Warum unglücklich gemacht? Schlage doch die heilige Schrift auf. Erſt ſtehen nur Sätze in goldener Schrift da von Gottes Vatergüte und des Menſchen Paradieſesfreuden. Aber auf einmal kommt ein Wort mit frech knallroten Lettern gedruckt zwiſchen dem gol⸗ denen Glanz der andern Worte aufdringlich zum Vorſchein, und dieſes verhängnisvolle Wort der ganzen Weltgeſchichte, das nur ein Satan zuerſt in die Welt ſetzen konnte, heißt: Warum hat euch Gott verboten, von allen Bäumen des Paradieſes zu eſſen? Das war der erſte Hader Menſchenverſtandes mit der Weisheit Gottes! Was brauchte euch daran zu liegen, Adam und Eva, zu wiſſen, warum er das verboten hatte? Ihr einfältigen Menſchenkinder, wozu brauchtet ihr das zu wiſſen? Fehlte es euch an irgend etwas? Hattet Ihr nicht Glück und Frieden und Freude und Segen in Fülle? Nein, das verfluchte Warum kitzelte und prickelte und juckte ſie. Sie mußten es wiſſen. Sie mußten es probieren. Sle mußten Gott werſuchen und auf die Probe ſtellen: daß Gott es geſagt hatte, das genügte ihnen nicht. Daß es eine heilige Anordnung Gottes war, war ihnen nicht genug. g hein, der Menſch muß die Naſe erſt dahin⸗ ter ſtecken, erſt dann iſt es gut; erſt wenn auch er noch ſeinen Senf dazu gegeben hat. erſt dann erſcheint ihm die Speiſe ſchmackhaft! Ach, ſind wir in den Tauſenden von Jah⸗ ren ſeit Adam und Eva um ein Haar beſſer, eworden? Weh glaube nicht. Dieſer verfluchte Hang, dem lieben Gott nicht zu trauen und deshalb von ſeinem Vorgehen Rechenſchaft zu fordern, lebt noch gerade ſo mächtig in unſerem armen Menſchenherzen, wie vor Tauſenden von Jah⸗ ren im Parcdieſe. Gott, der Herr. dem nie- mand etwas zu ſagen hat, er ſoll ſich dazu er⸗ niedrigen, ſeinem Geſchöpf vorher Rechen ſchaft abzulegen: Was willſt du tun? Zeig einmal her, ob es auch ſo richtig iſt? f Iſt das nicht der Inbegriff unerhörter Frechheit? Unerhörten Hochmuts? Unerhör ter Dummheit? Aber ſo iſt's immer: wachſen auf einem Holz. ö n Iſt es da ein Wunder, wenn der lie be Gott ſich beleidigt zurückzieht und ſagt: Wenn du denn alles beſſer wiſſen willſt, gut, braue dir dein Glück nach eigenen Rezepten! Dieſe Frage nach dem Warum iſt eines det wichtigſten Kavitel des ganzen chriſtlichen Le⸗ bens. Du mußt nicht denken. was hier davon geſagt iſt. ſei nur müßige Betrachtung ohne weitere Bedeutung. Nein, wenn du das Kapi⸗ telchen recht erfaßt baßt, dann haſt du einen hoben Begriff von Gottes unendlicher Ueber— legenheit über deine Weisheit und Kraft: dann haſt du eine lebhafte Furcht Gottes und dann biſt du auch ein wahres Kind Gottes. Wenn dir aber der Inhalt vorliegender Worte merkwürdig, fremdartig oder gar wi⸗ derwärtig erſcheint, dann haſt du einen rech bohen Begriff von deinem Pfündchen eigener Weisheit, und dann, lieber Freund, iſt es mir um deine Seele ein wenig bange. Denn die Furcht Gottes iſt der Anfang der Weisheit, und da du jene Furcht alſo noch nicht beſitzeſt haſt du mit der wahren Weisheit noch gat nicht einmal angefangen.. Und das iſt ſchlimm. Denn nur die mit der Weisheit in einem Hauſe zuſammen wohnen, nur die hat Gott lieb. des bißchen unendlichen Dummheit und Stolz Wenndie Schatten weichen Roman von Ferdinand Runkel. „Und du haſt nie gefunden, was dir...“ „Mouy, was du dentſt, iſt ein grauſämer Hohn.“ „Ach nicht, mein Freund, ich kann dir nicht ſagen, Sie ich mich gefreut hätte, wenn es dir beſſer gegangen wäre, als mir. Aber laß uns davon nicht reden, du haſt recht, was ſollen wir uns quälen in dem Gedanken an unſere Wanderjahre, die doch zu keinem Ziel geführt haben und nie führen werden.“ „Vielleicht iſt das Ziel nahe, vielleicht.“ Molly ſchauerte zuſammen. „Max, wir dürfen ſo etwas nicht wünſchen, das iſt ſchlecht, das iſt verächtlich, wenigſtens ich nicht, ich habe ja alles ſo gewollt, ich war ja mein freier Herr.“ „Nein, du haſt es nicht gewollt, nie, nie. Ich bin ſchuld an allem. Mein Stolz, meine Raſerei, nenn's wie du willſt, haben mich ab— gehalten, die eine Nacht wiederzukehren, und dafür bin ich geſtraft mit einem verfehlten Leben, mit einer Nacht ohne Stern und ohne Hoffnung auf die Sonne.“ „Du armer Max. Sieh, ich muß mich ja mit dem Leben abfinden, und ich kann es ja auch. Meine Nacht iſt nicht ſternenlos und vielleicht habe ich auch noch einmal das Glück, Das Morgenrot zu ſehen. Auch du ſollteſt dich losmachen, ſollteſt nicht an der alten Erinne⸗ rung hängen. Wem das Liebesglück verſagt äſt, der tröſtet ſich mit dem Elternglück.“ „Aber Molly, genügt es nicht, daß einer zur Lüge ſeine Zuflucht nahm, muß ich es auch noch? Soll noch eine dritte unglücklich werden? Iſt es nicht genug an uns zweien?“ „Ich bin nicht ſo unglücklich, wie du denkſt, wo mir der Himmel den Troſt beſchert hat, dich noch einmal zu ſehen, in deine lieben Augen zu blicken, deine Hände zu faſſen manchmal, manchmal, und wo ich weiß, du haſt mir all das Leld vergeben, das über dich gekommen aſt. Ich habe mich abgefunden.“ Sie ſtand auf. aing mit baſtigen Schritten 0 g 0 7 1 Zur Lehr. In Piſa befindet ſich das ſchönſte Ge⸗ mälde am traurigſten Orte, nämlich am Friedhofe. Auf dem Gemälde ſind fröhliche Geſichter, im munteren Tanze drehen ſich die Paare, die Götter der Luſt und Wonne be⸗ kommen jubelnde Huldigungen. Oberhalb die⸗ ſer Szenerie ſchwebt der Todesengel. Die Menſchen im Erdenjubel vertieft, gewahren ihn gar nicht und ſo geht der Reigen luſtig weiter.— Das Gemälde ſtellt Dinge dar, die Tag für Tag ſich ereignen. Die Menſchen le⸗ 170 dahin, ſingend und tan ſie ergeben 7 ſich den bacchantiſchen Freuden ant Fülle und ö Sorgloſigkeit, als würden die Genüſſe ewig Man könnte ihn ſo leicht ſehen, wenn man nur auf einen Höhe heben dauern. Schon lauert der Tod. Augenblick das Auge in die würde. Er iſt ſo ganz nahe. Er kommt und nimmt ſich ein Opfer und geht und flugs iſt er wieder da. Er frägt nicht nach der Schön— heit, nach der Jugend, nach der irdiſchen Ge⸗ ſſchäftigkeit. Er nimmt, wen er will. Hodie mihi, cras tibi! Heute mir, morgen dir! Und aus iſt aller Erdengenuß und Gottes Richter⸗ ſtuhl iſt aufgeſchlagen; und die Ewigkeit be— ginnt. Wenn doch auch du es erkennteſt⸗ was dir zuͤm Frieden dient; deinen Augen verborgen!“(Luk. 19.) Denkſprüche. Ich ſchlug euch mit Glutwind und Ge— teidebrand: die Menge eurer Gärten und Weinberge, eure Oelpflanzungen und Feigen— gärten fraß die Raupe: aber ihr kehret nicht zurück zu mir! ſpricht der Herr.— Ich ſandte unter euch die Peſt von Aegypten her, ſchlug eure Jünglinge mit dem Schwerte und ließ eure Roſſe erbeuten und Fäulnis aufſteigen aus euern Lagern in eure Naſen: aber ihr kehret nicht zurück zu mir! ſpricht der Herr.— Ich kehrte euch um, wie Sodoma und Go⸗ Amorrha umgekehrt wurde, und ihr waret wie ein Brandſcheit, aus dem Feuer geriſſen: aber ihre kehret nicht zurück zu mir! ſpricht der Herr. Amos 4, 9 ff. Waſchet, reiniget euch, ſchaffet mir die Bosheit eurer Anſchläge aus den Augen! Hö⸗ ret auf, verkehrt zu handeln! Lernet Gutes lun, trachtet nach dem, was recht iſt, kammet den Unterdrückten zu Hilſe, ſchaffet der Wai⸗ ſen Recht, verteidiget die Witwe! dann kommt und rechtet mit mir! ſpricht der Herr. Wenn eure Sünden ſind wie Scharlach: ſie ſollen weiß werden wie Schnee, und wenn ſie rot ſind wie Purpur: ſie ſollen weiß werden wie Wolle! Wenn ihr willig ſeid und auf mich hört, ſollt ihr die Güter des Landes genießen. Wenn ihr aber nicht wollt, und mich zum Zorne herausfordert, ſo ſoll das Schwert euch verzehren! Iſaias 1, 16 ff. Wir haben gegen den Herrn, unſeren Gott, geſündigt, wir und unſere Väter, von unſerer Jugend an bis auf dieſen Tag, und haben nicht gehört auf die Stimme des Herrn, un⸗ ſeres Gottes! Jeremias 3, 25. Du ſollſt inne werden und ſehen, daß es böſe und bitter iſt, daß du den Herrn deinen, Gott, verließeſt und keine Furcht vor mir haſt! ſpricht der Herr, der Gott der Heerſchaaren. Jeremias 2, 19. an das Fenſter und vückte durch das Gewirr der Schlingroſen hinaus, wo im grauen Regen- dunkel die Mauer lag und das grüne Planken tor, das jetzt verſchloſſen war. Max war ſitzen geblieben und ſtarrte trüb vor ſich hin, dann rief er leiſe;„Molly“ und wandte den Kopf nach ihr. Er ſah ihre Schultern zucken und dann die ganze ſchlanke biegſame Geſtalt erbeben, wie eine der hohen Tannen draußen, wenn der Sturm darüber hinging. Im Augenblick war er aufgeſprungen. „Molly“, flüſterte er heiß und verlangend. Da wandte ſie ſich um, und er ſah ihre ſchönen Augen voll Tränen ſtehen. Er machte ihr einen Schritt entgegen, und ſie ſtreckte beide Hände wie abwehrend nach ihm aus, aber er wußte nicht mehr, was er tat. Die lang zurück⸗ gedämmte Leidenſchaft verſetzte ihn in eine wilde Glut. Er ſah nichts mehr, als die weißen ſchlanken Hände und die großen Augen in Tränen ſtehen. Er faßte nach den Händen und pretzte ie beibe an die Lippen. Tae riß er die ſchluchzende Geliebte in ſeine Arme, ſeine irrenden Lippen ſuchten ihren Mund und preßten ſich dann in heißem Kuß darauf. „Ach du mein alles, du mein lang ver⸗ lornes, endlich gefundenes Lieb!