf Grundlage des Abſchluſſes ihrer Bücher ermitteln. Die nicht buchführenden Landwirte, deren Einkommen geringer als 8000 Reichsmark iſt haben jedoch auf einem beſonderen Vordruck die für die Anwendung der Durchſchnittsſätze erforderlichen Angaben zu machen. Tarifvorſchriften. Für die Feſtſetzung der Einkommenſteuer gelten die Beſtimmungen des Geſetzes über die Senkung der Lohnſteuer vom 19. Dezem⸗ ber 1925. Hiernach findet eine Veranlagung zur Einkommenſteuer nicht ſtatt, wenn die Roheinnahmen eines Steuerpflichtigen fol⸗ jende Beträge nicht überſte igen: 1. Ledige 1300 Reichsmark 2. Verheiratete ohne Kinder 1400 Reichs⸗ mark mark 3. Verbeiratete mit 2 Kinder 1680 Reichs⸗ 5 die 3. Verheiratete mit 1 Kind 1500 Reichs- nachging, die zur Verhaftung der beiden At⸗ tentäter führte. e * Die Kühle des Abends. Als der Schöpfer das große Tagesgeſtir ſchuf, da war es dazu beſtimmt, mit ſeine Strahlen den Pflanzen und allen Lebeweſen der Erde die Wärme zu ſpenden, die ſie zu gedeih und Geſundheit brauchten. Da ei Uebermaß aber auch hier ſchädlich wirkte, ließ der Herrgott die Jahreszeiten mit ihrem Wärmewechſel werden, und gab auch dem Abend und der Nacht Kühle und erquickenden Tau. Sind die Tage recht heiß und haben Körper und Seele matt gemacht, dann ſtrecken wir uns behaglich auf ein Ruheplätzchen und atmen die Reinheit der Abend- und Nachtluft. Auch an dem großen langen Tag, der ſchlechthin„Leben“ heißt, brennt die Sonne oft zu heiß und nimmt Körper und Geiſt di Kraft, weil kein Ruheabend Kühle und Erfri— ſchung bringt. Der Schweiß des Angeſichts unter dem das Brot gegeſſen wird, fließt gar reichlich... Eine Wüſte— und keine Oaſe, kein ſchattenſpendender Baum und kein Quell — und erſt nach raſtloſem Wandern, nach einem unermüdlichen Schaffen, nach einem langen— langen Tag, da winkt Ruhe und Erquickung... Die Ernte des Lebens iſt ein- gefahren, für den Reſt des Herbſtes und des Winters geſorgt.— Und nun ſitzt es ſich gut auf der ſelbſtgezimmerten Bank unterm ſchat⸗ tenſpendenden Baum.— Die Sonne will un— tergehen und der rotglühende Schein ſtreicht liebkoſend über friedliche Geſichter, und gibt den Lebenskämpfern den Gutenachtkuß. Sacht kommen die Sterne und lind ſtreicht die Kühle des Abends über die Stirn.——— Wie wohl ſolch Lebensabend nach heißem Tage tut. Permiſchtes. Indianer auf der Wartburg. Eiſengch. 5. Sept. Am Freitag mittag wurde die Wartburg unter Führung von Di⸗ rektor Stoch-Sarraſani von dem alten Sioux— Häuptling„Black Horn“ und ſeinen Stam mesgenoſſen, ſowie Angehörigen anderer aſia— tiſchen und amerikaniſchen Völker beſucht. Die fremden Göſte wurden durch Oberburg— hauptmann empfangen und durch das Schloß geführt. Der alte Indianerhäuptling trug ſich in das Gäſtebuch der Wartburg ein und erhielt als Geſchenk eine lange weiße Pfeife. Ludendorffs neue Ehe. München, 5. Sept. Die neue Eheſchließung des Generals der Infanterie a. D. Erich Ludendorff mit Frau Dr. Mathilde von Komnitz in Tutzingen iſt durch Aufgebot im Münchener Standesamt angekündigt. Lokale Nachricht * Viernheim, 9. September. * Wichtig für alle Stenerpflichtigen. Nach einer Verordnung über das Beitreibungs⸗ verfahren können Mahnungen auch durch öffent⸗ liche Bekanntmachungen erfolgen. Die Unterer⸗ hebſtelle macht hiervon Gebrauch und verweiſen wir auf die diesbezügl. Bekanntmachung in der heutigen Nummer. Die Mahnkoſten ſind in der⸗ ſelben Weiſe wie ſeither zu entrichten. * Abgabe der Steuererklärungen. In der Zeit vom 1—15. September müſſen die Sleuererklärungen für Einkommen-, Umſatz: und Körperſchaftsſteuer abgegeben werden. Wer ab- gabepflichtig, beachte nebenſtehende Ausführungen. * Geſchäſts eröffnung. Im Hauſe Rat⸗ hausſtraße Nr. 50 hat ein Inſtallationsgeſchäft mark 5. Verheiratete mit 3 Kinder 2040 Reichs- mark 6. Verheiratete mit 4 Kinder 2580 Reichs— mark. Für das 5. und jedes weitere minderjäh— rige Kind erhöht ſich der Betrag um 720.