“ Dann erfaßte es ihn mit jäher Angſt über das, was er geian hatte. Was ſollte nun werden? Warum hatte er auch in ihre Seele die furcht⸗ bare Qual geſenkt? Warum war er ihr nicht fern geblieben? Und er ſchob ſie ſanft von ſich und trat zurück. Sie aber ſchluchzte laut auf und warf ſich ihm an den Hals. Sie ſtrich ihm mit den zarten Händen über die düſtere Stirn, ſie drängte mit wildem Feuer ihre Lippen in die ſeinen, Sie küßte ihm die Augen und ſank dann mit einem leiſen Schrei wie ohnmächtig an ſeiner hohen Geſtalt zuſammen. Er hob ſie wieder zu ſich empor, legte ſeine Arme um ſie, taſtete mit der andern Hand nach ihrer zitternden fiebernden Rechten und führte ſie zu einem Seſſel. Er ließ ſie ſanft niedergleiten und warf ſich an ihrer Seite auf die Knie. Dann ſchlang er ſeine Arme wieder um ihren Hals, blickte ihr in die Augen. Die Tränen waren verſchwunden. Ein ſeliges glückliches Lächeln ſpielte um ihren Mund, und leiſe wie ein Hauch flüſterte er ihr zu;„Ich bete zu dir, du meine Heilige.“ nun aber iſt es vor 0 6 5 3 0 5 Alle, die dich verlaſſen, werden zu Schan⸗ den, die von dir abfallen, werden in den Staub geſchrieben; denn ſie haben den Herrn . verlaſſen, die Quelle des lebendigen Waſſers. „Jeremias 17, 13. Die Bezahlung geistiger Arbeit vor 500 Jahren. Es iſt ein trauriges, aber kein neues Lied, das über die geringe Wertung und Bezah⸗ lung geiſtiger Arbeiter jetzt aller Orten ver⸗ nehmbar wird. Iſt es auch jetzt im Verhältnis zu den ſchweren Zeitumſtänden für den gei⸗ ſtigen Arbeiter beſonders ſchwer, ſich und die Seinen zu ernähren, ſo kann keiner leugnen, daß ſchon immer Frau Sorge häufig ſtändi⸗ ger Gaſt bei Schriftſtellern und Wiſſenſchaft⸗ lern geweſen. Vor 500 Jahren ſchon war es nicht anders. 1 für ihre Geiſtesarbeit oft ſo wenig, daß ſie mit ihrer Familie geradezu dem Hunger über⸗ liefert waren, falls ſie nicht private Einnah⸗ der kläglichen Finanzlage, in Regel die mittelalterlichen Univerſitäten be⸗ fanden, gibt ein Schreiben Zeugnis, in dem ſich die Wiener Univerſitätsbehörde im De⸗ zember 1442 beim Kaiſer entſchuldigt, daß ſie keine Vertreter zu einer Beratung eines Kon⸗ zils ſchicken könne. Es heißt darin, man könne keinen Vertreter zu der Verſammlung ſenden, weil die Univerſitätskaſſe vollkommen leer ſei und die Univerſität ſelbſt in Schulden ſtecke. Mag vielleicht auch bei dieſer Aeußerung der Wunſch, ſich überhaupt vor dergleichen Sachen zu drücken, mitbeſtimmend geweſen ſein, ſo beweiſen auch die Schwierigkeiten, die die Univerſttät hatte, um ihren Vertreter 1433 auf dem Konzil in Baſel mit Geld auszuſtatten, daß Schmalhans Küchenmeiſter war. Dies wurde der Anlaß dazu, daß künftig jeder Univerſitätsprofeſſor jährlich durch⸗ ſchnittlich drei Gulden zur Aufbringung der Koſten der Beſchickung von wiſſenſchaftlichen Verſammlungen beiſteuern ſollte. Der Gedanke fand aber bei den Profeſſoren wenig Anklang und rief einen Sturm der Entrüſtung und des Widerſpruchs hervor. Das iſt umſo begreif— licher, wenn man bedenkt, daß ihr jährliches Durchſchnittsgehalt nur 30—40 Gulden be⸗ trug, etwa die Hölfte von dem, was ein Erd— arbeiter verdiente. Nur einzelne Profeſſoren konnten eine jährliche Einnahme von 80 bis 100 Gulden buchen. Unter ſolchen Umſtänden waren natürlich Nebeneinnahmen hochwillkommen. Am mei⸗ ſten warfen in dieſer Beziehung die Promo— tionen ab, und wir lächeln heute vielleicht ein wenig, wenn wir hören, daß jeder Doktor— rang verpflichtet war, an die bei der Promo— tion anweſenden Dozenten Geſchenke zu ver⸗ teilen, die zuweilen in ein paar Handſchuhen beſtanden. Dabei wurde auch wohl unter— ſchieden, wer von den Herren Profeſſoren hirſchlederne Handſchuhe oder wer geringere Qualitäten bekam. Dazu mußte der junge Doktor den Examinatoren reichlich Wein und Konfekt liefern und den Doktorſchmaus, an den ſich zuweilen auch ein Ball anreihte, bezahlen. Da iſt es denn kein Wunder, ſehr hoch waren. So mußte in Leipzig ein. junger Doktor der Rechte zu Beginn des 16. Jahrhunderts an ſeinem Ehrentage für Ge⸗ lage, Umzüge, Muſik u. Geſchenke die Summe von etwa 250 Dukaten aufwenden. Bann preßten ie nch wiever in heißer um⸗ armung und küßten ſich in verwirrendem Taumel, abgeriſſene Liebesworte einander zu— flüſternd. Draußen fiel der Regen unaufhaltſam nieder, und ein leiſer Wind raſchelte durch das Roſen⸗ itter. 0 Auf einmal knirſchte das Torſchloß, es wurde aufgeſtoßen. Feſte Männertritte näherten ſich, und ein lauter Befehl wurde erteilt. „Wollt Ihr die Geſellſchaft noch nach Katten⸗ hauſen bringen, oder wollt Ihr ſie bei mir in der Scheune überwachen?“ „Wenn der Herr Oberförſter uns vielleicht einen Wagen geben will,“ klang eine andere Stimme. „Ja natürlich. Kommen Sie, Kaiſer, und wer von Euch verſteht mit Pferden umzu⸗ gehen?“ Die beiden Liebenden waren auseinander⸗ geſeeten und an das roſenvergitterte Fenſter etreten. Sie konnten jetzt in dem von einigen aternen erleuchteten Hof eine ganze Menge von Geſtalten unterſcheiden. Der Oberförſter, Kaiſer, ein paar Gendarmen und weiter hinten am Tor ein ſchwarzer Knäuel von Menſchen. „Geh' hinauf, mein Liebling.“ „Nein, nein, laß mich hier. Denkſt du, ich fürchte mich?“ „Das denke ich nicht, aber geh'. Wir haben uns hinreißen laſſen von einem jahrelang ge⸗ tragenen Unglück. Es kann ja doch nie zu etwas Gutem führen, und ich muß nur leiden. Geh', geh' hinauf um meinetwillen.“ 1 . Er nickte ihr zu, und als er ſich ſchon ab⸗ ſchloß si hatte, kehrte er noch einmal zurück, chloß ſie noch einmal in die Arme und küßte ſie. „Zum letzten Male,“ hauchte Molly.„Zu. letzten Male,“ und wieder fanden ſich ihre Lippen in einem ſchmerzlichen Abſchied zu⸗ ſammen. Dann trat Max hinaus, nahm Hut und Stock, griff nach der Lampe auf dem Tiſch und ſtieg ins Obergeſchoß hinauf. 5 Als er hinter der erſten Treppenwendung verſchwunden war, huſchte die Eidechſe aus einer Flurecke hervor, um die Haustür zu öffnen. Max trat in ſein Zimmerchen. ie ver⸗ N Tätigkeit leben müßten und N gezwungen Gelehrter Damals erhierten deutſche Hochſchullehrer Schriftſteller und dem Kanzler wenn die Koſten einer Promotion gleichgiltig. 0* „ Wie kärglich zum Beispiel aut 8 künfte der Dozenten der berühmten ger Univerſität waren, geht aus ei ſchrift hervor, die ſie 1462 an den Papſt ri teten. Sie ſeien, ſo heißt es darin, größ teils alte Männer, die von ihrer akademiſe g wä⸗ ren, zu betteln, wenn der Papſt ihnen die mit ihren Profeſſuren verbundenen Pfründe ent⸗ zöge. Man müſſe doch einſehen, daß ſie in den durch die Konzilien entſtandenen Partei⸗ kämpfen keine entſcheidende Stellung einneh⸗ men könnten, da ſie auch von ihren Landes⸗ gerren abhängig ſeien und bei der geringſten Oppoſition ihrer Stellung enthoben wären. Um ſich einen Begriff von dem geringen Einkommen hervorragender geiſtiger Arbeiter in jener Zeit machen zu können, vergleiche man damit, daß damals ein tüchtiger Gold⸗ ſchmied etwa das Vierfache von dem, was ein einnahm, verdiente. Auch die waren zum größten Teil auf Spenden reicher Privatleute angewieſen, und ſelbſt die größten Denker jenes Zeitalters hätten im Elend untergehen müſſen, wenn es men als Arzt oder Rechtsanwalt hatten. Von der ſich in der ihnen nicht gelungen war, irgendwo als Sek⸗ retär wohlhabender Perſönlichkeiten unterzu⸗ kommen. Dr. W. Gellert. Erſter Herbſt. Der Scheidegruß der Sonne flammt am Himmel. Vögel ziehen in den höchſten Lüften, als ſuchten ſie des Lichtes Quelle auf. Wolken, wie zerriſſene Fetzen eines Schleiers, ſtehen ratlos. Von gelben Stoppeln ſtarrt das Land. Braune Furchen ziehen ſich entlang und begraben den letzten Ueberreſt, der von dem goldenen Sommer ſtehen ge⸗ blieben. Traurig duldet er das Land. Kurze Gräſer ſtehen auf den Wieſen. Sie wiſſen. daß ſie mit allem Wachstum nicht mehr Reife und Vollendung erzielen. Der weiße Tod wird über ſie kommen, ehe eine Senſe ſie berührt. In den Gärten aber drängt ſich alle Kraft zuſam⸗ men. Blumen blühen, Farben leuchten, Früchte ſchwellen, und Menſchen erͤreifen mit vaffenden Hän⸗ den, was der Sommer ihnen beſchert. Weinberge nun gar! Goldene Trauben ſchwellen— o Segen!— während ſich die Blätter, traurig, bereits verfärben. So ſteht das Leben neben dem Tod, die Frucht neben dem Vergehen! O heiliger Kreislauf des Jahres. o großes Wunder des Geſchehens, das die tröſtliche Gewißheit einer Ausſöhmung all der Gegen ⸗ ſätze birgt, die ſich auf Erden befehden. Der Scheidegruß der Sonne flammt am Himmel. Keine Regung bewegt die Luft. Die Dinge träumen all den erſten Traum vom Ende—— Stefan Muslus. * Rechtsbriefkaſten Konkurrenz. Ein Geſchäftsmann muß ſich darauf ver⸗ laſſen können, daß ſein Vermieter nicht im gleichen Hauſe an einen anderen Geſchäftsmann ein Lokal ver⸗ mietet, in welchem derſelbe ein Konkurrenzgeſchäft betreiben will. Nicht jedes Geſchäft iſt aber ein Konkurrenzgeſchäft in dieſem Sinne. Das Konkur⸗ renzgeſchäft muß wirklich ein ſolches ſein. Es kommt alſo ganz auf die Amſtände an. In einer Großſtadt wird z. B. ein Vermieter ſeine Pflichten gegenüber dem Mieter nicht verletzen, wenn er neben dem groß⸗ ſtädtiſchen Speiſereſtaurant ein kleineres Lokal an einen Cafetier vermietet, der in der Hauptſache ein Cafe mit Konditorei betreibt und Bier nur nebenbei verſchenkt. flichtfortbildungsſchule. Der Lehrherr Ihres Sohnes iſt nicht berechtigt, Ihren Sohn an dem Beſuch der Pflichtfortbildungsſchule an den Anger Anterrichts⸗ ſtunden zu hindern. Daß dieſe Unterrichtsſtunden in den Rahmen ſeiner Arbeitszeit fallen, iſt traut ihm letzt aues vortam, wie heimuch, wi nieb, faſt wieder wie vor zwölf Jahren, er noch trunken von Mollys Küſſen ſi zu ſeligem Schlummer niedergelegt hatt, 10. Kapitel. Ritter mußte am andern Morgen zeitig nach Kattenhauſen hineinfahren, um das Pro⸗ tokoll über ſeinen nächtlichen Fang der Behörde zu überreichen. Er war damit bald fertig und hätte ruhig nach Hauſe gehen können. Das tat er aber nicht, ſondern er begab ſich nach Wintersbach, um die Gräfin noch einmal daran zu erinnern, daß ſie ja zu den Ausgrabungen käme. Er hatte dabei keinen anderen Zweck, als ſie zu beobachten, ihr keine Zeit zu laſſen, ſich zu beſinnen, und ſtreng ſein Programm durchzuführen. War in ihrem Herzen eine Neigung zu dem Zigeuner, wie er den Marquis in ſeinen Gedanken nannte, erwacht, ſo mußte ſie mit aller Kraft niedergekämpft werden. Ach, war das ein Weib voll Feuer, voll Lebenskraft, ganz anders wie ſeine ſüßliche, immer melancholiſche Molly, die ſchon in den erſten Tagen ihrer Ehe ſeiner heißen Zärtlich⸗ keit eine ſeltſame kühle Ablehnung entgegen⸗ eſetzt hatte. Lachhaft, daß er ſich an eine olche Eisjungfrau weggeworfen hatte, die nur die gute Ehe mit ihm geſucht. Hatte ſie das wirklich getan? Nein, es wäre ungerecht geweſen, hätte er das von ihr behaupten wollen. Ein Mädchen, das einen Mann fangen will, benimmt ſich ganz anders. als Molly ſich benommen hatte. Sie ermutigt doch ein ganz klein wenig den Bewerber, aber Molly Mie ihn im Gegenteil pon Anfang an keinen Augenblick darüber im Zweifel gelaſſen, daß ſeine Annäherung ihr nicht ſympathiſch war. Die Mutter hatte die ganze Sache eingefädelt. Sie hatte mit ihrer unendlichen Sicherheit alle Launen ihrer Tochter nicht nur vertuſcht, ſon⸗ dern ſogar zugunſten des reichen Freiers ge⸗ deutet. Und er in ſeiner blinden Leidenſchaft hatte das alles nicht bemerkt. Er hatte nur das ſchöne verführeriſche Weib geſehen und hatte geglaubt, mit ihrem Jawort auch ihr Herz e eh zu haben. So war ſie i. runde an ſelnem Unglück ſchuld, denn für eine leidenſchaftliche Natur, wie Ritter, war eine küble Konveniengebe eine Qual. 4 hierbei tellung und das Vermögen in der 1 * . (Giernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) 9 7 1 1 Haus gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitſge illustrierte Sonntagsblatt„Sterne rſcheinttäglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Be 0 ugs preis monatl. 1.50 Mark frei ins 2 Blumen“, halbjährlich einen * * ahrplan ſowie einen andkalender.— Annahme von Abonnements täglich ernheimer Anzeiger Viernheimer Tageblatt (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: abgeſtufter Rabatt. vorher.— Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des ſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. a 0 213 Montag, den 13. Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfo. Rechnung ſtehen. die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung größere Artikel einen Tag Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 2— n. September 1926 i 23. zuhrgang Deutſchlands Einzug in den Völkerbund. Streſemanns Antrittsrede— Eine bedeutſame Rede Briands.— Beifall trotz Verbot. Genf, 10. September Mehr als eine Stunde vor Beginn der Sitzung beginnt die endloſe Auffahrt der Ants. Drinnen herrſcht regeſtes Leben. Als das Klingelzeichen ertönt, das den bevor— ſtehenden Beginn der Sitzung ankündigt, weiſt der Reformationsſaal eine geradezu beängſti⸗ gende Fülle auf. Chamberlain hat be⸗ reits eine Viertelſtunde vor Beginn der Sit⸗ zung ſeinen Platz eingenommen; er iſt inten⸗ ſiv dabei, einige Notizen zu machen. Beri an d erſcheint 5 Minuten vor 10.30 Uhr. Um ½11 Uhr eröffnet Präſident Nint⸗ ſchitſch die Verſammlung, um ſofort dem (Vorſitzenden des Ausſchuſſes für die Prüfung der Vollmachten das Wort zu erteilen, dem Vertreter Kubas, de Aguero y Bethancourt. Nachdem dieſer kurz erklärt hatte, daß die Vollmachten der deutſchen Ver⸗ treter, die vom Reichspräſidenten und vom Reichsminiſter des Aeßern ausgeſtellt ſind. als richtig befunden wurden, erklärte Prä⸗ ſident Nintſchitſch: Ich bitte die deutſchen Ver⸗ treter, unter uns Platz zu nehmen. Nun ging eine große, tiefe Bewegung durch den Saal. Alle Blicke richteten ſich auf die ſchmale, hinter Vorhängen verborgene Eingangstür. Einige Minuten lang dauerte dieſe aroße Spannung. Dann ſah man durch die Tür die drei Hauptbevollmächtigten ein⸗ treten. In dieſem Augenblick brach ein ge⸗ waltiger Beifallsſturm aus. Alle Deleaterten avplaudierten auch die Tribünen, die deutſche Preſſe, das Publikum, alles fiel trotz dem Verbot in den Beifall ein. der überhaupt kein Ende mehr zu nehmen ſchien. Der Beifall dauerte noch an, als bereits Reichsminiſter Dr. Streſemann, Staatsſekre— tär v. Schubert und Miniſterialrat Dr. Gaus nebeneinander auf den drei deutſchen Sitzen ſaßen als Mitolieder der Völkerbundsver— ſammluna. als Mitglieder des Völkerbundes. Endlich nimmt Präſident Nintſchitſch das Wort zur Begrüßung: Meine Damen und Herren! Meine Rolle als Präſident iſt heute ſeicht. da ſie darin be⸗ ſteht, die einmütigen Gefübſe der Verſamm⸗ ing auszudrücken, indem ich den Pertretern Deutſchlands. die ſoeßen unter uns Platz ge⸗ nommen haben, den her⸗ſichſten Willkommen⸗— aruß enthiete. Dieſes Ereignis iſt für den Pölkerbund in zweifacher Hinſicht glückverhei⸗ ßend und denkwürdig. Es bezeichnet zunächſt eine nee Gtanye auf dem Wege zu fener Univerſalität. welcher der Völ⸗ kerbund naturgemäß euſtroß“ trotg der Schmie— rigkeiten, die, wie wir hoffen, vorüber ſind. Ich bin glücklich. Deutſchland unter uns den Platz einnehmen zu ſehen, der einem großen Volke zukommt, das den Munſch hat. unſere Anſtrenaunden für die Sicherung und die internationale Verſtändigung zu unter⸗ ſtützen. Indem ich horelſchſt die deſignierten Vertreter Deutſchlands einſade, ſich an unſe⸗ ren Arbeiten zu beteiligen begrüße ich ihre Gegenwart als ein neues Unterpfand des Er⸗ folges für die friedliche Zuſammenarbeit der Völker. f Nachdem der Beifall verklungen iſt, er⸗ hebt ſich der Nräſident erneut:„Ich erteile das Wort Herrn Fr. Streſemann. dem erſten Delegierten Deutſchlands, und bitte ihn, die Tribüne zu beſteigen.“ Dr. Streſemann erhob ſich und ſchritt die Treppe zu der Eſtrade hinauf, während von neuem ein außerordentlich ſtarker Beifall den Saal durchbrauſte. Der deutſche Vertreter mußte eine ganze Weile lang reaunaslos vor dem Rednerpult ſtehen, die Blicke durch den Saal ſchweifen laſſen, während immer noch die Beifallskundgebungen, die jeden Augen⸗ blick von neuem einſetzten, andauerten. Streſemanns Antrittsrede. Herr Präſident! Meine Damen und Her— ren! Der Vorſitzende dieſer hohen Verſamm⸗ lung hat ebenſo wie der Vorſitzende des Völ⸗ kerbunds rates die Güte gehabt, mit Worten der Freude und Genugtuung den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund zu begrüßen. Wir ſind ſehr bewegt durch die Worte, die wir am heutigen Tage wieder gehört haben, und es iſt mir eine angenehme Pflicht, von dieſer Stelle aus, wo ich die Ehre habe, zu ſtehen, den beiden Herren den Dank Deutſchlands . 5 zum Ausdruck zu bringen und dieſen Dank auszudehnen auf die hohe Verſammlung. Seit der Begründung des Völkerbundes iſt ein Zeitraum von mehr als ſechs Jahren verſtri— chen. Es hat ſomit einer längeren Entwicklung bedurſt, bis die politiſche Geſamtlage ſo ge— ſtaltet war, daß die deutſche Mitgliedſchaft im Völkerbund möglich wurde. Fern liegt es mir, über die Dinge der Vergangenheit zu ſprechen. Die Aufgabe der lebenden Generation iſt es, den Blick auf die Gegenwart und auf die Zukunft zu richten. Nur eins laſſen Sie mich ſagen: Wenn ein Geſchehnis wie der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund erſt in einer ſo langen Ent— wicklung herangereift iſt, ſo trägt vielleicht die— ſes Geſchehnis gerade deshalb die beſondere Gewähr in ſich, für ſeine innere Beſtöndigkeit und ſeine fruchtbare Auswirkung. Deutſch— land tritt mit dem heutigen Tage in die Mitte von Staaten ein, mit denen es zum Feil ſeit landen Jahrzehnten in ungetrübter Freund— ſchaft verbunden iſt. und die zum anderen Teil in dem letzten Weltkrieg gegen Deutſchland verbündet waren. Es iſt von geſchichtlicher Bedeutung, daß Deutſchland und dieſe letzte— ren Staaten ſich jetzt im Völkerbund zu dau— ernder. friedlicher Zuſammenarbeit zuſam— menfinden. Die arundſtürzenden Ereigniſſe des furchtbaren Kriebes haben die Menſchhokt zur Beſinnung über die den Völkern zugewie— ſenen Aufgaben gehracht. Die alte Weltwirt— ſchaft hatte für ihre Zuſammenarbeit keine Sotzungen und Programme. aber ſie berußte auf dem ungeſchriebenen Geſetz