— Reichsmark. ö Der Pauſchſatz für Sonderleiſtungen be⸗ ſtrögt bei der Herbſtveranlagung 240 Reichs- mark. Sofern höhere Abzüge geltend gemacht werden. dürfen ſie insgeſamt 480 Reichsmark. erhöht ſich nicht überſteigen. Dieſer Betrag für die zur Haushaltung zählende Ehefrau und jedes minderjährige Kind um je 100.— Reichsmark. Der ſteuerfreie Einkommenteil iſt für die Herbſtveranlagaung auf 660 Reichsmark feſt⸗ geſetzt und darf nur bei Einkommen bis zu 10 000 Reichsmark gewährt werden. Von Einkommen ſind gemäß den Ueber⸗ gangsbeſtimmungen als Familienermäßigun⸗ gen im Jahre abzuziehen: 1 Für die zur Haushaltung des Steuer- pflichtigen zählende Ehefrau und jedes zu ſeiner Haushaltung zählende minderjährige Kind je 8 Prozent des über 660 Reichsmark hinausgehenden Einkommens, höchſtens je 570 Reichsmark für die Ehefrau und jedes Kind, insgeſamt aber nicht mehr als 8000 Reichsmark. Es bleiben aber: 1. für die Ehefrau 100 Reichsmark 2. für das erſte Kind 100 Reichsmark 3. für das zweite Kind 180 Reichsmark 4. für das 3. Kind 360 Reichsmark 5. für das 4. Kind 500 Reichsmark 6. für das 5. und jedes folgende Kind 600 Reichsmark ſteuerfrei, wenn der nach 1—6 insgeſamt ſteuerfrei bleibende Abzug höher iſt als der nach obiger Berechnung ſteuerfreie Betrag. 7 unter dem Namen Grünwald u Co. ſeine Pforten geöffnet. Fachmänniſche Arbeit bei billigſter Be⸗ rechnung wird garanttert. Siehe Inſerat. »Der Schritt des Lebens. Im Monat Auguſt hatte das Standesamt folgende Eintra⸗ gungen zu verzeichnen: 27 Geburten, 10 She⸗ ſchließungen und 6 Sterbefälle. * Die Abſchätzung des Tabals auf dem Felde im Erntejahr 1926 in der Gemarkung Viernheim iſt durch die Schätzungskommiffien eifolgt. Das Flurbuch, aus welchem die Min⸗ deſtertragsmengen für jeden einzelnen Tabak⸗ pflanzer erſichtlich find, ließt auf dem Rathaus Zimmer Nr. 23 zur Einſicht der Intereſſenten offen. Näheres amtl. Teil. Die Maul⸗ und Klauenſeuche, die in unſerer Gemeinde ſo gewaltige Aus dehnung ge⸗ nommen hatte, ist erfreulicherweſſe im Ab flauen begriffen. Auf den melſten befallenen Gehöften iſt die Seuche bereits erloſchen, ſodaß man hofft, die Sperre in abſehbarer Zeit aufheben zu können. * Radfahrer Verein„Eintracht.“ Der Verein hat feine Porbereſtungen zu dem am nächſten Sonntag, den 12. September ſtattfin⸗ denden großen Induſtrie⸗Rennen bereits vollendet. Unter den zahlreichen Zuſchriften ſtarten ganz bedeutende Amateure, die bereits die größten Rennen in Köln, Hannover, Berlin, Stuttgart und München beſtritten haben. Dieſes Rennen dürfte nicht allein für den Sportsmann, ſondern auch für den Lalen von größtem Intereſſe ſein, zumal dieſe Veranſtaltung ein nicht ſo bald wie⸗ derkehrendes ſportliches Ereignis ſeln wird. Ein Beweis dafür bleten die bei der Ja. Bernhard Oppenhelmer, Lorſcherſtraße, ausgeſtellten Pre die an Wert in der ganzen Gegend den H. punkt der dlesfährigen Rennſalſon bilden. tes folgt in der Samstags ⸗Aus gabe.