des traditio— nellen Güteraustauſches. Zwiſchen den Erdtei— len ihn wieder herzuſtellen, iſt unſere Auf⸗ gabe. Wichtiger aber als alles mate⸗ rielle Geſchehen iſt das ſeeliſche Leben der Nationen. Eine ſtarke Gärung der Gedanken kämpft un— ter den Völkern der Erde. Die einen vertreten das nationale Prinziy der Geſchloſſenheit und verwerfen die internationale Perſtöndiauma. weil ie das national Gewordene nicht durch, den alloemeinen Begriff der Menſchheit erſet⸗ zen wollen. Ich bin der Meinung. daß keine Nation, die dem Nöfferhund angehört. da— durch ibr nationaſes Gigentum irgendwie aufgibt. Der wird der Menſchbeit am beſten dienen. der, wurzelnd im eigenen Noffe. das ihm ſeeliſch geiſtig Gegeben zur höchſten Be⸗ deutung entwickeſt und damit. über die Grenze des eigenen Nolkes hbinauswachſend, der ge— ſamten Menſchheit etwas zn geben vermag, wie es die Großen aller Nationen getan ba⸗— ben. deren Namen in der Menſchheitsgeſchichte niedergeſchrieben iſt. Die volitiſche Auswirkung dieſer Gedan— ken liegt in der inneren Verpflichtung der Staaten zu einem gemeinſomen. frieplichen Zuſammenſeben. Dieſe innere Verpflichtung zu einem friedlichen Zuſammenwirken beſteht auch für die großen moraliſchen Menſchheits— fragen. Kein anderes Geſetz darf für ſie gelten als das Geſetz der Gerechtigkeit. Das Zuſammenarheiten der Nationen im Vülkerbunde muß und wird dazu führen, auch auf dieſe moraliſchen Fragen im Völkerleben die gleiche Antwort zu geben: denn das ſicherſte Fundament für den Frieden iſt eine Politik. die getragen wird von dem gegenſei— tigen Verſtehen. gegenſeitiger Achtung der Völker. Deutſchland hat ſich ſchon vor dem Eintritt in den Völkerbund bemüht. im Sinne eines friedlichen Zuſammenwirkens zu arbei— ten. Davon zeugt die deutſche Initiative, die zu dem Pakt von Locarno führte: da⸗ von zeugen die jetzt nahezu mit allen Nachbar⸗ ſtaaten abgeſchloſſenen deutſchen Schieds— verträge. Die deutſche Regierung iſt entſchloſſen, dieſe Politik mit aller Entſchiedenheit weiter zu verfolgen. Neben mancher anderen Schöp⸗ fung des Völkerbundes kommt hier vor allem das Streben nach einer internationalen Rechtsordnung in Betracht, das in der Gründung eines Weltgerichs⸗ 0 hofes. einen ſichtbaren Ausdruck gewonnen hat. Von beſonderer Bedeutung für die Feſtigung der Friedensordnung zwiſchen den Völkern ſind ſerner die Beſtrebungen, die ſich auf die Ab⸗ rüſtung beziehen. Die völlige Abrüſtung Deutſchlands iſt durch den Vertrag von Verſailles als Beginn einer allgemei⸗ nen Abrüſtung föſtgeſetzt worden. Möge es gelingen, der allgemeinen Abrüſtung in praktiſcher Weiſe näher zu kommen. Der Völ⸗ kerbund iſt in mancher Beziehung auch der Erbe ind Vollſtrecker der Verträge von 1919. Daraus haben ſich, wie ich offen ausſpreche, in der Vergangenheit vielfach Gegenſätze zwiſchen dem Völkerbund und Deutſchland ergeben. In hoffe, daß ſich die [Behandlung der hierbei in Betracht kommen- den Frage infolge unſerer künftigen Mitarbeit im Völkerbund leichter geſtalten wird. Deutſchland wünſcht mit allen Nationen, die im Völkerbund und im Rate des Völkerbundes vertreten ſind, auf der Grundlage gegenſeitigen Vetrauens zuſam⸗ menzuarbeiten. Noch hat der Völkerbund ſein Ziel nicht er⸗ reicht, alle Weltmächte in ſich zu umfaſſen⸗ ſen. Wenn der Eintritt Deutſchlands auch einen wichtigen Schritt zur Univerſalität des Bundes bedeutet, ſo müſſen wir doch unſerm lebhaften Bedauern darüber Ausdruck geben, daß Braſilien die Abſicht kundgetan hat, ſich aus dem Völkerbund zurückzuziehen. Wir fühlen uns ferner eins mit den im Bunde vereinigten Nationen in der beſtimm— en Hoffnung, daß die wertvolle Mitarbeit Spaniens dem Völkerbunde erhalten blei⸗ ben möge. Deutſchland iſt entſchloſſen ſich in ſeiner Politik guf den Boden dieſer erhabenen Ziele zu ſtellen. Für alle bier verſammelten Völker gilt das Wort des großen Denkers, daß wir Menſchen uns zu dem Geſchlecht be— kennen, das aus dem Dunkel ins Helle ſtrebt. Möge die Arbeit des Völkerbundes ſich auf der Grundlage der groſten Begriffe: Freiheit. Friede und Einigkeit vollziehen. dann merden wir dem von uns allen erſtrebten Ziele nüherkommen. Daran freudig mitzuarbeiten. iſt Deutſchlands feſter Wille.“ Die Verſammlung quittiert mit langan— dauerndem Höndeklatſchen. Streſemann begibt ſich ruhigen Schrittes wieder auf ſeinem Platz zurück. Es folgt die Ueberſetzung der Rede ins Franzöſiſche und engliſche. Briands UAntwort. Von einem Beifallsſturm umrauſcht, begibt ſich Briand zur Rednertribüne und führt aus: Ich danke. aufrichtig dem Präſidium, daß es die Möglichkeit geſchaffen hot, daß nach dem Ver— treter Deutſchlands der Vertreter Frankreichs die Tribüne beſteigt, um die deutſche Delegation zu begrüßen und zu begſückwünſchen und ſie des herzlichſten und aufrichtigtten Geiſtes zu ver⸗ ſickhern, indem wir mit ihr zuſammenarbeiten myllen in einem friedlichen und internationalen Geiſte. Die Syßtter, die Verleumder des Völ kerbundes, die ſich darin tägdich gefallen, die Fe— ſtigkeit des Völkerbundes anzuzweifeln und ſei— nen Verfall und Untergang anzukündigen, was ſällen ſie denken, wenn ſie dieſer Sitzung bei— wohnen? Wäre dies möglich geweſen, wenn es keinen Völkerbund gegeben hätte? Iſt das kein ergreifendes Schauſpiel? Wenige Jahre nach dem ſurchtbarſten aller Kriege finden ſich die Ver— treter derjenigen Völker, die ſich jahrelang zer— fleiſcht haben. in dieſer friedlichen Verſammlung zuſammen und goben ihren Willen kund, an dem Werke des Friedens zuſammen zu arbeiten. Wel— che Hoffnung für die Völker! Für Deutſchland und für Frankreich bedeutet der heutige Tag, daß ein Ende haben ſoll die Reihe der ſchmerzlichen Zuſammentreffen auf den Schlachtfeldeen. Der Krieg zwiſchen uns iſt zu Ende. Kein Krieg mehr, keine brutalen, blutigen Löſungen mehr! Nunmehr wird der Richter Recht ſprechen. Wie die einzelnen Menſchen ihre Schwierigkeiten vor der Behörde löſen, ſo werden auch wir die unſerigen durch friedliche Verfahren beilegen. Zurück mit den Gewehren, Maſchinengewehren, den Kanonen, Platz für die Verſöhnung, für die Schieds⸗ Uerichts barkeit, für den Frieden! Ein Land iſt nicht nur groß in der Geſchichte durch den Heroismus ſeiner Männer auf den Schlachtfeldern und durch die Erfolge, die ſie erzielen; es iſt noch größer, wenn es in ſchwierigen Lagen, in Zeiten der Erregung, in denen die Vernunft Mühe hat, ihre Stimme zur Geltung zu bringen, geduldig dem Rechte die Durchſetzung ſeiner Intereſſen und der Ge⸗ rechtigleit überläßt.. Unſere Völker, meine Herren Vertreter Deutſch⸗ lands, haben vom Standpunkte der Kraft, vom Standpunkte des Heldentums nichts mehr zu beweiſen. Man leſe doch in den Blättern der Geſchichte, die beiden Völker haben auf den Schlachtfeldern einen Heldenmut bewieſen und ſie haben auf dieſem Gebiete eine ſo reiche Ernte des Ruhmes eingebracht, daß ſie nunmehr andere Erfolge auf anderen Gebieten ſuchen kön⸗ nen. Wir, Herr Dr. Streſemann und ich, haben während langer Monate an einem gemeinſamen Werke gearbeitet. Ich habe Vertrauen gehabt, er hat Vertrauen gehabt. Wir haben uns zu— ſammengefunden mit det Hilfe eines Mannes, deſſen Edelmut und deſſen Aufrichtigkeit Sie kennen, ich meine den Vertreter Großbritanniens, Chamberlain. Ich habe nichts an den Wor— ten auszuſetzen, die der Vertreter Deutſchlands über die Art geſprochen hat, wie er die Zuſam— menarbeit mit uns im Schoße des Völkerbundes verſteht. Und für mein Teil, ſolange ich die Ehre habe, mein Land in dieſer Verſammlung zu vertreten, können die Vertreter Deutſchlands ſicher ſein, daß ſie in mir einen loyalen Mit- arbeiter finden werden. Ich möchte Ihnen folgendes ſagen: Wenn Ste hier ſind, als Deutſcher und nur als Deutſcher, und ich mich hier befinde als Franzoſe und nur als Franzoſe, wird es ſchwierig ſein, zu einer Einigung zu gelangen. Wenn wir aber hier ſind, ohne unſer Land aus den Augen zu verlieren, als Bürger, die teilhaben an der Univerſalität der Ziele des Völkerbundes, dann wird ſich alles regeln laſſen. Nunmehr iſt unſer Weg der Weg des Friedens und des Fortſchritts, und wir werden den Ruhm unſerer Länder ver— größern, wenn wir ſie dazu bringen, daß ſie ihre Eigenliebe niederhalten, wenn wir ſie dazu bringen, daß ſie das Opfer gewiſſer Wünſche bringen im Dienſte des Weltfriedens. Dieſes Opfer wird nicht da⸗ zu führen, daß unſere Vaterländer verkleinert werden, ſondern im Gegenteil, es wird unſere Vaterländer vergrößern. Nachdem Briand geendet hatte, nahm er un ter dem dröhnenden Beifall der Verſammlung ſeinen Platz wieder ein. In einem Anfall von überſtrömender Begei⸗ ſterung erhob ſich plötzlich der erſte Delegierte Canadas, Soſter, und brachte ein dreimaliges Hoch auf den Frieden aus. a Nintſchitſchs Schlußwort. Nachdem der Beifallsſturm für die Rede Briands, an dem ſich auch Dr. Streſemann leb⸗ haft beteiligte, ſich gelegt hatte, dankte Präſident Nintſchitſch den Rednern Deutſchlands und Frankreichs für die ergreifenden Worte.„Welch ein eindrucksvolles Schauſpiel,“ ſagte er,„die Vertreter Deutſchlands und Frankreichs auf der— ielben Tribüne zu ſehen, von demſelben Geiſt heſeelt, um ihren tiefſten Glauben und ihre un— erſchütterliche Ueberzeugung von der Zukunft des Völkerbundes auszuſprechen. Ich glaube, daß dieſe Worte einen beſtimmenden Einfluß auß die Zukunft unſerer großen Völkervereinigung haben werden. Angeſichts der tiefen Bewegung, die dieſe Reden hervorgerufen hatten, beantragte er, die Verſammlung auf heute nachmittag zu ver— tagen. Auf Vorſchlag Chamberlains wurde dein beſchloſſen, die Reden Dr. Streſemanns und Briands wörtlich im Sitzungsbericht des Völ⸗ kerbundes zu veröffentlichen. Damit iſt die geſchichtliche zuges Deutſchlands in den ſchloſſen. Sie hatte auf alle Teilnehmer einen tiefen Eindruck gemacht. Vor allem wurde die große, oft ganz perſönliche Ausſprache zwi⸗ ſchen Deutſchland und Frankreich als das bedeu⸗ tendſte Ereignis ſeit dem Friedensſchluß, als die wirkliche Beendigung des Krieges bewertet. Sitzung des Ein— Völkerbund abge- Der Aufſtand in Athen. Kondylis iſt Herr der Lage. Athen, 9. Sept. Da die Bataillone der ſeinet Zeit von General Plaſtiras gebildeten Republi— kaniſchen Garde ſich einer Auflöſung widerſetzten, ließ die Regierung dieſe durch die reguläre Armee ausführen. Die Bataillone der Republikaniſchen Garde ergaben ſich ſchließlich bedingungsos. Die Verluſte ſind leicht. Die Regierung wird die Verantwortlichen vor die ordentlichen Gerichte ſtellen. Die Bevölkerung ſpendete dieſen M nahmen Beifall. Einige Kommuniſten verſuch— ten ohne Erfolg, unter Ausnutzung der Volksbe⸗ geiſterung Unruhen hervorzurufen. Die Ereig— niſſe, die ſich ſoeben abgeſpielt haben, ſind von großer Bedeutung, denn ſie machen der Anarchie ein Ende, ſichern die Rückkehr des Landes zur Geſetzlichkeit und ermöglichen die Wiederherſtel— lung der verfaſſungsmäßigen Freiheit. Bei den Straßenkämpfen wurden 42 Perſo⸗ nen getötet, während etwa 100 Perſonen, davon 22 ſchwer, verwundet wurden. Die Regierungs- truppen arbeiteten mit Tanks und Artillerie. Die Meuterei der Republikaniſchen Garde iſt un⸗ terdrückt. Kondylis iſt Herr der Lage, Die Führer der Aufſtändigen, die Oberſten Zervas und Dertilis, ſind gefangen genommen worden. —— Oel und Politik. Dieſer Tage iſt in den verſchiedenſten Ländern eine itteilung verbreitet worden, die etwa folgenden nhalt hatte: Zwiſchen der Royal Deutſch Petroleum und dei „Standard⸗Oil“ den 2 größten Weltkonzern auf dem Oelgebiet, ſei vor einigen Tagen eine geheime Ver⸗ einbarung abgeſchloſſen worden über die Intereſſen an der Petroleum⸗Induſtrie in Rußland. Die erſtere habe ſeit einiger Zeit mehrere ſehr aktive Organi⸗ ſationen gebildet oder unterſtützt, welche im allgemei⸗ nen den Sturz der kommuniſtiſchen Sowjetregierung vorbereiten oder unterſtützen wollen, reſp. auf die dann kommenden Dinge alles vorzubereiten. Die Standard Oil hätte mit der Sowjetregierund ſelbſt verhandelt, konnte aber zu keinem Reſultat kommen und habe ſich wieder zurückgezogen. Jetzt arbeiten beide Konzerne gemeinſam mit anti⸗kommuniſtiſchen Zielen und dem Hauptzweck, ſobald ſich die Gelegen— heit dazu biete, die ruſſiſchen Oelfelder neu zu ver— teilen, ſo daß andere Einflüſſe oder Staaten davon ausgeſchloſſen würden. Beide Konzerne ſtänden auch duf dem Standpunkt, einen direkten deutſchen Anteil an der ruſſiſchen Oelgewinnung zu verhindern. Man will die deutſchen Geſellſchaften nur als untergeord— nete Diſtributionskörper halten. Dieſe Meldung wird von uns als unglaublich an— geſehen. Einmal widerſpricht ſie einer früheren Nach— richt, welche beſagte, daß ſich das ruſſiſche Naphta— monopol in eine Art Aktiengeſellſchaft umgewandelt habe, in der engliſches Kapital(vertreten durch das konſervative Unterhausmitglied Moore) beteiligt ſei und in England das koordinitere Unternehmen„In⸗ dependent Oil Diſtributing Co.“ gegründet hat. Wenn alſo dieſe obige Meldung verbreitet(und von dertrauenswürdiger Seite weitergeleitet) wird, ſo kann es ſich lediglich um einen engliſchen Verſuchs— ballon handeln, wobei die oben erwähnte frühere Nachricht das Zuckerbrot und die vorliegende Mel⸗ dung die Peitſche iſt, um die Ruſſen geneigter zu machen, weiter angeſtrebte Konzeſſionen auf dem Ge— biete der angelſächſiſchen Oelintereſſen zu verleihen. Politiſch handelt es ſich wiederum um den alten Trugſchluß der„immerwährenden“ engliſch-uſſiſchen Gegnerſchaft— das Gegenteil iſt wahr; richtig iſt, daß die engliſch-xuſſiſche Verſtändigung nur äußerlich und anſcheinend langſam von ſtatten geht, innerlich aber beide Reiche zu der„Verſtändigung zwiſchen Bär und Allfiſch“ feſt entſchloſſen ſind. Das Baro— meter hierfür ſind die Randſtaaten. Sodann muß man ſich zum dritten darüber klar lein— und werden die auf der Welt am allerbeſten vrientierten Angelſachſen ſich erſt recht klar ſein— daß der Bolſchewismus in Rußland weder durch an— greiſendes Militär, noch durch Geld geſtürzt werden kann, weil erſteres nicht nach Moskau gelangen kann (wie die Feldzüge Koltſchaks, Denikins, Judenitſch und Wrangls zeigen, die den Boſchewismus in der erſten Zeit größter Unkonſolidierung angriffen) für letzteres aber ſind die Empfänger durchwegs allzu fragwürdige Geſtalten. Der Bolſchewismus kann nur durch Selbſtzerſplitte— rung, durch den bewaffneten Kampf der einen(ſoge— nannt gemäßigten) mit der anderen(ſogenannt rad'— kalen) Gruppe niedergerungen werden. Und hierfür it nicht der geringſte Anhaltspunkt vorhanden, denn; nichts aſt offenſichtlicher als der Plan, Sinowjew und den Komintern von inneren Fragen abzulenken und ihnen Polen als das zu revolutionierende Betäti⸗ gungsfeld zuzuweiſen. Damit im engen Zuſammen⸗ hang ſtehen Meldungen, daß ſich die Poſition Stalins; weſentlich verſtärkt hat. N Ob für den Boſchewismus„Gefahren“ beſtehen, falls ein Krieg mit Polen ſchief ginge, ſteht dahin; die Erfahrungen des Jahres 1920 ſprechen dagegen! Ob umgekehrt ein ſiegreicher Krieg einen Geuexaliſ- Wenn die Schatten weichen Roman von Ferdinand Runkel ö Ich hatte ſicher einen guten und treuen Ehemann abgegeben, wenn man mich danach behandelt hätte; wenn mir das Schickſal die Gräfin in den Weg geführt, ſtatt der kühlen Waldnixe, ſo wäre mein Leben nicht verloren geweſen. Traurig, traurig für mich, ſagte er ſſich, während ſein leichter Selbſtfahrer auf der hauſſee nach Wintersbach hinglitt. Nichts habe ich geſucht in meinem Leben, lee eine liebevolle Gattin. Aber warum iſt ſie ſo? Sie muß doch einen Grund haben? Jahrelang hat ſie mich mit ihren kühlen formellen Zärtlichkeiten abgeſpeiſt, all meine Leidenſchaft konnte ſie nicht entzünden. Sie mußte ja, das war es eine andere unüberwindliche Neigung im Herzen tragen. l Müller? Wie ein Blitz zog ihm der Ver⸗ dacht durch den Kopf. Müller, kein ͤͤnderer konnte es ſein. Er war mit ihr aufgewachſen. Der Abſtand zwiſchen dem Förſter und dem, noch zu heſſiſchen Zeiten aus dem Subaltern— dienſt hervorgegangenen Forſtmeiſter war nicht o groß geweſen, und die Einſamkeit mochte die Verbindung noch intimer gemacht haben. War es ja zwiſchen ihm und Kaiſer heute kaum viel anders. Mit wem hätten ſeine Buben ſpielen ſollen, als mit Kaiſers Buben, und wer weiß, was ſich zwiſchen dem kleinen Töchterchen des Förſters und ſeinem Sohn entwickelte. Ein hübſcher Kerl war der Müller immer geweſen, ein Schwärmer, ein Poet. Und nun erinnerte er ſich auch, wie ſeltſam die Augen ſeiner Gattin manchmal leuchteten, wenn ſie auf dem Geſicht des jungen Oberlehrers ruhten. War denn das nicht der Ausweg? Er drückte die Augen feſt zu und ließ nachläſſig den Zügel auf den Rücken des Pferdes fallen. Aber ein gefährliches Spiel und vielleicht ein nutzloſes Spiel. Dieſer dumme Nrüller mit ſeiner an⸗ goborenen Chrpuſſelichkeit, wo ſollte der die hnheit hernehmen, nach einer verbotenen Feucht zu greifen, und wenn ſie noch ſo ſün Autibolſchewiſtiſche Del⸗Konzerne. unterbreiten. mus— Diriarur— Fraſſer zertigten könnte, iſt eine unmöglich zu beantwortende Frage. Wähleriſch in der Wahl der Beſeitigung ſolcher perſonellen Gefahren, ſind ja die Bolſchewiſten nicht.. f Zuſammenfaſſend wird man alſo ſagen müſſen: Der Bolſchewismus iſt da und herrſcht in Rußland — ſo nüchterne Rechner wie die Angelſachſen laſſen ich in ihren Geſchäften nicht vom Boden der realen Tatſachen ablenken! Darum iſt die Eingangsmeldung für falſch zu halten, außer jenem Teil, der von den deutſchen Geſellſchaften als(relativ!) untergeordneten Diſtributions⸗Körpern ſpricht— damit wird man ſich im Deutſchen Reich und in deſſen Oel- Induſtrie noch viele Jahre lang abfinden müſſen. ö 5 Deulſche Bauwoche 1926 in Köln. Köln, 10. Sept. Die drei baufachlichen Ver⸗ bände, der Seniſche Arbeitgeberbund für das Baugewerbe, der Deutſche Wirtſchaftsbund für das Baugewerbe und der Innungsverband Deutſcher Baugewerbemeiſter veranſtalten in dieſen Tagen in Köln die Deutſche Bauwoche 1926. In ſeiner Begrüßungsanſprache betonte der Ar⸗ chitekt E. Behrens(Hannover), daß die Deutſche Bauwoche alljährlich abgehalten werden ſoll. Die brennende Wohnungsnot und das Dar⸗ niederliegen der geſamten Bautätigkeit zwingen das Baugewerbe, über die ungelöſten Probleme nachzudenken und ihre Anſichten dem Staatsorgan und der öffentlichen Meinung zu Baugewerbemeiſter Hoe mann (Göln) referierte hierbei über den Entwurf des preußiſchen Städtebaugeſetzes. Er hob hervor, daß die deutſchen Haus⸗ und Grundbeſitzervereine, Handels⸗ und Induſtriekammern, die Landwirt- ſchaftskammern, die Architektenſchaft und das Bau⸗ unternehmertum das Geſetz in der jetzigen Faſſung ablehnen. Für die entſtehenden Baubeſchränkun⸗ gen müſſe volle angemeſſene Entſchädigung ge— zahlt werden. Architekt Schermer(Hannover) verbreitete ſich über die Entwicklung der Haft⸗ pflichtverſicherung und die neu errichtete Unfall⸗ verſicherungsanſtalt für das Baugewerbe. Die Reichsgaſtwirke-Meſſe. Berlin, 10. Sept. Geſtern vormittag fand die feierliche Eröffnung der Reichs gaſtwirte⸗ meſſe ſtatt, die zum erſten Male gemeinſam vom Deutſchen Gaſtwirteverband e. V. und dem Voubond der(Jo dt 111d e. nee yte ee Nr 11 und die Provinz Brandenburg e. V. unker Leitüufg des Berliner Meſſeamtes veranſtaltet wird. Stadt⸗ rat Brühl begrüßte namens des Berliner Meſſe⸗ amtes und der ſtädtiſchen Körperſchaften die zahl⸗ reich erſchienenen Vertreter der Reichs-, Staats⸗ und Komunalbehörden ſowie der Induſtrie und des Handels. Er betonte, daß erfreulicher Weiſe der Niedergang des Gewerbes und der Wirtſchaft zum großen Teil überwunden ſei und daß die Be⸗ deutung des gaſtronomiſchen Gewerbes für die ge⸗ ſamte Volkswirtſchaft durch die Meſſe feſtgeſtellt werde. Für den Deutſchen Gaſtwirteverband ſprach. dann der ſtellvertretende Präſident Litfin. Auch er betonte die große Bedeutung des gaſtro— nomiſchen Gewerbes und führte als Beweis dafür an, daß in ihm nur 750 000 Perſonen weniger beſchäftigt ſeien, als im geſamten Bergbau- und Salinenweſen in Deutſchland. Die behördlichen Feſſeln müßten gelockert werden. Als letzter Red— ner ergriff Präſident Strauß vom Verband der Gaſt⸗ und Schankwirte das Wort, der in ſeiner Anſprache auf die Abſtinenzbeweaung 2u ibrecheu. war. uch was, Gelegenheit macht Diebe, man mußte ihm nur Gelegenheit ſchaffen. ö Er zog die Zügel feſter an, traf mit leichtem Schlag der Peitſche ſeinen Traber, daß er plötz⸗ lich in eine lange Rennpace fiel. Aber immer noch nicht ſchnell genug für die Ungeduld der wilden marternden Sehnſucht. Als er in Wintersbach ankam, ſaß die Gräfin mit dem Marquis beim Lunch. „Sie ſind ſo ſeltſam nervös, ſeiedem der Oberförſter hier war, liebe Freundin.“ f „Fragen Sie nicht indiskret, Paolo.“ 5 „Gott verzeih' mir die Sünde, ich wollte nicht indiskret ſein. Sorgenvolle Teilnahme für Ihr Geſchick, für Ihr Wohlergehen beſtimmt mich.„Ich möchte ſo gern etwas für Sie tun, wenn es ſein muß, für Sie ſterben, Mira.“ „Scherzen Sie doch nicht, was ſollte Sie dazu veranlaſſen?“ „Die Dankbarkeit, daß Sie mich aus dem Sumpfe des Proletariats eee e haben; und wenn es noch ein tieferes Gefühl wäre, dürfte es Sie überraſchen? Muß ſo viel Schön⸗ heit und Güte nicht alle Menſchen um Sie her bezaubern?“ a „Ach Paolo, reden Sie nicht ſo. Soll es denn wirklich kein anderes Verhältnis zwiſchen Mann und Frau gechr⸗ als immer die leidige Liebe? Schenken Sie mir doch eine reine Freundſchaft, eine wunſchloſe Hingabe.“ „Ein Mann, der Ihnen gerne ſein Leben zum Opfer bringt, Mira, wird Ihnen auch gerne ſeine Gefühle zum Opfer bringen. Ich habe indem kalten Deutſchland mein 1 en Herz beherrſchen lernen, und in glücklichen Tagen hätte ich auch nie davon geſprochen. Aber wenn ich Sie leiden ſehe, leide ich mit, und im Schmerz iſt jeder Mann ſchwach.“ „Sie ſind ein guter Menſch. Aber nicht wahr, Sie ängſtigen mich nicht mehr?“ „Gewiß nicht, ich kann warten, geduldig warten, bis meine Zeit gekommen iſt.“ „Ich fürchte, lieber Freund, ſie wird nie kommen.“. „Dann.... dann ſind Sie nicht frei.“ Die Gräfin atmete tief und ſchwer, und ſie war froh, daß das Eintreten des Dieners, der den Oberförſter meldete, ſie einem weiterer „ kam. Er betonte in dieſem fache man mit Rückſicht auf die volkswirtſchaftliche Be⸗ deutung des Gewerbes in dieſer Beziehung keine Genen anwenden dürfe, denn die Gaſtwirte bekämpften ſelbſt den 1 des Alkohols. Es ſchloß ſich dann ein Rundgang durch die Meſſe an, auf der faſt alle Gewerbe und In⸗ duſtrien vertreten ſind. Beſonders ſtark waren Neuheiten auf dieſem Gebiete vertreten. Mannheimer Herbſt⸗ Pferderennen. ö 2. Tag. 4 Der geſtrige Tag der großen Rennen nahm bei 145 Kent Bef uch einen einwandfreien Verlauf. der„Prüfungs⸗Preis“ über 1200 Meter brachte acht Teilnehmer auf den Raſen. Den Sieg holte ſich H. v. Opels Rheinſtein vor Guſcha und Corpsgeiſt.— Zum„Trifels⸗Hürden⸗ rennen“ über 2800 Meter ſtellten ſich dem Starter 13 Pferde. Geſchloſſen zog das Feld über die ganze Bahn, geführt von Anfang bis zum Schließ 1910 O. Schuberts Peruanerin. Für das „Murg⸗Rennen“ das über 1450 Meter ging, galt wohl O. Ehrentrauts Champagner als Fa⸗ vorit, mußte ſich aber ſchließlich F. Sträters Hora, von Wermann geſteuert, beugen und mit dem 2. Platz begnügen.— Die große Kon ⸗ kurrenz des Tages, das mit größter Spannung erwartete Jagdrennen, um den Wa n der⸗ preis des Vereins für Hindernisren⸗ nen“ über 4000 Meter war ob ſeiner Bedeutung und in Anbetracht der abgegebenen 26 Meldungen mit acht Teilnehmern zwar verhältnismäßig ſchwach beſetzt, zeigte aber trotzdem und vielleicht gerade deswegen erſtklaſſigen Sport. Alle Vor⸗ ausſagen dürften verfrüht geweſen ſein, gingen doch alle Konkurrenzen bis zur letzten Geraden unte dauernd wechſelnder Führung über die Bahn und erſt die letzten 200 Meter brachten die Ent⸗ ſcheidung zugunſten L. Hahns B eautiful Kiß mit Möller im Sattel. W. Scharrs Nordſe⸗ mußte wegen Auslaſſens eines Hinterniſſes dis⸗ qualifiziert werden. l Der„Donau- Ausgleich“ erlitt eine klei⸗ nere Verzögerung dadurch, daß A. von Negeleins Rapier vorzeitig vom Start ging und ſeinen Rei⸗ ler Bonce in der Neckargeraden kurzweg abwarf. Man hatte zwar die Abſicht, dem Ausreißer die Gelegenheit zur Beteiligung nicht zu nehmen, aber er ließ ſich nicht einfangen und ſo mußte dieſe Konkurrenz ohne Rapier, auf den wohl mancher hoffnungsvoll getypt hatte, ausgetragen werden. Kultſchinſtys Mydear konnte ſich vor La Palu⸗ diere und Great Gala das Rennen holen und er⸗ zielte dabei mit 126:10 die höchſte Quote des Tages. 5 Das„Heidelberger Jagdrennen brachte W. M. Gerteis: Roſen ien und da⸗ mit zum Sieg. Ihm folgten dichtauf Oſtfrieſe und Conſul 2.— Den Schluß des Tages bildete das„Kinzig⸗Rennen“. Schon der Start teilte das Feld in zwei Gruppen, die ſich aber an der „Kurve zuſammenſchloſſen. Auch hier wieder boten ie Pferde in der letzten Geraden ein 11 Bild und noch kurz vor dem Ziel mußte Endy⸗ mion mit Vater Rhein vom zweiten auf den drit⸗ ten Platz wechſeln.. i „Der überaus gute Verlauf des zweiten Tages dürfte alle Zuſchauer aufs Beſte befriedigt haben und deshalb als guter Auftakt zum 12. 9. 1926, dem Schlußtag der Mannheimer Herbſtpferderen⸗ nen anzuſprechen ſein. Normiſchtes. 108 000 Mark gewonnen. Küln, 10. Sept. Dem glücklichen Gewin⸗ ner des Hauptgewinnes der Deutſchen Kampf⸗ ſpiellotterie, einem Schuvobeamten von Köln. Eingehen auf die Frage enthoo. „Führen Sie den Herrn Oberförſter in den Salon.“ In dieſem Augenblick erhob ſich der Marquis, machte eine tiefe Verbeugung und wollte ſich entfernen. 0 „Nein, Paolo, gehen Sie nicht, bleiben Sie bei mir, ich ängſtige mich.“ » Alſo doch der Oberförſter, alſo lieben Sie ihn 2 6 0 0 ie brach jäh in ein Schluchzen aus und ſank auf ihren Stuhl N 9 „Gehen Sie, lieber Freund, ſagen Sie ihm, ich kann ihn nicht ſehen heute. Sagen Sie ihm, ich ſei krank.“ it einem Sprung war der Marquis an der Tür. Aber Mira rief ihn wieder rte, „Oder nein, lieber nicht, ſagen Sie ihm nichts. Er iſt ein ſo ſtürmiſcher leidenſchaft⸗ licher Mann. Er weiß nicht, was er tut, ihm iſt alles gleichgültig. Er ſtürzt daher wie eine Lawine und zerſtört alles auf ſeinem Weg⸗ Bleiben Sie, ich muß mich faſſen und ihn empfangen.“ 5 Sie erhob ſich mühſam und ging lang. ſamen Schrittes nach der Tür, die d' Oliveira reſpektvoll vor ihr öffnete.. „Kommen Sie mit mir, Paolo, laſſen Sie mich nicht allein.“ 8 g „Wie Sie befehlen.“ Der Oberförſter war bei dem Eintritt der Gräfin aufgeſprungen, ihr entgegengeeilt, hatte ihre Hand ergriffen und ſie leidenſchaftlich an die Lippen gedrückt. „Meine verehrte gnädige Frau, ich komme, mich nach Ihrem Befinden zu erkundigen. Sie verließen geſtern in ſo großer Aufregung den Wolfgong, und das Gewitter war ſo furchtbar, daß ich wirklich in Sorge um Sie ſchwebte.“ „Ich danke Ihnen, lieber Freund, es geht mir auch gar nicht gut, und ich fühle, daß 8 Ohne weiter ſprechen zu können, taſteten ihre Hände nach einem Halt. Sie ſchloß die Augen und ſank wie ohnmächtig in einen Seſſel. Leichenbläſſe überzog ihr Geſicht, ſo daß der Marquis beſtürzt nach der Klingel riff. Aber da ſchlug Mira ſchon wieder die Augen auf und flüſterte mit matter Stimme: 5 wurde veule pornnttag durch die ge e Molling, der von der Stadt 1 Durch⸗ führung der Kampfſpiellotterte⸗ übertragen worden war, der Gewinn in Höhe von 108 900 Mark in bar ausbezahlt. Außerdem würden im Laufe des Tages einige andere kleinere Gewinne ausbezahlt, og heute die große Ge⸗ winnliſte erſchienen iſt. N . 9 Ein Dorf eingeäſchert. Kolberg, 10. Sept. In der Nacht zum 9. Sep⸗ tember braunte in dem Fiſcherdorf Kolberg Deep in einer Scheune Feuer aus, das mit großer Schnelligkeit ſich verbreitete und insgeſamt 80 Ge⸗ bäude einäſcherte. Man glaubt an Brandſtiftung. * Aus der Umoegend. Pfeddersheim, 10. Sept.(Feuer.) In der mit Getreide gefüllten Feldſcheuer des een Weyrich unmittelbar am Bahnhof gelegen, brach ein Feuer aus, das jedoch im Keime erſtickt werden konnte. Ein reiner Zufall war es, daß ein junger Mann aus der benachbarten Wirtſchaft Achenbach das Feuer rechtzeitig bemerkte. Durch Anwendung eines Feuerlöſchapparates aus ge⸗ nannter Wirtſchaft und ein gerade vorbeifahren⸗ der Landwirt mit einem Faß Jauche konnte man vald Herr des Feuers werden. Lorſch, 9. Sept.(Tödlich verunglückt.) Der zur Zeit in Rohrbach bei Reichelsheim i. O. zu Heſuch weilende Juſtizinſpektor Egner aus Lorſch iſt heute auf einer Radtour nach Reichelsheim— auf abſchüſſiger Stelle der Landſtraße— tödlich verunglückt. Er fuhr mit voller Wucht gegen ſeinen Baum. ö 5 Die Verbrecher von Leiferde. 5 Gegenüberſtellung von Schleſinger und Weber 0 ö Hannover, 10. Sept. Am Freitag vormit⸗ tag fand die Gegenüberſtellung der beiden Attentäter Schleſinger und Weber ſtatt. Auch wurde der unter dem dringenden Verdacht der Mitwiſſerſchaft verhaftete Walter Weber ſei⸗ nem Bruder Willi gegenübergeſtellt. Walter Weber hatte nach ſeinen Ausſagen das furcht⸗ bare Verbrechen, von deſſen Beabſichtigung er Kenntnis hatte, verſchwiegen, um ſeinen Bru⸗ der zu ſchonen. Als er nun heute dem Schwer⸗ gefeſſelten gegenübergeſtellt wurde, brach er in lautes Schluchzen aus und konnte vor Er⸗ regung zuerſt kein Wort herausbringen. Im Gegenwart ſeines Bruders ſchilderte er dann auf eindringliches Befragen, was er von dem bevorſtehenden Attentat von ſeinem Bruder und Schleſinger erfahren hatte. Da ſich die Vernehmungen durch den Unterſuchungsrich⸗ ter noch einige Tage hinziehen werden, wird nicht, wie bereits gemeldet, der Lokaltermin morgen, ſondern wahrſcheinlich erſt am kom— menden Montag ſtattfinden. Aus Nah und Fern. Mannheim, 11. Sept.(Die feindlichen Uutos.) In der Nacht zum Samstag, kurz nach 12 Uhr, fuhr ein aus der Augartenſtraße kommender Perſonenkraftwagen, der die linke Straßenſeite einhielt, gegen ein aus der Se kenheimerſtraße kommendes VPerſonenau „Laſſen Sie, Paolo, es geht ſchon vorüber.“ Eine Begrüßung der beiden Männer hatte durch den Zwiſchenfall nicht ſtattfinden können, und jetzt erſt wandte ſich der Oberförſter dem Mexikaner zu, reichte ihm die Hand und ſagte mit einer verbindlichen Verbeugung: „Verzeihen Sie, Herr Marquis, daß ich Sie nicht gleich begrüßte, aber die Sorge um die gnädige Frau hat mich einen Augenblick aus der Kontenance gebracht.“ 0 bitte ſehr, Herr Oberförſter.“ Ritter hatte ſich vorgenommen, ſeinen Nebenbuhler ſo höflich als möglich zu behandeln, denn jeder Konflikt, den er mit ihm herbei⸗ führte, konnte unangenehme Folgen zeitigen. In den dunkelen Augen des Mexikaners lauerte etwas, das er nicht ohne weiteres deuten konnte. Es war eine gewiſſe träumeriſche Ruhe, die doch nicht der Wachſamkeit entbehrte, und be⸗ ſonders, wenn der Marquis ſich unbeobachtet glaubte, war es dem Oberförſter, als ob Blicke ſo Je e wie Dolchſpitzen auf ihn hinzuckten. Dieſe Beobachtung hatte er nicht erſt heute ge⸗ macht, ſondern ſchon gelegentlich des geſtrigen Diners im Forſthaus. Einen Augenblick war ihm der Gedanke gekommen„ dieſe geheime e zum offenen Bruch zu führen, indem er feindlich gegen den Marquis vorging. Aber mach reiflicher Ueberlegung war er zu der andern Taktik übergegangen; denn wenn der Mexikaner doch nichts anderes war, als was die Gräfin von ihm ſagte, der Künſtler, deſſen Talent ſie mit ihrem Vermögen zur Anerkennung bringen wollte, ſo mußte ſein feindliches Vorgehen gegen ihren Schützling Mira unbedingt aufs Tiefſte verſtimmen. War das andere der Fall, liebte ſie ihn, ſo trieb er ſie durch offenen Bruch mit ſeinem Nebenbuhler dieſem nur um o ſicherer in die Arme. Und die Gräfin würde wahr⸗ ſcheinlich eines Tages kurzen Prozeß gemacht 19970 ſich mit ihrem Geliebten nach Norderney oder ſonſt irgend wohmm begeben haben, und Ritter hatte das Nachſeben. 9 905 U (Foriſetzung folgth ſein, und nicht alt genug, zu benehmen. hBrenteaſt Jahre um die Fünfzig herum am lebenswer— teſten ſeien, weil ſie da die Erfahrung mit der des Strafgeſetzbuches ſeien, Zweikampf pbegen dieſer Auffaſſung haben ſich aber Kommen⸗ tatoren und Lehrer des Strafrechtes für die Straf⸗ doſigkeit der Schlägermenſur ausgeſprochen. delberg 15 Grundſteinlegung zum Ehrenmal für die in Flandern gefallenen e g Helden der Marine in Kiel. i Der Marinepfarrer bei der Feſtpredigt. Am 5. September fand in Kiel die Grundſtein-[dem Marineſportplatz in Kiel⸗Wyk, der den Na— legung, zu einem Ehrenmal ſtatt, das i mem zum An- men„Flandernplag“ führt, errichtet werden wird. denken an die in Flandern gefallenen Helden auf Der Anprau an der Straßenkreuzung war ſo ſtark, daß das erſte Auto ſtark beſchüdiat ward und die Windſchutzſcheibe mit lautem Krach barſt. Ein Mitfahrer des erſten Wagens wurde durch Glasſplitter im Geſicht erheblich verletzt. Der zweite Wagen kam unbeſchädigt davon. Die Schuld dürfte den aus der Augar— tenſtraße kommenden Wagen treſſen, der ſich eim Einbiegen in die Seckenheimerſtraße bn an die linke Seite hielt, obwohl der weite Wagen ohne Sianalabgabe in die Sei— kenſtraße einbiegen wollte. Köln, 10. Sept.(Das Autan im Schaufenſter.) Geſtern nachmittag fuhr auf der Vonnersſtraße ein Auto anſcheinend durch Verſagen der Steuer— vorrichtung auf den Bürgerſteig in das Schau— ſenſter eines Zigarrengeſchäftes hinein. Eine Frau und zwei etwa 10 Jahre alte Mädchen, die ſich gerade auf dem Bürgerſteig befanden, erlit— en ſchwere Verletzungen. den ſe Das Auto wurde voll— ſtändig zertrümmert. Bunte Zeitung. Das beſte Alter. Da die Daily Chronicle augenſcheinlich ihren Leſern nichts Wichtigeres zu berichten hat, hat ſie eine Umfrage über das beſte Alter des Menſchen bei bekannten Perſönlichkeiten gehalten. Die Frauen haben dle meiſten Ant⸗ worten geſandt. Ein Sechzlzgjährige z. B. meint, daß die mittleren Jahre das ärgſte Al- ter ſeien, da man ſich nicht mehr jung genug fühle, um abenteuerlich und leichtſinnig zu um ſich würdevoll engliſche Schriftſtellerin daß für eine Frau die Die behauptet. Lebensluſt verbinde. Eine jugendliche Enthu⸗ ſtaſtin verſichert hingegen. daß ältere Perſo⸗ nen unrecht tun, wenn ſie Mitleid mit der Jugend haben, weil ihrer noch ſo viel Ent⸗ täuſchungen warten.„Iſt unſer Jugendglück ploß eine Illuſſion“. ſo ruft ſie aus,„nun da laßt uns dieſe Illuſfion“. Zum 2. aſurvetbot. Neue Entſcheidung des Reichsgerichts. Im Badiſchen Staatsanzeiger wird ir Aner amtlichen Auslaſſung zu der gende des Verbots ſtudentiſcher Schläger men⸗ ſuren Stellung genommen. Die amtliche e darung rekapituliert zunächſt Die 1 Praxis der Gerichte, wo⸗ bei feſtgeſtellt wird, daß die vereinigten Strafſenate es, Reichs gerichtes in einem Urteil vom 6. März 1883 ausgeſprochen haben, daß geſchliffene Schläger„tödliche Waffen“ im Sinn des 8 201 N und daß demgemäß der mit ſolchen Waffen ſtrafbar ſei. Eut⸗ Auf Grund einer Entf heidung des badiſchen Land⸗ tages vom 6. Auguſt 1924 ſeien die badiſchen Staat sanwaltſchaften angewieſen worden, am Hinblick auf die oben erwähnte Reichsgeriches⸗ 1 Fa in den ihnen zur Kenntnis gelangenden Fällen einzuſchreiten. Die Staatsanwaltſchaften Karlsruhe, Hei ⸗ und Freiburg hatten daraufhin in mehreren Fällen e eingeleitet. Die Schöffengerichte Karlsruhe u. Heidelberg hatten jedoch freigeſprochen, worauf die Staatsanwalt⸗ ſchaften Revision eingelegt hatten, ſo daß das [Reichsgericht nunmehr neuerdings Stellung nehmen müſſen. Auf die Reviſion in der Karlsruher Sache habe der habe erſte ee des Reichsgerichtes am 13. Oktober 1025 beſchloſſen, es ſei die Entſcheidung der vereinig⸗ ten Strafſenate des Reichsgerichtes darüber einzu⸗ holen, ob die ſtudentiſche Schlägermenſur ein Zwei⸗ 4 ampf im Sinne des Strafgeſetzbuches ſei. Die vereinigten Strafſenate des Reichsgerichtes hatten am 15. Mai 1926 Beſchluß dahin gefaßt, daß die in der En tſcheidung vom 6. März 1883 nieder⸗ gelegte Rechtsanſicht, wonach ſtudentiſche Men⸗ Jüären als Zweikampf mit tödlichen Waffen im Sinn der Paragraphen 201 und folgende des Reichsſtraf⸗ geſetzbuches zu gelten haben, feſtzuhalten ſei. Die Verlgutbarung im Staatsanzeiger gibt den Beſchluß aim Wortlaut wieder und fügt wörtlich hinzu; „Dieſer Beſchluß hat die Rechtsklage geklärt. . Die 5 e ce ind verpflichtet, ſobald ſie durch eine Anzeige oder f anderem Wege von einer ſtudentiſchen här wen ur oder von anderen N 15 5 * Hhofsbereichs handelt. auf ſolche Menſuren vezuglichen ſtrafbaren Hand— lungen Kenntnis erlangen, gemäß dem im§ 251 Abſatz 2 der Strafprozeßordnung feſtgelegten Legali⸗ tätsprinzip einzuſchreiten, den Sachverhalt gemäß §. 160 ebenda zu erforſchen und gegenüber den Ge⸗ richten die Rechtsanſicht des Reichsgerichtes nötigen falls durch Einlegung der vorgeſehenen Rechtsmittel, etwa der Reviſion an das Reichsgericht zur Geltung zu bringen. In gleicher Weiſe haben gemäߧ 163 der Strafprozeßordnung die Behörden und Beamte des Polizei⸗ und Sicherheitsdienſtes trafbare Handlungen gegen die erwähnten ſtraf⸗ eſetzlichen Beſtimmungen' zu erſtatten und zur Kenntnis der Staatsanwaltſchaft zu bringen. Weder für dieſe noch für die Polizeibehörden iſt die Verpflichtung zur Strafverfolgung abhängig von, „höheren Anordnungen“. Es beruht die Ver— pflichtung zur Strafverfolgung auf den geltenden Geſetzen, und die hierauf bezüglichen, oben dargelegten und reichsgerichtlich geklärten Geſetzes- beſtimmungen werden nicht nur in Baden, vielmehr in anderen Ländern des Reichs Anwendung finden müſſen, lediglich des Rechtes wegen. r Sport und Spiel. Der Rekord Vierkötters geſchlagen. Berlin, 10. Sept. Nach einer Londoner Drahtung der„B. Z.“ durchſchwamm in der vergangenen Nacht der Franzuſe Michel nach früheren mehrfachen Verſuchen den Aer⸗ melkanal in 11 Stunden 6 Minuten. Damit iſt der Relord Vierkötters um mehr als 1½ Stunden geſchlagen. Michel gewann vor eini⸗ gen Wochen das über 40 Kilometer führende Marathon⸗Schwimmen auf der Seine. Die Oſtſee durchſchwommen. Kopenhagen. 10. Sept. Kemmerich, der deutſche Meiſterſchwimmer, hat geſtern als erſter das Schwimmen quer über die Oſtſee von Fehmarn na Rödby vollendet und ſomtt den von der Zeitung„Politiken“ geſtifteten Preis von 1000 Kronen errungen. Er ſtartete geſtern mittag 12.10 Uhr von Weſt-Markers⸗ dorf und erreichte Rödby abends 11.10 Uhr, ſodaß er genau 11 Stunden geſchwommen iſt. Die Strecke beträgt 20 Kilometer: Kemmerich hat jedoch mindeſtens 25 Kilometer zurück— gelegt. Rechtsbriefkaſten Aufwertung einer Arteilsſumme. Urteil bekannt, welches zu Ihrer nimmt. Soeben wird ein 5 5 Anfrage Stellung Das Landgericht Eſſen hat in ſeinem Urteil vom 23. 3. 1926, 1. S. 62/26 ausgeführt:„Das erkennende Gericht ſtellt ſich ohne jedes Bedenken auf den Standpunkt, daß eine rechtskräftig ſchon vor dem Kriege feſtgeſtellte Forderung zu ihrem vollen Gold— markfriedensbetrage aufgewertet wird. Es wäre un⸗ billig, einen Schuldner, der trotz rechtskräftiger Ver⸗ urteilung nicht gezahlt hat, aus ſeinem Verzug einen Vorteil ziehen zu laſſen. Das wäre um ſo unbilliger, als der Betrag, der ziffernmäßig dem Goldmark friedensbetrag entſyricht, heute nach ſeiner Kaufkraft erheblich wertloſer iſt, als der Goldmarkfriedensbetrag es im Jahre 1902 geweſen wäre!“ Feugniserteilung. Wenn Ihr Angeſtellter bei ſeinem Abgang ein Zeugnis verlangt, ſo müſſen Sie ihm ein ſolches ausſtellen, auch wenn Sie ihn wegen Unredlich— keiten entlaſſen hatten. Sie brauchen ihm ja nur eine ſogenannte Arbeitsbeſcheinigung erteilen, d. h. eine Be⸗ ſcheinigung darüber, welcher Art die Stellung Ihres Angeſtellten bei Ihnen war und auf welche Dauer ſie ſich erſtreckt hat. Will allerdings Ihr Angeſtellter, daß das Zeugnis ſich auch über ſeine Leiſtungen und ſeine Führung im Dienſt ausſpricht, ſo müſſen Sie ihm allerdings ein ſolches geben. Verweigern können Sie es ihm nicht, auch wenn Sie hierbei in einen gewiſſen Ge⸗ wiſſenskonflikt kommen. Denn Sie dürfen, wenn Sie ſich Ihrem Angeſtellten gegenüber nicht haftbar machen wollen, nichts hineinſchreihen, was ſein Fortkommen hindern könnte. Andererſeſts dürfen Sie aus zu weit⸗ gehender Milde nichts hineinbringen, was in einem päteren Arbeitgeber den Gedanken erwecken könnte, als ob er es mit einem ehrlichen Menſchen zu tun hätte. Alſo Vorſicht! Gpäckträger, Sie dürften mit Erfolg verſuchen können, die Eiſenbahn nach g 38 der Eiſenbahn⸗ verkehrsordnung für das Verſchulden des Get päckträgers haftbar zu machen. Grundſätzlich haftet die Efſenbahn für die Gepäckträger, ſo⸗ weit es ſich um Vorgänge innerhalb des Bahn⸗ In dem Verhalten des 1 1 1 0 heizung in der Goetheſchule, 5 6 Lolale Nachrichten. * Vom Sonntag. Ueber den geſtrigen Sonntag iſt nicht viel zu berichten. Das im Laufe des Vormittags heraufgezogene Gewitter mit ſtarkem Regenfall machte elnen Strich durch manchen vorher gefaßten Plan. So konnte der Radfahrer⸗Verein„Eintracht“, der ein Waldfeſt mit großem Programm beabſichtigt hatte, ledig⸗ lich die Rennen am Vormittage unter Dach bringen, das Waldfeſt ſelbſt mußte aus fallen. Nachmit⸗ tags als der Regen aufgehört, ſetzte ein lebhafter Verkehr nach dem O. E. G. Bahnhof ein, um noch der„Weinheimer Woche“ einen Beſuch abzu⸗ ſtatten. Am Abend gab dann im Saale des „Fre ſchütz“ die Kapelle Hanf⸗Blank vor vollbe⸗ ſetztem Hauſe ihr 1. Debut. Die Dardietungen ſtanden auf beachtenswert hoher Stufe, der Bei⸗ fall der Erſchienenen war dementſprechend auch ſtaik. * Silberne Hochzeit. Am geſtrigen Sonntag feierten die Eheleute Herr Mich. Renz Il und Frau Katharina geb. Bauer, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Nachträglich un ſern herzlichſten Glückwunſch und Glück auch zur Goldenen. *Gemeinderatsſitzung. Morgen Dlens⸗ tag abend 8½ Uhr fingdet auf dem Rathauſe eine Sitzung des Gemeinderats mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1 Einbau einer Zentral- hier Vergebung der Arbeiten; 2 Uebernahme von Bürgſchaften durch die Gemeinde.; 3. Verſchtedenes. Tabalbau⸗ Verein. Heute Montag Abend ½9 Uhr, Verſammlung im Gaſthaus „Zum Schützenhof.“ Der Wichtigkeit der Tages⸗ ordnung halber fehle kein Mitglied. *Der 1. muſikaliſche Abend der Kapelle Hanf⸗Blauk. Die Kapelle hatte geſtern Abend zu ihrem 1. Konzert im Saale des Gaſthauſes„Zum Freiſchütz“ eingeladen. Das Orchester, das bereits in engerem Rahmen wiederholt der Kunſt diente, ſah ihre Aufgabe erfüllt Gepäckträgers in Ihrem Fall, den betr. Koffer vor Ankunft des Reiſenden unbeaufſichtigt auf dem ihm bekannten beſtellten Platz des Reiſenden zurückzulaſſen, liegt unzweifelhaft ein Ver⸗ ſchulden. W mit dieſer begrenzten Tätigkelt als nicht voll Nach höheren Z elen ſtand ihr Sinn, man ſuchte Wege, auf denen man, um der Kunſt zu dienen, welterſchreiten konnte. Ernſter Wille, Freude und Begeiſterung für dleſe hohen Ideale haben es ſo welt gebracht, daß die Kapelle es verdient hat, ſo viele Zuhhrer zu haben, wle es geſtern Abend der Fall war. Auf dem mit großem Geſchmack zuſammengeſtellten Programm ſtanden Werke von Wagner, Suppee, Walddeufel uſw. In der Geſamtheit muß man der Kapelle höchſte Anerkennung über die Leiſtungen aus⸗ ſprechen Die Tonbildung wie die ſtimmungs⸗ gemäße Erfaſſung der einzelnen Werke verdient lobendſte Erwähnung. Wie weit ſich die Kapelle bereits in den Herzen der Viernheimer einen Platz geſtchert hat, bewies der ſtürmiſche Beifall, der den einzelnen Programmnummern folgte. Nicht enden wollte der Applaus nach dem Glok⸗ kenſpiel Solt des Herrn Blank, der ſich daun auch zu einer Zugabe verſtehen mußte. Der jungen Kapelle iſt nur zu wülnſchen, daß ſie ſo auf dem Wege fortſchreitet, wie ſie es begon⸗ nen hat. Dann wird auch, wie Herr Georg Hook, welcher der Kapelle den Dauk des Pu⸗ blikums übermittelte, treffend ſagte: in Zukunft ein volles und dankbares Haus geſtchert ſein. Früh übt ſich wer ein Meiſter werden will. Bei dem geſtrigen Radrennen wurde von dem jungen 5½ Jahre alten Renn⸗ fahrer Fritzel Röhrig, Söhnchen von Herrn Karl Röhrig J. Mannheim⸗Luzenberg, die 24 Kilometei⸗Strecke Viernheim— Weinheim--Hems⸗ bach⸗Hüttenfeld⸗Vlernheim in!/ Stunden gefahren Chriſtlicher Banarbeiterverband. Rachträglich wird uns berichtigend mitgeteilt, daß ſich unter den Dekorierten gelegentlich des 20 jährigen Stiftungsfeſtes auch Herr Georg Schneider beſand, und nicht Johann Schneider. 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Beſtätige Ihnen hiermit, daß der Bruch meines Sohnes Robert ſeit 6 Jahren vollſtändig geheilt iſt. Ueber 100 amtlich beglaubigte Zeugniſſe Geheilter liegen vor. Sprechſtunden unſeres approbierten, ſpeziell ausgebildeten Vertrauens⸗ Weinheim, Bahnhofs⸗Hotel Donnerstag, den 16. September, 8—12 Uhr vormittags. Auguſt Popp, Cadenberge. „Hermes Aerztliches institut für orthopädische Bruchbehandlung, Hamburg, Esplanade 6. Wir warnen vor Pfuſchern, die uns nachzumachen verſuchen, ohne den Kernpunkt der Sache überhaupt zu kennen. (Dr. med. H. L. Meyer). Erſt prüfen, dann urteilen. M. 7. Wollmatratze l. 29. Auf Wunsch Zahlungserleichterung. München S W I. Ochriftliche Heimarbeit vergibt Vitalis ⸗Ver lag, Friſchen weißen Mas zu haben bei Möbelhaus Morgenstern Mannheim 11, isa. Die Möbel werden frei auch nach auswärts * geliefert. trale Mannheim. 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Gühmann Für Mittelstimme Mk. 1.50 Dieschwungvolle Musik und lebenssprühen- de anmutige Dichtung haben diese Lieder be- reits volkstümlich gemacht. Zu beziehen durch jede Musikalienhandlung. Vor lag F. J. Jonger, Mü a. Anein. DLL ULLI 5